Titel offen Entwurf 9.5.
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Das neue<br />
BuLLeTIn<br />
<strong>Entwurf</strong> <strong>9.5.</strong><br />
AlphAlive in Genf –<br />
eine verjünGunGskur<br />
Seite 4<br />
umberto eco und<br />
der dA-vinci-code<br />
Seite 4<br />
hinGAbe – neu verstAnden<br />
Seite 7<br />
Youth-news<br />
Seite 10<br />
fest des GlAubens<br />
Seite 14<br />
<strong>Titel</strong> <strong>offen</strong><br />
Nr. 33<br />
Frühjahr 2006
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Weisser Sonntag 2006<br />
Editorial<br />
Marlène Inauen
Seite Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Alphalive in Genf – eine Verjüngungskur!<br />
Nicht nur für die Beteilgten, sondern<br />
auch für die Gruppen der<br />
Erneuerung<br />
Im Weihnachtsbrief war mir (MI) aufgefallen,<br />
wie das Leben in der Pfarrei<br />
von P. Hansjörg in Genf zu wachsen<br />
schien. «Willst du mir nicht mehr dazu<br />
erzählen?» fragte ich ihn telefonisch<br />
an – und wenige Tage später sassen<br />
wir zu einer «Partage» in einem<br />
Restaurant, das seine Pfarrei an eine<br />
Selbsthilfegruppe von Arbeitslosen<br />
vermietet hatte: Ein glücklicher Pfarrer<br />
und eine glückliche Bulletin-Korrespondentin<br />
freuten sich beide über das<br />
Geschehen in einer «Aussenstation»<br />
der Erneuerung.<br />
Im Jubiläumsjahr 2000 wurde ich<br />
nach Genf geholt, um die deutschsprachige<br />
Pfarrei St-Boniface zu<br />
übernehmen. Da die Pfarrei überaltert<br />
ist und es an Priestern fehlt, wurde ich<br />
gebeten, auch zu 50% in zwei französischsprachigen<br />
Pfarreien zu wirken.<br />
Da ich Theologie in Frankreich studiert<br />
hatte, konnte ich zusagen. Bei<br />
meinem Abschied von Basel hatte eine<br />
Jugendgruppe der Erneuerung für mich<br />
gebetet, dass ich in Genf auch eine<br />
Jugendgruppe fände.<br />
Und tatsächlich, in meiner neuen<br />
Pfarrei Sacré-Cœur besteht eine solche<br />
Jugendgruppe schon seit 10 Jahren.<br />
Diese meldete meine Ankunft den<br />
andern Gruppen der Erneuerung und<br />
da gerade die Stelle des vom Bischof<br />
beauftragte Anstaltspfarrers im Kanton<br />
Genf vakant war, baten die charisma-<br />
tischen Gruppen um meine Ernennung.<br />
Bischof Pierre wollte aber nicht, weil er<br />
Überarbeitung fürchtete wegen meiner<br />
Aufgabe als Doppelpfarrer. Ich erklärte<br />
ihm darauf, dass ich diese Aufgabe in<br />
Basel schon 22 Jahre ausgeübt hätte,<br />
und dass ich – im Gegenteil – das Gebet<br />
der Gebetsgruppen erbitten könnte für<br />
ein fruchtbares Wirken. Tatsächlich, ich<br />
bin nie in einen Stress gekommen mit<br />
dieser Doppelaufgabe. In Basel war ich<br />
viel mehr gestresst.<br />
Was die acht Genfer Gebetsgruppen<br />
betrifft, musste ich feststellen, dass<br />
einige von ihnen fromme Gebetsgruppen<br />
ohne Charismen geworden und<br />
alle überaltert waren.<br />
Als im letzten Herbst die Initiative<br />
«Schweiz 05» am 9.9. von Alphalive<br />
gestartet wurde, da mobilisierte ich<br />
gleich alle Gebetsgruppen für ein intensives<br />
Beten. Dieses intensive Beten um<br />
Bekehrung habe ich immer bei evangelikalen<br />
Gruppen bewundert.<br />
Ja, eine evangelikale Gemeinde<br />
hat einen 20-jährigen Katholiken,<br />
der vor zwei Jahren bei ihnen bei<br />
Alphalive Feuer gefangen hatte, nun<br />
in seine katholische Pfarrei St-Paul<br />
zurückgeschickt, um dort Alphalive<br />
durchzuführen. Und gerade in St-Paul<br />
lebt eine der besten Gruppen der<br />
Erneuerung, aber überaltert.<br />
40 Personen nahmen an Alphalive<br />
teil. Die Gebetsgruppe half beim<br />
Küchendienst und bei den Austauschgruppen,<br />
und die übrigen stützten durch<br />
ihr Gebet. Von den 40 Teilnehmenden<br />
waren übrigens 15 Jugendliche im Alter
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
von 20–25 Jahren.<br />
Diese haben jetzt mit einer neuen<br />
Jugendgruppe der Erneuerung begonnen.<br />
Von den andern verjüngen nun<br />
zehn im mittleren Alter die überalterte<br />
Gruppe. Dabei ist mir ein französischer<br />
Sprachlapsus passiert, weil ich immer<br />
wieder von den «Leuten im Mittelalter»<br />
gesprochen habe, statt vom «mittleren<br />
Alter».<br />
In St-Boniface haben von 20 Teilnehmenden<br />
an Alphalive acht begonnen,<br />
eine neue Gebetsgruppe aufzubauen.<br />
Preis dem Herrn!<br />
Ich kann also Alphalive nur empfehlen.<br />
Besonders beim Weekend zum<br />
Thema «Heiliger Geist» kommt es zu<br />
einer neuen Geistausgiessung.<br />
Dann habe ich beste Erfahrungen mit<br />
dem neuen Handbuch von Leo Tanner<br />
gemacht, das ja sowohl vom anglika-<br />
Umberto Eco, der berühmte Mediävist,<br />
Professor für Semiologie und Autor<br />
verschiedener Bücher («Der Name der<br />
Rose») hat kürzlich im «Corriere della<br />
Sera» über das Phänomen «Da Vinci<br />
Code» geschrieben.<br />
Nicht als Christ, sondern als Sohn<br />
der Aufklärung ist er über die verbreitete<br />
Lüge erbost. Um die vermeintliche<br />
historische Wahrheit des «Da Vinci<br />
Code» zu entkräften, brauche es, so<br />
Eco, nur zwei kurze Bemerkungen:<br />
1. Die «neuen» Fakten über Jesus<br />
