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Krankenpflege

Krankenpflege ist die meistgelesene Fachzeitschrift für Pflege in der Schweiz und offizielles Organ des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und -männer SBK. Die Leserschaft setzt sich zusammen aus dipl. Pflege- und Kaderpersonal aller Bereiche in Spitälern, Kliniken, Alters und Pflegeheimen, der Spitex sowie aus freiberuflich Pflegenden, Gesundheitspolitikerinnen und -politikern und sämtlichen National und Ständeräten.

Krankenpflege ist die meistgelesene Fachzeitschrift für Pflege in der Schweiz und offizielles Organ des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und -männer SBK. Die Leserschaft setzt sich zusammen aus dipl. Pflege- und Kaderpersonal aller Bereiche in Spitälern, Kliniken, Alters und Pflegeheimen, der Spitex sowie aus freiberuflich Pflegenden, Gesundheitspolitikerinnen und -politikern und sämtlichen National und Ständeräten.

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<strong>Krankenpflege</strong><br />

Soins infirmiers<br />

Cure infermieristiche<br />

03<br />

2021<br />

www.sbk-asi.ch<br />

12<br />

In einer eigenen Welt: Menschen<br />

mit Autismus-Spektrum-Störungen<br />

56<br />

Le monde des personnes autistes: mieux<br />

le comprendre pour mieux soigner<br />

88<br />

Il mondo delle persone autistiche: capirlo<br />

meglio per curare meglio


Wir sind vom Fach.<br />

Wir haben nur ins<br />

Büro gewechselt.<br />

Deshalb beraten wir Sie und Ihre<br />

Patienten umfassend. Nicht nur bei der<br />

Produktauswahl und Anwendung,<br />

sondern auch bei Fragen zur Abrechnung<br />

und Limitenerhöhungen bei<br />

Kostenträgern – gerne und kostenlos.<br />

publicare.ch<br />

Ihr zuverlässiger Partner<br />

für Beratung und Lieferung<br />

medizinischer Hilfsmittel


Editorial<br />

Die unsichtbare Behinderung<br />

Etwa 1 Prozent der Menschen sind von einer Autismus-Spektrum-Störung<br />

betroffen. Für die Schweiz sind das also 860 000 Personen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Sie als Pflegefachperson beruflich Kontakt mit Menschen mit<br />

ASS haben, ist also sehr hoch, auch da die Störung oft mit erhöhtem Risiko<br />

für verschiedene Krankheiten verbunden ist. Doch der Zugang zur medizinischen<br />

Versorgung ist für Menschen mit ASS nicht einfach. Ein Projekt im<br />

Kanton Waadt möchte das ändern (S. 12). Eine wichtige Ressource sind beim<br />

Umgang mit Menschen mit ASS Eltern und Geschwister. Gerade letztere<br />

werden aber oft vergessen, obwohl sie selber auch in einer schwierigen<br />

Situation sind.<br />

Vor knapp einem Jahr kam das Coronavirus in der Schweiz an. Der erste<br />

hart getroffene Kanton war das Tessin. Um die zweite Welle besser zu<br />

meistern, bildeten die Tessiner Spitäler Pflegefachleute ohne IPS-Spezialisierung<br />

aus, damit sie den ExpertInnen Intensivpflege besser zur Hand<br />

gehen können (S. 30). Den Alptraum «Corona-Ausbruch im Pflegeheim»<br />

schildert eine Pflegefachfrau. Genau am 1 Advent kam die Nachricht, dass<br />

eine Bewohnerin – symptomfrei – beim Spitaleintritt positiv getestet worden<br />

sei. Für die ganze Gemeinschaft, Bewohnende, Pflegeteam und alle anderen<br />

Mitarbeitenden des Heims, begann die schlimmste Adventszeit, die sie je<br />

erlebt haben. Lesen Sie ihren Bericht ab S. 26.<br />

Wenn Sie diese Zeitschrift in Ihren Händen halten, ist eine erste Entscheidung<br />

wohl schon gefallen: Diesen Monat beugen<br />

sich National- und Ständerat ein<br />

letztes Mal über den indirekten<br />

Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative.<br />

Am 31. März trifft sich das Initiativkomitee.<br />

Dann wird feststehen,<br />

ob es dieses Jahr zu einer Volksabstimmung<br />

kommen wird. Den<br />

genauen Fahrplan erfahren Sie<br />

auf S. 99. Aktuell informiert sind<br />

Sie, wenn Sie unsere Webseite<br />

besuchen: www.sbk-asi.ch.<br />

Martina Camenzind, Redaktorin<br />

03 2019 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

3


18<br />

Fibs ist kein Hund<br />

Nicht erst seit der Covid-19-Pandemie:<br />

Fachexperten/-innen für Infektionsprävention<br />

und Berater/-innen für<br />

Spitalhygiene kämpfen seit Jahren<br />

gegen nosokomiale Infektionen und<br />

multiresistente Keime.<br />

22<br />

Herausforderndes Verhalten – wie<br />

Kommunikation helfen kann<br />

Eine einfühlsame und respektvolle, verbale und<br />

nonverbale Kommunikation ist zentral beim<br />

Umgang mit Menschen mit Demenz, die in einem<br />

Akutspital behandelt und gepflegt werden.<br />

26<br />

Wir wollten, dass es schön ist,<br />

gerade in dieser Zeit ...<br />

Wie in der zweiten Welle die Ausbreitung<br />

von SARS-CoV-2 in einem Pfegeheim zu<br />

einem Alptraum wurde: Eine Pflegefachfrau<br />

schildert die wohl traurigste<br />

Vorweihnachtszeit ihres Lebens.<br />

4 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


12<br />

Besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung<br />

für Autismus-Betroffene<br />

Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen<br />

haben ein erhöhtes Risiko für verschiedene<br />

Erkran kungen, doch schon ein Arztbesuch kann<br />

für sie ein fast unüberwindbares Hindernis sein.<br />

Inhalt<br />

März 2021<br />

Pflegepraxis<br />

17 Autismus-Spektrum-Störung<br />

Interview mit Manuela Kocher Hirt,<br />

Präsidentin von Autismus Bern.<br />

Free4Students<br />

32 Ausbildung trotz Unfall beendet<br />

Eine Pflegefachfrau im Rollstuhl<br />

arbeitet in der häuslichen Pflege.<br />

Im Gespräch<br />

34 «Mehr Berufsstolz zeigen»<br />

Katja Blaser will die Pflegearbeit<br />

gegen aussen transparent machen.<br />

Clinical Updates<br />

36 Gezielt schulen und beraten<br />

Hepatische Enzephalopathie: Prävention<br />

und Gesundheitsförderung.<br />

Die Dunkle Seite der Pflege<br />

38 Systemrelevant, aber ausgenutzt<br />

Ausstieg aus dem Beruf, weil die<br />

Zeit für professionelle Pflege fehlt.<br />

Verschiedenes<br />

6 Forum<br />

8 Am Puls<br />

40 Bücher<br />

41 Marktplatz<br />

42 Stellen<br />

98 SBK-Info<br />

106 Bildung<br />

… und auf Französisch<br />

64 Die Bedeutung der Spitex für<br />

Menschen mit Brandverletzungen.<br />

68 In der Psychiatriepflege Angst und<br />

Unruhe reduzieren.<br />

70 In der Covid-Krise die Gesundheit<br />

mittels Telepsychiatrie fördern.<br />

… und auf Italienisch<br />

86 Tessin: Broschüre zur Förderung<br />

des psychischen Wohlbefindens.<br />

30<br />

Gut vorbereitet für den Einsatz<br />

auf der Intensivstation<br />

Für den Pandemie-Einsatz auf den Intensivstationen<br />

entwickelten die Tessiner Spitäler eine<br />

siebentägige modulare Fortbildung für<br />

Pflegefachpersonen aus anderen Abteilungen.<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

Die <strong>Krankenpflege</strong> gibt es<br />

auch digital: als Reader für den<br />

Computer und als App für alle<br />

mobilen Geräte.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

5


Forum<br />

Ihre Meinung ist gefragt!<br />

Wir freuen uns, wenn Sie auf die in der «<strong>Krankenpflege</strong>» publizierten Artikel<br />

reagieren. Schreiben Sie kurz, was sie freut oder stört oder formulieren Sie<br />

Ihre Anregungen zu den Themen.<br />

Leser- und Leserinnenbriefe werden zum Schutz der Schreibenden nur in<br />

Ausnahmefällen anonym publiziert. Wir behalten uns vor, Texte zu redigieren<br />

und zu kürzen. Nicht publiziert werden Zuschriften, die ehrverletzend,<br />

diskriminierend oder rassistisch sind.<br />

www.sbk-asi.ch<br />

Alle Fachartikel seit 1998<br />

finden Sie im Archiv.<br />

Vous trouverez sous «Archives»<br />

tous les articles parus depuis 1998.<br />

Nell’ «Archivio» troverete tutti<br />

gli articoli a partire dal 1998.<br />

User-ID: 974892<br />

Passwort: Liliane<br />

Schicken Sie Ihre Leserinnen- und Leserbriefe an: redaktion@sbk-asi.ch<br />

Votre avis nous intéresse!<br />

Vous avez envie de réagir à un article paru dans «Soins infirmiers»?<br />

Alors n’hésitez pas à nous envoyer une lettre de lecteur ou de lectrice<br />

pour partager ce que vous avez apprécié ou ce qui vous a dérangé.<br />

Nous publierons volontiers vos commentaires.<br />

Vous pouvez également nous faire parvenir des suggestions de thèmes<br />

à traiter ou partager une expérience personnelle ou une émotion dans la<br />

rubrique Partage.<br />

Il suffit de contacter: soins-infirmiers@sbk-asi.ch<br />

Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner<br />

Association suisse des infirmières et infirmiers<br />

Associazione svizzera infermiere e infermieri<br />

printed in<br />

switzerland<br />

114. Jahrgang /Année /Anno: Verkaufte Auflage: 26 082 Ex. WEMF/SW-beglaubigt, erscheint 11x pro Jahr / paraît 11 fois par an, ISSN 0253-0465<br />

Herausgeber / Editeur / Editore: SBK-ASI, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 388 36 36, info@sbk-asi.ch, www.sbk-asi.ch<br />

Redaktion / Rédaction / Redazione: Verantwortlicher Redaktor: Urs Lüthi, deutschsprachige Redaktion: Martina Camenzind, Melina Süzen,<br />

SBK-ASI, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 388 36 37, redaktion@sbk-asi.ch<br />

Rédaction de langue française: Alexandra Breaud (tél. 031 388 36 51) et Françoise Taillens (tél. 031 388 36 12), SBK-ASI, case postale,<br />

3001 Berne, soins-infirmiers@sbk-asi.ch<br />

Redazione in lingua italiana: c/o Pia Bagnaschi, Albisstrasse 24, 8800 Thalwil, tel. 044 720 59 12, pia.bagnaschi@sbk-asi.ch<br />

Abonnemente /Abonnements /Abonnamenti: Tel. 031 388 36 36, info@sbk-asi.ch, Preis Jahresabonnement / prix de l’abonnement: Fr. 99.–<br />

Ausland / étranger: Fr. 149.– Einzelnummer / prix du numéro: Fr. 11.– + Porto / port<br />

Anzeigen / Publicité / Inserzioni: KünzlerBachmann Verlag AG, Zürcherstrasse 601, CH-9015 St. Gallen, Tel. 071 314 04 44,<br />

info@kbverlag.ch, www.kbverlag.ch<br />

Produktion / Production / Produzione: Stämpfli AG, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 300 66 66,<br />

Titelbild: Good Studio, Adobe Stock Rubriklogos: machata.ch<br />

6 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Coronavirus<br />

ICH WERDE<br />

MICH<br />

IMPFEN<br />

LASSEN.<br />

Franziska von Arx,<br />

diplomierte Expertin Intensivpflege,<br />

möchte sich impfen lassen, um mit<br />

gutem Beispiel für ihre Mitarbeitenden<br />

und ihre Familie voranzugehen und<br />

einen Beitrag zur Eindämmung der<br />

Pandemie zu leisten.<br />

Informieren auch Sie sich unter<br />

bag-coronavirus.ch/impfung oder<br />

058 377 88 92 und treffen Sie Ihre<br />

persönliche Impfentscheidung.<br />

Franziska von Arx ist geschäftsführende Präsidentin der<br />

Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin.<br />

Diese Informationskampagne wird unterstützt durch folgende Organisationen:


Am Puls<br />

Kaffeepause<br />

«<br />

21.30 Uhr. Bohrender, hämmernder<br />

Lärm im Stationskorridor. Ich suche die<br />

Quelle dieser Geräusche und öffne vorsichtig<br />

einen verdächtigen Einbauschrank.<br />

Genau hier ist der Lärm, aber von Auge<br />

sehe ich nichts Auffälliges ausser Abflussrohre.<br />

Ich rufe auf der nächstliegenden<br />

Station an und frage, ob sie diesen Lärm<br />

auch hören. Da erfahre ich, dass der technische<br />

Dienst ein verstopftes Lavabo zu<br />

reinigen versucht und vergessen hat, die<br />

Abtei lungen zu informieren.<br />

»<br />

«<br />

Dr. H. steht wie so oft mit dem Reflex-<br />

Hammer im Hosensack im Stationszimmer.<br />

Das sagt die Kollegin W. zu ihm: ‹Was hast<br />

du nur für einen riesen Hammer in der<br />

Hose!› Wir anderen vom Team schauen<br />

uns an und grinsen!<br />

»<br />

«<br />

Verordnung: Diskrete Fusshochlagerung<br />

/ Enterale Ernährung bitte vorsichtig<br />

freie Kost. Was soll das sein?<br />

»<br />

Netzwerk für<br />

Long-Covid-<br />

Betroffene<br />

zVg<br />

iStock<br />

machata.ch<br />

Aus der Anekdotensammlung<br />

einer langjährigen Pflegefachfrau.<br />

Haben Sie auch eine lustige, kuriose oder<br />

denkwürdige Geschichte zu erzählen?<br />

Schreiben Sie uns an redaktion@sbk-asi.ch<br />

Viele Babys im Year of the<br />

Nurse and the Midwife<br />

Zahlreiche Spitäler melden für 2020 einen Geburtenrekord.<br />

Von einem Babyboom zu reden, wäre zwar etwas übertrieben.<br />

Dennoch: Zahlreiche Spitäler melden für 2020 überdurchschnittlich<br />

viele Geburten. So kamen etwa im Kantonsspital Aarau 2216 Babys<br />

zur Welt, 112 mehr als im Vorjahr. Das Spital Jura meldete 650 Geburten,<br />

gegenüber 630 im Jahr 2019. Hier kamen zudem an Neujahr<br />

14 Babies innerhalb von nur 48 Stunden zur Welt. Im<br />

Spital Zollikerberg betrug die Zunahme gegenüber 2019<br />

sieben Prozent, nämlich 2353 Neugeborene.<br />

Die Unsicherheiten aufgrund der Covid-Pandemie<br />

führten auch zu einer Zunahme der<br />

Nachfrage nach Hausgeburten resp.<br />

in den Geburtshäusern, sei es wegen<br />

Angst vor einer Ansteckung oder<br />

da hier die Anwesenheit des Vaters<br />

während oder nach der Geburt gewährleistet<br />

war.<br />

Medinside, 8.1. 2021; Arcinfo, 19.1. 2021<br />

Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche sind<br />

mögliche Spätfolgen einer Covid-Infektion, sogar<br />

bei mildem Verlauf.<br />

Die Online-Plattform «Altea – Long-Covid-<br />

Netzwerk» ermöglicht den Wissens- und<br />

Erfahrungsaustausch unter Betroffenen und<br />

Fachleuten.<br />

Zahlreiche Corona-Patientinnen und -Patienten<br />

leiden unter den Langzeitfolgen der Krankheit<br />

und selbst Betroffene mit milden Symptomen<br />

berichten über später auftretende Beschwerden.<br />

Doch Long-Covid erfährt insgesamt noch<br />

zu wenig Beachtung: Betroffene und ihre Angehörigen<br />

fühlen sich oft allein gelassen mit<br />

ihren Ängsten, Beschwerden und Fragen. In<br />

Fachkreisen fehlt es bis anhin an Wissen zu<br />

geeigneten Therapien.<br />

Die Online-Plattform «Altea – Long-Covid-<br />

Netzwerk» will dies ändern und die Lebensqualität<br />

von Long-Covid-Betroffenen verbessern.<br />

Altea möchte die Betroffenen aber nicht<br />

nur bezüglich medizinischer Fragestellungen<br />

unterstützen, sondern auch eine Anlaufstelle<br />

für soziale, berufliche und familiäre Aspekte<br />

sein. Die – vorerst digitale – Plattform fördert<br />

den Austausch von Betroffenen untereinander<br />

und mit Fachpersonen. Darüber hinaus teilen<br />

Ärztinnen, Therapeuten, Forscherinnen und<br />

Wissenschaftler über die Altea-Plattform ihre<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse zu den Covid-<br />

Langzeitfolgen und publizieren fundierte Informationen.<br />

Ins Leben gerufen wurde Altea von LUNGE<br />

Zürich. Die Plattform soll längerfristig zum<br />

Schweizer Komptenzzentrum für Long-Covid<br />

ausgebaut werden.<br />

www.altea-netzwerk.ch<br />

8 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Finanzhilfe für Projekte<br />

gegen Gewalt an Frauen<br />

Der Bund finanziert Präventionsprojekte<br />

und Organisationen.<br />

Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung<br />

von Frau und Mann (EBG)<br />

vergibt Finanzhilfen für Projekte und<br />

Organisationen aus dem Bereich Prävention<br />

von Gewalt gegen Frauen und<br />

häuslicher Gewalt, die regelmässig<br />

Massnahmen durchführen. Unterstützt<br />

werden können Präventionsmassnahmen<br />

und Massnahmen zur Koordination<br />

und Vernetzung von Akteurinnen<br />

und Akteuren.<br />

www.ebg.admin.ch<br />

ebg.admin.ch<br />

Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt<br />

verursachen grosses individuelles Leid.<br />

Tipps gegen den Coronakoller<br />

Die Coronapandemie belastet die psychische Gesundheit.<br />

Die Plattform dureschnufe.ch unterstützt mit Ratschlägen.<br />

Seit bald einem Jahr diktiert die Corona-Pandemie das Leben. Eingeschränkte<br />

Sozialkontakte, Homeoffice, fehlende Freizeitangebote stellen die Menschen<br />

auf die Probe. Was hilft, um die psychische Gesundheit in dieser Ausnahmesituation<br />

zu stärken? Die Plattform dureschnufe.ch gibt Antworten. Zahlreiche<br />

Tipps aus verschiedenen Bereichen bieten Ideen, auf die man selber vielleicht<br />

nicht gekommen wäre. Das betrifft nicht nur Vorschläge von Aktivitäten, wie<br />

etwa einem virtuellen Besuch des Musée d’Orsay in Paris, sondern auch konkrete<br />

Tipps etwa bei Panikattacken, bei finanziellen Sorgen und viele mehr.<br />

www.dureschnufe.ch<br />

AdobeStock<br />

Warum nicht gegen<br />

den Coronakoller<br />

durch die Wohnung<br />

tanzen?<br />

SBK Kongress Online<br />

Congrès de l’ASI En Ligne<br />

12. Mai 2021 / 12 mai 2021<br />

www.sbk-asi.ch/congress<br />

Ein attraktives Programm – und für unsere<br />

SBK-Mitglieder gratis<br />

Die israelische Chief Nurse Officer schildert die Erfahrungen<br />

ihres Landes mit der Covid-Pandemie. Das ist nur eines der<br />

Highlights des SBK-Kongresses am Tag der Pflege.<br />

Seien Sie am ersten Online-Kongress des SBK dabei! Hören<br />

Sie von den Erfahrungen Israels in der Bekämpfung der<br />

Pandemie – direkt von der israelischen Chief Nurse,<br />

Dr. Shoshi Goldberg, oder stellen Sie Fragen an Mitglieder<br />

der Schweizer Covid-Task-Force. Aber nicht nur Covid-19<br />

wird Thema sein: Manuela Eicher und Christine Bienvenu<br />

werden zum Thema «Nicht für sondern MIT Patienten arbeiten»<br />

interessante Inputs geben. Die Frage, welchen Einfluss<br />

der Klimawandel auf unsere Gesundheit hat, wird mit<br />

Fakten aufgezeigt. Seien Sie dabei und registrieren sich Sie<br />

sich noch heute. Als SBK-Mitglied können Sie kostenlos dabei<br />

sein. Nichtmitglieder bezahlen 70 Franken.<br />

www.sbk-asi.ch/congress<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

9


Am Puls<br />

Umfrage bei den<br />

über 80-Jährigen<br />

Die Vereinigung aktiver<br />

Seniorenorganisationen<br />

will wissen, wie es den<br />

alten Menschen geht.<br />

«Menschen über 80, eine in<br />

unserer Gesellschaft vernachlässigte<br />

Gruppe!?» – diese Frage<br />

will die VASOS beantworten.<br />

Die Vereinigung aktiver<br />

Senioren- und Selbsthilfeorganisationen<br />

lanciert daher<br />

eine Umfrage dazu, wie es<br />

über 80-Jährigen in ihrem<br />

Alltag geht und wie sie<br />

diesen bewältigen. Die<br />

VASOS wird die Resultate<br />

der Umfrage für ihre<br />

weitere Tätigkeit nutzen. Wie geht es den Ü80 im Alltag?<br />

Ein einleitender Frageblock<br />

beschäftigt sich<br />

auch eingehend mit der Coronazeit.<br />

Die VASOS bittet explizit Kinder, Enkel oder andere<br />

Menschen um Unterstützung, damit auch 80-Jährige<br />

die Umfrage ausfüllen, die im Umgang mit dem PC<br />

weniger geübt sind.<br />

www.vasos.ch<br />

https://hochaltvasos.limequery.com/482932?lang=de<br />

Pflegefachfrau übernimmt<br />

Chefposten<br />

in Biden-Regierung<br />

Susan Orsega wird oberste Gesundheitsbeamtin<br />

in der neu gebildeten<br />

amerikanischen Regierung.<br />

Konteradmiralin Susan Orsega<br />

(MSN, FNP-BC, FAANP, FAAN)<br />

wurde von Präsident Joe Biden auf<br />

den Posten des «Acting U.S. Surgeon<br />

Die Pflegefachfrau<br />

Susan Orsega ist neu General» berufen. Susan Orsega ist<br />

Surgeon General Nurse Practitioner und absolvierte den<br />

IBildungsgang des Global Nursing Leadership<br />

Institute (GNLI) des ICN. Das GNLI bereitet<br />

Pflegefachpersonen auf oberste Führungspositionen vor.<br />

Vor ihrer Nominierung war Orsega Chief Nurse Officer des<br />

amerikanischen Gesundheitsamts (Public Health Service).<br />

Die Präsidentin des International Council of Nurses (ICN),<br />

Annette Kennedy, freut sich sehr, dass Präsident Joe Biden<br />

offensichtlich erkannt hat, dass es wichtig ist, Pflegefachpersonen<br />

in den obersten Führungspositionen zu haben.<br />

ICN, 29.1. 2021<br />

Wikipedia<br />

123rf<br />

auch das noch . . .<br />

123rf<br />

Radfahren Nicht nur als<br />

verbessert Zeichen für die<br />

Sicht. «Gefällt Foto: mir» Fotolia<br />

bedeutsam,<br />

sondern für die<br />

ganze Menschwerdung:<br />

Der Daumen.<br />

Der Daumen war auch wichtig<br />

Für die Evolution des Menschen war nicht nur das<br />

grosse Gehirn wichtig, sondern auch der opponierbare<br />

Daumen. Seit wann er den anderen Fingern gegenübergestellt<br />

werden kann, ist nun vielleicht geklärt.<br />

Neben dem grossen Gehirn spielten auch anatomische<br />

Eigenheiten eine Rolle bei der Entwicklung zum modernen<br />

Menschen. Zunächst einmal ist der aufrechte Gang<br />

hilfreich, weil man so die Hände frei hat und damit<br />

Werkzeuge benutzen kann. Der Daumen spielt dabei<br />

auch ein Rolle: Erst wenn er opponierbar wird, wird die<br />

Hand zum Präzisionswerkzeug, im Gegensatz zu den<br />

Händen von Affen, die vor allem beim Klettern praktisch<br />

sind.<br />

Lange war umstritten, wann dieser Evolutionsschritt<br />

stattfand. Forscher der Universität Tübingen gingen dieser<br />

Frage mit einer neuartigen Methode nach: Sie untersuchten<br />

nicht nur erhaltene Knochen, sondern modellierten<br />

mithilfe von 3D-Technik die dazugehörige<br />

Muskulatur.<br />

Sie fanden erste Belege für den beweglichen Daumen<br />

bei den Homininen aus der Swartkrans-Fundstelle, die<br />

vor etwa zwei Millionen Jahren im Süden Afrikas gelebt<br />

haben. Dabei handelt es sich um frühe Vertreter der<br />

Gattung Homo, oder dem Paranthropus. Vermutet wird,<br />

dass Daumen und Hirnentwicklung gemeinsam für Evolutionsschritte<br />

sorgten: Dank dem Daumen verbesserte<br />

sich die Handhabung von Werkzeugen (z. B. für die Jagd),<br />

damit nahm die Menge verfügbarer Nahrung zu, was<br />

wiederum das Wachstum des Hirns begünstigte.<br />

spektrum.de<br />

10 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


iStock<br />

Covid–News<br />

• Die WHO und der ICN fordern<br />

dringend globale Gerechtigkeit bei der Verteilung<br />

der Covid-Impfstoffe. Das Vorgehen der<br />

reichen Staaten, die Impfstoffe auf Vorrat zu<br />

kaufen, sei eine moralische Kata strophe.<br />

ICN, 12. 2. 2021<br />

Wenn die Regierungen nicht jetzt in die Pflege investieren, droht der Kollaps<br />

der Gesundheitssysteme.<br />

IND2021: Zeit, um<br />

aufzuwachen<br />

Zum internationalen Tag der Pflege fordert der ICN die Regierungen<br />

ultimativ dazu auf, zu investieren, um den drohenden Tsunami des<br />

Mangels an Pflegefachpersonen abzuwenden.<br />

Der ICN betont seit mehreren Jahren mit dem übergeordneten<br />

Thema «Nurses: A Voice to Lead» die zentrale Rolle von Pflegefachpersonen<br />

in Führungspositionen. Die Covid-Pandemie, die<br />

im Year of the Nurse dazu geführt hat, dass anstatt feiern ein<br />

beinahe übermenschlicher Einsatz der Pflegefachpersonen angesagt<br />

war, habe die Schwächen der Gesundheitssysteme schonungslos<br />

offengelegt, sagt ICN-Präsidentin Annette Kennedy.<br />

Der ICN hat deshalb bis zum International Nurses Day IND einen<br />

Countdown gestartet, auch im Hinblick auf die World Health<br />

Assembly der WHO, die kurz nach dem IND die Strategie der<br />

WHO im Bereich Pflege und Hebammenwesen 2021 bis 2025<br />

definieren wird. «Ich glaube nicht, dass die Regierungen auf den<br />

Tsunami vorbereitet sind, der aufgrund des globalen Mangels<br />

an Pflegefachpersonen auf sie zukommen wird», so Kennedy.<br />

Es gehe darum aufzuzeigen, dass es um Leben und Tod geht.<br />

10 Millionen Pflegefachpersonen fehlen bis 2030 weltweit. «Wir<br />

brauchen Investitionen, und wir brauchen sie jetzt!»<br />

www.icnvoicetolead.com<br />

• Die Coronapandemie bremst die<br />

Erderwärmung wohl nur minim.<br />

Zwar wurden weniger Treibhausgase<br />

ausgestossen. Die Luft war insgesamt<br />

aber auch sauberer. Luftverschmutzung,<br />

z. B. durch Russund<br />

Schwebeteilchen, kühlt<br />

jedoch die Atmosphäre. Um den<br />

Effekt auszugleichen, müssen die<br />

Treibhausgase reduziert werden.<br />

Spektrum.de<br />

• Drei Tage nach Start der Impfkampagne<br />

hat Chile bereits eine halbe Million der<br />

18 Millionen EinwohnerInnen geimpft.<br />

Le Point<br />

• Das Orchestre de la Suisse romande<br />

bietet ein spezielles Konzerterlebnis an:<br />

Ein Musiker spielt für eine Person, und<br />

das zum Beispiel in einem Blumenladen.<br />

Le Temps, 9. 2. 2021<br />

Anthroposophische Medizin befürwortet<br />

Covid-Impfung<br />

Die anthroposophischen Ärztegesellschaften und die Medizinische<br />

Sektion am Goetheanum unterstützen die Covid-Impfung.<br />

«Die Impfung gegen Sars-CoV-2 ist ein wichtiges Element zur Bekämpfung<br />

der Covid-19-Pandemie», schreiben die Internationale Vereinigung<br />

anthroposophischer Ärztegesellschaften und die Medizinische<br />

Sektion am Goetheanum in ihrer Medienmitteilung. Ihrer Einschätzung<br />

nach zeigen die zugelassenen Impfstoffe gute Wirksamkeits- und<br />

Sicherheitsdaten, auch wenn schwerwiegende Nebenwirkungen erst<br />

dann erfasst werden können, wenn viele Menschen geimpft und ausreichend<br />

lange im Vergleich zu Ungeimpften beobachtet werden.<br />

Die anthroposophische Medizin baut auf Freiwilligkeit sowie eine<br />

umfassende Stärkung der Resilienz. «Das Impfen ist von Massnahmen<br />

zu begleiten, die die Gesundheit stärken und die individuelle Widerstandsfähigkeit<br />

fördern.» Dazu gehören Ernährung, psychologische<br />

und soziale Faktoren.<br />

Medienmitteilung Goetheanum, 5. 2. 2021<br />

Neben der Impfung gelte es auch,<br />

die Resilienz zu stärken, sagt die<br />

anthroposophische Medizin<br />

AdobeStock<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

11


Pflegepraxis<br />

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)<br />

Für einen besseren Zugang zur<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen haben ein erhöhtes Risiko für verschiedene<br />

Erkrankungen, doch schon ein Arztbesuch kann für sie ein fast unüberwindbares<br />

Hindernis sein. Ein Projekt im Kanton Waadt sucht nach Möglichkeiten, um die Versorgung<br />

im somatischen Bereich zu verbessern.<br />

Text: Delphine Roduit, Véronique Barathon, Isabelle Steffen, Elodie Steffen, Jérôme Favrod<br />

123rf<br />

Der Besuch der Arztpraxis ist für Menschen mit ASS eine immense Herausforderung: Unbekannte Menschen, ungewohnte Umgebung,<br />

Licht und Lärm verursachen Angst und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.<br />

12 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


«Es ist schon schwierig, einen Termin abzumachen, wenn ich<br />

zum Arzt muss», sagt Véronique Barathon. «Telefonieren<br />

macht mir Angst. Ich weiss nicht immer, welchen Arzt ich<br />

brauche, oder wie ich erklären soll, warum ich einen Termin<br />

haben muss. Ich verstehe nicht immer, was man mich fragt.<br />

Ideal ist es, wenn ich den Termin online machen kann.» Aber<br />

auch die Gesundheitsfachpersonen können sich überfordert<br />

fühlen, wenn sie mit Menschen wie Véronique Barathon zu<br />

tun haben. Denn die junge Frau leidet an einer Autismus-<br />

Spektrum-Störung (ASS).<br />

Es wäre daher wichtig, das Personal in der Somatik zu den<br />

Besonderheiten in der Versorgung von Menschen mit ASS zu<br />

sensibilisieren. Zum Beispiel auch mit einfachen Empfehlungen,<br />

um eine medizinische Konsultation vorzubereiten und<br />

durchzuführen. Einen entsprechenden Auftrag erhielt die<br />

Fachhochschule Gesundheit La Source in Lausanne im Rahmen<br />

des Projekts «Ici TSA» (Ici Tous sont accuellis / Hier sind<br />

alle willkommen). Die Abkürzung TSA steht für Troubles du<br />

spectre autistique, dem französischen Ausdruck für Autismus-Spektrum-Störung.<br />

Ziel von «Ici TSA» ist es, Lösungsansätze<br />

im Zusammenhang mit dem Zugang von Erwachsenen<br />

mit ASS zur medizinischen Grundversorgung erarbeiten, z. B.<br />

für Blutentnahmen, Blutdruckmessungen oder EKGs. Zudem<br />

will Ici TSA Praxen der medizinischen Grundversorgung<br />

identifizieren, die die Kompetenzen haben, um Menschen mit<br />

ASS zu betreuen. Damit sollen konkrete Lösungen für ihre<br />

Probleme beim Zugang zur Versorgung angeboten werden.<br />

Dann kommt die Angst vor dem<br />

Wartezimmer. Wo soll ich mich hinsetzen?<br />

Wer schaut mich an? Es ist<br />

hell und laut, das Telefon klingelt.<br />

Im Projekt Ici TSA bot sich die Möglichkeit, Menschen, die<br />

von einer ASS betroffen sind, zu treffen und zu interviewen.<br />

In diesem Artikel werden nach einem kurzen Überblick über<br />

den Wissensstand zu ASS und verwandte Störungen Auszüge<br />

aus diesen Treffen geschildert: Veronique Barathon arbeitet<br />

als Peer in diesem Bereich und erzählt über die Schwierigkeiten,<br />

die sie als Betroffene erlebt. Isabelle Steffen und<br />

ihre Tochter Elodie beschreiben die Situation ihrer Familie,<br />

und insbesondere das Problem der Geschwister, die oft vergessen<br />

werden. Sie zeigen die täglichen Herausforderungen,<br />

mit denen Menschen mit Autismus und ihre Angehörigen<br />

konfrontiert sind, insbesondere im Bereich des Zugangs zur<br />

Gesundheitsversorgung.<br />

AUTISMUS-SPEKTRUM-STÖRUNGEN<br />

Vielfältige Symptome<br />

ASS sind im allgemein mit verschiedenen anderen Störungen<br />

verbunden, die in Kombinationen vorkommen können:<br />

• Entwicklungsstörungen: kognitive Störungen, Störungen<br />

oder Absenz der Sprachfähigkeit, Aufmerksamkeitsdefizite,<br />

motorische Schwierigkeiten (z. B. Dyspraxie)<br />

• Neurologische Störungen, z. B. Epilepsie<br />

• Psychiatrische wie Angststörungen, Depression, Zwangsstörungen<br />

• Verhaltensstörungen wie selbstverletzendes Verhalten,<br />

Schreien, repetitive Bewegungen.<br />

• Gastro-intestinale Beschwerden aufgrund von Intoleranzen<br />

und Allergien.<br />

• Störungen des Immunsystems, der Atmung oder muskuloskeletaler<br />

Art.<br />

• Sensorisch / taktile (Hypo- oder Hypersensibilität; betrifft<br />

zwischen 80 bis 90 Prozent der Menschen mit ASS) resp.<br />

auditive Probleme (Überempfindlichkeit auf Geräusche).<br />

Aktueller Wissensstand<br />

Autismus ist eine neuronale Entwicklungsstörung, von der<br />

etwa ein Prozent der Bevölkerung betroffen ist. Auf vier betroffene<br />

Knaben kommt ein Mädchen. Es ist also wahrscheinlich,<br />

als Gesundheitsfachperson mit Menschen mit ASS konfrontiert<br />

zu werden.<br />

Die fünfte Ausgabe des Diagnostischen und statistischen Leitfadens<br />

psychischer Störungen (DSM-5) der amerikanischen<br />

psychiatrischen Gesellschaft definiert zwei Hauptkriterien<br />

für die Diagnose ASS: Erstens anhaltende Defizite in der sozialen<br />

Kommunikation und Interaktion und zweitens eingeschränkte,<br />

repetitive Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten.<br />

Man spricht auch von Neuroatypie. Die Ursachen<br />

der Störung sind noch nicht vollständig geklärt, auch wenn<br />

inzwischen anerkannt ist, dass zahlreiche Gene beteiligt sind.<br />

Während der pränatalen Phase kommt es zu Störungen in der<br />

Entwicklung von einer oder mehreren Gehirnfunktionen. Das<br />

betrifft insbesondere motorische Funktionen, sowie die Integration<br />

von sensorischen, sprachlichen, emotionalen, kognitiven<br />

und verhaltensbezogenen Funktionen. Die Ausprägung<br />

von ASS ist von Person zu Person sehr unterschiedlich (s. Box<br />

S. 17). Man spricht daher auch nicht mehr von Autismus,<br />

sondern von ASS (im Plural) sprechen.<br />

Diagnose und Zugang zur Versorgung<br />

Die Diagnose wird auf der Basis von allgemeinen und spezifischen<br />

Abklärungen gestellt, unter Einbezug der betroffenen<br />

Person, ihrer Angehörigen und von Fachpersonen. Erste Anzeichen<br />

können bereits im Alter von 18 bis 36 Monaten beobachtet<br />

werden. Es gibt heute Anstrengungen, frühzeitig<br />

eine Abklärung durchzuführen. Zahlreiche erwachsene Betroffene<br />

sind sich der Ursache ihrer Probleme nicht bewusst<br />

und versuchen, sich anzupassen, was oft mit erheblichem<br />

Stress einhergeht. Daher bleibt eine ASS nicht selten unerkannt,<br />

auch wenn Betroffene somatische oder psychiatrische<br />

Behandlung benötigen.<br />

Zahlreiche Hindernisse (organisatorischer, relationaler, umfeldbezogener<br />

Art oder im Verhalten) komplizieren eine Untersuchung<br />

im Fall einer Erkrankung. Die Versorgung dieser<br />

Patientinnen und Patienten ist erschwert. Für eine Person mit<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

13


Pflegepraxis<br />

FRÜHERKENNUNG<br />

Anzeichen für ASS erfassen<br />

Einfache Untersuchungen werden als<br />

invasiv erlebt und können bei hypersensiblen<br />

Menschen mit ASS zum Teil Schmerzen<br />

verursachen<br />

Die Tessiner Stiftung<br />

ARES hat für die Früherkennung<br />

von ASS bei<br />

Kindern ein Manual entwickelt,<br />

dank dem Hinweise<br />

auf eine Autismus-<br />

Spektrum-Störung erfasst<br />

und bewertet werden<br />

können. Damit wird eine<br />

raschere Diagnostik<br />

möglich. Das Buch ist für<br />

die Früherkennung von<br />

Kindern gedacht, es lässt<br />

sich jedoch auch für<br />

Erwachsene verwenden.<br />

Zielpublikum von «Grüne<br />

und rote Klingel» sind Fachpersonen aus dem Bildungsbereich,<br />

es eignet sich aber auch für die Pädiatrie oder die<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das Buch wird in den<br />

nächsten Wochen auf deutsch gedruckt und kann bei ARES<br />

bestellt werden.<br />

www.fondazioneares.com<br />

123rf.com<br />

ASS ist es – unabhängig von der Schwere der Störung – mit<br />

erheblichen Anstrengungen verbunden, sich in medizinische<br />

Behandlung zu begeben. Gleichzeitig haben Menschen mit<br />

ASS ein erhöhtes Risiko für diverse Erkrankungen. Der erschwerte<br />

Zugang zur Gesundheitsversorgung kann also<br />

schwerwiegende Konsequenzen haben.<br />

Véronique Barathon erhielt die Diagnose, die ihr Leben auf<br />

den Kopf stellen würde, mit 28 Jahren. Ihre Vergangenheit<br />

war von zahlreichen Schwierigkeiten geprägt. In der Folge<br />

machte sie sich auf einen persönlichen und beruflichen Weg,<br />

der darin mündete, dass sie nun als Peer arbeitet. Sie erzählt<br />

von den vielen Hindernissen, die sie antrifft, wenn sie medizinische<br />

Versorgung braucht.<br />

Der Arztbesuch, eine Herausforderung<br />

Eine Schwierigkeit kann schon darin bestehen, Schmerzen<br />

abzuklären. Menschen mit ASS leiden sehr häufig unter einer<br />

Über- oder Unterempfindlichkeit bezüglich ihres Körpers.<br />

Zudem fällt es ihnen schwer, über ihre Empfindungen zu<br />

kommunizieren. «Man muss erklären, weshalb man bei der<br />

Ärztin oder dem Arzt ist. Das ist sehr kompliziert ist, weil<br />

wir nicht immer gut beschreiben oder über uns reden können»,<br />

sagt Véronique. Die Auskultation wird als invasiv erlebt,<br />

ebenso wie die Notwendigkeit, sich auszuziehen oder vom<br />

Arzt oder der Ärztin ohne Vorwarnung berührt zu werden.<br />

«Bestimmte Untersuchungen verursachen Schmerzen. Ich<br />

habe eine Hypersensibilität, weshalb mir zum Beispiel die<br />

Messung des Blutdrucks wehtut.»<br />

Die Menschen mit ASS nach Sensibilitäten zu fragen, sie zu<br />

warnen, bevor man sie berührt, ein manuelles Blutduckmessgerät<br />

zu verwenden, zu fragen, welcher Arm besser ist für<br />

eine Blutentnahme oder ob ein Pflaster oder Verband sie stört,<br />

und wenn ja, vorzuschlagen, es wegzulassen – das sind alles<br />

einfache Möglichkeiten, die die Situation für Menschen mit<br />

ASS erheblich erträglicher machen können. Betroffene, die<br />

Vorhersehbarkeit ist für Menschen mit<br />

ASS ein wichtiges Bedürfnis.<br />

Unbekanntes und Veränderungen<br />

lösen Angst aus.<br />

nonverbal sind, können Piktogramme oder digitale Hilfsmittel<br />

verwenden, vorausgesetzt, sie wurden im Umgang mit<br />

diesen Kommunikationswerkzeugen geschult.<br />

Die Vorhersehbarkeit ist für alle Menschen mit ASS ein wichtiges<br />

Bedürfnis. Unbekanntes und Veränderungen lösen<br />

Angst aus, wie auch der erste Termin, erklärt Véronique Ba-<br />

14 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Wenn man weiss, wie man einem<br />

Menschen mit ASS begegnet und<br />

ihn pflegt, weiss man es auch bei allen<br />

anderen Menschen.<br />

rathon: «Man muss überlegen, wie man dorthin kommt, welchen<br />

Weg man nehmen soll, ob man begleitet werden will<br />

oder nicht. Und man hat Angst, dass man stört.»<br />

Auch das Warten ist oft schwierig: «Wenn man einmal angekommen<br />

ist, kommt die Angst vor dem Wartezimmer. Wo<br />

soll ich mich hinsetzen? Wer schaut mich an? Es hat helles<br />

Licht, Lärm, das Telefon klingelt. Man muss immer alles analysieren<br />

und kann sich nicht einfach hinsetzen. Man wird<br />

von Informationen überflutet. Die Wartezeit, die sehr lang<br />

sein kann, lässt aufdringlichen Gedanken und Ängsten freien<br />

Lauf. Wir fangen dann mit selbststimulierendem Verhalten<br />

an (Schaukeln, Bewegen, Sprechen), was dazu führt, dass die<br />

Leute uns anstarren, weil es komisch aussieht, und alles wird<br />

noch beängstigender.» Die Wartezeit für Menschen mit ASS<br />

möglichst kurz zu halten erlaubt es ihnen, sehr viel Energie<br />

zu sparen. Auch die Möglichkeit, dass sie sich alleine an einem<br />

ruhigen und nicht zu hell erleuchteten Ort hinsetzen<br />

können, kann die Wartezeit erleichtern.<br />

Vorhersehbarkeit und Kontrolle sind wichtig<br />

«Dann kommt die Untersuchung» erzählt Véronique weiter.<br />

«Im besten Fall kenn man den Arzt oder die Ärztin schon.<br />

Sonst müssen wir das Gesicht kartografieren, und versuchen,<br />

die Person zu identifizieren.» Dieser Aspekt wird aktuell<br />

durch das Tragen von Masken erschwert. Grundsätzlich sind<br />

aber distanzierende Gesten für Menschen mit ASS hilfreich,<br />

da sie ihnen ermöglichen, Körperkontakt wie z. B. Händeschütteln<br />

zu vermeiden. «Oft geht es zu schnell, es kommen<br />

zu viele Informationen auf einmal», erklärt Véronique. Der<br />

Arztbesuch ist eine Herausforderung: «Es ist invasiv, beängstigend<br />

und stressig. Das betrifft sowohl den Körper wie die<br />

Umgebung. Man muss sich einem Ort und einer Person ausliefern.<br />

Man verliert die Kontrolle. Aber wir brauchen Kontrolle,<br />

denn das Leben ist unkontrollierbar. Man muss einen<br />

Moment loslassen, damit die Untersuchung möglich ist, was<br />

aber sehr schwierig ist. Nach dem Arztbesuch bin ich jeweils<br />

erschöpft und verstört. Ich brauche Stunden, bis ich mich<br />

erholt habe und kann den ganzen Tag nichts anderes mehr<br />

machen. Wenn wir es schaffen, zum Arzt zu gehen, nehmen<br />

wir wahnsinnig viel auf uns, was zu Anfällen und Überlastung<br />

führen kann. Oder wir schaffen es nicht, prokrastinieren<br />

und vermeiden den Besuch so lange wie möglich.»<br />

Véronique kann ihre Erfahrungen mit Worten ausdrücken,<br />

aber das ist nicht bei allen Menschen mit ASS der Fall. Angehörige<br />

von nonverbalen Menschen mit oder ohne geistige<br />

Behinderung beschreiben ähnliche Probleme, auch wenn jede<br />

Situation anders ist. Oft braucht es erhebliche Anpassungsleistungen<br />

von den Patienten und ihren Familien. Aber Gesundheitsfachleute<br />

können die Situation mit zum Teil einfachen<br />

Mitteln erleichtern: Erkundigen Sie sich bei den<br />

Betroffenen oder Angehörigen nach spezifischen Bedürfnissen.<br />

Schicken Sie im Vorfeld Fotos von den Räumlichkeiten<br />

und den Personen, damit die Vorhersehbarkeit grösser ist.<br />

Erklären Sie, was Sie tun und kündigen Sie Berührungen an.<br />

Reden Sie nicht zu viel und stellen Sie immer nur eine Frage<br />

auf einmal – um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Eltern – und Geschwister – einbeziehen<br />

Menschen mit ASS sind sehr heterogen. Es kann sein, dass<br />

sie von Lehrpersonen oder von Familienmitglieder begleitet<br />

werden. Diese sind oft eine wertvolle Ressource, da sie mit<br />

den spezifischen Bedürfnissen und der Funktionsweise ihres<br />

Angehörigen vertraut sind. Es ist also wichtig, die Expertise<br />

der Familienmitglieder zu berücksichtigen, aber auch die<br />

Auswirkungen, die der Alltag mit einem Menschen mit ASS<br />

auf das eigene Leben hat.<br />

Der Sohn von Isabelle Steffen war sechs Jahre alt, als bei ihm<br />

eine Entwicklungsstörung des atypischen autistischen Typs<br />

diagnostiziert wurde. Isabelle Steffen sagt: «Für uns Eltern<br />

war es schwierig, diese Diagnose zu verstehen. In diesem<br />

Moment hatte ich nur eine Idee im Kopf: Ich muss meinen<br />

Sohn retten. Was soll ich tun? Wie geht man vor? Mir wurde<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

15


Pflegepraxis<br />

gesagt, dass ich in zwei Jahren wiederkommen soll, um seine<br />

Entwicklung zu überprüfen. Wir hatten früh Anzeichen<br />

gesehen, er hat erst etwa mit sechs angefangen zu sprechen.<br />

Der Kinderarzt beruhigte mich und sagte, das sei, weil er der<br />

ältere sei und dazu ein Junge. Ich musste hartnäckig bleiben,<br />

um Hilfe zu bekommen. Alle verharmlosten die Sache eher.<br />

Wir fingen an, viel zum Thema zu lesen, bis mir eines Tages<br />

eine Mutter alles anders erklärte und ich endlich verstand.<br />

Es hat lange gedauert, bis wir die richtigen Fachleute gefunden<br />

haben, die die richtigen Methoden kannten. Es waren für<br />

alle schwierige Jahre.»<br />

Die zwei Jahre jüngere Schwester Elodie beschreibt die ungewöhnliche<br />

Dynamik, in der sie aufgewachsen ist: «Als<br />

Man übernimmt unfreiwillig die<br />

Rolle eines dritten Elternteils.<br />

Man fühlt sich verantwortlich für das<br />

Wohlergehen des Geschwisters.<br />

Schwester übernimmt man unfreiwillig die Rolle eines dritten<br />

Elternteils. Als Kind verstand ich meinen Bruder oft besser<br />

als meine Eltern und konnte leichter mit ihm kommunizieren.<br />

Man verlässt seine Rolle als Schwester. Es gibt Spannungen,<br />

wenn man merkt, dass man gewisse Sachen früher kann als<br />

der Bruder, obwohl er älter ist. Man fühlt sich schnell verantwortlich<br />

für das Wohlergehen des Geschwisters und merkt,<br />

dass das für das ganze Leben dauern wird. Man versteht,<br />

dass die Eltern sich Sorgen machen, wenn sie einmal nicht<br />

mehr da sein werden. Auch wenn ich nicht darum gebeten<br />

habe, werde ich mein Leben lang für ihn verantwortlich sein.<br />

Das beeinflusst meine ganze Zukunft.»<br />

Elodie erzählt von den Gelegenheiten, bei denen sie ihren<br />

Bruder zu Terminen begleitet hat, in die Logopädie oder in<br />

die Kinderpsychiatrie: «Wir befinden uns in dieser für ein<br />

Kind sehr speziellen Umgebung. Die Fachpersonen nehmen<br />

sich leider keine Zeit für das begleitende Geschwister. Dafür<br />

ist niemand zuständig. Die Fachperson ist für das betroffene<br />

Kind und die Eltern da. Wir sind dabei, sehen und bekommen<br />

alles mit, alle Gefühle, die Traurigkeit und den Stress der<br />

Eltern. Man versucht, irgendwie seinen Platz zu finden. Mir<br />

ist es wichtig, die Lage der Geschwister in dieser ungewöhnlichen<br />

Situation zu zeigen, denn wir gehen oft vergessen.»<br />

«Ich wäre gern in einer Gruppe mit anderen Kindern gewesen,<br />

die in der gleichen Situation sind», fährt sie fort. «Die Eltern,<br />

haben schon ein Kind, dem es nicht gut geht, und versuchen<br />

trotzdem, ihr Bestes zu geben. Aber alle fühlen sich unwohl.<br />

Also versucht man, alles kleinzuhalten und zu relativieren.<br />

Die Folge davon ist, dass man seine Gefühle negiert. Der<br />

Kinderarzt hat mich nie gefragt, wie es für mich ist. Ich hätte<br />

gerne mit jemandem über meine schwierige Situation gesprochen,<br />

ohne die Eltern. Es gibt bezüglich Autismus ein<br />

Tabu, aber nicht nur hier. Es gibt viele Geschwisterkinder,<br />

die von ganz unterschiedlichen Dingen betroffen sind: Behinderungen,<br />

chronische Krankheiten, Sterben, LGBT-Menschen.<br />

Sie werden übersehen.»<br />

Isabelle Steffen hilft der Austausch mit anderen betroffenen<br />

Menschen, zum Beispiel in Autismusvereinigungen: «Man<br />

kann mit Menschen reden, die das gleiche erleben und erhält<br />

Tipps und Ratschläge. Es gibt heute auch Gruppen für Geschwisterkinder<br />

im Bereich ASS, aber es bestehen noch grosse<br />

Lücken. Es wäre hilfreich, wenn es in den Kliniken eine Beratungsstelle<br />

für Geschwister gäbe, die mit allen möglichen<br />

Unterschieden oder Krankheiten leben. Ohne Altersbeschränkung.<br />

Denn es gibt auch Erwachsene, die ihre gesamte Kindheit<br />

mit einem andersartigen Geschwisterkind verbracht<br />

haben. Wer hat sich um sie gekümmert?»<br />

Die Beiden weisen auf Verbesserungsmöglichkeiten hin: «Es<br />

gibt zwei Bereiche: Die Schaffung von spezifischen Angeboten<br />

und die Ausbildung der Gesundheitsfachleute. Ich weiss,<br />

dass man viel von ihnen erwartet, aber es würde helfen, wenn<br />

sie automatisch fragen würden: ‹Was ist mit der Familie im<br />

weiteren Sinn? Wie läuft es zu Hause? Kennen Sie dieses oder<br />

jenes Angebot?› Auch wenn die Geschwister es nicht gleich<br />

nutzen möchten, wissen sie so wenigstens, dass da jemand<br />

ist, der sich bewusst ist, dass es für sie auch schwierig sein<br />

kann.»<br />

Sich für das Thema Autismus-Spektrum-Störungen zu interessieren,<br />

für die Erfahrungen der Betroffenen – Patient/Patientin<br />

und Angehörige – heisst, das eigene Verhältnis zu Differenz<br />

und Andersartigkeit, und zu den Werten, die man im<br />

Beruf verkörpern möchte, zu hinterfragen. Jeder Mensch hat<br />

Besonderheiten, in der Art zu kommunizieren, zu erleben<br />

oder sich zu verhalten. Das gilt für jedes Individuum, und<br />

ganz besonders für neuroatypische Menschen. Das Projekt<br />

Ici TSA vertritt die Idee, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung<br />

für Menschen mit ASS verbessert werden kann,<br />

wenn man ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt. Das<br />

betrifft nicht nur Menschen mit ASS, sondern alle Patientinnen<br />

und Patienten. Um es mit Isabelle Steffen zu sagen:<br />

«Wenn man weiss, wie man einem Menschen mit ASS begegnet<br />

und ihn pflegt, weiss man es auch bei allen anderen Menschen.»<br />

Autorinnen und Autor<br />

Delphine Roduit Dozierende Fachhochschule La Source,<br />

Lausanne, d.roduit@lasource.ch<br />

Jérôme Favrod ordentlicher Professor Fachhochschule La<br />

Source, Lausanne<br />

Véronique Barathon Peer, Abteilung ASS bei Erwachsenen,<br />

Centre ressource de réhabilitation psychosociale, Lyon<br />

Isabelle Steffen Mitglied Vorstand Autisme Suisse Romande,<br />

Mitgründerin Galerie Syndrome artistique, Lausanne<br />

Elodie Steffen Tochter von Isabelle Steffen<br />

16 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Interview<br />

MANUELA KOCHER HIRT, PRÄSIDENTIN VON AUTISMUS BERN<br />

«Pflegefachpersonen bringen viel mit, was Menschen mit ASS hilft»<br />

Dank ihrer Arbeitsweise sind Pflegefachpersonen in einer guten Position, um frühzeitig zu erkennen,<br />

dass unter Umständen eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegen könnte. So liesse sich die lange Wartezeit<br />

bis zu einer Diagnose verkürzen, die für Betroffene und Angehörige ein grosses Problem ist, erklärt<br />

Manuela Kocher Hirt.<br />

<strong>Krankenpflege</strong>: Ist die Problematik des schwierigen Zugangs<br />

von Menschen mit ASS zur medizinischen Versorgung<br />

auch bei Autismus Bern ein Thema?<br />

Manuela Kocher Hirt: Immer wieder. Das Problem liegt aber<br />

grundsätzlich in den sehr langen Wartefristen, bis man überhaupt<br />

eine Abklärung hat. Dazu kommt, dass in der Schweiz<br />

sehr viele Jugendliche und Erwachsene keine Diagnose haben.<br />

Sie haben Schwierigkeiten, zum Beispiel in der Schule oder im<br />

Job, verlieren immer wieder die Stelle, erleiden ein Burn-out<br />

oder eine Depression und kommen dann vielleicht irgendwann<br />

in psychiatrische Behandlung, wo man erst merkt, dass sie diese<br />

andere Wahrnehmungsverarbeitung haben.<br />

zVg<br />

Es fehlt also an den Kapazitäten für die Abklärung?<br />

Zum einen mangelt es an Fachpersonen, die eine Diagnose<br />

stellen können, zum anderen gibt es Lücken bei der Betreuung<br />

nachher. Ich erhalte immer wieder Anrufe von Leuten, die jemanden<br />

für die Begleitung suchen. In einer akuten Situation<br />

findet man in nützlicher Frist niemanden, der auf Menschen mit<br />

ASS spezialisiert ist. Was wichtig zu verstehen ist: ASS ist eine<br />

andere Funktionsweise von Gehirn, Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung.<br />

Das hat man von Geburt an und nimmt<br />

es das Leben lang mit. Eine möglichst frühe Diagnose wäre extrem<br />

wichtig, damit Kinder in die Regelschule integriert werden<br />

können, eine Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt machen und<br />

auch dort arbeiten können. Es gibt hier sehr grosse Hürden.<br />

Was könnten Pflegefachpersonen andere Gesundheitsfachleute<br />

dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert?<br />

Wichtig wäre eine grössere Sensibilisierung bei allen, die mit<br />

kleinen Kindern zu tun haben, damit die Früherkennung verbessert<br />

wird. Es gibt dazu ein Buch der Tessiner Stiftung ARES,<br />

das dabei unterstützen kann (s. Box S. 14). Im Tessin wird das<br />

schon systematisch eingesetzt, in Kitas, Kindergärten und so<br />

weiter. Es wäre gut, wenn auch Gesundheitsfachleute in der<br />

Pädiatrie oder in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Lage<br />

wären, Symptome von Kindern mit ASS zu erkennen.<br />

Dass sie also aufgrund von bestimmten Anzeichen auf die<br />

Idee kämen, dass ASS vorliegen könnte?<br />

Ja. Ich bin froh, dass das Thema ASS auch in der Pflege aufkommt.<br />

Pflegefachpersonen gehen sehr intensiv auf den Patienten,<br />

die Patientin ein. Sie machen eine Anamnese, die Pflegeplanung,<br />

merken, wie ein Mensch funktioniert und auf dieser<br />

Basis setzen sie Massnahmen und Ziele. Bei einem Menschen<br />

mit Angststörungen dachte man früher zum Beispiel nicht daran,<br />

dass das eine autistische Wahrnehmungsstörung sein<br />

könnte. Menschen mit ASS brauchen Klarheit, Vorhersehbarkeit,<br />

Struktur. Sie müssen wissen, was wann kommt. Manche<br />

sind dabei äusserst pedantisch, fünf Minuten Verspätung können<br />

sie zum Teil kaum ertragen. Unter Umständen geht dann<br />

Manuela Kocher Hirt mit ihrer Tochter Fabienne und ihrem Mann<br />

Christoph. Fabienne war neun Jahre alt, als sie endlich die Diagnose<br />

ASS erhielt. Manuela Kocher Hirt ist auch Präsidentin der Sektion<br />

Bern des SBK und Mitglied des Berner Kantonsparlaments..<br />

einfach gar nichts mehr und man weiss nicht, was jetzt passiert<br />

ist. Pflegende bringen von ihrem Zugang und ihren Kompetenzen<br />

her viel mit, was autistischen Menschen hilft. Autisten können<br />

ihre Eindrücke nicht filtern. Das Gehirn von Menschen mit<br />

ASS leistet wahnsinnig viel. Sie müssen erst lernen, abzuwägen,<br />

was wichtig und was unwichtig ist. Sie können auch ihre<br />

Bedürfnisse nicht oder nur schlecht wahrnehmen und ausdrücken,<br />

gleichzeitig können Selbstverständlichkeiten für sie<br />

unerträglich sein. Wir Normalfunktionierenden müssen Menschen<br />

mit ASS eine Brücke bauen und sie in ihrer Welt abholen,<br />

denn alleine kommen sie nicht auf uns zu.<br />

Im Alltag kommt es also immer wieder zu herausfordernden<br />

Situationen?<br />

Die Spontaneität im Alltag geht für die Familien völlig verloren.<br />

Alles muss geplant werden und genau so ablaufen. Unsere<br />

Wochenenden sind oft nicht Erholung, sondern Stress, weil<br />

man bis ins Detail für Struktur sorgen muss. Und eben: Die<br />

lange Unsicherheit bis zu einer Diagnose ist extrem belastend.<br />

Kinder mit ASS werden immer noch x-mal abgeklärt, nicht<br />

selten fehldiagnostiziert und fehlbehandelt. Viele Familien<br />

kommen an und zum Teil über ihre Grenzen. Und es hält das<br />

Leben lang an, das vergisst man oft. Aber trotzdem: Der Umgang<br />

mit Menschen mit ASS ist auch sehr bereichernd. Sie sind<br />

wahr haftig und ehrlich – nichts ist geschönt oder geschminkt.<br />

Interview: Martina Camenzind<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

