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20073<strong>GSG</strong>-Magazin<br />

10. Jahrgang · Kostenlos<br />

Hilfe für alle Fälle<br />

Die Männer vom Notdienst der <strong>GSG</strong><br />

Signal auf Grün<br />

Neues vom Alexanderhaus<br />

Mann in Not<br />

Zuflucht nach dem Ehekrach<br />

Bauen & Wohnen in und um <strong>Oldenburg</strong><br />

Ideen fürs Energiesparen<br />

So verhindern Sie den Anstieg Ihrer Nebenkosten


6<br />

ENERGIESPAREN<br />

So bleiben die Energiekosten niedrig<br />

Prinzip Winterjacke<br />

Vor Jahren war es ein Schreckgespenst, heute ist es Realität: Wenn die alljährliche<br />

Ab rechnung für Gas, Wasser und Strom ins Haus kommt, ist wieder ein hübscher Teil des<br />

Ersparten weg. Die Nebenkosten haben sich zur „zweiten Miete“ entwickelt.<br />

Energiesparen wird deshalb zum großen Zukunftsthema.<br />

Energieberaterin Carolin Ickert


Hartmut Beckmann<br />

Im Frühjahr 2007 konnten die<br />

deutschen Energiedienstleister<br />

ihre Kunden mal so richtig überraschen.<br />

Nachdem die Gaspreise in<br />

den Vorjahren ständig in die Höhe<br />

geklettert waren, kündigten sie zum<br />

April eine Senkung an. So reduzierte<br />

die EWE den Preis pro Kilowattstunde<br />

Erdgas um netto 0,4 Cent.<br />

Haushalte mit einem Jahresverbrauch<br />

von 30.000 Kilowattstunden werden<br />

damit jährlich um mehr als 140 Euro<br />

entlastet. Grund für die Senkung, so<br />

teilte das Unternehmen mit, seien<br />

„die niedrigeren Einkaufspreise für<br />

Erdgas infolge gesunkener Ölpreise“<br />

gewesen.<br />

Nachdem in den Jahren zuvor<br />

eine Welle von Preiserhöhungen<br />

durchs Land geschwappt war, eine<br />

durchaus gute Nachricht – die<br />

allerdings nur für ein kurzes Durchatmen<br />

sorgte. Ab dem Jahreswechsel<br />

2007/2008 nämlich müssen Millionen<br />

Ver braucher deutlich höhere Preise<br />

für Strom und Gas zahlen. Die<br />

Versorger planen zum 1. Januar Preissteigerungen<br />

von bis zu 8,8 Prozent<br />

beim Gas. Strom soll um bis zu 10<br />

Prozent teurer werden. Da können<br />

sich die Summen auf fast 200 Euro im<br />

Jahr summieren. Betrachtet man die<br />

Entwicklung über einen längeren Zeit-<br />

raum, zeigt sich, dass die Strompreise<br />

seit dem Jahr 2000 um 46 Prozent,<br />

die Gaspreise um 76 Prozent gestiegen<br />

sind. Ins gesamt wenden die<br />

Deutschen rund 41 Milliarden Euro<br />

pro Jahr für Neben kosten auf.<br />

Angesichts dieser Zahlen wundert<br />

es nicht, dass immer mehr Menschen<br />

sich Gedanken machen, wo und<br />

wie sie Energie einsparen können.<br />

Einer Umfrage des Verbands der<br />

Elektrizitäts wirtschaft zufolge, gaben<br />

73 Prozent der Bürger an, sich „stark“<br />

oder „sehr stark“ dafür zu interessieren.<br />

Selbst wenn das Energiesparen<br />

mit dem Verzicht von Komfort einhergeht,<br />

befürworten es noch 68 Prozent<br />

der Befragten. Immerhin: Ein Grad<br />

weniger Wärme im Wohnzimmer<br />

spart gleich sechs Prozent Heizkosten.<br />

Mit dem Heißwasser eines Vollbads<br />

könnte man dreimal duschen. Selbst<br />

solch kleine Maßnahmen machen<br />

sich am Ende des Abrechnungsjahres<br />

bezahlt. Und was für Wohnungsmieter<br />

gilt, betrifft umso mehr Haus besitzer.<br />

Hartmut Beckmann wohnt mit<br />

seiner Familie in Bürgerfelde. „Die<br />

Gaspreiserhöhungen lassen mich<br />

kalt“, sagt er. Nein, Beckmann hat<br />

nicht im Lotto gewonnen und besitzt<br />

auch keine eigene Gasquelle. Er<br />

ENERGIESPAREN<br />

Wollen Sie mehr darüber<br />

wissen, wo und wie Sie<br />

Ihre Strom- und Gaskosten<br />

senken können?<br />

Die <strong>GSG</strong> plant zu Beginn<br />

des J ahres in den Servicebüros<br />

Beratungen zum<br />

Thema Energie sparen<br />

durch zuführen. Sollten<br />

Sie daran Interesse<br />

haben, schicken Sie<br />

bitte eine Email an<br />

info@gsg- oldenburg.de<br />

oder tragen Sie sich in<br />

die in den Service büros<br />

aus liegenden Listen ein.<br />

Wir laden Sie dann gerne<br />

zu den Ver anstaltungen<br />

ein.<br />

bewohnt ein so genanntes Passivhaus.<br />

Das funktioniert nach dem<br />

Prinzip der Winterjacke: In der ist es<br />

so mollig, weil sie die vorhandene<br />

Körper wärme nicht nach draußen<br />

entweichen lässt. Auch beim Passivhaus<br />

wird der Heizenergiebedarf zu<br />

großen Teilen aus der Abwärme von<br />

Personen und technischen Geräten<br />

sowie durch das Sonnenlicht gedeckt.<br />

Weil es optimal wärmegedämmt ist,<br />

wird keine konventionelle Heizung<br />

benötigt. Der Restheizenergiebedarf<br />

kann durch eine kontrollierte Wohnraumbelüftung<br />

mit einer Zuluftnachheizung<br />

erfolgen. Nach Angaben der<br />

Universität <strong>Oldenburg</strong> verbraucht ein<br />

Passivhaus pro Quadratmeter Wohnfläche<br />

höchstens 15 Kilowattstunden<br />

an Wärmeenergie – im Jahr.<br />

Rund 15 Prozent Mehrkosten<br />

müssen Bauherren nach Expertenschätzungen<br />

für ein Passivhaus<br />

aufwenden. Mit dem Blower-Door-<br />

Test lässt sich ermitteln, ob alle<br />

Kriterien erfüllt sind. Ist das der<br />

Fall, beginnt das Sparen: Unter rein<br />

betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

betrachtet dürfte sich das<br />

Passivhaus nach 15 bis 20 Jahren<br />

amortisiert haben. In Deutschland<br />

sind seit dem Bau des ersten Passivhauses<br />

1992 über 6000 Bauten dieses<br />

3<br />

7


8<br />

ENERGIESPAREN<br />

3 Standards errichtet worden. Jetzt<br />

hat auch die <strong>GSG</strong> am Alexander haus<br />

ein Demonstrations objekt mit einer<br />

Wohnfläche von 176 Quadratmetern<br />

errichtet. „Wir wollen es zunächst<br />

nicht verkaufen, sondern für rund<br />

zwei Jahre als Musterhaus für Bauinteressenten<br />

offen halten“, betont<br />

Geschäftsführer Stefan Könner. „Eine<br />

sehr gute Idee“, lobt die Olden burger<br />

Energieberaterin Carolin Ickert, „man<br />

muss den Leuten demon strieren, wie<br />

angenehm es sich in einem solchen<br />

Haus leben lässt“.<br />

Besucher zeigen sich häufig überrascht,<br />

wie „normal“ das Gebäude<br />

aussieht, bestätigt Hartmut Beckmann.<br />

Die Wohnqualität sei sogar gestiegen.<br />

Und mit dem gelegentlich zu<br />

vernehmenden Vorbehalt, man dürfe<br />

doch sicher nicht die Fenster öffnen,<br />

räumt er auf: „Natürlich dürfen wir<br />

das.“ Aber: Geht es ums Lüften, sollte<br />

man der dafür vorgesehenen Anlage<br />

vertrauen. Sie kann zwischen 80 und<br />

90 Prozent der sonst über die Fenster<br />

in die Atmosphäre geblasenen Wärme<br />

zurückhalten.<br />

Laut Stefan Könner gehört das<br />

Passivhaus ebenso wie die geplante<br />

Kfw-60-Reihenhausanlage und das<br />

energetische Sanierungsprogramm<br />

im Wohnungsbestand zum Plan<br />

der <strong>GSG</strong>, sich auf allen Ebenen<br />

den umwelt politischen Herausforderungen<br />

der Zukunft zu stellen.<br />

Heizkosten<br />

halbieren!<br />

Mit dem besten<br />

Heizkessel<br />

und Anschluss<br />

zur Sonne<br />

ganz einfach.<br />

SEHR GUT<br />

TESTSIEGER<br />

4/2003<br />

www.test.de<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Energiekontor<br />

