Blick-ins-Magazin
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JOURNAL<br />
Mayer (2015) brauchen Medien in Zukunft<br />
langfristige Strategien. Dabei ist es wichtig, die<br />
zentralen Diskurse der Gesellschaft aufzugreifen<br />
und die langfristige und qualitativ hochwertige<br />
Produktion von Inhalten dazu, unabhängig<br />
vom Tagesgeschehen, vorzubereiten (ebd.). Die<br />
Auswahl bestimmter Diskurse und der Umgang<br />
mit ihnen kann also als Strategie angesehen<br />
werden, die eine Differenzierung erzeugt.<br />
Entscheidungen als zentrale Operationen von<br />
Organisationen sind demnach notwendig<br />
(Luhmann, 1993). Eine spezifische und<br />
differenzierende Position kann eine Organisation<br />
nur erlangen, wenn sie sich in bestimmten<br />
Situationen für eine bestimmte Vorgehensweise<br />
entschieden und damit andere Optionen<br />
verworfen hat (Porter, 1996). Mit Entscheidungen<br />
gehen auch immer Zielkonflikte, so genannte<br />
Trade-Offs, einher. Durch diese schützt sich eine<br />
Organisation vor Nachahmern. Vorangegangene<br />
Entscheidungen dienen der Reduktion von<br />
Unsicherheit und Komplexität, indem sie als<br />
Entscheidungsprämissen angesehen werden<br />
(Luhmann, 1993). Daher entstehen die größten<br />
Bedrohungen für die strategische Position<br />
einer Organisation meist aus dem Inneren.<br />
Nämlich dann, wenn eine Organisation sich<br />
nicht traut, Entscheidungen zu treffen (Porter,<br />
1996). Eine grundlegende Haltung kann also als<br />
Entscheidungsprämisse dienen.<br />
Haltung ist aber auch immer Commitment.<br />
Solche expliziten und impliziten Verträge<br />
einer Organisation mit ihrer Umwelt<br />
verstellen Handlungsoptionen und sorgen für<br />
Pfadgebundenheit der Strategie (Ghemawat,<br />
1991). Verschiedene Anspruchsgruppen erwarten<br />
von der Organisation, dass diese ihre Haltung zu<br />
bestimmten Diskursen beibehält. Eine strategische<br />
Haltung tut einer Organisation also immer auch<br />
„weh“, da sie den Handlungsspielraum ebendieser<br />
e<strong>ins</strong>chränkt.<br />
Durch Handlungskontinuität gewinnt<br />
eine Organisation das Vertrauen ihrer<br />
Anspruchsgruppen. Auch die eigenen Mitarbeiter<br />
profitieren von der Haltung einer Organisation.<br />
Ihnen wird, ebenso wie den Konsumenten, ein<br />
Ideologieangebot gemacht, mit dem sie sich<br />
identifizieren können. Eine aus intr<strong>ins</strong>ischer<br />
Überzeugung geteilte Haltung ist eine große<br />
Motivationsquelle für die Angestellten. Nur so<br />
kann der Idealzustand von „Living the brand“<br />
(Karmark, 2005) erreicht werden. Dabei bedarf<br />
es einer Kongruenz zwischen den nach Außen<br />
kommunizierten Werten und denen, die im Inneren<br />
der Organisation kommuniziert und gelebt<br />
werden (ebd.). Nur wenn beides zusammenpasst,<br />
kann die Haltung auch eine Differenzierung zu<br />
Mitbewerbern erzeugen.<br />
These 1:<br />
Strategie ist die<br />
grundlegende<br />
Haltung einer<br />
Organisation<br />
zu bestimmten<br />
Diskursen. Die<br />
Identität und der<br />
Handlungsspielraum<br />
der Organisation<br />
werden durch diese<br />
Haltung maßgeblich<br />
mitbestimmt.<br />
2. Umwelt<br />
Organisationen befinden sich in komplizierten<br />
Geflechten aus Systemen, die alle einer anderen<br />
Leitdifferenz folgen (Schulz, 2013). Im Kontext<br />
des Journalismus sind besonders die Systeme<br />
Politik, Öffentlichkeit und Wirtschaft und<br />
die Sphäre der Konsumenten interessant.<br />
Das verbindende Element dieser Systeme ist<br />
Kommunikation, die Luhmann (1995) als<br />
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