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Pflegepraxis<br />

Infektionsprävention und Spitalhygiene<br />

Fibs ist kein Hund<br />

Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie sind Infektionsprävention und Hygienemassnahmen<br />

in aller Munde. Die FachexpertInnen für Infektionsprävention und BeraterInnen<br />

für Spitalhygiene kämpfen jedoch seit Jahren gegen nosokomiale Infektionen und multiresistente<br />

Keime. Sie stehen allen Spital-Mitarbeitenden beratend zur Seite.<br />

Text: Yvonne Strässle<br />

Valérie Jaquet<br />

Wenn ich Sie noch vor einem Jahr gefragt<br />

hätte: «Wissen Sie, welche Tätigkeiten<br />

die Spitalhygiene ausführt?» hätten<br />

Sie mir vielleicht einige Themen,<br />

wie Händehygieneschulung oder Einführung<br />

neuer Mitarbeitender genannt.<br />

Seit der Pandemie mit SARS-CoV-2 hat<br />

die Spitalhygiene in den einzelnen Institutionen<br />

und medial an Präsenz gewonnen.<br />

Schulungen zu Isolationsmassnahmen<br />

werden durchgeführt<br />

oder Instruktionsfilme zum Masken-<br />

Nosokomiale Infektionen<br />

zu erkennen,<br />

zu erfassen und daraus<br />

Präventionsmassnahmen<br />

abzuleiten,<br />

sind die obersten Ziele<br />

der Spitalhygiene.<br />

tragen auf internen Kanälen gezeigt: Es<br />

werden neue Arbeitsanweisungen und<br />

Regelungen zu Hygienemassnahmen<br />

herausgegeben und an einigen Orten<br />

sind Mitarbeitende aus dem Spitalhygieneteam<br />

Mitglied der internen Taskforce<br />

ihrer Institution.<br />

Die Händedesinfektion wird pro Berufsgruppe und verschiedenen Indikationen elektronisch<br />

erfasst und am gleichen Tag ausgewertet. Das Personal erhält unmittelbar ein Feedback.<br />

Auch schon vor Covid-19<br />

Aber ja, die Spitalhygiene existierte<br />

auch schon vor Covid-19 und das Ge-<br />

18 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


«Forschung zur Spitalhygiene sind<br />

im Sinne von One Health von grosser<br />

Bedeutung»<br />

Im Spital erworbene Infektionen<br />

(nosokomiale Infektionen) stellen<br />

die wichtigste Komplikation medizinischer<br />

Behandlungen dar und erhalten<br />

in der aktuellen gesundheitspolitischen<br />

Diskussion einen<br />

immer grösseren Stellenwert. Wissenschaftliche<br />

Projekte zur Überwachung<br />

und Prävention nosokomialer<br />

Infektionen können dabei helfen,<br />

Evidenz für solche Massnahmen<br />

zu schaffen. So kann z. B. im<br />

Rahmen von Projekten die Wirksamkeit<br />

von Präventions-Bundles<br />

gezeigt werden, die dann auch in<br />

anderen Institutionen umgesetzt<br />

werden können. Die Wissenschaft<br />

hilft also, das Management und die<br />

Strategie hinsichtlich nosokomialer<br />

Infektionen zu optimieren.<br />

Nicole Bartlomé-Wyss,<br />

Fachexpertin für Infektionsprävention,<br />

Master of Public Health, Kantonsspital<br />

Aarau<br />

sundheitspersonal sieht sich ebenfalls<br />

schon länger mit spitalhygienischen<br />

Herausforderungen konfrontiert: Zum<br />

Beispiel mit multiresistenten Keimen,<br />

die keinen Halt vor der Tür einer Gesundheitsinstitution<br />

machen oder mit<br />

nosokomialen Infektionen, also Infektionen,<br />

die während des Aufenthaltes in<br />

einer Gesundheitsinstitution entstehen.<br />

Diese können zum Beispiel durch die<br />

Verwendung eines Blasenkatheters oder<br />

durch eine Übertragung von einem Patienten<br />

auf den anderen entstehen. Diese<br />

nosokomialen Infektionen zu erkennen,<br />

zu erfassen und Präventionsmassnahmen<br />

daraus abzuleiten, sind<br />

die obersten Ziele der Spitalhygiene.<br />

«Heute geht alles schneller»<br />

Isolationen führten wir 1997 hauptsächlich<br />

wegen dem Methicillin resistenten<br />

Staphylokokkus aureus<br />

(MRSA) durch. Da war die offene<br />

Drogenszene in Zürich aktuell. Zu<br />

jener Zeit konnte man neben dem<br />

Isolationsdienst noch viele weitere<br />

Aufgaben übernehmen. 2018<br />

brauchte es pro Tag anderthalb bis<br />

zwei Personen. Denn zum MRSA<br />

gesellten sich nach und nach<br />

weitere isolationspflichtige Keime<br />

hinzu. Zu Beginn fuhren wir mit<br />

unserem Velo im Spitaluntergrund<br />

zu den Abteilungen, verordneten<br />

auf Papier die Isolation und in der<br />

Spitalhygiene wurde eine Isolationskrankengeschichte<br />

angelegt.<br />

Heute geht alles elektronisch<br />

und viel schneller vor sich, denn<br />

sonst würden die Tage kein Ende<br />

nehmen.<br />

Heidi Giger,<br />

Beraterin für Spitalhygiene,<br />

war bis August 2018 im Universitätsspital<br />

Zürich, jetzt pensioniert.<br />

Was macht denn aber jetzt die Spitalhygiene<br />

den ganzen Tag? Als ich vor mehr<br />

als zehn Jahren in der Spitalhygiene<br />

angefangen habe, wusste ich das ehrlich<br />

gesagt nicht so genau. Und jetzt<br />

kann ich sagen: sehr viel Verschiedenes!<br />

In der Spitalhygiene zu arbeiten,<br />

ist sehr abwechslungsreich.<br />

Kollegial und beratend<br />

Kontrollrundgänge mit dem Zeigefinger<br />

gehören sicher der Vergangenheit an. Die<br />

moderne Spitalhygiene ist kollegial und<br />

beratend unterwegs. Beobachtungen zur<br />

Einhaltung der Händedesinfektion werden<br />

aber immer noch durchgeführt. Im<br />

Vergleich zu früher, wo das Personal der<br />

«Die Spitalhygiene ist ein<br />

interdisziplinäres Team»<br />

Damit anerkannte Massnahmen zur<br />

Reduktion von nosokomialen Infektionen<br />

korrekt umgesetzt werden,<br />

benötigen die Spitäler Fachpersonen,<br />

die Programme erarbeiten,<br />

Richtlinien festlegen und Interventionen<br />

erarbeiten. Damit dies mit<br />

dem medizinischen Personal erfolgreich<br />

umgesetzt werden kann,<br />

braucht es ein interdisziplinäres<br />

und interprofessionelles Team von<br />

unter anderem FachexpertInnen in<br />

Infektionsprävention und<br />

Infektiolog Innen mit Schwerpunkt<br />

in Infektionsprävention. Dieser Ansatz<br />

bringt verschiedene Erfahrungen<br />

und Kenntnisse zusammen, der<br />

Blickwinkel erweitert sich und die<br />

vorhandene Expertise vervielfältigt<br />

sich. Das sind gute Voraussetzungen<br />

an einem Spital, um Programme<br />

zu entwickeln, die zur Reduktion<br />

von Infektionen führen.<br />

Matthias Schlegel,<br />

Präsident Schweizerische<br />

Gesellschaft für Spitalhygiene,<br />

Leitender Arzt Spitalhygiene<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Spitalhygiene mit dem Klemmbrett auf<br />

der Abteilung die Beobachtungen notierte,<br />

gibt es heute eine App auf dem Handy<br />

oder Tablet. Die Händedesinfektion wird<br />

pro Berufsgruppe und mit verschiedenen<br />

Indikationen erfasst.<br />

Der grosse Vorteil der elektronischen<br />

Erfassung ist, dass am gleichen Tag eine<br />

Auswertung dieser Daten gezeigt werden<br />

kann und das Personal somit unmittelbar<br />

ein Feedback erhält. Während<br />

der Beobachtung kommt man gleichzeitig<br />

ins Gespräch mit dem Personal,<br />

tauscht sich über Hygienemassnahmen<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

19


Pflegepraxis<br />

«Immer wieder eine neue<br />

Herausforderung»<br />

Für Hygienefragen und Infektionskrankheiten<br />

habe ich mich immer<br />

interessiert. Das war auch der<br />

Grund, weshalb ich vom stationären<br />

Bereich in die Spitalhygiene gegangen<br />

bin. Ich wollte unbedingt zu<br />

meiner Grundausbildung noch etwas<br />

dazu lernen. Das Spital ermöglichte<br />

mir die Ausbildung zur Fachexpertin<br />

Infektionsprävention. Die<br />

Arbeit ist sehr vielseitig, und täglich<br />

gibt es neue Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Für mich war es<br />

die richtige Entscheidung, in die<br />

Spitalhygiene zu wechseln, weil<br />

dieser Bereich sehr abwechslungsreich<br />

ist und jeder Tag anders wird.<br />

Christina Gfeller,<br />

Fachexpertin für Infektionsprävention,<br />

Universitätsspital Bern<br />

aus und beantwortet Fragen. Diese Situationen<br />

erlebe ich als sehr wertvoll.<br />

So erfasse ich, ob die Massnahmen an<br />

der Basis umgesetzt werden können<br />

oder ob es Anpassungen braucht. Durch<br />

den regelmässigen Austausch mit Hygieneverantwortlichen<br />

(«Link Nurses»)<br />

auf den Abteilungen erhalten wir ebenfalls<br />

hilfreiche Rückmeldungen.<br />

Nosokomiale Infektionen<br />

Zur Verhütung nosokomialer Infektionen<br />

gibt es nationale und internationale<br />

Empfehlungen. Oft müssen diese jedoch<br />

auf den eigenen Betrieb angepasst<br />

werden. So zum Beispiel in der Pädiatrie,<br />

wo ein 3-jähriges Kind nicht in einer<br />

effektiven Händedesinfektion vor Verlassen<br />

des Zimmers instruiert werden<br />

kann. Und auch in einer Demenzabteilung<br />

müssen die Hygienemassnahmen<br />

der Klientel angepasst werden, damit<br />

«Bakterien und Viren machen<br />

keinen Halt»<br />

Wie die aktuelle Corona-Pandemie<br />

zeigt, kümmern Viren, Bakterien<br />

und andere Erreger weder Kantons-<br />

noch Landesgrenzen. Das<br />

zeigt, wie wichtig eine nationale<br />

Strategie-Koordination ist, trotz<br />

des föderalistischen Systems des<br />

Gesundheitswesens der Schweiz.<br />

Der Bundesrat hat die Reduktion<br />

von im Spital erworbenen Infektionen<br />

in seiner gesundheitspolitischen<br />

Gesamtschau «Gesundheit2020»<br />

zu einer der vorrangigen<br />

Massnahmen erklärt. Aus diesem<br />

Grund wurde die nationale Strategie<br />

zur Überwachung, Verhütung<br />

und Bekämpfung von healthcareassoziierten<br />

Infektionen (Strategie<br />

NOSO des Bundesamtes für Gesundheit)<br />

geschaffen. Die fibs ist<br />

zusammen mit anderen Organisationen<br />

ein wichtiger Partner im Projektteam<br />

der Strategie NOSO und<br />

kann dort ihre Expertise in der Verhütung<br />

von nosokomialen Infektionen<br />

wie zum Beispiel postoperativen<br />

Wundinfektionen, Urinkatheterassoziierten<br />

Blaseninfektionen,<br />

beatmungsassoziierten Lungenentzündungen<br />

etc. einbringen.<br />

Marie-Theres Meier,<br />

Fachexpertin für Infektionsprävention,<br />

Universitätsspital Zürich,<br />

Präsidentin Fibs<br />

sie durchführbar sind. Die Spitalhygiene<br />

erstellt Richtlinien mit Massnahmen,<br />

die eine Übertragung von Keimen verhindern<br />

soll. Um die Umsetzung in der<br />

Praxis zu gewährleisten, ist es aber<br />

wichtig, das Personal direkt am Patientenbett<br />

in die Planung der Massnahmen<br />

miteinzubeziehen.<br />

«Ist die Spielecke hygienisch?»<br />

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.<br />

Das ist auch in spitalhygienischen<br />

Themen so. Zum Beispiel<br />

wenn man nachfragt, mit welchen<br />

Patienten ein Kind Kontakt hatte,<br />

bei dem kurz nach Spitaleintritt<br />

plötzlich die typischen Varizellenbläschen<br />

auftreten. Denn Antworten<br />

wie: Er war gestern in der Spielecke<br />

und hat seinen Mitpatienten<br />

oft in den Arm genommen, kommen<br />

nicht selten vor. Auch die körperliche<br />

Nähe zum Personal ist ein<br />

grosses Thema: Kinder werden oft<br />

auf den Arm genommen, sei es um<br />

zu beruhigen oder den Schoppen zu<br />

geben. Was für das Kind unerlässlich<br />

und wichtig ist, stellt aus spitalhygienischer<br />

Sicht eine grosse<br />

Herausforderung dar: Wie kann<br />

trotz körperlicher Nähe eine Keimübertragung<br />

verhindert werden?<br />

Lea Nussbaumer<br />

Fachexpertin für Infektionsprävention,<br />

Kantonsspital Luzern<br />

Wundinfektionen erfasst<br />

Auch die Erfassung von Daten, z. B. von<br />

nosokomialen Infektionen, ist ein immer<br />

grösser werdender Bestandteil der<br />

Arbeit in der Spitalhygiene. Die schweizweit<br />

grösste Erfassung ist diejenige von<br />

Wundinfektionen nach definierten Operationen.<br />

2019 beteiligten sich daran<br />

rund 170 Spitäler. Die Daten werden<br />

systematisch nach einem Protokoll erfasst<br />

und erlauben somit einen Vergleich<br />

unter den Spitälern.<br />

Aus spitalhygienischer Sicht noch wichtiger<br />

als der Vergleich mit den anderen,<br />

ist die Kommunikation der Daten im<br />

eigenen Betrieb und die daraus abgeleiteten<br />

Massnahmen zur Verbesserung.<br />

Diese können dank der der fortlaufen-<br />

20 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Valérie Jaquet<br />

Beraten statt mit dem Zeigefinger kontrollieren<br />

– die Fachexpertin für Infektionsprävention<br />

erklärt, wie nosokomiale Infektionen<br />

verhindert werden können.<br />

Lehrgang «Infektionsprävention im Gesundheitswesen»<br />

an, der die Absolventinnen<br />

und Absolventen auf die höhere<br />

Fachprüfung vorbereitet. Der Abschluss<br />

der Prüfung berechtigt das Tragen des<br />

Titels Fachexpertin/Fachexperte für<br />

Infektionsprävention. Diese Änderung<br />

zeigt sich auch im Namen der deutschsprachigen<br />

Interessengruppe für Fachexpertinnen/Fachexperten<br />

für Infektionsprävention<br />

und Beraterinnen/Berater<br />

für Spitalhygiene des SBK, kurz<br />

Fibs (siehe Box rechts).<br />

Autorin<br />

Yvonne Strässle, Leitende Fachexpertin<br />

für Infektionsprävention und Spitalhygiene,<br />

Universitäts-Kinderspital<br />

Zürich, yvonne.straessle@kispi.uzh.ch<br />

INSERAT<br />

FIBS<br />

Interessengruppe<br />

des SBK<br />

Wie gut die Händedesinfektion durchgeführt<br />

wurde, wird unter UV-Licht sichtbar.<br />

Die Fibs ist die deutschsprachige<br />

Interessengruppe (IG) der Fachexperten/-innen<br />

für Infektionsprävention<br />

und Berater/-innen für Spitalhygiene<br />

des SBK. Die IG formierte sich 1994<br />

aus der IG Spitalhygieneschwestern<br />

und -pfleger (SIS). Die Fibs und ihr<br />

Pendant in der französisch sprechenden<br />

Schweiz (Spécialistes infirmiers en<br />

Prévention de l’Infection, SIPI) setzen<br />

sich berufspolitisch für die Weiterentwicklung<br />

der Infektionsprävention<br />

im Gesundheitswesen ein.<br />

www.fibs.ch<br />

zVg<br />

den Erfassung immer wieder überprüft<br />

werden.<br />

Neue laufbahnen<br />

Pflege-<br />

Früher war das Personal<br />

der Spitalhygiene<br />

für Beobachtungen<br />

mit dem Klemmbrett<br />

unterwegs, heute gibt<br />

es eine App auf dem<br />

Handy oder Tablet.<br />

Höhere Fachprüfung<br />

Palliative Care<br />

Geriatrische und psychogeriatrische<br />

P fl e g e<br />

Berufsprüfung<br />

Psychiatrische Pflege und Betreuung<br />

Langzeitpflege und Betreuung<br />

Mit Höherer Fachprüfung<br />

Sie möchten aber sicher noch wissen,<br />

was es denn nun mit dem Titel dieses<br />

Artikels auf sich hat, oder? Bis 2013 absolvierten<br />

Beraterinnen und Berater für<br />

Spitalhygiene die Höhere Fachausbildung<br />

in Infektionsprävention und Hygiene.<br />

Seitdem bietet H+-Bildung den<br />

Pflege alle Perspektiven<br />

www.pflegelaufbahn.ch<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

21


Pflegepraxis<br />

Menschen mit Demenz im Akutspital<br />

Herausforderndes Verhalten – wie<br />

Kommunikation helfen kann<br />

Eine Hospitalisation im Akutspital ist für Menschen mit Demenz ein stressvolles<br />

Lebensereignis. Zeitdruck und fehlende Kapazitäten beim Personal können zu<br />

belastenden Interaktionen führen. Wie eine einfühlsame und respektvolle, verbale<br />

und nonverbale Kommunikation helfen kann, zeigt der folgende Beitrag.<br />

Text: Gabi Schmid, Elke Steudter, Lukas Faessler, Antoinette Conca<br />

Für Menschen mit einer Demenzerkrankung<br />

stellt ein kritisches Lebensereignis<br />

wie ein Spitalaufenthalt eine grosse<br />

Herausforderung dar. Sie kann zu<br />

schwerwiegenden Einschränkungen<br />

ihrer psychischen und physischen Gesundheit<br />

führen. Hospitalisationen von<br />

Menschen mit Demenz treten häufig<br />

auf. So werden in Schweizer Akutspitälern<br />

jährlich rund 50000 Demenzerkrankte<br />

aufgrund anderer Diagnosen<br />

hospitalisiert (Gunti, 2014), und dies mit<br />

steigender Tendenz.<br />

In den Spitälern können die Menschen<br />

mit Demenz bisweilen nur unzureichend<br />

versorgt werden, da das Personal<br />

auf die Herausforderungen, die damit<br />

einhergehen, zu wenig vorbereitet ist.<br />

Denn die stationären diagnostischen,<br />

therapeutischen und pflegerischen<br />

Massnahmen sind vorrangig auf das<br />

akute Gesundheitsproblem von Erkrankten<br />

ohne Demenz ausgerichtet.<br />

Die hektische Spitalumgebung, verbunden<br />

mit den dynamischen Stationsabläufen<br />

sowie häufigem Personalwechsel<br />

und der damit verbundenen fehlenden<br />

Betreuungskontinuität wirken sich auf<br />

den Krankheitsverlauf von PatientInnen<br />

mit einer Demenzerkrankung nachteilig<br />

aus (BAG, 2016).<br />

Beeinträchtigte Kommunikation<br />

Besonders betroffen sind Menschen mit<br />

Demenz in ihrer Kommunikationsfähigkeit.<br />

So verschlechtert sich bei dieser<br />

Krankheit die Fähigkeit der kognitiven<br />

Informationsverarbeitung, was sich<br />

wiederum ungünstig auf die verbale<br />

Martin Glauser<br />

Die hektische Spitalumgebung und die dynamischen Stationsabläufe wirken sich auf<br />

den Krankheitsverlauf von PatientInnen mit einer Demenzerkrankung nachteilig aus.<br />

22 <strong>Krankenpflege</strong> Umso wichtiger | Soins ist eine infirmiers gute und | Cure effektive infermieristiche Kommunikation. 03 2021


Kommunikation auswirken kann. Die<br />

Beeinträchtigung Fähigkeite, Informationen<br />

aufzunehmen, sowie sich<br />

sprachlich auszudrücken, erschwert<br />

eine effektive Kommunikation. Während<br />

einer Hospitalisierung kann es<br />

ferner aufgrund der veränderten Umgebung,<br />

der ungewohnten Tagesstrukturen,<br />

der lauten und hektischen Arbeitsatmosphäre<br />

und dem Fehlen von<br />

vertrauten Bezugspersonen sowie der<br />

genannten eingeschränkten Informationsverarbeitungs-<br />

und Kommunikationsfähigkeit<br />

bei den Betroffenen zu<br />

herausforderndem Verhalten kommen<br />

(Alzheimer Schweiz, 2017). Um diesem<br />

Phänomen möglichst präventiv zu begegnen<br />

und damit das Wohlbefinden<br />

der Menschen mit Demenz möglichst<br />

zu erhalten und zu fördern, benötigen<br />

die Pflegenden im dynamischen Umfeld<br />

des Akutsettings geeignete Strategien,<br />

um die Kommunikation mit Betroffenen<br />

zu verbessern und angenehm zu gestalten<br />

(Bush, 2003).<br />

Diesem Thema widmete sich eine MAS-<br />

Abschlussarbeit im Studiengang Geriatric<br />

Care, die von der Erstautorin an der<br />

Careum Hochschule Gesundheit, Zürich,<br />

eingereicht wurde. Die Arbeit ging<br />

dabei der Frage nach, welche Merkmale<br />

die Kommunikation von Pflegenden im<br />

Akutspital mit demenzerkrankten Menschen<br />

aufweisen und welche Art von<br />

Kommunikation herausforderndes Verhalten<br />

mildern, verhindern oder umgekehrt<br />

gar provozieren kann.<br />

grund der praktischen Erfahrungen von<br />

Fachpersonen kritisch beleuchtet und<br />

diskutiert werden. Durch die Verbindung<br />

von Theorie und praktischem Nutzen<br />

kann die Pflegepraxis so nachhaltig<br />

von Forschungsergebnissen profitieren.<br />

Verbal-nonverbal kombinieren<br />

Die Ergebnisse der Forschung zeigen,<br />

dass eine gute und effektive Kommunikation<br />

zwischen Pflegepersonal und<br />

Menschen mit Demenz auf einem ähnlichen<br />

Kommunikationsstil beruht, wobei<br />

sich das Pflegepersonal in der verbalen<br />

Kommunikation den PatientInnen<br />

jeweils anpasst (z. B. durch eine einfache<br />

und deutliche Sprache oder im<br />

Rhythmus, in der Wortwahl, im Tonfall<br />

oder in der Komplexität der Informationen)<br />

(Christenson et al., 2011). Weiter<br />

zeigt sich, dass das Pflegepersonal im<br />

Wegen Überforderung<br />

und Unsicherheit spricht<br />

das Pflegepersonal<br />

weniger mit demenzerkrankten<br />

PatientInnen<br />

als mit anderen.<br />

Akutspital aufgrund von Überforderung<br />

und Unsicherheit weniger mit demenzerkrankten<br />

PatientInnen spricht, als<br />

dies bei Menschen ohne Demenz der<br />

Fall ist. Dabei besteht die Gefahr, dass<br />

deren Fähigkeiten verkannt werden und<br />

sich die Betroffenen isolieren. Zudem<br />

besteht ein Zusammenhang zwischen<br />

dem Gebrauch von bevormundender<br />

Sprache oder «Elternsprache» von Pflegepersonen<br />

auf der einen und einem<br />

ablehnenden Verhalten der PatientInnen<br />

mit Demenz auf der anderen Seite<br />

(Savundranayagam et al., 2007).<br />

Aber nicht nur die verbale Kommunikation<br />

ist wichtig. Verständigung findet<br />

auch über den emotionalen Gesichtsund<br />

Körperausdruck und die Stimme<br />

statt. Gerade Menschen mit Demenz<br />

reagieren auf diese nonverbalen Kom­<br />

KOMMUNIKATION<br />

Fazit<br />

• Herausforderndes Verhalten<br />

kann als Mittel zur Kommunikation<br />

betrachtet werden.<br />

• Eine unangepasste Kommunikation<br />

der Pflegenden (z. B. schnelle Anweisungen,<br />

Zeitdruck, Überforderung<br />

der Betroffenen) kann herausforderndes<br />

Verhalten provozieren.<br />

• Durch eine einfühlsame, respektvolle<br />

verbale und nonverbale<br />

Kommunikation kann herausforderndes<br />

Verhalten von Menschen<br />

mit Demenz reduziert oder vermieden<br />

werden.<br />

Theorie praxistauglich machen<br />

Eine evidenzbasierte Praxis stützt sich<br />

stets auf pflegewissenschaftliche Erkenntnisse.<br />

Daher wurde die Frage<br />

nach der Kommunikation mit Menschen<br />

mit Demenz im Spital zunächst<br />

anhand aktueller Forschungsergebnisse<br />

bearbeitet. In den vergangenen Jahren<br />

wurden dazu zahlreiche Publikationen<br />

veröffentlicht. Dies liegt wahrscheinlich<br />

darin begründet, dass die Herausforderungen<br />

in der Pflege von Menschen mit<br />

Demenz im Spital stetig zunehmen (Eggenberger,<br />

Heimerl & Benne, 2013). Um<br />

pflegewissenschaftliche Ergebnisse jedoch<br />

erfolgreich in der Pflegepraxis zu<br />

implementieren, sollten sie stets auch<br />

auf ihre Praxistauglichkeit überprüft<br />

werden. Dies kann mit ExpertInnengesprächen<br />

realisiert werden, in denen die<br />

Forschungsergebnisse vor dem Hintermunikationsanteile<br />

sehr sensibel. Eine<br />

direktive nonverbale Kommunikation<br />

wird von den Betroffenen daher eher als<br />

bevormundend empfunden (Savundranayagam<br />

et al., 2007).<br />

Im Gegensatz dazu werden nonverbale<br />

Signale der Zuwendung von den Menschen<br />

mit Demenz als wohltuend und<br />

respektvoll erlebt. Auch taktile Reize<br />

wie Berührungen gehören dazu. Es<br />

zeigt sich, dass insbesondere taktile<br />

Reize, wie die respektvolle und sanfte<br />

Berührung, ein wesentlicher Bestandteil<br />

der nonverbalen Kommunikation<br />

mit demenzbetroffenen Menschen ist<br />

(Skovdahl et al., 2007). Dabei sollten die<br />

Anteile von verbaler und nonverbaler<br />

Kommunikation stets so abgestimmt<br />

sein, dass sie für die Menschen mit Demenz<br />

nicht als widersprüchlich empfunden<br />

werden. Denn nur ein kongruentes<br />

Zusammenspiel von verbaler und<br />

nonverbaler Kommunikation zwischen<br />

Pflegenden und Menschen mit Demenz<br />

führt zu einer effektiven Kommunikation<br />

(Savundranayagam et al., 2007;<br />

Skovdahl et al., 2007).<br />

Autorinnen und Autor<br />

Gabi Schmid, MAS FH Geriatric Care,<br />

Fachexpertin, Kantonsspital Aarau,<br />

gabi.schmid@ksa.ch<br />

Elke Steudter, Dr. phil., Pflegewissenschaftlerin,<br />

Careum Hochschule Gesundheit,<br />

Zürich<br />

Lukas Faessler Dr. phil., Fachabteilung<br />

Pflegeentwicklung, Kantonsspital Aarau<br />

Antoinette Conca, MNS, Leiterin<br />

Fachabteilung Pflegeentwicklung, Kantonsspital<br />

Aarau<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

23


Pflegepraxis<br />

iStock<br />

Herausforderndes Verhalten<br />

Eine gelungene Kommunikation ist aber<br />

mehr als sich nur zu verstehen. Bei<br />

Menschen mit Demenz hat sie weitgehende<br />

Auswirkungen. Wenden Pflegende<br />

beispielsweise eine affektive Kommunikation<br />

und die Elternsprache an,<br />

kann dies dazu führen, dass sich herausforderndes<br />

Verhalten verstärkt oder<br />

dadurch erst provoziert wird. Bedenkt<br />

man dies, überrascht es kaum, dass im<br />

Gegensatz dazu eine fürsorgliche und<br />

respektvolle Ausdrucksweise von Pflegenden<br />

mit weniger Widerstand von<br />

Menschen mit Demenz beantwortet<br />

wird und so Pflegehandlungen im Spitalalltag<br />

einfacher und für beide Seiten<br />

stressfreier umgesetzt werden können<br />

(Savundranayagam et al., 2007).<br />

Herausfordernde demenzbezogene Verhaltensweisen<br />

können aber nicht nur<br />

durch eine unangemessene Kommunikationsstrategie<br />

verursacht sein, sondern<br />

auch durch Schmerzerleben oder<br />

Unbehagen, das Bedürfnis nach sozialem<br />

Kontakt oder als Reaktion auf ein<br />

bestimmtes Verhalten von Pflegenden<br />

entstehen. Pflegende sind gut beraten,<br />

Situationen immer im Gesamten und<br />

verhaltensbezogen zu betrachten und<br />

sich zu fragen, was dem herausfordernden<br />

Verhalten der PatientInnen vorausgegangen<br />

ist. Denn bei Menschen mit<br />

Demenz zeigt sich, dass der Schlüssel<br />

zur Vermeidung oder Reduktion von<br />

herausforderndem Verhalten in einer<br />

personenzentrierten Kommunikation<br />

mit vorwiegend nonverbalen Elementen<br />

liegt (van der Kooij, 2011).<br />

Nur ein kongruentes Zusammenspiel von verbaler und nonverbaler Kommunikation zwischen<br />

Pflegenden und Menschen mit Demenz führt zu einer effektiven Kommunikation.<br />

Sich genügend Zeit nehmen<br />

Neben den bisherigen Aspekten ist es<br />

unabdingbar, dass sich Pflegende genügend<br />

Zeit für die Menschen mit Demenz<br />

im Spital nehmen. Denn es besteht ein<br />

Zusammenhang zwischen dem herausfordernden<br />

Verhalten der Betroffenen<br />

und dem Zeitdruck, der Routine im Tagesgeschäft<br />

sowie den unzureichenden<br />

interaktiven Kompetenzen von Pflegepersonen<br />

(Christenson et al., 2011). Studienergebnisse<br />

zeigen eindeutig, dass<br />

Menschen mit Demenz über zusätzliche<br />

Zeit verfügen sollten, um sich effektiv<br />

an einer Kommunikation beteiligen zu<br />

können (Bush, 2003).<br />

In der Pflegebeziehung ist es wichtig,<br />

dass eine Kommunikation mit personenzentrierter<br />

Haltung (z. B. angepasste<br />

Wortwahl und Sprachtempo) von den<br />

Betroffenen als unterstützend wahrgenommen<br />

wird. Zugleich beurteilen<br />

Menschen mit Demenz eine angepasste<br />

Sprache als kompetenter und respektvoller.<br />

Sprechen Pflegende gefühlvoll in<br />

Stimme und Ton, trägt dies dazu bei,<br />

dass Menschen mit Demenz bestehende<br />

Insbesondere taktile<br />

Reize, wie die respektvolle<br />

und sanfte Berührung,<br />

sind ein wesentlicher<br />

Bestandteil der nonverbalen<br />

Kommunikation.<br />

Widerstände eher abbauen und besser<br />

auf Pflegende zugehen können (Alzheimer<br />

Vereinigung Schweiz, 2020).<br />

All diese Elemente sind tragende Säulen<br />

in der Kommunikation mit Menschen<br />

mit Demenz, unabhängig davon, in welcher<br />

Institution sie gepflegt werden. In<br />

einem von demenzbetroffenen Menschen<br />

als hektisch und ungemütlich<br />

wahrgenommenen Setting eines Krankenhauses<br />

sind sie aber besonders<br />

wichtig.<br />

Die Praxis nachhaltig verbessern<br />

Den demenzbetroffenen Menschen im<br />

Akutspital stehen Pflegende mit unterschiedlichen<br />

persönlichen sowie fachlichen<br />

Kompetenzen gegenüber. Um einen<br />

breiten und anwendungsorientierten<br />

Zugang zu herausforderndem Verhalten<br />

von Menschen mit Demenz zu gewinnen,<br />

sollte mehr in die Weiterbildung<br />

und Förderung von Pflegepersonen zum<br />

Thema Demenz und deren Auswirkungen<br />

investiert werden (Alzheimer<br />

Schweiz, 2017).<br />

Ferner lassen sich im Umgang mit Menschen<br />

mit Demenz im Akutspital unterschiedliche<br />

praktische Empfehlungen<br />

aus den Forschungsergebnissen ableiten.<br />

Die Pflegebeziehung zwischen PatientInnen<br />

und Pflegepersonen sollte<br />

stets von Empathie, Respekt und Wertschätzung<br />

geprägt sein. Zugleich ist<br />

eine Kommunikation zu empfehlen, die<br />

sich durch ein Abstimmen des Pflegepersonals<br />

mit den demenzerkrankten<br />

PatientInnen in Wortwahl, Tonfall und<br />

Sprechtempo sowie nonverbalen Hinweisen<br />

kennzeichnet.<br />

PatientInnen mit Demenz geben den<br />

Handlungsspielraum vor und die Pflegenden<br />

sollten sich durch eine kongruente<br />

und personenzentrierte Kommunikation<br />

anpassen. Im Übrigen müsste<br />

den Menschen mit Demenz genügend<br />

Zeit zur Ausführung von Handlungen<br />

oder für Antworten und Reaktionen zur<br />

Verfügung stehen. Letztlich sollte das<br />

Pflegepersonal Ruhe vermitteln, Hektik<br />

vermeiden und sorgsam auf die eigene<br />

Ausdrucksweise achten.<br />

Das Literaturverzeichnis ist<br />

in der digitalen Ausgabe verfügbar<br />

oder erhältlich bei:<br />

gabi.schmid@ksa.ch<br />

24 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


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29. April 2021 Online<br />

«Demenzprävention: Möglichkeiten und Grenzen»<br />

Erweitern Sie mit uns Ihr Wissen.<br />

Können wir Demenz verhindern?<br />

Wie lässt sich das Risiko mindern, an Alzheimer oder an einer anderen Demenzform<br />

zu erkranken? Was hat sich in der Behandlung von Demenzerkrankungen<br />

bewährt? Wo besteht Handlungsbedarf? Diesen und vielen Fragen mehr gehen<br />

ausgewiesene Expert*innen an der ersten Nationalen Demenzkonferenz nach.<br />

Referierende, Programm und Anmeldung unter: demenz-konferenz.ch<br />

© Hop’Toys<br />

Online-<br />

Infoanlass<br />

15.3.2021<br />

Jetzt weiterbilden.<br />

CAS Schmerzmanagement<br />

–<br />

Pain Nurse<br />

Start: 23.6.2021<br />

ost.ch/cas-schmerzmanagement


Covid-19<br />

Covid-19-Ausbruch im Pflegeheim<br />

Wir wollten, dass es schön ist,<br />

gerade in dieser Zeit ...<br />

Kurz vor dem ersten Advent passiert es: Eine Bewohnerin des Pflegeheims wird beim<br />

Spitaleintritt positiv auf Corona getestet. Für die Abteilung beginnt ein Alptraum.<br />

Eine Pflegefachfrau schildert die wohl traurigste Vorweihnachtszeit ihres Lebens.<br />

Text: Andrea Ibrahim<br />

Corona… Covid-19… diese Wörter sind<br />

allgegenwärtig und doch für viele so<br />

weit weg. Auch für uns war es so. Wir<br />

hatten die Hygieneregeln eingehalten,<br />

die im pflegerischen Bereich schon<br />

längst massiv strikter geworden waren.<br />

Alle Mitarbeitenden hatten kaum noch<br />

soziale Kontakte. Die Angst, man könnte<br />

etwas auf die Abteilung bringen, war<br />

davor schon sehr hoch – das war unser<br />

aller Albtraum.<br />

Dann kam der erste Advent und er<br />

bleibt allen unvergessen. Zwei Bewohner<br />

waren erkältet, leichte Symptome<br />

wie erhöhte Temperatur und Husten.<br />

Ich habe in unserem Covid-19-Ordner<br />

nachgeschaut und gemerkt, dass ich<br />

handeln muss. Anfangs fanden wir es<br />

noch etwas übertrieben – deswegen<br />

gleich eine Quarantäne einrichten? Es<br />

ist ja schliesslich Winter. Nun gut. Wir<br />

handelten nach bestem Wissen und Vorschrift.<br />

Die komplette Hilflosigkeit<br />

Zwei Tage vorher, also am Freitag, war<br />

eine Bewohnerin ins Spital gekommen<br />

(ohne Covid-19-Symptome!). Am Sonntag<br />

riefen wir an, um uns nach ihrem<br />

Allgemeinzustand zu erkundigen. Uns<br />

Photocase<br />

wurde am Telefon mitgeteilt, dass sie<br />

beim Eintritt positiv getestet worden<br />

sei. Das heisst, sie war schon positiv,<br />

bevor sie eingetreten war! Meiner Kollegin<br />

und mir entgleisten alle Gesichtszüge.<br />

COVID 19 POSITIV … wir waren<br />

im ersten Moment komplett überfordert<br />

und hilflos. Wir schauten unsere restlichen<br />

Bewohner an, die (coronakonform<br />

mit Abstand) beim Mittagessen waren.<br />

Ich musste es der Pflegedienstleitung<br />

melden. Es war Sonntag. Am Telefon<br />

fing ich an zu weinen und sagte ihr,<br />

dass sei mein schlimmster Albtraum.<br />

Auch sie wirkte kurz so, als ob ich ihr<br />

nichts Schlimmeres hätte sagen können.<br />

Sie sagte mir, wie wir für den Moment<br />

vorgehen sollen. Alle mussten in<br />

den Zimmern isoliert werden. Die Task<br />

Force werde sich gleich treffen und uns<br />

auf den neusten Stand bringen.<br />

Die Abteilung war mit Lichtern und den Coronaumständen entsprechend dekoriert. Denn die Weihnachtszeit<br />

wäre auch ohne Covid-Ausbruch für die Bewohnenden psychisch belastend gewesen.<br />

Weder besinnlich noch fröhlich<br />

Allen Mitarbeitenden, die zum Dienst<br />

kamen, sah man die Angst und die Panik<br />

an. Alle überlegten sich, ob sie es<br />

vielleicht hereingebracht hatten? Wie<br />

geht es jetzt weiter?<br />

Ich erhielt die Aufgabe, die Angehörigen<br />

über die Situation zu informieren.<br />

An diesem Tag habe ich dreizehn Stunden<br />

gearbeitet und hatte gerade Zeit,<br />

schnell eine Zigarette zu rauchen. Ich<br />

hatte viele verständnisvolle Angehörige<br />

am Telefon, die uns viel Kraft wünschten.<br />

Aber auch solche, die diesen Tag<br />

noch schwieriger machen und Schuldige<br />

suchten. Das ist teilwese verständlich,<br />

aber in diesem Moment war es<br />

einfach noch eine zusätzliche Belastung.<br />

Unsere Abteilung wurde dann<br />

komplett isoliert. Die Bewohnenden<br />

26 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


waren eigentlich alle sehr kooperativ,<br />

aber sie machten sich auch Sorgen. Sie<br />

konnten sich auch nicht vorstellen, was<br />

das alles bedeutet und wie es weiter<br />

geht. Als ich am Abend völlig erschöpft<br />

und mit meinen Nerven am Ende nach<br />

Hause kam, wartete mein trauriges kleines<br />

Kind auf mich. Ich hatte ihm nämlich<br />

versprochen gehabt, dass wir, wenn<br />

es dunkel ist, durch die Strassen spazieren,<br />

um die schönen Weihnachtslichter<br />

anzuschauen. Ich habe versucht ihm zu<br />

erklären, warum ich zu spät bin. Er<br />

meinte dann: «Wenn es den alten Menschen<br />

besser geht, wenn sie dich haben,<br />

Mami, dann können wir auch an einem<br />

anderen Tag die Lichter anschauen gehen.»<br />

Ich hatte wieder Tränen in den<br />

Augen, weil ich wusste, dass diese Adventszeit<br />

weder besinnlich noch fröhlich<br />

sein wird. Mir wurde klar, dass<br />

auch mein Kind auf mich verzichten<br />

muss. Ich liebe die Adventszeit. Auch<br />

unsere Abteilung hatten wir mit Lichtern<br />

und den «Corona-Umständen» entsprechend<br />

schön dekoriert. Einen Tag<br />

bevor alles angefangen hat. Wir wollten,<br />

dass es schön ist, gerade in dieser<br />

Zeit. Nun ja … es kam doch alles anders.<br />

Das Virus breitet sich aus<br />

Am nächsten Tag wurden alle Mitarbeitenden<br />

und Bewohnenden getestet. So<br />

versuchte man, Übersicht über die Lage<br />

zu bekommen. Dieses Gefühl, nicht zu<br />

wissen was uns erwartet … Die Geschichten,<br />

die man aus den Medien oder<br />

auch aus dem privaten Umfeld kennt,<br />

wurden immer greifbarer. Als wir am<br />

nächsten Tag die Testergebnisse erhielten,<br />

wurden gleich mehrere Mitarbeitende<br />

direkt in die Isolation geschickt.<br />

Auch Mitarbeitende, die symptomfrei<br />

waren, mussten 10 Tage zuhause bleiben,<br />

zum eigenen sowie zum Schutz der<br />

anderen. Mit massivem Aufwand mussten<br />

unsere Vorgesetzten die Ausfälle<br />

ersetzen. Auch Küche, Wäscherei, Reinigung<br />

und alle anderen hatten mehr<br />

Arbeit. Das Virus bleibt ja nicht brav auf<br />

der Abteilung. Danke allen, die uns irgendwie<br />

geholfen haben!<br />

Zu Beginn war es eine riesige Herausforderung,<br />

alle Mitarbeitenden zu instruieren,<br />

da wir uns vor jedem Zimmer<br />

komplett neu einkleiden mussten – einige<br />

Zimmer waren positiv, bei anderen<br />

galt Verdacht, oder es war unbekannt,<br />

da nicht getestet werden konnte oder<br />

der Bewohner es nicht wollte, oder negativ.<br />

All das brauchte Zeit, die wir anderswo<br />

einsparen mussten. Unser Ziel<br />

blieb immer, dass unsere Bewohner<br />

beschäftigt und abgeholt werden konnten,<br />

gerade in dieser schwierigen Situation.<br />

Denn die Weihnachtszeit und die<br />

fehlenden Kontakte sind auch psychisch<br />

belastend, was das Pflegepersonal auch<br />

noch abfangen musste, ebenso wie den<br />

Unmut und das Unverständnis über die<br />

Situation.<br />

Täglich meldeten sich mehr Mitarbeitende<br />

krank. Allen tat es unfassbar leid,<br />

denn sie wollten dem Team doch eine<br />

Hilfe sein. Die wenigen, die noch am<br />

arbeiten waren, wussten manchmal<br />

nicht mehr, was sie noch machen müssen<br />

und was sie schon erledigt hatten.<br />

Einmal konnte ich einen Mitarbeiter nur<br />

Wenn sie ihre positiv<br />

getestete Mutter ein<br />

letztes Mal sehen will,<br />

setzt sie die Gesundheit<br />

ihres Kindes aufs<br />

Spiel …<br />

noch nehmen, auf den Balkon bringen<br />

und ihm einfach sagen, dass er ruhig<br />

atmen soll. Wir würden das alles irgendwie<br />

gemeinsam schaffen, aber er<br />

müsse sich jetzt beruhigen. Wir fingen<br />

beide an zu weinen.<br />

Bei jedem Telefon bricht das Herz<br />

Immer wieder wurden Bewohner getestet,<br />

da sie doch Symptome bekommen<br />

hatten. Bei jedem positiv Getesteten<br />

musste ein Notfallplan erstellt werden.<br />

Angehörige und Bewohner mussten<br />

sich überlegen, was sie im Falle einer<br />

massiven Verschlechterung wollen. Viele<br />

Angehörige mochten mit ihren Liebsten<br />

nicht darüber reden – das könne<br />

man doch besprechen, wenn es soweit<br />

ist … Nein, kann man leider nicht, da es<br />

innerhalb weniger Stunden zu massiven<br />

Verschlechterungen kommen kann<br />

und dann möchten wir die Entscheidung<br />

so treffen, wie es vom Bewohner<br />

gewünscht wird. Glauben Sie mir, ich<br />

habe mir die Gespräche zur Weihnachtszeit<br />

auch anders vorgestellt. Jedes<br />

einzelne Telefonat hat mir das Herz<br />

gebrochen.<br />

Die ganze Abteilung positiv<br />

Ich musste Bewohnenden hoch und heilig<br />

versprechen, dass wir alles in unserer<br />

Macht Stehende tun, damit ihnen<br />

das Sterben erleichtert wird und sie<br />

nicht leiden müssen. Dass sie hier bei<br />

uns in ihrem letzten Zuhause sterben<br />

dürfen, mit Menschen an ihrer Seite, die<br />

sie kennen und denen sie vertrauen.<br />

Nach und nach war die ganze Abteilung<br />

positiv. Wenigstens wurde der organisatorische<br />

Aufwand etwas geringer, da<br />

wir uns nicht mehr bei jedem Zimmer<br />

neu einkleiden mussten. Täglich riefen<br />

von den 30 Bewohnenden die Angehörigen<br />

mindestens einmal, manche zweimal<br />

an. Sie erkundigen sich über den<br />

Allgemeinzustand ihrer Liebsten. Es<br />

war ein wahnsinniger Mehraufwand<br />

für uns, aber natürlich völlig verständlich<br />

und nachvollziehbar. Oft gaben uns<br />

diese Gespräch auch Kraft. Die liebevollen<br />

Worte und das Verständnis sowie<br />

die Dankbarkeit der Angehörigen uns<br />

und unserem Beruf gegenüber.<br />

Wie professionell bleiben?<br />

Doch dann fing der Horror erst richtig<br />

an. Nach gut 10 Tagen arbeitete noch<br />

eine Handvoll der Mitarbeitenden aus<br />

dem Stammteam. Einige konnten durch<br />

temporäre Mitarbeitende oder Personal<br />

aus anderen Abteilungen ersetzt werden.<br />

Das hiess jedoch auch, dass täglich<br />

alle wieder auf den neusten Stand gebracht<br />

werden mussten. Man muss sich<br />

auf diese «Fremden» verlassen können.<br />

Auch die Bewohnenden mussten einfach<br />

vertrauen. Der Allgemeinzustand<br />

von positiv getesteten Bewohnenden<br />

wurde Schlag auf Schlag schlechter. In<br />

dieser Situation hätten Angehörige natürlich<br />

kommen dürfen, um sich doch<br />

noch von ihren Liebsten zu verabschieden.<br />

Es war uns sehr wichtig, das jedem<br />

Einzelnen zu ermöglichen. Aber auch<br />

das bedeutete für uns Pflegende Mehraufwand,<br />

da jeder Angehörige von uns<br />

ein- und wieder ausgekleidet werden<br />

musste. Als ich eine Tochter angerufen<br />

habe, um sie über den rasant schlechter<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

27


Covid-19<br />

Photocase<br />

Die «Belohnung» für den Einsatz waren Weihnachtstage alleine im Zimmer – isoliert von Kind und Familie.<br />

werdenden Zustand ihrer Mutter zu informieren,<br />

erfuhr ich so viel Schmerz.<br />

Sie wollte zu ihrer Mutter! Natürlich<br />

wollte sie das, ihr beistehen und sich<br />

für die Liebe bedanken, die sie ihr ganzes<br />

Leben erhalten hat. Ihr in den<br />

schwersten Stunden noch einmal beistehen.<br />

Doch wie kann sie das verantworten?<br />

Ihr eigenes Kind hat eine körperliche<br />

Beeinträchtigung. Wenn sie<br />

sich also diesem Risiko aussetzt und<br />

ihre positiv getestete Mutter ein letztes<br />

Die meisten wussten<br />

nach der Isolation noch<br />

nicht, dass ihre Tischnachbarn,<br />

Jasskollegen<br />

oder andere Freunde<br />

nicht mehr da sind.<br />

Mal sehen will, setzt sie die Gesundheit<br />

ihres Kindes aufs Spiel … Wie soll man<br />

in dieser Situation das Richtige tun?<br />

Und das alles in der Weihnachtszeit, wo<br />

die Familie noch wichtiger erscheint.<br />

Wir weinten zusammen am Telefon.<br />

Wie kann ich in einer solchen Situation<br />

professionell bleiben?<br />

Einen Tag später kam ein Mitarbeiter<br />

unseres Transportdiensts. Sie hatten<br />

Aufgaben übernommen, die ausserhalb<br />

unserer Abteilung laufen müssen, Botengänge<br />

und ähnliches. Dieser Brief sei<br />

wohl sehr wichtig, meinte er. Gespannt<br />

öffnete ich ihn. Er war von der Tochter,<br />

die sich hatte entscheiden müssen. Sie<br />

hatte uns einen so liebevollen und<br />

dankbaren Brief geschrieben. Uns allen<br />

kamen die Tränen. Sie bat uns, ihrer<br />

Mutter einen letzten Brief von ihr vorzulesen<br />

und einen Ring mitzugeben.<br />

Ich ging direkt zu ihrer Mutter. Mit Tränen<br />

in den Augen stand ich am Bett und<br />

versuchte die Fassung nicht zu verlieren.<br />

Was habe ich doch für einen elenden<br />

und doch so wichtigen Job. Als ich<br />

ihr die Zeilen ihrer Tochter vorgelesen<br />

hatte, merkte ich, wie sie ruhiger atmete.<br />

Ich hielt ihre Hand. Ich hatte ihr<br />

noch den Ring angezogen, der so wichtig<br />

gewesen war, früher, als die Welt<br />

noch in Ordnung war … Kurze Zeit später<br />

durfte sie friedlich und mit den Worten<br />

ihrer Tochter einschlafen.<br />

Und so ging es weiter … Jede Minute,<br />

die wir nicht verplant hatten, setzten<br />

wir uns zu den Menschen, die nicht allein<br />

sein wollten in ihren letzten Stunden.<br />

Es war uns wichtig, sie so gut wir<br />

können, zu begleiten. Aber es bedeutet<br />

auch eine grosse seelische Belastung.<br />

Der Tod gehört zu unserer Arbeit dazu,<br />

aber das, was wir gerade erleben müssen,<br />

ist nur schrecklich und kaum in<br />

Worte zu fassen. Jeden Morgen hatten<br />

wir ein mulmiges Gefühl. Wem geht es<br />

heute schlecht? Sind noch alle da? Einige<br />

in unserem Team konnten es kaum<br />

ertragen, dass wir innerhalb von so kurzer<br />

Zeit so viele Menschen verlieren, die<br />

auch wir mochten. Denn auch wir haben<br />

eine Beziehung mit unseren Bewohnern.<br />

Innerhalb weniger Stunden<br />

waren sie so geschwächt und wir konnten<br />

ihnen nur die Schmerzen und die<br />

Angst etwas erleichtern. Auf der Abteilung<br />

sah es aus wie im Krieg. Jeder einzelne<br />

gab alles, jeder hatte Verständnis<br />

für den anderen.<br />

Bald konnten die ersten Bewohner aus<br />

der Isolation. Die meisten wussten noch<br />

nicht, dass ihre Tischnachbarn, Jasskollegen<br />

oder andere Freunde nicht mehr<br />

da sind. Es musste schrecklich für sie<br />

sein. Nach fast vier Wochen in Isolation<br />

hatte sich unsere ganze Welt verändert.<br />

Erst jetzt konnten wir zusammen richtig<br />

trauern, davor mussten wir einfach<br />

funktionieren.<br />

Weihnachten in Isolation<br />

Als die ersten Mitarbeitenden wieder<br />

aus der Isolation zurück zur Arbeit gekommen<br />

waren, hat es mich auch erwischt.<br />

Ich musste Zuhause bleiben. Es<br />

war schrecklich für mich. Weihnachten<br />

verbrachte ich in Isolation. Was für eine<br />

Ironie. Menschen, die sich jeden Tag<br />

dem Risiko aussetzen, sich und ihre<br />

geliebten Menschen anzustecken, müssen<br />

die Weihnachtstage alleine in einem<br />

Zimmer verbringen.<br />

Ich war so wütend. Ich wünschte jedem<br />

einzelnen, der den Ernst der Lage noch<br />

nicht verstanden hat, «schöne Weihnachten»<br />

und hoffe, sie haben die Zeit<br />

mit ihrer Familie genossen. Wer weiss,<br />

ob sie sich dank ihrer Ignoranz und ihrem<br />

Egoismus nicht schon infiziert haben.<br />

Wir werden es sehen, zumindest<br />

das Pflegepersonal und all jene, die sich<br />

danach darum kümmern dürfen oder<br />

müssen.<br />

Passt auf euch auf und haltet euch an<br />

die Regeln … Wir alle danken es euch!<br />

Autorin<br />

Andrea Ibrahim arbeitet als Pflegefachfrau<br />

in einem Pflegeheim.<br />

28 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


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Covid-19<br />

Schulung zur Unterstützung des spezialisierten IPS-Personals während der Covid-Pandemie<br />

Gut vorbereitet für den Einsatz<br />

auf der Intensivstation<br />

Um das spezialisierte Pflegefachpersonal auf den Intensivstationen während der<br />

Pandemie besser unterstützen zu können, entwickelten die Tessiner Spitäler (EOC) eine<br />

siebentägige modulare Fortbildung für Pflegefachpersonen aus anderen Abteilungen.<br />