Inh. Hartmut Beckmann<br />

Dragonerstraße 36, 26135 <strong>Oldenburg</strong><br />

Tel.: 0441 9250075<br />

www.oldenburger-energiekontor.de<br />

Über acht Millionen Euro investiert<br />

das Unternehmen im laufenden Jahr<br />

in diese Offensive. Der größte Teil<br />

von deutlich über 4,5 Millionen ist<br />

für Wärmedämmungen in mehr als<br />

150 Wohneinheiten vorgesehen.<br />

Hinzu kommt der Austausch von alten<br />

Fenstern und Gaszentralheizungen.<br />

Von diesen Maßnahmen profi tieren<br />

insbesondere die Mieter, deren<br />

Heizkostenrechnung durch derartige<br />

Maßnahmen spürbar entlastet wird.<br />

„60 bis 70 Prozent Einsparung sind<br />

in Altbauten möglich“, weiß Carolin<br />

Ickert.<br />

Daneben investiert die <strong>GSG</strong> weiter<br />

in innovative Techniken, etwa in den<br />

Einsatz von Solaranlagen, die nicht<br />

nur für Neubauobjekte vorgesehen<br />

sind. Die Gesellschaft setzt diese<br />

Technik auch im Bestand ein. Eine<br />

erste Anlage wurde in Kooperation<br />

mit der EWE an der Gotthelfs traße<br />

in Eversten realisiert. Auch bei dem<br />

Neubauvorhaben für Betreutes<br />

Wohnen in Bloherfelde ist eine Solaranlage<br />

für die Warmwasserversorgung<br />

der 21 Appartements vorgesehen.<br />

Selbst Mehrfamilienhäuser lassen<br />

sich dem Passivhaus-Standard entsprechend<br />

umrüsten. Im Berliner<br />

Stadtteil Lichtenberg eröffnete die<br />

Wohnungsbaugesellschaft Howoge<br />

Anfang 2007 „Europas größtes<br />

Niedrigenergiehaus“, einen sanierten<br />

Plattenbau aus DDR-Zeiten. Der<br />

Die neue Heizung.<br />

Wirtschaftswunder!<br />

SolvisMax. Der Meister.<br />

Erfolg kann sich sehen lassen: Rund<br />

die Hälfte der 300 Wohnungen stand<br />

vor dem Umbau leer. Nun sind es<br />

nach Angaben des Unternehmens<br />

nur noch 17. „Für meine 60 Quadratmeter<br />

große Wohnung zahle ich nur<br />

noch 39 statt 66 Euro monatliche<br />

Nebenkosten“, freut sich Mieterin<br />

Ilona Witte über ein paar Euro mehr<br />

im Portemonnaie. „Der Geldbeutel ist<br />

immer wieder das beste Argument“,<br />

sagt Energieberaterin Ickert. Sie<br />

wünscht sich, dass die Wohnbaugesellschaften<br />

beim Thema Energie in<br />

die Vorbildrolle schlüpfen und zeigen,<br />

was sich alles machen lässt – „und<br />

das durchaus kostenneutral für die<br />

Bewohner“.<br />

Damit kein falscher Eindruck entsteht:<br />

Dafür, wie viel Energie jemand<br />

verbraucht, ist er in erster Linie selbst<br />

verantwortlich. Vielfältigste Tipps<br />

können beim Sparen helfen. Entscheidend<br />

für die großen Schritte<br />

nach vorn sei, so Carolin Ickert, allerdings<br />

„das Zusammenspiel aller Beteiligten“.<br />

Die Wohnungswirtschaft kann<br />

die Voraussetzungen schaffen, den<br />

Anteil der „zweiten Miete“ an den<br />

Jahresbudgets der Mieter erheblich<br />

zu reduzieren. Die <strong>GSG</strong> ist auf einem<br />

guten Weg dahin. 7<br />

Passivhäuser Ständig steigende Energiekosten<br />

sind ein Ärgernis. Mit einem Passivhaus können sie um<br />

bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Am Alexanderhaus<br />

zeigt die <strong>GSG</strong> in einem Musterhaus, wie zukunftsorientiertes<br />

Wohnen funktionieren kann.<br />

KfW-60-Häuser KfW-60-Energiesparhäuser<br />

müssen Anforderungen hinsichtlich des Energieverbrauchs<br />

erfüllen. Ihr Primärenergieverbrauch darf<br />

nicht über 60 kWh pro Jahr und qm Wohnfläche<br />

liegen. Die <strong>GSG</strong> errichtet in der Schlüterstraße fünf<br />

Reihenhäuser, die diese Ansprüche erfüllen.<br />

Sanierung Allein 2007 investierte die <strong>GSG</strong> mehr<br />

als acht Millionen Euro in die Sanierung, Instandsetzung<br />

und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes.<br />

Sie fließen u.a. in Dämmmaßnahmen, den Austausch<br />

von Fenstern und Gaszentralheizungen sowie die<br />

Sanierung von Bädern in Mietwohnungen.


Der Beruf des Architekten im Wandel<br />

Neues Denken<br />

erforderlich<br />

Entwurfskompetenz und Kreativität zählen seit jeher zu den Voraussetzungen<br />

im Architektur beruf. Dass es damit indes längst nicht mehr getan ist, berichten<br />

die <strong>GSG</strong>- Architekten Andreas Handke und Stephan Klein.<br />

Herr Handke, Herr Klein, war das Thema Wärmedämmung<br />

schon auf der Agenda, als Sie begannen, sich für Architektur<br />

zu interessieren?<br />

Andreas Handke: Oh nein, wenn man damals von<br />

Dämmen sprach, meinte man ein zusätzliches Blatt Papier<br />

an der Wand. Das änderte sich erst im Vorfeld der Einführung<br />

der Energiesparverordnung, also ab dem Jahr 2000.<br />

Stephan Klein: Sehr früh kam etwa das Thema der Wärmebrücken<br />

auf, weil die zur Bildung von Schimmelpilzen<br />

beitragen. Wirklich präsent waren diese Dinge damals<br />

aber noch nicht. Heute ist die Bevölkerung weit besser<br />

informiert, was natürlich in erster Linie mit der ganzen<br />

Energiepreisproblematik zusammenhängt.<br />

Hat sich in der Folge dieser Entwicklung auch das Berufsbild<br />

des Architekten gewandelt?<br />

Andreas Handke: Zunächst muss man sagen, dass die Art<br />

zu bauen sich immer wandelt, weil sie einfach bestimmten<br />

Moden unterworfen ist. Daneben aber wurden alle Vorschriften,<br />

die für unsere Arbeit relevant sind, verschärft.<br />

Das wirkt sich durch einen wesentlich höheren Planungs-<br />

ENERGIESPAREN<br />

einsatz aus und sorgt letztlich dafür, dass wir für jeden<br />

einzelnen Bau mehr Zeit benötigen.<br />

Stephan Klein: Die Planungsphase dauert inzwischen<br />

genau so lange wie die Bauphase, manchmal länger. Beim<br />

Passivhaus am Alexanderhaus gingen jeweils sechs Monate<br />

ins Land. Und man darf nicht vergessen, dass für unsere<br />

berufliche Weiter qualifikation auch Zeit veranschlagt<br />

werden muss. Früher waren wir Allrounder, heute ist es<br />

nötig, sich immer mehr zu spezialisieren.<br />

Geht es den Unternehmen, mit denen Sie zu tun haben,<br />

ähnlich?<br />

Andreas Handke: Mit Sicherheit. Als die Bauarbeiten am<br />

Passivhaus in Angriff genommen wurden, gab es keine<br />

Firma, die damit Erfahrung hatte. Das hat man sich alles<br />

gemeinsam erarbeiten müssen.<br />

Stephan Klein: Aber das macht es ja auch spannend.<br />

Früher hat sich die Architektur nur durch Moden,<br />

Geschmäcker und den Einfluss der Medien verändert,<br />

heute auch, weil es dafür wirtschaftliche und ökologische<br />

Gründe gibt. Das fördert und fordert neues Denken. 7<br />

9


10<br />

ENERGIESPAREN<br />

50 Tipps zum<br />

Energiesparen<br />

Die Energiekosten steigen und steigen. Mieter sind davon ebenso betroffen wie<br />

