«Die Post» - Personalzeitung - Die Schweizerische Post
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www.post.ch/personalzeitung<br />
Gertrud Hartmann-Hasler (59)<br />
Schaltermitarbeiterin<br />
<strong>Post</strong>stelle Frick<br />
«Es ist spannend,<br />
in einem altersdurchmischten<br />
Team zu<br />
arbeiten. Ich glaube,<br />
dass das Alter gar<br />
keine so grosse Rolle<br />
spielt. Natürlich habe<br />
ich durch meine langjährigeBerufstätigkeit<br />
bei der <strong>Post</strong> viel<br />
Erfahrung gesammelt,<br />
die ich den jüngeren Arbeitskollegen weitergeben<br />
kann. Doch in erster Linie zählen die<br />
Motivation und dass man sich am Arbeitsplatz<br />
wohlfühlt. Aus eigener Erfahrung weiss ich aber,<br />
dass es im Schalterbereich viel schwieriger ist,<br />
am Ball zu bleiben und mit den vielen Veränderungen<br />
klar zu kommen, wenn man Teilzeit<br />
arbeitet. Ich bin deshalb froh, dass ich heute<br />
wieder fast Vollzeit arbeite. Und da ich von<br />
Natur aus neugierig bin und keine Berührungsängste<br />
kenne, spüre ich auch die Wertschätzung<br />
der jüngeren Arbeitskollegen und der Kundschaft.<br />
Vor allem etwas ältere Kunden kommen<br />
bewusst zu mir an den Schalter, weil sie mich<br />
schon lange kennen und mir vertrauen.»<br />
Frédéric Duruz (25)<br />
Kundenberater <strong>Post</strong>Finance<br />
Fribourg<br />
«Bei den Beratungsgesprächen<br />
empfinde ich mein<br />
Alter selten als<br />
Nachteil. Gerade im<br />
Hypothekengeschäft<br />
gibt es viele junge<br />
Familien, die ein<br />
Haus kaufen wollen.<br />
Da kann ich mit Themen,<br />
die uns beide<br />
interessieren, viel Nähe schaffen. Wir sprechen<br />
dann zuerst etwas über Sport oder Kultur. Ich<br />
kann mich gut in die Familien hineinversetzen,<br />
weil wir auf Grund des Alters ähnliche<br />
Gewohnheiten haben. Das gleiche gilt für die<br />
ältere Kundenschaft. Oft bringen sie mir viel<br />
Sympathie entgegen, weil meine Laufbahn die<br />
gleiche ist wie die ihrer Enkelkinder. Bei Kunden<br />
über vierzig ist es manchmal aufgrund<br />
meines Alters schwieriger, ein Klima des Vertrauens<br />
zu schaffen. Sie wünschen sich oft<br />
einen Kundenberater auf gleicher Augenhöhe.<br />
Eines ist klar: <strong>Die</strong> grosse Erfahrung von langjährigen<br />
Mitarbeitenden können wir Jungen<br />
nicht wettmachen. Deshalb ist es sehr wichtig,<br />
dass wir uns kontinuierlich weiterbilden. Und<br />
da haben wir von <strong>Post</strong>Finance die volle Unterstützung.»<br />
Pierre Boucheseche (60)<br />
Mitarbeiter Sortierung<br />
Paketzentrum Härkingen<br />
«Der Arbeitsdruck<br />
ist heute viel höher<br />
als früher. Vor allem<br />
die harten Betonböden<br />
machen mir zu<br />
schaffen. Obwohl ich<br />
mich nicht beklagen<br />
kann. Ich habe keine<br />
grossen körperlichen<br />
Beschwerden. Doch<br />
viele meiner gleichaltrigen<br />
Kollegen haben gesundheitliche Probleme:<br />
der Rücken, die Knie oder die Füsse. In<br />
unserem Team arbeiten vorwiegend junge<br />
Leute. Das heisst aber nicht automatisch, dass<br />
diese keine Beschwerden haben. Im Gegenteil.<br />
Gerade die älteren Mitarbeiter machen mehr<br />
mit und beklagen sich weniger. Es wäre gelogen,<br />
wenn ich sagen würde, dass es keine<br />
Spannungen in unserem Team wegen des<br />
Alters gäbe. Aber die Ausgangslage ist halt<br />
ganz eine andere. Wenn die jungen Leute eine<br />
neue Perspektive haben, sind sie schnell weg.<br />
Demografie Hintergrund 13<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 1/2012<br />
Welche Rolle spielt das Alter?<br />
Ist es für junge Berufsleute einfacher, mit Veränderungen oder dem hohen Tempo im Arbeitsleben<br />
umzugehen? Oder zählt die Erfahrung, mit der man ruhiger und gelassener agiert, doch mehr?<br />
<strong>Post</strong>mitarbeitende erzählen, wie sie mit dem Thema Alter umgehen.<br />
Umfrage: Sandra Gonseth<br />
Ich kam vor 42 Jahren aus dem Elsass in die<br />
Schweiz, um bei der <strong>Post</strong> einen sicheren<br />
Arbeitsplatz zu haben. Nach dieser langen Zeit<br />
freue ich mich jetzt auf meinen Ruhestand.»<br />
Judith Moch (40)<br />
<strong>Post</strong>Auto-Fahrerin Region<br />
Ostschweiz<br />
«Ich bin durch die<br />
Rekrutierungsoffensive<br />
für Chauffeure<br />
bei <strong>Post</strong>Auto eingestiegen<br />
und befahre<br />
überwiegend regionale<br />
Linien. Vorher<br />
war ich über Jahre<br />
Busfahrerin bei den<br />
Verkehrsbetrieben<br />
Zürich. Auf dem<br />
Land ist das Fahren viel entspannter. Und auch<br />
die Fahrgäste sind umgänglicher. <strong>Die</strong> neuen<br />
Arbeitskolleginnen- und kollegen sind sehr<br />
hilfsbereit. Vor allem die etwas älteren geben<br />
immer gute Tipps. Natürlich steckt man als 25-<br />
Jährige die Schichtarbeit vor allem physisch<br />
besser weg. Doch wenn man älter ist, reagiert<br />
man gelassener auf schwierige Situationen,<br />
einfach weil man mehr Lebenserfahrung hat.<br />
<strong>Die</strong> verschärfte Gesetzgebung (alle Busfahrer<br />
müssen ab 2013 über einen Fähigkeitsausweis<br />
verfügen) ist vor allem aus Kostengründen ein<br />
Hemmschuh. Namentlich für Quereinsteiger<br />
oder pensionierte Chauffeure und Landwirte,<br />
die nebenbei noch etwas dazuverdienen wollen.<br />
Ob das Manko mit jungen Berufsleuten<br />
gefüllt werden kann, wage ich zu bezweifeln.<br />
<strong>Die</strong>se wechseln oft schon nach ein paar Jahren<br />
den Beruf. Denn Schichtarbeit ist für das Sozial-<br />
und Familienleben doch eher unattraktiv.<br />
Und Weiterbildungen stellen bessere Lohnund<br />
Arbeitsbedingungen in Aussicht.»