# 09. 2007 k uns t s tiftung μ n rw - Kunststiftung NRW
# 09. 2007 k uns t s tiftung μ n rw - Kunststiftung NRW
# 09. 2007 k uns t s tiftung μ n rw - Kunststiftung NRW
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# <strong>09.</strong><strong>2007</strong><br />
k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong>
Inhalt<br />
<strong>μ</strong> Seite 1<br />
Editorial<br />
<strong>μ</strong> Seite 2<br />
In eigener Sache<br />
<strong>μ</strong> Seite 4<br />
Annette Dabs – FIDENA<br />
<strong>μ</strong> Seite 7<br />
Balthus – Aufgehobene Zeit.<br />
Ausstellung im Museum Ludwig, Köln<br />
<strong>μ</strong> Seite 10<br />
Summer in the City<br />
<strong>μ</strong> Seite 13<br />
Übersetzerpreis – Barbara Kleiner<br />
<strong>μ</strong> Seite 14<br />
Förderprojekte in Auswahl<br />
<strong>μ</strong> Seite 18<br />
Geförderte Publikationen
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 1<br />
Editorial<br />
2006 war für die K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
ein Jahr struktureller Veränderungen.<br />
Das Kuratorium der S<strong>tiftung</strong><br />
hat dies auf seiner letzten Sitzung<br />
am 19. April <strong>2007</strong> zustimmend zur<br />
Kenntnis genommen und die Unterstützung<br />
bei der weiteren Entwicklung<br />
der S<strong>tiftung</strong> zugesichert.<br />
So bilden die Arbeitsbereiche Musik<br />
/ Theater, Tanz und freie Szene<br />
den neuen Fachbereich Musik / Darstellende<br />
Künste, den Prof. Dr.<br />
Hans-Joachim Wagner leitet, begleitet<br />
von Iris Hennig und Tanja<br />
Schmehl. Am 1. Mai <strong>2007</strong> hat Frau<br />
Dr. Barbara Könches den neu gegründeten<br />
Fachbereich Bildende K<strong>uns</strong>t /<br />
Medienk<strong>uns</strong>t übernommen. Sie wird<br />
von Claudia Heuter unterstützt.<br />
Der Fachbereich Literatur wird wie<br />
bisher von Christiane Günther vertreten.<br />
Sabrina Filipic ist die<br />
neue Fachkraft für Ve<strong>rw</strong>altung und<br />
Buchhaltung. Zudem wurde die Kaufmännische<br />
Buchführung und Bilanzierung<br />
eingeführt.<br />
Nun wird die S<strong>tiftung</strong> erneut eine<br />
Profilschärfung ins Visier nehmen:<br />
Mit der Veröffentlichung von Geschäftsberichten<br />
soll die Transparenz<br />
erhöht und zugleich die Institution<br />
und ihre Fördermöglichkeiten<br />
effizienter als bisher kommuniziert<br />
werden; mit dem Aufbau<br />
eines Alumniprogramms soll die<br />
Nachwuchsförderung in einen internationalen<br />
Kontext gestellt und<br />
so neue Handlungsfelder für die<br />
S<strong>tiftung</strong>sarbeit erschlossen wer-<br />
den. Verschiedene Expertenrunden<br />
sollen die aktuellen Schnittstellen<br />
zwischen Kultur, Wirtschaft<br />
und Wissenschaft erkunden, und in<br />
Zusammenarbeit mit der Landesregierung<br />
werden derzeit Fachleute<br />
identifiziert, die Kultur in <strong>NRW</strong><br />
auf ihre überregionale Bedeutung<br />
in den einzelnen Sparten überprüfen<br />
sollen, um Anregungen zu<br />
weitergehendem kulturpolitischem<br />
Handeln zu bekommen. Die S<strong>tiftung</strong><br />
möchte zudem k<strong>uns</strong>tinteressierte<br />
Bürger aus <strong>NRW</strong> und darüber hinaus<br />
für ihre Arbeit gewinnen, um sowohl<br />
die intellektuelle als auch die finanzielle<br />
Seite der Fördermöglichkeiten<br />
zu verstärken.<br />
Dr. Fritz Schaumann<br />
Staatsekretär a. D.<br />
[Präsident]<br />
Regina Wy<strong>rw</strong>oll<br />
[Generalsekretärin]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 2<br />
In eigener Sache<br />
<strong>μ</strong><br />
Im »Monat der Fotografie« in<br />
Krakau, der jedes Jahr im Mai<br />
stattfindet, wird die K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> in einer von Michael Staab<br />
kuratierten Schau sieben junge Fotografen<br />
aus <strong>NRW</strong> vorstellen, die im<br />
Rahmen der Nachwuchsförderung in<br />
den vergangenen Jahren von der<br />
K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong> unterstützt wurden.<br />
An der Ausstellung »Erscheinen<br />
/ Verschwinden – Ein Deutsches<br />
Album«, die im Bunkier Sztuki zu<br />
sehen sein wird, beteiligen sich<br />
folgende Künstler: Anja Bonhof,<br />
Bernhard Fuchs, Thomas Neumann,<br />
Daniel Gustav Cramer, Natalie<br />
Czech, Laurenz Berges und Simone<br />
Nieweg. Eine Typologie, sechs s/w-<br />
Fotos von Fördertürmen, von Bernd<br />
und Hilla Becher wird eine Generationen<br />
übergreifende Verbindung<br />
zur Entwicklung der künstlerischen<br />
Fotografie in Nordrhein-Westfalen<br />
herstellen. Es erscheint ein<br />
deutsch-polnischer Katalog. Die<br />
Ausstellung wird im Herbst in Paris<br />
zu sehen sein.<br />
<strong>μ</strong><br />
Die Gewinnerin des Förderpreises<br />
des »Nam June Paik Award 2006 –<br />
Internationaler Medienk<strong>uns</strong>tpreis<br />
der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong>«, die Kölnerin<br />
Johanna Reich, wird im Herbst<br />
<strong>2007</strong> am Museum für Moderne K<strong>uns</strong>t in<br />
Salvador de Bahia ihr Projekt »Werdet<br />
sie erkennen (you will know<br />
them)«, für das sie ausgezeichnet<br />
wurde, vollenden. Direktorin Solange<br />
Farkas, gleichzeitig Mit-<br />
glied der Nominierungsjury des<br />
Preises, hat sie eingeladen.<br />
<strong>μ</strong><br />
Die Bielefelder Künstlerin<br />
Nicole Schuck, die 2006 ein Nachwuchsstipendium<br />
der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> erhielt, um eine geplante Recherchereise<br />
rund um Island zu<br />
realisieren, erhielt den erstmals<br />
verliehenen »Peter August Böckstiegel«-<br />
Förderk<strong>uns</strong>tpreis des<br />
Böckstiegel Förderkreises, der<br />
