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www.swissfamily.ch April / Mai 2016<br />
Nr. 10-2016 – CHF 8.50 / Euro 7.90<br />
++ Spass<br />
Lifestyle & Kultur:<br />
im eigenen<br />
Klettergarten<br />
++ Schwerpunkt<br />
Das kann das<br />
«Intelligente Haus»<br />
++ Erziehung & Schule<br />
Muss aufräumen<br />
so schlimm sein?<br />
++ Freizeit & Sport<br />
Ein «Töggelikasten»<br />
zum Selberbauen
www.kindercity.ch<br />
Kindercity News<br />
April / Mai 2016<br />
Feriencamp in der Kindercity<br />
Atelier-Programm April / Mai<br />
Jetzt anmelden und<br />
sich einen Platz für<br />
die Frühlingsferien<br />
sichern!<br />
Montag, 25. April bis<br />
Freitag, 06. Mai 2016<br />
(inkl. 01.05.2016)<br />
feriencamp@kindercity.ch<br />
Die Kindercity-IQ-Feriencamps sind ein Erfolgsrezept – sowohl für Eltern wie auch für<br />
Kinder. Mädchen und Buben stehen die 6000 m 2 der Kindercity zur Verfügung: Ateliers und<br />
Workshops, das Labor Technolino und Kino – viel Spass und spielerisches Lernen sind<br />
garantiert und für das leibliche Wohl der Kleinen ist ebenfalls gesorgt. Die Kinder werden<br />
auf Wunsch am Bahnhof Schwerzenbach oder am Hauptbahnhof Zürich abgeholt und den<br />
ganzen Tag von erfahrenen Leitern betreut.<br />
April 2016<br />
Kochen:<br />
Brot:<br />
Basteln:<br />
Schoggi:<br />
Auto:<br />
Dino:<br />
JaMaDu:<br />
Mai 2016<br />
Kochen:<br />
Brot:<br />
Basteln:<br />
Schoggi:<br />
Auto:<br />
Dino:<br />
JaMaDu:<br />
Pizza<br />
Zopfbrötli<br />
Osternästli<br />
Häsli<br />
Modellauto<br />
Dinoskelett<br />
Experimente Küche<br />
Toast Hawaii<br />
Muffins<br />
Kresse Kopf<br />
Lollis<br />
Modellauto<br />
Dinoskelett<br />
Experimente Küche<br />
Wissenschaft spielerisch entdecken<br />
Neu<br />
ab Juni 2016<br />
Coop Hello Family Event<br />
am Sonntag,<br />
03.04.2016<br />
Demnächst im 3D Kinder-Kino<br />
Ab März 2016<br />
Kung Fu Panda 3<br />
„Stein auf Stein“ / Bau ein Meisterwerk<br />
Unser neues Projekt ist eine Baustelle, die<br />
Kinder auf verschiedenen Ebenen fördert<br />
und jedes Kind zum Baumeister macht. Durch<br />
die vielen Angebote auf der Baustelle können<br />
sich die Kinder richtig austoben, lernen handwerkliche<br />
Berufe kennen, üben Rollenspiele,<br />
lassen gemeinsam etwas entstehen und<br />
lernen unterschiedliche Materialien kennen.<br />
Einen ganzen Tag lang in der Kindercity<br />
spielen. Neues entdecken und<br />
ein abwechslungsreiches Hello Family<br />
Programm erleben. Als zusätzliches<br />
Highlight treten die Schwiizergoofe auf.<br />
Anmeldung ist obligatorisch und folgt<br />
demnächst. Platzanzahl ist beschränkt.<br />
Ab April 2016<br />
Das Dschungelbuch<br />
Biotech Labor in der Kindercity<br />
Entdecken Sie mit Ihren Kindern unser<br />
neues Biotech Labor. Machen Sie einen<br />
Body Checkup. Experimentieren und analysieren<br />
Sie die Wasserqualität und mit<br />
unserem speziellen Mikroskop können<br />
Sie die Welt des Kleinen erforschen. Dank<br />
unserem 3Dimensionalen Körpermodell<br />
können die Kinder das Innenleben des<br />
Körpers erforschen.<br />
Neu<br />
ab Mai 2016<br />
Ab April 2016<br />
Ratchet and Clank<br />
Ab Mai 2016<br />
Angry Birds<br />
Concept & Design by www.stier.ch
++ Erste Worte<br />
Gott sei Dank, hat es mit<br />
dem Oscar endlich geklappt.<br />
Ich wollte schon ein Kind<br />
zeugen und es Oscar taufen,<br />
um endlich einen zu haben.<br />
10-2016 | FamilienSpick 1
++ Vorwort<br />
<strong>DE</strong>R<br />
Glaubenskrieg<br />
So sieht das Haus<br />
der Zukunft aus<br />
Im vorliegenden <strong>FamilienSPICK</strong> geht es unter anderem um<br />
verwöhnte Kinder und die Gratwanderung zwischen<br />
Behütung und Verhätschelung. Viele der anderen Themen,<br />
die wir aufgreifen, schliessen sich direkt oder indirekt nahtlos<br />
an: Muss ein Kinderzimmer aufgeräumt sein? Wie sehen<br />
optimale «Kinderwelten» aus? Nie zuvor in der Geschichte<br />
haben sich so viele Menschen Gedanken über das Kinderwohl<br />
gemacht – Eltern und Experten gleichermassen. Ob es<br />
den Kindern deshalb besser geht, sei dahingestellt. Sicher<br />
ist nur, dass die Verunsicherung bei allen Beteiligten steigt.<br />
Je höher die Ansprüche an sich selbst und an Schulen und<br />
andere Institutionen,Je mehr wir zu tun müssen glauben,<br />
desto grösser die Gefahr des Scheiterns. Daraus wächst die<br />
Angst, etwas falsch zu machen, was nicht selten dazu führt,<br />
dass man gar nicht mehr einzugreifen vermag. Bereits<br />
feiern Autoren Bestsellererfolge, die eine Rückbesinnung<br />
zu früheren autoritären Modellen fordern, weil vielen<br />
Eltern die Kontrolle entgleitet. Damit droht ein Glaubenskrieg<br />
zwischen den Verfechtern unterschiedlicher Erziehungs<br />
stile. Dass kein Kind wie das andere ist und Familien<br />
untereinander nicht vergleichbar sind, wird dabei kaum in<br />
Betracht gezogen. Alle wollen das Beste, doch wie das aussieht,<br />
darüber herrscht Uneinigkeit. Was dabei oft auf der<br />
Strecke bleibt, ist der gesunde Menschenverstand. Kein Ratgeber<br />
der Welt ersetzt das Bauchgefühl. Das gilt nirgends so<br />
stark wie in der Erziehung.<br />
Einrichtungstrends:<br />
Aus dem<br />
Kinder Zimmer<br />
eine Oase<br />
machen<br />
Stefan Millius, Chefredaktor<br />
Der «Tschüttelikasten»<br />
Marke Eigenbau
Unser Immunsystem:<br />
Eine echt<br />
starke maschine<br />
++ INHALT<br />
Schwerpunkt<br />
10 Das Haus wird zum Familienmanager<br />
16 Intelligentes Wohnen: Das Interview<br />
Erziehung & Schule<br />
20 Eine Frau räumt auf<br />
23 Sterilität oder kreatives Chaos?<br />
27 «Wisst ihr wirklich, was wir brauchen?»<br />
31 Ist Ihr Kind verwöhnt?<br />
Gesundheit & Ernährung<br />
34 Abwehrschutz für Kinder<br />
40 Berauschendes Badesalz<br />
43 Kampf den Milben!<br />
Gibt es das aufgeräumte<br />
Kinderzimmer?<br />
Lifestyle & kultur<br />
48 Bau dir deinen eigenen Spielplatz!<br />
54 Wie aus dem Kinderzimmer eine<br />
Oase wird<br />
60 Der Ausgang als Risikozone<br />
66 Jungs sind anders – Mütter auch<br />
Freizeit & Sport<br />
70 Selfies und ihre Gefahren<br />
75 Was keimt denn da?<br />
80 Sport aus Spass<br />
Männer & väter<br />
82 Männer! An die Töggel!<br />
86 Kinderkrimis aus dem hohen Norden<br />
Jetzt säen, was man morgen ernten will<br />
Rubriken<br />
4 Kurz & gut<br />
7 Digital<br />
38 Experiment<br />
58 Top 7<br />
63 Marktplatz<br />
69 Fundstücke<br />
92 Freizeittipps<br />
94 Humor<br />
96 Satire<br />
12<br />
10-2016 | FamilienSpick 3
++ Kurz & gut<br />
Big Green Egg<br />
Lassen Sie sich das Leben schmecken. Das Big Green Egg ist das vielseitigste Kochgerät<br />
für die Benutzung im Freien, das auf dem Markt zu haben ist und bietet mehr Möglichkeiten<br />
als alle normalen Kochgeräte zusammen.<br />
Vom kleinen Gruss aus der Küche über Vorspeisen bis hin zum Dessert wird das Big<br />
Green Egg alle Erwartungen übertreffen, die Sie an kulinarische Perfektion stellen,<br />
und bei der Auswahl von sieben Modellen findet sich für jeden Bedarf das passende<br />
Big Green Egg! www.greenegg.ch
++ Kurz & gut<br />
Balance wichtiger als<br />
Karriere<br />
Für den einen klingt es wie das ultimative Ziel, dem anderen ist es<br />
nicht so wichtig: Karriere machen. Die Aussicht auf unzählige Überstunden<br />
und Mitarbeitergespräche reizt gerade die jüngere Generation<br />
nicht mehr so stark. Das beweist das «Manager-Barometer<br />
2015/2016» der Personalberatung Odgers Berndtson, an deren Befragung<br />
fast 1800 Manager in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
teilnahmen. Eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatem<br />
ist dagegen so wichtig, dass auch auf nächste Karriereschritte verzichtet<br />
wird. So sind beispielsweise 77 Prozent der befragten Manager mit<br />
ihrer aktuellen beruflichen Position zufrieden, jeder vierte schliesst<br />
einen beruflichen Wechsel in Zukunft sogar komplett aus. Auch die<br />
Bereitschaft zur Mobilität nimmt ab: nur noch etwa die Hälfte der<br />
befragten Manager ist bereit, ihren Wohnsitz für den nächsten<br />
Karriereschritt zu wechseln. Auch die Bereitschaft, sich von seiner<br />
Familie zu trennen, ist im Vergleich zu vorherigen Befragungen<br />
gesunken: Während vor zwei Jahren noch 45 Prozent angaben, sich<br />
vorstellen zu können, für die Karriere zu pendeln, sind es in diesem<br />
Jahr nur noch 38 Prozent.<br />
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Schwangerschafts-Mythen<br />
widerlegt<br />
Die «Berliner Zeitung» hat in einem Artikel diverse<br />
scheinbar felsenfest verankerte «Fakten» rund<br />
um die Schwangerschaft untersucht – und unter<br />
anderem diese hier widerlegt:<br />
Schwangere dürfen kein Koffein zu<br />
sich nehmen<br />
Für die Kaffeeliebhaberin unter den werdenden<br />
Müttern klingt dieser Mythos besonders hart. Dabei<br />
müssen Schwangere nicht zwingend auf ihren<br />
geliebten Kaffee verzichten! Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) empfiehlt allerdings, nicht<br />
mehr als 300 Milligramm Koffein am Tag zu sich<br />
zu nehmen. Eine Tasse geht also. Das gilt übrigens<br />
auch für Cola – die dann aber lieber aus dem Glas<br />
als aus der Tasse ...<br />
Sex tut dem Baby weh<br />
Das stimmt so nicht. Bei einer intakten und gesunden<br />
– unauffälligen – Schwangerschaft spricht<br />
nichts gegen Sex. Das Baby ist durch die Fruchtblase<br />
und Gebärmutter geschützt und sicher im Mutterleib.<br />
Einzig die Übertragung von Sexualkrankheiten<br />
kann dem Baby gefährlich werden.<br />
Schwangere dürfen ihre Katze nicht<br />
mehr streicheln<br />
Wenn Sie eine Katze haben, dürfen Sie diese selbstverständlich<br />
weiter streicheln, das Tier darf sich sogar<br />
wärmend auf den Bauch legen. Einzig der Kontakt<br />
mit Katzenkot kann dem ungeborenen Baby<br />
gefährlich werden – wegen des Toxoplasmose-Risikos,<br />
das zu Komplikationen führen kann. Das<br />
Katzenklo sollten Sie also unbedingt von Ihrem<br />
Partner reinigen lassen.<br />
10-2016 | FamilienSpick 5
Stadt Land Fluss Name Tier Beruf<br />
Berühmtheit<br />
Transformers TV Serie:<br />
jeden Samstag und Sonntag um 10.40 Uhr auf Nickelodeon Schweiz<br />
Für die letzte Spalte müsst ihr<br />
euch selbst etwas ausdenken!<br />
(z.B. eine Pflanze, eine Sportart<br />
oder ein Wort, in dem der<br />
Buchstabe mehrmals vorkommt.)<br />
Punkte:<br />
5 wenn zwei oder mehr das selbe Wort haben.<br />
10 wenn dein Wort nur einmal vorkommt.<br />
20 wenn du als EINZIGER ein Wort hast.<br />
Transformers Gewinnspiel:<br />
Hasbro verlost unter allen Teilnehmern<br />
10 actiongeladene Transformers<br />
Überraschungspakete.<br />
Auf www.transformers.ch kannst du<br />
mitmachen. Mit etwas Glück gehört<br />
einer der Preise vielleicht bald dir.
++ Digital<br />
Natürliche Kraft<br />
Gönnen Sie sich und Ihrer Familie täglich eine Portion Superfoods – hochwirksame<br />
Nahrungsmittel, die besonders reich an Vitalstoffen sind. Superfoods können<br />
unter anderem dazu beitragen, Entzündungen zu hemmen oder den Alterungsprozess<br />
zu verlangsamen. Probieren Sie unsere Superfood-Rezepte zum<br />
Trinken doch gleich selber aus.<br />
www.swissfamily.ch/superfood<br />
Grill-Tipps<br />
Der Frühling naht in grossen Schritten<br />
und mit ihm auch wieder die Grill-<br />
Zeit. Damit steigt aber auch wieder die<br />
Gefahr von Unfällen und Bränden, die<br />
durch Holzkohle, Gasgrills oder unsachgemässe<br />
Handhabung verursacht<br />
werden. Wir zeigen auf, wie man Grill-<br />
Unfälle vermeiden kann.<br />
Www.swissfamily.ch/grilltipps<br />
++++++++++++++++++++++++++<br />
Vorsicht<br />
Zecken!<br />
Der Stich einer Zecke spürt man meist<br />
nicht, da das Tier mit dem Stich auch<br />
schmerzstillende Sekrete in die Wunde<br />
abgibt. Meist ist nur eine leichte Rötung<br />
zu sehen. Der Kot und der Speichel<br />
der Zecke können<br />
Krankheitskeime übertragen. Wer<br />
vorbeugende Massnahmen trifft, reduziert<br />
das Risiko einer Erkrankung.<br />
www.swissfamily.ch/zecken<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Ganzheitliche<br />
Geburtsvorbereitung<br />
Was wäre, wenn es ein Geburtsvorbereitungs-<br />
Training gäbe, das Sie jeden Tag Ihrer<br />
Schwangerschaft hindurch unterstützen,<br />
motivieren und aufbauen würde? Eine<br />
ganzheitliche Vorbereitung durch die<br />
Sie über sich hinauswachsen, Grenzen<br />
sprengen und innere Kräfte aktivieren können, die<br />
Sie bisher vielleicht noch nie für möglich gehalten haben. Bei uns erfahren Sie,<br />
wie Sie ohne überflüssige Schmerzen Mutter werden können.<br />
www.swissfamily.ch/geburtsvorbereitung<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Alle<br />
anpacken!<br />
Es gibt sicherlich Spannenderes als Aufräumen,<br />
Putzen, Entsorgen, Kochen etc. Wie viel<br />
einfacher wär es doch, wenn alle mitanpacken<br />
würden. Doch wie motiviert man die Familie<br />
zum Mithelfen? Wir haben Antworten.<br />
www.swissfamily.ch/anpacken<br />
10-2016 | FamilienSpick 7
++ Publireportage<br />
Maus<br />
Kurzurlaub<br />
bei und Co.<br />
Aufregender Spielspass und unvergessliche Momente mit der ganzen Familie: Das ist im Freizeitpark<br />
Ravensburger Spieleland garantiert. Bei mehr als 70 Attraktionen in acht Themenwelten geht ein Tag wie im<br />
Flug vorbei. Darum lädt das neue Feriendorf in dieser Saison zum gemütlichen Übernachten bei Maskottchen<br />
wie der Maus und Käpt‘n Blaubär ein. So wird aus dem Parkbesuch ein entspannter mehrtägiger Aufenthalt<br />
am Bodensee.<br />
Nicht nur Action und Nervenkitzel, sondern vor allem auch<br />
gemeinsame Zeit mit der Familie und spielerisches Lernen<br />
stehen im Ravensburger Spieleland im Vordergrund. Handwerkliches<br />
Geschick und Teamarbeit sind in der neuen<br />
600m² grossen «Bosch Car Service Werkstattwelt» gefragt:<br />
Hier tritt die ganze Familie beim Räderwechseln auf Zeit<br />
gegen drei andere Familien an. Wer macht sein Fahrzeug<br />
am schnellsten wieder flott? In der Schokowerkstatt von<br />
Ritter Sport haben grosse und kleine Leckermäulchen die<br />
einmalige Gelegenheit, ihre ganz persönliche Lieblingsschokolade<br />
zu kreieren und natürlich zu vernaschen. Die<br />
MobileKids- Verkehrsschule bringt dagegen schon Kinder<br />
ab sechs Jahren zum ersten eigenen Führerschein. Im 3D<br />
Maus Kino begeistern spannende Filme wie «Wild Cats»<br />
über die wilden Tiere Afrikas und lehrreiche Sachgeschichten<br />
aus «Die Sendung mit der Maus». Egal, für welche der<br />
Attraktionen man sich entscheidet – familienorientierter<br />
Service und kindgerechte Unterhaltung werden im Ravensburger<br />
Spieleland grossgeschrieben. Soviel Engagement<br />
kommt an – so wurde das Spieleland bei einer deutschlandweiten<br />
Befragung im vergangenen Jahr zum familienfreundlichsten<br />
Freizeitpark Deutschlands gewählt.<br />
Gemütliche Übernachtung<br />
statt langer Heimreise<br />
Im Spieleland gibt es so viel entdecken und zu erleben, dass<br />
ein einziger Tag im Park viel zu kurz ist. Ab dem ersten Juli<br />
finden grosse und kleine Besucher daher einen gemütlichen<br />
Platz zum Übernachten im angrenzenden Feriendorf. So<br />
entfällt die anstrengende Heimfahrt und es kann Kraft getankt<br />
werden für einen weiteren Tag voller aufregender Erlebnisse.<br />
Im Restaurant erwartet dazu ein reichhaltiges Buffet<br />
aus saisonalen und regionalen Speisen die hungrigen<br />
Gäste. Käpt’n Blaubär, die Maus und viele weitere Helden<br />
aus der Ravensburger Spielewelt sind auch im Feriendorf<br />
immer mit dabei. Denn jedes der 60 kindgerechten, thematisierten<br />
Ferienhäuser ist einer der bekannten Figuren gewidmet.<br />
Das liebevoll gestaltete Design macht so jedes Haus<br />
einzigartig. Egal ob als plüschiger Freund im kuscheligen<br />
Bett oder als lustige Wandbilder im Bad, die Maskottchen<br />
begleiten ihre kleinen Gäste stets und sorgen dafür, dass sie<br />
sich wohlfühlen. Mit Hein Blöd macht sogar Zähneputzen<br />
Spass! Alle Holz-Ferienhäuser zeichnen sich durch praktischen<br />
Komfort und die familienfreundliche Ausstattung<br />
aus. Auch grosse Familien mit bis zu sechs Personen finden<br />
hier bequem Platz. Einladende Sitzmöbel und Tische machen<br />
abendliche Spielerunden besonders gemütlich. Durch<br />
die vier Meter Deckenhöhe und die grosse Glasfront ist es<br />
im Inneren jederzeit hell und luftig.Platzsparender Stauraum<br />
bietet dem Gepäck Platz und schafft Ordnung statt<br />
Chaos im Familientrubel. Für die kleinsten Gäste kann jederzeit<br />
eine Baby-Ausstattung dazu gebucht werden. Voll-<br />
8 FamilienSpick | 10-2016
++ Publireportage<br />
klimatisierung, ein eigenes Bad mit WC und Dusche sowie<br />
die Wäsche-Vollausstattung sind ebenfalls in jedem Haus<br />
vorhanden.<br />
Naturnah und komfortabel<br />
Wer es noch abenteuerlicher mag, der kann in einem der 16<br />
komfortablen «Wieso?Weshalb?Warum?-Forscher-Zelten»<br />
die Nacht verbringen. Die bekannte Ravensburger Sachbuchreihe<br />
steht hierfür Pate. Ausgestattet mit einem<br />
inkludierten Forscher-Kit entdecken Kinder die Geheimnisse<br />
der Tiere und Pflanzen um sie herum. Denn Forschungsmaterial<br />
gibt es reichlich – liegt doch das Feriendorf<br />
inmitten schönster Natur. So können die kleinen<br />
Wissenschaftler spannenden Fragen zur heimischen Flora<br />
und Fauna auf den Grund gehen. Wer das Campen im Grünen<br />
zwar liebt, aber auch gerne bequem schläft, wird sich<br />
über die sechs bequemen Betten im Zelt freuen. Ausserdem<br />
verfügen die Zelte über einen stabilen Aufbau, eine Tür und<br />
Fussboden. Auch ein Stromanschluss ist vorhanden und die<br />
Forscher- Zelte sind beheizbar. So tut auch eine kühle oder<br />
regnerische Nacht der Gemütlichkeit keinen Abbruch. Wer<br />
keinen eigenen Schlafsack hat, der kann Bettwäsche und<br />
Handtücher optional dazu buchen. Die sanitären Anlagen<br />
finden sich in unmittelbarer Nähe. So wird das Zelten wetterunabhängig<br />
zu einem komfortablen und doch naturnahen<br />
Erlebnis.<br />
der Tag im Spieleland würdig ausklingen. Eltern sind dabei<br />
immer herzlich eingeladen mitzumachen oder – wenn ihnen<br />
der Sinn nach Erholung steht – die gute Betreuung ihrer<br />
Kinder zu geniessen. Der familienfreundliche Service<br />
ist somit ganz auf die jeweiligen Bedürfnisse von Gross und<br />
Klein zugeschnitten, sodass jeder auf seine Kosten kommt.<br />
Am nächsten Morgen wartet wieder ein reichhaltiges und<br />
gesundes Frühstücksbuffet mit leckeren Heissgetränken im<br />
Restaurant. Und bestimmt wünscht auch die Maus ihren<br />
Gästen hier einen guten Morgen und entführt sie dann in<br />
ein neues aufregendes Spieleland- Abenteuer.<br />
Weitere Infos auf www.spieleland.de<br />
und www.spieleland-feriendorf.ch<br />
und unter: +49-7542-4000<br />
Caravans für Camping-Fans<br />
Für Camping- Liebhaber, oder solche die es werden wollen,<br />
stehen ausserdem zehn moderne Familien- Caravans der<br />
Marke Carado bereit. Alle Wohnwagen sind mit einem<br />
Doppel- und einem Etagenbett ausgestattet und bieten somit<br />
bis zu vier Personen bequem Platz. Ausserdem verfügen<br />
alle über ein eigenes Bad und reichlich Stauraum. Unter<br />
dem dazugehörigen Vorzelt von Movera lassen sich laue<br />
Sommerabende entspannt geniessen. Es kann aber auch mit<br />
dem eigenen Wohnmobil angereist werden. Dazu stehen 40<br />
Stellplätze auf dem Feriendorfgelände bereit. Selbstverständlich<br />
kommen auch Gäste mit eigenem Wohnwagen in<br />
den Genuss aller Vorteile und Service-Angebote.<br />
Abends muss der Spass im Feriendorf noch kein Ende finden.<br />
Mit einer grossen Auswahl an Ravensburger Spielen,<br />
Workshops und Sondervorführungen im Maus Kino kann<br />
10-2016 | FamilienSpick 9
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
Haus<br />
Das wird zum<br />
Familienmanager<br />
10 FamilienSpick | 10-2016
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
Die moderne Familie wohnt intelligent. Das heisst, sie lebt in einem denkenden<br />
Gebäude, das Licht, Kommunikation, Haushalt oder Heizung selbst steuert.<br />
Diese Technik ist weder ein Spielzeug für die Väter noch entspringt es einem<br />
James-Bond-Film. Es ist die Zukunft unseres Alltags, sagen Experten.<br />
Text: Nathalie Schoch<br />
10-2016 | FamilienSpick 11
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
++<br />
Frühmorgens, wenn der Tag erwacht, wird das Licht im<br />
Eltern-Schlafzimmer langsam heller. Über das Multiroom-Audiosystem<br />
erklingen sanfte Klänge. Je nach Jahreszeit<br />
und Wetter sind die Jalousien bereits schräg gestellt.<br />
Es ist Zeit, die Kinder zu wecken und zu frühstücken. Die<br />
Mutter hüpft aus dem Bett und macht sich frisch im Bad.<br />
Auch dort erklingt die Musik. Der Radiator hat das Handtuch<br />
bereits auf angenehme 30 Grad angewärmt, der<br />
Boden wärmt die nackten Füsse. Nach dem Weckruf der<br />
Kinder geht es in die Küche. Der Tastendruck auf die Szene<br />
«Frühstück» fährt alle Jalousien im Erdgeschoss hoch und<br />
spendet dem Essbereich Tageslicht. Die Kaffeemaschine ist<br />
aufgewärmt, der Toaster eingestellt. «Kinder, kommt<br />
frühstücken.»<br />
Gebäude und Innenleben vernetzen<br />
Intelligentes Wohnen ist der Fachbegriff für Lösungen im<br />
privaten Wohnbereich, indem Geräte und Systeme zum<br />
Einsatz kommen, die mehr Komfort und Flexibilität bieten.<br />
Vernetzt werden Multimedia-Geräte, die Haussteuerung<br />
wie Licht oder Heizung, die Sicherheitsan lagen, die<br />
Elektrohaushaltsgeräte – das alles mit Hilfe von Bussystemen,<br />
die per Kabel, Funk oder Powerline funktionieren.<br />
Damit Intelligentes Wohnen möglich wird, braucht es im<br />
Gebäude eine passive Infrastruktur aus Lehrrohren. Gemeint<br />
sind damit horizontale und vertikale Kanäle, in<br />
denen die elektrotechnischen Leitungen installiert und die<br />
gewünschten Geräte miteinander vernetzt werden. Diese<br />
sogenannte passive Ausrüstung mit Kabeln ist vor allem<br />
auf den Neubau ausgerichtet. Für Familien, die bereits in<br />
einem Haus leben und Intelligentes Wohnen nachrüsten<br />
möchten, eignet sich die funkbasierte oder Powerlinebasierte<br />
Kommunikation. Dabei wird die Technik über das<br />
Stromnetz flexibel verkabelt. Dieser Lichtstellenleiter aus<br />
Kunststoff ist dünn und unempfindlich gegenüber elektromagnetischen<br />
Feldern. Laut der Fachgruppe der Gebäude<br />
Netzwerk Initiative (GNI) war das Angebot an Technologien<br />
noch nie so gross wie heute. Alleine in der Schweiz<br />
würden neben dem Weltstandard KNX rund 20 weitere<br />
mehr oder weniger bekannte Technologien um die Gunst<br />
der Kunden buhlen.<br />
Das Haus denkt mit<br />
Mittlerweile sind die Kinder in der Schule,<br />
die Mutter ist einkaufen gegangen.<br />
Währenddessen beseitigt der Saugroboter<br />
im Haus die Spuren des Frühstücks.<br />
Wie so oft im hektischen Alltag hat<br />
die Mutter das Fenster im Schlafzimmer<br />
offen stehen lassen und das Licht im Bad<br />
brennt auch noch, weil die Kinder wieder<br />
mal in letzter Minute aus dem Bett gekrochen<br />
sind und ihre Morgen toilette in Eile erledigten.<br />
Kein Problem für das<br />
intelligente Gebäude: Das entsprechende<br />
Heizventil fürs Schlafzimmer<br />
wird geschlossen und<br />
reduziert den Verlust von Energie.<br />
Bei längeren Abwesen heiten verringert<br />
die Heizung die Solltemperatur<br />
und spart so ebenfalls Energie. Zwischen Textilreinigung<br />
und Einkaufsladen greift die Mutter zum Handy<br />
– sie kennt ja ihre Kinder mittlerweile nur zu gut –, um<br />
über ihr Smartphone das Licht auszuschalten.<br />
Komfort auf einen Klick<br />
Es ist bereits Nachmittag. Die Temperaturen steigen und<br />
die Storen auf der Südseite des Hauses werden zur Beschattung<br />
heruntergefahren. Dank Vernetzung lassen sie sich<br />
im Winter früher schliessen als im Sommer. Das führt<br />
gerade in der kalten Jahreszeit zu einer zusätzlichen Energieeinsparung.<br />
Überhaupt ist die Heizung ein wichtiger<br />
Bestandteil Intelligenten Wohnens; sie kann in allen Räumen<br />
bedarfsgerecht gesteuert werden. Die Mutter ent-<br />
ABB Schweiz AG<br />
12 FamilienSpick | 10-2016
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
DIE KOSTEN<br />
Das Gebäude Netzwerk Institut (GNI) hat den Ausbau in verschiedene<br />
Stufen eingeteilt, um die Kosten zu berechnen. In der Praxis würden<br />
diese Übergänge allerdings fliessend stattfinden.<br />
Der Grundausbau<br />
Er beschränkt sich hauptsächlich auf die «passive Ausrüstung» des<br />
Wohnraumes, also die Erschliessung der Wohnräume mit Verrohrung<br />
oder Kanälen, inklusive der Installation des Kommunikationsnetzwerkes<br />
(Home Cabling). Die Kosten hierfür gehören heute zur Standardausrüstung.<br />
Einfacher Ausbaustandard<br />
spannt sich kurz auf dem Sofa und liest ein paar Seiten des<br />
spannenden Romans im E-Reader. Musik dazu wäre jetzt<br />
schön, denkt sie sich. Kein Problem. Ohne aufstehen zu<br />
müssen, wählt sie über das iPad die Internetradiostation<br />
und klickt ihr Lieblingslied an. Webradios und Musikserver<br />
sind jederzeit nachrüstbar.<br />
Je höher der Anspruch, desto kostspieliger die Installation.<br />
Neben den schönen Effekten wie Alltagshilfe oder Energieersparnisse<br />
gibt es auch Schattenseiten. Man ahnt es<br />
bereits: sie liegen in den Kosten. Die Fachgruppe von GNI<br />
hat die Ausbaustandards in verschiedene Stufen eingeteilt.<br />
Diese würden aber in der Praxis fliessende Übergänge<br />
finden. Angefangen bei zwei bis vier Prozent der Gesamtbausumme<br />
ist beim hohen Ausbaustandard mit bis zu<br />
zehn Prozent zu rechnen. Und zwar zusätzlich zum<br />
Grundausbau sowie dem einfachen oder mittleren Ausbaustandard.<br />
Technisch machbar ist vieles. Die Höhe der<br />
Kosten hängt von Umfang, Bedürfnissen und der Raffinesse<br />
der installierten Features ab.<br />
Dieser ist am weitesten verbreitet. Beleuchtung, Beschattung und allenfalls<br />
Heizung sowie Lüftung werden mit einem Bussystem vernetzt.<br />
Die durchschnittlichen Totalkosten betragen 2 bis 4 Prozent der Gesamtbausumme.<br />
Diese sind zusätzlich zum Grundausbau zu verstehen.<br />
Deshalb empfiehlt GNI, bei jedem Objekt den Grundausbau als Minimalziel<br />
vorzusehen.<br />
Mittlerer Ausbaustandard<br />
Wichtiges Merkmal für diesen Standard: das einfache Bedienpanel<br />
s owie die Integration weiterer Gewerke. Zum Beispiel Sicherheitsfunktionen,<br />
Videogegensprechanlage oder Audio-/Videosysteme. Auch der<br />
Zugriff von aussen oder der Gebäudecontroller kommen hier oft zum<br />
Einsatz. Die durchschnittlichen Kosten belaufen sich auf ein bis zwei<br />
Prozent der Gesamtbausumme, zusätzlich zum Grundausbau und zum<br />
einfachen Ausbaustandard.<br />
Hoher Ausbaustandard<br />
++<br />
Hier wird die Vollintegration der Systeme umgesetzt: Haussteuerung,<br />
Sicherheitsanlagen, Unterhaltungselektronik sowie die Kommunikation.<br />
Das ganze Haus oder die Wohnung lässt sich mit mehreren mobilen<br />
oder einem fixen Anzeigegerät überwachen, steuern und visualisieren.<br />
Oft auch mit umfangreichen Audio-/Videosystemen und Multiroomsystemen.<br />
Die Kosten liegen bei zwei bis zehn Prozent der Gesamtbausumme,<br />
zusätzlich zum Grundausbau, einfachen und mittleren<br />
