DMG-informiert 6/2016
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Andere lehren – Mission ist Bildung
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Andere lehren – Mission ist Bildung
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AMERIKA<br />
COSTA RICA<br />
Wolfgang und Zoila Bieske<br />
ECUADOR<br />
Christian und Julia Waidelich<br />
BRASILIEN<br />
Kirsten Giese<br />
Nachhilfe,<br />
Abitur und Bibel<br />
Theologie bringt’s!<br />
Bereit für<br />
ganzen Einsatz …<br />
Wir mühen uns um Einwanderkinder<br />
aus Nicaragua in dem<br />
gigantischen Slumgebiet Verbena, einem<br />
heruntergekommenen Stadtteil von San<br />
José. Mitten im Armenviertel haben<br />
unser Pastor und Sozialarbeiter Efraín<br />
und ich ein christliches Zentrum eröffnet,<br />
an dem wir Kindern und Jugendlichen<br />
die Botschaft der Bibel nahebringen.<br />
Dazu gehört nach Römer 12,2 auch die<br />
Erneuerung des Sinnes, deshalb mühen<br />
wir uns auch um ihre Schulbildung und<br />
spornen sie zum Lernen an. Wir haben<br />
Sportangebote, nehmen sie zu Freizeiten<br />
mit, geben Nachhilfe und beschenken sie<br />
mit Heften, Stiften und Schulmaterial bei<br />
guten Zeugnissen.<br />
Die meisten Kinder im Slum wachsen<br />
ohne ihre Väter auf, die oft weggelaufen<br />
sind. Zahllose Mütter müssen sich und<br />
ihre Kleinen alleine durchbringen. Kürzlich<br />
begegnete uns eine Frau, die zehn<br />
Kinder von drei verschiedenen Männern<br />
hatte. In diesem Umfeld geben wir einzelnen<br />
eine Chance. Die 15-jährige Fiorela<br />
beispielsweise hat eben den Sprung in<br />
die Oberstufe geschafft, obwohl sie wie<br />
die meisten in Verbena in einem dunklen,<br />
ärmlichen Wellblechverhau lebt.<br />
Ähnlich ging es vor fünf Jahren einer<br />
Gruppe von zehn Kindern: Sie hatten<br />
Angst, sitzen zu bleiben, wegen Englisch.<br />
Ich engagierte einen Englischlehrer, der<br />
ihnen kostenlos Nachhilfe anbot. Ein paar<br />
Monate später absolvierten neun der<br />
zehn erfolgreich ihr Examen, die Versetzung<br />
in die nächste Klasse. Inzwischen<br />
haben drei sogar das Abitur geschafft.<br />
Joshua steht kurz davor. Mit zwölf Jahren<br />
kam er zu uns, seitdem lernt er diszipliniert<br />
und besucht sonntags unsere<br />
Gottesdienste.<br />
Kaum ein Teenager, den wir betreuen,<br />
ließ sich die vergangenen Jahre in Drogen<br />
verwickeln, das ist ein großer Erfolg. Außer<br />
Reinaldo, der leider von der Gemeinde<br />
abgedriftet ist und im Slum erschossen<br />
wurde. Wir könnten viele Lebensgeschichten<br />
junger Leute aneinanderreihen.<br />
Bei einigen schimmert eine hoffnungsvolle<br />
Zukunft mit Jesus durch.<br />
Ehepaar<br />
Bieske<br />
„Nein, ich habe keine Zeit!“, war Leos<br />
Antwort auf die Frage seines Freundes<br />
aus der Gemeinde, ob er auch bei unserem<br />
theologischen Kurs „ESi“ (Equipando<br />
Siervos, Diener ausrüsten) mitmachen<br />
wolle? In diesem dreijährigen Programm<br />
werden Pastoren, Mitarbeiter und Leiter<br />
in Studiengruppen wöchentlich geschult,<br />
wir haben fünf ESi-Gruppen in unserer<br />
Stadt Loja.<br />
Ja, es kostet Zeit, die Bücher über Jüngerschaft,<br />
geistliches Leben, Predigen und<br />
Exegese zu lesen, darüber hinaus jede<br />
Woche einen Bibeltext. Neben seiner Arbeit<br />
als Architekt und als aktiver Mitarbeiter<br />
einer Gemeinde konnte sich Leo das<br />
zunächst gar nicht vorstellen. Doch der<br />
Freund hatte Überzeugungskraft, oder<br />