sich ausschließlich an Künstler<br />
aus Ostwestfalen-Lippe wendet. Er<br />
ist mit 6.000 € dotiert, zusätzliche<br />
2.500 € sind der damit verbundenen<br />
Ausstellung in der K<strong>uns</strong>thalle<br />
Bielefeld gewidmet.<br />
<strong>μ</strong><br />
Die in Wuppertal lebende weißrussische<br />
Komponistin Oxana Omeltschuk<br />
erhält in diesem Jahr das von<br />
der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong> geförderte<br />
Stipendium für »Experimentelle Musik<br />
und Komposition« der S<strong>tiftung</strong><br />
Künstlerdorf Schöppingen. Das<br />
sechsmonatige Aufenthaltsstipendium<br />
wurde in den vergangenen Jahren<br />
bereits an Komponistinnen und<br />
Komponisten aus Deutschland,<br />
Italien, Argentinien, Südkorea,<br />
Litauen und Spanien vergeben.<br />
Geboren 1975 in Beresa (Weißrussland),<br />
besuchte Oxana Omeltschuk<br />
die staatliche Musikschule in Beresa<br />
mit dem Hauptfach Klavier und<br />
anschließend Musiktheorie und Komposition<br />
am Konservatorium Brest.<br />
Seit 2002 studierte sie in der Kompositionsklasse<br />
von Prof. Johannes<br />
Fritsch an der Hochschule für Musik
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 3<br />
Köln mit anschließendem Eintritt<br />
in die Meisterklasse. Bereits früh<br />
gewann die junge Komponistin Wettwerbe,<br />
darunter im Jahr 2000 den 1.<br />
Preis für Chorkomposition in Weißrussland.<br />
Im Jahr 2006 wurde sie<br />
Preisträgerin des Kölner Bernd-<br />
Alois-Zimmermann-Stipendiums für<br />
Musik. Ihre Werke, z.B. »Canti del<br />
Paradiso« und »Concerto Piccolo«,<br />
werden u.a. im Rahmen des »Romanischen<br />
Sommer« (Köln) und der<br />
»3.Art« (Wuppertal) aufgeführt.<br />
<strong>μ</strong><br />
Oxana Omeltschuk [© Künstlerdorf Schöppingen]<br />
Zur Person<br />
Dr. Barbara Könches ist seit 1. Mai<br />
<strong>2007</strong> neue Fachbereichsleiterin<br />
Bildende K<strong>uns</strong>t / Medienk<strong>uns</strong>t der<br />
K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong>.<br />
Barbara Könches stammt ursprünglich<br />
aus Düsseldorf. Sie studierte<br />
in Trier und Karlsruhe Wirtschaftswissenschaften,K<strong>uns</strong>tgeschichte,<br />
Technikgeschichte und<br />
Philosophie. Im Jahr 2000 promovierte<br />
sie in Philosophie mit einer<br />
Untersuchung über Ethik und Ästhetik<br />
der Werbung. Von 2000 bis 2006<br />
arbeitete sie als Kuratorin am ZKM<br />
(Zentrum für K<strong>uns</strong>t und Medientechnologie),<br />
Karlsruhe. Sie leitete<br />
Dr. Barbara Könches<br />
den Internationalen Medienk<strong>uns</strong>tpreis,<br />
den das ZKM in Kooperation<br />
mit dem Südwestrundfunk, Baden-Baden,<br />
veranstaltete. Außerdem<br />
unterstand ihr die Videosammlung,<br />
sie war Projektleiterin der Reihe<br />
K<strong>uns</strong>t und Philosophie, Programmleiterin<br />
für den Projektraum und<br />
stellvertretende Leiterin des Medienmuseums.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
unternahm sie diverse Vortragsreisen<br />
in Europa und Asien.<br />
Seit 2006 arbeitet sie als freie<br />
Autorin und Kuratorin. Ihre Arbeitsschwerpunkte<br />
sind Ästhetik<br />
und Ethik, Medientheorie sowie<br />
zeitgenössische K<strong>uns</strong>t. Zahlreiche<br />
Publikationen hat sie veröffentlicht:<br />
Barbara Könches und Peter<br />
Weibel (Hrsg.), unSICHTBARes. Algorithmen<br />
als Schnittstellen zwischen<br />
K<strong>uns</strong>t und Wissenschaft. Bern<br />
2005; Barbara Könches, Peter Weibel,<br />
Peter Gente, Jean Baudrillard<br />
und die Künste, Berlin 2005; Barbara<br />
Könches, Stephan von Huene –<br />
Grenzgänger, Grenzverschieber,<br />
Heidelberg 2005. Zudem hat Barbara<br />
Könches eine Reihe von Ausstellungen,<br />
insbesondere im Bereich der<br />
Medien- und Videok<strong>uns</strong>t, sowie zu<br />
Michel Foucault, Gilles Deleuze<br />
und Jean Baudrillard realisiert.
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 4<br />
Annette Dabs, künstlerische<br />
Leiterin und Geschäftsführerin<br />
des »deutschen forum für<br />
figurentheater und puppenspielk<strong>uns</strong>t«<br />
e.V., Bochum,<br />
im Gespräch<br />
■ Wagner: Frau Dabs, das Festival<br />
»FIDENA« – Figurentheater der Nationen<br />
– blickt auf eine erfolgreiche<br />
Arbeit im internationalen Kontext<br />
zurück und ist eines der ältesten<br />
und traditionsreichsten<br />
Festivals im Ruhrgebiet. Aus welcher<br />
Idee heraus ist das Festival<br />
entstanden?<br />
■ Dabs: Es war das Bedürfnis der<br />
Nachkriegszeit nach einer Wieder-<br />
Annäherung an die Nachbarn. Fritz<br />
Wortelmann, Bochumer Theate<strong>rw</strong>issenschaftler<br />
und Verleger, sprach<br />
1958 erstmals Einladungen an Theatergruppen<br />
der europäischen Nachbarländer<br />
aus für eine Woche des<br />
internationalen Puppenspiels und<br />
der Begegnung.<br />
■ Wagner: Die FIDENA ist von Anbeginn<br />
international ausgerichtet.<br />
Gibt es länderspezifische Eigenheiten?<br />
■ Dabs: Es gibt in der Welt natürlich<br />
Unmengen an regionstypischen<br />
Ausformungen des Puppenspiels.<br />
Aber spannend sind auch politisch<br />
bedingte Entwicklungen. Zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts zum Beispiel<br />
wurde das Puppenspiel als Experimentierfeld<br />
der Avantgarde ge-<br />
»Spleen« vom Figurentheater Wilde & Vogel [© Hendrik Mannes]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 5<br />
nutzt. Die experimentelle Vielfalt<br />
endete jedoch in den 30er Jahren.<br />
Die K<strong>uns</strong>tdoktrinen der totalitären<br />
Systeme in Deutschland, Spanien,<br />
Italien und der Sowjetunion spielten<br />
dabei eine wesentliche Rolle.<br />
Im Zuge dieser Entwicklung wurde<br />
