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HEINZ Magazin Wuppertal 01-2017

HEINZ Magazin Januar 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

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AUSSTELLUNGEN<br />

ÜBERSICHT<br />

<strong>HEINZ</strong>-AUTORIN<br />

WERNER J HANNAPPEL 2008<br />

HELLE HOHE RÄUME<br />

Neuaufgestellt!<br />

■ Die fröhliche „Lebensretterin“ von Niki de<br />

Saint Phalle und Jean Tinguely am Eingang<br />

des Erweiterungsbaus zeigt auf neue Schwerpunkte.<br />

In der zeitweise umgebauten Halle<br />

des Lehmbruckmuseums wurden Wände zugunsten<br />

der ursprünglichen offenen Studiosituation<br />

rückgebaut. Rund 100 Meisterwerke<br />

der Sammlung fordern Besucher in einem<br />

fesselnden, spielerischen, stets neuen Dialog.<br />

Im Untergeschoss finden sich Plastiken und<br />

Installationen der Arte Povera, Minimal Art<br />

und Pop Art. Darunter Beuys’ „Raum 90 000<br />

DM“ (1981), Ruthenbecks „Aschehaufen“ aus<br />

Industrieschlacke, Warhols „Brillo Box“ und<br />

Boltanskis „Inventar der Duisburger Kinder“.<br />

In den oberen Galerieräumen bereichern Expressionisten<br />

wie Nolde, Kirchner und andere<br />

Maler der „Brücke“ und des „Blaue Reiters“ einen<br />

lebhaften Dialog mit dem „Zeitgeist der<br />

Moderne“.<br />

bws<br />

❚ NEUAUFGESTELLT! LehmbruckMuseum, Friedrich-<br />

Wilhelm-Str. 40, Duisburg; Dauer: ab Dezember, Di-Fr<br />

12-17 Uhr, Sa-So 11-17 Uhr; www.lehmbruckmuseum.de<br />

ARCHÄOLOGISCHE SCHÄTZE<br />

Vergangenes Vietnam<br />

■ Eine spannende Ausstellung in Herne führt<br />

weit zurück in die Geschichte eines fernen,<br />

exotischen Landes: Erstmals sind Nationalschätze<br />

Vietnams aus acht Museen in Europa<br />

zu bestaunen. 10.000 Jahre Kulturgeschichte,<br />

400 Exponate von der Steinzeit bis heute,<br />

entfalten sich locker und ansprechend: Jade-<br />

Zepter, reich gravierte Bronze-Trommeln, zierlicher<br />

Goldschmuck neben Architekturmodellen,<br />

Landschaften und Tempelanlagen, durch<br />

die man sich vor großen Monitoren via Mausklick<br />

hindurchbewegt. An Hörstationen kann<br />

man Legenden lauschen, via Touchscreen<br />

Schriftzeichen üben oder das eisenzeitliche<br />

Lithophon anschlagen. Die Reise geht in die<br />

Gegenwart: Vietnamkrieg, Boatpeople bis zur<br />

Winkekatze aus dem Asiashop – alles zeitgemäß<br />

präsentiert. Gefeiert wird auch: Am 29.1.<br />

gibt‘s Bräuche und Kostbarkeiten beim vietnamesischen<br />

Neujahrsfest Tet.<br />

ch<br />

❚ SCHÄTZE DER ARCHÄOLOGIE VIETNAMS LWL-Museum<br />

für Archäologie, Europaplatz 1, Herne; Dauer: bis<br />

26.2., Di/Mi/Fr 9-17 Uhr, Do 9-19 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr<br />

FOTO: LWL, S. BRENTFÜHRER<br />

CLAUDIA HEINRICH<br />

Pirouetten im Pott<br />

Zum Jahreswechsel wird’s<br />

besinnlich: Bilanz ziehen,<br />

Pläne schmieden, alle<br />

Jahre wieder, mehr oder<br />

weniger erfolgreich. Wo<br />

soll es 2<strong>01</strong>7 hingehen? Da<br />

ist es keine schlechte Idee,<br />

erst mal zu klären, wo<br />

man steht. Persönlich und<br />

geografisch: was das Leben<br />

in der Region lebenswert<br />

macht. Zollverein ist da ein<br />

guter Ort: Hier schlägt das<br />

Herz des Ruhrgebiets, im<br />

Ruhr Museum steckt seine<br />

ganze Geschichte. Direkt<br />

davor ist nun bis März<br />

die Geschichte Zollvereins<br />

dokumentiert – mit Wunsch<br />

auf Verlängerung in den<br />

Sommer, denn für Open-<br />

Air-Ausstellungen sind<br />

Wintermonate schlechtes<br />

Timing. Bevor man vor den<br />

Infotafeln festfriert, rasch<br />

ein Blick ins Innere des<br />

Ruhr Museums, wo neben<br />

der Dauerschau zurzeit drei<br />

weitere Sonderausstellungen<br />

die Region beleuchten:<br />

„Rock und Pop im Pott“,<br />

eine kleine Ausstellung<br />

von drei Fotografen, die<br />

seit 1986 den Wandel auf<br />

Zollverein begleiten, sowie<br />

ein großer Überblick über<br />

Archäologie im Ruhrgebiet.<br />

Aufgewärmt? Dann raus<br />

aufs Eis: Vor der Kokerei<br />

kann man auf Schlittschuhen<br />

ins neue Jahr rutschen.<br />

In diesem Sinne...<br />

Claudia Heinrich<br />

SIMON FUJIWARA: JOANNE, 2<strong>01</strong>6 © THE ARTIST<br />

© 2<strong>01</strong>6 NIKI CHARITABLE ART FOUNDATION, FOTO: MICHAEL HERLING<br />

