Sucht.potenzial - Sailing Journal
Sucht.potenzial - Sailing Journal
Sucht.potenzial - Sailing Journal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
| WWW.SAILING–JOURNAL.DE |<br />
029 | WWW.SAILING–JOURNAL.DE | AUSGABE 05/2008 | OKTOBER/NOVEMBER | D 5,60 € | A 5,60 € | CH 10,- SFR | Benelux/E/I 6,50 € |
ENTDECKEN SIE EINE NEUE SPEZIES DER TIEFSEE<br />
SEA-DWELLER DEEPSEA<br />
WASSERDICHT BIS 3.900 METER TIEFE<br />
vorwort<br />
sucht.<strong>potenzial</strong><br />
Ich stehe auf, räuspere mich kurz und sage mit anfangs unsicherer<br />
Stimme: „Ich heiße Heiko Kröger und bin Regattasegler.“<br />
Der Therapeut nickt mir wohlwollend zu und die anderen<br />
in der Runde klatschen begeistert. Nein, es gibt keine <strong>Sucht</strong>-<br />
Therapie für Regattasegler – noch nicht –, aber es müsste sie<br />
eigentlich geben. Regattasegeln hat enormes <strong>Sucht</strong><strong>potenzial</strong>.<br />
Einmal von der <strong>Sucht</strong> gepackt, hat man es schwer, wieder ins<br />
normale Leben zurückzufi nden. Es ist wie mit dem Rauchen –<br />
jeder weiß, wie gefährlich der Zigaretten-Konsum ist. Trotzdem<br />
gibt es Raucher. Nun geht Regattasegeln nicht auf die Lunge<br />
oder Gefäße, aber Gründe, damit aufzuhören, fi nden sich genug.<br />
HEIKO KRÖGER<br />
PARALYMPICS-TEILNEHMER<br />
Der Spruch mit der kalten Dusche und dem Tausender-Zerreißen beschreibt ja nur den Gipfel<br />
des Eisbergs. Regattasegeln kostet Geld und Zeit, viel Geld und viel Zeit. Anders als in anderen<br />
Sportarten lässt sich mit dem Regattasegeln kein Geld verdienen – wenn man von den<br />
wenigen Ausnahmen absieht. Als Schüler kommt man müde von der Wochenend-Regatta nach<br />
Hause und verhaut die Französischklausur am Montag, weil man keine Zeit zum Lernen hatte.<br />
Die Freundin ist man auch los, weil sie zeitgleich mit der Meisterschaft Geburtstag hat und man<br />
schließlich Prioritäten setzen muss. Das setzt sich im Prinzip so fort. Egal ob es sich um das<br />
Studium, den Beruf und die Beziehungen handelt. Der mehrdimensionale Spagat ist unmöglich<br />
– Kompromisse sind der einzige Ausweg. Alles selbst erlebt – alles irgendwie machbar.<br />
Die ganze Härte des Regattasegelns bekam ich jedoch bei den Paralympics in Qingdao direkt<br />
zu spüren. Die Vorbereitung war sehr gut, das Boot und die Segel extrem schnell. Ich bin gute<br />
Starts gefahren. Während der Rennen ohne erkennbare schwere Fehler unterwegs gewesen.<br />
Nach neun Rennen lag ich auf Platz zwei, nur einen Punkt hinter der Goldmedaille. Von<br />
den Top 5 konnte allerdings noch jeder Erster oder Fünfter werden – so dicht lagen wir beisammen.<br />
Im letzten Rennen fi el ich kurz vor dem Ende durch einen kleinen Rechtsdreher auf den<br />
Gesamtplatz vier zurück – punktgleich mit dem dritten Platz. Das Schlimme ist dann, dass man<br />
noch 15 Minuten vor dem Wind auf das Ziel zufährt und die ganze Zeit hofft, aber im Grunde<br />
weiß, dass es vorbei ist. Die Medaille futsch – außer Spesen nix gewesen. Da sollte man dann<br />
doch annehmen, dass man nach so einem Erlebnis vom Regattasegeln so schnell nichts mehr<br />
wissen möchte. Aber mir juckt es schon wieder in den Fingern. Ich bin eben Regattasegler ...
4 | 5 sailing journal 5 | 08<br />
editorial<br />
TOM KÖRBER, CHEFREDAKTEUR<br />
cash or crash<br />
Der Letzte räumt die Erde auf ...<br />
Räumt die Erde auf – der genialste<br />
Satz, den ich in diesem Jahr gelesen<br />
habe. Klingt nach verspieltem Weltuntergang,<br />
nach apokalyptischem<br />
Kindergeburtstag. Also nach Finanzkrise.<br />
Oder sollte ich besser sagen,<br />
nach betriebs- und volkswirtschaftlicher<br />
Inkompetenz.<br />
Kennen Sie Henry Paulson? Der Chef des amerikanischen Schatzamtes<br />
holte sich von den europäischen Finanzministern eine Abfuhr.<br />
Die dauerte genau 45 Minuten.<br />
Die USA müssen ihre Probleme nun allein lösen. Klingt nach<br />
amerikanischer Pubertät. Erst wird nach eigenem Gusto gehandelt,<br />
Warnungen in den Wind geschrieben, alle vor vollendete<br />
Tatsachen gestellt und dann wird nach den Eltern geschrien.<br />
Der eine oder andere Leser wird dies nur zu genau kennen.<br />
Jahrelang wurde das System von der Bush-Regierung gefördert,<br />
Kritiker ausgelacht. Nun stellt der Präsident sich vor die<br />
Nation, mit betrübtem Gesicht eines kleinen Buben, und fordert<br />
ein Rettungspaket. Aha.<br />
Ähnliche Verhaltensweisen tun sich auch in Deutschland auf.<br />
Finanzminister und Manager waschen ihre (schmutzigen)<br />
Hände in Unschuld. Nur geht der Dreck nicht mehr ganz ab.<br />
Wie mögen sie sich mit dreckigen Fingernägeln fühlen?<br />
Zurück zu Paulson. Der verweigerte der Investmentbank Lehman<br />
Brothers die Hilfe und löste so eine Kettenreaktion aus.<br />
Von fünf großen Investmentbanken existiert keine einzige<br />
mehr. Und das in gerade mal zwei Wochen. Nicht schlecht,<br />
sagt der BWLer.<br />
Nach dem Geldregen: Was passiert eigentlich, wenn die<br />
USA ihre nun erheblich angewachsenen Schulden nicht begleichen<br />
können? Solche Gedanken kannte man nur aus<br />
Schwellenländern wie Argentinien.<br />
Und nun quasi jedem Bürger Raffgier zu unterstellen, nur weil<br />
er sich, auch hier, auf inkompetente Berater verlassen hat oder<br />
wissentlich getäuscht wurde, ist infam und heuchlerisch.<br />
Zu guter Letzt auch noch das: Das <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong> ist von nun<br />
an auch an Bahnhöfen und Flughäfen im Handel. Von Krise<br />
keine Spur – zumindest nicht bei uns.<br />
P.S.: Aber wer ist eigentlich nun der Letzte?<br />
Sie gehen schließlich auch nicht<br />
im schwarzen Anzug zum Sport, oder?<br />
Der Cayman S Sport.<br />
Erbe: Motorsport. Auffälligstes Merkmal: der Mittelmotor. Die Vorteile:<br />
optimale Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse und ein<br />
niedriger Schwerpunkt. Für hohe Traktion und außergewöhnliche Agilität<br />
in Kurven. Dazu sorgt die Leichtbauweise für einen niedrigen Verbrauch.<br />
Porsche empfiehlt<br />
Hier erfahren Sie mehr – www.porsche.de oder Telefon 01805 356 - 911, Fax - 912 (EUR 0,14/min).<br />
Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerstädtisch 15,3 · außerstädtisch 7,8 · insgesamt 10,6 · CO 2 -Emission: 254 g/km
6 | 7 sailing journal 5 | 08<br />
inhalt<br />
no.9 undzwanzig<br />
vorwort 3 editorial 4 inhalt 6 segelszene 8 pangäa 18 shorttracks 30/44 ishares cup 34<br />
campkids 48 produkte 58 audi 49er 60 hanseboot 64 baltic sprint cup 66 sailstyle 74<br />
flens super sail tour 76 extreme40 82 match-mädels 86 rolex baltic week 92<br />
abonnement 108 o.t. weiß was 110 racetracks 111 herstellernachweis 112 ausblick 113<br />
titel ©Tom Körber
8 | 9<br />
sailing journal 5 | 08<br />
MATCH RACE GERMANY/<br />
LADIES MATCH CUP<br />
Das Match Race Germany wird vom 27.5. bis 1.6.2009 in Langeargen<br />
am Bodensee stattfinden (Notice of Race ab Januar 2009), das Interboot<br />
Ladies Match Cup vom 21.9. bis 27.9.2009 in Friedrichshafen<br />
(Notice of Race ab Juni/Juli 2009).<br />
INFO WWW.MATCHRACE.DE und WWW.INTERBOOT.DE<br />
ULTRAMARIN/BEILKEN<br />
Nachdem vor einigen Jahren die langjährige Partnerschaft zwischen<br />
Ultramarin und Beilken unterbrochen wurde und beide für einige Zeit<br />
eigene Wege gingen, fanden nun beide Partner auf der Interboot wieder<br />
zusammen. Ultramarin war in der Vergangenheit immer ein sehr<br />
wichtiger und zuverlässiger Vertriebs- und Service-Partner für Beilken.<br />
So wird Ultramarin ab sofort den Vertrieb von Beilken-Segeln für die<br />
Bodenseeregion übernehmen. Auch für Service und Reparaturen sind<br />
alle neuen und alten Beilken-Kunden in der Ultramarin-Segelmacherei<br />
in Kressbronn herzlich willkommen.<br />
INFO WWW.BEILKEN.DE<br />
DM FRAUEN MATCH RACE<br />
Vom 12. bis 14. September fand die Deutsche Meisterschaft im olympischen<br />
Frauen Match Race auf dem Essener Baldeneysee statt. In<br />
einem spannenden Finale hat Suzanne Willim mit Anne Beucke und<br />
Antje Gosch gegen die Berlinerin Kathrin Kadelbach gewonnen. Bronze<br />
holte Europe-Weltmeisterin Svenja Puls gemeinsam mit Nele-Marie<br />
Bock und Schwester Janika Puls.<br />
EUROPEAN YACHTING NETWORK<br />
Der schnell wachsende Internet-Bootsmakler in Europa eröffnet nun<br />
auch eine Basis in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach<br />
dem sehr erfolgreichen Start in Holland und Benelux können Bootskäufer<br />
und -verkäufer somit noch einfacher die günstigsten Maklercourtagen<br />
(zwei Prozent) in Europa für sich nutzen. Egal ob Motor- oder<br />
Segelboote, egal ob neue oder Gebrauchtboote. Zudem bietet das<br />
Franchise-System Bootsfreunden die Möglichkeit, ihre Leidenschaft<br />
zum Beruf und sich ohne großes Risiko selbständig zu machen.<br />
INFO WWW.E-Y-N.DE<br />
HANSEBOOT – SOFTWARE FÜR MAC<br />
Bei hard & soft auf der hanseboot 2008 gibt es Navigationssoftware<br />
für den Apple Macintosh: Die Programme GPSNavX und MacENC in<br />
der jeweils neuesten Version. GPSNavX und das neuere MacENC sind<br />
ausgereifte Navigationsprogramme für Apple Macintosh-Rechner und<br />
bieten alle Funktionen für die Fahrtennavigation. Zudem können neben<br />
GPS- und AIS-Geräten auch Bordinstrumente und andere NMEA-kompatible<br />
Geräte angeschlossen werden. MacENC hat mehr Funktionen<br />
und kann vor allem auch mit Vektorkarten arbeiten. Außerdem gibt es<br />
aktuelle Infos zu iNavX, einer Navigationssoftware für Apple’s iPhone.<br />
Hard & soft ist als Unteraussteller auf dem Stand der Firma Schultz-<br />
Segel zu fi nden. H B6, Stand 353.<br />
AUDI MEDCUP<br />
Es ist entschieden: Nach sechs spannenden Regatten mit insgesamt 53 Rennen im Mittelmeer, bei denen 21 Boote aus zehn<br />
Nationen an den Start gingen, setzte sich das Team QUANTUM RACING durch. Auch beim Finale in Portimão/Portugal<br />
hielten die Amerikaner souverän die Konkurrenz in Schach, ein zweiter Platz reichte zum Titelgewinn. Insgesamt zwei der<br />
sechs Regatten des Audi MedCup 2008, die von Mai bis September vor Alicante, Marseille, Sardinien, Mallorca, Cartagena<br />
und an diesem Wochenende vor Portimão ausgetragen wurden, gewann das Siegerteam. Eine besondere Zugabe überbrachte<br />
Ex-Skistar Markus Wasmeier den Siegern: Im Namen der AUDI AG lud der zweifache Olympiasieger die Sieger-<br />
Crew zum „Hahnenkammrennen“ für Ende Januar 2009 nach Kitzbühel ein. Das deutsche Boot PLATOON POWERED BY<br />
TEAM GERMANY von Eigner und Skipper Harm Müller-Spreer belegte im Endklassement den fünften Platz. Der dreimalige<br />
Olympiasieger und Teamchef Jochen Schümann wertete das Abschneiden als Erfolg: „Wir sind eine neu formierte Mannschaft<br />
und haben uns in diesem Klassefeld auf Anhieb behauptet. Gerade hier beim Finale in Portugal haben wir mit zwei<br />
Siegen in den letzten beiden Rennen bewiesen, dass wir vorn mitsegeln können.“ Der Audi MedCup bietet den Zuschauern<br />
Racing auf dem Wasser mit einfachen Regeln: Die Segelschiffe fahren in Echtzeit gegeneinander – Sieger wird, wer am<br />
Ende der Saison möglichst oft auf einer führenden Position über die Ziellinie gefahren ist und wenig Punkte sammelt.<br />
VOLVO OCEAN RACE I<br />
Nick Bubb hat als Letzter beim russischen VOR-Team TEAM RUSSIA als Pitmann und Boat Captain angeheuert. Mit von der<br />
Partie wird nun auch der Kiwi Andy Meiklejohn sein, dessen dritte VOR-Teilnahme das Rennen 08/09 sein wird. Jeremy<br />
Elliott von North Sails UK wird als Trimmer zur Verfügung stehen. Er war bis dato hauptsächlich im America’s Cup als Segelentwickler<br />
eingesetzt. Als Deutscher an Bord ist Jochen Wolfram, neben Michael Müller der einzige Deutsche beim VOR.<br />
Er arbeitet als Trimmer und Grinder. Damit ist Jochen der einzige deutsche Segler, der an Olympia, am America’s Cup und<br />
an einem Race Around The World teilgenommen hat.<br />
HIPPOPOTAMUS<br />
Seit eineinhalb Jahren ist Buchautor Sönke Roever zusammen mit seiner Frau Judith unterwegs. Auf ihrem Segelschiff HIP-<br />
POPOTAMUS, einer Gib’Sea 106 – mit nur zehn Quadratmeter Wohnraum – segeln die beiden über 15.000 Seemeilen und<br />
zwei Ozeane von Hamburg nach Neuseeland an das andere Ende der Welt. Knapp 13.000 Seemeilen liegen bereits im Kielwasser<br />
(aktuell ankern sie in der Lagune von Bora Bora) und Ende November wollen Judith und Sönke Roever in den Hafen<br />
von Auckland einlaufen. Dann kommen die beiden Aussteiger auf Zeit am anderen Ende der Welt an und der ursprünglich<br />
geplante Törn geht zu Ende. Doch nun haben sich die Roevers entschieden, weiterzufahren. Dazu erklärt Sönke Roever:<br />
„Unsere Idee sah vor, unser Schiff in Neuseeland zu verkaufen und in den deutschen Alltag zurückzufl iegen. Hiervon haben<br />
wir inzwischen Abstand genommen. Fest steht jedoch, dass wir nicht irgendwo unter Palmen eine Strandbar eröffnen.<br />
Wir wollen nach Hamburg zurück, aber wir wollen auch unser Schiff wieder mit nach Hause bringen – da stecken zu viel<br />
Herzblut und Erinnerungen drin. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Reise zu verlängern.“ Im April 2009 heißt<br />
es dann noch einmal „Leinen los“. Die Rückreise führt voraussichtlich über Neu-Kaledonien, Vanuatu, Papua-Neuguinea,<br />
Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand, Sri Lanka, Indien, Malediven, Oman, Yemen, Eritrea, Sudan, Ägypten,<br />
Griechenland, Sizilien, Malta, Gibraltar, Biskaya und Ärmelkanal zurück in die Heimat nach Hamburg. Dort wollen die<br />
beiden Segler im August 2010 einlaufen. Seit der Abfahrt in Hamburg im Mai 2007 haben mehr als eine Dreiviertelmillion<br />
Menschen das Logbuch der beiden im Internet verfolgt. „Längst machen wir den Törn nicht mehr nur für uns. Vielmehr<br />
verfolgen mittlerweile jeden Monat mehr als 60.000 Leser auf Schritt und Tritt, was wir hier erleben, und die Tendenz ist<br />
weiter steigend. Diese vielen Menschen sind ein Teil unserer Abenteuer geworden“, freut sich Sönke Roever.<br />
INFO WWW.HIPPOPOTAMUS.DE<br />
segelszene<br />
KORSAR<br />
Die Jubiläumsmeisterschaft der Korsare hat ihre Sieger: Jens-Peter Grass und Birgit Schwab (Starnberg/Hochstadt) gewannen<br />
die Einladungsregatta „Meisterschaft der Korsar-Meister“, zu der sich am Langener Waldsee bei Frankfurt/Main<br />
16 Teams ehemaliger und amtierender Deutscher Meister, Österreichischer Meister und Eurocupsieger trafen. In sechs<br />
Wettfahrten und einem dreifach gewerteten Finalrennen setzte sich das „Mixed-Team“ aus dem Süden durch. Vizemeister<br />
wurden Dirk Braun/Carsten Fischbach (Wuppertal/Berlin), Dritte Axel Oberemm/Gerd Linnemann (Berlin/Erftstadt).<br />
9 | 9<br />
SEBAGO<br />
sailing journal 4 | 08<br />
Seit dem 01. September unterstützt Michael Zabe das Sales-Team von<br />
Sebago als Salesmanager für den norddeutschen Raum. Der 39-Jährige<br />
blickt auf lange Erfahrung in der Schuhindustrie zurück und war zuletzt<br />
bei Flip Flop beschäftigt.<br />
TEAMGEIST<br />
Weihnachten steht mal wieder vor der Tür. Da kommt das Angebot<br />
„Weihnachtsfeiern mit Spaß und Teamwork“ genau richtig. Denn<br />
statt nur im Restaurant herumzusitzen, können Teams gemeinsam<br />
etwas Außergewöhnliches erleben. Das schweißt zusammen. Und<br />
auch den Chefs gefällt diese Art der Weihnachtsfeier. Denn ganz unterschwellig<br />
merken die Teilnehmer, dass das Schiff nur segelt, wenn<br />
alle an einem Strang ziehen. Man sitzt sprichwörtlich in einem Boot.<br />
So wird zum Beispiel das zehn Meter lange Boot gemeinsam aus dem<br />
Hafen gerudert und mithilfe des Skippers die drei weißen Segel gesetzt.<br />
Weihnachtsfeiern mit Teamwork werden jetzt auch in Potsdam<br />
im Rahmen einer Glühwein-Expedition angeboten. Auch hier beweisen<br />
die Teilnehmer viel Teamgeist bei dem Lösen verschiedener Aufgaben.<br />
Inhalt ist eine spannende Schnitzeljagd mit 6,5 Meter langen<br />
Schlauchbooten auf den Potsdamer Gewässern. Die Expeditions-<br />
Boote „Teamribs“ sind extra für Teamgeist gebaut worden und mit<br />
Solarantrieb und Segel ausgestattet.<br />
INFO INFO@TEAMGEIST.COM oder WWW.TEAMGEIST.COM
10 | 11 sailing journal 5 | 08<br />
segelszene<br />
VOLVO OCEAN RACE II<br />
Das holländische Team DELTA LLOYD hat sich als achtes Team bei dem<br />
prestigeträchtigen Rennen um die Welt gemeldet. Das Team wird die<br />
Nummer NED-1 tragen. Die internationale Crew wird vom Iren Ger<br />
O`Rourke angeführt, der mit seinem CHIEFTAIN RACING TEAM das<br />
Fastnet Race gewann. Das Volvo Ocean Race 08/09 wurde am 4. Oktober<br />
in Alicante gestartet.<br />
MARITIME KUNST<br />
Wer sich nicht unbedingt Segel oder Spinnaker in die Wohnung, das<br />
Büro oder das Foyer hängen, aber auf „echte Segel“ als Ergänzung zur<br />
klassischen Ölmalerei nicht verzichten möchte, ist bei der Hamburger<br />
Künstlerin und Hobby-Seglerin Margrit Moehlen an der richtigen<br />
Adresse. So fi nden sich in vielen Werken Elemente eines alten Rahsegels<br />
der Gorch Fock (Großobermarssegel), dem Segelschulschiff der<br />
Bundesmarine, oder Elemente eines alten Innenklüvers, der 1951 in<br />
Warnemünde gebauten Schonerbrigg GREIFF. Aber auch Teile alter<br />
Segel von Privatyachten – oder neues und modernes Segeltuch nach<br />
„echten“ Schnitten genäht – sind in den Kunstwerken verarbeitet. Zu<br />
sehen in der Ausstellung Maritime Kunst. Halle B4, EG Stand 6.<br />
INTERBOOT<br />
Neun Tage lang bot die 47. INTERBOOT in Friedrichshafen mit 544<br />
Ausstellern aus 26 Ländern eine breite internationale Plattform für alle,<br />
denen die Verbindung zum Wasser ein „pures Vergnügen“ bereitet:<br />
92.700 Besucher zählte die internationale Wassersport-Ausstellung,<br />
die in diesem Jahr Kuba als Partnerland präsentierte, zum Abschluss am<br />
Sonntag an den Messe-Kassen. Weitere 35.000 Menschen tauchten bei<br />
freiem Eintritt im Hafen ein in die Welt des Wassersports und führten<br />
Probefahrten mit neuen Schiffen durch. Viele Zehntausende erlebten<br />
während der neun Messetage das sportliche Programm mit zahlreichen<br />
Wettbewerben an der Uferpromenade am Bodensee. Probefahrten<br />
werden indes bei Wassersportlern immer beliebter: „Deutlich<br />
mehr Schiffe vieler Aussteller stehen im Hafen für eine kurze Testfahrt<br />
auf dem Bodensee bereit. Diese Möglichkeit nutzen die Kunden immer<br />
häufi ger und mit großer Begeisterung“, freute sich Messechef Klaus<br />
Wellmann. Für die ausstellenden Firmen ist die Messe eine wichtige<br />
Verkaufs- und Marketingplattform: Die Wassersport-Ausstellung mit<br />
ihrem Standort im Dreiländereck Österreich, Schweiz und Deutschland<br />
ist ein internationales Ereignis: Auf der Messe „im Süden für den<br />
Süden“ gehen viele verkaufte Schiffe direkt ans Mittelmeer.<br />
INFO WWW.MESSE-FRIEDRICHSHAFEN.DE<br />
PARALYMPICS<br />
Des einen Freud war am Samstag im Olympiarevier von Qingdao des anderen Leid im Lager der deutschen Segler: Während<br />
das Sonar-Team um Steuermann Jens Kroker über Gold jubelte, musste 2.4mR-Steuermann Heiko Kröger zum zweiten<br />
Mal nach den Paralympics von Athen vor vier Jahren mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden sein. In beiden Klassen<br />
hatte es zuvor Herzschlagfi nals gegeben. „Das ist der größte vorstellbare Erfolg, wir sind überglücklich, können es noch<br />
gar nicht fassen“, jubelte Jens Kroker nach seinem Sieg in der Fushan-Bucht. Vier Sonar-Teams waren zuvor mit jeweils<br />
nur einem Punkt Unterschied in die elfte und entscheidende Wettfahrt gestartet. Zwar belegte die deutsche Mannschaft<br />
im hochspannenden Finalthriller nur Rang fünf, doch die ärgsten Konkurrenten waren noch schlechter. Heiko Kröger aus<br />
Mönkeberg bei Kiel musste sich im Ein-Mann-Kielboot 2.4mR im Endspurt denkbar knapp geschlagen geben. Nach Rang<br />
sieben im letzten Rennen war Kröger zwar punktgleich mit dem Bronzemedaillengewinner John Ruf aus Amerika (beide 28<br />
Punkte), hatte aber weniger erste Ränge vorzuweisen. „Es ist bitter, zweimal hintereinander Vierter zu werden,“ so Kröger.<br />
„Noch schlimmer ist, dass ich in Athen selber Schuld hatte. Mein Boot war damals nicht gut vorbereitet, ich selbst nicht in<br />
Bestform. Hier in Qingdao aber stimmte eigentlich alles. Ich habe selten eine so brillante Serie gesegelt, bin auch rasend<br />
schnell über den Kurs gekommen. Da ist es hart, wenn man nach ein, zwei Aktionen und Situationen wie extremen Drehern,<br />
die man nicht selbst in der Hand hat, so abserviert wird.“ Ob Kröger als eines der prominenten Aushängeschilder des<br />
Deutschen Behinderten-Sportverbandes seine überaus erfolgreiche Karriere fortsetzen will und kann, stand am Samstag<br />
noch nicht fest. „Bei uns gibt es seit drei Jahren neue Kaderkriterien. Da verliert man als Vierter schon seinen Kaderplatz<br />
und fl iegt damit aus der Förderung.“ Kröger will nach Rückkehr in Heimat zunächst seine Optionen prüfen und dann eine<br />
Entscheidung über die Zukunft seiner Segelkarriere treffen.<br />
SINGLEHANDED OCEAN RACING – CLASSE MINI<br />
Vom 26. Juli bis 24. August fand die zweite Edition der Einhand-Regatta „Les Sables – Les Les Açores – Les Sables“ statt.<br />
Dabei wurde in zwei Etappen – mit je einer Länge von 1270 Seemeilen, von Frankreich zur Azoreninsel Faial und zurück,<br />
gesegelt. Das Rennen war für die Klasse „Mini 650“ ausgeschrieben. 49 Skipper gingen in Les Sables d´Olonne an den Start.<br />
Darunter befand sich auch er einzige deutsche Teilnehmer Norbert Maibaum, der erst im letzten Augenblick nach einer mehrmonatigen<br />
Qualifi kationsphase die Startberechtigung mit seiner Pogo 650 COCONUT RUN für dieses spektakuläre Rennen<br />