unter anderem auch der deutsche<br />
Kasper seiner anarchischen Tradition<br />
beraubt und zu einem pädagogisch-didaktischen<br />
Instrument verbogen.<br />
Oder nehmen wir die unterschiedliche<br />
Entwicklung allein in<br />
Deutschland. In der DDR wurde, wie<br />
in allen osteuropäischen Staaten,<br />
das in Russland hoch entwickelte<br />
Ensemblespiel gepflegt. Noch heute<br />
gibt es in den neuen Bundesländern<br />
(schützenswerte!) Puppenspielensembles,<br />
zum Teil noch als eigene<br />
Sparte an den dortigen Stadttheatern.<br />
■ Wagner: Existieren aktuelle<br />
Strömungen bzw. Neuerungen im Bereich<br />
des Figurentheaters, die Sie<br />
besonders interessant finden?<br />
■ Dabs: In letzter Zeit gibt es<br />
spannende Kooperationen von Künstlern<br />
sowohl innerhalb Deutschlands<br />
als auch mit anderen europäischen<br />
Spielern. Manchmal bewegen sich<br />
solche Produktionen auch zwischen<br />
den Sprachen, die verschiedenen<br />
Sprachen werden zu einem künstlerischen<br />
Ausdrucksmittel. Die Einbindung<br />
von Video und neuen Medien<br />
ist ja nicht mehr neu, hält aber<br />
immer noch Überraschendes bereit.<br />
Ebenso der unbegrenzte Zugriff auf<br />
alle denkbaren Materialien, da<br />
kann es dann schon vorkommen, dass<br />
»Spleen« vom Figurentheater Wilde & Vogel<br />
[© Helmut Pogerth]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 6<br />
der Zuschauer fragt, was das denn<br />
nun noch mit Puppentheater zu tun<br />
habe. Auf der anderen Seite erobern<br />
gerade Pulcinella, Kasper, Punch<br />
und Konsorten mit jungen, gutausgebildeten<br />
Spielern ihr Terrain<br />
wieder zurück. Und in Deutschland<br />
wird momentan sehr viel mit Live-<br />
Musik gearbeitet, das gefällt mir<br />
sehr, und das wird man auch bei der<br />
diesjährigen FIDENA, vom 12.-<br />
17.<strong>09.</strong><strong>2007</strong> in Bochum, erleben können.<br />
■ Wagner: Das Programm der FIDENA<br />
war in der Vergangenheit stets ein<br />
Programm für Kinder und E<strong>rw</strong>achsene.<br />
Hat das Figurentheater in der<br />
Vergangenheit spezifische Formen<br />
für unterschiedliche Rezipientengruppen<br />
entwickelt?<br />
■ Dabs: Dass in <strong>uns</strong>eren Kindervorstellungen<br />
so viele begeisterte<br />
E<strong>rw</strong>achsene sitzen, spricht für die<br />
häufig sehr hohe künstlerische<br />
Qualität der Vorstellungen für<br />
Kinder, für ungewöhnliche Dramaturgien<br />
oder formale Lösungen. Das<br />
Figurentheater ist auch Vorreiter<br />
im Angebot für ganz kleine Kinder<br />
bis drei Jahren. Hier bedarf es einer<br />
immens intensiven Auseinandersetzung<br />
mit dem Potential und den<br />
Bedürfnissen von Kleinkindern. Davon<br />
haben wir in den letzten Jahren<br />
immer wieder herausragende Beispiele<br />
gezeigt. Bezeichnende<strong>rw</strong>eise<br />
muss man diese Produktionen in<br />
Deutschland immer noch verteidigen.<br />
In Skandinavien, Italien und<br />
Frankreich weiß man längst um ihre<br />
Bedeutung.<br />
■ Wagner: Worin liegen die Besonderheiten<br />
der FIDENA <strong>2007</strong>? Gibt<br />
es Projekte, die Ihnen besonders am<br />
Herz liegen?<br />
■ Dabs: In diesem Jahr konzentrieren<br />
wir <strong>uns</strong> ausnahmsweise einmal<br />
ausschließlich auf die aktuelle<br />
deutsche Figurentheaterszene. Das<br />
Puppentheater Halle arbeitet seit<br />
Jahren auf höchstem Niveau, da<br />
kommt mit Lars Frank und Ines Heinrich<br />
ein »Dreamteam« und spielt einen<br />
tollen »König Drosselbart«.<br />
Sehr freue ich mich auch auf die<br />
Aufführung der »Zauberflöte« von<br />
Thalias Kompagnons in Kooperation<br />
mit dem ensemble KONTRASTE aus<br />
Nürnberg und dem wunderbaren Countertenor<br />
Daniel Gloger.<br />
■ Wagner: Sie planen parallel zu<br />
den Veranstaltungen auch ein Symposium.<br />
Welche Themen werden Sie<br />
dort bearbeiten und mit welchem<br />
Ziel?<br />
■ Dabs: Während der Arbeit in der<br />
Festivalkommission wurde deutlich,<br />
dass es in <strong>uns</strong>erer Sparte eigentlich<br />
keine Gelegenheit für intensiveren<br />
inhaltlichen Austausch von<br />
Festivalleitern gibt. Und dann haben<br />
wir vor drei Jahren das erste<br />
internationale Treffen in Bochum<br />
organisiert. Diesmal wird das Thema<br />
»Verantwortung« im Mittelpunkt<br />
stehen.<br />
■ www.fidena.de
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 7<br />
Balthus – Aufgehobene Zeit.<br />
Gemälde und Zeichnungen 1932<br />
bis 1960<br />
(18.8.–4.11.07 im Museum Ludwig,<br />
Köln)<br />
Man Ray, Balthus, 1933<br />
[© Adam Rzepka, Paris, <strong>2007</strong> / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Köln wird die erste Einzelausstellung<br />
des französischen Malers Balthus<br />
(Balthasar Klossowski,<br />
29.02.1908-18.02.2001) in Deutschland<br />
zeigen. Mit herausragenden<br />
Gemälden und Zeichnungen präsentiert<br />
das Museum Ludwig das Werk<br />
des als Sonderling geltenden<br />
Künstlers, der mit altmeisterlichen<br />
Maltechniken arbeitete und<br />
zeitgenössischen Tendenzen distanziert<br />
gegenüber stand. Er selbst<br />
beschrieb seine Malerei als »zeitlosen<br />
Realismus«, französische<br />
Kritiker bezeichneten Balthus auch<br />
als »Sigmund Freud der Malerei.«<br />
Trotz der deutschen Herkunft des<br />
Künstlers sind seine Gemälde in<br />
Deutschland wenig bekannt und in<br />
keiner öffentlichen Sammlung. Nach<br />
Edward Hopper und Salvador Dalí<br />
führt das Museum Ludwig damit die<br />
Reihe monographischer Ausstellungen<br />
großer Maler des 20. Jahrhunderts<br />
fort.<br />
■ www.museenkoeln.de/museumludwig/<br />
Porträt eines jungen Mädchens (Antoinette), 1936<br />