Text: Cristina Sommacal Boggini, Annalisa Speziali, Paola Bertoletti<br />

EOC<br />

Auf der einen Seite: Die Notwendigkeit,<br />

die Teams in den Intensivpflegestationen<br />

zu verstärken, damit die von der<br />

Pandemie diktierte Arbeitsbelastung<br />

bewältig werden kann. Auf der anderen<br />

Seite: Pflegefachpersonen die Möglichkeit<br />

geben, sich beruflich weiterzuentwickeln.<br />

Diese beiden Aspekte unter<br />

einen Hut zu bringen, das gelang in den<br />

EOC mit einer siebentägigen Schulung.<br />

Gleichzeitig taten sich neue Horizonte<br />

von Kompetenzen, Interessen, Zusammenarbeit<br />

und Solidarität auf.<br />

«Die Frage überfordert mich»<br />

Spital Bellinzona, Orthopädie, 12. Februar<br />

2020. Das Telefon klingelt ... «Hallo<br />

Sara, hier ist Eleonora, deine Abteilungsleiterin.<br />

Was würdest du davon halten,<br />

ab morgen in der Intensivmedizin im<br />

Spital Locarno zu arbeiten? Die Zahl der<br />

Covid-Patienten, die Intensivpflege benötigen,<br />

steigt ständig und wir müssen vier<br />

weitere Intensivstationen eröffnen.»<br />

Langes Schweigen, dann die Antwort:<br />

«Aber ich habe noch nie auf der Intensiv<br />

gearbeitet. Ich bin seit Jahren in der Orthopädie.<br />

Ich weiß nicht, ob ich das<br />

kann. Deine Frage überfordert mich. Ich<br />

habe doch diese Kompetenzen nicht. Die<br />

Vorstellung macht mir Angst …» ¹<br />

Einen solchen Anruf erhielten viele Pflegefachpersonen<br />

des Ente Ospedaliero<br />

Cantonale (EOC), als Covid-19 im Februar<br />

im Tessin ankam. Und alle haben reagiert.<br />

Sie haben es geschafft, sehr widersprüchliche<br />

Gefühle zu überwinden.<br />

Positive wie Neugier, Interesse und Solidarität,<br />

aber auch negative wie Angst,<br />

Besorgnis, Frust und Müdigkeit, verursacht<br />

durch schlaflose Nächte, die sie mit<br />

dem Gedanken an diese Abteilungen<br />

verbrachten, wo derart anspruchsvolle<br />

und komplexe Patienten gepflegt werden.<br />

Im siebentägigen Kurs wurden Pflegefachpersonen<br />

ohne IPS-Spezialisierung darauf vorbereitet, bei Bedarf<br />

auf der Covid-Intensivstation auszuhelfen.<br />

Trügerische Ruhe vor dem Sturm<br />

Dann kam der Sommer. Alle versuchten<br />

zu vergessen, Distanz zu gewinnen, das<br />

Erlebte zu verarbeiten und wieder eine<br />

gewisse Normalität herzustellen. Diese<br />

wurde jedoch schon bald durchkreuzt,<br />

als sich im September die zweite Welle<br />

ankündigte: langsamer, dafür hartnäckiger,<br />

unnachgiebig, unaufhaltsam, trügerisch.<br />

Eine zweite Welle, die keine Atempausen<br />

mehr zuliess und nach und nach<br />

das gesamte Personal erschöpfte.<br />

So mussten andere Mittel gefunden<br />

werden, um damit umzugehen: Die<br />

Erfahrungen, die im Frühling gemacht<br />

worden war, mussten noch einmal<br />

durchgegangen werden, um nicht die<br />

gleichen Fehler zu wiederholen. Die Umfragen<br />

bei den Mitarbeitenden zu ihren<br />

Bedürfnissen wurden noch einmal gelesen<br />

und analysiert. Und man schaute,<br />

wie die KollegInnen jenseits der Alpen<br />

mit der Situation umgehen ².<br />

30 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Eine der Schwierigkeiten, die die Pflegefachleute<br />

ohne spezifische Kenntnisse<br />

im kritischen Bereich geäussert hatten,<br />

war, dass sie über Nacht in einen<br />

Bereich mit hochkomplexen Intensivpatienten<br />

katapultiert worden waren. Man<br />

kann sich vorstellen, wie gross ihre<br />

fachlichen Befürchtungen und emotionalen<br />

Bedenken gewesen waren!<br />

Die Intensivpflegefachpersonen und die<br />

Stationsleitungen hatten ebenfalls über<br />

Schwierigkeiten berichtet: Sie mussten<br />

im Frühling plötzlich mit einem neuen<br />

Mix von Pflegefachpersonen arbeiten:<br />

Zu den Expert Innen Intensivpflege und<br />

den Studierenden im NDS Intensivpflege<br />

waren Pflegefachpersonen von Bettenstationen,<br />

aus der Rehabilitation<br />

oder der Anästhesiepflege, oder Pflegefachleute<br />

gekommen, die seit Jahren<br />

nicht mehr in der Praxis gearbeitet hatten,<br />

und das, um diese extrem komplexen<br />

Patienten zu behandeln.<br />

In wenigen Wochen konzipiert<br />

Dank der Zusammenarbeit von EOC-<br />

Pflegedirektorin Annette Biegger, die<br />

Anfang Oktober die Notwendigkeit dafür<br />

erkannt hatte, und Professor Paolo<br />

Merlani, dem Leiter der Intensivmedizin,<br />

wurde in nur wenigen Wochen eine<br />

Schulung für die Pflegefachpersonen<br />

konzipiert, ausgerollt und umgesetzt,<br />

um sie zu befähigen, auf der IPS auszuhelfen.<br />

Das Ziel der Schulung war von<br />

Anfang an klar: Bis am 31. Dezember<br />

sollen 30 Pflegefachpersonen ohne Spezialisierung<br />

die Grundlagen und wesentlichen<br />

Fähigkeiten vermittelt werden,<br />

damit sie die spezialisierten IPS-Pflegeteams<br />

in einem medizinischen Notfallkontext<br />

unterstützen und eine sichere<br />

und hochwertige Pflege von hoher Komplexität<br />

gewährleisten können.<br />

Ebenso klar war, und das wurde auch<br />

auf allen Hierarchiestufen immer wieder<br />

betont: Die aushelfenden Pflegefachpersonen<br />

sollen nicht die Verantwortung<br />

für die Pflege der IPS-Patienten<br />

übernehmen. Diese sollte weiterhin bei<br />

Pflegefachpersonen mit einem Nachdiplom<br />

in Intensivpflege liegen.<br />

Der Kurs sah eine modulare Schulung<br />

vor, die insgesamt 52 Stunden umfasste.<br />

Die Schulung fand im November und<br />

Dezember statt: Das erste Modul bestand<br />

aus zwei Tagen Theorie (im CESI-<br />

Simulationszentrum in Lugano) und<br />

einem Tag Praktikum auf einer IPS des<br />

EOC, bei dem die Grundprinzipien und<br />

die Überwachung von kritischen Patienten<br />

vermittelt wurden. Das zweite<br />

Modul umfasste zwei Tage Theorie und<br />

zwei Tage Praktikum, und befasste sich<br />

mit diagnostischen, technischen und<br />

prozeduralen Aspekten beim kritischen<br />

Patienten mit kovidianem Atemversagen,<br />

Behandlungen zur Unterstützung<br />

der Atmung, Pflege und Assistenz sowie<br />

mit allgemeinen Grundlagen. Zur Unterstützung<br />

in den Praktikumstagen<br />

wurde ein Orientierungsleitfaden verteilt,<br />

der die zu erwartenden Themen<br />

umriss. Dazu kam ein Taschenvademecum<br />

mit Übersichtskarten über die behandelten<br />

Konzepte. Auf einer Moodle-<br />

Plattform wurde grundlegendes und<br />

vertiefendes Material zur Verfügung<br />

gestellt. Diese Plattform wurde auch für<br />

die Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse<br />

genutzt. Die Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen wurden von Expert-<br />

Innen Intensivpflege entwickelt und<br />

bewertet, die die Pflegefachleute aus der<br />

allgemeinen Pflege unterstützten, begleiteten<br />

und mit ihnen arbeiteten.<br />

Das Projekt erforderte den Einsatz aller<br />

IPS-Mitarbeitenden vor Ort. Zunächst<br />

ging es darum, ihre Bedürfnisse zu analysieren,<br />

um ein darauf abgestimmtes<br />

Training zu entwickeln und dann für<br />

den Unterricht im Klassenzimmer zu<br />

konzipieren. Aufgebaut, koordiniert<br />

und durchgeführt wurde es vom EOCinternen<br />

Schulungsteam (EOFORM), in<br />

Zusammenarbeit mit den IPS-PraxisausbildnerInnen<br />

und einem Intensivmediziner.<br />

Die IPS-Teams brauchte es<br />

auch für die Begleitung während der<br />

Praktika und als Unterstützung beim<br />

Umgang mit dem Material, das vor allem<br />

in den Simulationen zur Anwendung<br />

kam.<br />

Der Einsatz verschiedener Lernmethoden<br />

in der Schulung ermöglichte die<br />

Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten,<br />

um in Notfallsituationen unter<br />

hoher Arbeitsbelastung zu handeln. So<br />

konnten die Kompetenzen des Kollektivs<br />

gestärkt und gleichzeitig die Sicherheit<br />

der Behandlungsabläufe und des<br />

Pflegepersonals gewährleistet werden.<br />

Dank des Kurses wurden sich die Pflegefachpersonen<br />

ihrer Verantwortung<br />

und der Grenzen ihrer Autonomie bewusster.<br />

Zudem wurde ihre Fähigkeit<br />

gestärkt, die eigene Arbeit kritisch zu<br />

bewerten.<br />

Positives Echo von allen<br />

Die Teilnehmenden bewerteten den<br />

Kurs mit 5,72 auf einer Skala von 1 – 6.<br />

Auch die Wortrückmeldungen waren<br />

äusserst positiv. Der Kurs wurde mit<br />

Begeisterung erlebt und war darüber<br />

hinaus eine Quelle für die persönliche<br />

und berufliche Motivation.<br />

Positive und lobende Kommentare kamen<br />

auch von den IPS-Pflegefachpersonen,<br />

die mit den Personen arbeiten, die<br />

den Kurs absolviert haben.<br />

Abschliessend kann man festhalten,<br />

dass die Stärken des Projekts von drei<br />

Elementen abhingen, die zusammenkamen:<br />

Die betriebliche Notwendigkeit,<br />

eine Pandemie durch die Aufstockung<br />

der IPS-Betten zu bewältigen, der<br />

Wunsch der Teilnehmenden, sich weiterzubilden,<br />

sowie der Enthusiasmus<br />

aller Beteiligten.<br />

Spital Bellinzona, Orthopädie, 15. Dezember<br />

2020. Einige Tage nach dem<br />

Kurs schreibt eine Teilnehmerin an ihre<br />

Vorgesetzte:<br />

«Liebe Eleonora, danke, dass du mir die<br />

Möglichkeit gegeben hast, den Kurs zu<br />

besuchen. Ich fühle mich gestärkt, motiviert<br />

und bin bereit, auf der Intensivstation<br />

auszuhelfen. Ich bin jederzeit verfügbar<br />

und hoffe, dass es bald so weit<br />

ist, damit ich das Gelernte in der Praxis<br />

umsetzen kann. Vielen Dank! Sara» ¹.<br />

¹ Reale Episoden, Namen und Ort geändert<br />

² Z-INA Kursangebot für interessierte Spitäler<br />

(vier Tage Theorie, fünf Tage Praktikum)<br />

Autorinnen<br />

Cristina Sommacal Boggini Leiterin<br />

Intensivabteilung Regionalspital Bellinzona,<br />

Koordinatorin Pflege Intensivmedizin<br />

EOC<br />

Annalisa Speziali Ausbildnerin EO-<br />

FORM am Standort Lugano, dipl. Expertin<br />

Intensivpflege NDS<br />

Paola Bertoletti Stellvertretende<br />

Leiterin EOFORM, Verantwortlich Bildung<br />

Pflege EOC.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

31


Free4Students<br />

Pflegefachfrau werden, trotz grossen Hindernissen<br />

«Mein letztes Theoriemodul<br />

beendete ich im Spital»<br />

Julie Wuillemin war kurz vor dem Abschluss des Studiums, als ein schwerer Unfall<br />

ihr Leben auf den Kopf stellte. Trotz mehreren Spitalaufenthalten und der Tatsache,<br />

dass sie nun im Rollstuhl sitzt, hat sie abgeschlossen und arbeitet nun in der<br />

häuslichen Pflege.<br />

Interview: Alexandra Breaud<br />

<strong>Krankenpflege</strong> : Warum haben Sie<br />

sich entschlossen, Pflegefachfrau zu<br />

werden?<br />

Julie Wuillemin: Ganz einfach: Ich wollte<br />

anderen helfen, und der medizinische<br />

Aspekt hat mich immer interessiert. Für<br />

die Zukunft möchte ich mich in Richtung<br />

Praxisausbildnerin weiterentwickeln,<br />

dort wo ich aktuell arbeite. Ich brauche<br />

aber noch Praxis.<br />

Sie hatten 2018, gegen Ende Ihrer<br />

Ausbildung, einen schweren Motorradunfall<br />

und sind nun im Rollstuhl.<br />

Ja, das stimmt.<br />

Sie wollten Ihre Ausbildung aber<br />

trotzdem abschliessen und als Pflegefachfrau<br />

arbeiten.<br />

Ich musste nur noch ein Praktikum<br />

machen und ein theoretisches Modul.<br />

Ich wollte meinen Bachelor so schnell<br />

wie möglich abschliessen, aber das war<br />

nicht so einfach. Ich erlitt Komplikationen<br />

und musste mehrmals ins Spital.<br />

Pflegefachfrau<br />

im Rollstuhl:<br />

Julie Wuillemin<br />

Trivial mass/Fondation La Source<br />

Wie haben sie es geschafft?<br />

Sobald ich die Möglichkeit hatte, machte<br />

ich mein viermonatiges Praktikum mit<br />

einem reduzierten Pensum beim Spitexbetrieb<br />

MSG Soins in Chailly-Montreux.<br />

Mein letztes Modul musste ich im<br />

Spital fertig machen, da ich<br />

nach einer Opera tion eine<br />

Entzündung in der Wirbelsäule<br />

hatte. Glücklicherweise<br />

ist am<br />

Schluss alles gut<br />

ausgegangen!<br />

Was waren<br />

die grössten<br />

Herausforderungen,<br />

damit<br />

Sie Ihre<br />

Ausbildung<br />

abschliessen<br />

konnten?<br />

Etwas was ich<br />

unbedingt erwähnen<br />

möchte,<br />

ist die riesige Unterstützung<br />

von meinem<br />

Liebsten, meiner<br />

Familie und meinen<br />

Freunden. Sie waren immer<br />

für mich da und haben mich in<br />

meinen Zielen unterstützt. Anders sah<br />

es jedoch mit administrativen Angelegenheiten<br />

und mit den Versicherungen<br />

aus. Ich wurde auch von meinen Chefinnen<br />

sehr unterstützt, die nun seit acht<br />

Jahren meine Freundinnen sind und die<br />

immer an mich geglaubt haben. Eine<br />

Challenge war, alles unter einen Hut zu<br />

bringen, meine Pflege, die Termine im<br />

Spital, die Physiotherapie. Dazu kommen<br />

die Schmerzen, die Fatigue, denn<br />

ich schlafe sehr wenig und meine Nächte<br />

sind manchmal sehr lang.<br />

Hat es Ihnen geholfen, dass Sie Pflege<br />

studierten?<br />

Nicht wirklich. Wir hatten Paraplegie im<br />

Studium nie als Thema, auch nicht das<br />

Schädeltrauma oder die Probleme mit<br />

den Händen … Das Schmerzmanagement<br />

ist eine ganz andere Sache, wenn<br />

man selber betroffen ist. Es war für<br />

mich völlig unbekanntes Terrain und ich<br />

habe meine Situation negiert. Ich glaube,<br />

ich war eine Patientin wie alle anderen<br />

auch.<br />

Hat umgekehrt die Tatsache, dass<br />

Sie selber Patientin waren, Ihre pflegerische<br />

Praxis verändert?<br />

Ja, es hat meine Sichtweise verändert.<br />

Ich wurde sensibler, was die Schmerzen<br />

der anderen betrifft, die Schlafstörungen,<br />

die verschiedenen Formen von<br />

Trauer um Dinge im Leben, die Unsicherheit<br />

… Eventuell habe ich einen<br />

«Vorteil», was neurogene oder chronische<br />

Schmerzen betrifft. Die Patienten<br />

fühlen sich von mir vielleicht besser verstanden.<br />

Ich kenne auch die Situation,<br />

wie es ist, wenn einige Sachen funktio-<br />

32 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


KOLUMNE<br />

Lasst uns darüber reden<br />

nieren und andere nicht, das ist unter<br />

Umständen hilfreich.<br />

Wie waren Ihre Beziehungen zu den<br />

Gesundheitsfachpersonen nach Ihrem<br />

Unfall? Hätten Sie sich gewünscht,<br />

dass sie anders handeln?<br />

Bei ziemlich vielen Gelegenheiten. Das<br />

war besonders oft bei Ärzten der Fall:<br />

Ich habe gelernt, dass man sofort die<br />

Flucht ergreifen sollte, wenn einem<br />

jemand von einer wundersamen Möglichkeit<br />

erzählt, dank der alles geheilt<br />

werden kann! In anderen Situationen hat<br />

man meine Schmerzen banalisiert und<br />

ich konnte nichts dazu sagen. Das ist<br />

genau das Gegenteil von dem, was ich<br />

für meine Patienten möchte.<br />

Sie arbeiten in der häuslichen Pflege in<br />

der Nähe von Montreux. Mussten für<br />

Sie als Rollstuhlfahrerin Anpassungen<br />

gemacht werden?<br />

Die Patientinnen und Patienten, die ich<br />

pflege, sind ebenfalls im Rollstuhl, die<br />

Wohnungen sind also angepasst. Rückblickend<br />

ist aber klar, dass das Team,<br />

mit dem ich arbeite, und ich selber, sehr<br />

kreativ sein mussten, um meine Stelle<br />

bestmöglich zu gestalten. Die Patienten<br />

müssen selbstständiger sein, wenn ich<br />

diejenige bin, die die Pflege macht, aber<br />

wir haben immer Lösungen gefunden.<br />

Das mag ein wenig überraschen, aber<br />

wenn man keine andere Wahl hat, ist<br />

Kreativität extrem hilfreich!<br />

Was lieben Sie heute an ihrer Arbeit?<br />

Die Arbeit im Team und natürlich zu<br />

sehen, wenn es einem Patienten, einer<br />

Patientin besser geht. Wenn ich dazu<br />

einen Beitrag leisten konnte, bin ich<br />

schon zufrieden.<br />

Julie Wuillemin erhielt in Anerkennung<br />

ihrer Kraft und ihres Durchhaltewillens<br />

den Studie rendenpreis der Vereinigung der<br />

Pflegefachpersonen der Fachhochschule<br />

La Source.<br />

www.sbk-asi.ch/free4students<br />

www.swissnursingstudents.ch<br />

Leandra Kissling<br />

arbeitet als diplomierte<br />

Pflegefachfrau HF in<br />

einem Akutspital.<br />

Diese Kolumne wiederspiegelt<br />

ihre persönliche<br />

Meinung rund um den<br />

Pflegeberuf und das<br />

Gesundheitswesen im<br />

Allgemeinen.<br />

Ich bin als weisse Frau in einem Land mit überwiegend<br />

weisser Bevölkerung aufgewachsen. Wenn ich an mein<br />

Team und an die Ärzte denke, mit denen ich arbeite, kommen<br />

mir spontan nur ganz wenige afroamerikanische<br />

Gesundheitsfachpersonen in den Sinn. Natürlich betreuen<br />

wir Patienten dieser Ethnie, doch sie bilden eine absolute<br />

Minderheit. Ich weiss nicht, wie sich diese Menschen fühlen,<br />

wenn sie im Spital fast ausschliesslich von weissen<br />

Menschen umgeben sind, die ihre Probleme und Krankheiten<br />

nur teilweise verstehen. Ich kann mich noch gut erinnern,<br />

als ich nach einer Sportstunde den Trainingsraum<br />

verlassen wollte und eine grosse Gruppe Afroamerikaner<br />

ihn für die nächste Veranstaltung betrat. Plötzlich fühlte<br />

ich mich als weisse Frau «deplatziert». Vielleicht fühlen<br />

sich afroamerikanische Patienten im Spital auch so.<br />

Natürlich müssen wir Pflegefachpersonen alle Patienten<br />

gleich behandeln. Das heisst jedoch nicht, dass wir uns<br />

nicht für ihre spezifischen Einzigartigkeiten interessieren<br />

sollten. Wir behandeln Kleinkinder und Senioren ja auch<br />

nicht gleich und verordnen ihnen nicht die gleichen Therapien.<br />

Die gezielte Berücksichtigung der Ethnie unserer<br />

Patienten wie auch anderer relevanter Aspekte ihrer<br />

Lebensgeschichte gehört für mich in der professionellen<br />

Pflege schlicht dazu. Zudem haben Studien klar bewiesen,<br />

dass Patienten afroamerikanischer Herkunft an anderen<br />

Erkrankungen leiden als europäische Patienten. Sie<br />

reagieren anders auf gewisse Medikamente und Zusatzstoffe.<br />

In der pflegerischen Grundausbildung haben wir<br />

diese wichtige Thematik nicht einmal behandelt. Obwohl<br />

wir uns das nicht gerne eingestehen: Auch bei uns in der<br />

Schweiz sind afroamerikanische Menschen benachteiligt.<br />

Im Gesundheitswesen beginnt die Benachteiligung dort, wo<br />

wir ihnen kaum öffentliche Studien und keinen Unterrichtsblock<br />

widmen. Ich wünsche mir, dass im Gesundheits -<br />

wesen künftig offen über verschiedene Ethnien gesprochen<br />

wird. Dann müsste ich auch nicht mehr so verzweifelt nach<br />

Worten suchen wie heute, als ich diese Kolumne schrieb.<br />

Profitiere von der<br />

Gratismitgliedschaft für<br />

Studierende bei SNS und SBK!<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

33


Im Gespräch<br />

mit Katja Blaser<br />

«Wir müssen mehr<br />

Berufsstolz zeigen»<br />

Vor 200 Jahren wurde Florence Nightingale geboren.<br />

Sie gilt als Begründerin der modernen <strong>Krankenpflege</strong>.<br />

Wie sehen ihre Nachfolgerinnen den Beruf? Vor welchen<br />

Herausforderungen stehen sie? Wir haben fünf Mitarbeiterinnen<br />

der Lindenhofgruppe gefragt.<br />

Heute: Katja Blaser, dipl. Pflegefachfrau in<br />

Weiterbildung zum Bachelor of Nursing<br />

Science.<br />

Interview: Rolf Marti<br />

<strong>Krankenpflege</strong>: Über welche Wege sind<br />

Sie in den Beruf gelangt?<br />

Katja Blaser: Der Pflegeberuf hat mich<br />

bereits als Kind interessiert. Vermutlich,<br />

weil meine Mutter in der Pflege arbeitet.<br />

So habe ich zu Hause miterlebt, wie mein<br />

Grossvater mit Demenz gepflegt wurde.<br />

Das weckte meine Neugierde. Wie funktioniert<br />

der Körper? Was steckt hinter<br />

einer Krankheit? Wie hängen Körper und<br />

Psyche zusammen? Klar, das sind primär<br />

Die Pflege stellt das<br />

Zwischenmenschliche<br />

ins Zentrum.<br />

Martin Glauser<br />

medizinische Fragen. Trotzdem wollte<br />

ich nie Medizin studieren, sondern eine<br />

Pflegeausbildung machen. Die Pflege ist<br />

näher bei den Patientinnen und Patienten,<br />

stellt das Zwischenmenschliche ins<br />

Zentrum. Ins Berufsleben gestartet bin<br />

ich mit der Lehre zur Fachfrau Gesundheit<br />

an der Psychiatrischen Klinik UPD<br />

Waldau. Danach habe ich berufsbegleitend<br />

die Berufsmaturität absolviert,<br />

34<br />

<strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Damit die Politik uns<br />

wahrnimmt, müssen<br />

wir uns als Berufsgruppe<br />

weiterentwickeln.<br />

ein paar Jahre als FaGe in verschiedenen<br />

Institutionen gearbeitet und<br />

schliesslich die betriebsgestützte Ausbildung<br />

zur diplomierten Pflegefachfrau<br />

HF absolviert – in der Lindenhofgruppe,<br />

bei der ich auch heute noch arbeite.<br />

Wo sehen Sie aktuell die<br />

grössten Herausforderungen<br />

für die Pflege?<br />

Für die Pflege ist zentral,<br />

dass es genügend gut<br />

ausgebildete Fachpersonen<br />

gibt. Nur<br />

so können wir die<br />

Qualität der Pflege<br />

wie auch die Qualität<br />

der Ausbildung<br />

sicherstellen. Gibt es<br />

zu wenig qualifizierte<br />

Pflegefachpersonen oder<br />

stehen diesen zu wenig zeitliche<br />

Ressourcen zur Verfügung,<br />

sinkt das Niveau der Ausbildung und<br />

damit die Fachkompetenz der jungen<br />

Berufsleute. Zudem steigen die Auszubildenden<br />

unter diesen Bedingungen<br />

rasch wieder aus. Gerade die meist sehr<br />

jungen FaGe-Lernenden brauchen eine<br />

sorgsame Begleitung, damit sie mit den<br />

komplexen Situationen der zum Teil<br />

schwerkranken Menschen umgehen<br />

können. Nach der Ausbildung muss das<br />

Pflegepersonal im Beruf gehalten werden,<br />

indem es vom Arbeitgeber beispielsweise<br />

die Möglichkeit erhält, sich<br />

weiterzubilden. So wie ich es erleben<br />

durfte: Ohne die Unterstützung der<br />

Lindenhofgruppe wäre für mich die<br />

Weiterbildung zur Pflegefachfrau HF<br />

finanziell schwierig gewesen.<br />

Wie tragen Sie zur Entwicklung der<br />

Pflege bei?<br />

Seit vergangenem Oktober arbeite ich<br />

in der Fachgruppe Pflege mit. Ihre Funktion:<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

in die Praxis transferieren, Standards<br />

setzen, aktuelle Pflegeprobleme diskutieren.<br />

Hier kann ich auf fachlicher<br />

Ebene zur Entwicklung der Pflege beitragen.<br />

Darüber hinaus engagiere ich<br />

mich berufspolitisch. Während der<br />

Ausbildung an der Höheren Fachschule<br />

war ich im Co-Präsidium des Studierendenrats<br />

des Berner Bildungszentrums<br />

Pflege, heute bin ich im Vorstand des<br />

Jungen SBK Bern. Ein dringliches Thema<br />

Gerade FaGe-Lernende<br />

brauchen eine sorgsame<br />

Begleitung, damit sie mit<br />

komplexen Situationen<br />

umgehen können.<br />

ist der drohende Pflegenotstand. In der<br />

Lindenhofgruppe sind wir in der Regel<br />

gut aufgestellt. Aber das ist längst nicht<br />

mehr überall der Fall. In der Pflege<br />

braucht es mehr Personalressourcen,<br />

eine bessere Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf, eine Reduktion der Arbeitsbelastung<br />

und angemessenere Entlöhnung.<br />

Kurz: Bessere Arbeitsbedingungen.<br />

Sonst steigen noch mehr Pflegende<br />

aus dem Beruf aus und es passieren<br />

Fehler, was letztlich den Patientinnen<br />

und Patienten schadet.<br />

FLORENCE NIGHTINGALE<br />

Pflegen setzt<br />

Wissen voraus<br />

Florence Nightingale gründete 1860<br />

die erste Pflegeschule in Grossbritannien.<br />

Sie machte damit deutlich:<br />

Pflegen setzt Wissen voraus. Dieser<br />

Schritt ebnete den Weg dafür, dass<br />

die Pflege von einer Tätigkeit zu<br />

einem Beruf wurde und ein Imagewechsel<br />

stattfinden konnte. Aus<br />

Pflegenden, die zu jener Zeit häufig<br />

stereotyp als betrunkene, einfältige<br />

Personen beschrieben wurden<br />

(siehe Charles Dickens), hin zu respektierten<br />

Berufsfrauen, die eine<br />

ehrbare und für die Gesellschaft<br />

wertvolle Aufgabe erfüllen.<br />

Weniger bekannt ist, dass bereits<br />

Florence Nightingale die Idee des<br />

lebenslangen Lernens vertrat. Geradezu<br />

modern mutet ihre Aussage an:<br />

Für eine Pflegende, die gelernt hat<br />

zu lernen, muss der Lernprozess<br />

auch nach der Ausbildung weitergehen.<br />

Alle fünf oder zehn Jahre sei<br />

es deshalb erforderlich, dass sich<br />

Pflegende weiterbilden. So war sie<br />

auch gegen eine Registrierung der<br />

Aus gebildeten in einem nationalen<br />

Pflegeregister, denn sie befürchtete,<br />

dass diese dann nicht weiterlernen<br />

würden.<br />

nimmt und sich etwas ändert, müssen<br />

auch wir uns als Berufsgruppe weiterentwickeln.<br />

Wir müssen mehr<br />

Berufsstolz zeigen und die Wichtigkeit<br />

unserer Arbeit gegen aussen transparent<br />

machen. Für mich ist die Pflege<br />

eines der schönsten Berufsfelder, die es<br />

gibt, und ich bin stolz auf das, was wir<br />

täglich leisten.<br />

Katja Blaser, dipl. Pflegefachfrau in<br />

Weiterbildung zum Bachelor of Nursing<br />

Science, arbeitet als Pflegefachfrau<br />

in der Fachgruppe Pflege des<br />

Lindenhofspitals in Bern.<br />

Was wünschen Sie sich für Ihr<br />

Berufsfeld?<br />

Mehr Wertschätzung für die komplexe<br />

Arbeit der Pflegefachpersonen und mehr<br />

Engagement vonseiten der Politik. Nach<br />

wie vor erkennen viele Politikerinnen<br />

und Politiker den Wert unserer Arbeit<br />

nicht an. Damit die Politik uns wahr­<br />

Autor<br />

Rolf Marti, komma pr – Büro für<br />

Kommunikation<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

35


Clinical Updates<br />

Prävention und Gesundheitsförderung bei hepatischer Enzephalopathie<br />

Gezielt schulen und beraten<br />

Da die Prävention und Früherkennung einer hepatische Enzephalopathie (HE) vorwiegend<br />

im privaten Umfeld stattfindet, sollten Patienten und Angehörige von Pflegefachpersonen<br />

systematisch geschult werden. So können Betroffene Hinweise auf eine verschlechterte<br />

Leberfunktion besser erkennen und behandeln lassen.<br />

Text: Martina Hachen, Annina Fröhlich<br />

Die hepatische Enzephalopathie (HE)<br />

ist eine akute Hirnfunktionsstörung, die<br />

bei Leberinsuffizienz und/oder einer<br />

Verbindung zwischen dem Leberkreislauf<br />

und dem hauptvenösen Kreislauf<br />

(porto-systemischer Shunt) auftritt und<br />

wahrscheinlich durch eine Ammoniak-<br />

Ansammlung verursacht wird 1, 2 .<br />

Klinisch äussert sich HE durch unspezifische,<br />

schleichend auftretende und<br />

langsam zunehmende Symptome (vgl.<br />

Abbildung), welche durch eine frühzeitige<br />

Behandlung grundsätzlich reversibel<br />

sind. Bei schwerem Verlauf und wiederholten<br />

Episoden können aber bleibende<br />

Folgebeschwerden wie Denk- und Gedächtnisstörungen<br />

auftreten. Unbehandelt<br />

kann HE zum Tod führen 1.<br />

Bekannte Auslöser einer HE sind Infektionen,<br />

Magen-Darm-Blutungen, Obstipation<br />

oder starke Schwankungen im<br />

Flüssigkeitshaushalt. Die Akuttherapie<br />

besteht primär darin, Auslöser zu identifizieren<br />

und zu behandeln. Ergänzend<br />

wird medikamentös in den Ammoniak-<br />

Kreislauf eingegriffen: Laktulose (Duphalac<br />

© ) p.o. und / oder rektal als hoher<br />

Einlauf erhöht die Ammoniak-Ausscheidung<br />

über eine gesteigerte Stuhlausscheidung<br />

(Ziel: 2-3 weiche Stuhlgänge<br />

pro Tag). Rifaximin (Xifaxan © ) p.o.<br />

hemmt die Ammoniak-Synthese im<br />

Dickdarm. Zur Rückfall-Prophylaxe<br />

werden Laktulose ab der ersten HE-<br />

Episode und Rifaximin ab der zweiten<br />

HE-Episode innerhalb eines Jahres<br />

dauerhaft eingenommen 1, 2 .<br />

Obschon HE als potenziell vermeidbar<br />

gilt, zählt sie zu den häufigsten Komplikationen<br />

und ist für die Mehrheit aller<br />

Rehospitalisationen bei Patienten mit<br />

chronisch fortschreitenden Lebererkrankungen<br />

verantwortlich 1, 3 . Prävention<br />

und Früherkennung einer HE<br />

finden vorwiegend im spitalexternen,<br />

also privaten Umfeld des Patienten<br />

statt. Daher sollten Patienten und Angehörige<br />

von Pflegefachpersonen zu den<br />

nachfolgend beschriebenen Aspekten<br />

geschult werden 1, 4–6 .<br />

Frühwarnzeichen und Symptome<br />

Ein Hauptziel der HE-Schulung ist, dass<br />

Betroffene neurologische und psychomotorische<br />

Auffälligkeiten als Hinweise<br />

auf eine verschlechterte Leberfunktion<br />

verstehen und an der richtigen Stelle<br />

Hilfe suchen. Dazu werden Grundlagen<br />

der Leberphysiologie und deren Zusammenhang<br />

mit der Hirnfunktion vermittelt.<br />

Bei der Symptomschulung liegt der<br />

Fokus auf der Frühphase (Stadium 1).<br />

Der Patient wird durch die Evaluation<br />

vergangener HE-Episoden für sein eigenes<br />

Symptomprofil sensibilisiert. Er soll<br />

eine beginnende HE erkennen und sich<br />

zeitnah in Behandlung begeben.<br />

Medikamente und Lebensstil<br />

Die medikamentöse Therapie dient der<br />

Behandlung der akuten HE-Episode und<br />

der Rückfall-Prophylaxe. Indem die<br />

Pflegefachperson über Indikation, Wirkungsweise<br />

und Nebenwirkungen informiert,<br />

fördert sie die Adhärenz. Der aufgeklärte<br />

Patient weiss, dass bei allen<br />

Fragen der behandelnde Arzt zu kontaktieren<br />

ist. Keinesfalls dürfen Dosierung<br />

oder Einnahmeintervall selbstständig<br />

verändert werden, da dies eine<br />

HE-Episode auslösen kann.<br />

Patienten tragen zur Vorbeugung einer<br />

HE bei, indem sie auf einen gesunden<br />

Lebensstil achten. So werden potenzielle<br />

Auslöser vermindert und die Restleberfunktion<br />

geschützt. Verhaltensempfehlungen<br />

umfassen Ernährung,<br />

Bewegung und Umgang mit Suchtmitteln.<br />

Mehrere kleine Mahlzeiten anstelle<br />

von drei Hauptmahlzeiten versorgen<br />

den Körper durchgehend mit Nährstoffen<br />

und verhindern ungünstige, lange<br />

Nüchternphasen. Eiweisslieferanten in<br />

Form von Milchprodukten oder Gemüse<br />

sollen Fleischprodukten vorgezogen<br />

werden. Vor der Nachtruhe ist ein Eiweisssnack,<br />

z. B. Joghurt, empfehlenswert,<br />

da während des Schlafs Eiweiss<br />

besonders gut aufgenommen wird.<br />

Alkoholabstinenz ist unverzichtbar.<br />

Lebererkrankungen gehen mit einem<br />

geschwächten Immunsystem einher.<br />

Infolgedessen gilt es auf den Konsum<br />

von illegalen Substanzen und das<br />

Rauchen zu verzichten, um Atemwegsinfektionen<br />

oder Blutvergiftungen<br />

vorzubeugen. Betroffene werden<br />

über Beratungsstellen zum Umgang<br />

mit Suchterkrankungen informiert.<br />

Verhalten im Akutfall<br />

Bei Symptomen einer fortgeschrittenen<br />

HE (ab Stadium 2) oder Fieber >38.0°C<br />

(ins besondere mit Schüttelfrost), rotem<br />

Blut im Stuhl und/oder schwarzem<br />

Stuhlgang liegt ein Notfall vor und der<br />

Patient sollte sich direkt in Spitalpflege<br />

begeben. Während Infektionen oder<br />

Blutungen relativ rasch erkannt werden,<br />

bleiben Störungen im Flüssigkeitshaushalt<br />

oder Obstipation länger unbemerkt.<br />

Aber auch diese «stilleren»<br />

Beschwerden erfordern ein sofortiges<br />

Handeln. Nötig ist ein tägliches Selbstmonitoring<br />

bezüglich Stuhlgang (Fre-<br />

Autorinnen<br />

Martina Hachen, Annina Fröhlich,<br />

beide: MScN, RN, Clinical Nurse Specialists<br />

an der Universitätsklinik für<br />

Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital,<br />

Universitätsspital Bern,<br />

Martina.Hachen@insel.ch<br />

Annina.Froehlich@insel.ch<br />

36 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


West-Haven-Kriterien (WHC) zur Klassifikation von HE,<br />

adaptiert von Vilstrup, Amodio 1 und Zhan and Stremmel 7<br />

WHC Bewusstseinslage Neuropsychiatrische<br />

Symptome<br />

Minimal<br />

Stadium 1<br />

Stadium 2<br />

Stadium 3<br />

Stadium 4<br />

••<br />

Normal<br />

••<br />

Leichtgradige mentale<br />

Verlangsamung,<br />

Müdigkeit<br />

••<br />

Verstärkte Müdigkeit,<br />

Apathie, Lethargie<br />

••<br />

Somnolenz<br />

••<br />

Koma<br />

quenz, Konsistenz, Beimengungen) und<br />

Dehydratation (Gewicht, Zustand von<br />

Haut und Schleimhäuten, Bauchumfang).<br />

Indikationen für die Kontaktaufnahme<br />

mit dem Arzt sind: mehr als drei<br />

Tage festen/keinen Stuhlgang, mehr als<br />

dreimal pro Tag flüssig-wässriger<br />

Stuhlgang, Erbrechen und/oder starkes<br />

Angehörige bemerken<br />

HE-Symptome oftmals<br />

als Erste.<br />

Durstgefühl, Schwindel, trockene Lippen<br />

und Schleimhäute sowie plötzliche<br />

Zunahme des Bauchumfanges.<br />

••<br />

Defizite in Aufmerksamkeit,<br />

visuellräumlicher<br />

Wahrnehmung,<br />

Geschwindigkeit<br />

der Informationsverarbeitung<br />

••<br />

Eu-/Dysphorie<br />

••<br />

Reizbarkeit und Angst<br />

••<br />

Reduzierte Aufmerksamkeit<br />

••<br />

Rechenschwäche<br />

••<br />

Leichte Persönlichkeitsstörung<br />

••<br />

Minimale Desorientiertheit<br />

bzgl.<br />

Ort und Zeit<br />

••<br />

Inadäquates<br />

Verhalten<br />

••<br />

Aggressivität<br />

••<br />

Ausgeprägte Desorientiertheit<br />

bzgl.<br />

Ort und Zeit<br />

••<br />

Verwirrtheit<br />

Neurologische<br />

Symptome<br />

••<br />

Keine<br />

••<br />

Gestörte Feinmotorik<br />

(beeinträchtigtes<br />

Schreibvermögen,<br />

Fingertremor)<br />

••<br />

Flapping tremor /<br />

Asterixis (grobschlägiges<br />

Zittern<br />

der Hände)<br />

••<br />

Ataxie<br />

••<br />

Verwaschene<br />

Sprache<br />

••<br />

Rigor<br />

••<br />

Krämpfe<br />

••<br />

Asterixis<br />

••<br />

Hirndruckzeichen<br />

Hinweis: Alle Symptome müssen im Zusammenhang mit Leberinsuffizienz und/oder<br />

porto-systemischem Shunt stehen<br />

Rolle der Angehörigen<br />

Angehörige bemerken HE-Symptome<br />

oftmals als Erste, da sich z. B. zuerst<br />

Gedächtnisschwierigkeiten einstellen,<br />

welche dem Patienten selber nicht auffallen.<br />

Die primäre Bezugsperson sollte<br />

daher insbesondere im Erkennen einer<br />

HE und im Verhalten im Akutfall geschult<br />

werden. Damit sie adäquat reagieren<br />

kann, empfiehlt sich das Erstellen<br />

eines Notfallplans mit Früh- und<br />

Notfallsymptomen sowie den wichtigsten<br />

Telefonnummern. Zudem hat sie<br />

einen Wohnungsschlüssel, kann bei<br />

Bedarf einen Transport ins Spital<br />

organisieren und kennt die Wünsche<br />

des Patienten zur Weiterbehandlung.<br />

Fazit<br />

HE ist eine häufige und schwerwiegende,<br />

aber potenziell vermeidbare Komplikation.<br />

Durch eine rasche, ursachenbezogene<br />

Behandlung kann das Risiko für<br />

Folgekomplikationen deutlich minimiert<br />

werden. Bei Prävention und Früherkennung<br />

kommt Patienten und Angehörigen<br />

eine tragende Rolle zu. Da Angehörige je<br />

nach Erkrankungsphase stark belastet<br />

sind, sollten Unterstützungsangebote<br />

mit ihnen besprochen werden. Pflegefachpersonen<br />

leisten durch evidenzbasierte,<br />

systematisch durchgeführte<br />

und auf die Bedürfnisse der Adressaten<br />

zugeschnittene HE-Schulung einen<br />

wichtigen Beitrag zur Gesundheits- und<br />

Selbstmanagementförderung dieser<br />

chronisch kranken Patienten.<br />

Das Literaturverzeichnis ist<br />

in der digitalen Ausgabe verfügbar<br />

oder erhältlich bei:<br />

Martina.Hachen@insel.ch<br />

Annina.Froehlich@insel.ch<br />

Praxisbeispiel<br />

«Nicht mehr<br />

sie selbst»<br />

Frau Koch * leidet an Leberzirrhose<br />

und wurde notfallmässig<br />

mit Symptomen einer HE im<br />

Stadium 2 hospitalisiert. Bei Eintritt<br />

erzählte der Ehemann, seine<br />

Frau sei letztens «nicht mehr sie<br />

selbst» gewesen und habe viel<br />

geschlafen. Als sie dann beim<br />

Aufstehen stürzte, habe er den<br />

Notarzt gerufen. Einige Tage vor<br />

Symptombeginn habe Frau Koch<br />

über ständige Übelkeit geklagt<br />

und deshalb nicht mehr alle<br />

Medikamente eingenommen.<br />

Nach Ausschluss anderer Faktoren<br />

standen die unterbrochene<br />

Duphalac © -Therapie und reduzierte<br />

Stuhlausscheidung als<br />

Auslöser der HE-Episode fest.<br />

Alle Symptome bildeten sich vollständig<br />

zurück, nachdem die p.o.<br />

Duphalac © -Therapie fortgesetzt<br />

und Duphalac © rektal verabreicht<br />

wurde. Vor dem Austritt schulte<br />

die Pflegefachperson das Ehepaar<br />

mithilfe der Informationsund<br />

Schulungsbroschüre zu<br />

HE 6 . Frau Koch äusserte sich<br />

erstaunt darüber, wie eine Lebererkrankung<br />

Einfluss auf die Hirnfunktion<br />

nimmt und wie leicht<br />

eine HE-Episode ausgelöst werden<br />

kann: «Ich wusste vorher<br />

nicht, was die Leber mit meinem<br />

Gehirn zu tun haben soll. Im<br />

Alltag hatte ich plötzlich Mühe<br />

mit ganz normalen Sachen. Ich<br />

dachte, 2 – 3 Tage kein Stuhlgang<br />

sei nicht so schlimm».<br />

Die Kochs waren froh zu wissen,<br />

was die HE-Episode auslöste und<br />

wie sie eine zweite verhindern<br />

können. Die Pflegefachfrau hielt<br />

die HE-Symptome von Frau Koch<br />

schriftlich fest, notierte die Telefonnummern<br />

von Hepatologe und<br />

Notarzt und schrieb auf, wo Frau<br />

Koch ihre aktuelle Medikamentenliste<br />

und Patientenverfügung<br />

aufbewahrt, damit Herr Koch sie<br />

im Akutfall mit ins Spital bringen<br />

kann.<br />

* Fiktiver Name<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

37


Die dunkle Seite der Pflege<br />

Keine Anerkennung und fehlende Wertschätzung<br />

Systemrelevant, aber ausgenutzt<br />

20 Jahre nach ihrem ersten Praktikum ertrug die Autorin dieses Beitrags die unzumutbaren<br />

Arbeitsbedingungen nicht mehr. Wegen der fehlenden Wertschätzung und dem<br />

schlechten Gewissen, die Pflege nicht mehr professionell, verantwortungsbewusst und<br />

liebevoll durchführen zu können, ist sie aus dem Beruf ausgestiegen.<br />

Text: Jasmina Robl<br />

Was muss geschehen, damit der Staat<br />

endlich wirksam gegen den Pflegenotstand<br />

vorgeht? Seit Einreichung der<br />

Pflegeinitiative sind schon wieder mehrere<br />

Jahre vergangen; dem Parlament<br />

scheinen deren Anliegen immer noch<br />

nicht vorrangig und es bastelt endlos an<br />

einem mickrigen Gegenvorschlag zur<br />

Initiative herum.<br />

Vor 20 Jahren habe ich mein erstes<br />

Praktikum im KiSpi in Zürich absolviert.<br />

Die Pflege streikte gegen Lohndiskriminierung.<br />

Wir reduzierten den Betrieb<br />

soweit es ging, ohne Patienten zu gefährden.<br />

Wir gingen für Lohngleichheit<br />

auch vor Gericht – und errangen einen<br />

Riesenerfolg: Der Kanton musste uns<br />

280 Millionen Franken nachzahlen! Das<br />

Urteil zeigte das ganze Ausmass unserer<br />

Unterbezahlung (was sich auch<br />

bei unseren Renten zeigen wird – auch<br />

das macht mich grausam wütend).<br />

Von der Pflege verabschiedet<br />

Ich habe die erlebte Diskriminierung<br />

nicht mehr ertragen und mich vor einem<br />

Jahr entschieden, mich von der Pflege<br />

zu verabschieden – von meinem geliebten<br />

Beruf, dem ich so lange so viel<br />

Herzblut gewidmet habe. Grund: Die<br />

unzumutbaren Arbeitsbedingungen,<br />

das schlechte Gewissen, körperlich<br />

Beispiele aus der Praxis<br />

Inputs gesucht<br />

Gibt es Missstände, über die sie<br />

berichten möchten? Schreiben<br />

Sie an: redaktion@sbk-asi.ch<br />

und seelisch schwer belasteten Patienten<br />

und Familien nicht gerecht werden<br />

zu können. Ich arbeite mit Menschen,<br />

nicht mit Maschinen; und allzu häufig<br />

fehlt die Zeit, um meine Pflege professionell,<br />

verantwortungsbewusst und<br />

liebevoll durchzuführen.<br />

Kürzlich habe ich P.-A. Wagners Artikel<br />

«Nettigkeit bringt uns nicht weiter» in<br />

der «<strong>Krankenpflege</strong>» 05/2019 gelesen:<br />

Herzlichen Dank, dass sich der SBK so<br />

sehr für unsere Berufsgruppe einsetzt<br />

und ihr eine Stimme gibt! Dieser Text<br />

spricht mir aus dem Herzen. Ich verstehe<br />

den Zynismus der Politik nicht und<br />

ich will Gerechtigkeit!<br />

Fehlende Wertschätzung<br />

Die Löhne sind das eine; vor allem geht<br />

es aber um die Wertschätzung unserer<br />

Arbeit. Was gehört (mindestens) dazu?<br />

• Zeichen der Anerkennung wie Vergünstigung<br />

für ÖV, reservierte Parkplätze,<br />

verbilligte Krankenkassenbeiträge,<br />

eine Aufmerksamkeit zu<br />

Weihnachten, Boni für ausserordentlichen<br />

Einsatz, adäquate Lohnerhöhungen<br />

...;<br />

• Erholungszeiten, Schichtsysteme und<br />

Dienstpläne, die uns nicht nötigen,<br />

unser Pensum zu reduzieren (und damit<br />

auch tiefere Renten in Kauf zu<br />

nehmen!) oder den Beruf ganz an den<br />

Nagel zu hängen;<br />

• Stellenschlüssel, die die zunehmende<br />

Komplexität der Pflege berücksichtigen.<br />

Die Wissenschaft beweist, dass<br />

ein Mangel an qualifiziertem Personal<br />

zu mehr Komplikationen führt, die<br />

viel mehr kosten als das Personal,<br />

das nötig wäre, um sie zu verhindern.<br />

Ist das so kompliziert zu verstehen?<br />

• Löhne und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

die die zunehmenden Anforderungen<br />

des Pflegeberufes – und<br />

deren Marktwert! – abbilden. Kein<br />

Männerberuf würde diese Diskrepanz<br />

zwischen Lohn und Leistung akzeptieren!<br />

• Die Gesundheit des Pflegepersonals<br />

gehört geschützt – bedingungslos!<br />

Nach einem Jahr Coronapandemie<br />

fehlt es immer noch an Schutzma<br />

terial und verletzen zahlreiche<br />

Arbeitgeber ihre Fürsorgepflicht.<br />

Ich habe so viele fachlich hochstehende,<br />

unentbehrliche und wundervolle Pflegefachleute<br />

in meinen 20 Jahren in der<br />

Pflege kennen gelernt; davon sind viele<br />

ausgestiegen, weil ihr Beruf sie krank<br />

gemacht hat – oder um nicht krank zu<br />

werden. Es ist ein Armutszeugnis, wie<br />

heute frisch Diplomierte überfordert<br />

und ins Burnout getrieben werden – ich<br />

kenne so viele, denen ihr Berufsalltag<br />

Alpträume bereitet und die täglich<br />

Angst haben, zur Arbeit zu gehen.<br />

Die Stimme erheben<br />

Ist es denn, 20 Jahre nach dem Zürcher<br />

Streik und nach dem Jahr der Pflege<br />

und der Hebammen, nicht an der Zeit,<br />

uns wieder zu erheben? Systemrelevant,<br />

aber ausgenutzt und erschöpft:<br />

Schluss damit! Es ist Zeit, dass wir alle<br />

in der Pflege damit Schluss machen!<br />

Dass wir uns zusammen stark machen<br />

für eine Gold werte Pflege und gemeinsam<br />

die Stimme aller Pflegenden in der<br />

Schweiz erheben. Ich hoffe zutiefst,<br />

dass die Pflege bald – also nicht erst in<br />

weiteren 20 Jahren! – an einem besseren<br />

Ort stehen und die verdiente Wertschätzung,<br />

Fairness und Anerkennung<br />

errungen haben wird – eigentlich eine<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

38 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


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mit nachhaltigem Schutz für intakte und<br />

verletzte Haut kombiniert.<br />

Patienten mit Harn- und/oder Stuhlinkontinenz leiden häufig unter<br />

entzündeter, infizierter und geschädigter Haut. Der beständige<br />

Kontakt mit Urin und Stuhl führt zu Hautirritationen, Ekzemen,<br />

inkontinenz-assoziierter Dermatitis oder schliesslich zu Ulzerationen.<br />

Der im Urin enthaltene Ammoniak schwächt den Säureschutzmantel<br />

der Haut und aktiviert im Stuhl enthaltene Enzyme,<br />

wodurch Eiweisse und Fette gespalten werden und die Hornschicht<br />

der Epidermis angegriffen wird. Da die derart vorgeschädigte<br />

Haut in dem feucht warmen Milieu des Intimbereichs stark<br />

Bakterien und Pilzen ausgesetzt ist, besteht ein hohes Risiko für<br />

Infektionen und Ulzera.<br />

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Haut und macht sie geschmeidig.<br />

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Erwachsenen.<br />

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Literatur<br />

1. Wounds UK, Best Practice Statement Care of the Older Person’s Skin, 2nd Edition, 2012.<br />

2. Rees J et al., Best Practice guidelines for the prevention and management of incontinence dermatitis, Nursing Times,<br />

2009, 105(36) 24-6<br />

3. Flynn D and Williams S, Barrier creams for skin breakdown, Nursing & Residential Care, 2011, 13(11) 553-558


Bücher<br />

Benjamin Kühne<br />

Identitätsbildung in der Pflege – Pflegepraxis und<br />

Bildungsmuster im Prozess beruflicher Sozialisierung<br />

2020, 543 Seiten<br />

Mabuse Verlag<br />

ISBN 978-3-86321-528-6<br />

Professionelle Pflege lebt von und durch<br />

Pflegefachpersonen, die ihre eigene Rolle<br />

im multidisziplinären Team im Gesundheitswesen<br />

ausfüllen und sich weder als<br />

Assistenzpersonal sehen noch als solches<br />

auftreten. Pflege kennt ihre Stärke<br />

und ihre Kompetenz. In der Öffentlichkeit<br />

wird Pflege meistens in einem Zug<br />

mit Kostenfaktoren und Personalmangel<br />

genannt. Pflege als Profession zu sehen<br />

und das zu vermitteln, ist Aufgabe der<br />

Berufsangehörigen.<br />

Benjamin Kühne untersucht, wie Lernende<br />

im deutschen Ausbildungssystem<br />

ihre Identität als professionelle Pflegefachpersonen<br />

entwickeln können und<br />

hinterfragt Bildungsmuster und deren<br />

Relevanz in Bezug auf die Identitätsbildung.<br />

Angehende Pflegefachpersonen<br />

liessen sich oft in strumentalisieren und<br />

hätten keine eigenständige Rolle. Häufig<br />

sei die Umsetzung der in der Theorie<br />

gelernten patientenorientierten Pflege<br />

nicht möglich, so der Autor, weil viel<br />

zu knapp bemessene Personalschlüssel<br />

in komplexen Pflegesituationen keine<br />

patientenorientierte Arbeitsweise zulassen.<br />

In der theoretischen Ausbildung<br />

werden pflegewissenschaftliche Entwicklungen<br />

berücksichtigt, doch die<br />

Lernenden vermissen die Umsetzung<br />

im praktischen Alltag. Gefragt ist dort<br />

vielmehr das schnelle Erlernen praktischer<br />

Fähigkeiten und die quantitative<br />

Bewältigung einzelner Tätigkeiten.<br />

Um aus einer solchen Rolle heraustreten<br />

zu können, müssen Bildungsmuster<br />

gefördert werden, die für eine qualitativ<br />

hochstehende Pflege unabdingbar sind<br />

und für einen selbstbestimmten Beruf<br />

stehen.<br />

Interessant sind auch die Lösungsansätze,<br />

die der Autor beschreibt, beispielsweise<br />

die Ansiedlung der Primärausbildung<br />

der Pflegefachpersonen im<br />

tertiären Bildungssektor.<br />

Nicole Dubec Egger<br />

Volker Röseler<br />

Professionelle Pflege bei Zwangsstörungen<br />

2015, 142 Seiten<br />

Psychiatrie Verlag<br />

ISBN 978-3-88414-634-7<br />

Volker Röseler arbeitet seit vielen Jahren<br />

als dipl. Pflegefachmann in der Psychiatrie.<br />

Eindrücklich schildert er die<br />

Auswirkungen, die Zwangsstörungen<br />

auf den Alltag von Betroffenen haben<br />

können. Menschen mit Zwangsstörungen<br />

erleben aufdringliche Gedanken.<br />

Sie gehen von der falschen Grundannahme<br />

aus, dass Gedanken automatisch<br />

zu Konsequenzen führen. Dies bewirkt<br />

Ängste und eine hohe Anspannung,<br />

die Betroffene nur durch ausgeklügelte<br />

ritualisierte und wiederholte Handlungen<br />

vorübergehend mindern<br />

können.<br />

Als Interventionen bei Menschen mit<br />

Zwangsstörungen wird konkret und<br />

gut nachvollziehbar beschrieben, wie<br />

Zwangshierarchien und die Expositionstherapie<br />

geplant und umgesetzt<br />

werden können. Die Expositionstherapie<br />

findet in einem kontrollierbaren Rahmen<br />

statt und wird solange wiederholt,<br />

bis die Betroffenen Routine beim Bewältigen<br />

von herausfordernden Situationen<br />

entwickeln und ihr Anspannungsniveau<br />

nicht mehr ansteigt.<br />

Der Autor geht auch auf Stolpersteine<br />

ein und beschreibt die Salamitaktik<br />

als möglichen Lösungsansatz: Anforderungen<br />

werden auf kleine und damit<br />

besser zu bewältigende Portionen aufgeteilt.<br />

Röseler betont, dass Pflegefachpersonen<br />

Menschen mit Zwangsstörungen<br />

zwar unterstützen müssen, die<br />

Verantwortung für die Umsetzung<br />

der Interventionen aber eindeutig bei<br />

den Betroffenen liegen muss.<br />

Das Buch ist klar und einfach geschrieben.<br />

Ausgesprochen stark sind die<br />

Praxisbeispiele, die herausfordernde<br />

Situationen von Betroffenen schildern.<br />

Schwächen liegen in der unzureichenden<br />

Strukturierung der Kapitel zum<br />

Pflegeprozess und im fehlenden Sachwortregister.<br />

Nützlich sind die Verweise<br />

auf Internetseiten und Download­<br />

Materialien.<br />

Robert Ammann<br />

40 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Marktplatz<br />

NEU: CAS Career Development<br />

10-TÄGIGER COACHING-LEHRGANG<br />

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Bildungszentrum Pflege<br />

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GESUNDHEITSWESEN<br />

In Führungs- und Ausbildungsfunktionen sind Coaching-Kompetenzen<br />

gefragt.<br />

Die Begleitung von Mitarbeitenden,<br />

Lernenden und Studierenden<br />

verlangt nach Coaching-<br />

Kompetenzen. Im 10-tägigen<br />

Zertifikats-Lehrgang der Lernwerkstatt<br />

Olten erhalten die<br />

Teilnehmenden verschiedene<br />

Konzepte, Basistheorien und<br />

Tools für erfolgreiches Coaching.<br />

Neu wird ein dreitägiges Aufbaumodul<br />

mit Abschluss CAS<br />

Career Development der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz angeboten.<br />

Coaching-Know-how – alles lässt<br />

sich unmittelbar in der Praxis<br />

einsetzen.»<br />

Der Lehrgang zum Coach wird<br />

in Aarau, Basel, Bern, Luzern,<br />

Olten, Sargans, St. Gallen, Weinfelden,<br />

Winterthur und Zürich<br />

angeboten. Nach Abschluss des<br />

Lehrgangs steht der Weg bis zum<br />

eidgenössischen Fachausweis<br />

«Betriebl. Mentor/in» offen. Die<br />

Teilnehmenden profitieren dabei<br />

von 50 % Bundes-Subventionen.<br />

Das Berner Bildungszentrum<br />

Pflege und das Bildungszentrum<br />

XUND Zentralschweiz<br />

bieten ab Frühling 2021 Vorbereitungslehrgänge<br />

zu eidgenössischen<br />

Prüfungen an.<br />

Mit einem eidgenössischen<br />

Fachausweis oder Diplom verfügen<br />

Fachpersonen im Gesundheitswesen<br />

über einen schweizweit<br />

anerkannten und reglementierten<br />

Abschluss, der neue<br />

und attraktive berufliche Perspektiven<br />

eröffnet.<br />

Im März und August 2021<br />

startet der Zertifikatslehrgang<br />

«Fachführung in Pflege und<br />

Organisation», der die vertiefungsübergreifenden<br />

Module<br />

der folgenden höheren Fachprüfungen<br />

(HFP) beinhaltet:<br />

Onkologiepflege, geriatrische<br />

und psychogeriatrische Pflege,<br />

Nephrologiepflege, Diabetesfachberatung<br />

und Palliative Care.<br />

Im Mai 2021 startet der Vorbereitungslehrgang<br />

zur Berufsprüfung<br />

(BP) «Psychiatrische<br />

Pflege und Betreuung».<br />

Im August 2021 beginnen die<br />

Vertiefungsmodule der Höheren<br />

Fachprüfung «Palliative Care».<br />

Ebenfalls im August 2021 beginnen<br />

Vertiefungsmodule der<br />

Höheren Fachprüfung «Geriatrische<br />

und psychogeriatrische<br />

Pflege».<br />

Diese Vorbereitungslehrgänge<br />

öffnen die Türen zu verschiedensten<br />

Bildungsabschlüssen.<br />

Informationen:<br />

pflegelaufbahn.ch<br />

Regina Widmer, selber lange im<br />

Gesundheitsbereich tätig, hat<br />

den Lehrgang entwickelt und<br />

meint: «Die Ausbildung bietet<br />

den Teilnehmenden fundiertes<br />

Informationen:<br />

Lernwerkstatt Olten<br />

Tel 062 291 10 10<br />

www.coach-werden.ch<br />

www.cas-career-development.ch<br />

Das Berner Bildungszentrum Pflege und das Bildungszentrum XUND<br />

Zentralschweiz bieten ab Frühling 2021 Vorbereitungslehrgänge zu<br />

verschiedenen eidgenössischen Prüfungen an.<br />

zVg<br />

INSERAT<br />

Werden Sie Hebamme!<br />

«Das Bachelor-Studium Hebamme für diplomierte Pflegefachpersonen bereitet mich darauf<br />

vor, Frauen und ihre Familien auf dem besonderen Weg durch die Schwangerschaft, bei der<br />

Geburt und in der Zeit danach zu begleiten. Dieses jahrtausendealte Handwerk, kombiniert<br />

mit den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, fasziniert mich sehr. Im Studium kann<br />

ich auf meine Erfahrung als diplomierte Pflegefachfrau zurückgreifen.»<br />

Isabel Gubser, Pflegefachfrau, Bachelor-Studentin Hebamme an der Berner Fachhochschule BFH<br />

⇢ Information und Anmeldung: bfh.ch/gesundheit/bachelor<br />

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Nächste Online-<br />

Infoveranstaltungen:<br />

11. März, 1. April 2021<br />

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03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

41


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Erwachsene (UPKE). In dieser offen geführten Akutabteilung mit integrativem psychotherapeutischem Konzept<br />

werden 12 ältere Menschen nach evidenzbasierten Behandlungsmethoden (stationär, teilstationär oder ambulant)<br />

betreut. Dabei sind auch somatische Komorbiditäten (z.B. Herz-Kreislauferkrankungen) und deren Behandlung<br />

Teil des Auftrags. Die Abteilung befindet sich in einem dynamischen Entwicklungsprozess betreffend der Weiterentwicklung<br />

von gezielten Angeboten für ältere Menschen mit einer Psychoseerkrankung.<br />

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› Bezugspersonenarbeit im interdisziplinären Team<br />

› Aktive Begleitung in der Alltags- und Beziehungsgestaltung von psychisch beeinträchtigten Menschen<br />

unter der Anwendung evidenzbasierter Instrumente und Methoden<br />

› Aktive Mitgestaltung im milieutherapeutischen Prozess und in der Psychotherapie<br />

› Erstellung, Anwendung und Evaluierung des Pflegeprozesses (NANDA/NIC/NOC)<br />

› Enge Zusammenarbeit mit Angehörigen und externen Stellen<br />

› Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit ärztlichen- und sozialarbeiterischen sowie<br />

medizinisch-therapeutischen Diensten und Abteilungen<br />

› Begleitung der Lernenden/Studierenden in der Erreichung ihrer Ausbildungsziele<br />

› Einsatz im Tag- und Nachtdienst<br />

Ihr Profil<br />

› Diplom als Pflegefachfrau/-mann HF/FH. Bei ausländischen Pflegediplomen ist die SRK Registrierung<br />

Voraussetzung. Die Kosten für die Registrierung werden durch die UPK übernommen<br />

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Die SBK Sektion SG TG AR AI des Schweizer<br />

Berufsverbands der Pflegefachpersonen<br />

ist «DIE PARTNERIN» aller Pflegenden<br />

auf Tertiär- und Sekundarstufe sowie<br />

Auszubildenden und Studierenden.<br />

Wir suchen für den Bereich Sozialpartnerschaften eine<br />

Pflegefachperson 50-60%<br />

Was Sie erwartet<br />

• Sie vertreten die Pflege in der sozialpartnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit<br />

• Sie beraten und begleiten die SBK-Mitglieder<br />

bei Fragen zur Arbeit und zum Recht<br />

• Sie organisieren Veranstaltungen im Bereich<br />

der gewerkschaftlichen Verbandsarbeit<br />

• Sie stellen den Berufsverband in Ausbildungsinstitutionen<br />

für Pflegeberufe vor<br />

Was Sie mitbringen<br />

• Sie sind eine dipl. Pflegefachperson mit<br />

Berufserfahrung in der Schweiz<br />

• Sie sind motiviert, sich in die Verbands- und<br />

Gewerkschaftsarbeit einzubringen<br />

• Sie haben gute kommunikative Fähigkeiten<br />

und Verhandlungsgeschick<br />

• Sie bringen die Bereitschaft zu flexiblen<br />

Einsätzen und Abendsitzungen mit<br />

Wir bieten Ihnen<br />

• Ein spannendes und lebhaftes Tätigkeitsfeld<br />

im Gesundheitswesen<br />

• Entfaltungsmöglichkeiten und Mitgestaltung<br />

des gewerkschaftlichen Engagements<br />

Vollständiges Inserat finden Sie unter<br />

www.skb-sg.ch/Aktuelles<br />

Auskünfte erteilt Ihnen die Geschäftsleiterin,<br />

Edith Wohlfender. Bewerbungen richten Sie<br />

bitte an geschaeftsleitung@sbk-sg.ch<br />

HTHC High Tech Home Care AG (HTHC) beschäftigt sich<br />

mit der umfassenden und ganzheitlichen Betreuung von<br />

chronisch kranken Langzeitpatienten in deren Zuhause –<br />

von der Verabreichung der benötigten Medikamente bis<br />

zur Erledigung der Administration. Zur Ergänzung unseres<br />

Teams suchen wir ab sofort oder nach Vereinbarung:<br />

Sachbearbeiter/in Customer Servicesowie<br />

Qualitäts-Management und<br />

Leistungsabrechnung Spitex 100%<br />

In dieser vielseitigen und verantwortungsvollen Position<br />

gilt es den anspruchsvollen Tagesablauf, d.h. Erledigung<br />

und Koordination von organisatorischen und administrativen<br />

Aufgaben in Zusammenarbeit mit internen und externen<br />

Stellen selbständig zu managen.<br />

Ihre Hauptaufgaben in unserem kleinen, hochmotivierten<br />

Team sind:<br />

Customer Service Management<br />

• Aufnahme von Patienten sowie Organisation und<br />

Koordination der Heimtherapie<br />

• Einsatzplanung der Pflegefachfrauen<br />

• Einholung von Rezepten und Spitexaufträgen bei Ärzten<br />

• Auftragsbearbeitung und Fakturierung<br />

• Organisation von Material für Pflegefachpersonal<br />

• Allgemeine administrative Arbeiten<br />

Qualitätsmanagement und Leistungsabrechnung Spitex<br />

• Hauptverantwortung für kantonale Spitexanfragen und<br />

Koordination der Bewilligungen<br />

• Telefonischer Kontakt mit Sozial- oder Privatversicherungsträgern,<br />

Leistungserbringern und Behörden<br />

• Mitarbeit bei der Erstellung von Qualitätsberichten<br />

und in Projekten<br />

• Erarbeitung von Leistungsplanung in Zusammenarbeit<br />

mit Pflegefachkräften<br />

• Auswertung und Analyse von Beschwerdemeldungen<br />

Sie verfügen über mehrjährige Berufserfahrung in einer<br />

ähnlichen Position im Dienstleistungsumfeld oder im<br />

Gesundheitswesen. Basis dazu bildet eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung mit entsprechender Weiterbildung. Sie<br />

sind ein Organisationstalent, denken unternehmerisch<br />

und sind äusserst verantwortungsbewusst, belastbar und<br />

zuverlässig. Sie können komplexe Zusammenhänge in<br />

einem vernetzten Umfeld schnell erfassen. Kommunikation<br />

macht Ihnen ebenso viel Freude wie die Administration.<br />

Insbesondere haben Sie Freude, auf Patienten einzugehen.<br />

Sie sind ein ausgesprochener Teamplayer. Sehr<br />

gute Deutsch- und Französischkenntnisse sowie gute EDV<br />

Anwenderkenntnisse sind ein Muss. Italienischkenntnisse,<br />

Medizinische/Pflegerische Grundlagen, Kenntnisse im Bereich<br />

Qualitätsmanagement, Leistungsabrechnung Spitex<br />

(RAI) sowie Nexus Spitex sind von Vorteil.<br />

Wir freuen uns auf Ihre elektronischen<br />

Bewerbungsunterlagen mit Foto per E-Mail an<br />

bewerbungen@hthc.ch.<br />

Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Beatrice Baldinger<br />

unter der Tel-Nr. 041 749 99 00 gerne zur Verfügung.