ausbaustandard.<br />
Quelle: GNI<br />
10-2016 | FamilienSpick 13
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++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
Projekte zum Anschauen<br />
Sie möchten sich ein Bild darüber machen,<br />
wie Intelligentes Wohnen funktioniert?<br />
Dann besuchen Sie einen dieser Showrooms:<br />
ThebenHTS<br />
Vermittelt Sicherheit und Geborgenheit<br />
Bei der Familie nähert sich der Abend. Freunde kommen<br />
zum Essen. Den Backofen hat die Mutter schon während<br />
der Lesepause vorgewärmt, denn er lässt sich auf Knopfdruck<br />
via iPad einstellen. Nur kochen und den Tisch<br />
decken muss sie noch selbst. Während der Vater die Kinder<br />
ins Bett bringt, ruft die Mutter folgende programmierte<br />
Szene im System auf: «Gäste». Gediegene Musik erklingt,<br />
die Jalousien werden leicht abgesenkt und das<br />
Wohnzimmer taucht in warmes Licht ein. Spätabends<br />
verlassen die Gäste das Haus, die Eltern schlurfen zum<br />
Schlafzimmer, oben angekommen, aktivieren sie den<br />
Taster für den Nachtmodus und legen sich erschöpft ins<br />
Bett. Das Licht im Haus erlischt, nur vor den Kinderzimmern<br />
schimmert das schwache Nachtlicht, die Alarmanlage<br />
ist aktiviert. «Gute Nacht, liebe Familie», hört man das<br />
System fast schon sagen. «Bis morgen. Ich wecke euch<br />
rechtzeitig.»<br />
se Lightmanagement AG, 8957 Spreitenbach (AG)<br />
iBricks Solutions, 3178 Bösingen (FR)<br />
Hochschule Luzern, 6048 Luzern (LU)<br />
S& A Solutions AG, 9403 Goldach (SG)<br />
BKS Kabel Service AG, 4552 Derendingen (SO)<br />
V-ZUG AG, 6301 Zug (ZG)<br />
EIBROM, 8953 Dietikon (ZH)<br />
Feller AG, 8810 Horgen (ZH)<br />
Supravision AG, 8306 Brüttisellen (ZH)<br />
Die Details zu den Showrooms:<br />
www.intelligenteswohnen.com, Rubrik Bauen<br />
Spart Energie und Alltagsmühe<br />
Wer heute baut, kann das Haus so planen, dass es sich<br />
bedarfsgerecht mitwandelt. Das intelligente Gebäude<br />
weiss genau, wann und wie stark die Räume beheizt werden<br />
sollen, ob die Fenster immer noch offen stehen oder<br />
ob der Beutel des Staubsaugers leer ist. Aber was passiert<br />
bei einem Systemfehler? Sitzt die Familie dann eingeschlossen<br />
im dunklen, kalten Haus? Experten sagen Nein;<br />
die Fachleute würden diese Gefahr bereits bei der Planung<br />
einkalkulieren. Mit getrennten Netzwerkzonen, die dafür<br />
sorgen, dass nur ein Teilsystem vom Ausfall betroffen ist.<br />
Tipps und Links<br />
Gerade erschienen: Das Jahrbuch «Intelligentes<br />
Wohnen 2016» mit Praxisbeispielen, Tipps und<br />
technischen Infos. Es ist ein Gemeinschaftswerk der<br />
Zeitschriften Elektrotechnik, HK Gebäudetechnik,<br />
Das ideale Heim, Umbauen und Renovieren.<br />
Das Werk liegt in den aktuellen Ausgaben dieser<br />
Zeitschriften bei und ist am Kiosk erhältlich.<br />
Online: www.das-ideale-heim.ch<br />
unter Inspiration / Projekte.<br />
Wertvolle Downloads und Broschüren gibt es auch<br />
bei GNI: www.intelligenteswohnen.com.<br />
Der Blick in die Zukunft<br />
«Noch mag man von diesem aufgezeigten Wandel wenig<br />
spüren. Doch bald wird er alle Anbieter betreffen», so<br />
Karin Frick und Daniela Tenger vom Gottlieb Duttweiler<br />
Institut. Sie haben eine Studie zum Thema «Smart Home<br />
2030» verfasst. Infrastruktur, Geräte und Ressourcenverbrauch<br />
liessen sich damit effizienter steuern, Immobilien<br />
besser bewirtschaften. Auch die GNI-Fachgruppe ist<br />
sich sicher: «Intelligentes Wohnen gehört bis 2030 zur<br />
Standardausstattung bei Neubauten. Für Altbauten gebe<br />
es drahtlose Funk- oder Powerline-Systeme. Was noch<br />
vor zehn Jahren als Technikspielerei belächelt wurde, ist<br />
heute Realität und morgen Alltag. ++<br />
10-2016 | FamilienSpick 15
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
«Das System schaut<br />
den Benutzern unauffällig<br />
über dieSchultern»<br />
++<br />
Die Hochschule Luzern tüftelt am Gebäude als System und hat mit ihrem<br />
Forschungszentrum iHomeLab ein einzigartiges Angebot geschaffen. Professor<br />
Alexander Klapproth erzählt im Gespräch, womit wir es beim Intelligenten<br />
Wohnen zu tun haben.<br />
Interview: Nathalie Schoch<br />
16 FamilienSpick | 10-2016
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
Wo lauern die Gefahren dieses vernetzten<br />
und digitalisierten Wohnens?<br />
Smarte Systeme neigen wegen ihrer Komplexität dazu,<br />
nicht immer zuverlässig oder im Sinne des Benutzers zu<br />
funktionieren. Hier lautet das Motto: So einfach wie nötig<br />
und möglichst keine unerwünschten Redundanzen.<br />
Offene Standards unterstützen dies. Eine weitere Gefahr<br />
lauert in der Anwendung. Aufgrund mangelhafter Lösungen<br />
können die Benutzer überfordert werden. Hier gilt:<br />
Das System soll den Benutzer bedienen und nicht umgekehrt.<br />
Die Systementwickler müssen sich dazu intensiv mit<br />
den Benutzern auseinandersetzen.<br />
Was bedeutet das konkret, wenn ein Gebäude<br />
als intelligent bezeichnet wird?<br />
Für uns Forscher am iHomeLab ist ein intelligentes<br />
Gebäude mehr als nur ein durch Vernetzung zentral- oder<br />
fernsteuerbares Gebäude. Dank künstlicher Intelligenz<br />
und dem Einbezug weiterer Informationen unterstützt ein<br />
intelligentes Gebäude die Benutzer, indem es Sicherheit,<br />
Energieeffizienz und Netzstabilität bietet, ohne den Komfort<br />
zu beeinträchtigen. Es schaut den Benutzern unauffällig<br />
«über die Schultern», lernt von ihnen und bietet einen<br />
persönlichen Service – wie ein Butler.<br />
Das klingt toll, aber auch kostspielig.<br />
Kann sich das jede Familie leisten?<br />
Zurzeit ist Intelligentes Wohnen kostspielig, da die Systeme<br />
aufgrund der geringen Nachfrage noch nicht massentauglich<br />
sind respektive nicht in genügend grossen Stückzahlen<br />
hergestellt werden können. Aber in absehbarer Zeit entstehen<br />
Märkte, die solche Systeme massentauglich und damit<br />
erschwinglich machen werden.<br />
Wo sehen Sie die grössten Vorteile des<br />
Intelligenten Wohnens?<br />
Aktuell sehen wir zwei wesentliche Vorteile: 1. Alleinstehende<br />
ältere Menschen können dank assistiver Wohntechnologie<br />
sicherer wohnen und einfacher mit ihren Angehörigen<br />
und ihrem privaten Netzwerk interagieren. 2. In<br />
naher Zukunft gewährleistet intelligente Gebäudetechnik<br />
die notwendige Netzstabilität im Smartgrid, sodass bei<br />
fluktuierendem Energieangebot aus Sonne (Fotovoltaik)<br />
und Wind (Windgeneratoren) die Verbraucher sinnvoll,<br />
flexibel und automatisch gesteuert werden, ohne dass der<br />
Benutzerkomfort darunter leidet.<br />
Das bedeutet, man wird jetzt auch beim Wohnen<br />
beobachtet?<br />
Ein smartes Gebäude weiss und lernt viel über seine Benutzer.<br />
Diese Informationen betreffen oft die Privatsphäre<br />
und müssen entsprechend sensibel gehandhabt werden.<br />
Einige Geschäftsideen berücksichtigen dies noch zu wenig,<br />
im Gegenzug bieten sie kostenfreie oder -günstige Services<br />
an. Hier müssen die Benutzer mündig entscheiden, ob sie<br />
das wollen respektive bereit sind, für die Wahrung ihrer<br />
Privatsphäre etwas mehr zu bezahlen.<br />
Das Besucherzentrum<br />
Das iHomeLab der Hochschule Luzern ist eine Denkfabrik<br />
und ein Forschungszentrum für Gebäude<br />
Intelligenz. Hier werden die Ergebnisse der Forscher<br />
präsentiert, gleichzeitig zeigen sie auf, wie die<br />
Zukunft des Wohnens aussehen könnte. Hinter dem<br />
iHomeLab steht ein Team mit 27 Forschern und über<br />
200 Partnern aus Industrie und Wirtschaft. Jährlich<br />
besuchen rund 4000 Interessierte das iHomeLab.<br />
www.ihomelab.ch<br />
10-2016 | FamilienSpick 17
++Schwerpunkt ++ Intelligentes Wohnen<br />
Wie verändert diese Digitalisierung die Bau- und<br />
Wohnindustrie?<br />
In Zukunft wird die dazu notwendige Basisinfrastruktur<br />
schon beim Erstellen des Gebäudes mitintegriert. Die integrale<br />
Gebäudeplanung (Building Information Management)<br />
wird diesen Prozess unterstützen. Für den Bestand<br />
werden einfach nachrüstbare Systeme bereitstehen, die sich<br />
auch für Mietwohnungen anbieten.<br />
Sind die Schweizer Anbieter für diesen Wandel bereit?<br />
Sagen wir mal so: Man ist auf dem Weg dahin.<br />
Viele Anbieter halten digitale Tools für zu störungsanfällig,<br />
zu wenig kompatibel und noch für zu unzuverlässig.<br />
Wie sehen Sie das?<br />
Das ist zurzeit sicher noch der Fall. Deshalb ist Forschung<br />
und Entwicklung nötig sowie der Wille oder auch die<br />
Einsicht der Hersteller, sich künftig vermehrt auf offene,<br />
gemeinsame Standards zu einigen. Vielleicht braucht es<br />
dazu auch mehr Druck seitens des Marktes.<br />
Wie entscheidet ein Bauherr, welches System für ihn das<br />
richtige ist?<br />
Indem er sich beraten lässt und sich auch selbst mit dem<br />
Thema auseinandersetzt.<br />
Was ist im Moment noch Zukunftsmusik?<br />
Die künstliche Intelligenz ist noch nicht so weit fortgeschritten,<br />
wie das in bestimmten Science-Fiction-Filmen und Romanen<br />
gezeigt wird. Dies betrifft sowohl die Interak tion,<br />
also Spracherkennung, Gestenerkennung etc. wie auch die<br />
intelligente Verarbeitung der Informationen. Dazu werden<br />
wir am iHomeLab noch eine Menge spannende und nutzbringende<br />
Forschungsarbeit leisten. ++<br />
Zur Person<br />
Prof. Alexander Klapproth ist dipl. Elektroingenieur ETH<br />
und forscht seit rund 20 Jahren am Departement Technik<br />
& architektur der Hochschule Luzern. Er ist der Leiter des<br />
Forschungszentrums iHomeLab, das 1997 gegründet wurde.<br />
2008 eröffnete das Besucherzentrum. Seine Forschungsgebiete:<br />
Intelligentes Wohnen, smarte Gebäudetechnik,<br />
ambient Assisted Living, smarte Energieeffizienz und<br />
Flexibilisierung, Internet der Dinge, Sensornetzwerke.<br />
18 FamilienSpick | 10-2016
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++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />
20 FamilienSpick | 10-2016
++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />
EineFRAU<br />
Räumt auf!<br />
Kinder sorgen für Unordnung – im Kinder zimmer<br />
und nicht selten auch im restlichen Wohnbereich.<br />
Mylène Alt verhilft zu einem «aufgeräumten»<br />
Leben, im Privatbereich und im Geschäftsleben.<br />
Sie zeigt ihren Kunden, wie man sich im Büro<br />
oder zu Hause effizient organisiert. Das Ziel ist<br />
aber nicht zwingend die leere Tischplatte oder die<br />
Übernahme einer bestimmten Methode. Im<br />
Zentrum steht die Suche nach dem richtigen<br />
System für jeden Einzelnen.<br />
Text: Stefan Millius<br />
Bilder: Stephanie Engeler<br />
++<br />
10-2016 | FamilienSpick 21
++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />
++<br />
Hinter der Wahl-Ostschweizerin Mylène Alt liegt eine<br />
recht konventionelle Laufbahn. KV-Lehre, Weiterbildung<br />
zur Marketingplanerin, Direktionsassistentin, Projektleiterin<br />
Marketing lauteten die Stationen. Vor rund sechs<br />
Jahren wurde ihr dann klar: Sie wollte etwas Eigenes auf<br />
die Beine stellen, «mein Ding machen», etwas Neues beginnen.<br />
«Ich habe mir damals bewusst die Frage gestellt:<br />
Was unterscheidet mich und meine Art des Arbeitens im<br />
positiven Sinn von anderen?», erinnert sie sich. Sie dachte<br />
zurück an die vielen Situationen in verschiedenen Unternehmen,<br />
als sie mit anderen Leuten Projekte anging und<br />
feststellen musste: Unter ihnen waren viele, die bezüglich<br />
Aus- und Weiterbildung einen prallen Rucksack hatten,<br />
aber nicht gut organisiert waren. Ihr sei damals klar geworden,<br />
«dass das nicht einfach selbstverständlich ist, dass<br />
man das nicht automatisch kann, sondern genauso lernen<br />
muss wie alles andere.» Sie selbst hatte stets viel Wert auf<br />
eine gut organisierte, aufgeräumte Umgebung gelegt und<br />
war oft von anderen gefragt worden, wie sie das schafft.<br />
Physische und mentale Ordnung<br />
Mit dieser Erkenntnis war eine Geschäftsidee geboren.<br />
2009 gründete Mylène Alt ihre Einzelfirma «BüroProjekt»<br />
und gibt seither ihr Wissen weiter. Dieses erschöpft sich<br />
allerdings nicht darin, im sichtbaren Bereich eines Raumes<br />
aufzuräumen oder ein Ablagesystem einzuführen. «Ordnung<br />
kann man im physischen, aber auch im mentalen<br />
Sinn verstehen – oder in der Kombination», so Alt. Viele<br />
Leute trennen sich gemäss ihrer Erfahrung ungern von<br />
Dingen, weil sie mit diesen Geschichten verbinden. Sie<br />
helfe ihnen, Entscheidungen zu fällen und für den künftigen<br />
Umgang mit der Ordnung eine Methode zu kreieren –<br />
individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst.<br />
Frage des Images<br />
Sie selbst sei ein «bekennender Leertischler», sagt Alt. Aber<br />
bei ihrer Arbeit gehe es nicht darum, sich selbst zu «klonen»<br />
oder anderen ihre Methode aufzuzwingen. «Jeder muss<br />
sein eigenes System finden, denn nach der Beratung bin ich<br />
wieder weg, und nicht ich muss mich mit dem System<br />
wohlfühlen, sondern mein Kunde», sagt sie. Erfahrungsgemäss<br />
möchte aber jemand, dem sie die Vorteile einer aufgeräumten<br />
Umgebung einmal aufgezeigt habe, nicht mehr<br />
zum alten Zustand zurück, «sie wollen es dann plötzlich<br />
selbst so.»<br />
Es gibt – der Schreibende zählt sich auch dazu – allerdings<br />
auch Berufstätige, die das Chaos auf dem Tisch kurzerhand<br />
zum System erklären und behaupten, damit gut fertigzuwerden<br />
oder die Unordnung gar zu benötigen für einen<br />
kreativen Output. Aufräum-Coach Mylène Alt ist misstrauisch,<br />
was solche Aussagen angeht. «Die meisten hätten<br />
«Ordnung<br />
schaffen<br />
muss<br />
man<br />
genauso<br />
lernen<br />
wie jede<br />
andere<br />
tätigkeit<br />
auch.»<br />
das in Wahrheit wirklich gerne anders», sagt sie. Wer sich<br />
und seine Arbeit ehrlich analysiere, stelle fest: Die Rechnung<br />
geht nicht auf. Das richtige Dokument im Chaos zu<br />
suchen, koste Zeit und Nerven, wer sich eine Stunde für<br />
eine Aufgabe vornimmt und zunächst 30 Minuten lang auf<br />
dem Pult nach den Grundlagen dafür fahndet, ist nicht<br />
effizient.<br />
Vieles von dem, was sie sagt, wird spontan als selbstverständ<br />
lich wahrgenommen. Dass es bei der Arbeit<br />
bei spiels weise sinnvoll ist, seine Unterlagen systematisch<br />
abzulegen, leuchtet jedem ein. Wozu also eine Aufräum-<br />
Beratung? «Stark in der Theorie» seien viele Leute tatsächlich,<br />
«aber entscheidend ist ja, was wir letztlich tun, und<br />
meist ist eine Verhaltensänderung nötig.» Alt empfiehlt,<br />
«nicht an allen Schrauben gleichzeitig» zu drehen, sondern<br />
Schritt um Schritt vorzugehen. Ihre Beratung ersetzt das<br />
eigene Denken nicht, es sei ein Miteinander. Und im<br />
Zentrum stehe nicht das Aufräumen des Ist-Zustandes,<br />
sondern die Erarbeitung eines Systems für die Zukunft.<br />
Oder wie sie es ausdrückt: «Eine Mulde bestellen können<br />
meine Kunden auch ohne mich, aber danach sollte es nicht<br />
von vorne losgehen mit dem Chaos.»<br />
Was gewinnt man mit der neuen Ordnung? «Mehr Platz,<br />
ein gutes Gefühl, steigende Motivation, effizienteres Arbeiten»,<br />
zählt Mylène Alt auf. Vor allem aber sei ironischerweise<br />
Aufräumen mit Methode das beste Rezept für Leute, die<br />
eben gerade nicht gerne aufräumen. «Je besser das System<br />
ist und je klarer ist, wo was hingehört, desto weniger liegt<br />
herum – und desto weniger muss man aufräumen.» ++<br />
Zum Unternehmen<br />
Mit ihrer Firma «BüroProjekt» unterstützt und berät<br />
Mylène Alt aus Herisau Private und Unternehmen, wie<br />
sie bleibende Ordnung ins Haus oder Büro bringen.<br />
Zum Angebot gehört die Einzelberatung direkt vor Ort,<br />
aber auch Impulsreferate vor Publikum. Weitere<br />
I nformationen unter www.aufraeumen.ch.<br />
22 FamilienSpick | 10-2016
++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />
Sterilität Oder<br />
kreatives<br />
Chaos?<br />
Unordnung im Kinderzimmer ist in vielen Familien ein Dauerthema. Kinder<br />
und Erwachsene haben oft andere Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit.<br />
Wie sollen Eltern mit dieser Herausforderung umgehen?<br />
Text: Fabrice Müller, Redaktor Schule und Elternhaus Schweiz (S&E)<br />
++<br />
Janine (13) und Nicole (15) putzen ihre Zimmer selber.<br />
Sie sind auch dafür verantwortlich, dass das Zimmer regelmässig<br />
aufgeräumt wird. Darauf legt ihre Mutter Sandra<br />
Zehren, Leiterin der Geschäftsstelle von Schule und<br />
Elternhaus Schweiz (S&E), Wert. «Uns war es schon immer<br />
wichtig, unsere Kinder zu einer gewissen Ordnung und<br />
Sauberkeit zu erziehen. Auch bei Teenagern ist dies nicht<br />
immer ganz einfach. Sie haben oft andere Vorstellungen<br />
von Ordnung und Sauberkeit. Deshalb sind wir ziemlich<br />
strikt und bestehen zum Beispiel darauf, dass nicht überall<br />
Kleider herumliegen oder Unordnung herrscht.» Regeln<br />
aufzustellen genüge allerdings nicht, stellt Sandra Zehren<br />
fest. Es brauche eine regelmässige Kontrolle. Vernachlässige<br />
man die Regeln, laufe die Ordnung schnell aus dem<br />
Ruder. «Es gibt bei Kindern und Jugendlichen immer<br />
wieder Phasen, in denen sie mehr Mühe haben, sich an<br />
gewisse Regeln zu halten. Je konsequenter man als Eltern<br />
auf Ordnung und Sauberkeit achtet, umso einfacher ist es,<br />
diese im Familienalltag durchzuziehen», ist Sandra Zehren<br />
überzeugt.<br />
Ein Dauerthema in vielen Familien<br />
Die Unordnung im Kinder- oder Jugendzimmer ist ein<br />
unerschöpfliches Thema im Alltag vieler Familien. Die<br />
allerwenigsten Kinder kommen als ordnungsliebende<br />
Menschen, sondern meist als kleine Chaoten auf die Welt.<br />
Dies kann Regula Röthlisberger, Elternberaterin aus Stans<br />
und ehemaliges Vorstandsmitglied bei Schule und Elternhaus<br />
Nidwalden, bestätigen: «Ich begegne in meinen Beratungen<br />
dem Thema Unordnung oft im Zusammenhang<br />
mit Lernschwierigkeiten bei Kindern und Jugendlichen.»<br />
Die Eltern seien der Meinung, die Lernschwierigkeiten<br />
10-2016 | FamilienSpick 23
++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />
hätten vor allem mit der Unordnung im Kinderzimmer zu<br />
tun. Sie fühlen sich dabei nicht selten hilflos und überfordert.<br />
«Kinder haben andere Vorstellungen von Ordnung<br />
als wir Erwachsenen. Die Unordnung im Kinderzimmer<br />
ist ein Symptom für andere Probleme», sagt Regula Röthlisberger.<br />
Die Eltern seien sich manchmal nicht im Klaren,<br />
was sie wollen. Als Folge davon verhalten sie sich inkongruent,<br />
indem das, was sie sagen und von den Kindern<br />
fordern, oft nicht mit dem eigenen Handeln übereinstimmt.<br />
So zum Beispiel auch beim Thema Ordnung und<br />
Sauberkeit. «Kinder spüren diese Diskrepanz sehr schnell<br />
und reagieren darauf, indem sie beispielsweise Regeln<br />
nicht einhalten. Warum sollten sie auch», berichtet die<br />
Elternberaterin.<br />
Eine Frage der Definition<br />
Was genau versteht man unter Ordnung und Sauberkeit?<br />
Und was hat das Kind davon, wenn sein Zimmer immer<br />
aufgeräumt und sauber ist? «Die Definition von Ordnung<br />
ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch der Kultur.<br />
Es scheint mir, als lege man im deutschsprachigen Kul turraum<br />
generell mehr Wert auf Ordnung und Sauberkeit als<br />
in südlichen Ländern», sagt Regula Röthlisberger. Dass<br />
Ordnung überall unterschiedlich definiert und gelebt<br />
wird, erleben die Kinder etwa auf öffentlichen Spielplätzen<br />
– oder wenn sie andere Kinder zu Hause besuchen. Die<br />
Ordnung im Kinderzimmer ist stets auch ein Ausdruck<br />
der eigenen Persönlichkeit. «Kinder sind von Natur aus<br />
spontane, kreative, neugierige Menschen, die eher mal<br />
etwas liegen lassen», berichtet Regula Röthlisberger.<br />
Erwachsene hingegen seien meist viel strukturierter<br />
veranlagt. Doch es gebe auch Kinder, die von klein auf<br />
pingelig und ordnungsliebend sind. Auf der psychologischen<br />
Ebene wird Ordnung laut Regula Röthlisberger mit<br />
Selbstwertgefühlen in Verbindung gebracht. Wer über ein<br />
mangelndes Selbstwertgefühl verfügt, achtet offenbar<br />
weniger auf Ordnung, weil diese Person mehr nach aussen<br />
hin orientiert ist und dort Bestätigungen sucht.<br />
Recht auf Ordnung und Sauberkeit<br />
Ob ordnungsliebend oder chaotisch veranlagt, Kinder<br />
empfinden es in der Regel als Einmischung, wenn die Eltern<br />
von ihnen verlangen, das Zimmer aufzuräumen. «Dadurch<br />
wird die Persönlichkeit des Kindes verletzt. Es ist deshalb<br />
wichtig, zu respektieren, dass das Kind andere Vorstellungen<br />
von Ordnung und Sauberkeit hat als die Eltern», betont<br />
Regula Röthlisberger. Auf der anderen Seite haben die<br />
Eltern das Recht und die Pflicht, ihre Vorstellungen von<br />
Ordnung und Sauberkeit in jenen Räumen durchzusetzen,<br />
die von der ganzen Familie genutzt werden, zum Beispiel<br />
in der Küche, im Wohnzimmer oder im Bad. Auf diese<br />
Weise lernt das Kind schon früh, gewisse Abgrenzungen<br />
einzuhalten und zu respektieren. Schmutzige Wäsche etwa<br />
hat nichts auf dem Boden zu suchen, ebenso wenig Essbares<br />
im Kinderzimmer. Jacken werden aufgehängt und<br />
nicht in die Ecke geworfen. Schulsachen gehören auf den<br />
Tisch und nicht auf den Boden. «Je früher man damit<br />
beginnt, umso besser funktioniert es», weiss die Elternberaterin<br />
und rät, gewisse Spielzonen im Wohn bereich<br />
zuzulassen, ohne dass sich dabei das ganze Wohnzimmer<br />
in eine Spielwiese verwandelt. Die Eltern seien angehalten,<br />
sich ebenso an die Ordnungsregeln zu halten und Vorbild<br />
zu sein. «Wenn Eltern positiv übers Aufräumen oder<br />
Putzen sprechen, indem sie zum Beispiel das gute Gefühl<br />
in einem sauberen Haus hervorheben, überträgt sich dies<br />
auch auf das Kind. Es erlebt Ordnung und Sauberkeit als<br />
etwas Positives», erklärt Regula Röthlisberger.<br />
Ziele und Feedbackrunden<br />
Verbesserungspotenzial gibt es oftmals auch in der Kommunikation<br />
zwischen Eltern und Kindern. Anstatt das<br />
Kind zu fragen: Könntest du das Zimmer aufräumen?,<br />
sollte man ihm besser mitteilen, was man von ihm erwartet<br />
und eine Frist von drei Tagen dafür gewähren. «Kleinere<br />
Kinder sind hier sicher noch auf eine gewisse Unterstützung<br />
angewiesen. Bei grösseren Kindern bzw. Jugend lichen<br />
empfehle ich eine Feedbackrunde, in der sich alle Beteiligten<br />
zu ihren Forderungen und Meinungen äussern<br />
können», empfiehlt Regula Röthlisberger. Auf diese Weise<br />
lassen sich verschiedene Themen und Aufgaben erledigen,<br />
ohne gleich mit Schimpfen reagieren zu müssen. Bei Kleinkindern<br />
kann das Aufräumen auch spielerisch angegangen<br />
werden. Die Autos werden in die Garage gefahren, die Puppen<br />
gehen schlafen. So macht Aufräumen auch noch Spass.<br />
Ab vier Jahren können Kinder sehr gut selbst für Ordnung<br />
in grösseren Bereichen sorgen – zum Beispiel in der Malecke<br />
oder im Bücherregal. Weniger ist manchmal mehr:<br />
Ein Kind muss nicht in Spielsachen ertrinken. Es empfiehlt<br />
sich, gemeinsam mit dem Kind alte und kaputte Spielsachen<br />
auszusortieren. Manche Spielsachen können auch<br />
vorübergehend im Keller verstaut werden. Oft dauern Kinderspiele<br />
mehrere Tage. Deshalb sollten Eltern nicht darauf<br />
bestehen, dass die mühsam aufgebaute Ritterburg am<br />
Abend schon wieder weggeräumt wird. Allerdings sollte<br />
ein Gang zum Bett frei geräumt werden. Findet das Kind in<br />
seiner Unordnung etwas nicht, muss es selber suchen. Sind<br />
Spielkameraden im Haus, sollen sie beim Aufräumen<br />
helfen.<br />
24 FamilienSpick | 10-2016
++ Erziehung & Schule ++ Aufräumen<br />
Ämtli übernehmen<br />
Wie sinnvoll ist es, den Kindern gewisse Aufgaben und<br />
Ämter zu übertragen? «Ich finde es wichtig, dass die<br />
Kinder über bestimmte Ämtli schon früh Verantwortung<br />
übernehmen und in die täglichen Abläufe des Haushaltes<br />
eingeführt werden», sagt Regula Röthlisberger. Durch das<br />
Auftragen von gewissen Arbeiten, die dem Alter des<br />
Kindes entsprechen, werde ihm gleichzeitig auf positive<br />
Art Vertrauen ausgesprochen. Auf diese Weise lerne das<br />
Kind zudem, wie ein Haushalt gemeinsam gemeistert<br />
werden kann. «Kinder helfen meist gerne im Haushalt mit.<br />
Wichtig dabei ist, dass sie gelobt werden und eine gute<br />
Absicht dahinter steht», gibt Regula Röthlisberger zu bedenken.<br />
In der Familie von Sandra Zehren übernehmen<br />
die Kinder zum Teil gewisse Aufgaben wie Einkaufen oder<br />
Spaziergänge mit dem Hund. Vor den Ferien müssen alle<br />
Zimmer nochmals aufgeräumt und geputzt werden. Eine<br />
bewusste Ämtli-Kultur lebt Sandra Zehren allerdings<br />
nicht. «Ich finde, es muss zum Kind und zur Familie<br />
passen. Und vor allem braucht es vonseiten der Eltern eine<br />
gewisse Hartnäckigkeit bei der Umsetzung und Kontrolle<br />
der Ämter.» ++<br />
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++ Erziehung & Schule ++ Kinderwelten<br />
«Wisst ihr wirklich,<br />
was wir brauchen?»<br />
Erwachsene haben eine klare Vorstellung vom Leben. Sie wissen, was für ihre<br />
Kinder gut ist. Aber wissen sie auch, wie die Kinder darüber denken? Fachleute<br />
fordern, die Sichtweisen der Kinder genauer zu betrachten und im Alltag zu<br />
berücksichtigen.<br />
Text: Nathalie Schoch<br />
++<br />
Man stelle sich folgende Situation vor: Es gibt drei Kinder<br />
und nur eine Flöte. Anne kann als Einzige darauf spielen.<br />
Carla hat sie gebaut. Und Bob hat nichts, womit er sich die<br />
Zeit vertreiben kann. Wer bekommt nun die Flöte? Die<br />
meisten Erwachsenen würden wohl pragmatisch handeln<br />
und sich für Anne entscheiden, damit die Flöte zweckmässig<br />
genutzt wird. Anders die Kinder. «Die meisten der<br />
befragten Kinder haben sich für Bob entschieden, weil er<br />
arm ist und daher etwas bekommen soll», sagt Sabine<br />
Andresen, Professorin für Familienforschung und Sozialpädagogik<br />
an der Goethe-Universität in Frankfurt am<br />
Main. Gemeinsam mit World Vision hat sie mehrere<br />
Studien zum Wohlbefinden von Kindern<br />
durchgeführt. Interessante Resultate sind<br />
dabei herausgekommen. Zum Beispiel<br />
fühlen sich 56 Prozent der befragten<br />
6- bis 11-jährigen Kinder in<br />
Deutschland nie benachteiligt, zehn<br />
Prozent fühlen sich häufig benachteiligt.<br />
Worin sie sich benachteiligt fühlen:<br />
«Wegen meines Alters, weil ich ein<br />
Mädchen bin, wegen meines Äusseren<br />
oder weil meine Eltern nicht aus Deutschland sind.» Gefragt<br />
wurden die Kinder auch, was für sie Freiheit bedeutet.<br />
Darauf die Antwort der 9- bis 11-Jährigen: Über ihre Zeit<br />
selbst entscheiden zu können, auch über den Medienkonsum<br />
und ob sie bei Freunden übernachten dürfen. Nicht viel anders<br />
ist es bei den 6- bis 8-Jährigen: Draussen spielen, ohne<br />
Eltern ein Eis kaufen gehen, das Fernsehprogramm selber<br />
auswählen und die freie Entscheidung, welche Freunde<br />
man treffen will. Die Studien zeigen: Zentral für das Wohlbefinden<br />
der Kinder ist die gute Balance zwischen Fürsorge<br />
und Freiheit sowie Autonomie und Abhängigkeit.<br />
10-2016 | FamilienSpick 27
