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Fitness mit
Roman Daucher
Im Winter neigen wir dazu mehr zu essen. Die Weihnachtsfeiertage machen es einem leicht, auf
seinen Körper zu vergessen. Oft gibt es ein böses Erwachen. Der oberste Hosenknopf lässt sich
nicht mehr schließen, Hemden oder Blusen spannen ungewohnt. Zahlreiche Anlässe mit köstlichen
Speisen und alkoholischen Getränken haben ihre Spuren hinterlassen.
Viennissimo hat sich mit Roman Daucher getroffen, um Tipps und
Tricks vom Fitnessexperten zu erfahren. Wie bleibt man im Winter
fit? Was sollte man vermeiden? Wie überwindet man am Besten
den inneren Schweinehund? Roman Daucher weiß es! Und dank
seiner Expertise werden Viennissimoleser den Winter mit gut
geformtem Body überstehen.
V Roman, Sie haben sich in der Fitness-Branche einen Namen
gemacht. Man sieht Sie regelmäßig auf Puls 4. Sie haben sogar
ein eigenes Buch herausgebracht. Woher kommt Ihr Antrieb
und wie kann man den inneren Schweinehund »besiegen«?
RD Also zu Beginn vorweg: Schweine sind klug, Hunde sind
treu und die Mischung aus den beiden ergibt eben jenen Unsympathler,
den wir alle nur zu gut kennen und der uns daran
hindert gesund und fit zu werden (oder zu bleiben). Dabei wäre
konsequentes Vorgehen gerade bei der Thematik »Bewegung
und Sport« so wichtig!
ABER: es gibt einige Tricks und Tipps, wie man sich selbst ein
bisschen »austricksen« kann und mehr Freude an Bewegung
und Schweiß bekommt:
1 Gönnen Sie sich mal ein neues, schnittiges Outfit – das
spornt nicht nur Sie selbst an, sondern auch die Menschen, die
mit Ihnen gemeinsam trainieren …
2 Bilden Sie Trainingsgruppen – dann sind Sie nicht nur sich
selbst, sondern auch jemand anderem eine Erklärung schuldig,
wenn Sie mal ein Training sausen lassen …
3 Setzen Sie sich realistische Ziele: kein Mensch wird von heute
auf morgen ein Schwarzenegger oder eine J-Lo …
4 Die Trainingskleidung immer gleich in die Arbeit mitnehmen
– dann gibt’s keine Ausreden …
V Jetzt im Winter ist es besonders schwierig sein Gewicht zu
halten. Ein Weihnachtsanlass nach dem anderen verführt zu
kulinarischen Sünden. Was sind Ihre Tipps, um die Kalorienzufuhr
zu drosseln?
RD Wer den Jojo-Effekt verhindern will, muss schon während
der Diät vorsorgen. Reduzieren Sie Ihre Kalorienzufuhr nur um
maximal 500 Kilokalorien, beispielsweise auf 1500 Kilokalorien.
Dann schmelzen die Pfunde zwar langsamer als bei einer
Crash-Diät, aber Sie verhindern damit, dass sich der Stoffwechsel
drastisch umstellt. Während einer Diät werden zunächst
die Kohlenhydratspeicher in Leber und Muskeln geleert, anschließend
geht es an die Eiweißreserven aus der Muskulatur.
Um diesen Muskelabbau zu verhindern, sollten Sie während
der Diät Sport treiben. Ein Spaziergang reicht dabei nicht aus.
Bewegen Sie sich mindestens dreimal pro Woche für 30 bis 45
Minuten so intensiv, dass Sie ins Schwitzen kommen.
Um dem Muskelabbau vorzubeugen, sollten Sie genügend Eiweiß
auf den Speiseplan setzen. Fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte
sowie fettarmes Fleisch in Maßen sind hier empfehlenswert.
Vorsicht: Zu viel Eiweiß kann den Nieren schaden.
Wählen Sie daher einen gesunden Mittelweg, der auch Vollkornprodukte,
Obst und Gemüse einschließt.
V Genau, die Ernährung alleine reicht nicht, um fit zu bleiben.
Aber wie überwindet man den Schlendrian im Winter? Zu welchen
Sportarten raten Sie in der kalten Jahreszeit?
RD Im Grunde genommen sollte man hier seiner »Neigung«
folgen. Welcher Sport gefällt mir und welchen Sport kann ich
problem- und gefahrlos ausüben? In jedem Fall ist es wichtig,
sich vorab von einem Profi – egal welchen Sport man dann
letztendlich wählt – beraten zu lassen. Der kann einem dann
versteckte Fallen zeigen, Techniken erklären oder einen geeigneten
Trainingsplan erstellen.
V Und wie würden Sie sich zu Hause sportlich betätigen?
RD Das Training mit dem eigenen Körpergewicht hat zwei entscheidende
Vorteile: Zum einen kann es zu keiner muskulären
Überforderung (speziell bei Anfängern) kommen. Zum anderen
wird der Körper als Gesamtsystem trainiert und nicht, wie
beim Training an Geräten, nur einige wenige Muskeln isoliert.
Leider ist aber oftmals das Problem, dass man erst gar nicht
damit beginnt. Wer sich einmal zum Heimtraining aufgerafft
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hat, macht oft den gravierenden Fehler, die Übungen falsch
durchzuführen. Das ist nicht nur demotivierend, sondern schadet
auch der Gesundheit. Hier hilft eine oder zwei Einheiten bei
einem Personal Coach zu nehmen, der einem alles in kleinen
Schritten erklärt.
ABER VORSICHT: Alltagsbelastungen wie etwa Gartenarbeit,
Bügeln, Putzen oder Staubsaugen zählen zum »kalorischen
Gesamtumsatz« und sind eher als »körperliche Aktivität« zu
sehen und nicht als zielgerichtetes, sportliches Training. Laut
WHO (Weltgesundheitsorganisation) hilft uns zwar »moderate
körperliche Aktivität«, also Alltagsbelastungen, bei der Erhaltung
der Gesundheit, eine lebensverlängernde Wirkung hat allerdings
nur ein (moderates) sportliches Training im Bereich
einer Verbrennung von zirka 2000 kcal / Woche durch Sport.
Staubsaugen wird somit leider zu wenig sein!
Roman Daucher (44) studierte Sportwissenschaften und Public
Health und ist schon seit mehr als 20 Jahren im Bereich
der Gesundheitsförderung und Prävention tätig. Heute ist er
nicht nur als Leiter der EFA und Betrieblichen Gesundheitsvereinigung
(EFA & BGV) bekannt, sondern vor allem auch als
Fitnessexperte der TV-Sendung »Fit mit Roman Daucher« im
Frühstücksfernsehen »Café Puls« auf Puls4.
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