[© The Art Institute of Chicago / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
»You needn’t have touched me«, 1933-35<br />
[© Marc Vaux, Paris / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 8<br />
Die Morgentoilette der Cathy, 1933<br />
[© bpk, Berlin, <strong>2007</strong> / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Lelia Caetani, 1935<br />
[© The Metropolitan Museum of Art, 2006 /<br />
VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Das Gebirge, 1937<br />
[© The Metropolitan Museum of Art, 1986 /<br />
VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Die Kinder Blanchard, 1937<br />
[© bpk, Berlin, <strong>2007</strong> / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Träumende Thérèse, 1938<br />
[© The Metropolitan Museum of Art, 1988,<br />
Foto: Malcolm Varon / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Die Patience, 1943<br />
[© The Art Institute of Chicago / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 9<br />
Joan Miró und seine Tochter Dolorès, 1937-38<br />
[© Digital Image, The Museum of Modern Art, New York /<br />
Scala, Florence, 2006 / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Der Traum II, 1956-57 [© VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]<br />
Die Straße, 1933<br />
[© Digital Image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence, 2006 / VG Bild-K<strong>uns</strong>t <strong>2007</strong>]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 10<br />
Summer in the City<br />
Im documenta-Sommer <strong>2007</strong>, der große<br />
Mengen internationaler Besucher<br />
nach Kassel bringen wird, haben<br />
sich drei Städte in Nordrhein-<br />
Westfalen mit finanzieller Unterstützung<br />
der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
aufgemacht, Ausstellungen zur<br />
K<strong>uns</strong>t im öffentlichen Raum zu präsentieren.<br />
Sie alle werden, so<br />
hofft man, am Besucherstrom teilhaben.<br />
<strong>μ</strong><br />
skulptur projekte münster <strong>2007</strong><br />
(17.6.- 30.9.<strong>2007</strong> in Münster)<br />
Die ganz besondere Aufmerksamkeit<br />
der internationalen K<strong>uns</strong>twelt verspricht<br />
die nunmehr vierte Auflage<br />
der skulptur projekte münster, die<br />
nur alle 10 Jahre stattfinden und<br />
einen ganz herausragenden Beitrag<br />
zur K<strong>uns</strong>t außerhalb der Museen,<br />
K<strong>uns</strong>thallen und Galerien geleistet<br />
haben. Träger sind der Landschaftsverband<br />
Westfalen-Lippe und<br />
die Stadt Münster, kuratiert wird<br />
die Schau von Kasper König, Brigitte<br />
Franzen und Carina Plath. Auch<br />
die diesjährige Ausgabe, an der 35<br />
Künstler aus aller Welt beteiligt<br />
sind und die durch ein intensives<br />
Vermittlungsprogramm ergänzt wird,<br />
lässt die architektonisch eher<br />
traditionell erscheinende Stadt<br />
Münster einmal mehr unter ganz<br />
neuen Gesichtspunkten erlebbar<br />
werden. Unter den 35 eingeladenen<br />
Künstlern sind Pawel Althammer,<br />
Guillaume Bijl, Hans-Peter Feld-<br />
Guillaume Bijls Modell zur Inszenierung einer archäologischen<br />
Stätte: Guillaume Bijls versunkener<br />
Turm »Sorry« [© skulptur projekte münster 07]<br />
Spatenstich für das Projekt von Guillaume Bijl<br />
[© Roman Mensing /skulptur projekte münster 07]<br />
Computerentwurf zum Projekt von Hans-Peter Feldmann<br />
[© skulptur projekte münster 07]<br />
Durch die Positionierung eines Wohnwagens an wechselnden<br />
Orten in Münster entwickelt Michael Asher einen<br />
gleichbleibenden Rahmen für eine jeweils neue<br />
Sicht auf die Stadt.<br />
[© Rudolf Wakonigg /skulptur projekte münster 07]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 11<br />
Zeichnung von Annette Wehrmann zu „»Wellness Star«<br />
für skulptur projekte münster 07<br />
[Skizze der Künstlerin ]<br />
mann, Isa Genzken, Mike Kelly, Deimantes<br />
Narkevicius, Andreas Siekmann<br />
und Silke Wagner. Ihre neuen<br />
Arbeiten, über das Stadtgebiet<br />
verteilt, können den ganzen Sommer<br />
insbesondere auch mit dem (kostenlosen)<br />
Fahrrad erkundet werden.<br />
Sie ergänzen eine ganze Reihe von<br />
Werken aus den vergangenen Projekten,<br />
die angekauft und restauriert<br />
worden sind. Die Stadt Münster ist<br />
damit nicht nur ein Freiluftmuseum<br />
der besonderen Art, sondern repräsentiert<br />
wie keine andere Stadt<br />
weltweit mit qualitativ herausragenden<br />
K<strong>uns</strong>twerken die Geschichte<br />
der internationalen K<strong>uns</strong>t im öffentlichen<br />
Raum seit 1977.<br />
■ www.skulptur-projekte.de<br />
<strong>μ</strong><br />
Tatort Paderborn – Irdische<br />
Macht und Himmlische Mächte<br />
(17.5.- 2.9.<strong>2007</strong>)<br />
Von Mai bis September steht Paderborn<br />
im Mittelpunkt künstlerischer<br />
Recherche, die Innenstadt ist in<br />
einen K<strong>uns</strong>traum ve<strong>rw</strong>andelt – in der<br />
bisher mit zeitgenössischer K<strong>uns</strong>t<br />
nur wenig bekannten Stadt ein muti-<br />
ges Unterfangen. Zwölf international<br />
tätige Künstler haben die ve<strong>rw</strong>obenen<br />
Spuren geistlicher und<br />
weltlicher Autorität untersucht<br />
und rücken die Stadt Paderborn in<br />
den Mittelpunkt künstlerischer Recherche.<br />
Die Komplexität dieses<br />
Ortes mit seinen vielfachen historischen<br />
Aufladungen lässt die<br />
Stadt an den Paderquellen zu einem<br />
Kristallisationspunkt zwischen den<br />
Welten werden. Die K<strong>uns</strong>tschau, die<br />
im Zweijahresrhythmus wiederholt<br />
werden soll, nimmt also Ambivalenzen<br />
in den Blick. Kuratorin ist<br />
Ingrid Raschke-Struwe.<br />
■ www.tatort-paderborn.de<br />
<strong>μ</strong><br />
Sicht Weisen<br />
