Bulletin September 2016
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Indian Summer<br />
«Indian Summer», so nennt man die letzten warmen Tage des Spätsommers und Frühherbstes.<br />
Dann beginnt das Laub in Kanadas und Neuenglands Wäldern in allen Schattierungen von Purpur,<br />
Zinnoberrot, Gold, und Kupfer zu leuchten. Die Pracht dieses Farbenrausches in den stillen<br />
und weiten Wäldern ist unvergleichlich und unvergesslich!<br />
Indian Summer in Nordamerika<br />
Für die Entstehung des Namens «Indian Summer»<br />
gibt es verschiedene Interpretationen.<br />
Wahrscheinlich hat er seinen Ursprung in der indianischen<br />
Mythologie. Nach einer Legende fliesst<br />
das Blut erlegter Bären ins Erdreich, wird dort von<br />
den Bäumen aufgenommen und sorgt so für die<br />
Rotfärbung der Blätter. Die wissenschaftliche Erklärung<br />
für die Blätterverfärbung ist hingegen eindeutig:<br />
Im Herbst wird in den Blattstängeln der<br />
Bäume, ausgelöst durch die kürzeren Tage, der<br />
Saftstrom unterbrochen. Das Grüne des Chlorophyll<br />
bleicht aus und lässt die darunter liegenden,<br />
verschiedenen chemischen Stoffe (unter anderem<br />
Zucker und Tannin) zutage treten, die für die typischen<br />
Rot-,<br />
Verbreitet ist auch die Erklärung, dass die weissen<br />
Einwanderer Geschenke der Indianer als<br />
minderwertig betrachteten und die herbstliche<br />
Schönwetterperiode – da kein vollwertiger Sommer<br />
mehr – «Indianer-Sommer» nannten. Eine<br />
dritte Bedeutung des Namens beruht darauf,<br />
dass der Indian Summer als Hauptjagdsaison<br />
die wichtigste Jahreszeit für die Indianer war.<br />
Obwohl der bei uns bekannte Begriff<br />
«Altweibersommer» dieselbe Schönwetterperiode<br />
bezeichnet, können die milden Herbsttage<br />
in Europa nicht mit denjenigen in Nordamerika<br />
verglichen werden. Die Vielfalt und<br />
Leuchtkraft der Farben des Indian Summers ist<br />
in europäischen Wäldern nicht zu finden.<br />
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