erlangte. Aufgrund der harten Wetterbedingungen und technischer Schwierigkeiten hat mehr als die Hälfte der Skipper das<br />
Rennen vorzeitig beendet. Damit erreichten nach der zweiten Etappe nur 23 der gestarteten 6,50 Meter langen Boote das Ziel.<br />
america´s cup alinghi again sailing journal 5 | 08 11 | 11<br />
PARTENAIRE OFFICIEL DES VOILES DE SAINT-TROPEZ<br />
Gaastra Office Germany - Mittelweg 118 - 20148 Hamburg<br />
040-4696669-0 - www.gaastra.eu
12 | 13 sailing journal 5 | 08<br />
segelszene<br />
VAUDE<br />
Als erstes Unternehmen der europäischen Outdoor-Branche ist VAU-<br />
DE dem unabhängigen Umwelt-Standard „bluesign“ beigetreten. Damit<br />
baut das Unternehmen sein Engagement für die Umwelt weiter<br />
aus. „Ziel ist es, die gesamte VAUDE-Kollektion Schritt für Schritt auf<br />
höchstem Niveau umweltfreundlich zu produzieren“, kündigt Antje<br />
von Dewitz, VAUDE-Marketingleiterin, die neue Mitgliedschaft an.<br />
„Dieses ehrgeizige Ziel erreichen wir nur mit einem unabhängigen,<br />
kompetenten Partner – und das ist bluesign technologies.“ Gemeinsam<br />
mit VAUDE erstellt bluesign technologies beispielsweise eine Liste<br />
mit verbotenen Substanzen und Problemsubstanzen. Diese dient als<br />
Vorgabe für die Herstellung aller VAUDE-Produkte und muss von den<br />
Produzenten weltweit eingehalten werden. Als bluesign-Mitglied setzt<br />
sich VAUDE sowohl in den eigenen Produktionsstätten als auch bei externen<br />
Produzenten und Lieferanten aktiv für Umwelt und Sicherheit<br />
ein. Dadurch sind die Endprodukte von VAUDE in Zukunft maximal<br />
umweltfreundlich und sicher vor Schadstoffen.<br />
INFO WWW.VAUDE.COM<br />
MELGES24 DM<br />
Das volle Programm wurde der Melges24-Klasse anlässlich ihrer German<br />
Open 2008 geboten, die im Rahmen der Fördewoche 2008 beim<br />
Flensburger Segel Club (www.fsc.de) ausgerichtet wurde. Nach dem<br />
Einwiegen und dem Wetterbriefi ng am Freitag ging es dann mit zwei<br />
Läufen los, die wie angekündigt bei Starkwind mit 25 Knoten – in Böen<br />
deutlich über 30 Knoten – gesegelt wurden. Das ist dann schon am<br />
Limit des Segelbaren. Alle Boote mit Starkwindtrimm und zum Teil<br />
im „Survival-Mode“. Dem mühsamen Kreuzen folgen dann hammerharte<br />
Downwinds unter Gennaker mit Topspeed bis zu 20 Knoten.<br />
Bemerkenswert, dass alle Boote den Gennaker auch unter diesen Bedingungen<br />
ziehen – der eine oder andere Sonnenschuss gehört dann<br />
einfach dazu. Die Entscheidung fi el bereits nach sechs Läufen: TEAM<br />
PROXIMO (HUN 728), gesteuert von Arpad Litkey, gewann vor der<br />
RAT PACK (GER 627) die German Open 2008. Der für den FSC startende<br />
Jörn Petry (GER 637) lag lange hauchdünn vor der ZERO TWO<br />
aus der Schweiz. Doch die Crew um Michael Good gab im siebten Rennen<br />
noch mal alles und gewann ihr zweites Rennen in dieser Serie und<br />
belegte somit den dritten Gesamtplatz – punktgleich mit der HAIOPAI<br />
von Jörn Petry, dem nur der undankbare vierte Platz bleibt.<br />
GOTHAER CUP<br />
Im Rahmen des Drachenhumpen 2008 traten in Utting am Ammersee<br />
passionierte Segler zur Segelregatta um den Gothaer Cup 2008 an.<br />
Dabei folgten erneut zahlreiche Teilnehmer und Gäste der Einladung<br />
des Gothaer Wassersport Service Center Bayern in den Augsburger<br />
Segler Club e.V. Bei optimalen Wetter- und wechselnden Windbedingungen<br />
wurden die Sieger des Gothaer Cup 2008 auf dem Ammersee<br />
nach einer verkürzten, aber nicht weniger spannenden, Wettfahrt<br />
ermittelt. In der nach dem Low-Point-System ermittelten Regatta von<br />
insgesamt 29 Drachenbooten konnte sich am Ende das Team Matthias<br />
Glas/Manuel Hauptmann/Benedikt Binder vor den Teams Wolfgang<br />
Rappelsen/Martin Mehnert/Marcus Funke und Rupert Fischer/Charlotte<br />
Fischer/Fritz Lechner durchsetzen. Die Regatta auf dem Ammersee<br />
war die sechste und letzte Station der Segelregatten um den<br />
Gothaer Cup 2008.<br />
CONTAINER<br />
Die Branche hat es schon lange vermutet, die Experten waren sich sicher und jetzt ist es raus: Udo Schütz, Gründer der<br />
Schütz GmbH & Co. KGaA und Pionier der im Flugzeugbau überaus erfolgreichen Wabentechnologie, stellt ein neues Boot<br />
vor. Die neue Segelyacht CONTAINER, eine der Nachfolgerinnen der legendären, gleichnamigen Yachten der achtziger<br />
und neunziger Jahre, wird in der ersten Septemberwoche an Eigner und Crew übergeben. Nach elfmonatiger Bauzeit<br />
auf der Knierim-Werft werden dann die ersten Testfahrten in der Kieler Förde vorgenommen, wo die Rennyacht auf Herz<br />
und Nieren geprüft wird. Das Hightech-Boot der Klasse STP65 stellt nicht nur den höchsten Stand im Rennyacht-Bau<br />
dar, sondern macht gleichermaßen die aktuelle Materialentwicklung der Composites-Division der Schütz GmbH & Co.<br />
KGaA deutlich. Denn das 65 Fuß lange Boot ist, wie auch die Vorgänger, unter Verwendung der Wabentechnologie gebaut<br />
worden. Angepasst auf die dreidimensionale Verformungsbedingung im Bootsbau, hat Schütz eine spezielle Kevlar-Wabe<br />
(CORMASTER CN1) entwickelt, welche bei gleicher Festigkeit nochmals ca. 15 Prozent leichter ist. Das gesamte Strukturgewicht<br />
lässt sich damit um ca. fünf Prozent verringern – ein gewichtiger Vorteil, da dieses gesparte Gewicht in den ca. 4,5<br />
Meter langen Hebelarm des Kiels einfl ießt und damit direkt die Performance der Yacht steigert. Länge der Yacht: 65 Fuß<br />
(20,01 Meter), Masthöhe: 34 Meter, Breite: 4,80 Meter, Gewicht: 13,4 Tonnen, Segelfl äche: 160 Quadratmeter (Groß) und<br />
104 Quadratmeter (Fock), 410 Quadratmeter (Gennaker), Besatzung: 16-18 Mann.<br />
BMW ORACLE RACING<br />
Die neue 90-Fuß-Mehrrumpfyacht des BMW ORACLE Racing Teams ist im Wasser. Das Konstruktionsteam unter der Leitung<br />
von Tim Smyth und Mark Turner fertigte das Boot in einem dreistöckigen Gebäude mit einer Grundfl äche von 130 auf<br />
60 Metern, das den Anforderungen des Teams entsprechend umgestaltet wurde. Das Team wird voraussichtlich Anfang<br />
September die ersten Tests unter vollen Segeln vornehmen können. Bis dahin wird das Boot am Dock segeltauglich gemacht<br />
und strukturellen Belastungstest unterzogen. Beim Design des innovativen Trimarans arbeitete das Team mit Van<br />
Peteghem/Lauriot Prévost (VPLP) aus Frankreich und mit Franck Cammas, einem der erfolgreichsten Trimaran-Skipper der<br />
Welt, zusammen. Ich freue mich jetzt auf die Tests auf dem Wasser“, sagte BMW ORACLE Racing CEO und Skipper Russell<br />
Coutts. „Vor uns liegt eine interessante Herausforderung und wir werden langsam und vorsichtig vorgehen müssen, wenn<br />
wir uns dem vollen Potenzial der Yacht nähern.“ Das geschieht vor allem mit Helm und Rettungsweste, was viel über die<br />
Power des 90-Fuß-Geschosses aussagt.<br />
BELUGA SAILING TEAM<br />
Mit einem optimalen Abschluss hat das BELUGA SAILING TEAM die Regattasaison 2008 beendet. Bei der alljährlichen<br />
Flensburger Fördewoche hat das Segelprojekt um Steuermann und Teamchef Christian Plump der Konkurrenz in der Klasse<br />
ORC Int. 1 nicht den Hauch einer Chance gelassen und alle gestarteten Rennen gewonnen. Bei herbstlichen Winden und<br />
Temperaturen ging das BELUGA SAILING TEAM sechs Mal vor Glücksburg an den Start, und sechs Mal beendete die<br />
Mannschaft die Rennen als Erstplatzierter. „Einen besseren Saisonabschluss kann man sich wohl kaum wünschen“, sagte<br />
Christian Plump nach der Siegerehrung, auf der er die Preise für den Nord-Ostsee Sparkasse Cup und den hanseboot Cup<br />
entgegennahm. So einfach, wie sich das Ergebnis liest, war der Gesamtsieg jedoch nicht. Denn bei der Flensburger Förderwoche<br />
traf sich mal wieder die gesamte deutsche Hochseesegelszene. Vor allem die X-Yachten reihten sich dicht an dicht<br />
hinter der Rodman 42 vom BELUGA SAILING TEAM ein, darunter auch vier baugleiche X-41.<br />
CHRONOSWISS<br />
Nach Abstechern ins ewige Eis der Arktis und in die Tiefen des Ozeans wird die Timemaster von Chronoswiss im November<br />
2008 eine ganz besondere Reise unternehmen. Am Arm des Einhandseglers Norbert Sedlacek muss sich die robuste<br />
Uhr beim Vendée Globe, der härtesten Regatta der Welt, bewähren. Zum ersten Mal wagt sie sich an Bord von Norbert<br />
Sedlaceks Rennyacht NAUTICSPORT KAPSCH auf hohe See. Nach dem Start in Les Sables d´Olonne an der französischen<br />
Atlantikküste am 9. November werden die Teilnehmer – jeweils völlig allein an Bord ihres Schiffes – ohne Zwischenstopp<br />
einmal um die Welt segeln und dabei je nach Strecke rund 27.000 Seemeilen zurücklegen. Der Kurs führt sie zunächst<br />
durch die Biskaya, den Nord- und Südatlantik bis auf etwa 40 Grad südlicher Breite, ca. 500 bis 1000 nautische Meilen<br />
westlich vom Kap der Guten Hoffnung. Danach geht es in die windreichsten Gebiete unserer Erde rund um die Antarktis,<br />
bis auch das gefürchtete Kap Horn im Kielwasser liegt. Schließlich heißt es abermals, den kompletten Atlantik von Süd nach<br />
Nord zu durchsegeln, bevor die Yachten wieder die Start-/Ziellinie in Les Sables überqueren. Insgesamt kalkulieren die<br />
Skipper für ihre abenteuerliche Reise rund 100 bis 150 Tage ein, je nach Fortunas und Neptuns Gunst. Für den Österreicher<br />
Norbert Sedlacek ist es bereits der zweite Vendée Globe im Verlauf seiner Segelkarriere.<br />
INFO WWW.CHRONOSWISS.DE<br />
FLENSBURGER YACHT-SERVICE<br />
Der Flensburger Yacht-Service (FYS) hat mit sofortiger Wirkung den<br />
Vertrieb der finnischen Segelyachten der Marke Finn Flyer Advanced<br />
Composite Construction Yachts für Deutschland, Dänemark,<br />
die Schweiz und Österreich übernommen. Die Werft Finn Yachts<br />
Ltd aus Jakobstad/Pietersaari hat viel Erfahrung mit dieser hochmodernen<br />
Fertigungstechnik; sie liefert den beiden äußerst renommierten<br />
Yachtwerften Baltic Yachts und Nautor‘s Swan vor Ort als<br />
Unterlieferant Rümpfe, Decks und andere Komponenten. Somit ist<br />
es nicht verwunderlich, dass die von Finn Yachts gefertigte Kleinserie<br />
der Finn Flyer 36 CR/Club als Hightech-Cruiser/Racer höchsten<br />
Ansprüchen genügt.<br />
INFO WWW.FYS.DE<br />
ST. MORITZ MATCH RACE<br />
Der König ist tot – es lebe der König! Der Franzose Mathieu Richard<br />
hat den Engländer Ian Williams als Bergkönig von St. Moritz abgelöst.<br />
Mit zwei überzeugenden Rennsiegen bei sehr leichten Winden sicherte<br />
sich der Vize-Weltmeister im Match Racing des Vorjahres den Sieg<br />
im 6. St. Moritzer Match Race. Im Finale der momentan beiden besten<br />
Match Racer war der in Nantes geborene Segler an diesem Tag besser.<br />
„Wir hatten eine gute Taktik und einen guten Trimm,“ erklärte der 32<br />
Jahre alte Franzose, der im Sommer von Marc Pajot für die französische<br />
Challenge „French Spirit“ für den 34. America’s Cup engagiert wurde.<br />
Und sich natürlich über den Siegerscheck von 35.000 Franken freute.<br />
Ian Williams, der Vorjahressieger von St. Moritz, applaudierte seinem<br />
Nachfolger noch auf der blu26, dem neuen Boot, das auf dem St. Moritzer<br />
See erstmals eingesetzt wurde.
14 | 15<br />
STEINER<br />
Sie ist die härteste Regatta der Welt. Zum zehnten Mal führt das<br />
Volvo Ocean Race rund um die Welt. Sieben Rennyachten werden<br />
am 11. Oktober 2008 in Alicante starten. Mit dabei ist neben den<br />
beiden ERICSSON Racing Teams, TELEFONICA BLUE und TELE-<br />
FONICE BLACK, dem TEAM RUSSIA und dem GREEN TEAM aus<br />
Irland auch die IL MOSTRO des PUMA Racing Teams mit Skipper<br />
Ken Read. Der Commander XP, das Flaggschiff aus dem Hause Steiner,<br />
befindet sich an Bord in bester Gesellschaft. Die Präzision und<br />
die Robustheit der Instrumente sind entscheidend für den Erfolg.<br />
Deshalb kann bei der Wahl der Ausrüstung auch kein Kompromiss<br />
eingegangen werden. Nach insgesamt zehn Etappen endet das<br />
strapaziöse Volvo Ocean Race am 27. Juni 2009 erstmals im russischen<br />
St. Petersburg. Dann ist die Yacht mit der besten Taktik und<br />
der besten Ausrüstung vorn. Bei der Wahl des richtigen Fernglases<br />
sind sich die Teams schon vor dem Start einig: Hier kommt nur der<br />
Commander XP von Steiner in Frage. Der Commander XP begleitet<br />
jedes Team auf den rund 39.000 Seemeilen rund um den Globus<br />
und sorgt so für präzise und gestochen scharfe Bilder.<br />
INFO WWW.STEINER.DE<br />
O-JOLLEN IDM<br />
Die Internationale Deutsche Meisterschaft der O-Jollen wurde in<br />
diesem Jahr auf dem Steinhuder Meer ausgetragen, ausgerichtet<br />
vom Schaumburg-Lippischen Seglerverein (SLSV). Am Start waren<br />
58 Boote aus drei Nationen. Wechselnde Wetterbedingungen bestimmten<br />
das Bild der gesamten Meisterschaft. Nachdem die erste<br />
Wettfahrt zunächst wegen zu viel Wind abgebrochen werden musste,<br />
konnten nach erneutem Start doch noch insgesamt sieben Wettfahrten<br />
gesegelt werden. Am Ende konnte sich Stefan de Vries mit 13 Punkten<br />
durchsetzen und den Titel des Internationalen Deutschen Meisters<br />
verteidigen. Er verwies Martin Hofmann und Wolfgang Höfener auf die<br />
Plätze zwei und drei, Lokalmatador Axel Forstmann wurde Sechster.<br />
ISHARES CUP<br />
sailing journal 5 | 08<br />
Mit fünf Siegen gewann das TEAM ALINGHI nach insgesamt 79 Rennen<br />
den iShares Cup. „Ein großartiges Jahr, in dem wir viel gelernt haben“,<br />
sagte Steuermann Ed Baird, „dass wir jetzt auch noch den Event<br />
in Amsterdam gewonnen haben, setzt dem Ganzen die Krone auf.“<br />
Ihr erstes Rennen segelte die ALINGHI-Crew in Lugano mit sehr gemischten<br />
Resultaten und einer Kenterung, seitdem stieg ihre Lernkurve<br />
kontinuierlich an. Sie endete schließlich in vier Siegen und damit<br />
im Gesamtsieg der Tour 2008.<br />
CHRONOSWISS BALTIC CHALLENGE<br />
Gewinner ist der Däne Jørgen Schönherr. Der Drachen-Weltmeister<br />
von 2005 aus Strøby hat die Ostsee-Wertung knapp für sich entschieden.<br />
Insgesamt nahmen 159 Steuerleute an den vier hochrangigen<br />
Drachen-Regatten im Rahmen der Chronoswiss Baltic Challenge 2008<br />
teil. Die besten drei Ergebnisse eines jeden Skippers gingen in die<br />
Wertung ein. Jørgen Schönherr setzte sich am Ende mit 90,5 Punkten<br />
gegen seinen Landsmann Jens Christensen (89,6 Punkte) durch. Auf<br />
Rang drei kam der Schwede Hans Ake Book. Bester deutscher Steuermann<br />
war der Hamburger Thomas Müller auf Rang vier.<br />
KIELER WOCHE 2009<br />
Nach einer überaus erfolgreichen Kieler Woche 2008 mit einer überzeugenden Zahlenreihe – 3,2 Millionen Besucher,<br />
10.000 Masten auf der Förde, 4500 Regatta-Teilnehmer, 1850 Boote aus 50 Nationen und 500 Starts – blickt Jobst Richter<br />
nach vorn. „Wir können uns nicht auf dem Erfolg ausruhen. Unser oberstes Ziel ist es, den Segelsport voranzubringen,<br />
und das natürlich über und mit der Kieler Woche. Da wir im nächsten Jahr den ISAF World <strong>Sailing</strong> Cup in die Kieler Woche<br />
integrieren, möchten wir den Seglern optimale Voraussetzung bieten“, so der 57-jährigen Timmendorfer. „Deswegen werden<br />
wir die Kieler Woche 2009 mit den olympischen Klassen beginnen und sogar einen Tag früher starten“, erklärt Richter.<br />
Die Kieler Woche 2009 (20. bis 28. Juni) beginnt für die olympischen Klassen bereits am Freitag, den 19. Juni, mit einem<br />
Vorbereitungsrennen. So können die olympischen Segler/innen frühzeitig anreisen und auf dem Kieler Revier trainieren.<br />
Damit stehen den olympischen Klassen von Samstag (20. Juni) bis Mittwoch (24. Juni) fünf komplette Regattatage zur<br />
Verfügung. Die internationalen Klassen gehen dann von Donnerstag (25. Juni) bis Sonntag (28. Juni) an den Start. Nötig<br />
wurde die Umstellung durch den Wunsch der olympischen Klassen, früher anreisen und trainieren zu können. Bereits ab<br />
Mittwoch wird mit Seglern/innen gerechnet, die trainieren wollen. Es geht 2009 neben den Kieler-Woche-Titeln erstmals<br />
auch um Punkte beim ISAF <strong>Sailing</strong> World Cup.<br />
„Der ISAF <strong>Sailing</strong> World Cup wird den Segelsport weiter in das öffentliche Interesse rücken und die Spannung, Begeisterung<br />
und Ausstrahlung des Segelsports unterstreichen“, so ISAF-Präsident Göran Petersson. „Es ist eine Anerkennung vom<br />
Weltseglerverband an die sechs Veranstalter für deren bisherige Leistung für den Segelsport national und international.<br />
Und es werden in Zukunft Terminkollisionen wie 2007 mit den Worlds in Cascais und der Kieler Woche verhindert“, so<br />
Jobst Richter.<br />
Kieler Woche 2009 (20. bis 28. Juni), Practicerace (19. Juni):<br />
Teil I, Olympischer Teil: 19. bis 24. Juni<br />
Teil II, Internationale Klassen: 25. bis 28. Juni<br />
Teil III, Match Race Frauen: 20. bis 24. Juni<br />
Teil IV, Offshore: 20. bis 28. Juni<br />
COPA DEL REY<br />
Eiken Albers, Eigner der Hanse 430 competition MINNIC aus Berlin, wurde mit seinem Team um Steuermann Jörn Bock,<br />
Taktiker Phillip Rotermund und Crew- sowie Projektmanager Ralph Moser aus Grömitz zweiter Sieger in der Klasse ORC<br />
570 auf der prestigeträchtigsten Regatta im Mittelmeer, der Copa del Rey. Der Vorjahressieger ICARO von Carles Ridríguez<br />
(Dufour 44) konnte auch in diesem Jahr überzeugen und gewann die Copa del Rey. Auf dem dritten Platz und nur einen<br />
Punkt hinter dem deutschen Boot folgte HEMPEL POWER PLATE (Comet 41). Die modifi zierte Hanse 430 competition hat<br />
einen modifi zierten Kiel, ein optimiertes Ruder und einen durchgesteckten Karbonmast. Das komplette Tauwerk an Bord<br />
sind Spezialanfertigungen der Firma Liros aus Deutschland. Verjüngte Schoten wurden ebenso getestet wie neue Ummantelungen<br />
der reckarmen Fallen, die noch besser in den Abklemmern halten.<br />
segelszene<br />
VOLVO OCEAN RACE III<br />
Das Rennen um die Welt ist zwar mittlerweile (während diese Ausgabe gedruckt wurde)<br />
gestartet, aber es fanden schon die ersten „In Port Races“ bei acht bis neun Knoten vor<br />
der spanischen Küste in Alicante statt. Tausende von Zuschauern am Ufer und mehrere<br />
Hundert Boote entlang der Regattastrecke sorgten für eine absolut fantastische Stimmung<br />
im spanischen Starthafen. In-Port-Rennen werden beim Volvo Ocean Race 2008-2009 in<br />
insgesamt sieben Etappenhäfen ausgetragen, wobei die hier gesammelten Punkte auf die<br />
Gesamtwertung der jeweiligen Boote angerechnet werden. Die erste Etappe des Volvo<br />
Ocean Race 2008-2009 begann am Samstag, den 11. Oktober 2008, in Alicante. Erster<br />
Zielhafen ist das 6.500 Seemeilen entfernte Kapstadt in Südafrika. Das Volvo Ocean Race<br />
besteht aus zehn Etappen und endet im Juni 2009 im russischen St. Petersburg.<br />
RANKING<br />
1. TELEFONICA BLUE 5. GREEN DRAGON TEAM<br />
2. TELEFONICA BLACK 6. DELTA LLOYD<br />
3. PUMA 7. ERICSSON 3<br />
4. ERICSSON 4 8. TEAM RUSSIA<br />
BLUERIPPON CUP<br />
Bei frischem SW-Wind gingen die Spinnaker schon auf der Startlinie vor dem KYC Kiel-<br />
Düsternbrook hoch. Ein schneller Ritt durch den Großen Belt und nördlich um Seeland<br />
folgte. Viele Crews erreichten neue Spitzengeschwindigkeiten, einige hatten technische<br />
Probleme, nur wenige mussten aufgeben (GUTS ´N GLORY, CALYPSO, OLINE). Nach<br />
knapp 14 Stunden war UCA als Erste im Ziel, aber nur vier Minuten später folgte die<br />
OUTSIDER mit Tilmar Hansen an Bord. Sie gewann damit nach Verrechnung in der<br />
Gruppe der größten Yachten. Bemerkenswert war die Leistung der GNARALOO, einer<br />
Figaro 2. Nur 10 Meter lang ist dieser Ocean Racer, der den 180 Seemeilen langen Kurs<br />
in 18:32 Stunden absolvierte, also mit einem Schnitt von fast 10 Knoten. Sie gewann in<br />
der Gruppe der mittelgroßen Yachten. Alle Gemeinheiten, die sich ein Langstreckensegler<br />
nur vorstellen kann, verfolgten dann die Teilnehmer der Rückregatta von Kopenhagen<br />
nach Kiel. Start bei Dauerregen, der in frühen Morgenstunden bereits eingesetzt<br />
hatte und der das Feld bis in den Nachmittag verfolgte. Dafür aber frischer Wind aus<br />
WNW, also eine schnelle Reise. Doch dann begegneten sich das kleine Tief und das<br />
Regattafeld vor Møns Klint. Das Feld stand für Stunden im Kern und der Kern stand<br />
auch! Eine furchtbare Geduldsprobe: Schwell, aber Flaute. Mehr als sieben Stunden<br />
hielten das viele Crews nicht durch. Zehn Yachten gaben auf. Gespannt warteten die<br />
Organisatoren des KYC Eckart Reinke und Ecki von der Mosel in Gedser bis tief in die<br />
Nacht auf die Yachten; dort herrschten gute Segelbedingungen. Dem Auge des Tiefs<br />
rechtzeitig entwischen konnten nur UCA und OUTSIDER und später auch die BANK<br />
VON BREMEN, die dann um 02:00 bzw. 06:00 Uhr den Kieler Leuchtturm erreichten. Sie<br />
erlebten in der Nacht NW-Wind mit fünf, in Böen sogar bis acht Windstärken. Nach Verrechnung<br />
gewann in der Klasse der großen Yachten die OUTSIDER von Tilmar Hansen<br />
vor der UCA, deren Eigentümer der Ehrenpräsident der Arbeitgeber Dr. Klaus Murmann<br />
ist. Nicht ganz so schnell wie auf der Hinregatta, aber doch beachtlich, schlug sich die<br />
GNARALOO mit Jan Ulrich Stähr an der Pinne. Sie siegte wieder in der Klasse der mittelgroßen<br />
Yachten. Große Freude gab es bei der Kieler Studentencrew der JUVENTA unter<br />
der Führung von Bettina Möller, die für ihre kontinuierliche Leistung mit einem ersten<br />
Platz in der Gruppe der Yachten ab 10 Meter Länge belohnt wurde.
alles ein LAND.<br />
pangäa.<br />
„What we dream – We can do!“<br />
Text Matt. Müncheberg © Fotos Panerai & Matt. Müncheberg. Er wohnt<br />
in Berlin-Friedrichshagen und bereist als <strong>Journal</strong>ist und Fotograf mit dem<br />
Schwerpunkt Wassersport die Welt. Internet: www.muencheberg-media.com.