K<strong>uns</strong>t auf der Talachse<br />
(25.3.- 23.9.<strong>2007</strong> in Wuppertal)<br />
Cornelia Parker, »Mood Train«, <strong>2007</strong><br />
[© Medienzentrum Wuppertal, Antje Zeis-Loi]<br />
Schon seit Ende März eröffnet, zu<br />
sehen bis Ende September, leistet<br />
Wuppertal seinen Beitrag zur K<strong>uns</strong>t<br />
im öffentlichen Raum. Fünf international<br />
renommierte Künstler waren<br />
eingeladen, die außergewöhnliche<br />
topografische, städtebauliche<br />
sowie soziale Situation der Stadt<br />
Wuppertal zu erkunden und mit
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 12<br />
Harald Klingelhöller, »WHY POP«, <strong>2007</strong><br />
[© Medienzentrum Wuppertal, Antje Zeis-Loi]<br />
Robert Elfgen, »My Home Is My Castle«, <strong>2007</strong><br />
[© Medienzentrum Wuppertal, Antje Zeis-Loi]<br />
Tony Cragg, »I’m Alive«, 2005<br />
[© Medienzentrum Wuppertal, Antje Zeis-Loi]<br />
Ina Weber, »Wartehäuschen«, <strong>2007</strong><br />
[© Medienzentrum Wuppertal, Antje Zeis-Loi]<br />
künstlerischen Projekten im öffentlichen<br />
Raum auf die vorgefundenen<br />
Gegebenheiten zu reagieren.<br />
Kuratiert wurde das Projekt von<br />
Ulrike Groos und Peter Gorschlüter.<br />
Die ausgewählten Positionen<br />
umfassen ein breites Spektrum<br />
künstlerischer Strategien: Skulpturen,<br />
soziale Interaktionen, Erkundungen<br />
des Stadtraums und seiner<br />
Geschichte sowie installative<br />
Eingriffe in die Umgebung. Dabei<br />
verbindet die Auswahl der Künstlerinnen<br />
und Künstler fundierte<br />
Ortskenntnis – Tony Cragg und Harald<br />
Klingelhöller – mit der Sicht<br />
von außen auf die Stadt – Robert<br />
Elfgen, Cornelia Parker und Ina Weber.<br />
■ www.sichtweisen-wuppertal.de
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 13<br />
Übersetzerpreis der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> <strong>2007</strong><br />
Der Übersetzerpreis der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> wird im Jahr <strong>2007</strong> an die<br />
Übersetzerin Barbara Kleiner aus<br />
München vergeben. Die K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> verleiht den renommierten<br />
Preis, der mit 25.000 € zu den<br />
höchstdotierten Auszeichnungen für<br />
literarische Übersetzer im<br />
deutschsprachigen Raum gehört, in<br />
Zusammenarbeit mit dem Europäischen<br />
Übersetzer-Kollegium Straelen.<br />
Am 20. Juni <strong>2007</strong> wird der<br />
Preis deshalb in einem Festakt in<br />
Straelen an Frau Kleiner überreicht.<br />
Dr. Barbara Kleiner<br />
Die diesjährige Ehrung würdigt eine<br />
herausragende literarische<br />
Übersetzung aus dem Italienischen<br />
ins Deutsche. Dr. Barbara Kleiner<br />
erhält die Auszeichnung für ihre<br />
Übersetzung von Ippolito Nievos<br />
Werk »Bekenntnisse eines Italieners«<br />
(Manesse Verlag, 2005);<br />
gleichzeitig wird das Gesamtwerk<br />
der Übersetzerin ausgezeichnet.<br />
Die Begründung der Jury:<br />
Vielstimmigkeit wiederzugeben ist<br />
eine Aufgabe, der sich viele Über-<br />
setzer gegenübersehen. Barbara<br />
Kleiner hat sie in beeindruckender<br />
Weise zu meistern gewusst. Ihre<br />
neue, erstmals vollständige Übersetzung<br />
des klassischen Romans aus<br />
dem 19. Jahrhundert »Bekenntnisse<br />
eines Italieners« von Ippolito<br />
Nievo unterscheidet souverän zwischen<br />
Liebesgeschichte und politischem<br />
Essay, Reiseerzählung und<br />
Zeitpanorama. Was Nievo über eine<br />
seiner Figuren sagt, gilt auch für<br />
diese Übersetzung: Sie ist »so lebhaft,<br />
so liebenswürdig und viel-<br />
seitig, dass man nur wenigen mit<br />
ebensolchem Vergnügen lauscht« wie<br />
dieser.<br />
Der Jury gehören an: Gertraude<br />
Krueger, Denis Scheck, Dr. Hubert<br />
Spiegel, Peter Urban-Halle; Giovanna<br />
Waeckerlin-Induni.<br />
Kurzbiographie: Geboren 1952, Studium<br />
der Komparatistik, Germanistik<br />
und Romanistik; 1979 Promotion<br />
über die Proust-Übersetzungen von<br />
Benjamin/Hessel. Neun Jahre Italienaufenthalt<br />
(Sardinien, Mailand).<br />
1980 Beginn der Tätigkeit<br />
als Übersetzerin aus dem Italienischen:<br />
Ernesto de Martino, Primo<br />
Levi, Massimo Bontempelli u.a.<br />
Elio Vittorinis »Die rote Nelke«<br />
wurde Auftakt zu einer Reihe von<br />
Neuübersetzungen moderner Klassiker;<br />
im Herbst <strong>2007</strong> wird »Ein Leben«<br />
von Italo Svevo erscheinen.<br />
■ www.k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong>n<strong>rw</strong>.de<br />
■ www.euk-straelen.de
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 14<br />
Förderprojekte in Auswahl<br />
<strong>μ</strong> Bildende K<strong>uns</strong>t<br />
Ausstellung<br />
»Magdalena Jetelová: Der Neue Raum«<br />
K<strong>uns</strong>thalle Recklinghausen<br />
6.5.- 22.7.<strong>2007</strong><br />
Die diesjährige Ausstellung im<br />
Rahmen der Ruhrfestspiele Recklinghausen<br />
ist der Künstlerin Magdalena<br />
Jetelová gewidmet. Nach<br />
Künstlern wie Henry Moore, Per Kirkeby,<br />
Ben Willikens oder Konrad<br />
Klapheck vertritt sie nun die Bildende<br />
K<strong>uns</strong>t bei den Festspielen<br />
<strong>2007</strong> durch einen spannungsvollen<br />
Dialog mit den räumlichen Gegebenheiten<br />
der K<strong>uns</strong>thalle Recklinghausen:<br />
u.a. hinterfragt sie die Solidität<br />
dieses »K<strong>uns</strong>tbunkers«, indem<br />
sie das Erdgeschoss flutet und in<br />
die Wassermassen hinein Texte projiziert,<br />
die bei leichter Wellenbewegung<br />
unleserlich werden.<br />
■ www.k<strong>uns</strong>thalle-recklinghausen.de<br />
Ausstellung<br />
»Ewald Mataré in Salzburg«<br />
Dommuseum zu Salzburg<br />
11.5.- 28.10.<strong>2007</strong><br />