Haus besitzer. Und ein Ende der Entwicklung scheint nicht in Sicht. Energiesparen ist<br />

also angesagt – die folgenden 50 Tipps sollen dabei helfen.<br />

HEIZEN<br />

Senken Sie die<br />

01Raum temperatur.<br />

Jedes Grad weniger<br />

spart rund 6 Prozent<br />

Heiz energie. Gegen Kälte helfen auch<br />

Pullover und dicke Socken.<br />

Während Sie schlafen,<br />

02 können Sie die Temperatur<br />

um bis zu 5 °C absenken.<br />

Heizen Sie tagsüber nur die<br />

03 Räume, die Sie auch nutzen.<br />

Und halten Sie die Türen geschlossen.<br />

04<br />

Entfernen Sie Möbel, die<br />

vor der Heizung stehen und<br />

lassen Sie keine Gardinen vor der<br />

Heizung hängen.<br />

Überprüfen Sie mit einer<br />

05 brennenden Kerze, ob<br />

Fenster und Türen wirklich dicht sind.<br />

06<br />

Haben Sie Rollläden vor den<br />

Fenstern, lassen Sie diese bei<br />

Dunkelheit herunter. Sie halten die<br />

Wärme in der Wohnung.<br />

07<br />

Elektronische Thermostatventile<br />

lassen sich programmieren.<br />

Tagsüber senken sie<br />

die Raumtemperatur und heizen sie<br />

pünktlich wieder auf, wenn Sie nach<br />

Hause kommen.<br />

Die Wände hinter den<br />

08 Heizkörpern sind dünner,<br />

die Wärme kann leichter nach außen<br />

entweichen. Das lässt sich mit Dämmplatten<br />

oder flexiblen Dämmfolien<br />

verhindern.<br />

Überprüfen Sie, ob die<br />

09 Heizungs leitungen in<br />

ungeheizten Räumen gedämmt sind.<br />

Sonst sollte nachträglich eine Wärmedämmung<br />

angebracht werden.<br />

Wenn Sie eine eigene<br />

10 Heizung besitzen (also nicht<br />

an eine Zentralheizung angeschlossen<br />

sind), sollten Sie die Umwälzpumpe<br />

überprüfen lassen. Moderne Pumpen<br />

verbrauchen erheblich weniger Strom<br />

als ältere Modelle, und sie pumpen<br />

nur so viel Wasser durch die Rohre,<br />

wie zum Heizen benötigt wird.<br />

Wer bei laufender Heizung<br />

11das Fenster kippt, heizt die<br />

Straße mit. Lieber kurz, aber richtig<br />

lüften und solange den Thermostat<br />

zudrehen.<br />

KÜCHE<br />

12 Kühlschränke<br />

unter der<br />

A- Klasse sollten Sie nicht<br />

kaufen. Die Energiekosten<br />

sind auf die Jahre gerechnet<br />

deutlich höher als die Anschaffungskosten.<br />

Der Kühlschrank sollte nicht<br />

13neben Herd, Spülmaschine<br />

oder Heizung platziert sein. Stellen Sie<br />

seine Temperatur auf 6 °C ein.<br />

Prüfen Sie immer, ob Ihr<br />

14 Kühlschrank wirklich verschlossen<br />

ist. Sonst steigt der Stromverbrauch<br />

stark an. Ersetzen Sie<br />

defekte Dichtungen durch neue.<br />

Können Sie wählen,<br />

15entscheiden Sie sich für einen<br />

Gas- und nicht für einen Elektroherd.<br />

Mit dem Deckel auf dem<br />

16 Kochtopf können Sie beim<br />

Kochen bis zu 25 Prozent Energie<br />

sparen – erst recht, wenn Sie mit<br />

möglichst wenig Wasser kochen.<br />

Vermeiden Sie „topfgucken“.<br />

Nur wenn die Durchmesser<br />

17von Topfboden und Herdplatte<br />

übereinstimmen, wird die<br />

Wärme optimal übertragen. Sie verschenken<br />

30 Prozent der ein gesetzten<br />

Energie, wenn Sie einen Topf mit<br />

einem Durchmesser von 15 cm<br />

auf einer 18 cm großen Kochplatte<br />

er hitzen.<br />

Nach dem Ankochen bei<br />

18voller Leistung rechtzeitig<br />

auf die niedrigere Dauertemperatur<br />

zurückschalten. Auch beim Dünsten<br />

von Gemüse reicht eine kleine<br />

Menge Flüssigkeit völlig aus.


