12.12.2016 Aufrufe

FamilienSPICK (DE)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.swissfamily.ch April / Mai 2016<br />

Nr. 10-2016 – CHF 8.50 / Euro 7.90<br />

++ Spass<br />

Lifestyle & Kultur:<br />

im eigenen<br />

Klettergarten<br />

++ Schwerpunkt<br />

Das kann das<br />

«Intelligente Haus»<br />

++ Erziehung & Schule<br />

Muss aufräumen<br />

so schlimm sein?<br />

++ Freizeit & Sport<br />

Ein «Töggelikasten»<br />

zum Selberbauen


www.kindercity.ch<br />

Kindercity News<br />

April / Mai 2016<br />

Feriencamp in der Kindercity<br />

Atelier-Programm April / Mai<br />

Jetzt anmelden und<br />

sich einen Platz für<br />

die Frühlingsferien<br />

sichern!<br />

Montag, 25. April bis<br />

Freitag, 06. Mai 2016<br />

(inkl. 01.05.2016)<br />

feriencamp@kindercity.ch<br />

Die Kindercity-IQ-Feriencamps sind ein Erfolgsrezept – sowohl für Eltern wie auch für<br />

Kinder. Mädchen und Buben stehen die 6000 m 2 der Kindercity zur Verfügung: Ateliers und<br />

Workshops, das Labor Technolino und Kino – viel Spass und spielerisches Lernen sind<br />

garantiert und für das leibliche Wohl der Kleinen ist ebenfalls gesorgt. Die Kinder werden<br />

auf Wunsch am Bahnhof Schwerzenbach oder am Hauptbahnhof Zürich abgeholt und den<br />

ganzen Tag von erfahrenen Leitern betreut.<br />

April 2016<br />

Kochen:<br />

Brot:<br />

Basteln:<br />

Schoggi:<br />

Auto:<br />

Dino:<br />

JaMaDu:<br />

Mai 2016<br />

Kochen:<br />

Brot:<br />

Basteln:<br />

Schoggi:<br />

Auto:<br />

Dino:<br />

JaMaDu:<br />

Pizza<br />

Zopfbrötli<br />

Osternästli<br />

Häsli<br />

Modellauto<br />

Dinoskelett<br />

Experimente Küche<br />

Toast Hawaii<br />

Muffins<br />

Kresse Kopf<br />

Lollis<br />

Modellauto<br />

Dinoskelett<br />

Experimente Küche<br />

Wissenschaft spielerisch entdecken<br />

Neu<br />

ab Juni 2016<br />

Coop Hello Family Event<br />

am Sonntag,<br />

03.04.2016<br />

Demnächst im 3D Kinder-Kino<br />

Ab März 2016<br />

Kung Fu Panda 3<br />

„Stein auf Stein“ / Bau ein Meisterwerk<br />

Unser neues Projekt ist eine Baustelle, die<br />

Kinder auf verschiedenen Ebenen fördert<br />

und jedes Kind zum Baumeister macht. Durch<br />

die vielen Angebote auf der Baustelle können<br />

sich die Kinder richtig austoben, lernen handwerkliche<br />

Berufe kennen, üben Rollenspiele,<br />

lassen gemeinsam etwas entstehen und<br />

lernen unterschiedliche Materialien kennen.<br />

Einen ganzen Tag lang in der Kindercity<br />

spielen. Neues entdecken und<br />

ein abwechslungsreiches Hello Family<br />

Programm erleben. Als zusätzliches<br />

Highlight treten die Schwiizergoofe auf.<br />

Anmeldung ist obligatorisch und folgt<br />

demnächst. Platzanzahl ist beschränkt.<br />

Ab April 2016<br />

Das Dschungelbuch<br />

Biotech Labor in der Kindercity<br />

Entdecken Sie mit Ihren Kindern unser<br />

neues Biotech Labor. Machen Sie einen<br />

Body Checkup. Experimentieren und analysieren<br />

Sie die Wasserqualität und mit<br />

unserem speziellen Mikroskop können<br />

Sie die Welt des Kleinen erforschen. Dank<br />

unserem 3Dimensionalen Körpermodell<br />

können die Kinder das Innenleben des<br />

Körpers erforschen.<br />

Neu<br />

ab Mai 2016<br />

Ab April 2016<br />

Ratchet and Clank<br />

Ab Mai 2016<br />

Angry Birds<br />

Concept & Design by www.stier.ch


++ Erste Worte<br />

Gott sei Dank, hat es mit<br />

dem Oscar endlich geklappt.<br />

Ich wollte schon ein Kind<br />

zeugen und es Oscar taufen,<br />

um endlich einen zu haben.<br />

10-2016 | FamilienSpick 1


++ Vorwort<br />

<strong>DE</strong>R<br />

Glaubenskrieg<br />

So sieht das Haus<br />

der Zukunft aus<br />

Im vorliegenden <strong>FamilienSPICK</strong> geht es unter anderem um<br />

verwöhnte Kinder und die Gratwanderung zwischen<br />

Behütung und Verhätschelung. Viele der anderen Themen,<br />

die wir aufgreifen, schliessen sich direkt oder indirekt nahtlos<br />

an: Muss ein Kinderzimmer aufgeräumt sein? Wie sehen<br />

optimale «Kinderwelten» aus? Nie zuvor in der Geschichte<br />

haben sich so viele Menschen Gedanken über das Kinderwohl<br />

gemacht – Eltern und Experten gleichermassen. Ob es<br />

den Kindern deshalb besser geht, sei dahingestellt. Sicher<br />

ist nur, dass die Verunsicherung bei allen Beteiligten steigt.<br />

Je höher die Ansprüche an sich selbst und an Schulen und<br />

andere Institutionen,Je mehr wir zu tun müssen glauben,<br />

desto grösser die Gefahr des Scheiterns. Daraus wächst die<br />

Angst, etwas falsch zu machen, was nicht selten dazu führt,<br />

dass man gar nicht mehr einzugreifen vermag. Bereits<br />

feiern Autoren Bestsellererfolge, die eine Rückbesinnung<br />

zu früheren autoritären Modellen fordern, weil vielen<br />

Eltern die Kontrolle entgleitet. Damit droht ein Glaubenskrieg<br />

zwischen den Verfechtern unterschiedlicher Erziehungs<br />

stile. Dass kein Kind wie das andere ist und Familien<br />

untereinander nicht vergleichbar sind, wird dabei kaum in<br />

Betracht gezogen. Alle wollen das Beste, doch wie das aussieht,<br />

darüber herrscht Uneinigkeit. Was dabei oft auf der<br />

Strecke bleibt, ist der gesunde Menschenverstand. Kein Ratgeber<br />

der Welt ersetzt das Bauchgefühl. Das gilt nirgends so<br />

stark wie in der Erziehung.<br />

Einrichtungstrends:<br />

Aus dem<br />

Kinder Zimmer<br />

eine Oase<br />

machen<br />

Stefan Millius, Chefredaktor<br />

Der «Tschüttelikasten»<br />

Marke Eigenbau


Unser Immunsystem:<br />

Eine echt<br />

starke maschine<br />

++ INHALT<br />

Schwerpunkt<br />

10 Das Haus wird zum Familienmanager<br />

16 Intelligentes Wohnen: Das Interview<br />

Erziehung & Schule<br />

20 Eine Frau räumt auf<br />

23 Sterilität oder kreatives Chaos?<br />

27 «Wisst ihr wirklich, was wir brauchen?»<br />

31 Ist Ihr Kind verwöhnt?<br />

Gesundheit & Ernährung<br />

34 Abwehrschutz für Kinder<br />

40 Berauschendes Badesalz<br />

43 Kampf den Milben!<br />

Gibt es das aufgeräumte<br />

Kinderzimmer?<br />

Lifestyle & kultur<br />

48 Bau dir deinen eigenen Spielplatz!<br />

54 Wie aus dem Kinderzimmer eine<br />

Oase wird<br />

60 Der Ausgang als Risikozone<br />

66 Jungs sind anders – Mütter auch<br />

Freizeit & Sport<br />

70 Selfies und ihre Gefahren<br />

75 Was keimt denn da?<br />

80 Sport aus Spass<br />

Männer & väter<br />

82 Männer! An die Töggel!<br />

86 Kinderkrimis aus dem hohen Norden<br />

Jetzt säen, was man morgen ernten will<br />

Rubriken<br />

4 Kurz & gut<br />

7 Digital<br />

38 Experiment<br />

58 Top 7<br />

63 Marktplatz<br />

69 Fundstücke<br />

92 Freizeittipps<br />

94 Humor<br />

96 Satire<br />

12<br />

10-2016 | FamilienSpick 3


++ Kurz & gut<br />

Big Green Egg<br />

Lassen Sie sich das Leben schmecken. Das Big Green Egg ist das vielseitigste Kochgerät<br />

für die Benutzung im Freien, das auf dem Markt zu haben ist und bietet mehr Möglichkeiten<br />

als alle normalen Kochgeräte zusammen.<br />

Vom kleinen Gruss aus der Küche über Vorspeisen bis hin zum Dessert wird das Big<br />

Green Egg alle Erwartungen übertreffen, die Sie an kulinarische Perfektion stellen,<br />

und bei der Auswahl von sieben Modellen findet sich für jeden Bedarf das passende<br />

Big Green Egg! www.greenegg.ch


++ Kurz & gut<br />

Balance wichtiger als<br />

Karriere<br />

Für den einen klingt es wie das ultimative Ziel, dem anderen ist es<br />

nicht so wichtig: Karriere machen. Die Aussicht auf unzählige Überstunden<br />

und Mitarbeitergespräche reizt gerade die jüngere Generation<br />

nicht mehr so stark. Das beweist das «Manager-Barometer<br />

2015/2016» der Personalberatung Odgers Berndtson, an deren Befragung<br />

fast 1800 Manager in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

teilnahmen. Eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatem<br />

ist dagegen so wichtig, dass auch auf nächste Karriereschritte verzichtet<br />

wird. So sind beispielsweise 77 Prozent der befragten Manager mit<br />

ihrer aktuellen beruflichen Position zufrieden, jeder vierte schliesst<br />

einen beruflichen Wechsel in Zukunft sogar komplett aus. Auch die<br />

Bereitschaft zur Mobilität nimmt ab: nur noch etwa die Hälfte der<br />

befragten Manager ist bereit, ihren Wohnsitz für den nächsten<br />

Karriereschritt zu wechseln. Auch die Bereitschaft, sich von seiner<br />

Familie zu trennen, ist im Vergleich zu vorherigen Befragungen<br />

gesunken: Während vor zwei Jahren noch 45 Prozent angaben, sich<br />

vorstellen zu können, für die Karriere zu pendeln, sind es in diesem<br />

Jahr nur noch 38 Prozent.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Schwangerschafts-Mythen<br />

widerlegt<br />

Die «Berliner Zeitung» hat in einem Artikel diverse<br />

scheinbar felsenfest verankerte «Fakten» rund<br />

um die Schwangerschaft untersucht – und unter<br />

anderem diese hier widerlegt:<br />

Schwangere dürfen kein Koffein zu<br />

sich nehmen<br />

Für die Kaffeeliebhaberin unter den werdenden<br />

Müttern klingt dieser Mythos besonders hart. Dabei<br />

müssen Schwangere nicht zwingend auf ihren<br />

geliebten Kaffee verzichten! Die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) empfiehlt allerdings, nicht<br />

mehr als 300 Milligramm Koffein am Tag zu sich<br />

zu nehmen. Eine Tasse geht also. Das gilt übrigens<br />

auch für Cola – die dann aber lieber aus dem Glas<br />

als aus der Tasse ...<br />

Sex tut dem Baby weh<br />

Das stimmt so nicht. Bei einer intakten und gesunden<br />

– unauffälligen – Schwangerschaft spricht<br />

nichts gegen Sex. Das Baby ist durch die Fruchtblase<br />

und Gebärmutter geschützt und sicher im Mutterleib.<br />

Einzig die Übertragung von Sexualkrankheiten<br />

kann dem Baby gefährlich werden.<br />

Schwangere dürfen ihre Katze nicht<br />

mehr streicheln<br />

Wenn Sie eine Katze haben, dürfen Sie diese selbstverständlich<br />

weiter streicheln, das Tier darf sich sogar<br />

wärmend auf den Bauch legen. Einzig der Kontakt<br />

mit Katzenkot kann dem ungeborenen Baby<br />

gefährlich werden – wegen des Toxoplasmose-Risikos,<br />

das zu Komplikationen führen kann. Das<br />

Katzenklo sollten Sie also unbedingt von Ihrem<br />

Partner reinigen lassen.<br />

10-2016 | FamilienSpick 5


Stadt Land Fluss Name Tier Beruf<br />

Berühmtheit<br />

Transformers TV Serie:<br />

jeden Samstag und Sonntag um 10.40 Uhr auf Nickelodeon Schweiz<br />

Für die letzte Spalte müsst ihr<br />

euch selbst etwas ausdenken!<br />

(z.B. eine Pflanze, eine Sportart<br />

oder ein Wort, in dem der<br />

Buchstabe mehrmals vorkommt.)<br />

Punkte:<br />

5 wenn zwei oder mehr das selbe Wort haben.<br />

10 wenn dein Wort nur einmal vorkommt.<br />

20 wenn du als EINZIGER ein Wort hast.<br />

Transformers Gewinnspiel:<br />

Hasbro verlost unter allen Teilnehmern<br />

10 actiongeladene Transformers<br />

Überraschungspakete.<br />

Auf www.transformers.ch kannst du<br />

mitmachen. Mit etwas Glück gehört<br />

einer der Preise vielleicht bald dir.


++ Digital<br />

Natürliche Kraft<br />

Gönnen Sie sich und Ihrer Familie täglich eine Portion Superfoods – hochwirksame<br />

Nahrungsmittel, die besonders reich an Vitalstoffen sind. Superfoods können<br />

unter anderem dazu beitragen, Entzündungen zu hemmen oder den Alterungsprozess<br />

zu verlangsamen. Probieren Sie unsere Superfood-Rezepte zum<br />

Trinken doch gleich selber aus.<br />

www.swissfamily.ch/superfood<br />

Grill-Tipps<br />

Der Frühling naht in grossen Schritten<br />

und mit ihm auch wieder die Grill-<br />

Zeit. Damit steigt aber auch wieder die<br />

Gefahr von Unfällen und Bränden, die<br />

durch Holzkohle, Gasgrills oder unsachgemässe<br />

Handhabung verursacht<br />

werden. Wir zeigen auf, wie man Grill-<br />

Unfälle vermeiden kann.<br />

Www.swissfamily.ch/grilltipps<br />

++++++++++++++++++++++++++<br />

Vorsicht<br />

Zecken!<br />

Der Stich einer Zecke spürt man meist<br />

nicht, da das Tier mit dem Stich auch<br />

schmerzstillende Sekrete in die Wunde<br />

abgibt. Meist ist nur eine leichte Rötung<br />

zu sehen. Der Kot und der Speichel<br />

der Zecke können<br />

Krankheitskeime übertragen. Wer<br />

vorbeugende Massnahmen trifft, reduziert<br />

das Risiko einer Erkrankung.<br />

www.swissfamily.ch/zecken<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Ganzheitliche<br />

Geburtsvorbereitung<br />

Was wäre, wenn es ein Geburtsvorbereitungs-<br />

Training gäbe, das Sie jeden Tag Ihrer<br />

Schwangerschaft hindurch unterstützen,<br />

motivieren und aufbauen würde? Eine<br />

ganzheitliche Vorbereitung durch die<br />

Sie über sich hinauswachsen, Grenzen<br />

sprengen und innere Kräfte aktivieren können, die<br />

Sie bisher vielleicht noch nie für möglich gehalten haben. Bei uns erfahren Sie,<br />

wie Sie ohne überflüssige Schmerzen Mutter werden können.<br />

www.swissfamily.ch/geburtsvorbereitung<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Alle<br />

anpacken!<br />

Es gibt sicherlich Spannenderes als Aufräumen,<br />

Putzen, Entsorgen, Kochen etc. Wie viel<br />

einfacher wär es doch, wenn alle mitanpacken<br />

würden. Doch wie motiviert man die Familie<br />

zum Mithelfen? Wir haben Antworten.<br />

www.swissfamily.ch/anpacken<br />

10-2016 | FamilienSpick 7


++ Publireportage<br />

Maus<br />

Kurzurlaub<br />

bei und Co.<br />

Aufregender Spielspass und unvergessliche Momente mit der ganzen Familie: Das ist im Freizeitpark<br />

Ravensburger Spieleland garantiert. Bei mehr als 70 Attraktionen in acht Themenwelten geht ein Tag wie im<br />

Flug vorbei. Darum lädt das neue Feriendorf in dieser Saison zum gemütlichen Übernachten bei Maskottchen<br />

wie der Maus und Käpt‘n Blaubär ein. So wird aus dem Parkbesuch ein entspannter mehrtägiger Aufenthalt<br />

am Bodensee.<br />

Nicht nur Action und Nervenkitzel, sondern vor allem auch<br />

gemeinsame Zeit mit der Familie und spielerisches Lernen<br />

stehen im Ravensburger Spieleland im Vordergrund. Handwerkliches<br />

Geschick und Teamarbeit sind in der neuen<br />

600m² grossen «Bosch Car Service Werkstattwelt» gefragt:<br />

Hier tritt die ganze Familie beim Räderwechseln auf Zeit<br />

gegen drei andere Familien an. Wer macht sein Fahrzeug<br />

am schnellsten wieder flott? In der Schokowerkstatt von<br />

Ritter Sport haben grosse und kleine Leckermäulchen die<br />

einmalige Gelegenheit, ihre ganz persönliche Lieblingsschokolade<br />

zu kreieren und natürlich zu vernaschen. Die<br />

MobileKids- Verkehrsschule bringt dagegen schon Kinder<br />

ab sechs Jahren zum ersten eigenen Führerschein. Im 3D<br />

Maus Kino begeistern spannende Filme wie «Wild Cats»<br />

über die wilden Tiere Afrikas und lehrreiche Sachgeschichten<br />

aus «Die Sendung mit der Maus». Egal, für welche der<br />

Attraktionen man sich entscheidet – familienorientierter<br />

Service und kindgerechte Unterhaltung werden im Ravensburger<br />

Spieleland grossgeschrieben. Soviel Engagement<br />

kommt an – so wurde das Spieleland bei einer deutschlandweiten<br />

Befragung im vergangenen Jahr zum familienfreundlichsten<br />

Freizeitpark Deutschlands gewählt.<br />

Gemütliche Übernachtung<br />

statt langer Heimreise<br />

Im Spieleland gibt es so viel entdecken und zu erleben, dass<br />

ein einziger Tag im Park viel zu kurz ist. Ab dem ersten Juli<br />

finden grosse und kleine Besucher daher einen gemütlichen<br />

Platz zum Übernachten im angrenzenden Feriendorf. So<br />

entfällt die anstrengende Heimfahrt und es kann Kraft getankt<br />

werden für einen weiteren Tag voller aufregender Erlebnisse.<br />

Im Restaurant erwartet dazu ein reichhaltiges Buffet<br />

aus saisonalen und regionalen Speisen die hungrigen<br />

Gäste. Käpt’n Blaubär, die Maus und viele weitere Helden<br />

aus der Ravensburger Spielewelt sind auch im Feriendorf<br />

immer mit dabei. Denn jedes der 60 kindgerechten, thematisierten<br />

Ferienhäuser ist einer der bekannten Figuren gewidmet.<br />

Das liebevoll gestaltete Design macht so jedes Haus<br />

einzigartig. Egal ob als plüschiger Freund im kuscheligen<br />

Bett oder als lustige Wandbilder im Bad, die Maskottchen<br />

begleiten ihre kleinen Gäste stets und sorgen dafür, dass sie<br />

sich wohlfühlen. Mit Hein Blöd macht sogar Zähneputzen<br />

Spass! Alle Holz-Ferienhäuser zeichnen sich durch praktischen<br />

Komfort und die familienfreundliche Ausstattung<br />

aus. Auch grosse Familien mit bis zu sechs Personen finden<br />

hier bequem Platz. Einladende Sitzmöbel und Tische machen<br />

abendliche Spielerunden besonders gemütlich. Durch<br />

die vier Meter Deckenhöhe und die grosse Glasfront ist es<br />

im Inneren jederzeit hell und luftig.Platzsparender Stauraum<br />

bietet dem Gepäck Platz und schafft Ordnung statt<br />

Chaos im Familientrubel. Für die kleinsten Gäste kann jederzeit<br />

eine Baby-Ausstattung dazu gebucht werden. Voll-<br />

8 FamilienSpick | 10-2016


++ Publireportage<br />

klimatisierung, ein eigenes Bad mit WC und Dusche sowie<br />

die Wäsche-Vollausstattung sind ebenfalls in jedem Haus<br />

vorhanden.<br />

Naturnah und komfortabel<br />

Wer es noch abenteuerlicher mag, der kann in einem der 16<br />

komfortablen «Wieso?Weshalb?Warum?-Forscher-Zelten»<br />

die Nacht verbringen. Die bekannte Ravensburger Sachbuchreihe<br />

steht hierfür Pate. Ausgestattet mit einem<br />

inkludierten Forscher-Kit entdecken Kinder die Geheimnisse<br />

der Tiere und Pflanzen um sie herum. Denn Forschungsmaterial<br />

gibt es reichlich – liegt doch das Feriendorf<br />

inmitten schönster Natur. So können die kleinen<br />

Wissenschaftler spannenden Fragen zur heimischen Flora<br />

und Fauna auf den Grund gehen. Wer das Campen im Grünen<br />

zwar liebt, aber auch gerne bequem schläft, wird sich<br />

über die sechs bequemen Betten im Zelt freuen. Ausserdem<br />

verfügen die Zelte über einen stabilen Aufbau, eine Tür und<br />

Fussboden. Auch ein Stromanschluss ist vorhanden und die<br />

Forscher- Zelte sind beheizbar. So tut auch eine kühle oder<br />

regnerische Nacht der Gemütlichkeit keinen Abbruch. Wer<br />

keinen eigenen Schlafsack hat, der kann Bettwäsche und<br />

Handtücher optional dazu buchen. Die sanitären Anlagen<br />

finden sich in unmittelbarer Nähe. So wird das Zelten wetterunabhängig<br />

zu einem komfortablen und doch naturnahen<br />

Erlebnis.<br />

der Tag im Spieleland würdig ausklingen. Eltern sind dabei<br />

immer herzlich eingeladen mitzumachen oder – wenn ihnen<br />

der Sinn nach Erholung steht – die gute Betreuung ihrer<br />

Kinder zu geniessen. Der familienfreundliche Service<br />

ist somit ganz auf die jeweiligen Bedürfnisse von Gross und<br />

Klein zugeschnitten, sodass jeder auf seine Kosten kommt.<br />

Am nächsten Morgen wartet wieder ein reichhaltiges und<br />

gesundes Frühstücksbuffet mit leckeren Heissgetränken im<br />

Restaurant. Und bestimmt wünscht auch die Maus ihren<br />

Gästen hier einen guten Morgen und entführt sie dann in<br />

ein neues aufregendes Spieleland- Abenteuer.<br />

Weitere Infos auf www.spieleland.de<br />

und www.spieleland-feriendorf.ch<br />

und unter: +49-7542-4000<br />

Caravans für Camping-Fans<br />

Für Camping- Liebhaber, oder solche die es werden wollen,<br />

stehen ausserdem zehn moderne Familien- Caravans der<br />

Marke Carado bereit. Alle Wohnwagen sind mit einem<br />

Doppel- und einem Etagenbett ausgestattet und bieten somit<br />

bis zu vier Personen bequem Platz. Ausserdem verfügen<br />

alle über ein eigenes Bad und reichlich Stauraum. Unter<br />

dem dazugehörigen Vorzelt von Movera lassen sich laue<br />

Sommerabende entspannt geniessen. Es kann aber auch mit<br />

dem eigenen Wohnmobil angereist werden. Dazu stehen 40<br />

Stellplätze auf dem Feriendorfgelände bereit. Selbstverständlich<br />

kommen auch Gäste mit eigenem Wohnwagen in<br />

den Genuss aller Vorteile und Service-Angebote.<br />

Abends muss der Spass im Feriendorf noch kein Ende finden.<br />

Mit einer grossen Auswahl an Ravensburger Spielen,<br />

Workshops und Sondervorführungen im Maus Kino kann<br />

10-2016 | FamilienSpick 9


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

Haus<br />

Das wird zum<br />

Familienmanager<br />

10 FamilienSpick | 10-2016


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

Die moderne Familie wohnt intelligent. Das heisst, sie lebt in einem denkenden<br />

Gebäude, das Licht, Kommunikation, Haushalt oder Heizung selbst steuert.<br />

Diese Technik ist weder ein Spielzeug für die Väter noch entspringt es einem<br />

James-Bond-Film. Es ist die Zukunft unseres Alltags, sagen Experten.<br />

Text: Nathalie Schoch<br />

10-2016 | FamilienSpick 11


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

++<br />

Frühmorgens, wenn der Tag erwacht, wird das Licht im<br />

Eltern-Schlafzimmer langsam heller. Über das Multiroom-Audiosystem<br />

erklingen sanfte Klänge. Je nach Jahreszeit<br />

und Wetter sind die Jalousien bereits schräg gestellt.<br />

Es ist Zeit, die Kinder zu wecken und zu frühstücken. Die<br />

Mutter hüpft aus dem Bett und macht sich frisch im Bad.<br />

Auch dort erklingt die Musik. Der Radiator hat das Handtuch<br />

bereits auf angenehme 30 Grad angewärmt, der<br />

Boden wärmt die nackten Füsse. Nach dem Weckruf der<br />

Kinder geht es in die Küche. Der Tastendruck auf die Szene<br />

«Frühstück» fährt alle Jalousien im Erdgeschoss hoch und<br />

spendet dem Essbereich Tageslicht. Die Kaffeemaschine ist<br />

aufgewärmt, der Toaster eingestellt. «Kinder, kommt<br />

frühstücken.»<br />

Gebäude und Innenleben vernetzen<br />

Intelligentes Wohnen ist der Fachbegriff für Lösungen im<br />

privaten Wohnbereich, indem Geräte und Systeme zum<br />

Einsatz kommen, die mehr Komfort und Flexibilität bieten.<br />

Vernetzt werden Multimedia-Geräte, die Haussteuerung<br />

wie Licht oder Heizung, die Sicherheitsan lagen, die<br />

Elektrohaushaltsgeräte – das alles mit Hilfe von Bussystemen,<br />

die per Kabel, Funk oder Powerline funktionieren.<br />

Damit Intelligentes Wohnen möglich wird, braucht es im<br />

Gebäude eine passive Infrastruktur aus Lehrrohren. Gemeint<br />

sind damit horizontale und vertikale Kanäle, in<br />

denen die elektrotechnischen Leitungen installiert und die<br />

gewünschten Geräte miteinander vernetzt werden. Diese<br />

sogenannte passive Ausrüstung mit Kabeln ist vor allem<br />

auf den Neubau ausgerichtet. Für Familien, die bereits in<br />

einem Haus leben und Intelligentes Wohnen nachrüsten<br />

möchten, eignet sich die funkbasierte oder Powerlinebasierte<br />

Kommunikation. Dabei wird die Technik über das<br />

Stromnetz flexibel verkabelt. Dieser Lichtstellenleiter aus<br />

Kunststoff ist dünn und unempfindlich gegenüber elektromagnetischen<br />

Feldern. Laut der Fachgruppe der Gebäude<br />

Netzwerk Initiative (GNI) war das Angebot an Technologien<br />

noch nie so gross wie heute. Alleine in der Schweiz<br />

würden neben dem Weltstandard KNX rund 20 weitere<br />

mehr oder weniger bekannte Technologien um die Gunst<br />

der Kunden buhlen.<br />

Das Haus denkt mit<br />

Mittlerweile sind die Kinder in der Schule,<br />

die Mutter ist einkaufen gegangen.<br />

Währenddessen beseitigt der Saugroboter<br />

im Haus die Spuren des Frühstücks.<br />

Wie so oft im hektischen Alltag hat<br />

die Mutter das Fenster im Schlafzimmer<br />

offen stehen lassen und das Licht im Bad<br />

brennt auch noch, weil die Kinder wieder<br />

mal in letzter Minute aus dem Bett gekrochen<br />

sind und ihre Morgen toilette in Eile erledigten.<br />

Kein Problem für das<br />

intelligente Gebäude: Das entsprechende<br />

Heizventil fürs Schlafzimmer<br />

wird geschlossen und<br />

reduziert den Verlust von Energie.<br />

Bei längeren Abwesen heiten verringert<br />

die Heizung die Solltemperatur<br />

und spart so ebenfalls Energie. Zwischen Textilreinigung<br />

und Einkaufsladen greift die Mutter zum Handy<br />

– sie kennt ja ihre Kinder mittlerweile nur zu gut –, um<br />

über ihr Smartphone das Licht auszuschalten.<br />

Komfort auf einen Klick<br />

Es ist bereits Nachmittag. Die Temperaturen steigen und<br />

die Storen auf der Südseite des Hauses werden zur Beschattung<br />

heruntergefahren. Dank Vernetzung lassen sie sich<br />

im Winter früher schliessen als im Sommer. Das führt<br />

gerade in der kalten Jahreszeit zu einer zusätzlichen Energieeinsparung.<br />

Überhaupt ist die Heizung ein wichtiger<br />

Bestandteil Intelligenten Wohnens; sie kann in allen Räumen<br />

bedarfsgerecht gesteuert werden. Die Mutter ent-<br />

ABB Schweiz AG<br />

12 FamilienSpick | 10-2016


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

DIE KOSTEN<br />

Das Gebäude Netzwerk Institut (GNI) hat den Ausbau in verschiedene<br />

Stufen eingeteilt, um die Kosten zu berechnen. In der Praxis würden<br />

diese Übergänge allerdings fliessend stattfinden.<br />

Der Grundausbau<br />

Er beschränkt sich hauptsächlich auf die «passive Ausrüstung» des<br />

Wohnraumes, also die Erschliessung der Wohnräume mit Verrohrung<br />

oder Kanälen, inklusive der Installation des Kommunikationsnetzwerkes<br />

(Home Cabling). Die Kosten hierfür gehören heute zur Standardausrüstung.<br />

Einfacher Ausbaustandard<br />

spannt sich kurz auf dem Sofa und liest ein paar Seiten des<br />

spannenden Romans im E-Reader. Musik dazu wäre jetzt<br />

schön, denkt sie sich. Kein Problem. Ohne aufstehen zu<br />

müssen, wählt sie über das iPad die Internetradiostation<br />

und klickt ihr Lieblingslied an. Webradios und Musikserver<br />

sind jederzeit nachrüstbar.<br />

Je höher der Anspruch, desto kostspieliger die Installation.<br />

Neben den schönen Effekten wie Alltagshilfe oder Energieersparnisse<br />

gibt es auch Schattenseiten. Man ahnt es<br />

bereits: sie liegen in den Kosten. Die Fachgruppe von GNI<br />

hat die Ausbaustandards in verschiedene Stufen eingeteilt.<br />

Diese würden aber in der Praxis fliessende Übergänge<br />

finden. Angefangen bei zwei bis vier Prozent der Gesamtbausumme<br />

ist beim hohen Ausbaustandard mit bis zu<br />

zehn Prozent zu rechnen. Und zwar zusätzlich zum<br />

Grundausbau sowie dem einfachen oder mittleren Ausbaustandard.<br />

Technisch machbar ist vieles. Die Höhe der<br />

Kosten hängt von Umfang, Bedürfnissen und der Raffinesse<br />

der installierten Features ab.<br />

Dieser ist am weitesten verbreitet. Beleuchtung, Beschattung und allenfalls<br />

Heizung sowie Lüftung werden mit einem Bussystem vernetzt.<br />

Die durchschnittlichen Totalkosten betragen 2 bis 4 Prozent der Gesamtbausumme.<br />

Diese sind zusätzlich zum Grundausbau zu verstehen.<br />

Deshalb empfiehlt GNI, bei jedem Objekt den Grundausbau als Minimalziel<br />

vorzusehen.<br />

Mittlerer Ausbaustandard<br />

Wichtiges Merkmal für diesen Standard: das einfache Bedienpanel<br />

s owie die Integration weiterer Gewerke. Zum Beispiel Sicherheitsfunktionen,<br />

Videogegensprechanlage oder Audio-/Videosysteme. Auch der<br />

Zugriff von aussen oder der Gebäudecontroller kommen hier oft zum<br />

Einsatz. Die durchschnittlichen Kosten belaufen sich auf ein bis zwei<br />

Prozent der Gesamtbausumme, zusätzlich zum Grundausbau und zum<br />

einfachen Ausbaustandard.<br />

Hoher Ausbaustandard<br />

++<br />

Hier wird die Vollintegration der Systeme umgesetzt: Haussteuerung,<br />

Sicherheitsanlagen, Unterhaltungselektronik sowie die Kommunikation.<br />

Das ganze Haus oder die Wohnung lässt sich mit mehreren mobilen<br />

oder einem fixen Anzeigegerät überwachen, steuern und visualisieren.<br />

Oft auch mit umfangreichen Audio-/Videosystemen und Multiroomsystemen.<br />

Die Kosten liegen bei zwei bis zehn Prozent der Gesamtbausumme,<br />

zusätzlich zum Grundausbau, einfachen und mittleren<br />

ausbaustandard.<br />

Quelle: GNI<br />

10-2016 | FamilienSpick 13


Gratis-Katalog<br />

anfordern!<br />

Mode<br />

Spielzeug<br />

Bewegung<br />

Spielzeug Baby<br />

Mode Baby<br />

Natur<br />

Lernen<br />

Praktisches<br />

Frech, frisch,<br />

fröhlich …<br />

Entdecken Sie sorgfältig ausgewählte und<br />

selbst ausgetüftelte Kindersachen mit<br />

Köpfchen – allesamt von Eltern & Kindern<br />

erprobt & für gut befunden!<br />

Ob Mode, Spielzeug, Praktisches u.v.m.<br />

– mit JAKO-O macht Familienalltag Spass!<br />

Kinderfest<br />

Kinderzimmer<br />

www.jako-o.ch<br />

Kindersachen mit Köpfchen · Feldstrasse 20 · CH-5107 Schinznach-Dorf · www.jako-o.ch