Der Bildhauer Ewald Mataré, Lehrer<br />
von Joseph Beuys, schuf 1956-1958,<br />
neben Toni Schneider-Manzell und<br />
Giacomo Manzù, eine der drei Bronzetüren<br />
des Salzburger Domes. 1957<br />
unterrichtete er an der Internationalen<br />
Sommerakademie. Die Ausstellung<br />
beschäftigt sich mit der<br />
Tätigkeit Ewald Matarés in Salz-<br />
burg und gibt einen kurzen Überblick<br />
über sein Werk, das in Österreich<br />
wenig bekannt ist.<br />
■ www.kirchen.net/dommuseum/<br />
Ausstellung<br />
»Chuck Close. Paintings 1968-2006«<br />
Ludwig Forum Aachen<br />
26.5.- 2.9.<strong>2007</strong><br />
Die akzentuierte Werkschau des<br />
amerikanischen Fotorealisten Chuck<br />
Close (*1940) umfasst ca. 25 großformatige<br />
Arbeiten in Öl, Acryl und<br />
Graphit aus allen Werkphasen dieses<br />
namentlich durch seine Portraits<br />
zu Weltruhm gelangten<br />
Künstlers. Die Ausstellung ent-<br />
stand in Zusammenarbeit mit dem Museo<br />
Nacional Centro de Arte Reina<br />
Sofia in Madrid. Nach der umfangreichenFranz-Gertsch-Retrospektive<br />
2006 wird nun mit Chuck Close<br />
ein weiterer zentraler Baustein<br />
der Aachener Sammlung in einen<br />
größeren Kontext gestellt.<br />
■ www.ludwigforum.de<br />
<strong>μ</strong> Musik<br />
»Moers-Festival«<br />
Konzertreihe »the morning«<br />
Moers, 25.- 28.05.<strong>2007</strong><br />
Während im vergangenen Jahr Musiker<br />
aus Beirut, Wien und dem Rheinland<br />
bei den morgendlichen Projekten<br />
zu Gast waren, hat es Pfingsten<br />
<strong>2007</strong> die Städte Peking, Trondheim/Oslo<br />
und Köln/Berlin getroffen.<br />
Die Mitwirkenden sind u.a. TIE<br />
GUAN YIN, Klaus Holm, Espen Rei-
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 15<br />
nertsen, Sven Hahne und Matthias<br />
Muche.<br />
■ www.moersfestival.de<br />
Moers-Festival »the morning«<br />
[© Moers-Festival]<br />
»Zeitinsel« Jean Sibelius<br />
Konzerthaus Dortmund<br />
18.- 22.<strong>09.</strong><strong>2007</strong><br />
Die erste von insgesamt drei »Zeitinseln«<br />
im September <strong>2007</strong> widmet<br />
das KONZERTHAUS DORTMUND Jean Sibelius.<br />
In einer Dortmunder Erstaufführung<br />
wird das großartige<br />
finnische Nationalepos »Kullervo«<br />
erklingen. Weiterhin sind zu hören:<br />
die »Finlandia«, die 2. Sinfonie,<br />
das Violinkonzert mit Julian<br />
Rachlin und dem Gewandhausorchester,<br />
sowie ausgesuchte Kammermusik,<br />
darunter ein Klavierabend<br />
des finnischen Pianisten Antti<br />
Siirala.<br />
■ www.konzerthaus-dortmund.de<br />
Jean Sibelius [© Aho & Soldan]<br />
<strong>μ</strong> Theater<br />
A Midsummernight’s Dream (Ein Sommernachtstraum)<br />
Im Rahmen des »Shakespeare-Festivals<br />
<strong>2007</strong>«<br />
Globe Neuss, 12./13.06.<strong>2007</strong><br />
Castle Theatre Gyula - »A Midsummernight’s Dream«<br />
[Fotos: Company]<br />
Im letzten Sommer haben die fünf<br />
bestehenden Shakespeare-Festivals<br />
Europas Bath (GB), Craiowa (RU),<br />
Gdansk (PL), Gyula (HU) und Neuss<br />
das European Shakespeare Festival<br />
Network gegründet, um zukünftig<br />
intensiver zusammen zu arbeiten.<br />
Erstes Ergebnis ist die Einladung<br />
an das Schlosstheater im ungarischen<br />
Gyula. Dort ist in Kooperation<br />
mit dem Neuen Theater Budapest<br />
ein »Sommernachtstraum« entstanden,<br />
der in einer Inszenierung von<br />
Szergej Maszlobojscsikov und unter<br />
Mitwirkung vieler führender ungarischer<br />
Schauspieler bereits über<br />
Ungarn hinaus Lobeshymnen geerntet
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 16<br />
hat und nun seine Deutschlandpremiere<br />
in Neuss feiert.<br />
■ www.shakespeare-festival.de<br />
360° Internationales Theaterfestival<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
Bielefeld, 3.- 26.8.<strong>2007</strong><br />
Teatre Cinema - »Albert Lux«<br />
[© Theaterlabor Bielefeld]<br />
Pal Frenak - »Frisson von der Cie«<br />
[Foto: Tamas Leko]<br />
Wie gewohnt ist der Bereich Tanztheater<br />
mit hochkarätigen Künstlern<br />
und Compagnien vertreten. Ein<br />
Höhepunkt des Festivals ist die<br />
»Lange Prager Nacht«. Weiterhin zu<br />
Gast sind zum Beispiel das Kölner<br />
a.tonal Theater mit seinem preisgekrönten<br />
Stück »wualitzaaa«, einer<br />
Komposition aus Gedichten von<br />
Ernst Jandl und das polnische Bewegungstheater<br />
Teatr Cinema, welches<br />
wegen seines eigenwilligen poetischen<br />
Stiles zu den wichtigsten Impulsgebern<br />
in der polnischen Theaterszene<br />
der letzten Jahre zählt.<br />
Außerdem werden erstmals Produktionen<br />
freier Theater aus der Region<br />
auf dem Festival präsentiert.<br />
Der international renommierte Bielefelder<br />
Tänzer und Choreograph<br />
Tchekpo Dan Agbetou wird eine Choreographie<br />
zeigen und das Volxtheater<br />
der Theate<strong>rw</strong>erkstatt Bethel<br />
ist mit seiner viel beachteten Inszenierung<br />
»Metamorphosen« zu<br />
Gast.<br />
■ www.theaterlabor.de<br />
THEATERTREFFEN der 30. Duisburger<br />
Akzente »NORMAL« 6.- 28.5.<strong>2007</strong><br />
Mit den Münchner Kammerspielen,<br />
dem Schauspielhaus Zürich und der<br />
Schaubühne am Lehniner Platz Berlin<br />
sind drei überregional bedeutende<br />
Häuser mit Inszenierungen<br />
namhafter Regisseure in Duisburg<br />
zu Gast.<br />
■ www.duisburg.de/news/<br />
»Der Gott des Gemetzels« [Foto: Matthias Horn]<br />
»Hedda Gabler« [© Duisburger Akzente]
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 17<br />
<strong>μ</strong> Tanz<br />
Ruhrfestspiele Recklinghausen:<br />
SONNTAGS-ABSCHIED 1.- 3.6.<strong>2007</strong><br />
Welturaufführung<br />
Ballett von Angelin Preljocaj<br />