Nutzen Sie die Nachwärme<br />

19 beim Backen. Zehn Minuten<br />

vor dem Ende kann der Backofen<br />

ausgeschaltet werden. Der Kuchen<br />

gelingt trotzdem.<br />

Lassen Sie bereits gekochte<br />

20 Speisen erst abkühlen, bevor<br />

Sie sie zur Aufbewahrung in den<br />

Kühlschrank stellen. Das verhindert<br />

Eisbildung.<br />

Sorgen Sie für Übersicht in<br />

21den Kühl- und Gefriergeräten.<br />

Langes Suchen bei geöffneter Tür<br />

kostet Energie und Geld.<br />

Regelmäßiges Abtauen<br />

22 spart Energie.<br />

Toaster mit Brötchenaufsatz<br />

23 sparen beim Aufbacken von<br />

Brötchen gegenüber dem Backofen<br />

bis zu 70 Prozent.<br />

WASCHEN<br />

24<br />

Nutzen Sie<br />

die Größe<br />

Ihrer Waschmaschine<br />

aus. Viele Maschinen<br />

brauchen für eine kleine Wäscheladung<br />

genauso viel Wasser und<br />

Strom wie voll beladen.<br />

Reduzieren Sie die Wasch-<br />

25 temperatur. Statt Kochwäsche<br />

reichen 40 °C oft völlig aus. So sparen<br />

Sie über 50 Prozent Energie und<br />

schonen Klima und Kleidung.<br />

Leichter verschmutzte<br />

26 Wäsche mit niedrigen<br />

Temperaturen ohne Vorwaschprogramm<br />

waschen.<br />

Flecken sofort entfernen. Be-<br />

27 sonders hartnäckige Schmutzflecken<br />

mit Gallseife vorbehandeln<br />

oder die Wäsche einweichen.<br />

Erleichtern Sie Ihrem<br />

28 Wäsche trockner die Arbeit,<br />

indem Sie das meiste Wasser schon<br />

vorher aus der Wäsche schleudern.<br />

Wenn Sie mit 1200 statt 800 Umdrehungen<br />

schleudern, verbraucht der<br />

Trockner ein Drittel weniger Energie.<br />

Hängen Sie Ihre Wäsche zum<br />

29 Trocknen auf Wäscheständer<br />

oder an eine Leine im Freien.<br />

30<br />

Sollten Sie gleich nach dem<br />

Trocknen bügeln, lassen Sie<br />

die Wäsche im Trockner nur „bügelfeucht“<br />

trocknen.<br />

Entfernen Sie nach jedem<br />

31Trockendurchgang die Flusen<br />

aus dem Sieb.<br />

Lassen Sie tropfende Hähne<br />

32 sofort reparieren. Nur zehn<br />

Tropfen pro Minute ergeben monatlich<br />

170 l verschwendetes Wasser.<br />

WARMWASSER<br />

Baden statt<br />

33Duschen erhöht<br />

den Energieverbrauch<br />

erheblich. Mit dem Heißwasser<br />

eines Vollbads könnten Sie<br />

dreimal duschen.<br />

34<br />

Mit Mischbatterien oder<br />

mit Thermostatbatterien, an<br />

denen Sie die Temperatur wählen<br />

können, nutzen Sie warmes Wasser<br />

sparsamer.<br />

35<br />

Ein Sparduschkopf senkt den<br />

Warmwasser- und damit den<br />

Energieverbrauch um 50 Prozent.<br />

36<br />

Lassen Sie warmes Wasser<br />

nicht unnötig laufen, etwa<br />

beim Zähneputzen.<br />

37<br />

Verzichten Sie auf intensives<br />

Vorspülen unter heißem<br />

Wasser. Es reicht, grobe Speisereste<br />

vom Geschirr zu entfernen, bevor es<br />

in den Geschirrspüler geht.<br />

Starten Sie den Geschirrspüler<br />

38 nur, wenn er ganz gefüllt ist.<br />

In der Regel reicht das Sparprogramm,<br />

das mit 55 °C spült. So sparen Sie bis<br />

zu 25 Prozent Strom.<br />

Achten Sie beim Kauf eines<br />

39 Geschirrspülers auf das<br />

Energie label: Geräte der Effizienzklasse<br />

A kommen mit weniger Wasser<br />

und Strom aus.<br />

LICHT<br />

40 Energiesparlampenverbrauchen<br />

80 Prozent weniger<br />

Strom.<br />

Leuchtstoffröhren reduzieren<br />

41die Energie noch mehr.<br />

Verteilen Sie in den Räumen<br />

42 die Lichtquellen so, dass Sie<br />

einzelne Raumteile unabhängig voneinander<br />

beleuchten können.<br />

Vorsicht bei Halogen- oder<br />

43Niedervoltlampen: Wird ihr<br />

Trafo nicht mit dem Lichtschalter<br />

ausgeschaltet, verbraucht er immer<br />

Strom.<br />

Wenn Sie Ihre Wohnung<br />

44 renovieren, denken Sie daran,<br />

dass helle Räume weniger Licht benötigen.<br />

45<br />

Mit einem Strommessgerät<br />

können Sie den Verbrauch<br />

jedes Gerätes ermitteln, das über eine<br />

Steckdose mit Strom versorgt wird.<br />

MULTIMEDIA<br />

46<br />

Das beste Mittel<br />

gegen den<br />

Stand-by-Verbrauch von<br />

Fernseher und Computer<br />

ist eine schaltbare Steckerleiste. Sie<br />

garantiert, dass „aus” wirklich „aus” ist.<br />

47<br />

48<br />

Nutzen Sie beim Computer<br />

die Stromsparfunktionen.<br />

Schalten Sie Drucker und<br />

Scanner erst an, wenn die<br />

Geräte gebraucht werden.<br />

Dunkle Bildschirmschoner<br />

49 schlucken weniger Energie als<br />

helle.<br />

50<br />

ENERGIESPAREN<br />

Lassen Sie leere Ladegeräte<br />

für Handys und Akkus nicht<br />

in der Steckdose, denn sie ziehen<br />

immer Strom.<br />

Die Tipps in oranger Schrift sind<br />

s peziell für Hausbesitzer.<br />

Quellen: BUND, Harzenergie, RWE, techem<br />

11


12<br />

WEITBLICk<br />

Krimistunde in der Oederstraße: Jürgen<br />

Jedding, einst Mieter der ersten Stunde<br />

und heute Rentner, verbringt seine freie<br />

Zeit am liebsten mit guten Büchern.<br />

„Samstags war Badetag, da wurde<br />

der Heizkessel angeschmissen“,<br />

erinnert sich Jürgen Jeddings schmunzelnd<br />

an seine Jugendzeit. Als er<br />

gerade zehn Jahre alt war, zogen die<br />

Eltern mit dem Filius in die westlich<br />

der Alexanderstraße gelegene Oederstraße<br />

– sie gehörten damit 1951 zu<br />

den ersten Mietern in den von der<br />

<strong>GSG</strong> neu errichteten Häusern. <strong>Oldenburg</strong><br />

war noch in allen Stadtteilen von<br />

den schlimmen Folgen des Zweiten<br />

Weltkriegs geprägt. „Das waren schon<br />

sehr schwere Jahre damals“, sagt der<br />

heutige Rentner. „Aber die Menschen<br />

standen dicht beieinander, hielten<br />

zusammen und unterstützten sich<br />

gegenseitig. Das vermisse ich heute<br />

manchmal.“<br />

Vielleicht hat es Jürgen Jedding<br />

gerade deshalb immer wieder in die<br />

Oederstraße zurückgezogen. Lange<br />

Jahre arbeitete er als Verkäufer für<br />

Herrenoberbekleidung, auch außerhalb<br />

<strong>Oldenburg</strong>s. Doch von seinem<br />

Viertel wollte er nicht lassen. 1999<br />

bezog der die Räumlichkeiten gegenüber<br />

der elterlichen Wohnung. „Hier<br />

bin ich groß geworden, hier habe<br />

ich jeden Stein ins Herz geschlossen,


hier fühle ich mich richtig wohl“, sagt<br />

er. Und über beinahe jeden Mieter<br />

der vergangenen Jahrzehnte weiß er<br />

einige kleine Anekdoten der Marke<br />

„Weißt du noch…?“ zu erzählen. Von<br />

den jetzigen Bewohnern kennt der<br />

66-Jährige allerdings nicht mehr allzu<br />

viele. Mittlerweile ist die Generation<br />

der Nachkriegsmieter verzogen oder<br />

verstorben.<br />

Bankdrücker<br />

Jürgen Jedding findet Ruhe auf der Bank vor seinem Haus.<br />

Als Rentner hat Jedding viel Zeit.<br />

Deshalb bedauert er es sehr, dass<br />

im nahen Ziegelhof heute kein Kino<br />

mehr ist. „Da habe ich phantastische<br />

Filme gesehen.“ Stattdessen stehen<br />

nun immer öfter kleine Ausflüge in<br />

die Umgebung auf dem Programm.<br />

Und er vertieft sich besonders gerne<br />

in seine Bücher. Meter für Meter<br />

füllen sie die Regale. „Abhandlungen<br />

über wichtige historische Ereignisse<br />

WEITBLICk<br />

oder die Geschichte der Archäologie<br />

haben mich schon immer interessiert.“<br />

Gelegentlich darf es auch ein guter<br />

Kriminalroman sein. Am liebsten<br />

setzt er sich mit dicken Schmökern<br />

auf die kleine Rundbank gegenüber<br />

seiner Wohnung. Da liest er dann und<br />

beobachtet quasi nebenbei auch seine<br />

Umwelt. „Ich bin nämlich auch ein<br />

klein wenig neugierig!“ 7<br />

13


14<br />

küCHENGEFLüSTER<br />

Einkaufsliste<br />

Punsch & Co.<br />

Winterzeit, Glühweinzeit.<br />

Glühwein Zur Herstellung von<br />

Glühwein wird roter oder weißer<br />

Wein mit verschiedenen Gewürzen<br />

(Zimt, Gewürznelken, Zitronenschale,<br />

Sternanis) erhitzt, aber nicht<br />

gekocht (sonst würde sich der<br />

Alkohol verflüchtigen) und nach<br />

Geschmack gesüßt.<br />

Glühmost Die Herstellung von<br />

Glühmost ähnelt der Her stellung<br />

von Glühwein: Dem Most werden<br />

Zimtstangen, Gewürznelke,<br />

Zitronens cheiben und Sternanis<br />

zugefügt. Alles wird erhitzt, aber<br />

keinesfalls gekocht, und kann mit<br />

Zucker oder Honig gesüßt werden.<br />

Punsch Alkoholisches Heißgetränk,<br />

das ursprünglich aus Indien stammt<br />

und in der Grundvariante aus den<br />

fünf Zutaten Arrak, Zucker, Zitrone,<br />

Wasser und Tee hergestellt wurde.<br />

Nicht kochen, damit Aroma und<br />

Alkohol erhalten bleiben.<br />

Grog Alkoholisches Heißgetränk,<br />

hauptsächlich aus Rum und heißem<br />

Wasser. In den zahlreichen Variationen<br />

werden statt des Rums auch<br />

Arrak, Weinbrand oder Whiskey<br />

verwendet.<br />

Jagatee Jagatee besteht aus<br />

Schwarz tee, Obstler und/oder<br />

Rum. Er wird ähnlich wie Glühwein<br />

heiß getrunken, enthält 12 bis<br />

15 Volumen prozent Alkohol und ist<br />

auch als fertige Mischung erhältlich.<br />

Glögg Gløgg ist die skandinavische<br />

Version unseres Punsches. Er wird<br />

aus Rotwein mit Orangenstücken,<br />

Rosinen, Zimt, Gewürzen und<br />

gemahlenen Mandeln zubereitet. 7<br />

Wenn es fürs<br />

Essen nicht reicht…<br />

Obst in die Kinderkrippe, Brot<br />

für die Grundschule, Essenspakete<br />

zum Frauenhaus –<br />

Tag für Tag verteilt die<br />

Olden burger Tafel qualitativ<br />

einwandfreie Lebensmittel, die<br />

marktwirtschaftlich nicht<br />

mehr zu verwerten sind, an<br />

Bedürftige.<br />

Inka Ibendahl hat es eilig. Sie weiß:<br />

Hungrige Menschen warten nicht<br />

gerne. In Windeseile entleert sie mit<br />

fünf Helfern den Kühlwagen. Kisten<br />

voller Brot und Brötchen, tüten weise<br />

Obst und Gemüse, dazu Nudeln,<br />

Reis und Milch. Mal sind die Äpfel<br />

angeschlagen, mal die Salatblätter<br />

welk oder Haltbarkeitsdaten erreicht.<br />

Nicht mehr alles Hochglanz, aber<br />

durchweg noch genießbar. Und zu<br />

schade zum Wegwerfen. Von rund 40<br />

örtlichen Unternehmen bezieht die<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Tafel, der Inka Ibendahl<br />

