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BuV - Business und Vermarktung 2 u. 3 - 2016

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- 11 -<br />

Konjunktur nach dem Brexit<br />

Die arme Unternehmensberatung,<br />

baut auch noch in London<br />

Ulkig war zur Brexit-Entscheidung der Radio-Korrespondent,<br />

der als abschreckendes Beispiel für den drohenden<br />

Brexit eine große Wirtschaft- <strong>und</strong> Unternehmensberatung<br />

nannte, die ihren Hauptsitz gerade für 500<br />

Millionen Euro nach London verlege. Das Geld wäre ja<br />

dann futsch. Ach so? Die arme Unternehmensberatung –<br />

baut auch noch in London. Ja, wo denn sonst?<br />

Als ob sich das Gebäude nicht als Teil eines Immobilien-<br />

Investmentfonds umwandeln ließe <strong>und</strong> mit teurer Miete<br />

tolle Renditen erzielen ließen. Hallo, wir sprechen von<br />

London, nicht von Berlin, wo alles zum Pillepalle-Preis<br />

zu bekommen ist. Da kostet die Halbe Bier noch nicht<br />

überall drei Euro. Dafür ist in London der Blick in einen<br />

Pub hinein schon kostspieliger.<br />

R<strong>und</strong> 700.000! Menschen sollen in London im Finanzdistrikt<br />

arbeiten, so viele wie Frankfurt nicht einmal Einwohner<br />

hat. Der Brexit, so sagen Insider, habe bewirkt,<br />

dass die Börsen nur knapp zwei Wochen nach unten gezockelt<br />

sind, <strong>und</strong> sie haben längst wieder ihren Höchststand<br />

erreicht.<br />

Die Stabilität steht auf der Kippe?<br />

Als nicht so gravierend sieht Bayerns Wirtschaftsminister<br />

Markus Söder jüngst auf einer Veranstaltung des<br />

Clubs der Industrie Ulm/Neu-Ulm den Brexit für die<br />

bayerische Wirtschaft an. Wenn sich der erste Groll in<br />

Brüssel über den EU-Ausstieg der Briten etwas gelegt<br />

habe, werde man mit Sicherheit zu einem praktikablen<br />

Umgang im Sinne der Wirtschaft übergehen. Mit Norwegen<br />

<strong>und</strong> der Schweiz habe man Beispiele, wie es gut,<br />

aber natürlich etwas bürokratischer, funktioniere.<br />

Söder betonte, dass der EU-Ausstieg Großbritanniens<br />

allerdings im Sinne einer stabilen Geldpolitik wenig<br />

zuträglich sei. Jetzt müsse man aufpassen, Staaten, die<br />

Schulden machten, dürften nicht vor denen Vorrang<br />

erhalten, die aufrichtig sparen. „Wir haben jetzt leider<br />

mehr Mittelmeer <strong>und</strong> weniger Nordsee in der EU, da<br />

müssen wir – vor allem als Deutsche – bei der Stabilitätspolitik<br />

sehr auf der Hut sein“, betonte er.<br />

600.000 Fachkräfte raus aus England<br />

Für den Arbeitsmarkt Großbritanniens kann der geplante<br />

Brexit gravierende Folgen haben. Einer internationalen<br />

Arbeitsmarktumfrage der Online-Jobbörse StepStone<br />

zu Folge planen schon jetzt 600.000 Fachkräfte auf<br />

der Insel, ihre berufliche Karriere in einem anderen EU-<br />

Land fortzuführen. StepStone hat für die Studie 40.000<br />

Arbeitnehmer aus Großbritannien, Irland <strong>und</strong> Deutschland<br />

zum Brexit befragt. Besonders deutlich zeigt sich<br />

die Wechselabsicht unter den so genannten Expatriates,<br />

also deutschen Fachkräften, die in den letzten Jahren<br />

für ihren Arbeitgeber in UK im Einsatz waren: Mehr<br />

als die Hälfte von ihnen kann sich vorstellen, die Insel<br />

zu verlassen <strong>und</strong> fast 40 Prozent organisierten bereits<br />

ihren Jobwechsel. Ein Drittel der hochqualifizierten<br />

Briten könne sich vorstellen, ihre berufliche Laufbahn<br />

in einem anderen EU-Land fortzusetzen. 600.000 Briten<br />

planten bereits konkret, den Job zu wechseln. Deutschland<br />

sei mit Abstand das attraktivste Zielland. Damit<br />

hätte der Brexit gar das Potenzial, den Fachkräftemangel<br />

in Deutschland zu lindern, kommentierten Experten.<br />

Wirtschaftlich gewinnt Deutschland eben derzeit immer,<br />

immer noch.<br />

Bayerns Wirtschaftsminister Markus Söder

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