Musik von Karlheinz Stockhausen<br />
»SONNTAGS-ABSCHIED«<br />
[© Ruhrfestspiele Recklinghausen]<br />
2005 und 2006 begeisterte Preljocaj<br />
in Recklinghausen mit klassischen<br />
Stoffen. Nun zeigt er neben<br />
der Weltpremiere SONNTAGS-ABSCHIED<br />
im ersten Teil des Abends den bezaubernden<br />
Pas de deux Centaures<br />
(Musik: Ligeti) und die poetische<br />
Choreographie Annonciation (zu Vivaldis<br />
»Magnificat«). Für diese<br />
Choreographie erhielt Preljocaj<br />
1997 den renommierten Bessie-Award<br />
(New York Dance & Performance Production)<br />
als beste amerikanische<br />
Tanzproduktion der Saison.<br />
■ www.ruhrfestspiele.de<br />
TanzSPUR <strong>2007</strong><br />
Hagen, Schwerte, Dortmund,<br />
27.4.- 15.6.<strong>2007</strong><br />
2004 schlossen sich die drei Tanzfestivals<br />
in Hagen, Schwerte und<br />
Dortmund zu einer TanzSPUR zusammen,<br />
um dem Tanz den Raum zu geben,<br />
den er verdient. Auf diese Weise<br />
konnten die Festivals nicht nur in-<br />
haltlich weiter entwickelt werden,<br />
sondern auch das östliche Ruhrgebiet<br />
als Tanzregion gestärkt werden.<br />
15 Produktionen, verteilt<br />
über den Sommer, an drei Spielorten,<br />
präsentieren die Vielfältigkeit<br />
der aktuellen zeitgenössischen<br />
Tanzszene - und die Vielfalt der<br />
östlichen Region des Ruhrgebiet,<br />
die den formulierten Anspruch <strong>uns</strong>eres<br />
Landes als »Tanzland Nordrhein-Westfalen«<br />
ernst nimmt.<br />
■ www.rohrmeisterei-schwerte.de<br />
■ www.tanzraeume-hagen.de<br />
■ www.akku-dortmund.de<br />
<strong>μ</strong> Literatur<br />
Wege durch das Land <strong>2007</strong> in<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
»Wenn wir nicht singen, spielen und<br />
tanzen könnten, wenn wir einander<br />
nicht Geschichten erzählen und von<br />
der Welt berichten könnten, dann<br />
würden wir nie die Welt begreifen<br />
und würde die Welt auch nie sich<br />
selbst durch <strong>uns</strong> begreifen können.«<br />
Inger Christensen<br />
Kaisersaal, Schloss Corvey<br />
[© Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe]<br />
Vom 19. Mai bis 4. August <strong>2007</strong> ve<strong>rw</strong>andelt<br />
sich Ostwestfalen-Lippe
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 18<br />
wieder in eine Landschaft voller<br />
Poesie. In Lesungen der besten<br />
Schauspieler und international renommierter<br />
Schriftsteller, mit auf<br />
das Literaturprogramm bezogenen<br />
Konzerten wird die Geschichte einer<br />
Landschaft und ihre Sprache erkundet:<br />
Kontinuitäten und Brüche,<br />
Sehnsüchte und Abgründe. Wie sich<br />
K<strong>uns</strong>t und Poesie gegenseitig inspirieren,<br />
ist auf Gut Böckel, im<br />
Botta-Bau und Gräflichen Driburg<br />
zu erleben. Von Landschaft als<br />
Schauplatz von Märchen und Tragödien<br />
ist im Gut Nottbeck, Schloss<br />
Wehrden und Sommertheater Detmold<br />
zu hören. Von irdischer und göttlicher<br />
Liebe erfährt man im Kloster<br />
Dalheim und Schloss Corvey. Das<br />
Antlitz des Menschen, gespiegelt<br />
in Land- und Stadtansichten, bestimmt<br />
das Programm im Lokschuppen<br />
Altenbeken, Orangerie Rheda, Bethel<br />
und Wewelsburg. In lange poetische<br />
Sommernächte führen die<br />
Veranstaltungen auf den Gutssitzen<br />
Renkhausen und Geissel sowie im<br />
Schloss Wendlinghausen.<br />
■ www.literaturbuero-detmold.de<br />
Geförderte Publikationen<br />
in Auswahl<br />
<strong>μ</strong><br />
›Denkmäler zur Rheinischen<br />
Musikgeschichte‹<br />
hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft<br />
für rheinische Musikgeschichte,<br />
eine wissenschaftliche Notenpublikation<br />
Seit fünf Jahren erscheint die von<br />
der Arbeitsgemeinschaft für rheinische<br />
Musikgeschichte e.V. (Vorsitz:<br />
Dr. Robert von Zahn, Generalsekretär<br />
des Landesmusikrates <strong>NRW</strong>)<br />
herausgegebene Reihe „Denkmäler<br />
zur Rheinischen Musikgeschichte“<br />
im Verlag Dohr. Das neu eingeführte<br />
hohe Editions-Niveau wurde schon<br />
2003 auf der Frankfurter Musikmesse<br />
mit der Zuerkennung eines Deutschen<br />
Musikeditionspreises „Best<br />
Edition“ in der Kategorie „Wissenschaftliche<br />
Notenpublikationen“<br />
für den Band Burgmüller, Streichquartette,<br />
ausgezeichnet. Trotz des<br />
tradierten Reihentitels ("Denkmäler")<br />
legen Herausgeber und Verlag<br />
Wert auf eine Kombination von wissenschaftlicher<br />
Editionsqualität<br />
und praktischer Ve<strong>rw</strong>ertbarkeit. So<br />
erscheinen zu den Partiturbänden<br />
jeweils Einzelstimmen als praktische<br />
Ausgaben. Die K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> fördert durch einen Projektkostenzuschuss<br />
folgende in <strong>2007</strong><br />
zur Publikation kommenden Bände:<br />
Band 26: Johann Wilhelm Wilms<br />
(1772-1847): Klavie<strong>rw</strong>erke Vol. II<br />
Notenband mit CD (Oliver Drechsel,<br />
Pianoforte), hrsg. von Oliver
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 19<br />
Drechsel; DRM-26<br />
Band 27: Hermann Schroeder (1904-<br />
1984): Streichquartette Nr. 4 und 5<br />
Partitur, hrsg. von Rainer Mohrs;<br />
DRM 27<br />
Band 27a: Hermann Schroeder (1904-<br />
1984): Streichquartette Nr. 4 und 5<br />
Stimmenset (V1, V2, Va, Vc),<br />
hrsg. von Rainer Mohrs; DRM 27a<br />
Band 28: Johann Wilhelm Wilms<br />
(1772-1847): Streichquartette<br />
Partitur, hrsg. von Christian Vitalis;<br />
DRM 28a<br />
Band 28a: Johann Wilhelm Wilms<br />
(1772-1847): Streichquartette<br />
Stimmenset (V1, V2, Va, Vc), hrsg.<br />
von Christian Vitalis; DRM 28a<br />
■ www.dohr.de/edition_dohr/DRM.htm<br />
<strong>μ</strong> CD-Veröffentlichung<br />
