PT-Magazin_01_2017
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>7<br />
Folgen der EZB-Politik und der Regulierung<br />
der Banken: Herkömmliche Geldanlagen<br />
mit auskömmlichen Zinssätzen werden<br />
Mangelware. Kreditvergaben an<br />
Unternehmen sind rückläufig.<br />
Minuszinsen und Filialschließungen verändern die Bankenwelt<br />
Wirtschaft<br />
34<br />
Die EZB-Politik und die strenge<br />
Regulierung des Kreditgeschäftes<br />
und der Anlageberatung hinterlassen<br />
bei den Bankinstituten deutliche<br />
Spuren. Die Nachrichtenlage verdeutlicht,<br />
auf was sich die Kunden und Anleger<br />
bei den Banken einstellen müssen. Bei<br />
den Volks- und Raiffeisenbanken drohen<br />
einem Zeitungsbericht zufolge in den<br />
kommenden Jahren etwa 2.000 Zweigstellen<br />
wegzufallen. Auch bei Großbanken<br />
und Sparkassen drohen zahlreiche<br />
Filialschließungen.<br />
Nachdem bereits die Skatbank und<br />
die Commerzbank für höhere Einlagen<br />
Minuszinsen für das unterhaltene<br />
Guthaben in Rechnung stellen, folgte<br />
auch eine genossenschaftliche Bank aus<br />
Oberbayern diesem Schritt. Die Raiffeisenbank<br />
Gmund am Tegernsee wird<br />
für Beträge von mehr als 100.000 Euro<br />
auf dem Girokonto oder dem Tagesgeld-Konto<br />
ein „Verwahr-Entgelt“ von<br />
0,4 Prozent erheben. Dieser Schritt ist<br />
kaufmännisch und rechnerisch gesehen<br />
plausibel nachvollziehbar. Banken zahlen<br />
selbst 0,4 Prozent, wenn sie überschüssige<br />
Einlagen über Nacht bei der<br />
Europäischen Zentralbank (EZB) parken.<br />
Auch die DZ Bank, das Spitzeninstitut der<br />
Volks- und Raiffeisenbanken, verlangt<br />
von den angeschlossenen Instituten<br />
dafür Zinsen. Bisher haben Banken diese<br />
Strafzinsen nur an institutionelle Anleger<br />
und Firmenkunden weitergereicht.<br />
Diese Entwicklung wird sich wohl auch<br />
in der Zukunft fortsetzen.<br />
© fotomek / Fotolia<br />
Unter dieser Entwicklung leidet<br />
auch die Beratung und Betreuung von<br />
Anlegern und kreditnachfragenden<br />
Unternehmen. Der gewohnte Kundenberater<br />
vor Ort wird künftig nicht mehr<br />
zur Verfügung stehen. Und die früher<br />
gerne genutzten Geldanlageformen<br />
wie Festgelder, Tagesgelder und Spareinlagen<br />
leiden zunehmend an „Zinsschwund“.