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

Projekte zum Anschauen<br />

Sie möchten sich ein Bild darüber machen,<br />

wie Intelligentes Wohnen funktioniert?<br />

Dann besuchen Sie einen dieser Showrooms:<br />

ThebenHTS<br />

Vermittelt Sicherheit und Geborgenheit<br />

Bei der Familie nähert sich der Abend. Freunde kommen<br />

zum Essen. Den Backofen hat die Mutter schon während<br />

der Lesepause vorgewärmt, denn er lässt sich auf Knopfdruck<br />

via iPad einstellen. Nur kochen und den Tisch<br />

decken muss sie noch selbst. Während der Vater die Kinder<br />

ins Bett bringt, ruft die Mutter folgende programmierte<br />

Szene im System auf: «Gäste». Gediegene Musik erklingt,<br />

die Jalousien werden leicht abgesenkt und das<br />

Wohnzimmer taucht in warmes Licht ein. Spätabends<br />

verlassen die Gäste das Haus, die Eltern schlurfen zum<br />

Schlafzimmer, oben angekommen, aktivieren sie den<br />

Taster für den Nachtmodus und legen sich erschöpft ins<br />

Bett. Das Licht im Haus erlischt, nur vor den Kinderzimmern<br />

schimmert das schwache Nachtlicht, die Alarmanlage<br />

ist aktiviert. «Gute Nacht, liebe Familie», hört man das<br />

System fast schon sagen. «Bis morgen. Ich wecke euch<br />

rechtzeitig.»<br />

se Lightmanagement AG, 8957 Spreitenbach (AG)<br />

iBricks Solutions, 3178 Bösingen (FR)<br />

Hochschule Luzern, 6048 Luzern (LU)<br />

S& A Solutions AG, 9403 Goldach (SG)<br />

BKS Kabel Service AG, 4552 Derendingen (SO)<br />

V-ZUG AG, 6301 Zug (ZG)<br />

EIBROM, 8953 Dietikon (ZH)<br />

Feller AG, 8810 Horgen (ZH)<br />

Supravision AG, 8306 Brüttisellen (ZH)<br />

Die Details zu den Showrooms:<br />

www.intelligenteswohnen.com, Rubrik Bauen<br />

Spart Energie und Alltagsmühe<br />

Wer heute baut, kann das Haus so planen, dass es sich<br />

bedarfsgerecht mitwandelt. Das intelligente Gebäude<br />

weiss genau, wann und wie stark die Räume beheizt werden<br />

sollen, ob die Fenster immer noch offen stehen oder<br />

ob der Beutel des Staubsaugers leer ist. Aber was passiert<br />

bei einem Systemfehler? Sitzt die Familie dann eingeschlossen<br />

im dunklen, kalten Haus? Experten sagen Nein;<br />

die Fachleute würden diese Gefahr bereits bei der Planung<br />

einkalkulieren. Mit getrennten Netzwerkzonen, die dafür<br />

sorgen, dass nur ein Teilsystem vom Ausfall betroffen ist.<br />

Tipps und Links<br />

Gerade erschienen: Das Jahrbuch «Intelligentes<br />

Wohnen 2016» mit Praxisbeispielen, Tipps und<br />

technischen Infos. Es ist ein Gemeinschaftswerk der<br />

Zeitschriften Elektrotechnik, HK Gebäudetechnik,<br />

Das ideale Heim, Umbauen und Renovieren.<br />

Das Werk liegt in den aktuellen Ausgaben dieser<br />

Zeitschriften bei und ist am Kiosk erhältlich.<br />

Online: www.das-ideale-heim.ch<br />

unter Inspiration / Projekte.<br />

Wertvolle Downloads und Broschüren gibt es auch<br />

bei GNI: www.intelligenteswohnen.com.<br />

Der Blick in die Zukunft<br />

«Noch mag man von diesem aufgezeigten Wandel wenig<br />

spüren. Doch bald wird er alle Anbieter betreffen», so<br />

Karin Frick und Daniela Tenger vom Gottlieb Duttweiler<br />

Institut. Sie haben eine Studie zum Thema «Smart Home<br />

2030» verfasst. Infrastruktur, Geräte und Ressourcenverbrauch<br />

liessen sich damit effizienter steuern, Immobilien<br />

besser bewirtschaften. Auch die GNI-Fachgruppe ist<br />

sich sicher: «Intelligentes Wohnen gehört bis 2030 zur<br />

Standardausstattung bei Neubauten. Für Altbauten gebe<br />

es drahtlose Funk- oder Powerline-Systeme. Was noch<br />

vor zehn Jahren als Technikspielerei belächelt wurde, ist<br />

heute Realität und morgen Alltag. ++<br />

10-2016 | FamilienSpick 15


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

«Das System schaut<br />

den Benutzern unauffällig<br />

über dieSchultern»<br />

++<br />

Die Hochschule Luzern tüftelt am Gebäude als System und hat mit ihrem<br />

Forschungszentrum iHomeLab ein einzigartiges Angebot geschaffen. Professor<br />

Alexander Klapproth erzählt im Gespräch, womit wir es beim Intelligenten<br />

Wohnen zu tun haben.<br />

Interview: Nathalie Schoch<br />

16 FamilienSpick | 10-2016


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

Wo lauern die Gefahren dieses vernetzten<br />

und digitalisierten Wohnens?<br />

Smarte Systeme neigen wegen ihrer Komplexität dazu,<br />

nicht immer zuverlässig oder im Sinne des Benutzers zu<br />

funktionieren. Hier lautet das Motto: So einfach wie nötig<br />

und möglichst keine unerwünschten Redundanzen.<br />

Offene Standards unterstützen dies. Eine weitere Gefahr<br />

lauert in der Anwendung. Aufgrund mangelhafter Lösungen<br />

können die Benutzer überfordert werden. Hier gilt:<br />

Das System soll den Benutzer bedienen und nicht umgekehrt.<br />

Die Systementwickler müssen sich dazu intensiv mit<br />

den Benutzern auseinandersetzen.<br />

Was bedeutet das konkret, wenn ein Gebäude<br />

als intelligent bezeichnet wird?<br />

Für uns Forscher am iHomeLab ist ein intelligentes<br />

Gebäude mehr als nur ein durch Vernetzung zentral- oder<br />

fernsteuerbares Gebäude. Dank künstlicher Intelligenz<br />

und dem Einbezug weiterer Informationen unterstützt ein<br />

intelligentes Gebäude die Benutzer, indem es Sicherheit,<br />

Energieeffizienz und Netzstabilität bietet, ohne den Komfort<br />

zu beeinträchtigen. Es schaut den Benutzern unauffällig<br />

«über die Schultern», lernt von ihnen und bietet einen<br />

persönlichen Service – wie ein Butler.<br />

Das klingt toll, aber auch kostspielig.<br />

Kann sich das jede Familie leisten?<br />

Zurzeit ist Intelligentes Wohnen kostspielig, da die Systeme<br />

aufgrund der geringen Nachfrage noch nicht massentauglich<br />

sind respektive nicht in genügend grossen Stückzahlen<br />

hergestellt werden können. Aber in absehbarer Zeit entstehen<br />

Märkte, die solche Systeme massentauglich und damit<br />

erschwinglich machen werden.<br />

Wo sehen Sie die grössten Vorteile des<br />

Intelligenten Wohnens?<br />

Aktuell sehen wir zwei wesentliche Vorteile: 1. Alleinstehende<br />

ältere Menschen können dank assistiver Wohntechnologie<br />

sicherer wohnen und einfacher mit ihren Angehörigen<br />

und ihrem privaten Netzwerk interagieren. 2. In<br />

naher Zukunft gewährleistet intelligente Gebäudetechnik<br />

die notwendige Netzstabilität im Smartgrid, sodass bei<br />

fluktuierendem Energieangebot aus Sonne (Fotovoltaik)<br />

und Wind (Windgeneratoren) die Verbraucher sinnvoll,<br />

flexibel und automatisch gesteuert werden, ohne dass der<br />

Benutzerkomfort darunter leidet.<br />

Das bedeutet, man wird jetzt auch beim Wohnen<br />

beobachtet?<br />

Ein smartes Gebäude weiss und lernt viel über seine Benutzer.<br />

Diese Informationen betreffen oft die Privatsphäre<br />

und müssen entsprechend sensibel gehandhabt werden.<br />

Einige Geschäftsideen berücksichtigen dies noch zu wenig,<br />

im Gegenzug bieten sie kostenfreie oder -günstige Services<br />

an. Hier müssen die Benutzer mündig entscheiden, ob sie<br />

das wollen respektive bereit sind, für die Wahrung ihrer<br />

Privatsphäre etwas mehr zu bezahlen.<br />

Das Besucherzentrum<br />

Das iHomeLab der Hochschule Luzern ist eine Denkfabrik<br />

und ein Forschungszentrum für Gebäude­<br />

Intelligenz. Hier werden die Ergebnisse der Forscher<br />

präsentiert, gleichzeitig zeigen sie auf, wie die<br />

Zukunft des Wohnens aussehen könnte. Hinter dem<br />

iHomeLab steht ein Team mit 27 Forschern und über<br />

200 Partnern aus Industrie und Wirtschaft. Jährlich<br />

besuchen rund 4000 Interessierte das iHomeLab.<br />

www.ihomelab.ch<br />

10-2016 | FamilienSpick 17


++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />

Wie verändert diese Digitalisierung die Bau- und<br />

Wohnindustrie?<br />

In Zukunft wird die dazu notwendige Basisinfrastruktur<br />

schon beim Erstellen des Gebäudes mitintegriert. Die integrale<br />

Gebäudeplanung (Building Information Management)<br />

wird diesen Prozess unterstützen. Für den Bestand<br />

werden einfach nachrüstbare Systeme bereitstehen, die sich<br />

auch für Mietwohnungen anbieten.<br />

Sind die Schweizer Anbieter für diesen Wandel bereit?<br />

Sagen wir mal so: Man ist auf dem Weg dahin.<br />

Viele Anbieter halten digitale Tools für zu störungsanfällig,<br />

zu wenig kompatibel und noch für zu unzuverlässig.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Das ist zurzeit sicher noch der Fall. Deshalb ist Forschung<br />

und Entwicklung nötig sowie der Wille oder auch die<br />

Einsicht der Hersteller, sich künftig vermehrt auf offene,<br />

gemeinsame Standards zu einigen. Vielleicht braucht es<br />

dazu auch mehr Druck seitens des Marktes.<br />

Wie entscheidet ein Bauherr, welches System für ihn das<br />

richtige ist?<br />

Indem er sich beraten lässt und sich auch selbst mit dem<br />

Thema auseinandersetzt.<br />

Was ist im Moment noch Zukunftsmusik?<br />

Die künstliche Intelligenz ist noch nicht so weit fortgeschritten,<br />

wie das in bestimmten Science-Fiction-Filmen und Romanen<br />

gezeigt wird. Dies betrifft sowohl die Interak tion,<br />

also Spracherkennung, Gestenerkennung etc. wie auch die<br />

intelligente Verarbeitung der Informationen. Dazu werden<br />

wir am iHomeLab noch eine Menge spannende und nutzbringende<br />

Forschungsarbeit leisten. ++<br />

Zur Person<br />

Prof. Alexander Klapproth ist dipl. Elektroingenieur ETH<br />

und forscht seit rund 20 Jahren am Departement Technik<br />

& architektur der Hochschule Luzern. Er ist der Leiter des<br />

Forschungszentrums iHomeLab, das 1997 gegründet wurde.<br />

2008 eröffnete das Besucherzentrum. Seine Forschungsgebiete:<br />

Intelligentes Wohnen, smarte Gebäudetechnik,<br />

ambient Assisted Living, smarte Energieeffizienz und<br />

­ Flexibilisierung, Internet der Dinge, Sensornetzwerke.<br />

18 FamilienSpick | 10-2016


Gemeinsam glücklich<br />

Glücklich sind Familien mit CONCORDIA. Weil sie verstanden<br />

werden. Weil sie eine vertrauensvolle Partnerin schätzen.<br />

Weil der Service stimmt.<br />

Ihre Gesundheit, bei CONCORDIA in besten Händen.<br />

www.concordia.ch


++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />

20 FamilienSpick | 10-2016


++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />

EineFRAU<br />

Räumt auf!<br />

Kinder sorgen für Unordnung – im Kinder zimmer<br />

und nicht selten auch im restlichen Wohnbereich.<br />

Mylène Alt verhilft zu einem «aufgeräumten»<br />

Leben, im Privatbereich und im Geschäftsleben.<br />

Sie zeigt ihren Kunden, wie man sich im Büro<br />

oder zu Hause effizient organisiert. Das Ziel ist<br />

aber nicht zwingend die leere Tischplatte oder die<br />

Übernahme einer bestimmten Methode. Im<br />

Zentrum steht die Suche nach dem richtigen<br />

System für jeden Einzelnen.<br />

Text: Stefan Millius<br />

Bilder: Stephanie Engeler<br />

++<br />

10-2016 | FamilienSpick 21


++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />

++<br />

Hinter der Wahl-Ostschweizerin Mylène Alt liegt eine<br />

recht konventionelle Laufbahn. KV-Lehre, Weiterbildung<br />

zur Marketingplanerin, Direktionsassistentin, Projektleiterin<br />

Marketing lauteten die Stationen. Vor rund sechs<br />

Jahren wurde ihr dann klar: Sie wollte etwas Eigenes auf<br />

die Beine stellen, «mein Ding machen», etwas Neues beginnen.<br />

«Ich habe mir damals bewusst die Frage gestellt:<br />

Was unterscheidet mich und meine Art des Arbeitens im<br />

positiven Sinn von anderen?», erinnert sie sich. Sie dachte<br />

zurück an die vielen Situationen in verschiedenen Unternehmen,<br />

als sie mit anderen Leuten Projekte anging und<br />

feststellen musste: Unter ihnen waren viele, die bezüglich<br />

Aus- und Weiterbildung einen prallen Rucksack hatten,<br />

aber nicht gut organisiert waren. Ihr sei damals klar geworden,<br />

«dass das nicht einfach selbstverständlich ist, dass<br />

man das nicht automatisch kann, sondern genauso lernen<br />

muss wie alles andere.» Sie selbst hatte stets viel Wert auf<br />

eine gut organisierte, aufgeräumte Umgebung gelegt und<br />

war oft von anderen gefragt worden, wie sie das schafft.<br />

Physische und mentale Ordnung<br />

Mit dieser Erkenntnis war eine Geschäftsidee geboren.<br />

2009 gründete Mylène Alt ihre Einzelfirma «BüroProjekt»<br />

und gibt seither ihr Wissen weiter. Dieses erschöpft sich<br />

allerdings nicht darin, im sichtbaren Bereich eines Raumes<br />

aufzuräumen oder ein Ablagesystem einzuführen. «Ordnung<br />

kann man im physischen, aber auch im mentalen<br />

Sinn verstehen – oder in der Kombination», so Alt. Viele<br />

Leute trennen sich gemäss ihrer Erfahrung ungern von<br />

Dingen, weil sie mit diesen Geschichten verbinden. Sie<br />

helfe ihnen, Entscheidungen zu fällen und für den künftigen<br />

Umgang mit der Ordnung eine Methode zu kreieren –<br />

individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst.<br />

Frage des Images<br />

Sie selbst sei ein «bekennender Leertischler», sagt Alt. Aber<br />

bei ihrer Arbeit gehe es nicht darum, sich selbst zu «klonen»<br />

oder anderen ihre Methode aufzuzwingen. «Jeder muss<br />

sein eigenes System finden, denn nach der Beratung bin ich<br />

wieder weg, und nicht ich muss mich mit dem System<br />

wohlfühlen, sondern mein Kunde», sagt sie. Erfahrungsgemäss<br />

möchte aber jemand, dem sie die Vorteile einer aufgeräumten<br />

Umgebung einmal aufgezeigt habe, nicht mehr<br />

zum alten Zustand zurück, «sie wollen es dann plötzlich<br />

selbst so.»<br />

Es gibt – der Schreibende zählt sich auch dazu – allerdings<br />

auch Berufstätige, die das Chaos auf dem Tisch kurzerhand<br />

zum System erklären und behaupten, damit gut fertigzuwerden<br />

oder die Unordnung gar zu benötigen für einen<br />

kreativen Output. Aufräum-Coach Mylène Alt ist misstrauisch,<br />

was solche Aussagen angeht. «Die meisten hätten<br />

«Ordnung<br />

schaffen<br />

muss<br />

man<br />

genauso<br />

lernen<br />

wie jede<br />

andere<br />

tätigkeit<br />

auch.»<br />

das in Wahrheit wirklich gerne anders», sagt sie. Wer sich<br />

und seine Arbeit ehrlich analysiere, stelle fest: Die Rechnung<br />

geht nicht auf. Das richtige Dokument im Chaos zu<br />

suchen, koste Zeit und Nerven, wer sich eine Stunde für<br />

eine Aufgabe vornimmt und zunächst 30 Minuten lang auf<br />

dem Pult nach den Grundlagen dafür fahndet, ist nicht<br />

effizient.<br />

Vieles von dem, was sie sagt, wird spontan als selbstverständ<br />

lich wahrgenommen. Dass es bei der Arbeit<br />

bei spiels weise sinnvoll ist, seine Unterlagen systematisch<br />

abzulegen, leuchtet jedem ein. Wozu also eine Aufräum-<br />

Beratung? «Stark in der Theorie» seien viele Leute tatsächlich,<br />

«aber entscheidend ist ja, was wir letztlich tun, und<br />

meist ist eine Verhaltensänderung nötig.» Alt empfiehlt,<br />

«nicht an allen Schrauben gleichzeitig» zu drehen, sondern<br />

Schritt um Schritt vorzugehen. Ihre Beratung ersetzt das<br />

eigene Denken nicht, es sei ein Miteinander. Und im<br />

Zentrum stehe nicht das Aufräumen des Ist-Zustandes,<br />

sondern die Erarbeitung eines Systems für die Zukunft.<br />

Oder wie sie es ausdrückt: «Eine Mulde bestellen können<br />

meine Kunden auch ohne mich, aber danach sollte es nicht<br />

von vorne losgehen mit dem Chaos.»<br />

Was gewinnt man mit der neuen Ordnung? «Mehr Platz,<br />

ein gutes Gefühl, steigende Motivation, effizienteres Arbeiten»,<br />

zählt Mylène Alt auf. Vor allem aber sei ironischerweise<br />

Aufräumen mit Methode das beste Rezept für Leute, die<br />

eben gerade nicht gerne aufräumen. «Je besser das System<br />

ist und je klarer ist, wo was hingehört, desto weniger liegt<br />

herum – und desto weniger muss man aufräumen.» ++<br />

Zum Unternehmen<br />

Mit ihrer Firma «BüroProjekt» unterstützt und berät<br />

Mylène Alt aus Herisau Private und Unternehmen, wie<br />

sie bleibende Ordnung ins Haus oder Büro bringen.<br />

Zum Angebot gehört die Einzelberatung direkt vor Ort,<br />

aber auch Impulsreferate vor Publikum. Weitere<br />

I nformationen unter www.aufraeumen.ch.<br />

22 FamilienSpick | 10-2016


++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />

Sterilität Oder<br />

kreatives<br />

Chaos?<br />

Unordnung im Kinderzimmer ist in vielen Familien ein Dauerthema. Kinder<br />

und Erwachsene haben oft andere Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit.<br />

Wie sollen Eltern mit dieser Herausforderung umgehen?<br />

Text: Fabrice Müller, Redaktor Schule und Elternhaus Schweiz (S&E)<br />

++<br />

Janine (13) und Nicole (15) putzen ihre Zimmer selber.<br />

Sie sind auch dafür verantwortlich, dass das Zimmer regelmässig<br />

aufgeräumt wird. Darauf legt ihre Mutter Sandra<br />

Zehren, Leiterin der Geschäftsstelle von Schule und<br />

Elternhaus Schweiz (S&E), Wert. «Uns war es schon immer<br />

wichtig, unsere Kinder zu einer gewissen Ordnung und<br />

Sauberkeit zu erziehen. Auch bei Teenagern ist dies nicht<br />

immer ganz einfach. Sie haben oft andere Vorstellungen<br />

von Ordnung und Sauberkeit. Deshalb sind wir ziemlich<br />

strikt und bestehen zum Beispiel darauf, dass nicht überall<br />

Kleider herumliegen oder Unordnung herrscht.» Regeln<br />

aufzustellen genüge allerdings nicht, stellt Sandra Zehren<br />

fest. Es brauche eine regelmässige Kontrolle. Vernachlässige<br />

man die Regeln, laufe die Ordnung schnell aus dem<br />

Ruder. «Es gibt bei Kindern und Jugendlichen immer<br />

wieder Phasen, in denen sie mehr Mühe haben, sich an<br />

gewisse Regeln zu halten. Je konsequenter man als Eltern<br />

auf Ordnung und Sauberkeit achtet, umso einfacher ist es,<br />

diese im Familienalltag durchzuziehen», ist Sandra Zehren<br />

überzeugt.<br />

Ein Dauerthema in vielen Familien<br />

Die Unordnung im Kinder- oder Jugendzimmer ist ein<br />

unerschöpfliches Thema im Alltag vieler Familien. Die<br />

allerwenigsten Kinder kommen als ordnungsliebende<br />

Menschen, sondern meist als kleine Chaoten auf die Welt.<br />

Dies kann Regula Röthlisberger, Elternberaterin aus Stans<br />

und ehemaliges Vorstandsmitglied bei Schule und Elternhaus<br />

Nidwalden, bestätigen: «Ich begegne in meinen Beratungen<br />

dem Thema Unordnung oft im Zusammenhang<br />

mit Lernschwierigkeiten bei Kindern und Jugendlichen.»<br />

Die Eltern seien der Meinung, die Lernschwierigkeiten<br />

10-2016 | FamilienSpick 23


++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />

hätten vor allem mit der Unordnung im Kinderzimmer zu<br />

tun. Sie fühlen sich dabei nicht selten hilflos und überfordert.<br />

«Kinder haben andere Vorstellungen von Ordnung<br />

als wir Erwachsenen. Die Unordnung im Kinderzimmer<br />

ist ein Symptom für andere Probleme», sagt Regula Röthlisberger.<br />

Die Eltern seien sich manchmal nicht im Klaren,<br />

was sie wollen. Als Folge davon verhalten sie sich inkongruent,<br />

indem das, was sie sagen und von den Kindern<br />

fordern, oft nicht mit dem eigenen Handeln übereinstimmt.<br />

So zum Beispiel auch beim Thema Ordnung und<br />

Sauberkeit. «Kinder spüren diese Diskrepanz sehr schnell<br />

und reagieren darauf, indem sie beispielsweise Regeln<br />

nicht einhalten. Warum sollten sie auch», berichtet die<br />

Elternberaterin.<br />

Eine Frage der Definition<br />

Was genau versteht man unter Ordnung und Sauberkeit?<br />

Und was hat das Kind davon, wenn sein Zimmer immer<br />

aufgeräumt und sauber ist? «Die Definition von Ordnung<br />

ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch der Kultur.<br />

Es scheint mir, als lege man im deutschsprachigen Kul turraum<br />

generell mehr Wert auf Ordnung und Sauberkeit als<br />

in südlichen Ländern», sagt Regula Röthlisberger. Dass<br />

Ordnung überall unterschiedlich definiert und gelebt<br />

wird, erleben die Kinder etwa auf öffentlichen Spielplätzen<br />

– oder wenn sie andere Kinder zu Hause besuchen. Die<br />

Ordnung im Kinderzimmer ist stets auch ein Ausdruck<br />

der eigenen Persönlichkeit. «Kinder sind von Natur aus<br />

spontane, kreative, neugierige Menschen, die eher mal<br />

etwas liegen lassen», berichtet Regula Röthlisberger.<br />

Erwachsene hingegen seien meist viel strukturierter<br />

veranlagt. Doch es gebe auch Kinder, die von klein auf<br />

pingelig und ordnungsliebend sind. Auf der psychologischen<br />

Ebene wird Ordnung laut Regula Röthlisberger mit<br />

Selbstwertgefühlen in Verbindung gebracht. Wer über ein<br />

mangelndes Selbstwertgefühl verfügt, achtet offenbar<br />

weniger auf Ordnung, weil diese Person mehr nach aussen<br />

hin orientiert ist und dort Bestätigungen sucht.<br />

Recht auf Ordnung und Sauberkeit<br />

Ob ordnungsliebend oder chaotisch veranlagt, Kinder<br />

empfinden es in der Regel als Einmischung, wenn die Eltern<br />

von ihnen verlangen, das Zimmer aufzuräumen. «Dadurch<br />

wird die Persönlichkeit des Kindes verletzt. Es ist deshalb<br />

wichtig, zu respektieren, dass das Kind andere Vorstellungen<br />

von Ordnung und Sauberkeit hat als die Eltern», betont<br />

Regula Röthlisberger. Auf der anderen Seite haben die<br />

Eltern das Recht und die Pflicht, ihre Vorstellungen von<br />

Ordnung und Sauberkeit in jenen Räumen durchzusetzen,<br />

die von der ganzen Familie genutzt werden, zum Beispiel<br />

in der Küche, im Wohnzimmer oder im Bad. Auf diese<br />

Weise lernt das Kind schon früh, gewisse Abgrenzungen<br />

einzuhalten und zu respektieren. Schmutzige Wäsche etwa<br />

hat nichts auf dem Boden zu suchen, ebenso wenig Essbares<br />

im Kinderzimmer. Jacken werden aufgehängt und<br />

nicht in die Ecke geworfen. Schulsachen gehören auf den<br />

Tisch und nicht auf den Boden. «Je früher man damit<br />

beginnt, umso besser funktioniert es», weiss die Elternberaterin<br />

und rät, gewisse Spielzonen im Wohn bereich<br />

zuzulassen, ohne dass sich dabei das ganze Wohnzimmer<br />

in eine Spielwiese verwandelt. Die Eltern seien angehalten,<br />

sich ebenso an die Ordnungsregeln zu halten und Vorbild<br />

zu sein. «Wenn Eltern positiv übers Aufräumen oder<br />

Putzen sprechen, indem sie zum Beispiel das gute Gefühl<br />

in einem sauberen Haus hervorheben, überträgt sich dies<br />

auch auf das Kind. Es erlebt Ordnung und Sauberkeit als<br />

etwas Positives», erklärt Regula Röthlisberger.<br />

Ziele und Feedbackrunden<br />

Verbesserungspotenzial gibt es oftmals auch in der Kommunikation<br />

zwischen Eltern und Kindern. Anstatt das<br />

Kind zu fragen: Könntest du das Zimmer aufräumen?,<br />

sollte man ihm besser mitteilen, was man von ihm erwartet<br />

und eine Frist von drei Tagen dafür gewähren. «Kleinere<br />

Kinder sind hier sicher noch auf eine gewisse Unterstützung<br />

angewiesen. Bei grösseren Kindern bzw. Jugend lichen<br />

empfehle ich eine Feedbackrunde, in der sich alle Beteiligten<br />

zu ihren Forderungen und Meinungen äussern<br />

können», empfiehlt Regula Röthlisberger. Auf diese Weise<br />

lassen sich verschiedene Themen und Aufgaben erledigen,<br />

ohne gleich mit Schimpfen reagieren zu müssen. Bei Kleinkindern<br />

kann das Aufräumen auch spielerisch angegangen<br />

werden. Die Autos werden in die Garage gefahren, die Puppen<br />

gehen schlafen. So macht Aufräumen auch noch Spass.<br />

Ab vier Jahren können Kinder sehr gut selbst für Ordnung<br />

in grösseren Bereichen sorgen – zum Beispiel in der Malecke<br />

oder im Bücherregal. Weniger ist manchmal mehr:<br />

Ein Kind muss nicht in Spielsachen ertrinken. Es empfiehlt<br />

sich, gemeinsam mit dem Kind alte und kaputte Spielsachen<br />

auszusortieren. Manche Spielsachen können auch<br />

vorübergehend im Keller verstaut werden. Oft dauern Kinderspiele<br />

mehrere Tage. Deshalb sollten Eltern nicht darauf<br />

bestehen, dass die mühsam aufgebaute Ritterburg am<br />

Abend schon wieder weggeräumt wird. Allerdings sollte<br />

ein Gang zum Bett frei geräumt werden. Findet das Kind in<br />

seiner Unordnung etwas nicht, muss es selber suchen. Sind<br />

Spielkameraden im Haus, sollen sie beim Aufräumen<br />

helfen.<br />

24 FamilienSpick | 10-2016


++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />

Ämtli übernehmen<br />

Wie sinnvoll ist es, den Kindern gewisse Aufgaben und<br />

Ämter zu übertragen? «Ich finde es wichtig, dass die<br />

Kinder über bestimmte Ämtli schon früh Verantwortung<br />

übernehmen und in die täglichen Abläufe des Haushaltes<br />

eingeführt werden», sagt Regula Röthlisberger. Durch das<br />

Auftragen von gewissen Arbeiten, die dem Alter des<br />

Kindes entsprechen, werde ihm gleichzeitig auf positive<br />

Art Vertrauen ausgesprochen. Auf diese Weise lerne das<br />

Kind zudem, wie ein Haushalt gemeinsam gemeistert<br />

werden kann. «Kinder helfen meist gerne im Haushalt mit.<br />

Wichtig dabei ist, dass sie gelobt werden und eine gute<br />

Absicht dahinter steht», gibt Regula Röthlisberger zu bedenken.<br />

In der Familie von Sandra Zehren übernehmen<br />

die Kinder zum Teil gewisse Aufgaben wie Einkaufen oder<br />

Spaziergänge mit dem Hund. Vor den Ferien müssen alle<br />

Zimmer nochmals aufgeräumt und geputzt werden. Eine<br />

bewusste Ämtli-Kultur lebt Sandra Zehren allerdings<br />

nicht. «Ich finde, es muss zum Kind und zur Familie<br />

passen. Und vor allem braucht es vonseiten der Eltern eine<br />

gewisse Hartnäckigkeit bei der Umsetzung und Kontrolle<br />

der Ämter.» ++<br />

Reka, die Nr. 1 für Familienferien.<br />

Auch für Eltern.<br />

BUCHTIPP<br />

direkt bestellen über<br />

www.swissfamily.ch/buchshop<br />

Kinderzimmer – das Wichtigste planen,<br />

einrichten & wohnen,<br />

von Terence Conran, 2012, 112 Seiten,<br />

ISBN 978-3-421-03847-0, Fr. 26.90<br />

Die positive Auszeit<br />

Jetzt hilft nur eines. Fünfzig Wege aus Konflikten<br />

in Schule und Kinderzimmer<br />

von Jane Nelsen, 2008, 220 Seiten,<br />

ISBN 978-3-7655-1422-7, Fr. 21.90<br />

Wohnen mit Kindern<br />

Planen, einrichten und erleben: Kinderzimmer, Spielparadiese,<br />

Erlebnisräume, von Thomas Drexel, 120 Seiten, 2006,<br />

ISBN 978-3-89367-104-5, Fr. 14.90<br />

LinkTipp:<br />

www.lerncoach-nlp.ch (Regula Röthlisberger)<br />

Profi tieren Sie jetzt von besonders günstigen Tarifen<br />

für Familienferien. Reka bietet der ganzen Familie Ferienvergnügen<br />

à discrétion. Hallenbad, kostenlose Kinderbetreuung<br />

und die Themenwelten der Feriendörfer bieten<br />

tolle Freizeitaktivitäten für Gross und Klein; ob bei Tieren<br />

und Bauern in Urnäsch, Goldrausch in Disentis oder<br />

Bahnerlebnis in Bergün, – Spass ist garantiert! In Bergün<br />

gibt’s übrigens auch einen Heidiweg.<br />

Oder möchten Sie nur ein paar Tage verreisen? Dann<br />

entdecken Sie auch unsere Kurzferien-Angebote in den<br />

Reka-Feriendörfern sowie in vielen familienfreundlichen<br />

Ferienwohnungen in der ganzen Schweiz. Reinschauen<br />

lohnt sich: reka.ch/kurzferien<br />

Mit Reka liegt mehr drin.<br />

Graubünden Bergün<br />

ab CHF 637.– pro Woche*<br />

Reka-Feriendorf Bergün<br />

Preisbeispiel: 2-Zimmerwohnung mit 4 Betten.<br />

Angebot gültig vom 23.04.–02.07.2016<br />

Jetzt buchen unter reka.ch<br />

oder +41 31 329 66 99<br />

* Preis exkl. Bearbeitungsgebühr,<br />

individuelle Nebenkosten gemäss Internet.


MO – FR 12.15 UHR<br />

HEIDI<br />

Der Kinderklassiker auf Schweizerdeutsch.<br />

MO – FR 16.30 UHR<br />

WICKI<br />

Wicki und die starken Männer.<br />

MO – FR 14.45 UHR<br />

ALICE IM WUN<strong>DE</strong>RLAND<br />

Die spannenden und kuriosen Abenteuer der kleinen Alice.<br />

TV24 sendet neu täglich von 6.00 – 17.00 Uhr<br />

Kinderprogramm. TV24 empfangen Sie<br />

im Kabelnetz, bei Swisscom und Sunrise TV.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie unter tv24junior.ch.