seit einem Jahr vorsteht, regelmäßig<br />

Lebensmittel. Etwa 2500 Menschen<br />

werden damit versorgt. Ihre Bedürftigkeit<br />

müssen sie durch die Vorlage<br />

des <strong>Oldenburg</strong>-Passes nachweisen.<br />

„Die Tafeln engagieren sich mittlerweile<br />

in einem Ausmaß, das von der<br />

Politik eigentlich kaum zu übersehen<br />

sein dürfte“, sagt Gerd Häuser,<br />

Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes<br />

Deutsche Tafel e.V.. So wie<br />

in <strong>Oldenburg</strong>, wo 70 Ehrenamtliche<br />

tätig sind, organisieren Menschen in<br />

ganz Deutschland die Vergabe von<br />

zum Leben notwendigen Nahrungsmitteln.<br />

Dienstags, mittwochs und donnerstags<br />

hat die Ausgabestelle der Tafel in<br />

der Alexanderstraße geöffnet. Etliche<br />

soziale Einrichtungen, Kindergärten<br />

und Grundschulen werden direkt<br />

beliefert. So steuert Inka Ibendahl<br />

ihren Kleinlaster regelmäßig selbst<br />

durch die Stadt. Bei Bäckereien,<br />

Super- und Verbrauchermärkten,<br />

Biobauern, Naturkostläden oder auch<br />

bei Herstellern lädt sie nicht mehr<br />

benötigte Ware ein. „Häufig geben<br />

auch Privatleute von ihrer Gartenernte<br />

ab oder Kirchen und Kindergärten<br />

decken für uns den Erntedanktisch<br />

mit haltbaren Waren“, sagt sie. Dass<br />

die Vorschriften der Lebensmittelhygieneverordnung<br />

und des<br />

Infektions schutzgesetzes stets penibel<br />

eingehalten werden, versteht sich von<br />

selbst.<br />

Übrigens: Auch die <strong>GSG</strong> unterstützt<br />

die <strong>Oldenburg</strong>er Tafel regelmäßig mit<br />

einem Mietkostenzuschuss. 7<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Tafel e.V.,<br />