zirkulieren schon seit Jahrhunderten<br />
Seite<br />
nischen Alphabüro in London wie auch<br />
von der Schweiz. Bischofkonferenz<br />
approbiert wurde. Ich habe es nun ins<br />
Französische übersetzen lassen. Mir<br />
selber gefallen an der Version von Pfr.<br />
Leo Tanner die Kürzung der Vorträge<br />
um eine Viertelstunde, die begleitenden<br />
Hellraumfolien und besonders eine<br />
Zusammenfassung auf einem Faltblatt.<br />
Dieses wird vor dem Austausch<br />
ausgeteilt und es hilft, dass die Diskussionen<br />
das Gehörte vertiefen können.<br />
Und jenen, die an einem Abend nicht<br />
kamen, wird es zugeschickt, damit sie<br />
den «roten Faden» nicht verlieren. Ich<br />
kann nur alle Gebetsgruppen ermuntern,<br />
auch eine Verjüngungskur zu<br />
wagen. Am 8.9.06 beginnt eine neue<br />
Runde ...!<br />
P. Hansjörg Gächter SJ<br />
Umberto Eco und der Da-Vinci-Code<br />
(Das Sakrileg)<br />
unter esoterischen Kreisen.<br />
2. Der Text enthält sehr viele<br />
geschichtliche Irrtümer, wie z.B:<br />
• Dan Brown begründet seine Enthüllungen<br />
mit den Handschriften<br />
des Toten Meeres. Dabei bezeugen<br />
bekanntlich diese Handschriften<br />
nicht das Leben Jesu, sondern das<br />
der Essener.<br />
• Dan Brown verwechselt die Handschriften<br />
des Toten Meeres mit denen<br />
von Nag Hammadi.<br />
Die unzähligen Sachbücher, die
Seite 6 Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
infolge Dan Brown’s Roman erschienen<br />
sind, um seine Thesen zu widerlegen,<br />
tragen paradoxerweise dazu bei,<br />
diese okkulten Geschichten weiterzuverbreiten,<br />
indem in diesen Büchern<br />
die Thesen von Brown ausführlich<br />
beschrieben werden. Eco schliesst<br />
nicht aus, dass damit eine (für Eco<br />
zwar nur hypothetische) satanische<br />
Verschwörung unterstützt werde.<br />
Die unaufhaltsame Weiterverbreitung<br />
der Thesen gerade auch durch<br />
die Sachbücher sei damit zu erklären,<br />
so Eco, dass die Leute nach Geheimnissen<br />
und Verschwörungen geradezu<br />
gierig seien und es genüge, dass einer<br />
sage, es sei Phantasie, um den Glauben<br />
an diese Thesen zu fördern.<br />
Eco meint, dass die Kirche gute<br />
Gründe habe, besorgt zu sein. Die<br />
Begeisterung für den «Da Vinci Code»<br />
sei ein Symptom der Dechristianisierung.<br />
Der Text endet mit einem Zitat<br />
von Chesterton: «Wenn die Leute nicht<br />
mehr an Gott glauben, ist es nicht so,<br />
dass sie an nichts mehr glauben, sondern<br />
an alles.»<br />
ICCRS<br />
Kennen sie das Nachrichtenbulletin<br />
des Büros der internationalen Erneuerung<br />
in Rom? Bestellen sie eine<br />
Probenummer im Sekretariat und auf<br />
Wunsch erhalten sie die 5 Nummern<br />
pro Jahr inklusive dem beiliegenden<br />
Leiterschulungsteil zugesandt.<br />
Eine Leserstimme zu Buch<br />
und Film<br />
Lügenbaron Brown:<br />
The Da-Vinci-Code<br />
Es ist einigermassen erschütternd,<br />
feststellen zu müssen, mit welch<br />
kritikloser Oberflächlichkeit Lügengeschichten<br />
über Jesus Christus, die<br />
aus der Ecke obskurster esoterischer<br />
Kreise stammen, vom Massenpublikum<br />
als Tatsachen konsumiert werden.<br />
Geradezu niederschmetternd ist es, zu<br />
sehen, wie ein mediokrer Schreiberling,<br />
welcher bisher als Verfasser von<br />
esoterischen Fiktionen sein Dasein<br />
fristete, nun plötzlich als Romancier,<br />
welcher «Beweise» für seine Lügengeschichten<br />
zu haben behauptet, zu<br />
weltweiter Bekanntheit und immensen<br />
Geldeinkünften gelangt. Letztere sind<br />
indessen keine Zeichen für Wahrhaftigkeit,<br />
ganz im Gegenteil.<br />
Die fiktionalen Behauptungen, die<br />
über Jesu Leben und Tod zirkulieren<br />
sind weder neu noch wahr. Seit vielen<br />
Jahrhunderten werden sie in esoterischen<br />
Kreisen (bis hin zu New-Age)<br />
bis zum heutigen Tag feilgeboten. In<br />
Tat und Wahrheit wird das von Brown<br />
benutzte Lügengebäude über das<br />
Leben von Jesus Christus von nichtchristlichen<br />
Bewegungen dazu benutzt,<br />
um dessen Bedeutung und Wahrhaftigkeit<br />
einzuebnen.<br />
Brown kann somit nicht einmal Originalität<br />
für sich in Anspruch nehmen.<br />
Selber schuld, wer derartigen synkretischen<br />
Fantasiegeschichten aufsitzt.<br />
Dr. Alfred Reichmuth
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Impulswochenende der<br />
Region Zürich in Bethanien<br />
mit Pater Karl Elsener<br />
Hingabe – neu verstanden!<br />
30 Personen folgten der Einladung<br />
zu einem besinnlichen Wochenende<br />
vom 3.–5. Februar 2006 in St. Niklausen<br />
OW.<br />
Unsere Ausgangsfrage lautete:<br />
Warum bleiben wir geistlich stehen,<br />
ist wenig Wachstum sichtbar? Warum<br />
wirkt der Hl. Geist nicht so, wie wir es<br />
uns wünschten?<br />
Folgende Fragen wurden uns von<br />
Pater Karl zum Nachsinnen gegeben:<br />
• Wodurch wurde ich Christ?<br />
(Taufe, Eltern, christliche Erziehung<br />
…)<br />
• Wer ist Christus für mich persönlich?<br />
(Welche persönliche Erfahrung habe<br />
ich mit ihm gemacht, wann ihm mein<br />
Leben übergeben? Wie pflege ich<br />
heute diese «christliche Grunderfahrung»?<br />