++ Erziehung & Schule ++ Kinderwelten<br />
Kinder haben ihre eigene<br />
Sichtweise auf die Welt.<br />
Und diese gilt es, ernster zu<br />
nehmen und im Alltag mehr<br />
zu berücksichtigen, finden<br />
Fachleute der Sozialen Arbeit.<br />
Kinder brauchen angemessene Räume<br />
Wohlbefinden ist das eine. Das Wissen darum das andere.<br />
Noch viel anspruchsvoller ist es, diese Wünsche, Einstellungen<br />
und Perspektiven im Alltag wahrzunehmen und vor<br />
allem ernst zu nehmen. Die Kinder sind handlungs fähige<br />
Subjekte und anerkannte Mitglieder der Gesellschaft – genauso<br />
wie die Erwachsenen. Entsprechend prägen sie den<br />
Alltag mit. «Kinder benötigen in erster Linie angemessene<br />
Räume, gute Gelegenheiten und Erwachsene, die sich für<br />
sie interessieren», sagt Andresen. Doch was bedeuten angemessene<br />
Räume? Gibt es die nicht schon in Hülle und Fülle<br />
mit Einfamilienhäusern, Kinderkrippen und Spielplätzen?<br />
Kornelia Schneider von der Universität Siegen hat sich<br />
mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt. Beim Bau<br />
von Kindertageseinrichtungen werde zwar der Raumgestaltung<br />
viel Aufmerksamkeit gewidmet, aber eher unter dem<br />
Gesichtspunkt, was für Räume und welche Dinge darin vorhanden<br />
sein sollten. Selten befasse man sich bei der Planung<br />
mit der Frage, wie Kinder sich in frühestem Alter aktiv forschend<br />
mit dem Raum auseinandersetzen. «Das Erkunden<br />
der Umwelt und das Erproben der eigenen Möglichkeiten<br />
werden im Allgemeinen auf die Innenausstattung bezogen,<br />
jedoch nicht auf die Raumgestalt», schreibt sie in ihren<br />
Forschungs ergebnissen. Der Raum selbst gelte offensichtlich<br />
nicht als Bildungsquelle und die Wissenschaft habe sich<br />
bisher nicht gezielt der Bedeutung von Raumwahrnehmung<br />
in der frühesten Kindheit gewidmet. Dabei spiele das für<br />
die Entwicklung der Kinder eine sehr wesentliche Rolle.<br />
Fachleute diskutieren in St. Gallen<br />
Mit der Perspektive der Kinder beschäftigt sich auch das Institut<br />
für Soziale Arbeit IFSA der Fachhochschule St. Gallen.<br />
Ihre ersten Ergebnisse präsentierte sie rund 120 Fachleuten<br />
an einer Tagung. «Kinderfreundliche Lebensräume»<br />
war eines von vier Workshop-Themen. «Ein Architekt analysiert<br />
die Sicherheitsaspekte, wir Pädagogen den Spielraum.<br />
Dabei müssten doch beide berücksichtigt werden,<br />
oder?», fragt eine Tagungsteilnehmerin in die Runde. «Wir<br />
haben in unserer Gemeinde im Zürcher Oberland eine Arbeitsgruppe<br />
gebildet, um Vorschläge für Spielplätze und Jugendtreffpunkte<br />
zu erarbeiten. Tolles ist dabei herausgekommen,<br />
doch letztlich entscheidet die Bevölkerung in der<br />
Gemeinde und wir befürchten, es scheitert wieder mal an<br />
den Kosten», sagt eine weitere Teilnehmerin. Wie man<br />
«kinderfreundliche Lebensräume» schafft, damit<br />
beschäftigt sich die UNICEF Schweiz. Marcus Casutt präsentierte<br />
an der Tagung verschiedene Lösungsansätze: Der<br />
Perspektive von Kindern in der Aus- und Weiterbildung<br />
mehr Gewicht geben, Akteure wie Pädagogen, Erzieher und<br />
Architekten bei der Planung an einen Tisch setzen und das<br />
Thema gesetzlich besser verankern.<br />
Auszeichnung für<br />
kinderfreundliche Gemeinden<br />
Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» stellt<br />
UNICEF den Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument<br />
zur Verfügung, um ihre Programme und Projekte<br />
auf deren Auswirkungen auf Kinder zu überprüfen und die<br />
Kinderfreundlichkeit zu verbessern. «Diese Hilfestellung<br />
ermöglicht eine systematische Umsetzung der Kinderrechte<br />
und stärkt die Teilhabe von Kindern in ihrem unmittelbaren<br />
Lebensumfeld», so Casutt. Wer die Voraussetzungen<br />
erfüllt, erhält das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Es<br />
steht für den Willen, die UN-Kinderrechtskonvention auf<br />
Gemeindeebene vollumfänglich umzusetzen und die Perspektiven<br />
der Kinder und Jugendlichen bei Prozessen, die sie<br />
betreffen, gezielt und ganz konkret zu berücksichtigen. Aktuell<br />
besitzen 19 Gemeinden in der Schweiz dieses Label.<br />
Gerade ausgezeichnet worden ist die Stadt Wil im Kanton<br />
St.Gallen. Einer der Gründe: Die Stadt wird der Bevölkerung<br />
nun jedes Jahr zum Kinderrechtstag gemeinsam mit<br />
28 FamilienSpick | 10-2016
++ Erziehung & Schule ++ Kinderwelten<br />
Wer die Voraussetzungen<br />
erfüllt, erhält das<br />
Label «Kinderfreundliche<br />
Gemeinde».<br />
ein, können sie auf bessere Akzeptanz, Verbundenheit und<br />
Gegenseitigkeit zählen.<br />
Den Dialog mit Kindern suchen<br />
Die Tagungsteilnehmenden der Fachhochschule St.Gallen<br />
waren sich einig: Man sei in der Pflicht, Kinder ernst zu<br />
nehmen und sie als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft<br />
anzusehen. Aber dafür müsse man mehr über die Perspektive<br />
der Kinder wissen. Die Verantwortlichen des IFSA<br />
forschen auf jeden Fall weiter. «Das Institut für Soziale<br />
Arbeit der FHS St. Gallen möchte in den nächsten Jahren<br />
einen wichtigen Beitrag für ein besseres Verständnis<br />
leisten», sagt Fachbereichsleiterin Barbara Fontanellaz.<br />
Schliesslich sei es möglich, sich als Erwachsene den Kindern<br />
anzunähern, um eine Vorstellung von ihren inneren vorhandenen<br />
Bildern zu erhalten. Kombiniert mit dem Wissen<br />
aus Erziehung, Psychologie und Soziologie. Ausserdem bestünden<br />
methodisch vielfältige Möglich keiten, Kinder und<br />
Jugendliche direkt zu befragen. Durch diese unterschiedlichen<br />
Quellen ergeben sich Einblicke, Erkenntnisse – und<br />
im besten Fall wird die gelebte Wirklichkeit der Kinder und<br />
Jugendlichen sichtbar. ++<br />
den Kindern und Jugendlichen ein Kinderrecht vorstellen<br />
und einen Workshop für Interessierte organisieren. Weitere<br />
Ziele sind die frühe Förderung, familienergänzende Betreuung,<br />
Treffpunkte und die Natur. Die Perspektive der<br />
Kinder und Jugendlichen einzubeziehen, bedeutet also, die<br />
Möglichkeiten in den Gemeinden in den Fokus zu nehmen.<br />
Lassen sich die beteiligten Akteure auf diese Aushandlung<br />
Besonders<br />
kinderfreundlich<br />
Folgende Städte und Gemeinden sind mit dem Label<br />
«Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet<br />
worden: Arlesheim (BL), Baden (AG), Basel (BS),<br />
Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Frauenfeld (TG),<br />
Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD),<br />
Lyss (BE), Reinach (BL), Riehen (BS),<br />
Rapperswil-Jona (SG), Sion (VS), Teufen (AR),<br />
Uznach (SG), Wauwil (LU), Wil (SG), Zetzwil (AG).<br />
10-2016 | FamilienSpick 29
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Ist Ihr Kindverwöhnt?<br />
Eltern haben eine unglaublich anspruchsvolle Aufgabe. Sie sind täglich gefordert,<br />
ihr Kind so gut wie möglich grosszuziehen. Da mag man sich die Vorwürfe<br />
sicher nicht anhören, dass man seine Kinder verwöhnt und zu unselbstständigen<br />
Erwachsenen macht. Und doch ist das Thema allgegenwärtig.<br />
Text: Nathalie Schoch<br />
++<br />
«Die Verwöhnung ist das Schlimmste, was einem Kind<br />
a ngetan werden kann. Sie ist ein Verbrechen, weil die Kraft<br />
und der Lebensmut des Kindes gebrochen werden», sagt<br />
Erziehungswissenschaftler und Pädagoge Albert Wunsch.<br />
Das sind harte Worte. Doch lohnt es sich, darüber nachzudenken,<br />
wenn man die Familien von heute näher betrachtet.<br />
Wie oft hört es sich in Familiendialogen so an:<br />
«Ich mach das schon für dich», «Magst du das wirklich<br />
nicht mehr essen?», «Was möchtest du gerne spielen?».<br />
Kind zu sein avanciert unlängst zum<br />
Wunschkonzert. Aber ist das Leben der<br />
Erwachsenen ein Wunschkonzert? Wohl<br />
für die wenigsten. So wäre es doch sinnvoller,<br />
die Kinder auf das reale Leben vorzubereiten.<br />
«Wer das Kind immer schützt,<br />
macht es schutzlos», sagt Albert Wunsch.<br />
Und genau das wünschen sich Eltern sicher<br />
nicht für ihre Kinder.<br />
Alles wollen – alles bekommen<br />
Kaum ein anderes Thema beschäftigt<br />
Familien, Therapeuten und Lehrpersonen<br />
derart wie das Verwöhnen der<br />
Kinder. Das weiss auch Gabriela Braun,<br />
die Leiterin des Mamablogs bei Tages-<br />
Anzeiger online. «Aus Fürsorglichkeit und Ehrgeiz nehmen<br />
Eltern dem Kind so viel wie möglich ab.» Sie fahren<br />
die Kinder zur Schule, zum Klavierunterricht, zum Fussballtraining,<br />
räumen ihr Zimmer auf, kochen ihr Lieblingsessen,<br />
hetzen von Funpark zu anderen Actionprogrammen,<br />
schenken ihnen das neueste Smartphone und setzen<br />
sie vor die Playstation oder den Fernseher, wenn sie eine<br />
kurze Verschnaufpause brauchen. Zu Ostern gibt es ein<br />
Fahrrad, zum Samichlaustag neue Marken turnschuhe<br />
und dazwischen so manches Belohnungs zusätzchen. Umgekehrt<br />
tyrannisieren die Kinder ihre Eltern, wenn<br />
nicht alles sofort geschieht, wie sie es sich wünschen.<br />
Das mag jetzt ein sehr überspitztes Bild sein, aber<br />
schaut man etwas genauer hin, wird sich so manche<br />
Familie darin wiederfinden. «Weil Eltern für das<br />
Kind nur das Beste wollen – und es soll doch<br />
gefördert werden», so Gabriela Braun.<br />
Die Helikoptereltern<br />
Heute tendieren Eltern dazu, den Kindern so<br />
früh wie möglich alles bieten zu wollen. Nicht<br />
nur materiell, sondern auch emotional. Das<br />
geht so weit, dass Kinder während ihres Aufwachsens<br />
kaum einmal unbeaufsichtigt sind.<br />
Sie werden zur Schule gefahren, auf dem Spiel<br />
10-2016 | FamilienSpick 31
++ Erziehung & Schule ++ Verwöhnte Kinder<br />
Literaturtipps<br />
Die Verwöhnungsfalle,<br />
von Albert Wunsch<br />
Kinder an der Macht:<br />
Die monströsen Auswüchse<br />
liberaler Erziehung,<br />
von David Eberhard<br />
Nein aus Liebe:<br />
Klare Eltern – starke Kinder,<br />
von Jesper Juul<br />
platz beobachtet und sind sie ausser Haus, werden sie<br />
mehrmals auf dem Handy angerufen. Denn das hat ja<br />
praktisch jedes Kind! «Eltern, die ihre Kinder einer Drohne<br />
gleich überwachen, nennt man auch Helikoptereltern.<br />
Ihr Wunsch ist es, die Kinder vor jedem Unglück zu bewahren<br />
und ihnen jede Entscheidung abzunehmen», so<br />
Gabriela Braun in ihrem Vortrag am St. Galler Forum in<br />
Gossau. Spricht man allerdings mit den Eltern über das<br />
Thema, so hat man den Eindruck, dass keiner von ihnen<br />
das Gefühl hat, die eigenen Kinder übermässig zu verwöhnen.<br />
Auch das kennt die Mamablog-Schreiberin nur zu<br />
gut. Als Mutter eines Teenagers und in einer Patchwork<br />
Familie lebend, war sie auch lange der Ansicht, ihren Sohn<br />
nicht zu verwöhnen. Das sah ihr neuer Lebenspartner ganz<br />
anders: Kam der Junge vom Kindergarten, habe sie sofort<br />
alles stehen und liegen lassen. «Unterhielten sich mein<br />
Partner und ich, liess ich mich jedes Mal von meinem Kind<br />
ablenken und unterbrach das Gespräch mit ihm.» Nicht<br />
nur Eltern selbst, auch der wachsende gesellschaftliche<br />
Druck ist dafür verantwortlich. «Ich muss mich bei anderen<br />
Eltern ständig rechtfertigen, warum mein Sohn mit 14<br />
noch kein Handy hat», sagt eine am Forum teilnehmende<br />
Mutter. «Mein Kind kam letzthin enttäuscht nach Hause<br />
und erzählte, dass es nicht mit den anderen spielen dürfe,<br />
weil es keine Playstation habe», so eine weitere Teilnehmerin.<br />
Eltern wie Lehrpersonen werden heute gnadenlos<br />
beurteilt und verurteilt.<br />
Erwartungsdruck macht Kinder krank<br />
Auch das ist zur Normalität geworden, dass Eltern anstelle<br />
ihrer Kinder in die Kampfarena steigen, den Streit im Sandkasten<br />
schlichten, die Schulgspänli tadeln, bei anderen<br />
Eltern anrufen und sich für Missetaten entschuldigen.<br />
Albert Wunsch sieht hierin eine grosse Gefahr: «Da im<br />
Leben ausserhalb von Verwöhnsystemen mit nicht vergleichbaren<br />
Reaktionen zu rechnen ist, wachsen Verwöhnte<br />
immer intensiver in eine Scheinwelt hinein.» Darüber<br />
hinaus kann es Kinder sogar krank machen. In einer Befragung<br />
der Weltgesundheitsorganisation WHO Anfang<br />
2015 gab jeder dritte Schweizer Schüler an, unter Stresssymptomen<br />
zu leiden. Die Kinder und Teenager klagten<br />
über Bauchschmerzen und Schlafstörungen. Als Gründe<br />
nannten die Fachleute der Studie die vollen Terminkalender<br />
mit Sport-, Musik- und Förderlektionen, die Reizüberflutung<br />
und den konstanten Leistungs- wie Erwartungsdruck<br />
von Schule und Eltern. So ist Burn-out mittlerweile auch bei<br />
Kindern ein Thema.<br />
Kinder aufs reale Leben vorbereiten<br />
Ja, was ist denn nun das Beste für das Kind? Die französische<br />
Psychoanalytikerin und Familientherapeutin<br />
Caroline Thompson beantwortet die Frage wie folgt:<br />
«Wenn die elterliche Funktion darin besteht, unabhängige<br />
Menschen ins Erwachsenenalter zu führen, müssen wir<br />
das richtige Mass von Distanz wiederfinden, damit unsere<br />
32 FamilienSpick | 10-2016
++ Erziehung & Schule ++ Verwöhnte Kinder<br />
Kinder selbstständig leben und ihrerseits Kinder erziehen<br />
können.» Albert Wunsch hat eine etwas härtere Antwort<br />
parat: «Ohne Herausforderungen werden Kinder zu<br />
Nichtskönnern und Versagern.» Ein Aufwachsen im<br />
Schongang verhindere, dass der Nachwuchs an Durchhaltekraft<br />
und Selbstbewusstsein gewinne und Eigenverantwortung<br />
übernehme. Wer Kindern ständig Hindernisse<br />
aus dem Weg räume, ihnen Mühe und Schweiss abnehme<br />
oder notwendige Arbeiten erspare, der führe diese Kinder<br />
in ein Terrain von Misslingen und Zukunftsangst. «Solche<br />
Kinder wissen nichts über andere Menschen und nichts<br />
über sich selbst. Sie spüren nicht, was es heisst, traurig oder<br />
frustriert zu sein, Mitgefühl zu entwickeln, letztlich sind sie<br />
unter sozialen Aspekten lebensuntauglich.» Damit steht<br />
Wunsch nicht alleine da. Auch der schwedische<br />
Psychiater und sechsfache Vater David<br />
Eberhard schrieb in seinem Buch: «Kleine<br />
Königinnen und Könige, denen möglichst<br />
viele Steine aus dem Weg geräumt wurden und<br />
in der Folge allen auf der Nase herumtanzen, sind<br />
später vom Leben enttäuscht, weil man sie nicht auf<br />
die Anforderungen eines eigenständigen Lebens in<br />
der Gesellschaft vorbereitet hat.»<br />
Nicht überwachen, sondern loslassen<br />
Hört man sich die Worte der Erziehungswissenschaftler<br />
und Psychologen an, müssen Eltern e iniges an Prügel<br />
einstecken. Darum ist es jetzt an der Zeit, die Erwachsenen<br />
mit ein paar Worten zu verwöhnen: Mütter, Väter und<br />
Grosseltern übernehmen eine höchst anspruchsvolle<br />
Aufgabe, die es zu würdigen gilt. Sie geben ihr Bestes, auf<br />
welchem Weg auch immer.<br />
Und das ist letztlich, was<br />
zählt im Leben: Der Versuch,<br />
es richtig machen zu wollen.<br />
Vielleicht könnte dieser erstaunlich<br />
sanfte Rat von Albert<br />
Wunsch künftig ein Begleiter<br />
sein für all jene Eltern, die ihre<br />
Kinder zu selbstständigen und starken<br />
Persönlichkeiten erziehen möchten: Lasst<br />
die Kinder toben, Fehler machen, an Aufgaben<br />
scheitern, fangt sie auf, wenn sie nicht mehr weiterwissen.<br />
Aber lasst die Kinder flügge werden, statt<br />
wie Helikopter über ihnen zu schweben. Denn so<br />
erhalten sie die besten Voraussetzungen, sich zu<br />
liebenswürdigen Erwachsenen mit einem stabilen<br />
ICH entwickeln zu können. ++<br />
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34 FamilienSpick | 10-2016
++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />
Abwehrschutz<br />
für<br />
Kinder<br />
Wenn Kinder zur Welt kommen, ist ihr<br />
Immunsystem noch lange nicht voll<br />
ausgebildet. Sorgen brauchen sich Eltern<br />
deshalb kaum zu machen.<br />
Text: Adrian Zeller<br />
10-2016 | FamilienSpick 35
++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />
Spätestens wenn ein Baby am Boden zu kriechen und zu<br />
krabbeln beginnt, machen sich Mütter und Väter Gedanken<br />
über die Hygiene in ihren Wohnräumen. Vieles, das<br />
dem Baby in die Finger gerät, wird in den Mund gesteckt.<br />
Was, wenn es davon ein Ekzem oder eine Infektion bekommen<br />
würde? Immerhin hat ein Säugling im ersten<br />
halben Jahr seines Lebens ausserhalb des schützenden<br />
Mutterbauchs Kontakt mit bis zu 300 verschiedenen Arten<br />
von Viren.<br />
Übertriebene Besorgnis ist nicht angebracht. Während der<br />
Schwangerschaft wird das Kind über die Plazenta mit Antikörpern<br />
versorgt. In den ersten drei Monaten nach der<br />
Geburt ist es mit dem sogenannten Nestschutz versehen,<br />
einem Vorrat aus Antikörpern, den der kindliche Organismus<br />
aus dem Blut der Mutter aufgenommen hat. Danach<br />
sind es zusätzliche Antikörper in der Muttermilch, die den<br />
kleinen Körper abschirmen. Allerdings: Erst in der letzten<br />
Phase der Schwangerschaft wird der Nestschutz aufgebaut.<br />
Kinder, die erheblich zu früh zur Welt kommen, können<br />
ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen.<br />
Komplexes Zusammenspiel<br />
Parallel zum Nestschutz entwickelt sich das eigene individuelle<br />
Immunsystem. Dieses besteht aus Komponenten,<br />
die über den ganzen Organismus verteilt sind. Zu ihm<br />
gehören die Lymphknoten, die Rachenmandeln, das<br />
Knochenmark, die Thymusdrüse, die Milz und der Darm.<br />
Spezialisierte Zellen sowie Botenstoffe sind weitere Teile<br />
des komplexen Zusammenspiels, das auf gefährliche<br />
Viren, Pilzsporen und Bakterien angemessen reagieren<br />
muss. Gleichzeitig darf es nützliche Bakterien, etwa in der<br />
Darmflora, nicht behelligen.<br />
Das angeborene, unspezifische Immunsystem macht einen<br />
Grossteil der in den Körper eingedrungenen Keime<br />
innert Stunden unschädlich. Andernfalls würde beispielsweise<br />
jede Schramme grossflächige Entzündungen auslösen.<br />
Das sogenannte adaptive Immunsystem, das die<br />
Grundausstattung ergänzt, entfaltet seine Fähigkeiten erst<br />
nach und nach, im Wesentlichen über den Weg von Erkrankungen.<br />
Durch sie bildet der Körper<br />
gezielte Abwehrstoffe, die die<br />
Mikroben bekämpfen.<br />
In jeder Erkältungssaison geraten neue Virentypen in<br />
Umlauf, gegen die der Organismus neue Abwehrstrategien<br />
entwickeln muss. Besonders anfällige Kleinkinder können<br />
pro Jahr bis zu zwölf Mal von Schnupfen und Husten<br />
betroffen sein. Die Mädchen und Buben wirken wenig<br />
r obust, tatsächlich aber verbessert das Immunsystem ihre<br />
Fähigkeiten. Eine scheinbare Kränklichkeit eines Kindes<br />
muss Eltern kaum beunruhigen. Im Zweifelsfall sollten sie<br />
sich mit einem Kinderarzt beraten.<br />
Nicht alle Infektionen machen sich durch Symptome und<br />
Beschwerden bemerkbar, viele von ihnen verlaufen diskret.<br />
Die Heilkunde nennt diesen Vorgang «stille Feiung». So<br />
kann es beispielsweise bei der Zahnpflege zu winzigen<br />
Verletzungen des Zahnfleischs kommen, sie bilden den<br />
Eintrittskanal für Keime. Diese werden unschädlich<br />
g emacht, bevor es zu Schmerzen und einer Entzündung<br />
kommt. Dennoch hat das Immunsystem dabei neue spezifische<br />
Abwehrkörper gebildet.<br />
Weshalb manche Kinder auffallend häufig an Infektionskrankheiten<br />
leiden, andere dagegen nur selten, konnte die<br />
Forschung bisher nicht klären. Sogar Geschwister, die im<br />
gleichen Haushalt leben, können sich diesbezüglich unterscheiden.<br />
Über die Fähigkeiten ihrer Immunabwehr sagt<br />
diese Differenz nichts aus.<br />
Fehlerhafte Schutzreaktionen<br />
Das Immunsystem muss nicht nur auf Feinde von aussen<br />
reagieren, gleichzeitig muss es auch Zellen des eigenen<br />
Körpers, die in irgendeiner Weise in ihrer Funktion gestört<br />
sind, unschädlich machen. Andernfalls könnten sie als<br />
entartete Zellen weitere Schäden anrichten. Dazu zählen<br />
etwa Krebszellen. Nicht immer klappt die Beseitigung<br />
problemlos, unter bestimmten Bedingungen kann es zu<br />
36 FamilienSpick | 10-2016
++ Gesundheit & Ernährung ++ Immunsystem<br />
sogenannten Autoimmunstörungen kommen, dabei werden<br />
fälschlicherweise gesunde Teile des eigenen Körpers<br />
bekämpft. Bekannte Beispiele sind Morbus Crohn, eine<br />
chronische entzündliche Darmerkrankung.<br />
Bei einer anderen krankhaft veränderten Abwehrfunktion<br />
werden harmlose Blütenpollen, Hausstaub oder auch Erdbeeren<br />
sowie andere Lebensmittel wie höchst gefährliche<br />
Fremdkörper behandelt. Es kommt zu Schwellungen,<br />
Rötungen, tränenden Augen und eventuell zu Atembeschwerden,<br />
kurz: zu einer allergischen Reaktion.<br />
Allergien nehmen stark zu<br />
Während in den Fünfzigerjahren etwa zwei Prozent der<br />
Gesamtbevölkerung betroffen waren, sind es mittlerweile<br />
gegen dreissig Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen sind<br />
derzeit zwischen zehn und zwanzig Prozent erkrankt.<br />
Weshalb die Störungen der körpereigenen Abwehr fast<br />
epidemieartige Ausmasse annehmen, konnte die Wissenschaft<br />
bisher noch nicht vollständig klären; vieles deutet<br />
auf eine Vererbung der entsprechenden Anlagen hin.<br />
Wenn diese auf begünstigende Umstände treffen, kommt<br />
es zum Ausbruch der Allergie. Unter anderem scheint die<br />
Art der Entbindung einen Einfluss zu haben. Babys die per<br />
Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind, sind häufiger von<br />
Allergien betroffen. Forscher vermuten, dass ihnen der<br />
Kontakt mit dem Schleim der Vagina fehlte. So sind sie mit<br />
bestimmten Bakterien nicht in Kontakt gekommen, die für<br />
die Stimulierung der Entwicklung des Immunsystems<br />
wichtig sind.<br />
Weitere Einflussfaktoren<br />
Die Forschung hat weitere Einflussfaktoren identifiziert.<br />
Es sind allerdings weitere Studien erforderlich, um die<br />
Mechanismen präzise zu entschlüsseln. Fachleute vermuten<br />
etwa, einzelne Zusatzstoffe in den industriell gefertigten<br />
Nahrungsmitteln hätten einen fördernden Einfluss.<br />
Zudem setzen Pollen in verschmutzter Luft bestimmte<br />
Stoffe frei, die allergische Reaktionen begünstigen. Dass<br />
Kinder, die an vielbefahrenen Strassen aufwachsen, be <br />
sonders häufig an Heuschnupfen und anderen Allergien<br />
leiden, ist ein deutliches Indiz dafür. Übertriebene Reinlichkeit<br />
scheint bei der Entstehung ebenfalls eine Rolle zu<br />
spielen. Mädchen und Buben, die in kinderreichen Familien<br />
oder auf Bauernhöfen aufwachsen, sind deutlich weniger<br />
oft von Allergien betroffen. Wie eine amerikanische<br />
Studie ergab, haben auch Kinder, die mit Haustieren zusammenleben,<br />
ein 50 Prozent geringeres Allergierisiko.<br />
Mit anderen Worten: Das Immunsystem braucht in den<br />
ersten Lebensjahren Kontakt mit unterschiedlichsten Mikroben,<br />
um sich richtig entfalten zu können. Spielgruppen<br />
und Kitas sind für den kindlichen Körper eine gute Gelegenheit,<br />
verschiedene Keime aufzunehmen und sie erfolgreich<br />
zu bekämpfen.<br />
Körper ist mehrfach geschützt<br />
Das Immunsystem ist nicht der einzige Abwehrschild<br />
gegen Krankheitserreger, der Körper besitzt eine ganze<br />
Reihe von sich ergänzenden Schutzmechanismen: Die<br />
Haut grenzt den Organismus gegen die Umwelt ab, allerdings<br />
nicht hermetisch, bei Fieber oder auch bei sommerlicher<br />
Hitze muss der Körper Wärme nach aussen abgeben<br />
können, andernfalls könnte er überhitzen, dies wäre lebensgefährlich.<br />
Auch verschiedene Abbauprodukte muss er<br />
wieder loswerden, um gesund zu bleiben, sie verlassen ihn<br />
zum Teil über die Haut in Form von Gasen.<br />
Der Säureschutzmantel, der seinerseits die Haut vor dem<br />
Eindringen von Pilzen und Bakterien schützt, muss sich<br />
bei Babys erst entwickeln. Streicheln und schmusen fördert<br />
die Durchblutung der Haut und damit die Widerstandskraft.<br />
In der Nase fangen feine Härchen Staubpartikel<br />
ab; Schleimhäute, die die Luftwege auskleiden, binden<br />
Schmutzstoffe und Bakterien. Jene, die bis in die Luftröhre<br />
und in die Bronchien vordringen konnten, werden von<br />
Flimmerhärchen wieder nach aussen befördert. Im Mund<br />
tötet eine Substanz im Speichel namens Lysozym einen<br />
Teil der Mikroben ab. In der Magensäure werden weitere<br />
Erreger vernichtet. Im Darm verhindern nützliche Bakterienstämme,<br />
dass sich schädliche festsetzen und ausbreiten<br />
können. Auch die Augen haben ihren Schutz, dort<br />
wirkt eine bestimmte Substanz in der Tränenflüssigkeit<br />
gegen Mikroben.<br />
Abwehr fördern<br />
Eltern können die Abwehrkräfte ihrer Kinder<br />
unterstützen, indem sie mit dem Baby viel an<br />
die frische Luft gehen; dabei sollte es genügend<br />
warm angezogen sein, ohne dass sich ein<br />
Hitzestau bilden kann. Das Kinderzimmer<br />
und auch die anderen Wohnräume sollten täglich<br />
mindestens zwei Mal gründlich gelüftet<br />
werden. Im Weiteren unterstützt ausgewogene<br />
Ernährung den Infektionsschutz. Auch auf<br />
ausreichend Schlaf sollte geachtet werden,<br />
während der Nachtruhe regeneriert sich<br />
das Immunsystem. Zu viel Hektik<br />
und Stress schwächt es. ++<br />
10-2016 | FamilienSpick 37
++ Experiment<br />
Loopings<br />
mit dem Katapult-Flugzeug<br />
Ob Flugzeug, Heissluftballon, Helikopter, Lenkdrachen oder auch nur ein Plastiksack,<br />
der vom Wind fortgetragen wird: Sobald etwas durch die Luft fliegt, sind wir fasziniert<br />
und träumen den grossen Traum vom Fliegen. Hier wird er wahr!<br />
Ein Flugzeug aus Papier hat jeder von uns schon mal gefaltet.<br />
Die besten Modelle konnten besonders lange durch die<br />
Luft segeln. Meistens will das mühevoll gefaltete Flugzeug<br />
aber gar nicht geradeaus fliegen, sondern macht Bögen,<br />
Rollen und manchmal auch einen Looping, bis es unkontrolliert<br />
abstürzt.<br />
Wie kann man das kontrollieren? Wieso fliegt ein<br />
Flugzeug überhaupt eine Kurve oder vollbringt sogar<br />
einen Looping? Mit diesem selbst gemachten Flugzeug aus<br />
unserem Experiment kannst du diesen Fragen selber<br />
nachgehen. Und damit das Flugzeug auch spektakulär und<br />
weit fliegt, bauen wir noch eine extra Katapult-Vorrichtung.<br />
Schneide aus<br />
dem dicken<br />
Karton den<br />
Rumpf des<br />
Flugzeugs<br />
mit dazugehörigem<br />
Seitenruder<br />
aus.<br />
Das Brauchst DU:<br />
+ + dicker Karton, zum Beispiel von einer<br />
Kartonschachtel<br />
+ + dünner Karton, zum Beispiel von einer leeren<br />
packung Corn Flakes<br />
+ + Bleistift<br />
+ + Gummiband<br />
+ + Schere, Klebeband, Büroklammern<br />
Mache in den Rupf zwei leicht gebogene Schnitte und<br />
stecke die aus dem dünnen Karton ausgeschnittenen<br />
Flügel und das Höhenruder da rein. Klebe alles mit<br />
Klebeband fest.<br />
38 FamilienSpick | 10-2016
Wettbewerb:<br />
Wie immer verbinden wir diese Bauanleitung mit einem<br />
kleinen Wettbewerb:<br />
Das eine Ende des Gummibands an den Bleistift knüpfen<br />
und an der Unterseite des Rumpfs vorne eine kleine Kerbe<br />
ausschneiden<br />
+ + Wie weit fliegt dein Flugzeug? Welches ist dein<br />
Höhenrekord, wenn du das Flugzeug senkrecht nach<br />
oben starten lässt?<br />
+ + Kannst du eine Schraube und einen Looping zu<br />
einem kleinen Kunstflug kombinieren?<br />
Mach auch bei anderen selbst gefalteten Papierfliegern<br />
