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Berliner Ärztemagazin Ausgabe Dezember 2016

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INNERE MEDIZIN UND CHIRURGIE<br />

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DR. THOMAS FISCHER, DR. YAO CHEN, DR. WOLFGANG HAIST<br />

Sankt Gertrauden-Krankenhaus<br />

Dr. Chen, Dr. Fischer<br />

und Dr. Haist besprechen<br />

gemeinsam<br />

eine Indikation für<br />

die Endoskopische<br />

Vollwandresektion<br />

(v.l.n.r.)<br />

Sankt Gertrauden-Krankenhaus<br />

Innere Medizin<br />

Paretzer Straße 12<br />

10713 Berlin<br />

Sekretariat:<br />

Frau Dania Kühn<br />

Tel.: (030) 8272-22 71<br />

Fax: (030) 8272-29 22 71<br />

Dania.Kuehn@sankt-gertrauden.de<br />

www.sankt-gertrauden.de<br />

Alternative zur Operation<br />

Neues Verfahren hilft bei komplizierten Polypen<br />

und Frühformen von Krebs im Darm<br />

„Noch mehr Patienten<br />

profitieren von einer<br />

schonenden Behandlung<br />

ohne chirurgische<br />

Unter stützung.“<br />

schen Unterstützung abzutragen. Bei<br />

vielen komplizierten Polypen half<br />

bislang jedoch nur eine Operation.<br />

„Gerade bei größeren Polypen können<br />

schon Frühstadien eines Darmkrebses<br />

vorliegen. In solchen Fällen<br />

war es mit den bisherigen Techniken<br />

mitunter schwierig zu entscheiden,<br />

ob die alleinige endoskopsiche Abtragung<br />

ausreicht oder ob ein Lymphknotenbefall<br />

des Darm krebses wahrscheinlich<br />

und somit eine Operation<br />

notwendig ist.“ Für diese für den<br />

Patienten weitreichende Entschei-<br />

Vollwandresektion: 1. Aufsuchen des betroffenen Bereiches und Vorführen einer Zange<br />

durch den Arbeitskanal. 2. Greifen des Bereiches. 3. Einzug in die Kappe. 4. Aufbringen<br />

des Clips und Verschließen. 5. Entfernen des Bereiches durch eine Schlinge<br />

Schwerpunkte<br />

■■<br />

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre<br />

und ihre Komplikationen<br />

■■<br />

Blutungen aus dem oberen und<br />

unteren Verdauungstrakt<br />

■■<br />

Diagnostik und Therapie gut- und<br />

bösartiger Neubildungen im oberen<br />

und unteren Verdauungstrakt<br />

■■<br />

Sonographische Abklärung von<br />

Leberraumforderungen einschließlich<br />

Kontrastmittelsonographie,<br />

Leberpunktion und Abszessdrainage<br />

■■<br />

Gallenwegserkrankungen, insbesondere<br />

Gallensteinleiden: Endosonographie<br />

und retrograde Spiegelung<br />

(ERCP), Cholangioskopie sowie<br />

Anlage von Gallengangsdrainagen<br />

über die Haut (sog. PTCD)<br />

■■<br />

Akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen<br />

einschließlich<br />

ihrer Komplikationen wie<br />

Pseudozysten und Nekrosenbildung<br />

■■<br />

Endosonographische Abklärung von<br />

Tumoren der Bauchspeicheldrüse<br />

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Private Krankenversicherung<br />

Wir können jetzt weitaus<br />

häufiger Patienten mit<br />

komplizierten Polypen<br />

oder unklaren Frühstadien von<br />

Darmkrebs ohne Operation helfen“,<br />

erklärt Dr. Thomas Fischer, Oberarzt<br />

am Sankt Gertrauden-Krankenhaus.<br />

„Gerade für größere Polypen, Polypen<br />

an ungünstigen Positionen, wie<br />

etwa an der Öffnung des Wurmfortsatzes<br />

des Blinddarms, oder Polypen<br />

an bereits vorbehandelten Stellen mit<br />

vernarbtem Gewebe ist das Verfahren<br />

ideal“, beschreibt der Gastroenterologe<br />

weiter. Endoskopische Vollwandresektion<br />

(FTRD= Full Thickness<br />

Resection Device) nennt sich<br />

die neue Technik. Ganze Teile der<br />

Darmwand können einfach per Endoskop<br />

schonend entfernt werden.<br />

Zwar gibt es bereits Möglichkeiten,<br />

Polypen mit Hilfe der endoskopidung<br />

muss der Pathologe die Eindringtiefe<br />

des Darmkrebses in die<br />

Darmwand bestimmen. „Da mit der<br />

endoskopischen Vollwandresektion<br />

dem Pathologen nicht nur der abgetrennte<br />

Polyp, sondern ein vollständiger<br />

Darmwandabschnitt vorgelegt<br />

wird, kann die Notwendigkeit einer<br />

nachfolgenden Operation deutlich<br />

sorgfältiger abgewogen werden.“<br />

Nach eingehender Prüfung der<br />

Wachstumsform und Lage des Polypen<br />

zieht Dr. Fischer mit einem speziellen<br />

Endoskopaufsatz zunächst<br />

den betroffenen Bereich der Darmwand<br />

zusammen, verschließt ihn mit<br />

einem Clip und trägt dann die komplette<br />

Darmwand samt Polypen zur<br />

Einschätzung für den Pathologen<br />

vollständig ab. „Die Indikation eines<br />

chirurgischen Eingriffs kann dadurch<br />

viel präziser gestellt werden“,<br />

meint Dr. Yao Chen, Chefarzt der<br />

Allgemein- und Viszeralchirurgie.<br />

„Damit können noch mehr Patienten<br />

von einer schonenden Behandlung<br />

ohne chrirurgische Unterstützung<br />

profitieren.“ Somit ersparen die Mediziner<br />

vom Sankt Getrauden-Krankenhaus<br />

diesen Patienten mit geeigneten<br />

Voraussetzungen eine oft belastende<br />

Operation mit Narkose,<br />

anschließenden Narben und möglichen<br />

Wundheilungsstörungen. „Unsere<br />

Patienten sind nach endoskopischer<br />

Vollwandresektion bereits<br />

gleich nach dem Eingriff völlig beschwerdefrei,<br />

mobil und können bereits<br />

am ersten Tag nach der Operation<br />

wieder normal essen“, freut sich<br />

der Chefarzt der Inneren Medizin<br />

Dr. Wolfgang Haist. „Und nach etwa<br />

drei bis vier Tagen können sie die<br />

Klinik wieder verlassen.“ <br />

Dr. Fischer kontrolliert mit Monitorunterstützung<br />

das Ergebnis der Entnahme einer<br />

Darmwand<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> <strong>Ärztemagazin</strong> | 15

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