Alexanderstr. 15, 26121 <strong>Oldenburg</strong>,<br />

Tel. 2 48 88 54<br />

www.oldenburger-tafel.de<br />

Spendenkonto 000 404 285,<br />

BLZ 280 501 00, LzO


16<br />

vISIONEN<br />

Ein Abend beim <strong>GSG</strong>-Notdienst<br />

Sieben auf einen Streich<br />

SOS in der Wohnung. Wenn der<br />

Abfluss verstopft, der Fahrstuhl<br />

stecken geblieben oder die Heizung<br />

defekt ist, müssen sie ran: die<br />

Männer vom Notdienst der <strong>GSG</strong>.<br />

Tag und Nacht sind sie für ihre<br />

Mieter im Einsatz.<br />

Als das Handy klingelt, legt sich<br />

Diego gerade den Ball zum Freistoß<br />

für Werder Bremen bereit. Thorsten<br />

Gatzke schreckt hoch, sucht Zettel<br />

und Stift und greift zum Telefon. Die<br />

Frau am anderen Ende der Leitung<br />

ist mächtig aufgeregt. Sie habe nur<br />

mal Zigaretten holen wollen, habe<br />

sich schnell die Jacke übergeworfen<br />

und sei zum Automaten gelaufen –<br />

leider ohne den Wohnungs schlüssel<br />

ein zustecken. Und nun steht sie<br />

vor ihrer Tür und kommt nicht rein.<br />

Thorsten Gatzke hört geduldig zu,<br />

fragt dann: „Wie heißen Sie denn<br />

und wo wohnen Sie?“ Ohne diese<br />

Informationen kann er nicht helfen.<br />

Als er Namen und Adresse endlich<br />

notiert hat, verspricht er, gleich einen<br />

Schlüsseldienst zu schicken. „Hoffentlich<br />

wird das nicht zu teuer“, meint<br />

die Frau noch und legt dann auf.<br />

Seit mehr als 40 Jahren betreibt die<br />

<strong>GSG</strong> ihren telefonischen Notdienst.<br />

Die Idee ist, Mietern rund um die<br />

Uhr bei der Bewältigung plötzlich<br />

auf tauchender Probleme zu helfen –<br />

etwa bei verstopften Abflüssen oder<br />

bei einem Ausfall der Heizung. „Für<br />

jeden Mieter ist solch ein Ereignis<br />

eine unangenehme Erfahrung und er<br />

freut sich, dass er durch uns Unterstützung<br />

bekommt“, sagt Klaus<br />

Kayser. Er ist ein Urgestein des Notdienstes,<br />

hat selbst 25 Jahre lang im<br />

Team mitgearbeitet und dabei mehr<br />

als 300 Wochen absolviert. Heute<br />

zeichnet er für die Organisation im<br />

Hintergrund verantwortlich und koordiniert<br />

die Einsatzpläne. Insgesamt<br />

sechs Mann teilen sich den Dienst,<br />

der jeweils von montags bis sonntags<br />

dauert. Vor der Erfindung des Mobiltelefons<br />

mussten sie in dieser Zeit<br />

Abend für Abend zuhause bleiben.<br />

Aber auch heute kommt das Privatleben<br />

arg kurz. „Man ist ständig unter<br />

Strom, steht immer auf dem Sprung“,<br />

sagt Eberhard Bittner. So sind etwa<br />

Theater- oder Kinobesuche nicht<br />

möglich, weil in jeder Sekunde das


Telefon klingeln könnte. „Um 16.30<br />

Uhr wird es frei geschaltet und schon<br />

nach wenigen Minuten haben wir die<br />

ersten Anrufe“, weiß Kayser.<br />

Und auch mitten in der Nacht sind<br />

die Notdienstler nicht davor gefeit.<br />

Holger Kliesch erinnert sich, dass er<br />

schon im schicken Anzug von einer<br />

Feier herbeieilte, um einen feststeckenden<br />

Aufzug per Hand ins Erdgeschoss<br />

zu kurbeln. Ein anderes Mal<br />

kam ein Anruf um 2 Uhr morgens,<br />

weil ein Mieter seine Heizung entlüften<br />

wollte, sich aber die Stellschraube<br />

gelöst hatte und das 60 °C heiße<br />

Wasser nun ins Zimmer schoss. Was<br />

tun? Der Druck war zu groß, um die<br />

Düse mit Handtüchern zu stopfen,<br />

für einen Eimer fehlte der Platz in<br />

der Heizungsnische. Der <strong>GSG</strong>-Mann<br />

hatte die rettende Idee. Um größeren<br />

Schaden zu vermeiden, empfahl er,<br />

das Wasser mittels eines Staubsaugerschlauchs<br />

auf den Balkon zu leiten.<br />

Das half. Als dann nach 40 Minuten<br />

endlich ein Handwerker eintraf, war<br />

die Angelegen heit in kürzester Zeit<br />

erledigt.<br />

Allerdings appellieren die Notdienstler<br />

an die Mieter, sich kurz<br />

einmal Gedanken zu machen, bevor<br />

sie zum Telefon greifen. „Sicherlich<br />

definiert jeder einen Notfall anders“,<br />

meint Thomas Hillmann, aber „viel zu<br />

oft werden wir wegen Lappalien oder<br />

Dingen, die sich auch noch am nächsten<br />

Tag regeln lassen, angerufen“.<br />

Das Notdienst-Team ist stets um Hilfe<br />

bemüht, hat aber auch seine Prinzipien.<br />

„Weil die Kabel-TV-Anlage<br />

ausgefallen ist oder wegen eines<br />

tropfenden Wasserhahns hole ich<br />

nachts um 4 Uhr keinen Hand werker<br />

aus dem Bett“, betont Friedhelm<br />

Obergöker, der seit 15 Jahren zum<br />

Team gehört. „Man muss ja immer<br />

bedenken, dass der zu dieser Zeit<br />

auch keinen Dienst hat.“ Schon im<br />

eigenen Interesse sei jeder Mieter<br />

verpflichtet, sich zu informieren, wo<br />

etwa der Sicherungskasten im Haus<br />

ist. Zudem ließen sich viele Probleme<br />

durch nachbarschaftliche Hilfe beheben.<br />

Ältere Bewohner, die schon<br />

einiges erlebt hätten, reagierten in<br />

der Regel übrigens weit gelassener als<br />

jüngere Mieter, fügt Obergöker hinzu.<br />

Jüngstes Mannschaftsmitglied ist<br />

Matthias Arnold. Er ist seit dem vergangenen<br />

April dabei. „Für <strong>Oldenburg</strong><br />

ist diese Einrichtung einzigartig, das<br />

hat mich gereizt. Wir zeigen damit,<br />

dass wir die Sorgen unserer Mieter<br />

ernst nehmen.“ Dass eine Notdienstwoche<br />

kein Zuckerschlecken ist, daran<br />

haben die Kollegen in den Vorgesprächen<br />

keinen Zweifel gelassen.<br />

„Man muss auf einiges gefasst sein“,<br />

sagt Klaus Kayser – auch auf Erlebnisse,<br />

die man nicht mehr so schnell<br />

aus dem Kopf bekommt. „Einmal<br />

wurde ich gerufen, weil in einer<br />

Wohnung Wasser durch die Decke<br />

tropfte. Aber die darüber liegenden<br />

Räume ließen sich nicht öffnen, also<br />

musste der Schlüsseldienst ran. Wir<br />

sind sofort ins Badezimmer, da lief das<br />

Wasser in die Wanne. Und darin lag<br />

die tote Mieterin.“<br />

Thorsten Gatzke hat es an diesem<br />

Abend dagegen nur mit leichteren<br />

Fällen zu tun. Der Mieterin, die ihren<br />

vISIONEN<br />

Schlüssel in der Wohnung vergessen<br />

hat, hilft der Schlüsseldienst bald<br />

wieder ins Warme. Ein verstopfter<br />

Abfluss kann bis morgen warten,<br />

und dem Mann, der sich über den<br />

zu lauten Fernseher beim Nachbarn<br />

beschwert, rät er, mal höflich an<br />

dessen Tür zu klingeln und ihn zu<br />

bitten, den Apparat leiser zu stellen.<br />

Denn auch wenn Gatzke den Freistoß<br />

von Diego verpasst hat („War<br />

sowieso nicht drin“), weiß er, dass<br />

Fußball nicht jeder manns Sache ist. Er<br />

selbst muss in seiner Notdienstwoche<br />

übrigens nicht darauf verzichten, auf<br />

dem grünen Rasen zu stehen. „Der<br />

Schieds richter weiß Bescheid: Wenn<br />

das Handy am Spielfeldrand klingelt<br />

und mir der Trainer das Signal gibt,<br />

muss ich ganz schnell vom Platz.“<br />

Dienst ist Dienst. 7<br />

Tipps für den Notfall<br />

1. Bleiben Sie ruhig. Überlegen<br />

Sie kurz, ob Sie das Problem<br />

selbst beheben oder damit bis<br />

zum nächsten Morgen warten<br />

können.<br />

2. Ist das nicht der Fall, rufen<br />

Sie beim <strong>GSG</strong>-Notdienst an:<br />

(01 72) 4 22 41 12.<br />

3. Nennen Sie als erstes Ihren<br />

Namen, Ihre Adresse inklusive<br />

der Etage auf der Sie wohnen,<br />

und Ihre Telefonnummer.<br />

4. Schildern Sie präzise die<br />

Sachlage.<br />

5. Hören Sie sich an, welchen<br />

Lösungsvorschlag Ihnen der<br />

Notdienst unterbreitet.<br />

6. Haben Sie besonders am<br />

späten Abend und in der Nacht<br />

etwas Geduld. Auch Handwerker<br />

schlafen.<br />

„Jeder Mieter, der ein Problem hat,<br />

freut sich, von uns bei dessen<br />

Lösung Unterstützung zu erhalten",<br />

sagt Klaus Kayser.<br />

17


18<br />

MENSCHLICH GESEHEN<br />

Wohngebiet Alexanderhaus<br />

Signale auf Grün<br />

„Da hinten liefen die Rehe“, erinnert sich Fred Kleen – und freut sich mit seiner<br />