++ Erziehung & Schule ++ Kinderwelten<br />

«Wisst ihr wirklich,<br />

was wir brauchen?»<br />

Erwachsene haben eine klare Vorstellung vom Leben. Sie wissen, was für ihre<br />

Kinder gut ist. Aber wissen sie auch, wie die Kinder darüber denken? Fachleute<br />

fordern, die Sichtweisen der Kinder genauer zu betrachten und im Alltag zu<br />

berücksichtigen.<br />

Text: Nathalie Schoch<br />

++<br />

Man stelle sich folgende Situation vor: Es gibt drei Kinder<br />

und nur eine Flöte. Anne kann als Einzige darauf spielen.<br />

Carla hat sie gebaut. Und Bob hat nichts, womit er sich die<br />

Zeit vertreiben kann. Wer bekommt nun die Flöte? Die<br />

meisten Erwachsenen würden wohl pragmatisch handeln<br />

und sich für Anne entscheiden, damit die Flöte zweckmässig<br />

genutzt wird. Anders die Kinder. «Die meisten der<br />

befragten Kinder haben sich für Bob entschieden, weil er<br />

arm ist und daher etwas bekommen soll», sagt Sabine<br />

Andresen, Professorin für Familienforschung und Sozialpädagogik<br />

an der Goethe-Universität in Frankfurt am<br />

Main. Gemeinsam mit World Vision hat sie mehrere<br />

Studien zum Wohlbefinden von Kindern<br />

durchgeführt. Interessante Resultate sind<br />

dabei herausgekommen. Zum Beispiel<br />

fühlen sich 56 Prozent der befragten<br />

6- bis 11-jährigen Kinder in<br />

Deutschland nie benachteiligt, zehn<br />

Prozent fühlen sich häufig benachteiligt.<br />

Worin sie sich benachteiligt fühlen:<br />

«Wegen meines Alters, weil ich ein<br />

Mädchen bin, wegen meines Äusseren<br />

oder weil meine Eltern nicht aus Deutschland sind.» Gefragt<br />

wurden die Kinder auch, was für sie Freiheit bedeutet.<br />

Darauf die Antwort der 9- bis 11-Jährigen: Über ihre Zeit<br />

selbst entscheiden zu können, auch über den Medienkonsum<br />

und ob sie bei Freunden übernachten dürfen. Nicht viel anders<br />

ist es bei den 6- bis 8-Jährigen: Draussen spielen, ohne<br />

Eltern ein Eis kaufen gehen, das Fernsehprogramm selber<br />

auswählen und die freie Entscheidung, welche Freunde<br />

man treffen will. Die Studien zeigen: Zentral für das Wohlbefinden<br />

der Kinder ist die gute Balance zwischen Fürsorge<br />

und Freiheit sowie Autonomie und Abhängigkeit.<br />

10-2016 | FamilienSpick 27


++ Erziehung & Schule ++ Kinderwelten<br />

Kinder haben ihre eigene<br />

Sichtweise auf die Welt.<br />

Und diese gilt es, ernster zu<br />

nehmen und im Alltag mehr<br />

zu berücksichtigen, finden<br />

Fachleute der Sozialen Arbeit.<br />

Kinder brauchen angemessene Räume<br />

Wohlbefinden ist das eine. Das Wissen darum das andere.<br />

Noch viel anspruchsvoller ist es, diese Wünsche, Einstellungen<br />

und Perspektiven im Alltag wahrzunehmen und vor<br />

allem ernst zu nehmen. Die Kinder sind handlungs fähige<br />

Subjekte und anerkannte Mitglieder der Gesellschaft – genauso<br />

wie die Erwachsenen. Entsprechend prägen sie den<br />

Alltag mit. «Kinder benötigen in erster Linie angemessene<br />

Räume, gute Gelegenheiten und Erwachsene, die sich für<br />

sie interessieren», sagt Andresen. Doch was bedeuten angemessene<br />

Räume? Gibt es die nicht schon in Hülle und Fülle<br />

mit Einfamilienhäusern, Kinderkrippen und Spielplätzen?<br />

Kornelia Schneider von der Universität Siegen hat sich<br />

mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt. Beim Bau<br />

von Kindertageseinrichtungen werde zwar der Raumgestaltung<br />

viel Aufmerksamkeit gewidmet, aber eher unter dem<br />

Gesichtspunkt, was für Räume und welche Dinge darin vorhanden<br />

sein sollten. Selten befasse man sich bei der Planung<br />

mit der Frage, wie Kinder sich in frühestem Alter aktiv forschend<br />

mit dem Raum auseinandersetzen. «Das Erkunden<br />

der Umwelt und das Erproben der eigenen Möglichkeiten<br />

werden im Allgemeinen auf die Innenausstattung bezogen,<br />

jedoch nicht auf die Raumgestalt», schreibt sie in ihren<br />

Forschungs ergebnissen. Der Raum selbst gelte offensichtlich<br />

nicht als Bildungsquelle und die Wissenschaft habe sich<br />

bisher nicht gezielt der Bedeutung von Raumwahrnehmung<br />

in der frühesten Kindheit gewidmet. Dabei spiele das für<br />

die Entwicklung der Kinder eine sehr wesentliche Rolle.<br />

Fachleute diskutieren in St. Gallen<br />

Mit der Perspektive der Kinder beschäftigt sich auch das Institut<br />

für Soziale Arbeit IFSA der Fachhochschule St. Gallen.<br />

Ihre ersten Ergebnisse präsentierte sie rund 120 Fachleuten<br />

an einer Tagung. «Kinderfreundliche Lebensräume»<br />

war eines von vier Workshop-Themen. «Ein Architekt analysiert<br />

die Sicherheitsaspekte, wir Pädagogen den Spielraum.<br />

Dabei müssten doch beide berücksichtigt werden,<br />

oder?», fragt eine Tagungsteilnehmerin in die Runde. «Wir<br />

haben in unserer Gemeinde im Zürcher Oberland eine Arbeitsgruppe<br />

gebildet, um Vorschläge für Spielplätze und Jugendtreffpunkte<br />

zu erarbeiten. Tolles ist dabei herausgekommen,<br />

doch letztlich entscheidet die Bevölkerung in der<br />

Gemeinde und wir befürchten, es scheitert wieder mal an<br />

den Kosten», sagt eine weitere Teilnehmerin. Wie man<br />

«kinderfreundliche Lebensräume» schafft, damit<br />

beschäftigt sich die UNICEF Schweiz. Marcus Casutt präsentierte<br />

an der Tagung verschiedene Lösungsansätze: Der<br />

Perspektive von Kindern in der Aus- und Weiterbildung<br />

mehr Gewicht geben, Akteure wie Pädagogen, Erzieher und<br />

Architekten bei der Planung an einen Tisch setzen und das<br />

Thema gesetzlich besser verankern.<br />

Auszeichnung für<br />

kinderfreundliche Gemeinden<br />

Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» stellt<br />

UNICEF den Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument<br />

zur Verfügung, um ihre Programme und Projekte<br />

auf deren Auswirkungen auf Kinder zu überprüfen und die<br />

Kinderfreundlichkeit zu verbessern. «Diese Hilfestellung<br />

ermöglicht eine systematische Umsetzung der Kinderrechte<br />

und stärkt die Teilhabe von Kindern in ihrem unmittelbaren<br />

Lebensumfeld», so Casutt. Wer die Voraussetzungen<br />

erfüllt, erhält das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Es<br />

steht für den Willen, die UN-Kinderrechtskonvention auf<br />

Gemeindeebene vollumfänglich umzusetzen und die Perspektiven<br />

der Kinder und Jugendlichen bei Prozessen, die sie<br />

betreffen, gezielt und ganz konkret zu berücksichtigen. Aktuell<br />

besitzen 19 Gemeinden in der Schweiz dieses Label.<br />

Gerade ausgezeichnet worden ist die Stadt Wil im Kanton<br />

St.Gallen. Einer der Gründe: Die Stadt wird der Bevölkerung<br />

nun jedes Jahr zum Kinderrechtstag gemeinsam mit<br />

28 FamilienSpick | 10-2016


++ Erziehung & Schule ++ Kinderwelten<br />

Wer die Voraussetzungen<br />

erfüllt, erhält das<br />

Label «Kinderfreundliche<br />

Gemeinde».<br />

ein, können sie auf bessere Akzeptanz, Verbundenheit und<br />

Gegenseitigkeit zählen.<br />

Den Dialog mit Kindern suchen<br />

Die Tagungsteilnehmenden der Fachhochschule St.Gallen<br />

waren sich einig: Man sei in der Pflicht, Kinder ernst zu<br />

nehmen und sie als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft<br />

anzusehen. Aber dafür müsse man mehr über die Perspektive<br />

der Kinder wissen. Die Verantwortlichen des IFSA<br />

forschen auf jeden Fall weiter. «Das Institut für Soziale<br />

Arbeit der FHS St. Gallen möchte in den nächsten Jahren<br />

einen wichtigen Beitrag für ein besseres Verständnis<br />

leisten», sagt Fachbereichsleiterin Barbara Fontanellaz.<br />

Schliesslich sei es möglich, sich als Erwachsene den Kindern<br />

anzunähern, um eine Vorstellung von ihren inneren vorhandenen<br />

Bildern zu erhalten. Kombiniert mit dem Wissen<br />

aus Erziehung, Psychologie und Soziologie. Ausserdem bestünden<br />

methodisch vielfältige Möglich keiten, Kinder und<br />

Jugendliche direkt zu befragen. Durch diese unterschiedlichen<br />

Quellen ergeben sich Einblicke, Erkenntnisse – und<br />

im besten Fall wird die gelebte Wirklichkeit der Kinder und<br />

Jugendlichen sichtbar. ++<br />

den Kindern und Jugendlichen ein Kinderrecht vorstellen<br />

und einen Workshop für Interessierte organisieren. Weitere<br />

Ziele sind die frühe Förderung, familienergänzende Betreuung,<br />

Treffpunkte und die Natur. Die Perspektive der<br />

Kinder und Jugendlichen einzubeziehen, bedeutet also, die<br />

Möglichkeiten in den Gemeinden in den Fokus zu nehmen.<br />

Lassen sich die beteiligten Akteure auf diese Aushandlung<br />

Besonders<br />

kinderfreundlich<br />

Folgende Städte und Gemeinden sind mit dem Label<br />

«Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet<br />

worden: Arlesheim (BL), Baden (AG), Basel (BS),<br />

Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Frauenfeld (TG),<br />

Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD),<br />

Lyss (BE), Reinach (BL), Riehen (BS),<br />

Rapperswil-Jona (SG), Sion (VS), Teufen (AR),<br />

Uznach (SG), Wauwil (LU), Wil (SG), Zetzwil (AG).<br />

10-2016 | FamilienSpick 29


Jetzt anmelden auf gib-alles.ch<br />

Die sportliche Spendenaktion für die Kinder der Welt.<br />

Noch immer sterben weltweit jeden Tag 16’000 Kinder an vermeidbaren Gründen. Das muss nicht<br />

sein. Mit deiner Unterstützung können wir diese Zahl in eine Null verwandeln. So machst du mit:<br />

Du gibst alles auf dem Velo. Deine Freunde unterstützen dich mit einer Spende an UNICEF. Gemeinsam<br />

geben wir alles für eine Welt, in der jedes Kind überlebt. Melde dich jetzt an!<br />

UNICEF_CFC_Anz_207x145mm_Spick_Family_de.indd 1 04.03.16 09:41<br />

Brainfood<br />

Über 500 Experimentierstationen<br />

mit unwiderstehlicher Anziehungskraft.<br />

www.technorama.ch


++ Erziehung & Schule ++ Verwöhnte Kinder<br />

Ist Ihr Kindverwöhnt?<br />

Eltern haben eine unglaublich anspruchsvolle Aufgabe. Sie sind täglich gefordert,<br />

ihr Kind so gut wie möglich grosszuziehen. Da mag man sich die Vorwürfe<br />

sicher nicht anhören, dass man seine Kinder verwöhnt und zu unselbstständigen<br />

Erwachsenen macht. Und doch ist das Thema allgegenwärtig.<br />

Text: Nathalie Schoch<br />

++<br />

«Die Verwöhnung ist das Schlimmste, was einem Kind<br />

a ngetan werden kann. Sie ist ein Verbrechen, weil die Kraft<br />

und der Lebensmut des Kindes gebrochen werden», sagt<br />

Erziehungswissenschaftler und Pädagoge Albert Wunsch.<br />

Das sind harte Worte. Doch lohnt es sich, darüber nachzudenken,<br />

wenn man die Familien von heute näher betrachtet.<br />

Wie oft hört es sich in Familiendialogen so an:<br />

«Ich mach das schon für dich», «Magst du das wirklich<br />

nicht mehr essen?», «Was möchtest du gerne spielen?».<br />

Kind zu sein avanciert unlängst zum<br />

Wunschkonzert. Aber ist das Leben der<br />

Erwachsenen ein Wunschkonzert? Wohl<br />

für die wenigsten. So wäre es doch sinnvoller,<br />

die Kinder auf das reale Leben vorzubereiten.<br />

«Wer das Kind immer schützt,<br />

macht es schutzlos», sagt Albert Wunsch.<br />

Und genau das wünschen sich Eltern sicher<br />

nicht für ihre Kinder.<br />

Alles wollen – alles bekommen<br />

Kaum ein anderes Thema beschäftigt<br />

Familien, Therapeuten und Lehrpersonen<br />

derart wie das Verwöhnen der<br />

Kinder. Das weiss auch Gabriela Braun,<br />

die Leiterin des Mamablogs bei Tages-<br />

Anzeiger online. «Aus Fürsorglichkeit und Ehrgeiz nehmen<br />

Eltern dem Kind so viel wie möglich ab.» Sie fahren<br />

die Kinder zur Schule, zum Klavierunterricht, zum Fussballtraining,<br />

räumen ihr Zimmer auf, kochen ihr Lieblingsessen,<br />

hetzen von Funpark zu anderen Actionprogrammen,<br />

schenken ihnen das neueste Smartphone und setzen<br />

sie vor die Playstation oder den Fernseher, wenn sie eine<br />

kurze Verschnaufpause brauchen. Zu Ostern gibt es ein<br />

Fahrrad, zum Samichlaustag neue Marken turnschuhe<br />

und dazwischen so manches Belohnungs zusätzchen. Umgekehrt<br />

tyrannisieren die Kinder ihre Eltern, wenn<br />

nicht alles sofort geschieht, wie sie es sich wünschen.<br />

Das mag jetzt ein sehr überspitztes Bild sein, aber<br />

schaut man etwas genauer hin, wird sich so manche<br />

Familie darin wiederfinden. «Weil Eltern für das<br />

Kind nur das Beste wollen – und es soll doch<br />

gefördert werden», so Gabriela Braun.<br />

Die Helikoptereltern<br />

Heute tendieren Eltern dazu, den Kindern so<br />

früh wie möglich alles bieten zu wollen. Nicht<br />

nur materiell, sondern auch emotional. Das<br />

geht so weit, dass Kinder während ihres Aufwachsens<br />

kaum einmal unbeaufsichtigt sind.<br />

Sie werden zur Schule gefahren, auf dem Spiel­<br />

10-2016 | FamilienSpick 31


++ Erziehung & Schule ++ Verwöhnte Kinder<br />

Literaturtipps<br />

Die Verwöhnungsfalle,<br />

von Albert Wunsch<br />

Kinder an der Macht:<br />

Die monströsen Auswüchse<br />

liberaler Erziehung,<br />

von David Eberhard<br />

Nein aus Liebe:<br />

Klare Eltern – starke Kinder,<br />

von Jesper Juul<br />

platz beobachtet und sind sie ausser Haus, werden sie<br />

mehrmals auf dem Handy angerufen. Denn das hat ja<br />

praktisch jedes Kind! «Eltern, die ihre Kinder einer Drohne<br />

gleich überwachen, nennt man auch Helikoptereltern.<br />

Ihr Wunsch ist es, die Kinder vor jedem Unglück zu bewahren<br />

und ihnen jede Entscheidung abzunehmen», so<br />

Gabriela Braun in ihrem Vortrag am St. Galler Forum in<br />

Gossau. Spricht man allerdings mit den Eltern über das<br />

Thema, so hat man den Eindruck, dass keiner von ihnen<br />

das Gefühl hat, die eigenen Kinder übermässig zu verwöhnen.<br />

Auch das kennt die Mamablog-Schreiberin nur zu<br />

gut. Als Mutter eines Teenagers und in einer Patchwork­<br />

Familie lebend, war sie auch lange der Ansicht, ihren Sohn<br />

nicht zu verwöhnen. Das sah ihr neuer Lebenspartner ganz<br />

anders: Kam der Junge vom Kindergarten, habe sie sofort<br />

alles stehen und liegen lassen. «Unterhielten sich mein<br />

Partner und ich, liess ich mich jedes Mal von meinem Kind<br />

ablenken und unterbrach das Gespräch mit ihm.» Nicht<br />

nur Eltern selbst, auch der wachsende gesellschaftliche<br />

Druck ist dafür verantwortlich. «Ich muss mich bei anderen<br />

Eltern ständig rechtfertigen, warum mein Sohn mit 14<br />

noch kein Handy hat», sagt eine am Forum teilnehmende<br />

Mutter. «Mein Kind kam letzthin enttäuscht nach Hause<br />

und erzählte, dass es nicht mit den anderen spielen dürfe,<br />

weil es keine Playstation habe», so eine weitere Teilnehmerin.<br />

Eltern wie Lehrpersonen werden heute gnadenlos<br />

beurteilt und verurteilt.<br />

Erwartungsdruck macht Kinder krank<br />

Auch das ist zur Normalität geworden, dass Eltern anstelle<br />

ihrer Kinder in die Kampfarena steigen, den Streit im Sandkasten<br />

schlichten, die Schulgspänli tadeln, bei anderen<br />

Eltern anrufen und sich für Missetaten entschuldigen.<br />

Albert Wunsch sieht hierin eine grosse Gefahr: «Da im<br />

Leben ausserhalb von Verwöhnsystemen mit nicht vergleichbaren<br />

Reaktionen zu rechnen ist, wachsen Verwöhnte<br />

immer intensiver in eine Scheinwelt hinein.» Darüber<br />

hinaus kann es Kinder sogar krank machen. In einer Befragung<br />

der Weltgesundheitsorganisation WHO Anfang<br />

2015 gab jeder dritte Schweizer Schüler an, unter Stresssymptomen<br />

zu leiden. Die Kinder und Teenager klagten<br />

über Bauchschmerzen und Schlafstörungen. Als Gründe<br />

nannten die Fachleute der Studie die vollen Terminkalender<br />

mit Sport-, Musik- und Förderlektionen, die Reizüberflutung<br />

und den konstanten Leistungs- wie Erwartungsdruck<br />

von Schule und Eltern. So ist Burn-out mittlerweile auch bei<br />

Kindern ein Thema.<br />

Kinder aufs reale Leben vorbereiten<br />

Ja, was ist denn nun das Beste für das Kind? Die französische<br />

Psychoanalytikerin und Familientherapeutin<br />

Caroline Thompson beantwortet die Frage wie folgt:<br />

«Wenn die elterliche Funktion darin besteht, unabhängige<br />

Menschen ins Erwachsenenalter zu führen, müssen wir<br />

das richtige Mass von Distanz wiederfinden, damit unsere<br />

32 FamilienSpick | 10-2016


++ Erziehung & Schule ++ Verwöhnte Kinder<br />

Kinder selbstständig leben und ihrerseits Kinder erziehen<br />

können.» Albert Wunsch hat eine etwas härtere Antwort<br />

parat: «Ohne Herausforderungen werden Kinder zu<br />

Nichtskönnern und Versagern.» Ein Aufwachsen im<br />

Schongang verhindere, dass der Nachwuchs an Durchhaltekraft<br />

und Selbstbewusstsein gewinne und Eigenverantwortung<br />

übernehme. Wer Kindern ständig Hindernisse<br />

aus dem Weg räume, ihnen Mühe und Schweiss abnehme<br />

oder notwendige Arbeiten erspare, der führe diese Kinder<br />

in ein Terrain von Misslingen und Zukunftsangst. «Solche<br />

Kinder wissen nichts über andere Menschen und nichts<br />

über sich selbst. Sie spüren nicht, was es heisst, traurig oder<br />

frustriert zu sein, Mitgefühl zu entwickeln, letztlich sind sie<br />

unter sozialen Aspekten lebensuntauglich.» Damit steht<br />

Wunsch nicht alleine da. Auch der schwedische<br />

Psychiater und sechsfache Vater David<br />

Eberhard schrieb in seinem Buch: «Kleine<br />

Königinnen und Könige, denen möglichst<br />

viele Steine aus dem Weg geräumt wurden und<br />

in der Folge allen auf der Nase herumtanzen, sind<br />

später vom Leben enttäuscht, weil man sie nicht auf<br />

die Anforderungen eines eigenständigen Lebens in<br />

der Gesellschaft vorbereitet hat.»<br />

Nicht überwachen, sondern loslassen<br />

Hört man sich die Worte der Erziehungswissenschaftler<br />

und Psychologen an, müssen Eltern e iniges an Prügel<br />

einstecken. Darum ist es jetzt an der Zeit, die Erwachsenen<br />

mit ein paar Worten zu verwöhnen: Mütter, Väter und<br />

Grosseltern übernehmen eine höchst anspruchsvolle<br />

Aufgabe, die es zu würdigen gilt. Sie geben ihr Bestes, auf<br />

welchem Weg auch immer.<br />

Und das ist letztlich, was<br />

zählt im Leben: Der Versuch,<br />

es richtig machen zu wollen.<br />

Vielleicht könnte dieser erstaunlich<br />

sanfte Rat von Albert<br />

Wunsch künftig ein Begleiter<br />

sein für all jene Eltern, die ihre<br />

Kinder zu selbstständigen und starken<br />

Persönlichkeiten erziehen möchten: Lasst<br />

die Kinder toben, Fehler machen, an Aufgaben<br />

scheitern, fangt sie auf, wenn sie nicht mehr weiterwissen.<br />

Aber lasst die Kinder flügge werden, statt<br />

wie Helikopter über ihnen zu schweben. Denn so<br />

erhalten sie die besten Voraussetzungen, sich zu<br />

liebenswürdigen Erwachsenen mit einem stabilen<br />

ICH entwickeln zu können. ++<br />

Präsentiert von<br />

LINARD<br />

BARDILL<br />

CHRISTIAN<br />

SCHENKER<br />

JOLANDA<br />

STEINER<br />

ROLAND<br />

ZOSS<br />

PAPAGALLO<br />

& GOLLO<br />

UELI<br />

SCHMEZER<br />

ANDREW<br />

BOND<br />

GAËTAN<br />

Auch 2016 geht das einzigartige Familien Openair wieder auf Schweizer Tournee.<br />

Das Kinderland Openair ist das ultimative Openair für Kinder und verspricht einen kunterbunten Nachmittag<br />

mit Kinderkonzerten, Märchenspektakel, diversen Spielzelten, Basteln, Schminken, Zeichnen, grosser<br />

Grilllounge und vielem mehr. Das Kinderland Openair hinterlässt garantiert funkelnde Augen.<br />

SPIELORTE: Zofingen, So., 29. Mai • Nidau, So., 5. Juni • Fribourg, So., 12. Juni • Gossau, So., 19. Juni •<br />

Thun, Sa., 25. & So., 26. Juni, mit Familien-Camping • Luzern, So., 3. Juli • Locarno, Fr., 22. – So., 24. Juli •<br />

Arosa, So., 31. Juli • Möhlin, So., 7. August 2016 • Burgdorf, So., 21. August •<br />

Neftenbach, So., 28. August • Neuchâtel, So., 4. September<br />

WEITERE INFOS UND TICKETS UNTER: www.kinder-land.ch<br />

PRESENTING SPONSOR SPONSOR PARTNER MEDIENPARTNER


++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />

34 FamilienSpick | 10-2016


++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />

Abwehrschutz<br />

für<br />

Kinder<br />

Wenn Kinder zur Welt kommen, ist ihr<br />

Immunsystem noch lange nicht voll<br />

ausgebildet. Sorgen brauchen sich Eltern<br />

deshalb kaum zu machen.<br />

Text: Adrian Zeller<br />

10-2016 | FamilienSpick 35


++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />

Spätestens wenn ein Baby am Boden zu kriechen und zu<br />

krabbeln beginnt, machen sich Mütter und Väter Gedanken<br />

über die Hygiene in ihren Wohnräumen. Vieles, das<br />

dem Baby in die Finger gerät, wird in den Mund gesteckt.<br />

Was, wenn es davon ein Ekzem oder eine Infektion bekommen<br />

würde? Immerhin hat ein Säugling im ersten<br />

halben Jahr seines Lebens ausserhalb des schützenden<br />

Mutterbauchs Kontakt mit bis zu 300 verschiedenen Arten<br />

von Viren.<br />

Übertriebene Besorgnis ist nicht angebracht. Während der<br />

Schwangerschaft wird das Kind über die Plazenta mit Antikörpern<br />

versorgt. In den ersten drei Monaten nach der<br />

Geburt ist es mit dem sogenannten Nestschutz versehen,<br />

einem Vorrat aus Antikörpern, den der kindliche Organismus<br />

aus dem Blut der Mutter aufgenommen hat. Danach<br />

sind es zusätzliche Antikörper in der Muttermilch, die den<br />

kleinen Körper abschirmen. Allerdings: Erst in der letzten<br />

Phase der Schwangerschaft wird der Nestschutz aufgebaut.<br />

Kinder, die erheblich zu früh zur Welt kommen, können<br />

ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen.<br />

Komplexes Zusammenspiel<br />

Parallel zum Nestschutz entwickelt sich das eigene individuelle<br />

Immunsystem. Dieses besteht aus Komponenten,<br />

die über den ganzen Organismus verteilt sind. Zu ihm<br />

gehören die Lymphknoten, die Rachenmandeln, das<br />

Knochenmark, die Thymusdrüse, die Milz und der Darm.<br />

Spezialisierte Zellen sowie Botenstoffe sind weitere Teile<br />

des komplexen Zusammenspiels, das auf gefährliche<br />

Viren, Pilzsporen und Bakterien angemessen reagieren<br />

muss. Gleichzeitig darf es nützliche Bakterien, etwa in der<br />

Darmflora, nicht behelligen.<br />

Das angeborene, unspezifische Immunsystem macht einen<br />

Grossteil der in den Körper eingedrungenen Keime<br />

innert Stunden unschädlich. Andernfalls würde beispielsweise<br />

jede Schramme grossflächige Entzündungen auslösen.<br />

Das sogenannte adaptive Immunsystem, das die<br />

Grundausstattung ergänzt, entfaltet seine Fähigkeiten erst<br />

nach und nach, im Wesentlichen über den Weg von Erkrankungen.<br />

Durch sie bildet der Körper<br />

gezielte Abwehrstoffe, die die<br />

Mikroben bekämpfen.<br />

In jeder Erkältungssaison geraten neue Virentypen in<br />

Umlauf, gegen die der Organismus neue Abwehrstrategien<br />

entwickeln muss. Besonders anfällige Kleinkinder können<br />

pro Jahr bis zu zwölf Mal von Schnupfen und Husten<br />

betroffen sein. Die Mädchen und Buben wirken wenig<br />

r obust, tatsächlich aber verbessert das Immunsystem ihre<br />

Fähigkeiten. Eine scheinbare Kränklichkeit eines Kindes<br />

muss Eltern kaum beunruhigen. Im Zweifelsfall sollten sie<br />

sich mit einem Kinderarzt beraten.<br />

Nicht alle Infektionen machen sich durch Symptome und<br />

Beschwerden bemerkbar, viele von ihnen verlaufen diskret.<br />

Die Heilkunde nennt diesen Vorgang «stille Feiung». So<br />

kann es beispielsweise bei der Zahnpflege zu winzigen<br />

Verletzungen des Zahnfleischs kommen, sie bilden den<br />

Eintrittskanal für Keime. Diese werden unschädlich<br />

g emacht, bevor es zu Schmerzen und einer Entzündung<br />

kommt. Dennoch hat das Immunsystem dabei neue spezifische<br />

Abwehrkörper gebildet.<br />

Weshalb manche Kinder auffallend häufig an Infektionskrankheiten<br />

leiden, andere dagegen nur selten, konnte die<br />

Forschung bisher nicht klären. Sogar Geschwister, die im<br />

gleichen Haushalt leben, können sich diesbezüglich unterscheiden.<br />

Über die Fähigkeiten ihrer Immunabwehr sagt<br />

diese Differenz nichts aus.<br />

Fehlerhafte Schutzreaktionen<br />

Das Immunsystem muss nicht nur auf Feinde von aussen<br />

reagieren, gleichzeitig muss es auch Zellen des eigenen<br />

Körpers, die in irgendeiner Weise in ihrer Funktion gestört<br />

sind, unschädlich machen. Andernfalls könnten sie als<br />

entartete Zellen weitere Schäden anrichten. Dazu zählen<br />

etwa Krebszellen. Nicht immer klappt die Beseitigung<br />

problemlos, unter bestimmten Bedingungen kann es zu<br />

36 FamilienSpick | 10-2016


++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />

sogenannten Autoimmunstörungen kommen, dabei werden<br />

fälschlicherweise gesunde Teile des eigenen Körpers<br />

bekämpft. Bekannte Beispiele sind Morbus Crohn, eine<br />

chronische entzündliche Darmerkrankung.<br />

Bei einer anderen krankhaft veränderten Abwehrfunktion<br />

werden harmlose Blütenpollen, Hausstaub oder auch Erdbeeren<br />

sowie andere Lebensmittel wie höchst gefährliche<br />

Fremdkörper behandelt. Es kommt zu Schwellungen,<br />

Rötungen, tränenden Augen und eventuell zu Atembeschwerden,<br />

kurz: zu einer allergischen Reaktion.<br />

Allergien nehmen stark zu<br />

Während in den Fünfzigerjahren etwa zwei Prozent der<br />

Gesamtbevölkerung betroffen waren, sind es mittlerweile<br />

gegen dreissig Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen sind<br />

derzeit zwischen zehn und zwanzig Prozent erkrankt.<br />

Weshalb die Störungen der körpereigenen Abwehr fast<br />

epidemieartige Ausmasse annehmen, konnte die Wissenschaft<br />

bisher noch nicht vollständig klären; vieles deutet<br />

auf eine Vererbung der entsprechenden Anlagen hin.<br />

Wenn diese auf begünstigende Umstände treffen, kommt<br />

es zum Ausbruch der Allergie. Unter anderem scheint die<br />

Art der Entbindung einen Einfluss zu haben. Babys die per<br />

Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind, sind häufiger von<br />