eine Kerbe am Rumpf und lasse sie mit Hilfe<br />
des Katapults fliegen!<br />
Seitenruder<br />
Höhenruder<br />
Querruder<br />
Poste ein Video deines Kunstflugs mit einem selbst<br />
gebauten Katapult-Flugzeug auf<br />
www.facebook.com/technorama und gewinne<br />
einen Eintritt für zwei Personen ins Swiss Science<br />
Center Technorama! Eine Jury wird aus allen Posts<br />
den spektakulärsten Kunstflug auswählen. Unter<br />
allen Teilnehmenden verlosen wir zudem drei DVDs<br />
des Films «Drachenzähmen leicht gemacht», Teil 1.<br />
und 2. Teilnahmeschluss ist der 15. Mai 2016<br />
Schneide das Höhen- und Seitenruder<br />
sowie die Querruder in die Flügel ein.<br />
Bereit für den ersten Testflug? Wirf das Flugzeug erst<br />
einmal nur von Hand in die Luft und beobachte, wie es<br />
sich verhält. Stürzt das Flugzeug ab und fliegt nicht richtig,<br />
musst du es ausbalancieren. Dazu hältst du es mit zwei Fingern<br />
locker unter den Flügeln am Rumpf und befestigst einige<br />
Büroklammern vorne an der Spitze. Damit bringst du<br />
das Flugzeug ins Gleichgewicht.<br />
Wenn die Tests erfolgreich waren, kannst du das Gummiband<br />
in die Kerbe am Flugzeugrumpf einhaken. Den Bleistift<br />
hältst du in der einen Hand und mit der anderen<br />
ziehst du das Flugzeug nach hinten. Und loslassen!<br />
Unglaublich, wie weit dein Katapult-Flugzeug fliegt!<br />
Jetzt geht es ans Pröbeln und Weiterexperimentieren,<br />
damit es auch Kunstflüge machen kann. Biege das Seitenruder<br />
auf eine Seite. Fliegt das Flugzeug nach links oder<br />
rechts? Damit es einen Looping fliegen kann, musst du die<br />
beiden Höhenruder nach oben biegen. Dein Flieger steigt<br />
dann steil nach oben. Wenn du den Neigungswinkel der<br />
Höhenruder veränderst, dann schaffst du es vielleicht,<br />
einen oder sogar zwei Loopings zu fliegen.<br />
Wieso ist das so?<br />
Es gibt zwei Gründe für die Loopings des Flugzeugs. Wenn<br />
das Flugzeug fliegt, dann lenken die beiden Flügel wegen<br />
der Neigung des Flugzeugs die von vorne kommende Luft<br />
nach unten ab. Die Ablenkung erzeugt eine Gegenkraft,<br />
die nach oben wirkt und das Flugzeug steigen lässt. Nur<br />
darum kann ein Flugzeug überhaupt fliegen.<br />
Zum andern strömt die Luft von vorne auch auf das nach<br />
oben geklappte Höhenruder. Dieses lenkt die Luft nun<br />
nach oben ab. Wiederum entsteht eine Gegenkraft, die das<br />
Heck des Flugzeugs diesmal nach unten drückt.<br />
Was passiert nun, wenn du die Höhenruder<br />
nach unten klappst?<br />
Probiere danach weitere Möglichkeiten aus: Stelle ein<br />
Querruder nach oben und das andere nach unten. Dein<br />
Flugzeug macht nun eine Schraube und dreht sich um<br />
seine Längsachse. In der Flugfachsprache nennt man das<br />
«rollen». Wenn der Pilot eine Kurve fliegen möchte, stellt<br />
er die Querruder so ein, dass sich das Flugzeug leicht<br />
seitlich neigt. Zudem betätigt er das Seitenruder für die<br />
passende Kurve. Ein Flugzeug dreht immer auf die Seite,<br />
wo ein Flügel weiter unten ist. Schaffst du es auch, eine so<br />
perfekte Kurve zu fliegen? ++<br />
Lust auf luftige Experimente?<br />
In der neuen Sonderausstellung «Luft – ist nicht Nichts» im Swiss<br />
Science Center Technorama in Winterthur findest du viele weitere<br />
spannende und überraschende Experimente zum Thema Luft und Fliegen.<br />
Weitere Informationen unter www.technorama.ch<br />
10-2016 | FamilienSpick 39
++ Gesundheit & Ernährung ++ DrogenPrävention<br />
Berauschendes<br />
Badesalz<br />
Derzeit drängen neue Varianten von Drogen auf den Markt. Häufig tragen<br />
sie harmlos wirkende Tarnnamen. Die Behörden kommen kaum nach,<br />
die Übersicht über die berauschenden Stoffe zu behalten. Bei der Prävention<br />
sind seitens der Eltern Aufklärung statt Moralpredigten gefragt.<br />
Text: ADRIAN ZELLER<br />
«In den ersten zwanzig Minuten merkte ich nichts, ausser<br />
einer angespannten Aufregung», berichtet ein Jugendlicher<br />
von seinem Drogentrip an einer Party. Bald darauf registrierte<br />
er einen Stimmungsanstieg bis hin zu einer Euphorie<br />
sowie einen Drang, sich zu bewegen. In seiner Wahrnehmung<br />
veränderten sich die Lichteffekte im Tanzlokal, sie<br />
wurden immer intensiver. Ihm war, wie wenn ein «Energieregen»<br />
auf die Tanzfläche niederprasselte. «Die Musik fing<br />
an, mich zu tragen und ich merkte, dass ich mich leichter<br />
fühlte.» Er wähnte sich in einem Trancezustand. «Energiestrahlen<br />
in gelblichen Tönen spannten sich von der Decke<br />
auf die Tanzfläche und der ganze Raum fing an zu flimmern.<br />
Aus dem Flimmern entstanden eine Art Seifenblasen,<br />
die aus Energie bestanden.» Ihm schien es, wie wenn er<br />
auf eine andere Existenzebene getragen worden wäre. Dabei<br />
habe er ein ganz besonderes Gefühl empfunden. «Ich<br />
kann es nicht beschreiben, am ehesten trifft es wohl das<br />
Wort Liebe. Ich war glücklich über jeden Sinnesreiz, jeden<br />
Klang, ja sogar jeden Gedanken, den ich hatte.»<br />
Risiko von Überdosierungen<br />
Welche Substanz er genau konsumiert hatte, weiss der junge<br />
Mann nicht. Es könnte Ecstasy oder etwas Ähnliches gewesen<br />
sein, vermutet er. Die Konsumenten wissen oft nicht,<br />
welchen Drogenmix mit welchen Wirkstoffmengen sie ihrem<br />
Körper zuführen. Damit können sie auch nicht abschätzen,<br />
welche Effekte auf sie zukommen. Beispielsweise<br />
ist seit einiger Zeit gentechnisch verändertes Marihuana im<br />
Umlauf. Seine Konzentration mit berauschendem THC ist<br />
ungefähr fünf Mal so intensiv wie bei herkömmlichem Marihuana.<br />
Einerseits wird die Angebotspalette immer vielfältiger,<br />
andererseits werden die Drogen mit unterschiedlichsten<br />
Substanzen gestreckt. Immer wieder sind sie mit<br />
Koffein, mit Kopfschmerztabletten und mit durchblutungsfördernden<br />
Arzneistoffen versetzt. Auch Strychnin sowie<br />
Auszüge aus Giftpflanzen haben die Chemiker der Behörden<br />
schon nachgewiesen.<br />
Wenn die Wirkung in der erhofften Intensität nicht eintritt,<br />
nehmen manche Konsumenten eine zweite Dosis oder eine<br />
weitere Substanz ein. Die Kombination von verschiedenen<br />
40 FamilienSpick | 10-2016
Drogen: Was können<br />
Eltern tun?<br />
Dass Jugendliche früher oder später in irgendeiner<br />
Form mit Drogen in Berührung kommen, lässt sich<br />
kaum vermeiden. Fachleute raten Eltern zu einem<br />
pragmatischen Verhältnis zum Thema Suchtmittel.<br />
Weder restriktive Ausgangsbeschränkungen noch<br />
Verteufeln werden das Risiko eines Kontaktes mit<br />
berauschenden Substanzen minimieren, sie werden<br />
eher den Reiz am Verbotenen sowie das Versteckspiel<br />
fördern. Drogen sind vom Mythos des Abenteuerlichen,<br />
Mystischen und der Gegenkultur umgeben, dies<br />
macht sie für junge Menschen auf der Suche nach<br />
Grenzerfahrungen besonders faszinierend.<br />
Drogen und Medikamenten ist nicht selten und besonders<br />
gefährlich. «Don’ t mix Drugs!» (Vermische keine Drogen),<br />
warnen deshalb verschiedene Fachorganisationen seit Längerem.<br />
Alkohol und Ecstasy beispielsweise führen zusammen<br />
zu einer starken Austrocknung des<br />
Körpers. Immer wieder landen Konsumentinnen und Konsumenten<br />
auf den Notfallstationen von Spitälern, weil sie<br />
unter den Folgen von Überdosierungen oder von Mischkonsum<br />
leiden. Die Symptome sind etwa Wahnvorstellungen,<br />
schwere Panikattacken, Herzrhythmusstörungen,<br />
Atemprobleme oder Krampfanfälle. Gelegentlich<br />
besteht sogar Lebensgefahr. In Europa sterben jährlich rund<br />
8000 Menschen an akutem oder chronischem<br />
Drogenkonsum.<br />
Ein sehr breites Spektrum<br />
In einer nicht repräsentativen Umfrage in der Stadt Zürich<br />
gaben 50 Prozent der Partybesucher an, ab und zu Drogen<br />
zu konsumieren; 45 Prozent sagten, an solchen Veranstaltungen<br />
würden sie regelmässig berauschende Substanzen<br />
einnehmen. Ausser Ecstasy und Cannabis sind derzeit auch<br />
noch weitere illegale Stoffe in Umlauf. Besonders im<br />
Schwange ist weiterhin Kokain. Lange stand es im Ruf, ein<br />
Rauschmittel für Stars sowie für überehrgeizige Manager<br />
und genusssüchtige Nachtschwärmer zu sein. Doch immer<br />
grössere Mengen des weissen Pulvers, das wie Doping für<br />
die Stimmung und das Selbstwertgefühl wirkt, gelangen auf<br />
den Markt. Durch das gestiegene Angebot sind die Preise<br />
massiv gesunken. Während ein Gramm vor 20 Jahren noch<br />
600 Franken kostete, ist es mittlerweile zum Teil für unter<br />
«Ich kann<br />
das Gefühl<br />
nicht<br />
beschreiben,<br />
am ehesten<br />
trifft es<br />
wohl das<br />
Wort Liebe.»<br />
++<br />
Ein offenes Gesprächsklima, in der die verschiedenen<br />
Gefahren des Drogenkonsums sachlich angesprochen<br />
werden, beugen am ehesten einem Suchtverhalten<br />
vor. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Vorbeugung<br />
ist das offene Ohr für die Nöte der Jugendlichen.<br />
In Umfragen beklagen sich manche jungen Menschen,<br />
ihre Mütter und Väter würden sie mit ihren Alltagssorgen<br />
alleine lassen.<br />
Bei der Vermeidung von Suchtmittelabhängigkeit<br />
ist auch der Umgang der Eltern mit diesem Thema<br />
entscheidend. Wenn Kinder immer wieder erleben,<br />
wie sich der Vater bei familiären Spannungen vor das<br />
TV-Gerät verkriecht, wird ihnen dieses Verhalten<br />
kaum eine positive Orientierung sein. Auch die<br />
Mutter, die häufig am Prosecco-Glas nippt, sollte sich<br />
Gedanken machen, welche Art von Vorbildwirkung<br />
dieser Umgang mit Rauschmitteln auf ihre Töchter<br />
und ihre Söhne hat. Allerspätestens wenn es<br />
anzeichen dafür gibt, dass Jugendliche bei den<br />
drogen die Kontrolle über ihren Konsum verlieren und<br />
sich in ihrem Wesen verändern, sollten sich die Eltern<br />
an eine Beratungsstelle für Erziehungs- oder für<br />
Suchtfragen wenden. Viel menschliches, berufliches<br />
und finanzielles Unheil kann so vermieden werden.<br />
Websites von Fachorganisationen informieren<br />
präventiv und kompetent über die Gefahren<br />
verschiedener Substanzen und des Mixkonsums<br />
(www.know-drugs.ch;<br />
www.eve-rave.ch.)<br />
10-2016 | FamilienSpick 41
++ Gesundheit & Ernährung ++ DrogenPrävention<br />
100 Franken erhältlich. Kügelchen zu<br />
0,3 Gramm Kokain kosten rund 10 Franken. Somit passen<br />
sie auch in das Budget von Lehrlingen. Nach den Erfahrungen<br />
von Suchtfachleuten wird mittlerweile in allen<br />
Gesellschaftsschichten Kokain konsumiert. Vereinzelt<br />
mussten schon 15-Jährige zur Behandlung ihrer Sucht<br />
stationär aufgenommen werden.<br />
In letzter Zeit sind auch immer wieder sogenannte<br />
Naturdrogen im Umlauf. Manche Jugendliche brauen sich<br />
beispielsweise aus Blüten und Samen der Zierpflanze<br />
Engelstrompete einen Tee. Er wirkt stimmungshebend und<br />
macht kommunikativer. Sehr leicht kann es durch ihn aber<br />
auch zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen. Auch<br />
eine Pilzart, die den Wirkstoff Psilocybin enthält und Halluzinationen<br />
auslöst, wird öfters konsumiert, ebenso auch<br />
meskalinhaltige Kakteen. Es seien lauter Gesichter in den<br />
Bäumen und auch im Himmel gewesen, beschreibt ein<br />
Konsument seine beängstigenden Erleb nisse. Stimmen in<br />
seinem Kopf hätten gesagt, er solle Leute verprügeln und<br />
sich selber etwas antun. Zu besonders intensiven Wahnvorstellungen<br />
führt LSD, das eine Art Renaissance erlebt. Immer<br />
wieder macht auch GHB von sich reden. Diese Substanz<br />
hat in niedriger Dosierung eine euphorisierende<br />
Wirkung und baut Hemmungen ab. In grösseren Mengen<br />
wirkt sie betäubend und soll auch schon für Vergewaltigungen<br />
missbraucht worden sein. Sie ist auch als K.O.-Tropfen<br />
bekannt und berüchtigt.<br />
Verharmlosende Tarnnamen<br />
Neben dem Trend zu pflanzlichen Rauschmitteln aller Art<br />
setzt ein weiterer auf rein chemische Substanzen, sogenannte<br />
«Research Chemicals». Indem die Moleküle minimal verändert<br />
werden, entstehen neue Drogentypen. Die Ermittler<br />
der Polizei und die Kontrolleure an den Grenzen sind ständig<br />
mit neuen Substanzen konfrontiert. Im Durchschnitt<br />
registrieren die Aufsichtsbehörden der EU auf dem Kontinent<br />
alle fünf Tage einen neuen Wirkstoff. Viele der Drogen<br />
sind so neu, dass sie noch nicht verboten werden konnten.<br />
Hochgefährlich sind sie trotzdem, auch wenn sie als<br />
«Legal High» angepriesen werden. Der Inhalt der Beutelchen,<br />
die oft verharmlosend als «Badesalz», «Pflanzennahrung»<br />
oder «Lufterfrischer» angeschrieben sind, können zu<br />
verschiedenen Gesundheitsproblemen und Verhaltensstörungen<br />
führen. Zudem: Über die eventuellen negativen<br />
Langzeitwirkungen weiss man noch kaum etwas. ++<br />
In unseren Angeboten erfahren Sie mehr<br />
www.elternbildung.ch
++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />
Kampf<br />
<strong>DE</strong>N<br />
Milben!<br />
Es ist kein besonders angenehmes, aber<br />
dennoch wichtiges Thema: Die Tatsache, dass<br />
wir unfreiwillig unzählige kleine Mitbewohner<br />
haben. Die Hausstaubmilbe ist für unser<br />
Auge unsichtbar, kann aber vor allem bei<br />
Allergikern sehr unangenehme Folgen haben.<br />
Was lässt sich dagegen tun?<br />
Text: Marcel Baumgartner<br />
10-2016 | FamilienSpick 43
++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />
++<br />
Der Zwerg ist nur gerade einen Drittel Millimeter gross,<br />
aber das reicht, um vielen Leuten Ärger zu bereiten. Die<br />
Rede ist von der Hausstaubmilbe. Rund um den Erdball gibt<br />
es sie in 150 Arten, und sie ist ziemlich fleissig. Jeden Tag<br />
«produziert» sie bis zu 40 Kotbällchen. Um sich die Dimensionen<br />
vor Augen zu führen: Schon in einem kleinen Büschchen<br />
Hausstaub können sich rund 1000 Milben und bis zu<br />
250 000 dieser winzigen Kotbällchen befinden. Unappetitlich,<br />
aber dennoch gut zu wissen. Denn der Kot enthält Elemente,<br />
die Allergien auslösen, wenn sie – im Hausstaub verteilt<br />
– eingeatmet werden. Dass sich die Milben so schnell<br />
vermehren, hat damit zu tun, dass sie nicht viel brauchen<br />
für ihr Glück: Eine warme, feuchte und eher dunkle Umgebung<br />
reicht. Klar also, dass ausgerechnet unser Bett ihr bevorzugter<br />
Lebensort ist.<br />
Diagnose nötig<br />
Allergiker kennen die Symptome, welche die Milben bei ihnen<br />
auslösen. Dazu gehören vor allem eine verstopfte Nase,<br />
Schnupfen, rote Augen, häufiges Niesen. Weitere mögliche<br />
Reaktionen sind Hautausschläge und Asthma. Selbst ist es<br />
oft schwierig herauszufinden, ob es sich tatsächlich um eine<br />
Milbenallergie handelt oder ob eine andere Unverträglichkeit<br />
besteht, beispielsweise Pollen oder Schimmelpilz. Mit<br />
diversen Diagnosetools kann das herausgefunden werden.<br />
Medikamente können Linderung verschaffen. Effektiver ist<br />
aber die Prävention. Dabei muss man aber wissen: Unter<br />
Hausstaubmilben leidet man keineswegs wegen mangelnder<br />
Hygiene. Auch der sauberste Haushalt ist nicht gefeit,<br />
denn Milben sind – so wenig wir sie schätzen – eine Art<br />
«natürliche» Mitbewohner. Selbst permanentes hektisches<br />
Staubsaugen bringt Milben nicht zum Verschwinden.<br />
Neben Schutzbezügen sollten die Bedingungen so sein, dass<br />
Milben sich nicht wohlfühlen. Schlafzimmer sollten kühl<br />
und trocken gehalten werden, regelmässig lüften hilft auch.<br />
Da sich die Feuchtigkeit vor allem über Nacht sammelt, ist<br />
es ratsam, am Morgen kurz und heftig durchzulüften. Die<br />
Raumtemperatur zwischen 19 und 21 Grad und eine relative<br />
Luftfeuchtigkeit von maximal 50 Prozent einhalten, bildet<br />
eine gute Vorsorge. Denn auch Schimmelpilz ist beste<br />
Nahrung für Milben. Zudem Staub regelmässig entfernen,<br />
das heisst: Böden feucht aufnehmen, Möbel mit feuchtem<br />
Lappen putzen.<br />
Chemie hilft wenig<br />
Zimmerpflanzen sind kontraproduktiv, da sie die Luft<br />
zusätzlich befeuchten. Bücherregale, lange Vorhänge,<br />
Stoffsessel: Sie alle sind «Staubfänger» und helfen den Milben<br />
bei der Verbreitung. Nicht belegt ist, wie gut chemische<br />
Mittel helfen, die Milben abtöten sollen. Denn der Milbenkot<br />
verbleibt bei dieser Methode in den Textilien, diese<br />
müssen also nach wie vor anderweitig behandelt werden.<br />
Und via Staub, Dreck von draussen, die eigene Kleidung<br />
und über die Luft kommt immer wieder «Nachschub» an<br />
Milben in die vier Wände.<br />
Ein Tipp zur Vorsorge im Kampf gegen Milben ist für<br />
Familien besonders schwer einzuhalten: auf Kuscheltiere zu<br />
verzichten. Liegt aber eine Allergie vor, dürfte dieser Schritt<br />
den unangenehmen Folgen der Allergie doch v orzuziehen<br />
sein. Alternativ sollte man waschbare Stofftiere wählen<br />
oder diese hin und wieder in der Kühltruhe lagern; so werden<br />
sie von Milben befreit. Und: Wer stark unter Milben leidet,<br />
sollte sich in den Ferien für eine Reise in die Höhe entscheiden.<br />
Über 1200 Meter über Meer gibt es wenig Milben.<br />
Ferien im Gebirge sind damit in dieser Hinsicht besonders<br />
erholsam. ++<br />
Viele Tipps verfügbar<br />
Die Hausstaubmilben-Allergie ist weit verbreitet und gehört<br />
neben dem Heuschnupfen zu den häufigsten Allergien.<br />
Entsprechend gibt es im Internet viele Informationsseiten<br />
und Diskussionsforen zum Thema. Dazu gibt es Beratungsstellen,<br />
die weiterhelfen, beispielsweise die Lungenliga,<br />
die in der ganzen Schweiz vertreten ist.<br />
Mehr unter www.lungenliga.ch.<br />
44
++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />
Milben: Wussten Sie schon, dass...<br />
Hausstaubmilben sind für Allergiker eine ernste Sache. Einige der Fakten rund um die<br />
mikroskopisch kleinen Tiere zeigen, wie präsent sie in unserem täglichen Leben sind.<br />
Ein Mensch verliert pro Tag bis zu<br />
1,5 Gramm Hautschuppen. Das ist so<br />
gut wie nichts – aber damit können<br />
sich 1,5 Millionen Milben einen Tag<br />
lang ernähren!<br />
Die Hausstaubmilben konnten sich erst<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg so richtig<br />
vermehren, vorher waren sie eher unbedeutend.<br />
Der Grund: Synthetische Textilien<br />
kamen auf, die einen idealen Nährboden<br />
für sie bilden.<br />
Staub, der «Wohnort» der Milben,<br />
besteht aus einem Gemisch aus Fasern<br />
und Körnern. Die graue Farbe erhält<br />
Staub dank organischen Bestandteilen,<br />
nämlich unseren Hautschuppen. Und<br />
dann leben neben den Milben andere<br />
Wesen wie Bakterien, Bazillen, Viren,<br />
Schimmelpilze und Sporen darin.<br />
In grauer Vorzeit lebten die Milben<br />
in Vogelnestern. Auch dort herrschen<br />
die Bedingungen, die sie lieben: Gut<br />
temperiert und windgeschützt.<br />
Weit häufiger waren früher die sogenannten<br />
Vorratsmilben. Sie mögen es feucht und sorgten vor<br />
allem in Kellerwohnungen und in nicht unterkellerten<br />
Häusern für Beschwerden bei Allergikern.<br />
Eine Milbe wiegt 16 Mikrogramm, also sechzehn<br />
Millionstel eines Gramms. Die Lebensdauer<br />
beträgt zwei bis vier Monate. Ein Weibchen<br />
hat rund 300 Nachkommen. Für Nachschub ist<br />
also gesorgt.<br />
Milben übertragen keine Krankheiten, aber<br />
Allergiker reagieren dennoch auf ihre Ausscheidungen.<br />
Der Staubsauger ist wirkungslos gegen<br />
sie, weil sie sich mit ihren Saugfüssen an Textilien<br />
und Teppichen festkrallen.<br />
Besuchen Sie uns an der<br />
BEA in Bern 29.04.–08.05.2016<br />
Überlebt jede Modesünde.<br />
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und -Wäschetrockner setzen bedeutende Massstäbe beim Waschen und Trocknen:<br />
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Entwickelt und produziert im Zürcher Oberland, erhältlich beim Fachhändler oder auf www.schulthess.ch<br />
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++ Gesundheit & Ernährung ++ Milben<br />
Mit Waschmaschine und<br />
Trockner gegen<br />
Pollen& Co.<br />
Bei Allergien und deren Bekämpfung kommt<br />
der Waschmaschine und dem Trockner im<br />
Haushalt eine immer grössere Bedeutung zu.<br />
Denn ging es früher «nur» um saubere<br />
Wäsche, können spezielle Programme heute<br />
auch Erreger abtöten, Pollen entfernen und<br />
ganz allgemein sensitiven Menschen den<br />
Alltag leichter machen.<br />
In Heimen und Spitälern ist die desinfizierende Wirkung<br />
des Waschens von Bettwäsche und anderen Textilien längst<br />
ein wichtiges Thema. Die Technologie, die mehr aus der<br />
Wäsche entfernt als nur den Schmutz, verbessert sich stetig<br />
und wird nun immer öfter auch in Geräte für den Privathaushalt<br />
eingebaut. Antibakterielle Waschprogramme sind<br />
gerade für Menschen mit Allergien ein Segen. Denn ob Pollen<br />
oder andere Erreger: Was in den Kleidern, Kissenbezügen<br />
und so weiter festsitzt, wirkt sich von dort aus negativ<br />
aus. Erreger abzutöten oder Pollen effektvoll auszuspülen,<br />
steht deshalb bei sensitiven Menschen ganz oben auf der<br />
Wunschliste, wenn es ums Waschen geht.<br />
Sparsam und schnell<br />
Als Pionier in diesem Bereich gilt ein Schweizer Hersteller,<br />
die Schulthess Maschinen AG im zürcherischen Wolfhausen.<br />
Die Firma, die seit über 170 Jahren existiert, lancierte<br />
vor rund sechs Jahrzehnten die ersten Waschautomaten in<br />
Europa. Seither hat sich die Marke Schulthess weiter einen<br />
Namen gemacht mit Innovationen im Bereich Waschmaschinen<br />
und Wäschetrockner. Im Fokus stehen beispielsweise<br />
besonders wasser- und energiesparende Modelle – für<br />
kosten- und umweltbewusste Familien ein wichtiger Faktor.<br />
Gerade mit Kindern fällt aber noch ein anderer Aspekt<br />
ins Gewicht. Eine hochwertige Waschmaschine schafft die<br />
Wäsche in kürzerer Zeit. Schulthess verweist auf das Vollprogramm<br />
von unter einer Stunde oder das<br />
Express-Waschprogramm ab 20 Minuten für leicht<br />
Verschmutztes. Wachsende Wäscheberge verschwinden so<br />
entsprechend schneller, es bleibt mehr Zeit für die Familie.<br />
Ideal für Allergiker<br />
Im eigenen Forschungszentrum wird aber auch an Lösungen<br />
für Allergiker getüftelt. Dazu gehört beispielsweise das<br />
Waschprogramm Pollenclean, das Pflanzenpollen fast vollständig<br />
aus Textilien entfernt. Dazu reicht es, Letztere für<br />
20 Minuten in den Trockner zu geben, wo ein Luftstrom die<br />
Pollen von den Textilien trennt und in einem Spezialfilter<br />
auffängt. Das Programm kümmert sich auch um nicht<br />
waschbare Textilien wie Jacken mit Besatz oder sogar Schuhe.<br />
Heuschnupfenallergiker können also nach ihrem Spaziergang<br />
ihre Sneakers kurzerhand in den Wäschetrockner<br />
geben. Auch für Tierhaar-Allergiker liefert ein spezielles<br />
Programm im Trockner eine Lösung. Dabei wird die Kleidung<br />
nicht nur schonend getrocknet, sondern zugleich von<br />
Tierhaaren und Allergenen befreit.<br />
Für die Hersteller von Waschmaschinen gelegentlich ein<br />
wenig frustrierend: Auf den ersten Blick sieht jedes Gerät<br />
gleich aus. Es ist das «Innenleben» aus Mechanik und<br />
Elektronik, das den Unterschied macht. Innovative Spezialprogramme<br />
und der Einsatz hochwertiger Materialien<br />
erklären preisliche Unterschiede. Nicht nur, aber auch für<br />
Allergiker lohnt es sich, in Sachen Waschmaschine und<br />
Trockner genau zu vergleichen. ++
Das Zeltabenteuer<br />
für die ganze Familie.<br />
Fr. 75.– pro Familie<br />
Exklusives Angebot für Famigros-Mitglieder<br />
• Lagerfeuer-Singen mit Marius von der Jagdkapelle oder Linard Bardill<br />
• Spannende Workshops wie Waldtanz, Feenschmuck sowie Pfeil und Bogen basteln<br />
• Znacht und Zmorge aus der Lagerküche<br />
Gurten 4./5. Juni – Fläsch im Heidiland 18./19. Juni – Seebodenalp 2./3. Juli –<br />
Hasliberg 6./7. August – Herznach 13./14. August – Zürich Forch 20./21. August<br />
Anmeldung und weitere Infos unter: www.famigros.ch/lagerfeuernacht
++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />
Bau dir deinen eigenen<br />
Spielplatz!<br />
48 FamilienSpick | 10-2016
++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />
Der Spielplatz in der Nachbarschaft wird langsam langweilig? Das Klettergerüst<br />
ist immer besetzt von den grösseren Kindern? Die Natur bietet mehr<br />
als genug Raum, sich seine eigene Spieloase zu kreieren. Dazu reichen<br />
schon wenige Utensilien und ein bisschen Geschick.<br />
Bilder: Bodo Rüedi<br />
10-2016 | FamilienSpick 49
++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />
Leser des <strong>FamilienSPICK</strong> erinnern sich: In der letzten<br />
Ausgabe haben wir uns bereits der «künstlerischen Landschaftsgestaltung»<br />
gewidmet, auf Englisch «Land Art». Der<br />
Rheintaler Erlebnis- und Sozialpädagoge Patrick Horber<br />
hat sich dieser besonderen Kunstform verschrieben. Seine<br />
Spielwiese ist nicht die Papierleinwand oder ein Atelier,<br />
sondern die pure Landschaft. Aus Feldern, Waldstücken<br />
oder Wiesen wird eine Bühne für Inszenierungen. Arbeiten<br />
mit dem, was die Natur bereithält: Das ist gerade mit Kindern<br />
eine sehr befriedigende Sache. Denn sie kommen<br />
selbst auf unzählige Ideen, was sich mit Fund stücken unter<br />
freiem Himmel alles anstellen lässt. Mit wenigen Handgriffen<br />
lässt sich die Umgebung verändern und werden neue<br />
Perspektiven eröffnet.<br />
Dieses Mal dient das Ergebnis aber nicht «nur» dem Auge,<br />
und der Weg ist nicht allein das Ziel. Denn was hier entsteht<br />
– mit Tipps aus einem Buch und viel Teamarbeit – ist danach<br />
eine wunderbare Spielgelegenheit. Und erst noch eine,<br />
welche die Kinder selbst kreiert haben. ++<br />
50 FamilienSpick | 10-2016
++ Lifestyle & Kultur ++ Land art<br />
Beispiele im Internet<br />
Auch für diese Fotostory hat sich unser «Land<br />
Art»-Künstler Patrick Horber aus dem St. Galler<br />
Rheintal wieder nach draussen begeben, um zu<br />
zeigen, wie Kunst im öffentlichen Raum entsteht –<br />
mit Hilfe der ganzen Familie. Weitere Beispiele seiner<br />
Arbeit unter www.streuwerk.ch<br />
10-2016 | FamilienSpick 51
++ LEserangebot<br />
Familienurlaub<br />
in einer neuen Dimension<br />
Eine gelungene Symbiose aus einem 4-Sterne-Superior-Familienhotel<br />
und einem Bergbauernhof, die Verbindung des Luxus eines Hotels mit der<br />
Einfachheit eines Bauernhofs – Entdecken Sie das neue Kinderhotel der<br />
Superlative im Herzen Südtirols.<br />
Nach einem grossen Um- und Ausbau im Jahr 2015 eröffnete<br />
das Vier-Sterne-Familienhotel Sonnwies neu als<br />
Luxus-Kinderhotel auf Vier-Sterne-Superior-Niveau.<br />
Unter der Regie von Bauer Hans wurde auch der angeschlossene<br />
Bergbauernhof erweitert und neu gestaltet. Das<br />
kleine Hideaway in den «schönsten Bergen der Welt» bietet<br />
gerade einmal Platz für 50 Familien, die exklusiven Komfort<br />
auf höchstem Niveau geniessen. Nicht nur die Lage auf<br />
1500 m Seehöhe, die unmittelbare Nähe zum Weltnaturerbe<br />
Dolomiten und die kristallklare Bergluft machen den<br />
Urlaub zu einem einzigartigen Erlebnis. Auch das mit<br />
10 000 Quadratmetern riesige Hotelareal mit einer äusserst<br />
durchdachten, wetterunabhängigen, kinder- und familienfreundlichen<br />
Infrastruktur trägt massgeblich zum<br />
Wohlbefinden bei.
