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umgänglicher Typ. Danach hatte er mir erzählt, dass er verheiratet sei und ein<br />
Spielproblem hätte. An diesem Abend hatte er die Collegerücklage seiner Tochter<br />
verspielt. Da ich ihm einen gangbaren Ausweg aufgezeigt hatte, beschloss er das Geld<br />
zurückzuholen. Ich habe ihm dann nicht einfach die Chips in die Hand gedrückt. Ich bin<br />
mit ihm zur Bank gefahren habe das Geld selbst einbezahlt und dabei zugesehen, wie er<br />
eine Sperrung des Kontos veranlasst hat. Auf dieses Geld würde nur zugegriffen werden<br />
können, wenn seine Frau und seine volljährige Tochter dafür unterschreiben. Als nächstes<br />
habe ich ihn an einem Zentrum für Suchtkranke abgesetzt. Sein Ausflug in die<br />
homosexuelle Welt hatte ihn wohl aufgerüttelt. Es hat ihm mit Sicherheit Spaß gemacht,<br />
aber er verabscheute den Gedanken an die Untreue seiner Frau gegenüber. Das war’s<br />
dann zwischen uns.“<br />
Sehr erstaunt betrachtete Dwayne sein Gegenüber. Ihn dem hübschen, androgynen<br />
Kerlchen steckte mehr Herz als er gedacht hatte. Da wollte er noch ein bisschen<br />
nachbohren.<br />
Aufmerksam sah sich Phil nach der Kellnerin um. Als sie zu ihm herüber sah winkte er<br />
ihr kurz. Aus seiner Hosentasche zog er seinen Geldbeutel und entnahm ihm zwanzig<br />
Dollar. Lächelnd reichte er ihn der jungen Frau und erklärte: „Schreiben Sie das Essen<br />
bitte auf fünf null drei, auf Phillip Lamb.“<br />
Mit gerunzelter Stirn wartete Dwayne bis die Kellnerin abzog: „Du musst nicht mein<br />
Essen bezahlen.“<br />
Ein Lächeln enthüllte Phils blitzende Zähne: „Du bist mein Date und es ist mir ein<br />
Vergnügen und ein Bedürfnis zu bezahlen. Wenn du dafür eine Gegenleistung erbringen<br />
willst, genügt ein Kuss.“<br />
Grinsend lehnte sich nun Dwayne zurück und meinte: „Teurer Kuss!“<br />
Zwinkernd erklärte Phil: „Auf den Treuhandkonto für das Studium waren damals<br />
zweihunderttausend Dollar.“<br />
Erst blinzelte der Ex-Cop geschockte, dann gluckste er: „Dann ist der Kuss ein wahres<br />
Schnäppchen. Was machen wir jetzt?“<br />
Mit dem Kinn deutete Phil auf Dwaynes Bein und erkundigte sich: „Wie sieht es mit<br />
Tanzen aus?“ Sollte er es mit seiner Verletzung nicht können, würde ihm schon etwas<br />
anderes einfallen.<br />
„Kein Problem solange ich zwischendurch Pausen mache“, erklärte Dwayne lächelnd.<br />
Mit Ike war er früher öfter Tanzen, doch es wurde immer weniger, bis sie zum Schluss fast<br />
nichts mehr miteinander unternahmen. Mal sehen wie gut sich Phil führen ließ. Mit Ike<br />
war es immer ein Kampf gewesen, denn dieser ordnete sich nicht gerne unter.<br />
Dwayne erhob sich zügig, umrundete den Tisch und zog aufmerksam Phils Stuhl<br />
zurück. Wieder gingen sie schräg hintereinander zwischen den Tischen hindurch und<br />
wieder lag die große kräftige Hand warm im Rücken des Profispielers.<br />
Der Ballsaal wirkte wie eine Ameisenkolonie. Bunte Lichter blitzten über die<br />
stuckverzierte Decke. Die Band spielte moderne Tanzmusik, bot für jeden Geschmack und<br />
jede Tanzrichtung etwas. Am Rand standen einige Tische und Stühle, doch jeder Platz war<br />
belegt. Direkt neben der Tür befand sich eine Garderobe, die heute aber nur spärlich<br />
genutzt wurde. Doch Phil beschloss, dass Dwayne sich nicht quälen brauchte. Schnell