Jede Liebesbegegnung<br />
braucht neue Begegnungen!)<br />
• Was ist aus meiner christlichen<br />
Erziehung geworden?<br />
(Ist meine Haltung zu Gebet, Sakramenten,<br />
Schriftlesung, Liebe zum<br />
Nächsten noch lebendig – oder<br />
abgeflaut? Habe ich den Heiligen<br />
Geist empfangen? Welche Gaben<br />
hat er mir geschenkt für den Dienst<br />
am Nächsten, für das Gemeinwohl?)<br />
Seite<br />
Zum Thema Hingabe gab Pater Karl<br />
das folgende Bild:<br />
«Jesus, hier sind die Autoschlüssel<br />
meines Lebens – ich übergebe sie Dir!<br />
Ich vertraue Dir, dass wir gut ankommen,<br />
ich verlasse mich ganz auf Deine<br />
Führung. Führe mich dorthin, wo Du<br />
willst!»<br />
Wenn ich Christus mein Leben gebe,<br />
nimmt er mir überhaupt nichts, sondern<br />
schenkt mir alles.<br />
Frage an uns: Was hindert mich<br />
daran, Jesus den Schlüssel zu übergeben?<br />
Die Angst vor Gott klemmt in unseren<br />
Herzen. Aber diese Ängste gehen<br />
zurück auf ein verkrümmtes Gottesbild.<br />
Nicht der Stolz ist dabei das Problem,<br />
sondern das Misstrauen. Dieses<br />
Misstrauen geht schon auf das Paradies<br />
zurück, als die Schlange Eva<br />
gegenüber Gott als Lügner darstellt:<br />
«Nein, ihr werdet nicht sterben! Gott<br />
hat euch vielmehr etwas vorbehalten.<br />
Er hat euch nicht die ganze Wahrheit<br />
gesagt – euch werden stattdessen die<br />
Augen aufgehen!»<br />
Der Lügner von Anbeginn hat uns<br />
dieses Misstrauen eingegeben.<br />
Misstrauen führt zu Angst vor Gott.<br />
(Damals Eva, heute wir: «Er könnte<br />
uns ja etwas nehmen!»)<br />
Der zweite Hinderungsgrund ist das<br />
Bedürfnis, sein zu wollen wie Gott.<br />
«Ihr werdet sein wie Gott», sagt die
Seite Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Schlange im Paradies – das hängt uns<br />
immer noch nach.<br />
Jeder Mensch kann im Tiefsten<br />
seine Limiten nicht annehmen. Er will<br />
ewig sein, will Macht haben über Vergangenheit<br />
und Zukunft. Doch wir sind<br />
begrenzt. Wir leben in der Gegenwart<br />
und haben weder auf die Vergangenheit<br />
noch auf die Zukunft Zugriff. Das<br />
hat nur Gott – und ihm diesen Zugriff zu<br />
ermöglichen, bedingt wiederum unsere<br />
Hingabe:<br />
Die Vergangenheit voll Vertrauen der<br />
Barmherzigkeit Gottes hingeben! Er ist<br />
ewig – und er weiss, was für uns wichtig<br />
ist. Zur Vergangenheit gehören auch<br />
unsere Sünden – Gott vergibt sie!<br />
Vertrauen auf die Vorsehung Gottes:<br />
«Kein Haar fällt von eurem Haupt,<br />
ohne dass Gott es weiss.» Er sorgt<br />
sogar für die Spatzen. Wir sollen uns<br />
bewusst sein, dass Gott uns gern hat,<br />
und uns täglich neu hingeben an seine<br />
Vorsehung. Dazu ist unsere Umkehr<br />
notwendig! Dies ist ein Lebenskampf,<br />
der nie zu Ende ist.<br />
«Jesus nimmt dir nichts, sondern gibt<br />
dir alles!» (Zitat eines Heiligen)<br />
Dazu der Bericht einer Teilnehmerin:<br />
Es wurde vor einiger Zeit in<br />
ihre Wohnung eingebrochen und Geld<br />
gestohlen.<br />
Ihrer zu dem Zeitpunkt anwesenden<br />
Tochter geschah glücklicherweise kein<br />
Leid. Trotzdem führte der Vorfall nach<br />
dem Schrecken zu einer grossen Unsicherheit,<br />
zu der noch der finanzielle<br />
Verlust hinzukam. Die Frau entschloss<br />
sich schliesslich, die ganze belastende<br />
Angelegenheit Gott zu übergeben und<br />
Ihn zu loben. Zu guter Letzt bekam sie<br />
von wohlmeinenden Bekannten insgesamt<br />
das Dreifache an Geld zurück von<br />
dem Betrag, der ihr gestohlen wurde.<br />
Fazit: Gott lässt sich an Grosszügigkeit<br />
nie übertreffen! Wenn wir Ihm<br />
etwas geben, gibt Er es hundertfach<br />
zurück.<br />
Zur Hingabe gehört auch das Annehmen<br />
unseres Kreuzes. Doch auch hier<br />
sind wir immer wieder herausgefordert,<br />
unsere Kreuze nicht als Ärgernis<br />
anzusehen, sondern als Zeichen<br />
des Heils – auch dann, wenn nach<br />
menschlichen Massstäben kein Sinn<br />
mehr erkennbar ist. Das Kreuz ist ein<br />
Zeichen des Heils! Nehmen wir es als<br />
solches an!<br />
Wir müssen dabei immer darum<br />
bitten, es mit Gottes Augen sehen zu<br />
können; darum, dieses Geheimnis als<br />
ein Geheimnis der Freude zu verstehen.<br />
Wir sind jedoch geneigt, nur auf das<br />
Äussere zu sehen. (Vgl. dazu Samuel<br />
in der Bibel, der einen der Söhne Isais<br />
zum König salben sollte. Er liess sich<br />
dabei durch ihr Äusseres täuschen, als<br />
er sie der Reihe nach anschaute).<br />
Das Kreuz, ein Zeichen für Schmerz<br />
und Tod, wird durch Christus zum<br />
Zeichen der Erlösung. Wir sind herausgefordert,<br />
blind auf Gott zu vertrauen,<br />
dass Er Gutes daraus machen und<br />
Heil daraus entstehen wird. Auch wenn<br />
ich mein Leiden Christus darbringe,<br />
entsteht etwas Neues, wie beim<br />
Samenkorn.<br />
Zur Hingabe gehört auch die Liebe,<br />
von der unser ganzes Denken geprägt<br />
sein soll, und eine Spiritualität der
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Gemeinschaft. Dies bedeutet u.a.:<br />
• den Blick des Herzens auf das<br />
Geheimnis der Dreifaltigkeit zu lenken,<br />