Stellenmarkt Offres d’emploi Offerte d’impiego<br />

Dipl. Pflegefachfrau / Pflegefachmann HF/FH 80-90%<br />

Die Stelle ist per sofort oder nach Vereinbarung verfügbar.<br />

Die Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel sind eine der führenden psychiatrischen<br />

Kliniken der Schweiz. Unser Ziel ist die stetige Verbesserung der Behandlung unserer Patientinnen<br />

und Patienten zur Erreichung ihrer bestmöglichen Lebensqualität.<br />

Die Klinik für Forensik (UPKF) umfasst sowohl ein ambulantes als auch ein stationäres Behandlungsangebot<br />

und ist in die Bereiche Erwachsenenforensik, Jugendforensik, Versicherungsmedizin und Forensische<br />

Psychologie gegliedert.<br />

Als einzige ihrer Art in der Schweiz bietet die Abteilung für Jugendforensik R3 zehn stationäre<br />

Behandlungsplätze für Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren. Die Aufgabe der jugendforensischen<br />

Abteilung ist die diagnostische Abklärung, Behandlung, stationäre Begutachtung sowie die Verbesserung<br />

der Legalprognose von Jugendlichen.<br />

Zur Erfüllung dieser Aufgaben arbeiten wir in einem interprofessionellen Team mit den medizinisch<br />

therapeutischen Diensten, dem psychologischen Dienst, dem ärztlichen Dienst sowie dem pflegerischen<br />

und sozialpädagogischen Dienst und einer Lehrperson. Wir richten unsere Arbeit nach den Prinzipien<br />

der Recovery-Orientierung und der Traumapädagogik aus und nutzen dialektisch behavioristische Ansätze.<br />

Ihr Aufgabengebiet<br />

› Bezugspersonenarbeit im Kernteam unterstützt durch traumapädagogische Ansätze<br />

› Perspektivisch Übernahme der Fallführung<br />

› Begleitung der Patientinnen und Patienten im stationären Alltag unter Beachtung der Recovery-Orientierung<br />

› Leitung von Gruppen in den Bereichen DBT, Psychoedukation, Entspannung und Aktivität<br />

› Mitverantwortung für die Sicherheit von Patientinnen, Patienten und Mitarbeitenden<br />

Ihr Profil<br />

› Diplom als Pflegefachfrau/-mann HF/FH mit ausgewiesener Fachkompetenz und Erfahrung in der Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie und/oder in der forensischen Psychiatrie. Bei ausländischen Pflegediplomen ist die<br />

SRK Registrierung Voraussetzung. Die Kosten für die Registrierung werden durch die UPK übernommen<br />

› Idealerweise verfügen Sie über Weiterbildungen im Bereich Traumapädagogik und/oder DBT oder über<br />

die Bereitschaft diese zu absolvieren<br />

› Erfahrung in der Akutpsychiatrie ist von Vorteil, auch ein Quereinstieg aus der Akutpsychiatrie ist möglich<br />

› Hohes Mass an Bereitschaft zu persönlicher und fachlicher Weiterentwicklung<br />

› Vertiefte Reflexions- und Beziehungsgestaltungsfähigkeiten<br />

› Freude an der Arbeit mit jungen Menschen und an der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

Wir bieten<br />

› Verantwortungsvolle Arbeitsstelle mit eigenständigen Aufgabenfeldern<br />

› Engagiertes interprofessionelles Team<br />

› Spezifische Weiterbildungsangebote<br />

› Regelmässige Supervision und Fallbesprechungen<br />

› Attraktive und zeitgemässe Anstellungsbedingungen (GAV)<br />

Bei Interesse und für Rückfragen steht Ihnen Frau Pamela Wersin, Abteilungsleiterin Pflege und Pädagogik R3,<br />

Tel.: +41 61 325 59 67, gerne zur Verfügung. Wir freuen uns und sind gespannt auf Ihre Onlinebewerbung.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Online Bewerbung<br />

(https://karriere.upk.ch/Dipl-Pflegefachfrau-Pflegefachmann-HFFH-80-90-de-j94.html)


SBK<br />

Kongress<br />

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MEMBRES DE L’ASI<br />

de l’ASI<br />

12. Mai 2021 / 12 mai 2021<br />

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Conférence nationale<br />

sur la démence<br />

29 avril 2021 visioconférence<br />

« Prévention de la démence : possibilités et limites »<br />

Élargissez vos connaissances avec nous.<br />

Peut-on prévenir la démence ?<br />

Comment atténuer le risque d’être atteint-e d’Alzheimer ou d’une autre forme<br />

de démence ? Quels traitements ont fait leurs preuves ? Dans quels domaines<br />

faut-il agir ? Des expert-e-s de renom répondront à ces questions et à bien<br />

d’autres encore lors de la première Conférence nationale sur la démence.<br />

Intervenant-e-s, programme et inscription sur : conference-demence.ch<br />

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Vous aussi, vous souhaitez faire bénéficier le Service Croix-<br />

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l’engagement?<br />

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les professionnels de la santé. Votre portfolio<br />

professionnel est toujours à jour parce que:<br />

• vos diplômes et certificats sont classés dans un<br />

dossier électronique centralisé;<br />

• votre curriculum vitae est actualisé;<br />

• vous recevez des points-log et un certificat pour<br />

vos formations continues.<br />

e-log a été développé par l’Association suisse des<br />

infirmières et infirmiers (ASI) et la Fédération suisse<br />

des infirmiers et infirmières anesthésistes (SIGA/FSIA).<br />

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Editorial<br />

Le goût de bien soigner<br />

Dans les soins somatiques, les malades avec un trouble du spectre autistique<br />

méritent une attention particulière. Comment appréhender leur<br />

monde, caractérisé par un déficit de communication et des comportements<br />

répétitifs? Dans cette édition, une paire aidante vous donne des clés de<br />

compréhension et vous découvrirez quelques règles simples pour soigner<br />

ces personnes selon vos valeurs professionnelles (p. 56).<br />

Ce souci de l’autre vaut également pour cette infirmière brûlologue indépendante<br />

qui assure le suivi des grands brûlés une fois de retour chez eux<br />

et les accompagne durant leur lente reconstruction (p. 64). Je vous invite<br />

également à faire la connaissance d’une jeune femme à la volonté extraordinaire,<br />

victime elle aussi d’un grave accident qui l’a rendue paraplégique;<br />

elle n’a pas abandonné son rêve de devenir infirmière et travaille maintenant<br />

auprès de clients en chaise roulante, sachant certainement mieux que<br />

quiconque comment répondre à leurs difficultés, par exemple dans la prise<br />

en charge de la douleur (p. 62). Quant à notre chroniqueuse, c’est justement<br />

durant son stage dans un service de paraplégie qu’elle a surmonté une certaine<br />

appréhension et reçu une belle leçon de vie (p. 63).<br />

En cette période de pandémie, isolées dans leurs logements, les personnes<br />

atteintes de troubles psychiques souffrent beaucoup, relève à son tour un<br />

infirmier; il explique comment, grâce à la télépsychiatrie, il a continué de<br />

leur apporter un soutien spécialisé et personnalisé (p. 70).<br />

Malheureusement, votre attitude empreinte<br />

de professionnalisme et de<br />

bienveillance n’est pas reconnue.<br />

D’excellentes infirmières quittent<br />

pour cela la profession (p. 80).<br />

Mais pour les patients, votre<br />

goût de bien soigner est un vrai<br />

cadeau, souligne un célèbre<br />

musicien romand (p. 75). Lisez<br />

l’ode qu’il a écrite pour vous<br />

remercier et réjouissez-vous<br />

des effets positifs de votre<br />

travail.<br />

Françoise Taillens, rédactrice


70<br />

Recrudescence des troubles<br />

psychiatriques durant la pandémie<br />

La télépsychiatrie permet d’assurer le suivi à<br />

domicile des personnes atteintes d’une maladie psychique<br />

et de répondre à leurs besoins.<br />

64<br />

Brûlures graves: la lente<br />

reconstruction après un accident<br />

Une infirmière brûlologue met ses<br />

compétences au service des grands brûlés.<br />

62<br />

Une étudiante devenue patiente<br />

L’accident de la route subi durant sa formation<br />

n’a pas entamé la volonté d’une jeune infirmière<br />

d’exercer sa profession, même en fauteuil<br />

roulant.<br />

50 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Sommaire<br />

Mars 2021<br />

Pratique des soins<br />

56 Comment améliorer l’accès aux<br />

soins somatiques<br />

Face à un patient avec autisme.<br />

Les pros de demain<br />

62 «J’ai terminé mon dernier module à<br />

l’hôpital après une opération»<br />

La ténacité d’une étudiante.<br />

Spécialisation<br />

64 Les grands brûlés: l’importance du<br />

suivi à domicile<br />

Une infirmière brûlologue s’engage.<br />

Psychiatrie<br />

68 Trois approches corporelles<br />

Pour moins d’anxiété et d’agitation.<br />

56<br />

Troubles du spectre autistique:<br />

pénétrer le monde des patients<br />

Des méthodes adaptées permettent aux soignants<br />

de répondre aux besoins des personnes autistes.<br />

Covid-19<br />

70 Promotion de la santé mentale:<br />

l’apport de la télépsychiatrie<br />

Soins à domicile et confinement.<br />

Soins à domicile<br />

72 Actions infirmières pour préserver<br />

la qualité de vie des proches aidants<br />

Un nouveau modèle d’intervention.<br />

Et encore...<br />

42 Offres d’emploi<br />

52 Bloc-notes<br />

63 La chronique du mois<br />

75 Partage<br />

Une ode à la gent infirmière.<br />

76 Santé environnementale<br />

L’impact des masques chirurgicaux.<br />

78 Populations vieillissantes<br />

80 La face sombre des soins<br />

Quand la coupe est pleine.<br />

83 Lu pour vous<br />

98 ASI-Info<br />

106 Formation<br />

… et en allemand<br />

18 Experts en prévention des infections.<br />

22 Communication avec des personnes<br />

hospitalisées atteintes de démence.<br />

26 Covid: flambée des cas dans un EMS.<br />

78<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

La violence dans le couple âgé,<br />

une problématique peu connue<br />

Les personnes de plus de 65 ans victimes de la<br />

violence de leur partenaire hésitent à porter<br />

plainte, selon une étude lausannoise.<br />

… et en italien<br />

94 Soins intensifs: formation accélérée<br />

pour les infirmières de soutien.<br />

Soins infirmiers existe<br />

en édition numérique pour<br />

ordinateur et tablette<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

51


Bloc-notes<br />

Pause café<br />

Noyau familial<br />

«<br />

Bonjour, je suis enceinte<br />

de huit mois et par mégarde<br />

j’ai avalé deux noyaux de<br />

cerises, est-ce que mon bébé<br />

risque de les avaler<br />

»<br />

ou de<br />

les bronchoaspirer?<br />

Une infirmière romande connue<br />

de la rédaction.<br />

Un pôle de recherche<br />

sur les pandémies<br />

Un centre multidisciplinaire ambitieux voit le jour à Berne.<br />

Une chose est sûre: l’intérêt pour l’étude des épidémies sortira<br />

considérablement renforcée de la pandémie de Covid.<br />

Le premier janvier 2021, l’Université de Berne (Unibe) a<br />

ainsi créé un centre de recherche sur les maladies infectieuses,<br />

leur origine et leur impact sur la santé, la société et<br />

l’économie. «La crise actuelle démontre de manière impressionnante<br />

à quel point la science doit travailler de manière<br />

interdisciplinaire pour analyser les problèmes qui se posent<br />

123rf<br />

Fotolia<br />

Vous avez des anecdotes de<br />

travail rigolotes ou peu banales?<br />

Envoyez- les à<br />

soins-infirmiers@sbk-asi.ch<br />

Les soignants, stars du Valais<br />

Les professionnels de la santé ont été élus par<br />

Le Nouvelliste personnalités de l’année 2020.<br />

Chaque année, la rédaction du quotidien valaisan Le<br />

Nouvelliste invite ses lecteurs à élire la personnalité de<br />

l’année. Pour la cuvée 2020, ce sont les soignants qui<br />

ont été couronnées du titre de «ValaiStars» – l’occasion<br />

de leur consacrer un dossier spécial fin janvier dernier.<br />

Un joli témoignage de reconnaissance et d’admiration<br />

pour les efforts et l’engagement de chaque membre du<br />

personnel de la santé. «Que cette pandémie soit une piqûre<br />

de rappel pour qu’on reprenne tous conscience de<br />

votre si essentielle présence», déclare la rédactrice en<br />

cheffe adjointe Stéphanie Germanier. «Que l’Etat valorise<br />

votre travail qui n’est pas un job comme les autres.<br />

Que vos employeurs fassent tout pour vous donner l’envie<br />

et la vie qui vous permettra de continuer longtemps<br />

à exercer. Que votre dévouement et votre passion inspirent<br />

des vocations aux jeunes», poursuit la journaliste<br />

– on ne saurait mieux dire.<br />

Le Nouvelliste, 30.1.2021<br />

Cinq infirmières et<br />

infirmiers du Valais<br />

pour représenter tous<br />

les soignants primés<br />

(de g. à d.: Adriana<br />

d’Antonio, Isabelle<br />

Mayoraz, Hervé<br />

Schnorkh, Pierre-<br />

Louis Abbet et Myrtha<br />

Courtion.<br />

Le Covid stimule la recherche scientifique sur les épidémies.<br />

et développer des approches socialement pertinentes pour<br />

les résoudre», a déclaré le recteur de l’Unibe Christian<br />

Leumann. Ce centre sur les maladies infectieuses et l’imminuté<br />

(Multidisciplinary center for infectious diseases<br />

and immunity, MCIDI) se penchera donc sur les conséquences<br />

des épidémies et pandémies, et il ne fait guère de<br />

doute qu’il s’agira également de tirer les leçons de la<br />

présente situation.<br />

Le MCIDI bénéficiera de l’important tissu médical et vétérinaire<br />

bernois, avec la proximité de la faculté suisse de médecine<br />

vétérinaire (Vetsuisse) ainsi que des institutions politiques<br />

fédérales. Cette nouvelle structure se basera sur<br />

l’approche «One health» qui examine les interactions entre<br />

la santé humaine, animale et environnementale. Le MCIDI<br />

est dirigé par le virologue Volker Thiel, professeur en virologie<br />

à la faculté Vetsuisse. Cette institution est soutenue<br />

par la fondation Vinetum, qui devrait y investir trente millions<br />

de francs dans les dix années à venir. Basée à Bienne,<br />

celle-ci se distingue par sa contribution à des projets sociaux<br />

ou culturels.<br />

Unibe, 20.1.2021<br />

Sabine Pelloud<br />

52 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Un défi pour l’innovation<br />

Des volontaires issus de différents<br />

domaines professionnels sont recherchés<br />

pour concevoir l’avenir des soins.<br />

Lancé au début du mois, le Défi Source<br />

invite des équipes de volontaires à collaborer<br />

pour concevoir des projets de santé<br />

novateurs. L’objectif? Améliorer la qualité<br />

des soins et la sécurité des patients. Ce<br />

défi est organisé par l’Institut et Haute<br />

école de la Santé La Source. Tout le<br />

monde peut y particulier, mais sont particulièrement<br />

recherchés les soignants,<br />

les ingénieurs, designers, développeurs,<br />

entrepreneurs ainsi que les patients et<br />

leurs proches. Le Défi Source se déroule<br />

en quatre étapes. Il est possible de lancer<br />

un défi sous forme d’idée novatrice ou de<br />

rejoindre un défi proposé par des participants.<br />

Ceux-ci peuvent s’inspirer de trois<br />

axes d’innovation: la continuité des<br />

soins, l’accès aux soins et le maintien à<br />

domicile.<br />

Informations: www.ecolelasource.ch/defi-source<br />

Les bébés de l’Année des<br />

infirmières et<br />

des sagesfemmes<br />

De nombreux hôpitaux<br />

2020 a aussi été une<br />

année particulière<br />

ont enregistré un record en matière de<br />

de naissances en 2020.<br />

naissances.<br />

Il serait exagéré de parler<br />

de baby-boom, mais<br />

2020 a été marquée dans<br />

plusieurs maternités helvétiques<br />

par un nombre<br />

inédit de naissances. C’est<br />

par exemple le cas de l’Hôpital<br />

cantonal d’Aarau où 2216 bébés<br />

ont vu le jour, soit 112 de plus qu’en<br />

2019. En Suisse romande, l’Hôpital du<br />

Jura a recensé près de 650 nouveau-nés l’année<br />

dernière contre un peu plus de 630 en 2019. A l’Hôpital Zollikerberg,<br />

dans le canton de Zurich, la hausse s’élève à sept pourcents par rapport<br />

à 2019 avec 2353 nouveau-nés.<br />

L’irruption du Covid l’hiver dernier a par ailleurs stimulé la demande<br />

d’accouchements à domicile – chez soi ou en maison de naissance –, par<br />

peur des contaminations ou afin de garantir la présence du père durant<br />

et après l’heureux événement. Par ailleurs, l’Hôpital du Jura a fêté l’arrivée<br />

de 2021 de la plus belle des manières avec pas moins de quatorze<br />

naissances en 48 heures.<br />

Medinside, 8.1.2021, 18.1.2021, Arcinfo, 19.1.2021<br />

Pixelio<br />

Inscription gratuite pour les membres de l’ASI<br />

L’infirmière administratrice en chef d’Israël ainsi que<br />

plusieurs expertes suisses seront présentes au congrès.<br />

A l’heure où Israël fait figure de leader en matière de vaccination<br />

contre le Covid, son infirmière administratrice en<br />

chef Hoshi Goldberg partagera son expérience de la pandémie<br />

lors du prochain congrès de l’ASI. Ce sera assurément<br />

l’un des points forts de cet événement qui aura lieu en ligne<br />

à l’occasion de la Journée internationale des infirmières, le<br />

12 mai 2021. Ce sera aussi l’occasion pour les participants de<br />

poser leurs questions aux membres de la task force suisse<br />

contre le Covid. Mais le coronavirus ne sera pas le seul sujet<br />

abordé: Manuela Eicher et Christine Bienvenu apporteront<br />

une contribution passionnante sur le thème «Ne pas travailler<br />

pour mais AVEC les patients», et l’influence du changement<br />

climatique sur la santé sera également mise en évidence.<br />

Le congrès est gratuit pour les membres de l’ASI<br />

(non-membres: 70 francs). Les inscriptions sont ouvertes.<br />

Informations et inscription sur www.sbk-asi.ch/congress<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

53


Bloc-notes<br />

Année record à l’HESAV<br />

Jamais la Haute école de Santé Vaud n’avait décerné<br />

autant de diplômes.<br />

Adobe Stock<br />

240 jeunes soignants ont été diplômés de l’HESAV en 2020.<br />

Insolite . . .<br />

«Les professionnels de la santé peuvent désormais<br />

compter sur 240 collègues supplémentaires», se félicite<br />

la direction de la Haute école de Santé Vaud<br />

(HESAV). Il s’agit d’un chiffre record pour l’institution<br />

basée dans le quartier du Centre hospitalier universitaire<br />

vaudois, à Lausanne – en 2019, l’HESAV avait<br />

décerné 215 diplômés. La plupart de ces jeunes professionnels<br />

sont des infirmières et infirmiers (137,<br />

dont une vingtaine ayant effectué leur formation en<br />

cours d’emploi), suivis par une cinquantaine de physiothérapeutes,<br />

trente sages-femmes et 25 techniciens<br />

en radiologie médicale.<br />

Communiqué de l’HESAV, 20 minutes, 8.2.2021<br />

Informations sur www.hesav.ch/diplomes20<br />

Etats-Unis: une infirmière<br />

administratrice de la santé publique<br />

Susan Orsega sera<br />

la voix de l’exécutif<br />

américain en matière<br />

de santé publique.<br />

L’infirmière praticienne Susan Orsega<br />

occupera l’une des plus hautes fonctions<br />

de la nouvelle administration.<br />

Fin janvier, Susan Orsega a été<br />

nommée par le président américain<br />

Joe Biden administratrice<br />

de la santé publique (Surgeon<br />

general en anglais, familièrement<br />

surnommé «Nation’s doctor»).<br />

Cela fait d’elle la principale<br />

porte-parole du gouvernement<br />

pour les questions de santé publique.<br />

Susan Orsega détient un<br />

master d’infirmière praticienne.<br />

De 2016 à 2019, elle était infirmière<br />

administratrice en chef des services<br />

de santé publique américains. Auparavant,<br />

elle a également travaillé à<br />

l’Institut national américain des allergies<br />

et maladies infectieuses. Elle porte en outre<br />

Wikipedia<br />

le titre honorifique de sociétaire de l’association américaine des<br />

facultés de sciences infirmières.<br />

L’administrateur de la santé publique est nommé par le président<br />

et confirmé par le sénat américain et les détenteurs du poste<br />

se voient décerner le titre de vice-amiral. Susan Orsega est l’une<br />

des rares infirmières choisies à cette fonction après Sylvia<br />

Trent-Adams, nommée par intérim en 2017 par Donald Trump,<br />

et Richard Henry Carmona, choisie par George W. Bush.<br />

American association of colleges of nursing, 27.1.2021, CII, 1.2.2021<br />

123rf<br />

Des patients retapent le<br />

logement d’autres patients<br />

Les chantiers<br />

Radfahren thérapeutiques<br />

verbessert sont encadrés die par<br />

Sicht. des soignants. Foto: Fotolia<br />

A Paris, des chantiers thérapeutiques aident au<br />

rétablissement et à la réinsertion de personnes<br />

suivies en psychiatrie adulte.<br />

Le centre hospitalier parisien de psychiatrie Sainte-<br />

Anne propose aux patients des activités centrées sur la<br />

réinsertion professionnelle à travers des ateliers et<br />

chantiers thérapeutiques. Les premiers comprennent<br />

des activités relevant principalement de la menuiserie,<br />

avec un accompagnement vers des projets de formation<br />

d’insertion professionnelle ou un parcours d’autonomisation<br />

du patient. Encadrés par des soignants, les chantiers<br />

constituent, eux, une véritable expérience professionnelle<br />

au domicile d’autres patients. Le concept?<br />

Des «patients-ouvriers» interviennent dans le logement<br />

de «patients-clients» pour désencombrer, repeindre,<br />

nettoyer, rénover ou encore opérer certains aménagements.<br />

Pour le «patient-ouvrier», l’idée est d’évaluer<br />

ses capacités de travail, ses difficultés et son potentiel,<br />

voire concevoir un projet professionnel. A travers des<br />

activités techniques et créatives, ces chantiers visent<br />

l’estime de soi et le rétablissement. Mais attention:<br />

les «patients-ouvriers» ne sont pas exploités, ils bénéficient<br />

en fonction du chantier prévu d’un contrat de<br />

travail à durée déterminée et sont payés au salaire<br />

minimum. Cela permet aux «patients-clients» de faire<br />

rénover leur logement à un prix accessible et prévient<br />

l’éventuelle insalubrité de celui-ci, tout en facilitant<br />

le maintien à domicile et en renforçant l’alliance thérapeutique.<br />

La prescription d’ateliers et de chantiers<br />

thérapeutiques peut être posée par l’équipe référente<br />

du patient.<br />

Santé mentale, janvier 2021<br />

Informations: chantiers@ghu-paris.fr<br />

54 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Soutien ciblé pour<br />

les aidants<br />

Une étude sollicite des proches aidants<br />

en vue de vérifier l’efficacité<br />

d’un programme d’accompagnement.<br />

L’étude-programme «Ensemble» est<br />

à la recherche de 160 proches aidants<br />

volontaires appuyant des adultes atteints de troubles psychiques.<br />

Cette recherche propose un soutien spécialement adapté à la<br />

situation des participants. Ils seront accompagnés à travers cinq<br />

séances par un professionnel de la santé afin de trouver un équilibre<br />

et un bien-être en tant qu’aidant. Dans un deuxième temps,<br />

deux groupes seront créés puis comparés. Ils bénéficieront chacun<br />

du programme Ensemble qui vise à renforcer l’aide des professionnels<br />

à l’égard des proches aidants. Cette étude est menée par le<br />

laboratoire d’enseignement et de recherche en santé et psychiatrie<br />

de l’Institut et Haute école de la Santé La Source.<br />

Institut et Haute école de la Santé La Source<br />

Informations: www.seretablir.net/ensemble<br />

Inscriptions ouvertes pour le<br />

programme de leadership du CII<br />

Les cadres infirmiers peuvent s’inscrire jusqu’au 19 mars.<br />

Le Global nursing leadership institute (GNLI) est un programme<br />

annuel de leadership stratégique en politique lancé par le Conseil<br />

international des infirmières (CII). L’inscription court jusqu’au<br />

19 mars 2021. Le programme se déroulera en ligne à travers des<br />

sessions allant du 9 août 2021 au 30 juin 2022. L’accent sera mis<br />

sur la pandémie et les disparités en matière de santé. Le GNLI<br />

prépare les participants à prendre part aux débats et actions de<br />

politique générale au niveau local, régional, national et mondial.<br />

Parmi les anciennes élèves figure la nouvelle administratrice de la<br />

santé publique américaine Susan Orsega (lire page ci-contre).<br />

Communiqué du CII, 15.2.2021<br />

Informations: www.icn.ch > GNLI<br />

Màd<br />

Le programme Ensemble<br />

s’adresse aux proches aidants.<br />

Le Covid en bref<br />

• Les Viennois doivent désormais présenter<br />

un test Covid négatif pour aller chez le<br />

coiffeur.<br />

Le Temps, 9.2.2021<br />

• Dans le sud de la France, la ville de Perpignan a<br />

réouvert illégalement quatre musées le mois dernier,<br />

faisant fi de la fermeture des lieux de culture<br />

imposée par Paris. La justice a suspendu cette réouverture.<br />

Le Point, 8.2.2021<br />

• L’Orchestre de Suisse romande propose<br />

des mini-concerts qui voient un musicien se<br />

produire devant un seul et unique auditeur,<br />

en tête à tête, dans un cadre plus ou moins<br />

étonnant, comme une boutique de fleurs<br />

ou un restaurant.<br />

Le Temps, 9.2.2021<br />

• En décembre 2020, c’était au moyen d’un<br />

formulaire écrit que les cantons devaient<br />

commander les doses de vaccin contre le Covid<br />

à l’OFSP. Celui-ci a tardé à proposer un outil informatique<br />

attribuant les dates de vaccination.<br />

Mi-janvier 2021, il n’était pas clair si ce logiciel serait<br />

en mesure d’indiquer les doses vaccinées par<br />

canton, alors même que l’OFSP les pressait<br />

de leur fournir ces données. Il arrive en outre<br />

que les sets de vaccination soient fournis<br />

avec des seringues inadaptées.<br />

Der Bund, 12.2.2021<br />

• Trois jours après le lancement de sa campagne<br />

vaccinal, le Chili avait vacciné plus d’un demimillion<br />

de personnes sur 18 millions<br />

d’habitants.<br />

Le Point, 6.2.2021<br />

Les victimes de violence mieux écoutées<br />

Adobe Stock<br />

A Lausanne, une unité spécialement formée accueille les<br />

plaintes des victimes concernées, tandis que la Confédération<br />

accroît son soutien à la prévention.<br />

Six femmes et quatre hommes de la police lausannoise ont bénéficié<br />

d’une formation particulière pour conseiller et accompagner<br />

les victimes de violence, y compris les violences domestiques et<br />

de genre. Bien que la criminalité soit globalement en baisse à<br />

Lausanne, la capitale vaudoise fait face depuis une dizaine d’années<br />

à une hausse des violences, notamment conjugales. Or, pour<br />

nombre de victimes, le dépôt de plainte relève d’une nouvelle<br />

épreuve. Il n’est pas rare qu’elles doivent répéter le motif de leur<br />

venue auprès de différents policiers ou en présence d’autres administrés.<br />

Cette nouvelle unité permettra d’éviter de tels cas de figures.<br />

«Il s’agit d’assurer que les victimes soient toujours écoutées,<br />

prises au sérieux et protégées de leurs agresseurs, mais<br />

aussi d’entrer dans une démarche d’accompagnement et de compréhension<br />

de la situation», explique le colonel Olivier Botteron<br />

qui commande le corps de police de Lausanne. La personne<br />

concernée pourra choisir de s’adresser à une policière ou un policier<br />

et aura tout loisir pour décider du lieu de rencontre (par ex.<br />

dans un lieu public ou chez un tiers). Une ligne d’assistance spéciale<br />

sera également mise en place. En attendant, les victimes<br />

peuvent continuer d’appeler le 117. Le déploiement de ce dispositif<br />

innovant a débuté début mars et se poursuivra de manière progressive.<br />

De son côté, la Confédération met à disposition des aides financières<br />

pour les acteurs de la lutte contre la violence à l’égard des<br />

femmes et la violence domestique. Depuis le 1er janvier 2021, des<br />

projets et organisations menant des activités dans ces domaines<br />

peuvent être soutenues – les demandes sont à adresser au Bureau<br />

fédéral de l’égalité entre femmes et hommes (BFEG).<br />

Le Temps, 9.2.2021<br />

BFEG: www.ebg.admin.ch > aides financières prévention violence<br />

A Lausanne, les victimes<br />

de violence bénéficieront<br />

d’un soutien particulier.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

55


Pratique des soins<br />

Troubles du spectre autistique<br />

Comment améliorer l’accès aux<br />

soins somatiques<br />

Bien que les patients présentant des troubles du spectre autistique concernent un<br />

pourcent de la population, les soignants ne sont pas vraiment sensibilisés à leur prise<br />

en charge au cours de leur formation. Dans le canton de Vaud, un projet vise à faciliter<br />

l’accès aux soins de ces patients tout en intégrant leurs proches.<br />

Texte: Delphine Roduit, Véronique Barathon, Isabelle Steffen, Elodie Steffen et Jérôme Favrod<br />

123rf<br />

L’attente avant un rendez-vous médical est source<br />

d’une profonde anxiété pour de nombreuses personnes<br />

avec des troubles du spectre autistique.<br />

56 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


TROUBLES ASSOCIÉS<br />

Des symptômes hétérogènes<br />

«Avant de se rendre chez le médecin, ce qui est déjà compliqué,<br />

c’est prendre le rendez-vous», explique Véronique Barathon.<br />

«Téléphoner est très angoissant. On ne sait pas toujours<br />

quel médecin contacter, pour quel motif prendre le rendez-vous,<br />

quoi dire. On ne comprend pas toujours ce que la<br />

personne nous demande. L’idéal, c’est lorsque l’on peut<br />

prendre un rendez-vous en ligne.» Les professionnels de santé<br />

peuvent se trouver dans des situations où ils se sentent<br />

démunis ou impuissants face aux personnes qui, comme Véronique<br />

Barathon, présentent des troubles du spectre autistique<br />

(TSA).<br />

Pistes d’action<br />

Il est nécessaire de développer des actions de sensibilisation<br />

sur la spécificité du suivi somatique des personnes avec autisme,<br />

en incluant des règles simples de préparation et de<br />

déroulement d’une consultation médicale. La Haute Ecole de<br />

la Santé La Source, à Lausanne, a été mandatée à cette fin<br />

dans le cadre d’un projet de développement de trois ans.<br />

Débuté en mars 2019, le projet Ici Tous sont accueillis (Ici<br />

TSA) a pour objectif de proposer des réponses aux problèmes<br />

d’accès aux soins de base (prise de sang, tension artérielle et<br />

ECG) pour les personnes adultes dans le canton de Vaud. A<br />

terme, ce projet vise à identifier des cabinets médicaux qui<br />

auront des compétences dans l’accueil de personnes avec TSA.<br />

L’objectif est d’apporter des solutions concrètes aux problèmes<br />

d’accès aux soins (encadré p. 58).<br />

Le projet Ici TSA permet de rencontrer et d’interviewer des<br />

personnes concernées par les troubles du spectre de l’autisme.<br />

Après un bref état des lieux des connaissances actuelles sur<br />

les TSA ainsi que les troubles associés, cet article partage des<br />

extraits de ces rencontres. Véronique Barathon, paire praticienne<br />

en autisme, témoigne des difficultés qu’elle rencontre<br />

dans l’accès aux soins. Isabelle Steffen et sa fille Elodie, elles,<br />

racontent leur parcours familial, en évoquant notamment la<br />

place des fratries, souvent oubliées. Ces témoignages révèlent<br />

les défis quotidiens auxquels font face les personnes avec<br />

autisme ainsi que leurs proches, notamment dans le domaine<br />

de l’accès aux soins.<br />

Les troubles du spectre de l’autisme (TSA) sont souvent<br />

associés à d’autres troubles qui peuvent être cumulés:<br />

• développementaux: déficit cognitif, trouble ou absence de<br />

langage, trouble du déficit de l’attention, hypotonie, difficultés<br />

motrices (telle que la dyspraxie par exemple),<br />

• neurologiques telle que l’épilepsie,<br />

• psychiatriques tels que l’anxiété, la dépression, les<br />

troubles obsessionnels compulsifs,<br />

• comportementaux tels que l’automutilation, les cris, les<br />

mouvements répétitifs,<br />

• gastro-intestinaux, compliqués par des intolérances ou allergies,<br />

• immunitaires, respiratoires et musculo-squelettiques,<br />

• sensoriels tactiles (hypo- ou hyper-sensorialité qui touche<br />

entre 80 et 90 pourcents des personnes avec TSA) et auditifs<br />

(hyperacousie).<br />

Etat des lieux<br />

L’autisme est un trouble neurodéveloppemental qui touche<br />

environ un pourcent de la population, dans une proportion<br />

de quatre garçons pour une fille. Tout soignant est donc susceptible<br />

un jour d’accompagner une personne avec un TSA.<br />

La cinquième édition du Manuel diagnostique et statistiques<br />

des troubles mentaux (DSM 5) de l’Association américaine de<br />

psychiatrie identifie deux critères diagnostics principaux des<br />

TSA: les déficits persistants de la communication et des interactions<br />

sociales ainsi que le caractère restreint et répétitif<br />

des comportements, des intérêts ou des activités. On parle<br />

alors de neuroatypie. L’étiologie du trouble reste encore en<br />

partie incomprise, bien que l’implication de nombreux gènes<br />

soient aujourd’hui reconnue. Les causes environnementales<br />

sont encore investiguées. Durant la période prénatale, des<br />

perturbations du développement d’une ou plusieurs fonctions<br />

cérébrales surviennent. Cela concerne notamment la fonction<br />

motrice, d’intégration sensorielle, langagière, émotionnelle,<br />

cognitive et comportementale. Les TSA s’expriment de manière<br />

très variée d’une personne à l’autre (lire encadré ci-dessus).<br />

On ne devrait donc pas parler d’autisme au singulier<br />

mais plutôt au pluriel.<br />

Diagnostic et accès aux soins<br />

Le diagnostic est établi sur la base d’une évaluation globale<br />

et spécifique, réalisée et coordonnée entre la personne, sa<br />

L’autisme touche environ un pourcent<br />

de la population. Tout soignant est<br />

donc susceptible un jour<br />

d’accompagner une personne avec un<br />

trouble du spectre de l’autisme.<br />

famille et les professionnels concernés. Les premiers signes<br />

peuvent déjà être observés entre 18 et 36 mois. Aujourd’hui,<br />

des efforts sont entrepris en faveur d’un dépistage précoce.<br />

Mais de nombreux adultes dans le spectre l’ignorent encore<br />

et tentent de s’adapter au prix d’efforts conduisant parfois à<br />

une importante détresse. C’est parfois pour cette raison que<br />

les personnes avec un TSA ne sont pas toujours identifiées en<br />

tant que telles lorsqu’elles ont besoin de soins somatiques ou<br />

psychiques.<br />

Plusieurs obstacles (organisationnels, environnementaux,<br />

relationnels et comportementaux) compliquent le dépistage<br />

de pathologies ainsi que la prise en soin de ces patients. Pour<br />

une personne avec autisme, quel que soit le degré de sévérité<br />

du trouble, se rendre à une consultation médicale demande<br />

des efforts considérables, comme l’explique Véronique Barathon.<br />

Les personnes avec TSA sont plus vulnérables à un<br />

nombre important de maladies, qui, faute d’accès aux soins,<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

57


Pratique des soins<br />

ICI TOUS SONT ACCUEILLIS<br />

Une communauté de pratique<br />

Le projet Ici TSA s’articule autour de trois axes:<br />

1. La création d’une communauté de pratique dont les<br />

membres sont intéressés ou concernés par la problématique<br />

de l’accès aux soins (usagers, proches, professionnels<br />

de la santé, éducateurs spécialisés, milieux associatifs<br />

liés aux TSA ou intéressés par l’amélioration de<br />

l’accès aux soins médicaux, directions d’institutions, de<br />

structures médicales, etc.). Le but est de s’informer,<br />

d’échanger, de faire des propositions, de traiter la question<br />

de l’accès aux soins de manière dynamique.<br />

2. La proposition d’outils facilitants l’accès aux soins.<br />

3. La formation continue, notamment en ligne. Ces formations<br />

seront destinées au public soignant de première<br />

ligne. Différents professionnels de la santé, de l’éducation<br />

spécialisée ainsi que des pairs praticien, partagerons<br />

leurs savoirs experts.<br />

Ce projet est financé par la Fondation Philanthropique Next.<br />

peuvent engendrer de graves conséquences.<br />

Après un long parcours semé de difficultés, Véronique Barathon<br />

reçoit à l’âge de 28 ans le diagnostic qui va bouleverser<br />

le cours de sa vie. Elle débute alors un cheminement personnel<br />

et professionnel qui l’a conduite à devenir paire praticienne.<br />

La consultation médicale, une épreuve<br />

La première difficulté peut résider dans le dépistage de la<br />

douleur. Le rapport au corps est souvent biaisé par une hyper-<br />

ou hypo-sensorialité. De plus, communiquer autour de<br />

ressentis s’avère compliqué pour les personnes avec TSA: «Il<br />

va falloir expliquer pourquoi on consulte et c’est très compliqué,<br />

on ne sait pas toujours décrire ou parler de nous»,<br />

Certains examens font mal, comme la<br />

tension artérielle par exemple, qui chez<br />

moi engendre réellement de la douleur,<br />

à cause de l’hyper-sensorialité.<br />

Véronique Barathon, paire praticienne en autisme<br />

détaille Véronique Barathon. L’auscultation est vécue comme<br />

envahissante, comme de devoir se déshabiller, d’être touché<br />

de façon imprévisible par le médecin. «Certains examens<br />

font mal, comme la tension artérielle par exemple, qui chez<br />

moi engendre réellement de la douleur, à cause de l’hyper-sensorialité».<br />

Interroger les personnes sur leur spécificités sensorielles, prévenir<br />

avant de toucher, utiliser un tensiomètre manuel, demander<br />

quel bras privilégier pour piquer, demander à la personne<br />

si l’application d’un pansement s’avère pénible et si oui<br />

lui proposer alors de faire sans, sont autant d’exemples d’aménagements<br />

simples qui peuvent améliorer pourtant significativement<br />

le confort de la personne. Les personnes non verbales<br />

peuvent utiliser des pictogrammes ou d’autres outils<br />

numériques, pour autant qu’elles aient été formées à ces outils<br />

de communication.<br />

Le besoin de prévisibilité est une caractéristique commune à<br />

toute personne avec TSA. L’inconnu et le changement engendrent<br />

de l’anxiété, par exemple pour se rendre à un premier<br />

rendez-vous, comme l’explique Véronique Barathon: «Il<br />

faut réfléchir à comment y aller, quelle route emprunter, se<br />

faire accompagner ou pas. On a aussi peur de déranger.»<br />

L’attente est souvent difficile: «Une fois qu’on y est, c’est l’angoisse<br />

de la salle d’attente. Où se mettre? Qui nous regarde?<br />

Il y a les lumières, le bruit, le téléphone qui sonne. On doit<br />

tout analyser, on ne peut pas juste s’asseoir. C’est un flot<br />

d’informations qui arrive. L’attente, qui peut être très longue,<br />

laisse libre court aux pensées envahissantes, à l’anxiété. On<br />

va alors avoir des gestes d’autostimulation (se balancer, bouger,<br />

parler) qui vont susciter les regards interpellés des gens,<br />

parce qu’on a l’air bizarre, ce qui va être encore plus angoissant.»<br />

Dans la mesure du possible, limiter l’attente pour les<br />

personnes avec autisme leur permet d’économiser beaucoup<br />

d’énergie. De plus, proposer à la personne de s’installer seule,<br />

dans une pièce à l’écart du bruit, avec des lumières tamisées,<br />

peut rendre l’attente moins difficile.<br />

«Nous avons besoin de prévisibilité et de contrôle»<br />

Véronique Barathon poursuit: «Et puis vient le moment de la<br />

consultation. Dans le meilleur des cas, on connaît le médecin.<br />

Sinon, on va devoir cartographier son visage, essayer de<br />

l’identifier.» Le port d’un masque complique actuellement<br />

davantage cet aspect, alors que les gestes barrières, eux, sont<br />

avantageux pour les personnes avec TSA car ils permettent<br />

d’éviter le contact physique, notamment de se serrer la main.<br />

«Ça va trop vite, il y a souvent trop d’informations en même<br />

temps», explique Véronique Barathon. Elle décrit ce qu’une<br />

visite médicale représente pour elle: «C’est envahissant, ça<br />

fait peur et c’est stressant. Ce sont des mots qui peuvent se<br />

mettre sur le corps et l’environnement. C’est se livrer à<br />

quelque chose, se livrer à quelqu’un et donc perdre un peu<br />

de contrôle. Nous avons besoin de contrôle, parce que la vie<br />

est incontrôlable tout le temps. Pendant un moment on va<br />

devoir lâcher prise, laisser le contrôle pour que la consultation<br />

puisse se faire et c’est très coûteux. Après un rendez-vous<br />

médical, je suis épuisée, déboussolée. J’ai besoin de plusieurs<br />

heures pour pouvoir récupérer, c’est pour cela que ma journée<br />

va être consacrée à cette seule activité. Soit on arrive à<br />

consulter et on prend énormément sur nous, ce qui peut<br />

engendrer des crises, des surcharges, soit on n’y arrive pas,<br />

on procrastine et on évite au maximum.»<br />

Véronique Barathon peut témoigner verbalement de son<br />

vécu, mais ce n’est pas le cas de toutes les personnes avec<br />

TSA. Les proches de personnes non verbales avec ou sans<br />

déficit intellectuel décrivent des problèmes pouvant être si-<br />

58 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


milaires, bien que chaque situation soit différente. Souvent,<br />

des efforts d’adaptation considérables sont demandés aux<br />

patients et à l’entourage. Certaines adaptations venant des<br />

soignants peuvent elles aussi, souvent assez simplement,<br />

améliorer la situation: s’informer sur les besoins spécifiques<br />

auprès de la personne ou de ses proches, prendre en photo<br />

les lieux et les personnes avant la consultation afin d’augmenter<br />

la prévisibilité, annoncer ce qu’on va faire et prévenir<br />

avant de toucher la personne, être économes en mots et ne<br />

poser qu’une question à la fois...<br />

Un diagnostic et un soutien difficiles à obtenir<br />

Les TSA sont très hétérogènes et, dans certaines situations,<br />

les patients peuvent être accompagnés par des équipes édu-<br />

Redoutée, l’ausculation est pour beaucoup<br />

d’autistes intrusive et douloureuse.<br />

123rf<br />

Des efforts d’adaptatation<br />

considérables sont demandés aux<br />

patients. Certaines adaptations<br />

venant des soignants peuvent aussi<br />

améliorer la situation.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

59


Pratique des soins<br />

UN POÈME POUR DIRE L’AUTISME<br />

«Je ne me sens pas handicapée»<br />

cette annonce, je n’avais qu’une idée en tête: sauver mon fils.<br />

Qu’est-ce que je dois faire? Quel est le protocole? A l’époque,<br />

on m’a dit de revenir dans deux ans pour refaire le point sur<br />

son évolution. C’est nous qui avions vu des signes avant-coureurs,<br />

le langage peinait à s’installer jusqu’à six ans. Le pédiatre<br />

me rassurait me disant que c’était l’aîné, un garçon.<br />

J’ai dû beaucoup insister pour avoir accès à de l’aide, tout le<br />

monde était plutôt banalisant. On a commencé à lire beaucoup<br />

sur le sujet jusqu’au jour où une maman expliquait<br />

différemment les choses et là, j’ai reconnu mon fils. Cela a<br />

pris du temps avant de tomber sur les bons professionnels<br />

avec les méthodes adaptées. Des années difficiles pour tout<br />

le monde.»<br />

Bitte, schreibe: Véronique Barathon, paire aidante, utilise sa créativité<br />

pour exprimer l’autisme par l’écrit et la peinture.<br />

Je ne me sens pas handicapée, je me sens non intégrée par<br />

la société<br />

Je ne me sens pas bizarre, je me sens différente du fonctionnement<br />

majoritaire<br />

Je ne me sens pas trop sensible, je me sens plus réceptive<br />

que les autres<br />

Je ne me sens pas restreinte dans mes intérêts, je me sens<br />

beaucoup plus passionnée que mon entourage<br />

Je ne me sens pas repliée sur moi, je me sens dans le besoin<br />

de me protéger de votre chaos<br />

Je ne me sens pas anxieuse, je redoute simplement vos réactions.<br />

Je ne vis pas dans une bulle<br />

Je vis dans un monde où je me respecte, où je suis rassurée<br />

de vivre mon quotidien, dans un monde où la vie va moins<br />

vite, où je connais chaque recoin, où mes couleurs font<br />

place à votre pâleur<br />

Vous sentez-vous d’adapter votre monde pour que je puisse<br />

ouvrir le mien?<br />

Véronique Barathon<br />

On se sent très vite et très tôt<br />

responsable du bien-être de son frère<br />

ou sa sœur et on comprend tout aussi<br />

vite que ce sera pour la vie.<br />

Elodie Steffen, proche aidante<br />

catives ou la famille. Les membres de l’entourage sont souvent<br />

des ressources précieuses, qui connaissent bien le fonctionnement<br />

et les besoins spécifiques de leur proche. Il est important<br />

de considérer l’expertise des proches, autant que<br />

l’impact que peut avoir sur eux leur implication dans le quotidien<br />

d’une personne avec TSA.<br />

Le diagnostic de trouble du développement de type autistique<br />

atypique est posé alors que le fils d’Isabelle Steffen est âgé de<br />

six ans. Cette dernière témoigne: «C’était très difficile pour<br />

nous, parents, de comprendre ce diagnostic. Au moment de<br />

Frères et sœurs, les oubliés de la prise en charge<br />

Elodie Steffen, la sœur de deux ans la cadette, évoque la<br />

dynamique atypique dans laquelle elle a grandi: «En tant que<br />

sœur, on prend presque involontairement le rôle de troisième<br />

parent dans la famille. Enfant, j’arrivais souvent à mieux<br />

comprendre et communiquer avec mon frère que mes parents.<br />

Alors on quitte rapidement son rôle de sœur, d’enfant. Il y a<br />

des révoltes, lorsqu’on prend conscience qu’on arrive à faire<br />

certaines choses avant notre frère alors qu’il est pourtant<br />

l’aîné. On se sent très vite et très tôt responsable du bien-être<br />

de son frère ou sa sœur et on comprend tout aussi vite que ce<br />

sera pour la vie. On comprend l’angoisse des parents à l’idée<br />

du jour où ils ne seront plus là. Même si je n’ai rien demandé<br />

et que cela va m’incomber pour toute ma vie, je suis responsable<br />

de mon frère. Ça met beaucoup de choses en perspective<br />

pour le futur.»<br />

Elodie Steffen raconte l’accompagnement de son frère aux<br />

différents rendez-vous médicaux (logopédie, pédopsychiatrie,<br />

etc.): «On est tout le temps dans cet environnement qui est<br />

spécial pour un enfant. Malheureusement, les professionnels<br />

ne prennent pas de temps pour le frère ou la sœur qui accompagne.<br />

Ce n’est le rôle de personne. Le professionnel est là<br />

pour l’enfant, répondre aux questions des parents. Nous, on<br />

est là, on voit, on sent tout, toutes les émotions, la tristesse,<br />

la détresse des parents, la fatigue. Et on surfe sur la vague en<br />

essayant de trouver une place. J’aimerais promouvoir la place<br />

de la fratrie dans le milieu de la différence parce qu’on est un<br />

peu les oubliés de la famille.» Elle poursuit: «J’aurais voulu<br />

60 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


LA GALERIE SYNDROME ARTISTIQUE<br />

Un autre regard<br />

être en groupe avec d’autres enfants qui vivaient la même<br />

chose. On voit que les parents, qui ont déjà un enfant qui va<br />

mal, font du mieux qu’ils peuvent. Tout le monde est mal à<br />

l’aise. Alors on essaie souvent de minimiser, de relativiser. Et<br />

cela a pour effet d’annuler le sentiment qu’on ressent. Le<br />

pédiatre ne m’a jamais demandé comment cela se passait pour<br />

moi à la maison. J’aurais aimé pouvoir exprimer à quelqu’un<br />

qui puisse entendre, pour désamorcer la souffrance, en tête<br />

S’intéresser à la question de l’autisme,<br />

au vécu des personnes concernées,<br />

patients et proches, c’est interroger<br />

son propre rapport à la différence,<br />

à l’altérité et aux valeurs que l’on<br />

souhaite incarner.<br />

Une photo de l’artiste et caviste Isabel Pillet, exposée en 2020.<br />

Au cœur de Lausanne, la galerie Syndrome artistique<br />

expose des artistes atteints de troubles du spectre de<br />

l’autisme. Cet espace d’exposition se propose aussi comme<br />

un lieu d’information et de partage pour soutenir les personnes<br />

autistes et sensibiliser la population.<br />

www.syndromeartistique.ch<br />

à tête, sans les parents. Il y a un tabou pour l’autisme mais<br />

pas uniquement. La fratrie ça concerne beaucoup de monde,<br />

et il y a tellement de différences, le handicap, la maladie<br />

chronique, la fin de vie, la communauté LGBT. On oublie<br />

souvent les frères et sœurs.»<br />

Pour favoriser les échanges entre proches aidants<br />

Isabelle Steffen évoque encore qu’une fois le moment venu,<br />

pouvoir discuter avec d’autres parents comme c’est le cas au<br />

sein de l’association autisme suisse romande, par exemple,<br />

aide à se sentir moins seuls: «Le fait de pouvoir parler, échanger<br />

avec des couples qui partagent le même vécu. On nous<br />

donne des trucs et astuces.» Elle précise: «Aujourd’hui, il<br />

existe des groupes pour les fratries dans le domaine des TSA,<br />

mais il y a encore de grands manques. Si seulement à l’hôpital<br />

il existait un centre de consultation pour fratries qui vivent<br />

avec des frères et sœurs avec tous types de différences ou de<br />

maladies, sans limites d’âge. Qui s’est occupé des adultes<br />

d’aujourd’hui qui ont vécu toute leur enfance, avec un frère<br />

ou une sœur avec une différence?»<br />

Mère et fille évoquent des perspectives d’amélioration<br />

concrètes: «Il y a deux champs: créer cet espace mais aussi<br />

former les soignants. Je sais qu’on leur demande beaucoup,<br />

mais s’ils pouvaient avoir le réflexe de dire: Et quid de la famille<br />

au sens large? Comment ça se passe chez vous? Sachez<br />

qu’il y a cet espace qui existe. Même si les fratries n’y vont<br />

pas d’emblée, elles se diront: Tiens, quelqu’un a pensé que<br />

ça peut être difficile pour moi.»<br />

S’intéresser à la question de l’autisme, au vécu des personnes<br />

concernées, patients et proches, c’est interroger son propre<br />

rapport à la différence, à l’altérité et aux valeurs que l’on<br />

souhaite incarner dans son activité professionnelle. Chaque<br />

personne présente des spécificités dans sa communication,<br />

sa compréhension, ses particularités sensorielles, ses comportements.<br />

C’est vrai pour n’importe quel individu, et plus<br />

particulièrement pour les personnes neuroatypiques. Le projet<br />

Ici TSA défend l’idée qu’en tenant compte des besoins<br />

spécifiques inhérents aux TSA et aux troubles associés, l’accès<br />

aux soins sera amélioré. C’est vrai pour l’autisme mais aussi<br />

pour l’ensemble des patients. Comme le mentionne Isabelle<br />

Steffen: «Lorsqu’on sait accueillir et soigner une personne<br />

avec TSA, on sait le faire pour tout le monde».<br />

Delphine Roduit, co-auteure de cet article, donnera le 28 mai 2021 un<br />

cours adressé aux soignants sur l’accès aux soins somatiques de<br />

base pour les personnes avec TSA. Informations sur www.autisme.ch.<br />

Les auteurs<br />

Delpine Roduit, maître d’enseignement, Jérôme Favrod, professeur<br />

HES ordinaire,travaillent à l’Institut et Haute école de la<br />

Santé La Source (HES-SO), à Lausanne, Véronique Barathon,<br />

paire aidante, unité Trouble du spectre de l’autisme de l’adulte,<br />

Centre ressource de réhabilitation psychosociale à Lyon, Isabelle<br />

Steffen, membre du comité d’autisme suisse romande, cofondatrice<br />

de la galerie Syndrome artistique à Lausanne, Elodie<br />

Steffen, proche aidante, sœur d’un jeune homme autiste.<br />

Contact: d.roduit@ecolelasource.ch.<br />

Les références en lien avec cet article peuvent être consultées<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