Es begann, jedenfalls für Expeditions-Maßstäbe, zunächst alles ziemlich harmlos:<br />
Mit einer Solodurchquerung Südamerikas. Das war 1997. Der Abenteurer und Entdecker<br />
Mike Horn fuhr tagsüber mit einem Hydrospeed den Amazonas entlang und<br />
lebte und jagte abends und nachts autonom am Flussufer. Sechs Monate später verließ<br />
Horn den Amazonas und erkundete den salzigen Atlantik – schwimmend. 1999<br />
umrundete der in Johannesburg geborene Südafrikaner die Erde entlang des Äquators.<br />
Das Projekt wurde bekannt unter dem Namen „Latitude Zero“. Am 2. Juni verabschiedete<br />
sich der studierte Sportwissenschaftler<br />
von seinen Töchtern und Frau<br />
Cathy und überquerte in einem nur acht<br />
Meter langen Tri den Atlantik von Gabun<br />
an der Westküste Afrikas aus nach<br />
Brasilien. Den Weg von dort bis Ecuador<br />
legte er zu Fuß, per Fahrrad und mit einem Kanu zurück. Im Oktober 2004 folgte<br />
die nächste Extremleistung: Der mit dem „2001 und 2005 Laureus World Alternativ<br />
Sportsperson of the Year Award“ bedachte Horn umrundete den Polarkreis in zwei<br />
Jahren und drei Monaten. Allein – wiederum zu Fuß, per Skikite, mit einem Kanu und<br />
einem Segelboot. Zwei Jahre später erreichten Horn und der Norweger Borge Ousland<br />
dann als erste Menschen überhaupt ohne Hunde oder motorisierte Transportmittel<br />
den Nordpol. Die Männer starteten am Cape Artichesky in Russland und waren<br />
zumeist auf Ski unterwegs. Sechzig Tage und fünf Stunden benötigten die beiden, um<br />
in der permanenten Dunkelheit der arktischen Wintermonate ihr Ziel zu erreichen.<br />
„DAS UNMÖGLICHE EXISTIERT NUR SO<br />
LANGE, BIS WIR EINEN WEG GEFUNDEN<br />
HABEN, ES MÖGLICH ZU MACHEN.“<br />
Weitaus länger, nämlich volle vier Jahre, soll nun<br />
Horns nächste Expedition dauern. Motto: Explore –<br />
Learn – Act (Entdecken – Lernen – Handeln). Pangäa<br />
nennt er das aktuelle Vorhaben. Das ist griechisch<br />
und bedeutet „Alles ein Land“ – Bezeichnung für den<br />
letzten globalen Superkontinent, der vor mehr als 250<br />
Millionen Jahren auf der Erde existierte. Der Begriff<br />
steht außerdem als Initialwort für Pan<br />
Global Adventure for Environment Action.<br />
„Es ist das aufregendste Projekt,<br />
das ich je unternommen habe“, sagt<br />
der Profi abenteurer mit Diplom in Bewegungswissenschaft.<br />
Im Mittelpunkt<br />
des über 100.000 Kilometer langen Abenteuers, das<br />
den Nord- und den Südpol erreichen und alle Kontinente<br />
und Meere durchqueren soll, steht die 35-<br />
Meter-Aluminiumyacht PANGÄA, die eigens für das<br />
Abenteuer entworfen und gebaut wurde. Von Freunden<br />
Horns. Mitten im brasilianischen Ghetto. Mit der<br />
Ketsch – einem Anderthalbmaster also, bei dem der<br />
vordere Mast der größere ist – will Horn verstärkt<br />
Menschen für die Umweltproblematik sensibilisieren:<br />
sailing journal 5 | 08 20 | 21
„Ich möchte mein Wissen mit jungen Menschen teilen und ökologische<br />
Lösungen für zukünftige Generationen initiieren“, sagt<br />
Horn, der auch schon Rafting- und Canyoningtouren leitete und<br />
als Skilehrer arbeitete.<br />
In Londons „The Docks“ nahe der Tower Bridge gehen wir an<br />
Bord. In den nächsten 24 Stunden soll die PANGÄA 180 Seemeilen<br />
bis nach Southampton loggen. Schon beim Betreten der Ausnahmeyacht<br />
fällt auf, dass alles an Bord für Extrembedingungen<br />
ausgelegt ist: Die Motorisierung, zwei 440-PS-Dieselaggregate<br />
von Mercedes-Benz, das Rigg, stehendes und laufendes Gut,<br />
ja sogar der Buganker sind eine Nummer größer als unbedingt<br />
notwenig, XXL sozusagen. Grund: „Die Yacht muss mit starkem<br />
Eisgang, Sturm und meterhohen Wellen ebenso gut fertig werden<br />
wie mit extremer Hitze und Flaute“, sagt Mike Horn. Motorunterstützte<br />
Winschen, Rollvorsegel und mehrere kleine, statt<br />
wenige große Segel (Segelfl äche insgesamt: knapp 600 Quadratmeter)<br />
erhöhen zusätzlich die Sicherheit. Die ist Voraussetzung<br />
für ein weiteres ambitioniertes Ziel der Expedition: Horn will,<br />
„ALLE MENSCHEN SIND GEFORDERT, FÜR<br />
DEN ERHALT UNSERER GEMEINSAMEN<br />
LEBENSGRUNDLAGEN ZU SORGEN.“<br />
szene pangäa<br />
„GEMEINSAM KÖNNEN WIR DIE STÄRKSTE<br />
ENERGIEQUELLE DER WELT NUTZEN – DIE JUNGE<br />
GENERATION –, UM LÖSUNGEN ZU FINDEN.“<br />
sailing journal 5 | 08 24 | 25<br />
dass ihn ab Anfang 2009 junge Menschen von allen Kontinenten im<br />
Alter von 13 bis 20 Jahren auf seinem Extremtrip rund um die Welt<br />
begleiten. Bei jedem einzelnen Abschnitt der Expedition sollen eigens<br />
angestellte Lehrkräfte den Kindern und Jugendlichen das fragile<br />
Zusammenspiel von Mensch und Natur nahebringen. Wasser- und<br />
soziale sowie Projekte zu Ökosystemen sollen den Trip in ausgewählten<br />
Regionen der Expedition begleiten. Dass auf der PANGÄA „alles<br />
öko“ ist, wird übrigens schnell klar: Das fängt bei der Verwendung<br />
des Baustoffes Aluminium für den massigen Rumpf an (Horn: „Nach<br />
der Expedition können wir den Rumpf zu nahezu einhundert Prozent<br />
recyceln“), beinhaltet die Verwendung von Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie<br />
und Solarkollektoren zur Energiegewinnung<br />
und umfasst eine penible Müllvermeidung und -trennung an Bord.<br />
Klar, dass ein solch ambitioniertes Vorhaben nicht ohne Sponsoring<br />
technisch innovativer Unternehmen und Partner auskommen kann.<br />
Horn hat damit kein Problem. Im Gegenteil. Stolz trägt er am Handgelenk<br />
das Sondermodell der Panerai Luminor 1950 „Submersible<br />
Depht Gauge“, welches anlässlich der Pangäa-Expedition vom italienischen<br />
Luxusuhren-Hersteller in einer Stückzahl von 500 Exemplaren<br />
aufgelegt wurde. „Es ist nicht nur eine persönliche Herausforderung,<br />
sondern auch eine, die der Welt großen Nutzen bringt, indem das<br />
Bewusstsein für den derzeitigen Zustand unseres Planeten geweckt<br />
wird“, begründete Angelo Bonati von Offi cine Panerai, der Horns<br />
Boot mit Hygrometern, Barometern, Thermometern und Schiffsuhren<br />
ausstattete, das Engagement seiner Firma. „Sowohl Mike Horn<br />
als auch Mercedes-Benz sind Pioniere auf ihrem Gebiet, und beide<br />
nutzen ihre Kenntnisse und Ressourcen, um unsere natürliche Umgebung<br />
und unser Klima zu schützen“, sagt Mercedes-Mann Olaf<br />
Göttgens, der an Bord die sogenannte True Blue Solutions einsetzen<br />
will, die Göttgens als „ambitionierte Strategie“ bezeichnet, welche<br />
zu einer Entwicklung wegweisender Technologien geführt habe und<br />
letztlich die emissionsfreie Mobilität ermöglichen werde.
26 | 27 sailing journal 5 | 08<br />
szene pangäa<br />
„DAS IST EINE REISE, DIE WIR ZUSAMMEN UNTERNEHMEN<br />
WERDEN, UND UNSER EINZIGER ANTRIEB SIND UNSERE<br />
LEIDENSCHAFT UND UNSERE GEMEINSAMEN ZIELE.“<br />
Kernstück von Horns Expedition ist die permanente<br />
Beteiligung von jungen Erwachsenen am Projekt.<br />
„Young Explorers Programme“ nennt der Abenteurer<br />
das. „Explore“ steht für die Möglichkeit, eine<br />
eigene Entdeckungsreise mit Mike Horn zu machen,<br />
„Learn“: mit der Hilfe der Bevölkerung am jeweiligen<br />
Expeditionsort und Experten, „Act“: durch Beteiligung<br />
an Aufräum- und Umweltprojekten. Die<br />
Pangäa-Tour ist dabei nur ein konsequenter Meilenstein<br />
in Horns stetigem Bemühen, alle Aktivitäten im<br />
absoluten Einklang mit der Natur – und nicht gegen<br />
sie – durchzuführen. An Bord seiner Aluminiumyacht<br />
will Horn Erkenntnisse aus seinen bisherigen Reisen<br />
weitergeben, Aufmerksamkeit für die aktuelle prekäre<br />
Situation unseres Planeten schaffen und schließlich<br />
Bereiche fi nden, in denen Menschen gemeinsam<br />
an Lösungen für eine bessere Welt arbeiten können.<br />
„Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben,<br />
wieder die Natur zu erfahren und fernab vom<br />
Alltag ihre Schönheit zu entdecken“, sagt der 1966<br />
Geborene, dabei solle Respekt für den Planeten und<br />
eine Sensibilisierung für die Endlichkeit der Ressourcen<br />
geschaffen werden, wünscht sich Horn, der sich<br />
gemeinsam mit der Jugend außerdem in globalen<br />
Aufräum- und Reinigungsprojekten engagieren und<br />
– gemeinsam mit Spezialisten – entsprechende Umweltprojekte<br />
entwickeln und schließlich ein Forum<br />
schaffen will, in dem junge Erwachsene Lösungen<br />
anbieten können, die auch Gehör fi nden. Dreimal<br />
„12“: Zwölf Youngsters aus allen Erdteilen werden<br />
es sein, die den Entdecker bei zwölf Projekten für<br />
einen Zeitraum von jeweils zehn bis zwölf Tagen begleiten,<br />
insgesamt also 144. Horn: „Die Kandidaten<br />
für die Endauswahl treffen sich im schweizerischen<br />
Chateau-d`Oex (Anm.: der derzeitige Wohnort des<br />
42-Jährigen), wo sich auch das „Expedition Centre“<br />
befi ndet. Die Kandidaten nehmen an verschiedenen<br />
Aktivitäten wie Überlebenstraining, Erste Hilfe, Fotografi<br />
e und Film teil, auch das Thema Segelausbildung<br />
wird eine wichtige Rolle spielen. Zum Abschluss<br />
gibt es einen Zwei-Tages-Treck durch die Schweizer<br />
Voralpen. Die endgültige Benennung der ausgewählten<br />
Kandidaten erfolgt dann jeweils drei Monate<br />
vor der Abreise zum zum jeweiligen Expeditionsabschnitt“.<br />
Glück mit ihrer Bewerbung hatten Henry<br />
Stanislaw – USA, 19 Jahre; Britney Bear – USA, 20<br />
Jahre; Nicolas Valiviesco – Chile, 17 Jahre; Nora Haselbach<br />
– Schweiz, 19 Jahre; Lena Caroline Braun –<br />
Deutschland, 19 Jahre; Hugo Clément – Frankreich,<br />
15 Jahre; Maria Puig Ribas – Spanien, 16 Jahre;
28 | 29 sailing journal 5 | 08<br />
szene pangäa<br />
Clémence Cadaro – Frankreich, 20 Jahre; Vincent Butty – Schweiz, 19 Jahre; Alexandra<br />
Le Dily – Frankreich, 17 Jahre; Carlien Wolmarana – Südafrika, 17 Jahre und<br />
der sechzehnjährige Südafrikaner Cobus De Ridder. Die zwölf jungen Leute werden<br />
als erste YEP-Teilnehmer an Bord sein, wenn die 35 Meter lange Aluminium-Segelyacht<br />
zum Abstecher in die Antarktis startet.<br />
Doch woher nimmt einer wie Horn eigentlich seine Energie für ein solch ambitioniertes<br />
Vorhaben? „Normale“ Menschen laufen Marathon, fahren Fahrrad oder<br />
gehen ins Fitnessstudio, um sich zu schaffen. Nicht so Mike: „Marathon, Iron Man –<br />
das hab ich alles schon mehrfach ausprobiert“, sagt der drahtige Zweiundvierzigjährige,<br />
der überall an Bord gleichzeitig zu sein scheint, wieselfl ink auf den Großbaum<br />
klettert, um gleich darauf in den Motorraum abzutauchen, und wiederum nur Sekunden<br />
später im Cockpit die Instrumente kontrolliert. Langweilig sei das auf Dauer gewesen,<br />
er habe einfach zu viel Energie, sagt Horn. Nun, eine ganze Menge an purer<br />
Energie wird der Südafrikaner mit Wohnsitz in der Schweiz wohl benötigen für seine<br />
neuerliche Expedition. Denn dort, wo sein Boot, die PANGÄA, nicht wird segeln<br />
können, geht Horn zu Fuß, etwa in der Arktik oder am Südpol. Am Ende unseres<br />
Besuchs an Bord der PANGÄA – 180 Seemeilen und 24 Stunden nach unserem Start<br />
an der Londoner Tower Bridge hatten wir wie geplant tatsächlich Southampton erreicht<br />
– kaufe ich Horns Buch, das seine letzten Abenteuer im Polarkreis beschreibt.<br />
Die Widmung, welche er mit fl ottem Schwung aufs Deckblatt schreibt, scheint exemplarisch<br />
für Horns Leben und die – wenn das Wetter es zulässt – am 18. im Oktober<br />
offi ziell im argentinischen Ushuaia in der Nähe des berüchtigten Kap Horns in Punta<br />
Arenas startende Pängäa-Expedition. Sie lautet: „What we dream – we can do!”<br />
(Jugendliche, die sich für die Teilnahme am Young Explo rers Programm der Pangäa-Expedition<br />
interessieren, können sich auf Horns Website www.mikehorn.com bewerben.)<br />
Info Yacht PANGÄA<br />
Das Expeditions-Segelschiff PANGÄA ist mit 35 Metern Länge das größte jemals gebaute<br />
seiner Art. Daten: Länge über Alles 34,78 Meter, Länge Wasserlinie 29,70 Meter.<br />
Die maximale Breite beträgt neun Meter, Tiefgang 1,93 bis 5,95 Meter (ausfahrbares<br />
Mittelschwert). Baustoff Rumpf: Marine-Aluminium. Füllmenge Diesel 37.000<br />
Liter, Wasser 3.000 Liter. Motor: zweimal Mercedes-Benz, insgesamt 880 PS. Die<br />
Yacht verfügt über zwei Generatoren zur Stromerzeugung. Segelfl äche 593 Quadratmeter.<br />
Schiffsdesign: Thierry Stump, nach gemeinsamem Konzept mit Mike Horn.<br />
„AUCH WENN DIE VOR UNS LIEGENDEN HERAUSFORDERUNGEN UNÜBERWINDBAR SCHEINEN, SOLLTEN<br />
WIR DOCH MIT UNSEREM AKTIVEN HANDELN HEUTE DAFÜR SORGEN, DASS UNSER PLANET AUCH VON<br />
ALLEN ZUKÜNFTIGEN GENERATIONEN IN ALL SEINER SCHÖNHEIT GENUTZT WERDEN KANN.“
30 | 31 sailing journal 5 | 08<br />
shorttrack<br />
panerai classic yacht challenge 2008<br />
Die Nantucket Opera House Cup Regatta fand<br />
dieses Jahr schon zum 36. Mal statt. Mit 63 teilnehmenden<br />
Yachten wurde das Event bei perfektem Wetter<br />
zu einem großen Erfolg. Für viele Segler dieser<br />
Bootsklasse stellt der Opera House Cup das Highlight<br />
der Saison dar. Mit 15 bis 20 Knoten Wind und strahlendem<br />
Sonnenschein konnte das Finale der „Nantucket<br />
Race“-Woche beginnen. Historische Holzyachten<br />
kämpften darum, den beliebten Opera House Cup zu<br />
gewinnen. Über den Overallgewinn konnte sich Johan<br />
Archer freuen, der am Sonntagabend bei der Abschlussparty<br />
seinen Preis glücklich entgegennahm. Die<br />
W-Class-Racing-Yacht gewann den traditionellen Teil. Bei den 12mR-Yachten konnte<br />
die AMERICAN EAGLE die Regatta für sich entscheiden und die Alerion Class wurde<br />
von der FIRTS TRACKS gewonnen. Die alljährlich stattfindende Award-Party wird als<br />
DIE Party des Sommers auf Island betrachtet.<br />
Der Opera House Cup war die erste Regatta für traditionelle Holzyachten an der<br />
Ostküste und begrüßt jedes Jahr aufs Neue alle Bootsklassen, welche ins Rennen um<br />
eine einzige Trophäe gehen. Die Idee für diese klassische Holzbootregatta entstand<br />
1973 und wurde im berühmten Restaurant Opera House von deren Besitzern Gwen<br />
Gaillard und Chick Walsh ausgebrütet. Der Enthusiasmus der beiden hat in den letzten<br />
36 Jahren in keiner Weise nachgelassen, im Gegenteil, er ist stetig gewachsen.<br />
INFO WWW.PANERAI.COM<br />
fehmarn rund 2008<br />
Text Katharina Leopold © Foto Panerai/James Taylor<br />
Text Jens Hannemann © Fotos ProSail/Tom Körber<br />
Auch dieses Jahr lud Heiligenhafen zum Seglerfestival ein. Ca. 200 Yachten und<br />
Katamarane und etwa 800 Segler waren gekommen, um beim diesjährigen Fehmarn<br />
Rund teilzunehmen.<br />
Die Umsegelung Fehmarns stellt jedes Jahr die größte Sportveranstaltung Heiligenhafens<br />
dar. Das Wetter war perfekt. Mit viel Sonnenschein und Wind zwischen<br />
8 bis 13 Knoten konnte die Fahrt losgehen. 55 Seemeilen betrug die Strecke, die<br />
die Segler hinter sich ließen, als sie die Insel umrundeten. Thomas Reinke schaffte<br />
es mit seiner Sea Cart 30 PLAYING FOR SUCCESS nach vier Stunden und zehn Minuten<br />
als Erster ins Ziel. Die schnellste Umrundung bei den ORC-Club- und Yardstick-Booten<br />
schaffte Jan Peters mit seiner Luffe 43 ADAMS in einer Zeit von 6:07<br />
Stunden. Premiere feierten dieses Jahr die Boote der Corsair-Klasse, die erstmalig<br />
mit sieben Booten an den Start ging. Hier konnte Stefan Gerke mit seiner Corsair<br />
28CC KAHUNA die Umrundung für sich entscheiden. Nach etwa zehn Stunden waren<br />
alle Boote wieder sicher in Heiligenhafen angekommen.<br />
Am Sonntag gab es dann noch ein Match Race „Best of the Best“ zwischen all<br />
den Gruppensiegern im Hafen von Heiligenhafen, das allerdings nicht so ernst zu<br />
nehmen war. Gesegelt wurde auf kleinen Zweimann-Jollen des Typs Pirat. Auf ihnen<br />
ging es zweimal auf einen Up-and-down-Kurs.<br />
INFO WWW.SUPERSAILTOUR.DE
32 | 33 sailing journal 5 | 08<br />
shorttrack<br />
olympia<br />
olympiabilanz<br />
Text Denis Grau Text Andreas Kling © Foto DSV<br />
Knapp 24 Stunden nach dem wohl spektakulärsten Medaillenfi nale dieser<br />
Olympischen Spiele konnten Jan-Peter und Hannes Peckolt endlich den Lohn ihrer<br />
Arbeit in Empfang nehmen: Mit Bronze haben die Brüder aus Hamburg und Kiel der<br />
deutschen Segelflotte die erste Medaille seit den Olympischen Spielen von Sydney<br />
2000 geschenkt.<br />
Dem Erfolg waren ein wahrer Finalthriller und eine nervenaufreibende Protestverhandlung<br />
vorangegangen. Die Studenten wussten nach ihrem spektakulären von Kenterungen<br />
aller zehn Teilnehmer gekennzeichneten Medaillenrennen erst spät in der<br />
Nacht zum Montag, dass ihnen Bronze trotz laufender Proteste nicht mehr zu nehmen<br />
war. Statt mit einer Siegerparty genossen sie ihre Medaille jedoch in aller Stille. „Wir<br />
haben uns ein gutes Essen im olympischen Dorf gegönnt, es stand etwas mehr auf<br />
dem Speiseplan als sonst“, sagte Jan-Peter Peckolt mit einem Augenzwinkern, nachdem<br />
die Mannschaft bis zu den Olympischen Spielen und dem Leichtwindrevier im<br />
Gelben Meer viele Kilos lassen musste.<br />
„Für uns ist ein Traum wahr geworden“, sagte Steuermann Pit Peckolt. Die Segler<br />
verrieten, dass sie sich am Morgen vor ihrem Medaillenrennen von vier Damen haben<br />
inspirieren lassen. „Erst haben wir Britta Steffens Olympiasieg im Fernsehen miterlebt<br />
und dann auch Ulli Schümann bei ihrem tollen Medaillenrennen gesehen – das hat<br />
uns zusätzlich motiviert“, so Peckolt. Den am grünen Tisch bestätigten Olympiasieg<br />
der dänischen Segler Jonas Warrer und Martin Ibsen kommentierten die deutschen<br />
49er-Segler am Montag Nachmittag positiv. „Es ist schon eindrucksvoll, was die beiden<br />
für eine heiße Story fabriziert haben“, sagte der 27-jährige Steuermann Pit Peckolt.<br />
Sein 25 Jahre junger Bruder Hannes glaubt: „Die Jury hat da den richtigen Weg<br />
gefunden.“ Die Dänen hatten sich nach ihrem Mastbruch auf dem Weg zum Finale<br />
in einem Blitzmanöver einen kroatischen 49er ausgeliehen und damit ihren Olympiasieg<br />
verteidigt, mussten sich jedoch anschließend mehrerer Proteste erwehren, bevor<br />
der Jury-Entscheid zu ihren Gunsten und damit auch zugunsten des olympischen Fair<br />
Plays und gegen eine starre Regelauslegung fi el: Sie dürfen Gold behalten.<br />
Der Traum der deutschen Tornado-Crew Johannes Polgar/Florian Spalteholz von<br />
der zweiten deutschen Medaille platzte im Finale, als ihr Katamaran – in aussichtsreicher<br />
Position drei liegend – mit einem umhertreibenden Holzbalken kollidierte. Dabei<br />
brach das Leeruder und ließ das Boot bei hoher Geschwindigkeit außer Kontrolle<br />
geraten. Polgar/Spalteholz kenterten, wurden beide aus dem Boot geschleudert und<br />
konnten die Wettfahrt nicht beenden. „So ein Brocken ist hart zu schlucken, wir sind<br />
ganz schön traurig und auch wütend. Wenn da nichts ist, was du selbst falsch gemacht<br />
hast, sondern dir das Schicksal einfach so einen Schock beschert, dann ist das<br />
richtig bitter“, haderte der 30 Jahre alte Steuermann in Qingdao mit dem Unglück. Ein<br />
Jury-Boot musste die beiden Segler zu ihrem im Gelben Meer davonbrausenden Tor-<br />
nado bringen. Schlimmer noch als die Kenterung aber<br />
wog die Erkenntnis, was hätte werden können, wenn<br />
sie nicht geschehen wäre. „Zu dem Zeitpunkt der Kollision<br />
lagen wir tatsächlich auf dem Bronzeplatz, denn<br />
die vor dem Rennen drittplatzierten Argentinier waren<br />
ein paar Plätze hinter uns. Das hätte womöglich gereicht<br />
...“ Trainer Rigo de Nijs brachte das Segeldrama<br />
auf den Punkt: „Das muss ein schlechter Witz von<br />
Gott gewesen sein.“<br />
Um ihre männlichen Teamkollegen vom Norddeutschen<br />
Regatta Verein am Finaltag unterstützen zu<br />
können, haben alle sechs Frauen der deutschen Segelmannschaft<br />
ihre Flüge umgebucht, reisten erst am<br />
Freitag für zwei Tage nach Peking. „Wir sind ein Team<br />
und wir wollen die Jungs anfeuern“, erklärte Ulrike<br />
Schümann, deren Yngling-Mannschaft bei ihrer olympischen<br />
Premiere Platz vier belegt hatte. Enttäuscht,<br />
aber nicht am Boden zerstört, beendete Laser-Radial-<br />
Steuerfrau Petra Niemann am Dienstag ihren dritten<br />
Olympiaeinsatz. Die Vize-Weltmeisterin von 2006, die<br />
in ihrer radikalen Vorbereitung fast ein Jahr lang Starts<br />
bei großen Regatten vermieden hatte, um sich ganz<br />
auf die Olympischen Spiele konzentrieren zu können,<br />
konnte in China zu keiner Zeit ihr volles Leistungsvermögen<br />
abrufen. Als insgesamt Fünfzehnte hatte sie<br />
den Einzug in das Medaillenfi nale klar verpasst. Die<br />
30-jährige Pharmazeutin sagte: „An meiner Vorbereitung<br />
hat es nicht gelegen. Eher an der Summe vieler<br />
Kleinigkeiten. Das Revier und ich passten einfach<br />
nicht zusammen.“<br />
Die deutsche Mannschaft Marc Pickel/Ingo Borkowski<br />
war bei stürmischen Winden und strömendem<br />
Regen zwar ohne Medaillenhoffnung in das Finale<br />
gestartet, konnte sich aber mit Rang vier noch auf<br />
Platz sieben im Abschlussklassement verbessern. Im<br />
Medaillenspiegel der olympischen Segelregatta in der<br />
Fushan-Bucht belegte die deutsche Mannschaft nach<br />
der Medaillenvergabe in fünf von elf Disziplinen gemeinsam<br />
mit Brasilien und Griechenland Platz acht.<br />
Die Olympiabilanz des Deutschen Segler-Verbands<br />
(DSV) sieht etwas besser aus als nach den medaillenlosen<br />
Spielen von Athen 2004. Das liegt vor allem am<br />
hart wie hauchdünn erkämpften „Bronze“ der 49er-<br />
Mannschaft Jan und Hannes Peckolt aus Hamburg und<br />
Kiel. Aber auch der vierte Rang der Berliner Yngling-<br />
Frauen Ulrike Schümann, Julia Bleck und Ute Höpfner<br />
schloss leicht über dem Niveau von vor vier Jahren ab.<br />
Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />
nicht nur das überragende Großbritannien, sondern<br />
auch anderen Nationen Längen voraussteuern.<br />
Als nur sechs der elf Segeldisziplinen besetzt<br />
worden waren, rückte eine kleine, aber schlagkräftige<br />
Mannschaft zusammen, die überall zumindest zum erweiterten<br />
Favoritenkreis gehörte. „Die Stimmung untereinander<br />
war so gut wie lange nicht bei Olympia“,<br />
freute sich der scheidende DSV-Sportdirektor Hans<br />
Sendes. Der Hamburger rechnete auch positiv: „Wir<br />
haben in fünf von sechs Chancen die vom DOSB geforderte<br />
Finalteilnahme geschafft.“ Wer viel mehr als<br />
die Teilnahmen in den Medaillenrennen der besten<br />
zehn erwartet habe, sei ein Träumer.<br />
Doch nicht nur der 15. Platz der Berlinerin Petra<br />
Niemann im Laser Radial war bei ihrem dritten Olympiaauftritt<br />
eine Enttäuschung. Auch Rang neun der<br />
Leichtwindspezialistinnen Steffi Rothweiler und Vivien<br />
Kussatz (München/Berlin) im 470er blieb deutlich hinter<br />
den Erwartungen zurück. Individuelle taktische<br />
Fehler und im Finale auch Pech versperrten der Kieler<br />
Tornado-Crew Johannes Polgar/Florian Spalteholz als<br />
Achten sowie den Siebten Marc Pickel/Ingo Borkowski<br />
(Kiel/Babelsberg) im Starboot den Weg auf Treppchen.<br />
Das Streben nach mehr sollte in einem leistungsorientierten<br />
System jedoch nicht als Realitätsverlust<br />
abgetan werden. „Mit einer Bronzemedaille kann eine<br />
Sportnation wie Deutschland doch nicht zufrieden<br />
sein“, meint Marc Pickel, der auch die eigene Messlatte<br />
höher legt. „Zufrieden bin ich erst mit Gold“,<br />
pfl ichtete ihm Bundestrainer Rigo de Nijs bei, der die 49er und Tornados betreut hatte.<br />
Beide verlangen in Zukunft eine langfristigere und ganzheitliche Vorbereitung. „Ich<br />
brauche mit den Aktiven mehr Zeit vor Ort“, so der Niederländer de Nijs, „spätestens<br />
zwei Jahre vor den Spielen müssen wir intensiv auf dem Olympiarevier trainieren.“<br />
Dazu gehöre nicht nur die reine Wasserarbeit, sondern bereits frühzeitig die Materialtests<br />
sowie Wetter- und Strömungsanalysen. Vieles davon war erst im vorigen Winter<br />
aufgrund der Initiative privater Sponsoren der Segler wie der „pinta elements“ von<br />
Michael Illbruck angestoßen und bezahlt worden. Marc Pickel geht noch einen Schritt<br />
weiter: „Wir brauchen einen Acht- oder Zwölfjahresplan. Die andauernden Erfolge der<br />
Briten fallen ja nicht vom Himmel.“ Seit 2000 diktiert Großbritannien den Segelsport<br />
und stellte in Qingdao mit viermal „Gold“ sowie je einer Silber- und Bronzemedaille einen<br />
neuen Rekord auf. Dort schöpft das Leistungssegeln mit fast vier Millionen Euro<br />
Jahresbudget aus dem Vollen. Der DSV hat weniger als ein Drittel davon zur Verfügung.<br />
Die Schweiz wagte 2006 den konsequenten Schnitt und gliederte eine Leistungs-AG aus<br />
den ehrenamtlichen Verbandsstrukturen aus. Der Etat hat sich seitdem verdoppelt.<br />
Wer in Weymouth 2012 dominieren wird, steht schon jetzt aufgrund des zusätzlichen<br />
Heimvorteils außer Frage. Doch auch Australien, die USA sowie die Niederlande<br />
und mehrere Mittelmeerländer wollen frühzeitig an der englischen Küste ihr Quartier<br />
aufschlagen. Der DSV sollte sich sputen, so zielorientierte Analysten wie Rigo de Nijs<br />
an sich zu binden und hinderliche Strukturen aufzubrechen. Denn nach Athen war der<br />
Schall der Alarmglocken schon einmal fast ungehört verhallt.