die in uns wohnt und die auch<br />
in unseren Brüdern und Schwestern<br />
wahrgenommen werden muss. Bei<br />
einem seltsam anmutenden oder<br />
abstossenden Menschen soll man<br />
z.B. Gott fragen: Herr, wo ist dein<br />
Abbild bei diesem Menschen? und<br />
danach suchen, nicht am Äusseren<br />
hängen bleiben.<br />
• das Positive am Anderen sehen<br />
und es zu schätzen als Gottesgeschenk<br />
– nicht nur für den anderen,<br />
sondern auch für mich.<br />
• dem Bruder/der Schwester «Platz<br />
machen können» und Versuchungen<br />
von Rivalität, Eifersucht, Neid, usw.<br />
widerstehen, damit auch der andere<br />
einen Platz an der Sonne hat – das<br />
bringt uns den Frieden.<br />
Seite<br />
Wir wurden schliesslich im Rahmen<br />
einer Eucharistiefeier zur persönlichen<br />
Hingabe an Gott geführt. Den<br />
Abschluss bildete die Eucharistiefeier<br />
am Sonntag, die ausgerichtet war auf<br />
die Bitte um den Heiligen Geist und<br />
Sendung.<br />
Das Wochenende war für alle eine<br />
sehr positive Erfahrung. Einzelne Reaktionen<br />
von Teilnehmenden lauteten:<br />
«Es hat mir so viel gegeben, es hat<br />
mir so gut gefallen!»<br />
«Wir sind reich beschenkt worden!»<br />
«„Wir haben so wertvolle Impulse<br />
bekommen über die Hingabe – ich<br />
habe es wie neu verstanden.»<br />
«Die herzliche und <strong>offen</strong>e Gemeinschaft<br />
in den drei Tagen war sehr schön.<br />
Kurz, intensiv – und ermutigend!»<br />
H.B. Region ZH
Seite 10 Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
fest des GlAubens in<br />
flüeli-rAnft<br />
Wohin<br />
gehen<br />
wir?<br />
Sonntag, 10. September 06<br />
9.30 – 17.00 Uhr<br />
«Die Vision des Bruder Klaus von<br />
der dreifachen Danksagung.»<br />
Zum dritten Mal werden wir an einem<br />
Glaubensfest eine Vision des Hl. Bruder<br />
Klaus betrachten. In diesem Jahr<br />
wird es die Vision von der dreifachen<br />
Danksagung sein:<br />
Bruder Klaus wird (ähnlich wie in der<br />
Brunnenvision) in einen Tabernakel,<br />
einen Palast, geführt. Eine unsichtbare<br />
Gestalt (der Heilige Geist) sagt ihm, er<br />
solle jetzt schauen, was der Vater tut.<br />
Im Palast wohnen ein paar Leute in<br />
weissen Kleidern. Plötzlich kommt ein<br />
Mann in einer weissen Albe auf ihn zu.<br />
Der Unsichtbare sagt zu diesem: «Hier<br />
ist er nun, der deinen Sohn aufgehoben<br />
und getragen hat, der ihm in seiner<br />
Angst und Not zu Hilfe gekommen ist.<br />
Dank ihm dafür!» Der Mann (Gottvater)<br />
umarmt ihn und dankt ihm. Bruder<br />
Klaus meint aber, er sei doch ganz und<br />
gar unwürdig, er wüsste nicht, dass er<br />
seinem Sohn je einen Dienst erwiesen<br />
hätte. – Darauf kommt eine schöne<br />
stattliche Frau (Maria) in einem weissen<br />
Kleid auf ihn zu, sie drückt ihn mit<br />
überfliessender Liebe an ihr Herz und<br />
dankt ihm ebenfalls, dass er ihrem<br />
Sohn so treu beigestanden habe in seiner<br />
Not. – Schliesslich blickt er neben<br />
sich und sieht den Sohn auf einem<br />
Sessel, mit einem weissen Kleid, aber<br />
besprengt mit Rot. Der Sohn verneigt<br />
sich vor ihm und dankt ihm inniglich,<br />
dass er ihm so sehr zu Hilfe kam in seiner<br />
Not.<br />
Wir freuen uns sehr, dass Pfarrer<br />
Geri Keller von der Schleife in Winterthur<br />
uns zum dritten Mal eine Vision<br />
des Heiligen Bruder Klaus auslegen<br />
wird!<br />
Die Betr<strong>offen</strong>heit über die eindrücklichen<br />
Auslegungen zu den Visionen<br />
führten in den vergangenen Jahren<br />
dazu, dass verschiedenste Menschen<br />
öffentlich Busse taten, weil sie sich im<br />
voraus gefragt hatten, ob wir wohl den<br />
richtigen Referenten eingeladen hätten.<br />
Viele meinten sie hätten noch nie<br />
einen katholischen Priester so positiv<br />
über das Priestertum oder über den<br />
aktuellen Papst (damals Johannes<br />
Paul II.) reden gehört, wie diesen evangelischen<br />
Pfarrer. Wer dem Heiligen<br />
Geist noch Neues zutraut und wem<br />
es zeitlich möglich ist, ist herzlich zu<br />
unserer Tagung einladen!<br />
• Beginn um 9.30 Uhr mit Lobpreis,<br />
anschliessend Impuls<br />
• Mittagspause mit Zmittag aus dem<br />
Rucksack (bitte selber mitbringen)<br />
• Lobpreis und Impuls am Nachmittag<br />
• Ende gegen 17.00 Uhr nach einer<br />
Eucharistiefeier
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Youth–<br />
News<br />
Liebe JUGENDA-Freunde!<br />
Mit diesem Artikel möchte ich sie aufmerksam<br />
machen, dass seit kurzem<br />
die JUGENDA online ist. Unter www.<br />
jugenda.ch sind bereits über 200<br />
Anlässe für junge Menschen registriert<br />
worden. Auch die meisten Anlässe,<br />
welche die Papier-JUGENDA publizierte,<br />
sind online registriert. Zu den<br />
einzelnen Events sind dort auch weitere<br />
Informationen veröffentlicht.<br />
Organisieren oder kennen sie katholische<br />
Anlässe für junge Menschen,<br />
dann können diese selbstständig von<br />
Ihnen oder von einer anderen Person<br />
online aufgenommen werden.<br />
Nebst den Events gibt es aber noch<br />
andere Rubriken, welche wir kurz vorstellen<br />
möchten:<br />
• Links: Wichtige Links auf andere<br />