61


Les pros de demain<br />

Devenir infirmière, contre vents et marées<br />

«J’ai terminé mon dernier module à<br />

l’hôpital après une opération»<br />

Julie Wuillemin arrivait au terme de sa formation en soins infirmiers lorsque son<br />

existence a été bouleversée par un grave accident. Malgré plusieurs hospitalisations et<br />

une nouvelle vie en fauteuil roulant, elle a achevé sa formation en 2020 et travaille<br />

aujourd’hui dans les soins à domicile.<br />

Interview: Alexandra Breaud<br />

Soins infirmiers: Pourquoi avez-vous<br />

choisi de devenir infirmière?<br />

Julie Wuillemin: Tout simplement pour<br />

aider les autres et parce que le côté<br />

médical m’a toujours attirée. A l’avenir,<br />

j’aimerais bien me tourner vers l’enseignement<br />

sur les lieux de stage, à l’endroit<br />

même où je travaille actuellement.<br />

J’attends d’avoir plus de pratique.<br />

Alors que vous approchiez de la fin de<br />

votre formation, vous avez eu un très<br />

Trivial mass SA et Fondation La Source<br />

grave accident de moto en 2018 et êtes<br />

maintenant en fauteuil roulant.<br />

Oui, effectivement.<br />

Vous avez néanmoins tenu à finir votre<br />

formation et à travailler.<br />

Il me restait un stage et un module théotique<br />

à valider. Je voulais terminer mon<br />

bachelor le plus rapidement possible,<br />

sauf que cela n’a pas été simple entre les<br />

complications et les différentes hospitalisations.<br />

Les patients se sentent<br />

parfois mieux compris car<br />

Julie Wuillemin partage<br />

leur vécu.<br />

Comment avez-vous fait?<br />

Dès que j’en ai eu l’occasion, j’ai effectué<br />

mon stage sur quatre mois avec un pourcentage<br />

réduit dans l’entreprise de soins<br />

à domicile MSG soins, à Chailly-Montreux.<br />

Enfin, j’ai dû terminer mon dernier module<br />

à l’hôpital après une opération en<br />

raison d’une surinfection de la colonne<br />

vertébrale. Mais heureusement, tout s’est<br />

finalement bien déroulé!<br />

Quels ont été les plus grands défis<br />

à surmonter pour terminer votre formation?<br />

Une chose dont je ne pourrai jamais me<br />

plaindre, c’est le soutien de mon chéri,<br />

ma famille et mes amis. Ils ont été<br />

constamment présents, à m’encourager<br />

dans mes différents objectifs. Pour l’administration<br />

et les assurances, par contre,<br />

cela a été une toute autre histoire, personne<br />

n’y croyait. J’ai aussi été soutenue<br />

par mes cheffes, qui sont mes amies<br />

depuis maintenant huit ans et qui ont toujours<br />

cru en moi. Le challenge était aussi<br />

de pouvoir gérer le tout avec les soins, les<br />

rendez- vous à l’hôpital, la physiothérapie,<br />

les douleurs, la fatigue, car je dors très<br />

peu et mes nuits sont parfois très longues.<br />

Etre étudiante en soins infirmiers vous<br />

a-t-il aidée?<br />

Pas vraiment. Nous n’avions jamais<br />

étudié la paraplégie, les traumatismes<br />

crâniens, les problèmes aux mains…<br />

Et la gestion des douleurs, lorsque cela<br />

nous touche directement, ce n’est plus<br />

la même chose. C’était un milieu totalement<br />

inconnu et j’étais dans le déni de<br />

la situation, donc je pense que j’étais un<br />

patient comme un autre.<br />

62 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


CHRONIQUE<br />

Une leçon de vie<br />

A l’inverse, le fait d’avoir été patiente<br />

a-t-il changé votre pratique infirmière?<br />

Oui, cela a changé ma vision. Cela m’a<br />

rendue plus sensible à la douleur des<br />

autres, aux troubles du sommeil, aux différents<br />

deuils de la vie, à l’incertitude…<br />

Peut-être que j’ai «l’avantage» aussi de<br />

connaître les douleurs neurogènes ou<br />

chroniques, donc les patients se sentent<br />

parfois mieux compris. Je connais aussi<br />

ce qui fonctionne et ce qui ne fonctionne<br />

pas, donc j’ai un atout de ce côté-là.<br />

Charlène Bonjour,<br />

23 ans, étudie les soins<br />

infirmiers à l’Institut et<br />

Haute école de la Santé<br />

La Source, à Lausanne.<br />

Depuis novembre 2020,<br />

elle co-préside l’association<br />

estudiantine Swiss<br />

Nursing Students (SNS).<br />

Après votre accident, auriez-vous aimé<br />

que les soignants agissent autrement?<br />

A bien des moments, oui. Cela se passait<br />

surtout au niveau des médecins; j’ai appris<br />

que lorsque l’on vous affirme qu’il y a<br />

une méthode miraculeuse qui guérit tout,<br />

il faut fuir au pas de course! A d’autres<br />

moments, on a banalisé ma douleur et je<br />

n’avais pas mon mot à dire. C’est tout l’inverse<br />

de ce que je veux pour mes patients.<br />

Vous travailliez dans les soins à domicile<br />

près de Montreux. Des aménagements<br />

ont-ils été nécessaires?<br />

Les patients que je suis sont eux aussi en<br />

fauteuil roulant, donc les appartements<br />

sont adaptés. Il est clair que l’équipe avec<br />

laquelle je travaille et moi-même avons<br />

dû faire preuve de beaucoup de créativité<br />

pour aménager au mieux le poste. Les<br />

patients sont obligés d’avoir plus d’autonomie<br />

lorsque c’est moi qui vais faire les<br />

soins, mais nous avons toujours trouvé<br />

des techniques. Cela peut soulever un<br />

peu de curiosité, mais lorsque l’on n’a pas<br />

le choix de faire autrement, la créativité<br />

est plus qu’utile!<br />

Aujourd’hui, qu’est-ce que vous aimez<br />

le plus dans votre travail?<br />

Travailler en équipe et surtout, voir un patient<br />

aller mieux. Si j’ai pu apporter un peu<br />

d’aide à quelqu’un, je suis déjà contente.<br />

La force et la détermination de Julie Wuillemin<br />

lui ont valu le prix 2020 de l’Association des<br />

infirmières et des infirmiers de La Source, à<br />

Lausanne, qui récompense un étudiant particulièrement<br />

méritant.<br />

www.sbk-asi.ch/free4students<br />

www.swissnursingstudents.ch<br />

En tant qu’étudiante ou étudiant<br />

en soins infirmiers, vous pouvez<br />

adhérer gratuitement à l’ASI et à<br />

Swiss Nursing Students (SNS).<br />

*<br />

Tu<br />

Aujourd’hui, j’aimerais vous parler de mon expérience de<br />

stage dans le service de paraplégie de la Clinique romande<br />

de réadaptation, à Sion. Avant de commencer, je n’avais<br />

quasiment aucune connaissance sur les lésions médullaires<br />

et leurs conséquences. J’étais même loin de m’imaginer<br />

qu’une personne paraplégique puisse marcher.<br />

Au début, j’avais beaucoup d’appréhensions; j’avais peur<br />

de ne pas avoir la bonne approche avec mes patients et de<br />

ne pas savoir comment aborder certains sujets avec eux.<br />

Je craignais également la dimension émotionnelle de diverses<br />

situations, et c’est vrai que les premiers jours ont<br />

été difficiles. Comment accepter que du jour au lendemain<br />

la vie de mes patients ait basculé? Heureusement, j’ai été<br />

entourée par une équipe bienveillante, réceptive à mes interrogations<br />

et à mes craintes, et qui a su écouter mes ressentis<br />

et mes émotions.<br />

Une situation m’a particulièrement marquée. Nous avions<br />

sous nos soins un patient tétraplégique et nous voulions<br />

qu’il essaie de s’habiller seul – dans un contexte de réadaptation,<br />

notre rôle professionnel consiste en effet à accompagner<br />

nos patients pour qu’ils puissent être le plus indépendants<br />

possible. À un moment donné, je lui ai proposé<br />

mon aide pour qu’il parvienne à enfiler son pantalon, mais<br />

il voulait vraiment y arriver seul. Après quelques tentatives,<br />

il a trouvé une astuce par lui-même: il s’est déplacé<br />

avec sa chaise roulante et il a appuyé sa jambe contre<br />

l’armoire pour la maintenir. Et il est parvenu à s’habiller<br />

entièrement seul! J’ai été époustouflée par sa détermination,<br />

et la force procurée par son besoin d’indépendance.<br />

Ce fut une belle leçon de vie qui m’accompagnera sûrement<br />

toute ma carrière.<br />

Ce stage m’a beaucoup apporté en tant que future professionnelle.<br />

J’ai eu la chance de travailler auprès d’une population<br />

de patients qu’on ne rencontre pas souvent, j’ai pu<br />

développer de nombreuses compétences et participer à<br />

l’élaboration des projets de vie de mes patients. Cette expérience<br />

m’a appris à apprécier chaque petit geste de la vie<br />

et m’aide à relativiser lorsque des difficultés se présentent.<br />

as vécu un stage qui t’a particulièrement marqué et souhaites<br />

échanger à ce sujet? Ecris-moi à charlene_bonjour@yahoo.fr.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

63


Spécialisation<br />

Une infirmière brûlologue au service des patients<br />

Les grands brûlés: l’importance du<br />

suivi à domicile<br />

Des soins à domicile spécialisés permettent aux personnes ayant subi des brûlures graves<br />

de se reconstruire sur le plan physique et mental après leur accident. Ils vont de pair avec<br />

un travail de prévention en amont et d’enseignement aux soignants.<br />

Texte: Charlotte Wautelet<br />

Lorsque j’ai accueilli Alexandre* au<br />

centre des grands brûlés du CHUV il y<br />

a plus de quatre ans, je ne me doutais<br />

pas encore qu’il allait bouleverser mon<br />

identité professionnelle, et que son combat<br />

pour la vie serait aussi le mien pour<br />

qu’aucun jeune ne connaisse une situation<br />

aussi dramatique que la sienne.<br />

Le jour où tout bascule<br />

Cet adolescent romand avait des projets<br />

plein la tête, la peau douce et lisse de<br />

ses jeunes années, il était en pleine san-<br />

té et bien intégré socialement. Tout a<br />

basculé lorsqu’il s’est mis en tête de relever<br />

un challenge apparu sur les réseaux<br />

sociaux et consistant à se filmer<br />

juché sur un wagon. Dans cette gare qui<br />

allait marquer pour lui le début d’un<br />

voyage long et douloureux, Alexandre<br />

a reçu une décharge équivalente à<br />

20 000 volts. Le courant est entré au niveau<br />

de son occiput et a traversé son<br />

corps, le projetant au sol. Plusieurs<br />

jeunes de son âge ont été électrisés de<br />

la même manière durant cette période,<br />

ce qui a fait naître chez moi un double<br />

sentiment d’impuissance et de révolte.<br />

Je me suis rendue compte qu’il existait<br />

peu de prévention faite autour des<br />

risques de brûlures. Ce manque a été le<br />

moteur de mon engagement, puis de la<br />

création en janvier 2021 de mon entreprise<br />

ARDEAT. Celle-ci vise à accompagner<br />

les patients à domicile vers leur<br />

reconstruction physique et morale, à<br />

mieux former les acteurs de la santé sur<br />

le sujet de la brûlure et à prévenir le<br />

grand public des risques quotidiens.<br />

Photos: 123rf<br />

Prévention des brûlures: les professionnels exposés aux risques électriques doivent suivre des règles de sécurité très strictes.<br />

64 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Au travail: dangers sous-estimés<br />

L’enjeu que je me suis donné est de<br />

taille. Car certaines entreprises actives<br />

par exemple dans le bâtiment ou la<br />

chimie, et dont les employés sont naturellement<br />

exposés, ne prennent pas suffisamment<br />

en compte les risques de<br />

brûlures. Or, les accidents de ce type<br />

surviennent de façon souvent si banale<br />

et dans un environnement si familier<br />

qu’il est impossible d’en mesurer les<br />

enjeux. Le drame vécu par Gabriel* en<br />

est la parfaite et sinistre illustration. Ce<br />

travailleur indépendant de 35 ans a été<br />

brûlé au deuxième degré superficiel et<br />

profond sur quinze pourcents de sa surface<br />

corporelle en vidant une cuve – un<br />

geste qu’il maîtrise et répète quotidiennement.<br />

Ce jour-là pourtant, la cuve de<br />

cent kilos a basculé et a déversé un liquide<br />

chaud à 87°C sur son hémicorps<br />

gauche, le brûlant ainsi gravement.<br />

Gabriel est resté conscient jusqu’à son<br />

admission au Centre hospitalier universitaire<br />

vaudois (CHUV) où il a été plongé<br />

dans un coma artificiel afin de gérer<br />

sa douleur et de lui procurer les soins<br />

adaptés. Après 32 jours d’hospitalisation,<br />

il a pu rentrer chez lui avec un<br />

suivi ambulatoire régulier (ergothérapie,<br />

physiothérapie et chirurgie) et des<br />

soins à domicile. Il a repris son activité<br />

professionnelle à plein temps six mois<br />

après son accident.<br />

Le cas des bébés, triste exemple<br />

Les accidents domestiques peuvent aussi<br />

tout faire basculer en une fraction de<br />

seconde. Les enfants en sont souvent les<br />

premières victimes. En 2019, plus de<br />

200 d’entre eux ont été suivis pour brûlures<br />

au CHUV. Une des catastrophes les<br />

plus fréquentes survient lorsqu’un parent,<br />

tenant son bébé dans une main et<br />

sa boisson chaude dans une autre, renverse<br />

sa tasse sur le nourrisson à la suite<br />

d’un mouvement brusque. Cet exemple<br />

est si tristement typique que je le mets<br />

en exergue lors de mes cours de formation.<br />

Le difficile retour à domicile<br />

Les différents types d’accident évoqués<br />

dans cet article précèdent une période<br />

de complications physiques et psychologiques<br />

largement sous-estimées. Selon<br />

certains critères d’admission, les<br />

patients sont pris en charge au Centre<br />

romand des brûlés, aux soins intensifs<br />

du CHUV, par du personnel expert et<br />

habitué, puis au service de chirurgie<br />

plastique et reconstructive. Certains<br />

d’entre eux peuvent également compter<br />

sur le programme de rééducation spécifique<br />

mis en place par la Caisse nationale<br />

suisse d’assurance en cas d’accidents<br />

(Suva). Mais ils sont encore trop<br />

Ce jour-là pourtant, une<br />

cuve de cent kilos<br />

a basculé et déversé un<br />

liquide chaud à 87°C sur<br />

son hémicorps gauche, le<br />

brûlant ainsi gravement.<br />

souvent démunis une fois de retour à<br />

domicile. Gabriel a bien pu compter sur<br />

un infirmier référent, mais ce dernier<br />

manquait de ressources pour prendre<br />

en charge le patient dans sa globalité, à<br />

une période pourtant cruciale de sa reconstruction<br />

physique et mentale. Il l’a<br />

ainsi réorienté vers le CHUV. Avec une<br />

meilleure formation du personnel de<br />

santé sur le sujet spécifique de la brûlure,<br />

Gabriel, ainsi que son soignant,<br />

auraient vécu cette période de soins<br />

avec davantage de sérénité. Celui-ci aurait<br />

également trouvé des séances de<br />

physiothérapie et d’ergothérapie adaptées<br />

et proches de chez lui, au lieu de<br />

quoi il a dû faire des trajets longs et<br />

fastidieux vers Lausanne.<br />

Une lacune à combler<br />

Le suivi des brûlés est un travail qui<br />

implique différentes équipes à différents<br />

moments. «Au CHUV, nous faisons<br />

tout pour remettre les patients sur les<br />

rails, leur redonner goût à la vie», explique<br />

Amélie Nicolet, physiothérapeute<br />

brûlologue au CHUV. Mais lorsque<br />

ceux-ci rentrent chez eux, il n’ont plus<br />

la structure hospitalière qui les protège.<br />

Un suivi à domicile spécialisé est donc<br />

d’autant plus nécessaire pour qu’ils<br />

puissent se réapproprier leur nouveau<br />

corps et leur nouvelle image, pour se<br />

réinsérer dans la société en étant bien<br />

dans leur peau. «Notre travail n’aurait<br />

aucun sens si, une fois de retour chez<br />

eux après avoir bénéficié des services<br />

de réanimation, de chirurgie et de rééducation<br />

de grande qualité, nos patients<br />

menaient une existence médiocre, refusant<br />

de sortir ou de s’alimenter», commente<br />

Amélie Nicolet. Quant au suivi à<br />

domicile des personnes souffrant de<br />

troubles psychiques importants, comme<br />

les schizophrènes qui se sont immolés<br />

par le feu, il reste problématique. Il<br />

n’existe pas de structure en Suisse qui<br />

permette de traiter une pathologie psychiatrique<br />

tout en assurant la rééducation<br />

des personnes brûlées.<br />

Rééducation et reconstruction<br />

La rééducation peut durer plusieurs années<br />

et rencontrer des obstacles tels que<br />

des infections ou des complications cicatricielles.<br />

La phase inflammatoire de<br />

la cicatrisation requiert un suivi extrêmement<br />

spécifique ainsi que la compliance<br />

de la personne brûlée (lire page<br />

67). Cette dernière devra en effet revêtir<br />

des vêtements compressifs 23 heures<br />

sur 24, des orthèses et parfois un<br />

conformateur. De plus, afin de récupérer<br />

une certaine élasticité cutanée permettant<br />

certains mouvements et une<br />

qualité de vie, les personnes brûlées<br />

bénéficieront de programmes spécifiques<br />

en cure thermales comme les<br />

douches filiformes.<br />

Toutes ces ressources doivent être<br />

connues du soignant pour qu’il puisse<br />

remplir son rôle d’éducation aux patients.<br />

Par exemple, le fait d’orienter une<br />

personne brûlée vers un chirurgien<br />

plastique et reconstructeur lui permettra<br />

d’envisager une amélioration de sa<br />

qualité de vie. Ces professionnels spécialisés<br />

peuvent en effet proposer de<br />

nombreuses solutions aux problèmes<br />

cicatriciels. Alexandre a été touché si<br />

profondément au crâne lors de son accident<br />

ferroviaire qu’une partie de ses<br />

cheveux n’a pas repoussé. Or, après<br />

L’auteure<br />

Charlotte Wautelet, infirmière urgentiste,<br />

intensiviste et brûlologue indépendante,<br />

formatrice et fondatrice d’AR-<br />

DEAT, est spécialisée dans les soins aux<br />

grands brûlés et leur accompagnement<br />

à domicile. Contact: info@ardeat.ch.<br />

www.ardeat.ch.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

65


Spécialisation<br />

deux ans de soins, il est possible d’avoir<br />

recours à un ballon d’expansion cutanée<br />

qui est gonflé sous la peau. Celui-ci<br />

permet d’agrandir le tissu cutané chevelu<br />

et de recouvrir la zone alopécique.<br />

Désir d’enfant<br />

Claire* aurait également un intérêt à<br />

solliciter l’aide des experts. Gravement<br />

accidentée à son domicile suite à une<br />

explosion de gaz, cette jeune femme<br />

d’environ 25 ans souhaite avoir des enfants.<br />

Or, une fois greffée au niveau du<br />

ventre, la peau perd son élasticité. Un<br />

suivi ciblé semble ici adapté pour accompagner<br />

sa grossesse, car le risque<br />

de nouvelles lésions et douleurs est accru.<br />

Ce sont des complications auxquelles<br />

on ne pense pas toujours mais<br />

qui sont bien réelles, et que je souligne<br />

lors des cours de formation continue<br />

que je propose dans le cadre de mon<br />

entreprise.<br />

La vie quotidienne affectée<br />

J’insiste également sur les conséquences<br />

sous-estimées des brûlures sur le plan<br />

professionnel et familial. Alexandre a<br />

perdu de précieuses années de formation<br />

et de liens sociaux. Gabriel a dû<br />

dépasser son traumatisme pour reprendre<br />

son activité des mois plus tard<br />

La phase inflammatoire<br />

de la cicatrisation<br />

requiert un suivi<br />

extrêmement spécifique.<br />

et replonger dans ces cuves qui l’ont<br />

marqué pour toujours. Papa d’un enfant<br />

en bas âge, il a aussi dû repenser son<br />

quotidien. Son épouse s’est organisée<br />

pour assurer la prise en charge de leur<br />

enfant et a dû surmonter son appréhension<br />

face à des lésions qu’elle n’avait<br />

encore jamais vues et qui saignaient<br />

parfois abondamment, manquant de la<br />

faire tomber dans les pommes. Son rôle<br />

a été déterminant. Le proche aidant fait<br />

partie de chaque suivi et je l’inclus dans<br />

les formations que je dispense.<br />

Les accidents domestiques sont en général à l’origine des brûlures des bébés et nécessitent<br />

parfois leur hospitalisation.<br />

Un long travail intérieur<br />

Mon attention la plus vive reste évidemment<br />

tournée vers le patient, dont toutes<br />

les plaies ne sont pas visibles. Car la<br />

peau est une enveloppe physique mais<br />

aussi psychique. Quand elle est fragilisée,<br />

l’intérieur l’est également. Cette<br />

réalité souvent ignorée, exprimée notamment<br />

dans l’ouvrage «Moi, peau» du<br />

psychanalyste français Didier Anzieu<br />

(1985), est d’une importance capitale car<br />

ces lésions se referment souvent bien<br />

plus tard que le tissu cutané. Un professionnel<br />

de la santé m’a récemment raconté<br />

l’histoire d’un patient admis après<br />

que sa maison, dans laquelle il avait mis<br />

toute sa vie, a été ravagée par un incendie.<br />

Sa longue convalescence s’est doublée<br />

d’un deuil et d’une recherche de<br />

logement. «Une problématique récurrente»,<br />

selon mon interlocuteur, sensible<br />

aux syndromes post-traumatiques qui<br />

peuvent apparaître et nécessiter un suivi<br />

sur le long terme. J’ai d’ailleurs approfondi<br />

ce sujet lors de mon travail de<br />

mémoire consacré aux complications<br />

psychologiques et psychiatriques de la<br />

personne sévèrement brûlée.<br />

Un pont contre l’isolement<br />

Tous ces destins, ces trajectoires modifiées,<br />

peu de gens les connaissent. Car<br />

s’il existe de nombreuses formations sur<br />

le sujet des incendies, du nucléaire ou<br />

des produits chimiques, aucune n’est<br />

spécifiquement dédiée aux brûlures,<br />

qui peuvent pourtant survenir dans<br />

chacun de ces secteurs selon qu’elles<br />

soient thermiques, chimiques, électriques<br />

ou radiques. Il est vrai que le<br />

sujet souffre aussi d’un manque d’ambassadeurs.<br />

Peu de personnalités acceptent<br />

de témoigner de leur vécu, ce<br />

qui est leur droit le plus légitime et le<br />

plus compréhensible. Affronter le regard<br />

des autres est pour beaucoup une<br />

épreuve. Un réseau français baptisé<br />

«Burns and smiles» a ainsi été créé pour<br />

lutter contre l’isolement des personnes<br />

brûlées. En Suisse romande, ces derniers<br />

peuvent se tourner vers l’association<br />

Flavie. Il arrive aussi, avec le temps,<br />

que des patients se mobilisent pour la<br />

cause en témoignant de leur vécu. Le<br />

Suisse Sébastien Maillard est apparu<br />

dans une émission de la TSR en 2007<br />

alors que la Française Julie Bourges<br />

(connue sous le pseudonyme «douzefevrier»)<br />

partage son quotidien sur les<br />

réseaux sociaux. Les témoignages de<br />

ces personnalités sont précieux car ils<br />

permettent de créer un pont entre le<br />

monde mythifié de la brûlure et la société.<br />

ARDEAT partage cette ambition<br />

en y ajoutant des éléments de prévention<br />

auprès des jeunes parents, des écoliers,<br />

des entreprises ou encore des professionnels<br />

de santé. Le défi est grand<br />

mais il ne fera que des gagnants: la<br />

population sera mieux armée pour prévenir<br />

les accidents, les patients bénéficieront<br />

d’un suivi spécialisé, complet et<br />

rassurant, et les coûts pour la société<br />

seront réduits puisqu’une meilleure<br />

prise en charge à domicile servira à diminuer<br />

les complications donc les temps<br />

d’hospitalisation.<br />

*Prénoms modifiés.<br />

Les références en lien avec cet<br />

article peuvent être consultées<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

66 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


LE PHÉNOMÈNE DE LA CICATRISATION OU HARA<br />

Patience et discipline: des interventions sur le long terme<br />

Le travail infirmier au niveau des cicatrices permet d’atténuer certaines séquelles des brûlures – il mobilise<br />

des connaissances précises, par exemple en pressothérapie.<br />

Le HARA, selon Denis Jaudoin (2008),<br />

désigne un des mécanismes utilisé par<br />

le corps pour cicatriser. En cas de rupture<br />

de la continuité cutanée, comme<br />

dans le cas d’une coupure, la peau saine<br />

va chercher à se rejoindre afin de fermer<br />

la plaie. Ce phénomène s’observe également<br />

sur la peau brûlée. Mais sur des<br />

surfaces bien plus importantes, cela<br />

peut générer des déformations articulaires.<br />

Par exemple, une personne atteinte<br />

au cou pourrait ainsi subir la<br />

force de la peau tirant pour se refermer,<br />

ce qui risque d’entraîner la mâchoire du<br />

patient vers son sternum et l’empêcher<br />

ensuite de fermer la bouche ou même<br />

de déglutir.<br />

Le sens derrière quatres lettres<br />

L’acronyme HARA se décompose comme<br />

suit:<br />

• le H correspond à l’hypertrophie.<br />

Il s’agit d’un dépôt anarchique de collagène<br />

dans la peau ayant comme<br />

conséquence l’épaississement cutané,<br />

• le A est relatif aux adhérences,<br />

lorsque la cicatrice colle sous les<br />

tissus sous-jacents, créant ainsi<br />

un point d’ancrage ne permettant<br />

plus la mobilité cutanée,<br />

• le R fait référence aux rétractions,<br />

un processus qui s’observe lorsque la<br />

zone brûlée tire vers elle tout le tissu<br />

environnant (par ex. l’ectropion),<br />

• le A, enfin, concerne l’attraction<br />

entre deux zones distinctes du corps.<br />

Une brûlure sur l’épaule et une autre<br />

sur la hanche chercheront ainsi à se<br />

rejoindre.<br />

Le deuil de sa peau d’avant<br />

La peau d’une personne qui a eu des brûlures<br />

paraît épaisse, très dure mais elle<br />

est paradoxalement très fragile, explique<br />

Amélie Nicolet, physiothérapeute brûlologue<br />

au CHUV. Il faut l’étirer doucement<br />

afin de lui redonner de la longueur, un<br />

peu comme du streching. La peau brûlée<br />

partiellement cicatrisée est marquée par<br />

une coloration inflammatoire qui évolue.<br />

La peau cicatricielle change de couleur<br />

et peut même devenir violette.<br />

Le processus de deuil d’une peau «normale»<br />

est complexe et long pour les victimes<br />

de brûlures.<br />

Grâce à l’équipe interdisciplinaire qui<br />

suit le patient depuis le jour de son accident,<br />

de nombreuses thérapies pluridisciplinaires<br />

lui sont prodiguées afin<br />

de permettre la meilleure récupération<br />

cutanée possible. Dès que les cicatrices<br />

le permettent, l’élasticité et la souplesse<br />

perdues peuvent ainsi être travaillées.<br />

Le travail sur les cicatrices<br />

Pour atténuer certaines des complications<br />

engendrées par le phénomène<br />

HARA, le corps médical prescrit de la<br />

pressothérapie, l’allongement cicatriciel<br />

et les micromobilisations cutanées.<br />

Cette multitude de thérapeutiques vise<br />

principalement à améliorer la qualité du<br />

tissu cicatriciel en créant une hypoxie<br />

cellulaire. Cette stratégie de traitement<br />

a pour objectif d’éviter la multiplication<br />

anarchique des fibroblastes, celle-ci<br />

étant responsable de complications cutanées<br />

fréquentes. En bref, l’hypoxie<br />

locale permet de préserver la capacité<br />

cutanée maximale (CCM).<br />

La pressothérapie inclut les conformateurs<br />

rigides, les postures, les douches<br />

filiformes et, bien sûr, les vêtements<br />

compressifs. Ces derniers sont réalisés<br />

sur mesure par des professionnels experts<br />

tels que des orthoprothésistes, des<br />

couturiers ou des physiothérapeutes. Il<br />

en existe de différentes couleurs et divers<br />

modèles, allant de la cagoule à la<br />

chaussette.<br />

La pressothérapie fait diminuer:<br />

• la douleur,<br />

• le prurit,<br />

• l’inflammation cutanée,<br />

• l’épaisseur cutanée,<br />

• les complications cicatricielles telles<br />

que l’hypertrophie et les brides.<br />

Des risques de complications existent<br />

néanmoins: il peut y avoir l’apparition<br />

de nouvelles plaies, de garrot ou de rejet<br />

psychologique. La peau se réouvre fréquemment<br />

car elle est fragile (d’où le<br />

pansement au pouce sur la photo).<br />

màd<br />

Les vêtements et les gants compressifs,<br />

un des aspects de la pressothérapie.<br />

Une heure par jour<br />

Ces nouvelles enveloppes corporelles de<br />

tissus que sont les vêtements compressifs<br />

exercent une pression continue visant<br />

théoriquement les 25 mmHg sur la<br />

surface recouverte. Il faut souvent faire<br />

des compromis et réduire la pression<br />

afin d’assurer le port des vêtements. Les<br />

patients doivent les garder 23 heures sur<br />

24 pendant au moins douze mois, ce qui<br />

exige une compliance de tous les instants.<br />

L’heure durant laquelle les patients ôtent<br />

leurs vêtements chaque jour est souvent<br />

vécue comme une «mise à nu» permettant<br />

à la personne brûlée de se réapproprier<br />

son corps, se laver, se crémer, se<br />

toucher, se voir et assurer les traitements<br />

locaux. Parfois, les patients se sentent<br />

finalement à l’aise, rassurés, protégés<br />

par cet équipement.<br />

Au-delà de ces quelques risques et des<br />

contraintes quotidiennes telles que la<br />

chaleur et, parfois, le sentiment d’oppression<br />

et la gêne, les patients qui acceptent<br />

cette thérapeutique s’offrent un<br />

réel atout fonctionnel et esthétique au<br />

long cours.<br />

<br />

<br />

Charlotte Wautelet<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

67


Psychiatrie<br />

Réduction de l’anxiété et de l’agitation<br />

Trois approches corporelles<br />

en psychiatrie sous la loupe<br />

La modulation sensorielle, l’enveloppement thérapeutique et la relaxation musculaire<br />

progressive permettent de réduire l’anxiété et l’agitation chez les patients en psychiatrie<br />

et souvent d’éviter des mesures d’isolement sous la contrainte.<br />

Texte: Tim-Aline Biderbost<br />

Pour réaliser mon travail de bachelor,<br />

j’ai décidé de m’intéresser au domaine<br />

de la psychiatrie, plus particulièrement<br />

à la psychiatrie en milieu hospitalier.<br />

Risques médicamenteux<br />

Mes recherches m’ont permis<br />

de mettre en évidence différentes<br />

problématiques en<br />

lien avec la gestion de l’anxiété<br />

et de l’agitation, deux<br />

symptômes fréquemment<br />

présents chez les personnes<br />

hospitalisées en<br />

psychiatrie, indépendamment<br />

de leur diagnostic. Il<br />

s’avère en particulier que<br />

l’utilisation des traitements<br />

médicamenteux pour gérer<br />

l’anxiété ne constitue pas une<br />

solution efficace à long terme, car<br />

elle comprend un risque important<br />

de créer une dépendance. De plus, ces<br />

traitements comportent de nombreux<br />

effets secondaires non négligeables pour<br />

le patient.<br />

L’isolement mal vécu<br />

En lien avec la gestion de l’agitation, j’ai<br />

souhaité notamment mettre en avant le<br />

débat concernant la pratique de l’isolement.<br />

L’isolement consiste à mettre la<br />

personne dans une chambre seule, aussi<br />

appelée chambre sécurisable, dans le but<br />

de diminuer les stimuli, de permettre un<br />

apaisement, mais aussi de mettre la personne<br />

en sécurité pour qu’elle ne puisse<br />

ni se blesser ni blesser les autres. Cette<br />

pratique est souvent mal vécue par les<br />

patients étant donné que l’isolement se<br />

fait sous contrainte. Elle engendre, dans<br />

la<br />

majorité<br />

des cas, une<br />

rupture de la relation<br />

de confiance entre les<br />

patients et les soignants. Ce point est<br />

significatif, sachant que la relation de<br />

confiance, autrement dit l’alliance thérapeutique,<br />

est à la base du soin en psychiatrie.<br />

Corps et esprit, un lien étroit<br />

Depuis le début de mes études, je porte<br />

également un intérêt particulier à la perception<br />

et à la place du corps dans les<br />

soins. Effectivement, le corps a pendant<br />

La salle sensorielle de<br />

l’Hôpital psychiatrique<br />

de Prangins (VD), un<br />

plus pour les patients.<br />

longtemps été réduit à un objet, en particulier<br />

par les sciences médicales, tandis<br />

que l’esprit a été associé aux facultés<br />

intellectuelles supérieures, à la pensée<br />

et à la raison (Onnis, 2009).<br />

Ces deux entités sont pourtant étroitement<br />

liées. Effectivement, 71 pourcents<br />

des personnes souffrant des troubles<br />

psychiques graves souffrent également<br />

d’important troubles physiques (Schuler<br />

et al., 2016). De même, dans le déclen-<br />

68 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


chement, l’évolution et la guérison d’une<br />

maladie somatique, la totalité de l’être<br />

est affectée, non pas uniquement le<br />

corps (Brillon, 2006).<br />

Selon Friard (2018), le soin psychique est<br />

d’abord un soin du corps, un soin au<br />

corps qui donne accès à la psyché, à la<br />

profondeur de l’être. Cet infirmier du<br />

secteur psychiatrique considère que les<br />

soignants mettent de plus en plus le<br />

corps à distance, ce qui contribuerait à<br />

remplir les chambres d’isolement et à<br />

considérer la contention comme un soin<br />

de routine. Le corps est pourtant un lieu<br />

d’expression de la souffrance psychique;<br />

dans ce sens, il peut également être le<br />

lieu de sa résolution (Delion, 2009), d’autant<br />

plus que les personnes souffrant de<br />

troubles psychiques ont souvent un rapport<br />

au corps perturbé.<br />

Pour ces raisons, mon travail de bachelor<br />

a porté sur différentes approches corporelles<br />

existantes, en particulier<br />

sur leurs bénéfices dans la gestion<br />

de l’agitation, de l’anxiété<br />

– et plus globalement dans<br />

le soulagement de la souffrance<br />

à la base de ces<br />

symptômes. J’ai identifié<br />

six articles scientifiques<br />

sur ce sujet qui<br />

ont examiné trois approches<br />

corporelles<br />

particulières.<br />

Catherine Le Thiesse<br />

sociation ou des psychoses.<br />

Ces salles favorisent également l’autogestion<br />

du patient, c’est-à-dire leur empowerment,<br />

parce qu’elles lui permettent<br />

La disponibilité des<br />

soignants et<br />

l’environnement<br />

sécurisant ont un effet<br />

anxiolytique.<br />

de choisir ce qu’il préfère. La personne<br />

se sent ainsi davantage contrôler la situation,<br />

ce qui augmente son sentiment<br />

de confiance en ses propres compétences.<br />

Les salles sensorielles ont aussi des bénéfices<br />

au niveau relationnel et dans<br />

l’expression des émotions. Cela s’explique<br />

notamment par la disponibilité du<br />

soignant envers le patient. Un espace de<br />

calme et d’intimité en dehors de l’agitation<br />

du service est ainsi proposé aux<br />

patients qui apprécient cet environnement<br />

sécurisant (Sutton et al., 2013;<br />

Knight et al., 2010; Lee et al., 2010).<br />

Les packs: un chemin vers<br />

l’apaisement<br />

La deuxième approche est l’enveloppement<br />

thérapeutique, aussi appelé le<br />

pack. Elle consiste à envelopper étroitement<br />

le patient dans des draps froids et<br />

humides, puis à le recouvrir de couvertures.<br />

Il peut s’ajouter à cela une stimulation<br />

sensorielle: le soignant va appuyer<br />

sur les parties du corps de la personne,<br />

des pieds à la tête, tout en les nommant,<br />

dans le but d’améliorer la conscience des<br />

limites corporelles du patient et de l’aider<br />

à trouver un apaisement. Il a été démontré<br />

que cette approche permet une diminution<br />

significative de l’utilisation des<br />

benzodiazépines. Les packs ont effectivement<br />

un effet anxiolytique qui s’explique<br />

pour les mêmes raisons que pour<br />

les salles sensorielles, en particulier par<br />

la disponibilité des soignants et l’environnement<br />

sécurisant (Skuza et al., 2017;<br />

Opsommer et al., 2016).<br />

Respiration et détente<br />

La dernière approche est la relaxation<br />

Un ancrage par les<br />

sens<br />

La première approche<br />

– la modulation sensorielle<br />

– se concrétise sous<br />

la forme d’une salle sensorielle.<br />

Il s’agit d’une grande<br />

chambre remplie de divers objets<br />

qui engagent les sens du patient.<br />

On peut y retrouver des lecteurs<br />

audios ou vidéos, des couvertures<br />

alourdies, des huiles aromatiques, ou<br />

encore une lumière tamisée. Le patient<br />

est libre de choisir ce qu’il veut utiliser.<br />

Ces espaces sont utilisés dans le but de<br />

réduire l’agitation et ainsi de prévenir<br />

des comportements potentiellement<br />

agressifs ou violents.<br />

Les chercheurs ont démontré que les<br />

salles sensorielles permettent de faire<br />

diminuer de façon significative l’anxiété<br />

et l’agitation et peuvent servir de piste<br />

dans la diminution de l’isolement. Ils<br />

souligent que leur effet apaisant est associé<br />

à un sentiment d’ancrage, ce qui<br />

joue un rôle significatif pour les patients<br />

qui expérimentent des épisodes de dismusculaire<br />

progressive. C’est une technique<br />

de relaxation qui utilise des exercices<br />

de respiration sous la forme d’un<br />

enregistrement audio. Elle consiste à<br />

contracter puis relâcher des groupes de<br />

muscles. Cette technique a démontré une<br />

diminution significative de l’anxiété,<br />

l’hypothèse étant qu’une détente et un<br />

apaisement apparaissent naturellement<br />

au niveau psychique lorsqu’on agit sur<br />

la tension musculaire, c’est-à-dire sur le<br />

stress au niveau physique (Chen et al.,<br />

2009).<br />

Renforcement des compétences<br />

Les six articles examinés montrent qu’il<br />

est important de fournir des outils<br />

concrets aux patients afin de les encourager<br />

à être actifs dans leur propre prise<br />

en charge, d’augmenter la confiance en<br />

leurs capacités et de diminuer le sentiment<br />

d’impuissance souvent très présent<br />

chez la personne souffrant d’une pathologie<br />

psychiatrique. Les auteurs des articles<br />

étudiés soulignent les nombreux<br />

bénéfices provenant du simple fait d’être<br />

disponible et présent pour le patient –<br />

une posture de plus en plus négligée<br />

dans les soins en général en raison de la<br />

recherche de rentabilité et d’efficacité<br />

immédiate.<br />

Relevons ici l’importance de fournir en<br />

psychiatrie des soins individualisés et<br />

centrés sur la personne, car il est important<br />

de reconnaître la souffrance personnelle<br />

derrière les symptômes et les comportements.<br />

Chaque patient a des besoins<br />

différents, qui peuvent varier dans le<br />

temps – des approches comme les salles<br />

sensorielles, les packs et la relaxation<br />

musculaire permettent de leur apporter<br />

une réponse différenciée.<br />

L’auteure de cet article a obtenu en juin 2020<br />

le Prix de Nant 2019 pour la qualité de son<br />

travail de bachelor intitulé «Le rôle des<br />

approches corporelles dans la gestion des<br />

symptômes en milieu hospitalier psychiatrique».<br />

L’auteure<br />

Tim-Aline Biderbost, infirmière de<br />

soins à domicile à la Fondation de La<br />

Côte, à Nyon (VD), a obtenu son bachelor<br />

en 2019 à la Haute Ecole de Santé Vaud<br />

(HESAV) à Lausanne.<br />

Contact: timaline.biderbost@hotmail.ch.<br />

Les références en lien avec cet<br />

article peuvent être consultées<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

69


Covid-19<br />

Psychiatrie communautaire<br />

Promotion de la santé mentale:<br />

l’apport de la télépsychiatrie<br />

Durant la pandémie de Covid, les soignants ont recouru à des stratégies pratiques comme<br />

les consultations par téléphone ou en ligne pour mieux soutenir les personnes atteintes de<br />

troubles psychiques, isolées à leur domicile – voici trois situations représentatives des<br />

problématiques rencontrées.<br />

Texte: Guy Djandja<br />

123rf<br />

Madame Germoz*, âgée d’une quarantaine<br />

d’années, vit seule en appartement.<br />

Elle est connue pour des angoisses<br />

fluctuantes liées à un trouble<br />

obsessionnel compulsif depuis quelques<br />

années. Ne souhaitant pas ouvrir sa<br />

porte à quiconque au début de la crise<br />

sanitaire, elle rapporte qu’elle passe ses<br />

journées à se laver les poignets et à<br />

nettoyer son appartement de manière<br />

compulsive, systématiquement et à<br />

plusieurs reprises, de peur d’être contaminée<br />

par le virus qui serait entré<br />

chez elle.<br />

Consultation par visioconférence<br />

Dès le début de la pandémie, en Suisse<br />

romande et notamment dans le canton<br />

de Vaud, les professionnels de santé<br />

mentale (psychiatres, psychologues,<br />

infirmiers) ont réorganisé leur manière<br />

de travailler et leur déploiement au niveau<br />

communautaire. Ils l’ont fait en<br />

tenant compte des recommandations de<br />

l’Office fédérale de la santé publique<br />

(OFSP) en matière d’éloignement social<br />

et visant à limiter la propagation du<br />

virus. Ces professionnels ont recouru<br />

aux outils et stratégies visant à garantir<br />

la continuité des contacts avec les patients<br />

et les familles, notamment la télépsychiatrie<br />

(voir encadré). C’est donc<br />

par visioconférence que s’est déroulée<br />

la consultation avec Madame Germoz.<br />

Durant cet entretien, nous établissons<br />

ensemble un programme quotidien afin<br />

de structurer ses journées dans la mesure<br />

du possible. Nous convenons aussi<br />

d’un entretien à distance quasi une fois<br />

toutes les 48 heures afin de permettre à<br />

la patiente de mieux gérer ses angoisses.<br />

Celle-ci rapporte une adhésion partielle<br />

à son programme journalier ainsi<br />

qu’une intensité moindre des angoisses<br />

lorsqu’elle pouvait exécuter ses compulsions.<br />

L’entretien par visioconférence et<br />

dans un cadre confidentiel a été apprécié<br />

par Madame Germoz qui a verbalisé<br />

l’importance de voir sa sphère privée<br />

respectée.<br />

Les personnes ayant une maladie psychique souffrent particulièrement de la pandémie – un<br />

suivi infirmier adapté leur permet de garder le cap.<br />

Recrudescence des obsessions<br />

Les patients atteints de troubles psychiques<br />

sont particulièrement enclins à<br />

une péjoration de leur état de santé en<br />

cette période de pandémie. Cela a été<br />

rapporté par la littérature scientifique<br />

et certains auteurs, notamment pour les<br />

personnes présentant des troubles obsessionnels<br />

compulsifs (TOC), ceux-ci<br />

devenant plus intenses par rapport aux<br />

signes et symptômes préexistants. Il<br />

peut s’agir de l’autosurveillance fréquente<br />

de la température pour vérifier<br />

l’absence de fièvre, d’avaler de la salive<br />

plusieurs fois en quête d’une éventuelle<br />

douleur à la gorge ainsi que, comme<br />

pour Madame Germoz, l’intensification<br />

du lavage des mains (Dubey S. et al.,<br />

2020).<br />

70 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Addiction et perte de contrôle<br />

La quarantaine liée aux mesures prises<br />

par les autorités sanitaires visant à limiter<br />

la propagation du virus peut faire<br />

apparaître chez les patients confinés<br />

dans leur appartement un sentiment de<br />

solitude, des symptômes dépressifs et<br />

une consommation de substances psychoactives.<br />

Un comportement addictif<br />

risque également de s’accentuer, tout<br />

comme la peur de l’isolement, le sentiment<br />

de discrimination et la marginalisation,<br />

éléments reconnus comme des<br />

facteurs stigmatisants liés à une addiction.<br />

Tel est le cas de Monsieur Rizer*,<br />

40 ans, suivi pour un soutien psychosocial<br />

et une aide à la réduction et au<br />

maintien de sa consommation de cigarettes.<br />

Il rapporte une augmentation de<br />

sa consommation journalière, passée de<br />

quinze à trente cigarettes par jour, et<br />

une anxiété récurrente du fait de la fermeture<br />

lors du semi-confinement des<br />

lieux publics et cabinets médicaux ainsi<br />

que des lieux d’activités de loisirs.<br />

Bénéficiant en temps normal d’un suivi<br />

tous les 21 jours, nous avons convenu,<br />

au vu de la sollicitation du patient et de<br />

l’analyse de ses besoins, d’augmenter<br />

son suivi à trois accompagnements<br />

mensuels dont deux entretiens téléphoniques<br />

(45 à 60 minutes). Pour Monsieur<br />

Rizer, avoir une écoute bienveillante et<br />

empathique au téléphone durant cette<br />

période «d’emprisonnement» a été bénéfique<br />

pour garder le lien avec un professionnel<br />

mais, surtout, cela lui a permis<br />

de mieux gérer sa tabagie dont il<br />

semblait perdre le contrôle.<br />

Isolement forcé<br />

En tant que professionnel fournissant<br />

des prestations de santé communautaire,<br />

j’ai répondu aux besoins des bénéficiaires<br />

de soins de santé mentale à<br />

domicile, en particulier à leur demande<br />

croissante d’informations sur le virus,<br />

les mesures imposant le semi-confinement<br />

et l’avenir. Prenons l’exemple de<br />

Madame Vassina*, une dame d’une cinquantaine<br />

d’années, bénéficiaire du<br />

revenu d’insertion qui souffre depuis<br />

moins d’une dizaine d’année d’une<br />

symptomatologie anxiodépressive. Fréquentant<br />

une fois par semaine pour<br />

deux heures un cabinet thérapeutique<br />

pour des activités occupationnelles afin<br />

de prévenir le repli sur soi et l’isolement,<br />

Madame Vassina ne pouvait plus<br />

sortir de son domicile durant le semi-confinement.<br />

Sa socialisation, déjà<br />

limitée avant la crise sanitaire, s’est vue<br />

encore restreinte de par la fermeture du<br />

cabinet visant à limiter les regroupement<br />

de personnes. Pour pallier cet isolement<br />

forcé et surtout continuer à valoriser<br />

ses compétences à domicile et<br />

renforcer sa confiance en elle-même,<br />

nous avons convenu avec elle de manière<br />

consensuelle d’un rapprochement<br />

du suivi, dont un entretien téléphonique<br />

par semaine à la place d’un suivi tous<br />

les 14 jours.<br />

Des informations angoissantes et<br />

mal comprises<br />

Notre objectif était d’offrir à Madame<br />

Vassina un espace d’écoute et de soutien<br />

lui permettant de verbaliser son ressenti,<br />

ses angoisses. Nous voulions également<br />

lui proposer des stratégies visant<br />

à faire face aux difficultés rapportées.<br />

Cette dame est particulièrement angoissée<br />

par le nombre d’informations véhiculées<br />

par les médias et réseaux sociaux<br />

au sujet de la pandémie du coronavirus.<br />

A son avis, celles-ci pourraient signifier<br />

que son isolement va se prolonger et que<br />

sa situation va donc s’aggraver.<br />

Durant cette crise sanitaire, notre rôle<br />

infirmier est aussi de répondre aux<br />

craintes et préoccupations des personnes<br />

qui peuvent percevoir de manière<br />

erronée les nombreuses informations<br />

en circulation au sujet de la<br />

maladie, des décisions politiques, etc.<br />

En qualité de spécialistes de la promotion<br />

de la santé et prévention, nous<br />

contribuons à la prise en soin de la santé<br />

mentale par des interventions ciblées<br />

et adaptées au besoins de chaque personne<br />

en situation de vulnérabilité tant<br />

que durera la pandémie.<br />

* nom modifié.<br />

L’auteur<br />

Les références en lien avec cet<br />

article peuvent être consultées<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

Guy Djandja, titulaire d’un master en<br />

santé publique et promotion de la santé,<br />

est infirmier indépendant dans la Broye<br />

(VD, FR). Contact: djandjabert@yahoo.fr.<br />

LA TÉLÉPSYCHIATRIE<br />

Outil d’appui durant<br />

la crise sanitaire<br />

En pleine pandémie, un des outils indispensables<br />

pour les professionnels<br />

de la psychiatrie, visant à garantir un<br />

accès continu aux traitements ambulatoires<br />

essentiels en matière de santé<br />

mentale, est la télépsychiatrie. Ce<br />

moyen est utilisé dans des conditions<br />

convenues à l’avance avec le patient<br />

et garantissant le secret professionnel,<br />

la confidentialité des échanges et<br />

la sécurité des données. La démarche<br />

consensuelle est de lui proposer un<br />

entretien téléphonique hebdomadaire<br />

du fait de l’impossibilité d’un face à<br />

face en présentiel. Celui-ci a pour effet<br />

d’assurer un suivi régulier. Il est<br />

important de solliciter le consentement<br />

de chaque bénéficiaire souhaitant<br />

un contact téléphonique. Lorsqu’il<br />

s’agissait d’un entretien en<br />

visioconférence, il était important de<br />

veiller à maintenir un cadre calme et<br />

confidentiel pour le bon déroulement<br />

des échanges.<br />

La littérature reconnaît que l’utilisation<br />

de la télépsychiatrie a le potentiel<br />

d’éliminer les barrières géographiques<br />

entre les patients et les praticiens<br />

et qu’elle améliore la qualité<br />

des soins (Prisco V. et al., 2020). Un<br />

des avantages indéniable de la télépsychiatrie<br />

pendant la pandémie de<br />

coronavirus est la limitation de la<br />

transmission virale grâce à la réduction<br />

des contacts physiques. Aux<br />

Etats-Unis, un assouplissement des<br />

assurances et des barrières réglementaires<br />

touchant à la télépsychiatrie<br />

a permis de faciliter le travail des<br />

praticiens en santé mentale. Ceux-ci<br />

ont rapidement adopté les soins par<br />

voie virtuelle afin de fournir un soutien<br />

continu et essentiel aux patients<br />

et de réduire le taux d’absentéisme au<br />

rendez-vous de vingt pourcents par<br />

rapport à la période précédant immédiatement<br />

l’épidémie du Covid, soit<br />

janvier et février 2020 (Chen J. A. et<br />

al., 2020).<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

71


Soins à domicile<br />

Soins et prise en charge de personnes atteintes d’Alzheimer<br />

Actions infirmières pour préserver<br />

la qualité de vie des proches aidants<br />

Accompagner un proche atteint dans sa santé est difficile et éprouvant. A l’heure actuelle,<br />

bien peu est fait pour soulager les proches aidants, dont le rôle est pourtant primordial.<br />

Les auteurs de l’article imaginent ici un nouveau modèle d’intervention visant à soutenir<br />

ces personnes et ceux dont ils s’occupent.<br />

Texte: Emilia Cassella, Audrey Rattaz, Estelle Rattaz<br />

Quelles interventions infirmières permettent<br />

de préserver la qualité de vie<br />

des proches aidants de personnes atteintes<br />

de la maladie d’Alzheimer vivant<br />

à domicile? C’est la question que<br />

nous nous sommes posées lors de la<br />

rédaction de notre travail de<br />

bachelor pour lequel nous<br />

nous sommes appuyées sur<br />

la théorie des systèmes de<br />

Neuman. Celle-ci propose<br />

une approche holistique<br />

et considère l’usager<br />

comme un système<br />

en interaction<br />

avec son environnement.<br />

Cette<br />

perspective<br />

prend sens<br />

dans une<br />

dynamique<br />

d’aidant-aidé<br />

évoluant<br />

à domicile.<br />

Les résultats issus des articles scientifiques<br />

nous ont permis de proposer un<br />

modèle d’intervention en adéquation<br />

avec le contexte socio-sanitaire vaudois.<br />

Soutien protéiforme<br />

Dans le canton de Vaud, plus de 13 000<br />

personnes sont atteintes de démence,<br />

dont le type le plus répandu est la maladie<br />

d’Alzheimer (Alzheimer Suisse,<br />

2018). Dans une politique de vieillissement<br />

à domicile, la moitié de ces malades<br />

vivent dans la communauté et la plupart<br />

reçoit l’aide d’un proche aidant. L’accompagnement<br />

offert par celui-ci est<br />

vaste: il a à la fois un rôle de suppléance<br />

dans les soins et la gestion<br />

du quotidien, il fait fonction de<br />

surveillance, offre une présence<br />

(sécurité), un soutien affectif et<br />

peut avoir une charge de représentation<br />

(dans la prise de décisions<br />

et démarches administratives<br />

diverses).<br />

La charge assumée par le proche<br />

aidant peut le mener à un état<br />

d’épuisement et impliquer des<br />

conséquences diverses: physiques,<br />

psychologiques, émo-<br />

iStock<br />

Soutenir les proches<br />

aidants favorise aussi<br />

la qualité de vie de ceux<br />

qu’ils accompagnent.<br />

72 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Modèle d’intervention proposé<br />

tionnelles, sociales ou encore financières.<br />

Le proche aidant est la plupart du temps<br />

une femme entre 50 et 60 ans ayant un<br />

lien de parenté avec le malade. La<br />

charge liée à l’accompagnement se fait<br />

parfois telle qu’il devient difficile d’allier<br />

les différents impératifs du quotidien<br />

(professionnel, familial et social).<br />

L’isolement social est d’ailleurs une<br />

problématique fréquente.<br />

Au cours de l’évolution de la maladie,<br />

des symptômes comportementaux et<br />

psychologiques liés à la démence<br />

peuvent apparaître chez la personne<br />

atteinte. Ces manifestations représentent<br />

de réelles difficultés dans la<br />

La charge liée à<br />

l’accompagnement se<br />

fait parfois telle qu’il<br />

devient difficile d’allier<br />

les différents impératifs<br />

du quotidien.<br />

Dans ce modèle, l’assistante sociale, l’aidant et l’infirmière collaborent dans le but de préserver<br />

la qualité de vie du patient de son aidant.<br />

réalisation des soins et la gestion du<br />

quotidien. Agressivité, errance, délires,<br />

résistance aux soins augmentent le<br />

risque de négligence et de maltraitance.<br />

De par l’aspect évolutif de la maladie<br />

d’Alzheimer, l’autonomie de la personne<br />

malade diminue progressivement et<br />

ainsi le fardeau de l’accompagnant augmente.<br />

De plus, celui-ci doit faire face<br />

aux changements comportementaux et<br />

relationnels que provoque la démence.<br />

fessionnalité: il implique d’une part la<br />

complémentarité du binôme formé par<br />

l’assistante sociale et l’infirmière et,<br />

d’autre part, la mobilisation du réseau.<br />

Le deuxième concept est l’empowerment<br />

du proche aidant. Cela passe à la<br />

fois par l’acquisition de compétences<br />

mais aussi par la conciliation des différents<br />

rôles de l’accompagnant.<br />

Ces concepts nous ont permis d’imaginer<br />

un modèle d’intervention comprenant<br />

trois acteurs centraux collaborant<br />

ensemble: le proche aidant, l’assistante<br />

sociale et l’infirmière (voir graphique<br />

ci-dessus). Leur but consisterait à préserver<br />

la qualité de vie de la dyade composée<br />

par le malade et le proche aidant.<br />

Plusieurs vidéos informatives et éducatives<br />

seraient proposées à l’aidant afin de<br />

développer diverses compétences: l’acquisition<br />

de stratégies d’adaptation en<br />

vue d’améliorer sa capacité à gérer les<br />

situations problématiques du quotidien<br />

(Williams, V. P. et al., 2010), l’apprentissage<br />

quant à la gestion des symptômes<br />

Focus sur les aidants<br />

Au vu de ces éléments, nous nous<br />

sommes intéressées aux interventions<br />

infirmières qui préservent la qualité de<br />

vie du proche aidant. Nos recommandations<br />

se basent sur l’analyse d’articles<br />

scientifiques, le contexte vaudois, la<br />

théorie des systèmes de Neuman et une<br />

interview réalisée auprès d’une assistante<br />

sociale (personne ressource pour<br />

le proche aidant). Ces recommandations<br />

s’axent sur deux concepts majeurs.<br />

Tout d’abord, celui de l’interprocomportementaux<br />

et psychologiques<br />

dans les démences (SCPD), ou encore<br />

l’amélioration des aptitudes communicationnelles.<br />

Un apport concernant la sollicitation<br />

de l’aide formelle et informelle<br />

serait aussi proposé. Le format vidéo<br />

permettrait à l’aidant d’apprendre à son<br />

rythme et se conjuguerait facilement à<br />

son quotidien. En outre, l’aidant se formerait<br />

à domicile et n’aurait pas à se soucier<br />

d’organiser une relève pour prendre<br />

soin de son proche en son absence.<br />

Le rôle de l’assistante sociale serait composé<br />

de trois dimensions: un soutien<br />

psychosocial, une source d’informations<br />

quant aux ressources existantes<br />

(majoration des prestations des centres<br />

médico-sociaux, offres de répit, centres<br />

d’accueil temporaires, associations et<br />

groupes de soutien, consultation psychologique,<br />

etc.) et la coordination au<br />

sein du réseau. Enfin, l’assistante sociale<br />

offrirait un soutien quant aux démarches<br />

administratives et s’assurerait<br />

de l’accès aux aides financières.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