Allergien betroffen. Forscher vermuten, dass ihnen der<br />

Kontakt mit dem Schleim der Vagina fehlte. So sind sie mit<br />

bestimmten Bakterien nicht in Kontakt gekommen, die für<br />

die Stimulierung der Entwicklung des Immunsystems<br />

wichtig sind.<br />

Weitere Einflussfaktoren<br />

Die Forschung hat weitere Einflussfaktoren identifiziert.<br />

Es sind allerdings weitere Studien erforderlich, um die<br />

Mechanismen präzise zu entschlüsseln. Fachleute vermuten<br />

etwa, einzelne Zusatzstoffe in den industriell gefertigten<br />

Nahrungsmitteln hätten einen fördernden Einfluss.<br />

Zudem setzen Pollen in verschmutzter Luft bestimmte<br />

Stoffe frei, die allergische Reaktionen begünstigen. Dass<br />

Kinder, die an vielbefahrenen Strassen aufwachsen, be ­<br />

sonders häufig an Heuschnupfen und anderen Allergien<br />

leiden, ist ein deutliches Indiz dafür. Übertriebene Reinlichkeit<br />

scheint bei der Entstehung ebenfalls eine Rolle zu<br />

spielen. Mädchen und Buben, die in kinderreichen Familien<br />

oder auf Bauernhöfen aufwachsen, sind deutlich weniger<br />

oft von Allergien betroffen. Wie eine amerikanische<br />

Studie ergab, haben auch Kinder, die mit Haustieren zusammenleben,<br />

ein 50 Prozent geringeres Allergierisiko.<br />

Mit anderen Worten: Das Immunsystem braucht in den<br />

ersten Lebensjahren Kontakt mit unterschiedlichsten Mikroben,<br />

um sich richtig entfalten zu können. Spielgruppen<br />

und Kitas sind für den kindlichen Körper eine gute Gelegenheit,<br />

verschiedene Keime aufzunehmen und sie erfolgreich<br />

zu bekämpfen.<br />

Körper ist mehrfach geschützt<br />

Das Immunsystem ist nicht der einzige Abwehrschild<br />

gegen Krankheitserreger, der Körper besitzt eine ganze<br />

Reihe von sich ergänzenden Schutzmechanismen: Die<br />

Haut grenzt den Organismus gegen die Umwelt ab, allerdings<br />

nicht hermetisch, bei Fieber oder auch bei sommerlicher<br />

Hitze muss der Körper Wärme nach aussen abgeben<br />

können, andernfalls könnte er überhitzen, dies wäre lebensgefährlich.<br />

Auch verschiedene Abbauprodukte muss er<br />

wieder loswerden, um gesund zu bleiben, sie verlassen ihn<br />

zum Teil über die Haut in Form von Gasen.<br />

Der Säureschutzmantel, der seinerseits die Haut vor dem<br />

Eindringen von Pilzen und Bakterien schützt, muss sich<br />

bei Babys erst entwickeln. Streicheln und schmusen fördert<br />

die Durchblutung der Haut und damit die Widerstandskraft.<br />

In der Nase fangen feine Härchen Staubpartikel<br />

ab; Schleimhäute, die die Luftwege auskleiden, binden<br />

Schmutzstoffe und Bakterien. Jene, die bis in die Luftröhre<br />

und in die Bronchien vordringen konnten, werden von<br />

Flimmerhärchen wieder nach aussen befördert. Im Mund<br />

tötet eine Substanz im Speichel namens Lysozym einen<br />

Teil der Mikroben ab. In der Magensäure werden weitere<br />

Erreger vernichtet. Im Darm verhindern nützliche Bakterienstämme,<br />

dass sich schädliche festsetzen und ausbreiten<br />

können. Auch die Augen haben ihren Schutz, dort<br />

wirkt eine bestimmte Substanz in der Tränenflüssigkeit<br />

gegen Mikroben.<br />

Abwehr fördern<br />

Eltern können die Abwehrkräfte ihrer Kinder<br />

unterstützen, indem sie mit dem Baby viel an<br />

die frische Luft gehen; dabei sollte es genügend<br />

warm angezogen sein, ohne dass sich ein<br />

Hitzestau bilden kann. Das Kinderzimmer<br />

und auch die anderen Wohnräume sollten täglich<br />

mindestens zwei Mal gründlich gelüftet<br />

werden. Im Weiteren unterstützt ausgewogene<br />

Ernährung den Infektionsschutz. Auch auf<br />

ausreichend Schlaf sollte geachtet werden,<br />

während der Nachtruhe regeneriert sich<br />

das Immunsystem. Zu viel Hektik<br />

und Stress schwächt es. ++<br />

10-2016 | FamilienSpick 37


++ Experiment<br />

Loopings<br />

mit dem Katapult-Flugzeug<br />

Ob Flugzeug, Heissluftballon, Helikopter, Lenkdrachen oder auch nur ein Plastiksack,<br />

der vom Wind fortgetragen wird: Sobald etwas durch die Luft fliegt, sind wir fasziniert<br />

und träumen den grossen Traum vom Fliegen. Hier wird er wahr!<br />

Ein Flugzeug aus Papier hat jeder von uns schon mal gefaltet.<br />

Die besten Modelle konnten besonders lange durch die<br />

Luft segeln. Meistens will das mühevoll gefaltete Flugzeug<br />

aber gar nicht geradeaus fliegen, sondern macht Bögen,<br />

Rollen und manchmal auch einen Looping, bis es unkontrolliert<br />

abstürzt.<br />

Wie kann man das kontrollieren? Wieso fliegt ein<br />

Flugzeug überhaupt eine Kurve oder vollbringt sogar<br />

einen Looping? Mit diesem selbst gemachten Flugzeug aus<br />

unserem Experiment kannst du diesen Fragen selber<br />

nachgehen. Und damit das Flugzeug auch spektakulär und<br />

weit fliegt, bauen wir noch eine extra Katapult-Vorrichtung.<br />

Schneide aus<br />

dem dicken<br />

Karton den<br />

Rumpf des<br />

Flugzeugs<br />

mit dazugehörigem<br />

Seitenruder<br />

aus.<br />

Das Brauchst DU:<br />

+ + dicker Karton, zum Beispiel von einer<br />

Kartonschachtel<br />

+ + dünner Karton, zum Beispiel von einer leeren<br />

packung Corn Flakes<br />

+ + Bleistift<br />

+ + Gummiband<br />

+ + Schere, Klebeband, Büroklammern<br />

Mache in den Rupf zwei leicht gebogene Schnitte und<br />

stecke die aus dem dünnen Karton ausgeschnittenen<br />

Flügel und das Höhenruder da rein. Klebe alles mit<br />

Klebeband fest.<br />

38 FamilienSpick | 10-2016


Wettbewerb:<br />

Wie immer verbinden wir diese Bauanleitung mit einem<br />

kleinen Wettbewerb:<br />

Das eine Ende des Gummibands an den Bleistift knüpfen<br />

und an der Unterseite des Rumpfs vorne eine kleine Kerbe<br />

ausschneiden<br />

+ + Wie weit fliegt dein Flugzeug? Welches ist dein<br />

Höhenrekord, wenn du das Flugzeug senkrecht nach<br />

oben starten lässt?<br />

+ + Kannst du eine Schraube und einen Looping zu<br />

einem kleinen Kunstflug kombinieren?<br />

Mach auch bei anderen selbst gefalteten Papierfliegern<br />

eine Kerbe am Rumpf und lasse sie mit Hilfe<br />

des Katapults fliegen!<br />

Seitenruder<br />

Höhenruder<br />

Querruder<br />

Poste ein Video deines Kunstflugs mit einem selbst<br />

gebauten Katapult-Flugzeug auf<br />

www.facebook.com/technorama und gewinne<br />

einen Eintritt für zwei Personen ins Swiss Science<br />

Center Technorama! Eine Jury wird aus allen Posts<br />

den spektakulärsten Kunstflug auswählen. Unter<br />

allen Teilnehmenden verlosen wir zudem drei DVDs<br />

des Films «Drachenzähmen leicht gemacht», Teil 1.<br />

und 2. Teilnahmeschluss ist der 15. Mai 2016<br />

Schneide das Höhen- und Seitenruder<br />

sowie die Querruder in die Flügel ein.<br />

Bereit für den ersten Testflug? Wirf das Flugzeug erst<br />

einmal nur von Hand in die Luft und beobachte, wie es<br />

sich verhält. Stürzt das Flugzeug ab und fliegt nicht richtig,<br />

musst du es ausbalancieren. Dazu hältst du es mit zwei Fingern<br />

locker unter den Flügeln am Rumpf und befestigst einige<br />

Büroklammern vorne an der Spitze. Damit bringst du<br />

das Flugzeug ins Gleichgewicht.<br />

Wenn die Tests erfolgreich waren, kannst du das Gummiband<br />

in die Kerbe am Flugzeugrumpf einhaken. Den Bleistift<br />

hältst du in der einen Hand und mit der anderen<br />

ziehst du das Flugzeug nach hinten. Und loslassen!<br />

Unglaublich, wie weit dein Katapult-Flugzeug fliegt!<br />

Jetzt geht es ans Pröbeln und Weiterexperimentieren,<br />

damit es auch Kunstflüge machen kann. Biege das Seitenruder<br />

auf eine Seite. Fliegt das Flugzeug nach links oder<br />

rechts? Damit es einen Looping fliegen kann, musst du die<br />

beiden Höhenruder nach oben biegen. Dein Flieger steigt<br />

dann steil nach oben. Wenn du den Neigungswinkel der<br />

Höhenruder veränderst, dann schaffst du es vielleicht,<br />

einen oder sogar zwei Loopings zu fliegen.<br />

Wieso ist das so?<br />

Es gibt zwei Gründe für die Loopings des Flugzeugs. Wenn<br />

das Flugzeug fliegt, dann lenken die beiden Flügel wegen<br />

der Neigung des Flugzeugs die von vorne kommende Luft<br />

nach unten ab. Die Ablenkung erzeugt eine Gegenkraft,<br />

die nach oben wirkt und das Flugzeug steigen lässt. Nur<br />

darum kann ein Flugzeug überhaupt fliegen.<br />

Zum andern strömt die Luft von vorne auch auf das nach<br />

oben geklappte Höhenruder. Dieses lenkt die Luft nun<br />

nach oben ab. Wiederum entsteht eine Gegenkraft, die das<br />

Heck des Flugzeugs diesmal nach unten drückt.<br />

Was passiert nun, wenn du die Höhenruder<br />

nach unten klappst?<br />

Probiere danach weitere Möglichkeiten aus: Stelle ein<br />

Querruder nach oben und das andere nach unten. Dein<br />

Flugzeug macht nun eine Schraube und dreht sich um<br />

seine Längsachse. In der Flugfachsprache nennt man das<br />

«rollen». Wenn der Pilot eine Kurve fliegen möchte, stellt<br />

er die Querruder so ein, dass sich das Flugzeug leicht<br />

seitlich neigt. Zudem betätigt er das Seitenruder für die<br />

passende Kurve. Ein Flugzeug dreht immer auf die Seite,<br />

wo ein Flügel weiter unten ist. Schaffst du es auch, eine so<br />

perfekte Kurve zu fliegen? ++<br />

Lust auf luftige Experimente?<br />

In der neuen Sonderausstellung «Luft – ist nicht Nichts» im Swiss<br />

Science Center Technorama in Winterthur findest du viele weitere<br />

spannende und überraschende Experimente zum Thema Luft und Fliegen.<br />

Weitere Informationen unter www.technorama.ch<br />

10-2016 | FamilienSpick 39


++ Gesundheit & Ernährung ++ DrogenPrävention<br />

Berauschendes<br />

Badesalz<br />

Derzeit drängen neue Varianten von Drogen auf den Markt. Häufig tragen<br />

sie harmlos wirkende Tarnnamen. Die Behörden kommen kaum nach,<br />

die Übersicht über die berauschenden Stoffe zu behalten. Bei der Prävention<br />

sind seitens der Eltern Aufklärung statt Moralpredigten gefragt.<br />

Text: ADRIAN ZELLER<br />

«In den ersten zwanzig Minuten merkte ich nichts, ausser<br />

einer angespannten Aufregung», berichtet ein Jugendlicher<br />

von seinem Drogentrip an einer Party. Bald darauf registrierte<br />

er einen Stimmungsanstieg bis hin zu einer Euphorie<br />

sowie einen Drang, sich zu bewegen. In seiner Wahrnehmung<br />

veränderten sich die Lichteffekte im Tanzlokal, sie<br />

wurden immer intensiver. Ihm war, wie wenn ein «Energieregen»<br />

auf die Tanzfläche niederprasselte. «Die Musik fing<br />

an, mich zu tragen und ich merkte, dass ich mich leichter<br />

fühlte.» Er wähnte sich in einem Trancezustand. «Energiestrahlen<br />

in gelblichen Tönen spannten sich von der Decke<br />

auf die Tanzfläche und der ganze Raum fing an zu flimmern.<br />

Aus dem Flimmern entstanden eine Art Seifenblasen,<br />

die aus Energie bestanden.» Ihm schien es, wie wenn er<br />

auf eine andere Existenzebene getragen worden wäre. Dabei<br />

habe er ein ganz besonderes Gefühl empfunden. «Ich<br />

kann es nicht beschreiben, am ehesten trifft es wohl das<br />

Wort Liebe. Ich war glücklich über jeden Sinnesreiz, jeden<br />

Klang, ja sogar jeden Gedanken, den ich hatte.»<br />

Risiko von Überdosierungen<br />

Welche Substanz er genau konsumiert hatte, weiss der junge<br />

Mann nicht. Es könnte Ecstasy oder etwas Ähnliches gewesen<br />

sein, vermutet er. Die Konsumenten wissen oft nicht,<br />

welchen Drogenmix mit welchen Wirkstoffmengen sie ihrem<br />

Körper zuführen. Damit können sie auch nicht abschätzen,<br />

welche Effekte auf sie zukommen. Beispielsweise<br />

ist seit einiger Zeit gentechnisch verändertes Marihuana im<br />

Umlauf. Seine Konzentration mit berauschendem THC ist<br />

ungefähr fünf Mal so intensiv wie bei herkömmlichem Marihuana.<br />

Einerseits wird die Angebotspalette immer vielfältiger,<br />

andererseits werden die Drogen mit unterschiedlichsten<br />

Substanzen gestreckt. Immer wieder sind sie mit<br />

Koffein, mit Kopfschmerztabletten und mit durchblutungsfördernden<br />

Arzneistoffen versetzt. Auch Strychnin sowie<br />

Auszüge aus Giftpflanzen haben die Chemiker der Behörden<br />

schon nachgewiesen.<br />

Wenn die Wirkung in der erhofften Intensität nicht eintritt,<br />

nehmen manche Konsumenten eine zweite Dosis oder eine<br />

weitere Substanz ein. Die Kombination von verschiedenen<br />

40 FamilienSpick | 10-2016


Drogen: Was können<br />

Eltern tun?<br />

Dass Jugendliche früher oder später in irgendeiner<br />

Form mit Drogen in Berührung kommen, lässt sich<br />

kaum vermeiden. Fachleute raten Eltern zu einem<br />

pragmatischen Verhältnis zum Thema Suchtmittel.<br />

Weder restriktive Ausgangsbeschränkungen noch<br />

Verteufeln werden das Risiko eines Kontaktes mit<br />

berauschenden Substanzen minimieren, sie werden<br />

eher den Reiz am Verbotenen sowie das Versteckspiel<br />

fördern. Drogen sind vom Mythos des Abenteuerlichen,<br />

Mystischen und der Gegenkultur umgeben, dies<br />

macht sie für junge Menschen auf der Suche nach<br />

Grenzerfahrungen besonders faszinierend.<br />

Drogen und Medikamenten ist nicht selten und besonders<br />

gefährlich. «Don’ t mix Drugs!» (Vermische keine Drogen),<br />

warnen deshalb verschiedene Fachorganisationen seit Längerem.<br />

Alkohol und Ecstasy beispielsweise führen zusammen<br />

zu einer starken Austrocknung des<br />

Körpers. Immer wieder landen Konsumentinnen und Konsumenten<br />

auf den Notfallstationen von Spitälern, weil sie<br />

unter den Folgen von Überdosierungen oder von Mischkonsum<br />

leiden. Die Symptome sind etwa Wahnvorstellungen,<br />

schwere Panikattacken, Herzrhythmusstörungen,<br />

Atemprobleme oder Krampfanfälle. Gelegentlich<br />

besteht sogar Lebensgefahr. In Europa sterben jährlich rund<br />

8000 Menschen an akutem oder chronischem<br />

Drogenkonsum.<br />

Ein sehr breites Spektrum<br />

In einer nicht repräsentativen Umfrage in der Stadt Zürich<br />

gaben 50 Prozent der Partybesucher an, ab und zu Drogen<br />

zu konsumieren; 45 Prozent sagten, an solchen Veranstaltungen<br />

würden sie regelmässig berauschende Substanzen<br />

einnehmen. Ausser Ecstasy und Cannabis sind derzeit auch<br />

noch weitere illegale Stoffe in Umlauf. Besonders im<br />

Schwange ist weiterhin Kokain. Lange stand es im Ruf, ein<br />

Rauschmittel für Stars sowie für überehrgeizige Manager<br />

und genusssüchtige Nachtschwärmer zu sein. Doch immer<br />

grössere Mengen des weissen Pulvers, das wie Doping für<br />

die Stimmung und das Selbstwertgefühl wirkt, gelangen auf<br />

den Markt. Durch das gestiegene Angebot sind die Preise<br />

massiv gesunken. Während ein Gramm vor 20 Jahren noch<br />

600 Franken kostete, ist es mittlerweile zum Teil für unter<br />

«Ich kann<br />

das Gefühl<br />

nicht<br />

beschreiben,<br />

am ehesten<br />

trifft es<br />

wohl das<br />

Wort Liebe.»<br />

++<br />

Ein offenes Gesprächsklima, in der die verschiedenen<br />

Gefahren des Drogenkonsums sachlich angesprochen<br />

werden, beugen am ehesten einem Suchtverhalten<br />

vor. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Vorbeugung<br />

ist das offene Ohr für die Nöte der Jugendlichen.<br />

In Umfragen beklagen sich manche jungen Menschen,<br />

ihre Mütter und Väter würden sie mit ihren Alltagssorgen<br />

alleine lassen.<br />

Bei der Vermeidung von Suchtmittelabhängigkeit<br />

ist auch der Umgang der Eltern mit diesem Thema<br />

entscheidend. Wenn Kinder immer wieder erleben,<br />

wie sich der Vater bei familiären Spannungen vor das<br />

TV-Gerät verkriecht, wird ihnen dieses Verhalten<br />

kaum eine positive Orientierung sein. Auch die<br />

Mutter, die häufig am Prosecco-Glas nippt, sollte sich<br />

Gedanken machen, welche Art von Vorbildwirkung<br />

dieser Umgang mit Rauschmitteln auf ihre Töchter<br />

und ihre Söhne hat. Allerspätestens wenn es<br />

anzeichen dafür gibt, dass Jugendliche bei den<br />

drogen die Kontrolle über ihren Konsum verlieren und<br />

sich in ihrem Wesen verändern, sollten sich die Eltern<br />

an eine Beratungsstelle für Erziehungs- oder für<br />

Suchtfragen wenden. Viel menschliches, berufliches<br />

und finanzielles Unheil kann so vermieden werden.<br />

Websites von Fachorganisationen informieren<br />

präventiv und kompetent über die Gefahren<br />

verschiedener Substanzen und des Mixkonsums<br />

(www.know-drugs.ch;<br />

www.eve-rave.ch.)<br />

10-2016 | FamilienSpick 41


++ Gesundheit & Ernährung ++ DrogenPrävention<br />

100 Franken erhältlich. Kügelchen zu<br />

0,3 Gramm Kokain kosten rund 10 Franken. Somit passen<br />

sie auch in das Budget von Lehrlingen. Nach den Erfahrungen<br />

von Suchtfachleuten wird mittlerweile in allen<br />

Gesellschaftsschichten Kokain konsumiert. Vereinzelt<br />

mussten schon 15-Jährige zur Behandlung ihrer Sucht<br />

stationär aufgenommen werden.<br />

In letzter Zeit sind auch immer wieder sogenannte<br />

Naturdrogen im Umlauf. Manche Jugendliche brauen sich<br />

beispielsweise aus Blüten und Samen der Zierpflanze<br />

Engelstrompete einen Tee. Er wirkt stimmungshebend und<br />

macht kommunikativer. Sehr leicht kann es durch ihn aber<br />

auch zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen. Auch<br />

eine Pilzart, die den Wirkstoff Psilocybin enthält und Halluzinationen<br />

auslöst, wird öfters konsumiert, ebenso auch<br />

meskalinhaltige Kakteen. Es seien lauter Gesichter in den<br />

Bäumen und auch im Himmel gewesen, beschreibt ein<br />

Konsument seine beängstigenden Erleb nisse. Stimmen in<br />

seinem Kopf hätten gesagt, er solle Leute verprügeln und<br />

sich selber etwas antun. Zu besonders intensiven Wahnvorstellungen<br />

führt LSD, das eine Art Renaissance erlebt. Immer<br />

wieder macht auch GHB von sich reden. Diese Substanz<br />

hat in niedriger Dosierung eine euphorisierende<br />

Wirkung und baut Hemmungen ab. In grösseren Mengen<br />

wirkt sie betäubend und soll auch schon für Vergewaltigungen<br />

missbraucht worden sein. Sie ist auch als K.O.-Tropfen<br />

bekannt und berüchtigt.<br />

Verharmlosende Tarnnamen<br />

Neben dem Trend zu pflanzlichen Rauschmitteln aller Art<br />

setzt ein weiterer auf rein chemische Substanzen, sogenannte<br />

«Research Chemicals». Indem die Moleküle minimal verändert<br />

werden, entstehen neue Drogentypen. Die Ermittler<br />

der Polizei und die Kontrolleure an den Grenzen sind ständig<br />

mit neuen Substanzen konfrontiert. Im Durchschnitt<br />

registrieren die Aufsichtsbehörden der EU auf dem Kontinent<br />

alle fünf Tage einen neuen Wirkstoff. Viele der Drogen<br />

sind so neu, dass sie noch nicht verboten werden konnten.<br />

Hochgefährlich sind sie trotzdem, auch wenn sie als<br />

«Legal High» angepriesen werden. Der Inhalt der Beutelchen,<br />

die oft verharmlosend als «Badesalz», «Pflanzennahrung»<br />

oder «Lufterfrischer» angeschrieben sind, können zu<br />

verschiedenen Gesundheitsproblemen und Verhaltensstörungen<br />

führen. Zudem: Über die eventuellen negativen<br />

Langzeitwirkungen weiss man noch kaum etwas. ++<br />

In unseren Angeboten erfahren Sie mehr<br />

www.elternbildung.ch


++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />

Kampf<br />

<strong>DE</strong>N<br />

Milben!<br />

Es ist kein besonders angenehmes, aber<br />

dennoch wichtiges Thema: Die Tatsache, dass<br />

wir unfreiwillig unzählige kleine Mitbewohner<br />

haben. Die Hausstaubmilbe ist für unser<br />

Auge unsichtbar, kann aber vor allem bei<br />

Allergikern sehr unangenehme Folgen haben.<br />

Was lässt sich dagegen tun?<br />

Text: Marcel Baumgartner<br />

10-2016 | FamilienSpick 43


++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />

++<br />

Der Zwerg ist nur gerade einen Drittel Millimeter gross,<br />

aber das reicht, um vielen Leuten Ärger zu bereiten. Die<br />

Rede ist von der Hausstaubmilbe. Rund um den Erdball gibt<br />

es sie in 150 Arten, und sie ist ziemlich fleissig. Jeden Tag<br />

«produziert» sie bis zu 40 Kotbällchen. Um sich die Dimensionen<br />

vor Augen zu führen: Schon in einem kleinen Büschchen<br />

Hausstaub können sich rund 1000 Milben und bis zu<br />

250 000 dieser winzigen Kotbällchen befinden. Unappetitlich,<br />

aber dennoch gut zu wissen. Denn der Kot enthält Elemente,<br />

die Allergien auslösen, wenn sie – im Hausstaub verteilt<br />

– eingeatmet werden. Dass sich die Milben so schnell<br />

vermehren, hat damit zu tun, dass sie nicht viel brauchen<br />

für ihr Glück: Eine warme, feuchte und eher dunkle Umgebung<br />

reicht. Klar also, dass ausgerechnet unser Bett ihr bevorzugter<br />

Lebensort ist.<br />

Diagnose nötig<br />

Allergiker kennen die Symptome, welche die Milben bei ihnen<br />

auslösen. Dazu gehören vor allem eine verstopfte Nase,<br />

Schnupfen, rote Augen, häufiges Niesen. Weitere mögliche<br />

Reaktionen sind Hautausschläge und Asthma. Selbst ist es<br />

oft schwierig herauszufinden, ob es sich tatsächlich um eine<br />

Milbenallergie handelt oder ob eine andere Unverträglichkeit<br />

besteht, beispielsweise Pollen oder Schimmelpilz. Mit<br />

diversen Diagnosetools kann das herausgefunden werden.<br />

Medikamente können Linderung verschaffen. Effektiver ist<br />

aber die Prävention. Dabei muss man aber wissen: Unter<br />

Hausstaubmilben leidet man keineswegs wegen mangelnder<br />

Hygiene. Auch der sauberste Haushalt ist nicht gefeit,<br />

denn Milben sind – so wenig wir sie schätzen – eine Art<br />

«natürliche» Mitbewohner. Selbst permanentes hektisches<br />

Staubsaugen bringt Milben nicht zum Verschwinden.<br />

Neben Schutzbezügen sollten die Bedingungen so sein, dass<br />

Milben sich nicht wohlfühlen. Schlafzimmer sollten kühl<br />

und trocken gehalten werden, regelmässig lüften hilft auch.<br />

Da sich die Feuchtigkeit vor allem über Nacht sammelt, ist<br />

es ratsam, am Morgen kurz und heftig durchzulüften. Die<br />

Raumtemperatur zwischen 19 und 21 Grad und eine relative<br />

Luftfeuchtigkeit von maximal 50 Prozent einhalten, bildet<br />

eine gute Vorsorge. Denn auch Schimmelpilz ist beste<br />

Nahrung für Milben. Zudem Staub regelmässig entfernen,<br />

das heisst: Böden feucht aufnehmen, Möbel mit feuchtem<br />

Lappen putzen.<br />

Chemie hilft wenig<br />

Zimmerpflanzen sind kontraproduktiv, da sie die Luft<br />

zusätzlich befeuchten. Bücherregale, lange Vorhänge,<br />

Stoffsessel: Sie alle sind «Staubfänger» und helfen den Milben<br />

bei der Verbreitung. Nicht belegt ist, wie gut chemische<br />

Mittel helfen, die Milben abtöten sollen. Denn der Milbenkot<br />

verbleibt bei dieser Methode in den Textilien, diese<br />

müssen also nach wie vor anderweitig behandelt werden.<br />

Und via Staub, Dreck von draussen, die eigene Kleidung<br />

und über die Luft kommt immer wieder «Nachschub» an<br />

Milben in die vier Wände.<br />

Ein Tipp zur Vorsorge im Kampf gegen Milben ist für<br />

Familien besonders schwer einzuhalten: auf Kuscheltiere zu<br />

verzichten. Liegt aber eine Allergie vor, dürfte dieser Schritt<br />

den unangenehmen Folgen der Allergie doch v orzuziehen<br />

sein. Alternativ sollte man waschbare Stofftiere wählen<br />

oder diese hin und wieder in der Kühltruhe lagern; so werden<br />

sie von Milben befreit. Und: Wer stark unter Milben leidet,<br />

sollte sich in den Ferien für eine Reise in die Höhe entscheiden.<br />

Über 1200 Meter über Meer gibt es wenig Milben.<br />

Ferien im Gebirge sind damit in dieser Hinsicht besonders<br />

erholsam. ++<br />

Viele Tipps verfügbar<br />

Die Hausstaubmilben-Allergie ist weit verbreitet und gehört<br />

neben dem Heuschnupfen zu den häufigsten Allergien.<br />

Entsprechend gibt es im Internet viele Informationsseiten<br />

und Diskussionsforen zum Thema. Dazu gibt es Beratungsstellen,<br />

die weiterhelfen, beispielsweise die Lungenliga,<br />

die in der ganzen Schweiz vertreten ist.<br />

Mehr unter www.lungenliga.ch.<br />

44


++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />

Milben: Wussten Sie schon, dass...<br />

Hausstaubmilben sind für Allergiker eine ernste Sache. Einige der Fakten rund um die<br />

mikroskopisch kleinen Tiere zeigen, wie präsent sie in unserem täglichen Leben sind.<br />

Ein Mensch verliert pro Tag bis zu<br />

1,5 Gramm Hautschuppen. Das ist so<br />

gut wie nichts – aber damit können<br />

sich 1,5 Millionen Milben einen Tag<br />

lang ernähren!<br />

Die Hausstaubmilben konnten sich erst<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg so richtig<br />

vermehren, vorher waren sie eher unbedeutend.<br />

Der Grund: Synthetische Textilien<br />

kamen auf, die einen idealen Nährboden<br />

für sie bilden.<br />

Staub, der «Wohnort» der Milben,<br />

besteht aus einem Gemisch aus Fasern<br />

und Körnern. Die graue Farbe erhält<br />

Staub dank organischen Bestandteilen,<br />

nämlich unseren Hautschuppen. Und<br />

dann leben neben den Milben andere<br />

Wesen wie Bakterien, Bazillen, Viren,<br />

Schimmelpilze und Sporen darin.<br />

In grauer Vorzeit lebten die Milben<br />

in Vogelnestern. Auch dort herrschen<br />

die Bedingungen, die sie lieben: Gut<br />

temperiert und windgeschützt.<br />

Weit häufiger waren früher die sogenannten<br />

Vorratsmilben. Sie mögen es feucht und sorgten vor<br />

allem in Kellerwohnungen und in nicht unterkellerten<br />

Häusern für Beschwerden bei Allergikern.<br />

Eine Milbe wiegt 16 Mikrogramm, also sechzehn<br />

Millionstel eines Gramms. Die Lebensdauer<br />

beträgt zwei bis vier Monate. Ein Weibchen<br />

hat rund 300 Nachkommen. Für Nachschub ist<br />

also gesorgt.<br />

Milben übertragen keine Krankheiten, aber<br />

Allergiker reagieren dennoch auf ihre Ausscheidungen.<br />

Der Staubsauger ist wirkungslos gegen<br />

sie, weil sie sich mit ihren Saugfüssen an Textilien<br />

und Teppichen festkrallen.<br />

Besuchen Sie uns an der<br />

BEA in Bern 29.04.–08.05.2016<br />

Überlebt jede Modesünde.<br />

Ausserordentlich langlebig und einzigartig innovativ: Die NEUEN Schulthess-Spirit-Waschmaschinen<br />

und -Wäschetrockner setzen bedeutende Massstäbe beim Waschen und Trocknen:<br />

• 3D-Waschen<br />

• 3D-Powerclean, Bügelfinish, Quickwash, Pollenclean und viele weitere Spezialprogramme<br />

• Äusserst einfache Bedienung<br />

Entwickelt und produziert im Zürcher Oberland, erhältlich beim Fachhändler oder auf www.schulthess.ch<br />

Mehr erleben: #WaescheleineDesLebens


++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />

Mit Waschmaschine und<br />

Trockner gegen<br />

Pollen& Co.<br />

Bei Allergien und deren Bekämpfung kommt<br />

der Waschmaschine und dem Trockner im<br />

Haushalt eine immer grössere Bedeutung zu.<br />

Denn ging es früher «nur» um saubere<br />

Wäsche, können spezielle Programme heute<br />

auch Erreger abtöten, Pollen entfernen und<br />

ganz allgemein sensitiven Menschen den<br />

Alltag leichter machen.<br />

In Heimen und Spitälern ist die desinfizierende Wirkung<br />

des Waschens von Bettwäsche und anderen Textilien längst<br />

ein wichtiges Thema. Die Technologie, die mehr aus der<br />

Wäsche entfernt als nur den Schmutz, verbessert sich stetig<br />

und wird nun immer öfter auch in Geräte für den Privathaushalt<br />

eingebaut. Antibakterielle Waschprogramme sind<br />

gerade für Menschen mit Allergien ein Segen. Denn ob Pollen<br />

oder andere Erreger: Was in den Kleidern, Kissenbezügen<br />

und so weiter festsitzt, wirkt sich von dort aus negativ<br />

aus. Erreger abzutöten oder Pollen effektvoll auszuspülen,<br />

steht deshalb bei sensitiven Menschen ganz oben auf der<br />

Wunschliste, wenn es ums Waschen geht.<br />

Sparsam und schnell<br />

Als Pionier in diesem Bereich gilt ein Schweizer Hersteller,<br />

die Schulthess Maschinen AG im zürcherischen Wolfhausen.<br />

Die Firma, die seit über 170 Jahren existiert, lancierte<br />

vor rund sechs Jahrzehnten die ersten Waschautomaten in<br />

Europa. Seither hat sich die Marke Schulthess weiter einen<br />

Namen gemacht mit Innovationen im Bereich Waschmaschinen<br />

und Wäschetrockner. Im Fokus stehen beispielsweise<br />

besonders wasser- und energiesparende Modelle – für<br />

kosten- und umweltbewusste Familien ein wichtiger Faktor.<br />

Gerade mit Kindern fällt aber noch ein anderer Aspekt<br />

ins Gewicht. Eine hochwertige Waschmaschine schafft die<br />

Wäsche in kürzerer Zeit. Schulthess verweist auf das Vollprogramm<br />

von unter einer Stunde oder das<br />

Express-Waschprogramm ab 20 Minuten für leicht<br />

Verschmutztes. Wachsende Wäscheberge verschwinden so<br />

entsprechend schneller, es bleibt mehr Zeit für die Familie.<br />

Ideal für Allergiker<br />

Im eigenen Forschungszentrum wird aber auch an Lösungen<br />

für Allergiker getüftelt. Dazu gehört beispielsweise das<br />

Waschprogramm Pollenclean, das Pflanzenpollen fast vollständig<br />

aus Textilien entfernt. Dazu reicht es, Letztere für<br />

20 Minuten in den Trockner zu geben, wo ein Luftstrom die<br />

Pollen von den Textilien trennt und in einem Spezialfilter<br />

auffängt. Das Programm kümmert sich auch um nicht<br />

waschbare Textilien wie Jacken mit Besatz oder sogar Schuhe.<br />

Heuschnupfenallergiker können also nach ihrem Spaziergang<br />

ihre Sneakers kurzerhand in den Wäschetrockner<br />

geben. Auch für Tierhaar-Allergiker liefert ein spezielles<br />

Programm im Trockner eine Lösung. Dabei wird die Kleidung<br />

nicht nur schonend getrocknet, sondern zugleich von<br />

Tierhaaren und Allergenen befreit.<br />

Für die Hersteller von Waschmaschinen gelegentlich ein<br />

wenig frustrierend: Auf den ersten Blick sieht jedes Gerät<br />

gleich aus. Es ist das «Innenleben» aus Mechanik und<br />

Elektronik, das den Unterschied macht. Innovative Spezialprogramme<br />

und der Einsatz hochwertiger Materialien<br />

erklären preisliche Unterschiede. Nicht nur, aber auch für<br />

Allergiker lohnt es sich, in Sachen Waschmaschine und<br />

Trockner genau zu vergleichen. ++


Das Zeltabenteuer<br />

für die ganze Familie.<br />

Fr. 75.– pro Familie<br />

Exklusives Angebot für Famigros-Mitglieder<br />

• Lagerfeuer-Singen mit Marius von der Jagdkapelle oder Linard Bardill<br />

• Spannende Workshops wie Waldtanz, Feenschmuck sowie Pfeil und Bogen basteln<br />

• Znacht und Zmorge aus der Lagerküche<br />

Gurten 4./5. Juni – Fläsch im Heidiland 18./19. Juni – Seebodenalp 2./3. Juli –<br />

Hasliberg 6./7. August – Herznach 13./14. August – Zürich Forch 20./21. August<br />

Anmeldung und weitere Infos unter: www.famigros.ch/lagerfeuernacht


++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />

Bau dir deinen eigenen<br />

Spielplatz!<br />

48 FamilienSpick | 10-2016


++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />

Der Spielplatz in der Nachbarschaft wird langsam langweilig? Das Klettergerüst<br />

ist immer besetzt von den grösseren Kindern? Die Natur bietet mehr<br />

als genug Raum, sich seine eigene Spieloase zu kreieren. Dazu reichen<br />

schon wenige Utensilien und ein bisschen Geschick.<br />

Bilder: Bodo Rüedi<br />

10-2016 | FamilienSpick 49


++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />

Leser des <strong>FamilienSPICK</strong> erinnern sich: In der letzten<br />

Ausgabe haben wir uns bereits der «künstlerischen Landschaftsgestaltung»<br />

gewidmet, auf Englisch «Land Art». Der<br />

Rheintaler Erlebnis- und Sozialpädagoge Patrick Horber<br />

hat sich dieser besonderen Kunstform verschrieben. Seine<br />

Spielwiese ist nicht die Papierleinwand oder ein Atelier,<br />

sondern die pure Landschaft. Aus Feldern, Waldstücken<br />

oder Wiesen wird eine Bühne für Inszenierungen. Arbeiten<br />

mit dem, was die Natur bereithält: Das ist gerade mit Kindern<br />

eine sehr befriedigende Sache. Denn sie kommen<br />

selbst auf unzählige Ideen, was sich mit Fund stücken unter<br />

freiem Himmel alles anstellen lässt. Mit wenigen Handgriffen<br />

lässt sich die Umgebung verändern und werden neue<br />

Perspektiven eröffnet.<br />

Dieses Mal dient das Ergebnis aber nicht «nur» dem Auge,<br />

und der Weg ist nicht allein das Ziel. Denn was hier entsteht<br />

– mit Tipps aus einem Buch und viel Teamarbeit – ist danach<br />

eine wunderbare Spielgelegenheit. Und erst noch eine,<br />

welche die Kinder selbst kreiert haben. ++<br />

50 FamilienSpick | 10-2016


++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />

Beispiele im Internet<br />

Auch für diese Fotostory hat sich unser «Land<br />

Art»-Künstler Patrick Horber aus dem St. Galler<br />

Rheintal wieder nach draussen begeben, um zu<br />

zeigen, wie Kunst im öffentlichen Raum entsteht –<br />

mit Hilfe der ganzen Familie. Weitere Beispiele seiner<br />

Arbeit unter www.streuwerk.ch<br />

10-2016 | FamilienSpick 51


++ LEserangebot<br />

Familienurlaub<br />

in einer neuen Dimension<br />

Eine gelungene Symbiose aus einem 4-Sterne-Superior-Familienhotel<br />

und einem Bergbauernhof, die Verbindung des Luxus eines Hotels mit der<br />

Einfachheit eines Bauernhofs – Entdecken Sie das neue Kinderhotel der<br />

Superlative im Herzen Südtirols.<br />

Nach einem grossen Um- und Ausbau im Jahr 2015 eröffnete<br />

das Vier-Sterne-Familienhotel Sonnwies neu als<br />

Luxus-Kinderhotel auf Vier-Sterne-Superior-Niveau.<br />

Unter der Regie von Bauer Hans wurde auch der angeschlossene<br />

Bergbauernhof erweitert und neu gestaltet. Das<br />

kleine Hideaway in den «schönsten Bergen der Welt» bietet<br />

gerade einmal Platz für 50 Familien, die exklusiven Komfort<br />

auf höchstem Niveau geniessen. Nicht nur die Lage auf<br />

1500 m Seehöhe, die unmittelbare Nähe zum Weltnaturerbe<br />

Dolomiten und die kristallklare Bergluft machen den<br />

Urlaub zu einem einzigartigen Erlebnis. Auch das mit<br />

10 000 Quadratmetern riesige Hotelareal mit einer äusserst<br />

durchdachten, wetterunabhängigen, kinder- und familienfreundlichen<br />

Infrastruktur trägt massgeblich zum<br />

Wohlbefinden bei.


