stöhnend nebeneinander und raubten uns küssend den letzten Sauerstoff. Genau in dem Moment, als bei mir das erlösende Ziehen einsetzte, biss Siro mir leicht in die Unterlippe und gab mir damit den Rest. Ich verspannte mich kurz und fiel dann schwer atmend in die Kissen, genau wie der Kleinere neben mir. Ich wurde wach, weil jemand in meinem Zimmer herumtapste und als ich die Augen öffnete, sah ich, dass Siro gerade dabei war sich anzuziehen. „Morgen.“, brummte ich und richtete mich auf, meine Bettdecke verdeckte gerade mal das Nötigste und als der Jüngere mich ansah, starrte er krampfhaft in mein Gesicht. „Hallo.“, antwortete er leise und kniete sich hin, um seine Schuhe zu binden. Mir war es nur recht, dass er ging, dann musste ich nicht versuchen ihn irgendwie los zu werden, ohne dabei allzu unfreundlich zu sein. „Ich…ähm, ich geh dann mal. Bis irgendwann?“, verabschiedete er sich und sah mich fragend an. „Ciao.“ Ich nickte ihm zu und Siro verließ mein Zimmer, ging leise die Treppe nach unten und kurz darauf fiel die Haustür ins Schloss. Entspannt legte ich mich wieder hin und schloss die Augen, nachdem ich festgestellt hatte, dass es eindeutig zu früh zum Aufstehen war. Mit Siro war es eigentlich recht nett gewesen, aber ich wollte es nicht auf eine Wiederholung anlegen, ich schlief nur in den seltensten Fällen mehr als einmal mit der gleichen Person, einfach um zu vermeiden, dass jemand dachte ich würde ihn besonders mögen oder sogar noch eine Beziehung anfangen wollen. „Verdammt was willst du?“ Ich war gerade wieder eingeschlafen, als mein Handy mich wieder aus dem Schlaf riss. Das Telefon befand sich dummerweise in meiner Hosentasche und die Hose lag irgendwo in meinem Zimmer und mein bester Freund rief natürlich nicht nur einmal an, sondern betrieb schon beinahe Telefonterror. Damit begrub er meine Hoffnungen das Klingeln ignorieren zu können und einfach weiter zu schlafen. „Hab ich dich geweckt?“, fragte der Vollidiot tatsächlich überrascht und ich stand kurz davor einfach aufzulegen und mein Handy auszuschalten. „Was glaubst du wohl, warum ich erst nach dem fünften Mal rangegangen und schlecht gelaunt bin?“, maulte ich und schlug mir gedanklich an die Stirn. Wie dämlich konnte ein Mensch eigentlich sein? „Na gut, wie auch immer. Jedenfalls, wie war deine Nacht?“ „Deswegen rufst du an? Wirklich, ist das dein Ernst? Wenn ich dich in die Finger bekomme Zack, dann mach dich auf was gefasst!“, zeterte ich los und konnte es nicht fassen, dass dieser Arsch mich deswegen aus den Federn gerissen hatte. „Kein Grund gleich so auszuflippen! Ich hab gedacht du wärst wach.“, versuchte Zack sich zu verteidigen. „Dann hätte es doch genügt einmal anzurufen! Mein Schlaf ist mir heilig, dass weißt du doch. Aber wenn es dich so brennend interessiert, meine Nacht war ziemlich gut und ich vermute, dass deine es auch war, sonst hättest du nicht angerufen und damit ich mich zumindest noch etwas entspannen kann, bevor ich aufstehen muss, um etwas zu essen, werde ich jetzt auflegen. Wir sehen uns Montag.“ Ich drückte den roten Hörer und warf mein Handy neben mich auf die Matratze. Die Herbstsonne schien hell in mein Zimmer und Schlafen hatte sich für den Morgen auch erledigt. Im Haus hörte ich niemanden, meine Mutter schlief wohl noch, da sie lange
gearbeitet hatte, also stand ich auf und ging leise ins Bad. Eine warme Dusche würde mir jetzt sicher ziemlich gut tun.