34 | 35<br />
sailing journal 5 | 08<br />
ishares cup<br />
Text Andreas Kerstan © Fotos Tom Körber & Ivo Dierks<br />
MAL WIEDER BEWIES KIEL, WO IN DER<br />
SEGELWELT (ZUMINDEST IN DEUTSCH-<br />
LAND) DER HAMMER HÄNGT: „DAS<br />
WAR ABSOLUT FANTASTISCH, DIE<br />
BESTE ETAPPE“, SO SHIRLEY ROBERT-<br />
SON (JP MORGAN). DIE ZWEIMALIGE<br />
OLYMPIASIEGERIN BEDANKTE SICH<br />
BEIM ENTHUSIASTISCHEN KIELER PU-<br />
BLIKUM MIT EBENSO ELEGANTEN WIE<br />
WAGHALSIGEN AKTIONEN AUF EINER<br />
KUFE DIREKT VOR DER KIELLINIE.
sailing journal 5 | 08 36 | 37<br />
Crewmitglied Fraser Brown will mit dem iShares Cup<br />
unbedingt wieder nach Kiel kommen: „In Lugano hatten<br />
wir schlechte Segelbedingungen und kaum Zuschauer,<br />
in Hyères gab es gutes Segeln bei viel Wind,<br />
in Cowes war es superwindig und hier in Kiel war es<br />
gutes Segeln und viele Zuschauer. Das war hier das<br />
Beste.“ Was soll man da noch sagen? Vielleicht hätte<br />
auch Kiel-Sieger Ed Baird genau das Gleiche gesagt,<br />
aber der „America`s Cup“-Sieger und seine ALINGHI<br />
waren zunächst in eine Protestverhandlung verstrickt.<br />
Leidtragende dabei war das britische „America`s Cup“-<br />
Projekt TEAMORIGIN. Die fl eißigen Briten – vor Kiel<br />
an der Spitze der Serie – mussten nach einer Kollision<br />
aufgeben und schnellstens an Land geschleppt<br />
werden. Die HOLMATRO war den Briten an einer<br />
Tonne ins Heck gerauscht, in Ermangelung von Ausweichmöglichkeiten.<br />
Dass es die nicht gab, lag nach<br />
Auffassung von HOLMATRO-Skipper Andreas Hagara<br />
nicht nur an der ALINGHI, die der HOLAMTRO keinen<br />
Raum zum Ausweichen gab. Pikant an der Situation<br />
ist, dass damit die drei besten Teams aus bislang drei<br />
Etappen in die Diskussion verstrickt waren. Einer, der<br />
nur am Mikrophon diskutierte, war Roland Gäbler – an<br />
Land und nicht auf dem Wasser. Nachdem er durch<br />
eine Knieverletzung seine Olympiakampagne abbrechen<br />
musste, war es ein wenig still geworden um den<br />
Rekordeuropameister im Tornado.<br />
Es war ungewohnt, „Herrn Roland Gäbler“ an Land<br />
und nicht auf dem Wasser zu sehen. Du hast die Rennen<br />
von Land aus kommentiert. Anscheinend hatte es<br />
dir richtig Spaß gemacht. Täuschte der Eindruck?<br />
Ja, es hat mir sehr viel Freude bereitet, dem Publikum<br />
die spannenden Rennen des iShares Cup in der Segelarena<br />
von Kiel zu erklären. Ich hätte nie gedacht,<br />
dass es so ein schöner Segelevent wird. Nicht im<br />
Traum hätte ich damit gerechnet, dass so viele Tausende<br />
Zuschauer nach Kiel kommen, um die Rennen der<br />
neuen Extreme40-Katamarane zu sehen. Über 50.000<br />
Zuschauer sahen an drei Tagen die Rennen. Ich glaube,<br />
wir haben in Kiel eine neue Segelsport-Ära gestartet.
egatta extreme40<br />
Die Rennserie ist noch recht neu und hatte dieses Jahr ihre Premiere in Kiel. Was<br />
glaubst du, wie wird sich der Extrem40-Circuit weiterentwickeln?<br />
Die Kats haben in Kiel gezeigt, wie der Segelsport in Zukunft aussehen kann bzw.<br />
muss. Spektakuläre Manöver im Sekundentakt und Highspeed-Fleetracing um einen engen<br />
Rennkurs. Innovativste Technik, die besten Segler der Welt an Bord und das alles<br />
hautnah in einer Segelarena für die Zuschauer. Das ist das, was Zuschauer und Medien<br />
wollen und Sponsoren brauchen. Die zehn Hightech-Katamarane sorgten für ein<br />
rekordverdächtiges Zuschaueraufkommen, das alle bisherigen Vorstellungen sprengte.<br />
Standing Ovations bei jedem engen Manöver vor der Tribüne. Man hatte fast das Gefühl,<br />
die Rennkats segelten durch die Menschenmenge.<br />
sailing journal 5 | 08 38 | 39
40 | 41<br />
sailing journal 5 | 08<br />
Die internationale Segel-Elite war in Kiel am Start. Die<br />
meisten dieser Segler sind auf Monohulls zu Hause.<br />
Warum segeln die jetzt alle mit diesen Extreme40-Kats?<br />
Unter ihnen der Amerikaner Ed Baird, der weltbeste<br />
Steuermann, der ALINGHI beim letzten America´s Cup<br />
vor Valencia zum Sieg steuerte. Auch die Gewinnerteams<br />
des letzten Volvo Ocean Race sowie viele Medaillengewinner<br />
der vergangenen Olympischen Spiele haben<br />
diese neue Art des Segelns für sich entdeckt. Es schien<br />
ihnen richtig Spaß zu bereiten, mit diesen ultraschnellen<br />
Booten direkt vor dem Publikum zu segeln. Eigentlich<br />
kein Wunder, denn viele dieser Topsegler haben es satt,<br />
weiter auf Konstruktionsklassen zu segeln. Die wollen<br />
Segeln pur erleben, ohne unendlich viel Geld für Material,<br />
Logistik und Teammanagement auszugeben.<br />
Was ist denn das Besondere an diesen Multihulls?<br />
Diese Extreme40-Katamarane sind strikte One-Design-<br />
Konstruktionen. Alle Boote sind identisch – bis zur<br />
letzten Schraube. Das bietet Chancengleichheit. Nicht<br />
das Team mit dem größten Budget hat die besten Siegeschancen,<br />
sondern das Team, das am cleversten taktiert,<br />
die schnellsten Manöver fährt und mit perfektem<br />
Teamwork glänzt. Segeln in seiner reinsten und spektakulärsten<br />
Form.<br />
Da war ordentlich Action an Bord. Zeitweilig hatte ich das<br />
Gefühl, dass einige Teams überfordert waren. Richtig?<br />
Man braucht einige erfahrene Tornadosegler an Bord,<br />
sonst kann man so ein Boot kaum am Limit segeln.<br />
Die Crew eines Extreme40 besteht aus vier Personen.<br />
Die müssen insgesamt 185 Quadratmeter Segelfläche<br />
bändigen. Das ist ein sehr kleines Team für ein<br />
12 Meter langes Boot, das bei seiner enormen Größe<br />
nur 1,2 Tonnen wiegt. Da gibt es viel zu tun und die<br />
Mannschaft muss ultrafit sein. Das ist reiner Hochleistungssport.<br />
Was beeindruckt dich noch?<br />
Das Logistik-Konzept des Extreme40-Katamarans ist<br />
genial. Das Boot kann in sechs Stunden auf- oder abgebaut<br />
werden und dann auf dem Trailer von einem<br />
150-PS-Auto zu jedem beliebigen Segelrevier gezogen<br />
werden. Für den Überseetransport passen Boot & Trailer<br />
zusammen als Einheit so in einen 40-Fuß-Container.<br />
Als Moderator hast du einen kleinen Einblick hinter<br />
die Kulissen bekommen. Wie kommen die Extreme40s<br />
bei den Medien an?<br />
Nach dem ARD- und ZDF-Übertragungsdesaster beim<br />
America´s Cup vor Valencia ist die Stimmung bei den<br />
TV-Sendern, was Segelsport-Livereportagen betrifft,<br />
tief im Keller. Die TV-Redaktionen sind mehr als genervt<br />
und haben Segeln fast schon aufgegeben. Der<br />
America´s Cup und die olympischen Rennen werden<br />
wegen der komplizierten Regeln auch in Zukunft niemals<br />
pünktlich starten. Ein Sport, der Mensch, Natur<br />
und Technik auf fantastische Weise verbindet, hat etwas<br />
Besseres verdient als das egoistische Gehabe einiger<br />
weniger AC-Yachteigner und ISAF-Funktionäre.<br />
©Foto Ivo Dierks<br />
©Foto Ivo Dierks
42 | 43 sailing journal 5 | 08<br />
regatta extreme40<br />
Was ist anders am iShares Cup bzw. den Extreme40?<br />
Das Segeln wurde ja nun für diese Boote nicht gerade<br />
neu erfunden.<br />
Die Rennen mit den Extreme40-Multihulls werden auf<br />
die Sekunde pünktlich gestartet. Egal, was für Wind<br />
ist. Die Jungs müssen ihre Segel so trimmen, dass<br />
sie bei jedem Wind segeln können. Diese Verlässlichkeit<br />
kann sonst kein Segelevent liefern. Dies ist sehr<br />
wichtig für die Sport-TV-Programmmacher. Während<br />
beim America´s anscheinend nur gesegelt wird, wenn<br />
es den Herren Ellison & Co. genehm ist, wird bei den<br />
Extreme40s das Programm strikt eingehalten. Verlässlichkeit<br />
ist Pfl icht für geplante Fernsehübertragungen.<br />
Wie ich deinen Enthusiasmus kenne, planst du schon<br />
wieder etwas, oder?<br />
Klar, ich kann halt nicht still sitzen. Nachdem mich<br />
meine Verletzung im Grunde meine Olympiakampagne<br />
gekostet hat, muss ich mich umorientieren. Alles, was<br />
ich will, ist Segeln. Daher führen wir erste Gespräche mit<br />
Sponsoren, um ein deutsches Extreme40-Team aufzubauen.<br />
Die Regattaserie ist neu und wir müssen vieles erklären.<br />
Doch das ist immer so, wenn ein neues Produkt<br />
auf dem Markt kommt. Den Interessenten und Sponsoren<br />
wird schnell klar: Es gibt kaum ein besseres Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis für ein Engagement im internati-<br />
ENDSTAND ISHARES CUP KIEL<br />
01. ALINGHI<br />
02. TEAMORIGIN<br />
03. TEAM AQUA<br />
04. TEAM BT<br />
05. TOMMY HILFIGER<br />
06. OMAN SAIL<br />
07. JPMORGAN ASSET MANAGEMENT<br />
08. HOMATRO<br />
09. ISHARES<br />
10. VOLVO OCEAN RACE<br />
onalen Segelsport. Die Extreme40-Multihulls und das<br />
Konzept des iShares Cup sind in ihrer Kombination mit<br />
das Beste, was der Segelsport Sponsoren bieten kann.<br />
Könnte ich mir auch privat so ein Boot kaufen – wenn<br />
ich es mir leisten könnte?<br />
Soweit ich das mitbekommen habe, geht das. Es gibt<br />
Bootseigner, die haben nach der ersten Testfahrt auf<br />
einem Extreme40 gleich einen bestellt. Einer segelt vor<br />
meiner Haustür in Dänemark. Der bricht alle Rekorde<br />
und gewinnt alle Blauen Bänder bei den dänischen<br />
Rundum-Regatten.<br />
Was kostet denn so ein Teil bzw. mit was müsste ein<br />
potenzieller Sponsor rechnen?<br />
Rund 400.000 Euro inklusive Trailer. Das ist für ein<br />
Boot, das komplett aus Karbon besteht und nur 1,2<br />
Tonnen wiegt, ein fairer Preis. Wenn man dann noch<br />
am iShares Cup und weiteren Rennen teilnehmen<br />
möchte, kommen da sicher noch einige Hunderttausend<br />
für Reisen und Profi -Honorare dazu. Doch im<br />
Vergleich zu einem Projekt beim America´s Cup oder<br />
MedCup ist das sehr wenig. Wenn man dann die TV-<br />
Zeiten und Reichweiten gegenüberstellt, dann ist ein<br />
Extreme40-Segelprojekt für Sponsoren das beste Investment<br />
im internationalen Segelsport.<br />
GESAMTSTAND NACH VIER VON FÜNF ETAPPEN<br />
01. TEAMORIGIN und ALINGHI<br />
03. TEAM BT<br />
04. HOLMATRO<br />
INFO WWW.ISHARESCUP.COM,<br />
WWW.VX40.ORG, WWW.ROLANDGAEBLER.DE
44 | 45 sailing journal 5 | 08<br />
shorttrack<br />
german classics<br />
Text Denis Grau © Fotos Sönke Hucho<br />
Trotz teilweise widriger Wetterverhältnisse wurde<br />
die 20. Klassiker Regatta in der Kieler Förde zum absoluten<br />
Erfolg. Knapp 500 Seglerinnen und Segler wurden<br />
auf 140 Yachten in zwölf Gruppen eingeteilt und<br />
lieferten sich beharrliche Wettkämpfe an zwei Starts<br />
bei moderaten Winden am Freitag. Samstags ging es<br />
bei rauem nordischen Wetter auf die lange Seebahn.<br />
Einige Crews blieben aufgrund der Wettervorhersage<br />
lieber im gemütlichen Hafen, von den gestarteten ca.<br />
100 Booten kamen 84 Yachten in die Wertung. Die<br />
Verhältnisse nördlich von Bülk waren rau und sehr<br />
sportlich – insbesondere aufgrund des Dauerregens,<br />
der teilweise sintfl utartig aus den Wolken goss. Die<br />
Windverhältnisse waren durchaus „frisch“ und für Wetterleser<br />
ein Schmankerl, wo man unter der einen oder<br />
anderen Wolke besonders vorwärtstreibende Winde<br />
fi nden konnte. Am Abend wurde immer wieder das<br />
Wort „Rumpfgeschwindigkeit“ gehört und viele strahlende<br />
Augen zeugten von einem schönen Tag auf dem<br />
Wasser. An dem einen oder anderen Boot gab es anschließend<br />
Spuren von erhöhtem Verschleiß, aber die<br />
Teilnehmer nahmen es gelassen: „Das muss ein Boot<br />
abkönnen“, war die eintönige Meinung dazu.<br />
Die drei Wettfahrten der 12mR-Yachten wurden zwei<br />
Mal von TRIVIA gewonnen. VANITY gewann eine<br />
Wettfahrt. Die etwas ältere THEA holte drei Mal<br />
„Bronze“. Unter den großen Kreuzeryachten I machte<br />
insbesondere die 11KR-Yacht TAIFUN von der Marine<br />
mit drei Platzierungen eine gute Figur. Große Kreuzeryachten<br />
II wurde von dem One-Tonner TAIFAT<br />
mit zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz dominiert.<br />
Ähnlich sah es bei den Seefahrts- und Schärenkreuzern<br />
aus, hier dominierte VAJO, ebenfalls mit<br />
zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz. Überhaupt<br />
kamen in dieser Klasse überraschenderweise<br />
die 22-qm-Schärenkreuzer mit dem Wetter am Samstag<br />
besser zurecht als die Seefahrtskreuzer! Bei den<br />
mR-Yachten war das Kieler 5,5mR-Boot FRAM mit jeweils<br />
einem ersten, einem zweiten und einem dritten<br />
Platz gewohnt stark. Unter den Küstenkreuzern und<br />
7KR-Yachten war SMILLA mit drei Erstplatzierungen<br />
einsame Spitze, aber auch ORPLID zeigte mit drei zweiten Plätzen Erfolgsstabilität.<br />
In der Gruppe 6KR gönnte sich PHÖNIX zwei erste Plätze und einen zweiten.<br />
Bei den Drachen waren die Erfolge unter mehreren Yachten verteilt, wobei LU-<br />
ZIE und MAX am Freitag beide Wettfahrten gewannen. In der Gruppe der „1930er<br />
und früher“ wurden die ersten drei Plätze relativ gleichmäßig zwischen BLENDA, STY-<br />
RIA und ASTRAL geteilt. Die Folkeboote stellten wieder die größte Gruppe. Hier war<br />
UTA ANNA V.W. mit zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz ganz vorn. Wie üblich<br />
in dieser Einheitsklasse lagen die ersten fünf bis sechs Boote relativ nahe beieinander.<br />
Bei den Hansajollen war die Rangordnung ganz klar verteilt: CIRCE (dreimal Erster),<br />
WINDSPIEL (dreimal Zweiter) und PRINSESSAN (dreimal Dritter). Bei den Jollen wurden<br />
Boote nur am Samstag, wo das Wetter am schlechtesten war, gewertet. Es gewann<br />
die SCHUKER TSCHAI, gefolgt von der KRONPRINZESSIN UTA, RISK und SEEOTTER.<br />
An Land gab es einiges zu entdecken und zu erleben. Ein maritimer Markt<br />
mit Shops, Seglerlounge mit Cocktailbar, der vielen Kielern bekannte rote Kaffeewagen<br />
und vieles mehr wie z.B. Live-Saxofonmusik am Platz – begleitet von mehr<br />
als 140 Flaschen Prosecco – und eine ausgestellte Piratjolle zum Anfassen. 2008<br />
wurde erstmals eine mehrjährige Sponsorenstrategie verfolgt. Neben Gaastra, die<br />
im Bereich Freizeitbekleidung sehr erfolgreich sind, ist das Kieler Unternehmen<br />
WILSTRUP Immobilien neuer Hauptsponsor. Nun soll die Erfolgsgeschichte in den<br />
kommenden Jahren weiter fortgeführt werden.<br />
INFO WWW.GAASTRA.DE
46 | 47 sailing journal 5 | 08<br />
shorttrack<br />
kohlhoff skiff days 2008<br />
audi performance cup<br />
Text Raoul Kübler © Foto Skiff Days<br />
Text Jens Hannemann © Foto ProSail/Peter Lühr<br />
Was immer mehr im Segelsport boomt, ist in Kiel schon seit vier Jahren gute Tradition:<br />
spektakuläres Segeln in direkter Zuschauernähe. Und Segelsport zum Anfassen<br />
wurde auch wieder bei der vierten Aufl age der Kohlhoff Skiff Days powered by ASV<br />
in atemberaubender Weise geboten. Und als Publikumsmagnete und Garanten für<br />
Action und atemberaubende Rennen bot die Innenförde als Segelarena eine Woche<br />
nach dem iShares Cup die Crème de la Crème des Jollensports: 18footer, International14s,<br />
International Moths und ein großes Yardstick-Feld mit verschiedenen Skiffs<br />
traten beim ehemaligen ASV Inshore Race Weekend gegeneinander an. Für die vier<br />
18footer-Teams ging es dabei auch um wichtige Punkte innerhalb der neu geschaffenen<br />
18footer-Tour, die sich am Ende das Team MAGIC MARINE aus Berlin sichern<br />
konnte. Heißer Anwärter für die Nordic Trophy, den Ranglistengewinn der International14s,<br />
wurden Oliver Voss und Jens Holscher, die sich beim Akademischen Segler<br />
Verein zum dritten Mal aufs Podium stellen durften. „Wieder ein grandioses Event,<br />
das einfach das absolute Highlight im Regatta-Kalender darstellt“, lobte Holscher zum<br />
Schluss die jungen Akademiker, die es auch 2008 an nichts mangeln lassen hatten.<br />
Entsprechend dieser Euphorie hat die Klasse auch<br />
gleich für 2008 die German Open der 14footer nach<br />
Kiel verlegt und wird 2009 voraussichtlich eine Woche<br />
nach den Skiff Days in Strande ihren Deutschen<br />
Meister küren. In der internationalen Rekordfl otte der<br />
Motten mit 15 Startern aus Deutschland, der Schweiz<br />
und Dänemark setzte sich am Ende Seriensieger Sven<br />
Kloppenburg auf seinem weißen Bladerider durch.<br />
Mit ebensolcher Konstanz bot der ASV wieder eine<br />
Menge neuer Gimmicks für die Segler, neben mehreren<br />
professionellen Fotografen und Kamerateams wurden<br />
alle Schiffe mit GPS-Trackern ausgerüstet, die die<br />
Rennen für Zuschauer und Segler noch besser nachvollziehbar<br />
machten.<br />
INFO WWW.KSD-ASV-KIEL.DE<br />
Zum ersten Mal veranstaltete die Audi Region Ost<br />
gestern am Nordstrand des Cospudener Sees den Audi<br />
Performance Cup CatSail. Profi s und Amateure traten in<br />
gemischten Teams mit je einem Skipper und Vorschoter<br />
auf sechs Katamaranen der Klasse Hobie Cat 16<br />
gegeneinander an. Nach insgesamt sechs Durchläufen<br />
standen der Leipziger Gerhard Hethke und Europameister<br />
Ingo Delius als Sieger fest. Das Segelereignis wurde<br />
vor mehr als 500 Gästen und den Besuchern des<br />
Nordstrandes am Cospudener See bei mildem Wetter<br />
mit Wolken und leichtem Wind ausgetragen.<br />
Die Posten der sechs Skipper besetzte Audi hochkarätig:<br />
Neben dem siegreichen Ingo Delius, mehrma-<br />
liger Deutscher und Europameister, machten Damen-Weltmeisterin Kerstin Wichardt,<br />
der Weltmeister Jens Goritz, der mehrmalige Deutsche und Europameister Ulf Hahn,<br />
der Jugendeuropameister Hauke Bockelmann sowie der zweifache Europameister Georg<br />
Backes die Regatta zu einem sportlichen Gipfeltreffen. Als Vorschoter durften 18<br />
Freizeitsegler aus Leipzig und Umgebung auf den Booten mit dem doppelten Rumpf<br />
antreten. Sie waren aus über 100 Bewerbern ausgewählt worden. „Dass wir beide<br />
beim Segeln so gut miteinander zurechtkamen, dass es für den Sieg reichte, war ein<br />
Glücksfall. Und mein Vorschoter Gerhard war vor 20 Jahren das letzte Mal auf einem<br />
Segelboot! Aber vor allem ging es ja um den Spaß an der Sache“, so Ingo Delius. Der<br />
Cup wurde in sogenannten Fleetraces mit je sechs Katamaranen ausgetragen.<br />
Die besten drei Amateursegler wurden mit einem VIP-Wochenende bei der Deutschen<br />
Tourenwagen-Meisterschaft (DTM), einem Fahrsicherheitstraining und einem Wochenende<br />
im Audi S 5 belohnt. Jeder Teilnehmer erhielt außerdem eine Urkunde.