++ Leserangebot<br />

Wohnen wie Gott in den Dolomiten<br />

Naturnah, authentisch, aber gleichzeitig luxuriös, so soll<br />

Urlaub im neuen Familienhotel Sonnwies sein. «In unseren<br />

50 Junior-, Luxus- und Imperialsuiten haben wir<br />

deshalb speziell auf eine gesunde Bauweise mit Naturholz<br />

und auf Allergiefreiheit geachtet.», erklärt Hotelchefin<br />

Angelika Hinteregger «Dass die Suiten baby- und kindergerecht<br />

sind, versteht sich von selbst.», fügt die Mutter von<br />

vier Kindern hinzu.<br />

Grenzenlose In-und Outdoor Möglichkeiten<br />

Das neue Familienresort lässt keine Wünsche offen. Ein im<br />

mediterranen Stil neu angelegter Garten lädt zum<br />

Flanieren ein, vorbei am grossen Outdoorpool mit seinen<br />

sprudelnden Whirlliegen, hin zu den Kuschelkörben für<br />

erholsame Auszeiten. Der 10 000 m² Outdoorspielpark<br />

mit Bobbycars, Gokarts, Fussball- und Volleyballfeld,<br />

Spielplätzen, Riesen-Trampolin, Reitplatz und Bachspielplatz<br />

macht letztendlich auch den wildesten Tobegeist<br />

müde. Die Indoor-Spiellandschaft bietet absolut wetterunabhängigen<br />

Freizeitspass. In der auf 1000 m² erweiterten,<br />

tageslichtdurchfluteten Spielanlage warten ein Theater,<br />

ein Kino, eine Ballspielhalle, eine Kletterwand und<br />

Action-Zonen auf leuchtende Kinderaugen. Dass es drei<br />

altersgerechte Kinderclubs mit 70 Stunden Kinder- und<br />

Durchgehend<br />

bis zum<br />

20.11.2016<br />

geöffnet.<br />

60 Stunden Babybetreuung pro Woche gibt, versteht sich<br />

bei diesem Angebot fast schon von selbst. Babys fühlen<br />

sich in der vergrösserten Babylounge mit Schlafbereich<br />

und grosszügiger Krabbelstube sowie im Babyspielgarten,<br />

stets umsorgt von liebevollen Südtiroler Tagesmüttern,<br />

pudelwohl.<br />

Eintauchen und abtauchen<br />

Im neuen einzigartigen Family Aqua Park schlagen die<br />

Wogen hoch. Die Wasserwelt wartet mit zahlreichen<br />

Attraktionen zum Schwimmen, Spritzen und Planschen<br />

auf. Die 80 Meter lange Reifen-Wasserrutsche, die Breitwellenrutsche<br />

auf 20 Metern Länge und die drei lustigen<br />

Babypools «splashen» sich mühelos in alle Kinderherzen,<br />

während die Kindersuana mit Kino und die kuscheligen<br />

Relax-Oasen willkommene Rückzugsgebiete für die ganze<br />

Familie sind. Apropos Rückzug: Das 1000 Quadratmeter<br />

Adults only SPA grosse Wellnessareal mit verschiedenen<br />

Saunen, Private Spa, Fitnessraum und einem umfangreichen<br />

Behandlungsangebot zeichnet sich als Ruhezone<br />

exklusiv für Mamas und Papas aus.<br />

Naturerlebnisse mit Bauer Hans<br />

Das absolute Highlight für die Kids ist Bauer Hans, Herr<br />

über den kindgerechten Bio-Bergbauernhof mit mehr als<br />

30 Haus- und Nutztieren, die in für Kinder einsehbaren<br />

Boxen wohnen. Eine lustige Fahrt mit dem Traktor oder<br />

ein beherzter Sprung ins Heu machen zudem immer eine<br />

Riesengaudi. Mit Milch, Butter und Kräutern beliefert<br />

Bauer Hans übrigens Küchenchef Markus, der mit seinen<br />

feinen Kreationen kleine und grosse Gourmets den ganzen<br />

Tag über mit der Zunge schnalzen lässt. ++<br />

Kontakt und Buchung:<br />

Fam. Hinteregger Familienhotel Sonnwies,<br />

Familie Hinteregger, Alter Runggerweg, 20,<br />

I-39040 Lüsen (BZ), Tel.: +39 0472/413 533,<br />

info@sonnwies.com<br />

www.sonnwies.com<br />

10-2016 | FamilienSpick 53


++ Lifestyle & Kultur ++ Fashion<br />

Kinderzimmer<br />

Wie aus dem<br />

EINE<br />

Oase Wird<br />

Ein Kinderzimmer ist oft ein Sammelsurium aus Möbeln, Accessoires und<br />

«Krimskrams». Hier wird nicht nur geschlafen. Kinder wollen spielen,<br />

herumtoben, träumen und sich dann und wann auch einmal zurückziehen.<br />

Die Macher des Webshops stadtlandkind.ch haben für den <strong>FamilienSPICK</strong> ihre<br />

ganz persönlichen Tipps beim Einrichten des Kinderzimmers zusammengetragen.<br />

Tipp 1:<br />

Ein Zimmer – keine Abstellkammer!<br />

Niemand will ein steriles, leer wirkendes Kinderzimmer.<br />

Aber im nackten Chaos fühlt sich auch niemand wohl –<br />

Kinder inklusive. Wo immer möglich, sollte man deshalb<br />

Stauraum schaffen, sodass freie Flächen für das Spiel entstehen.<br />

Am besten ist es, wenn die Aufbewahrungsmöglichkeiten<br />

nicht nur funktional sind, sondern auch toll<br />

aussehen. Stadtlandkind.ch hat zwei konkrete Vorschläge<br />

im Sortiment: «Paperbags» von Catita Illustrations und<br />

«That Way». Hier lassen sich Kuscheltiere, Puppen und<br />

andere Spielsachen verstauen, ohne dass man dazu langweilige<br />

Schränke aufstellen muss.<br />

Rückzug für kleine Indianer<br />

Tipp 2:<br />

Ihr Zimmer ist das Reich der Kinder. Aber was, wenn sich<br />

beispielsweise zwei Kinder das Zimmer teilen und eines<br />

von beiden seine Ruhe möchte? Ideal dafür ist ein Tipi.<br />

«Wer keinen Platz für ein grosses Spielzelt hat, dem sei das<br />

‹Corner Tent› von Babylab empfohlen», sagen die Experten<br />

von Stadtlandkind. Es lässt sich in jeder Zimmerecke<br />

leicht anbringen und bietet auf kleiner Fläche Platz<br />

zum Alleinsein. Dann noch ein schönes Kissen<br />

(zum Beispiel von Ko-Ko-Ko) und<br />

eine Spieldecke rein, und das Tipi bietet<br />

grössten Kuschelkomfort.<br />

54 FamilienSpick | 10-2016


++ Lifestyle & Kultur ++ Fashion<br />

Tipp 3:<br />

Es werde Licht!<br />

Nach dem Rückzug im Tipi lesen oder<br />

malen: Das geht nur, wenns hell ist.<br />

Die idealen Kinderlämpchen lassen<br />

sich leicht ein- und ausschalten, sind<br />

unzerbrechlich und werden nicht<br />

heiss. Und natürlich sollen sie auch<br />

richtig cool aussehen. Hier empfehlen<br />

die Kinderexperten beispielsweise<br />

Lampen in der Form von Häschen<br />

oder Birnen von «A Little Lovely<br />

Company» oder «Miniroom». Natürlich<br />

sorgen die Lampen auch ausserhalb<br />

des Tipis für eine schöne Atmosphäre.<br />

Pimp my Teppich!<br />

Ein Teppich sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und eine<br />

weiche Unterlage im Kinderzimmer. Wenn er sich dann auch<br />

gleich noch «bespielen» lässt, sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.<br />

Der Favorit bei Stadtlandkind: Der «Adventure Rug» von Oyoy mit seiner<br />

monochromen Landschaft, auf der Kinder beispielsweise mit den aufziehbaren<br />

Holzautos von Kiko herumdüsen können.<br />

Tipp 4:<br />

Tipp 5:<br />

Jeder Puppe ihr<br />

Zuhause<br />

Kinder wollen nicht nur selbst schön<br />

hausen, sondern auch ihren Puppen<br />

ein Heim einrichten. Stadtlandkind<br />

setzt auf Puppenmöbel des skandinavischen<br />

Herstellers «Smallstuff»<br />

wie dieses Puppenbett und den<br />

Puppenwagen. Die Puppen dazu gibt<br />

es auch, und das von Designern aus<br />

der ganzen Welt.<br />

10-2016 | FamilienSpick 55


++ Lifestyle & Kultur ++ Fashion<br />

Tipp 6:<br />

Das Zimmer wächst mit!<br />

Aus kleinen Kindern werden grössere –<br />

und die finden das, was sie einst heiss<br />

liebten, plötzlich nicht mehr so toll.<br />

Aber auch für grössere Kinder gibt es<br />

spannende Accessoires. Die «Berlin<br />

Boombox» beispielsweise ist ein Soundsystem<br />

im Retro- Design. Gut möglich,<br />

dass Papa da ein bisschen<br />

neidisch wird …<br />

Ein Haus muss<br />

kein Haus sein ...<br />

Schön schlicht, witzig, überraschend,<br />

aus unbehandeltem Holz und frei<br />

zum Bemalen oder Bekleben: Das<br />

Puppenhaus von «Rock & Pebble»<br />

wird Kinder zum Staunen bringen.<br />

Derselbe Hersteller bietet auch passende<br />

Spielfiguren an.<br />

Tipp 7:<br />

Der Favorit der <strong>FamilienSPICK</strong>-Redaktion:<br />

Spontan verliebt hat sich unsere Redaktion in die «Lightbox». Sie ist einerseits<br />

eine coole, stylishe Lichtquelle – aber gleichzeitig «kommuniziert» sie auch.<br />

Denn man kann hier täglich neue Nachrichten anbringen, seinen momentanen<br />

Gemütszustand mitteilen oder auch einfach mit Worten herumalbern.<br />

Unser Favorit:<br />

*Über Stadtlandkind<br />

Der Webshop stadtlandkind.ch wurde im September<br />

2012 gegründet und hat sich seither zum führenden<br />

Online-Anbieter für hochwertige Kindermode von<br />

0 bis 12 Jahre entwickelt. Zum Sortiment gehören<br />

Kleider, Accessoires und Schmuck.<br />

Der Name «Stadtlandkind» steht als Sinnbild für<br />

die Verbindung aus Trend und urbanem Design mit<br />

Funktionalität, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit.<br />

Für den <strong>FamilienSPICK</strong> gehen die Macher von<br />

stadtlandkind.ch regelmässig auf Spurensuche in<br />

der Welt der Kindermode.<br />

56 FamilienSpick | 10-2016


Aktiver Sommerspass<br />

in der Ferienregion Seiser Alm<br />

vor der atemberaubenden Kulisse <strong>DE</strong>R<br />

Dolomiten<br />

++ Publireportage<br />

Blühende Bergwiesen, grandiose Gipfel, Traumpfade durch<br />

ein Landschaftsparadies: Die Seiser Alm macht Lust auf<br />

aktiven Naturgenuss. Die vielen Sonnentage, die herrliche<br />

Höhenlage und die Vielfalt der Möglichkeiten machen das<br />

einzigartige Hochplateau zum Traumterrain für Wanderer,<br />

Biker und Outdoor-Sportler.<br />

++<br />

Von zauberhaft bis nachtaktiv:<br />

Der Familiensommer in der Ferienregion<br />

Seiser Alm in Südtirol<br />

Familien finden hier ein unerschöpfliches Angebot aufregender<br />

Aktivitäten. Hexen, Sagen und Ranger: Der<br />

Sommer in der Ferienregion Seiser Alm verspricht gerade<br />

für kleine Gäste eine Menge Abwechslung. In den Monaten<br />

Juli und August 2016 können Klein und Gross beim «Seiser<br />

Alm Familiensommer» die Region bei drei thematisch unterschiedlichen<br />

Programmen intensiv erleben.<br />

Dolomiti Ranger im Naturpark:<br />

Geschichte und Natur zum Anfassen<br />

Bei interessanten Führungen durch den Naturpark Schlern-<br />

Rosengarten werden die spannende Geschichte der Dolomiten<br />

und die Vielfalt des Naturraums entdeckt. Am Völser<br />

Weiher lauern kleine und große Abenteurer mit Detektoeren<br />

und Nachtsichtgerägen Fledermäuse auf. Mit einem<br />

Ranger wird das Leben in und um das Wasser erforscht und<br />

bei einer spannenden Spurensuche im Wald lernen Kinder<br />

alles über die Tiere, die dort leben.<br />

Vom Korn zum Brot: Erlebnis Bauernhof<br />

Wie wird aus Korn ein leckeres Brot? Wie werden Pferdehufe<br />

beschlagen und wie wird eine Kuh gemolken? Diesen<br />

und anderen spannenden Fragen können kleine Gäste beim<br />

Erlebnis Bauernhof auf den Grund gehen und dabei selbst<br />

ausprobieren. Die Kinder ziehen dabei mit ihren Eltern von<br />

Hof zu Hof.<br />

Magische Wandererlebnisse beim<br />

Seiser Alm Hexenzauber<br />

Familien sind mit der Hexe Martha zu mystischen Plätzen<br />

auf der Seiser Alm unterwegs. Zu spannenden Sagen über<br />

Hexen und Hexenmeister wandern kleine und grosse<br />

Abenteurer über den Puflatsch zu den Hexenbänken, dem<br />

Treffpunkt der Schlernhexen. Den Wald bei Nacht lernen<br />

mutige Kinder bei einer gespenstischen Nachtwanderung<br />

mit Hexe Martha kennen und werden für ihren Mut am<br />

Ende mit einem Hexen- oder Hexenmeister-Diplom ausgezeichnet.<br />

Informationen zum Kinderprogramm «Seiser Alm Familiensommer»<br />

und zu entsprechenden Urlaubsangeboten sind<br />

auf www.seiseralm.it abrufbar.<br />

Fotos: Seiser Alm/ Helmuth Rier, Max Lautenschläger, Michael Reusse<br />

10-2016 | FamilienSpick 57


Der Ausgang<br />

ALS Risikozone<br />

Der Ausgang ist für junge Menschen ein Übungsfeld zur Selbstständigkeit.<br />

Sie knüpfen neue Kontakte zu Gleichaltrigen und sie sammeln wichtige<br />

Impulse für die eigene Entwicklung. Doch in Discos, an Festivals und Partys<br />

lauern auch Gefahren.<br />

Text: ADRIAN ZELLER<br />

Diese Veranstaltung wird Severin Baumann (Name geändert)<br />

unvergesslich bleiben. Seine Erinnerungen sind allerdings<br />

alles andere als positiv. Der Gymnasiast besuchte mit<br />

einigen Schulkollegen ein Seenachtsfest. Im Laufe des<br />

Abends wurde dem 16-Jährigen plötzlich schwindlig, er<br />

sah verschwommen, konnte nicht mehr klar denken, ihm<br />

wurde schlecht. Nachdem er sich übergeben musste, brachten<br />

ihn seine Begleiter ins Sanitätszelt. Beim Befragen gab<br />

er an, kaum Alkohol getrunken und kein Cannabis konsumiert<br />

zu haben. Die erfahrenen Fachleute tippten auf<br />

K.O.-Tropfen. Diese hatte wohl jemand dem Jugendlichen<br />

in einem unbemerkten Moment ins Getränk geschüttet.<br />

Die Sanitäter informierten seine Eltern, die ihn abholten.<br />

Falls Komplikationen auftreten, sollten sie einen Notfallarzt<br />

verständigen oder ein Spital aufsuchen. Dies war nicht<br />

nötig, nach einigen Stunden Schlaf fühlte sich der junge<br />

Mann wieder einigermassen wohl. Er hat sich vorgenommen,<br />

an derartigen Veranstaltungen sein Getränk nie<br />

mehr aus den Augen zu lassen.<br />

60 FamilienSpick | 10-2016


++ Lifestyle & Kultur ++ Risikozone Ausgang<br />

Alkohol stört die Entwicklung<br />

Ausser schlechten Erinnerungen wird Severin Baumann<br />

kaum Nachwirkungen von seinem negativen Erlebnis<br />

haben. Nicht immer verlaufen risikohafte Situationen im<br />

Ausgang so glimpflich. Beispielweise müssen gesamtschweizerisch<br />

im Jahresdurchschnitt 430 Burschen sowie<br />

300 Mädchen und junge Frauen wegen übermässigen<br />

Alkoholkonsums in Spitäler aufgenommen werden.<br />

Gemäss Statistik trinkt jeder dritte männliche und jede<br />

siebte weibliche Jugendliche im Alter von 15 Jahren mindestens<br />

ein Mal pro Woche Alkohol. In einer repräsentativen<br />

Umfrage gaben vierzig Prozent der 15-Jährigen an,<br />

schon mindestens ein Mal richtig betrunken gewesen zu<br />

sein. Bei jungen Menschen ist der Mischkonsum von Alkohol<br />

mit Cannabis, Partydrogen und Tabak besonders<br />

verbreitet. Dadurch steigt das Risiko für die gesunde Entwicklung<br />

des Körpers. Jugendliche reagieren auf Alkohol<br />

empfindlicher als Erwachsene, weil ihr Körper und ihr<br />

Gehirn noch nicht voll ausgereift sind. Es kann unter<br />

Umständen zu negativen Auswirkungen auf die neurologische<br />

Entwicklung kommen.<br />

Soziale Fähigkeiten entfalten<br />

An Partys, Festivals und auch an Sportveranstaltungen<br />

lernen sich Jugendliche in der Welt ausserhalb ihres<br />

Elternhauses zu bewegen. Sie knüpfen neue Kontakte und<br />

sie entspannen sich vom Stress in der Schule oder in der<br />

Berufsausbildung. Sie erweitern ihre sozialen Fähigkeiten<br />

durch Ausprobieren und auch durch das Beobachten anderer.<br />

Sie entwickeln ihre eigene Rolle in der Gruppe und sie<br />

festigen ihre eigene Identität. Und sie üben auch den<br />

Umgang mit dem anderen Geschlecht.<br />

Im Freiraum ausserhalb der Familie betreten die jungen<br />

Menschen Neuland, ihnen fehlt die Erfahrung im Umgang<br />

mit verschiedenen Risiken. Dazu gehören neben Alkohol<br />

und Drogen auch mögliche Gewalt sowie Diebstähle. Aber<br />

auch im Strassenverkehr sowie auch beim intensiven<br />

Flirten können Probleme auftreten. Nicht immer sind die<br />

teils unangenehmen Folgen für die Jugendlichen selber<br />

einschätzbar.<br />

Im Ausgang geht es oft darum, eigene Grenzen auszuweiten<br />

und zu testen, wie weit man gehen kann. Aufgrund<br />

ihrer beschränkten Lebenserfahrung verpassen Jugendliche<br />

gelegentlich den richtigen Zeitpunkt, um deutlich<br />

«Stopp!» zu sagen. Sie wollen nicht als Spielverderber und<br />

Spassbremse kritisiert werden. Im Gegenteil, sie wollen<br />

Anschluss und Anerkennung finden. Der Gruppendruck<br />

spielt dabei gelegentlich eine fatale Rolle. Zusätzlich<br />

wirken Alkohol und Drogen enthemmend. Leicht kann es<br />

zur Selbstüberschätzung und zu mangelndem Risikobewusstsein<br />

kommen. Unter diesem Einfluss steigen<br />

Jugendliche gelegentlich in Autos, deren Fahrer nicht mehr<br />

nüchtern sind, sie klettern im Übermut auf Baugerüste<br />

oder auf Brückengeländer.<br />

Regeln gemeinsam<br />

aushandeln<br />

Sprechen Sie mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn über die<br />

Pläne im Ausgang und fragen Sie im Anschluss auch nach<br />

den Erlebnissen. Jugendliche wollen die Anteilnahme ihrer<br />

Eltern spüren. Desinteresse erleben sie als kränkend.<br />

+ + Ermuntern Sie Ihr Kind, im Ausgang anzurufen, wenn es<br />

in Schwierigkeiten steckt oder bei einer Entscheidung<br />

unsicher ist.<br />

+ + Verbote seitens der Eltern erreichen bei Jugendlichen<br />

selten die gewünschte Wirkung, gemeinsam<br />

ausgehandelte Regeln sind eher zielführend.<br />

Informieren Sie sich darüber, mit wem die Tochter und der<br />

Sohn in den Ausgang gehen und wen sie an den Events<br />

treffen.<br />

+ + Zum Erwachsenwerden gehört auch der verantwortungsbewusste<br />

Umgang mit Alkohol. Sprechen Sie mit Ihrem<br />

Kind sachlich über das Thema.<br />

+ + Wenn Sie als Eltern getrennt oder geschieden sind, sollten<br />

Sie dennoch eine einheitliche Linie vertreten und Ihr Kind<br />

nicht mit unterschiedlichen Regeln bezüglich Ausgang<br />

verwirren. Eine klare gemeinsame Haltung beugt auch<br />

dem Gegeneinander-ausgespielt-Werden vor.<br />

Klärende Gespräche führen<br />

Nicht nur für die jungen Menschen ist der Ausgang eine<br />

grosse Herausforderung. Auch Eltern sind bei der Balance<br />

von Fürsorge und Verantwortung und wachsenden Selbstständigkeit<br />

ihres Kindes gefordert. Sie sollten offen mit der<br />

Tochter und dem Sohn über den richtigen Umgang mit den<br />

entsprechenden Risiken sprechen. Bei der Vorbeugung<br />

führen weder Dramatisierung noch Verharmlosung zum<br />

Erfolg, sondern von Wohlwollen geprägte Sachlichkeit.<br />

++<br />

10-2016 | FamilienSpick 61


Die Mädchen und die Burschen müssen einüben, die<br />

neuen Freiräume verantwortungsbewusst zu gestalten.<br />

Wenn die Regeln bezüglich pünktlicher Rückkehr und<br />

Alkoholkonsum eingehalten wurden, können sie nach und<br />

nach gelockert werden. Weder ein sehr restriktives Regime<br />

noch eine Laisser-faire-Haltung sind zielführend, durch<br />

sie können junge, unerfahrene Menschen überfordert<br />

werden. Eine ständige Nachfrage per SMS empfinden die<br />

Jugendlichen als sehr lästig und peinlich. Bis zur Volljährigkeit<br />

liegt die letzte Entscheidung – auch über den<br />

Ausgang – immer bei den Eltern. Auch wenn sich manche<br />

Jugend lichen im Pubertätsalter mit den Leitplanken<br />

schwertun, vermitteln sie ihnen Sicherheit und geben ihnen<br />

das Gefühl, den Eltern nicht gleichgültig zu sein. ++<br />

Wir machen<br />

Veloferien!<br />

... für Familien in ganz Europa<br />

Bestellen Sie jetzt<br />

unsere Kataloge!<br />

044 316 10 00 | eurotrek@eurotrek.ch | www.eurotrek.ch


© Le Creuset GmbH<br />

++ Marktplatz<br />

Pizzaspass<br />

für GroSS und Klein<br />

Chiffon Pink<br />

von Le Creuset<br />

So sweet, so easy! Beim romantischen Dekorieren, Essen und Feiern zieht das<br />

vielseitige Poterie-Sortiment aus ofenfestem Steinzeug alle Register: Neben den<br />

beliebten Auflauf- und Tarteformen haben Mini Cocottes, Blumen- und Herzförmchen<br />

mit Deckel ihren grossen Auftritt.<br />

Ab Mai 2016 bei: www.lecreuset.ch<br />

Auf den ersten Blick sieht der neue PizzaGrill for8 CRIS-<br />

PY aus wie ein Raclettegerät – aber er kann weit mehr.<br />

Diese innovative Neuheit sorgt für spezielle<br />

Genussmomente – denn mit ihm lassen sich ganz einfach<br />

Mini-Pizzas, feine Früchte-Törtchen, Rösti mit<br />

Spiegelei oder leckere Grilladen zubereiten.<br />

www.stockliproducts.com<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Grüner Smoothie<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Ein feincremiger grüner Smoothie ist im Vergleich zu seinen<br />

fruchtigen Kollegen dank der hochkonzentrierten Vital-<br />

und Nährstoffe das absolute Nonplusultra in Sachen gesunde<br />

Ernährung. WMF hat einen PS-starken Standmixer<br />

entwickelt, der selbst hartfaseriges Gemüse, Schalen und<br />

Kerne mühelos zerkleinert – damit wirklich alles, was gesund<br />

ist, kraftvoll zu einem grünen Smoothie verarbeitet<br />

werden kann. Weitere Informationen unter:<br />

www.wmf.ch<br />

Wenn Limonade anfängt<br />

zu lachen …<br />

Hier wird um die Wette gelächelt! Die<br />

knallbunten Limonadenflaschen mit<br />

Smiley-Design sind bruchsicher und<br />

dank abschraubbarem Kronkorkendeckel<br />

hält nicht nur der Trinkhalm im<br />

Streifenlook, sondern auch die unterschiedlich<br />

gemixten Getränke, sollte<br />

die Flasche einmal herunterfallen. Ein<br />

absoluter Blickfang auf jeder Party –<br />

egal ob für grosse oder kleine Gäste!<br />

www.meinhaushalt.ch<br />

Verlosung unter:<br />

www.swissfamily.ch<br />

10-2016 | FamilienSpick 63


++ Marktplatz<br />

Feiertags-Kurzferien<br />

mit<br />

Reka<br />

gewinnen.<br />

Mal kurz über die Feiertage im Frühling andere Luft<br />

schnuppern? Dann sind Sie bei der Nr. 1 für Familienferien<br />

Gold richtig. An Auffahrt, Pfingsten und Fronleichnam hat<br />

Reka diverse attraktive Kurzferien im Angebot.<br />

reka.ch/kurzferien.<br />

Die WLAN-Kamera<br />

Logi Circle Home Camera<br />

Nie mehr die wichtigsten Momente des Kindes oder<br />

der Haustiere verpassen! Mit der Logi Circle Home<br />

Camera werden die ersten Schritte des Kindes nicht<br />

mehr verpasst, auch wenn man geschäftlich unterwegs<br />

ist. Ganz einfach schaltet man sich dazu, wenn<br />

eine Geburtstagsfeier stattfindet oder das Kind zum<br />

ersten Mal in eine saure Zitrone beisst. Gleiches gilt<br />

auch für die Haustiere: Was stellt der Hund an, wenn<br />

er sich unbeobachtet fühlt? Von unterwegs lässt sich<br />

leicht mitverfolgen, was zu Hause passiert. Dank des<br />

intelligenten Videofilters ist auch im Nachhinein zu<br />

verfolgen, was Stunden vorher zuhause geschehen ist.<br />

Die WLAN-Kamera für Videosicherheit bietet eine Verbindung mit Ihrem<br />

Zuhause, damit Sie nichts mehr verpassen. Wir verlosen drei Kameras. Jetzt<br />

mitmachen.<br />

Sei es im Reka-Feriendorf mit Hallenbad und Kinderbetreuung<br />

oder in einer anderen ausgewählten Anlage – jede und<br />

jeder findet für sich das passende Ferienerlebnis.<br />

Machen Sie mit an der grossen Verlosung und gewinnen Sie<br />

ein Wochenende über die Feiertage im Wert von CHF 500.–!<br />

reka.ch/Familienspick-Feiertage<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

«Reifenpanne –<br />

na und?»<br />

Bridgestone, weltweit grösster Reifenhersteller, entwickelte den Drive-<br />

Guard. Einen Autoreifen, der es dem Fahrer erlaubt auch nach einem<br />

Reifenschaden die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten<br />

und mit maximal 80km/h noch 80 Kilometer weit zu fahren. Eine<br />

Reifenpanne am Fahrbahnrand, womöglich noch auf der Fahrerseite bei<br />

dichtem Verkehr, ist der Alptraum aller AutofahrerInnen. Und das<br />

Wechseln eines platten Reifens oder die Nutzung des Reifenreparatursets<br />

ist nicht für jeden ein Kinderspiel. Der DriveGuard ermöglicht<br />

ein sicheres Weiterfahren in<br />

die nächste Werkstatt oder<br />

an einen sicheren Ort. Mehr<br />

erfahren Sie unter<br />

www.bridgestone.ch/de/<br />

driveguard<br />

Jetzt eine Logi Circle Home Camera gewinnen.<br />

www.swissfamily.ch/logitech<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Der neueste<br />

Schweizer<br />

Kultfilm,<br />

Jetzt als DVD<br />

Die Verfilmung des Kinderbuchklassikers «Schellen-Ursli»<br />

eroberte im Kino die Herzen der Besucher. Jetzt ist der begeisternde<br />

Familienfilm von Oscar-Preisträger Xavier Koller<br />

exklusiv beim Filmsponsor SPAR als Sonderedition erhältlich<br />

– in Schweizer Originalfassung und mit Autogrammkarten der<br />

drei Kinderstars! Wer sie jetzt holt, sichert sich ein Stück<br />

Schweizer Filmgeschichte. Mehr Infos: www.spar.ch<br />

64 FamilienSpick | 10-2016


++ Marktplatz<br />

Kleine Patienten<br />

richtig behandeln!<br />

Mit Hilfe des Ratgebers Kinderkrankheiten<br />

erfahren Eltern alles, was sie<br />

über Symptome und die Behandlung<br />

der häufigsten Erkrankungen wissen<br />

müssen, aber auch wie sich Beschwerden<br />

vorbeugen lassen. Dazu wird<br />

erklärt, wann und wie bewährte<br />

Haus- und Naturheilmittel eingesetzt<br />

werden können.<br />

Städtereisen<br />

mit Kindern<br />

Die NATIONAL GEOGRAPHIC FAMILIEN-REISEFÜHRER sind die<br />

perfekten Begleiter für alle, die sich schnell und unkompliziert orientieren wollen.<br />

Sei es in London, Paris oder Rom. Erkunden und entdecken Sie mit den Familien-<br />

Reiseführern Stadtteile, Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Cafés und Attraktionen für die ganze<br />

Familie. Die Reiseführer geben zudem unentbehrliche Tipps zu Ermässigungen,<br />

Veranstaltungen für Kinder u.v.m. Und sollte es wider Er warten doch einmal etwas langweilig<br />

werden, sorgt das in jedem Reiseführer beigelegte Spieleheft sicher für die nötige Abwechslung.<br />

Weitere Infos unter: www.nationalgeographic.de<br />

Jetzt einen Familienreiseführer gewinnen.<br />

www.swissfamily.ch/reisefuehrer<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Scott Spunto Bike-Helm<br />