73


Soins à domicile<br />

Trois dimensions constitueraient le rôle<br />

de l’infirmière. A l’instar de l’assistante<br />

sociale, celle-ci proposerait un soutien<br />

psychosocial. De plus, elle informerait<br />

des aspects physiopathologiques et de<br />

l’évolution de la maladie d’Alzheimer<br />

ainsi que des éventuels traitements<br />

pharmacologiques. Elle valoriserait l’expertise<br />

expérientielle du proche aidant<br />

et évaluerait régulièrement les besoins<br />

de la dyade et le fardeau de l’aidant<br />

grâce à l’échelle ZARIT, qui évalue la<br />

L’infirmière proposerait<br />

un encadrement<br />

individualisé face aux<br />

difficultés, favorisant<br />

le développement des<br />

compétences.<br />

charge émotionnelle, physique et financière<br />

que représente pour le proche aidant<br />

la personne en perte d’autonomie.<br />

Enfin, dans une approche éducative,<br />

l’infirmière proposerait un encadrement<br />

individualisé face aux difficultés rencontrées,<br />

favorisant le développement<br />

des compétences.<br />

Un réseau de soutien<br />

Les résultats visés par ce modèle sont<br />

multiples. Son implémentation précoce<br />

favorise un partenariat efficient entre<br />

les trois acteurs (Ducharme, F. C. et al.<br />

(2011). Le proche aidant, soutenu dès les<br />

premiers instants, est moins susceptible<br />

de considérer l’aide des professionnels<br />

comme perturbatrice. La mise en place<br />

d’actions de prévention (informations<br />

sur le réseau et la maladie, encadrement<br />

éducatif infirmier) permet de diminuer<br />

le risque pour la dyade de rencontrer<br />

des agents stresseurs et de développer<br />

des symptômes d’épuisement. Informé<br />

des aides existantes et de leur plusvalue,<br />

l’aidant y recourt grâce à l’accompagnement<br />

de l’assistante sociale. De<br />

plus, il sollicite l’aide informelle.<br />

Les compétences du proche aidant sont<br />

alors améliorées, il devient auto-efficace<br />

(Ducharme, F. C. et al., 2011, Williams,<br />

V. P. et al. , 2010 et Salamizadeh,<br />

A. et al., 2017). Entouré et soutenu par<br />

le réseau, il parvient à concilier différents<br />

rôles (rôle d’aidant, familial, professionnel,<br />

etc.) et conserve ses liens<br />

sociaux. Cet équilibre favorise le renforcement<br />

des ressources. Le bien-être<br />

de la dyade est renforcé, sa qualité de<br />

vie préservée.<br />

Limites de la méthode proposée<br />

Cette méthode propose une vision différente<br />

de la prise en soins et de l’accompagnement<br />

actuels des aidants/aidés.<br />

Dans une perspective interactionnelle,<br />

nous suggérons une approche considérant<br />

la complexité de la dyade évoluant<br />

dans un environnement donné. Cette<br />

conception a cependant des limites.<br />

D’une part, la configuration actuelle ne<br />

permet pas à l’infirmière d’exercer pleinement<br />

son rôle auprès des proches aidants.<br />

En effet, les contraintes de temps,<br />

de financement et de personnel disponible<br />

sont intimement liées. Permettre<br />

aux infirmières de passer plus de temps<br />

avec les malades et leurs proches est<br />

néanmoins source d’économie. En<br />

outre, comme l’indique Martyne-Isabel<br />

Forest (2011), «les dépenses qu’il faudra<br />

engager pour aider les aidants devenus<br />

malades seront supérieures aux économies<br />

réalisées par le fait d’avoir fait appel<br />

à eux pour répondre à l’explosion des<br />

besoins de santé et à la diminution de la<br />

capacité de payer de l’Etat». L’importance<br />

des actions préventives proposées par<br />

l’infirmière prend alors tout son sens.<br />

Les bénéfices sont doubles: diminution<br />

des coûts de la santé à long terme et préservation<br />

de la qualité de vie des aidants.<br />

D’autre part, des difficultés logistiques<br />

émergent. En effet, la création de binômes<br />

semble représenter un défi organisationnel<br />

compte tenu des agendas déjà<br />

chargés des différents professionnels.<br />

De plus, le schéma d’interventions débuterait<br />

dans l’idéal dès l’annonce du<br />

diagnostic de maladie d’Alzheimer afin<br />

de favoriser les actions précoces. Cependant,<br />

toute personne atteinte de<br />

troubles cognitifs ne reçoit pas systématiquement<br />

de diagnostic ou de prestations<br />

de la part du centre médico-social<br />

(CMS). L’accès aux interventions des<br />

professionnels est donc compromis. Une<br />

collaboration plus étroite avec les médecins<br />

traitants serait une piste à investiguer.<br />

Recommandations finales<br />

Malgré les limites qu’impose le contexte<br />

actuel, l’essence du rôle infirmier reste<br />

le même. Les recommandations suivantes<br />

sont adaptées aux conditions et<br />

au rythme des soins à domicile:<br />

• un soutien et une écoute active;<br />

• une évaluation des besoins et du fardeau<br />

(avec l’échelle ZARIT);<br />

• des interventions préventives: elles<br />

passent par des informations (physiopathologie,<br />

évolution, SCPD, traitements<br />

pharmacologiques, aides existantes)<br />

et par l’éducation pour la<br />

gestion des comportements problématiques<br />

grâce à des techniques de communication;<br />

• la création d’un partenariat: reconnaissance<br />

de l’expertise expérientielle<br />

et développement de l’empowerment;<br />

• une approche interdisciplinaire: il<br />

s’agit d’une part de la mise en contact<br />

précoce avec l’assistante sociale ou<br />

personne ressource du proche aidant,<br />

et, d’autre part, de la mobilisation de<br />

différents professionnels selon les situations<br />

rencontrées.<br />

Un proche aidant compétent et soutenu<br />

par divers professionnels préserve sa<br />

santé et son bien-être. Pour ce faire,<br />

l’infirmière intervient de manière précoce<br />

et individualisée et soutient le développement<br />

des compétences – elle<br />

favorise la qualité de vie des aidants,<br />

des dyades et de la communauté.<br />

Le travail de bachelor des auteurs a reçu le<br />

prix 2019 de l’Association vaudoise d’aide et<br />

de soins à domicile (AVASAD).<br />

Les auteures<br />

Les références en lien avec cet<br />

article peuvent être consultées<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

Emilia Cassella infirmière à L’Oasis,<br />

Moudon. Audrey Rattaz et Estelle Rattaz,<br />

infirmières à l’Institution de Béthanie<br />

(VD). Contact: emilia_cassella@hotmail.com.<br />

Elles ont étudié à l’Institut et<br />

Haute école de la Santé La Source.<br />

74 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Partage<br />

Les remerciements d’un célèbre musicien, patient admiratif<br />

Ode à la gent infirmière<br />

Le compositeur André Ducret – célèbre dans le monde choral suisse, lauréat d’un<br />

Prix suisse de la culture en 2020 – a pu admirer le travail des infirmières durant<br />

son hospitalisation à l’Hôpital de Fribourg.<br />

Texte: André Ducret<br />

Au moment où j’écris ce petit billet,<br />

en août 2020, je suis hospitalisé depuis<br />

plus d’une semaine au Cantonal à<br />

Fribourg. Dès mon arrivée et sans<br />

discontinuité, j’ai été littéralement<br />

époustouflé par l’engagement exemplaire<br />

des infirmières. Mais oui,<br />

«époustouflé» – le mot n’est pas trop<br />

fort – Mesdemoiselles Gaelle, Elodie,<br />

Egzona, Johanna, Maguy, Fanny, Vanda,<br />

Mireille, Isabelle, Anna, Eloïse et…<br />

Monsieur Paulin, surnommé «l’infirmier<br />

aux doigts de fée». Ma mémoire défaillante<br />

ne me permet pas de garantir que<br />

la liste soit exhaustive…<br />

Un vrai marathon<br />

Votre métier est très physique, sportif<br />

pourrait-on dire. En courant d’une<br />

chambre à l’autre, vous faites quasiment<br />

un marathon, entrecoupé de<br />

quelques sprints aux moments les<br />

plus pointus. Vous devez aussi<br />

vous baisser, soulever, vous<br />

mettre en extension,<br />

pousser, tirer, virevolter.<br />

En plus de ces performances,<br />

on vous<br />

demande d’être<br />

attentives,<br />

concentrées,<br />

pour enregistrer<br />

des<br />

données, régler des dosages, intégrer<br />

des consignes, exécuter des ordres<br />

(ici ou là, suivis de contrordres); tout<br />

cela avec une très grande précision.<br />

Vous devez aussi juger parfois en un<br />

éclair de ce qui est urgent et de ce qui<br />

ne l’est pas – ou moins.<br />

123rf<br />

Bienveillance sincère<br />

Mais ce n’est pas tout. Vous parvenez à<br />

gérer tout cela avec une bonne humeur<br />

jamais en défaut, qui n’exclut d’ailleurs<br />

pas l’humour, sans jamais frôler l’acidité.<br />

Votre sourire est empathique, comme<br />

votre voix, quand vous interpelez un patient:<br />

«Alors, Monsieur X…». Rien à voir<br />

avec le vernis d’une<br />

vendeuse en<br />

cosmétique,<br />

d’un agent<br />

d’assurance<br />

ou d’une présentatrice<br />

TV!<br />

Vous faites<br />

montre d’un<br />

calme et<br />

d’une patience<br />

incroyables<br />

devant les revendications<br />

plus ou moins justifiées et<br />

parfois presque agressives de certains<br />

patients dans la contrariété ou le désarroi.<br />

Cette bienveillance se sent aussi<br />

dans vos rapports entre collègues, empreints<br />

d’un joyeux esprit d’entraide, de<br />

respect et exempts d’agacement ou de<br />

concurrence. Si vous avez acquis ces<br />

compétences durant vos études, c’est<br />

que votre formation a été de très grande<br />

qualité. Si elles relèvent de votre vocation<br />

personnelle, c’est encore plus remarquable.<br />

Rendons à César… Un tel<br />

climat ne se crée pas tout seul; il faut<br />

un initiateur, un insuffleur, et c’est là le<br />

génie du chef de service qu’il faut saluer.<br />

Et le lendemain tout recommence,<br />

selon un horaire héroïque, parfois de<br />

7 heures à 19 heures 30.<br />

Bravo et merci!<br />

La nuit, une veilleuse peut être en<br />

charge de quinze personnes. En plus,<br />

c’est connu de tous, votre salaire n’est<br />

pas adapté à l’immense effort que vous<br />

produisez ni au précieux cadeau que<br />

vous nous offrez. Ne serait-ce pas une<br />

bonne idée que chaque décideur politique,<br />

chaque rond-de-cuir – et pourquoi<br />

pas tout un chacun – passe trois<br />

journées consécutives de sa vie aux<br />

côtés d’une infirmière dans son travail?<br />

Vous avez forcé mon admiration. Bravo<br />

donc et merci. Ce sont deux mots brefs<br />

que je souhaite chargés d’enthousiasme<br />

et de sincérité.<br />

L’éloge d’un patient – toujours un<br />

cadeau pour le personnel infirmier.<br />

L’auteur<br />

André Ducret, né en 1945 à Fribourg,<br />

chef de chœur et compositeur, a reçu un<br />

Prix suisse de la culture en septembre<br />

2020. Contact: and.ducret@websud.ch.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

75


Santé environnemntale<br />

Des faits actuels<br />

L’impact environnemental des<br />

masques chirurgicaux<br />

Afin de casser la chaîne de transmission du Covid, le port du masque est devenu une<br />

obligation dans les lieux publics. Voici les répercussions de ce nouvel objet sur notre<br />

santé et notre environnement.<br />

Texte: Laurine Frischherz, Shelly Robert-Nicoud, Nicole Froment<br />

123rf<br />

Depuis l’apparition du coronavirus,<br />

les populations utilisent des masques<br />

de protection respiratoire de type FFP<br />

(Filtering Face Piece) ou chirurgicaux<br />

pour se protéger de l’émission et<br />

projections de gouttelettes.<br />

Fiche technique<br />

La composition du masque<br />

chirurgical est trompeuse<br />

car son aspect peut<br />

suggérer<br />

Une fois jeté dans la<br />

nature, il faut 400 ans pour que le<br />

masque se décompose totalement.<br />

une constitution de tissus mais ses<br />

propriétés révèlent une composition<br />

majoritaire de plastique avec:<br />

• trois couches de polymères non-tissé<br />

(deux extérieures et une intérieure<br />

filtrante),<br />

• une barre métallique ou aluminium<br />

recouverte de plastique,<br />

• deux élastiques en caoutchouc<br />

(Securimed, 2020).<br />

La fabrication de masques de protection<br />

doit répondre à des normes de<br />

sécurité européennes pour disposer<br />

d’un marquage de certification «CE».<br />

Celui-ci est l’engagement visible du<br />

fabricant du respect des exigences réglementaires<br />

sur le territoire de l’Union<br />

européenne. Les masques en textile<br />

produits en Suisse possèdent le label<br />

de certification «Testex Community<br />

Mask» (Le Matin, 14.05.2020), délivré<br />

par l’organe spécialisé Testex, suivant<br />

des critères de qualité de fabrication<br />

et de conformité issus de l’Empa (laboratoire<br />

fédéral d’essai des matériaux)<br />

et de Swiss Textiles.<br />

Au niveau économique,<br />

l’importation de<br />

masques en Suisse a<br />

coûté 190 millions de<br />

francs en avril 2020 (V.<br />

Tombez, 2020). Selon une<br />

estimation de la RTS, la<br />

Suisse n’aurait pas dépensé<br />

plus de 50 millions pour<br />

la même quantité de masques<br />

avant la crise. Le prix d’un<br />

masque a augmenté jusqu’à un<br />

franc par pièce pour avoisiner à ce<br />

jour 40 centimes par pièce, un coût<br />

quatre fois plus élevé qu’avant la crise<br />

sanitaire (M. Renfer, 2020). La Chine<br />

produisait déjà la moitié de la consommation<br />

mondiale avant la pandémie, soit<br />

vingt millions de masques par jour, mais<br />

la crise sanitaire a fait exploser cette<br />

production. Les usines se sont multipliées<br />

pour produire environ 115 millions<br />

de masques chaque jour (R.<br />

Etienne et V. Maret, 2020). Cependant,<br />

une telle production interroge sur les<br />

conditions sociales dans lesquelles ces<br />

masques sont conçus.<br />

Le cycle d’un masque<br />

Dans une enquête menée en 2020, les<br />

deux journalistes Rica Etienne et Virginie<br />

Maret se sont intéressées à la<br />

production, distribution, utilisation<br />

et élimination d’un masque.<br />

Elles constatent que les matières<br />

premières utilisées pour la production<br />

de masques sont essentiellement<br />

du pétrole et du gaz<br />

naturel. Ces dernières sont<br />

extraites du sol avant d’être<br />

acheminées dans des raffineries<br />

où elles sont transformées<br />

pour obtenir de<br />

l’éthylène et du propylène.<br />

Ces éléments sont polymérisés<br />

puis envoyés<br />

sous forme de granulés<br />

par transport dans des<br />

usines fabriquant des<br />

textiles non tissés en<br />

Asie. L’explosion de<br />

la demande de<br />

masques durant la<br />

pandémie a encouragé<br />

toutes sortes<br />

d’entreprises à produire<br />

des masques,<br />

dont certains sont<br />

défectueux ou<br />

hors norme. Les<br />

stocks de masques<br />

sont normalement<br />

acheminés et distribués<br />

en Europe par<br />

76 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


ateau en deux à trois mois. Cependant,<br />

depuis l’urgence sanitaire, l’exportation<br />

se fait par avion: une solution plus rapide<br />

mais plus coûteuse et plus polluante.<br />

Après son utilisation, il est recommandé<br />

de jeter le masque immédiatement<br />

dans une poubelle fermée, pour qu’il<br />

soit brûlé avec les déchets ménagers.<br />

Les masques usagés finissent pourtant<br />

de plus en plus dans la nature – et y<br />

resteront pour longtemps, vu la lente<br />

dégradation du polypropylène et des<br />

autres éléments les composant.<br />

Très lente décomposition<br />

Le confinement nous a permis de respirer<br />

un air plus sain. Cependant, nous ne<br />

pouvons pas minimiser l’impact des<br />

masques qui s’ajoute au désastre environnemental<br />

actuel (pollution, réchauffement<br />

climatique, perte de biodiversité,<br />

etc.). Un trop grand nombre de<br />

masques à usage unique finissent dans<br />

la nature et non dans une poubelle.<br />

Rappelons que son utilisation est de<br />

quelques heures mais que sa décomposition<br />

nécessite 400 ans. Le plastique<br />

d’un masque se fragmente au fil du<br />

temps, d’abord en micro-plastiques<br />

puis en nano-plastiques. En mer, ces<br />

particules sont ingérées par la faune<br />

marine et se retrouvent finalement dans<br />

nos assiettes. Sur terre, transportées<br />

par les eaux, les particules s’infiltrent<br />

dans les nappes phréatiques puis se retrouvent<br />

dans l’eau potable. Ces observations<br />

suscitent des inquiétudes quant<br />

à la sécurité alimentaire mondiale (K. P.<br />

Roberts, 2020).<br />

nomie nationale, la consommation de<br />

proximité ainsi que l’utilisation de matières<br />

premières locales. Quant à sa<br />

réutilisation, il suffit de le laver en<br />

machine. En effet, d’après une étude<br />

d’une équipe de l’University College de<br />

Londres, un lavage en machine a un<br />

plus faible impact environnemental que<br />

le lavage manuel, ce dernier nécessitant<br />

plus d’eau et plus de détergent à<br />

l’unité (P. K. Roberts, 2020).<br />

Positif: la production suisse<br />

La production de masques «Made in<br />

Switzerland» s’est développée depuis le<br />

début de la pandémie afin de réduire les<br />

importations de l’étranger. A Boudry (NE),<br />

l’entreprise EP Automation produit et<br />

commercialise 1,2 million de masques<br />

chirurgicaux par mois (N. Willemin, 2020).<br />

A Corgémont (BE), l’usine Amyna3, créée<br />

par la directrice d’un EMS et un médecin,<br />

a démarré sa production de masques<br />

chirurgicaux sur le territoire (B. Calame,<br />

2020). A Saint-Gall, l’entreprise Flawa a<br />

acheté en avril 2020, les deux machines<br />

de production de mas ques de la Confédération<br />

et du canton de Zurich (Département<br />

fédéral de la défense, de la protection<br />

de la population et des sports, 2020).<br />

Celles-ci permettent de produire environ<br />

100 000 masques par jour, certifiés avec<br />

le marquage «CE».<br />

Quelques effets délétères<br />

Le port prolongé du masque chirurgical<br />

peut aussi avoir un impact sur notre<br />

santé. Les réticulants résiduels du<br />

polyuréthane peuvent provoquer des<br />

réactions allergiques: marquage cutané<br />

(local), rougeurs, érosion, eczéma, rosacée<br />

aggravée, crises d’asthmes<br />

(X. Zhen et al., 2020). A ce jour, les<br />

conséquences directes du port du masque<br />

seraient essentiellement dermatologiques<br />

(dermatite de contact) mais<br />

d’autres recherches montrent un effet<br />

sur la fréquence cardiaque, le stress<br />

thermique (température, humidité), la<br />

perception subjective d’inconfort du<br />

porteur et des maux de tête (Y. Li et al.,<br />

2020; J. Y. Jonathan et al., 2020).<br />

Une amélioration écocompatible<br />

Les masques cachent la moitié du<br />

visage et étouffent le son de la voix.<br />

Cependant, des prototypes innovants et<br />

transparents laissent apparaître le bas<br />

du visage et permettent de décrypter<br />

des sourires et des émotions. Cette idée<br />

a été conçue pour des populations<br />

sourdes ou malentendantes. La partie<br />

transparente est en plastique, intégrée<br />

dans un masque traditionnel. C’est le<br />

Des solutions à privilégier<br />

D’ici 2040, la quantité de déchets plastiques<br />

déversés dans les océans augmentera<br />

de 11 à 29 millions de tonnes<br />

par an. Des solutions pourraient les réduire<br />

mais elles ne sont pas appliquées<br />

(réglementation adéquate, réduction de<br />

production de plastique, produits recyclables,<br />

tri et collecte de déchets, etc.).<br />

Pour cette raison, afin de réduire l’impact<br />

environnemental du plastique,<br />

l’Etat doit promouvoir:<br />

• la production locale,<br />

• la recherche en écologie,<br />

• l’utilisation de masques textiles<br />

homologués, hormis pour le personnel<br />

médical (ONU Info, 29.07.2020).<br />

Selon nos recherches, les masques textiles<br />

ont le plus bas impact environnemental<br />

et sanitaire. Ils ont d’indéniables<br />

avantages écologiques et financiers<br />

comme une faible empreinte carbone et<br />

une diminution de production de déchets,<br />

donc de gaspillage. Ils favorisent l’écoconcept<br />

du centre «EssentialTech» de<br />

l’EPFL, en collaboration avec l’Empa,<br />

qui développe le «HelloMask», un<br />

masque transparent et recyclable, composé<br />

de matériaux dérivés de la biomasse,<br />

écocompatible, laissant bien<br />

passer l’air tout en filtrant virus et bactéries<br />

(A. Herzog, 2020). Sa commercialisation<br />

est prévue en 2021 en Suisse<br />

(24 heures, 09.06.2020). D’ici là, nous<br />

conseillons de privilégier le port du<br />

masque textile dans nos vies privées<br />

afin de diminuer l’impact environnemental<br />

causé par les masques chirurgicaux.<br />

Dans les soins, le masque à usage<br />

unique reste toutefois pour le moment<br />

indispensable pour nous protéger du<br />

risque accru de contamination.<br />

Les auteures<br />

Interventions professionnelles<br />

Informer, éduquer,<br />

conseiller<br />

En tant que professionnels de<br />

la santé, nous jouons un rôle<br />

capital de référence et de conseil<br />

dans la prévention des maladies<br />

et la promotion de la santé environnementale.<br />

Il s’agit aussi de<br />

montrer l’exemple en portant<br />

correctement le masque et en le<br />

jetant systématiquement dans<br />

une poubelle. Nous pouvons également<br />

sensibiliser nos patients<br />

aux impacts potentiellement néfastes<br />

des masques chirurgicaux<br />

sur l’environnement. Nous endossons<br />

alors un rôle d’information<br />

et d’éducation aux bonnes pratiques.<br />

Les références et les liens<br />

relatifs à cet article se trouvent<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

Laurine Frischherz et Shelly Robert-<br />

Nicoud, étudiantes, et Nicole Froment,<br />

maître d’enseignement HES-SO, Haute<br />

Ecole de la Santé La Source, Lausanne.<br />

laurine.frischherz@etu.ecolelasource.ch<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

77


Populations vieillissantes<br />

Une étude sur la violence dans les couples âgés<br />

Pas de limite d’âge aux violences<br />

dans le couple<br />

La violence dans le couple âgé est une problématique encore peu connue qui risque<br />

d’augmenter avec le vieillissement de la population. A Lausanne, une étude rétrospective<br />

sur les dossiers traités de 2006 à 2016 dans le cadre d’une consultation médico-légale<br />

dresse un tableau précis de la situation – les résultats sont édifiants.<br />

Texte: Virginie Casellini-Le Fort, Nathalie Romain-Glassey<br />

Contrairement à une idée largement<br />

répandue, les violences dans le couple<br />

âgé ne se limitent pas à de la maltraitance<br />

par le conjoint ou la conjointe en<br />

situation de proche aidant épuisé. Il<br />

s’agit le plus souvent de violences présentes<br />

tout au long de la relation et qui<br />

comportent les caractéristiques des<br />

violences dans le couple. Elles peuvent<br />

être physiques, psychologiques,<br />

sexuelles et économiques, touchent<br />

majoritairement les femmes et s’inscrivent<br />

dans le cadre d’un comportement<br />

tyrannique et dominateur de l’auteur.<br />

Des violences de longue date<br />

Dans une étude espagnole réalisée<br />

auprès de patientes âgées de 55 ans et<br />

plus, près d’un tiers rapportaient avoir<br />

vécu de la violence conjugale qui, pour<br />

la grande majorité, avait débuté plus de<br />

vingt ans auparavant (Montero et al.,<br />

2013). L’étude de Stöckl et Penhale (2014)<br />

arrive au même constat et montre aussi<br />

que les femmes âgées ont tendance à<br />

ne pas rapporter la violence qui dure<br />

depuis plusieurs années et à la percevoir<br />

comme faisant partie du quotidien.<br />

Comme chez les plus jeunes, les violences<br />

dans le couple âgé ont des<br />

conséquences importantes sur la santé<br />

physique et mentale et le bien-être des<br />

victimes (Organisation mondiale de la<br />

santé, 2012; Stöckl et Penhale, 2014).<br />

Bien que risquant d’augmenter avec le<br />

vieillissement de la population, cette<br />

problématique reste peu étudiée,<br />

notamment en Suisse.<br />

Une consultation pour les victimes<br />

Depuis 2006, l’Unité de médecine des<br />

violences (UMV) du Centre hospitalier<br />

universitaire vaudois (CHUV) offre des<br />

123rf<br />

78 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021<br />

Les femmes de plus de 65 ans qui subissent des<br />

violences conjugales consultent peu et hésitent<br />

à porter plainte.


consultations médico-légales aux<br />

adultes victimes de violences interpersonnelles.<br />

Ces consultations sont réalisées<br />

à la demande des victimes, qu’elles<br />

aient ou non déposé plainte. Elles sont<br />

assurées de manière autonome par<br />

des infirmières sous supervision d’un<br />

médecin légiste (Romain-Glassey,<br />

Ansermet et Ninane, 2009).<br />

Au cours d’une consultation, l’infirmière<br />

se charge d’établir la documentation<br />

médico-légale (constat médical avec<br />

photographies) qui permettra de soutenir<br />

les démarches judiciaires de la victime.<br />

Elle évalue également les besoins<br />

et les ressources du patient ou de la patiente<br />

en lien avec les violences vécues<br />

pour l’orienter au sein du réseau d’aide.<br />

La violence conjugale représente environ<br />

un tiers des consultations et les victimes<br />

en sont majoritairement des femmes.<br />

Entre 2006 et 2016, seulement 2,1 pourcents<br />

des consultations pour violence<br />

dans le couple concernaient des personnes<br />

de 65 ans et plus. Ce constat et<br />

le peu de données à ce sujet en Suisse<br />

ont conduit les auteures à s’intéresser<br />

de plus près à cette problématique.<br />

Vue d’ensemble<br />

Une étude rétrospective a été conduite<br />

à l’UMV à partir de tous les dossiers des<br />

victimes de 65 ans et plus ayant consulté<br />

l’UMV entre 2006 et 2016 pour violence<br />

par leur (ex-)partenaire intime. Ils<br />

concernaient 34 femmes et 7 hommes<br />

de 65 à 91 ans. La classe des 65 –70 ans<br />

Dans 63 pourcents des<br />

situations, les violences<br />

duraient depuis des<br />

années, voire depuis le<br />

début de la relation.<br />

était la plus représentée. La population<br />

de l’étude ne comprenait aucun couple<br />

homosexuel. L’auteur de violence était<br />

un homme dans 81 pourcents des situations,<br />

le plus souvent l’époux. Le couple<br />

faisait généralement ménage commun<br />

et près de neuf agressions sur dix<br />

étaient survenues à domicile.<br />

L’âge des auteurs variait de 28 à 88 ans.<br />

Dans 91 pourcents des cas, la victime<br />

rapportait des violences physiques, perpétrées<br />

le plus souvent à mains nues<br />

(coups de poing, gifles, griffures, morsures…)<br />

et parfois avec un objet conton-<br />

dant (par ex. un manche à balai). Dans<br />

près de la moitié des situations, l’agresseur<br />

avait proféré des menaces, le plus<br />

souvent de tuer ou blesser la victime et<br />

parfois aussi de se suicider. Les blessures<br />

les plus fréquentes étaient des<br />

ecchymoses, majoritairement localisées<br />

aux membres supérieurs mais des fractures<br />

ont aussi été constatées. Toutes les<br />

victimes rapportaient de précédents épisodes<br />

de violences par l’auteur et dans<br />

63 pourcents des situations, les violences<br />

duraient depuis plusieurs années, voire<br />

depuis le début de la relation (lire<br />

l’exemple de Madame D. dans l’encadré).<br />

Différents facteurs en jeu et<br />

prévention<br />

Quel que soit l’âge des personnes<br />

concernées, il ne faut pas perdre de vue<br />

que les situations de violence dans le<br />

couple sont complexes, sans solution<br />

toute faite. En effet, elles s’inscrivent<br />

dans des rôles, normes et inégalités de<br />

genre liés au couple ainsi que dans une<br />

relation intime impliquant une interdépendance<br />

(cadre de vie, cercle familial,<br />

amical, finances).<br />

Les violences dans le couple âgé impliquent<br />

de considérer le vieillissement<br />

dans le couple et ses disparités en termes<br />

de vulnérabilités et de ressources.<br />

Il faut ainsi tenir compte de l’état de<br />

santé de la personne (bon ou altéré), du<br />

soutien social dont elle bénéficie ou de<br />

son isolement, de son aisance financière<br />

ou de sa situation précaire, de<br />

l’histoire du couple…<br />

Par ailleurs, sur le plan des politiques<br />

sociales et des pratiques professionnelles,<br />

il est important que la prévention<br />

s’adresse aussi aux seniors. Pour cela, il<br />

est nécessaire d’une part de prendre en<br />

compte les personnes âgées dans les<br />

mesures de lutte contre la violence domestique<br />

et, d’autre part, de savoir envisager<br />

cette problématique lors des prestations<br />

destinées aux séniors. Enfin, au<br />

niveau scientifique, il conviendrait de<br />

rendre visibles les personnes âgées<br />

dans les recherches sur les violences<br />

dans le couple et les violences dans le<br />

couple âgé dans les études sur les maltraitances<br />

envers les aînés.<br />

Les auteures<br />

Virginie Casellini-Le Fort, infirmière<br />

MScN, et Nathalie Romain-Glassey,<br />

médecin responsable de l’UMV du<br />

CHUV, à Lausanne.<br />

Contact: virginie.le-fort@chuv.ch.<br />

Les références et les liens<br />

concernant cet article se trouvent<br />

dans l’édition numérique sur<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

Vignette clinique<br />

Brutal dès leur<br />

mariage<br />

Madame D., 75 ans, d’origine suédoise,<br />

raconte qu’elle est victime<br />

de violences infligées par son<br />

époux (80 ans, de nationalité<br />

suisse) depuis 55 ans qu’ils sont<br />

mariés. Ils se sont rencontrés en<br />

Suède en 1960. Un an plus tard,<br />

ils se sont mariés et installés en<br />

Suisse. Son mari s’est d’emblée<br />

montré autoritaire et brutal. Lors<br />

de leur première relation, il l’a<br />

violée, raconte-t-elle. Son mari la<br />

dénigrait sans cesse, la traitant<br />

par exemple d’idiote ou lui répétant<br />

qu’elle ne savait pas parler<br />

français. A plusieurs reprises,<br />

comme elle répliquait, son mari<br />

l’a frappée à coups de poing et de<br />

pied. Elle avait voulu fuir mais<br />

elle ne travaillait pas et n’avait<br />

pas d’argent. Il y a trois ans, Madame<br />

D. a été victime d’un accident<br />

de la route et sa mobilité est<br />

aujourd’hui limitée. Son mari ne<br />

l’aide pas du tout à la maison et<br />

ne veut ni dépenser d’argent pour<br />

une femme de ménage ni que le<br />

Centre médico-social (CMS)<br />

vienne voir ce qu’il se passe chez<br />

eux. Madame D. dit souhaiter se<br />

séparer de son mari mais ne veut<br />

pas déposer plainte contre lui.<br />

L’infirmière l’oriente vers le<br />

Centre LAVI* et téléphone à l’assistante<br />

sociale qui entreprend<br />

une recherche de logement en<br />

urgence. Trois jours plus tard,<br />

Madame D. renonce à se séparer.<br />

L’infirmière et le médecin légiste<br />

de l’UMV prennent contact avec le<br />

médecin et l’assistante sociale et<br />

soulignent qu’un revirement est<br />

fréquent dans les situations de<br />

violence conjugale compte tenu de<br />

leur complexité et des tâches qui<br />

attendent la victime. Madame D. a<br />

accepté un accompagnement à<br />

domicile par le CMS et en a fait<br />

part à son mari. L’infirmière de<br />

l’UMV revoit Madame D. pour lui<br />

remettre le constat médical, valorise<br />

la sollicitation du CMS et<br />

lui rappelle la possibilité d’appeler<br />

la police en cas d’urgence.<br />

*Loi sur l’aide aux victimes<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

79


La face sombre des soins<br />

Quand le travail n’est ni reconnu ni valorisé<br />

Irremplaçables, mais exploitées<br />

et épuisées<br />

L’auteur de cet article a quitté la profession parce qu’elle ne pouvait plus supporter<br />

des conditions de travail inacceptables ni le manque de reconnaissance.<br />

Texte: Jasmina Robl<br />

Que doit-il se passer pour que l’Etat<br />

prenne enfin des mesures efficaces<br />

contre la crise qui secoue les soins<br />

infirmiers? Plusieurs années se sont<br />

écoulées depuis le dépôt de l’initiative<br />

populaire sur les soins infirmiers. Le<br />

Parlement ne semble pas lui accorder<br />

une importance excessive et gaspille<br />

son temps à bricoler un contre-projet<br />

mesquin à l’initiative.<br />

Il y a vingt ans, j’ai fait mon premier<br />

stage à l’Hôpital de l’enfance de Zurich.<br />

Le personnel infirmier s’était mis en<br />

grève pour protester contre sa discrimination<br />

salariale. Nous avions réduit<br />

le nombre des opérations autant que<br />

possible sans mettre en danger nos<br />

patients. Nous sommes également allés<br />

au tribunal pour obtenir l’égalité des<br />

salaires – et nous avons remporté une<br />

énorme victoire! Le canton a été<br />

condamné à nous payer 280 millions de<br />

francs d’arriérés. Ce verdict a révélé<br />

toute l’étendue de notre sous-paiement<br />

(qui d’ailleurs se répercutera sur nos<br />

rentes – cela aussi me met très en<br />

colère).<br />

Adieu à la profession<br />

Je ne plus supporte plus la discrimination<br />

dont nous sommes victimes et j’ai<br />

décidé de dire adieu aux soins infirmiers<br />

– à ma profession bien-aimée à laquelle<br />

j’avais consacré tant de mon cœur et de<br />

mon âme pendant si longtemps. Je ne<br />

Des exemples de la pratique<br />

Votre vécu compte<br />

Vous souhaitez témoigner dans<br />

cette rubrique? Ecrivez à<br />

soins-infirmiers@sbk-asi.ch.<br />

pouvais plus travailler dans des conditions<br />

inacceptables, avec la mauvaise<br />

conscience de ne pas pouvoir répondre<br />

aux besoins des patients et des familles<br />

en souffrance physiquement et mentalement.<br />

Nous, les infirmières, nous travaillons<br />

avec des vies humaines, pas<br />

avec des machines, et trop souvent,<br />

nous n’avons pas assez de temps pour<br />

nous occuper de nos patients de manière<br />

professionnelle, responsable et<br />

empathique. Récemment, j’ai lu l’article<br />

«Cessons enfin d’être gentilles» de<br />

Pierre-André Wagner, paru dans Soins<br />

infirmiers 05/19. Je tiens vraiment à<br />

remercier l’ASI qui défend avec tant de<br />

vigueur notre groupe professionnel et<br />

lui donne une voix. Ce texte parle à mon<br />

cœur. Je ne comprends pas le cynisme<br />

de la politique. Je veux la justice.<br />

Manque de reconnaissance<br />

Nos salaires sont un élément, mais surtout,<br />

il s’agit de valoriser notre travail.<br />

C’est-à-dire au minimum:<br />

• des marques de reconnaissance,<br />

comme des réductions sur les transports<br />

publics, des places de parking<br />

réservées, des primes d’assurancemaladie<br />

réduites, un cadeau de Noël,<br />

des primes pour engagement exceptionnel,<br />

des augmentations de salaire<br />

adéquates…;<br />

• des temps de repos, des horaires et<br />

des plannings qui ne nous obligent<br />

pas à réduire notre taux de travail (et<br />

donc à devoir accepter des retraites<br />

moins élevées) ou à abandonner<br />

complètement la profession;<br />

• des dotations en personnel qui<br />

tiennent compte de la complexité<br />

croissante des soins – la recherche<br />

prouve qu’un manque de personnel<br />

qualifié entraîne une augmentation<br />

des complications qui coûtent beaucoup<br />

plus cher que le personnel nécessaire<br />

pour les prévenir, est-ce si<br />

compliqué à comprendre?<br />

• des salaires et des possibilités de<br />

développement qui reflètent les exigences<br />

croissantes de la profession<br />

d’infirmière et sa valeur marchande –<br />

aucune profession masculine<br />

n’accepterait cet écart entre salaire<br />

et performances;<br />

• la santé du personnel infirmier doit<br />

être protégée, sans condition! Après<br />

un an de pandémie de coronavirus,<br />

il y a toujours un manque de matériel<br />

de protection et de nombreux employeurs<br />

violent leur devoir de diligence.<br />

J’ai rencontré tant d’infirmières hautement<br />

qualifiées, indispensables et<br />

merveilleuses au cours de mes vingt<br />

ans de carrière. Beaucoup d’entre elles<br />

ont quitté la profession parce que leur<br />

travail les rendait malades – ou pour<br />

éviter de tomber malades. Tant d’infirmières<br />

fraîchement diplômées sont<br />

surmenées et poussées à l’épuisement<br />

professionnel – je connais tant de collègues<br />

qui font des cauchemars sur leur<br />

quotidien et qui ont peur de se rendre au<br />

travail. Quelle faillite! Quel gâchis!<br />

Elevons la voix!<br />

Alors, vingt ans après la grève de Zurich,<br />

quelques mois après l’Année internationale<br />

des infirmières et des sagesfemmes,<br />

n’est-il pas temps de nous<br />

insurger? Irremplaçables, mais exploitées<br />

et épuisées: ça suffit!<br />

Il est temps pour nous tous, infirmières<br />

et infirmiers, de mettre un terme à cette<br />

misière. Défendons des soins infirmiers<br />

qui valent leur pesant d’or et élevons<br />

ensemble notre voix partout en Suisse.<br />

J’espère sincèrement que bientôt – et<br />

pas seulement dans vingt ans – la situation<br />

des soins infirmiers va s’améliorer<br />

et que le personnel infirmier recevra<br />

enfin l’estime, l’équité et la reconnaissance<br />

qu’il mérite.<br />

80 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Inserate | Annonces | Annunci<br />

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MODULE / SANTÉ COMMUNAUTAIRE<br />

MODULE / LITTÉRATURE DE SYNTHÈSE<br />

AU SERVICE DES PRATIQUES DE SANTÉ<br />

MODULE / SANTÉ & VIEILLISSEMENT<br />

& CHRONICITÉ<br />

MODULE / ÉVALUATION CLINIQUE<br />

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PERSONNE ÂGÉE<br />

CAS / COORDINATION DES SOINS<br />

ET TRAVAIL EN RÉSEAUX NOUVEAU !<br />

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PRÉVENTION DANS LA COMMUNAUTÉ<br />

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VIEILLISSANTES<br />

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l’hygiène de la peau est difficile à préserver.<br />

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Plus (Smith & Nephew) forment une solution<br />

associant nettoyage et soin à une protection<br />

durable pour peau intacte et lésée.<br />

Les patients souffrant d’incontinence urinaire et/ou fécale présentent<br />

souvent une peau inflammée, infectée et lésée. Le contact<br />

permanent avec l’urine et les selles entraîne des irritations cutanées,<br />

de l’eczéma, des dermatites liées à l’incontinence ou finalement<br />

des ulcérations. L’ammoniac présent dans l’urine affine le<br />

manteau acide protecteur de la peau et active les enzymes présents<br />

dans les selles, ce qui induit une séparation des protéines et<br />

des lipides ainsi qu’une fragilisation de la couche cornée de l’épiderme.<br />

Dans la mesure où la peau ainsi endommagée est fortement<br />

exposée aux mycoses et aux bactéries favorisées par le<br />

milieu chaud et humide des parties intimes, il existe un risque<br />

élevé d’infections et d’ulcèresa.<br />

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sans rinçage et au pH neutre. Il dissout les croûtes, lave la<br />

peau intacte ou lésée de façon particulièrement douce et efficace,<br />

combat les odeurs désagréable, hydrate et assouplit la peau.<br />

Proshield Plus est une pommade barrière pour peau intacte ou<br />

lésée. Il s’applique sur une peau humide ou sèche, l’hydrate et la<br />

protège contre l’urine, les selles, les coupures et les frottements<br />

grâce à sa barrière grasse et sans parfum.<br />

L’association de ces deux produits forme une solution alliant une<br />

propreté et un soin optimum à une protection durable contre les<br />

lésions cutanées liées à l’incontinence, chez le nourrisson, l’enfant<br />

et l’adulte.<br />

Références littéraires<br />

1. Wounds UK, Best Practice Statement Care of the Older Person’s Skin, 2nd Edition, 2012.<br />

2. Rees J et al., Best Practice guidelines for the prevention and management of incontinence dermatitis, Nursing Times,<br />

2009, 105(36) 24-6<br />

3. Flynn D and Williams S, Barrier creams for skin breakdown, Nursing & Residential Care, 2011, 13(11) 553-558


Coronavirus<br />

JE ME FERAI<br />

VACCINER.<br />

Michèle Giroud,<br />

experte en soins d’anesthésie diplômée,<br />

souhaite se faire vacciner afin de<br />

rester disponible pour ses patients et<br />

de réduire le risque d’une forme<br />

grave dʼune infection au COVID-19.<br />

Informez-vous sur<br />

ofsp-coronavirus.ch/vaccination<br />

ou au 058 377 88 92 et prenez<br />

votre propre décision.<br />

Michèle Giroud est présidente de la Fédération<br />

suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes.<br />

Cette campagne d’information est soutenue par les organisations suivantes :


Lu pour vous<br />

L’Homme étoilé<br />

A la vie!<br />

Tout a commencé sur son compte Instagram.<br />

Xavier, cet infirmier aux allures<br />

de rugbyman, travaille en soins palliatifs<br />

depuis dix ans. Et, idée originale,<br />

il décide alors de dessiner ce qu’il vit.<br />

114 000 abonnés partagent avec lui ses<br />

rencontres inoubliables, éphémères,<br />

mais si fortes et si touchantes avec des<br />

personnes que Xavier tente d’accompagner<br />

jusqu’au bout, le mieux possible.<br />

Sous le crayon et tout en simplicité<br />

apparaissent les émotions – les siennes<br />

et celles aussi des patients et de leurs<br />

proches. Ce roman graphique va droit<br />

au cœur et change la vision négative que<br />

l’on peut avoir des soins palliatifs.<br />

Au fil des histoires, on découvre la<br />

personnalité de ce géant tatoué tout en<br />

tendresse et en pudeur et, comme lui,<br />

on tombe sous le charme de Mathilde,<br />

Roger, Marie, Edmond… Avec eux,<br />

l’infirmier passe du rire aux larmes,<br />

il accepte d’être ému et parfois même<br />

«tout chamboulé» lors du grand départ.<br />

Ainsi on sait que derrière la blouse,<br />

il y a un être humain, ce qui est essentiel<br />

pour un soignant. Et il devient<br />

alors l’«Homme étoilé» – surnom donné<br />

en raison de l’un de ses tatouages par<br />

un patient –, celui qui illumine les derniers<br />

jours.<br />

Cet ouvrage propose des témoignages<br />

pleins d’amour, d’humour et de respect.<br />

Il s’agit de jolis moments de vie partagés<br />

au travers de rythmes musicaux endiablés<br />

et de chants, d’un dessert inventé,<br />

d’un dessin, d’un regard, d’un sourire,<br />

d’une main tendue. Ainsi se tissent les<br />

liens d’accompagnement. Dans la fin de<br />

vie, il y a beaucoup de vie et aussi plein<br />

de petits bonheurs. Et peut-être que le<br />

soin commence vraiment lorsque l’on<br />

pense qu’il n’y a plus rien à faire.<br />

Xavier a trouvé sa place dans son travail.<br />

C’est grâce aux malades s’il est<br />

devenu l’infirmier qu’il est aujourd’hui.<br />

Ce livre qui leur rend hommage est<br />

à recommander à tous les soignants.<br />

Dominique Sanlaville, infirmier en<br />

psychiatrie à la retraite, écrivain<br />

2020, 192 pages,<br />

Calmann-Lévy,<br />

ISBN 9782702167328<br />

Emmanuel Carrère<br />

Yoga<br />

«Un livre souriant et subtil sur le yoga»,<br />

telle est l’intention première d’Emmanuel<br />

Carrère, mentionnée au début de<br />

son récit. Enfin, c’est l’idée de base seulement<br />

car cet ouvrage compte malgré<br />

tout 400 pages! La première partie est<br />

certes parsemée de définitions du yoga,<br />

ce qui apporte un éclairage aux noninitiés,<br />

mais ce n’est pas le but inavoué.<br />

Il ne s’agit que d’une manière de planter<br />

le décor, comme l’est le massif du Morvan<br />

pour le stage de yoga de l’auteur.<br />

D’anecdotes en digressions, le propos<br />

d’Emmanuel Carrère va bien au-delà de<br />

l’impact de la méditation sur son anxiété<br />

sous-jacente. Il s’ensuivra trois parties<br />

distinctes qui vous emmèneront indubitablement<br />

plus loin que son coussin de<br />

yoga, passant ainsi de son égo à des<br />

thèmes de société, tels que les événements<br />

de Charlie Hebdo ou les migrants.<br />

Quant à l’évolution de son for intérieur,<br />

l’auteur opèrera également une translation,<br />

glissant de son ressenti à son<br />

trouble bipolaire, ce qui le conduira à<br />

dépeindre en détail son séjour à l’hôpital<br />

psychiatrique. Alors, faut-il y percevoir<br />

une dérive de l’auteur qui s’est perdu<br />

dans son propos? Pas vraiment. En<br />

entremêlant journalisme et introspection<br />

d’un récit de vie partiellement<br />

auto biographique, l’écrivain fait jouxter<br />

les aléas de son existence à une quête<br />

de la sérénité – une articulation qui<br />

pourrait ressembler à la torsion d’une<br />

posture de yoga. Quant à l’écriture,<br />

l’ensemble est soigné hormis quelques<br />

contorsions de vocabulaire, histoire<br />

d’appuyer, à mon sens, la sincérité de<br />

son propos. Bref, n’hésitez pas à sortir<br />

avec lui des sentiers battus! Du cheminement<br />

intérieur au parcours de vie,<br />

ainsi se résume le présent ouvrage<br />

d’Emmanuel Carrère. Et pour l’apprécier<br />

en pleine conscience, je vous conseille<br />

la version audio, vous en mesurerez<br />

toute l’essence, je vous le garantis.<br />

Alexandre Fraichot, infirmier en psychiatrie<br />

à l’unité des troubles de l’humeur des<br />

Hôpitaux universitaires de Genève<br />

2020, 397 pages,<br />

P.O.L.,<br />

ISBN 9782818051382<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

83


Sommario<br />

Marzo 2021<br />

Pratica infermieristica<br />

88 Come migliorare l’accesso alle cure<br />

somatiche<br />

Un progetto mira a facilitare<br />

l’accesso alle cure per i pazienti<br />

con disturbi dello spettro autistico,<br />

integrando anche i loro familiari.<br />

88<br />

Disturbi dello spettro autistico:<br />

entrare nel mondo dei pazienti<br />

Metodi appropriati permettono ai curanti<br />

di soddisfare i bisogni delle persone autistiche.<br />

Covid-19<br />

94 Formazione: una necessità anche<br />

durante la crisi sanitaria<br />

Un corso accelerato per infermieri<br />

di supporto in MI<br />

Il lato oscuro delle cure<br />

96 Rilevanti per il sistema, ma sfruttati<br />

A tirar troppo la corda, prima o poi si<br />

spezza...<br />

Inoltre...<br />

42 Offerte d’impiego<br />

86 Informazioni<br />

98 Info-ASI<br />

106 Formazione<br />

... e in tedesco<br />

18 Esperti in prevenzione delle infezioni<br />

22 Comunicazione con le persone con<br />

demenza in ospedale<br />

26 Incubo coronavirus in casa anziani<br />

... e in francese<br />

64 Grandi ustionati: l’importanza<br />

dell’assistenza a domicilio<br />

68 Tre approcci basati sul corpo in<br />

psichiatria che riducono l’ansia<br />

e l’agitazione<br />

70 Il contributo della telepsichiatria<br />

per promuovere la salute mentale<br />

durante il confinamento.<br />

www.sbk-asi.ch/app<br />

Leggete Cure infermieristiche<br />

in versione digitale su PC<br />

nell’AppStore e su Tablet con<br />

Google Play.<br />

94<br />

L’esigenza di potenziare i team MI<br />

Un sistema formativo modulare ha permesso al<br />

personale di sviluppare le competenze necessarie<br />

e di assumere le proprie responsabilità per<br />

agire in situazione di emergenza sanitaria<br />

84 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Editoriale<br />

«Ci vogliono i riti»<br />

Oltre a scandire il ritmo della giornata e a sottolinearne momenti particolari,<br />

i riti danno sicurezza e stabilità nell’affrontare la quotidianità. Per alcune<br />

persone questi riti sono ancora più importanti, perché garantiscono continuità.<br />

Nell’articolo a pag. 88 trattiamo il tema dell’autismo e delle difficoltà<br />

nell’accedere alle cure somatiche incontrate da chi soffre di questi disturbi.<br />

La visione della realtà non è uguale per tutti ed esserne consapevoli fa<br />

parte di un approccio globale delle cure, una caratteristica che, proprio<br />

nell’era della pandemia da coronavirus, assume una dimensione ancora più<br />

importante. Infatti a tutti i livelli viene richiesta flessibilità e capacità di<br />

adattamento e di resilienza. A seconda delle condizioni in cui ci troviamo, ciò<br />

mette a dura prova il nostro equilibrio psico-fisico, anche quando godiamo<br />

di buona salute. Non è difficile quindi immaginare quanto, per persone la cui<br />

percezione della realtà è amplificata, creando difficoltà nell’assimilarne i<br />

dettagli e gli impulsi percepiti, sia difficile affrontare l’instabilità provocata<br />

dal cambiamento.<br />

Come afferma il Piccolo principe di Saint-Exupéry: «Se tu vieni, per esempio,<br />

tutti i pomeriggi, alle quattro, dalle tre io comincerò ad essere felice.<br />

(…) Ma se tu vieni non si sa quando, io non saprò mai a che ora prepararmi<br />

il cuore… Ci vogliono i riti». Per chi soffre di disturbi dello spettro autistico,<br />

i riti servono ad affrontare gli imprevisti, tutto ciò che non rientra nelle<br />

abitudini, disponendo la persona ad elaborare ciò che non conosce, cioè<br />

a preparare il cuore e la mente. Anche<br />

le cure rientrano in questo ambito<br />

e i curanti possono contribuire al<br />

benessere di questi pazienti<br />

sviluppando assieme a loro<br />

riti che rendono meno traumatico<br />

il loro approccio<br />

terapeutico.<br />

Pia Bagnaschi, redattrice<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

85


Informazioni<br />

Lavoro a distanza per<br />

levatrici ed ergoterapisti<br />

E`quanto emerso da uno studio della ZHAW<br />

Durante il lockdown gran parte degli ergoterapisti<br />

e delle levatrici ha assistito e consigliato<br />

i propri clienti a distanza. L’80 percento<br />

delle levatrici e circa il 68 percento<br />

degli ergoterapisti ha continuato a lavorare<br />

tramite canali digitali. È quanto risulta dallo<br />

studio «Ressources and barriers of health<br />

care at a distance» dell’istituto di ergoterapia<br />

e ostetricia della ZHAW a cui hanno<br />

partecipato 1269 professionisti di entrambe<br />

le professioni. Per entrambi i gruppi professionali<br />

l’assistenza sanitaria a distanza ha<br />

offerto il vantaggio di poter rimanere in relazione<br />

con i clienti durante il lockdown e<br />

di poter continuare a eseguire consultazioni.<br />

Tuttavia i professionisti della salute si<br />

sono sentiti solo parzialmente in grado di<br />

identificare e valutare a distanza questioni<br />

complesse. L’assistenza sanitaria a distanza<br />

è destinata ad affermarsi in ambito ostetrico<br />

ed ergoterapico, tuttavia, come affermano<br />

le ricercatrici che hanno condotto lo<br />

studio, non può sostituire l’assistenza sanitaria<br />

convenzionale.<br />

Comunicato stampa ZHAW, 11.2.2021<br />

«Vulnerabile<br />

ma resiliente»<br />

Invitare persone malate e sane a uno<br />

scambio di idee, è questo l’intento<br />

della Giornata del malato 2021.<br />

In Svizzera, 2,2 milioni di persone di<br />

tutte le età soffrono di una malattia cronica,<br />

stando al rapporto sulla salute<br />

2015. Malattie e disabilità non limitano<br />

solamente a livello fisico, ma hanno un<br />

impatto anche sulla nostra psiche. Se e in<br />

che misura si manifesta questo impatto dipende da noi stessi. Il 7<br />

marzo 2021, la Giornata del malato, con il motto «vulnerabile ma resiliente»<br />

i promotori desiderano attirare l’attenzione della popolazione<br />

proprio su questo, e invitare a parlare apertamente delle limitazioni<br />

dovute alla salute, ma anche di quello che ci fa bene in queste situazioni.<br />

