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zds#44

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1978<br />

BÜRGERWEIDE<br />

10 Hektar große Veranstaltungsfläche zwischen Hauptbahnhof<br />

und Bürgerpark, die zum Stadtteil Findorff gehört<br />

2016<br />

2016<br />

Recherche & Text: Jan Zier<br />

Fotos: Landesinstitut für Schule (1978), Kay Michalak (2016)<br />

Zahl der Stellplätze, gerundet: 2.800<br />

Preis des Tagestickets für ein Auto, in Euro: 5<br />

Länge der 2012 verlegten Aluminium-Erdkabel,<br />

in Kilometern: 98<br />

Menge der bei der letzten Sanierung<br />

bewegten Erde, in Kubikmetern: 20.000<br />

Leistung der Elektrik für den Freimarkt,<br />

in Megawatt: 11<br />

Zahl der BesucherInnen auf dem Freimarkt pro<br />

Jahr, in Millionen, gerundet: 4<br />

Erster Nachweis eines freien Marktes<br />

in Bremen: 1035<br />

Zahl der Imbissbuden auf dem<br />

Freimarkt (2016): 129<br />

Höhe des Riesenkettenkarussells, in Metern: 55<br />

Zahl der BesucherInnen beim Sechs-Tage-<br />

Rennen, pro Jahr, gerundet: 65.000<br />

Länge der Bahn des Sechs-Tage-Rennens,<br />

in Metern: 166,66<br />

Rundenrekord beim Sechs-Tage-Rennen,<br />

in Sekunden: 8,812<br />

Preis eines Tagestickets für das Sechs-Tage-<br />

Rennen am Samstag, in Euro: 25,80<br />

Preis einer Dauerkarte für das Sechs-Tage-<br />

Rennen, in Euro: 59<br />

Tagesgage beim ersten Sechs-Tage-Rennen 1910,<br />

in Mark: 90<br />

Einweihung der Stadthalle: 1964<br />

Spitzname der Stadthalle: Bojahneum<br />

Baukosten der Stadthalle, in Millionen Mark: 27<br />

Kosten der Modernisierung 2004/2005,<br />

in Millionen Euro: 50<br />

Länge der Stadthalle, in Metern: 77<br />

Höhe der Stadthalle, in Metern: 20<br />

Zahl der Plätze in der ÖVB-Arena,<br />

insgesamt: 14.000<br />

Zahl der Sitzplätze auf den 6 Rängen: 8.000<br />

Zahl der Logen in der ÖVB-Arena: 7<br />

Eröffnung der Eislaufhalle<br />

auf der Bürgerweide: 1983<br />

Abriss der Eislaufhalle auf der Bürgerweide: 1993<br />

Wie das damals alles anfing, mit der Bürgerweide,<br />

ist nicht so ganz klar. Die gerne kolportierte Legende<br />

erzählt, ein „Krüppel“ soll an einem Tag diese<br />

Fläche umrundet und damit ihre Größe bestimmt<br />

haben. Der Kopf zwischen den Füßen des Bremer<br />

Rolands wird genau diesem behinderten Mitbürger<br />

zugeschrieben. Seit dem 15. Jahrhundert hieß<br />

es, Gräfin Emma von Lesum habe der Kirche –<br />

oder den BremerInnen selbst – eben jene Fläche<br />

geschenkt; wieder anderen Erzählungen zufolge<br />

soll sie den BürgerInnen lediglich gestattet haben,<br />

dieses Land als Weide zu nutzen. Tatsache ist, dass<br />

Erzbischof Hartwig I. die Grenze der Weide 1159<br />

bestätigt hat und sie eine Allmendefläche war –<br />

also gemeinschaftliches Eigentum. Die genauen<br />

Grenzen waren jedoch weiter strittig und auch<br />

Grund für eine Revolte im Jahre 1532.<br />

Bis zum 19. Jahrhundert diente die Bürgerweide<br />

vor allem als Weidefläche: Jeder Bürger konnte<br />

zwei bis vier Kühe hierhertreiben. Zu diesem<br />

Zweck wurden bis zu 1.000 Kühe und einige Pferde<br />

aus dem Herdentor zu der früher noch weit vor<br />

der Stadtmauer liegenden Bürgerweide gebracht.<br />

Die Grenzen fixierten sich im Laufe der Jahre vom<br />

Weidedamm bis zum Kuhgraben – wo heute die<br />

Parkallee verläuft – sowie von der Straße an der<br />

Weide bis zur Kleinen Wümme.<br />

Schon im 18. Jahrhundert begann man, die<br />

Bürgerweide auch anderweitig zu nutzen: Soldaten<br />

übten hier, 1863 entstand ein Schießplatz, 1882<br />

ein Schlachthof, und von 1813 bis 1875 lag hier der<br />

Herdentorfriedhof. Eine Turnhalle weist ab 1859<br />

auf sportliche Nutzungen hin, die Gasanstalt (1854-<br />

1898) auf den heute noch dort ansässigen Energieversorger.<br />

Der Bedarf an Weiden nahm eh ab: 1863<br />

grasten hier nur noch 73 Kühe, und drei Jahre später<br />

wurde schon der Bürgerpark angelegt.<br />

Auch für den Nahverkehr wurde die Bürgerweide<br />

zusehends wichtiger: Von 1873 bis 1889<br />

stand hier der Venloer Bahnhof, von 1900 bis 1956<br />

die Endhaltestelle der Kleinbahn nach Tarmstedt,<br />

auch als „Jan Reiners“ bekannt. Deren Bahnhof<br />

wurde 1960 für die Stadthalle abgerissen. Und der<br />

Freimarkt? Den gibt es zwar schon seit 1035, aber<br />

er ist oft umgezogen. Auf die Bürgerweide kam das<br />

Volksfest erst unter den Nazis, 1934.

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