hatte Gott ihn angestoßen? Leo wollte<br />
wissen, wie man die Bibel besser studiert,<br />
also schrieb er sich doch noch ein und erzählt<br />
mir (Christian) seither begeisternd<br />
von den vielen Aha-Effekten, die Gott ihm<br />
in den Kursen schenkt.<br />
Beispielsweise bei Methodik des<br />
Bibelstudiums. Leo sagt: „Viele biblische<br />
Wahrheiten habe ich falsch verstanden<br />
oder gar nicht gekannt. ‚Dann werdet ihr<br />
die Wahrheit erkennen und die Wahrheit<br />
wird euch frei machen‘ (Joh 8,32),<br />
fing in meinem Leben an Wirklichkeit<br />
zu werden.“ Bücher, Selbststudium und<br />
Gesprächsrunden vertiefen das Gelernte.<br />
Er hat nicht nur Wissen, sondern eine<br />
innere Freiheit gewonnen, die in der Bibel<br />
ihr Fundament hat. Begeistert erzählt er<br />
überall von Jesus.<br />
Im vierten Semester geht es ums<br />
Predigen. „Früher dachte ich, das ist ganz<br />
einfach“, erzählt Leo. „Man identifiziert<br />
eine Not in der Gemeinde, bekommt<br />
eine göttliche Eingebung, sucht ein paar<br />
passende Bibelverse aus und teilt es der<br />
Gemeinde mit.“ Jetzt ist er überwältigt,<br />
was für eine verantwortungsvolle Aufgabe<br />
die Predigt ist: „Am wichtigsten ist<br />
Gebet dabei, denn ich will nur predigen,<br />
was Gott den Menschen durch sein Wort<br />
auch wirklich sagen will“, fügt er hinzu.<br />
Leo sieht unsere ESi-Studiengruppen als<br />
geniale Möglichkeit der Ausbildung und<br />
Geschenk Gottes, und er bedankt sich<br />
bei unseren Unterstützern, der <strong>DMG</strong> und<br />
unserer Partnermission dafür. Demnächst<br />
ziehen wir ins ländliche Cariamanga um,<br />
auch dort wollen wir ESi-Gruppen gründen<br />
und Christen schulen.<br />
Celina ist schon seit einigen Jahren mit<br />
Jesus unterwegs, sie setzt sich vielfältig in<br />
der Gemeinde in Vinhais, einem Stadtteil<br />
von São Luís, ein: im Musikteam, Singen,<br />
Gitarrespielen, der Teenagerarbeit und<br />
vor allem im Dienst an Kindern. Sie hat<br />
sich selbst als zehnjähriges Mädchen für<br />
Jesus entschieden und ist vielen in der<br />
Gemeinde und ihrer Familie ein Vorbild.<br />
Im Gottesdienst vor einigen Wochen kam<br />
ihre Schwester zum Glauben, worüber<br />
wir uns alle sehr gefreut haben.<br />
Besonders freut mich an Celina, wie<br />
engagiert sie umsetzt, was sie in unseren<br />
Schulungen lernt. Gerne probiert sie<br />
Neues aus. Nach der regionalen Kinderkonferenz<br />
meinte sie: „Nun bin ich<br />
wieder viel motivierter, mit den Kindern<br />
der Gemeinde zu arbeiten.“ Das ist sie<br />
wirklich. Sie blüht auf in ihrer Kreativität<br />
und bereichert die Gottesdienste mit<br />
Pantomime, als Showmasterin, Reporterin<br />
in Sachen Mission oder vor wenigen<br />
Tagen beim Kindertag. Sie ist eine<br />
dynamische junge Frau, die mutig Dinge<br />
vorantreibt und vorausdenkend arbeitet.<br />
Besonders froh war ich über ihre Bereitschaft,<br />
im Leitungsteam für Kinderarbeit<br />
der Gemeinde mitzuhelfen. Dieses<br />
Dreierteam nimmt andere mit hinein und<br />
organisiert heute weitgehend selbständig<br />
auch größere Veranstaltungen.<br />
In Menschen investieren lohnt sich, besonders<br />
in der Gemeinde. Gott hat auch<br />
Sie begabt, seien Sie eine Person, die in<br />
andere Menschen wie Celina investiert.<br />
Celina ist ein Vorbild<br />
für die Gemeinde<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 6 | <strong>2016</strong><br />
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