48 | 49 advertorial 5 | 08<br />
szene campkids<br />
Alle warteten auf der Feier zum Saisonende des<br />
Camp 24|sieben am Dienstag, 9. September, auf die<br />
frohe Botschaft. So ließ sich Kiels Oberbürgermeisterin<br />
Angelika Volquartz dann auch nicht lange bitten: „Das<br />
Kieler Camp 24|sieben ist ein Erfolgsmodell, das von<br />
Jahr zu Jahr besser wird und mehr und mehr Kinder<br />
auf die Förde bringt. Es muss 2009 auf jeden Fall eine<br />
Neuaufl age des Camps geben!“ Stefan Grützmacher<br />
von der Stadtwerke Kiel AG trug das Versprechen mit:<br />
„Die anhaltende Begeisterung der Kinder ist ein großer<br />
Ansporn für uns. Wir liegen mit dem Camp genau auf<br />
der richtigen Welle und die soll auch in 2009 wieder<br />
die Optis auf die Förde bringen.“<br />
Im sechsten Jahr des Segelcamps konnten die Veranstalter<br />
an den großen Erfolg der vergangenen Jahre<br />
anknüpfen. Mehr als 7.300 Kinder schnupperten im<br />
Camp 24|sieben in diesem Jahr auf Optimisten, Jollen<br />
und Skippi-Yachten unter der professionellen Anleitung<br />
von Segeltrainerinnen und Segeltrainern in den Segelsport<br />
hinein. Seit der Eröffnung des Camps im Jahr<br />
camp24 | sieben<br />
Text & © Fotos Kiel-Marketing GmbH – KIEL.SAILING CITY<br />
2003 haben mehr als 40.000 Kinder und Jugendliche<br />
im Camp erste Erfahrungen mit dem Segelsport machen<br />
können. Auch Erwachsene konnten in speziellen<br />
Programmen, wie etwa dem After-Work-Segeln, die<br />
Chance nutzen, entspannt auf der Förde zu segeln und<br />
Kiel von seiner schönsten Seite neu zu entdecken.<br />
Zu den Höhepunkten der sechsten Saison gehörte<br />
der Besuch der Kieler <strong>Sailing</strong>-Kids im chinesischen<br />
Qingdao. In der olympischen Segelstadt besuchten die<br />
Kieler Nachwuchsseglerinnen und Nachwuchssegler<br />
ihre chinesischen Sportskameraden, die Kiel im Jahr<br />
zuvor einen Besuch abgestattet hatten. Auch die beliebten<br />
Wettbewerbe fanden in diesem Jahr wieder im<br />
Camp statt. Bereits zum dritten Mal wurde der Opti-<br />
Fun-Cup der Kieler Grundschulen ausgetragen, der<br />
auch für das nächste Jahr eingeplant ist. Der Beachvolleyball-Firmencup<br />
wurde in diesem Jahr zum zweiten<br />
Mal ausgetragen. 32 Mannschaft kämpften von Mai<br />
bis September Woche für Woche auf dem Beachvolleyball-Platz<br />
des Camp 24|sieben um Ruhm und Ehre.<br />
FACTS 2008<br />
Anzahl der Boote: bis zu 18 Optimisten | bis zu 4 Kutter | 2<br />
Skippi-Yachten 650 | 4 verschiedene Traditionssegler | 2 Jollen<br />
vom Typ „C55„ | 4 Open Bic | 1 Trimaran Sea Cat | 3 große<br />
Sicherungsboote und 3 kleine Motorboote (Typ Honda Marine)<br />
Anzahl der Kursarten: über 30 verschieden Kurse. Vom Optisegelkurs,<br />
Jollensegeln. Skippi-Yacht-Segeln über Kindergeburtstag<br />
bis hin zum Yachtsegeln.<br />
Partner: Gemeinschaftsprojekt von Stadtwerke Kiel AG, KIEL.<br />
SAILING CITY – Kiel-Marketing GmbH und über 90 Partner<br />
Personal: über 40 Mitwirkende<br />
Schwimmwesten: über 150 Schwimmwesten<br />
Wenden und Halsen: über 80.000 Wenden und Halsen<br />
Tauwerk: über 2500m Liros-Tauwerk<br />
Teilnehmer: über 7.400 begeisterte Teilnehmer/innen<br />
Allg. Facts: über 1.000 qm Landfl äche – Beachvolleyball-Court<br />
– 5 Pagodenzelte – 4 Container – über 10 Strandkörbe | über<br />
100.000 Besucher/innen an Land mit Beachvolleyball, Knotentrainer,<br />
Segelsimulator, Segelgewinnspiel, virtuellen Segelspielen,<br />
Kinderspielecke, Gastronomie u.v.m.<br />
Wiedersehen im Jahr 2009: von Mai bis Mitte September<br />
7 Tage in der Woche geöffnet – 24 Stunden am Tag besetzt<br />
INFO WWW.CAMP24SIEBEN.DE UND WWW.KIEL-SAILING-CITY.DE
50 | 50 sailing journal 5 | 08 szene campkids<br />
advertorial 5 | 08 50 | 51<br />
Während der Saison 2008 haben von Mai bis September viele Seglerinnen und Segler<br />
fotografi ert und über ihre Erlebnisse im Segelcamp Camp 24|sieben geschrieben.<br />
Eine gemeinsame Aktion von <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>, KIEL.SAILING CITY und der Firma Canon.<br />
Förderung junger Nachwuchsjournalisten und -fotografen!
52 | 53 advertorial 5 | 08<br />
szene campkids
54 | 55 szene campkids
56 | 57 advertorial 5 | 08 szene campkids
OPUS ROADSTER Yacht<br />
Eine OPUS Roadster ist die Segelyacht für zwei.<br />
Länge 55 Fuß. OPEN-60-Rumpf, Gästecockpit<br />
wie auf einem 65-Füßer, Interieur nur für zwei<br />
Personen, Technik aus dem Superyachtbereich.<br />
Der Stil im Innenraum ist frei gestaltbar. Die<br />
jollenartigen OPEN-60-Rümpfe stammen aus der<br />
Offshore-Regattaszene und weisen extrem breite<br />
Linien im Achterschiff auf. Das bringt Performance<br />
und Formstabilität. Das übliche offene Heck fehlt<br />
allerdings auf der Roadster, dort liegt die Sitzbank,<br />
dahinter sind die beiden Steuerräder. Daher hat<br />
die Roadster ihren Namen. Der Rudergänger sitzt<br />
wie im Auto vorn statt hinten, seine Begleitung am<br />
besten auf dem Beifahrersitz – viel geschützter<br />
unter der Sprayhood bei Schlechtwetter, viel näher<br />
am Niedergang und Navi-Tisch. Ein Roadster auch<br />
unter Deck? Eindeutig nein. In der OPUS ist es<br />
nicht enger als in der „Limousine“, sondern länger,<br />
breiter, luftiger, geräumiger. Man hat Platz wie in<br />
einer deutlich größeren Yacht. Eben nur zu zweit.<br />
Länge: 16,71 Meter, Gewicht: 21 Tonnen, Breite:<br />
4,88 Meter, Segelfläche: 180 Quadratmeter.<br />
INFO WWW.SAILBEAUTIFUL.COM<br />
CORSAIR 37 CARBON Yacht<br />
Die Corsair 37 C ist mit einem steckbaren Schwert ausgestattet, sodass der Tiefgang von 0,5 bis 1,80 Meter variabel<br />
gehalten ist. Die Ruderanlage wurde überarbeitet und lässt den Steuermann noch direkter Manöver fahren und das Boot<br />
auf Kurs halten. Der hochmoderne Mast aus Karbon ist drehbar und vom Profil einem aerodynamischen Flügel nachempfunden.<br />
Sowohl die beiden Fallwinschen am Mast, die Großschotwinsch und zwei Winschen auf dem Kajütdach sind<br />
ebenso wie das Traveller-System von Harken. Viele Luken sorgen für ausreichend gute Belüftung und Helligkeit unter<br />
Deck und in den Schwimmern. Die Kajütfenster und das Steckschott sind getönt, um das Aufheizen unter Deck durch die<br />
Sonneeinstrahlung zu reduzieren. Der Innenausbau ist in hochfester Karbonbauweise erfolgt. Bis zu sechs Kojen ermöglichen<br />
auf der Corsair 37 C das Segeln auch mit großer Crew. Ein gemütlicher Salon, ein abgeschlossener Toilettenraum<br />
mit Waschbecken und eine Dusche gehören schon zur Standardausstattung dazu. Länge: 11 Meter, Breite: 7,80 Meter,<br />
Gewicht: 2650 Kilogramm. Der Preis liegt bei 278.200 Euro. INFO WWW.MAINSAIL-MULTIHULL.DE<br />
ZEYDON Z60 Yacht<br />
Faszinierendes Design, überragende Performance<br />
und maximaler Komfort sind die Markenzeichen<br />
einer neuen Generation von Hochseeyachten, die<br />
der junge belgische Bootsbauer Zeydon diesen<br />
Herbst präsentiert. Zur Entwicklung der ersten Yacht<br />
des aufstrebenden Unternehmens, der Zeydon Z60,<br />
gingen die Belgier im Frühjahr 2004 eine langfristig<br />
ausgelegte, intensive Zusammenarbeit mit der BMW<br />
Group DesignworksUSA ein. Die eigenständige<br />
Designtochter der BMW Group, die branchenübergreifend<br />
für eine Vielzahl von Industrien die<br />
unterschiedlichsten Produkte kreiert, wurde damit<br />
beauftragt, die Vision Zeydons zur Schaffung einer<br />
völlig neuen Kategorie im Bereich performanceorientierter<br />
Luxusyachten zum Leben zu erwecken. Im<br />
Exterior offen bart die Z60 am Regattasport orientierte<br />
Funktionalität, hervorragende Seetüchtigkeit und einen<br />
großzügig gestalteten Deckbereich. Das Interior<br />
wiederum überrascht durch einen zuvor nur bei weit<br />
größeren Yachten üblichen Ausstattungsumfang.<br />
INFO WWW.ZEYDON.COM<br />
FINNGULF Yacht<br />
Finngulf Yachts hat das Erfolgsmodell Finngulf 33 einer Verjüngungskur<br />
unterzogen und präsentiert ab sofort die Finngulf 331. So ist das Heck nun<br />
halb offen konzipiert, mit eingelassenem Staufach für die Gasflasche. Der Platz<br />
hinter dem Steuerrad wird um 10 Zentimeter vergrößert und auf vielfachen<br />
Wunsch wandert der Schalthebel der Motorsteuerung an die Steuerbordseite.<br />
Das verbessert die Beweglichkeit der Crew und Bedienbarkeit der Yacht<br />
besonders unter Seebedingungen. Ferner wird das Sprayhood nun in die<br />
Deckschale integriert wie auf den größeren Finngulfs, sodass es in eingeklapptem<br />
Zustand in einem Staufach versenkt werden kann. Das Fenster auf dem<br />
Kajütdach ist vergrößert und wird nun bündig („flush“) eingebaut, ebenso<br />
wie die Vorschiffsluke. Die Steuersäule ist zukünftig von einer schwenkbaren<br />
Halterung für den Kartenplotter gekrönt. Auch die Crew kann nun einen Blick<br />
auf den Plotter werfen. Rumpf, Rigg, Inneneinrichtung und vor allem die Preise<br />
werden identisch bleiben.<br />
INFO WWW.FYS.DE<br />
M-YACHTS M46 Yacht<br />
Zeitlos-klassische Linien kennzeichnen diese Yacht. Der positive Sprung, der<br />
klassische Spiegel mit herausklappbarer Badeplattform, der Bug mit langem<br />
Überhang sowie der elegante Decksaufbau machen die M46 zu einer außergewöhnlichen<br />
Erscheinung. Dahinter steht modernster Yachtbau: Rumpf und Deck<br />
entstehen als Sandwichkonstruktion mit Divinycell im Vakuum-Infusionsverfahren.<br />
Innen zeigt die M46 klassische Eleganz mit modernem Understatement:<br />
handwerklicher Mahagoniausbau mit viel Licht und Raum, großzügige Pantry,<br />
viel Stauraum, eine getrennte Duschkabine, Corian-Arbeitsflächen und viele<br />
intelligente Detaillösungen. Der Entwurf der M46 stammt aus der Feder des<br />
renommierten Architekten Ron Holland (Mirabella V, Felicita West). Mit dem Performance<br />
Cruiser richtet sich M Yachts an Segler, die maximalen Segelspaß ohne<br />
Einschränkungen beim Komfort erleben möchten. Länge: 14,20 Meter, Breite:<br />
3,60 Meter, Segelfläche: 102 Quadratmeter. Der Preis der M46 beträgt in umfangreicher,<br />
segelfertiger Eignerausstattung 447.700 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.).<br />
INFO WWW.M-YACHTS.DE<br />
KOBELT Schaltung<br />
Als Einhebelschaltung konzipiert, also ein<br />
Hebel für Getriebe und Drehzahl, bietet die<br />
neue Kobelt-Schaltung 2020 mehr als jede<br />
andere verfügbare Hebelschaltung. Komplett<br />
aus Edelstahl und Bronze hergestellt,<br />
hat sie einen flachen Dorn. Durch einen<br />
auf ein Gelenk montierten Kabelhalterungsbügel<br />
ist die Abgangsrichtung in drei<br />
verschiedenen Richtungen möglich. Sie<br />
bietet 3 Zoll = 76 Millimeter Kabelhub und<br />
ist gleich in fünf verschiedenen Gehäusen<br />
lieferbar (Bronze weiß pulverbeschichtet,<br />
Bronze schwarz pulverbeschichtet, Bronze<br />
poliert, Bronze verchromt sowie Aluminium<br />
gebürstet). Lieferbar für alle gängigen<br />
Kabeltypen und mit der Option eines<br />
Neutral-Sicherheitsschalters.<br />
INFO WWW.SAILTEC.DE<br />
EDSONS Steuerrad<br />
sailing journal 5 | 08<br />
58 | 59<br />
Beim „Double Black Diamond“-Steuerrad werden die gleiche Art Hohlspeichen<br />
verwendet wie bei den originalen „Diamond Series“-Steuerrädern. Durch die neu angeordneten<br />
Speichen wirkt diese Konstruktion jedoch leichter und eleganter. Das Rad<br />
wird komplett aus Aluminium hergestellt und hat dadurch ein erheblich geringeres<br />
Gewicht als vergleichbare Steuerräder aus rostfreiem Edelstahl. Es ist schwarz pulverbeschichtet.<br />
Durch den grauen ComfortGrip-Lederbezug bietet das Rad einen hervorragenden<br />
Halt. Mit einem Gewicht von 2,04 Kilogramm ist es sehr leicht. Das „Double<br />
Black Diamond“-Steuerrad ist zurzeit lieferbar in 48“ (1220 Millimeter) Durchmesser,<br />
weitere Größen sind in Vorbereitung. Der empfohlene Verkaufspreis für das Steuerrad<br />
mit einem Felgenbezug aus grauem ComfortGrip-Leder beträgt 2.099 Euro.<br />
INFO WWW.GOTTHARDT-YACHT.DE
audi 49er german championship<br />
Text Mareike Guhr © Fotos NRV/Tom Körber<br />
sailing journal 5 | 08<br />
60 | 61
egatta audi 49er german championship sailing journal 5 | 08 62 | 63<br />
Mit einem an Dramatik kaum zu überbietenden<br />
Medal Race gingen am Sonntag die Audi 49er German<br />
Championship zu Ende. Kemper/Jeschonnek verteidigten<br />
dabei ihre Führung und wurden als Sieger der Regatta<br />
gefeiert. Briesenick-Pudenz/Massmann mussten sich<br />
bei Punktgleichheit als Zweite knapp geschlagen geben.<br />
Mehr Spannung hätte man sich für das Finale des Audi<br />
49er German Championship nicht wünschen können.<br />
Florian Kemper und Wolf Jeschonnek aus Kiel lagen vor<br />
dem fi nalen Rennen punktgleich vor dem Duo Lennart<br />
Briesenick-Pudenz/Morten Massmann (Flensburg). Noch<br />
mehrmals wechselte die Führung während des halbstündigen,<br />
spannenden letzten Laufes, der geprägt war von<br />
mehrfachen Kenterungen. Am Ende schossen die Kieler<br />
als Erste und ganz knapp vor den Flensburgern über die<br />
Ziellinie. Nur acht der für das Medal Race qualifi zierten<br />
zehn besten Teams traten bei dem durch Sturm- und<br />
Schauerböen geprägten Rennen überhaupt an. Das<br />
Flottenfi nale der Plätze elf bis 20 war zuvor wegen des<br />
stürmischen Windes abgesagt worden. Während der gesamten<br />
Veranstaltung wurden Segler und Organisatoren<br />
vom Wetter stark gefordert. Nach einem ersten Wettfahrtversuch<br />
am Donnerstag mussten die Segler nach<br />
zahlreichen Kenterungen unverrichteter Dinge wieder in<br />
den Hafen zurückkehren. Freitag und Sonnabend zeigte<br />
sich zeitweilig zwar die Sonne und es konnte gesegelt<br />
werden, aber böiger Wind und heftige Regenschauer<br />
bestimmten nach wie vor das Geschehen auf dem<br />
Wasser. Als Highlight darf durchaus ein Nachtrennen<br />
gelten, das erstmalig in Hamburg ausgetragen wurde.<br />
Im Spotlight segelten acht 49er-Teams, angestrahlt von<br />
starken Scheinwerfern, vor der eindrucksvollen Kulisse<br />
der beleuchteten Hamburger Innenstadt. Das dänische<br />
Duo Karstoft/Bay gewann die Premiere des illuminierten<br />
Showsegelns und damit ein Fahrtraining bei Audi, das in<br />
dem Sportwagen R8 durchgeführt wird.