L’anno 2020 ha dimostrato che la salute non è una cosa ovvia e che<br />

una crisi in ambito sanitario influisce anche sulla nostra psiche. Per<br />

gestire i cambiamenti e per il nostro benessere psichico è utile sapere<br />

che cosa ci fa bene e di che cosa abbiamo bisogno. Sviluppare la resilienza<br />

non è un’azione individuale: un aspetto importante è costituito<br />

dalla società e dall’ambiente sociale, di cui fanno parte gli amici e la<br />

famiglia, ma anche nuovi contatti, ad esempio con persone che condividono<br />

la medesima sorte o che hanno già superato la crisi.<br />

www.giornatadelmalato.ch<br />

123rf<br />

Prendersi cura di sé anche in tempi difficili<br />

La salute mentale messa a dura prova.<br />

La pandemia sta mettendo a dura prova<br />

la salute della popolazione, anche<br />

a livello psicologico. Per promuovere<br />

il benessere e la salute mentale in questo<br />

periodo critico, il Dipartimento<br />

Prendersi cura di sé significa anche occuparsi di attività<br />

che fanno star bene, come ad esempio il giardinaggio<br />

della sanità e della socialità (DSS),<br />

in collaborazione con Salutepsi.ch,<br />

ha pubblicato l’opuscolo «Prendersi<br />

cura di sé anche in tempi difficili»<br />

contenente alcune riflessioni e consigli<br />

pratici per promuovere la salute mentale<br />

e il benessere in questo periodo<br />

così complesso.<br />

La salute mentale è uno stato dinamico,<br />

che può modificarsi nel corso<br />

della vita. Di solito non dipende da<br />

un solo fattore, ma dalla complessa<br />

interazione di fattori biologici, personali<br />

e sociali. Ognuno di noi può prendersi<br />

cura di sé e contribuire al proprio<br />

benessere, scoprendo e coltivando<br />

ciò che aiuta a stare bene, anche in<br />

periodi difficili come quello dell’attuale<br />

emergenza sanitaria.<br />

Oltre ai consigli, nell’opuscolo vengono<br />

indicati una serie di contatti utili<br />

cui rivolgersi in caso di domande o<br />

dubbi sulla propria salute.<br />

Maggiori informazioni sul sito<br />

www.santepsy.ch<br />

86 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Requisiti minimi per la lotta alle<br />

infezioni nosocomiali<br />

L’obiettivo è migliorare la prevenzione delle infezioni<br />

correlate all’assistenza.<br />

Nel quadro dell’attuazione della Strategia nazionale per<br />

la sorveglianza, la prevenzione e la lotta contro le infezioni<br />

nosocomiali (NOSO), coordinata dall’Ufficio federale<br />

della sanità pubblica (UFSP), Swissnoso ha elaborato,<br />

con il sostegno della Conferenza svizzera delle<br />

direttrici e dei direttori cantonali della sanità (CDS) e di<br />

H+ Gli ospedali svizzeri, requisiti strutturali minimi e<br />

uniformi per gli ospedali svizzeri per cure acute. Questi<br />

requisiti coprono diversi campi, come la messa a disposizione<br />

di direttive di igiene e di prevenzione aggiornate<br />

e il controllo della loro attuazione, l’accesso a dispositivi<br />

e materiali di protezione appropriati, l’organizzazione<br />

e la formazione di collaboratori e team specializzati<br />

in igiene ospedaliera nonché la sorveglianza delle infezioni<br />

e l’analisi di dati, tutti settori in cui Swissnoso<br />

raccomanda l’attuazione integrale dei requisiti. Se, da<br />

un lato, queste misure sono in parte già implementate,<br />

dall’altro esiste una certa eterogeneità nella loro attuazione,<br />

lacuna cui bisogna porre rimedio. I piccoli e i<br />

grandi istituti conoscono inoltre realtà differenti in termini<br />

di organizzazione e costi. Swissnoso tiene conto di<br />

queste differenze nei suoi standard, che possono essere<br />

integrati nelle convenzioni sulla qualità stipulate tra le<br />

federazioni di fornitori di prestazioni e quelle degli assicuratori.<br />

L’UFSP, la CDS e H+ Gli ospedali svizzeri riconoscono<br />

l’importanza di questi requisiti minimi nazionali<br />

per una lotta efficace alle infezioni nosocomiali e<br />

raccomandano ai Cantoni e agli ospedali di attuarli.<br />

Comunicato stampa UFSP, 28.1.2021<br />

Covid 19: come<br />

gestire l’instabilità<br />

Imparare a differenziare ciò che possiamo<br />

controllaree da ciò che è fuori dal nostro controllo<br />

ci permette di orientare la nostra attenzione su ciò<br />

che è davvero modificabile, investendo i pensieri in<br />

ciò che conta e preservando le nostre energie.<br />

Che cosa possiamo controllare:<br />

• la nostra esposizione alle informazioni<br />

• la nostra osservanza delle raccomandazioni<br />

• la nostra solidarietà<br />

• i nostri pensieri, atteggiamenti e reazioni<br />

• le attività che ci fanno stare bene<br />

• la nostra vita sociale, nel rispetto delle distanze<br />

fisiche<br />

• la nostra richiesta di aiuto e sostegno<br />

Che cosa non possiamo controllare:<br />

• il comportamento degli altri<br />

• l’osservanza o meno delle raccomandazioni da parte<br />

degli altri<br />

• le reazioni degli altri<br />

• il futuro: : le conoscenze scientifiche sono in continua<br />

evoluzione; mantenere la mente flessibile, ad esempio<br />

ipotizzando più di un possibile scenario, può aiutarci<br />

a prepararci meglio a quello che verrà.<br />

• la durata dell’emergenza sanitaria: nessuno<br />

sa quanto durerà, ma sappiamo che prima<br />

o poi finirà.<br />

Da«Prendersi cura di sé anche in tempi<br />

difficili», opuscolo DSS, 12/2020<br />

Un ricco programma, gratuito per i membri<br />

La Chief Nurse Officer israeliana descrive l’esperienza di<br />

Israele con la pandemia. Questo è solo uno dei punti salienti<br />

del Congresso dell’ASI, che coinciderà con la Giornata internazionale<br />

delle infermiere.<br />

Seguiteci per il primo congresso online dell’ASI! Ascoltate<br />

l’esperienza di Israele nella lotta contro la pandemia direttamente<br />

dalla Chief Nurse israeliana, la Dr. Shoshi Goldberg<br />

o fate domande ai membri della Task Force Covid svizzera.<br />

Il Covid-19 non sarà l’unico argomento: Manuela Eicher e<br />

Christine Bienvenu forniranno interessanti input sul tema<br />

«Non lavorare per, ma CON i pazienti». Verrà affrontata anche<br />

la questione dell’impatto del cambiamento climatico.<br />

Come membri ASI potete partecipare al congresso gratuitamente<br />

(per non membri CHF 70.)<br />

Registratevi su www.sbk-asi-ch/congresso.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

87


Pratica infermieristica<br />

Disturbi dello spettro autistico<br />

Come migliorare l’accesso alle cure<br />

somatiche<br />

Anche se i pazienti con disturbi dello spettro autistico costituiscono l’uno per cento della<br />

popolazione, i curanti non sono abbastanza sensibilizzati alla loro presa in carico durante<br />

la loro formazione. Nel canton Vaud, un progetto mira a facilitare l’accesso alle cure per<br />

questi pazienti, integrando anche i loro familiari.<br />

Testo: Delphine Roduit, Véronique Barathon, Isabelle Steffen, Elodie Steffen e Jérôme Favrod<br />

L’attesa di un appuntamento dal medico è<br />

una fonte di profonda ansia per molte persone<br />

con disturbi dello spettro autistico.<br />

123rf<br />

88 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


DISTURBI ASSOCIATI ALL’AUTISMO<br />

Sintomi eterogenei<br />

«Prima di andare dal medico, è già complicato prendere<br />

l’appuntamento», spiega Véronique Barathon. «Telefonare è<br />

molto stressante. Non sempre si sa quale medico contattare,<br />

per quale motivo prendere l’appuntamento, cosa dire. Non<br />

sempre capiamo quello che la persona ci chiede. La cosa<br />

migliore è poter prendere un appuntamento online». Gli operatori<br />

sanitari possono trovarsi in situazioni in cui si sentono<br />

impotenti di fronte a persone come Véronique Barathon,<br />

una giovane donna con un disturbo dello spettro autistico<br />

(DSA).<br />

Percorsi da affrontare<br />

È necessario sviluppare azioni di sensibilizzazione sulla<br />

specificità del follow-up somatico delle persone con autismo,<br />

comprese semplici regole per preparare e condurre una consultazione<br />

medica. La Haute Ecole de la Santé La Source, a<br />

Losanna, è stata incaricata a tale scopo nel quadro di un<br />

progetto di sviluppo triennale. Iniziato nel marzo 2019, il<br />

progetto Ici TSA (Ici Tous sont accueillis, cioè «qui tutti sono<br />

accolti»; TSA corrisponde anche alla sigla DSA in italiano,<br />

ndr) mira a dare risposte ai problemi di accesso alle cure<br />

sanitarie di base (esami del sangue, pressione arteriosa ed<br />

ECG) per gli adulti nel canton Vaud. Il progetto mira a identificare<br />

gli studi medici che hanno competenze nel ricevere<br />

le persone con DSA. L’obiettivo è quello di fornire soluzioni<br />

concrete ai problemi di accesso alle cure (vedi box p. 90).<br />

Il progetto Ici TSA offre l’opportunità di incontrare e intervistare<br />

le persone interessate dai disturbi dello spettro autistico<br />

(DSA). Dopo un breve esame di ciò che è attualmente<br />

noto sugli DSA e i disturbi associati, questo articolo condivide<br />

estratti da questi incontri: Véronique Barathon, una peer<br />

practitioner nell’ambito dell’autismo, testimonia sulle difficoltà<br />

che incontra nell’accesso alle cure. Isabelle Steffen e<br />

sua figlia Elodie raccontano la storia della loro famiglia, con<br />

particolare riferimento allo spazio dei fratelli, spesso dimenticati.<br />

Queste testimonianze rivelano le sfide quotidiane affrontate<br />

dalle persone con autismo e dai loro familiari, in<br />

particolare per quanto riguarda l’accesso alle cure.<br />

Il punto della situazione<br />

L’autismo è un disturbo del neurosviluppo che colpisce circa<br />

l’uno per cento della popolazione, con un rapporto di quattro<br />

ragazzi per una ragazza. Pertanto, è probabile che prima o<br />

poi un curante debba assistere una persona con un DSA. La<br />

quinta edizione del Manuale Diagnostico e Statistico dei Disturbi<br />

Mentali (DSM 5) dell’Associazione Americana di Psichiatria<br />

identifica due criteri diagnostici principali per i DSA:<br />

deficit persistenti nella comunicazione e nell’interazione<br />

sociale, e comportamenti, interessi o attività limitati e ripetitivi.<br />

Si parla quindi di neuroatipia. L’eziologia del disturbo<br />

è ancora in parte incompresa, anche se il coinvolgimento di<br />

molti geni è ormai riconosciuto. Le cause ambientali sono<br />

ancora in fase di studio. Durante il periodo prenatale, si<br />

verificano disturbi nello sviluppo di una o più funzioni cerebrali.<br />

Questo include la funzione motoria, sensoriale, il<br />

linguaggio, l’integrazione emotiva, cognitiva e comportamentale.<br />

L’espressione dei DSA varia ampiamente da persona<br />

a persona (vedi box). Pertanto, non dovremmo parlare di<br />

autismo al singolare, ma piuttosto al plurale.<br />

I DSA sono di solito associati ad altri disturbi che possono<br />

essere cumulativi:<br />

• Nello sviluppo: deficit cognitivo, disturbo del linguaggio<br />

o mancanza di linguaggio, disturbo da deficit di attenzione,<br />

ipotonia, difficoltà motorie (come la disprassia per<br />

esempio).<br />

• Neurologici come l’epilessia.<br />

• Psichiatrici come ansia, depressione, disturbi ossessivi<br />

compulsivi.<br />

• Comportamentali come autolesionismo, urla, movimenti<br />

ripetitivi.<br />

• Problemi gastrointestinali complicati da intolleranze<br />

o allergie.<br />

• Problemi immunitari, respiratori e muscoloscheletrici.<br />

• Problemi sensoriali tattili (ipo- o ipersensorialità che<br />

colpisce tra l’80 e il 90% delle persone con DSA) e problemi<br />

di udito (iperacusia)<br />

Diagnosi e accesso alle cure<br />

La diagnosi viene stabilita sulla base di una valutazione globale<br />

e specifica, realizzata e coordinata tra la persona, la sua<br />

famiglia e i professionisti interessati. I primi segni possono<br />

essere osservati già a partire dai 18-36 mesi di età. Oggi si<br />

cerca di promuovere la diagnosi precoce. Ma molti adulti che<br />

rientrano nello spettro non ne sono ancora consapevoli e<br />

L’autismo colpisce circa l’uno per cento<br />

della popolazione. Pertanto, è probabile<br />

che prima o poi un curante si<br />

ritrovi a seguire una persona con con<br />

un disturbo dello spettro autistico.<br />

cercano di adattarsi, a volte con uno sforzo che può portare<br />

a gravi disagi. Questo è il motivo per cui a volte le persone<br />

con DSA non sono identificate come tali quando hanno bisogno<br />

di cure somatiche o psichiche.<br />

Diversi ostacoli (organizzativi, ambientali, relazionali e comportamentali)<br />

complicano l’individuazione delle patologie<br />

così come la cura di questi pazienti. Per una persona con<br />

autismo, indipendentemente dal grado di gravità del disturbo,<br />

sottoporsi a una visita medica richiede uno sforzo notevole.<br />

Le persone con DSA sono più vulnerabili a un numero elevato<br />

di malattie che, se non curate, possono avere conseguenze<br />

gravi. Dopo un percorso lungo e difficile, a Véronique Barathon<br />

è stata comunicata, all’età di 28 anni, una diagnosi che<br />

ha cambiato il corso della sua vita. Inizia così un percorso<br />

personale e professionale che la porta a diventare una peer<br />

practitioner. La sua testimonianza illustra le difficoltà incontrate<br />

per recarsi dal medico.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

89


Pratica infermieristica<br />

QUI TUTTI SONO ACCOLTI<br />

Una comunità di pratica<br />

Il progetto Ici TSA si basa su tre aspetti:<br />

1. La creazione di una comunità di pratica i cui membri siano<br />

interessati o preoccupati dalla questione dell’accesso<br />

alle cure (utenti, familiari, professionisti della salute,<br />

educatori specializzati, ambienti associativi legati ai DSA<br />

o interessati a migliorare l’accesso alle cure mediche,<br />

gestione delle istituzioni, strutture mediche, ecc.). L’obiettivo<br />

è quello di informarsi a vicenda, scambiare informazioni,<br />

fare proposte, affrontare la questione dell’accesso<br />

alle cure in modo dinamico.<br />

2. La proposta di strumenti per facilitare l’accesso alle<br />

cure.<br />

3. Formazione continua, in particolare online. Questi corsi di<br />

formazione saranno rivolti al pubblico sanitario di prima<br />

linea. Diversi professionisti della salute, educatori specializzati<br />

e peer practitioner condivideranno le loro conoscenze<br />

specialistiche.<br />

persone le loro specificità sensoriali, avvertire prima di toccare,<br />

usare un misuratore manuale della pressione, chiedere<br />

quale braccio è meglio usare per la puntura, chiedere alla<br />

persona se l’applicazione di una fasciatura risulta fastidiosa<br />

e, in tal caso, suggerirle di farne a meno, sono tutti esempi<br />

di semplici accorgimenti che possono migliorare notevolmente<br />

il suo comfort. Le persone che non comunicano verbalmente<br />

possono usare pittogrammi o altri strumenti digitali,<br />

a condizione che siano state formate all’uso di questi strumenti<br />

di comunicazione.<br />

Il bisogno di prevedibilità è una caratteristica comune a<br />

chiunque sia affetto da DSA. L’ignoto e il cambiamento creano<br />

ansia, come quando si va a un primo appuntamento,<br />

come spiega Véronique Barathon: «Bisogna pensare a come<br />

arrivarci, che strada fare, se si vuole essere accompagnati o<br />

Questo progetto è finanziato dalla Fondazione Filantropica Next.<br />

La visita dal medico, un calvario<br />

La prima difficoltà può risiedere nell’individuazione del dolore.<br />

Il rapporto con il corpo è spesso condizionato da un’iper-<br />

o iposensorialità. Inoltre, comunicare i sentimenti è<br />

complicato per le persone con DSA: «Dobbiamo spiegare<br />

perché chiediamo un consulto ed è molto complicato, non<br />

sempre sappiamo come descrivere o parlare di noi stessi»,<br />

dice Véronique. L’auscultazione è vissuta come invasiva,<br />

come pure doversi spogliare, essere toccati in modo imprevedibile<br />

dal medico. «Alcuni esami fanno male, come la<br />

pressione arteriosa per esempio, che nel mio caso provoca<br />

davvero dolore, a causa dell’ipersensibilità». Chiedere alle<br />

Certi esami fanno male, come<br />

la pressione sanguigna per esempio,<br />

che nel mio caso provoca davvero<br />

dolore a causa dell’ipersensibilità.<br />

Véronique Barathon, peer practitioner per l’autismo<br />

90 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


no. Si teme anche di essere d’intralcio». L’attesa è spesso<br />

difficile: «Una volta che sei lì, arriva l’ansia della sala d’attesa.<br />

Dove stare? Chi ci sta guardando? Ci sono le luci, il rumore,<br />

il telefono che suona. Dobbiamo analizzare tutto, non<br />

possiamo semplicemente sederci. Ci sono una marea di informazioni.<br />

L’attesa, che può essere molto lunga, dà libero<br />

sfogo a pensieri intrusivi e all’ansia. Si avranno quindi gesti<br />

di autostimolazione (dondolarsi, muoversi, parlare) che attireranno<br />

gli sguardi della gente, perché sembri strano, e<br />

Essere toccati dal medico in modo imprevedibile<br />

è vissuto come un gesto invasivo.<br />

123rf<br />

questo sarà ancora più angosciante». Quando è possibile,<br />

limitare il tempo di attesa per le persone con autismo permette<br />

loro di risparmiare molte energie. Inoltre, offrire alla<br />

persona di sedersi da sola, in una stanza lontana dal rumore,<br />

con luci soffuse, può rendere l’attesa meno difficile.<br />

«Abbiamo bisogno di prevedibilità e di controllo»<br />

Veronique continua: «E poi arriva il momento della consultazione.<br />

Nel migliore dei casi, si conosce il medico. In caso<br />

contrario, dovremo mappare la sua faccia e cercare di identificarla».<br />

Al momento indossare una mascherina rende questo<br />

ancora più difficile, mentre i gesti barriera sono un vantaggio<br />

per le persone con DSA perché evitano il contatto<br />

fisico, come stringere la mano. «Va tutto troppo veloce, spesso<br />

ci sono troppe informazioni allo stesso tempo», spiega<br />

Véronique. Descrive che cosa significa per lei andare dal<br />

medico: «È invasivo, fa paura ed è stressante». Queste sono<br />

parole che si applicano al corpo e all’ambiente. Significa<br />

abbandonarsi a qualcosa, abbandonarsi a qualcuno e quindi<br />

Sono necessari notevoli sforzi<br />

di adattamento da parte dei pazienti.<br />

Alcuni accorgimenti da parte<br />

dei curanti possono contribuire a<br />

migliorare la situazione.<br />

perdere un po’ di controllo. Abbiamo bisogno di controllo,<br />

perché la vita è sempre fuori controllo. Per un po’ di tempo<br />

bisognerà mollare la presa, abbandonare il controllo perché<br />

la consultazione abbia luogo, e questo ci costa molto. Dopo<br />

una visita medica, sono esausta, scombussolata. Ho bisogno<br />

di diverse ore per recuperare, ecco perché la mia giornata<br />

sarà dedicata a quest’unica attività. O riusciamo ad andare<br />

dal medico e ad assumercene il peso, il che può portare a<br />

crisi, sovraccarico, o non ci riusciamo, procrastiniamo ed<br />

evitiamo il più possibile».<br />

Veronique può testimoniare verbalmente le sue esperienze,<br />

ma questo non è il caso di tutte le persone con DSA. I familiari<br />

di persone che non parlano con o senza disabilità intellettuali<br />

descrivono problemi che possono essere simili,<br />

anche se ogni situazione è diversa. Spesso, sono richiesti<br />

notevoli sforzi di adattamento da parte dei pazienti e delle<br />

loro famiglie. Anche alcuni accorgimenti, spesso molto semplici,<br />

da parte dei curanti possono migliorare la situazione:<br />

ad esempio informarsi sui bisogni specifici presso la persona<br />

o i suoi familiari, fare foto del luogo e delle persone<br />

prima della consultazione per aumentare la prevedibilità,<br />

annunciare ciò che si sta per fare e avvertire prima di toccare,<br />

essere parsimoniosi con le parole e fare solo una domanda<br />

alla volta.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

91


Pratica infermieristica<br />

L’AUTISMO RACCONTATO IN POESIA<br />

Un mondo da accogliere<br />

«È stato molto difficile per noi genitori capire questa diagnosi.<br />

Al momento dell’annuncio, il mio unico pensiero era: salvare<br />

mio figlio. Cosa devo fare? Qual è il protocollo? All’epoca,<br />

mi fu detto di tornare dopo due anni per rivedere il suo<br />

sviluppo. Siamo stati noi a vedere i segni premonitori, come<br />

la difficoltà nello sviluppo del linguaggio fino all’età di sei<br />

anni. Il pediatra mi rassicurava dicendo che era il maggiore,<br />

Véronique Barathon è una peer practitioner che usa la sua creatività<br />

per esprimere ciò che è l’autismo.<br />

Ogni persona presenta delle<br />

specificità nella sua comunicazione,<br />

nella sua comprensione, nelle<br />

sue particolarità sensoriali, nei suoi<br />

comportamenti. Questo vale per<br />

qualsiasi individuo e in modo particolare<br />

per le persone neurotopiche.<br />

Non mi sento handicappata, mi sento non integrata<br />

dalla società.<br />

Non mi sento strana, mi sento diversa dal modo in cui<br />

si comporta la maggior parte della gente.<br />

Non mi sento troppo sensibile, mi sento più ricettiva<br />

degli altri.<br />

Non mi sento limitata nei miei interessi, mi sento molto<br />

più appassionata di quelli che mi circondano.<br />

Non mi sento chiusa in me stessa, sento il bisogno di<br />

proteggermi dal vostro caos.<br />

Non mi sento ansiosa, ho solo paura delle vostre reazioni.<br />

Non vivo in una bolla.<br />

Vivo in un mondo dove mi rispetto, dove sono rassicurata<br />

di vivere il mio quotidiano, in un mondo dove la vita va più<br />

lenta, dove conosco ogni angolo, dove i miei colori lasciano<br />

il posto al vostro pallore.<br />

Ve la sentite di adattare il vostro mondo perché io possa<br />

aprire il mio?<br />

Véronique Barathon<br />

(Tradotto dal francese, versione originale vedi pagina 60)<br />

Una diagnosi e un sostegno difficili da ottenere<br />

I DSA sono molto eterogenei e in alcune situazioni i pazienti<br />

possono essere accompagnati da team educativi o dalla famiglia.<br />

I membri della famiglia sono spesso risorse preziose<br />

che conoscono il funzionamento e i bisogni specifici del loro<br />

caro. È importante considerare la competenza dei familiari,<br />

così come l’impatto del loro coinvolgimento nella vita quotidiana<br />

di una persona con DSA.<br />

Il figlio di Isabelle Steffen ha sei anni quando gli viene diagnosticato<br />

un disturbo autistico atipico dello sviluppo. Dice:<br />

un maschio. Ho dovuto insistere molto per ottenere aiuto,<br />

tutti tendevano a banalizzare. Abbiamo iniziato a leggere<br />

molto sull’argomento fin quando un giorno una madre lo ha<br />

spiegato in modo diverso e allora l’ho riconosciuto. C’è voluto<br />

molto tempo per trovare i professionisti giusti con i metodi<br />

giusti. Anni difficili per tutti».<br />

Fratelli e sorelle dimenticati nella presa a carico<br />

Elodie, la sorella più giovane di due anni, parla della dinamica<br />

atipica in cui è cresciuta: «Come sorella, all’interno della famiglia<br />

assumi quasi involontariamente il ruolo di terzo genitore.<br />

Da bambina, spesso ero in grado di capire e comunicare con<br />

mio fratello meglio dei miei genitori. Così si abbandona rapidamente<br />

il proprio ruolo di sorella, di bambina. Non si accetta di<br />

riuscire a fare certe cose prima di tuo fratello, che è più grande.<br />

Ci si sente molto rapidamente e molto presto responsabili del<br />

benessere del proprio fratello o sorella e si capisce altrettanto<br />

rapidamente che ciò durerà per tutta la vita. Si capisce l’ansia<br />

dei genitori al pensiero che un giorno non ci saranno più. Anche<br />

se non ho chiesto nulla e sarà mia responsabilità per il resto<br />

della mia vita, sono responsabile per mio fratello. E questo condiziona<br />

gran parte delle prospettive per il futuro».<br />

Elodie parla dell’accompagnamento del fratello ai vari appuntamenti<br />

medici (logopedia, psichiatria infantile, ecc.): «Siamo<br />

sempre in questo ambiente che è speciale per un bambino.<br />

Purtroppo, i professionisti non prendono tempo per il fratello<br />

o la sorella che lo accompagna. Non è il ruolo di nessuno. Il<br />

professionista è lì per il bambino, risponde alle domande dei<br />

genitori, noi siamo lì, vediamo, percepiamo tutto, tutte le emozioni,<br />

la tristezza, l’angoscia dei genitori, la fatica. E cavalchiamo<br />

l’onda cercando di trovare un posto. Mi piacerebbe promuovere<br />

il posto dei fratelli nella differenza, perché siamo un<br />

po’ i dimenticati della famiglia».<br />

92 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


LA GALLERIA SYNDROME ARTISTIQUE<br />

Un altro sguardo<br />

Elodie prosegue: «Mi sarebbe piaciuto essere in un gruppo<br />

con altri ragazzi che stavano vivendo la stessa cosa. Vediamo<br />

che i genitori, che hanno già un figlio che sta male, cercano<br />

di fare del loro meglio. Tutti sono a disagio. Quindi spesso<br />

cerchiamo di minimizzare, di relativizzare. E questo ha l’effetto<br />

di annullare il sentimento che stai provando. Il pediatra<br />

non mi ha mai chiesto come me la passavo a casa. Avrei<br />

voluto potermi esprimere con qualcuno che potesse ascoltare,<br />

per sdrammatizzare la sofferenza, faccia a faccia, senza i<br />

genitori. C’è un tabù sull’autismo, ma non solo su questo. Il<br />

legame fraterno riguarda molte persone, e ci sono così tante<br />

differenze, la disabilità, la malattia cronica, la fine della vita,<br />

la comunità LGBT. Spesso ci dimentichiamo dei fratelli e<br />

delle sorelle».<br />

Una foto dell’artista Isabel Pillet.<br />

Nel pieno centro di Losanna, la galleria Syndrome artistique<br />

espone artisti con disturbi dello spettro autistico. Questo<br />

spazio espositivo si propone anche come luogo di informazione<br />

e condivisione per sostenere le persone autistiche e<br />

per sensibilizzare la popolazione.<br />

www.syndromeartistique.ch<br />

relle non vi si rivolgeranno subito, si diranno: «Beh, qualcuno<br />

ha pensato che anch’io potrei essere in difficoltà».<br />

Interessarsi alla questione dell’autismo, alle esperienze delle<br />

persone interessate, dei pazienti e dei familiari, significa mettere<br />

in discussione il nostro rapporto con la differenza, l’alterità<br />

e i valori che vogliamo incarnare nella nostra attività<br />

professionale. Ogni persona presenta delle specificità nella<br />

sua comunicazione, nella sua comprensione, nelle sue particolarità<br />

sensoriali, nei suoi comportamenti. Questo vale per<br />

qualsiasi individuo, e in modo particolare per le persone neurotipiche.<br />

Il progetto Ici TSA promuove l’idea che prendendo<br />

in considerazione i bisogni specifici inerenti ai DSA e ai disturbi<br />

associati, l’accesso alle cure sarà migliorato. Questo è<br />

vero per l’autismo ma anche per tutti i pazienti. Come dice<br />

Isabelle Steffen, «Quando si sa come accogliere e curare qualcuno<br />

con DSA, è possibile farlo per tutti».<br />

Interessarsi al tema dell’autismo, alle<br />

esperienze delle persone interessate,<br />

pazienti e familiari significa mettere<br />

in discussione il nostro rapporto<br />

con la differenza, con l’alterità e con<br />

i valori che si vogliono seguire.<br />

Per favorire gli scambi tra familiari curanti<br />

Isabelle dice anche che quando arriva il momento, poter parlare<br />

con altri genitori, come nel caso dell’associazione Autisme<br />

Suisse Romande per esempio, aiuta a sentirsi meno soli:<br />

«Il fatto di poter parlare e scambiare esperienze con coppie<br />

che stanno vivendo la stessa cosa. Ci danno consigli e trucchi».<br />

Spiega: «Oggi ci sono gruppi per i fratelli nell’ambito dei<br />

DSA, ma ci sono ancora grandi lacune. Se solo nell’ospedale<br />

ci fosse un centro di consulenza per i fratelli che vivono con<br />

fratelli e sorelle con tutti i tipi di differenze o malattie. Senza<br />

limiti di età. Perché chi si è occupato degli adulti di oggi che<br />

hanno vissuto tutta la loro infanzia con un fratello o una<br />

sorella con una differenza?». Entrambe indicano prospettive<br />

concrete di miglioramento: «Ci sono due campi: creare questo<br />

spazio ma anche formare il personale infermieristico. So che<br />

viene loro chiesto molto, ma se potessero avere il riflesso di<br />

dire: «E la famiglia in senso lato? Come vanno le cose a casa?<br />

Sappiate che esiste questo spazio. Anche se i fratelli e le so-<br />

Autori<br />

Delpine Roduit, insegnante, Jérôme Favrod, professore ordinario<br />

SUP,lavorano presso l’Institut et Haute école de la Santé La<br />

Source (HES-SO), a Losanna, Véronique Barathon, peer practitioner,<br />

unità Disturbi dello Spettro Autistico dell’Adulto, Centro<br />

Risorse di Riabilitazione Psicosociale di Lione, Isabelle Steffen,<br />

membro del comitato di Autisme Suisse Romande, cofondatrice<br />

della galleria Syndrome artistique a Losanna, Elodie Steffen, figlia<br />

di Isabelle Steffen.<br />

Contatto: d.roduit@ecolelasource.ch.<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

93


Covid-19<br />

Un percorso accelerato per potenziare i team nelle medicine intensive<br />

Formazione: una necessità anche<br />

durante la crisi sanitaria<br />

Dall’esigenza di rinforzare i team nelle medicine intensive (MI) per far fronte ai carichi<br />

di lavoro dettati dalla pandemia, alla possibilità di creare un’opportunità di crescita<br />

professionale per molti infermieri: il passo è stato fatto grazie ad una formazione teoricopratica<br />

di sette giorni. E si scoprono nuovi orizzonti di competenze, interesse,<br />

collaborazione e solidarietà.<br />

Testo: Cristina Sommacal Boggini, Annalisa Speziali, Paola Bertoletti<br />

Ospedale di Bellinzona, ortopedia, 12<br />

febbraio 2020<br />

Il telefono squilla… «Ciao Sara, sono Eleonora,<br />

la tua capo settore, da domani te<br />

la sentiresti di andare a lavorare in medicina<br />

intensiva all’ospedale di Locarno?<br />

I pazienti affetti da Covid che necessitano<br />

di cure intensive continuano ad aumentare<br />

e dobbiamo aprire altri quattro<br />

reparti di medicina intensiva».<br />

Silenzio, lungo silenzio, poi la riposta:<br />

«Ma io non ho mai lavorato in medicina<br />

intensiva, sono anni che lavoro in ortopedia,<br />

non so se me la sentirei, mi spaventa<br />

questa tua richiesta, non ho le<br />

competenze, mi fa molta paura…» 1<br />

Questa è stata la telefonata che nel mese<br />

di febbraio, all’arrivo del Covid in Ticino,<br />

molti infermieri ed infermiere<br />

dell’Ente Ospedaliero Cantonale (EOC)<br />

hanno ricevuto e alla quale tutti hanno<br />

risposto presente! L’hanno fatto superando<br />

emozioni molto contrastanti:<br />

emozioni positive di curiosità, interesse,<br />

solidarietà, ma anche emozioni negative<br />

di paura, preoccupazione, frustrazione<br />

e stanchezza, causata da<br />

lunghe notti insonni trascorse col pensiero<br />

ossessionante di quel reparto che<br />

si prende cura di pazienti tanto impegnativi<br />

e complessi. Poi è giunta la tregua<br />

estiva, dove ognuno ha cercato di<br />

dimenticare, allontanare, elaborare il<br />

vissuto e ricostruire una certa normalità,<br />

che però è stata presto vanificata<br />

quando a settembre ha iniziato a montare<br />

quella che sarebbe stata la seconda<br />

ondata: più lenta ma più caparbia, ostinata,<br />

interminabile, infida. Una seconda<br />

ondata che non avrebbe concesso nessuna<br />

tregua, sfiancando progressivamente<br />

tutto il personale curante.<br />

Come affrontare la seconda ondata<br />

E allora si sono messi in campo altri<br />

mezzi per affrontarla: bisognava ripercorrere<br />

quanto fatto in primavera per<br />

evitare gli stessi errori, occorreva rileggere<br />

e analizzare le varie inchieste fatte<br />

per ritrovare i bisogni insoddisfatti del<br />

personale curante e infermieristico e<br />

volgere lo sguardo fuori dal Ticino per<br />

capire cosa stessero facendo i colleghi<br />

d’oltralpe. 2<br />

Durante la simulazione vengono illustrati i principi di base e il monitoraggio del paziente critico.<br />

Foto EOC<br />

Le difficoltà del personale<br />

Una delle difficoltà è stata messa in evidenza<br />

da chi è stato chiamato ad affiancare<br />

il personale delle MI: infermieri<br />

senza competenze specifiche in area<br />

critica che dall’oggi al domani sono stati<br />

catapultati in un reparto ad alta intensità<br />

di cura. Facile immaginare quali<br />

fossero i timori legati alle competenze<br />

e le preoccupazioni d’ordine emotivo<br />

degli infermieri di supporto. Appare poi<br />

un’ulteriore difficoltà, risentita fortemente<br />

da infermieri e capo reparto specializzati<br />

in MI, che di punto in bianco<br />

si sono dovuti confrontare con una mescolanza<br />

di personale infermieristico,<br />

94 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


dove ad infermieri specializzati in MI e<br />

studenti post-diploma in MI venivano<br />

ad aggiungersi aiutanti da ogni dove<br />

(reparti di degenza, riabilitazione, anestesia,<br />

infermieri assenti da anni dalla<br />

pratica, ecc.), per curare pazienti estremamente<br />

complessi.<br />

Garantire sicurezza e qualità<br />

delle cure<br />

Grazie alla collaborazione di Annette<br />

Biegger, capo area infermieristica EOC,<br />

che ne aveva intuito la necessità fin da<br />

inizio ottobre, e del professor Paolo<br />

Merlani, capo dipartimento area critica,<br />

la formazione per il personale infermieristico<br />

chiamato a sostenere i team in<br />

MI è stata progettata, condivisa e attuata<br />

in poche settimane. La finalità della<br />

formazione è stata chiara sin da principio:<br />

fornire, entro il 31 dicembre, a 30<br />

infermieri diplomati in cure generali<br />

(ICG) i principi di base e le competenze<br />

La paura è l’emozione<br />

più difficile da gestire.<br />

Il dolore si piange,<br />

la rabbia si urla, ma la<br />

paura si aggrappa<br />

silenziosamente al cuore.<br />

G. D. Roberts.<br />

essenziali per essere di supporto ai<br />

team infermieristici specializzati di MI,<br />

in un contesto di emergenza sanitaria,<br />

garantendo cure infermieristiche ad alta<br />

complessità assistenziale sicure e di<br />

qualità.<br />

Altrettanto chiara, e ripetutamente sottolineata<br />

a tutti i livelli gerarchici, la<br />

regola secondo cui gli ICG non si sarebbero<br />

assunti la responsabilità della cura<br />

dei pazienti di MI, che doveva continuare<br />

ad essere prerogativa del personale<br />

infermieristico con un post-diploma<br />

in MI.<br />

Il percorso proposto prevedeva un sistema<br />

formativo modulare, costituito da<br />

52 ore totali. La formazione si è svolta<br />

nei mesi di novembre e dicembre: il primo<br />

modulo consisteva in due giorni di<br />

teoria (al centro di simulazione CESI di<br />

Lugano) e uno di stage in un reparto di<br />

MI EOC, nei quali venivano illustrati i<br />

principi di base e il monitoraggio del<br />

paziente critico. Il secondo modulo prevedeva<br />

due giorni di teoria e due di stage<br />

dedicati agli aspetti diagnostici, tecnici<br />

e procedurali nel paziente critico<br />

con insufficienza respiratoria Covid-19,<br />

ai trattamenti di supporto respiratorio,<br />

di cura ed assistenza e ai principi generali.<br />

A sostegno dei giorni di stage è<br />

stata distribuita una guida orientativa<br />

che ha tracciato la linea delle tematiche<br />

da sperimentare, ed è stata consegnata<br />

una sorta di vademecum tascabile con<br />

le mappe riassuntive dei concetti trattati.<br />

È stata inoltre creata una piattaforma<br />

moodle, dove è stato messo a disposizione<br />

del materiale di base e di approfondimento.<br />

La piattaforma è stata usata<br />

anche per la valutazione delle conoscenze<br />

maturate. Le attitudini e le competenze<br />

sono state sviluppate e valutate<br />

dai colleghi specialisti MI che hanno<br />

sostenuto, accompagnato e lavorato con<br />

gli infermieri CG.<br />

Sviluppo di competenze collettive<br />

Questo progetto ha richiesto a tutto il<br />

personale della MI di scendere in campo,<br />

dapprima per analizzare i bisogni<br />

che hanno permesso lo sviluppo di una<br />

formazione allineata alle esigenze, poi<br />

per le lezioni in aula (costruite, coordinate<br />

ed erogate dal servizio formazione<br />

EOC in collaborazione con i tutor MI e<br />

un medico MI) e infine per gli accompagnamenti<br />

durante gli stage e il supporto<br />

per il materiale usato soprattutto<br />

per le simulazioni.<br />

L’utilizzo di diverse metodologie di apprendimento<br />

nella formazione impartita<br />

ha permesso di sviluppare le competenze<br />

necessarie per agire in situazione<br />

di emergenza sanitaria con alto carico<br />

lavorativo, contribuendo a consolidare<br />

competenze collettive e salvaguardando<br />

parallelamente la sicurezza degli<br />

scenari di cura e del personale curante.<br />

Personale motivato e soddisfatto<br />

Grazie anche a questo percorso l’infermiere<br />

ha assunto maggiore consapevolezza<br />

delle proprie responsabilità e dei<br />

propri limiti di autonomia, e di rimando<br />

la capacità di valutare criticamente il<br />

proprio operato ne è uscita rafforzata.<br />

I punteggi di valutazione del corso (scala<br />

da 1–6) si sono situati a 5.72, i feed<br />

back verbali hanno espresso esiti particolarmente<br />

favorevoli, riassumibili nella<br />

soddisfazione per un corso completo,<br />

vissuto con entusiasmo e fonte di motivazione<br />

personale e professionale.<br />

Commenti positivi e lusinghieri sono<br />

stati espressi anche dal personale specializzato<br />

della MI, che si è trovato a<br />

lavorare con le persone che hanno seguito<br />

il corso.<br />

Concludendo, si può certamente affermare<br />

che l’incontro fra il bisogno operativo<br />

di far fronte ad una pandemia<br />

attraverso l’aumento di letti in MI, il<br />

desiderio dei partecipanti di formarsi, e<br />

l’entusiasmo di ogni persona coinvolta<br />

sono stati gli elementi di forza del progetto.<br />

Ospedale di Bellinzona, ortopedia, 15<br />

dicembre 2020<br />

Alcuni giorni dopo la fine del corso un’infermiera<br />

che vi ha partecipato scriveva<br />

così alla sua responsabile:<br />

«Cara Eleonora, grazie per avermi dato<br />

la possibilità di frequentare il corso, mi<br />

sento carica, molto motivata e pronta ad<br />

andare a dare una mano in medicina<br />

intensiva, ti do la mia piena disponibilità<br />

e spero che questo succeda presto per<br />

poter mettere in pratica quanto appreso.<br />

Grazie! Sara».<br />

1 L’episodio è reale, ma nomi e luoghi sono<br />

fittizi.<br />

2 Z-INA Kursangebot (dipartimento militare,<br />

servizio sanitario coordinato della Confederazione<br />

elvetica), è un corso composto<br />

da quattro giornate di formazione teorica<br />

e cinque giornate di stage, che era stato<br />

proposto agli ospedali interessati in lingua<br />

tedesca.<br />

Autrici<br />

Cristina Sommacal Boggini, capo settore<br />

MI Ospedale Regionale Bellinzona<br />

e Valli, coordinatrice infermieristica<br />

Servizio Medicina intensiva EOC<br />

Annalisa Speziali, formatrice EOFORM<br />

sede ORL, infermiera MI<br />

Paola Bertoletti, Vice Responsabile<br />

EOFORM, Responsabile Formazione<br />

Infermieristica EOC<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

95


Il lato oscuro delle cure<br />

Nessun riconoscimento e mancanza di considerazione<br />

Rilevanti per il sistema,<br />

ma sfruttati<br />

20 anni dopo il suo primo stage, l’autrice di questo articolo non poteva più sopportare<br />

le condizioni di lavoro inaccettabili. A causa della mancanza di apprezzamento e la cattiva<br />

coscienza di non essere più in grado di fornire cure in modo professionale, responsabile<br />

e premuroso, ha lasciato la professione.<br />

Testo: Jasmina Robl<br />

Cosa deve succedere perché lo stato intraprenda<br />

finalmente un’azione efficace<br />

contro la crisi delle cure? Sono passati<br />

diversi anni dalla presentazione dell’iniziativa<br />

sulle cure; il parlamento non<br />

sembra ancora dare priorità alle sue<br />

rivendicazioni e sta cincischiando all’infinito<br />

con un debole controprogetto.<br />

20 anni fa ho fatto il mio primo stage al<br />

KiSpi (Kinderspital) di Zurigo. Il personale<br />

infermieristico fece uno sciopero<br />

contro la discriminazione salariale. Riducemmo<br />

le operazioni il più possibile<br />

senza mettere in pericolo i pazienti.<br />

Andammo anche in tribunale per la parità<br />

di salario – e ottenemmo una grande<br />

vittoria: il cantone dovette pagarci<br />

280 milioni di franchi di arretrati! Il verdetto<br />

mostrò tutta la portata della nostra<br />

mancata retribuzione (che si manifesterà<br />

anche nelle nostre pensioni<br />

– anche questo mi fa molto arrabbiare).<br />

Addio alle cure<br />

Non posso più sopportare la discriminazione<br />

che ho vissuto, e ho deciso di<br />

lasciare il lavoro di infermiera, la mia<br />

amata professione, alla quale ho dedicato<br />

così tanto del mio cuore e della mia<br />

anima per così tanto tempo. Il motivo: le<br />

Le vostre testimonianze<br />

Raccontateci le<br />

vostre esperienze<br />

Ci sono malintesi che volete segnalare?<br />

Scriveteci all’indirizzo:<br />

redaktion@sbk-asi.ch<br />

condizioni di lavoro inaccettabili, la coscienza<br />

sporca di non poter rendere<br />

giustizia ai pazienti e alle famiglie che<br />

sono sottoposte a un forte stress fisico<br />

e mentale. Lavoro con persone, non<br />

con macchine, e troppo spesso manca il<br />

tempo per svolgere le cure in modo professionale,<br />

responsabile e premuroso.<br />

Ho appena letto l’articolo di P.-A. Wagner<br />

«Not ready to make nice anymore»<br />

in «Cure infermieristiche» 05/2019:<br />

ringrazio l’ASI per il suo grande impegno<br />

a favore del nostro gruppo professionale<br />

e per avergli dato voce! Questo<br />

testo arriva dritto al cuore. Non<br />

capisco il cinismo della politica e voglio<br />

giustizia!<br />

Mancanza di considerazione<br />

I nostri salari sono un aspetto; ma soprattutto<br />

si tratta della valorizzazione<br />

del nostro lavoro. Quali sono gli obiettivi<br />

(minimi) da raggiungere in tal senso:<br />

• segni di riconoscimento come sconti<br />

sui trasporti pubblici, posti auto riservati,<br />

premi di cassa malati ridotti,<br />

un regalo di Natale, bonus per impieghi<br />

straordinari, aumenti salariali<br />

adeguati;<br />

• periodi di riposo, sistemi di turni e<br />

piani di servizio che non ci costringano<br />

a ridurre il nostro carico di lavoro<br />

(e quindi ad accettare pensioni più<br />

basse!) o ad abbandonare del tutto la<br />

professione;<br />

• posizioni chiave che tengano conto<br />

della crescente complessità delle<br />

cure.<br />

La scienza dimostra che la mancanza<br />

di personale qualificato porta a più<br />

complicazioni, che costano molto di<br />

più del personale necessario per prevenirle.<br />

È così complicato da capire?<br />

• salari e opportunità di sviluppo che<br />

riflettono le crescenti richieste della<br />

professione infermieristica – e il suo<br />

valore di mercato! Nessuna professione<br />

maschile accetterebbe questa<br />

discrepanza tra retribuzione e rendimento;<br />

• la salute del personale infermieristico<br />

deve essere protetta – incondizionatamente!<br />

Dopo un anno dalla pandemia<br />

di coronavirus, manca ancora il<br />

materiale di protezione e molti datori<br />

di lavoro stanno violando il loro obbligo<br />

di tutela.<br />

Nei miei 20 anni di lavoro come infermiera<br />

ho incontrato tante colleghe altamente<br />

qualificate, indispensabili e meravigliose;<br />

molte di loro hanno lasciato<br />

la professione perché il loro lavoro le<br />

faceva ammalare – o per evitare di ammalarsi.<br />

È preoccupante come i neolaureati<br />

di oggi siano sovraccarichi di lavoro<br />

e portati al burnout – ne conosco<br />

tanti che vivono il loro lavoro quotidiano<br />

come un incubo e ogni giorno hanno<br />

paura di andare al lavoro.<br />

Bisogna farsi sentire<br />

Quindi, 20 anni dopo lo sciopero di Zurigo<br />

e nell’Anno delle infermiere e delle<br />

levatrici non è forse il momento di ribellarsi<br />

di nuovo? Rilevanti per il sistema,<br />

ma sfruttati ed esauriti: bisogna dire<br />

basta! È il momento per tutti noi infermiere<br />

e infermieri di porre fine a tutto<br />

questo! Tutti noi curanti in Svizzera ci<br />

dobbiamo battere insieme per difendere<br />

il valore delle cure e unirci in coro.<br />

Spero sinceramente che le cure arrivino<br />

presto – e non tra altri 20 anni! – ad<br />

acquisire maggior peso, il rispetto e il<br />

riconoscimento che meritano, come è<br />

ovvio che sia.<br />

96 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Coronavirus<br />

IO MI FARÒ<br />

VACCINARE.<br />

Patrick Hässig,<br />

infermiere diplomato, è convinto<br />

dell’utilità delle vaccinazioni e vuole<br />

proteggersi dalle conseguenze<br />

gravi di una malattia COVID-19.<br />

Informatevi su<br />

ufsp-coronavirus.ch/vaccinazione<br />

o telefonando allo 058 377 88 92<br />

e prendete la vostra decisione<br />

personale di vaccinazione.<br />

Campagna di informazione patrocinata dalle seguenti organizzazioni:


SBK-ASI Info<br />

Die Entscheidung fällt im März<br />

Die Spannung nimmt zu: Am 19. März 2021 findet im Parlament die Schlussabstimmung<br />

über den Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative statt. Obwohl die Fakten schon lange auf<br />

dem Tisch liegen, sieht es nicht so aus, als ob die PolitikerInnen unseren Forderungen<br />

nach besseren Arbeitsbedingungen und einer bedarfsgerechten Personalausstattung<br />

nachkommen wollen. Damit wird die Volksabstimmung zum wahrscheinlichen Szenarium.<br />

Die Impfungen gegen das Coronavirus haben begonnen und langsam zeichnet sich<br />

ein Licht am Ende des Tunnels ab. Dennoch wird der Kongress am 12. Mai virtuell durchgeführt.<br />

Ein interessantes, vielseitiges Programm mit namhaften Persönlichkeiten aus<br />

der Pflegewelt und der Politik erwartet Sie (s. Seite 9). Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme<br />

am Kongress. Mehr denn je braucht der SBK Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen, um<br />

seine Arbeit fortzusetzen. Herzlichen Dank!<br />

La décision sera prise en mars<br />

La tension monte quant à l’initiative sur les soins infirmiers et nous saurons bientôt si<br />

une votation aura lieu. En effet, le 19 mars, les parlementaires procéderont au vote final.<br />

Malgré les preuves scientifiques, les élus ne semblent pas décidés à améliorer les conditions<br />

de travail ni à prévoir des dotations en personnel qui répondent aux besoins. La votation<br />

populaire devient donc un scénario fort probable. Quant à la vaccination contre le<br />

Covid, elle a certes démarré et laisse envisager une sortie du tunnel. Mais d’ici là, notre<br />

congrès se tiendra encore sous forme virtuelle, le 12 mai, avec un programme passionnant.<br />

Je vous invite à ne pas rater cette occasion unique de découvrir des personnalités<br />

infirmières charismatiques (pages 53). Pour poursuivre ses activités, l’ASI a besoin plus<br />

que jamais de votre soutien et de votre confiance – je vous en remercie énormément.<br />

Si deciderà a marzo<br />

Per quanto riguarda l’iniziativa sulle cure, la tensione sta<br />

salendo e presto sapremo se ci sarà una votazione. Infatti,<br />

il Parlamento procederà al voto finale il 19 marzo.<br />

Nonostante l’evidenza scientifica, non sembra esserci<br />

la volontà di migliorare le condizioni di lavoro o di fornire<br />

livelli di personale che soddisfino i bisogni. Il voto<br />

popolare diventa quindi uno scenario altamente probabile.<br />

Intanto la vaccinazione contro il Covid è ormai iniziata<br />

e si inizia a intravedere una luce in fondo al tunnel.<br />

Ma nel frattempo, il nostro congresso del 12 maggio<br />

si terrà ancora in forma virtuale, con un programma entusiasmante.<br />

Vi invito a non perdere questa opportunità<br />

unica di scoprire personalità carismatiche (pagina<br />

87). Sono lieto di accogliervi al congresso e<br />

vi ringrazio per il vostro sostegno e la<br />

vostra fiducia.<br />

Franz Elmer<br />

Vizepräsident des SBK<br />

Vice-président de l’ASI<br />

Vice-presidente dell’ASI<br />

98 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


SBK Schweiz<br />

Volksinitiative «Für eine starke Pflege»<br />

Showdown im März<br />

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Am 3. März diskutiert der Nationalrat<br />

über den Gegenvorschlag zur Volksinitiative für eine starke Pflege, am<br />

8. März der Ständerat. Bleiben die Differenzen bestehen, kommt es zur<br />

Einigungskonferenz. Die Schlussabstimmung findet am 19. März statt.<br />

Am 31. März wird das Initiativkomitee entscheiden, ob es die Pflegeinitiative<br />

zurückzieht oder an ihr festhält. Kommt die Initiative vor das Volk,<br />

ist eine Abstimmung am 26. September oder am 28. November realistisch.<br />

Die nationalrätliche Kommission hält an der Verpflichtung der Kantone<br />

zur finanziellen Unterstützung der Ausbildung von Pflegefachpersonen<br />

fest. Zudem sollen Pflegefachpersonen bestimmte Leistungen direkt bei<br />

den Krankenkassen abrechnen können, ohne dass dafür eine Vereinbarung<br />

mit den Kassen notwendig ist. Die ständerätliche Kommission lehnt<br />

diese beiden Forderungen ab. In beiden Kammern abgelehnt wurden die<br />

Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen und für eine bedarfsgerechte<br />

Personalausstattung. Der SBK ist nach wie vor fest davon überzeugt,<br />

dass nur ein Gesamtpaket gewährleisten wird, dass sich die Situation in<br />

der Pflege langfristig verbessert.<br />

Aktuelle Informationen finden Sie auf www.sbk-asi.ch > Aktuell<br />

ASI Suisse<br />

ASI Svizzera<br />

Iniziativa popolare «Per cure infermieristiche<br />

forti»<br />

Ultime discussioni<br />

in marzo<br />

La situazione riguardo all’iniziativa<br />

sulle cure si sta evolvendo rapidamente.<br />

Il 3 marzo, il Consiglio nazionale ha<br />

già deliberato sul controprogetto indiretto.<br />

L’8 marzo sarà il turno del Consiglio<br />

degli Stati. Se ci sono ancora differenze<br />

di opinione, si terrà una<br />

conferenza di conciliazione. La votazione<br />

finale si terrà il 19 marzo. Il 31<br />

marzo, il comitato d’iniziativa deciderà<br />

se ritirare o mantenere l’iniziativa. Se<br />

l’iniziativa viene mantenuta, il voto<br />

avrà luogo probabilmente il 26 settembre<br />

o il 28 novembre 2021. La Commissione<br />

della sanità del Consiglio nazionale<br />

mantiene l’obbligo dei cantoni di<br />

sostenere finanziariamente la formazione<br />

delle infermiere e ritiene che il<br />

personale infermieristico debba poter<br />

fatturare certe prestazioni direttamente<br />

agli assicuratori malattia senza la necessità<br />

di stipulare una convenzione.<br />

Da parte sua, la commissione competente<br />

del Consiglio degli Stati non accetta<br />

queste due richieste. Tuttavia, entrambe<br />

le Camere sono unanimi nel<br />

respingere le richieste volte a migliorare<br />

le condizioni di lavoro e a garantire<br />

un organico che risponda alle esigenze.<br />

L’ASI rimane fermamente convinta che<br />

solo affrontando tutti questi punti sarà<br />

possibile garantire un miglioramento a<br />

lungo termine della situazione infermieristica.<br />

Informazioni aggiornate sono disponibili su<br />

www.sbk-asi.ch > Actuel<br />

Initiative populaire «Pour des soins infirmiers forts»<br />

Derniers débats en mars<br />

La situation concernant l’initiative sur les soins infirmiers<br />

va maintenant évoluer rapidement. Le 3 mars, le Conseil<br />

national a déjà délibéré au sujet du contre-projet indirect.<br />

Le 8 mars, ce sera au tour du Conseil des Etats. Si des divergences<br />

subsistent, une conférence de conciliation aura<br />

lieu. Le vote final se tiendra le 19 mars. Le 31, le comité<br />

d’initiative décidera du retrait ou du maintien de l’initiative.<br />

En cas de maintien, la votation aura vraisemblablement<br />

lieu le 26 septembre ou le 28 novembre 2021.<br />

La commission de la santé du Conseil national maintient<br />

l’obligation des cantons de soutenir financièrement la<br />

formation des infirmières; en outre, elle considère que les<br />

infirmières et infirmiers doivent pouvoir facturer certaines<br />

prestations directement aux assureurs-maladie sans que<br />

cela nécessite de convention avec eux. De son côté, la commission<br />

compétente du Conseil des Etats n’accepte pas ces<br />

deux demandes. Les deux Chambres sont toutefois unanimes<br />

pour rejeter les revendications visant à améliorer les<br />

conditions de travail et à assurer une dotation en personnel<br />

qui réponde aux besoins. L’ASI reste fermement convaincue<br />

que seul l’ensemble de ces points permettra de garantir que<br />

la situation des soins infirmiers s’améliore à long terme.<br />

Les informations actuelles sont disponibles sur le site<br />

www.sbk-asi.ch > Actuel<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

99


Der Gutschein ist bis am 31.12.2022 gültig.<br />

SBK-ASI Info<br />

SBK Schweiz<br />

Mitgliederumfrage 2021<br />

Hohe Beteiligung<br />

Genau 5545 SBK-Mitglieder haben zwischen dem 27. Januar<br />

und dem 12. Februar an der Online-Umfrage des SBK teilgenommen.<br />

Das entspricht 29 % der kontaktierten Personen.<br />

Die Mitglieder bewerten den SBK insgesamt positiver als in<br />

der Umfrage vor fünf Jahren. Die sehr umfassenden Ergebnisse<br />

– 20 % der befragten Personen haben ihre Aussagen<br />

zusätzlich kommentiert – werden in den nächsten Wochen<br />

und Monaten im Detail im Zentralvorstand und in den Sektionen<br />

analysiert. Eine ausführliche Berichterstattung über<br />

die Ergebnisse und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen<br />

ist für die Mai-Ausgabe der «<strong>Krankenpflege</strong>» geplant.<br />

Insgesamt 3994 Mitglieder haben an der Verlosung eines<br />

Gutscheins im Wert von 500 Franken für ein Wochenende<br />

in einem Schweizer Wellness-Hotel teilgenommen. Die<br />

23-jährige Rahel Tanner aus Olten wurde von der Glücksfee<br />

als Gewinnerin gezogen. Vor zwei Jahren hat sie ihr HF-<br />

Studium als diplomierte Pflegefachfrau abgeschlossen und<br />

arbeitet seitdem in der Akut-Geriatrie im Kantonsspital<br />

Olten. Die Übergabe des Gutscheins erfolgte per Zoom.<br />

Der SBK dankt allen Mitgliedern für ihre Teilnahme an der<br />

Umfrage. Die Ergebnisse werden die Entwicklung des Verbandes<br />

in den nächsten Jahren prägen.<br />

ASI Suisse<br />

Enquête 2021 auprès des membres de l’ASI<br />

Une participation élevée<br />

Entre le 27 janvier et le 12 février 2021, 5545 membres de<br />

l’ASI ont participé à l’enquête en ligne de l’ASI, soit 29 pourcents<br />

des personnes contactées. Dans l’ensemble, ils évaluent<br />

l’ASI de manière plus positive que lors du sondage<br />

mené il y a cinq ans. Les réponses obtenues sont très complètes,<br />

vingt pourcents des répondants ayant ajouté des<br />

commentaires. Elles seront analysées en détail par le Comité<br />

central et dans les sections au cours des prochaines semaines<br />

et des mois à venir. Un article détaillé sur les résultats<br />

et les conclusions qui en seront tirés paraîtra en mai<br />

dans Soins infirmiers. Prsque 4000 membres ont participé<br />

au tirage au sort d’un bon d’une valeur de 500 francs pour<br />

un week-end dans un hôtel spa en Suisse. Rahel Tanner, 23<br />

ans, est l’heureuse gagnante. Elle a terminé sa formation en<br />

soins infirmiers il y a deux ans et travaille depuis en gériatrie,<br />

à l’Hôpital cantonal d’Olten. Le bon lui a été remis par<br />

Zoom.<br />

L’ASI remercie tous les membres qui ont participé à cette<br />

enquête. Les résultats obtenus influenceront le développement<br />

de l’association pour les prochaines années.<br />

Sébastien Bourquin<br />

Gutschein im Wert von CHF 500<br />

für<br />

Rahel Tanner<br />

wohnhaft in 4600 Olten<br />

Dieser Gutschein kann für ein Wochenende für zwei Personen in einem Schweizer Wellness-Hotel<br />

verwendet werden. Der Preis wird nicht in bar ausbezahlt.<br />

Die glückliche Gewinnerin Rahel Tanner arbeitet als<br />

dipl. Pflegefachfrau im Kantonsspital Olten.<br />

ASI Svizzera<br />

Sondaggio 2021 tra i membri dell’ASI<br />

Alta partecipazione<br />

Tra il 27 gennaio e il 12 febbraio 2021, 5545 membri,<br />

cioè il 29% di quelli contattati, hanno partecipato al<br />

sondaggio online dell’ASI. Nel complesso, valutano l’ASI<br />

più positivamente rispetto al sondaggio condotto cinque<br />

anni fa. Le risposte sono state molto complete, con il<br />

venti per cento degli intervistati che hanno aggiunto<br />

commenti. Saranno analizzate in dettaglio dal comitato<br />

centrale e dalle sezioni nelle prossime settimane e mesi.<br />

Un articolo dettagliato sui risultati e le conclusioni che<br />

se ne possono trarre apparirà a maggio su Cure infermieristiche.<br />

Quasi 4000 membri hanno partecipato all’estrazione di<br />

un buono del valore di 500 franchi per un weekend in<br />

un hotel termale in Svizzera. Rahel Tanner, 23 anni, è<br />

la fortunata vincitrice. Due anni fa ha conseguito il diploma<br />

di infermiera SSS e da allora lavora nel reparto di<br />

geriatria acuta dell’ospedale cantonale di Olten. Il buono<br />

le è stato consegnato tramite Zoom. L’ASI desidera<br />

ringraziare tutti i membri che hanno partecipato a questo<br />

sondaggio. I risultati ottenuti influenzeranno lo sviluppo<br />

dell’associazione per i prossimi anni.<br />

100<br />

<strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2020


Coronavirus<br />

JE ME FERAI<br />

VACCINER.<br />

Michèle Giroud,<br />

experte en soins d’anesthésie diplômée,<br />

souhaite se faire vacciner afin de<br />

rester disponible pour ses patients et<br />

de réduire le risque d’une forme<br />

grave dʼune infection au COVID-19.<br />

Informez-vous sur<br />

ofsp-coronavirus.ch/vaccination<br />

ou au 058 377 88 92 et prenez<br />

votre propre décision.<br />

Michèle Giroud est présidente de la Fédération<br />

suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes.<br />

ASI Suisse<br />

Cette campagne d’information est soutenue par les organisations suivantes :<br />