katholische Web-Siten.<br />
• Newsletter: Von Zeit zu Zeit wird ein<br />
kostenloser Newsletter verschickt,<br />
der die registrierten Empfänger automatisch<br />
über Aktuelles informiert.<br />
• Bei Post-Mails kann man seine<br />
Adresse registrieren und erhält gelegentlich<br />
schriftliche Einladungen und<br />
Informationen per Post.<br />
Seite 11<br />
Kinderprogramm<br />
Auch dieses Jahr bieten wir am Fest des Glaubens ein eigenes Programm für<br />
Kinder an. Kommt mit, nehmt eure Eltern mit und erlebt einen unvergesslichen<br />
Tag im Flüeli Ranft.<br />
Für die Vorbereitung sind wir dankbar, wenn wir 1. September eine Anmeldung<br />
erhalten.<br />
• Dieses Jahr wurde von der Schweizer<br />
Bischofskonferenz zum Jahr<br />
der Berufungen erklärt. Unter<br />
«Zeugnisse» werden Berichte von<br />
Menschen veröffentlicht, welche<br />
eine Berufung in der Kirche verspürt<br />
haben.<br />
• Junge Menschen, die grosse<br />
Probleme haben, können in der<br />
«Helpline» ihr Anliegen deponieren,<br />
welches von einer Ordensschwester<br />
entgegen genommen wird. Je nach<br />
«Problem» wird eine Hilfestellung<br />
vermittelt.<br />
• Auch junge Leute verspüren Hilfe<br />
durch das Gebet. In der «Praystation»<br />
können Gebetsanliegen<br />
deponiert werden. Diese Gebetsanliegen<br />
werden dann an ein Klöster<br />
oder an auserlesene Personen weitergeleitet,<br />
welche dafür beten.<br />
Das Kernteam von JUGENDA freut<br />
sich sehr, wenn Sie auf der Web-Site<br />
vorbeischauen und diese Web-Site in<br />
Ihrem Umkreis bekannt machen.<br />
Natürlich freut sich das Kernteam<br />
auf Ihr Feedback. Was finden Sie gut<br />
auf der Page, was kann verbessert<br />
werden. Dies hilft, den Bedürfnissen<br />
besser nachzukommen.<br />
Im Namen des JUGENDA-Teams<br />
wünsche ich Ihnen eine frohe und<br />
gesegnete Osterzeit.<br />
Anja Theresa Osterried
Seite 12 Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
«Du wirst am Montag schon wieder<br />
auf Sonntag warten!»<br />
Schon mal etwas von Adoray gehört?<br />
Adoray ist jung, Adoray ist neu. Es<br />
richtet sich an Junge und möchte einfache,<br />
elementare Glaubenserlebnisse<br />
ermöglichen. Als Ankick für ein erfülltes<br />
Leben im Glauben.<br />
Die Idee für Adoray stammt aus<br />
der Bewegung Jugend 2000 und ist<br />
aus den Weltjugendtagen entstanden.<br />
Glaube, wie er an diesen Grosstreffen<br />
erlebbar ist, soll auch im Alltag praktizierbar<br />
sein. Inzwischen wird das<br />
Konzept Adoray von verschiedenen<br />
Bewegungen getragen und eben wird<br />
eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.<br />
Die Idee ist einfach: Jugendliche treffen<br />
sich jeweils am Sonntagabend zum<br />
gemeinsamen Lobpreis, Gebet, Impuls.<br />
Anschliessend bleibt Zeit für Gespräche<br />
und einen gemütlichen Ausklang.<br />
ADORAY<br />
Der erste Teil gilt dem Lobpreis – singen,<br />
für die Woche und das Wochenende<br />
Danken, in Gottes Gegenwart sein.<br />
Dazwischen haben auch persönliche<br />
Bitten und Dank Platz.<br />
Dann folgt ein Impuls zu einem<br />
aktuellen Thema, ein Anstoss für die<br />
kommende Woche.<br />
Einige Lieder und ein Vaterunser<br />
schliessen den Gebetsteil ab.<br />
Anschliessend können Leute kennengelernt,<br />
Erfahrungen ausgetauscht,<br />
Kontakte geknüpft und gepflegt werden.<br />
In Zug und Luzern existiert dieser<br />
Gebetsabend schon seit einigen Monaten,<br />
in St.Gallen ist er gerade gestartet<br />
und demnächst ist auch Zürich mit<br />
dabei. In weiteren Städten (Chur, Fribourg)<br />
gibt es Interessenten. Falls Du<br />
oder jemand in deinem Umfeld Interesse<br />
hat – unter www.adoray.ch findest<br />
Du weitere Informationen.
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Ostertreffen in Zug<br />
Auch dieses Jahr hatten Jugendliche<br />
wieder die Möglichkeit, Ostern mit der<br />
Gemeinschaft der Seligpreisungen in<br />
Zug zu erleben.<br />
Man kann die Tage wohl kaum intensiver<br />
erleben als in diesem einzigartigen<br />
Umfeld: Das spezielle Abendmahl am<br />
Donnerstag, das mühsame Schweigen<br />
am Karfreitag, die Vorbereitungen auf<br />
die Osternacht, die Gemeinschaft mit<br />
so vielen anderen Jugendlichen und<br />
mit den Mitgliedern der Gemeinschaft –<br />
und dann das Fest in der Osternacht.<br />
Ein Gottesdienst, der fast drei Stunden<br />
geht, ohne dass man es bemerkt. Eine<br />
Osterfreude, die nach dem Schweigen<br />
kaum grösser sein könnte, die einem<br />
auch erfasst, wenn man voller Zweifel<br />
ist. Eine Gruppe, die man nach drei<br />
Tagen nur ungern wieder verlässt. Wir<br />
Jugendlichen bedanken uns bei der<br />
Allein...oder doch nicht?<br />
Nach dem plötzlichen Tod meines<br />
Mannes (Herzinfarkt 26.9.04) wurde<br />
mir schlagartig bewusst: Allein. Allein.<br />
Wo werde ich von jetzt an wohnen,<br />
schlafen, sein? Wir haben in Randa ein<br />
Einfamilienhaus, ein bisschen abseits.<br />
Bis jetzt war das für mich immer schön<br />
ruhig. Aber jetzt: Totenstill, einsam,<br />
leer. Wenn mein Mann mal nachts hatte<br />
arbeiten müssen oder zur Jagd gegangen<br />