++ Leserangebot<br />
Wohnen wie Gott in den Dolomiten<br />
Naturnah, authentisch, aber gleichzeitig luxuriös, so soll<br />
Urlaub im neuen Familienhotel Sonnwies sein. «In unseren<br />
50 Junior-, Luxus- und Imperialsuiten haben wir<br />
deshalb speziell auf eine gesunde Bauweise mit Naturholz<br />
und auf Allergiefreiheit geachtet.», erklärt Hotelchefin<br />
Angelika Hinteregger «Dass die Suiten baby- und kindergerecht<br />
sind, versteht sich von selbst.», fügt die Mutter von<br />
vier Kindern hinzu.<br />
Grenzenlose In-und Outdoor Möglichkeiten<br />
Das neue Familienresort lässt keine Wünsche offen. Ein im<br />
mediterranen Stil neu angelegter Garten lädt zum<br />
Flanieren ein, vorbei am grossen Outdoorpool mit seinen<br />
sprudelnden Whirlliegen, hin zu den Kuschelkörben für<br />
erholsame Auszeiten. Der 10 000 m² Outdoorspielpark<br />
mit Bobbycars, Gokarts, Fussball- und Volleyballfeld,<br />
Spielplätzen, Riesen-Trampolin, Reitplatz und Bachspielplatz<br />
macht letztendlich auch den wildesten Tobegeist<br />
müde. Die Indoor-Spiellandschaft bietet absolut wetterunabhängigen<br />
Freizeitspass. In der auf 1000 m² erweiterten,<br />
tageslichtdurchfluteten Spielanlage warten ein Theater,<br />
ein Kino, eine Ballspielhalle, eine Kletterwand und<br />
Action-Zonen auf leuchtende Kinderaugen. Dass es drei<br />
altersgerechte Kinderclubs mit 70 Stunden Kinder- und<br />
Durchgehend<br />
bis zum<br />
20.11.2016<br />
geöffnet.<br />
60 Stunden Babybetreuung pro Woche gibt, versteht sich<br />
bei diesem Angebot fast schon von selbst. Babys fühlen<br />
sich in der vergrösserten Babylounge mit Schlafbereich<br />
und grosszügiger Krabbelstube sowie im Babyspielgarten,<br />
stets umsorgt von liebevollen Südtiroler Tagesmüttern,<br />
pudelwohl.<br />
Eintauchen und abtauchen<br />
Im neuen einzigartigen Family Aqua Park schlagen die<br />
Wogen hoch. Die Wasserwelt wartet mit zahlreichen<br />
Attraktionen zum Schwimmen, Spritzen und Planschen<br />
auf. Die 80 Meter lange Reifen-Wasserrutsche, die Breitwellenrutsche<br />
auf 20 Metern Länge und die drei lustigen<br />
Babypools «splashen» sich mühelos in alle Kinderherzen,<br />
während die Kindersuana mit Kino und die kuscheligen<br />
Relax-Oasen willkommene Rückzugsgebiete für die ganze<br />
Familie sind. Apropos Rückzug: Das 1000 Quadratmeter<br />
Adults only SPA grosse Wellnessareal mit verschiedenen<br />
Saunen, Private Spa, Fitnessraum und einem umfangreichen<br />
Behandlungsangebot zeichnet sich als Ruhezone<br />
exklusiv für Mamas und Papas aus.<br />
Naturerlebnisse mit Bauer Hans<br />
Das absolute Highlight für die Kids ist Bauer Hans, Herr<br />
über den kindgerechten Bio-Bergbauernhof mit mehr als<br />
30 Haus- und Nutztieren, die in für Kinder einsehbaren<br />
Boxen wohnen. Eine lustige Fahrt mit dem Traktor oder<br />
ein beherzter Sprung ins Heu machen zudem immer eine<br />
Riesengaudi. Mit Milch, Butter und Kräutern beliefert<br />
Bauer Hans übrigens Küchenchef Markus, der mit seinen<br />
feinen Kreationen kleine und grosse Gourmets den ganzen<br />
Tag über mit der Zunge schnalzen lässt. ++<br />
Kontakt und Buchung:<br />
Fam. Hinteregger Familienhotel Sonnwies,<br />
Familie Hinteregger, Alter Runggerweg, 20,<br />
I-39040 Lüsen (BZ), Tel.: +39 0472/413 533,<br />
info@sonnwies.com<br />
www.sonnwies.com<br />
10-2016 | FamilienSpick 53
++ Lifestyle & Kultur ++ Fashion<br />
Kinderzimmer<br />
Wie aus dem<br />
EINE<br />
Oase Wird<br />
Ein Kinderzimmer ist oft ein Sammelsurium aus Möbeln, Accessoires und<br />
«Krimskrams». Hier wird nicht nur geschlafen. Kinder wollen spielen,<br />
herumtoben, träumen und sich dann und wann auch einmal zurückziehen.<br />
Die Macher des Webshops stadtlandkind.ch haben für den <strong>FamilienSPICK</strong> ihre<br />
ganz persönlichen Tipps beim Einrichten des Kinderzimmers zusammengetragen.<br />
Tipp 1:<br />
Ein Zimmer – keine Abstellkammer!<br />
Niemand will ein steriles, leer wirkendes Kinderzimmer.<br />
Aber im nackten Chaos fühlt sich auch niemand wohl –<br />
Kinder inklusive. Wo immer möglich, sollte man deshalb<br />
Stauraum schaffen, sodass freie Flächen für das Spiel entstehen.<br />
Am besten ist es, wenn die Aufbewahrungsmöglichkeiten<br />
nicht nur funktional sind, sondern auch toll<br />
aussehen. Stadtlandkind.ch hat zwei konkrete Vorschläge<br />
im Sortiment: «Paperbags» von Catita Illustrations und<br />
«That Way». Hier lassen sich Kuscheltiere, Puppen und<br />
andere Spielsachen verstauen, ohne dass man dazu langweilige<br />
Schränke aufstellen muss.<br />
Rückzug für kleine Indianer<br />
Tipp 2:<br />
Ihr Zimmer ist das Reich der Kinder. Aber was, wenn sich<br />
beispielsweise zwei Kinder das Zimmer teilen und eines<br />
von beiden seine Ruhe möchte? Ideal dafür ist ein Tipi.<br />
«Wer keinen Platz für ein grosses Spielzelt hat, dem sei das<br />
‹Corner Tent› von Babylab empfohlen», sagen die Experten<br />
von Stadtlandkind. Es lässt sich in jeder Zimmerecke<br />
leicht anbringen und bietet auf kleiner Fläche Platz<br />
zum Alleinsein. Dann noch ein schönes Kissen<br />
(zum Beispiel von Ko-Ko-Ko) und<br />
eine Spieldecke rein, und das Tipi bietet<br />
grössten Kuschelkomfort.<br />
54 FamilienSpick | 10-2016
++ Lifestyle & Kultur ++ Fashion<br />
Tipp 3:<br />
Es werde Licht!<br />
Nach dem Rückzug im Tipi lesen oder<br />
malen: Das geht nur, wenns hell ist.<br />
Die idealen Kinderlämpchen lassen<br />
sich leicht ein- und ausschalten, sind<br />
unzerbrechlich und werden nicht<br />
heiss. Und natürlich sollen sie auch<br />
richtig cool aussehen. Hier empfehlen<br />
die Kinderexperten beispielsweise<br />
Lampen in der Form von Häschen<br />
oder Birnen von «A Little Lovely<br />
Company» oder «Miniroom». Natürlich<br />
sorgen die Lampen auch ausserhalb<br />
des Tipis für eine schöne Atmosphäre.<br />
Pimp my Teppich!<br />
Ein Teppich sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und eine<br />
weiche Unterlage im Kinderzimmer. Wenn er sich dann auch<br />
gleich noch «bespielen» lässt, sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.<br />
Der Favorit bei Stadtlandkind: Der «Adventure Rug» von Oyoy mit seiner<br />
monochromen Landschaft, auf der Kinder beispielsweise mit den aufziehbaren<br />
Holzautos von Kiko herumdüsen können.<br />
Tipp 4:<br />
Tipp 5:<br />
Jeder Puppe ihr<br />
Zuhause<br />
Kinder wollen nicht nur selbst schön<br />
hausen, sondern auch ihren Puppen<br />
ein Heim einrichten. Stadtlandkind<br />
setzt auf Puppenmöbel des skandinavischen<br />
Herstellers «Smallstuff»<br />
wie dieses Puppenbett und den<br />
Puppenwagen. Die Puppen dazu gibt<br />
es auch, und das von Designern aus<br />
der ganzen Welt.<br />
10-2016 | FamilienSpick 55
++ Lifestyle & Kultur ++ Fashion<br />
Tipp 6:<br />
Das Zimmer wächst mit!<br />
Aus kleinen Kindern werden grössere –<br />
und die finden das, was sie einst heiss<br />
liebten, plötzlich nicht mehr so toll.<br />
Aber auch für grössere Kinder gibt es<br />
spannende Accessoires. Die «Berlin<br />
Boombox» beispielsweise ist ein Soundsystem<br />
im Retro- Design. Gut möglich,<br />
dass Papa da ein bisschen<br />
neidisch wird …<br />
Ein Haus muss<br />
kein Haus sein ...<br />
Schön schlicht, witzig, überraschend,<br />
aus unbehandeltem Holz und frei<br />
zum Bemalen oder Bekleben: Das<br />
Puppenhaus von «Rock & Pebble»<br />
wird Kinder zum Staunen bringen.<br />
Derselbe Hersteller bietet auch passende<br />
Spielfiguren an.<br />
Tipp 7:<br />
Der Favorit der <strong>FamilienSPICK</strong>-Redaktion:<br />
Spontan verliebt hat sich unsere Redaktion in die «Lightbox». Sie ist einerseits<br />
eine coole, stylishe Lichtquelle – aber gleichzeitig «kommuniziert» sie auch.<br />
Denn man kann hier täglich neue Nachrichten anbringen, seinen momentanen<br />
Gemütszustand mitteilen oder auch einfach mit Worten herumalbern.<br />
Unser Favorit:<br />
*Über Stadtlandkind<br />
Der Webshop stadtlandkind.ch wurde im September<br />
2012 gegründet und hat sich seither zum führenden<br />
Online-Anbieter für hochwertige Kindermode von<br />
0 bis 12 Jahre entwickelt. Zum Sortiment gehören<br />
Kleider, Accessoires und Schmuck.<br />
Der Name «Stadtlandkind» steht als Sinnbild für<br />
die Verbindung aus Trend und urbanem Design mit<br />
Funktionalität, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit.<br />
Für den <strong>FamilienSPICK</strong> gehen die Macher von<br />
stadtlandkind.ch regelmässig auf Spurensuche in<br />
der Welt der Kindermode.<br />
56 FamilienSpick | 10-2016
Aktiver Sommerspass<br />
in der Ferienregion Seiser Alm<br />
vor der atemberaubenden Kulisse <strong>DE</strong>R<br />
Dolomiten<br />
++ Publireportage<br />
Blühende Bergwiesen, grandiose Gipfel, Traumpfade durch<br />
ein Landschaftsparadies: Die Seiser Alm macht Lust auf<br />
aktiven Naturgenuss. Die vielen Sonnentage, die herrliche<br />
Höhenlage und die Vielfalt der Möglichkeiten machen das<br />
einzigartige Hochplateau zum Traumterrain für Wanderer,<br />
Biker und Outdoor-Sportler.<br />
++<br />
Von zauberhaft bis nachtaktiv:<br />
Der Familiensommer in der Ferienregion<br />
Seiser Alm in Südtirol<br />
Familien finden hier ein unerschöpfliches Angebot aufregender<br />
Aktivitäten. Hexen, Sagen und Ranger: Der<br />
Sommer in der Ferienregion Seiser Alm verspricht gerade<br />
für kleine Gäste eine Menge Abwechslung. In den Monaten<br />
Juli und August 2016 können Klein und Gross beim «Seiser<br />
Alm Familiensommer» die Region bei drei thematisch unterschiedlichen<br />
Programmen intensiv erleben.<br />
Dolomiti Ranger im Naturpark:<br />
Geschichte und Natur zum Anfassen<br />
Bei interessanten Führungen durch den Naturpark Schlern-<br />
Rosengarten werden die spannende Geschichte der Dolomiten<br />
und die Vielfalt des Naturraums entdeckt. Am Völser<br />
Weiher lauern kleine und große Abenteurer mit Detektoeren<br />
und Nachtsichtgerägen Fledermäuse auf. Mit einem<br />
Ranger wird das Leben in und um das Wasser erforscht und<br />
bei einer spannenden Spurensuche im Wald lernen Kinder<br />
alles über die Tiere, die dort leben.<br />
Vom Korn zum Brot: Erlebnis Bauernhof<br />
Wie wird aus Korn ein leckeres Brot? Wie werden Pferdehufe<br />
beschlagen und wie wird eine Kuh gemolken? Diesen<br />
und anderen spannenden Fragen können kleine Gäste beim<br />
Erlebnis Bauernhof auf den Grund gehen und dabei selbst<br />
ausprobieren. Die Kinder ziehen dabei mit ihren Eltern von<br />
Hof zu Hof.<br />
Magische Wandererlebnisse beim<br />
Seiser Alm Hexenzauber<br />
Familien sind mit der Hexe Martha zu mystischen Plätzen<br />
auf der Seiser Alm unterwegs. Zu spannenden Sagen über<br />
Hexen und Hexenmeister wandern kleine und grosse<br />
Abenteurer über den Puflatsch zu den Hexenbänken, dem<br />
Treffpunkt der Schlernhexen. Den Wald bei Nacht lernen<br />
mutige Kinder bei einer gespenstischen Nachtwanderung<br />
mit Hexe Martha kennen und werden für ihren Mut am<br />
Ende mit einem Hexen- oder Hexenmeister-Diplom ausgezeichnet.<br />
Informationen zum Kinderprogramm «Seiser Alm Familiensommer»<br />
und zu entsprechenden Urlaubsangeboten sind<br />
auf www.seiseralm.it abrufbar.<br />
Fotos: Seiser Alm/ Helmuth Rier, Max Lautenschläger, Michael Reusse<br />
10-2016 | FamilienSpick 57
Der Ausgang<br />
ALS Risikozone<br />
Der Ausgang ist für junge Menschen ein Übungsfeld zur Selbstständigkeit.<br />
Sie knüpfen neue Kontakte zu Gleichaltrigen und sie sammeln wichtige<br />
Impulse für die eigene Entwicklung. Doch in Discos, an Festivals und Partys<br />
lauern auch Gefahren.<br />
Text: ADRIAN ZELLER<br />
Diese Veranstaltung wird Severin Baumann (Name geändert)<br />
unvergesslich bleiben. Seine Erinnerungen sind allerdings<br />
alles andere als positiv. Der Gymnasiast besuchte mit<br />
einigen Schulkollegen ein Seenachtsfest. Im Laufe des<br />
Abends wurde dem 16-Jährigen plötzlich schwindlig, er<br />
sah verschwommen, konnte nicht mehr klar denken, ihm<br />
wurde schlecht. Nachdem er sich übergeben musste, brachten<br />
ihn seine Begleiter ins Sanitätszelt. Beim Befragen gab<br />
er an, kaum Alkohol getrunken und kein Cannabis konsumiert<br />
zu haben. Die erfahrenen Fachleute tippten auf<br />
K.O.-Tropfen. Diese hatte wohl jemand dem Jugendlichen<br />
in einem unbemerkten Moment ins Getränk geschüttet.<br />
Die Sanitäter informierten seine Eltern, die ihn abholten.<br />
Falls Komplikationen auftreten, sollten sie einen Notfallarzt<br />
verständigen oder ein Spital aufsuchen. Dies war nicht<br />
nötig, nach einigen Stunden Schlaf fühlte sich der junge<br />
Mann wieder einigermassen wohl. Er hat sich vorgenommen,<br />
an derartigen Veranstaltungen sein Getränk nie<br />
mehr aus den Augen zu lassen.<br />
60 FamilienSpick | 10-2016
++ Lifestyle & Kultur ++ Risikozone Ausgang<br />
Alkohol stört die Entwicklung<br />
Ausser schlechten Erinnerungen wird Severin Baumann<br />
kaum Nachwirkungen von seinem negativen Erlebnis<br />
haben. Nicht immer verlaufen risikohafte Situationen im<br />
Ausgang so glimpflich. Beispielweise müssen gesamtschweizerisch<br />
im Jahresdurchschnitt 430 Burschen sowie<br />
300 Mädchen und junge Frauen wegen übermässigen<br />
Alkoholkonsums in Spitäler aufgenommen werden.<br />
Gemäss Statistik trinkt jeder dritte männliche und jede<br />
siebte weibliche Jugendliche im Alter von 15 Jahren mindestens<br />
ein Mal pro Woche Alkohol. In einer repräsentativen<br />
Umfrage gaben vierzig Prozent der 15-Jährigen an,<br />
schon mindestens ein Mal richtig betrunken gewesen zu<br />
sein. Bei jungen Menschen ist der Mischkonsum von Alkohol<br />
mit Cannabis, Partydrogen und Tabak besonders<br />
verbreitet. Dadurch steigt das Risiko für die gesunde Entwicklung<br />
des Körpers. Jugendliche reagieren auf Alkohol<br />
empfindlicher als Erwachsene, weil ihr Körper und ihr<br />
Gehirn noch nicht voll ausgereift sind. Es kann unter<br />
Umständen zu negativen Auswirkungen auf die neurologische<br />
Entwicklung kommen.<br />
Soziale Fähigkeiten entfalten<br />
An Partys, Festivals und auch an Sportveranstaltungen<br />
lernen sich Jugendliche in der Welt ausserhalb ihres<br />
Elternhauses zu bewegen. Sie knüpfen neue Kontakte und<br />
sie entspannen sich vom Stress in der Schule oder in der<br />
Berufsausbildung. Sie erweitern ihre sozialen Fähigkeiten<br />
durch Ausprobieren und auch durch das Beobachten anderer.<br />
Sie entwickeln ihre eigene Rolle in der Gruppe und sie<br />
festigen ihre eigene Identität. Und sie üben auch den<br />
Umgang mit dem anderen Geschlecht.<br />
Im Freiraum ausserhalb der Familie betreten die jungen<br />
Menschen Neuland, ihnen fehlt die Erfahrung im Umgang<br />
mit verschiedenen Risiken. Dazu gehören neben Alkohol<br />
und Drogen auch mögliche Gewalt sowie Diebstähle. Aber<br />
auch im Strassenverkehr sowie auch beim intensiven<br />
Flirten können Probleme auftreten. Nicht immer sind die<br />
teils unangenehmen Folgen für die Jugendlichen selber<br />
einschätzbar.<br />
Im Ausgang geht es oft darum, eigene Grenzen auszuweiten<br />
und zu testen, wie weit man gehen kann. Aufgrund<br />
ihrer beschränkten Lebenserfahrung verpassen Jugendliche<br />
gelegentlich den richtigen Zeitpunkt, um deutlich<br />
«Stopp!» zu sagen. Sie wollen nicht als Spielverderber und<br />
Spassbremse kritisiert werden. Im Gegenteil, sie wollen<br />
Anschluss und Anerkennung finden. Der Gruppendruck<br />
spielt dabei gelegentlich eine fatale Rolle. Zusätzlich<br />
wirken Alkohol und Drogen enthemmend. Leicht kann es<br />
zur Selbstüberschätzung und zu mangelndem Risikobewusstsein<br />
kommen. Unter diesem Einfluss steigen<br />
Jugendliche gelegentlich in Autos, deren Fahrer nicht mehr<br />
nüchtern sind, sie klettern im Übermut auf Baugerüste<br />
oder auf Brückengeländer.<br />
Regeln gemeinsam<br />
aushandeln<br />
Sprechen Sie mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn über die<br />
Pläne im Ausgang und fragen Sie im Anschluss auch nach<br />
den Erlebnissen. Jugendliche wollen die Anteilnahme ihrer<br />
Eltern spüren. Desinteresse erleben sie als kränkend.<br />
+ + Ermuntern Sie Ihr Kind, im Ausgang anzurufen, wenn es<br />
in Schwierigkeiten steckt oder bei einer Entscheidung<br />
unsicher ist.<br />
+ + Verbote seitens der Eltern erreichen bei Jugendlichen<br />
selten die gewünschte Wirkung, gemeinsam<br />
ausgehandelte Regeln sind eher zielführend.<br />
Informieren Sie sich darüber, mit wem die Tochter und der<br />
Sohn in den Ausgang gehen und wen sie an den Events<br />
treffen.<br />
+ + Zum Erwachsenwerden gehört auch der verantwortungsbewusste<br />
Umgang mit Alkohol. Sprechen Sie mit Ihrem<br />
Kind sachlich über das Thema.<br />
+ + Wenn Sie als Eltern getrennt oder geschieden sind, sollten<br />
Sie dennoch eine einheitliche Linie vertreten und Ihr Kind<br />
nicht mit unterschiedlichen Regeln bezüglich Ausgang<br />
verwirren. Eine klare gemeinsame Haltung beugt auch<br />
dem Gegeneinander-ausgespielt-Werden vor.<br />
Klärende Gespräche führen<br />
Nicht nur für die jungen Menschen ist der Ausgang eine<br />
grosse Herausforderung. Auch Eltern sind bei der Balance<br />
von Fürsorge und Verantwortung und wachsenden Selbstständigkeit<br />
ihres Kindes gefordert. Sie sollten offen mit der<br />
Tochter und dem Sohn über den richtigen Umgang mit den<br />
entsprechenden Risiken sprechen. Bei der Vorbeugung<br />
führen weder Dramatisierung noch Verharmlosung zum<br />
Erfolg, sondern von Wohlwollen geprägte Sachlichkeit.<br />
++<br />
10-2016 | FamilienSpick 61
Die Mädchen und die Burschen müssen einüben, die<br />
neuen Freiräume verantwortungsbewusst zu gestalten.<br />
Wenn die Regeln bezüglich pünktlicher Rückkehr und<br />
Alkoholkonsum eingehalten wurden, können sie nach und<br />
nach gelockert werden. Weder ein sehr restriktives Regime<br />
noch eine Laisser-faire-Haltung sind zielführend, durch<br />
sie können junge, unerfahrene Menschen überfordert<br />
werden. Eine ständige Nachfrage per SMS empfinden die<br />
Jugendlichen als sehr lästig und peinlich. Bis zur Volljährigkeit<br />
liegt die letzte Entscheidung – auch über den<br />
Ausgang – immer bei den Eltern. Auch wenn sich manche<br />
Jugend lichen im Pubertätsalter mit den Leitplanken<br />
schwertun, vermitteln sie ihnen Sicherheit und geben ihnen<br />
das Gefühl, den Eltern nicht gleichgültig zu sein. ++<br />
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10-2016 | FamilienSpick 63
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ersten Mal in eine saure Zitrone beisst. Gleiches gilt<br />
auch für die Haustiere: Was stellt der Hund an, wenn<br />
er sich unbeobachtet fühlt? Von unterwegs lässt sich<br />
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64 FamilienSpick | 10-2016
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10-2016 | FamilienSpick 65
++ Lifestyle & Kultur ++ MUTTER UND SOHN<br />
Jungs<br />
sind anders –<br />
Mütter auch!<br />
Die Verbindung von Mutter und Sohn ist die zentrale Beziehung im Leben eines<br />
Jungen. Sie hat einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung vom Kind zum<br />
Mann. Die Kinderärztin und Familienberaterin Dr. Meg Meeker sagt, wie Söhne<br />
ticken und wie Mütter eine intakte Beziehung zu ihnen aufbauen können.<br />
Text: Christina Bösiger<br />
Frau Dr. Meg Meeker, warum sind Mutter-Sohn-Beziehungen<br />
oft kompliziert?<br />
Als Ärztin und Familienberaterin habe ich die Erfahrung<br />
gemacht, dass vielfach weder die Mutter noch der Sohn<br />
begreifen können, wie es ist, auf der anderen Seite zu<br />
stehen, denn Elternteil und Kind sind verschiedenen<br />
Geschlechts. Jungen fühlen sich als Männer häufig für das<br />
Wohlergehen ihrer Mutter verantwortlich. Das allein kann<br />
schon zu Spannungen in der Beziehung führen. Häufig<br />
verlässt sich die Mutter auch unbewusst auf ihren Sohn<br />
und sucht bei ihm die Unterstützung, die sie sonst von<br />
erwachsenen Partnern erhält. Ausserdem haben Jungs in<br />
unserer Kultur manche Herausforderungen zu bestehen,<br />
denen sie mitunter nicht mehr gewachsen sind. Auch die<br />
Mütter stehen unter einem enormen Leistungs- und Erfolgsdruck,<br />
der auch nicht leichter zu stemmen ist. All dies<br />
zusammengenommen kann sehr schnell zur Katastrophe<br />
führen.<br />
Ist eine Katastrophe unausweichlich?<br />
Nein, keine Panik! Trotzdem: Junge Männer erleben heute<br />
etwas, was professionelle Helfer wie ich als «Jungs-Krise»<br />
bezeichnen. Der Psychologe James Dobson schreibt in seinem<br />
Buch «Bringing Up Boys» (Wie man Jungen erzieht):<br />
«Verglichen mit Mädchen leiden Jungs sechsmal häufiger<br />
an Lernstörungen, entwickeln dreimal häufiger Drogenprobleme<br />
und werden viermal häufiger als «emo tional gestört»<br />
eingestuft. Ausserdem hätten sie ein höheres Risko,<br />
alle möglichen Formen von asozialem und kriminellem<br />
Verhalten zu entwickeln. Und gemäss Studien bekommen<br />
Jungen von der Grund- bis zu den höheren Schulen meist<br />
schlechtere Noten, müssen öfters nachsitzen oder leiden<br />
häufiger an Hyperaktivität als Mädchen. Es gibt sicher<br />
noch mehr beunruhigende Zahlen, was die Probleme von<br />
Jungs in den westlichen Industrieländern angeht, aber<br />
Tatsache ist, dass Mütter die Mittel haben, um diese Krise<br />
zu lösen. Wir sind es, die diese «Trends» für unsere Söhne<br />
66 FamilienSpick | 10-2016
++ Lifestyle & Kultur ++ MUTTER UND SOHN<br />
umkehren können. Und ich glaube darüber hinaus, dass<br />
wir Spass daran haben können, unsere Söhne zu erziehen<br />
und ihnen zu helfen, unter all dem Druck, dem sie unterworfen<br />
sind, zu wertvollen Männern heranzureifen. Genauer<br />
gesagt, glaube ich das nicht, sondern weiss es.<br />
Was macht Sie da so sicher?<br />
Ich habe in meiner 25-jährigen Praxis als Kinderärztin<br />
gesehen, wie grossartige Mütter ihre Söhne durch alle<br />
möglichen Schwierigkeiten geleitet haben. Ich habe gesehen,<br />
wie alleinerziehende Mütter ihre Konflikte mit den<br />
Söhnen ausgefochten und danach ein engeres Verhältnis<br />
zu ihnen hatten als vorher. Ich habe verheiratete Mütter<br />
mit einem stabilen familiären Hintergrund kennengelernt,<br />
die ihre Söhne aus der Drogen- oder Alkoholsucht herausgeholt<br />
und in ein gesundes Erwachsenendasein geleitet<br />
haben. Mit Unterstützung und Ermutigung finden Mütter<br />
und Söhne einen Weg zur wechselseitigen Entfaltung.<br />
Sie sprechen von den Belastungen, welchen Mütter<br />
und Söhne ausgesetzt sind. Woran denken Sie dabei?<br />
Beschäftigen wir uns zunächst einmal mit der Situation<br />
der Mütter. Da sind beispielsweise die negativen Gefühle,<br />
mit der jede Mutter zu kämpfen hat: Schuldgefühle, Angst,<br />
Wut. Mütter in unserer Kultur wollen heute alles sein – für<br />
alle. Ich habe noch keine Mutter kennengelernt, die findet,<br />
dass sie ihren Job gut macht. Arbeiten die Mütter, stehen<br />
sie unter dem Druck, ihren Beruf genauso gut im Griff zu<br />
«Das Wichtigste ist, dass Sie nie<br />
aufhören, Ihrem Sohn Ihre Liebe zu<br />
zeigen, egal auf welche Art.»<br />
haben wie Heim, Partner und Kinder. Sie wollen ihren<br />
Jungs mit Rat und Tat zur Seite stehen, kochen, die Studiengebühren<br />
beiseitelegen und ihrem Sohn Gelegenheit geben,<br />
seine Freunde einzuladen. Bei all dem sollten sie natürlich<br />
stets ruhig und gelassen bleiben. Sie wollen ihren Söhnen<br />
gegenüber einfühlsam sein, für sie sorgen und doch genug<br />
Härte zeigen, dass sie im Notfall den Vater ersetzen können.<br />
Manche Mütter haben Partner, die viel zu beschäftigt<br />
sind, um sich mit ihren Söhnen abzugeben. Andere Mütter<br />
sind geschieden, der Vater ihrer Söhne hat mit den Kindern<br />
nichts am Hut oder kann die Vaterrolle einfach nicht<br />
ausfüllen. Sie versuchen, für ihre Kinder Vater und Mutter<br />
zu sein, da der leibliche Vater nicht greifbar ist. Keine Mutter<br />
kann all diesen Erwartungen gerecht werden, die sie<br />
selbst und andere Menschen in ihrer Umgebung an sie<br />
stellt. Es ist deshalb wichtig, dass Mütter dies erkennen<br />
und sich akzeptieren lernen. Eine Mutter muss wissen, wer<br />
sie ist und wer nicht. Wenn wir als Mütter an diesen Punkt<br />
gelangen können, sind wir frei. So frei, dass wir endlich<br />
akzeptieren können: So, wie wir sind, sind wir gut genug<br />
