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OPAC_16_03

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uchtipps<br />

von Maria Fellinger-Hauer<br />

Sacha Batthyany<br />

Und was hat das mit mir zu tun?<br />

Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner<br />

Familie<br />

Köln, Kiepenheuer & Witsch, 20<strong>16</strong>. 254 Seiten.<br />

ISBN 978-3-462-04831-5<br />

Im burgenländischen Rechnitz wurden im März 1945 unter nach<br />

wie vor nicht vollständig aufgeklärten Umständen 180 jüdische<br />

Gefangene ermordet. Eine angeheiratete Tante des Autors<br />

- Margit Thyssen-Batthyány - sollte damit zu tun gehabt haben.<br />

Batthyány, Journalist und Nachkomme einer österreich-ungarischen<br />

Adelsfamilie begibt sich auf Spurensuche in der Familiengeschichte.<br />

Aus seinen Recherchen in Rechnitz, Ungarn, Argentinien<br />

und Sibirien sowie aus den Lebenserinnerungen seiner<br />

ungarischen Großmutter rekonstruiert er die Familiengeschichte,<br />

wie sie sich zugetragen haben könnte. Das Massaker von Rechnitz<br />

hat tatsächlich nichts mit ihm zu tun, doch er findet ein anderes<br />

dunkles Geheimnis, das über Generationen prägend wirkt.<br />

Ein hervorragend geschriebenes, sehr persönliches Buch über die<br />

Gegenwart der Vergangenheit und über die jüngere Geschichte<br />

Mitteleuropas.<br />

Erika Kronabitter<br />

La Laguna<br />

Wien, Verlag Wortreich, 20<strong>16</strong>. 226 Seiten.<br />

ISBN 978-3-9<strong>03</strong>091-00-9<br />

Elf Jahre nach dem rätselhaften Tod ihres Vaters Beppo<br />

fährt Elena nach Tenneriffa, um zu erfahren, was 1986<br />

wirklich geschehen ist. Sie hofft, Beppos Freund Larek<br />

könnte Licht ins Dunkel bringen.<br />

Elena hat ihren Vater kaum gekannt. Die Beziehung ihrer Mutter<br />

Hanna mit dem verheirateten Mann zerbricht an den gesellschaftlichen<br />

Normen der 60er Jahre. Hanna verlässt Beppo und<br />

die Großstadt mit den zwei Töchtern, zieht aufs Land und geht<br />

eine Vernunftehe ein.<br />

Ein spannender Roman über verworrene Liebesbeziehungen, den<br />

Konflikt zwischen Freiheit und Verantwortung und eine mögliche<br />

Klärung des mysteriösen Verschwindens.<br />

Ludwig Laher<br />

Überführungsstücke<br />

Göttingen, Wallstein, 20<strong>16</strong>. 178 Seiten.<br />

ISBN 978-3-8353-1876-2<br />

Wer den oberösterreichischen Autor<br />

Ludwig Laher nur von seinem Markenzeichen,<br />

der dokumentarischen Erzählweise,<br />

her kennt, wird von seinem neuen Buch<br />

möglicherweise überrascht sein. Denn<br />

hier rückt er ab von seiner lang geübten<br />

Methode und lässt einmal seinen Protagonisten,<br />

den Justizverwaltungsinspektor<br />

Oskar Brunngraber nach Art des Herrn Karl<br />

über die (seine) Welt schwadronieren. Anlass<br />

dazu sind die vielen geheimnisvollen<br />

Beweisstücken, die in seinem Refugium,<br />

der Asservatenkammer des Gefängnisses,<br />

lagern und im Beamtenjargon „Überführungsstücke“<br />

genannt werden. Für Brunngraber<br />

sind die Überführungsstücke aus<br />

dem Hochsicherheitstrakt nicht nur dazu<br />

da, die Täter zu überführen, sondern für<br />

ihn sind sie vor allem Anlässe, die Welt<br />

zu deuten. Er sprudelt fast über vor Erfindungsreichtum<br />

und Sprachlust; ganz und<br />

gar nicht ist sein Leben reduziert auf das,<br />

was er in seinem Beruf täglich zu leisten<br />

hat und den er sich gar nicht bewusst ausgesucht<br />

hat.<br />

Ein Laher, der irgendwie neu klingt, aber<br />

trotzdem bei seinen Themen bleibt.<br />

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