Transport, Schlachtung, Zerlegung, Kühlung - Wooly Pigs
Transport, Schlachtung, Zerlegung, Kühlung - Wooly Pigs
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Kapitel 4 <strong>Transport</strong>, <strong>Schlachtung</strong>, <strong>Zerlegung</strong>, <strong>Kühlung</strong><br />
fassung ist, das Tier sei nicht transportfähig oder der <strong>Transport</strong> würde dem Tier unnötige Leiden<br />
verursachen. Die Untersuchung muss durchgeführt werden, allerdings darf diese auch durch<br />
einen anderen freiberuflich tätigen Tierarzt erfolgen. Nach der Notschlachtung ist der Tierkörper<br />
mit allen Teilen am nächstgelegenen, geeigneten Ort unter hygienisch einwandfreien Bedingungen<br />
bis zum Eintreffen des Fleischuntersuchungstierarztes aufzubewahren.<br />
Töten der Schlachttiere<br />
Blutentzug<br />
Bevor der Entblutungsschnitt gesetzt werden darf müssen die Tiere vollständig betäubt sein. Mit dem<br />
Entbluten sollte so rasch als möglich nach dem Betäubung begonnen werden, um ein Wiedererlangen<br />
der Empfindung zu verhindern.<br />
Die Entblutung soll schnell und vollständig erfolgen, weil das Restblut die Qualität des Fleisches negativ<br />
beeinflusst. Schlecht entblutetes Fleisch weist verminderte Haltbarkeit auf und entspricht nicht den<br />
Kundenwünschen. Durch das Öffnen der großen Blutgefäße am Vordereingang des Brustkorbes wird<br />
ein rasches Entbluten erreicht.<br />
Zur Entblutung eignen sich Hohlmesser, weil sie die Wunde ausreichend eröffnen und durch die seitliche<br />
Spreizung das Blut schnell genug ablaufen. Durch den hydrostatischen Druck läuft das Blut am<br />
hängenden Tier schneller und vollständiger ab als beim liegenden Tier. Das Herz wird beim Eröffnen<br />
der Blutgefäße nicht verletzt und unterstützt durch Pumpen das Ausbluten. Erfolgt der Entblutungsschnitt<br />
mit einem stumpfen Messer, können die Adern abreißen und sich einrollen, was die Entblutung<br />
behindern würde.<br />
Das Blut darf nicht in den Kanal geleitet werden.<br />
Möglichkeiten für einen effektiven Blutentzug:<br />
• Durchtrennen des Truncus brachiocephalicus im Bereich des vorderen Brustkorbrandes (Saustich)<br />
• Aufschneiden der Venen und/oder Arterien im Bereich des vorderen Halsabschnittes, rechts<br />
und links neben dem Kehlkopf. Bei Rindern wird dabei die Haut über dem Kehlkopf gespalten<br />
und die seitlich darunter liegenden Adern durchtrennt.<br />
• Bei Ziegen und Schafen bzw. auch bei Kälbern wird gelegentlich der Hals im Bereich des Kehlkopfes<br />
bis zur Halswirbelsäule durchtrennt.<br />
Aufarbeiten<br />
• Abhäuten oder Abledern bzw. Brühen und „Haaren“ der Schwarte beim Schwein<br />
• Eröffnen der Körperhöhlen<br />
• Ausweiden (ausnehmen)<br />
• Auslösen der einzelnen Innenorgane (Ausnehmen, Auswerfen, Ausscheiden)<br />
• Spalten der Karkasse<br />
Rinderschlachtung<br />
Stationäre <strong>Schlachtung</strong> oder Einzeltierschlachtung<br />
Nach der vollständigen Entblutung und dem sicheren Tod des Tieres erfolgt das Absetzen der Vorder-<br />
und Hinterfüße im Bereich des Carpal- und Tarsalgelenkes, bei der untersten Gelenksebene. Dann<br />
wird vom Sprunggelenk her die Haut Richtung Mittellinie an der hinteren inneren Seite bzw. bei den<br />
Vorderbeinen an der vorderen inneren Seite aufgeschärft. Das Messer muss so geführt werden, dass<br />
der Schnitt von innen erfolgt. Zuerst erfolgt das Abhäuten des Sprunggelenkes (Tarsalgelenk) damit<br />
das Rind auf dem Schragen in Rückenlage stabilisiert werden kann. Dann kann der Kopf abgesetzt<br />
und gehäutet werden. Anschließend wird ein Längsschnitt vom Kinn über die Brust zu Nabel und After<br />
durchgeführt. Danach erfolgt das Ablösen der Haut mit dem Messer oder mittels Hautabzugsmaschine.<br />
Euter bzw. männliche Geschlechtsteile werden abgelöst und entfernt bzw. nach hinten verlagert.<br />
Die Hand mit der die Haut zum Abziehen gespannt wird, darf das Fleisch nicht berühren.<br />
Anschließend wird die Körperhöhle entweder im Liegen oder Hängen eröffnet, wobei das Messer mit<br />
den Fingern geschont wird. Die Speiseröhre wird ausgelöst und verschlossen und nach dem Öffnen<br />
des Brustkorbes und des Beckens wird der After umschnitten und ebenfalls verschlossen. Danach<br />
wird der Verdauungstrakt aus der Körperhöhle am hängenden oder am liegenden Tier entnommen.<br />
Nach dem Herausschneiden des Zwerchfells werden Nieren, Leber, Lunge mit Herz entnommen und<br />
12 Qualitätshandbuch Fleisch und Fleischerzeugnisse