war, hatte ich meine «Sachen»<br />
gepackt und war nach Zermatt zu<br />
meinem Vater gefahren. Oder zur einen<br />
oder anderen Kollegin.<br />
Und jetzt – wie weiter? Einer meiner<br />
Söhne studiert noch in Fribourg, der<br />
Erfahrungsberichte<br />
Seite 13<br />
Gemeinschaft dafür, dass uns dies<br />
ermöglicht wird. Und bei Gott, dass Er<br />
uns so reich beschenkt.<br />
Einen ausführlichen Bericht gibts<br />
unter www.jugenda.ch.<br />
Kinderlager<br />
Vom 22.–29. Juli führen wir Leiter von<br />
der Jungen Erneuerung wiederum das<br />
Kinderlager durch. Diesmal in Flond, im<br />
Bündnerland. Das Thema: «Treffpunkt<br />
Brunnen» führt uns zur Joseph-<br />
Geschichte. Wir freuen uns jetzt schon<br />
riesig auf eine Woche, Sport, Spass,<br />
Gebet, Lobpreis, Gemeinschaft. Also<br />
unbedingt: Prospekte weitergeben an<br />
Kinder und Eltern und natürlich selbst<br />
anmelden. Weitere Prospekte können<br />
beim Sekretariat bezogen werden.<br />
Für Infos: Dorothea Hug: kila@jesus.<br />
ch Tel. 071 290 13 00.<br />
jüngere arbeitet in Sitten – also war<br />
ich während der Woche allein. Am Tag<br />
konnte ich mich gut beschäftigen, aber<br />
am Abend packte ich, sobald es dunkel<br />
wurde, meine «Sachen» und fuhr mit<br />
dem Zug nach Zermatt; ja man könnte<br />
sagen, ich floh nach Zermatt. Ich schlief<br />
in einer Ferienwohnung im Haus meiner<br />
Eltern, die auch verstorben waren.<br />
Da konnte ich jedoch gut schlafen, ja<br />
sehr gut; Gott sei dafür gedankt, denn<br />
ich war nicht allein in einem Haus.<br />
Auf Empfehlung, Einladung meiner<br />
geistlichen Begleiterin fuhr ich ein<br />
halbes Jahr nach dem Tod meines<br />
Mannes nach Maihingen (D) zu einem<br />
Heilungsseminar: «Lebensphasen»:
Seite 1 Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Gebet, Stille, Anbetung, Eucharistiefeier,<br />
Einzelbegleitung, Beichte – eine<br />
Woche.<br />
Da geschah etwas! Ja wirklich, man<br />
kann es fast nicht glauben.<br />
Gibt es heute noch Wunder? Ja, für<br />
mich schon, denn unglaublich, aber<br />
wahr! Nach dieser Woche, am Sonntagabend,<br />
fuhren wir von Maihingen<br />
nach Brig. Eine Kollegin aus dem Wallis<br />
begleitete mich. Von Brig fuhr ich<br />
spät abends mit dem Auto nach Randa<br />
und musste nicht wie üblich nach Zermatt<br />
fahren um zu schlafen, sondern<br />
ich wollte in Randa in meinem Zuhause<br />
bleiben. Ehrlich, es war keine Halleluja-Stimmung<br />
in mir, aber ich konnte<br />
bleiben und sogar ein wenig schlafen,<br />
allein im Haus. Als es Morgen wurde<br />
und Zeit war zum Aufstehen, war es fast<br />
nicht zu glauben, ich hatte es überlebt,<br />
eine Nacht allein zu Hause zu bleiben!<br />
Wie kann so etwas geschehen? Auch<br />
meine Söhne, Kolleginnen, Nachbarn<br />
und Verwandten konnten das fast nicht<br />
glauben. Auf einmal geht’s. Wieso<br />
das?<br />
Durch Gottes Hilfe hatten in Maihingen<br />
innere Zusammenhänge in der<br />
Lebensgeschichte aufgezeigt werden<br />
können und durch die Heilung an meiner<br />
Seele durch Jesus Christus konnte<br />
ich fortan in Freiheit schlafen, wo ich<br />
wollte. Was ich vorher als normal<br />
betrachtet und einfach hingenommen<br />
hatte, konnte im Gespräch und mit<br />
geistlicher Begleitung aufgedeckt und<br />
als innere Unfreiheit erkannt werden.<br />
Der Herr hat uns zu innerer Freiheit<br />
berufen. Ist das nicht wunderbar? Ich<br />
danke Gott immer und immer wieder.<br />
Ihm sei Lob, Preis und Ehre. Er ist Hei-<br />
land, Heiler der Welt!<br />
In einer stillen Zeit, nach dem Tod<br />
meines Mannes, hatte ich den Eindruck,<br />
als ob mir Gott sagen würde:<br />
Ich gebe dir alles, was du brauchst,<br />
aber nicht alles, was du willst!<br />
Glaubt mir, es ist so.<br />
LT<br />
Allergiker für immer?<br />
Ich bin die Mutter von Jean-Elie (8<br />
Jahre alt). Seit seiner Geburt litt er an<br />
Neurodermitis, einer Hautkrankheit, die<br />
mit starkem Juckreiz einhergeht. Das<br />
Jucken ist so stark, dass sich die Patienten<br />
oft kratzen, bis sie bluten.<br />
Mit ungefähr zwei Jahren hatte<br />
er einen Erstickungsanfall und nach<br />
der notfallmässigen Behandlung und<br />
Blutuntersuchung kam das niederschmetternde<br />
Urteil:<br />
Jean-Elie ist ein sogenannter Hyper-<br />
Allergiker! Der Professor aus Genf, den<br />
wir in unserer Not kontaktierten, sagte<br />
uns: Jean-Elie ist so allergisch, dass sie<br />
überhaupt nicht wissen, worauf genau;<br />
sie müssen alles verhindern, auf das<br />
man allergisch reagieren könnte.<br />
Und so sah unser Leben damals<br />
aus: Fast alle Nahrungsmittel, verschiedenste<br />
Allergene und Kontakt mit<br />
Tieren wurden tabu. Arzttermine, Abklärungen,<br />
Behandlungen, Medikamente,<br />
durchkratzte Tage und schlaflose<br />
Nächte. Und kaum glaubten wir, eine<br />
neue Behandlungsmethode würde helfen,<br />
kam der Rückschlag.<br />
Vor ungefähr drei, vier Jahren waren<br />
wir als Familie körperlich und nervlich<br />
am Ende. Unser behandelnder Arzt,<br />
ein sehr guter Mann, der viele Erfolge<br />
auf diesem Gebiet aufweisen konnte,<br />
sagte uns, er wisse nicht mehr weiter;.