64 | 65 advertorial 5 | 08 szene hanseboot<br />
hanseboot<br />
Trockensurfen, Modell-Motorbootrennen und den großen Segeltörn planen –<br />
das sind nur einige der Höhepunkte im Rahmenprogramm der hanseboot 2008.<br />
Im Erdgeschoss der Halle B1 gibt es nicht nur das neueste Material für Trendsportarten<br />
im und auf dem Wasser, sondern auch jede Menge Mitmach-Angebote. An allen<br />
neun Messetagen führen die Surfl ehrer der Surf- und Kiteschule „Tatort Hawaii“<br />
interessierte Besucher mit Trockenübungen und Hilfestellungen an den Surf- und<br />
Kitesport heran. Mitmachen und Gewinnen heißt es bei der Premiere des „Powerboat-<br />
Mini-Cups“, den das Magazin boote in Zusammenarbeit mit der hanseboot in Halle A3<br />
durchführt. Besucher können auf einem Wasserbecken am Stand der boote-Redaktion<br />
mit schnellen Modellbooten im Maßstab 1:20 Rennen um den Tagessieg fahren und<br />
dabei attraktive Gewinne einheimsen. Mit Rat und Tat stehen die Experten der hanseboot-Törnberatung<br />
den Besuchern im Obergeschoss der Halle B1 zur Verfügung. Die<br />
Berater helfen kostenlos bei der Planung des Traumurlaubs. Neutral und mit viel Wissen<br />
verraten sie Tipps und Tricks zu den schönsten Revieren der Welt, geben Auskunft<br />
zu Regattateilnahmen mit dem Charterboot und zu speziellen Angeboten für Frauen-<br />
Crews. Bei Charterseglern wie Bootseignern gleichermaßen erfreuen sich Fahrtenkatamarane<br />
zunehmender Beliebtheit. Kein Wunder, denn sie segeln schnell und mit nur<br />
wenig Schräglage und bieten enorm viel Platz an und unter Deck. Im neuen „hanseboot<br />
multihull center“ in der Halle A1 gibt es alle Informationen rund um Katamarane<br />
und Trimarane. Werften und Händler präsentieren alle wichtigen Marken, auf Mehrrumpfboote<br />
spezialisierte Charterunternehmen präsentieren das weltweite Angebot zum<br />
Mitsegeln oder zum Mieten eines eigenen Schiffes. Für alle, die schon eingefl eischte<br />
Multihull-Freunde sind, gibt es an zwei Tagen ein Vortragsprogramm, das vom Verein<br />
Multihull Deutschland organisiert wurde.<br />
Die Neue Messe Hamburg ist fertig. Ein halbes Jahr früher als geplant. Zur hanseboot<br />
2008 steht die Neue Messe Hamburg erstmals mit allen elf Hallen, davon sieben<br />
komplett neuen, für eine Publikumsausstellung zur Verfügung. Damit können die circa<br />
800 Aussteller vom 25. Oktober bis zum 2. November 2008 insgesamt rund 82.000<br />
Quadratmeter Hallenfl äche nutzen – etwa 5.000 Quadratmeter mehr als im Vorjahr.<br />
Die Vergrößerung der Ausstellungsfl äche geht mit der inhaltlichen Neugliederung der<br />
hanseboot einher. Aussteller wie Besucher profi tieren von den thematisch geordneten<br />
Ausstellungsbereichen und können sich auf abwechslungsreiche Rundgänge auf dem<br />
A-Gelände unter dem Fernsehturm und auf dem B-Gelände freuen. Auf dem A-Gelände<br />
werden vor allem Yachten und Boote präsentiert. Die Halle A1 bietet mit 18 Metern<br />
lichter Höhe großen Serien-Segelyachten den nötigen Raum. In den Hallen A2 bis A4<br />
werden konzentriert alle Produkte rund um den motorisierten Wassersport zusammengeführt.<br />
Auf dem B-Gelände empfangen eine breite Produktpalette und die neue „hanseboot<br />
arena“ die Besucher. Neben Segel- und Motorbootinteressierten kommen hier<br />
auch Kitesurfer, Wakeboarder und Kanuten auf ihre Kosten. Wie im Vorjahr ist die mit<br />
13.000 Quadratmetern Fläche größte Halle B6 wieder eine gigantische Ausrüstungshalle<br />
– zur hanseboot 2008 erstmals mit allen Elektronikherstellern.<br />
In der brandneuen „hanseboot arena“ in Halle B5<br />
ist von morgens bis abends viel Spannendes zu sehen<br />
und zu hören. Neben einem vielfältigen Unterhaltungsprogramm<br />
bietet die traditionsreichste Bootsaustellung<br />
Deutschlands in schöner Regelmäßigkeit<br />
Aktion auf dem Wasser. Den Mittelpunkt der „hanseboot<br />
arena“ bildet die Show-Bühne am Rande des<br />
mit 15 mal 20 Metern größten hanseboot-Wasserbeckens<br />
aller Zeiten. Hier finden Talkrunden, Interviews<br />
und Siegerehrungen statt. Und von hier aus werden<br />
die verschiedensten Fun- und Wassersportaktionen<br />
auf dem Becken kommentiert. Die „hanseboot arena“<br />
startet morgens mit Filmvorführungen und einem<br />
Tretbootwettbewerb in den Ausstellungstag und steht<br />
auch für das Testen von Jollen zur Verfügung. Zu den<br />
Programm-Highlights zählen „Indoor-Match-Races“, Kanu-Polo-Vorführungen<br />
und die tägliche Liveschaltung<br />
zu Boris Hermann an Bord seiner 40-Fuß-Regattayacht<br />
BELUGA RACER. Der zurzeit erfolgreichste, deutsche<br />
Langstrecken-Regattasegler befindet sich während der<br />
hanseboot auf der ersten Etappe der Um-die-Welt-<br />
Regatta „Portimao Global Ocean Race“. Live von Bord<br />
informiert er die Messebesucher über den Stand der<br />
Dinge, während er dem ersten Ziel Kapstadt in Südafrika<br />
entgegensegelt.<br />
Die hanseboot 2008 wird zum Wassersport-Campus.<br />
Nach zwei erfolgreichen Kursen zum Sportbootführerschein<br />
See während der letzten hanseboot gibt es<br />
in diesem Jahr die „hanseboot academy“. Ein halbes<br />
Dutzend Segelschulen nutzt jetzt Deutschlands traditionsreichste<br />
Bootsausstellung als Plattform, um ein<br />
Feuerwerk rund um die Qualifi zierung für Skipper zu<br />
zünden. Sie bieten zusammen rund 250 Kursplätze an.<br />
Neben dem Sportbootführerschein See stehen zum<br />
Beispiel Kompaktlehrgänge für den Erwerb des SRC-<br />
Funksprechzeugnisses oder des Sportküstenschifferscheins<br />
(SKS) auf dem Programmplan. Weitere Kurse<br />
der „hanseboot academy“ behandeln die Themen Wetterkunde,<br />
Astronavigation und Seenotsignalmittel.<br />
INFO WWW.HANSEBOOT.DE
altic sprint cup<br />
sailing journal 5 | 08 66 | 67<br />
Text Raoul Kübler © Fotos Guts´n Glory/Nico Krauss<br />
EIN UNTERSCHIED WIE TAG UND NACHT.<br />
UND DAS ERSTE MAL, DASS ICH DIE<br />
ANSTEUERUNG AUF KLAIPEDA AUCH AM<br />
TAGE MITMACHE. 2005 WAR ICH DAS<br />
LETZTE MAL HIER. AUCH IM ZUGE DES<br />
BALTIC SPRINT CUPS. DAMALS KAMEN<br />
WIR NACH EINER SEHR LANGEN, FLAUEN<br />
NACHT UNTER CODE ZERO NOCH IN<br />
TIEFSTER DUNKELHEIT INS ZIEL. ICH ERIN-<br />
NERE MICH NOCH DARAN, WIE WIR UNS<br />
AUF DEM WEG VON RIGA NACH KLAI-<br />
PEDA DURCH FLAUE WINDE GEKÄMPFT<br />
HATTEN. DAZU HATTE UNS DAS RATING<br />
DER KLEINEN MAXFUN ERBARMUNGSLOS<br />
IN EINE STARTGRUPPE KATAPULTIERT, BEI<br />
DER WIR UNS PLÖTZLICH MIT BOOTEN,<br />
DIE BIS ZU DOPPELT SO GROSS WAREN<br />
WIE WIR, RUMÄRGERN MUSSTEN. ALLES<br />
UNERFREULICH. IMMERHIN TRÖSTETE<br />
UNS DAMALS, DASS DIE WETTERLOTTE-<br />
RIE UNS AM ENDE DER ETAPPE DANN<br />
DOCH NOCH KURZ VOR DEM ZIEL ZWI-<br />
SCHEN DIE BALTIC52 VOM KIELER YACHT<br />
CLUB UND DIE DAMALIGE WORLD OF<br />
TUI VON DER DHH GETRIEBEN HATTE.
ace baltic sprint cup<br />
CUT! Vier Jahre später. Der Baltic Sprint Cup hat<br />
mittlerweile an Erfahrung gewonnen. Das Team um<br />
Alan Green und Henning Rocholl hat die Veranstaltung<br />
arriviert. Nordsee, Kattegat, wieder der östliche Teil<br />
des Baltischen Meeres, wer die letzten drei Aufl agen<br />
nicht wie ich verpasst hat, kam unbestritten zu den<br />
schönsten Plätzen der Ostsee. Dazu haben Henning<br />
und Alan in ihrer konsequenten Art und Weise das<br />
Niveau der Veranstaltung Stück für Stück gehoben.<br />
Hatte der Cup 2005 noch mehr den Charakter einer<br />
„Cruise in Company“-Veranstaltung, zog das sportliche<br />
Niveau mit jeder Neu-Aufl age kontinuierlich an. So<br />
startete 2006 mit UCA die erste Maxi-Yacht und 2007<br />
nutzte Hanse mit der FRÜHSTÜCKDIREKTOR das Umfeld<br />
zum Test neuer Renntechnologie. Konsequent<br />
also, dass SAIL&RACE 2008 zum ersten Mal Cruiser<br />
und Racer voneinander trennt. Mit Erfolg, wenn man<br />
die Meldeliste zum BSC betrachtet. Ein Maxi, ein Volvo<br />
Ocean Racer, drei baugleiche Schwestern vom Typ<br />
Rogers46 und mehrere spitzen One Offs wie Tilmar<br />
Hansens OUTSIDER oder die schwedische ESSEX GIRL<br />
versprachen 2008 von Anfang an seglerische Wettkämpfe<br />
auf höchstem Niveau.<br />
Kein Wunder also, dass ich nicht lange nachdenken<br />
musste, als mich Christopher im Winter 2007<br />
anrief und wissen wollte, ob ich wieder mit an Bord<br />
kommen wolle. Allein der Gedanke, dass wir wieder<br />
gemeinsam segeln würden, war reizvoll, aber dass<br />
Christopher auch aufgerüstet hatte und wir mit einem<br />
absolut machtvollen Instrumentarium an der Startlinie<br />
mit dabei waren, gab den Ausschlag. Im Grunde ein<br />
3er-Matchrace über 700 Meilen durch die Ostsee.<br />
Wer kann denn da Nein sagen? Auch wenn Dissertation,<br />
Freundin und Verein rufen.<br />
sailing journal 5 | 08 68 | 69
Auf der Kimm achteraus kann ich niemanden mehr<br />
erkennen. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn wir nicht<br />
vor 40 Minuten den Funkspruch der ESSEX GIRL aus<br />
Schweden gehört hätten: „Race Commitee, this is SY Essex<br />
Girl, we are 5 nm ahead of the fi nish line.“ Vor der<br />
Flaute in der Nacht war die ESSEX zusammen mit dem<br />
Volvo AMBERSAIL aus Litauen klar achteraus. In der<br />
Dunkelheit haben wir sie verloren. Entsprechend meine<br />
Enttäuschung, als wir die lange Mole zwischen Kurischer<br />
Nehrung und Klaipeda hochmotoren. Im Hafen warten<br />
alle aus unserer Startgruppe auf uns. Einzig die NORD-<br />
DEUTSCHE VERMÖGEN liegt noch hinter uns. Klaipeda,<br />
du machst es mir nicht einfacher, dich zu mögen.<br />
sailing journal 5 | 08 70 | 71<br />
Dabei gibt sich die Stadt alle Mühe. Blendender Sonnen<br />
schein statt regnerischer Tristesse, wie ich sie aus<br />
2005 in Erinnerung habe. Ein freundliches Welcome<br />
von den Offi ziellen und drei Tage Aufenthalt im Sea Festival<br />
tun ihren Rest dazu. Ich schließe mich der großen<br />
Freude aller Teilnehmer an und schließe die Stadt in<br />
mein Herz. Beim fi nalen Abschiedslauf durch die Stadt<br />
überwinde ich dann auch meine streng antrainierte<br />
norddeutsche Zurückhaltung und mache jede Welle<br />
der Parade mit, in der wir mitmarschieren. Und dabei<br />
war zu dem Zeitpunkt noch nicht mal Bier im Spiel.
72 | 73 sailing journal 5 | 08<br />
race baltic sprint cup<br />
Ein Novum 2008 neben der erstmaligen Gruppeneinteilung<br />
war auch, dass man neben reinen Langstreckenwettfahrten<br />
zum ersten Mal in der Danziger<br />
Bucht ein Inshore Race veranstaltet hat. Hut ab, dass<br />
Henning und seine Kollegen hier standhaft blieben<br />
und die vielen Zweifel und Vorbehalte mancher Segler<br />
gegenüber der Kurzbahn zerstreuten. Vor allem, weil<br />
ursprünglich vom Veranstalter die Serie als Einladung<br />
an die polnischen Segler gedacht war, damit diese<br />
sich vor Ort mit den baltischen Cuppern messen können.<br />
Trotz der geringen polnischen Beteiligung haben<br />
Henning und Alan das Format aufrechterhalten und<br />
am Ende selbst noch organisiert.<br />
Nach den Inshores wurde dank einiger Überraschungen<br />
die Führungstabelle deutlich verändert und<br />
manche Crew konnte mit neuem Elan die fi nale Etappe<br />
auf dem Weg nach Bornholm in Angriff nehmen. Und<br />
genau diese aufkeimende Hoffnung war dann am Ende<br />
an einem unsagbaren Segelkrimi schuld, der es an<br />
nichts mangeln ließ: Flauten, eine Vielzahl an taktischen<br />
Optionen, vermeintlichen Siegern und einer glorreichen<br />
Abschiedsparty auf Bornholm.<br />
Ich habe Henning seit meiner Ankunft in Kiel kaum<br />
noch gesprochen. Zu sehr hat mich der Alltag wieder<br />
in den Griff bekommen und zu sehr sind Henning und<br />
Alan schon wieder mit der Planung für 2009 beschäftigt.<br />
Ich bin mir sicher, dass die beiden erneut probieren,<br />
die von ihnen gelegte Latte noch ein bisschen<br />
höher zu legen. Und ich bin mir sicher, dass sie es<br />
schaffen werden, über die Latte noch einmal rüberzuspringen.<br />
Aber eine Bitte, Jungs: Lasst uns doch bitte<br />
mal länger in Danzig bleiben!
74 | 75 sailing journal 5 | 08<br />
sailstyle<br />
THE NORTH FACE Handschuhe<br />
Die Legende unter den Fäustlingen: der Hymalayan Mitt. Nun wurde er<br />
überarbeitet: 800er-Daunenfüllung, Gore-Windstopper (wasserdicht und<br />
atmungsaktiv), zweilagige wasserdichte Lederhandfl ächen. Zusätzlich ist die<br />
Kordel einhändig bedienbar. Der Preis liegt bei 115 Euro.<br />
INFO WWW.THENORTHFACE.DE<br />
GAASTRA PRO Kollektion<br />
Das Gaastra nicht nur modische Kleidung und<br />
Accessoires produziert, ist bei der Herkunft der Firma<br />
kein Wunder. Seit 1897 wurden im holländischen<br />
Sneek Segel hergestellt, samt dazugehöriger<br />
Kleidung. Die Pro Kollektion wird allerdings nur in<br />
ausgewählten Shops und bei Conleys zu fi nden sein.<br />
INFO WWW.GAASTRAPROSHOP.COM und<br />
WWW.GAASTRA.CONLEYS.DE<br />
OLYMPUS E-420 Kamera<br />
Als Hommage an die berühmte japanische<br />
Dichterin Ono no Komachi, deren Schönheit<br />
legendär war, wurde das „E-420 Komachi Kit“<br />
kreiert. Das Paket enthält die leistungsstarke<br />
E-420 sowie das schlanke Zuiko Digital 25<br />
mm 1:2,8 Pancake und ist damit das derzeit<br />
handlichste D-SLR-Kit.<br />
INFO WWW.OLYMPUS.DE<br />
HOCHLEISTUNGSSEGELN Buch<br />
Es ist das Standardwerk für jeden ambitionierten Regattasegler:<br />
„Hochleistungssegeln“ von Frank Bethwaite, der durch seine<br />
Entdeckungen im Bereich des Segelsports ganz neue Segeltechniken<br />
und Bootsbauentwicklungen möglich gemacht hat. Die deutschsprachige<br />
Ausgabe ist jetzt in überarbeiteter Aufl age wieder in den<br />
Buchhandlungen zu haben. Das Buch „Hochleistungssegeln“ ist neu<br />
im Verlag der Hochleistungssegeln GmbH erschienen und für 59,90<br />
Euro im gut sortierten Fachhandel.<br />
INFO WWW.HOCHLEISTUNGSSEGELN.COM<br />
FRANCO COSTA Kalender<br />
Franco Costa, als Maler weltberühmt für seine einzigartigen Segelbilder und<br />
sein soziales Engagement, hat zusammen mit der Kieler Alpha Edition einen<br />
Wandkalender mit einigen seiner berühmtesten Bilder zusammengestellt.<br />
Im Format 47 x 60 Zentimeter ist der Kalender ein echter Blickfang an jeder<br />
Wand und die hochwertigen Bilderdrucke auf 170 Gramm schwerem Papier<br />
können auch problemlos gerahmt werden. Ein wunderbares Geschenk<br />
für jeden Segler, aber auch für Liebhaber des italienischen Künstlers. Der<br />
Franco Costa Kalender 2009 ist im Buchhandel zum Preis von nur 24,95 Euro<br />
unter der ISBN 978-3-8256-7416-8 erhältlich.<br />
INFO WWW.FRANCOCOSTA.COM<br />
„SIR JAMES“ Schuhanzieher<br />
Endlich ist sie da, die Alternative zum starren Schuhlöffel. Auf einem schlichten<br />
Nylonband gleitet der Fuß in jeden Schuh. Damit man, wenn man unterwegs ist, nicht<br />
auf seinen „Sir James“ verzichten muss, rollt man das Ding einfach zusammen und steckt<br />
es in das dazugehörige Etui. Einfacher geht es nicht. Der Preis liegt bei 12,90 Euro.<br />
INFO WWW.DISCOVERY-24.DE<br />
NEOZ CORDLESS LIGHTING Lampe<br />
Das gibt es erst seit 1995 – Lampen ohne lästige Kabel. Statt dass man ständig<br />
darüber stolpert, lässt man sie einfach weg. Die australische Firma Neoz ist<br />
mittlerweile in 50 Ländern vertreten, vom Ritz Carlton bis zum Jazz on Linclon in New<br />
York. Da stolpert nun niemand mehr. Müssen Sie auch nicht. Wie das funktioniert?<br />
Mit Halogenlampen samt Lithium-Ion-Akkus. Eco-Version: höchster Modus 7<br />
Stunden, mittlerer Modus 10 Stunden, Ladezeit 4,5 Stunden. Pro-Version: höchster<br />
Modus 10 Stunden, mittlerer Modus 13 Stunden, Ladezeit 8,5 Stunden. Der Preis<br />
liegt bei 379 Euro (Eco) und 429 Euro (Pro).<br />
INFO WWW.MOONICH.DE<br />
BLOMUS Luftbefeuchter<br />
Die Heizsaison steht vor der Tür bzw. hat schon begonnen. Wie jedes Jahr<br />
ärgert man sich über zu trockene Luft in den Räumlichkeiten. Abhilfe schafft<br />
Blomus. Er muss nicht auf oder an der Heizung liegen, sondern kann überall<br />
im Raum untergebracht werden. Der Preis liegt bei 29,90 Euro.<br />
INFO WWW.DISCOVERY-24.COM<br />
DIE KÜSTEN SÜDAFRIKAS Buch<br />
Seit Ende der Apartheid wendet sich die Welt dem äußersten<br />
Süden Afrikas wieder zu. Die wilde Schönheit des Landes<br />
entlang zweier Ozeane zieht Reisende aus aller Welt an.<br />
Jörn Vanhöfen fuhr 2500 Kilometer entlang den Stränden<br />
Südafrikas und fotografi erte die Landschaften und Menschen an<br />
unbändigen Küsten. Der Preis liegt bei 49 Euro.<br />
INFO WWW.MARE.DE<br />
OLYMPUS Kamera<br />
Je kleiner, desto doller, könnte man<br />
sagen. Schlankes Metallgehäuse in Rot,<br />
Gelb, Silber und Schwarz. Dazu gesellen<br />
sich ein paar technische Raffi nessen wie<br />
Schattenaufhellung, Gesichtserkennung,<br />
3-fach-Zoom (38-114 Millimeter), 2,7-<br />
Zoll-Monitor, und 10 Mio. Pixel. Der<br />
Preis liegt bei 219 Euro.<br />
INFO WWW.OLYMPUS.DE
76 | 77<br />
sailing journal 5 | 08<br />
regatta flens super sail tour sylt<br />
flens super sail tour<br />
Text Jens Hannemann © Fotos Tom Körber
78 | 79 sailing journal 5 | 08<br />
regatta flens super sail tour sylt<br />
Viele Zehntausend Besucher erlaubten hautnah das<br />
große Finale der Flens Super Sail Tour 2008 auf der Urlaubsinsel<br />
Sylt. Bürgervorsteher Peter Schnittgard eröffnete<br />
die Veranstaltung am Samstagmorgen und bedankte<br />
sich beim exklusiven Teilnehmerfeld aus Welt-, Europaund<br />
Deutschen Meistern, dass sie und das Management<br />
von ProSail Sail Events, Westerland auf Sylt wieder als<br />
Austragungsort für das Tour-Highlight gewählt haben.<br />
Der erste Tag war der ideale Segeltag in der Brandung<br />
am Brandenburger Strand. Wind mit vier bis fünf<br />
Beaufort aus nordwestlichen Richtungen und eine sich<br />
immer mehr aufbauende Welle machten der Wettfahrtleitung<br />
und der DLRG in ihren Schlauchbooten mehr<br />
zu schaffen als den 26 Hobie-16-Teams. Wettfahrtleiter<br />
L. Klemp aus Hamburg hatte dennoch keine Probleme,<br />
am Samstag drei Qualifi kationsrennen für die am Sonntag<br />
geplanten Team Match Races zu starten. Das Besondere<br />
an den Regatten der Flens Super Sail ist die<br />
Nähe zu den Zuschauern, die zu Tausenden an der<br />
Promenade aufmerksam das Spektakel auf dem Wasser<br />
unter fachkundiger Live-Moderation verfolgen konnten.<br />
Kenterungen waren ebenso ohne Fernglas zu beobachten<br />
wie rasantes Surfen der schnellen Katamarane die<br />
Wellen hinunter. Das Ziel war keine auf dem Wasser<br />
ausgelegte Ziellinie, sondern ein Strandkorb. So schossen<br />
die Katamarane mit Höchstgeschwindigkeit mit der<br />
Welle auf den Strand und mussten den Strandkorb<br />
noch im Sprint zu Fuß erreichen. So mancher Vorsprung,<br />
der auf dem Wasser mühsam herausgesegelt<br />
wurde, ging noch auf den letzten Metern verloren, da<br />
eine hohe Sandabbruchkante zu erklimmen war.