für unsere Söhne.<br />
Und die Jungs selbst, wo stehen diese?<br />
Auch diese stehen unter einem gewaltigen Druck. So ist es<br />
zurzeit kaum klar auszumachen, wohin sich die Männerrolle<br />
in dieser sich rapide wandelnden Welt entwickeln<br />
wird. Denn kaum haben die Jungs gelernt, was von ihnen<br />
als Mann erwartet wird, so stehen sie geänderten Anforderungen<br />
gegenüer. Sehen Sie sich nur einmal die Trends im<br />
Bildungssektor an, der bei der Mannwerdung eine wichtige<br />
Rolle spielt. Dr. William Pollack von der Harvard Medical<br />
School schreibt: «Eine wissenschaftliche Studie kam zu der<br />
Erkenntnis, dass sich in schulischer Hinsicht eine neue geschlechtsspezifische<br />
Kluft auftut und der Grossteil der<br />
Jungen an das Ende des Leistungsspektrums zurückfällt.»<br />
Seiner Ansicht nach rührt dies von der Tatsache her, dass<br />
es Jungs mittlerweile an Selbstvertrauen mangelt. Und dies<br />
beeinflusse ihre Leistungsbereitschaft negativ. Damit<br />
verlieren sie aber auch das Gefühl, ein starker Mann zu<br />
sein, und sind immer weniger motiviert, sich in irgendeiner<br />
Weise hervorzutun. Das ist ein sehr beunruhigender<br />
Trend.<br />
Zur Person:<br />
Dr. Meg Meeker ist seit 25 Jahren als Kinderärztin<br />
und Familienberaterin tätig. Sie hat bereits mehrere<br />
Erziehungsratgeber geschrieben.<br />
10-2016 | FamilienSpick 67
++ Lifestyle & Kultur ++ MUTTER UND SOHN<br />
«Jungs haben keine<br />
Lust, immer alles zu<br />
besprechen.»<br />
Was lässt sich daran ändern?<br />
Wir brauchen neue Ansätze zur Erziehung unserer Söhne.<br />
Forschungsarbeiten zeigen beispielsweise, dass Mütter in<br />
jedem Haushalt immer noch den Löwenanteil der täglichen<br />
Erziehungs- und Hausarbeit leisten. An einem<br />
durchschnittlichen Tag erledigen etwa 20 Prozent der<br />
Männer Hausarbeit, Abspülen zum Beispiel oder Wäschewaschen.<br />
Bei den Frauen sind es 48 Prozent. 39 Prozent der<br />
Männer kochen oder putzen, im Gegensatz zu 65 Prozent<br />
bei den Frauen. Die Last, die Frauen heute zu schultern<br />
haben, ist enorm. Doch wie schwer es auch sein mag, keine<br />
Mutter gibt auf, wenn es um ihren Sohn geht. In meinem<br />
Buch (siehe Buchtipp) zeige ich beispielsweise auf, wie es<br />
Mütter schaffen können, ihren Söhnen auch mal mit Härte<br />
entgegenzutreten. Oder wie sie ihren Jungs auf gesunde<br />
Weise ihre Liebe zeigen können, damit diese lernen, Frauen<br />
besser zu akzeptieren, wenn sie erwachsen werden. Und<br />
einsehen, dass harte Arbeit, Hingabe und ein gut entwickeltes<br />
Seelenleben wichtig sind. Ich gehe in diesem Buch auch<br />
auf die ganz speziellen Bedürfnisse von Jungs ein. Sodass<br />
Mütter lernen, ihren Sohn besser zu verstehen und zu<br />
stärken, um ihm dadurch zu helfen, diese Bedürfnisse zu<br />
befriedigen. Ich wünsche mir, dass Mütter einen Sohn<br />
erziehen, auf den sie stolz sein können.<br />
Welche Tipps können Sie Müttern für ihre Erziehungsarbeit<br />
mit auf den Weg geben?<br />
Lieben Sie Ihren Sohn auch dann, wenn es schwierig wird.<br />
Wir Mütter wissen, wie wichtig es für unsere Söhne ist,<br />
unsere Liebe zu spüren. Geliebt zu werden schenkt ihnen<br />
eine tiefe Befriedigung und ein Gefühl der Sicherheit, die<br />
sie bis ins Erwachsenenalter begleitet. Jungs haben oft ein<br />
andere Sichtweise als wir, und vielfach ist es nicht einfach,<br />
sich miteinander zu verständigen. Wenn wir etwas wieder<br />
in Ordnung bringen wollen, indem wir unseren Söhnen<br />
unsere Gefühle auseinandersetzen, stossen wir häufig auf<br />
Ablehnung. Jungs haben keine Lust, immer alles zu besprechen.<br />
Dann ziehen wir uns verletzt zurück. So entsteht<br />
eine unnötige Distanz zwischen Mutter und Sohn, und das<br />
Problem bleibt ungelöst. Wir sollten deshalb immer daran<br />
denken, dass kein Sohn richtig glücklich sein kann ohne<br />
die grundlegende Überzeugung, dass eine Mutter ihn liebt.<br />
Deshalb muss die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern<br />
bedingungslos und verlässlich sein. Wie aber zeigen wir<br />
ihnen unsere Liebe? Indem wir Zeit mit ihnen verbringen.<br />
Und zwar nicht nur dann, wenn sie etwas leisten. Gemeint<br />
ist eine Zeit, die wir ganz ihnen widmen. Es geht um jene<br />
Stunden, in denen wir Spass haben mit unseren Söhnen.<br />
Karten spielen, uns gemeinsam einen Film anschauen, Ball<br />
spielen oder mit dem Fahrrad durchs Quartier gondeln.<br />
Zeit, in der wir nicht in erster Linie dem, was sie tun, Aufmerksamkeit<br />
schenken, sondern dem, was sie sind. Unsere<br />
Sprösslinge wollen nicht, dass wir mehr für sie tun. Sie<br />
wünschen sich, dass wir Zeit für sie haben, dass wir ihnen<br />
zeigen, wie gern wir mit ihnen zusammen sind. Wenn wir<br />
weniger im Leistungsmodus agieren, werden sie es uns<br />
gleichtun. Und das macht beide Parteien zufrieden – und<br />
man fühlt sich gegenseitig geliebt. ++<br />
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«Starke Mütter – starke Söhne»,<br />
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68 FamilienSpick | 10-2016
EIN Puppenhaus<br />
<strong>DE</strong>R<br />
Sonderklasse<br />
Es wird immer schwierig, seinen Kindern etwas wirklich<br />
Exklusives zu schenken. Wenn jemand viel Überzeugungskraft<br />
und ein bisschen Kleingeld mitbringt, schafft<br />
er vielleicht die ultimative Sensation: neuer Besitzer des<br />
Puppenhauses von Colleen Moore zu werden. Geschätzter<br />
Wert: 7 Millionen Dollar.<br />
++<br />
An diese Dame erinnern sich wohl eher die Grosseltern als<br />
die Eltern. Die Amerikanerin Colleen Moore war eine<br />
schillernde Figur. Ihre Karriere als Schauspielerin begann<br />
sie, als man in diesem Beruf noch keine Texte auswendig<br />
lernen musste – in der Stummfilm-Ära. Frau Moore war<br />
Jahrgang 1899, und ihr ist es zuzuschreiben, dass später der<br />
Bobby-Haarschnitt populär wurde. Denn sie wurde zur<br />
Stil-Ikone ihrer Zeit, und was sie trug, wurde zum Vorbild.<br />
Dass sie nach ihrer Filmkarriere als Partnerin bei der<br />
Investmentfirma Merrill Lynch einstieg, macht ihre Biografie<br />
nur noch faszinierender.<br />
Im Museum gelandet<br />
Ihre filmischen Werke sind heute eher unbekannt, was von<br />
ihr aber geblieben ist, ist das wohl teuerste Puppenhaus<br />
beziehungsweise Puppenschloss der Welt. Wenn man ein<br />
Bauwerk, dessen höchster Turm über 3,5 Meter hoch ist,<br />
Text: Stefan Millius<br />
überhaupt so bezeichnen darf. Knapp 30 war Colleen<br />
Moore, als sie, inspiriert von ihrem Vater und mit der Hilfe<br />
ihres früheren Filmsetdesigners, mit der Arbeit begann.<br />
Das Puppenhaus ist schon von aussen ein Erlebnis, das<br />
Innenleben übertrifft den ersten Eindruck aber noch. Die<br />
Möbel sind bis ins Detail ausgestattet, die Teppiche sind<br />
aus echtem Bärenfell. Kein Wunder, dass dieses «Spielzeug»<br />
nicht in einem Kinderzimmer gelandet ist, sondern im<br />
Museum, und zwar im «Museum of Science and Industry»<br />
in Chicago. Seit den 50er-Jahren sollen rund 1,5 Millionen<br />
Besucherinnen und Besucher staunend davor gestanden<br />
sein – und kehrten dann vermutlich leicht frustriert<br />
zurück nach Hause zum ganz normalen Puppenhaus aus<br />
einem Fertigbausatz.<br />
Bis zu 100 Miterbauer<br />
Auf einen Wert von 7 Millionen Dollar wird Colleen<br />
Moores Puppenhaus geschätzt. Das liegt nicht zuletzt<br />
daran, dass die ehemalige Schauspielerin bis zu ihrem Tod<br />
im Jahr 1988 weiter an ihrer Schöpfung arbeitete, indem<br />
sie kontinuierlich kleine Gegenstände zufügte. Wobei<br />
sich ihr Beitrag vermutlich auf diese Innendekoration<br />
beschränkte. Denn man geht heute davon aus, dass<br />
zeitweise bis zu 100 Personen am Bau des Märchenschlosses<br />
beteiligt waren. Eines ist klar: Colleen Moore hat sich<br />
letztlich nur den Traum erfüllt, den die meisten kleinen<br />
Mädchen haben dürften … ++<br />
Gefunden!<br />
In jeder Ausgabe des <strong>FamilienSPICK</strong> präsentiert<br />
die Redaktion ein beson deres persönliches Fundstück<br />
aus dem Familien alltag.<br />
10-2016 | FamilienSpick 69
«<br />
++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />
Würdest du dein<br />
Nackt-Selfie<br />
am Hauptbahnhof<br />
aufhängen?<br />
»<br />
70 FamilienSpick | 10-2016
++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />
++<br />
Das Verschicken und Veröffentlichen von privaten Bildern und Videos gehört<br />
für Jugendliche zum digitalen Alltag. Aber ein Intimes Bild am falschen<br />
Ort kann unerwünschte Konsequenzen haben. Experten sind sich einig:<br />
Um zu sensibilisieren, sind pragmatische Ideen und Botschaften gefragt.<br />
«Chum schick mal es Pic vo dine Brüscht!» Aufforderungen<br />
wie dieser ist etwas mehr als jeder sechste über 18-jährige<br />
Jugendliche schon einmal nachgegangen oder hat von sich<br />
aus ein aufreizendes Selfie verschickt. Das hält die aktuelle<br />
«JAMES-Studie» der Zürcher Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften (ZHAW) fest.<br />
Daran, dass heute so gut wie jeder ein Smartphone inklusive<br />
Kamera besitzt, haben wir uns längst gewöhnt und die<br />
damit verbundene Bilderflut gehört zum heutigen digitalen<br />
Lifestyle. Doch kommen junge Menschen mit diesen Möglichkeiten<br />
der schnellen Bildproduktion und deren Verbreitung<br />
klar? Wissen sie, was sie tun, wenn sie ein intimes Bild<br />
von sich herstellen und – gewollt oder ungewollt – weitergeben?<br />
Kinder produzieren Kinderpornos<br />
«Die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen sind sich der<br />
Risiken im Zusammenhang mit ihrer digitalen Privatsphäre<br />
bewusst. Was nicht heisst, dass kein Risikoverhalten auftritt»,<br />
sagt Judith Mathez von der Beratungsstelle für digitale<br />
Medien in Schule und Unterricht (imedias) der<br />
Pädagogischen Hochschule FHNW. Dem teilweise unbedachten<br />
Umgang mit digitalen Medien liege häufig ein<br />
noch wenig ausgebildetes Bewusstsein für die Konse quenzen<br />
eigener Handlungen zugrunde. Normaler, jugend licher<br />
Leichtsinn also.<br />
Dieser Leichtsinn kann mitunter schwerwiegende Konsequenzen<br />
haben. Die Abteilung Jugend und Prävention der<br />
Kantonspolizei Polizei Basel Stadt veranstaltet in allen fünf<br />
Primarstufen Medientrainings, unterstützt die Kinder im<br />
Umgang mit Social Media – und ist manchmal gezwungen,<br />
mit rechtlichen Mitteln einzugreifen: «Wenn ein Jugendlicher<br />
unter 16 ein Nacktbild von sich verschickt, ist das faktisch<br />
Kinderpornografie und die Person macht sich strafbar.<br />
Da es sich dabei um ein Offizialdelikt handelt, sind wir<br />
von Gesetzes wegen verpflichtet, eine Anzeige zu machen.<br />
Für uns ist das dann eine schwierige Situation», erzählt Polizist<br />
Pascal Widmer. Auch Mobbing oder sexuelle Belästigung<br />
beschäftigen die Jugendbeauftragten der Polizei.<br />
Die Faustregel<br />
Um junge Menschen diesbezüglich zu sensibilisieren, sei es<br />
zentral, dass sie um den Wert ihrer eigenen Privatsphäre<br />
wissen – und lernen, dass potenzielle Empfänger eines<br />
Bildes allenfalls ein anderes Verständnis davon haben, sagt<br />
Sarah Genner, Medienwissenschaftlerin an der ZHAW und<br />
am Berkman Center for Internet & Society at Harvard University.<br />
Es scheint, als sei diese grundsätzliche Sensibilisierung<br />
10-2016 | FamilienSpick 71
++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />
wichtig für einen bewussten und gekonnten Umgang mit<br />
der eigenen digitalen Privatsphäre. Jugendliche brauchen<br />
demnach keine Aufpasser, aber konkrete und einfache Leitsätze,<br />
an denen sie sich orientieren können. Das ist auch Sarah<br />
Genners Ansatz, wenn es um Prävention geht: «Eine<br />
gute Faustregel ist, sich vor dem Veröffentlichen von Informationen<br />
bildlich vorzustellen, man stehe etwa am Hauptbahnhof<br />
Zürich mit einem grossen Schild, auf dem das Bild<br />
oder der Text, den man gerade hochladen möchte, gross<br />
aufgedruckt ist.»<br />
«Teil der Erziehungsarbeit»<br />
Eine ähnlich pragmatische Form der Sensibilisierung sind<br />
auch technische Tools, die ansetzen, bevor überhaupt<br />
problematisches Bildmaterial entsteht. Das Schweizer Startup<br />
soomz.io etwa hat einen kleinen Schieber entwickelt, der<br />
vor die Handy- oder Laptop-Kamera geklebt wird und so<br />
ermöglicht, diese zu verschliessen und vor jedem Foto zu<br />
öffnen. Dieses bewusste «Öffnen» der Privatsphäre kann<br />
nicht nur Jugendlichen helfen, den Umgang mit heiklen Fotos<br />
und Videos nochmals zu überdenken. «Eigentlich haben<br />
wir den Schieber entwickelt, um Webcams vor Hackern zu<br />
schützen», erklärt Geschäfts führer Roel de Haan. «Schnell<br />
wurde uns aber bewusst, dass das manuelle Öffnen und<br />
Schliessen der Kamera auch eine sensibilisierende Wirkung<br />
auf die Anwender hat.»<br />
Dass ein «Pic vo Brüscht» oder anderen Intimitäten un -<br />
überlegt weitergereicht wird, sollte also dank entsprechender<br />
Sensibilisierung bald weit weniger oft passieren. Es sei<br />
aber nach wie vor wichtig, Jugendliche zu begleiten, sagt Polizist<br />
Pascal Widmer: «Medienkompetenz zu fördern ist<br />
heute ganz einfach Teil der Erziehungs arbeit.» ++<br />
«Der Fernseher<br />
verängstigt mehr<br />
als das<br />
Internet»<br />
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
führte eine Studie über das<br />
Medienverhalten von Kindern durch.<br />
Welche Erkenntnisse für Eltern und<br />
Grosseltern besonders interessant sind,<br />
weiss der Leiter des Forschungsschwerpunkts<br />
Medienpsychologie Gregor Waller.<br />
Interview: Eva Hediger<br />
++<br />
Spielen und Sport sind bei den Kindern zwischen sechs und<br />
dreizehn Jahren noch immer die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.<br />
Gibt es keine «Generation Touchscreen»?<br />
Gregor Waller: MIKE zeigt, dass die «Generation Touchscreen»<br />
zumindest heute eher ein Mythos als Realität ist.<br />
Zwar sind Tablets und Smartphones in Schweizer Haushalten<br />
weit verbreitet, aber nur in wenigen Kinderzimmern der<br />
6- bis 13-Jährigen verfügbar. Die meisten Eltern sind offenbar<br />
zurückhaltend. Allerdings: Bei der Frage, welches Gerät<br />
sie am liebsten behalten würden, wenn sie alle anderen<br />
abgeben müssten, geben die meisten Kinder das Handy an.<br />
Obwohl die Hälfte noch gar kein eigenes Gerät besitzt. Vom<br />
Mobiltelefon geht also eine starke Faszination aus.<br />
Überrascht es Sie, dass Kinder häufiger Musik hören oder TV<br />
schauen, als im Internet zu surfen?<br />
Nein, denn Musik hören und TV schauen sind mediale<br />
Tätigkeiten, die auch ohne Schreib und Lesekompetenz<br />
genutzt werden können. Die meisten Kinder fangen ja erst<br />
in der Schule mit dem Lesen und Schreiben an. Und das<br />
Surfen im Internet ist ohne basale Schreib- und Lesekompetenz<br />
– auch auf einem Touchscreen – nur reduziert<br />
reizvoll.<br />
72 FamilienSpick | 10-2016<br />
Gregor Waller
++ Freizeit & Sport ++ SELFIE<br />
Wird der Umgang mit dem Handy in den Familien geregelt?<br />
80 Prozent der Handynutzer im Primarschulalter geben an,<br />
dass es bei ihnen zu Hause sowohl in Bezug auf die<br />
Handyzeit wie auch in Bezug auf Handyinhalte Regeln<br />
gäbe. Aus Sicht der Eltern geben fast alle an, dass es im<br />
Haushalt Regeln zum Handyumgang gibt. In den Schweizer<br />
Haushalten mit Primarschülern ist die Handynutzung<br />
also häufig reguliert.<br />
Je älter die Kinder werden, desto häufiger benutzen<br />
sie digitale Medien. Eine Gefahr?<br />
Digitale Medien sind nützliche Werkzeuge und Unterhaltungstools<br />
unserer Zeit. Sie bringen – richtig eingesetzt –<br />
dem einzelnen Nutzer Gewinne und Vorteile. Allerdings<br />
bergen sie auch Gefahren. Und genau in Bezug auf diese Gefahren<br />
– beispielsweise Cybergrooming, nicht altersgerechte<br />
Inhalte, Suchtproblematik – müssen die Kinder sensibilisiert<br />
werden. Es muss unter anderem ein Bewusstsein<br />
vorhanden sein, dass das Gegenüber im Internet nicht<br />
zwangsläufig die Person auf dem Profilfoto ist. Oder es<br />
muss einem Kind klar sein, dass man im Internet auf<br />
Inhalte stossen kann – auch ungewollt –, die schockieren.<br />
Immerhin drei Viertel aller Eltern sind besorgt, dass die<br />
Kinder im Internet auf pornografische oder gewalttätige<br />
Inhalte stossen. Ist diese Sorge berechtigt?<br />
Jeder, der sich im Internet bewegt, weiss, dass das Auffinden<br />
solcher Inhalte einfach ist. Allerdings zeigt die<br />
MIKE-Studie, dass die befragten Kinder im Fernsehen<br />
schon häufiger auf Dinge gestossen sind, die ihnen unangenehm<br />
waren oder die sie verängstigt haben als im Internet.<br />
Eltern machen sich in Bezug auf ungeeignete Internet-Inhalte<br />
wohl bereits prospektiv Sorgen. Dabei gerät das Fernsehen<br />
etwas aus dem Fokus, obwohl es bei den Primarschülerinnen<br />
und -schülern häufiger Angst auslöst.<br />
Mehr als die Hälfte der Kinder hat ein eigenes Handy.<br />
Wofür braucht ein Primarschüler ein solches Gerät?<br />
Das Gerät erhalten die meisten Kinder von ihren Eltern. Die<br />
Motive für den Handybesitz sind vielfältig. Da wäre zum<br />
Beispiel der Sicherheitsaspekt. Ein Handy gibt sowohl den<br />
Eltern wie auch den Kindern ein Gefühl von Sicherheit.<br />
Verpasst ein Kind den Bus auf dem Heimweg vom Training,<br />
kann es die Verspätung kurz per SMS ankünden. Gegen<br />
Ende der Primarschule wird das Handy immer häufiger<br />
dazu eingesetzt, um mit den Kolleginnen und Kollegen in<br />
direktem Kontakt zu stehen. Für den Aufbau eines eigenen<br />
sozialen Netzwerkes – und das ist eine Entwicklungsaufgabe<br />
in der späten Kindheit (ab 10 Jahren) – ist das Gerät hilfreich.<br />
Welche Einschränkungen und Regeln sind sinnvoll<br />
respektive notwendig?<br />
Als wichtigen Punkt im Umgang mit dem Handy erachte<br />
ich folgende: 1. Das Handy wird am Abend eine bis zwei<br />
Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen ganz ausgeschaltet. So<br />
gibt es keine Störungen während der Nacht. Körper und<br />
Geist können zur Ruhe kommen, was sich positiv auf die<br />
Einschlafphase auswirkt. 2. Über das Handy werden nur<br />
Botschaften kommuniziert, die man auch im realen Leben<br />
von sich geben würde. 3. Keine aufreizenden Bilder von sich<br />
selber versenden. Diese können, wenn es schlecht läuft, zur<br />
Steilvorlage für potenzielle Mobber werden.<br />
4. Eine Nutzungszeit von einer Stunde pro Tag reicht für einen<br />
Primarschüler; auch handyfreie Zeiten vereinbaren. 5.<br />
Sich an Benimm-Regeln für das Handy halten. Wenn ich<br />
mit jemandem im persönlichen Gespräch bin, drücke ich<br />
nicht am Handy rum. Auch am Esstisch und so weiter hat<br />
es nichts zu suchen. 6. Wenn ein Smartphone Zugang zum<br />
Internet bietet, muss das Kind die Gefahren des Netzes kennen.<br />
Wie stark sind die Eltern Vorbilder?<br />
Im Primarschulalter, vor allem im frühen Primarschul alter,<br />
haben Eltern eine sehr starke Vorbildfunktion. Ihr<br />
Medienumgang wird von den Kindern genau beobachtet<br />
und hat Modellcharakter. MIKE und andere Studien zeigen,<br />
dass die Mediennutzung von Kindern und Eltern zusammenhängt.<br />
Wenn sich Eltern also dauernd mit dem Smartphone<br />
beschäftigen, ist es nicht verwunderlich, wenn es ihnen<br />
ihre Kinder gleichtun. ++<br />
Mike-Studie<br />
Die MIKE-Studie hat das Mediennutzungsverhalten<br />
von Primalschulkindern repräsentativ untersucht.<br />
Von September 2014 bis Januar 2015 befragte die<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften 1065<br />
Kinder im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren<br />
und 641 Eltern in den drei grossen Sprachregionen<br />
der Schweiz.<br />
10-2016 | FamilienSpick 73
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++ Freizeit & Sport ++ Samen<br />
Keimt<br />
Was denn da?<br />
Wer einmal Samen zum Keimen gebracht, Pflanzen gesetzt, später ihre<br />
Früchte geerntet oder daraus Samen gewonnen hat, nimmt die Natur ganz<br />
anders wahr. Kommen Sie mit, die Umweltpädagogin Andrea Frommherz<br />
lädt Gross und Klein zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Samen ein.<br />
Text: Christina Bösiger<br />
Fotos: Patrick Weyeneth, AT Verlag / www.at-verlag.ch<br />
Samen sind verblüffend: Aus kleinen, unauffälligen und<br />
scheinbar leblosen Gebilden wächst eine riesige Vielfalt von<br />
Pflanzen heran. Der Samen ist das kleinste Formgebilde einer<br />
Pflanze. Verglichen mit der Grösse des Samens sind die<br />
Dimensionen der heranwachsenden Pflanzen gigantisch.<br />
Pflanzensamen stehen daher auch für die Stärke und Kraft<br />
der Natur. «Bei mir begann die Liebe zu Samen mit den<br />
Karöttchen, die ich auf dem Wochenmarkt in unserer Stadt<br />
entdeckte», erzählt Andrea Frommherz. Die Fami lienfrau<br />
und Mutter ist nicht nur ausgebildete Heilpädagogin und<br />
Umweltberaterin, sondern auch Kursleiterin von naturerlebnispädagogischen<br />
Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche,<br />
Familien und Erwachsene (insbesondere Pflanzenheilkunde).<br />
«Ich betrachtete damals diese<br />
Karöttchen verdutzt. Warum so farbig? Warum so<br />
klein? Warum so anders? Meine Neugier war geweckt,<br />
denn ich ahnte: Da steckt viel mehr<br />
dahinter!» Schon von Kindsbeinen an war<br />
Andrea Frommherz sehr gerne draussen und neugierig auf<br />
die Abläufe in der Natur. Bohnen beim Keimen beobachten,<br />
mit Samen Flugobjekte kreieren, Versteinerungen in<br />
der Kiesgrube suchen, Schneckenolympiaden organi sie ren,<br />
Kartoffeln auf dem Feuer garen, Wasserrinnsale umleiten<br />
– Andrea Frommherz war bereits als Kind sehr kreativ. Die<br />
Wildheit, das Chaos und die ihm innewohnende Ordnung<br />
der Natur, das war für sie etwas sehr Erholsames. Und noch<br />
heute liegen ihr Neugierde und Experimentieren im Blut.<br />
Kleine Gartenecken schaffen<br />
Andrea Frommherz selbst ist keine Gärtnerin mit einem<br />
riesigen Gemüsegarten: «Mein Gärtchen ist<br />
klein und fein. Ein Jahr baue ich Klosterfrauen-<br />
Bohnen oder bunten Mangold an und ernte<br />
ihn. Ein anderes Jahre baue ich alte Tomatenspezialitäten<br />
an. Die Pflanzen durchlaufen<br />
während des Jahres immer diesel-<br />
++<br />
10-2016 | FamilienSpick 75
++ Freizeit & Sport ++ Samen<br />
ben Entwicklungsstadien. Es ist etwas Besonderes, das<br />
Wachstum des Gemüses zu beobachten, dieses dann zu ernten<br />
und zu geniessen.» Wer Gemüse anbaut, produziert einen<br />
Teil seiner Nahrung selbst und ist eingebunden in existenzielle<br />
Vorgänge der Natur. Deshalb schaffen sich immer<br />
mehr Menschen kleine Gartenecken – sei es in einem Beet<br />
im Innenhof, auf einem Balkon oder einer Terrasse – und<br />
gestalten sich ihr eigenes Gartenidyll. Jeder Gemüsegarten<br />
mit vielfältigen Sorten ist – ob gross oder klein – ein wichtiger<br />
Beitrag zur Sortenvielfalt. «Meine Vision für unseren<br />
Lebensraum ist es deshalb, dass überall noch viel mehr Gärten<br />
mit Gemüseecken und Blumeninseln entstehen»,<br />
wünscht sich Andrea Frommherz. «In meinen Büchern und<br />
Workshops will ich selbst Samen säen und andere dazu animieren,<br />
die Natur neu zu entdecken und ihnen Pflanzen<br />
wieder näherbringen. Denn es geht darum, die kleinen Dinge<br />
zu entdecken, die unsere Welt magisch machen und sich<br />
von der Farben-, Formen- und Ge schmacksvielfalt überraschen<br />
zu lassen.»<br />
Zum Leben erwecken<br />
Ende Sommer und im Herbst reifen die meisten Samen. Sie<br />
können gesammelt und gut trocken aufbewahrt werden.<br />
Der scheinbar leblose Samen kann sehr lange untätig<br />
bleiben, bevor er zu keimen beginnt. Er wartet, bis die<br />
Bedingungen günstig sind und ist bereit, um zum «Leben»<br />
erweckt zu werden und zu einer neuen Pflanze heranzuwachsen.<br />
In jeder Zelle sind alle für die künftige Pflanze<br />
notwendigen Informationen (die genetischen Anlagen) und<br />
genau die richtige Menge an Nährstoffen enthalten, die er<br />
Andrea Maya Frommherz ist dipl. Heilpädagogin,<br />
Umweltberaterin, Berufs- und Laufbahnberaterin,<br />
Kursleiterin von naturerlebnispädagogischen<br />
Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Familien<br />
