DMG-informiert 6/2016
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Andere lehren – Mission ist Bildung
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Andere lehren – Mission ist Bildung
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mand von Jesus erzählte hätte,<br />
dann wäre ich heute ohne<br />
Schulabschluss.“ Pookie (38)<br />
kommt aus der Mittelschicht und<br />
wollte mit armen Leuten nichts<br />
am Hut haben: „Doch eines<br />
Nachts träumte ich von einem<br />
Bettler“, so beschreibt sie ihren<br />
Sinneswandel. „Er streckte mir<br />
die Hände entgegen, und irgendwie<br />
wusste ich sofort, dass es<br />
Jesus war. Jetzt bin ich hier.“ Die<br />
beiden bringen sich voll ein. Sie<br />
verstehen die Mädchen besser<br />
als wir Ausländer, ihre Lebenserfahrung<br />
hat Gewicht. Sie wissen,<br />
wie es sich anfühlt, als Mädchen<br />
in der Thaikultur und in einem<br />
Armenviertel aufzuwachsen.<br />
Neben dem Erzählritual<br />
nehmen wir in unserer Gruppe<br />
Bibelgeschichten und Themen<br />
rund um Pubertät, Fruchtbarkeit,<br />
Freundschaft und Liebe durch.<br />
Das wird sonst eher verschämt<br />
behandelt in der thailändischen<br />
Gesellschaft. Die Mädchen<br />
machen begeistert mit. Beim<br />
Thema Beziehungen bauen wir<br />
aus Duplo-Steinen ein „Freundschafts-<br />
und Familienhaus“: Was<br />
braucht eine gute Freundschaft,<br />
Partnerschaft und Familie? Sie<br />
kleben jede Antwort auf einen<br />
Stein; so wächst vor ihren Augen<br />
ein sicheres, stabiles Lebenshaus.<br />
Hinterher meint Pookie: „Ich<br />
staune, wie weise die Mädchen<br />
sind. Wir mussten sie gar nicht<br />
belehren – alles kam von ihnen<br />
selbst.“<br />
Der dreimonatige Kurs ist<br />
zu Ende. Jedes Mädchen hat als<br />
Abschiedsgeschenk eine Rose als<br />
Zeichen für ihr Wachsen, Reifen<br />
und Erblühen empfangen und ist<br />
gesegnet worden. Nun schmiedet<br />
Pookie Pläne für den nächsten<br />
Kurs. Jesus hat sie gerufen, und<br />
in den Mädchen ist er ihr wirklich<br />
begegnet.<br />
Slum<br />
Familie Böhm ist<br />
gerade zum Reisedienst<br />
in Deutschland<br />
INDIEN<br />
Hariett Schard, Jahreseinsatz<br />
Was meinen Schülern<br />
wirklich hilft<br />
Vom Schüler plötzlich zum Lehrer<br />
an einem christlichen Internat<br />
aufzusteigen, kann eine ziemliche<br />
Herausforderung sein. Zumindest<br />
geht es mir so, seit ich hier in Indien<br />
Kinder an einer internationalen Schule<br />
unterrichte. Auf einmal ist man die<br />
Person mit der Verantwortung und<br />
hat ein Stück ihrer Zukunft in der<br />
Hand, was eine ziemlich erschreckende<br />
Vorstellung sein kann. Es ist aber<br />
zugleich eine Riesenchance, den Kindern<br />
etwas beizubringen und Mission<br />
aktiv zu leben. Mit der Zeit bemerkte<br />
ich, dass dabei schon kleine Dinge<br />
einen echten Unterschied machen.<br />
Da ist zum Beispiel der Junge in der<br />
ersten Klasse, ein Tagträumer, der nie<br />
seine Aufgaben erledigt. Also habe<br />
ich mich mit ihm hingesetzt, wir sind<br />
alles zusammen durchgegangen, und<br />
siehe da, er kann es und hat endlich<br />
mal ein Lob bekommen.<br />
Wichtig ist, dass wir christliche<br />
Werte lehren und leben. Im Sportunterricht<br />
hat ein Mädchen, das ich ins<br />
Herz geschlossen habe, ein anderes<br />
versehentlich mit dem Hockeyschläger<br />
am Kopf getroffen. Sie ist vorher<br />
schon ermahnt worden. Die anderen<br />
Schüler haben deswegen auf ihr<br />
rumgehackt, und sie fing an zu weinen.<br />
Ich forderte sie auf, das<br />
andere Mädchen um<br />
Verzeihung zu bitten.<br />
Danach<br />
war alles<br />
vergeben und vergessen, ein Erlebnis, das<br />
mich tief berührt hat.<br />
Abends nach Dienstschluss in der<br />
Bibelstunde hatten wir das Thema Himmel.<br />
Es war erschreckend, wie viele der<br />
Kinder, obwohl sie Christen sind, nicht<br />
daran glaubten, einmal in den Himmel<br />
zu kommen. Darüber redeten wir lange<br />
miteinander. Ich konnte ihnen erklären,<br />
dass es nur darauf ankommt, an Jesus zu<br />
glauben und ihn ins Herz einziehen zu<br />
lassen – dann könnten sie die Ewigkeit<br />
bei ihm im Himmel verbringen. Es macht<br />
Freude, Kindern Gottes Liebe zu zeigen.<br />
Oft brauchen sie einfach nur mal<br />
jemanden zum Reden oder, der sie in<br />
den Arm nimmt. Eine kleine Geste,<br />
die viel bewegt. Dabei dürfen wir nicht<br />
vergessen, was das Wichtigste ist: Jesus<br />
ins Zentrum zu stellen. Selbst wenn wir<br />
Fehler machen und nicht alles rund läuft:<br />
Er ist bei uns, und wir können vergessen,<br />
was hinter uns liegt und uns nach dem<br />
ausstrecken, was vor uns liegt, – wie es in<br />
Philipper 3,13 steht. Diesen wunderbaren<br />
Bibelvers hat mir meine Schwester mit<br />
nach Indien gegeben …<br />
Italien: Gästebetrieb, Jugendarbeit – IJFD<br />
Frankreich: Migrantenkindern helfen – IJFD<br />
Frankreich: Mitarbeit in christlichem Café – IJFD<br />
Frankreich: Fair Trade und Buchhandlung – IJFD<br />
Indien: Helfer an internationaler Schule – ADiA<br />
Indien: Unterricht für Kinder im Slum – IJFD<br />
Kreta: Praktische und soziale Arbeit – IJFD<br />
Alaska: Jugendarbeit, Soziale Dienste, Gemeinde – IJFD<br />
Thailand: Mitarbeit im Rollstuhlprojekt – IJFD<br />
F R E I W I L L<br />
Und viele weitere Möglichkeiten:<br />
www.freiwillig-im-dienst.de<br />
Es war erschreckend,<br />
wie viele der Kinder, nicht daran<br />
glaubten, einmal in den Himmel<br />
zu kommen.<br />
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<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 6 | <strong>2016</strong><br />
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