OPAC_16_03

editorial
Bild: Monika Trübswasser
Liebe Bibliothekarinnen und Bibliothekare!
Als bei der Redaktionssitzung für die nun vorliegende
Ausgabe der Zeitschrift OPAC das Thema
Öffentlichkeitsarbeit ins Zentrum gerückt wurde,
konnte ich dieser Entscheidung voll inhaltlich zustimmen.
Die Idee, Kolleginnen und Kollegen aus
den Bibliotheken fachlich bei einer effektiven Öffentlichkeitsarbeit
zu unterstützen, ist ein gute;
wobei der Schwerpunkt der PR-Arbeit auf die Träger/innen
der Bibliotheken abzielen soll. Ich war
von vornherein überzeugt, dass dieses Unterfangen
glücken wird.
Denn, was gibt es schöneres als Kommunikations-
und Vermittlungstätigkeit, noch dazu,
wo wir in der glücklichen Lage sind, dass es
aus Bibliotheken, sofern nicht gerade ein Schädlingsbefall
die Bestände unsicher macht, nur gute
Nachrichten gibt.
Sicher gemacht hat mich auch die Tatsache, dass
eine Bibliothek per se nichts mit kontroversiellen
Teilöffentlichkeiten zu tun hat. Wir sind grundsätzlich
davon befreit, dass wir, wenn wir auf der
einen Seite für eine Community etwas Gutes tun,
damit auf der anderen Seite das Gegenüber verprellen.
Denken Sie zum Beispiel an einen Kraftwerksbetreiber,
der automatisch mit Teilöffentlichkeiten
zu tun hat, die per definitionem etwas
Gegensätzliches wollen. Mit Gegnern und Befürwortern
muss unterschiedlich kommuniziert werden.
Davor sind die Bibliotheken gefeit. Das Buch an
sich ist unumstritten, das Verleihen von Büchern
ist positiv besetzt. Selbst die in regelmäßigen Abständen
wiederkehrende Frage der Legitimation,
die sich so manche andere kulturelle Einrichtung
gefallen lassen muss, nicht wird an uns gerichtet.
Lesen ist ein Grundnahrungsmittel und somit
nicht elitär, Lesen ist im Großen und Ganzen auch
nicht teuer. Die Bibliothekarinnen und Bibliothekare
sind vom Verdacht der Bereicherung durch
überzogene Honorare auf ewig freigesprochen.
Meinungsumfragen zum Thema Lesen - und da
lassen wir uns als Bibliotheken gerne einbinden
– ergeben immer eine hohe Wertschätzung. Wir
brauchen niemanden günstig stimmen. Daher
stellt sich grundsätzlich die Frage: Gibt es überhaupt
eine Notwendigkeit für PR-Aktivitäten? Die
Antwort lautet: Ja, entscheidend ist welche.
Wenn wir Öffentlichkeitsarbeit als Kommunikation
verstehen, und sich die Kommunikation auf
unsere Inhalte bezieht, kann es nie genug davon
geben. Weil eines liegt in der Natur der Sache, Bibliotheken
sind stille Räume, und das Kommunizieren
ist in der Bibliothek häufig nachrangig. Da
könnte es schon passieren, dass die eine oder andere
ruhige Stimme aus einer Bibliothek überhört
wird, und die Verantwortlichen ihre eigenen Institutionen
nicht deutlich genug wahrnehmen. Und
das wollen wir vermeiden. Also kommunizieren
wir in Maßen, vorrangig mit unserem Publikum,
aber natürlich auch mit jenen, die für unseren Erhalt
Sorge tragen.
Lassen Sie sich dabei von den zahlreichen Beiträgen
in der vorliegenden Ausgabe, von denen sich
einige explizit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit
widmen, andere wiederum über öffentlichkeitswirksame
Aktionen berichten, inspirieren.
Ich bin überzeugt davon, dass wir dann auch von
den Trägern, die für uns zuständig sind, gut gehört
werden, denn, das, was wir tun, wird nicht in Frage
gestellt.
Renate Plöchl
OÖ Landesbibliothek
Redakteurin OPAC
Weihnachtsferien 2016/17
Die Bibliotheksfachstelle ist in den Weihnachtsferien
vom 27. Dezember 2016 bis zum 5. Jänner 2017 geschlossen.
Bestellen Sie bitte Bibliotheksmaterial für diesen Zeitraum
frühzeitig im Dezember 2016.
Das OPAC-Team wünscht frohe Weihnachten und alles
Gute für das Jahr 2017.
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