Am Sonntag traten dann die hoch motivierten Segler<br />
im Team Match Race gegeneinander an. Das Wetter<br />
hatte sich etwas beruhigt, die Sonne schien und die<br />
Wellen waren nicht mehr ganz so aggressiv wie noch<br />
am Samstag. Dennoch brach bei einem der Besten die<br />
Ruderanlage und es drohte ihm frühzeitig das Ende,<br />
aber der Modus erlaubte den Einsatz eines Reservekatamarans<br />
und so konnte das Team LIROS mit seinem<br />
Spitzensegler Ulf Hahn (Lübeck) die Rennen fortsetzen<br />
und am Ende mit dem großen Sieg küren. Den Siegerpokal<br />
erhielten die vier glücklichen Gewinner aus den<br />
Händen von Bürgermeisterin Petra Reiber.<br />
Das Kinderfest mit Trampolin, Hüpfburgen und Kettcar-Rennen,<br />
eine große VW-Freizeitmobileausstellung<br />
und die zahlreichen anderen Stände auf der Promenade<br />
waren sehr gut besucht und es kam niemals Langeweile<br />
auf. Die Idee, den Sieger der Flens Super Sail<br />
in einem Team Match Race auszusegeln, kommt bei<br />
den Zuschauern sehr gut an. „Es ist viel einfacher bei<br />
vier Booten als Zuschauer den Überblick zu behalten,<br />
als wenn ein ganzes Feld von mehr als zwanzig Booten<br />
gleichzeitig unterwegs ist“, so Jens Hannemann, Pressesprecher<br />
der Super Sail Tour. „Wir freuen uns heute<br />
schon auf das kommende Jahr in Westerland auf Sylt.“
82 | 83 sailing journal 5 | 08<br />
onboard extreme40<br />
impaternosterzursee<br />
Text Jan Eike Andresen © Fotos Tom Körber<br />
Randy Smith hat schon viel erlebt. Unzählige Stunden<br />
hat er als junger Spund in den Achtzigern auf seinem<br />
Tornado abgeritten, wunde Hände haben seine<br />
Tage geprägt, bevor ihm seine Medaille bei den Spielen<br />
vergönnt war. Er hat den America´s Cup gewonnen<br />
und mehr als 50 nationale und internationale Titel<br />
errungen. Auf dem Wasser kann ihn also so schnell<br />
nichts erschüttern. Wäre da heute nicht dieser Presse-<br />
Tag: Eine neumodische Erfi ndung von Marketingexperten,<br />
abgeschaut von Formel 1 und Fußball, bei der es<br />
nicht darum geht, möglichst schnell seine Runden zu<br />
drehen, sondern sich möglichst schmeichelhaft in den<br />
Gazetten dieser Welt zu präsentieren. Spötter würden<br />
sagen, hier gäbe es blumige Segelkurse für <strong>Journal</strong>isten,<br />
die Lee von Luv nicht unterscheiden können. Entsprechend<br />
niedergeschlagen schaut Segellehrer Randy, als<br />
ihm nach unzähligen Runden an diesem Tag mit halber<br />
Kraft und unbeholfenen <strong>Journal</strong>isten die zwei hübschesten<br />
Segelschülerinnen vom Trampolin seines VX-40-<br />
Katamarans springen und sich verabschieden. Innerlich<br />
darauf vorbereitet, die nächste Runde mit Halbgas für<br />
grünhornige Zeitungsredakteure fahren zu müssen,<br />
spult Randy seine Standardprozedur ab („Hi, I´m Randy,<br />
nice to meet you, great you came here. This is a sailing<br />
boat, yes, it does mean we use wind only, no pollution<br />
...“), als seine Stimme zögernd den Reiseführer ablegt:<br />
Drei Jungs Mitte zwanzig fahren ehrfürchtig mit den<br />
Fingern über die Kunstfaserwanten des Katamarans,<br />
drehen neugierig an den Harken-Karbonwinschen, wollen<br />
verstehen, warum sie angeblich in diesem Moment<br />
die Zukunft des Segelns in den Händen halten. Keine<br />
Kamera, kein Notizblock, keine lackierten Fingernägel.<br />
Was ist denn hier los? Man sieht Randy seine Verwirrung<br />
an. “We´d like to fi nd out what an VX-40 is! A<br />
quick round. Full Throttle, no Interruption!“ Nur um<br />
kurz klar zu machen, dass wir nicht zum Kaffeesegeln<br />
gekommen sind ...<br />
„Who´s driving then?“, schießt Randy zurück – freilich<br />
selbst noch nicht wissend, ob die bevorstehende<br />
Abgabe seines Steuerknüppels gleich den Untergang<br />
von Mann und Maschine bedeuten wird. Ich schlucke<br />
– das meint der doch nicht ernst! Wir drei Einrumpfsegler,<br />
aufgewachsen in der Tradition des Segelns<br />
von gestern und nicht vertraut mit der Zukunft des<br />
Sports von morgen, sollen diese Karbonfl under bewegen?<br />
Randys fester Blick verrät die Antwort. Wollen<br />
wir doch herausfi nden, ob der ausdrucksstarke Klassenname<br />
Volvo Extreme40 die Realität getroffen hat.<br />
Und ob sich ein Haufen Kohlefaser und Foliensegel<br />
im Wert von 400.000 Euro mal eben domestizieren<br />
lässt. Gut, durchatmen, cool bleiben. Ich gehe an die<br />
Pinne, nicht gerade der Job, an den ich vorm Ablegen<br />
gedacht hätte. Niklas sitzt am Traveller, Max macht<br />
Groß. Keine Einführung, just win or swim. Noch ist<br />
alles safe. Wie eine Playmobil-Ente liegt das Monster<br />
in der Kieler Förde. Max nimmt die Großschot dicht.<br />
Oder das, was davon übrig ist: ein Dyneema-Bändsel,<br />
fi ngerdick. Keine Übersetzungen, keine Talje. Die<br />
Schot geht direkt auf einen Hydraulikzylinder unterm<br />
Großbaum. Nun gut, denke ich, andere Schiffe – andere<br />
Sitten. Langsam pumpt Max Druck ins Hydrauliksystem.<br />
Man merkt ihm den Respekt vor der Flunder<br />
an, wir alle wollen keine schlafenden Hunde wecken.<br />
Aber der Kat schläft weiter träge vor sich hin. Unvorstellbar,<br />
dass das Gefährt einfach umkippen, sich gar<br />
überschlagen kann. Aber dann klappen die Latten im<br />
Großsegel um, es knallt einmal und unser Kat faucht<br />
los. Er bäumt sich auf, beschleunigt, einem Paternoster<br />
gleich hebt es uns auf dem Luvschwimmer nach oben.<br />
Eine Gischtfontäne lässt den Leeschwimmer verschwinden,<br />
wie ein aus der Startbox entlassenes Rennpferd<br />
schießt der Kat über die Förde.<br />
Urplötzlich ist dann alles ruhig. Nichts knarrt mehr,<br />
kein Rattern einer Schot. Der Leeschwimmer ist wieder<br />
an die Oberfl äche zurückgekommen und wir schweben<br />
knapp vier Meter über der Ostsee. Wie ein Jumbojet,<br />
der in 10.000 Meter Höhe sein Heil über den Wetterkapriolen<br />
der Atmosphäre sucht, gleiten wir dahin.<br />
Über den Elementen und der reißenden Kraft des<br />
Wassers. Eine gespenstische Ruhe herrscht an Deck,<br />
das uns begleitende Schlauchboot mit dem brüllenden<br />
75-PS-Außenborder und einer Horde Marketingfritzen<br />
versinkt hinter uns im weißen Kielwasser. Gestartet<br />
im Herzen Kiels vor der Reventlouwiese nehmen wir<br />
Kurs auf die Außenförde. Raus aus den unbeständigen<br />
Winden der Innenförde, hinein in das Paradies des<br />
frischen Westwindes eines spätsommerlichen Atlantiktiefs.<br />
Die Anspannung an Bord ist zwar noch da, aber<br />
sie wird übertrumpft von unserem ungläubigen Staunen<br />
über die Macht der Physik. Wir suchen jetzt die<br />
Böen, laden das Boot mehr und mehr mit Druck auf<br />
und ziehen den Luvrumpf immer höher. Learning by<br />
doing. Das Spielerische in unserer Art, das Neue, Unbekannte<br />
zu entdecken und seine Grenzen zu fi nden,<br />
scheint Randy zu gefallen. Verschmitzt lächelnd sitzt er<br />
auf dem hinteren Beam – zu unserer Beruhigung immer<br />
eine Hand an der Notbremse des aufgepowerten<br />
Hydrauliksystems. Dieser Paternoster zur See gefällt<br />
uns! Einer Achterbahnfahrt gleich scheuchen wir das<br />
ächzende Karbon über die Förde. Einmal an der Pinne<br />
gezogen, richtet sich der Kat steil auf, wie bei einem<br />
startenden Flugzeug wird der Magen in den Bauch<br />
gedrückt. Oben angekommen, das Schwert frei in der<br />
Luft, ist es eine große Freude, einfach den Traveller zu<br />
öffnen, Druck aus der Kiste zu nehmen und im freien<br />
Fall mit dem Luvschwimmer ins Wasser zu fallen. Das<br />
Gefühl der Schwerelosigkeit macht uns süchtig, die<br />
Fontäne beim Eintauchen des Rumpfes ins Wasser begräbt<br />
uns alle. Die extreme Spannweite des Kats macht<br />
diese Wasserrutschenfahrt möglich. Fast genau so breit<br />
wie lang bedarf es bei diesen 40-Fuß-Geschossen gar<br />
nicht einmal so viel Krängung, damit der Rumpf um<br />
vier Meter nach oben ragt. Oben angekommen fühlt<br />
man sich beim ersten Mal so ähnlich wie ein kleines<br />
Kind, das sich zum ersten Mal vom Sprungturm stürzen<br />
soll. Es ist einfach alles nur krass!<br />
Überhaupt nötigt einem die extreme Geschwindigkeit<br />
von knapp 30 Knoten an diesem Nachmittag<br />
so einige Besonderheiten auf. Der Fahrtwind zum<br />
Beispiel ruiniert so ziemlich alle Böenansagen. Wir<br />
sehen zwar den schwarzen Böenstrich über die Wasseroberfl<br />
äche streichen, aber immer wieder, wenn wir<br />
denken: „Gleich trifft er uns, alle festhalten!“, passiert<br />
absolut gar nichts. Kein Wunder für den, der sich an<br />
die Vektorgrafi k der berühmten A-Scheintechnik erinnert.<br />
Trägt man dort den Fahrtwind als gut und gerne<br />
das Doppelte der wahren Windgeschwindigkeit ein,<br />
so stellt man recht schnell fest, dass dies die eigentlich<br />
tonangebende Komponente ist. Den Kräften an<br />
Bord ist es daher relativ egal, ob eine Bö die wahre<br />
Windgeschwindigkeit von neun Knoten auf 15 Knoten<br />
erhöht, denn relativ kommt nur ein Bruchteil davon an<br />
Deck an. Was jedes andere Boot nur kräftig in Krängung<br />
versetzt, wandelt der Kat schlicht in Speed um.<br />
Alles andere bleibt, wie es ist. Der Fahrtwind legt sich<br />
wie ein schützender Mantel um die fragile Karbonkonstruktion.<br />
Hinzu kommt: Die meisten Böen kriegt man<br />
ohnehin nicht mehr ab, denn wie sollte der Wind das<br />
Schiff auch erreichen, wenn es schneller fährt, als die<br />
Böen über das Wasser ziehen?<br />
All das gilt freilich nur, solange das Schiff mit besagten<br />
30 Knoten durch die Ostsee nagelt. Wehe, es<br />
bleibt stehen! Dann fehlt der von vorn kommende<br />
Fahrtwind, sodass auch der scheinbare Wind den Kat<br />
mit seiner überdimensionalen Segelfl äche genau von<br />
der Seite treffen kann. Hilfl os ausgeliefert wird der Kat<br />
zum Spielball des Windes, der Luvschwimmer schießt<br />
explosionsartig in die Höhe. Die Achterbahnfahrt läuft<br />
an, ohne dass es jemanden gäbe, der im Kontrollraum<br />
die Fäden in der Hand hätte. Und man sehnt sich nach<br />
dem kontrollierten Krängen eines Schiffes von heute<br />
oder gestern, während man auf dem bockigen Gefährt<br />
von morgen um sein Leben fürchtet.<br />
Das Gestern, das oft auch mit dem „Guten Alten“<br />
bezeichnet wird. Denn nicht zu unrecht stellt man<br />
wohl erkennend fest, warum einrümpfige Kielschiffe<br />
seit Menschengedenken den Bootsbau beherrschen.<br />
Sich überschlagende Katamarane gehören erkennbar<br />
nicht zum „Guten Alten“! Aber unabhängig davon, ob<br />
so ein VX-40 nun zum Heute oder Morgen gehört,<br />
kann man zumindest sagen, dass der Segelsport nach<br />
seiner Zukunft sucht. Schon einmal war Randy der<br />
Gegenwart entflohen und in diese Zukunft geflüchtet.
Das war 1988 nach seiner Olympiamedaille im Tornado.<br />
Gerade noch rechtzeitig, um als Experte die<br />
Cuplegende Dennis Connor bei dem berühmten<br />
Mismatch unterstützen zu dürfen. Wie heute kamen<br />
damals die Kontrahenten beim America´s Cup nicht<br />
über einen grünen Zweig und verabredeten sich zum<br />
„Deed of Gift“-Match, in der Presse heute auch ehrfürchtig<br />
als DOG-Match bezeichnet. Es war die Zukunft<br />
des Segelns gegen die altbackenen, aber aufgemöbelten<br />
Prinzipien des Sports. Ein, an den heutigen<br />
Maßstäben gemessen, kleiner Katamaran gegen ein<br />
Monster von Monohull. Es siegte die Zukunft, Connor<br />
hatte mit seinem Kat dem dreimal größeren Monohull<br />
die Grenzen der Physik aufgezeigt. Und Randy war<br />
mittendrin. Genau 20 Jahre später sorgt er nun wieder<br />
mit einem Kat für Furore und prägt die Zukunft<br />
des Sports: Beim iShares Cup, einer der innovativsten<br />
Regattaserien unserer Zeit, tritt er mit dem Team<br />
TOMMY HILFIGER an. Das Publikum steht gebannt an<br />
der Förde und schaut zu. Dabei liegt die Innovation<br />
nicht am Ort des Geschehens, denn überall wollen<br />
Veranstalter auf den Rathausteichen dieser Welt vor<br />
großem Publikum das Segeln präsentieren. Nein, es<br />
sind die Schiffe, die den iShares Cup zu einem wirklich<br />
lohnenden Ausflug machen. Wo mancherorts mit<br />
schwimmenden Kühlschranktüren um die Gunst des<br />
Publikums gesucht wird, setzt der iShares Cup auf<br />
spektakuläre Überschläge und rasante Geschwindigkeiten.<br />
Wenn auch alle um die Zukunft des America´s<br />
Cup weinen, so überwiegt doch mittlerweile die Spannung<br />
des erwarteten Rennens mit den zwei Riesenkatamaranen<br />
gegenüber dem Anblick der mit zwölf Knoten<br />
scheinbar dahindümpelnden IACC-Schiffen.<br />
Was dieses Rennen an Action bedeuten wird, lässt<br />
sich zurück an Bord unserer TOMMY HILFIGER erahnen.<br />
Der Wind hat zugelegt. Zwar ist mit knapp zwölf<br />
Knoten Wind alles andere als viel Druck in der Luft,<br />
schon gar nicht, wenn man mit einem stäbigen Seekreuzer<br />
auf der Ostsee unterwegs ist. Aber die Böen<br />
haben es in sich, gerade wenn man in vier Meter<br />
Höhe der Luvtonne entgegenschwebt und sich vorstellt,<br />
an jener mit dem Gennaker die Segelfl äche noch<br />
einmal knapp verdoppeln zu wollen. Ich falle ab, Niklas<br />
lässt den Traveller nach Lee rauschen. Einem Stein<br />
gleich fallen wir vom Himmel, doch kurz bevor wir mit<br />
dem Luvrumpf aufschlagen, verharrt das Schiff, so viel<br />
Druck baut sich beim Abfallen auf. Der Leerumpf ist<br />
auf Tauchstation gegangen und bohrt sich durch das<br />
tosende Ostseewasser. Zur Erinnerung: Wir haben<br />
knapp vier Windstärken! Der Gennaker geht hoch.<br />
Weil der Fahrtwind den Wind an Deck so weit von<br />
vorn kommen lässt, wäre ein herkömmlicher Gennaker<br />
viel zu bauchig. Deshalb haben die VX-40-Katamarane<br />
onboard extreme40<br />
ein ganz fl ach genähtes Etwas, das eher an eine Genua<br />
erinnert – seit Paul Cayards Streifzug durch die<br />
Grenzbereiche der Segelvermessung beim Volvo Ocean<br />
Race 1997/98 kann man so etwas auch Code-0<br />
nennen. Wie diese Monstergenuas beim Ocean Race<br />
werden die Gennaker aufgerollt gesetzt und dann wie<br />
eine Rollfock ausgerollt. Aber zu meinem Erstaunen<br />
steht unsere Rakete erst einmal. Kein Wunder, ich bin<br />
viel zu tief gefahren, der Wind kommt genau von hinten<br />
und treibt uns vor sich her wie eine Charterquarze<br />
im Sonnenuntergang vor der adriatischen Küste. Also<br />
leicht anluven. Bis wieder Druck ins Schiff kommt.<br />
Die Kunst guten Steuerns ist es jetzt, den Kat auf eine<br />
Kufe zu setzen, ihn auf Topspeed zu bringen. Auch<br />
wenn man eigentlich Raum nach Lee machen möchte,<br />
gilt es erst einmal anzuluven. Sobald man über die<br />
Fauch- und Knatterphase wieder hinaus ist, drückt einen<br />
der Fahrtwind automatisch nach Lee.<br />
Also alles ganz einfach? Mitnichten! Unter Gennaker<br />
lässt sich erahnen, wie schmal der Grat zwischen Leben<br />
und Tod sein kann mit solch einem Gerät. Nicht immer<br />
kann man einfach abfallen, um in einer Bö Druck aus<br />
dem Kat zu lassen. Denn zieht man an der Pinne, versenkt<br />
sich erst einmal der Leeschwimmer komplett im<br />
Wasser, das Heck drückt nach oben. Der Kurs hingegen<br />
ändert sich nicht! Nur noch durch Anluven kann<br />
man das versenkte Leeschiff bei mehr als 25 Knoten<br />
Fahrt zurück an die Wasseroberfl äche befördern und so<br />
die Manövrierfähigkeit zurückerobern. Das geht aber<br />
nicht, wenn eine Bö das Abfallen aufdiktiert. Typischer<br />
Fall von Zwickmühle. Zwar kann man noch handeln,<br />
doch egal was man tut, es ist alles verloren. Doch wo<br />
verloren früher Sonnenschuss hieß, steht es jetzt für<br />
nose dive. Salopp übersetzt: Überschlag! 40 Fuß stehen<br />
dann senkrecht im Wasser, der Mast schlägt einer<br />
Bombe gleich ins Meer ein. Wer da nicht vorher abspringt,<br />
fi ndet sich plötzlich auf Höhe eines Freibad-<br />
Zehners wieder, bevor er abgeschmissen wird. Das<br />
Ding bleibt einfach ein Paternoster – nur mit dem Unterschied,<br />
dass jeder Paternoster einen spätestens oben<br />
wieder mit nach unten nimmt. Ein VX-40 hingegen lässt<br />
einen auch schon mal aus 40 Fuß Höhe fallen ...<br />
sailing journal 5 | 08 84 | 85
86 | 87 sailing journal 5 | 08<br />
szene match-mädels<br />
diematch-mädels<br />
DER WELTSEGLERVERBAND ISAF HAT VERKÜNDET: FRAUEN<br />
MATCH RACE IST OLYMPISCH. FÜR SILKE HAHLBROCK,<br />
DEUTSCHLANDS BESTE DIESER ZUNFT, WIRD ES JETZT ERNST.<br />
2008 HAT SIE SICH AN DIE WELTSPITZE GESEGELT – 2012<br />
MÖCHTE SIE MIT IHREM TEAM VOR WEYMOUTH IN ENGLAND<br />
UM OLYMPISCHES EDELMETALL KÄMPFEN. EINE SPANNENDE<br />
SAISON LIEGT HINTER DEM HAHLBROCK-TEAM.<br />
Text Nele-Marie Broock © Fotos Royal New Zealand Yacht Squadron<br />
Hamburg an einem Sonntagmorgen im Januar 2008.<br />
Schneeregen taucht die Stadt in tristes Grau. Vier<br />
Frauen, eingepackt in Ölzeug und Pudelmützen, befreien<br />
den Umkreis des Krans von Eis, um ihr Trainingsboot<br />
– eine Streamline – ins Wasser zu lassen.<br />
Training steht an und die Weltmeisterschaft im Frauen<br />
Match Race. Seit Ende Dezember treffen sich Silke<br />
Hahlbrock, Marion Rommel, Kerstin Schult und Nele-<br />
Marie Bock mehrmals pro Woche, um sich auf dieses<br />
große Event in Neuseeland vorzubereiten: Sie quälen<br />
sich im Fitnessstudio, pauken die Regeln und verbringen<br />
unzählige Stunden auf der Hamburger Außenalster<br />
– bei Schnee und Eis. Weit und breit allein auf dem<br />
Wasser. Allein, auch ohne Trainer. Das Honorar eines<br />
Coachs übertrifft das Budget des jungen Teams. Ein<br />
Hamburger Mäzen fi nanziert den jungen Seglerinnen<br />
die kostspieligen Flüge nach Auckland – ohne die<br />
spendable Unterstützung hätte die 24-jährige BWL-<br />
Studentin Hahlbrock den Startplatz für die WM, den<br />
sie ihrem Weltranglistenplatz acht verdankt, nicht annehmen<br />
können.<br />
Die Weltspitze erreicht ...<br />
Auckland, Neuseeland, im April: Sonnenschein und<br />
spätsommerliche Temperaturen lassen den Schneeregen<br />
schnell vergessen, Schweiß steht den Seglerinnen auf<br />
der Stirn. Gleich das erste Rennen gewinnen die vier<br />
Norddeutschen gegen die Australierin Nicky Souter –<br />
Favoritin auf den schnellen Booten vom Typ Elliot 6. Im<br />
zweiten Rennen gilt es, die amtierende Weltmeis terin<br />
und Weltranglistenerste Claire Leroy aus Frankreich zu<br />
bezwingen, deren Dominanz fast unwirklich erscheint.<br />
Zunächst liegen die vier Frauen, die für den Hamburger<br />
Segel-Club starten, erwartungsgemäß hinten. Aber<br />
eines haben sie sich vorgenommen: Niemals aufgeben!<br />
Ein Winddreher und eine geschickte Wende zum<br />
richtigen Zeitpunkt lassen Hahlbrock & Co. auf der<br />
zweiten Kreuz in Führung gehen. 1:0 für Germany!<br />
„Nobody could have beaten you today – you were so<br />
incredible fast“, zeigt sich der vom Match Race Team<br />
Hamburg angeheuerte neuseeländische Trainer Robert
88 | 89 sailing journal 5 | 08<br />
szene match-mädels<br />
Hjelkema auch am zweiten Tag von seinen Schützlingen<br />
beeindruckt. Fünf Rennen entscheiden sie für<br />
sich. „Wir waren einfach schnell – und für jeden Meter<br />
haben wir gekämpft“, erklärt Trimmerin Marion<br />
Rommel. Die Boote hätten ihnen körperlich alles abverlangt.<br />
Mit Platz vier in der Round-Robin-Vorrunde<br />
erreichen sie postwendend das Viertelfi nale. Verloren<br />
haben sie bis dahin skurrilerweise nur gegen vermeintlich<br />
schwächere Teams: „Die Großen haben wir alle<br />
geschlagen!“, resümiert die Steuerfrau zufrieden nach<br />
der ersten Ausscheidungsrunde.<br />
Match Race bedeutet, Erster oder Letzter zu sein: Dass<br />
neben seglerischem Können vor allem Nervenstärke<br />
elementar wichtig ist, zeigt das Viertelfi nale vor Auckland.<br />
Mit zwei Penalties in der Vorstartphase gehen<br />
die Hamburgerinnen zu früh über die Startlinie. Das<br />
Luvtonnenmanöver missglückt und Hahlbrock verliert<br />
zwischenzeitlich das Steuer, als sie ausrutscht. „Mit einer<br />
halben Minute Abstand zu unserer Gegnerin Josy<br />
Gibson sind wir ins Ziel gekommen. Es lief so schief,<br />
dass wir zwischenzeitlich schon fast wieder schmunzeln<br />
mussten“, berichtet die 22-jährige Studentin Nele-<br />
Marie Bock selbstkritisch. Vermutlich lagen die Nerven<br />
blank. „Auf den Punkt fokussiert und konzentriert<br />
bleiben, daran müssen wir noch arbeiten“, lautet das<br />
Resümee des katastrophalen Viertelfi nales, denn auch<br />
das zweite Rennen geht verloren. Doch mit einem<br />
sechsten Platz auf der Weltmeisterschaft können sie<br />
sehr zufrieden sein. Die internationale Konkurrenz ist<br />
gut – um viele Jahre erfahrener im Duell Boot gegen<br />
Boot und vielleicht auch etwas professioneller.<br />
... und noch lange nicht am Ziel<br />
Seit der Entscheidung der ISAF, Frauen Match Race ins<br />
olympische Programm aufzunehmen, hegen die jungen<br />
Seglerinnen nur noch einen Traum: die Teilnahme an<br />
den olympischen Segelwettbewerben in Weymouth<br />
2012. Ihr dringlichster Wunsch: eigene Trainingsboote<br />
in der Heimat, einen starken fi nanziellen Partner und<br />
nicht zuletzt einen Trainer. Mit Hendrik Ismar fi nden sie<br />
wenig später einen sehr qualifi zierten und engagierten<br />
Coach. Bislang brachte Ismar nicht nur 470er-Segler<br />
und 420er-Kader-Sportler aus Bremen und Hamburg<br />
groß heraus. Auch als DSV-Trainer machte sich der<br />
32-Jährige bei zahlreichen erfolgreichen Trainereinsätzen<br />
auf internationalen Events einen Namen. Sein erstes<br />
Einsatzgebiet für das Match Race Team Hamburg:<br />
Spanien. Wenige Tage nach der Rückkehr des Teams<br />
aus Auckland fl iegt Hendrik mit seinen neuen Schützlingen<br />
an die Costa Blanca zum X Criterium Feminino.<br />
Ob die Zusammenarbeit fruchtet? Noch beim offi ziellen<br />
Trainingstag vor Beginn der hochrangigen Regatta<br />
schlägt der erfahrene Segler verzweifelt die Hände<br />
über dem Kopf zusammen, als er vom Motorboot aus<br />
das Chaos auf der TOM 28 beobachten muss. Kann<br />
er nur noch Schadensbegrenzung betreiben? Aber<br />
es läuft ganz anders, als das Training vermuten lässt.<br />
Nach einer kurzfristigen Umstellungen des Teams gewinnen<br />
die fünf – Marion Rommel, Maren Hahlbrock,<br />
Nele-Marie Bock, Natalie Turlik und ihre Steuerfrau Silke<br />
Hahlbrock – nicht nur die Round-Robin-Vorrunde,<br />
sondern letztendlich die Gesamtwertung des hoch<br />
dotierten Grade-1-Events. Ja, die Zusammenarbeit mit<br />
Trainer Ismar fruchtet!<br />
Inzwischen ist Juni und das Team fi ebert der Kieler<br />
Woche entgegen – erstmalig wird ein Frauen Match<br />
Race in der Innenförde ausgetragen. Silke Hahlbrock<br />
wird als Medaillenfavorit gehandelt. „Is it your Heimspiel?<br />
Yes!“ Nach nur einer Niederlage schlagen Silke,<br />
ihre Schwester Maren und die langjährige Vorschoterin<br />
Marion Rommel die Konkurrenz und gewinnen vor der<br />
Britin Lucy MacGregor die Kieler Woche. Die Früchte<br />
der harten Arbeit im ersten Halbjahr 2008: Platz drei<br />
der Weltrangliste.<br />
Viel Einsatz in Eigenregie<br />
Das Projekt gewinnt weiter an Fahrt: Es wird mit der<br />
Zeit professioneller. Aus „Freestyle Match Race“ – wie<br />
Hahlbrock ihre Anfänge tiefstapelnd beschreibt – wird<br />
ernsthaftes Segeln und gar der Beginn einer Olympi-
90 | 91 sailing journal 5 | 08<br />
szene match-mädels<br />
akampagne. Neben Uni und Job investieren die jungen Frauen viel Zeit in das zunehmend<br />
umfangreichere „Management“, dessen Vorstandsvorsitz – wenn wir von einer<br />
Firma sprechen würden – Hendrik Ismar innehat. Namhafte Unternehmen werden auf<br />
die Seglerinnen aufmerksam und steigen ins Boot. Die Fondgesellschaft IMMAC nimmt<br />
die Match-Race-Damen ins „<strong>Sailing</strong> Team“ auf, fördert den Ehrgeiz fi nanziell. Sportmedizinische<br />
Begleitung sowie Fitnesstraining bis hin zur Massage erhalten sie von dem<br />
Kieler Mare Klinikum. Wichtigen Support erfahren die Hahlbrock-Mädels auch durch<br />
den Bekleidungsspezialisten Musto, die Segelmacherei Faber und Münker, die Werbeagentur<br />
Headquarters Hamburg, die mit PR- und Marketingberatung zur Seite steht<br />
und Orthomol, einer der bedeutendsten Hersteller von garantiert dopingfreien Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
Ohne Unterstützung geht es nicht: Was sich das Team lange<br />
wünschte, wird wahr, auch wenn das Budget bis 2012 noch lange nicht gedeckt ist.<br />
Auf Trainingskurs Kiel<br />
„ZwanzigZwölf“ heißen die neuen J22-Trainingsboote des Teams, die die Damen von<br />
der J22-Klassenvereinigung langfristig gechartert haben und die Grundlage ihres eigenen<br />
kleinen Stützpunktes in Kiel-Schilksee bilden. Die Liegeplätze stellen die Stadt<br />
Kiel und die Sporthafen Kiel GmbH zur Verfügung. Deutschlands beste Match Racer<br />
der Männer-Riege, wie Andreas Willim oder Jan-Eike Andresen, dienen den Frauen als<br />
Sparringspartner, bei ihnen holen sich die Damen die nötige Härte. „Mit den Booten haben<br />
wir uns hervorragende Trainingsbedingungen geschaffen“, erklärt Coach Ismar mit<br />
Nachdruck. „Wir haben aber noch einiges vor uns, es ist noch viel zu tun“, scheint der<br />
Trainer „seine Ladys“ warnen zu wollen. Ein Crewpool von bis zu sieben Seglerinnen<br />
gehört zum Kader und so wird vor jeder anstehenden Regatta entschieden, welche Zusammensetzung<br />
für den jeweiligen Wettkampf die ideale ist. In der Tat hat der strenge<br />
Trainer seine Schützlinge bereits gut im Griff: Jedes Wochenende startet das Wassertraining<br />
morgens um zehn, endet mit Sport und Videoanalyse spät am Abend. „Um<br />
sonntagmorgens freiwillig um 7.30 Uhr durch Schilksee zu joggen, muss man schon viel<br />
Leidenschaft und Ehrgeiz mitbringen“, gibt die gelernte Segelmacherin Kerstin Schult<br />
schmunzelnd zu. Bei diesem straffen Programm bleibt den Seglerinnen nicht viel Zeit<br />
für Freund und Familie. Die Sommersaison ist nun vorbei – aber das Training geht weiter.<br />
Vermutlich werden die beiden J´s noch lange in den Winter hinein auf der Kieler<br />
Förde um die Wette segeln. Bei Wind und Wetter – und auch bei Schneeregen.
olexbalticweek farr40em<br />
© Fotos Tom Körber<br />
WER AM SCHNELLSTEN IN DIE RICHTIGE RICHTUNG SEGELT, GEWINNT. DIESES PRINZIP IST EINFACH, OLYM-<br />
PISCH ERPROBT – UND UMBARMHERZIG. KEIN SCHLECHTER VERMESSUNGSWERT KANN DEN SEGLERISCHEN<br />
MISSERFOLG KASCHIEREN. EIN PROBLEM HABEN ONE-DESIGN-KLASSEN SOMIT: WENN FEHLER GEMACHT<br />
WERDEN, LIEGT ES NICHT AM SCHIFF, SONDERN AN DEN SEGLERN. KEINE FAULE AUSREDEN ALSO.