HighEnd_RZ_BAG_Inserat_CoVi_Impfen_InfoHub_Giroud_Ph03_210x297_co_dfi.indd 2 15.02.21 10:07<br />

Campagne de vaccination de l’OFSP<br />

Deux infirmières et un<br />

infirmier s’impliquent<br />

Avec Michèle Giroud, Franziska<br />

von Arx et Patrick Hässig, deux infirmières<br />

et un infirmier soutiennent<br />

publiquement la campagne d’information<br />

de l’Office fédéral de la santé<br />

publique (OFSP) sur la vaccination<br />

contre le Covid. Sur les trois publicités<br />

publiées dans cette édition, ils<br />

donnent leur avis et disent pourquoi<br />

le personnel infirmier devrait se faire<br />

vacciner. Michèle Giroud préside la<br />

Fédération suisse des infirmières et<br />

infirmiers anesthésistes (FSIA, une association<br />

spécialisée de l’ASI), Franziska<br />

von Arx préside la Société suisse<br />

de médecine intensive (membre collectif<br />

de l’ASI) et Patrick Hässig, infirmier<br />

ES, est un ancien présentateur<br />

radio célèbre en Suisse alémanique.<br />

L’objectif de la campagne de l’OFSP,<br />

soutenue également par l’ASI, est d’informer<br />

la population de manière complète<br />

et transparente sur la vaccination<br />

contre le Covid (cf. annonce<br />

p. 82).<br />

Coronavirus<br />

SBK Schweiz<br />

BAG-Impfkampagne<br />

Pflegefachpersonen<br />

machen mit<br />

Mit Franziska von Arx, Michèle<br />

Giroud und Patrick Hässig beteiligen<br />

sich auch Pflegefachpersonen<br />

an der Informationskampagne des<br />

Bundesamtes für Gesundheit<br />

(BAG) zur Covid-19-Impfung. In<br />

den in dieser Zeitschrift publizierten<br />

Inseraten sagen sie, wieso sie<br />

sich als Pflegefachpersonen impfen<br />

lassen. Franziska von Arx ist<br />

Präsidentin der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Intensivmedizin<br />

(SBK-Kollektivmitglied), Michèle<br />

Giroud Präsidentin der Schweizerischen<br />

Interessengemeinschaft<br />

für Anästhesiepflege<br />

(SBK-Fachverband), der bekannte<br />

ehemalige Radiomoderator<br />

Coronavirus<br />

ICH WERDE<br />

MICH<br />

IMPFEN<br />

LASSEN.<br />

Franziska von Arx,<br />

diplomierte Expertin Intensivpflege,<br />

möchte sich impfen lassen, um mit<br />

gutem Beispiel für ihre Mitarbeitenden<br />

und ihre Familie voranzugehen und<br />

einen Beitrag zur Eindämmung der<br />

Pandemie zu leisten.<br />

Informieren auch Sie sich unter<br />

bag-coronavirus.ch/impfung oder<br />

058 377 88 92 und treffen Sie Ihre<br />

persönliche Impfentscheidung.<br />

Franziska von Arx ist geschäftsführende Präsidentin der<br />

Schweizerischen Gese lschaft für Intensivmedizin.<br />

Patrick Hässig ist Pflegefachmann HF. Ziel der Kampagne, die<br />

auch vom SBK mitgetragen wird, ist, die Menschen umfassend und transparent<br />

über die Covid-19-Impfung zu informieren (s. auch Inserat S. 7).<br />

IO MI FARÒ<br />

VACCINARE.<br />

Patrick Hässig,<br />

infermiere diplomato, è convinto<br />

dell’utilità delle vaccinazioni e vuole<br />

proteggersi dalle conseguenze<br />

gravi di una malattia COVID-19.<br />

Informatevi su<br />

ufsp-coronavirus.ch/vaccinazione<br />

o telefonando allo 058 377 88 92<br />

e prendete la vostra decisione<br />

personale di vaccinazione.<br />

ASI Svizzera<br />

Diese Informationskampagne wird unterstützt durch folgende Organisationen:<br />

HighEnd_RZ_BAG_Inserat_CoVi_Impfen_InfoHub_Arx_Ph03_210x297_co_dfi.indd 1 15.02.21 10:05<br />

Campagna di vaccinazione dell’UFSP<br />

Con il sostegno di due infermiere<br />

e un infermiere<br />

Michèle Giroud, Franziska von Arx e<br />

Patrick Hässig, due infermiere e un<br />

infermiere sostengono pubblicamente<br />

la campagna informativa dell’Ufficio<br />

federale della sanità pubblica<br />

(UFSP) sulla vaccinazione contro il<br />

Covid. Nei tre annunci pubblicati in<br />

questa edizione, esprimono le loro opinioni e dicono perché il<br />

personale infermieristico dovrebbe farsi vaccinare. Michèle Giroud è presidente<br />

della Federazione svizzera delle infermiere e degli infermieri anestesisti (FSIA,<br />

un’associazione specializzata dell’ASI), Franziska von Arx è presidente della Società<br />

svizzera di medicina intensiva (membro collettivo dell’ASI) e Patrick Hässig,<br />

infermiere SSS, è un ex presentatore radiofonico molto conosciuto nella Svizzera<br />

tedesca. L’obiettivo della campagna dell’UFSP, sostenuta anche dall’ASI, è<br />

di informare la popolazione in modo completo e trasparente sulla vaccinazione<br />

contro il Covid (vedi p. 97).<br />

Campagna di informazione patrocinata dalle seguenti organizzazioni:<br />

HighEnd_RZ_BAG_Inserat_CoVi_Impfen_InfoHub_Haessig_Ph03_210x297_co_dfi.indd 3 15.02.21 10:11<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

101


SBK-ASI Info<br />

St. Gallen / Thurgau / Appenzell<br />

Wahlempfehlung<br />

Unterstützen Sie Susan Danubio<br />

zVg<br />

Am 7. März 2021 werden in der Stadt Kreuzlingen die VertreterInnen<br />

der Schulbehörde neu gewählt. Zu den KandidatInnen gehört auch Susan<br />

Danubio, langjähriges Mitglied der Sektion St. Gallen/Thurgau/<br />

Appenzell. Susan Danubio arbeitet als Pflegeexpertin APN in der Genossenschaft<br />

Alterszentrum Kreuzlingen. Nebenamtlich ist sie im<br />

Vorstand der Spitex Region Kreuzlingen, ausserdem engagiert sie sich<br />

im Verein für Pflegewissenschaft (Gerontologie). Seit fünf Jahren ist<br />

Susan Danubio Mitglied der Sekundarschulbehörde Kreuzlingen. Neben<br />

der ordentlichen Behördenarbeit ist sie Ansprechpartnerin für<br />

eines der Schulzentren und nimmt Einsitz in verschiedenen Kommissionen<br />

(Bau, Medien und Informatikanwendung, Lehrerwahl). Als<br />

Präsidentin der Berufswahlkommission setzt sie sich zudem für das<br />

duale Bildungssystem und die Betriebstage ein. Susan Danubio ist<br />

verheiratet und Mutter von drei Kindern. Geben Sie am 7. März Susan<br />

Danubio Ihre Stimme!<br />

www.sbk-sg.ch<br />

Die Pflegeexpertin APN<br />

Susan Danubio engagiert<br />

sich nicht nur für die<br />

Pflege, sondern auch für<br />

eine Schule, die die Individualität<br />

stärkt und auf<br />

das Leben vorbereitet.<br />

St. Gallen / Thurgau / Appenzell<br />

Nachruf<br />

Abschied von<br />

Claudia Knöpfel<br />

Kellenberger<br />

Anfang Jahr erreichte<br />

uns die traurige Nachricht<br />

vom plötzlichen Hinschied<br />

von Claudia Knöpfel.<br />

Völlig überraschend riss sie<br />

eine Krankheit mitten aus dem<br />

Leben. Wir sind tief betroffen.<br />

Mit Claudia Knöpfel verliert die<br />

Sektion St. Gallen/Thurgau/Appenzell<br />

eine aktive Berufsfrau,<br />

die sich mit grossem Engagement für die Berufsbildung<br />

und die Berufsentwicklung eingesetzt hat. Die<br />

Verknüpfung von Theorie und Praxis lagen ihr am<br />

Herzen; entsprechend waren ihre verschiedenen<br />

Tätigkeits felder gelagert.<br />

Fast dreissig Jahre war Claudia Knöpfel in der Sektion<br />

aktive Delegierte. Wir haben ihre sachlichen und spezifischen<br />

Inputs in bildungspolitisch relevanten Themen<br />

stets sehr geschätzt. Uns bleiben die vielen gemeinsamen<br />

Fahrten an die Delegiertenversammlung<br />

des SBK in bester Erinnerung. Wir werden Claudia<br />

Knöpfel und ihren stillen Humor sehr vermissen.<br />

zVg<br />

Claudia Knöpfel<br />

Kellenberger<br />

15.5.1965 bis 12.1.2021<br />

Bern<br />

Basisseminar Leadership Langzeitpflege<br />

Vom Pflege- zum Führungsprofi<br />

Neu bietet die Sektion Bern für Fachpersonen Gesundheit EFZ ein<br />

«Basisseminar Leadership Langzeitpflege» an, das ganz auf die<br />

Bedürfnisse und Kompetenzen dieser Berufsgruppe ausgerichtet<br />

ist. Gerade die Fachpersonen Gesundheit EFZ haben oft in Langzeitinstitutionen<br />

eine Führungsposition inne; eine entsprechende<br />

Ausbildung ist daher unerlässlich.<br />

Bereits im Januar gestartet ist das ebenfalls neue «Basisseminar<br />

Leadership» für dipl. Pflegefachpersonen HF/FH. Der Kurs wurde<br />

kurzerhand und sehr erfolgreich in ein Hybridseminar umgewandelt:<br />

Wo möglich fand Präsenzunterricht statt, wo nicht, wurde<br />

per Zoom unterrichtet. Diese ersten Erfahrungen haben uns<br />

gezeigt, dass auch für zukünftige Seminare ein Hybridmodell<br />

möglich ist.<br />

Weitere Infos finden Sie auf www.sbk-be.ch/kurse<br />

Zentralschweiz<br />

Hauptversammlung<br />

Schriftliche Abstimmung<br />

Der Vorstand der Sektion Zentralschweiz hat entschieden,<br />

die diesjährige Hauptversammlung schriftlich<br />

durchzuführen. Mitglieder der Sektion haben bereits ein<br />

Schreiben mit den entsprechenden Informationen und<br />

dem Link zur Online-Abstimmung erhalten. Wer brieflich<br />

abstimmen möchte, wird gebeten, die Unterlagen bei<br />

der Sektion anzufordern.<br />

Der Vorstand wird die verschiedenen Geschäfte am<br />

10. März 2021 ab 19 Uhr über Zoom vorstellen. Die Mitglieder<br />

haben dann auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.<br />

Die Zugangsdaten werden nach der Anmeldung<br />

kommuniziert. Die Abstimmung läuft bis am 24. März<br />

um 20 Uhr. Nutzen Sie die Möglichkeit – bestimmen Sie<br />

die Ausrichtung der Sektion mit und geben Sie Ihre<br />

Stimme ab.<br />

Informationen unter www.sbk-zentralschweiz.ch.<br />

Anmeldeschluss: 5. März (nachträgliche Anmeldungen<br />

sind in Absprache mit der Sektion möglich).<br />

102 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


SBK-Interessengruppen treffen sich<br />

Corona-Hinweis: Bitte überprüfen Sie rechtzeitig, ob die IG-Treffen durchgeführt werden.<br />

AG / BE / BS / SO / Oberwallis: IG Nephrologie: Daten 2021 offen, Kontakt Ursula Dietrich,<br />

Tel. 031 632 63 63, ursula.dietrich@insel.ch, www.ig-nephrologie.ch.<br />

AG / SO: Freiberufliche Wochenbett: Kontakt Nicole Toffol, wochenbett@hotmail.com,<br />

Tel. 077 455 11 16.<br />

IG Freiberufliche Pflegefachfrauen/-fachmänner Aargau-Solothurn: 8. 3., 10. 5., 6 .9.,<br />

8.11. 2021, Careum Aarau, Kontakt Laura Keller, Tel. 079 221 35 01,<br />

laura.keller@hin.ch.<br />

BS / BL: IG Freiberufliche: 10. 6., 21.10. 2021, 14 bis 17 Uhr, Felix Platter Spital, Basel,<br />

Kontakt Waltraud Walter, 079 416 17 83, walter.muttenz@gmail.com.<br />

IG Gerontologie: Kontakt Susanne Frank, info@sbk-bsbl.ch.<br />

BE: IG ambulante Wochenbettbetreuung: 27. 4., 24. 8., 26.10. 2021, Restaurant Ochsen,<br />

Münsigen, Kontakt Daniela Bösiger, Tel. 078 819 20 79, 3boesis@bluewin.ch,<br />

www.wochenbettbetreuung-bern.ch.<br />

IG Freiberufliche Pflegefachpersonen Bern und Umgebung: 11. 5., 19. 8., 2.11. 2021,<br />

19 Uhr, Zähringerstrasse, Bern, Kontakt Maria Ninck, Tel. 079 780 25 50,<br />

info@spitex-bethlehem.ch, www.freiberufliche-pflege.ch.<br />

IG Diabetesfachpersonen: Am 22. 4., 24. 8., 28.10., 5.11. 2021, Kontakt Ursula Steffen,<br />

ursula.steffen@spitalfmi.ch.<br />

IG Palliative Care: Kontakt Daniel Emmenegger, Tel. 031 632 80 09,<br />

daniel.emmenegger.bern@bluewin.ch.<br />

IG Spitex Jura Bernois / Groupement pluriprofessionnel aide-soins-prévention<br />

du Jura Bernois: Contact Viviane Houlmann, Tel. 032 487 69 12 ou 079 304 20 87,<br />

vivianehoulmann@bluewin.ch.<br />

GR: IG Freiberufliche Pflegefachfrauen/-fachmänner: Kontakt Gudrun Bendel,<br />

Tel. 079 127 53 56, elmogud@hotmail.de.<br />

IG Onkologie: Am 5. 5., 7. 7., 8.9., 3.11. 2021, Kontakt Nicole Bieler, 081 256 67 32,<br />

nicole.bieler@ksgr.ch, Ignazia Graf-Giger, 081 254 85 10, graf-giger@bluewin.ch,<br />

Diana Malin, 081 720 06 20, dianamaline@icloud.com.<br />

IG Freizeit: Kontakt Ursula Bächler, Tel. 081 252 37 32, carl@bluewin.ch.<br />

IG Langzeitpflege: Kontakt Livia Umiker, 081 258 45 84, livia.umiker@srk-gr.ch.<br />

IG Ausbildungsbegleitende: Kontakt Sonja Schmidt, 081 861 10 00,<br />

sonja.schmidt@cseb.ch, Beatrice Trüb, 081 851 80 64, trueb.beatrice@spital.net.<br />

Ostschweiz / GR: IG Wochenbett: Kontakt Sylvia Schönenberger, Tel. 078 720 87 05,<br />

sylvia.schoenenberger@thurweb.ch.<br />

SG / TG / AR / AI: IG Spitex: Siehe www.sbk-sg.ch.<br />

Junger SBK: Kontakt: jungersbk@sbk-sg.ch.<br />

Pflege age+: Kontakt: facci.bruno@bluewin.ch.<br />

Ticino: Consultare il sito www.asiticino.ch.<br />

Zentralschweiz: IG geriatrische Pflege*: 18. 5., 24. 8., 16.11. 2021, 18 − 20 Uhr.<br />

IG Pflegeexpertinnen/Pflegeexperten*: 8. 3., 9. 6., 2. 9., 1.12. 2021, 18 − 20 Uhr.<br />

IG Freiberufliche Psychiatrie*: 11. 3., 16. 6., 16. 9., 25.11. 2021, 18.30 − 21 Uhr.<br />

IG Freiberufliche Pflegefachfrauen Wochenbett*: 10. 6., 7.9., 11.11. 2021, jeweils<br />

19.30 − 21.30 Uhr, ausser 10. 6. (18.30 − 20.30 Uhr).<br />

IG Freiberufliche Pflegefachfrauen/-fachmänner: 4. 3., 10. 6., 9. 9., 2.12. 2021<br />

PR-Kommission: www.sbk-zentralschweiz.ch>kommissionen>pr-kommission.<br />

*Ort: Geschäftsstelle SBK Zentral schweiz.<br />

ZH/Ostschweiz: IG Nephrologie: Kontakt Christa Gisler, Tel. 044 266 33 76,<br />

christa.gisler@kispi.uzh.ch, www.ig-nephrologie.ch.<br />

ZH / GL / SH: IG Freiberufliche: Am 9. 3., 11. 5., 14. 9., 9.11. 2021, 16 −18 Uhr, OTZ,<br />

Jupiterstrasse 42, Zürich (Eingang via Kluspark, Asylstr. 130), Kontakt Antonia<br />

Hübscher Metesi, a.metesi@hotmail.ch, 079 762 30 95, www.freiberufliche.ch.<br />

IG Freiberufliche Wochenbett: Am 30. 3., 29. 6., 28. 9. 2021,<br />

Kontakt igwochenbett@gmail.com.<br />

Valais<br />

Remise des prix 2020<br />

Un travail extraordinaire<br />

La section est heureuse d’annoncer<br />

que le Prix ASI Valais 2020 pour le<br />

Bas-Valais a été attribué à Cloé<br />

Chumpitaz pour son travail intitulé:<br />

«Interventions infirmières auprès<br />

de patients schizophrènes<br />

dans les processus de rétablissement.»<br />

La section la félicite chaleureusement<br />

et lui souhaite tout le succès<br />

possible dans sa carrière professionnel.<br />

Cloé Chumpitaz et Jenny Xu, secrétaire<br />

générale de la section valaisanne.<br />

Wallis<br />

Preisverleihung 2020<br />

Herausragende<br />

Arbeit<br />

Die Sektion Wallis hat auch 2020<br />

herausragende Abschlussarbeiten<br />

ausgezeichnet. Für das Oberwallis<br />

wurde die Diplomarbeit von<br />

Rebecca Schäfers gewürdigt. Sie<br />

hatte sich dem Thema «Wirkung<br />

von hundegestützten Interventionen<br />

auf DemenzpatientInnen in<br />

Alters-und Pflegeheimen» gewidmet.<br />

Die Sektion gratuliert Rebecca<br />

Schäfers herzlich und wünscht ihr<br />

viel Erfolg in ihrer beruflichen<br />

Laufbahn.<br />

Rebecca Schäfers und Jenny Xu,<br />

Generalsekretärin der Sektion Wallis.<br />

màd<br />

zVg<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

103


SBK-ASI Info<br />

Fribourg<br />

Freiburg<br />

Une prestation pour les membres<br />

La boîte à masques<br />

Qui n’a jamais eu au fond d’un sac<br />

ou dans une poche un masque de<br />

protection écrasé, en boule, sale ou<br />

chiffonné? Il existe pourtant une solution<br />

simple et pratique pour transporter<br />

vos masques en toute sécurité: la boîte<br />

à masques. La section Fribourg en a<br />

réalisé une avec un dessin humoristique<br />

et un slogan empreint d’optimisme,<br />

en français et en allemand.<br />

N’hésitez pas à passer commande à<br />

info@asi-sbk-fr.ch avec la mention du<br />

nombre de boîtes et de la langue souhaitée.<br />

Prix: 5 francs/pièce, frais de port<br />

inclus.<br />

Les sections de l’ASI peuvent mutualiser les commandes afin<br />

d’obtenir des prix intéressants. E-mail à: pro@boite-a-masque.ch<br />

ou www.ma-boite-a-masque.ch<br />

idred.ch<br />

La boîte à masque, utile, pas chère et<br />

sympathique – à commander pour vous<br />

et vos amis.<br />

Bestellen Sie die nützliche, hübsche<br />

Masken-Aufbewahrungsbox für sich und<br />

ihre FreundInnen.<br />

Angebot für unsere Mitglieder<br />

Maskenbox<br />

Wir kennen das alle: Unsere Maske<br />

liegt zerdrückt, zerknittert und<br />

schmutzig ganz unten in unserer<br />

Tasche. Mit der praktischen Maskenbox<br />

der Sektion Freiburg lässt sich das vermeiden.<br />

Bedruckt ist die Box mit einer<br />

Illustration und dem Spruch «Zusammenstehen<br />

– Weitergehen» resp. «Mains<br />

dans la mains nour irons plus loin».<br />

Bestellen Sie die Box direkt unter<br />

info-@sbk-asi-fr.ch. Vergessen Sie nicht,<br />

die gewünschte Anzahl und Sprache<br />

anzugeben. Preis: 5 Franken pro Stück,<br />

inkl. Porto.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit, dass mehrere Sektionen<br />

zu sammen eine Sammelbestellung aufgeben, um die Boxen zu<br />

einem günstigeren Tarif zu kaufen. In diesem Fall schreiben<br />

Sie eine E-Mail an pro@boite-a-masque.ch oder bestellen Sie<br />

online auf www.ma-boite-a-masque.ch.<br />

Martin Glauser<br />

Genève<br />

Bourses de formation<br />

En exclusivité pour les membres de la section<br />

Un nouveau programme de bourses est proposé exclusivement aux membres de<br />

la section, financé par la Fondation Cyrill Lydiard. Les étudiants et étudiantes<br />

en soins infirmiers ont ainsi la possibilité de recevoir une bourse d’études pour<br />

faire leur formation. Il en va de même pour les infirmières et infirmiers qui<br />

désirent poursuivre leurs études postgrades en sciences infirmières ou faire une<br />

spécialisation clinique.<br />

Pour obtenir davantage d’informations et les conditions à remplir, il suffit d’envoyer un e-mail<br />

à la section genevoise: asigeneve@asi-ge.ch<br />

Les membres de la section genevoise<br />

peuvent faire une demande de bourse.<br />

Vaud<br />

Màd<br />

Défense des conditions de travail<br />

Demande de valorisation de la profession<br />

post-Covid<br />

Au cours de ces derniers mois, plusieurs rencontres ont eu lieu<br />

avec la conseillère d’Etat Rebecca Ruiz et des cadres de la Direction<br />

générale de la santé. La section a eu la possibilité de faire<br />

part de la situation sur le terrain telle qu’elle est relayée par ses<br />

membres. Elle a fait part de ses demandes et attentes, en particulier<br />

en matière de sécurité du personnel soignant et de revalorisation<br />

de la profession infirmière, notamment via la création de la<br />

fonction et du rôle d’infirmier/infirmière cantonal-e. Ces discussions<br />

ont été constructives et devraient être suivies de réalisations<br />

concrètes.<br />

Des membres vaudois ont fait valoir leur voix.<br />

104 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Willkommen im SBK!<br />

Bienvenue à l’ASI!<br />

Benvenuti nell’ASI!<br />

178<br />

neue Mitglieder<br />

nouveaux membres<br />

nuovi membri<br />

SBK Schweiz<br />

ASI Suisse<br />

ASI Svizzera<br />

Pflege wirkt!<br />

Werden Sie Mitglied<br />

Mit jedem neuen Mitglied wird<br />

der SBK stärker. Der Berufsverband<br />

engagiert sich für den Pflegeberuf<br />

und bietet seinen Mitgliedern viele<br />

nützliche Dienstleistungen wie<br />

Rechtsschutz oder Stipendien an.<br />

Für Pflegestudierende in der Grundausbildung<br />

(FH/HF) ist die Mitgliedschaft<br />

während der Ausbildung<br />

sogar gratis. Überzeugen Sie Ihre<br />

Kolleginnen und Kollegen von den<br />

Vorteilen einer SBK-Mitgliedschaft.<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

www.sbk-asi.ch<br />

Le pouvoir infirmier<br />

Rejoignez «votre» ASI<br />

La force de frappe de l’ASI augmente<br />

avec chaque nouvel affilié. Pour cette<br />

raison, il vaut la peine de motiver ses<br />

collègues infirmiers à y adhérer. L’ASI<br />

défend les intérêts de la profession<br />

et offre à ses membres des prestations<br />

gratuites, par exemple la protection<br />

juridique ou des bourses d’études.<br />

Chaque nouveau membre est bienvenu.<br />

Et l’adhésion est gratuite pour<br />

les étudiants durant toute leur<br />

formation!<br />

Info et inscription sur<br />

www.sbk-asi.ch<br />

La forza delle infermiere<br />

Unitevi all’ASI<br />

Ogni nuovo affiliato contribuisce<br />

a rendere più forte l’ASI. Per questo<br />

motivo vale la pena motivare<br />

i vostri colleghi infermieri a farne<br />

parte. L’ASI difende gli interessi<br />

della professione e offre ai propri<br />

membri servizi gratuiti, come la<br />

protezione giuridica o borse di studio.<br />

Ogni nuovo membro è il benvenuto.<br />

E per gli studenti l’adesione è<br />

gratuita per tutta la durata della loro<br />

formazione!<br />

Formulario e informazioni su<br />

www.sbk-asi.ch<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

105


Bildung | Formation | Formazione<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Das Angebot des SBK für<br />

die nächsten Monate<br />

Formation continue<br />

L’offre de l’ASI pour<br />

les prochains mois<br />

Formazione continua<br />

L’offerta dell’ASI per<br />

i prossimi mesi<br />

Viele der hier aufgeführten Weiterbildungen<br />

haben das e-log-Label. Sie finden sie in<br />

der Agenda auf e-log.ch.<br />

Registrieren Sie sich<br />

und erhalten Sie log-Punkte und<br />

ein Zertifikat für alle besuchten Weiterbildungen.<br />

e-log ist für SBK-Mitglieder kostenlos.<br />

Corona-Pandemie<br />

Die Sicherheitsmassnahmen in Zusammenhang mit der Corona-<br />

Pandemie gelten weiterhin. Wir empfehlen Ihnen deshalb, auf den<br />

Webseiten der jeweiligen Veranstalter zu überprüfen, ob respektive<br />

in welcher Form ein Anlass stattfindet.<br />

Basel Stadt / Basel Land<br />

Leimenstrasse 52, 4051 Basel<br />

Telefon 061 272 64 05<br />

info@sbk-bsbl.ch<br />

www.sbk-bsbl.ch<br />

Palliative Care B1 – 2021<br />

Daten folgen 2021 / 10 Tage<br />

Kosten: Fr. 2300.– (Fr. 3100.–)*<br />

Palliative Care A2<br />

Modul 1 (3 Tage): 14. / 15./16. April 2021<br />

Modul 2 (2 Tage): 6. und 7. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 1150.– (Fr. 1550.–)*<br />

Geschlechterspezifische Unterschiede<br />

in der Medizin und mögliche<br />

Auswirkungen auf die Behandlung von<br />

Frauen<br />

7. Juni 2021, 9 bis 17 Uhr<br />

Kosten: Fr. 230.– (Fr. 310.–)*<br />

Polypharmazie im Alter<br />

27. September 2021, 9 bis 17 Uhr<br />

Kosten: Fr. 230.- (Fr. 310.-)*<br />

Epidemiologie, Risikofaktoren und<br />

Prävention von Suiziden<br />

25. Oktober 2021, 9 bis 17 Uhr<br />

Kosten: Fr. 230.– (Fr. 310.–)*<br />

Bern<br />

Monbijoustrasse 30, 3011 Bern<br />

Telefon 031 380 54 71<br />

weiterbildung@sbk-be.ch<br />

www.sbk-be.ch/kurse<br />

Anatomie, Physiologie und Pathophiologie:<br />

Gastrointestinaltrakt<br />

Kurs 21/156: 25.3.2021<br />

Kosten: Fr. 230.– (Fr. 340.–)*<br />

Freiberufliche Pflege im Kanton Bern<br />

Kurs 21/840: 1.4.2021<br />

Kosten: Fr. 115.– (Fr. 170.–)*<br />

Infusionstherapie für dipl. Pflegefachpersonen<br />

HF/FH (inkl. Theorie PVK)<br />

Kurs 21/126: 1.4.2021, 0,5 Tage<br />

Kosten: Fr. 115.– (Fr. 170.–)*<br />

Infusionstherapie für Fachpersonen<br />

Gesundheit EFZ (inkl. Theorie PVK)<br />

Kurs 21/128: 7.4.2021, 0,5 Tage<br />

Kosten: Fr. 115.– (Fr. 170.–)*<br />

Let’s Speak Krankenkasse:<br />

Psychiatrische Pflegediagnostik und<br />

Bedarfserhebung<br />

Kurs 21/136: 9.4.2021<br />

Kosten: Fr. 230.– (Fr. 340.–)*<br />

Finanzielle Pensionsplanung richtig<br />

gemacht<br />

Kurs 21/786: 12.4.2021, 0,5 Tage<br />

Kosten: Fr. 115.– (Fr. 170.–)*<br />

Workshop: Präsentationstechnik<br />

Kurs 21/734: 12.4.2021, 0,5 Tage<br />

Kosten: Fr. 145.– (Fr. 195.–)*<br />

Pflegeprozess aufgefrischt<br />

Kurs 21/181: 14. + 15.4.2021<br />

Kosten: Fr. 460.– (Fr. 680.–)*<br />

Angst- und Zwangsstörungen<br />

Kurs 21/143: 19.4.2021<br />

Kosten: Fr. 230.– (Fr. 340.–)*<br />

Umgang mit suchterkrankten<br />

Menschen im Langzeitbereich<br />

Kurs 21/138: 20.4.2021<br />

Kosten: Fr. 230.– (Fr. 340.–)*<br />

Medizinisches Rechnen für Fachpersonen<br />

Gesundheit EFZ<br />

Kurs 21/762: 22.4.2021, 0,5 Tage<br />

Kosten: Fr. 115.– (Fr. 170.–)*<br />

Fachtagung: Aggression und Gewalt<br />

in Gesundheitsinstitutionen –<br />

Inputs für den Berufsalltag<br />

Donnerstag, 10. Juni 2021<br />

Kosten: Fr. 195.– (Fr. 265.–)*<br />

Detaillierte Informationen unter:<br />

www.sbk-be.ch,<br />

weiterbildung@sbk-be.ch,<br />

Telefon 031 380 54 71<br />

106 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


Pflegediagnosen und -diagnostik<br />

Kurs 21/180: 28.4. + 6.5.2021<br />

Kosten: Fr. 460.– (Fr. 680.–)*<br />

St. Gallen / Thurgau / Appenzell<br />

Kolumbanstrasse 2, 9008 St. Gallen<br />

Telefon 071 223 43 66/69<br />

info@sbk-sg.ch<br />

www.sbk-sg.ch<br />

Umgang mit Medikamenten<br />

Kurs 410 A: 26.3./28.4./18.6./25.8./15.9.2021<br />

Kosten: Fr. 1050.– (Fr. 1400.–)*<br />

Wiedereinstieg in das Berufsfeld<br />

Pflege<br />

(14 Kurstage, Module einzeln buchbar)<br />

Dieser Kurs für Wiedereinsteiger-<br />

Innen wird vom Bund und den Kantonen<br />

SG, TG, AR finanziert,<br />

sofern die Kriterien für einen<br />

Wiedereinstieg in die Langzeitpflege<br />

erfüllt sind.<br />

Start: 30. März 2021, St. Gallen<br />

Kosten gesamt: Fr. 2940.– (Fr. 3920.–)*<br />

Detailliertes Programm auf:<br />

www.sbk-sg.ch oder telefonisch<br />

unter 071 223 43 66<br />

Pflegetechnische Verrichtungen<br />

Kurs 101 B: 30./31.3.2021<br />

Kosten: Fr. 420.– (Fr. 560.–)*<br />

Interprofessionelle Teams – Wie<br />

kann die Rolle der FaGe kompetent<br />

und wirksam ausgeübt werden?<br />

Kurs 520A: 7. April 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Umgang mit schwierigen Wunden<br />

und Wundheilstörungen<br />

Kurs 436 A: 19. April 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Notfallsituationen in Akut- und<br />

Langzeitpflege<br />

Kurs 445 S: 26. April 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–) *<br />

Gesundheits- und Bildungspolitik<br />

Kurs 103 A: 27. April 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Beizeiten Vorsorgen<br />

Patientenverfügung/Vorsorgeauftrag<br />

Kurs 472 A: 3.Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 130.– (Fr. 170.–)*<br />

Dementia Care: Zertifikatskurs<br />

mit Pflicht- und Wahlmodulen<br />

Pflichtmodule 301 A – 305 A:<br />

ab 25.05.2021<br />

Wahlmodule 306 A – 311 A:<br />

ab 3.9.2021<br />

Informationen auf: www.sbk-sg.ch<br />

Lebendig und effizient gestaltete Sitzungen<br />

– Wunsch oder Wirklichkeit?<br />

Führungsaufbaukurs Modul 2<br />

Kurs 642 A: 4. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–) *<br />

Wundversorgung chronischer Wunden<br />

Kurs 430 A: 5./6. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 420.– (Fr. 560.–) *<br />

Demenz-Neurokognitive Störungen<br />

(NCD)<br />

Kurs 301 S: 25. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–) *<br />

Zentralschweiz<br />

Denkmalstrasse 1, 6006 Luzern<br />

Telefon 041 310 80 55<br />

info@sbk-zentralschweiz.ch<br />

www.sbk-zentralschweiz.ch<br />

Geriatrische Riesen<br />

Kurs WE2 / 21: 11. März 20201<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Geriatrisches Assessment<br />

Kurs WE3 / 21: 18. März 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

(Wieder-) Einstieg in die<br />

Langzeitpflege<br />

Kurs WE 2021: ab März oder April,<br />

jeweils am Donnerstag in Luzern.<br />

Detaillierte Informationen unter:<br />

www.sbk-zentralschweiz.ch/Kurse<br />

oder 041 310 80 55<br />

Dieser Kompaktkurs wird von Bund<br />

und Kantonen mitfinanziert.<br />

Emotionale, kognitive und verhaltensbezogene<br />

Komponenten bei Demenz<br />

Kurs 21/104: 22. April 2021<br />

Kosten: 210.– (280.–)*<br />

Gewaltfreie Kommunikation I<br />

Kurs 21 / 104: 28. April 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Aromatherapie<br />

Kurs 21/115: 5. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 220.– (Fr. 290.–)*<br />

Führungsverantwortung im<br />

Arbeitsteam<br />

Kurs WE8/21: 6. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Gewaltfreie Kommunikation II<br />

Thema Ärger<br />

Kurs 21/105: 26. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 210.– (Fr. 280.–)*<br />

Berufs- und Bildungspolitik<br />

Kurs WE7/21: 27. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 180.– (Fr. 280.–)*<br />

Zürich / Glarus / Schaffhausen<br />

Sonnenbergstrasse 72<br />

8603 Schwerzenbach<br />

Telefon 043 355 30 40<br />

info@sbk-zh.ch<br />

www.sbk-zh.ch<br />

Möglichkeiten der Kognitiven<br />

Training Therapie<br />

Kurs 1–21: 24. März 2021<br />

Kosten: Fr. 235.– (Fr. 320.–)*<br />

Wundbehandlung:<br />

Workshop Kompressionstherapie<br />

Wundmanagement Aufbaumodul 2<br />

Kurs 1–21: 29. März 2021<br />

Kosten: Fr. 280.– (Fr. 400.–)*<br />

Wiedereinstieg in die Pflege<br />

11-tägiger, praxisorientierter<br />

Kompaktkurs für WiedereinsteigerInnen<br />

(zusätzliche Wahlmodule<br />

möglich).<br />

Detaillierte Informationen unter:<br />

www.sbk-zh.ch, info@sbk-zh.ch<br />

oder Telefon 043 355 30 40.<br />

Anerkennung ausländischer<br />

Pflegediplome durch das<br />

Schweizerische Rote Kreuz<br />

Stufe Dipl. Pflegefachpersonen<br />

Beginn: jeweils Januar und Juni<br />

Stufe FaGE<br />

Beginn: jeweils im August<br />

Detaillierte Informationen unter:<br />

www.sbk-zh.ch, info@sbk-zh.ch<br />

oder Telefon 043 355 30 40.<br />

Pflegetechnische Verrichtungen<br />

Kurs WE6 / 21: 29. April 2021<br />

Kosten: Fr. 260.– (Fr. 330.–)*<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

107


Bildung | Formation | Formazione<br />

RAI – BESA Bedarfsabklärungsinstrumente<br />

Pflichtmodul Wiedereinstieg in die Pflege<br />

Kurs 1–21: 14. April 2021<br />

Kosten: Fr. 200.– (Fr. 270.–)*<br />

Sicherheit erlangen in den pflegetechnischen<br />

Verrichtungen<br />

Wahlmodul Wiedereinstieg in die Pflege<br />

Kurs 1–21: 4. / 5. und 25. / 26. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 1040.– (Fr. 1320.–)*<br />

Umgang mit Aggression und Gewalt<br />

Kurs 1–21: 19. Mai 2021<br />

Kosten: Fr. 235.– (Fr. 320.–)*<br />

Diabetes mellitus<br />

Wahlmodul Wiedereinstieg in die Pflege<br />

Kurs 1-21: 1./2. Juni 2021<br />

Kosten: Fr. 400.– (Fr. 540.–)*<br />

Menschen mit Demenz: Herausfordernde<br />

Pflegesituationen<br />

Pflichtmodul Wiedereinstieg in die Pflege<br />

Kurs 1-21: 7./8. und 28. Juni 2021<br />

Kosten: Fr. 600.– (Fr. 810.–)*<br />

Neu: Richtig verhandeln<br />

Kurs 1-21: 10. Juni 2021<br />

Kosten: Fr. 200.– (Fr. 270.–)*<br />

Entfaltung der persönlichen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten<br />

Kurs 1-21: 14. Juni 2021<br />

Kosten: Fr. 200.– (Fr. 270.–)*<br />

Espace Compétences<br />

Route de Grandvaux 14, 1096 Cully<br />

téléphone 021 799 92 60<br />

info@espace-competences.ch<br />

www.espace-competences.ch<br />

Actualisation et approfondissement<br />

en soins des plaies – Infirmière<br />

Durée: 3.5 jours / Dates: 12 mars, 23 avril,<br />

4 juin 2021, Validation: 18 juin 2021,<br />

de 9h à 10h30<br />

Prix: Fr. 1560.– (Fr. 1300.–)*<br />

Collaborateur des services techniques<br />

de la santé, du social et du socio-éducatif<br />

Durée: 11 jours / Démarrage: 12 mars 2021<br />

Prix: Fr. 4620.– (3850.–)*<br />

Actualisation professionnelle en soins<br />

infirmiers et homologation de diplôme<br />

Durée: 24 jours / Démarrage : 15 mars 2021<br />

Prix: Fr. 5480.–<br />

Actualisation et approfondissement<br />

en soins des plaies – ASSC<br />

Durée: 2.5 jours / Dates : 18 mars, 4 juin 2021,<br />

Validation: 18 juin 2021 [de 9h à 10h30]<br />

Prix: Fr. 1134.– (945.–)*<br />

Retraitement des endoscopes et<br />

prévention des infections associées<br />

aux soins<br />

Durée: 3.5 jours / Dates : 25 mars, 22 avril,<br />

20 mai 2021 - Examen écrit: 24 juin 2021<br />

Prix: Fr. 840.–<br />

Responsable d’équipe – Leadership &<br />

Management de proximité (Brevet<br />

fédéral)<br />

Durée: 26.5 jours / Démarrage: 29 mars 2021<br />

Prix: Fr. 8775.–<br />

Clinique généraliste ou à option<br />

Durée: 60 jours / Démarrage: 31 mars 2021<br />

Prix: Fr. 22’440.– (18’700.–)*<br />

Option à choix: diabétologie, généraliste,<br />

médecine intégrative, personne<br />

âgée, oncologie, réadaptation – réhabilitation,<br />

santé mentale et psychiatrie<br />

Durée: 24 jours / Démarrage: 31 mars 2021<br />

Prix: Fr. 9240.– (7700.–)*<br />

Spécificité à choix: diabétologie,<br />

généraliste, médecine intégrative,<br />

personne âgée, oncologie, réadaptation<br />

– réhabilitation, santé mentale<br />

et psychiatrie<br />

Durée: 11 jours / Démarrage: 31 mars 2021<br />

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Corso C60: 29 aprile<br />

Quota: Fr. 40.– (Fr. 55.–)*<br />

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Corso C61: 30 aprile<br />

Quota: Fr. 40.– (Fr. 55.–)*<br />

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108 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


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Beginn am 27. / 28. August 2021<br />

Informationen:<br />

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Pascal Mösli, Studienleitung: cas-spiritual-care@theol.uzh.ch<br />

Trägerschaft: Professur für Spiritual Care, Universität Zürich, zusammen mit der Theologischen Hochschule<br />

Chur und dem Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg<br />

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Aarau | 25. bis 27.10.2021, 3. bis 4.12.2021 und<br />

14. bis 15.1.2022, 21. bis 23.3.2022 | 10 Kurstage<br />

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Zertifikat A2; Infos und Anmeldung palliative-aargau.ch<br />

Basiskurs für Seelsorgerinnen und Seelsorger | Zertifikat A2<br />

Basis- und Vertiefungskurs für weitere Fachpersonen<br />

Zertifikat A2 resp. B1<br />

Basiskurs für freiwillige Begleitpersonen | Zertifikat A2<br />

Im Kanton Aargau Tätige können 2021 Weiterbildungsbeiträge<br />

des Kantons beantragen.<br />

Informationen<br />

und Anmeldung:<br />

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Fachverbände<br />

Associations spécialisées<br />

ASIST Schweizer Vereinigung der Pflegefachfrauen /-männer<br />

für Gesundheit am Arbeitsplatz<br />

ASIST Association suisse des infirmières de santé au travail<br />

Co-Présidente: Maryama El hamouyi-Inani<br />

Co-Président: Simon Delachaux<br />

info@asist.ch, www.asist.ch<br />

Curacasa Fachverband Freiberufliche Pflege Schweiz<br />

Association suisse des infirmières indépendantes<br />

Président: Gérard Villarejo<br />

Tel. 079 759 18 52, gerard.villarejo@curacasa.ch<br />

www.curacasa.ch<br />

LangzeitSchweiz Schweizer Fachverband für<br />

Langzeitpflege und -betreuung<br />

Soins de longue durée Suisse Association suisse<br />

des soins de longue durée<br />

Präsidentin: Simone Bertogg<br />

Tel. 077 506 74 26, info@langzeitschweiz.ch<br />

www.langzeitschweiz.ch<br />

SIGA Schweizerische Interessengemeinschaft für<br />

Anästhesiepflege<br />

FSIA Fédération suisse des infirmières et infirmiers<br />

anesthésistes<br />

Präsidentin: Michèle Giroud<br />

Tel. 041 926 07 65, info@siga-fsia.ch, www.siga-fsia.ch<br />

Notfallpflege Schweiz<br />

Soins d’urgence Suisse<br />

Präsidentin: Petra Tobias<br />

Tel. 041 926 07 63, info@notfallpflege.ch<br />

www.notfallpflege.ch, www.soins-urgence.ch<br />

SNS Swiss Nursing Students<br />

Co-Präsidium: Charlène Bonjour, Larissa Staub<br />

mail@swissnursingstudents.ch<br />

www.swissnursingstudents.ch<br />

www.facebook.com/SwissNursingStudents<br />

SVS Schweizerische Vereinigung der Stomatherapeutinnen<br />

und Stomatherapeuten<br />

ASS Association suisse des stomathérapeutes<br />

Präsidentin: Jolanda Baumann<br />

jolanda.baumann@bluewin.ch, www.svs-ass.ch<br />

Kollektivmitglieder<br />

Membres collectifs<br />

BSS Berufsverband Schweizerischer Still- und<br />

Laktationsberaterinnen<br />

ASCL Association suisse des consultantes en lactation<br />

et allaitement maternel<br />

Präsidentin: Luzia Felber<br />

Tel. 077 533 97 01, office@stillen.ch, www.stillen.ch<br />

FPFP Fachgesellschaft Pflege Forensische Psychiatrie<br />

(Schweiz)<br />

Präsident: Michael Lehmann, michael.lehmann@stgag.ch<br />

IGRP Interessengemeinschaft Rehabilitationspflege<br />

Präsidentin: Claudia Gabriel, www.igrp.ch<br />

SGI Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin<br />

SSMI Société Suisse de Médecine Intensive<br />

Präsidentin: Franziska von Arx, www.sgi-ssmi.ch<br />

SVPOL Schweizerische Vereinigung des Pflegepersonals für<br />

Operations-Lagerungen<br />

Präsident: Zelimir Kovacevic, www.svpol.ch<br />

VFP Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft<br />

APSI Association Suisse pour les sciences infirmières<br />

Präsidentin: Iren Bischofberger, www.vfp-apsi.ch<br />

Interessengruppen<br />

Groupes d’intérêts communs<br />

IG Akutgeriatrie<br />

Präsidentin: Ursula Gallizzi, Tel. 044 363 14 54,<br />

info@igakutgeriatrie.ch, www.igakutgeriatrie.ch<br />

IG Swiss ANP / GIC Suisse ANP – Advanced Nursing Practice<br />

Präsidentin: Therese Hirsbrunner<br />

info@swiss-anp.ch, www.swiss-anp.ch<br />

Assemblée suisse romande des infirmières / iers<br />

cliniciennes / iens (ASRIC), Présidente: Cristina Henry<br />

cristina.henry@avasad.ch, www.asric-site.ch<br />

Schweizerische IG für Diabetesfachberatung (SIDB)<br />

GIC des infirmières et infirmiers-conseil en diabétologie<br />

(GICID)<br />

Präsidentin: Claudia Huber, claudia.huber@sidb-gicid.ch<br />

www.sidb-gicid.ch<br />

Fachexperten /-innen Infektionsprävention und<br />

Berater /-innen Spitalhygiene (fibs)<br />

Präsidentin: Marie-Theres Meier, Tel. 044 255 57 34<br />

marie-theres.meier@usz.ch, www.fibs.ch<br />

Spécialistes Infirmiers en Prévention de l’Infection (SIPI)<br />

Présidente: Laetitia Qalla-Widmer<br />

laetitia.qalla-widmer@chuv.ch, www.sipi.ch<br />

GIC des infirmières spécialisées en médecines alternatives<br />

et complémentaires de Suisse romande et italienne (ISMAC)<br />

Présidente: Catherine Leuba, tél. 079 378 39 12<br />

catherine.leuba@ismac.ch, www.ismac.ch<br />

IG Nephrologische <strong>Krankenpflege</strong><br />

Präsidentin: Ursula Dietrich, ursula.dietrich@insel.ch<br />

www.ig-nephrologie.ch<br />

Schweizerische Interessengruppe für Operationspflege<br />

(SIGOP)<br />

Soins infirmiers domaine opératoire Suisse (SIDOPS)<br />

Co-Présidence: Estelle Donguy, Fatma Hayoun,<br />

www.sigop-sidops.ch<br />

Schweizerische IG Pflegeinformatik (IGPI)<br />

GIC Informatique dans les soins infirmiers (GICI)<br />

Präsident: Lucien Portenier, Tel. 077 416 34 94<br />

lucienportenier@gmail.com, www.swissnurse.ch<br />

Schweizerische Interessengruppe<br />

WundspezialistInnen IGWS<br />

Präsidentin: Judith Soto Chételat, Tel. 079 567 88 51,<br />

info@ig-wundspezialisten.ch, www.ig-wundspezialisten.ch<br />

LGB Lehrpersonen der Berufsbildung Gesundheit Schweiz<br />

Präsidentin: Regula Tobler, regula.tobler@balgrist.ch<br />

03 2021 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche<br />

113


Organisation<br />

Schweizer<br />

Berufsverband der<br />

Pflegefachfrauen und<br />

Pflegefachmänner<br />

Association suisse<br />

des infirmières et<br />

infirmiers<br />

Associazione svizzera<br />

infermiere e infermieri<br />

Präsidentin / Présidente:<br />

Sophie Ley, Monthey VS<br />

Vizepräsident / Vice-président:<br />

Franz Elmer, Bibern SH<br />

Geschäftsstelle / Secrétariat central:<br />

Choisystrasse 1, Postfach, 3001 Bern<br />

Tel. 031 388 36 36, info@sbk-asi.ch<br />

www.sbk-asi.ch<br />

www.facebook.com/sbk.asi<br />

Geschäftsführerin / Secrétaire générale:<br />

Yvonne Ribi<br />

Berufsentwicklung / Développement<br />

professionnel:<br />

Christine Bally<br />

Roswitha Koch<br />

Dienstleistungen Mitglieder /<br />

Prestations aux membres:<br />

Sébastien Bourquin<br />

Ruth Hostettler<br />

Pierre-André Wagner<br />

Centre de formation<br />

Espace Compétences:<br />

14, Route de Grandvaux<br />

1096 Cully<br />

Tél. 021 799 92 60<br />

www.espace-competences.ch<br />

Aargau / Solothurn<br />

Laurenzenvorstadt 129, 5000 Aarau<br />

062 822 33 60, Mo. – Fr. 8 – 12 Uhr und<br />

13 – 17 Uhr<br />

info@sbk-agso.ch, www.sbk-agso.ch<br />

Rechts- und Berufsfragen: 062 822 33 43,<br />

Mo. bis Do., jeweils 13 – 17 Uhr<br />

Leiter Geschäftsstelle: Erik Grossenbacher<br />

Co-Präsidium: Sigrun Kuhn,<br />

Claudia Hofmann<br />

Basel-Stadt/Basel-Landschaft<br />

Leimenstrasse 52, 4051 Basel<br />

061 272 64 05, Mo. – Fr. 8.00 – 11.45 Uhr,<br />

Mo., Do. 13 – 15 Uhr<br />

info@sbk-bsbl.ch, www.sbk-bsbl.ch<br />

Rechts-, Lohn- und Laufbahnberatung für<br />

Mitglieder: nach Vereinbarung<br />

Leiter Geschäftsstelle: Vojin Rakic<br />

Präsident: Daniel Simon<br />

Bern<br />

Monbijoustrasse 30, 3011 Bern<br />

Mo. – Fr. 8.30 – 12, 13 – 17 Uhr<br />

www.sbk-be.ch<br />

Mitgliederbetreuung: Elisabeth Möri und<br />

Daniela Aeschbacher, 031 380 54 64,<br />

verband@sbk-be.ch<br />

Bildung: Esther Kauz Krebs, 031 380 54 70,<br />

weiterbildung@sbk-be.ch<br />

Stellenvermittlung: Tanja Mäder,<br />

031 380 54 60, stellenvermittlung@sbk-be.ch<br />

Rechts- und Lohnberatung:<br />

Andrea Frost-Hirschi, Mo., Di. 8.30 – 12 Uhr,<br />

13 – 17 Uhr; Mi. 8.30 – 12 Uhr<br />

Mitglieder: 031 380 54 61 (Rechtsberatung),<br />

031 380 54 64 (Lohnberatung)<br />

Nichtmitglieder: 0900 31 61 61<br />

(Fr. 3.90 /Min. ab Festnetz, erste Minute gratis)<br />

Sozialpartnerschaft: Christina Schumacher<br />

und Tamara Jacquemai, 031 380 54 69<br />

Geschäftsführerin: Flurina Schenk<br />

Präsidentin: Manuela Kocher Hirt<br />

Fribourg<br />

Route du Jura 29, case postale 20<br />

1762 Givisiez, 026 341 96 60<br />

me 8 – 11 h 30, je 8 – 11 h 30, 14 – 16 h<br />

info@asi-sbk-fr.ch, www.asi-sbk-fr.ch<br />

Secrétariat: Catherine Ndarugendamwo<br />

Co-présidence: Gilberte Cormorèche,<br />

Béatrice Rouyr<br />

Genève<br />

Av. Cardinal Mermillod 36, 1227 Carouge<br />

022 301 51 00, lu 14 – 17 h, je 10 – 12 h<br />

asigeneve@asi-ge.ch, www.asi-ge.ch<br />

Secrétariat: Isabelle Lenzi<br />

Présidente: Patricia Borrero<br />

Graubünden<br />

La Nicca Strasse 17, 7408 Cazis,<br />

081 353 53 79, Mo. – Do. 8.30 – 11.30 Uhr<br />

oder n. V.<br />

info@sbk-gr.ch, www.sbk-gr.ch<br />

Sekretariat: Hany Küttel<br />

Juristische Beratung: Nina Tinner<br />

Geschäftsleitende Präsidentin:<br />

Renate Rutishauser<br />

Neuchatel / Jura<br />

Rue de Flandres 5, 2000 Neuchâtel<br />

032 968 13 51, lu et je 8 h 30 – 16 h 30,<br />

ma 8 – 12 h<br />

info@asi-neju.ch, www.asi-neju.ch<br />

Secrétaire générale: Anne Guyot,<br />

anne.guyot@asi-neju.ch<br />

Secrétaire administrative: Carine Racine<br />

Présidente: Isabelle Gindrat<br />

St. Gallen / Thurgau / Appenzell<br />

Kolumbanstrasse 2, 9008 St. Gallen<br />

071 223 43 66 / 69, Mo. – Fr. 8 – 11.45 Uhr<br />

und 13.30 – 16.30 Uhr<br />

info@sbk-sg.ch, www.sbk-sg.ch<br />

Sekretariat: Brigitte Osterwalder<br />

Rechtsberatung: Edith Wohlfender<br />

Fortbildung: Cornelia Iseli<br />

Geschäftsleitung: Edith Wohlfender<br />

Präsidentin: Barbara Dätwyler Weber<br />

Ticino<br />

Via Simen 8, 6830 Chiasso, 091 682 29 31,<br />

lu, gio 8 – 12, ma, me 8 – 12, 13 – 16<br />

segretariato@asiticino.ch, www.asiticino.ch<br />

Segretaria: Antonella Cinesi<br />

Presidente: Luzia Mariani-Abächerli<br />

Valais<br />

Avenue Château de la Cour 4, 3960 Sierre<br />

027 322 40 07, ma 8 – 11.30 et je 8 – 17 h<br />

info@asi-sbk-vs.ch, www.asi-sbk-vs.ch<br />

Secrétariat administratif: Evelyne Oggier<br />

Secrétaire générale: Jenny Xu<br />

Président: Marco Volpi<br />

Vaud<br />

Chemin de Boisy 49, 1004 Lausanne<br />

021 648 03 50, lu 10 – 12 h, me 14 – 16 h<br />

info@asi-vaud.ch, www.asi-vaud.ch<br />

Secrétaire général: Alberto Mocchi<br />

Co-présidence: Carmen Catalioto Cuche,<br />

Teresa Gyuriga<br />

Zentralschweiz<br />

Denkmalstrasse 1, 6006 Luzern<br />

041 310 80 55, Mo. – Do. 8.30 – 12 Uhr,<br />

übrige Zeiten unregelmässig<br />

info@sbk-zentralschweiz.ch,<br />

www.sbk-zentralschweiz.ch<br />

Rechts- und Lohnberatung: Di. und Do.<br />

vormittags oder über Online-Formular<br />

Sekretariat: Antonia Yildiz<br />

Leiterin Geschäftsstelle: Claudia Husmann<br />

Präsidentin: Miriam Rittmann<br />

Zürich / Glarus / Schaffhausen<br />

Sonnenbergstrasse 72, Postfach,<br />

8603 Schwerzenbach, 043 355 30 40,<br />

Mo. – Do. 9 – 12.30, 13.30 –16 Uhr<br />

info@sbk-zh.ch, www.sbk-zh.ch<br />

Rechtsberatung für Mitglieder:<br />

Di. u. Do. 9.30 –12.30 Uhr, Mi. 13.30 –16 Uhr<br />

Lohnberatung für Mitglieder:<br />

Schriftliche Anfrage an info@sbk-zh.ch<br />

Geschäftsführerin: Regina Soder<br />

Präsidentin: Monika Anderegg<br />

114 <strong>Krankenpflege</strong> | Soins infirmiers | Cure infermieristiche 03 2021


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STC Swiss Total Care AG / Hauptstrasse 57 / 9422 Staad<br />

T 044 523 74 96 / info@swisstotalcare.ch / www.swisstotalcare.ch


Schaffen Sie<br />

mehr<br />

Zeit<br />

für die Pflege.<br />

Avoir<br />

plus de<br />

temps<br />

pour les soins.<br />

Arbeiten Sie intelligenter, schneller und sicherer.<br />

Durch die vollständige lntegration von automatisierten<br />

Vorgängen in den täglichen Arbeitsablauf der<br />

Pflegekraft kann dies erreicht werden. Sichere<br />

Verabreichung von Medikamenten, Messung der<br />

Vitalfunktionen und Kardiodiagnostik. All dies<br />

vereint in einem Workflow.<br />

Das ist es, was AMiS-PRO möglich macht. Auch<br />

für Ihr Haus.<br />

Travaillez plus intelligemment, plus vite et plus<br />

sûrement. L’intégration complète des processus<br />

automatisés dans le déroulement quotidien du<br />

travail de l’infirmier permet d’atteindre cet objectif.<br />

L’administration de médicaments en toute sécurité,<br />

la mesure des fonctions vitales et le diagnostic<br />

cardiaque combinés dans le flux de travail.<br />

Ca, c’est ce que AMiS-PRO rend possible. Aussi<br />

pour votre établissement.<br />

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