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Er habe noch nie ein Kind erlebt, das so<br />
nicht auf seine Behandlungsmethode<br />
reagiert hätte. Zudem verschlechterte<br />
sich Jean-Elies Hautbild dermassen,<br />
dass es für ihn unerträglich wurde. Er<br />
hatte vor allem an den Händen und<br />
Armen überhaupt keine Haut mehr,<br />
es war rohes Fleisch; er schämte sich<br />
für sein Aussehen, und seine Schmerzen<br />
waren so stark, dass er immer die<br />
Hände auf dem Rücken versteckte,<br />
dass ihn nur ja niemand anfassen<br />
konnte. Wir konnten ihn auch nicht<br />
mehr richtig waschen oder eincremen.<br />
Ihn so leiden zu sehen und nicht helfen<br />
zu können, war furchtbar und für<br />
uns alle eine sehr belastende Situation!<br />
Es war der absolute Tiefpunkt, und<br />
genau da hat Gott selbst eingegriffen<br />
und zwar in der Person von unserem<br />
damaligen Ortspfarrer.<br />
Er hat Jean-Elies Leiden gesehen<br />
und hat mich gefragt, ob er Jean-Elie<br />
die Krankensalbung geben dürfe.<br />
Im ersten Moment bin ich erschrocken<br />
und habe gesagt: «Was, die letzte<br />
Ölung! Es geht ihm zwar schlecht, aber<br />
so weit sind wir noch nicht!»<br />
Er hat uns dann über die Bedeutung<br />
der Krankensalbung aufgeklärt, und so<br />
stimmten wir zu.<br />
Daheim am Küchentisch haben wir<br />
als Familie dann für Jean-Elie gebetet<br />
und er erhielt die Salbung.<br />
Wir zweifelten, aber von diesem Tag<br />
an, ging es Jean-Elie immer besser<br />
und nach nur drei Wochen, war die<br />
Haut geheilt; kein Kratzen, kein Bluten<br />
mehr!<br />
Für mich war das ein Wunder und<br />
aus Dankbarkeit besuchte ich nach-<br />
Seite 1<br />
her regelmässig die Gebetsgruppe in<br />
unserem Dorf.<br />
Doch auch wenn es zunächst so<br />
aussah, der Kampf war noch nicht ganz<br />
vorbei.<br />
Es kam mir vor wie ein Ringen. Der<br />
geweihte Boden, den der Herr eingenommen<br />
hatte, wurde ihm immer<br />
wieder streitig gemacht, die Krankheit<br />
wollte ihren Platz zurück.<br />
Immer wieder brauchte es das<br />
Gebet, von uns als Familie, aber auch<br />
das Gebet in verschiedenen Gebetsgruppen<br />
und von vielen Menschen, die<br />
Jean-Elie kaum oder überhaupt nicht<br />
kannten.<br />
Darum nahmen wir auch 2-3-mal an<br />
Heilungsgottesdiensten teil und vernahmen<br />
dort auch ein Wort der Erkenntnis<br />
letztes Jahr (Ich weiss die Worte noch<br />
genau):<br />
«Man muss nicht mal selber anwesend<br />
sein, dass einem geholfen wird.<br />
Ein Kind unten im Kinderhort wird heute<br />
geheilt.»<br />
Ich fühlte mich, als ob mich der sprichwörtliche<br />
Blitz getr<strong>offen</strong> hätte, und ich<br />
wusste: Das ist Jean-Elie! Und andere<br />
haben genau das gleiche gespürt.<br />
Seither geht es ihm gut.<br />
Ab und zu jucken die Hände zwar<br />
noch ein bisschen, aber das ist nicht<br />
mehr schlimm. Was uns aber noch viel<br />
tiefer getr<strong>offen</strong> hat:<br />
Obwohl uns ein Professor gesagt<br />
hat, dass Jean-Elie sein Leben lang<br />
mit Allergien zu kämpfen haben werde,<br />
reagiert er z.B. nicht mehr auf Tierhaare,<br />
Hausstaub, bestimmte Stoffe<br />
und Materialien und – was das beste<br />
ist – er kann seither alles, was er will,<br />
essen. Keine Hautrötungen mehr, kein
Seite 16 Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Juckreiz, keine Erstickungsanfälle.<br />
Ihr kennt sicher den Hinweis bei<br />
Medikamenten: «Dies ist ein Heilmittel,<br />
zu Risiken und Nebenwirkungen fragen<br />
sie ihren Arzt oder Apotheker».<br />
Sich auf Gottes Heilmethoden einzulassen<br />
birgt keine Risiken, aber<br />
Ein kleiner Bericht aus der kleinen<br />
Region Bern zur Ehre Gottes und zur<br />
Stärkung unseres Glaubens!<br />
Gebetsgruppe «lebendiges Wasser»<br />
Vor einigen Wochen brauchten wir<br />
das Buch «Da ist so viel mehr: Erwartet<br />
neues Feuer» von Sr. Nancy Kellar<br />
SC. Der erste Kontakt mit dem Buch<br />
war schwierig, da der Inhalt extrem<br />
dicht ist. Aber die Rahmengeschichte<br />
vom ersten Treffen war sehr interessant<br />
und leicht durchzuführen. Mehrere<br />
Gefässe verschiedener Grösse wurden<br />
verteilt: von einem kleinen Fingerhut<br />
über einen Becher, einem durchlöcherten<br />
Sieb bis zur grossen Salatschüssel.<br />
Die Badewanne war leider zu gross für<br />
das Auto!<br />
Jeder Teilnehmende wurde eingeladen<br />
zu flehen: «Fülle mich, Herr!» ...<br />
und die Behälter konnten mit mehr<br />
oder weniger Wasser gefüllt werden.<br />
Die Salatschüssel musste von mehreren<br />
Leuten gehalten werden. Danach<br />
folgte ein kurzes Referat über den ersten<br />
Drittel der Lehre vom Treffen Nr. 1!<br />
Thema: unsere Erwartung; Erwarten<br />
wir die Fülle der Verheissungen des<br />
Heiligen Geistes? Es wurde rege ausgetauscht<br />
und noch gebetet.<br />
Eine Woche später war die Salatschüssel<br />
wieder da, aber diesmal war<br />
Nebenwirkungen haben sie auch:<br />
Seitdem Gott uns geholfen hat, leben<br />
wir als Familie unseren Glauben viel<br />
bewusster und aktiver.<br />
Gepriesen sei der Herr! Alleluja!<br />
Jean-Elie und Eleonora Biderbost, VS<br />
Überführt durch den Heiligen Geist!<br />
sie gefüllt mit grossen Steinen. Daneben<br />
lag ein grosses farbiges Bild vom<br />
Kreuz von Franz von Assisi, auf dem<br />
Jesus als Auferstandener dargestellt<br />
ist. Nach dem kräftigen Lobpreis und<br />
einer kurzen Lehre (dem zweiten Drittel<br />
des ersten Treffens) über Umkehr,<br />
Reue und Loslösung durfte jeder seinen<br />
Stein am Kreuz ablegen und Jesus<br />
übergeben. Dieser Moment war, wegen<br />
der Anwesenheit des Heiligen Geistes,<br />
sehr tief. Eins nach dem anderen knieten<br />