Ostseeküste<br />

Rügen mit Kindern<br />

Der Erlebnisführer von Rostock bis<br />

Swinemünde inklusive aller Inseln mit<br />

300 Ausflugstipps, die sich je nach<br />

Alter und Wetter frei kombinieren<br />

lassen.<br />

Der Scott Spunto ist ein Junior Bike-Helm, der den Erwachsenenmodellen<br />

in nichts nachsteht. Das einfach zu verstellende Fit System sorgt<br />

dafür, dass der Helm auf dem Kinderkopf immer am Platz bleibt – für<br />

uneingeschränkten Schutz. Dank seiner<br />

vollständigen Spritzguss-Konstruktion,<br />

dem abnehmbaren Visier und dem zu sätzlichen<br />

Schutz am Hinterkopf ist der Scott Spunto die erste<br />

Wahl für alle Nachwuchs-Rider. UVP: CHF 49.–<br />

www.scott-sports.com<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Das neue Lumia 650<br />

wir verlosen drei Lumia 650 – das<br />

Lumia besticht durch sein raffiniertes<br />

Design und seine grossartigen Funktionen.<br />

Jetzt mitmachen.<br />

Jetzt bestellen:<br />

www.swissfamily.ch/<br />

BuchShop<br />

Jetzt ein Lumia 650 gewinnen.<br />

www.swissfamily.ch/lumia<br />

10-2016 | FamilienSpick 65


++ Lifestyle & Kultur ++ MUTTER UND SOHN<br />

Jungs<br />

sind anders –<br />

Mütter auch!<br />

Die Verbindung von Mutter und Sohn ist die zentrale Beziehung im Leben eines<br />

Jungen. Sie hat einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung vom Kind zum<br />

Mann. Die Kinderärztin und Familienberaterin Dr. Meg Meeker sagt, wie Söhne<br />

ticken und wie Mütter eine intakte Beziehung zu ihnen aufbauen können.<br />

Text: Christina Bösiger<br />

Frau Dr. Meg Meeker, warum sind Mutter-Sohn-Beziehungen<br />

oft kompliziert?<br />

Als Ärztin und Familienberaterin habe ich die Erfahrung<br />

gemacht, dass vielfach weder die Mutter noch der Sohn<br />

begreifen können, wie es ist, auf der anderen Seite zu<br />

stehen, denn Elternteil und Kind sind verschiedenen<br />

Geschlechts. Jungen fühlen sich als Männer häufig für das<br />

Wohlergehen ihrer Mutter verantwortlich. Das allein kann<br />

schon zu Spannungen in der Beziehung führen. Häufig<br />

verlässt sich die Mutter auch unbewusst auf ihren Sohn<br />

und sucht bei ihm die Unterstützung, die sie sonst von<br />

erwachsenen Partnern erhält. Ausserdem haben Jungs in<br />

unserer Kultur manche Herausforderungen zu bestehen,<br />

denen sie mitunter nicht mehr gewachsen sind. Auch die<br />

Mütter stehen unter einem enormen Leistungs- und Erfolgsdruck,<br />

der auch nicht leichter zu stemmen ist. All dies<br />

zusammengenommen kann sehr schnell zur Katastrophe<br />

führen.<br />

Ist eine Katastrophe unausweichlich?<br />

Nein, keine Panik! Trotzdem: Junge Männer erleben heute<br />

etwas, was professionelle Helfer wie ich als «Jungs-Krise»<br />

bezeichnen. Der Psychologe James Dobson schreibt in seinem<br />

Buch «Bringing Up Boys» (Wie man Jungen erzieht):<br />

«Verglichen mit Mädchen leiden Jungs sechsmal häufiger<br />

an Lernstörungen, entwickeln dreimal häufiger Drogenprobleme<br />

und werden viermal häufiger als «emo tional gestört»<br />

eingestuft. Ausserdem hätten sie ein höheres Risko,<br />

alle möglichen Formen von asozialem und kriminellem<br />

Verhalten zu entwickeln. Und gemäss Studien bekommen<br />

Jungen von der Grund- bis zu den höheren Schulen meist<br />

schlechtere Noten, müssen öfters nachsitzen oder leiden<br />

häufiger an Hyperaktivität als Mädchen. Es gibt sicher<br />

noch mehr beunruhigende Zahlen, was die Probleme von<br />

Jungs in den westlichen Industrieländern angeht, aber<br />

Tatsache ist, dass Mütter die Mittel haben, um diese Krise<br />

zu lösen. Wir sind es, die diese «Trends» für unsere Söhne<br />

66 FamilienSpick | 10-2016


++ Lifestyle & Kultur ++ MUTTER UND SOHN<br />

umkehren können. Und ich glaube darüber hinaus, dass<br />

wir Spass daran haben können, unsere Söhne zu erziehen<br />

und ihnen zu helfen, unter all dem Druck, dem sie unterworfen<br />

sind, zu wertvollen Männern heranzureifen. Genauer<br />

gesagt, glaube ich das nicht, sondern weiss es.<br />

Was macht Sie da so sicher?<br />

Ich habe in meiner 25-jährigen Praxis als Kinderärztin<br />

gesehen, wie grossartige Mütter ihre Söhne durch alle<br />

möglichen Schwierigkeiten geleitet haben. Ich habe gesehen,<br />

wie alleinerziehende Mütter ihre Konflikte mit den<br />

Söhnen ausgefochten und danach ein engeres Verhältnis<br />

zu ihnen hatten als vorher. Ich habe verheiratete Mütter<br />

mit einem stabilen familiären Hintergrund kennengelernt,<br />

die ihre Söhne aus der Drogen- oder Alkoholsucht herausgeholt<br />

und in ein gesundes Erwachsenendasein geleitet<br />

haben. Mit Unterstützung und Ermutigung finden Mütter<br />

und Söhne einen Weg zur wechselseitigen Entfaltung.<br />

Sie sprechen von den Belastungen, welchen Mütter<br />

und Söhne ausgesetzt sind. Woran denken Sie dabei?<br />

Beschäftigen wir uns zunächst einmal mit der Situation<br />

der Mütter. Da sind beispielsweise die negativen Gefühle,<br />

mit der jede Mutter zu kämpfen hat: Schuldgefühle, Angst,<br />

Wut. Mütter in unserer Kultur wollen heute alles sein – für<br />

alle. Ich habe noch keine Mutter kennengelernt, die findet,<br />

dass sie ihren Job gut macht. Arbeiten die Mütter, stehen<br />

sie unter dem Druck, ihren Beruf genauso gut im Griff zu<br />

«Das Wichtigste ist, dass Sie nie<br />

aufhören, Ihrem Sohn Ihre Liebe zu<br />

zeigen, egal auf welche Art.»<br />

haben wie Heim, Partner und Kinder. Sie wollen ihren<br />

Jungs mit Rat und Tat zur Seite stehen, kochen, die Studiengebühren<br />

beiseitelegen und ihrem Sohn Gelegenheit geben,<br />

seine Freunde einzuladen. Bei all dem sollten sie natürlich<br />

stets ruhig und gelassen bleiben. Sie wollen ihren Söhnen<br />

gegenüber einfühlsam sein, für sie sorgen und doch genug<br />

Härte zeigen, dass sie im Notfall den Vater ersetzen können.<br />

Manche Mütter haben Partner, die viel zu beschäftigt<br />

sind, um sich mit ihren Söhnen abzugeben. Andere Mütter<br />

sind geschieden, der Vater ihrer Söhne hat mit den Kindern<br />

nichts am Hut oder kann die Vaterrolle einfach nicht<br />

ausfüllen. Sie versuchen, für ihre Kinder Vater und Mutter<br />

zu sein, da der leibliche Vater nicht greifbar ist. Keine Mutter<br />

kann all diesen Erwartungen gerecht werden, die sie<br />

selbst und andere Menschen in ihrer Umgebung an sie<br />

stellt. Es ist deshalb wichtig, dass Mütter dies erkennen<br />

und sich akzeptieren lernen. Eine Mutter muss wissen, wer<br />

sie ist und wer nicht. Wenn wir als Mütter an diesen Punkt<br />

gelangen können, sind wir frei. So frei, dass wir endlich<br />

akzeptieren können: So, wie wir sind, sind wir gut genug<br />

für unsere Söhne.<br />

Und die Jungs selbst, wo stehen diese?<br />

Auch diese stehen unter einem gewaltigen Druck. So ist es<br />

zurzeit kaum klar auszumachen, wohin sich die Männerrolle<br />

in dieser sich rapide wandelnden Welt entwickeln<br />

wird. Denn kaum haben die Jungs gelernt, was von ihnen<br />

als Mann erwartet wird, so stehen sie geänderten Anforderungen<br />

gegenüer. Sehen Sie sich nur einmal die Trends im<br />

Bildungssektor an, der bei der Mannwerdung eine wichtige<br />

Rolle spielt. Dr. William Pollack von der Harvard Medical<br />

School schreibt: «Eine wissenschaftliche Studie kam zu der<br />

Erkenntnis, dass sich in schulischer Hinsicht eine neue geschlechtsspezifische<br />

Kluft auftut und der Grossteil der<br />

Jungen an das Ende des Leistungsspektrums zurückfällt.»<br />

Seiner Ansicht nach rührt dies von der Tatsache her, dass<br />

es Jungs mittlerweile an Selbstvertrauen mangelt. Und dies<br />

beeinflusse ihre Leistungsbereitschaft negativ. Damit<br />

verlieren sie aber auch das Gefühl, ein starker Mann zu<br />

sein, und sind immer weniger motiviert, sich in irgendeiner<br />

Weise hervorzutun. Das ist ein sehr beunruhigender<br />

Trend.<br />

Zur Person:<br />

Dr. Meg Meeker ist seit 25 Jahren als Kinderärztin<br />

und Familienberaterin tätig. Sie hat bereits mehrere<br />

Erziehungsratgeber geschrieben.<br />

10-2016 | FamilienSpick 67


++ Lifestyle & Kultur ++ MUTTER UND SOHN<br />

«Jungs haben keine<br />

Lust, immer alles zu<br />

besprechen.»<br />

Was lässt sich daran ändern?<br />

Wir brauchen neue Ansätze zur Erziehung unserer Söhne.<br />

Forschungsarbeiten zeigen beispielsweise, dass Mütter in<br />

jedem Haushalt immer noch den Löwenanteil der täglichen<br />

Erziehungs- und Hausarbeit leisten. An einem<br />

durchschnittlichen Tag erledigen etwa 20 Prozent der<br />

Männer Hausarbeit, Abspülen zum Beispiel oder Wäschewaschen.<br />

Bei den Frauen sind es 48 Prozent. 39 Prozent der<br />

Männer kochen oder putzen, im Gegensatz zu 65 Prozent<br />

bei den Frauen. Die Last, die Frauen heute zu schultern<br />

haben, ist enorm. Doch wie schwer es auch sein mag, keine<br />

Mutter gibt auf, wenn es um ihren Sohn geht. In meinem<br />

Buch (siehe Buchtipp) zeige ich beispielsweise auf, wie es<br />

Mütter schaffen können, ihren Söhnen auch mal mit Härte<br />

entgegenzutreten. Oder wie sie ihren Jungs auf gesunde<br />

Weise ihre Liebe zeigen können, damit diese lernen, Frauen<br />

besser zu akzeptieren, wenn sie erwachsen werden. Und<br />

einsehen, dass harte Arbeit, Hingabe und ein gut entwickeltes<br />

Seelenleben wichtig sind. Ich gehe in diesem Buch auch<br />

auf die ganz speziellen Bedürfnisse von Jungs ein. Sodass<br />

Mütter lernen, ihren Sohn besser zu verstehen und zu<br />

stärken, um ihm dadurch zu helfen, diese Bedürfnisse zu<br />

befriedigen. Ich wünsche mir, dass Mütter einen Sohn<br />

erziehen, auf den sie stolz sein können.<br />

Welche Tipps können Sie Müttern für ihre Erziehungsarbeit<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Lieben Sie Ihren Sohn auch dann, wenn es schwierig wird.<br />

Wir Mütter wissen, wie wichtig es für unsere Söhne ist,<br />

unsere Liebe zu spüren. Geliebt zu werden schenkt ihnen<br />

eine tiefe Befriedigung und ein Gefühl der Sicherheit, die<br />

sie bis ins Erwachsenenalter begleitet. Jungs haben oft ein<br />

andere Sichtweise als wir, und vielfach ist es nicht einfach,<br />

sich miteinander zu verständigen. Wenn wir etwas wieder<br />

in Ordnung bringen wollen, indem wir unseren Söhnen<br />

unsere Gefühle auseinandersetzen, stossen wir häufig auf<br />

Ablehnung. Jungs haben keine Lust, immer alles zu besprechen.<br />

Dann ziehen wir uns verletzt zurück. So entsteht<br />

eine unnötige Distanz zwischen Mutter und Sohn, und das<br />

Problem bleibt ungelöst. Wir sollten deshalb immer daran<br />

denken, dass kein Sohn richtig glücklich sein kann ohne<br />

die grundlegende Überzeugung, dass eine Mutter ihn liebt.<br />

Deshalb muss die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern<br />

bedingungslos und verlässlich sein. Wie aber zeigen wir<br />

ihnen unsere Liebe? Indem wir Zeit mit ihnen verbringen.<br />

Und zwar nicht nur dann, wenn sie etwas leisten. Gemeint<br />

ist eine Zeit, die wir ganz ihnen widmen. Es geht um jene<br />

Stunden, in denen wir Spass haben mit unseren Söhnen.<br />

Karten spielen, uns gemeinsam einen Film anschauen, Ball<br />

spielen oder mit dem Fahrrad durchs Quartier gondeln.<br />

Zeit, in der wir nicht in erster Linie dem, was sie tun, Aufmerksamkeit<br />

schenken, sondern dem, was sie sind. Unsere<br />

Sprösslinge wollen nicht, dass wir mehr für sie tun. Sie<br />

wünschen sich, dass wir Zeit für sie haben, dass wir ihnen<br />

zeigen, wie gern wir mit ihnen zusammen sind. Wenn wir<br />

weniger im Leistungsmodus agieren, werden sie es uns<br />

gleichtun. Und das macht beide Parteien zufrieden – und<br />

man fühlt sich gegenseitig geliebt. ++<br />

BUCHTIPP<br />

direkt bestellen über<br />

www.swissfamily.ch/buchshop<br />

«Starke Mütter – starke Söhne»,<br />

von Meg Meeker, mvg Verlag,<br />

ISBN 978-3-86882-556-5, Fr. 27.90.<br />

68 FamilienSpick | 10-2016


EIN Puppenhaus<br />

<strong>DE</strong>R<br />

Sonderklasse<br />

Es wird immer schwierig, seinen Kindern etwas wirklich<br />

Exklusives zu schenken. Wenn jemand viel Überzeugungskraft<br />

und ein bisschen Kleingeld mitbringt, schafft<br />

er vielleicht die ultimative Sensation: neuer Besitzer des<br />

Puppenhauses von Colleen Moore zu werden. Geschätzter<br />

Wert: 7 Millionen Dollar.<br />

++<br />

An diese Dame erinnern sich wohl eher die Grosseltern als<br />

die Eltern. Die Amerikanerin Colleen Moore war eine<br />

schillernde Figur. Ihre Karriere als Schauspielerin begann<br />

sie, als man in diesem Beruf noch keine Texte auswendig<br />

lernen musste – in der Stummfilm-Ära. Frau Moore war<br />

Jahrgang 1899, und ihr ist es zuzuschreiben, dass später der<br />

Bobby-Haarschnitt populär wurde. Denn sie wurde zur<br />

Stil-Ikone ihrer Zeit, und was sie trug, wurde zum Vorbild.<br />

Dass sie nach ihrer Filmkarriere als Partnerin bei der<br />

Investmentfirma Merrill Lynch einstieg, macht ihre Biografie<br />

nur noch faszinierender.<br />

Im Museum gelandet<br />

Ihre filmischen Werke sind heute eher unbekannt, was von<br />

ihr aber geblieben ist, ist das wohl teuerste Puppenhaus<br />

beziehungsweise Puppenschloss der Welt. Wenn man ein<br />

Bauwerk, dessen höchster Turm über 3,5 Meter hoch ist,<br />

Text: Stefan Millius<br />

überhaupt so bezeichnen darf. Knapp 30 war Colleen<br />

Moore, als sie, inspiriert von ihrem Vater und mit der Hilfe<br />

ihres früheren Filmsetdesigners, mit der Arbeit begann.<br />

Das Puppenhaus ist schon von aussen ein Erlebnis, das<br />

Innenleben übertrifft den ersten Eindruck aber noch. Die<br />

Möbel sind bis ins Detail ausgestattet, die Teppiche sind<br />

aus echtem Bärenfell. Kein Wunder, dass dieses «Spielzeug»<br />

nicht in einem Kinderzimmer gelandet ist, sondern im<br />

Museum, und zwar im «Museum of Science and Industry»<br />

in Chicago. Seit den 50er-Jahren sollen rund 1,5 Millionen<br />

Besucherinnen und Besucher staunend davor gestanden<br />

sein – und kehrten dann vermutlich leicht frustriert<br />

zurück nach Hause zum ganz normalen Puppenhaus aus<br />

einem Fertigbausatz.<br />

Bis zu 100 Miterbauer<br />

Auf einen Wert von 7 Millionen Dollar wird Colleen<br />

Moores Puppenhaus geschätzt. Das liegt nicht zuletzt<br />

daran, dass die ehemalige Schauspielerin bis zu ihrem Tod<br />

im Jahr 1988 weiter an ihrer Schöpfung arbeitete, indem<br />

sie kontinuierlich kleine Gegenstände zufügte. Wobei<br />

sich ihr Beitrag vermutlich auf diese Innendekoration<br />

beschränkte. Denn man geht heute davon aus, dass<br />

zeitweise bis zu 100 Personen am Bau des Märchenschlosses<br />

beteiligt waren. Eines ist klar: Colleen Moore hat sich<br />

letztlich nur den Traum erfüllt, den die meisten kleinen<br />

Mädchen haben dürften … ++<br />

Gefunden!<br />

In jeder Ausgabe des <strong>FamilienSPICK</strong> präsentiert<br />

die Redaktion ein beson deres persönliches Fundstück<br />

aus dem Familien alltag.<br />

10-2016 | FamilienSpick 69


«<br />

++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />

Würdest du dein<br />

Nackt-Selfie<br />

am Hauptbahnhof<br />

aufhängen?<br />

»<br />

70 FamilienSpick | 10-2016


++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />

++<br />

Das Verschicken und Veröffentlichen von privaten Bildern und Videos gehört<br />

für Jugendliche zum digitalen Alltag. Aber ein Intimes Bild am falschen<br />

Ort kann unerwünschte Konsequenzen haben. Experten sind sich einig:<br />

Um zu sensibilisieren, sind pragmatische Ideen und Botschaften gefragt.<br />

«Chum schick mal es Pic vo dine Brüscht!» Aufforderungen<br />

wie dieser ist etwas mehr als jeder sechste über 18-jährige<br />

Jugendliche schon einmal nachgegangen oder hat von sich<br />

aus ein aufreizendes Selfie verschickt. Das hält die aktuelle<br />

«JAMES-Studie» der Zürcher Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften (ZHAW) fest.<br />

Daran, dass heute so gut wie jeder ein Smartphone inklusive<br />

Kamera besitzt, haben wir uns längst gewöhnt und die<br />

damit verbundene Bilderflut gehört zum heutigen digitalen<br />

Lifestyle. Doch kommen junge Menschen mit diesen Möglichkeiten<br />

der schnellen Bildproduktion und deren Verbreitung<br />

klar? Wissen sie, was sie tun, wenn sie ein intimes Bild<br />

von sich herstellen und – gewollt oder ungewollt – weitergeben?<br />

Kinder produzieren Kinderpornos<br />

«Die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen sind sich der<br />

Risiken im Zusammenhang mit ihrer digitalen Privatsphäre<br />

bewusst. Was nicht heisst, dass kein Risikoverhalten auftritt»,<br />

sagt Judith Mathez von der Beratungsstelle für digitale<br />

Medien in Schule und Unterricht (imedias) der<br />

Pädagogischen Hochschule FHNW. Dem teilweise unbedachten<br />

Umgang mit digitalen Medien liege häufig ein<br />

noch wenig ausgebildetes Bewusstsein für die Konse quenzen<br />

eigener Handlungen zugrunde. Normaler, jugend licher<br />

Leichtsinn also.<br />

Dieser Leichtsinn kann mitunter schwerwiegende Konsequenzen<br />

haben. Die Abteilung Jugend und Prävention der<br />

Kantonspolizei Polizei Basel Stadt veranstaltet in allen fünf<br />

Primarstufen Medientrainings, unterstützt die Kinder im<br />

Umgang mit Social Media – und ist manchmal gezwungen,<br />

mit rechtlichen Mitteln einzugreifen: «Wenn ein Jugendlicher<br />

unter 16 ein Nacktbild von sich verschickt, ist das faktisch<br />

Kinderpornografie und die Person macht sich strafbar.<br />

Da es sich dabei um ein Offizialdelikt handelt, sind wir<br />

von Gesetzes wegen verpflichtet, eine Anzeige zu machen.<br />

Für uns ist das dann eine schwierige Situation», erzählt Polizist<br />

Pascal Widmer. Auch Mobbing oder sexuelle Belästigung<br />

beschäftigen die Jugendbeauftragten der Polizei.<br />

Die Faustregel<br />

Um junge Menschen diesbezüglich zu sensibilisieren, sei es<br />

zentral, dass sie um den Wert ihrer eigenen Privatsphäre<br />

wissen – und lernen, dass potenzielle Empfänger eines<br />

Bildes allenfalls ein anderes Verständnis davon haben, sagt<br />

Sarah Genner, Medienwissenschaftlerin an der ZHAW und<br />

am Berkman Center for Internet & Society at Harvard University.<br />

Es scheint, als sei diese grundsätzliche Sensibilisierung<br />

10-2016 | FamilienSpick 71


++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />

wichtig für einen bewussten und gekonnten Umgang mit<br />

der eigenen digitalen Privatsphäre. Jugendliche brauchen<br />

demnach keine Aufpasser, aber konkrete und einfache Leitsätze,<br />

an denen sie sich orientieren können. Das ist auch Sarah<br />

Genners Ansatz, wenn es um Prävention geht: «Eine<br />

gute Faustregel ist, sich vor dem Veröffentlichen von Informationen<br />

bildlich vorzustellen, man stehe etwa am Hauptbahnhof<br />

Zürich mit einem grossen Schild, auf dem das Bild<br />

oder der Text, den man gerade hochladen möchte, gross<br />

aufgedruckt ist.»<br />

«Teil der Erziehungsarbeit»<br />

Eine ähnlich pragmatische Form der Sensibilisierung sind<br />

auch technische Tools, die ansetzen, bevor überhaupt<br />

problematisches Bildmaterial entsteht. Das Schweizer Startup<br />

soomz.io etwa hat einen kleinen Schieber entwickelt, der<br />

vor die Handy- oder Laptop-Kamera geklebt wird und so<br />

ermöglicht, diese zu verschliessen und vor jedem Foto zu<br />

öffnen. Dieses bewusste «Öffnen» der Privatsphäre kann<br />

nicht nur Jugendlichen helfen, den Umgang mit heiklen Fotos<br />

und Videos nochmals zu überdenken. «Eigentlich haben<br />

wir den Schieber entwickelt, um Webcams vor Hackern zu<br />

schützen», erklärt Geschäfts führer Roel de Haan. «Schnell<br />

wurde uns aber bewusst, dass das manuelle Öffnen und<br />

Schliessen der Kamera auch eine sensibilisierende Wirkung<br />

auf die Anwender hat.»<br />

Dass ein «Pic vo Brüscht» oder anderen Intimitäten un -<br />

überlegt weitergereicht wird, sollte also dank entsprechender<br />

Sensibilisierung bald weit weniger oft passieren. Es sei<br />

aber nach wie vor wichtig, Jugendliche zu begleiten, sagt Polizist<br />

Pascal Widmer: «Medienkompetenz zu fördern ist<br />

heute ganz einfach Teil der Erziehungs arbeit.» ++<br />

«Der Fernseher<br />

verängstigt mehr<br />

als das<br />

Internet»<br />

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

führte eine Studie über das<br />

Medienverhalten von Kindern durch.<br />

Welche Erkenntnisse für Eltern und<br />

Grosseltern besonders interessant sind,<br />

weiss der Leiter des Forschungsschwerpunkts<br />

Medienpsychologie Gregor Waller.<br />

Interview: Eva Hediger<br />

++<br />

Spielen und Sport sind bei den Kindern zwischen sechs und<br />

dreizehn Jahren noch immer die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.<br />

Gibt es keine «Generation Touchscreen»?<br />

Gregor Waller: MIKE zeigt, dass die «Generation Touchscreen»<br />

zumindest heute eher ein Mythos als Realität ist.<br />

Zwar sind Tablets und Smartphones in Schweizer Haushalten<br />

weit verbreitet, aber nur in wenigen Kinderzimmern der<br />

6- bis 13-Jährigen verfügbar. Die meisten Eltern sind offenbar<br />

zurückhaltend. Allerdings: Bei der Frage, welches Gerät<br />

sie am liebsten behalten würden, wenn sie alle anderen<br />

abgeben müssten, geben die meisten Kinder das Handy an.<br />

Obwohl die Hälfte noch gar kein eigenes Gerät besitzt. Vom<br />

Mobiltelefon geht also eine starke Faszination aus.<br />

Überrascht es Sie, dass Kinder häufiger Musik hören oder TV<br />

schauen, als im Internet zu surfen?<br />

Nein, denn Musik hören und TV schauen sind mediale<br />

Tätigkeiten, die auch ohne Schreib und Lesekompetenz<br />

genutzt werden können. Die meisten Kinder fangen ja erst<br />

in der Schule mit dem Lesen und Schreiben an. Und das<br />

Surfen im Internet ist ohne basale Schreib- und Lesekompetenz<br />

– auch auf einem Touchscreen – nur reduziert<br />

reizvoll.<br />

72 FamilienSpick | 10-2016<br />

Gregor Waller


++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />

Wird der Umgang mit dem Handy in den Familien geregelt?<br />

80 Prozent der Handynutzer im Primarschulalter geben an,<br />

dass es bei ihnen zu Hause sowohl in Bezug auf die<br />

Handyzeit wie auch in Bezug auf Handyinhalte Regeln<br />

gäbe. Aus Sicht der Eltern geben fast alle an, dass es im<br />

Haushalt Regeln zum Handyumgang gibt. In den Schweizer<br />

Haushalten mit Primarschülern ist die Handynutzung<br />

also häufig reguliert.<br />

Je älter die Kinder werden, desto häufiger benutzen<br />

sie digitale Medien. Eine Gefahr?<br />

Digitale Medien sind nützliche Werkzeuge und Unterhaltungstools<br />

unserer Zeit. Sie bringen – richtig eingesetzt –<br />

dem einzelnen Nutzer Gewinne und Vorteile. Allerdings<br />

bergen sie auch Gefahren. Und genau in Bezug auf diese Gefahren<br />

– beispielsweise Cybergrooming, nicht altersgerechte<br />

Inhalte, Suchtproblematik – müssen die Kinder sensibilisiert<br />

werden. Es muss unter anderem ein Bewusstsein<br />

vorhanden sein, dass das Gegenüber im Internet nicht<br />

zwangsläufig die Person auf dem Profilfoto ist. Oder es<br />

muss einem Kind klar sein, dass man im Internet auf<br />

Inhalte stossen kann – auch ungewollt –, die schockieren.<br />

Immerhin drei Viertel aller Eltern sind besorgt, dass die<br />

Kinder im Internet auf pornografische oder gewalttätige<br />

Inhalte stossen. Ist diese Sorge berechtigt?<br />

Jeder, der sich im Internet bewegt, weiss, dass das Auffinden<br />

solcher Inhalte einfach ist. Allerdings zeigt die<br />

MIKE-Studie, dass die befragten Kinder im Fernsehen<br />

schon häufiger auf Dinge gestossen sind, die ihnen unangenehm<br />

waren oder die sie verängstigt haben als im Internet.<br />

Eltern machen sich in Bezug auf ungeeignete Internet-Inhalte<br />

wohl bereits prospektiv Sorgen. Dabei gerät das Fernsehen<br />

etwas aus dem Fokus, obwohl es bei den Primarschülerinnen<br />

und -schülern häufiger Angst auslöst.<br />

Mehr als die Hälfte der Kinder hat ein eigenes Handy.<br />

Wofür braucht ein Primarschüler ein solches Gerät?<br />

Das Gerät erhalten die meisten Kinder von ihren Eltern. Die<br />

Motive für den Handybesitz sind vielfältig. Da wäre zum<br />

Beispiel der Sicherheitsaspekt. Ein Handy gibt sowohl den<br />

Eltern wie auch den Kindern ein Gefühl von Sicherheit.<br />

Verpasst ein Kind den Bus auf dem Heimweg vom Training,<br />

kann es die Verspätung kurz per SMS ankünden. Gegen<br />

Ende der Primarschule wird das Handy immer häufiger<br />

dazu eingesetzt, um mit den Kolleginnen und Kollegen in<br />

direktem Kontakt zu stehen. Für den Aufbau eines eigenen<br />

sozialen Netzwerkes – und das ist eine Entwicklungsaufgabe<br />

in der späten Kindheit (ab 10 Jahren) – ist das Gerät hilfreich.<br />

Welche Einschränkungen und Regeln sind sinnvoll<br />

respektive notwendig?<br />

Als wichtigen Punkt im Umgang mit dem Handy erachte<br />

ich folgende: 1. Das Handy wird am Abend eine bis zwei<br />

Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen ganz ausgeschaltet. So<br />

gibt es keine Störungen während der Nacht. Körper und<br />

Geist können zur Ruhe kommen, was sich positiv auf die<br />

Einschlafphase auswirkt. 2. Über das Handy werden nur<br />

Botschaften kommuniziert, die man auch im realen Leben<br />

von sich geben würde. 3. Keine aufreizenden Bilder von sich<br />

selber versenden. Diese können, wenn es schlecht läuft, zur<br />

Steilvorlage für potenzielle Mobber werden.<br />

4. Eine Nutzungszeit von einer Stunde pro Tag reicht für einen<br />

Primarschüler; auch handyfreie Zeiten vereinbaren. 5.<br />

Sich an Benimm-Regeln für das Handy halten. Wenn ich<br />

mit jemandem im persönlichen Gespräch bin, drücke ich<br />

nicht am Handy rum. Auch am Esstisch und so weiter hat<br />

es nichts zu suchen. 6. Wenn ein Smartphone Zugang zum<br />

Internet bietet, muss das Kind die Gefahren des Netzes kennen.<br />

Wie stark sind die Eltern Vorbilder?<br />

Im Primarschulalter, vor allem im frühen Primarschul alter,<br />

haben Eltern eine sehr starke Vorbildfunktion. Ihr<br />

Medienumgang wird von den Kindern genau beobachtet<br />

und hat Modellcharakter. MIKE und andere Studien zeigen,<br />

dass die Mediennutzung von Kindern und Eltern zusammenhängt.<br />

Wenn sich Eltern also dauernd mit dem Smartphone<br />

beschäftigen, ist es nicht verwunderlich, wenn es ihnen<br />

ihre Kinder gleichtun. ++<br />

Mike-Studie<br />

Die MIKE-Studie hat das Mediennutzungsverhalten<br />

von Primalschulkindern repräsentativ untersucht.<br />

Von September 2014 bis Januar 2015 befragte die<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften 1065<br />

Kinder im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren<br />

und 641 Eltern in den drei grossen Sprachregionen<br />

der Schweiz.<br />

10-2016 | FamilienSpick 73


www.migrosmagazin.ch/gratisabo<br />

KOLLER DIRECT<br />

Auch dann noch interessant,<br />

wenn das Pausenbrot<br />

zum Businesslunch<br />

geworden ist:<br />

Bild: Christian Schnur<br />

Woche für Woche gut recherchiert, spannend wie lebensnah geschrieben und<br />

mit jeder Menge praxisnaher Tipps und guten Angeboten. Das Migros-Magazin ist<br />

Ihr kostenloses Exklusiv-Magazin mit allem Wissenswerten rund um Menschen,<br />

die Migros-Welt und das Leben.<br />

Ich abonniere jetzt GRATIS!<br />

So bestellen Sie Ihr kostenloses Abonnement des Migros-Magazins:<br />

Tel: 058 577 12 88 I E-Mail: gratisabo@migrosmagazin.ch<br />

Internet: www.migrosmagazin.ch/gratisabo<br />

Ja, ich möchte das Migros-Magazin jetzt gratis abonnieren.<br />

Vorname<br />

Strasse<br />

Name<br />

PLZ/Ort<br />

Coupon ausschneiden und einsenden an: Migros-Magazin, Aboservice, Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich.<br />

!<br />

Hier abtrennen


++ Freizeit & Sport ++ Samen<br />

Keimt<br />

Was denn da?<br />

Wer einmal Samen zum Keimen gebracht, Pflanzen gesetzt, später ihre<br />

Früchte geerntet oder daraus Samen gewonnen hat, nimmt die Natur ganz<br />

anders wahr. Kommen Sie mit, die Umweltpädagogin Andrea Frommherz<br />

lädt Gross und Klein zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Samen ein.<br />

