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DMG-informiert 6/2016

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Andere lehren – Mission ist Bildung

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Andere lehren – Mission ist Bildung

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EUROPA<br />

BELGIEN<br />

Renate und Berthold Lamparter<br />

NIEDERLANDE<br />

Felix und Kerstin Henrichs<br />

René und Anna Reifel<br />

Im Hafen<br />

Hoffnung schenken<br />

Religionsunterricht<br />

hat gute Wirkung<br />

Warum sind eigentlich alle<br />

Kinder im evangelischen Religionsunterricht<br />

Schwarze?“, fragte<br />

mich (Renate) ein Schüler. Tatsächlich<br />

kommen die meisten meiner Schüler<br />

aus Afrika. Für meine Kollegen sieht<br />

es beinahe so aus, als gebe es unter<br />

den Flamen keine evangelischen<br />

Christen. Der Grund ist, dass viele<br />

gläubige Familien ihre Kinder lieber<br />

auf eine der zahlreichen katholischen<br />

Schulen schicken, weil dort Disziplin<br />

und ein katholisch-christliches Wertesystem<br />

hochgehalten und weniger<br />

atheistisches Gedankengut<br />

gelehrt<br />

wird.<br />

An einigen<br />

Schulen darf man<br />

protestantischen<br />

Religionsunterricht<br />

wählen; diesen<br />

geben Lehrer wie<br />

ich, mit evangelischem oder freikirchlichem<br />

Hintergrund. Jedes Kind darf<br />

sich selbst sein und wird akzeptiert,<br />

selbst wenn er/sie anders denkt<br />

oder glaubt. Das gelingt erstaunlich<br />

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INHALT<br />

EUROPA<br />

ASIEN<br />

AFRIKA<br />

AMERIKA<br />

Veranstaltungen<br />

Weihnachtsprojekt<br />

Der Religionsunterricht ist<br />

meine Chance, Kinder zu<br />

begleiten und gemeinsam<br />

mit ihnen zu entdecken,<br />

was der Glaube mit ihrem<br />

Leben zu tun hat.<br />

gut. Der Religionsunterricht an<br />

öffentlichen Schulen ist meine<br />

Chance, Kinder sechs Jahre lang<br />

zu begleiten, ihnen wöchentlich<br />

von Gottes Heilsplan zu erzählen<br />

und gemeinsam mit ihnen zu entdecken,<br />

was der Glaube mit ihrem<br />

Leben zu tun hat.<br />

Letztes Jahr begleitete ich ein<br />

Mädchen, die mit ihrer Familie<br />

neu aus dem Kongo nach Belgien<br />

eingewandert war. Als einzige<br />

Protestantin an ihrer Schule erhielt<br />

sie Einzelunterricht bei mir.<br />

Vertrauen wuchs.<br />

Sie traute sich, mit<br />

mir die neue Sprache<br />

Niederländisch<br />

zu üben. Neben<br />

dem Unterrichtsinhalt<br />

konnte ich ihr<br />

das Schulsystem<br />

erklären und sie<br />

ermutigen, in die Musikschule zu<br />

gehen, die hier ebenfalls staatlich<br />

und nicht zu teuer ist. Am Ende<br />

ihrer Grundschulzeit stellte sie<br />

Fragen über Glaube, Sexualität,<br />

ihr Verhältnis zur Mutter und<br />

dem abwesenden Vater, die sie<br />

mit niemandem sonst besprechen<br />

konnte. Ich erzählte ihr von Gott,<br />

der ihr liebender Vater sein will,<br />

und von Jesus, der Brücke zum<br />

Vater.<br />

Selbst wenn nicht jede<br />

Beziehung so tief wächst:<br />

Ich bin dankbar für die<br />

Möglichkeiten im Religionsunterricht.<br />

Ich (Felix) plaudere auf einem Containerfrachter<br />

im Rotterdamer Hafen<br />

mit einem russischen Offizier; da tönt es<br />

plötzlich hinter uns auf Englisch: „Felix,<br />

mein Freund, wie schön, dass du da bist.“<br />

Ein großer Mann aus Sansibar strahlt<br />

mich an, mein muslimischer Freund Asim,<br />

den ich letztes Jahr bei unserer Weihnachtsaktion<br />

kennengelernt habe …<br />

Jedes Jahr stellen Gemeinden aus<br />

Deutschland und den Niederlanden rund<br />

1.000 Weihnachtspäckchen für Seeleute<br />

zusammen und verpacken sie hübsch. Die<br />

verteilen René und ich dann auf Schiffen,<br />

um den rauen Seebären an Bord eine<br />

Freude zu machen und gemeinsam mit<br />

ihnen Weihnachten zu feiern. Die Pakete<br />

enthalten eine Mütze, Handschuhe, Süßigkeiten,<br />

Deo, Shampoo und Duschgel<br />

für Männer (Deckel mit Tesa zugeklebt),<br />

Zahnbürste und -pasta sowie eine Weihnachtskarte<br />

mit persönlichen Grüßen und<br />

christlichen Schriften in Englisch.<br />

Es ist wunderschön, einsame, fremde<br />

Leute zu besuchen, zu beschenken<br />

und mitzuerleben, wie sie daraus Kraft<br />

und Hoffnung schöpfen und wie daraus<br />

Freundschaften entstehen. Asim war<br />

überglücklich, mich wiederzusehen …<br />

Gerade bereiten wir uns auf die nächste<br />

Aktion vor: Weihnachten mit Seemännern<br />

auf den Schiffen zu feiern. Mit<br />

den Päckchen geben wir die Liebe von<br />

Jesus praktisch weiter und erzählen vom<br />

größten Geschenk: Gottes Sohn, der für<br />

uns Menschen in die Welt kam.<br />

Jedes Jahr stellen Gemeinden<br />

Weihnachtspäckchen zusammen.<br />

Die verteilen René und ich auf<br />

Schiffen, um Seeleuten eine<br />

Freude zu machen.<br />

Für Seeleute ist Weihnachten die Zeit,<br />

in der sie sich besonders einsam fühlen.<br />

Monatelang arbeiten sie weit weg von<br />

Familie und Freunden. Selbst das wichtigste<br />

Fest des Jahres erleben sie meist auf<br />

dem Frachter statt zu Hause. Sie fühlen<br />

sich vergessen. Die starken Männer aus<br />

Asien und Nahost haben oft Tränen in<br />

den Augen, wenn wir ihnen ein Geschenk<br />

in die Hand drücken. Die Pakete öffnen<br />

Türen fürs Evangelium.<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 6 | <strong>2016</strong>

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