und Erwachsene sowie Autorin von zahlreichen<br />
Büchern und Lehrmitteln im Umweltbereich.<br />
www.wildrose.ch<br />
für die Keimung und die erste Zeit danach benötigt. Wer<br />
Samen sammelt und betrachtet, ist immer wieder fasziniert<br />
von der Vielfalt ihrer Formen, Farben und Strukturen sowie<br />
der vielfältigen Möglichkeiten von Kombina tionen. Die<br />
Samen sind schwarz, grün, braun, violett, weiss oder gelb.<br />
Es gibt einfarbige, gepunktete, gestreifte und marmorierte<br />
Samen; eckige, glatte, feine, runzelige, runde, geflügelte und<br />
solche mit merkwürdigen Anhängseln. Einige sind fein, andere<br />
ganz hart. Es gibt winzige und sehr grosse Samen wie<br />
die Kokosnuss, die dank ihrer wasser festen Schale lange<br />
Reisen über die Meere antreten kann. Manche Pflanzen<br />
produzieren viele, andere nur wenige Samen.<br />
Vom Samen zum Keimling<br />
Im März/April erwacht die Natur ganz allmählich aus der<br />
Winterruhe. Der Frühling ist die Zeit des Aufbruchs wie<br />
auch die Zeit des Aussäens und der Keimung für die Pflanzen.<br />
Die Keimung ist das erste Stadium der Entwicklung einer<br />
Pflanze. «Die Keimung ist abhängig von mehreren Bedingungen:<br />
Wärme, Wasser und Sauerstoff aus der Luft»,<br />
erklärt Andrea Frommherz. «Fehlt einer dieser Faktoren,<br />
können die anderen nicht aktiviert werden, und der Keimungsprozess<br />
kann nicht beginnen. Erst wenn die richtigen<br />
Voraussetzungen geschaffen sind, können die Stoffwechselvorgänge<br />
für die Keimung ablaufen. Ist das im<br />
Frühling in der Natur gegeben, erwacht der ruhende Samen<br />
zum Leben. Manche Samen keimen schon nach ein paar Tagen,<br />
andere brauchen Wochen. Erde ist übrigens für die<br />
Entwicklung der Keimpflanze zunächst noch nicht nötig.<br />
Erst fertig gekeimte Samen werden in die Erde gesetzt, denn<br />
nach der Keimung benötigen sie auch Erde, um weiterzuwachsen.<br />
Den Keimvorgang ohne Erde ist zum Beobachten<br />
einfach wunderbar.»<br />
Erleben und experimentieren<br />
Wer mit der Entwicklung vom Samen zum Keimling und<br />
später der grünenden und blühenden Pflanze ganz Besonderes<br />
bewirken will, stellt Samenbomben her. «Das sind<br />
kleine Kugeln aus Erde, Ton und Samen», sagt Andrea<br />
Frommherz. «Diese sind zwar nicht gerade explosiv, gehen<br />
aber trotzdem manchmal in die Luft. Jedenfalls können sie<br />
grosse Auswirkungen haben, denn mit den kleinen Bomben<br />
werden Dörfer und Städte begrünt. Jede Samenbombe
++ Freizeit & Sport ++ Samen<br />
Guerilla Gardening –<br />
grüne Städte<br />
Guerilla Gardening (guerrilla bedeutet auf Spanisch<br />
kleiner Krieg) bezeichnet das heimliche Aussäen von<br />
Pflanzensamen. Es ist ein politischer Protest gegen<br />
graue, zubetonierte Plätze in Städten und Dörfern.<br />
Brachliegende Flächen sollen verschönert werden.<br />
Immer mehr Menschen setzen sich dafür ein, Städte<br />
zu begrünen und sie lebenswerter zu machen, sei es,<br />
indem sie auf jedem freien Fleckchen Samen von<br />
Pflanzen verstreuen oder auch eigenes Gemüse<br />
anbauen.<br />
enthält den Anfang einer Blumenwiese, eines Gemüsegartens<br />
oder eines Kräuterbeets.» Eine Samenbohne ist ganz<br />
einfach selbst herzustellen, leicht zu verteilen und ideal<br />
dafür, Pflanzensamen an schlecht zu erreichenden Orten<br />
wie Strassenrändern, in kleinen Ritzen im Asphalt und hinter<br />
hohen Zäunen zum Blühen zu bringen. Das Wichtigste<br />
an der Samenbombe ist, dass man sie über eine gewisse Distanz<br />
werfen kann. Dafür bietet sich die Kugelform an:<br />
klein, rund und genau richtig für die Hosentasche! Haben<br />
Sie selbst Lust, Samenbomben herzustellen? Hier das Rezept<br />
von Andrea Frommherz:<br />
Samenbomben-Grundrezept<br />
Samenbomben werden in eine Trägersubstanz eingearbeitet.<br />
Für etwa 6 Samenbomben braucht es:<br />
+ + 5 Esslöffel Erde. Die Erde enthält alle Nährstoffe, die der<br />
Keimling benötigt, um kräftig heranzuwachsen.<br />
+ + 4 Esslöffel Tonpulver. Der Ton hält die Mischung<br />
zusammen, damit sie beim Aufprallen nicht<br />
auseinanderbricht.<br />
+ + 1 Teelöffel Samen, von kleinen Samen; von grösseren<br />
Samen entsprechend mehr. Mögliche Auswahl:<br />
heimische, bunte Wildblumen, Sonnen- und Ringelblumen,<br />
Heil- und Küchenkräuter wie Kamille, Anis, Dill,<br />
Ore gano und Fenchel, Kräutermischungen mit<br />
Basilikum, Petersilie, Schnittlauch oder auch<br />
Gemüsemischungen wie Spinat, Ackerbohne, Zucchini,<br />
Kapuzinerkresse<br />
+ + etwa 4 Teelöffel Wasser<br />
Füllen Sie die Erde in eine Schüssel und fügen Sie das Tonpulver<br />
hinzu. Geben Sie danach die Samen hinzu. Mischen<br />
Sie die trockenen Zutaten gut durch. Fügen Sie nach und<br />
nach das Wasser in kleinen Mengen hinzu, bis ein glatter<br />
Teig entsteht. Kugeln formen. Legen Sie die fertigen Kugeln<br />
auf eine saugfähige Unterlage (Küchentuch oder Eierkarton)<br />
und lassen Sie sie trocknen. Werfen Sie dann bei einem<br />
Spaziergang die Samenbombe an ein verwaistes Plätzchen,<br />
«Meine Vision für unseren Lebensraum ist es,<br />
dass überall noch viel mehr Gärten mit<br />
Gemüseecken und Blumeninseln entstehen.»<br />
Andrea Frommherz<br />
wo bunte und vielfältige Pflanzen wachsen sollen. Bei der<br />
Standortwahl sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Besonders<br />
geeignet sind eintönige Verkehrsinseln, Bauminseln,<br />
Grünstreifen, vergessene Hinterhöfe, verwahrloste<br />
Blumenbeete, eingezäunte Industrieflächen, verwaiste Blu -<br />
menkübel oder die farblose Fläche vor dem eigenen Fenster.<br />
Deponieren Sie jedoch die Samenbomben nur dort, wo<br />
auch etwas wachsen kann (ausreichend Licht und Boden<br />
zum Gedeihen). Bevor Sie die Samenbomben werfen, gehen<br />
Sie sicher, dass nichts und niemand durch den Wurf der Samenbombe<br />
zu Schaden kommt.<br />
Tipp: Samenbomben können – in einer Schachtel oder in<br />
einem Säckchen witzig verpackt – ein attraktives Geschenk<br />
für jedermann sein. ++<br />
BUCHTIPP<br />
direkt bestellen über<br />
www.swissfamily.ch/buchshop<br />
«Naturwerkstatt Samen und Gemüse», mit<br />
Kindern Samen gewinnen und säen, Gemüse<br />
ziehen und spielerisch entdecken, von<br />
Andrea Frommherz, AT Verlag, ISBN<br />
978-3-03800-789-0: Das Buch zeigt auf<br />
spielerisch lustvolle Art, wie Gemüsesamen<br />
im Garten oder auf dem Balkon gesammelt,<br />
gesät, Keimlinge gezogen und die ausgewachsenen<br />
Pflanzen oder ihre Früchte geerntet werden, mit<br />
vielen Spielen, Experimenten, Wissenswertem rund um Samen<br />
und Sortenvielfalt sowie originellen Rezepten.<br />
10-2016 | FamilienSpick 77
++ Publireportage<br />
Ein Wettkampf,<br />
der einfach<br />
SPASS macht<br />
++<br />
Mehr als 120 000 Kinder aus der ganzen<br />
Schweiz nehmen jedes Jahr am UBS Kids Cup<br />
teil. Bei diesem Leichtathletik-Wettbewerb<br />
steht der Spass im Vordergrund. Dabei sein<br />
können alle Kinder und Jugendliche, die<br />
Freude an Bewegung und Sport haben.<br />
Anmelden kann man sich schnell und einfach<br />
online.<br />
Laufen, springen, werfen: Um diese drei Disziplinen geht es<br />
beim UBS Kids Cup. Mitmachen können Jungen und Mädchen<br />
bis 15 Jahre (ältester Jahrgang 2001). Sie messen sich in<br />
ihrer Kategorie mit Gleichaltrigen im sportlichen Wettkampf.<br />
Die drei Disziplinen erfordern keine besondere<br />
Technik oder ein bestimmtes Training zur Vorbereitung.<br />
Ganz egal, welche Sportarten ein Kind sonst ausübt: Beim<br />
UBS Kids Cup kann jeder und jede dabei sein. Und nicht<br />
selten zeigt sich bei diesem Wettbewerb, ob vielleicht ein<br />
bestimmtes Talent in einem schlummert … Unabhängig<br />
vom Ergebnis sind diese Events jedes Jahr ein grosses<br />
Erlebnis für alle Beteiligten. Zudem gibt es für jeden Teilnehmer<br />
ein Geschenk.<br />
Mehrmals teilnehmen<br />
Durchgeführt werden die lokalen Ausscheidungen zwischen<br />
April und Juli. Bei mehreren hundert Austragungen<br />
im ganzen Land ist klar: Jedes Kind wird einen Wettbewerb<br />
bei sich in der Nähe finden. Immer mehr Schulen führen<br />
zudem die lokale Ausscheidung im Rahmen ihres Sporttags<br />
durch.<br />
78 FamilienSpick | 10-2016
++ Publireportage<br />
Um das eigene Resultat zu verbessern und die Chancen auf<br />
ein Weiterkommen zu erhöhen, kann man auch an mehreren<br />
lokalen Ausscheidungen teilnehmen. Über die eigenen<br />
Ergebnisse und die Rangliste kann man sich im Internet<br />
laufend informieren und so sofort sehen, wo man steht.<br />
Final im Letzigrund<br />
Wer sich in der ersten Runde qualifiziert, kann als nächsten<br />
Schritt am Kantonalfinal teilnehmen. Dort ist das<br />
Niveau natürlich noch höher, denn hier treffen sich die besten<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen<br />
Kanton. Für alle, die es bis hierher geschafft haben, warten<br />
unabhängig vom Resultat besonders attraktive Geschenke.<br />
Die Krönung ist natürlich der Schweizer Final. Hier treffen<br />
die Besten aus der ganzen Schweiz aufeinander und messen<br />
sich dort, wo sonst die Weltelite der Leichtathletik antritt:<br />
Im Stadion von «Weltklasse Zürich» im Letzigrund. Im<br />
Final fühlt man sich schon wie ein echter Weltstar, denn es<br />
wartet eine grosse Zuschauerkulisse, die Wettkämpfe<br />
werden mit Kameras auf Leinwände übertragen, und viele<br />
Schweizer Leichtathletik-Stars sind mit dabei.<br />
Talent-Plattform<br />
Viele der Leichtathletik-Profis, welche die Schweiz an Weltund<br />
Europameisterschaften vertreten, haben ihre ersten<br />
Medaillen im Rahmen des UBS Kids Cup geholt. Es wurde<br />
also schon so manches Talent hier entdeckt. Wer sich gerne<br />
sportlich betätigt, sollte deshalb die Chance packen und<br />
einfach mitmachen. ++<br />
UBS Kids Cup auf einen Blick<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am UBS Kids Cup<br />
messen sich in drei Disziplinen: Weitsprung,<br />
Ballweitwurf und 60-m-Sprint. Die Besten der lokalen<br />
Ausscheidungen qualifizieren sich für den Kantonalfinal,<br />
und von dort aus gilt es, den Sprung in den Final<br />
zu schaffen. Dieser findet im Letzigrund statt, im<br />
Beisein vieler prominenter Sportler und vor einer<br />
grossen Zuschauerkulisse. Weitere Informationen<br />
sowie Anmeldung unter www.ubs-kidscup.ch.<br />
10-2016 | FamilienSpick 79
Sport aus<br />
Spass<br />
Mit<br />
Text: Eva Hediger<br />
bekannten Botschaftern vermittelt<br />
Fitness for Kids Schulkindern in der<br />
ganzen Schweiz: Gesunde Ernährung<br />
und Bewegung können Spass machen –<br />
und sind lebenswichtig.<br />
Wie in vielen anderen Ländern haben sich auch in der<br />
Schweiz Übergewicht und Adipositas zu einer immer<br />
stärker verbreiteten Volkskrankheit entwickelt. Mittlerweile<br />
sind rund 41 Prozent der erwachsenen Bevölkerung<br />
übergewichtig, davon ist jede zehnte Person adipös. Bei<br />
den Kindern wiegt rund jedes Fünfte zu viel. «Die Hauptursache<br />
ist eine Kombination aus ungesunder Ernährung<br />
und zu wenig Bewegung», weiss Franziska Kläy. Sie ist<br />
Projektleiterin bei Fitness for Kids. Der Verein wurde vor<br />
über acht Jahren gegründet und wird durch Spenden und<br />
Sponsoren finanziert. Sein Ziel? Kindern zwischen sechs<br />
und zwölf Jahren das Bewusstsein für den eigenen Körper,<br />
Spass an der Bewegung sowie die Grundlagen einer gesunden<br />
Ernährung zu vermitteln.<br />
1-5-1-8-Regel<br />
Dafür werden Schulen in der ganzen Schweiz von den<br />
Instruktoren besucht. «Diese haben als Tänzer und Choreografen<br />
bereits mit DJ BoBo und Michael Jackson<br />
zusammengearbeitet – und sind für die Kids kleine Stars»,<br />
erzählt Kläy. Die Tage werden von den Lehrerinnen und<br />
Lehrern oft in eine spezielle Themenwoche eingebaut. «So<br />
werden unsere Themen noch weiter vertieft», so Kläy. Ihr<br />
Team besucht die Klassen jeweils zwei Mal. «Vor Ort<br />
werden die Kids von unseren Instruktoren von der ersten<br />
Minute an motiviert. Sie wärmen sich auf und lernen dann<br />
eine Choreografie, welche sie am Schluss als kleine Aufführung<br />
zeigen.» Nach dem sportlichen Teil gibt es für die<br />
Kinder ein Znüni. Anschliessen lernen die Mädchen und<br />
80 FamilienSpick | 10-2016
++ Freizeit & Sport ++ Fitness for kids<br />
Buben die 1-5-1-8-Regel von Fitness for Kids. Diese lautet:<br />
Wir haben nur 1 Körper. 5 Portionen Gemüse und Früchte<br />
pro Tag essen. 1 Stunde Sport treiben pro Tag. 8 Gläser<br />
Wasser trinken. «Diese einfache Formel, verknüpft mit<br />
entsprechenden Bewegungen, soll den Kindern helfen, sich<br />
im Alltag daran zu erinnern», erklärt Kläy. Nach zwei<br />
Monaten steht der zweite Besuch an. Dieses Mal werden<br />
die Instruktoren von Botschaftern wie Hockeyspieler<br />
Janick Steinmann oder Handballer Carlos Lima begleitet.<br />
Auch die Ex-Miss Schweiz Anita Buri und Moderatorin<br />
Fabienne Heyne unterstützen Fitness For Kids. Sie erzählen<br />
den Kindern aus ihrem Leben und motivieren die<br />
Schülerinnen und Schüler. Auch werden die Tagebücher<br />
der Kinder ausgewertet, die sie seit dem ersten Besuch<br />
geführt haben. Darin notierten sich die Kinder Gedanken<br />
und Erfahrungen mit Ernährung, Bewegung und Trinken.<br />
So soll ein Grundstein gelegt werden, damit sie sich auch in<br />
Zukunft bewusst mit diesen Themen auseinandersetzen.<br />
«Allerdings ist es schwierig, in dieser Zeit langjährige<br />
Gewohnheiten zu durchbrechen. Hier sind wir auf die<br />
Mitarbeit und Unterstützung der Schule und der Eltern<br />
angewiesen. Allerdings haben wir auch schon einige Feedbacks<br />
von Kids, welche durch unseren Besuche motiviert<br />
waren, etwas in ihrem Leben zu ändern», so Kläy.<br />
Nicht nur Sache der Kinder<br />
«Früher waren es nur einzelne Kinder, heute sind doch<br />
immer einige Kinder pro Klasse von Übergewicht und<br />
Bewegungsarmut betroffen», weiss Kläy. Sie ist überzeugt,<br />
dass Projekte wie Fitness for Kids immer wichtiger werden:<br />
«Da das Angebot an ungesunden Lebensmitteln immer<br />
grösser wird und die Lebensmittel für die Kinder auch<br />
leicht erreichbar sind. Umso wichtiger ist es, dass Kinder<br />
lernen, welche Lebensmittel gesund sind und dass sie stark<br />
genug sind, selbst Entscheidungen zu treffen. Hinzu<br />
kommt, dass wir den Kindern Freude an Bewegung<br />
vermitteln wollen, denn wer sich gerne bewegt, bewegt sich<br />
automatisch mehr.» Dem Verein ist klar, dass auch die<br />
Eltern einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit ihrer Kinder<br />
leisten: «Es ist sehr wichtig, dass die Eltern informiert<br />
werden, da die meisten Kids noch nicht selber kochen und<br />
einkaufen.» Deshalb wird vorab ein Brief verschickt mit<br />
allen Informationen und die Kinder erhalten an den Tagen<br />
ein Booklet, welches sich auch an die Eltern richtet. «Gerne<br />
sind Eltern auch an den Events willkommen. Ab und an<br />
werden wir auch direkt von Eltern kontaktiert, welche<br />
Tipps von uns wünschen oder einfach neugierig sind, was<br />
wir mit den Kids an den Events machen.» ++<br />
10-2016 | FamilienSpick 81
++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />
82 FamilienSpick | 10-2016
++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />
Männer!<br />
An die<br />
Töggel!<br />
10-2016 | FamilienSpick<br />
83
++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />
In der letzten Ausgabe haben sich drei<br />
sichtbar überforderte Männer an ein<br />
Bügel eisen gewagt. Dieses Mal heisst die<br />
Herausforderung: Selbst einen Tischfussball<br />
montieren – einen sogenannten «Töggelikasten»<br />
oder «Tschüttelikasten».<br />
Und ausgerechnet in diesen Urdomänen<br />
der Männer – Fussball und Bausatz – waren<br />
wir auf die Hilfe einer Frau angewiesen ...<br />
Text: Stefan Millius<br />
Bilder: Patrick Stämpfli<br />
++<br />
Die Fussball-Europameisterschaft steht vor der Tür.<br />
Langsam heisst es: Bier kalt stellen, Grill auf Vordermann<br />
bringen und der Gattin einen Wellness-Urlaub buchen. Bis<br />
das TV-Gerät glühen kann, vergehen aber noch einige<br />
Monate. Wir haben beschlossen, diese Zeit zu überbrücken,<br />
indem wir selbst auf Torjagd gehen – mit Tischfussball.<br />
Da unsere Redaktion bisher leider nicht über einen<br />
entsprechenden Spielkasten verfügte, haben wir uns einen<br />
angeschafft. Aber keinen fixfertigen, sondern einen<br />
Bausatz aus Karton, der zuerst mal montiert werden muss.<br />
Reduziertes Team<br />
Geplant war, nach dem halbwegs erfolgreichen Bügel-<br />
Experiment wieder das «Dreamteam» aus drei Männern<br />
aus unserem Verlagshaus an den Start zu schicken. Leider<br />
war Medienberater Meseret Fessehaye krankheitshalber<br />
verhindert. Sein Kollege Patrick Marth und meine Wenigkeit<br />
sahen nach dem Auspacken schnell, dass diese Aufgabe<br />
in eine Materialschlacht münden würde. Wir suchten<br />
deshalb nach einer dritten Bau-Kraft. In Ermangelung von<br />
Männern – die Büros waren seltsamerweise plötzlich wie<br />
leergefegt –, schnappten wir uns Eva Burkart-Martinez aus<br />
dem Backoffice und überredeten sie mit sanftem Druck,<br />
mitzuhelfen.<br />
84 FamilienSpick | 10-2016<br />
Töggelikasten: Der Film!<br />
Auch dieses Mal war wieder die Kamera dabei, als sich unser<br />
Männerteam (mit weiblicher Verstärkung) an eine schwierige<br />
Aufgabe gewagt hat. Als Schulungsfilm für den Aufbau des<br />
Tischfussballkastens ist das Ganze allerdings weniger geeignet …<br />
Jetzt reinschauen unter www.swissfamily.ch/tischfussball
++ Männer & Väter ++ Töggelikasten bauen<br />
Testurteil: Positiv<br />
Unsere Bilanz des Karton-Tischfussballs «Kicker»<br />
fällt positiv aus. Die Anleitung ist relativ narrensicher<br />
und damit auch männersicher. Und besonders<br />
wichtig: Das Ergebnis ist absolut bespielbar.<br />
Natürlich gibt es bei einem Tischfussball aus Karton<br />
gewisse Grenzen zu beachten. So darf man nach<br />
einem dummen Eigentor nicht sinnlos auf den Tisch<br />
schlagen, auch der sonst obligate Fusskick gegen ein<br />
Tischbein nach einer verpassten Chance ist hier nicht<br />
zu empfehlen. Aber alles in allem ist die Kartonvariante<br />
erstaunlich standfest und erlaubt auch ein<br />
etwas hektischeres Spielvergnügen. Aus der Sicht<br />
unserer Redaktion also ein Produkt, das wir gut<br />
empfehlen können. Mehr Informationen unter<br />
www.kartoni.ch.<br />
Theoretisch in 15 Minuten<br />
Die Bilder zeigen, wie aus viel, sehr viel Karton ein fertiger<br />
«Tschüttelikasten» wird. Im Zeitalter, in dem man sogar<br />
seine Möbel selbst zusammenschraubt, ist ein Bausatz<br />
dieser Art für viele Leute keine riesige Herausforderung,<br />
Aber nicht zu unterschätzen: Es gibt vieles, was Feinarbeit<br />
abverlangt, beispielsweise das Falten der Kartonspieler.<br />
Doch mit etwas Geduld und innerer Ruhe lässt sich das<br />
meistern. Zu dritt dauere der Aufbau 15 Minuten, wirbt<br />
der Hersteller E-Motion Sport GmbH. Wir haben es<br />
gemütlich angelassen und ein bisschen mehr Zeit in<br />
Anspruch genommen. Auf der Webseite der Erfinder ist<br />
übrigens sogar in einem Video zu sehen, wie es funktioniert.<br />
Das aber haben wir leider erst nach getaner Arbeit<br />
gemerkt … ++<br />
10-2016 | FamilienSpick 85
++ Männer & Väter ++ Kinderkrimi-Autor<br />
Kinderkrimis<br />
aus dem hohen Norden<br />
Der dänische Schriftsteller und Illustrator<br />
Karsten Schifter Mogensen ist auch auf dem<br />
deutschsprachigen Kinderbuchmarkt kein<br />
Unbekannter. Einige seiner über 100 Bücher<br />
wurden auf Deutsch übersetzt. Was dem<br />
61-Jährigen gelingt: Spannende Krimis auf<br />
kindergerechte Weise zu verfassen. Ein<br />
Gespräch über einen Beruf, der gleichzeitig<br />
eine Leidenschaft ist.<br />
Interview: Stefan Millius<br />
++<br />
Karsten Schifter Mogensen, Sie waren nicht<br />
immer Kinderbuchautor. Wie hat das seinen Anfang<br />
genommen?<br />
Ich bin als Lehrer ausgebildet und habe 34 Jahre in der<br />
dänischen Volksschule gearbeitet. Meine Unterrichtsfächer<br />
waren unter anderem Deutsch und Kunst.<br />
Nebenbei habe ich als Schriftsteller und Illustrator<br />
gearbeitet. Ich habe mehr als 100 Bücher geschrieben und/<br />
oder illustriert. Der grösste Teil ist für Kinder. Seit zwei<br />
Jahren arbeite ich ausschliesslich als Schriftsteller.<br />
Angefangen habe ich eigentlich in den 80er-Jahren als<br />
Illustrator. Ich zeichnete immer gern, habe jedoch keine<br />
Ausbildung – abgesehen von der Kunstlehrerausbildung.<br />
Ich habe zunächst Comicstrips und Cartoons gemacht<br />
und für andere Schriftsteller illustriert, aber 1989 kam<br />
mein erstes Buch mit eigenen Illustrationen «Ordsprog<br />
om penge» (Sprichwörter über Geld) im dänischen Verlag<br />
Chr. Erichsen auf den Markt. Das war ein Humorbuch für<br />
Erwachsene.<br />
Wie wurde aus dem Erwachsenen-Illustrator später der<br />
Kinderbuchautor?<br />
Zu Beginn der 90er-Jahre hatte ich eine Idee für ein<br />
Kleinkinderbuch. 1993 kam mein Pixibuch «Aske bager<br />
småkager» mit eigenem Text und eigenen Illustrationen<br />
heraus. Das Buch wurde vom Carlsen Verlag in Dänemark,<br />
Schweden, Finnland, Polen, Kanada und Deutschland<br />
herausgegeben. Der deutsche Titel war «Jan will Kekse<br />
backen». Von 1994 bis 2002 habe<br />
ich unter anderem mehrere<br />
Bücher für den Deutschunterricht<br />
der dänischen Volksschule<br />
geschrieben und illustriert. Als<br />
meine Kinder zu lesen be gannen,<br />
bekam ich Lust, Bücher<br />
für Leseanfänger zu schreiben.<br />
2002 kam mein erstes Buch<br />
«Sigurd og en barsk bølle»<br />
(Sigurd und ein rauer Rüpel) heraus, und 2003 erschienen<br />
die zwei ersten Bücher über den freundlichen, aber sehr<br />
untauglichen Privatdetektiv Orla. Die Serie besteht insgesamt<br />
aus 10 Büchern.<br />
Wie würden Sie Ihre Art, Geschichten für Kinder zu erzählen,<br />
beschreiben? Was macht Ihre Bücher besonders?<br />
Ich schreibe über das, was ich selbst spannend finde.<br />
Meine Bücher gehen oft von meinen eigenen Erinnerungen<br />
aus, sind aber gar nicht biografisch. Ich interessiere<br />
86 FamilienSpick | 10-2016
++ Männer & Väter ++ kinderkrimi-Autor<br />
mich auch für Musik und spiele selbst Bass in der Rockband<br />
«No Dice». Das ist auch eine Quelle der Inspiration.<br />
Einige von meinen Büchern sind auch inspiriert von<br />
meinem Interesse für den Zweiten Weltkrieg. Die Orte, die<br />
ich kenne, inspirieren mich oft, aber die Handlung siedle<br />
ich ab und zu auch anderswo an. Humor ist auch wichtig<br />
für mich und schleicht sich oft in die Bücher ein.<br />
Worauf muss man als Kinderbuchautor besonders achten,<br />
was ist wichtig und was sollte man vermeiden?<br />
Oder anders gefragt: Was zeichnet gute Kinderbücher aus?<br />
Die Sätze sollten nicht zu lang und schwierig sein. Deshalb<br />
verwende ich viel Zeit für die Überarbeitung der Geschichte.<br />
Ich versuche auch, die Hauptperson – oft ein Kind –<br />
vielseitig zu machen, damit sich der Leser besser mit dieser<br />
identifizieren kann. Man muss auch versuchen, schwere<br />
Themen auf eine einfache Weise zu beschreiben.<br />
Was planen Sie derzeit an Neuveröffentlichungen?<br />
Im Frühjahr kommt ein neues Buch für Leseanfänger<br />
heraus. Es handelt sich um eine Horrorgeschichte mit<br />
dem Titel Uhyret er løs (Das Ungeheuer ist los) und wird<br />
vom dänischen Verlag Cadeau herausgegeben. Es gibt<br />
einige weitere fertige Manuskripte für Kinderbücher von<br />
mir, bei denen noch unklar ist, wann sie erscheinen. Ich<br />
schreibe auch ab und zu für Erwachsene. Unter anderem<br />
habe ich zwei Krimis herausgegeben, und im Herbst<br />
kommt auch eine Kurzgeschichte. Das ist natürlich auch<br />
ein Krimi! Zudem besuche ich Schulen in Dänemark für<br />
eine Vortragsreihe. Das macht immer viel Spass, meine<br />
jungen Leser zu treffen. Ich versuche ausserdem, meine<br />
Bücher über den Privat detektiv Orla an andere Länder zu<br />
verkaufen. Vielleicht können Leseanfänger in den<br />
deutschsprachigen Ländern eines Tages die Bücher über<br />
den unbeholfenen Privat detektiv auf Deutsch lesen. Aber<br />
schon heute können sie meinen Kinderkrimi «Schneesturm»<br />
lesen … ++<br />