›Robert Schumann: Späte Klavie<strong>rw</strong>erke‹<br />
Tobias Koch, Pianoforte<br />
auf ursprünglichen Instrumenten<br />
GENUIN Musikproduktion, Leipzig<br />
(GEN 86062)<br />
■ www.genuin.de<br />
■ www.tobiaskoch.eu<br />
[GENUIN Musikproduktion, Leipzig]<br />
Literatur<br />
<strong>μ</strong><br />
Johann Christoph Maass/Michael<br />
Zöllner (Hg.): ›Imaginäres Museum.<br />
Eine literarische K<strong>uns</strong>tsammlung ‹<br />
Tropen Verlag <strong>2007</strong><br />
ISBN: 978-3-932170-80-5<br />
Im Imaginären Museum sind die<br />
schönsten, überraschendsten und<br />
spannendsten Geschichten über<br />
K<strong>uns</strong>twerke vereint, die es nur in<br />
der Welt der Literatur gibt. Zu den<br />
ausstellenden Wortmalern gehören<br />
u.a. Jorge Luis Borges, Albert Camus,<br />
Wolfgang Hildesheimer, Siri<br />
Hustvedt, Jonathan Lethem, H. P.<br />
Lovecraft, George Perec und Oscar<br />
Wilde. Daniel Kehlmann hat den<br />
Rundgang als Erster gemacht und<br />
seine Eindrücke im Vo<strong>rw</strong>ort festgehalten.<br />
■ www.tropen-verlag.de<br />
<strong>μ</strong><br />
Roswitha Haring:<br />
›Das halbe Leben‹<br />
Erzählungen, Meridiane. Ammann<br />
Verlag <strong>2007</strong><br />
ISBN 978-3-250-60102-9<br />
»Alles ist teuer, jedes <strong>uns</strong>erer<br />
Kinder kostet <strong>uns</strong> ein Auto. Ich bin<br />
noch nicht alt genug für ein ganzes<br />
Auto, ich bin vielleicht nur die<br />
Räder und die Türen.«<br />
Was ihre Geschichten so bestechend<br />
macht, ist die Mischung aus Poesie,<br />
Genauigkeit und eine subtile Beobachtungsgabe.<br />
Es geht darum, ein Stück deutscher<br />
Vergangenheit spürbar zu machen,<br />
und um eine Heimat, in der Vertrau-
# 9 – <strong>2007</strong> k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong> 20<br />
en und Verstörung nicht voneinander<br />
zu trennen sind.<br />
Roswitha Haring, geboren 1960 in<br />
Leipzig, studierte Kultu<strong>rw</strong>issenschaft.<br />
Im Frühjahr 2003 erschien<br />
im Ammann Verlag ihre Novelle »Ein<br />
Bett aus Schnee«, wofür sie den Aspekte-Preis<br />
des ZDF für das beste<br />
Debüt des Jahres erhielt. Roswitha<br />
Haring lebt heute in Köln.<br />
<strong>μ</strong><br />
[Amman Verlag, Zürich]<br />
Heinz Czechowski: ›Die Pole der<br />
Erinnerung. Autobiographie‹<br />
Grupello Verlag 2006<br />
ISBN: 3-89978-046-9<br />
Von seiner Kindheit im Dresdner<br />
Stadtviertel »Wilder Mann«, in das<br />
der Krieg langsam einsickert, berichtet<br />
Heinz Czechowski ebenso<br />
lakonisch wie illusionslos von einer<br />
Schriftstellerkarriere, die<br />
sich im steten Widerstreit zur politischen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Wirklichkeit entwickelt. Czechowski<br />
erzählt hier mit einer fast radikalen<br />
Subjektivität von den Beschädigungen,<br />
die die Geschichte<br />
ihm zugefügt hat, und legt ein be-<br />
eindruckendes autobiographisches<br />
Bekenntnis vor.<br />
Czechowski erhielt u.a. den Heinrich-Heine-Preis<br />
(1977) und den<br />
Heinrich-Mann-Preis der DDR<br />
(1984).<br />
■ www.grupello.de<br />
<strong>μ</strong><br />
Frank M. Raddatz (Hg.):<br />
›Brecht frisst Brecht. Neues Episches<br />
Theater im 21. Jahrhundert‹<br />
Henschel Verlag <strong>2007</strong><br />
ISBN: 978-3-89487-566-4<br />
Wofür steht Brecht heute? Der Dramaturg<br />
und Journalist Frank M. Raddatz<br />
hat die wichtigsten Künstler<br />
und Philosophen der Republik gefragt,<br />
welche Bedeutung Brecht für<br />
ihre Arbeit hat: Heiner Goebbels,<br />
Boris Groys, Friedrich Kittler,<br />
Armin Petras, René Pollesch, Hans-<br />
Jürgen Syberberg, Theodoros Terzopoulos,<br />
Samuel Weber u. a.<br />
Frank M. Raddatz arbeitete als Dramaturg<br />
in Hannover, Köln, Stuttgart<br />
und Düsseldorf und ist Mitglied<br />
im Beirat von Theater der<br />
Zeit und des Cultural Identity and<br />
Development Committee/UNESCO des<br />
internationalen Theaterinstituts.<br />
Er promovierte über Heiner Müller<br />
und gab die Bücher »Zur Lage der<br />
Nation« und »Jenseits der Nation«<br />
gemeinsam mit Heiner Müller heraus.<br />
■ www.seemann-henschel.de
■ Impressum: Herausgegeben von der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong> || Verantwortlich:<br />
Regina Wy<strong>rw</strong>oll || Grafische Gestaltung: LMN Berlin || Druck: Ley + Wiegand,<br />
Wuppertal || Nachdruck nur mit Genehmigung || Die fachbezogenen Ansprech-<br />
partner in der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong>; Vorstand: Dr. Fritz Schaumann, Präsident,<br />
Regina Wy<strong>rw</strong>oll, Generalsekretärin || Assistenz des Vorstandes: Stefanie<br />
Nöcker || Office Management: Ruth Becker || Bildende K<strong>uns</strong>t/ Medienk<strong>uns</strong>t:<br />
Dr. Barbara Könches [Leitung], Claudia Heuter || Musik / Darstellende Küns-<br />
te: Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner [Leitung], Iris Hennig, Tanja Schmehl ||<br />
Literatur, Presse: Christiane Günther || Ve<strong>rw</strong>altung: Sabrina Filipic ||<br />
Informationen über das Kuratorium der K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong>, die Satzung und<br />
Förderrichtlinien finden Sie im Internet: www.k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong>n<strong>rw</strong>.de || K<strong>uns</strong>t-<br />
s<strong>tiftung</strong> <strong>NRW</strong> | Roßstraße 133 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/6 50 40 70 | Fax:<br />
0211/6 50 40777 | E-mail: info@K<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong><strong>NRW</strong>.de<br />
ISSN 1863–8791
k<strong>uns</strong>ts<strong>tiftung</strong> <strong>μ</strong> n<strong>rw</strong><br />
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