Text: Christina Bösiger<br />

Fotos: Patrick Weyeneth, AT Verlag / www.at-verlag.ch<br />

Samen sind verblüffend: Aus kleinen, unauffälligen und<br />

scheinbar leblosen Gebilden wächst eine riesige Vielfalt von<br />

Pflanzen heran. Der Samen ist das kleinste Formgebilde einer<br />

Pflanze. Verglichen mit der Grösse des Samens sind die<br />

Dimensionen der heranwachsenden Pflanzen gigantisch.<br />

Pflanzensamen stehen daher auch für die Stärke und Kraft<br />

der Natur. «Bei mir begann die Liebe zu Samen mit den<br />

Karöttchen, die ich auf dem Wochenmarkt in unserer Stadt<br />

entdeckte», erzählt Andrea Frommherz. Die Fami lienfrau<br />

und Mutter ist nicht nur ausgebildete Heilpädagogin und<br />

Umweltberaterin, sondern auch Kursleiterin von naturerlebnispädagogischen<br />

Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche,<br />

Familien und Erwachsene (insbesondere Pflanzenheilkunde).<br />

«Ich betrachtete damals diese<br />

Karöttchen verdutzt. Warum so farbig? Warum so<br />

klein? Warum so anders? Meine Neugier war geweckt,<br />

denn ich ahnte: Da steckt viel mehr<br />

dahinter!» Schon von Kindsbeinen an war<br />

Andrea Frommherz sehr gerne draussen und neugierig auf<br />

die Abläufe in der Natur. Bohnen beim Keimen beobachten,<br />

mit Samen Flugobjekte kreieren, Versteinerungen in<br />

der Kiesgrube suchen, Schneckenolympiaden organi sie ren,<br />

Kartoffeln auf dem Feuer garen, Wasserrinnsale umleiten<br />

– Andrea Frommherz war bereits als Kind sehr kreativ. Die<br />

Wildheit, das Chaos und die ihm innewohnende Ordnung<br />

der Natur, das war für sie etwas sehr Erholsames. Und noch<br />

heute liegen ihr Neugierde und Experimentieren im Blut.<br />

Kleine Gartenecken schaffen<br />

Andrea Frommherz selbst ist keine Gärtnerin mit einem<br />

riesigen Gemüsegarten: «Mein Gärtchen ist<br />

klein und fein. Ein Jahr baue ich Klosterfrauen-<br />

Bohnen oder bunten Mangold an und ernte<br />

ihn. Ein anderes Jahre baue ich alte Tomatenspezialitäten<br />

an. Die Pflanzen durchlaufen<br />

während des Jahres immer diesel-<br />

++<br />

10-2016 | FamilienSpick 75


++ Freizeit & Sport ++ Samen<br />

ben Entwicklungsstadien. Es ist etwas Besonderes, das<br />

Wachstum des Gemüses zu beobachten, dieses dann zu ernten<br />

und zu geniessen.» Wer Gemüse anbaut, produziert einen<br />

Teil seiner Nahrung selbst und ist eingebunden in existenzielle<br />

Vorgänge der Natur. Deshalb schaffen sich immer<br />

mehr Menschen kleine Gartenecken – sei es in einem Beet<br />

im Innenhof, auf einem Balkon oder einer Terrasse – und<br />

gestalten sich ihr eigenes Gartenidyll. Jeder Gemüsegarten<br />

mit vielfältigen Sorten ist – ob gross oder klein – ein wichtiger<br />

Beitrag zur Sortenvielfalt. «Meine Vision für unseren<br />

Lebensraum ist es deshalb, dass überall noch viel mehr Gärten<br />

mit Gemüseecken und Blumeninseln entstehen»,<br />

wünscht sich Andrea Frommherz. «In meinen Büchern und<br />

Workshops will ich selbst Samen säen und andere dazu animieren,<br />

die Natur neu zu entdecken und ihnen Pflanzen<br />

wieder näherbringen. Denn es geht darum, die kleinen Dinge<br />

zu entdecken, die unsere Welt magisch machen und sich<br />

von der Farben-, Formen- und Ge schmacksvielfalt überraschen<br />

zu lassen.»<br />

Zum Leben erwecken<br />

Ende Sommer und im Herbst reifen die meisten Samen. Sie<br />

können gesammelt und gut trocken aufbewahrt werden.<br />

Der scheinbar leblose Samen kann sehr lange untätig<br />

bleiben, bevor er zu keimen beginnt. Er wartet, bis die<br />

Bedingungen günstig sind und ist bereit, um zum «Leben»<br />

erweckt zu werden und zu einer neuen Pflanze heranzuwachsen.<br />

In jeder Zelle sind alle für die künftige Pflanze<br />

notwendigen Informationen (die genetischen Anlagen) und<br />

genau die richtige Menge an Nährstoffen enthalten, die er<br />

Andrea Maya Frommherz ist dipl. Heilpädagogin,<br />

Umweltberaterin, Berufs- und Laufbahnberaterin,<br />

Kursleiterin von naturerlebnispädagogischen<br />

Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Familien<br />

und Erwachsene sowie Autorin von zahlreichen<br />

Büchern und Lehrmitteln im Umweltbereich.<br />

www.wildrose.ch<br />

für die Keimung und die erste Zeit danach benötigt. Wer<br />

Samen sammelt und betrachtet, ist immer wieder fasziniert<br />

von der Vielfalt ihrer Formen, Farben und Strukturen sowie<br />

der vielfältigen Möglichkeiten von Kombina tionen. Die<br />

Samen sind schwarz, grün, braun, violett, weiss oder gelb.<br />

Es gibt einfarbige, gepunktete, gestreifte und marmorierte<br />

Samen; eckige, glatte, feine, runzelige, runde, geflügelte und<br />

solche mit merkwürdigen Anhängseln. Einige sind fein, andere<br />

ganz hart. Es gibt winzige und sehr grosse Samen wie<br />

die Kokosnuss, die dank ihrer wasser festen Schale lange<br />

Reisen über die Meere antreten kann. Manche Pflanzen<br />

produzieren viele, andere nur wenige Samen.<br />

Vom Samen zum Keimling<br />

Im März/April erwacht die Natur ganz allmählich aus der<br />

Winterruhe. Der Frühling ist die Zeit des Aufbruchs wie<br />

auch die Zeit des Aussäens und der Keimung für die Pflanzen.<br />

Die Keimung ist das erste Stadium der Entwicklung einer<br />

Pflanze. «Die Keimung ist abhängig von mehreren Bedingungen:<br />

Wärme, Wasser und Sauerstoff aus der Luft»,<br />

erklärt Andrea Frommherz. «Fehlt einer dieser Faktoren,<br />

können die anderen nicht aktiviert werden, und der Keimungsprozess<br />

kann nicht beginnen. Erst wenn die richtigen<br />

Voraussetzungen geschaffen sind, können die Stoffwechselvorgänge<br />

für die Keimung ablaufen. Ist das im<br />

Frühling in der Natur gegeben, erwacht der ruhende Samen<br />

zum Leben. Manche Samen keimen schon nach ein paar Tagen,<br />

andere brauchen Wochen. Erde ist übrigens für die<br />

Entwicklung der Keimpflanze zunächst noch nicht nötig.<br />

Erst fertig gekeimte Samen werden in die Erde gesetzt, denn<br />

nach der Keimung benötigen sie auch Erde, um weiterzuwachsen.<br />

Den Keimvorgang ohne Erde ist zum Beobachten<br />

einfach wunderbar.»<br />

Erleben und experimentieren<br />

Wer mit der Entwicklung vom Samen zum Keimling und<br />

später der grünenden und blühenden Pflanze ganz Besonderes<br />

bewirken will, stellt Samenbomben her. «Das sind<br />

kleine Kugeln aus Erde, Ton und Samen», sagt Andrea<br />

Frommherz. «Diese sind zwar nicht gerade explosiv, gehen<br />

aber trotzdem manchmal in die Luft. Jedenfalls können sie<br />

grosse Auswirkungen haben, denn mit den kleinen Bomben<br />

werden Dörfer und Städte begrünt. Jede Samenbombe


++ Freizeit & Sport ++ Samen<br />

Guerilla Gardening –<br />

grüne Städte<br />

Guerilla Gardening (guerrilla bedeutet auf Spanisch<br />

kleiner Krieg) bezeichnet das heimliche Aussäen von<br />

Pflanzensamen. Es ist ein politischer Protest gegen<br />

graue, zubetonierte Plätze in Städten und Dörfern.<br />

Brachliegende Flächen sollen verschönert werden.<br />

Immer mehr Menschen setzen sich dafür ein, Städte<br />

zu begrünen und sie lebenswerter zu machen, sei es,<br />

indem sie auf jedem freien Fleckchen Samen von<br />

Pflanzen verstreuen oder auch eigenes Gemüse<br />

anbauen.<br />

enthält den Anfang einer Blumenwiese, eines Gemüsegartens<br />

oder eines Kräuterbeets.» Eine Samenbohne ist ganz<br />

einfach selbst herzustellen, leicht zu verteilen und ideal<br />

dafür, Pflanzensamen an schlecht zu erreichenden Orten<br />

wie Strassenrändern, in kleinen Ritzen im Asphalt und hinter<br />

hohen Zäunen zum Blühen zu bringen. Das Wichtigste<br />

an der Samenbombe ist, dass man sie über eine gewisse Distanz<br />

werfen kann. Dafür bietet sich die Kugelform an:<br />

klein, rund und genau richtig für die Hosentasche! Haben<br />

Sie selbst Lust, Samenbomben herzustellen? Hier das Rezept<br />

von Andrea Frommherz:<br />

Samenbomben-Grundrezept<br />

Samenbomben werden in eine Trägersubstanz eingearbeitet.<br />

Für etwa 6 Samenbomben braucht es:<br />

+ + 5 Esslöffel Erde. Die Erde enthält alle Nährstoffe, die der<br />

Keimling benötigt, um kräftig heranzuwachsen.<br />

+ + 4 Esslöffel Tonpulver. Der Ton hält die Mischung<br />

zusammen, damit sie beim Aufprallen nicht<br />

auseinanderbricht.<br />

+ + 1 Teelöffel Samen, von kleinen Samen; von grösseren<br />

Samen entsprechend mehr. Mögliche Auswahl:<br />

heimische, bunte Wildblumen, Sonnen- und Ringelblumen,<br />

Heil- und Küchenkräuter wie Kamille, Anis, Dill,<br />

Ore gano und Fenchel, Kräutermischungen mit<br />

Basilikum, Petersilie, Schnittlauch oder auch<br />

Gemüsemischungen wie Spinat, Ackerbohne, Zucchini,<br />

Kapuzinerkresse<br />

+ + etwa 4 Teelöffel Wasser<br />

Füllen Sie die Erde in eine Schüssel und fügen Sie das Tonpulver<br />

hinzu. Geben Sie danach die Samen hinzu. Mischen<br />

Sie die trockenen Zutaten gut durch. Fügen Sie nach und<br />

nach das Wasser in kleinen Mengen hinzu, bis ein glatter<br />

Teig entsteht. Kugeln formen. Legen Sie die fertigen Kugeln<br />

auf eine saugfähige Unterlage (Küchentuch oder Eierkarton)<br />

und lassen Sie sie trocknen. Werfen Sie dann bei einem<br />

Spaziergang die Samenbombe an ein verwaistes Plätzchen,<br />

«Meine Vision für unseren Lebensraum ist es,<br />

dass überall noch viel mehr Gärten mit<br />

Gemüseecken und Blumeninseln entstehen.»<br />

Andrea Frommherz<br />

wo bunte und vielfältige Pflanzen wachsen sollen. Bei der<br />

Standortwahl sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Besonders<br />

geeignet sind eintönige Verkehrsinseln, Bauminseln,<br />

Grünstreifen, vergessene Hinterhöfe, verwahrloste<br />

Blumenbeete, eingezäunte Industrieflächen, verwaiste Blu -<br />

menkübel oder die farblose Fläche vor dem eigenen Fenster.<br />

Deponieren Sie jedoch die Samenbomben nur dort, wo<br />

auch etwas wachsen kann (ausreichend Licht und Boden<br />

zum Gedeihen). Bevor Sie die Samenbomben werfen, gehen<br />

Sie sicher, dass nichts und niemand durch den Wurf der Samenbombe<br />

zu Schaden kommt.<br />

Tipp: Samenbomben können – in einer Schachtel oder in<br />

einem Säckchen witzig verpackt – ein attraktives Geschenk<br />

für jedermann sein. ++<br />

BUCHTIPP<br />

direkt bestellen über<br />

www.swissfamily.ch/buchshop<br />

«Naturwerkstatt Samen und Gemüse», mit<br />

Kindern Samen gewinnen und säen, Gemüse<br />

ziehen und spielerisch entdecken, von<br />

Andrea Frommherz, AT Verlag, ISBN<br />

978-3-03800-789-0: Das Buch zeigt auf<br />

spielerisch lustvolle Art, wie Gemüsesamen<br />

im Garten oder auf dem Balkon gesammelt,<br />

gesät, Keimlinge gezogen und die ausgewachsenen<br />

Pflanzen oder ihre Früchte geerntet werden, mit<br />

vielen Spielen, Experimenten, Wissenswertem rund um Samen<br />

und Sortenvielfalt sowie originellen Rezepten.<br />

10-2016 | FamilienSpick 77


++ Publireportage<br />

Ein Wettkampf,<br />

der einfach<br />

SPASS macht<br />

++<br />

Mehr als 120 000 Kinder aus der ganzen<br />

Schweiz nehmen jedes Jahr am UBS Kids Cup<br />

teil. Bei diesem Leichtathletik-Wettbewerb<br />

steht der Spass im Vordergrund. Dabei sein<br />

können alle Kinder und Jugendliche, die<br />

Freude an Bewegung und Sport haben.<br />

Anmelden kann man sich schnell und einfach<br />

online.<br />

Laufen, springen, werfen: Um diese drei Disziplinen geht es<br />

beim UBS Kids Cup. Mitmachen können Jungen und Mädchen<br />

bis 15 Jahre (ältester Jahrgang 2001). Sie messen sich in<br />

ihrer Kategorie mit Gleichaltrigen im sportlichen Wettkampf.<br />

Die drei Disziplinen erfordern keine besondere<br />

Technik oder ein bestimmtes Training zur Vorbereitung.<br />

Ganz egal, welche Sportarten ein Kind sonst ausübt: Beim<br />

UBS Kids Cup kann jeder und jede dabei sein. Und nicht<br />

selten zeigt sich bei diesem Wettbewerb, ob vielleicht ein<br />

bestimmtes Talent in einem schlummert … Unabhängig<br />

vom Ergebnis sind diese Events jedes Jahr ein grosses<br />

Erlebnis für alle Beteiligten. Zudem gibt es für jeden Teilnehmer<br />

ein Geschenk.<br />

Mehrmals teilnehmen<br />

Durchgeführt werden die lokalen Ausscheidungen zwischen<br />

April und Juli. Bei mehreren hundert Austragungen<br />

im ganzen Land ist klar: Jedes Kind wird einen Wettbewerb<br />

bei sich in der Nähe finden. Immer mehr Schulen führen<br />

zudem die lokale Ausscheidung im Rahmen ihres Sporttags<br />

durch.<br />

78 FamilienSpick | 10-2016


++ Publireportage<br />

Um das eigene Resultat zu verbessern und die Chancen auf<br />

ein Weiterkommen zu erhöhen, kann man auch an mehreren<br />

lokalen Ausscheidungen teilnehmen. Über die eigenen<br />

Ergebnisse und die Rangliste kann man sich im Internet<br />

laufend informieren und so sofort sehen, wo man steht.<br />

Final im Letzigrund<br />

Wer sich in der ersten Runde qualifiziert, kann als nächsten<br />

Schritt am Kantonalfinal teilnehmen. Dort ist das<br />

Niveau natürlich noch höher, denn hier treffen sich die besten<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen<br />

Kanton. Für alle, die es bis hierher geschafft haben, warten<br />

unabhängig vom Resultat besonders attraktive Geschenke.<br />

Die Krönung ist natürlich der Schweizer Final. Hier treffen<br />

die Besten aus der ganzen Schweiz aufeinander und messen<br />

sich dort, wo sonst die Weltelite der Leichtathletik antritt:<br />

Im Stadion von «Weltklasse Zürich» im Letzigrund. Im<br />

Final fühlt man sich schon wie ein echter Weltstar, denn es<br />

wartet eine grosse Zuschauerkulisse, die Wettkämpfe<br />

werden mit Kameras auf Leinwände übertragen, und viele<br />

Schweizer Leichtathletik-Stars sind mit dabei.<br />

Talent-Plattform<br />

Viele der Leichtathletik-Profis, welche die Schweiz an Weltund<br />

Europameisterschaften vertreten, haben ihre ersten<br />

Medaillen im Rahmen des UBS Kids Cup geholt. Es wurde<br />

also schon so manches Talent hier entdeckt. Wer sich gerne<br />

sportlich betätigt, sollte deshalb die Chance packen und<br />

einfach mitmachen. ++<br />

UBS Kids Cup auf einen Blick<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am UBS Kids Cup<br />

messen sich in drei Disziplinen: Weitsprung,<br />

Ballweitwurf und 60-m-Sprint. Die Besten der lokalen<br />

Ausscheidungen qualifizieren sich für den Kantonalfinal,<br />

und von dort aus gilt es, den Sprung in den Final<br />

zu schaffen. Dieser findet im Letzigrund statt, im<br />

Beisein vieler prominenter Sportler und vor einer<br />

grossen Zuschauerkulisse. Weitere Informationen<br />

sowie Anmeldung unter www.ubs-kidscup.ch.<br />

10-2016 | FamilienSpick 79


Sport aus<br />

Spass<br />

Mit<br />

Text: Eva Hediger<br />

bekannten Botschaftern vermittelt<br />

Fitness for Kids Schulkindern in der<br />

ganzen Schweiz: Gesunde Ernährung<br />

und Bewegung können Spass machen –<br />

und sind lebenswichtig.<br />

Wie in vielen anderen Ländern haben sich auch in der<br />

Schweiz Übergewicht und Adipositas zu einer immer<br />

stärker verbreiteten Volkskrankheit entwickelt. Mittlerweile<br />

sind rund 41 Prozent der erwachsenen Bevölkerung<br />

übergewichtig, davon ist jede zehnte Person adipös. Bei<br />

den Kindern wiegt rund jedes Fünfte zu viel. «Die Hauptursache<br />

ist eine Kombination aus ungesunder Ernährung<br />

und zu wenig Bewegung», weiss Franziska Kläy. Sie ist<br />

Projektleiterin bei Fitness for Kids. Der Verein wurde vor<br />

über acht Jahren gegründet und wird durch Spenden und<br />

Sponsoren finanziert. Sein Ziel? Kindern zwischen sechs<br />

und zwölf Jahren das Bewusstsein für den eigenen Körper,<br />

Spass an der Bewegung sowie die Grundlagen einer gesunden<br />

Ernährung zu vermitteln.<br />

1-5-1-8-Regel<br />

Dafür werden Schulen in der ganzen Schweiz von den<br />

Instruktoren besucht. «Diese haben als Tänzer und Choreografen<br />

bereits mit DJ BoBo und Michael Jackson<br />

zusammengearbeitet – und sind für die Kids kleine Stars»,<br />

erzählt Kläy. Die Tage werden von den Lehrerinnen und<br />

Lehrern oft in eine spezielle Themenwoche eingebaut. «So<br />

werden unsere Themen noch weiter vertieft», so Kläy. Ihr<br />

Team besucht die Klassen jeweils zwei Mal. «Vor Ort<br />

werden die Kids von unseren Instruktoren von der ersten<br />

Minute an motiviert. Sie wärmen sich auf und lernen dann<br />

eine Choreografie, welche sie am Schluss als kleine Aufführung<br />

zeigen.» Nach dem sportlichen Teil gibt es für die<br />

Kinder ein Znüni. Anschliessen lernen die Mädchen und<br />

80 FamilienSpick | 10-2016


++ Freizeit & Sport ++ Fitness for kids<br />

Buben die 1-5-1-8-Regel von Fitness for Kids. Diese lautet:<br />

Wir haben nur 1 Körper. 5 Portionen Gemüse und Früchte<br />

pro Tag essen. 1 Stunde Sport treiben pro Tag. 8 Gläser<br />

Wasser trinken. «Diese einfache Formel, verknüpft mit<br />

entsprechenden Bewegungen, soll den Kindern helfen, sich<br />

im Alltag daran zu erinnern», erklärt Kläy. Nach zwei<br />

Monaten steht der zweite Besuch an. Dieses Mal werden<br />

die Instruktoren von Botschaftern wie Hockeyspieler<br />

Janick Steinmann oder Handballer Carlos Lima begleitet.<br />

Auch die Ex-Miss Schweiz Anita Buri und Moderatorin<br />

Fabienne Heyne unterstützen Fitness For Kids. Sie erzählen<br />

den Kindern aus ihrem Leben und motivieren die<br />

Schülerinnen und Schüler. Auch werden die Tagebücher<br />

der Kinder ausgewertet, die sie seit dem ersten Besuch<br />

geführt haben. Darin notierten sich die Kinder Gedanken<br />

und Erfahrungen mit Ernährung, Bewegung und Trinken.<br />

So soll ein Grundstein gelegt werden, damit sie sich auch in<br />

Zukunft bewusst mit diesen Themen auseinandersetzen.<br />

«Allerdings ist es schwierig, in dieser Zeit langjährige<br />

Gewohnheiten zu durchbrechen. Hier sind wir auf die<br />

Mitarbeit und Unterstützung der Schule und der Eltern<br />

angewiesen. Allerdings haben wir auch schon einige Feedbacks<br />

von Kids, welche durch unseren Besuche motiviert<br />

waren, etwas in ihrem Leben zu ändern», so Kläy.<br />

Nicht nur Sache der Kinder<br />

«Früher waren es nur einzelne Kinder, heute sind doch<br />

immer einige Kinder pro Klasse von Übergewicht und<br />

Bewegungsarmut betroffen», weiss Kläy. Sie ist überzeugt,<br />

dass Projekte wie Fitness for Kids immer wichtiger werden:<br />

«Da das Angebot an ungesunden Lebensmitteln immer<br />

grösser wird und die Lebensmittel für die Kinder auch<br />

leicht erreichbar sind. Umso wichtiger ist es, dass Kinder<br />

lernen, welche Lebensmittel gesund sind und dass sie stark<br />

genug sind, selbst Entscheidungen zu treffen. Hinzu<br />

kommt, dass wir den Kindern Freude an Bewegung<br />

vermitteln wollen, denn wer sich gerne bewegt, bewegt sich<br />

automatisch mehr.» Dem Verein ist klar, dass auch die<br />

Eltern einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit ihrer Kinder<br />

leisten: «Es ist sehr wichtig, dass die Eltern informiert<br />

werden, da die meisten Kids noch nicht selber kochen und<br />

einkaufen.» Deshalb wird vorab ein Brief verschickt mit<br />

allen Informationen und die Kinder erhalten an den Tagen<br />

ein Booklet, welches sich auch an die Eltern richtet. «Gerne<br />

sind Eltern auch an den Events willkommen. Ab und an<br />

werden wir auch direkt von Eltern kontaktiert, welche<br />

Tipps von uns wünschen oder einfach neugierig sind, was<br />

wir mit den Kids an den Events machen.» ++<br />

10-2016 | FamilienSpick 81


++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />

82 FamilienSpick | 10-2016


++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />

Männer!<br />

An die<br />

Töggel!<br />

10-2016 | FamilienSpick<br />

83


++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />

In der letzten Ausgabe haben sich drei<br />

sichtbar überforderte Männer an ein<br />

Bügel eisen gewagt. Dieses Mal heisst die<br />

Herausforderung: Selbst einen Tischfussball<br />

montieren – einen sogenannten «Töggelikasten»<br />

oder «Tschüttelikasten».<br />

Und ausgerechnet in diesen Urdomänen<br />

der Männer – Fussball und Bausatz – waren<br />

wir auf die Hilfe einer Frau angewiesen ...<br />

Text: Stefan Millius<br />

Bilder: Patrick Stämpfli<br />

++<br />

Die Fussball-Europameisterschaft steht vor der Tür.<br />

Langsam heisst es: Bier kalt stellen, Grill auf Vordermann<br />

bringen und der Gattin einen Wellness-Urlaub buchen. Bis<br />

das TV-Gerät glühen kann, vergehen aber noch einige<br />

Monate. Wir haben beschlossen, diese Zeit zu überbrücken,<br />

indem wir selbst auf Torjagd gehen – mit Tischfussball.<br />

Da unsere Redaktion bisher leider nicht über einen<br />

entsprechenden Spielkasten verfügte, haben wir uns einen<br />

angeschafft. Aber keinen fixfertigen, sondern einen<br />

Bausatz aus Karton, der zuerst mal montiert werden muss.<br />

Reduziertes Team<br />

Geplant war, nach dem halbwegs erfolgreichen Bügel-<br />

Experiment wieder das «Dreamteam» aus drei Männern<br />

aus unserem Verlagshaus an den Start zu schicken. Leider<br />

war Medienberater Meseret Fessehaye krankheitshalber<br />

verhindert. Sein Kollege Patrick Marth und meine Wenigkeit<br />

sahen nach dem Auspacken schnell, dass diese Aufgabe<br />

in eine Materialschlacht münden würde. Wir suchten<br />

deshalb nach einer dritten Bau-Kraft. In Ermangelung von<br />

Männern – die Büros waren seltsamerweise plötzlich wie<br />

leergefegt –, schnappten wir uns Eva Burkart-Martinez aus<br />

dem Backoffice und überredeten sie mit sanftem Druck,<br />

mitzuhelfen.<br />

84 FamilienSpick | 10-2016<br />

Töggelikasten: Der Film!<br />

Auch dieses Mal war wieder die Kamera dabei, als sich unser<br />

Männerteam (mit weiblicher Verstärkung) an eine schwierige<br />

Aufgabe gewagt hat. Als Schulungsfilm für den Aufbau des<br />

Tischfussballkastens ist das Ganze allerdings weniger geeignet …<br />

Jetzt reinschauen unter www.swissfamily.ch/tischfussball


++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />

Testurteil: Positiv<br />

Unsere Bilanz des Karton-Tischfussballs «Kicker»<br />

fällt positiv aus. Die Anleitung ist relativ narrensicher<br />

und damit auch männersicher. Und besonders<br />

wichtig: Das Ergebnis ist absolut bespielbar.<br />

Natürlich gibt es bei einem Tischfussball aus Karton<br />

gewisse Grenzen zu beachten. So darf man nach<br />

einem dummen Eigentor nicht sinnlos auf den Tisch<br />

schlagen, auch der sonst obligate Fusskick gegen ein<br />

Tischbein nach einer verpassten Chance ist hier nicht<br />

zu empfehlen. Aber alles in allem ist die Kartonvariante<br />

erstaunlich standfest und erlaubt auch ein<br />

etwas hektischeres Spielvergnügen. Aus der Sicht<br />

unserer Redaktion also ein Produkt, das wir gut<br />

empfehlen können. Mehr Informationen unter<br />

www.kartoni.ch.<br />

Theoretisch in 15 Minuten<br />

Die Bilder zeigen, wie aus viel, sehr viel Karton ein fertiger<br />

«Tschüttelikasten» wird. Im Zeitalter, in dem man sogar<br />

seine Möbel selbst zusammenschraubt, ist ein Bausatz<br />

dieser Art für viele Leute keine riesige Herausforderung,<br />

Aber nicht zu unterschätzen: Es gibt vieles, was Feinarbeit<br />

abverlangt, beispielsweise das Falten der Kartonspieler.<br />

Doch mit etwas Geduld und innerer Ruhe lässt sich das<br />

meistern. Zu dritt dauere der Aufbau 15 Minuten, wirbt<br />

der Hersteller E-Motion Sport GmbH. Wir haben es<br />

gemütlich angelassen und ein bisschen mehr Zeit in<br />

Anspruch genommen. Auf der Webseite der Erfinder ist<br />

übrigens sogar in einem Video zu sehen, wie es funktioniert.<br />

Das aber haben wir leider erst nach getaner Arbeit<br />

gemerkt … ++<br />

10-2016 | FamilienSpick 85


++ Männer & Väter ++ Kinderkrimi-Autor<br />

Kinderkrimis<br />

aus dem hohen Norden<br />

Der dänische Schriftsteller und Illustrator<br />

Karsten Schifter Mogensen ist auch auf dem<br />

deutschsprachigen Kinderbuchmarkt kein<br />

Unbekannter. Einige seiner über 100 Bücher<br />

wurden auf Deutsch übersetzt. Was dem<br />

61-Jährigen gelingt: Spannende Krimis auf<br />

kindergerechte Weise zu verfassen. Ein<br />

Gespräch über einen Beruf, der gleichzeitig<br />

eine Leidenschaft ist.<br />

Interview: Stefan Millius<br />

++<br />

Karsten Schifter Mogensen, Sie waren nicht<br />

immer Kinderbuchautor. Wie hat das seinen Anfang<br />

genommen?<br />

Ich bin als Lehrer ausgebildet und habe 34 Jahre in der<br />

dänischen Volksschule gearbeitet. Meine Unterrichtsfächer<br />

waren unter anderem Deutsch und Kunst.<br />

Nebenbei habe ich als Schriftsteller und Illustrator<br />

gearbeitet. Ich habe mehr als 100 Bücher geschrieben und/<br />

oder illustriert. Der grösste Teil ist für Kinder. Seit zwei<br />

Jahren arbeite ich ausschliesslich als Schriftsteller.<br />

Angefangen habe ich eigentlich in den 80er-Jahren als<br />

Illustrator. Ich zeichnete immer gern, habe jedoch keine<br />

Ausbildung – abgesehen von der Kunstlehrerausbildung.<br />

Ich habe zunächst Comicstrips und Cartoons gemacht<br />

und für andere Schriftsteller illustriert, aber 1989 kam<br />

mein erstes Buch mit eigenen Illustrationen «Ordsprog<br />

om penge» (Sprichwörter über Geld) im dänischen Verlag<br />

Chr. Erichsen auf den Markt. Das war ein Humorbuch für<br />

Erwachsene.<br />

Wie wurde aus dem Erwachsenen-Illustrator später der<br />

Kinderbuchautor?<br />

Zu Beginn der 90er-Jahre hatte ich eine Idee für ein<br />

Kleinkinderbuch. 1993 kam mein Pixibuch «Aske bager<br />

småkager» mit eigenem Text und eigenen Illustrationen<br />

heraus. Das Buch wurde vom Carlsen Verlag in Dänemark,<br />

Schweden, Finnland, Polen, Kanada und Deutschland<br />

herausgegeben. Der deutsche Titel war «Jan will Kekse<br />

backen». Von 1994 bis 2002 habe<br />

ich unter anderem mehrere<br />

Bücher für den Deutschunterricht<br />

der dänischen Volksschule<br />

geschrieben und illustriert. Als<br />

meine Kinder zu lesen be gannen,<br />

bekam ich Lust, Bücher<br />

für Leseanfänger zu schreiben.<br />

2002 kam mein erstes Buch<br />

«Sigurd og en barsk bølle»<br />

(Sigurd und ein rauer Rüpel) heraus, und 2003 erschienen<br />

die zwei ersten Bücher über den freundlichen, aber sehr<br />

untauglichen Privatdetektiv Orla. Die Serie besteht insgesamt<br />

aus 10 Büchern.<br />

Wie würden Sie Ihre Art, Geschichten für Kinder zu erzählen,<br />

beschreiben? Was macht Ihre Bücher besonders?<br />

Ich schreibe über das, was ich selbst spannend finde.<br />

Meine Bücher gehen oft von meinen eigenen Erinnerungen<br />

aus, sind aber gar nicht biografisch. Ich interessiere<br />

86 FamilienSpick | 10-2016


++ Männer & Väter ++ kinderkrimi-Autor<br />

mich auch für Musik und spiele selbst Bass in der Rockband<br />

«No Dice». Das ist auch eine Quelle der Inspiration.<br />

Einige von meinen Büchern sind auch inspiriert von<br />

meinem Interesse für den Zweiten Weltkrieg. Die Orte, die<br />

ich kenne, inspirieren mich oft, aber die Handlung siedle<br />

ich ab und zu auch anderswo an. Humor ist auch wichtig<br />

für mich und schleicht sich oft in die Bücher ein.<br />

Worauf muss man als Kinderbuchautor besonders achten,<br />

was ist wichtig und was sollte man vermeiden?<br />

Oder anders gefragt: Was zeichnet gute Kinderbücher aus?<br />

Die Sätze sollten nicht zu lang und schwierig sein. Deshalb<br />

verwende ich viel Zeit für die Überarbeitung der Geschichte.<br />

Ich versuche auch, die Hauptperson – oft ein Kind –<br />

vielseitig zu machen, damit sich der Leser besser mit dieser<br />

identifizieren kann. Man muss auch versuchen, schwere<br />

Themen auf eine einfache Weise zu beschreiben.<br />

Was planen Sie derzeit an Neuveröffentlichungen?<br />

Im Frühjahr kommt ein neues Buch für Leseanfänger<br />

heraus. Es handelt sich um eine Horrorgeschichte mit<br />

dem Titel Uhyret er løs (Das Ungeheuer ist los) und wird<br />

vom dänischen Verlag Cadeau herausgegeben. Es gibt<br />

einige weitere fertige Manuskripte für Kinderbücher von<br />

mir, bei denen noch unklar ist, wann sie erscheinen. Ich<br />

schreibe auch ab und zu für Erwachsene. Unter anderem<br />

habe ich zwei Krimis herausgegeben, und im Herbst<br />

kommt auch eine Kurzgeschichte. Das ist natürlich auch<br />

ein Krimi! Zudem besuche ich Schulen in Dänemark für<br />

eine Vortragsreihe. Das macht immer viel Spass, meine<br />

jungen Leser zu treffen. Ich versuche ausserdem, meine<br />

Bücher über den Privat detektiv Orla an andere Länder zu<br />

verkaufen. Vielleicht können Leseanfänger in den<br />

deutschsprachigen Ländern eines Tages die Bücher über<br />

den unbeholfenen Privat detektiv auf Deutsch lesen. Aber<br />

schon heute können sie meinen Kinderkrimi «Schneesturm»<br />

lesen … ++<br />

Skandinavier sind weltweit als hervorragende Krimiautoren<br />

bekannt. Woran könnte das liegen?<br />

Eine schwierige Frage. Vielleicht spielt der lange, dunkle<br />

und kalte Winter eine Rolle. Die besondere Natur und<br />

Kultur des Nordens sind ja auch wichtige Elemente. Und<br />

wohl auch die soziale Kritik, die oft zu spüren ist. In meinem<br />

Kinderkrimi «Schneesturm» gibt es auch viele von diesen<br />

Elementen.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee, das Krimi-Genre auch auf<br />