wir fast alle (oder alle?) vor dem Kreuz<br />
und sprachen laut Gebete der Hingabe<br />
aus, so dass wir alle gemeinsam ganz<br />
gezielt füreinander beten konnten. Und<br />
der Heilige Geist umarmte uns; Er war<br />
sehr spürbar da. Er nahm Wohnung in<br />
uns und schenkte uns Trost und Liebe<br />
und Heilung und noch viel mehr! ...<br />
Danach hatte die Salatschüssel Platz<br />
für ganz viel Wasser!<br />
Zeugnis einer Teilnehmerin:<br />
Wir hatten einen Haufen Steine in<br />
einer Schüssel vor uns und ein Bild<br />
des gekreuzigten Christus. Wir nahmen<br />
alle je einen Stein, brachten ihn<br />
Jesus, um Seine Hilfe zu erfahren. Als<br />
die Leiterin dies vorschlug, kam mir<br />
nur ein Anliegen in den Sinn: Ich erinnerte<br />
mich an einen Menschen, der mir
Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
während meines Berufslebens durch<br />
seinen Hass sehr schadete. Ich brachte<br />
diesen Mann vor Gott und bat Jesus<br />
Christus, mir die immer noch zeitweise<br />
quälende Angelegenheit abzunehmen<br />
und ihn zu segnen. Verziehen hatte ich<br />
ihm schon lange.<br />
Da begegnete mir Gott mit Seiner<br />
Hilfe; Ich spürte Seine liebevolle<br />
Berührung und nun sind schon einige<br />
Wochen vergangen und ich bin wirklich<br />
frei von diesem inneren Schmerz.<br />
Ich lobe meinen Herrn und Erlöser und<br />
danke ihm von Herzen für seine Güte.<br />
V.T.<br />
Bestätigung: Eine andere Teilnehmerin<br />
empfand einen tiefen Schmerz<br />
sowie Tränen und musste intensiv und<br />
lange beten währenddem die erste<br />
Zeugin den Stein ablegte.<br />
Einige Überlegungen:<br />
1. Ich muss zuerst Busse tun, weil<br />
ich so eine Ausgiessung des Geistes<br />
eher in langen intensiven Exerzitien<br />
mit den Sakramenten und unter geis-<br />
Seite 1<br />
tiger Führung erwartet habe. Lass dich<br />
vom Geist überführen!<br />
2. Der Teil der Belehrung wurde sehr<br />
willkommen geheissen. Zum Glück<br />
schenkt uns der Herr gute Werkzeuge.<br />
Nur Mut zum Gebrauchen! Wir alle<br />
können nichts, aber der Geist wird es<br />
durch uns tun.<br />
3. Die Gemeinschaft in der Liebe ist<br />
bestimmt ein angenehmer Kelch, wo<br />
sich der Geist gern ausgiesst.<br />
4. Als Menschen nehmen wir unsere<br />
Welt durch die Sinne wahr. So halfen<br />
uns die Steine, natürlich unter der<br />
Wirkung des Heiligen Geistes, unsere<br />
Lasten zu erkennen. Schenk uns Fantasie,<br />
o Herr, um Deine Liebe sichtbar<br />
zu machen!<br />
5. Gewisse Bücher sind durchdränkt<br />
von Gebet und haben eine deutliche<br />
Salbung. Bete ich für die christlichen<br />
Autoren und ihre Werken?<br />
Wir loben und preisen unseren Herrn<br />
und besten Freund, unser Erlöser<br />
Jesus Christus.<br />
C.F.
Seite 1 Bulletin 33 / Frühjahr 2006<br />
Bücherinsel<br />
NEU NEU NEU<br />
Vor einem Monat war es so weit: das<br />
Buch «Brennender Dornbusch» von<br />
Urban Camenzind-Herzog und Leo<br />
Tanner ist erschienen. Wer es noch<br />
nicht hat, kann es im Sekretariat beziehen.<br />
Inspiriert von Sr. Elena<br />
Guerra, der Apostolin des<br />
Heiligen Geistes, zeigt diese Gebetsinitiative<br />
Wege auf, wie wir heute um<br />
ein «neues Pfingsten» beten können.<br />
40 S. ISBN 3-909085-37-7, Fr. 9,–<br />
Ingeborg Obereder<br />
Unter den Strahlen der Liebe<br />
Diese Impulse für die stille Anbetung<br />
eigenen sich als Ergänzung zum<br />
«brennenden Dornbusch».<br />
32 S. ISBN 3-87449-281-8<br />
Tanner, Leo<br />
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Sachlich und informativ werden hier<br />
aus christlicher Sicht zwei sich konkurrierende<br />
Hoffnungsmodelle vorgelegt.<br />
Für alle, die mehr wissen und sich von<br />
der Auferstehungsfreude anstecken<br />
lassen wollen.<br />
68 S. ISBN 3-909085-39-3, Fr. 12,–<br />
Tanner, Leo<br />
Wozu lebe ich?<br />
Meditativ und klar werden hier Antworten<br />
aufgezeigt, die helfen, das<br />
eigene Leben sinnvoller zu gestalten.<br />
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48 S. ISBN 3-909085-40-7, Fr. 10,–<br />
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«Dein Leib, geschaffen für die<br />
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Bock, Darrell L.<br />
Die Sakrileg-Verschwörung<br />
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– mit beiliegender Bestellkarte.
Gibts noch was für hierher?
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Rat der Erneuerung<br />
Redaktion:<br />
Marlène Inauen, Zürich<br />
Urban Camenzind-Herzog, Geuensee<br />
Bildquellen:<br />
Können bei der Redaktion angefragt werden<br />
Layout, Druck und Versand:<br />
Peter Romer-Popp<br />
Sekretariat der Erneuerung<br />
Aachweg 12, CH–9323 Steinach<br />
Tel. 071 446 42 28<br />
Fax 071 446 42 92<br />
E-Mail info@erneuerung-online.ch<br />
Jahrespreis:<br />
Fr. 18,– Einzelabonnement Schweiz + FL<br />
Fr. 15,– Gruppenabonnement Schweiz + FL<br />
Fr. 25,– Einzelabonnement Ausland<br />
Postkonto:<br />
60-25918-6<br />
IBAN CH78 0900 0000 6002 5918 6<br />
Erscheint ca. dreimal jährlich<br />
www.erneuerung-online.ch<br />
Erneuerung<br />
aus dem Geist Gottes<br />
n beginnt mit der Umkehr des eigenen<br />
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persönlichen und öffentlichen Leben,<br />
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n beginnt in der eigenen Kirche<br />
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bezeugt – Grundauftrag jedes Christen<br />
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n im Lebensstil als Beitrag zu Frieden,<br />
Gerechtigkeit und Bewahrung der<br />
Schöpfung<br />
Echtheit<br />
n Voraussetzung für ein glaubwürdiges<br />
Zeugnis<br />
n verlangt ständige Erneuerung