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Forschung<br />

P. 52<br />

partiell aufbereitetes<br />

Biogas (Kraftstoff)<br />

20% Kohlendioxid | 80% Methan<br />

Zapfsäule<br />

beim Landwirt<br />

vor Ort<br />

Der Landwirt versorgt sich selbst:<br />

autarkes Arbeiten<br />

Mit Biogas lassen sich nicht nur Wärme<br />

und Strom erzeugen, sondern<br />

auch landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge<br />

antreiben. Bisher wird aufbereitetes<br />

Biogas in das Erdgasnetz eingespeist und<br />

derzeit nicht im landwirtschaftlichen Bereich<br />

eingesetzt. Landwirte können weder direkt<br />

auf ihren Rohstoff als Kraftstoff zugreifen<br />

noch vor Ort tanken - zumal für Biogas als<br />

selbst genutzter Kraftstoff keine gesetzlichen<br />

Anforderungen bestehen - im Gegensatz zur<br />

Einspeisung ins Erdgasnetz.<br />

Die THI-Forscher Abdessamad Saidi<br />

und Mat<strong>thi</strong>as Sonnleitner rund um Prof. Dr.<br />

Markus Goldbrunner am Institut für neue<br />

Energie-Systeme (In<strong>ES</strong>) wollen nun eine<br />

Lösung entwickeln, mit der Biogas effektiv<br />

als Kraftstoff genutzt werden kann – und zwar<br />

gleich vor Ort beim Landwirt selbst.<br />

Der Schlüssel liegt in der partiellen<br />

Aufbereitung des Biogases auf dem<br />

Gelände des Landwirts: Um das Biogas<br />

ins Erdgasnetz einspeisen zu dürfen, muss<br />

der Methangehalt größer 90 Prozent sein.<br />

Für den Einsatz im Traktor reicht aber ein<br />

deutlich niedriger Methangehalt von circa 75<br />

Prozent. Hierfür muss aus dem Roh-Biogas<br />

entsprechend weniger Kohlenstoffdioxid<br />

abgeschieden werden – das spart deutlich<br />

Aufwand und Kosten.<br />

Diese Aufbereitung lässt sich direkt in<br />

einer kleinen, dezentralen Anlage auf dem<br />

Hof des Landwirts umsetzen – beispielsweise<br />

durch Druckwasserwäsche oder durch ein<br />

spezielles Membranverfahren. Anschließend<br />

wird das partiell aufbereitete Biogas vor<br />

Ort gespeichert und vertankt. Damit schließlich<br />

die Motoren der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfahrzeuge mit dem niedrigeren Methangehalt<br />

zurechtkommen, genügt eine einfache<br />

Anpassung.<br />

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