94 | 95 sailing journal 5 | 08<br />
regatta rolex baltic week<br />
“EHRLICH GESAGT GIBT ES KEINE RICH-<br />
TIGE ALTERNATIVE ZU EINER FARR40.<br />
KEINE ANDERE YACHT BRINGT ES SO<br />
AUF DEN PUNKT: PERFORMANCE DES<br />
BOOTES, ENGAGEMENT DER EIGNER UND<br />
PASSION UNSERES PARTNER ROLEX, MIT<br />
DEM WIR SEIT SIEBEN ERFOLGREICHEN<br />
JAHREN DEN WEG GEMEINSAM GEHEN.<br />
EINE UNSCHLAGBARE KOMBINATION.”<br />
GEOFF STAGG/STAGG YACHTS
96 | 97<br />
sailing journal 5 | 08<br />
regatta rolex baltic week<br />
GEOFF STAGG IST MITBESITZER VON<br />
STAGG YACHTS (USA), DIE EINE<br />
LIZENZ FÜR DEN BAU VON FARR40-<br />
YACHTEN BESITZEN. GLEICHZEITIG<br />
IST ER DER MANAGER DER INTERNA-<br />
TIONALEN KLASSENVEREINIGUNG.<br />
“WIR HABEN BIS DATO 165 SCHIFFE GEBAUT UND BAUEN SIE NOCH IMMER<br />
– DAS STEHT FÜR DIE DAUERHAFTIGKEIT UND KRAFT DIESER KLASSE. DAS<br />
BOOT WURDE MIT VIELEN EINFLÜSSEN AUS IM GRUNDE ALLEN FORMELN<br />
KONSTRUIERT, DIE DAMALS EN VOGUE WAREN. INFOLGEDESSEN WAR ES<br />
SEINER ZEIT WEIT VORAUS. DIE YACHTEN WURDEN UND WERDEN NACH<br />
EINER SEHR STRIKTEN ONE-DESIGN-FORMEL GEBAUT, UND DAS AUF EINEM<br />
SEHR HOHEN NIVEAU. EPOXYDHARZ, DER IM VAKUUM GEBACKEN WIRD –<br />
ZEHN JAHRE SPÄTER WURDE DIES ZU EINEM INDUSTRIESTANDARD.”<br />
GEOFF STAGG/STAGG YACHTS
“DAS BOOT IST FÜR SEINE LÄNGE VERDAMMT<br />
SCHNELL. AM MASTTOPP BEFESTIGTE SPIN-<br />
NAKER WURDEN ANFANG 2007 EINGEFÜHRT,<br />
SEITDEM HAT SICH DER LOOK AUF SCHNELLEN<br />
DOWNWINDKURSEN ERHEBLICH VERÄNDERT.<br />
DAS DECKSLAYOUT WURDE NACH MODERNEN<br />
ANFORDERUNGEN ÜBERARBEITET – OHNE<br />
FAULE KOMPROMISSE. WEITERE REFITS STE-<br />
HEN MOMENTAN NICHT ZUR DISKUSSION.”<br />
GEOFF STAGG/STAGG YACHTS<br />
sailing journal 5 | 08<br />
98 | 99
“DIE BESITZER LIEBEN DIE SICHERHEIT<br />
EINER ONE-DESIGN-KLASSE, IN DER SICH<br />
NICHT JEDES JAHR, NUR WEIL ES UNMO-<br />
DERN WURDE, ETWAS ÄNDERT. SO BLEIBEN<br />
DIE KOSTEN STABIL. GLEICHZEITIG IST ES<br />
DIE KLASSE, IN DER DIE EIGNER ES LIE-<br />
BEN SELBST AM STEUER ZU STEHEN. HO-<br />
HES FAHRERISCHES GESCHICK, SPORTLICHE<br />
KONKURRENZ UNTEREINANDER UND GLEICH-<br />
ZEITIG DICKE FREUNDE – WAS FÜR EINE<br />
KOMBINATION. DARIN LIEGT VIELLEICHT<br />
DAS GEHEIMNIS DER FARR40.“<br />
GEOFF STAGG/STAGG YACHTS<br />
sailing journal 5 | 08<br />
100 | 101
MIT DER PRÄZISION EINES SCHWEIZER UHRWERKS STEUERTE DER MAILÄNDER VINCENZO<br />
ONORATO SEINE MASCALZONE LATIMNO WIEDER AN DIE SPITZE DES FELDS. VIER TAGES-<br />
SIEGE IN SECHS WETTFAHRTEN SPRECHEN EINE DEUTLICHE SPRACHE. DER GROSSREEDER<br />
KONNTE AUCH DEN VIERTEN PLATZ ZUM TAGESABSCHLUSS VERSCHMERZEN. „DER START<br />
WAR NOCH OKAY, ABER DANN HABEN EINIGE AUF EINEN WINDDREHER FRÜHER REAGIERT“,<br />
SO VINCENZO ONORATO, „ABER DAS ZEIGT JA NUR, DASS WIR HIER WEITER UM JEDEN<br />
EINZELNEN PLATZ WERDEN KÄMPFEN MÜSSEN.“<br />
regatta rolex baltic week sailing journal 5 | 08 102 | 103
ITALIENISCHE SEGLER HABEN EINEN<br />
AUSGEPRÄGTEN SINN FÜR DRAMATIK.<br />
AUCH NACH DEM DRITTEN UND VOR-<br />
LETZTEN REGATTATAG DER ROLEX<br />
FARR40-EUROPAMEISTERSCHAFT IN TRA-<br />
VEMÜNDE LIEGEN DIE BEIDEN FÜHREN-<br />
DEN YACHTEN PUNKTGLEICH AN DER<br />
SPITZE. NUR AUFGRUND DER HÖHEREN<br />
ANZAHL AN TAGESSIEGEN BLIEB DIE<br />
MASCALZONE LATINO VON VINCENZO<br />
ONORATO ERSTER VOR GIOVANNI MAS-<br />
PERO AUF DER JOE FLY. SO IST DER<br />
AMTIERENDE WELTMEISTER IST AUCH<br />
DER NEUE EUROPAMEISTER. BEI TRAUM-<br />
HAFTEN BEDINGUNGEN MIT SÜDOST-<br />
WIND DER STÄRKE DREI BIS VIER SAH<br />
DIE LÜBECKER BUCHT IN GLEISSENDEM<br />
SONNENLICHT ANSCHLIESSEND EIN FI-<br />
NALE MIT VIELEN FINESSEN HÖCHSTER<br />
SEGEL KUNST. DIE BEIDEN ITALIE-<br />
NISCHEN WIDERSACHER ZOGEN ALLE<br />
TAKTISCHEN REGISTER.<br />
sailing journal 5 | 08<br />
104 | 105
106 | 107<br />
sailing journal 5 | 08<br />
RANKING<br />
01. MASCALZONE LATINO (ITA)<br />
02. JOE FLY (ITA)<br />
03. SIRAGUSAWA (FIN)<br />
04. STRUNTJE LIGHT (GER)<br />
05. ASTERISK (DK)<br />
06. BACKBONE (DK)<br />
12. FACILIA MARE (GER)
108 | 109<br />
sailing journal 5 | 08<br />
Ja, ich möchte das „<strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>“ alle 2 Monate<br />
zugeschickt bekommen. Das Abonnement verlängert<br />
sich jeweils um ein Jahr, wenn ich nicht spätestens<br />
8 Wochen vor Ablauf des Abonnements<br />
schriftlich kündige.<br />
32,- Euro (44,- europ. Ausland) für das erste Bezugsjahr zahle ich bequem<br />
per Rechnung per Bankeinzug<br />
Bankleitzahl Kontonummer<br />
Bank<br />
Kontoinhaber (wenn abweichend)<br />
NAME, VORNAME<br />
ADRESSE<br />
PLZ, ORT<br />
DATUM, UNTERSCHRIFT<br />
Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen widerrufen<br />
kann. Zur Wahrung dieser Frist genügt das Datum des Poststempels.<br />
DATUM, 2. UNTERSCHRIFT<br />
E-Mail (bitte unbedingt angeben)<br />
special abonnements<br />
Schüler- und Studentenabo: Einfach gültige Immatrikulationsbescheinigung<br />
mailen, faxen oder mitsenden.<br />
Businessabo: Schenken Sie Ihren Kunden alle zwei Monate das <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>.<br />
Diesen besonderen Service werden Ihre Kunden zu schätzen wissen und so an Sie<br />
erinnert werden.<br />
Vereinsabo: Schenken Sie sich, allen bestehenden und zukünftigen Vereinsmitgliedern<br />
alle zwei Monate das <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>.<br />
Alle Special-Abonnements kosten nur 24,- Euro je Abo. Sprechen Sie uns an, oder<br />
schreiben Sie uns eine E-Mail (info@sailing-journal.de). Wir helfen Ihnen gerne ein<br />
attraktives Abo-Paket zu schnüren.<br />
Terra Oceanis Verlag<br />
Barkauer Str. 121<br />
D-24145 Kiel<br />
Bitte<br />
freimachen<br />
Um das <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong> zu abonnieren,<br />
be nutzen Sie bitte die abgedruckte<br />
Postkarte oder schließen Sie ein Abonne<br />
ment online auf unserer Seite ab:<br />
www.sailing-journal.de.<br />
abonnement<br />
abonnenten rabatte<br />
Nur für Abonnenten: Alle Abonnenten des <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>s können unter Angabe ihrer<br />
Abo-Nummer bei folgenden Anbietern bares Geld sparen:<br />
Frauke Klatt (5% auf den Kaufpreis) – www.frauke-klatt.de<br />
Franco Costa (5% auf den Kaufpreis) – www.francocosta.de<br />
Heinrich Hecht (5% auf den Kaufpreis) – www.hechtphoto.de<br />
Helly Hansen Online Shop (10% auf den Kaufpreis) – www.hellyhansen-shop.com/sailing<br />
Henri Lloyd Online Shop (10% auf den Kaufpreis) – www.world-sailing.com<br />
abo newcomer<br />
Unter allen neuen Abonnenten verlosen wir eine Uhr „Newport Trophy“ von Michel Herbelin.<br />
Vier Jacken „Fayette von Napapijri gehen an:<br />
Silvia Klose in Ravensburg, Shirley von Lepel in Berlin, Dörte Steffens in Hamburg, Inge Schmidt in Hohenfels,<br />
abonnement verschenken<br />
Um ein <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong> - Abonnement<br />
zu verschenken, benutzen Sie bitte die<br />
abgedruckte Postkarte oder schließen<br />
Sie ein Abonnement online auf unserer<br />
Seite ab: www.sailing-journal.de.<br />
WWW.SAILING-JOURNAL.DE<br />
NAME, VORNAME<br />
Ja, Ja ich möchte das „<strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>“<br />
verschenken. ve<br />
Der Beschenkte bekommt<br />
das d „<strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>“ alle 2 Monate<br />
zugeschickt. zu<br />
Den Betrag von 32,- Euro<br />
zahle za ich per Rechnung. Das Geschenkabonnement<br />
ab<br />
umfasst 6 Ausgaben. (Preis<br />
europ. eu Ausland: 44,- Euro)<br />
ADRESSE PLZ, ORT<br />
E-MAIL<br />
DATUM, UNTERSCHRIFT<br />
NAME, VORNAME (DES BESCHENKTEN)<br />
ADRESSE (DES BESCHENKTEN)<br />
Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen widerrufen<br />
kann. Zur Wahrung dieser Frist genügt das Datum des Poststempels.<br />
DATUM, 2. UNTERSCHRIFT<br />
PLZ, ORT<br />
Terra Oceanis Verlag<br />
Barkauer Str. 121<br />
D-24145 Kiel<br />
Bitte<br />
freimachen
110 | 111 sailing journal 5 | 08<br />
o.t. weiß was racetracks<br />
abstinentsegeln<br />
Immer das gleiche Bild in unseren Yachthäfen: Freitagabend fallen die Wochenendsegler<br />
und Charterkönige über die Bootsstege her. Der Transporttrolly des Hafenmeisters<br />
ist für Stunden begehrter als die Damencrew am Anfang des Bootsteges. Kaum<br />
setzt sich der Transporttrolly in Bewegung, hört man auch schon das Klimpern der<br />
Flaschen – jedenfalls bei den Amateuren, denn die Profi s verstauen die Flaschen geräuscharm<br />
zwischen den Taschen. Auf diesem Wege werden dann literweise hochprozentige<br />
Durstlöscher an Bord gebracht. Allgemein ist ja auch die medizinische Tatsache<br />
bekannt, dass der Mensch täglich zwischen zwei und vier Liter Flüssigkeit zu sich nehmen<br />
muss. (Segler sogar mehr … denn Segeln ist ein körperbetonter Sport!)<br />
Selbst zu den Zeiten, als die Weltmeere noch von den großen Segelschiffen beherrscht<br />
wurden, wusste man dies und bunkerte viele Fässer von dem guten Rum oder<br />
besser noch Portwein. Ganz dieser Tradition verpfl ichtet, werden also heute noch die<br />
meisten Segelboote am Freitagabend von echten Seebären mit „Fässern“ beladen. Dass<br />
diese Boote anschließend nicht untergehen, ist wahrscheinlich einzig der Tatsache zu<br />
verdanken, dass die Ingenieure der Bootswerften diesem Umstand Rechnung tragen<br />
und die Boote von vornherein so auslegen, dass die gesamte Crew jedes Wochenende<br />
eine Atlantiküberquerung überstehen dürfte.<br />
Kommt doch neulich ein Freund daher und fragt mich: „Was hältst du von „abstinent<br />
Segeln“? Das ist in Amerika ein neuer Trend, eine positive Lebenseinstellung gepaart<br />
mit gesundem Leben.“ Für alle, die sich nun fragen, was er damit meint, hier die<br />
direkte Übersetzung: Nix mit Alkohol! Vor, während und nach dem Segeln! Das Land<br />
der Gegensätze! Alles XXL dort drüben ... Benzinverbrauch, Co2-Emission und beim<br />
Essen erst recht ... XXL! Können Sie sich folgendes Szenario vorstellen: Sich nach vollbrachtem<br />
Tagewerk gemütlich bei einem oder zwei Gläsern Wasser einem „gepfl egten“<br />
Gespräch hinzugeben? Alternativ stünde noch ein Becher Tee zur Auswahl. Das alles<br />
allein oder in trauter Zweisamkeit wäre vielleicht noch denkbar, aber stellen Sie sich<br />
das mal in der örtlichen Hafenkneipe oder gemeinsam mit Freunden unter Deck vor!<br />
Alle bestellen nach intensivem Studium der Weinkarte einen gekühlten Weißwein<br />
und ich höre mich sagen: „Apfelschorle, bitte.“ Da hätte ich auch sagen können:<br />
„Bitte halten Sie Abstand, ich habe eine offene Tbc.“ Besorgte Blicke hätten mich begleitet.<br />
Krank? Leber? Niere? Alkoholiker? Tumor? Oder alles gleichzeitig? Vom Wein<br />
würde inzwischen nachbestellt: „Vielleicht doch einen Spritzer Wein in das feuchte<br />
Leitungswasser?“ Ich müsste völlig überzeugt von meiner neuen positiven Lebenseinstellung<br />
antworten: „Nein, danke! Ich schlafe besser, ich bin leistungsfähiger, ich bin<br />
konzentrierter und habe kein Sodbrennen mehr!“ „Grappa für alle!“, höre ich schon<br />
den Wirt rufen. Ich hätte zwar recht, aber wirklich gehört hätte mich keiner. Was ich<br />
von „abstinent Segeln“ halte?<br />
ot.weiss<br />
oktober<br />
november<br />
dezember<br />
racetracks herbst<br />
Rolex Osprey Cup/GER 21.Oktober – 25.Oktober<br />
Busan Cup Match Race/TWA 28.Oktober – 2.November<br />
Ladies Only Match Race/GER 30.Oktober – 2.November<br />
Berlin Match Race/GER 30.Oktober – 2.November<br />
Open International Cup Drachen/FRAU 30.Oktober – 2.November<br />
Nordic Match Race Championship/DEN 1.November – 2.November<br />
GKSS Sunday Cup 5/SWE 2.November<br />
Coppa Isola d‘Ischia/ITA 7.November – 8.November<br />
Vendee Globe Challenge 8.November – 15.Januar<br />
Barcelona World Race/ESP 11.November – 1.März<br />
ISAF Rolex World Sailor of the Year Awards 2008/ESP 11.November<br />
Regatta 5000 Miles, Sotogrande-Buenos Aires/ARG 14.November – 31.Dezember<br />
November in Sete/FRA 15.November – 16.November<br />
Rolex Farr 40 North American Championship/USA 21.November – 23.November<br />
Alster Match Race Act 12/GER 22.November – 23.November<br />
ARC - Atlantic Rally for Cruisers/ESP 23.November – 10.Dezember<br />
Imperia Winter Regatta/ITA 29.November – 8.Dezember<br />
Christmas Races/ITA 29.November – 30.November<br />
Phuket Kings Cup Regatta/THA 29.November – 6.Dezember<br />
RS:X Youth World Championships/THA 30.November – 7.Dezember<br />
Monsoon Cup - World Match Racing Tour/MAL 3.Dezember – 7.Dezember<br />
lll Palma Trophy Dagon Class/ESP 4.Dezember – 6.Dezember<br />
St Nicholas Race/CRO 4.Dezember – 7.Dezember<br />
Carlos Aguilar Memorial Match Race/BVI 4.Dezember – 7.Dezember<br />
Canarian <strong>Sailing</strong> Olympic Week/ESP 5.Dezember – 9.Dezember<br />
Sydney International Regatta/AUS 6.Dezember – 9.Dezember<br />
Go for Gold Regatta/AUS 12.Dezember – 14.Dezember<br />
Kingdom of Bahrain J/24 Match Racing/BAH 16.Dezember – 20.Dezember<br />
Sail Melbourne The Asia Pacifi c Regatta/AUS 16.Dezember – 21.Dezember<br />
Rolex Sydney Hobart Race/AUS 26.Dezember – 31.Dezember<br />
International Christmas Star Race/FRA 27.Dezember – 30.Dezember<br />
Laser 4.7 World Championships/RSA 27.Dezember – 4.Januar<br />
Round Rudolf/DEN 28.Dezember<br />
Fireball National Championship/AUS 28.Dezember – 4.Januar<br />
Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Nur ausgewählte Regatten.
112 | 113 sailing journal 5 | 08<br />
herstellernachweis<br />
ausblick<br />
hersteller nachweis<br />
Corsair<br />
Fa. Mainsail<br />
Im Weddern 7<br />
23858 Reinfeld<br />
Tel: 04533. 2049-0<br />
www.mainsail-multihull.de<br />
Discovery Versand GmbH<br />
Postfach 1110<br />
25429 Uetersen<br />
Tel: 0180. 50 40 701<br />
www.discovery-24.de<br />
Edons Steuerrad<br />
Hermann Gotthardt<br />
Leunastr. 50<br />
22761 Hamburg<br />
Tel: 040. 851 50 50<br />
www.gotthardt-yacht.de<br />
Finngulf<br />
Flensburger Yacht Service<br />
Am Industriehafen 4<br />
24937 Flensburg<br />
Tel: 0461. 177 27 77<br />
www.fys.de<br />
Franco Costa Kalender<br />
Advantage Management<br />
Via Coni Zugna, 15<br />
20144 Milano<br />
Tel: +390248009971<br />
www.francocosta.com<br />
Gaastra<br />
E.F. Sportswear GmbH & Co KG<br />
Mittelweg 118<br />
20148 Hamburg<br />
Tel: 040. 46966690<br />
www.gaastra-sportswear.de<br />
Hochleistungssegeln GmbH<br />
Niederwaldstr. 14<br />
01309 Dresden<br />
www.hochleistungssegeln.com<br />
Kobelt-Schaltung<br />
Sailtec GmbH<br />
Hasselbinnen 28<br />
22869 Schenefeld bei Hamburg<br />
Tel: 040. 822 994-0<br />
www.sailtec.de<br />
mare<br />
Pickhuben 2<br />
20457 Hamburg<br />
Tel: 040. 36 80 76-0<br />
www.mare.de<br />
Marina Yachting<br />
PAW People at Work GmbH<br />
Schackstr. 5<br />
80539 München<br />
089. 38 40 670<br />
www.people-at-work.de<br />
M-Yachts<br />
L2 Yachting GmbH<br />
Jörg Rücker<br />
Altkönigstr. 4<br />
61462 Königstein<br />
Tel: 06174. 92 23 10<br />
www.m-yachts.de<br />
Neoz<br />
MOONICH GmbH<br />
Kramergasse 32<br />
82054 Sauerlach bei München<br />
Tel: 08104. 64 709-0<br />
www.moonich.de<br />
Olympus Deutschland GmbH<br />
Wendenstr. 14-18<br />
20097 Hamburg<br />
Tel: 040. 23 773-0<br />
www.olympus.de<br />
OPUS<br />
Schulstr. 37<br />
80634 München<br />
Tel: 089. 120 070 37<br />
www.sailbeautiful.com<br />
The North Face<br />
VF Germany Textil-Handels GmbH<br />
Sendlinger Str. 11<br />
80331 München<br />
Zeydon<br />
BMW Design Works<br />
Birgit Pucklitzsch<br />
Tel: 089. 548 49361<br />
www.designworksUSA.com<br />
ausblick<br />
KEIN LICHT AUF DEM SCHIFF, NUR DAS, WAS VON DRAU-<br />
SSEN HEREINDRANG, WER WEISS, WIE DIE NACHT WAR.DIE<br />
HÄNDE WEISS, DAS JACKETT ORDENTLICH ZUGEKNÖPFT,<br />
DIE SCHUHE GEPUTZT. UND ER WAR NICHT VON BORD<br />
GEGANGEN. IM HALBDUNKEL SAH ER AUS WIE EIN PRINZ.<br />
(...) GROSSES FINALE, UND ALLE SCHAUEN DEM GROSS-<br />
EN FEUERWERK VON DER MOLE UND VOM UFER AUS ZU.<br />
ADIEU, DER VORHANG FÄLLT, QUALM UND FLAMMEN,<br />
EINE GROSSE WELLE, AM ENDE. DANNY BOODMANN, T.D.<br />
LEMON. NOVECENTO.<br />
AUS „NOVECENTO“ VON ALESSANDRO BARICCO, PIPER VERLAG<br />
AUSGABE 30 ERSCHEINT ANFANG DEZEMBER 2008<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER Alexander Lehmann<br />
VERLAG/REDAKTION Terra Oceanis Verlag<br />
Barkauer Str. 121 · 24145 Kiel<br />
info@sailing-journal.de<br />
Phone +49 (0) 431 - 996 99 77<br />
Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />
CHEFREDAKTEUR Tom Körber<br />
t.koerber@sailing-journal.de<br />
Phone +49 (0) 431 - 996 99 87<br />
ART DIRECTION bdrops. werbeagentur, Kiel www.bdrops.de<br />
ANZEIGENLEITUNG Nordstern Media<br />
+ NIELSEN 1, 2, 3a, 5 Eliane Lehmann<br />
+ YACHTWERFTEN/ e.lehmann@nordstern-media.de<br />
ZUBEHÖR Phone +49 (0) 431 - 719 78 88<br />
Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />
GRAFIK/LAYOUT Jan Weisner www.outline-graphix.de<br />
LEKTORAT Kirsa Stoltenburg<br />
VERLAGS- Nielsen 3b, 4 - Österreich und Schweiz<br />
REPRÄSENTANTEN Bruno Marrenbach<br />
Phone +49 (0) 89 - 43 08 85 55<br />
PRAKTIKANT Katharina Leopold<br />
AUTOREN<br />
Heiko Kröger, Matthias Müncheberg, Jens<br />
Hannemann, Jan Eike Andresen, Andreas<br />
Kerstan, Denis Grau, Katharina Leopold,<br />
Raoul Kübler, Kiel-Marketing GmbH - KIEL.<br />
SAILING CITY, Mareike Guhr, Tom Körber,<br />
Andreas Kling, Nele-Marie Bock, O.T.Weiss<br />
FOTOGRAFEN<br />
Panerai/James Taylor, Matthias Müncheberg,<br />
Tom Körber, Ivo Dierks, Sönke Hucho,<br />
Peter Lühr, Skiff Days, Nico Krauss<br />
DRUCK impress media GmbH,<br />
Mönchengladbach<br />
ERSCHEINUNGSWEISE alle 2 Monate<br />
ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlag<br />
Barkauer Str. 121 · 24145 Kiel<br />
info@sailing-journal.de<br />
Phone +49 (0) 431 - 996 99 77<br />
Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie<br />
sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber.<br />
Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.<br />
Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch<br />
für <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong> in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen,<br />
Abwandlungen, Abkürzungen, Titelkombinationen, graphischen<br />
Gestaltungen, entsprechenden Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen für<br />
alle Medien, insbesondere Druckerzeugnisse wie Magazine, Zeitungen, Zeitschriften,<br />
Büchern und allen anderen Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising,<br />
Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Online-Dienste,<br />
Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und andere Datenträger sowie<br />
für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke,<br />
Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.
Foto © Tom Körber<br />
WWW.OUTLINE-GRAPHIX.DE<br />
INFO @ OUTLINE-GRAPHIX.DE<br />
0431 6473173 • ILLUSTRATION, FOTOGRAFIE & GRAFIKDESIGN