Frau Karin auf die Zukunft.<br />

Der Ausbau des Stadtteils Alexanderhaus<br />

schreitet zügig voran. Schon<br />

laufen die Planungen für die nächsten<br />

200 Neubauten im Stadtnorden.<br />

Ach ja, schön war die Zeit. „Wir<br />

hatten Rehe und Fasane im Garten,<br />

die Natur vor der Haustür und als<br />

Kinder sehr, sehr viel Platz zum<br />

Spielen“, erinnert sich Fred Kleen.<br />

Es waren die Jahre, als <strong>Oldenburg</strong>s<br />

nördliche Stadtränder noch ländlich<br />

geprägt waren und Wiesen und Felder<br />

direkt an die bereits besiedelten<br />

Gebiete grenzten. Aber besonders im<br />

Stadtnorden war nicht alles Idyll. Mit<br />

ohrenbetäubendem Lärm bretterten<br />

mehrmals am Tag die Düsenjäger über<br />

die in der Einflugschneise des Fliegerhorstes<br />

gelegenen Viertel hinweg.<br />

„Damit habe ich mich nie anfreunden<br />

können“, sagt Kleen.<br />

Groß war deshalb das Aufatmen,<br />

als nach dem Ende des Ost-West-<br />

Konflikts auch das Schicksal des<br />

Flughafens besiegelt wurde. „Im<br />

ganzen Stadtteil war eine enorme<br />

Erleich terung zu spüren“, weiß auch<br />

Ehefrau Karin Kleen. Ihr Mann ist<br />

am Schmälkamp geboren und aufgewachsen,<br />

gemeinsam bewohnen sie<br />

seit vielen Jahren das 1938 von seinen<br />

Eltern gebaute Haus. Lange Zeit<br />

hatten Bauern auf den benachbarten<br />

Anwesen Landwirtschaft betrieben.<br />

„Alles Vergangenheit“, meint Fred<br />

Kleen und wirkt kein bisschen traurig<br />

dabei. „Man muss auch loslassen<br />

können.“<br />

Dass sich etwas verändern würde<br />

am Alexanderhaus, merkten sie,<br />

als in der nahen Grundschule der<br />

Bebauungs plan präsentiert wurde.<br />

Natürlich gab es Gegenstimmen,<br />

aber die meisten Anwohner, so<br />

erinnern sich die Kleens, hätten sich<br />

lobend geäußert. „Das war für uns<br />

das Signal, dass es mit der Fliegerei<br />

endgültig vorbei ist.“ Vor allem sei<br />

man neu gierig gewesen, wie das<br />

Areal zwischen Alexanderstraße und<br />

Schmälkamp einerseits, Alexanderhaus<br />

und Hagelmannsweg andererseits<br />

zukünftig genutzt werden soll.<br />

Mit dem, was bisher geschehen<br />

ist, sind die beiden durchaus einverstanden:<br />

„Uns gefällt vor allem die<br />

offene Bauweise, die bringt ein großes<br />

Plus an Wohnqualität. Und dass neben<br />

den Straßen ein ganz neues Netz an<br />

Radwegen entsteht, finden wir ebenfalls<br />

gut.“<br />

Das Alexanderhaus hat sein Gesicht<br />

in den vergangenen Jahren bereits<br />

erheblich verändert. Familien,<br />

junge Paare und Senioren haben hier<br />

eine neue Heimat gefunden. Der<br />

Stadtteil ist aus seinem Dornröschenschlaf<br />

erwacht. Nun laufen die<br />

Vor berei tungen für den nächsten<br />

Bau abschnitt. Im nordöstlichen Teil<br />

des Geländes errichtet die <strong>GSG</strong> auf<br />

rund 90.000 Quadratmetern bis<br />

zu 200 ein- bis zweigeschossige<br />

Einfamilienhäuser. Verkaufschef<br />

Rainer Zietlow rechnet damit, dass<br />

die ersten Grundstücke bereits im<br />

kommenden Frühjahr zur Verfügung<br />

stehen werden.<br />

Karin und Fred Kleen haben keinen<br />

Zweifel daran, dass die Entwicklung<br />

positiv ist. „Auch wenn früher<br />

manches besser war, kann man ja<br />

nicht ständig in der Vergangenheit<br />

leben. Die Zukunft stellt ganz andere<br />

Herausforderungen, und dafür muss<br />

man gewappnet sein.“ 7


Eine kleine Wohnung in Dietrichsfeld.<br />

Küche und Bad, zwei Schlafzimmer,<br />

ein Aufenthaltsraum. Klingt normal.<br />

Ist es aber nicht. Hier finden Männer<br />

Zuflucht, die dringend eine Auszeit<br />

von ihrer Beziehung brauchen.<br />

Männer als Opfer? „Na ja“, werden<br />

manche Frauen zweifelnd an merken,<br />

„das sind doch in der Regel eher<br />

Täter“. Walter Dinninghoff und Rolf<br />

Weinert indes haben ganz andere<br />

Erfahrungen gemacht. Beide gehören<br />

zum Vorstand des im März 2000<br />

gegründeten Vereins Männer wohnhilfe<br />

e.V., der – deutschlandweit<br />

einzig artig – in <strong>Oldenburg</strong> eine<br />

Dreizimmerwohnung für Männer<br />

unter hält, die vor nicht mehr zu<br />

schlichtenden Auseinandersetzungen<br />

in der Familie flüchten. Bei rund<br />

30 Prozent aller in Gewalt ausartenden<br />

Beziehungen sollen sie die<br />

Leidtragenden sein, sagt Dinninghoff.<br />

Die Wohnung im Stadtnorden<br />

ist relativ neutral möbliert. Persönliche<br />

Gegenstände haben die beiden<br />

Bewohner kaum mitgebracht.<br />

Weinert: „In erster Linie geht es<br />

darum, ihnen einen Rückzugsraum<br />

zu bieten, in dem sie nachdenken<br />

Männerwohnhilfe e.V.<br />

Zuflucht für den<br />

Mann in Not<br />

und ihr Leben sortieren können.“<br />

Die Regeln sind eindeutig: Die<br />

Betroffenen müssen mindestens<br />

27 Jahre alt und psychisch stabil<br />

sein, akute Wohnungsnot und ein<br />

Problem in der Partnerschaft haben.<br />

Gewalttätige Männer, die ihre Frauen<br />

geschlagen haben, werden nicht<br />

aufgenommen. Sein Heim auf Zeit<br />

stellt der Verein für maximal drei<br />

Monate zur Verfügung. Dinninghoff:<br />

„Wir wollen schon sehen, dass sich<br />

der Mann nicht hängen lässt, sondern<br />

ernsthaft versucht, seine Probleme<br />

zu lösen und neue Perspektiven zu<br />

entwickeln.“ Mancher brauche den<br />

Abstand, um zu erkennen, inwieweit<br />

er noch Verantwortung für seine<br />

Familie übernehmen wolle. „Fast<br />

immer sind ja auch Kinder im Spiel,<br />

das macht die Situation so vertrackt“,<br />

weiß Rolf Weinert.<br />

Rund 40 Männer haben in den<br />

vergangenen Jahren das Angebot der<br />

Männerwohnhilfe wahrgenommen.<br />

Im Durchschnitt blieben sie deutlich<br />

länger als einen Monat. Der Verein<br />

führt sogar eine Warteliste. Aber auch<br />

wenn es bei einem Anrufer drängt,<br />

wird kein Bewohner unter Stress<br />

gesetzt. Im Gegenteil – sie sollen ja<br />

MENSCHLICH GESEHEN<br />

zur Ruhe kommen. „Es gab Fälle,<br />

wo die Konten des Mannes gesperrt<br />

und die Schlösser der Wohnungstür<br />

ausgetauscht worden waren, so dass<br />

ihm als letzte Möglichkeit nur blieb,<br />

im Zelt zu übernachten.“ Andere seien<br />

in Hotels gezogen und hätten sich<br />

hoffnungslos verschuldet.<br />

<strong>GSG</strong>-Geschäftsführer Stefan Könner<br />

hält derartige Zustände für untragbar:<br />

„Wir wollen ganz sicher in keinem<br />

Familienstreit Partei ergreifen, aber<br />

wir fühlen uns verantwortlich dafür,<br />

dass alle Beteiligten einer Beziehungskrise<br />

menschenwürdig ihr Leben<br />

führen können.“ Als der Verein nach<br />

größeren Räumlichkeiten suchte,<br />

stand für Könner deshalb gleich<br />

fest, zu helfen. Die <strong>GSG</strong> stellt die<br />

Wohnung kostenfrei zur Verfügung.<br />

Es fallen lediglich die Neben kosten<br />

an, die von den Bewohnern zu<br />

begleichen sind. 7<br />

Ó Weitere Informationen über den<br />

Verein Männerwohnhilfe erhalten<br />

Sie telefonisch unter (01 62) 8 78 30 13<br />

bzw. im Internet unter<br />

www.maennerwohnhilfe.de.<br />

19


20<br />

MENSCHLICH GESEHEN<br />

Zwei Neue in der Burg<br />

Nun sind sie komplett: Rechtzeitig<br />

zur feierlichen Eröffnung der neuen<br />

Burgstraße wurde aus dem Quartett<br />

im Burghof am Theater ein starkes<br />

Sixpack: Das „Alessandro Institut“<br />

und das „Burgcafé“ vervollständigen<br />

das Angebot.<br />

Shala Khaledi (Coco Accessoires),<br />

Nicole und Jens Lehmann (Hülle und<br />

Fülle), Hermann von Harten (von<br />

Harten Stressless Comfort-Studio)<br />

und Roder<br />

Przybyllak<br />

(Vorwerk)<br />

haben sich im<br />

von der <strong>GSG</strong><br />

Martina Brügging-Traue:<br />

„Die Mischung der Läden im<br />

Burghof stimmt!“<br />

gebauten Burghof am Theater bestens<br />

eingelebt. Das Viertel habe Charme,<br />

sagen sie übereinstimmend, die<br />

Geschäfte gehen gut. Im September<br />

haben die vier Verstärkung erhalten.<br />

Kosmetikerin Martina Brügging-Traue<br />

eröffnete das Alessandro-Institut,<br />

Edith Bruns das Burgcafé.<br />

Schönheit und Zufall? „Das passt<br />

nicht zusammen“, betont Martina<br />

Brügging-Traue, Filialleiterin des<br />

Alessandro- Instituts. Das Geheimnis<br />

guten Aussehens liege in einer<br />

konsequenten Pflege. Seit bald fünf<br />

Jahren kümmert sich die <strong>Oldenburg</strong>erin<br />

um Pediküre und Mani küre,<br />

um Wimpern verdichtung und<br />

Warmwachs enthaarung. Lange Zeit<br />

hat sie ihre Kunden in Kreyenbrück<br />

begrüßt, nun wagte sie<br />

den Schritt in die City. „Ich<br />

glaube an dieses Viertel“,<br />

sagt sie. Besonders freut sie<br />

sich über das Parkhaus: „Wir<br />

haben viele ältere Stammkunden,<br />

die immer zu festen<br />

Terminen kommen. Da sind<br />

kurze Wege ein echtes Plus.“<br />

Ihnen wird sie den Besuch<br />

noch mit einer weiteren<br />

Neuerung verschönern,<br />

dem ersten Solarium in der<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Innen stadt.<br />