Skandinavier sind weltweit als hervorragende Krimiautoren<br />
bekannt. Woran könnte das liegen?<br />
Eine schwierige Frage. Vielleicht spielt der lange, dunkle<br />
und kalte Winter eine Rolle. Die besondere Natur und<br />
Kultur des Nordens sind ja auch wichtige Elemente. Und<br />
wohl auch die soziale Kritik, die oft zu spüren ist. In meinem<br />
Kinderkrimi «Schneesturm» gibt es auch viele von diesen<br />
Elementen.<br />
Wie kamen Sie auf die Idee, das Krimi-Genre auch auf<br />
Kinderbücher anzuwenden?<br />
Ich bin selbst ein grosser Krimi-Fan. Håkan Nesser, Jo<br />
Nesbø, Michael Katz Krefeld und andere skandinavische<br />
Schriftsteller lese ich sehr gern. Und ich liebe den Prozess,<br />
eine spannende und hoffentlich unterhaltsame Geschichte<br />
für Kinder zu erzählen.<br />
Sie sind auch Illustrator. Meistens stammen<br />
Text und Illustrationen von verschiedenen Urhebern.<br />
Was gefällt Ihnen daran, beides zu machen?<br />
Ich zeichne nicht mehr so oft. Ich möchte lieber Geschichten<br />
erzählen. Aber vielleicht kann man eine spezielle<br />
Persönlichkeit kreieren, wenn man selbst sowohl Text als<br />
Illustration macht. Das gilt jedenfalls für meinen Privatdetektiv<br />
Orla (für die Lese Anfänger), finde ich. Da habe<br />
ich zuerst die Figur gezeichnet und danach die erste<br />
Geschichte geschrieben. Heute freue ich mich sehr darüber,<br />
wenn tüchtige Illustratoren die Personen zeichnen, die ich<br />
erfunden habe.<br />
Kinderkrimi auf Deutsch<br />
Karsten Schifter Mogensen (61), zweifacher Familienvater<br />
aus dem dänischen Arhus, hat mehr als 100<br />
Bücher als Schriftsteller und Illustrator veröffentlicht,<br />
die meisten davon für Kinder. Sein Krimi<br />
«Schneesturm» für die Altersgruppe 9 bis 13 ist<br />
auf Deutsch als E-Book erhältlich. Der deutsche<br />
Buch-Blog «Schlummerfrosch» schreibt: «Dass die<br />
Skandinavier bekanntlich gute Krimis schreiben,<br />
weiss jeder, der die Wallander-Krimis gelesen hat.<br />
Karsten Mogensens Kinderkrimi «Schneesturm»<br />
steht den schwedischen Autoren in nichts nach.<br />
Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile, ein<br />
wirklich gelungener Kinderkrimi.»<br />
10-2016 | FamilienSpick 87
++ Publireportage<br />
Fotos: Alpenregion Bludenz Tourismus | Bernhard Huber, Dietmar Walser, walser-image.com<br />
Eine «Bsundrige Zit»<br />
im Vorarlberger Brandnertal<br />
Von Blatt zu Blatt<br />
Seit heute verstehe ich die Raupe Nimmersatt. Sie frass sich<br />
von Blatt zu Blatt, zu Kirsche, zu Apfel und das so lange, bis<br />
sie einer der Schmetterlinge geworden ist, die über diese<br />
bunte Wiese tanzen, die hier vor uns liegt. Weshalb ich sie<br />
verstehe? Diese Wiese riecht nicht nur gut, sie schmeckt auch<br />
so. Auch das haben wir heute Nachmittag gelernt, als wir mit<br />
Eva Wachter auf der Kräuterwanderung viele Blätter umgedreht,<br />
sie zwischen den Fingern gerieben, daran gerochen<br />
und auch das ein oder andere davon probiert haben.<br />
Hier im Brandnertal gibt es viel zu entdecken und bei<br />
der wöchentlich angebotenen Kräuterfamilienwanderung<br />
hilft die diplomierte Kräuterpädagogin dabei. Täglich werden<br />
andere Abenteuer und kleine Entdeckungsreisen angeboten:<br />
von einer geführten Wanderung auf den Spuren von<br />
Fuchs und Gams über einen Besuch in der Sennerei der Alpe<br />
Rona bis hin zu einem Kletterkurs für Anfänger bietet das<br />
Tal eine «bsundrige Zit» die für jeden Gast buchbar ist.<br />
Und auch so wird der Sommer im Brandnertal zu wundervollen<br />
Erinnerungen für grosse und kleine Entdecker, wenn<br />
sie gemeinsam den Sonnenaufgang am Loischkopf beobachten,<br />
nach einer Barfuss-Wanderung über Zapfen und<br />
durch Matsch am Grillplatz Würstl mit Aussicht grillieren,<br />
am Natursprünge-Weg spielerisch die Welt der Alpen entdecken<br />
oder die weichen Nüstern eines Pferdes streicheln.<br />
Auf kleinem Raum finden Familien ein vielfältiges Angebot.<br />
Ungezählte Wandermöglichkeiten, der Naturbadesee<br />
mitten im Dorf, der Waldseilgarten, mehrere Tennisplätze<br />
und der 18-Loch Golfplatz werden noch durch den Bikepark<br />
mit mutter- und kleinkindtauglicher Funsportstrecke<br />
gekrönt.<br />
88 FamilienSpick | 10-2016
Familien Forum<br />
Brandnertal<br />
++ Publireportage<br />
14.–16. Oktober 2016<br />
Der Eltern- und Familienkongress richtet sich speziell<br />
an Eltern, Grosseltern, Familienangehörige und<br />
pädagogisch Interessierte. Zu verschiedensten<br />
Themen rund um die Familie werden neben André<br />
Stern noch weitere hochkarätige Dozenten ihr Wissen<br />
in Fachvorträgen und praktischen Workshops an die<br />
Teilnehmer weitervermitteln. Das zweitägige Seminar<br />
startet Freitagabend mit dem Fachvortrag «Ich ging<br />
nie zur Schule - Leben und Lernen aus Begeisterung»<br />
von André Stern .<br />
Am Samstag werden die unterschiedlichsten Themen<br />
in weiteren Vorträgen bearbeitet und vertieft bevor<br />
am Sonntag verschiedenste Outdoor-Workshops<br />
angeboten werden.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.familienforum-brandnertal.at<br />
Die «Bsundrige Zit»<br />
Programme<br />
im Brandnertal<br />
Gäste der Partnerhotels der «Bsundrigen Zit»-Erlebnisprogramme<br />
dürfen gratis an den Tagesprogrammen teilnehmen,<br />
lediglich ein kleiner Verpflegungsbeitrag fällt an.<br />
Auch für alle andern Gäste gibt es spezielle Familientarife<br />
und Vergünstigungen mit der Gästecard Brandnertal.<br />
Weitere Informationen:<br />
Brandnertal Tourismus<br />
+43 5559 555<br />
www.brandnertal.at<br />
tourismus@brandnertal.at<br />
+ + Kräuterfamilienwanderung<br />
Brandnertal: Mit der ganzen<br />
Familie auf Kräuterexpedition<br />
+ + Alptag: Hmmm, Käääse!<br />
Dem Senner auf der Spur<br />
+ + Seilaction in Bürserberg<br />
mit Abseilen:<br />
Welche Knoten brauchen wir<br />
beim Klettern?<br />
+ + Expedition Wildnis Brand:<br />
Wo sich Gams und Murmeltier<br />
treffen<br />
+ + Die Kraft des Wassers erleben:<br />
Auf den Spuren des Wassers<br />
im Brandnertal<br />
+ + Klettern für Anfänger beim<br />
Lünersee: Die erste Klettertour<br />
im senkrechten Fels<br />
+ + Abenteuer Sonnenaufgang<br />
mit Bergfrühstück<br />
in Bürserberg<br />
10-2016 | FamilienSpick 89
++ Publireportage<br />
«Bsundrige Zit» –<br />
Partnerbetriebe im Brandnertal<br />
Gäste unserer «Bsundrigen Zit» Partnerbetriebe dürfen kostenlos an den Erlebnisprogrammen teilnehmen.<br />
Es wird lediglich ein kleiner Verpflegungsbeitrag fällig. Viele unserer Bsundrige Zit Partnerbetriebe sind<br />
gleichzeitig family-friends Partner, bieten also spezielle Angebote für Familien.<br />
Die folgenden Häuser sind Partner bei uns:<br />
Landal Ferienpark Brandnertal<br />
Direkt am Wandergebiet und am Bikepark Brandnertal<br />
liegt der Ferienpark mit den gemütlichen Ferienwohnungen.<br />
Erholsame Tage mit Aussicht in Bürserberg!<br />
www.landal.at/brandnertal<br />
brandnertal@landal.com<br />
Tel.: +43 5552 62766<br />
Sporthotel Beck<br />
Das Familienhotel hat nicht nur den direkten Zugang zum<br />
Alvierbad, sondern auch eine eigene Haflingerzucht mit<br />
Reitmöglichkeiten für alle Pferdebegeisterten.<br />
www.sporthotel-beck.at<br />
info@sporthotel-beck.at<br />
Tel.: +43 5559 306<br />
fam-Hotels Brand<br />
Die Familienhotels Lagant und Scesaplana haben alles, was<br />
man für die Familienferien braucht: viel Platz, ein buntes<br />
Programm für die kleineren und größeren Kinder und spezielle<br />
Serviceangebote.<br />
www.fam-hotels.com<br />
lagant@s-hotels.com<br />
Tel.: +43 5559 285<br />
Naturhotel Taleu****<br />
«In natürlicher Umgebung, unter sympathischen Menschen<br />
wird Wohlfühlen plötzlich ganz einfach!» Die Natur<br />
rund ums Haus und auf dem Teller gepaart mit herzlicher<br />
Gastfreundschaft bietet das gemütliche Naturhotel.<br />
www.taleu.at<br />
hotel@taleu.at<br />
Tel.: +43 800 400968<br />
90 FamilienSpick | 10-2016
++ Publireportage<br />
Valavier Aktivresort****<br />
Moderne Zimmer, eine hervorragende Küche und traditionelle<br />
Werte gepaart mit herzlicher Gastfreundschaft<br />
vereint das Valavier Aktivresort. Herrliche Aussicht inklusive.<br />
www.valavier.at<br />
servus@valavier.at<br />
Tel.: +43 5559 217<br />
Biotel Bertel Wohlfühlappartements<br />
Wohlfühlen in den baubiologisch ausgezeichneten Appartements<br />
des Biotel. Ein kleiner Wellnessbereich vervollständigt<br />
das Wohlfühl-Angebot.<br />
www.biotel.at<br />
info@biotel.at<br />
Tel.: +43 5559 24632<br />
FERIENWOHNUNGEN UND PENSIONEN:<br />
Hotel Walliserhof****<br />
Das Designhotel zum Wohlfühlen. Moderne Architektur<br />
in der Bergwelt des Brandnertal und kulinarische Kreativität<br />
auf dem Teller am Abend.<br />
www.walliserhof.at<br />
office@walliserhof.at<br />
Tel.: +43 5559 241<br />
Hämmerle Appartements<br />
Loslassen, den Alltag vergessen und sich mit der Familie so<br />
richtig erholen können. Genügend Platz für die ganze Familie<br />
finden Sie in liebevoll eingerichteten Ferienwohnungen.<br />
www.haemmerle.brand.at<br />
info@haemmerle-brand.at<br />
Tel.: +43 5559 213<br />
Üser Schlössle<br />
www.schloessle.info<br />
michaela.domig@aon.at<br />
Tel.: +43 5559 466<br />
Penison Bergkristall /<br />
Haus Alvier<br />
www.bergkristall.cc<br />
info@bergkristall.cc<br />
Tel.: +43 5559 311<br />
Appartements Lenzikopf<br />
www.lenzikopf.at<br />
lenzikopf@vol.at<br />
Tel.: +43 5559 402<br />
Bergzauber Appartments<br />
www.bergzauber.at<br />
bergzauber@vol.at<br />
Tel.: +43 650 2331099<br />
Allegra Wohlfühlappartements<br />
www.allegra-brand.at<br />
info@haemmerle-brand.at<br />
Tel. +43 5559 213<br />
Birkenhof<br />
www.birkenhof-brand.at<br />
birkenhof.brand@cable.vol.at<br />
Tel.: +43 650 3041403<br />
Haus Tuklar<br />
www.tuklar.com<br />
info@tuklar.com<br />
Tel.: +43 5559 303<br />
Pferdehof Alpenrose<br />
www.alpenrosebrand.at<br />
alpenrosebrand@aon.at<br />
Tel.: +43 5559 291<br />
Pension Alpstein<br />
www.alpstein.at<br />
alpstein.brand@gmx.at<br />
Tel.: +43 5559 256<br />
WEITERE PARTNERHOTELS:<br />
Hotel Sarotla****<br />
www.sarotla.at<br />
hotel@sarotla.at<br />
Tel.: +43 5559 248<br />
Hotel Dunza***<br />
www.hotel-dunza-brandnertal.at<br />
info@hotel-dunza-brandnertal.at<br />
Tel.: +43 5552 65308<br />
Hotel Garni Brigitte**<br />
www.haus-brigitte.at<br />
office@haus-brigitte.at<br />
Tel.: +43 5552 62886<br />
10-2016 | FamilienSpick 91
++ Freizeittipps<br />
Tiere beobachten<br />
Auf dem Niederhorn bei Beatenberg lassen sich Tiere in<br />
freier Laufbahn beobachten. Auf der Wanderung einen<br />
Steinbock in Aktion erleben: Das ist faszinierend für die<br />
ganze Familie. Murmeltiere, Steinadler oder Gämsen können<br />
mit ein bisschen Glück ebenfalls auftauchen. Es gibt<br />
auch geführte Touren mit einem Wildhüter. Es empfiehlt<br />
sich, schon am Vorabend anzureisen, den Sonnenuntergang<br />
zu geniessen, im Berghaus Niederhorn zu übernachten<br />
– und dann frühmorgens bereit sein, wenn die Chancen<br />
auf eine tolle Sichtung besonders gross sind. www.<br />
niederhorn.ch<br />
Spass auf dem<br />
Klettersteig<br />
Von Kindern<br />
designt<br />
Der Alpina XIMO Helm wurde in Zusammenarbeit<br />
mit Kindergärtlern designt. Schliesslich<br />
wissen die Kleinen am besten, was ihnen gefällt.<br />
Doch nicht nur das Design überzeugt, sondern<br />
auch der Schutz, der für Eltern an erster Stelle<br />
steht. Für Sichtbarkeit sorgen reflektierende Aufkleber<br />
auf der Helmoberfläche. Durch seine flache Bauart am Hinterkopf eignet<br />
er sich auch bestens für Kindersitze und -anhänger.<br />
Passend dazu gibts von ALPINA eine coole Sonnenbrille. Durch ihren extrem<br />
biegsamen Rahmen ist sie enorm stabil und verzeiht auch mal einen weniger<br />
zimperlichen Umgang mit dem Material. Ausgestattet mit hochwertigen<br />
ALPINA Ceramic Scheiben bietet sie perfekten Schutz für die jungen,<br />
empfindlichen Augen (3–6 Jahre).<br />
Der XIMO Helm ist zu einem Preis von CHF 59.90 erhältlich.<br />
Preis der Brille CHF 34.90<br />
www.alpina-sports.com<br />
Gewinne einen Velohelm<br />
www.swissfamily.ch/Alpina<br />
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Den Sauriern<br />
auf der Spur<br />
Gefahrlos einem Tyrannosaurus Rex gegenüberstehen: Das<br />
kann man im Préhistor-Parc im jurassischen Réclère. Der<br />
Spaziergang von rund zwei Kilometern führt durch einen<br />
dichten Wald, vorbei an naturgetreu gefertigten Nachbildungen<br />
von Dinosauriern. Insgesamt warten 45 dieser Riesen<br />
auf die Familien, die sich hier einen wohligen Schauer<br />
über den Rücken jagen lassen können. Ein Beobachtungsturm<br />
und eine Hängebrücke sind weitere Attraktionen.<br />
www.juratourisme.ch<br />
Von Adelboden hinauf auf die Engstligenalp liegen eigentlich «nur» 560<br />
Meter Höhendifferenz. Allerdings gilt es, auf diesem Weg eine steile Felswand<br />
zu erklimmen. Der Klettersteig «Chäligang» ist ein Spass für alle, die<br />
sich an eine solche Herausforderung wagen. Natürlich ist man für dieses<br />
Abenteuer angeseilt. Deshalb ist die Klettertour ein Spass für die ganze<br />
Familie. Die Natur, die sich den Besuchern präsentiert, ist allein schon eine<br />
Reise wert. www.engstligenalp.ch<br />
92 FamilienSpick | 10-2016
++ Freizeittipps<br />
UNTERWEGS<br />
mit dem<br />
Solarbob!<br />
Stoos:<br />
Kinder<br />
fahren gratis!<br />
In Langenbruck (BL) warten ein Solarbob- und Seilpark<br />
auf Familien. Von einem zentralen Einsteigeturm aus<br />
startet man alle Parcours des Seilparks. Die Solarbob-<br />
Bahn wiederum ist europaweit die einzige mit e inem<br />
540-Grad-Kreisel. In den Bobs sitzt man allein oder zu<br />
zweit, wird automatisch bergauf gezogen und kann dann<br />
direkt die Schussfahrt beginnen. Die Geschwindigkeit<br />
ist frei wählbar auf den über tausend aufregenden Metern.<br />
Www.deinkick.ch<br />
Kinder bis 15 Jahre fahren in der Sommersaison gratis mit allen Stoos-Bergbahnen.<br />
Die Kleinen toben sich nach der Wanderung beim Kinderwas serspiel neben<br />
dem Stoos-Seeli noch mal richtig aus. Das Stauen von Wasserläufen sowie<br />
das Planschen, «Suddlä» und «Sändälä» mit dem Wasser lässt viele Kinder die<br />
Zeit vergessen und beschert den Eltern eine ruhige Zeit zum Geniessen. Direkt<br />
beim See startet der Moorerlebnisweg und es gibt Picknickplätze und Feuerstellen.<br />
Weiter bietet der Stoos kleine Kinderspielplätze, einen Geissli-Streichelzoo<br />
und jede Menge Platz, um die Natur und Bergwelt zu entdecken. www.morschach-stoos.ch<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Gemütlich<br />
mit dem Kanu<br />
Auf dem Hallwilersee kann man eine Kanufahrt erleben. Bei diesem Erlebnis für<br />
die ganze Familie gleitet man sanft übers Wasser, geniesst die Sonne und die<br />
Wellen und das schöne Panorama – und nach der Seeüberquerung lässt sich bei<br />
einem kleinen Delta wunderbar grillieren. Verschiedene Spezialprogramme wie<br />
die Vollmondfahrt oder Gruppentouren ergänzen das Angebot.<br />
www.momo-erlebnisse.ch/kanu<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Mit der Bahn<br />
durch die<br />
Miniatur-Schweiz<br />
Im «Swiss Vapeur Parc» in Le Bouveret am Genfersee<br />
hält ein 17’000 Quadratmeter grosses Gelände viele<br />
Schätze für Familien bereit. Auf zauberhaften Eisenbahnen<br />
fährt man durch eine Miniatur-Schweiz. Hier warten<br />
Landschaften, bekannte Orte und Kulturschätze aus<br />
unserem Land: Kirchen, Brücken, Tunnel und vieles<br />
mehr. www.swissvapeur.ch/de<br />
10-2016 | FamilienSpick 93
++ Humor<br />
«Wozu brauchst du<br />
denn eigentlich diese<br />
vielen Tiere?» «Falls<br />
Einbrecher kommen.<br />
Die Eule sieht sie, die<br />
weckt den Papagei,<br />
und der sagt dem<br />
Hund, daSS er bellen<br />
und den Dieb<br />
verjagen soll.»<br />
«Sind sie noch VERLOBT?»<br />
«Nein, schon seit 2 Monaten<br />
nicht mehr.» «Das freut mich<br />
aber für sie. Ihre Braut war ja ein<br />
hässlicher Besen. Wie sind sie<br />
sie denn losgeworden?»<br />
«Ich habe sie GEHEIRATET!»<br />
Eine Ehefrau packt die<br />
Reise tasche ihres Mannes, der<br />
heute auf Dienstreise geht.<br />
Ihrem kleinen Sohn erklärt sie<br />
dabei Schritt für Schritt:<br />
«Siehst du, ein Wurstbrot,<br />
damit Papa uns nicht verhungert<br />
und eine Flasche Bier,<br />
damit er uns nicht verdurstet<br />
…» Plötzlich springt der<br />
kleine Sohn auf, rennt ins<br />
Badezimmer und kommt mit<br />
einer Parfüm-Flasche zurück.<br />
Die drückt er seiner verdutzten<br />
Mutter in die Hand und sagt:<br />
«Und das hier, damit er uns<br />
nicht verduftet!»<br />
Kennst du den Unterschied<br />
zwischen Erziehung<br />
früher und heute?<br />
Es gibt keinen. Stets hält<br />
sie die nachfolgende<br />
Generation für falsch.<br />
Die hübsche Schülerin<br />
zum Lehrer: «Glauben<br />
Sie mir, ich würde<br />
w irklich alles tun, um die<br />
Klasse zu bestehen!»<br />
Der Lehrer hakt nach:<br />
«Wirklich alles?»<br />
Sie beugt sich zu ihm und<br />
haucht: «Ja, alles!»<br />
Lehrer: «Würdest du auch<br />
lernen?»<br />
++++++++++++++++++++++++ ++++++++++++++++++++++++<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
Ein Elefant kommt zu einem<br />
Kamel: «Warum ist dein Busen auf dem<br />
Rücken?» Kamel: «Dumme Frage von<br />
jemandem, dessen Schwanz im<br />
Gesicht hängt!»<br />
Die Lehrerin<br />
sagt: «Wer<br />
mir einen<br />
Satz bildet, in<br />
dem Samen<br />
und säen<br />
vorkommt,<br />
der darf<br />
sofort nach<br />
Hause<br />
gehen.»<br />
Paul meldet<br />
sich: «Guten<br />
Tag zusamen.<br />
Morgen säen<br />
wir uns<br />
wieder.»<br />
Interessiert erkundigt sich<br />
der Vater: «Na, Bub, wie<br />
wars heute im Chemieunterricht?»<br />
«Gar nicht<br />
langweilig», erzählt der<br />
Junge, «in Chemie haben<br />
wir heute gelernt, wie man<br />
Sprengstoff herstellt!»<br />
«Und was habt ihr morgen<br />
in der Schule?»<br />
«Welche Schule?»<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
Martin betet: «Lieber Gott,<br />
Du kannst ja alles, darum<br />
mache Rom zur Hauptstadt<br />
von Frankreich, denn das<br />
habe ich heute in meiner<br />
Erdkundearbeit geschrieben.»<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
«Wenn du es schaffst, in die<br />
nächste Klasse zu kommen,<br />
machen wir eine schöne Reise<br />
miteinander», verspricht der<br />
Vater. Kevin freut sich, meint<br />
aber: «Nun ja, Papa, aber zu<br />
Hause ist es doch auch ganz<br />
schön.»<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
Der Lehrer fragt die Schüler:<br />
«Wer kann mir ein Beispiel<br />
dafür nennen, dass Ehrlichkeit<br />
am längsten währt?»<br />
«Ich, Herr Lehrer», antwortet<br />
Max. «Wenn ich die<br />
rechenaufgaben abschreibe,<br />
bin ich schnell fertig, wenn<br />
ich sie allein mache, dauert<br />
es viel länger.»<br />
Zwei Hühner stehen<br />
vor dem Schaufenster<br />
eines Kaufhauses<br />
und bewundern die<br />
dort ausgestellten<br />
Eierbecher. Sagt das<br />
eine Huhn: «Was für<br />
schöne Kinderwagen<br />
die haben!»<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
Nach einem Streit spricht das<br />
Ehepaar tagelang nicht mehr<br />
miteinander. Abends findet sie in der<br />
Küche einen Zettel: «Morgen um<br />
7.00 Uhr wecken!» Am nächsten Tag<br />
wird er um 10 Uhr wach und findet<br />
einen Zettel: «7.00 Uhr – Aufstehen!»<br />
++++++++++++++++++++++++<br />
Gehen zwei Zahnstocher im<br />
Wald spazieren. Plötzlich<br />
läuft ein Igel an ihnen<br />
vorbei. Da sagt der eine<br />
Zahnstocher zum anderen:<br />
«Sag mal, wusstest du, dass<br />
hier ein Bus fährt?»<br />
Kurz und gut!<br />
Der Beste witz<br />
aus dem<br />
Lang und lustig!<br />
Vier Maurer<br />
brauchen<br />
acht Stunden,<br />
um eine Mauer<br />
zu bauen.<br />
Wie viele<br />
Stunden brauchen dann zwei<br />
Maurer?<br />
Klarer Fall: Gar keine – die Mauer<br />
steht ja schon!<br />
www.spick.ch<br />
das Schülermagazin<br />
94 FamilienSpick | 10-2016
Impressum<br />
++ Impressum<br />
Verlag<br />
KünzlerBachmann Verlag AG<br />
Zürcherstrasse 601, Postfach 345<br />
CH-9015 St. Gallen, Tel. +41 (0)71 314 04 44<br />
www.familienspick.ch, www.swissfamily.ch<br />
Herausgeber<br />
Max Künzler<br />
Redaktion<br />
Chefredaktion: Stefan Millius<br />
redaktion@familienspick.ch<br />
Redaktion: Marcel Baumgartner, Christina Bösiger,<br />
Eva Hediger, Patrick Stämpfli<br />
Autoren in dieser Ausgabe:<br />
Nathalie Schoch, Adrian Zeller<br />
Verlagsleitung<br />
Olaf Aperdannier, Tel. +41 (0)71 314 04 79<br />
o.aperdannier@kueba.ch<br />
Verkauf<br />
Messi Fessehaye, Tel. +41 (0)71 314 04 81<br />
m.fessehaye@kueba.ch<br />
Patrick Marth, Tel. +41 (0)71 314 04 94<br />
p.marth@kueba.ch<br />
Vintage<br />
Family<br />
In «Vintage Family» zeigen wir alte Aufnahmen aus<br />
dem Familienleben rund um den Globus.<br />
Abo-Service<br />
Tel. +41 (0)71 314 04 83<br />
abo@familienspick.ch<br />
Einzel-Exemplar: CHF 8.50<br />
Abonnement: 6 Ausgaben CHF 51.–<br />
Backoffice<br />
Sarah Diel, Tel. +41 (0)71 314 04 87<br />
s.diel@kueba.ch<br />
Marketing / Kooperation<br />
Roger Hartmann, Tel. +41 (0)71 314 04 85<br />
r.hartmann@kueba.ch<br />
Grafisches Konzept & Layout<br />
Heussercrea AG, St. Gallen<br />
Tel. +41 (0)71 282 42 52<br />
Ausrüstung & Versand<br />
Brülisauer Buchbinderei AG<br />
Bildnachweise<br />
Titelbild: Bodo Rüedi<br />
Agenturbilder: 123rf.com, Shutterstock<br />
Kooperation<br />
Der <strong>FamilienSPICK</strong> erscheint in der deutschen Schweiz<br />
in Kooperation mit www.swissfamily.ch.<br />
«Und bitte lächeln, Tante Augusta soll sehen,<br />
wie gerne wir ein Foto für sie machen!»<br />
Copyright<br />
Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />
ISSN 2296-9861<br />
10-2016 | FamilienSpick 95
++ Satire<br />
Frage:<br />
Meine Nachbarn wollen ihre Kinder, fünf und acht Jahre alt, zu<br />
einer Demonstration mitnehmen. Wir finden das nicht richtig, denn<br />
die Kleinen können ja nicht selbst entscheiden, ob sie das wollen<br />
und werden instrumentalisiert. Was sagen Sie?»<br />
++<br />
Ich würde, wie fast immer, differenzieren. Geht es um die<br />
klassische 1.Mai-Demo, bei der einige Alt-Linke, Berufsgewerkschafter<br />
und ansonsten vor allem spontan in der<br />
Mittagspause aufgegabelte Kurden durch die Strassen<br />
ziehen und «Internationale! Solidarität!» skandieren? Das<br />
ist eher harmlos. Die Kinder denken vermutlich angesichts<br />
der roten Fahnen und der vielen Männer mit Schnauz eher<br />
an Fasnacht als an Politik. Abraten würde ich davon nur in<br />
den Gegenden, in denen der berüchtigte «Schwarze Block»<br />
gegen polizeiliche Wasserwerfer anrennt. Selbst wenn die<br />
Kinder eigentlich ein Bad nötig hätten.<br />
Ebenfalls unproblematisch ist eine Demonstration von<br />
besorgten Anwohnern zugunsten einer Tempo-30-Zone<br />
oder Ähnliches. Solche Dinge arten meist eher in ein<br />
Quartierfest als in eine brutale Strassenschlacht aus. Bei<br />
den jüngst in Mode gekommenen abendländisch ge prägten<br />
Kundgebungen wie Pegida und Co. ist hingegen Zurückhaltung<br />
angezeigt. Wenn man den Kindern unbedingt zeigen<br />
will, wie geifernde Wutredner einen frustrierten Mob<br />
aufheizen wollen, kann man sie ja auch zu Hause gemütlich<br />
vor den TV setzen und ihnen eine Dokumentation über den<br />
2. Weltkrieg zeigen.<br />
Aber ja, ich verstehe Ihre Haltung. Wenn körnlipickende<br />
Mamis ihre Babys im Tragetuch schwenken und gegen<br />
AKW anbrüllen, denke ich mir auch stets: Engagement in<br />
Ehren, aber das Kind möchte sich vielleicht später nicht in<br />
diesem Zusammenhang in veröffentlichten Fotos wiederfinden.<br />
Klar: Die Beeinflussung mit dem, was wir als Eltern<br />
für richtig und falsch halten, findet sowieso statt – in den<br />
eigenen vier Wänden. Aber die Zahlen der Demo-<br />
Teilnehmer für die Medien künstlich hochtreiben, indem<br />
man die Zwillinge vom Unterricht befreit und mitnimmt,<br />
obwohl sie keinen Schimmer haben, um was es überhaupt<br />
geht: Nein. ++<br />
96 FamilienSpick | 10-2016
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Abkühlung und die Chamäleons geniessen das warme Wetter.<br />
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