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6 ENERGIESPAREN So bleiben die Energiekosten niedrig Prinzip Winterjacke Vor Jahren war es ein Schreckgespenst, heute ist es Realität: Wenn die alljährliche Ab rechnung für Gas, Wasser und Strom ins Haus kommt, ist wieder ein hübscher Teil des Ersparten weg. Die Nebenkosten haben sich zur „zweiten Miete“ entwickelt. Energiesparen wird deshalb zum großen Zukunftsthema. Energieberaterin Carolin Ickert
Hartmut Beckmann Im Frühjahr 2007 konnten die deutschen Energiedienstleister ihre Kunden mal so richtig überraschen. Nachdem die Gaspreise in den Vorjahren ständig in die Höhe geklettert waren, kündigten sie zum April eine Senkung an. So reduzierte die EWE den Preis pro Kilowattstunde Erdgas um netto 0,4 Cent. Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 30.000 Kilowattstunden werden damit jährlich um mehr als 140 Euro entlastet. Grund für die Senkung, so teilte das Unternehmen mit, seien „die niedrigeren Einkaufspreise für Erdgas infolge gesunkener Ölpreise“ gewesen. Nachdem in den Jahren zuvor eine Welle von Preiserhöhungen durchs Land geschwappt war, eine durchaus gute Nachricht – die allerdings nur für ein kurzes Durchatmen sorgte. Ab dem Jahreswechsel 2007/2008 nämlich müssen Millionen Ver braucher deutlich höhere Preise für Strom und Gas zahlen. Die Versorger planen zum 1. Januar Preissteigerungen von bis zu 8,8 Prozent beim Gas. Strom soll um bis zu 10 Prozent teurer werden. Da können sich die Summen auf fast 200 Euro im Jahr summieren. Betrachtet man die Entwicklung über einen längeren Zeit- raum, zeigt sich, dass die Strompreise seit dem Jahr 2000 um 46 Prozent, die Gaspreise um 76 Prozent gestiegen sind. Ins gesamt wenden die Deutschen rund 41 Milliarden Euro pro Jahr für Neben kosten auf. Angesichts dieser Zahlen wundert es nicht, dass immer mehr Menschen sich Gedanken machen, wo und wie sie Energie einsparen können. Einer Umfrage des Verbands der Elektrizitäts wirtschaft zufolge, gaben 73 Prozent der Bürger an, sich „stark“ oder „sehr stark“ dafür zu interessieren. Selbst wenn das Energiesparen mit dem Verzicht von Komfort einhergeht, befürworten es noch 68 Prozent der Befragten. Immerhin: Ein Grad weniger Wärme im Wohnzimmer spart gleich sechs Prozent Heizkosten. Mit dem Heißwasser eines Vollbads könnte man dreimal duschen. Selbst solch kleine Maßnahmen machen sich am Ende des Abrechnungsjahres bezahlt. Und was für Wohnungsmieter gilt, betrifft umso mehr Haus besitzer. Hartmut Beckmann wohnt mit seiner Familie in Bürgerfelde. „Die Gaspreiserhöhungen lassen mich kalt“, sagt er. Nein, Beckmann hat nicht im Lotto gewonnen und besitzt auch keine eigene Gasquelle. Er ENERGIESPAREN Wollen Sie mehr darüber wissen, wo und wie Sie Ihre Strom- und Gaskosten senken können? Die <strong>GSG</strong> plant zu Beginn des J ahres in den Servicebüros Beratungen zum Thema Energie sparen durch zuführen. Sollten Sie daran Interesse haben, schicken Sie bitte eine Email an info@gsg- oldenburg.de oder tragen Sie sich in die in den Service büros aus liegenden Listen ein. Wir laden Sie dann gerne zu den Ver anstaltungen ein. bewohnt ein so genanntes Passivhaus. Das funktioniert nach dem Prinzip der Winterjacke: In der ist es so mollig, weil sie die vorhandene Körper wärme nicht nach draußen entweichen lässt. Auch beim Passivhaus wird der Heizenergiebedarf zu großen Teilen aus der Abwärme von Personen und technischen Geräten sowie durch das Sonnenlicht gedeckt. Weil es optimal wärmegedämmt ist, wird keine konventionelle Heizung benötigt. Der Restheizenergiebedarf kann durch eine kontrollierte Wohnraumbelüftung mit einer Zuluftnachheizung erfolgen. Nach Angaben der Universität <strong>Oldenburg</strong> verbraucht ein Passivhaus pro Quadratmeter Wohnfläche höchstens 15 Kilowattstunden an Wärmeenergie – im Jahr. Rund 15 Prozent Mehrkosten müssen Bauherren nach Expertenschätzungen für ein Passivhaus aufwenden. Mit dem Blower-Door- Test lässt sich ermitteln, ob alle Kriterien erfüllt sind. Ist das der Fall, beginnt das Sparen: Unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet dürfte sich das Passivhaus nach 15 bis 20 Jahren amortisiert haben. In Deutschland sind seit dem Bau des ersten Passivhauses 1992 über 6000 Bauten dieses 3 7
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