Edith Bruns: „Zu einem<br />

richtigen Burghof gehört<br />

auch ein richtiges Burgcafé.“<br />

Stammkunden hat auch Edith Bruns<br />

reichlich: „Seit mehr als zehn Jahren<br />

beliefere ich Cafés und Restaurants<br />

mit selbst gebackenen Torten und<br />

Kuchen.“ Nun wurde es Zeit für<br />

etwas Eigenes. Lange hat sie nach<br />

einem geeigneten Standort gesucht.<br />

Der Burghof biete ideale Voraussetzungen,<br />

weil er sowohl während<br />

der Woche als auch am Wochenende<br />

für Besucher interessant sei, sagt sie.<br />

„Und zu einem richtigen Burghof<br />

gehört auch ein Burgcafé.“ Mit ihren<br />

Leckereien bietet Edith Bruns Genuss<br />

für alle Sinne und alle Tageszeiten.<br />

Das Auge darf sich über feines Design<br />

freuen. Morgens, mittags und nachmittags<br />

kommt Leckeres auf den<br />

Tisch. Dabei steht das Gebackene<br />

natürlich im Mittelpunkt. Devise der<br />

<strong>Oldenburg</strong>erin: „Alles mit natürlichen<br />

Zutaten und alles wie zu Omas<br />

Zeiten.“ 7


Eva-Maria, Paulina, Teresa, Fanny und nochmal Eva-Maria<br />

Unter einem Dach<br />

Vitalzeichenkontrollen und Wäschedienst,<br />

Injektionen und Operationen<br />

– wer Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

werden möchte, durchläuft<br />

eine harte Lehre. Und freut sich nach<br />

Ende der Schicht umso mehr über<br />

geeignete Rückzugsmöglichkeiten.<br />

Sie kommen aus Coesfeld und<br />

Lübben, aus Wildeshausen, Barßel<br />

und Strücklingen. In den nächsten<br />

drei Jahren ist <strong>Oldenburg</strong> ihr Lebensmittelpunkt.<br />

Deutlich wird: Wer<br />

sich zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

ausbilden lassen will, muss<br />

mobil sein. Da ist es schön, in der<br />

neuen, zunächst fremden Heimat<br />

schnell eine Wohnung zu finden.<br />

„Wir haben uns deshalb vor einigen<br />

Jahren entschlossen, von der <strong>GSG</strong> ein<br />

ganzes Haus für unsere Schülerinnen<br />

anzumieten“, sagt Edith Jenne, die<br />

zuständige Teamleiterin am Evangelischen<br />

Krankenhaus.<br />

Anfang Oktober beginnen Jahr<br />

für Jahr rund 25 junge Frauen ihre<br />

Ausbildung in <strong>Oldenburg</strong>. Einige<br />

suchen sich privat eine Bleibe, andere<br />

entscheiden sich für einen Platz im<br />

Wohnheim. „Das war für mich aber<br />

keine Alternative“, sagt Teresa, die aus<br />

Coesfeld bei Münster stammt. Etwas<br />

(räumliche) Distanz zum Arbeitsplatz<br />

kann schließlich nicht schaden. Das<br />

Angebot, in das Schülerinnen-Haus<br />

in der Alexanderstraße einzuziehen,<br />

kam deshalb wie gerufen. Hier haben<br />

sich auch Fanny, Paulina und zwei<br />

Eva-Marias einquartiert, stets zu zweit<br />

in einer Wohnung. „Das ist ideal,<br />

weil es so immer jemanden gibt, mit<br />

dem man lernen und reden kann“,<br />

freut sich Eva-Maria aus Strücklingen.<br />

Edith Jenne hält das für einen ganz<br />

wichtigen Aspekt: „Die Ausbildung<br />

ist wirklich nicht leicht, und die<br />

Mädchen bekommen auch viel Leid<br />

zu sehen. Da ist es gut, wenn man das<br />

miteinander teilen kann.“<br />

Im Übrigen weiß die Teamleiterin<br />

nur Gutes über ihre jungen Mieterinnen<br />

zu berichten: „Die benehmen<br />

sich hier alle sehr ordentlich.“ Vor<br />

vier Jahren hatte sie bei der <strong>GSG</strong><br />

nach einem passenden Gebäude mit<br />

mehreren kleinen Einheiten nachgefragt.<br />

„Das lief dann sehr ent spannt<br />

ab“, erinnert sie sich, „die <strong>GSG</strong> hat<br />

HOMESTORy<br />

Edith Jenne (3. v.l.) vom Evangelischen<br />

Krankenhaus und ihre Schülerinnen<br />

sogar noch alle Wohnungen so<br />

her gerichtet, dass sie unseren Ansprüchen<br />

genügten“. So verfügt jede<br />

Schülerin über ein eigenes Zimmer,<br />

Küche und Bad werden gemeinsam<br />

genutzt. Zur Krankenpflegeschule<br />

dauert die Fahrt rund 20 Minuten.<br />

„Schön war, die Wohnungen<br />

vorher sehen zu können“, sagt Fanny<br />

aus Lübben im Spreewald. So habe<br />

man sich gleich einen Eindruck<br />

verschaffen und – ein angenehmer<br />

Nebeneffekt – die Eltern beruhigen<br />

können. „Die erste Wohnung und<br />

eine fremde Stadt, da gibt es natürlich<br />

Bedenken“, sagt Paulina aus Wildeshausen.<br />

Die habe man aber schnell<br />

zerstreuen können, „weil das hier ja<br />

eine vernünftige Gegend ist“. Wenn<br />

dann auch noch der Ausbilder selbst<br />

als Vermieter auftritt, dann macht das<br />

durchaus einen guten Eindruck.<br />

Und die Mutter von Eva-Maria<br />

aus Barßel habe gleich ganz richtig<br />

erkannt, so erzählt ihre Tochter<br />

schmunzelnd, „dass das bestimmt<br />

weniger Arbeit macht, als wenn Du<br />

alleine wohnst“. 7<br />

21


22<br />

AkTUELLES<br />

Stadtteiltreff<br />

Dietrichsfeld eröffnet Bislang war es eher teuer, einen<br />

ausgefallenen Einrichtungsgeschmack<br />

Einen symbolträchtigeren Termin zur<br />

Eröffnung des Stadtteiltreffs Dietrichsfeld<br />

hätte sich Werner Hagenbrock<br />

nicht wünschen können. Ausgerechnet<br />

am 7.7.2007 wurde das<br />

von der <strong>GSG</strong> in vier Monaten nach<br />

Wünschen der Stadt umgebaute<br />

und sanierte Gebäude Alexanderstraße<br />

331 der Öffentlichkeit übergeben.<br />

Die <strong>GSG</strong> hat dabei rund 300.000<br />

Euro in die Baumaßnahmen investiert.<br />

Zur Ver fügung stehen 216 Quadratmeter<br />

sowie Dachboden, Keller und<br />

Außenbereich. „Der Stadtteiltreff<br />

versteht sich als Begegnungsstätte<br />

und Anlaufstelle für die Bewohner<br />

aller Alters stufen und Nationalitäten<br />

des Stadtteils Dietrichs feld“, sagt<br />

Hagen brock. „Wir sind offen für<br />

alle hier agierenden Gruppen und<br />

Institu tionen. Dabei streben wir eine<br />

Kooperation und Vernetzung untereinander<br />

an.“ Ein Bewohner café, eine<br />

Und mit der Nummer 50 …<br />

sozial pädagogische Haus aufgabenhilfe,<br />

ein Mütter frühstück mit Kinderbetreuung<br />

und die all gemeine<br />

Sozialberatung gehörten zu den<br />

ersten Angeboten des Stadtteiltreffs.<br />

„Gemeinsam mit den Bewohne rinnen<br />

und Bewohnern entwickelte und<br />

organi sierte Angebote können das<br />

Wohnen und Leben in Dietrichsfeld<br />

noch interessanter gestalten“, sagt der<br />

neue Leiter des Stadtteiltreffs. Der<br />

Stadtteiltreff Dietrichs feld ist bereits<br />

der vierte Standort einer Gemeinwesenarbeit<br />

in <strong>Oldenburg</strong>, für den die<br />

<strong>GSG</strong> die Räumlichkeiten bereit gestellt<br />

und umgebaut hat. Die anderen<br />

Standorte sind der Treffpunkt Bloherfelde,<br />

das Kultur zentrum Rennplatz<br />

in Ohmstede und der Stadtteiltreff<br />

Kreyenbrück, der sich in Trägerschaft<br />

der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde<br />

Ostern burg befindet. 7<br />

Dass <strong>GSG</strong>-Geschäftsführer Könner ein<br />

großer Fußball-Fan ist, wissen Szene kenner<br />

nicht erst, seit in den Räumen der <strong>GSG</strong><br />

feierlich die spektakuläre Werbekampagne<br />

für den VfB <strong>Oldenburg</strong> vorgestellt wurde<br />

und Könner höchstpersönlich mit Bernd<br />

Schiphorst, dem Präsidenten von Hertha BSC<br />

Berlin, die Plakate präsentierte. Als Mitglied<br />

des Aufsichtsrats ist er auch bei fast allen<br />

Heim spielen des Oberligisten im Stadion<br />

live dabei. Kein Wunder also, dass VfB-<br />

Vorsitzender Frank Lachmann und Aufsichtsratssprecher<br />

Holger Vosgerau dem <strong>GSG</strong>-Chef<br />

zum runden Geburtstag ein passendes Trikot<br />

überreichten. Ob Trainer Zinnbauer den<br />

Mann mit der Nummer 50 demnächst auch<br />

in seinen Kader berufen wird, konnte bislang<br />

allerdings nicht geklärt werden. 7<br />

Möbeldesign<br />

nach Wunsch<br />

zu haben. Die moderne Computertechnik<br />

macht es jetzt möglich, Möbel<br />

individuell nach Wunsch und maßgeschneidert<br />

zu gestalten. „Möbel-<br />

Kauf ist keine Kopf-Entscheidung“,<br />

sagt Tischler Uwe Holzmann. „Die<br />

Kunden wollen vorher sehen, was<br />

sie kaufen.“ Auf Holzmanns Internet-<br />

Seiten können sie Tische, Bänke und<br />

Paravents nach Wunsch fertigen<br />

lassen. Dafür stellt die Tischlerei<br />

verschiedene Designvorschläge zur<br />

Verfügung, die nach Bedarf veränderbar<br />

sind – in der Holzart, in der<br />

Breite, in der Höhe. Die vom Kunden<br />

entworfenen Möbel werden in fotorealistischer<br />

3-D-Qualität dargestellt.<br />

Hersteller und Kunde wissen sofort,<br />

wie das Möbelstück aussieht und was<br />

es kostet.<br />

Der ostdeutsche Möbelhersteller<br />

InVido geht noch weiter. Er ermöglicht<br />

es, Traummöbel am heimischen<br />

Computer selbst zu entwerfen. Dazu<br />

ist ledig lich ein CAD-Programm nötig,<br />

das etwa zehn Euro kostet. Ist der<br />

Entwurf gezeichnet, lassen sich die<br />

Konstruktionsdaten über das Internet<br />

in die Möbelfabrik nahe Chemnitz<br />

senden. Dort prüfen Profis den Entwurf<br />

und realisieren ihn. Innerhalb<br />

eines Monats wird das fertige Möbelstück<br />

ausgeliefert. Basis sind vorgefertigte<br />

Grundelemente. Sie lassen<br />

sich milli metergenau verändern.<br />

Zusätzlich kann der Hobby-Designer<br />

auf Bauteile wie Türen, Schubkästen,<br />

Sockel oder Leuchten zurückgreifen.<br />

Der Preis des Wunschmöbels ist zu<br />

jedem Zeitpunkt der Planung ersichtlich.<br />

7<br />

Ó Weitere Informationen:<br />

www.holzmann-stoll.de bzw.<br />

www.invido.de

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