STANDORT-GESCHICHTE<br />

Zollverein im Wandel<br />

■ Schon 30 Jahre her: Weihnachten 1986 war<br />

Schicht auf Schacht 12! Seither wurde Zollverein,<br />

einst größte, modernste Zeche der Welt,<br />

zur UNESCO-Welterbestätte und in einen<br />

Standort für Kultur und Events umfunktioniert.<br />

Und wandelt sich weiter: Zum Jahreswechsel<br />

eröffnet eine Mega-Eventlocation in<br />

der ehemaligen Gassauger-Kompressorenhalle<br />

und ab 2<strong>01</strong>7 erhält die Folkwang Universität<br />

eine Dependance vor Ort. Wer hätte das<br />

DIE WELT, EIN WEITES FELD<br />

S. Young + S. Fujiwara<br />

■ Wie wird Geschichte, wie werden kulturelle<br />

Artefakte repräsentiert und was hat das<br />

mit mir zu tun? Angela Merkels Make-up, die<br />

Materialien und Produktionsbedingungen<br />

von Bildern oder deren moralisch-ethische<br />

Zuschreibungen interessieren den britischen<br />

Künstler Simon Fujiwara. Gegenstände, Verhaltensweisen<br />

und Phänomene aus Popund<br />

Hochkultur dienen ihm als Archiv seiner<br />

künstlerischen Bilderforschung. Auch in den<br />

JOCHEN SCHLUTIUS, RTG<br />

FRAUENBILDER<br />

Niki de Saint Phalle<br />

■ Ihre opulenten „Nanas“ machten die<br />

Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930-2002)<br />

weltberühmt. Doch die franko-amerikanische<br />

Malerin und Bildhauerin konnte mehr als<br />

bunte Frauenskulpturen. Das Museum Ostwall<br />

erweitert mit rund 120 Arbeiten in zehn<br />

Räumen den Blick auf ihr komplettes Œuvre<br />

und die enge Verzahnung zwischen Biografie<br />

und künstlerischem Schaffen, das immer<br />

auch ein politisches, feministisches war. Die<br />

Rolle der Frau stand im Fokus, oft als monströse<br />

Gebärende oder allesverschlingende<br />

Übermutter. Niki de Saint Phalle selbst war<br />

keine Nana: Auf einem Foto präsentiert sich<br />

die zarte Person selbstbewusst mit Gewehr,<br />

im Hintergrund als Zielscheibe eines ihrer<br />

„Schießbilder“. Bilder, Reliefs, Assemblagen<br />

und Figuren, oberflächlich dekorativ, offenbaren<br />

schauerliche, brutale Details. „Ich bin<br />

eine Kämpferin“, charakterisierte die Künstlerin<br />

sich selbst – eine Powerfrau!<br />

ch<br />

❚ NIKI DE SAINT PHALLE Museum Ostwall im Dortmunder<br />

U, Leonie-Reygers-Terrasse; Dauer: bis 23.4., Di/Mi/<br />

Sa/So 11-18 Uhr, Do/Fr 11-20 Uhr<br />

multimedialen Arbeiten von Samson Young<br />

werden Konflikte, historische Orte und deren<br />

Einschreibungen untersucht. Seine musikalisch-skulpturalen<br />

Werke und die Performances<br />

setzen sich mit Identität, Krieg, Religion,<br />

Literatur auseinander. Die Szenarien hinterfragen<br />

dabei immer auch unseren eigenen<br />

alltäglichen Umgang mit Bildern, Objekten,<br />

Sound, mit Geschichten und Orten. kb<br />

❚ SAMSON YOUNG. A dark theme keeps me here, I’ll<br />

make a broken music + SIMON FUJIWARA. Figures<br />

in a Landscape Kunsthalle, Grabbeplatz 4, Düsseldorf;<br />

bis 5.3., Di-So 11-18 h; www.kunsthalle-duesseldorf.de<br />

gedacht – vor 170, 90, 30 Jahren? Zum Jubiläum<br />

bat die Stiftung Zollverein die Historikerin<br />

Susanne Abeck, die Zollverein-Geschichte<br />

für Besucher zu veranschaulichen. So entstand<br />

eine temporäre Open-Air-Ausstellung:<br />

die ganze Zollverein-Story in Text und historischem<br />

Bildmaterial, auf Planen gedruckt, auf<br />

Bauzäune gespannt und in vier Themenstationen<br />

locker über den Platz vor der Rolltreppe<br />

des Ruhr Museums verteilt.<br />

ch<br />

❚ ZOLLVEREIN IM WANDEL Forum am Ruhr Museum,<br />

Gelsenkirchener Str. 181, Essen; Dauer: bis 28.2., frei<br />

zugänglich; www.zollverein.de<br />

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