Kinderbücher anzuwenden?<br />

Ich bin selbst ein grosser Krimi-Fan. Håkan Nesser, Jo<br />

Nesbø, Michael Katz Krefeld und andere skandinavische<br />

Schriftsteller lese ich sehr gern. Und ich liebe den Prozess,<br />

eine spannende und hoffentlich unterhaltsame Geschichte<br />

für Kinder zu erzählen.<br />

Sie sind auch Illustrator. Meistens stammen<br />

Text und Illustrationen von verschiedenen Urhebern.<br />

Was gefällt Ihnen daran, beides zu machen?<br />

Ich zeichne nicht mehr so oft. Ich möchte lieber Geschichten<br />

erzählen. Aber vielleicht kann man eine spezielle<br />

Persönlichkeit kreieren, wenn man selbst sowohl Text als<br />

Illustration macht. Das gilt jedenfalls für meinen Privatdetektiv<br />

Orla (für die Lese Anfänger), finde ich. Da habe<br />

ich zuerst die Figur gezeichnet und danach die erste<br />

Geschichte geschrieben. Heute freue ich mich sehr darüber,<br />

wenn tüchtige Illustratoren die Personen zeichnen, die ich<br />

erfunden habe.<br />

Kinderkrimi auf Deutsch<br />

Karsten Schifter Mogensen (61), zweifacher Familienvater<br />

aus dem dänischen Arhus, hat mehr als 100<br />

Bücher als Schriftsteller und Illustrator veröffentlicht,<br />

die meisten davon für Kinder. Sein Krimi<br />

«Schneesturm» für die Altersgruppe 9 bis 13 ist<br />

auf Deutsch als E-Book erhältlich. Der deutsche<br />

Buch-Blog «Schlummerfrosch» schreibt: «Dass die<br />

Skandinavier bekanntlich gute Krimis schreiben,<br />

weiss jeder, der die Wallander-Krimis gelesen hat.<br />

Karsten Mogensens Kinderkrimi «Schneesturm»<br />

steht den schwedischen Autoren in nichts nach.<br />

Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile, ein<br />

wirklich gelungener Kinderkrimi.»<br />

10-2016 | FamilienSpick 87


++ Publireportage<br />

Fotos: Alpenregion Bludenz Tourismus | Bernhard Huber, Dietmar Walser, walser-image.com<br />

Eine «Bsundrige Zit»<br />

im Vorarlberger Brandnertal<br />

Von Blatt zu Blatt<br />

Seit heute verstehe ich die Raupe Nimmersatt. Sie frass sich<br />

von Blatt zu Blatt, zu Kirsche, zu Apfel und das so lange, bis<br />

sie einer der Schmetterlinge geworden ist, die über diese<br />

bunte Wiese tanzen, die hier vor uns liegt. Weshalb ich sie<br />

verstehe? Diese Wiese riecht nicht nur gut, sie schmeckt auch<br />

so. Auch das haben wir heute Nachmittag gelernt, als wir mit<br />

Eva Wachter auf der Kräuterwanderung viele Blätter umgedreht,<br />

sie zwischen den Fingern gerieben, daran gerochen<br />

und auch das ein oder andere davon probiert haben.<br />

Hier im Brandnertal gibt es viel zu entdecken und bei<br />

der wöchentlich angebotenen Kräuterfamilienwanderung<br />

hilft die diplomierte Kräuterpädagogin dabei. Täglich werden<br />

andere Abenteuer und kleine Entdeckungsreisen angeboten:<br />

von einer geführten Wanderung auf den Spuren von<br />

Fuchs und Gams über einen Besuch in der Sennerei der Alpe<br />

Rona bis hin zu einem Kletterkurs für Anfänger bietet das<br />

Tal eine «bsundrige Zit» die für jeden Gast buchbar ist.<br />

Und auch so wird der Sommer im Brandnertal zu wundervollen<br />

Erinnerungen für grosse und kleine Entdecker, wenn<br />

sie gemeinsam den Sonnenaufgang am Loischkopf beobachten,<br />

nach einer Barfuss-Wanderung über Zapfen und<br />

durch Matsch am Grillplatz Würstl mit Aussicht grillieren,<br />

am Natursprünge-Weg spielerisch die Welt der Alpen entdecken<br />

oder die weichen Nüstern eines Pferdes streicheln.<br />

Auf kleinem Raum finden Familien ein vielfältiges Angebot.<br />

Ungezählte Wandermöglichkeiten, der Naturbadesee<br />

mitten im Dorf, der Waldseilgarten, mehrere Tennisplätze<br />

und der 18-Loch Golfplatz werden noch durch den Bikepark<br />

mit mutter- und kleinkindtauglicher Funsportstrecke<br />

gekrönt.<br />

88 FamilienSpick | 10-2016


Familien Forum<br />

Brandnertal<br />

++ Publireportage<br />

14.–16. Oktober 2016<br />

Der Eltern- und Familienkongress richtet sich speziell<br />

an Eltern, Grosseltern, Familienangehörige und<br />

pädagogisch Interessierte. Zu verschiedensten<br />

Themen rund um die Familie werden neben André<br />

Stern noch weitere hochkarätige Dozenten ihr Wissen<br />

in Fachvorträgen und praktischen Workshops an die<br />

Teilnehmer weitervermitteln. Das zweitägige Seminar<br />

startet Freitagabend mit dem Fachvortrag «Ich ging<br />

nie zur Schule - Leben und Lernen aus Begeisterung»<br />

von André Stern .<br />

Am Samstag werden die unterschiedlichsten Themen<br />

in weiteren Vorträgen bearbeitet und vertieft bevor<br />

am Sonntag verschiedenste Outdoor-Workshops<br />

angeboten werden.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.familienforum-brandnertal.at<br />

Die «Bsundrige Zit»<br />

Programme<br />

im Brandnertal<br />

Gäste der Partnerhotels der «Bsundrigen Zit»-Erlebnisprogramme<br />

dürfen gratis an den Tagesprogrammen teilnehmen,<br />

lediglich ein kleiner Verpflegungsbeitrag fällt an.<br />

Auch für alle andern Gäste gibt es spezielle Familientarife<br />

und Vergünstigungen mit der Gästecard Brandnertal.<br />

Weitere Informationen:<br />

Brandnertal Tourismus<br />

+43 5559 555<br />

www.brandnertal.at<br />

tourismus@brandnertal.at<br />

+ + Kräuterfamilienwanderung<br />

Brandnertal: Mit der ganzen<br />

Familie auf Kräuterexpedition<br />

+ + Alptag: Hmmm, Käääse!<br />

Dem Senner auf der Spur<br />

+ + Seilaction in Bürserberg<br />

mit Abseilen:<br />

Welche Knoten brauchen wir<br />

beim Klettern?<br />

+ + Expedition Wildnis Brand:<br />

Wo sich Gams und Murmeltier<br />

treffen<br />

+ + Die Kraft des Wassers erleben:<br />

Auf den Spuren des Wassers<br />

im Brandnertal<br />

+ + Klettern für Anfänger beim<br />

Lünersee: Die erste Klettertour<br />

im senkrechten Fels<br />

+ + Abenteuer Sonnenaufgang<br />

mit Bergfrühstück<br />

in Bürserberg<br />

10-2016 | FamilienSpick 89


++ Publireportage<br />

«Bsundrige Zit» –<br />

Partnerbetriebe im Brandnertal<br />

Gäste unserer «Bsundrigen Zit» Partnerbetriebe dürfen kostenlos an den Erlebnisprogrammen teilnehmen.<br />

Es wird lediglich ein kleiner Verpflegungsbeitrag fällig. Viele unserer Bsundrige Zit Partnerbetriebe sind<br />

gleichzeitig family-friends Partner, bieten also spezielle Angebote für Familien.<br />

Die folgenden Häuser sind Partner bei uns:<br />

Landal Ferienpark Brandnertal<br />

Direkt am Wandergebiet und am Bikepark Brandnertal<br />

liegt der Ferienpark mit den gemütlichen Ferienwohnungen.<br />

Erholsame Tage mit Aussicht in Bürserberg!<br />

www.landal.at/brandnertal<br />

brandnertal@landal.com<br />

Tel.: +43 5552 62766<br />

Sporthotel Beck<br />

Das Familienhotel hat nicht nur den direkten Zugang zum<br />

Alvierbad, sondern auch eine eigene Haflingerzucht mit<br />

Reitmöglichkeiten für alle Pferdebegeisterten.<br />

www.sporthotel-beck.at<br />

info@sporthotel-beck.at<br />

Tel.: +43 5559 306<br />

fam-Hotels Brand<br />

Die Familienhotels Lagant und Scesaplana haben alles, was<br />

man für die Familienferien braucht: viel Platz, ein buntes<br />

Programm für die kleineren und größeren Kinder und spezielle<br />

Serviceangebote.<br />

www.fam-hotels.com<br />

lagant@s-hotels.com<br />

Tel.: +43 5559 285<br />

Naturhotel Taleu****<br />

«In natürlicher Umgebung, unter sympathischen Menschen<br />

wird Wohlfühlen plötzlich ganz einfach!» Die Natur<br />

rund ums Haus und auf dem Teller gepaart mit herzlicher<br />

Gastfreundschaft bietet das gemütliche Naturhotel.<br />

www.taleu.at<br />

hotel@taleu.at<br />

Tel.: +43 800 400968<br />

90 FamilienSpick | 10-2016


++ Publireportage<br />

Valavier Aktivresort****<br />

Moderne Zimmer, eine hervorragende Küche und traditionelle<br />

Werte gepaart mit herzlicher Gastfreundschaft<br />

vereint das Valavier Aktivresort. Herrliche Aussicht inklusive.<br />

www.valavier.at<br />

servus@valavier.at<br />

Tel.: +43 5559 217<br />

Biotel Bertel Wohlfühlappartements<br />

Wohlfühlen in den baubiologisch ausgezeichneten Appartements<br />

des Biotel. Ein kleiner Wellnessbereich vervollständigt<br />

das Wohlfühl-Angebot.<br />

www.biotel.at<br />

info@biotel.at<br />

Tel.: +43 5559 24632<br />

FERIENWOHNUNGEN UND PENSIONEN:<br />

Hotel Walliserhof****<br />

Das Designhotel zum Wohlfühlen. Moderne Architektur<br />

in der Bergwelt des Brandnertal und kulinarische Kreativität<br />

auf dem Teller am Abend.<br />

www.walliserhof.at<br />

office@walliserhof.at<br />

Tel.: +43 5559 241<br />

Hämmerle Appartements<br />

Loslassen, den Alltag vergessen und sich mit der Familie so<br />

richtig erholen können. Genügend Platz für die ganze Familie<br />

finden Sie in liebevoll eingerichteten Ferienwohnungen.<br />

www.haemmerle.brand.at<br />

info@haemmerle-brand.at<br />

Tel.: +43 5559 213<br />

Üser Schlössle<br />

www.schloessle.info<br />

michaela.domig@aon.at<br />

Tel.: +43 5559 466<br />

Penison Bergkristall /<br />

Haus Alvier<br />

www.bergkristall.cc<br />

info@bergkristall.cc<br />

Tel.: +43 5559 311<br />

Appartements Lenzikopf<br />

www.lenzikopf.at<br />

lenzikopf@vol.at<br />

Tel.: +43 5559 402<br />

Bergzauber Appartments<br />

www.bergzauber.at<br />

bergzauber@vol.at<br />

Tel.: +43 650 2331099<br />

Allegra Wohlfühlappartements<br />

www.allegra-brand.at<br />

info@haemmerle-brand.at<br />

Tel. +43 5559 213<br />

Birkenhof<br />

www.birkenhof-brand.at<br />

birkenhof.brand@cable.vol.at<br />

Tel.: +43 650 3041403<br />

Haus Tuklar<br />

www.tuklar.com<br />

info@tuklar.com<br />

Tel.: +43 5559 303<br />

Pferdehof Alpenrose<br />

www.alpenrosebrand.at<br />

alpenrosebrand@aon.at<br />

Tel.: +43 5559 291<br />

Pension Alpstein<br />

www.alpstein.at<br />

alpstein.brand@gmx.at<br />

Tel.: +43 5559 256<br />

WEITERE PARTNERHOTELS:<br />

Hotel Sarotla****<br />

www.sarotla.at<br />

hotel@sarotla.at<br />

Tel.: +43 5559 248<br />

Hotel Dunza***<br />

www.hotel-dunza-brandnertal.at<br />

info@hotel-dunza-brandnertal.at<br />

Tel.: +43 5552 65308<br />

Hotel Garni Brigitte**<br />

www.haus-brigitte.at<br />

office@haus-brigitte.at<br />

Tel.: +43 5552 62886<br />

10-2016 | FamilienSpick 91


++ Freizeittipps<br />

Tiere beobachten<br />

Auf dem Niederhorn bei Beatenberg lassen sich Tiere in<br />

freier Laufbahn beobachten. Auf der Wanderung einen<br />

Steinbock in Aktion erleben: Das ist faszinierend für die<br />

ganze Familie. Murmeltiere, Steinadler oder Gämsen können<br />

mit ein bisschen Glück ebenfalls auftauchen. Es gibt<br />

auch geführte Touren mit einem Wildhüter. Es empfiehlt<br />

sich, schon am Vorabend anzureisen, den Sonnenuntergang<br />

zu geniessen, im Berghaus Niederhorn zu übernachten<br />

– und dann frühmorgens bereit sein, wenn die Chancen<br />

auf eine tolle Sichtung besonders gross sind. www.<br />

niederhorn.ch<br />

Spass auf dem<br />

Klettersteig<br />

Von Kindern<br />

designt<br />

Der Alpina XIMO Helm wurde in Zusammenarbeit<br />

mit Kindergärtlern designt. Schliesslich<br />

wissen die Kleinen am besten, was ihnen gefällt.<br />

Doch nicht nur das Design überzeugt, sondern<br />

auch der Schutz, der für Eltern an erster Stelle<br />

steht. Für Sichtbarkeit sorgen reflektierende Aufkleber<br />

auf der Helmoberfläche. Durch seine flache Bauart am Hinterkopf eignet<br />

er sich auch bestens für Kindersitze und -anhänger.<br />

Passend dazu gibts von ALPINA eine coole Sonnenbrille. Durch ihren extrem<br />

biegsamen Rahmen ist sie enorm stabil und verzeiht auch mal einen weniger<br />

zimperlichen Umgang mit dem Material. Ausgestattet mit hochwertigen<br />

ALPINA Ceramic Scheiben bietet sie perfekten Schutz für die jungen,<br />

empfindlichen Augen (3–6 Jahre).<br />

Der XIMO Helm ist zu einem Preis von CHF 59.90 erhältlich.<br />

Preis der Brille CHF 34.90<br />

www.alpina-sports.com<br />

Gewinne einen Velohelm<br />

www.swissfamily.ch/Alpina<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Den Sauriern<br />

auf der Spur<br />

Gefahrlos einem Tyrannosaurus Rex gegenüberstehen: Das<br />

kann man im Préhistor-Parc im jurassischen Réclère. Der<br />

Spaziergang von rund zwei Kilometern führt durch einen<br />

dichten Wald, vorbei an naturgetreu gefertigten Nachbildungen<br />

von Dinosauriern. Insgesamt warten 45 dieser Riesen<br />

auf die Familien, die sich hier einen wohligen Schauer<br />

über den Rücken jagen lassen können. Ein Beobachtungsturm<br />

und eine Hängebrücke sind weitere Attraktionen.<br />

www.juratourisme.ch<br />

Von Adelboden hinauf auf die Engstligenalp liegen eigentlich «nur» 560<br />

Meter Höhendifferenz. Allerdings gilt es, auf diesem Weg eine steile Felswand<br />

zu erklimmen. Der Klettersteig «Chäligang» ist ein Spass für alle, die<br />

sich an eine solche Herausforderung wagen. Natürlich ist man für dieses<br />

Abenteuer angeseilt. Deshalb ist die Klettertour ein Spass für die ganze<br />

Familie. Die Natur, die sich den Besuchern präsentiert, ist allein schon eine<br />

Reise wert. www.engstligenalp.ch<br />

92 FamilienSpick | 10-2016


++ Freizeittipps<br />

UNTERWEGS<br />

mit dem<br />

Solarbob!<br />

Stoos:<br />

Kinder<br />

fahren gratis!<br />

In Langenbruck (BL) warten ein Solarbob- und Seilpark<br />

auf Familien. Von einem zentralen Einsteigeturm aus<br />

startet man alle Parcours des Seilparks. Die Solarbob-<br />

Bahn wiederum ist europaweit die einzige mit e inem<br />

540-Grad-Kreisel. In den Bobs sitzt man allein oder zu<br />

zweit, wird automatisch bergauf gezogen und kann dann<br />

direkt die Schussfahrt beginnen. Die Geschwindigkeit<br />

ist frei wählbar auf den über tausend aufregenden Metern.<br />

Www.deinkick.ch<br />

Kinder bis 15 Jahre fahren in der Sommersaison gratis mit allen Stoos-Bergbahnen.<br />

Die Kleinen toben sich nach der Wanderung beim Kinderwas serspiel neben<br />

dem Stoos-Seeli noch mal richtig aus. Das Stauen von Wasserläufen sowie<br />

das Planschen, «Suddlä» und «Sändälä» mit dem Wasser lässt viele Kinder die<br />

Zeit vergessen und beschert den Eltern eine ruhige Zeit zum Geniessen. Direkt<br />

beim See startet der Moorerlebnisweg und es gibt Picknickplätze und Feuerstellen.<br />

Weiter bietet der Stoos kleine Kinderspielplätze, einen Geissli-Streichelzoo<br />

und jede Menge Platz, um die Natur und Bergwelt zu entdecken. www.morschach-stoos.ch<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Gemütlich<br />

mit dem Kanu<br />

Auf dem Hallwilersee kann man eine Kanufahrt erleben. Bei diesem Erlebnis für<br />

die ganze Familie gleitet man sanft übers Wasser, geniesst die Sonne und die<br />

Wellen und das schöne Panorama – und nach der Seeüberquerung lässt sich bei<br />

einem kleinen Delta wunderbar grillieren. Verschiedene Spezialprogramme wie<br />

die Vollmondfahrt oder Gruppentouren ergänzen das Angebot.<br />

www.momo-erlebnisse.ch/kanu<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Mit der Bahn<br />

durch die<br />

Miniatur-Schweiz<br />

Im «Swiss Vapeur Parc» in Le Bouveret am Genfersee<br />

hält ein 17’000 Quadratmeter grosses Gelände viele<br />

Schätze für Familien bereit. Auf zauberhaften Eisenbahnen<br />

fährt man durch eine Miniatur-Schweiz. Hier warten<br />

Landschaften, bekannte Orte und Kulturschätze aus<br />

unserem Land: Kirchen, Brücken, Tunnel und vieles<br />

mehr. www.swissvapeur.ch/de<br />

10-2016 | FamilienSpick 93


++ Humor<br />

«Wozu brauchst du<br />

denn eigentlich diese<br />

vielen Tiere?» «Falls<br />

Einbrecher kommen.<br />

Die Eule sieht sie, die<br />

weckt den Papagei,<br />

und der sagt dem<br />

Hund, daSS er bellen<br />

und den Dieb<br />

verjagen soll.»<br />

«Sind sie noch VERLOBT?»<br />

«Nein, schon seit 2 Monaten<br />

nicht mehr.» «Das freut mich<br />

aber für sie. Ihre Braut war ja ein<br />

hässlicher Besen. Wie sind sie<br />

sie denn losgeworden?»<br />

«Ich habe sie GEHEIRATET!»<br />

Eine Ehefrau packt die<br />

Reise tasche ihres Mannes, der<br />

heute auf Dienstreise geht.<br />

Ihrem kleinen Sohn erklärt sie<br />

dabei Schritt für Schritt:<br />

«Siehst du, ein Wurstbrot,<br />

damit Papa uns nicht verhungert<br />

und eine Flasche Bier,<br />

damit er uns nicht verdurstet<br />

…» Plötzlich springt der<br />

kleine Sohn auf, rennt ins<br />

Badezimmer und kommt mit<br />

einer Parfüm-Flasche zurück.<br />

Die drückt er seiner verdutzten<br />

Mutter in die Hand und sagt:<br />

«Und das hier, damit er uns<br />

nicht verduftet!»<br />

Kennst du den Unterschied<br />

zwischen Erziehung<br />

früher und heute?<br />

Es gibt keinen. Stets hält<br />

sie die nachfolgende<br />

Generation für falsch.<br />

Die hübsche Schülerin<br />

zum Lehrer: «Glauben<br />

Sie mir, ich würde<br />

w irklich alles tun, um die<br />

Klasse zu bestehen!»<br />

Der Lehrer hakt nach:<br />

«Wirklich alles?»<br />

Sie beugt sich zu ihm und<br />

haucht: «Ja, alles!»<br />

Lehrer: «Würdest du auch<br />

lernen?»<br />

++++++++++++++++++++++++ ++++++++++++++++++++++++<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

Ein Elefant kommt zu einem<br />

Kamel: «Warum ist dein Busen auf dem<br />

Rücken?» Kamel: «Dumme Frage von<br />

jemandem, dessen Schwanz im<br />

Gesicht hängt!»<br />

Die Lehrerin<br />

sagt: «Wer<br />

mir einen<br />

Satz bildet, in<br />

dem Samen<br />

und säen<br />

vorkommt,<br />

der darf<br />

sofort nach<br />

Hause<br />

gehen.»<br />

Paul meldet<br />

sich: «Guten<br />

Tag zusamen.<br />

Morgen säen<br />

wir uns<br />

wieder.»<br />

Interessiert erkundigt sich<br />

der Vater: «Na, Bub, wie<br />

wars heute im Chemieunterricht?»<br />

«Gar nicht<br />

langweilig», erzählt der<br />

Junge, «in Chemie haben<br />

wir heute gelernt, wie man<br />

Sprengstoff herstellt!»<br />

«Und was habt ihr morgen<br />

in der Schule?»<br />

«Welche Schule?»<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

Martin betet: «Lieber Gott,<br />

Du kannst ja alles, darum<br />

mache Rom zur Hauptstadt<br />

von Frankreich, denn das<br />

habe ich heute in meiner<br />

Erdkundearbeit geschrieben.»<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

«Wenn du es schaffst, in die<br />

nächste Klasse zu kommen,<br />

machen wir eine schöne Reise<br />

miteinander», verspricht der<br />

Vater. Kevin freut sich, meint<br />

aber: «Nun ja, Papa, aber zu<br />

Hause ist es doch auch ganz<br />

schön.»<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

Der Lehrer fragt die Schüler:<br />

«Wer kann mir ein Beispiel<br />

dafür nennen, dass Ehrlichkeit<br />

am längsten währt?»<br />

«Ich, Herr Lehrer», antwortet<br />

Max. «Wenn ich die<br />

rechenaufgaben abschreibe,<br />

bin ich schnell fertig, wenn<br />

ich sie allein mache, dauert<br />

es viel länger.»<br />

Zwei Hühner stehen<br />

vor dem Schaufenster<br />

eines Kaufhauses<br />

und bewundern die<br />

dort ausgestellten<br />

Eierbecher. Sagt das<br />

eine Huhn: «Was für<br />

schöne Kinderwagen<br />

die haben!»<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

Nach einem Streit spricht das<br />

Ehepaar tagelang nicht mehr<br />

miteinander. Abends findet sie in der<br />

Küche einen Zettel: «Morgen um<br />

7.00 Uhr wecken!» Am nächsten Tag<br />

wird er um 10 Uhr wach und findet<br />

einen Zettel: «7.00 Uhr – Aufstehen!»<br />

++++++++++++++++++++++++<br />

Gehen zwei Zahnstocher im<br />

Wald spazieren. Plötzlich<br />

läuft ein Igel an ihnen<br />

vorbei. Da sagt der eine<br />

Zahnstocher zum anderen:<br />

«Sag mal, wusstest du, dass<br />

hier ein Bus fährt?»<br />

Kurz und gut!<br />

Der Beste witz<br />

aus dem<br />

Lang und lustig!<br />

Vier Maurer<br />

brauchen<br />

acht Stunden,<br />

um eine Mauer<br />

zu bauen.<br />

Wie viele<br />

Stunden brauchen dann zwei<br />

Maurer?<br />

Klarer Fall: Gar keine – die Mauer<br />

steht ja schon!<br />

www.spick.ch<br />

das Schülermagazin<br />

94 FamilienSpick | 10-2016


Impressum<br />

++ Impressum<br />

Verlag<br />

KünzlerBachmann Verlag AG<br />

Zürcherstrasse 601, Postfach 345<br />

CH-9015 St. Gallen, Tel. +41 (0)71 314 04 44<br />

www.familienspick.ch, www.swissfamily.ch<br />

Herausgeber<br />

Max Künzler<br />

Redaktion<br />

Chefredaktion: Stefan Millius<br />

redaktion@familienspick.ch<br />

Redaktion: Marcel Baumgartner, Christina Bösiger,<br />

Eva Hediger, Patrick Stämpfli<br />

Autoren in dieser Ausgabe:<br />

Nathalie Schoch, Adrian Zeller<br />

Verlagsleitung<br />

Olaf Aperdannier, Tel. +41 (0)71 314 04 79<br />

o.aperdannier@kueba.ch<br />

Verkauf<br />

Messi Fessehaye, Tel. +41 (0)71 314 04 81<br />

m.fessehaye@kueba.ch<br />

Patrick Marth, Tel. +41 (0)71 314 04 94<br />

p.marth@kueba.ch<br />

Vintage<br />

Family<br />

In «Vintage Family» zeigen wir alte Aufnahmen aus<br />

dem Familienleben rund um den Globus.<br />

Abo-Service<br />

Tel. +41 (0)71 314 04 83<br />

abo@familienspick.ch<br />

Einzel-Exemplar: CHF 8.50<br />

Abonnement: 6 Ausgaben CHF 51.–<br />

Backoffice<br />

Sarah Diel, Tel. +41 (0)71 314 04 87<br />

s.diel@kueba.ch<br />

Marketing / Kooperation<br />

Roger Hartmann, Tel. +41 (0)71 314 04 85<br />

r.hartmann@kueba.ch<br />

Grafisches Konzept & Layout<br />

Heussercrea AG, St. Gallen<br />

Tel. +41 (0)71 282 42 52<br />

Ausrüstung & Versand<br />

Brülisauer Buchbinderei AG<br />

Bildnachweise<br />

Titelbild: Bodo Rüedi<br />

Agenturbilder: 123rf.com, Shutterstock<br />

Kooperation<br />

Der <strong>FamilienSPICK</strong> erscheint in der deutschen Schweiz<br />

in Kooperation mit www.swissfamily.ch.<br />

«Und bitte lächeln, Tante Augusta soll sehen,<br />

wie gerne wir ein Foto für sie machen!»<br />

Copyright<br />

Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />

ISSN 2296-9861<br />

10-2016 | FamilienSpick 95


++ Satire<br />

Frage:<br />

Meine Nachbarn wollen ihre Kinder, fünf und acht Jahre alt, zu<br />

einer Demonstration mitnehmen. Wir finden das nicht richtig, denn<br />

die Kleinen können ja nicht selbst entscheiden, ob sie das wollen<br />

und werden instrumentalisiert. Was sagen Sie?»<br />

++<br />

Ich würde, wie fast immer, differenzieren. Geht es um die<br />

klassische 1.Mai-Demo, bei der einige Alt-Linke, Berufsgewerkschafter<br />

und ansonsten vor allem spontan in der<br />

Mittagspause aufgegabelte Kurden durch die Strassen<br />

ziehen und «Internationale! Solidarität!» skandieren? Das<br />

ist eher harmlos. Die Kinder denken vermutlich angesichts<br />

der roten Fahnen und der vielen Männer mit Schnauz eher<br />

an Fasnacht als an Politik. Abraten würde ich davon nur in<br />

den Gegenden, in denen der berüchtigte «Schwarze Block»<br />

gegen polizeiliche Wasserwerfer anrennt. Selbst wenn die<br />

Kinder eigentlich ein Bad nötig hätten.<br />

Ebenfalls unproblematisch ist eine Demonstration von<br />

besorgten Anwohnern zugunsten einer Tempo-30-Zone<br />

oder Ähnliches. Solche Dinge arten meist eher in ein<br />

Quartierfest als in eine brutale Strassenschlacht aus. Bei<br />

den jüngst in Mode gekommenen abendländisch ge prägten<br />

Kundgebungen wie Pegida und Co. ist hingegen Zurückhaltung<br />

angezeigt. Wenn man den Kindern unbedingt zeigen<br />

will, wie geifernde Wutredner einen frustrierten Mob<br />

aufheizen wollen, kann man sie ja auch zu Hause gemütlich<br />

vor den TV setzen und ihnen eine Dokumentation über den<br />

2. Weltkrieg zeigen.<br />

Aber ja, ich verstehe Ihre Haltung. Wenn körnlipickende<br />

Mamis ihre Babys im Tragetuch schwenken und gegen<br />

AKW anbrüllen, denke ich mir auch stets: Engagement in<br />

Ehren, aber das Kind möchte sich vielleicht später nicht in<br />

diesem Zusammenhang in veröffentlichten Fotos wiederfinden.<br />

Klar: Die Beeinflussung mit dem, was wir als Eltern<br />

für richtig und falsch halten, findet sowieso statt – in den<br />

eigenen vier Wänden. Aber die Zahlen der Demo-<br />

Teilnehmer für die Medien künstlich hochtreiben, indem<br />

man die Zwillinge vom Unterricht befreit und mitnimmt,<br />

obwohl sie keinen Schimmer haben, um was es überhaupt<br />

geht: Nein. ++<br />

96 FamilienSpick | 10-2016


Tierische<br />

Angebote.<br />

Kombi-Angebote zum<br />

Spezialpreis.<br />

sbb.ch/tiere<br />

Tierische Entdeckungen.<br />

Machen Sie mit SBB RailAway einen tierischen Ausflug und<br />

profitieren Sie von bis zu 30% Ermässigung auf die Hin- und Rückfahrt<br />

sowie den Eintritt in einen Schweizer Zoo oder Tierpark.<br />

Zoo Zürich.<br />

Sommerfreuden im Zoo.<br />

Erleben Sie den Zoo im Sommer: Wasser und Sand erfrischen<br />

die Elefanten im Kaeng Krachan Elefantenpark, gefrorene<br />

Futterklötze bringen bei den Totenkopfäffchen und Brillenbären<br />

Abkühlung und die Chamäleons geniessen das warme Wetter.<br />

Zoo Basel.<br />

Ganz nah beim Tier.<br />

Beobachten Sie die Kurzohr-Rüsselspringer oder Schneeleoparden<br />

auf ihrem Felsen. Die Gehegelandschaften mit den<br />

Panzernashörnen und Zwergottern bieten einen Einblick in<br />

die Tierwelt Asiens.<br />

Tierpark Bern.<br />

Mehr Platz für weniger Tiere.<br />

Beobachten Sie den «Unterwasser-Flug» der Papageitaucher,<br />

spüren Sie jagende und grabende Bären im BärenWald auf<br />

oder sehen Sie den vorwitzigen Affen und den Wölfen mitten<br />

in Bern zu.<br />

Natur- und Tierpark Goldau.<br />

Tierische Entdeckungen.<br />

Erleben Sie hautnahen Kontakt zu Tieren. In der grossen<br />

Freilaufzone lassen sich Mufflons und Sikahirschen füttern und<br />

streicheln. Auch Wildkatzen, Rotfüchse oder Bartgeier können<br />

Sie ganz nah beobachten.<br />

Rail bon<br />

im weRt von CHF<br />

10.–<br />

Zur Anrechnung<br />

an ein Tiere-Kombi.*<br />

Preisbeispiel: RailAway-Kombi-Angebot<br />

«Zoo Zürich», 2. Klasse, Erwachsene<br />

mit Halbtax ab Luzern, CHF 41.40 statt<br />

CHF 51.40.<br />

Der Rail Bon kann an den meisten Schweizer<br />

Bahnhöfen beim Kauf des Angebotes an Zahlung<br />

gegeben werden. Der Rail Bon ist nicht kumulierbar<br />

(pro Person nur 1 Rail Bon). Keine Barauszahlung,<br />

Erstattung oder Weitergabe gegen Entgelt.<br />

Pay-Serie: 0216 0000 0380<br />

Gültig bis 31. Mai 2016.<br />

Alle * Tiere-Kombi-Angebote finden Sie<br />

auf sbb.ch/tiere.<br />

Die Tiere-Kombi-Angebote können Sie jetzt ganz einfach online auf sbb.ch/tiere, am Bahnhof<br />

oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) kaufen.


GÄSTEKARTE<br />

GUEST CARD<br />

KOSTENLOS. INKLUSIVE.<br />

SUPER.<br />

SOMMER.<br />

CARD.<br />

WEIL WIR’S GENIESSEN.<br />

SERFAUS-FISS-LADIS.AT<br />

SOMMERURLAUB FÜR DIE GANZE FAMILIE.<br />

WEIL WIR’S GENIESSEN.<br />

Genießen Sie jede Menge Ferien in Serfaus-Fiss-Ladis.<br />

SERFAUS-FISS-LADIS.AT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!