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Lehrstellen_Burgenland_2017

Lehrstellen in Burgenland und Wien

Lehrstellen in Burgenland und Wien

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Redaktion: Was war dein schlimmstes<br />

Erlebnis?<br />

Rudolf Bricko: Bei der Reparatur eines<br />

Autos, rutschte mir der Schraubenzieher<br />

ab und ich ruinierte den<br />

Kühler. Ich hatte richtig Angst und<br />

zitterte, doch mein Lehrmeister beruhigte<br />

mich und wir reparierten<br />

den Schaden wieder, ohne dass es<br />

weitere Konsequenzen gehabt hätte.<br />

Redaktion: Wie ging deine Ausbildung<br />

voran, wann kamst du auf die<br />

Idee, den Meister zu machen?<br />

Rudolf Bricko: Ich kam sehr bald auf<br />

die Idee Meister zu werden, denn<br />

ich wollte vorwärts kommen, mehr<br />

verdienen und Karriere machen.<br />

Ich wollte in der Abendschule die<br />

Meisterprüfung machen und suchte<br />

daher einen Job in Wien. Damals<br />

war BMW mein Favorit, habe mich<br />

dort auch beworben und erhielt<br />

die Antwort, dass bei BMW Schicht<br />

gearbeitet werde (was es heute<br />

auch nicht mehr gibt). Eine Schichtarbeit<br />

ließ sich aber mit meinen<br />

Wünschen die Schule zu besuchen<br />

nicht vereinbaren. Durch meinen<br />

Wunsch auch die Meisterschule<br />

zu besuchen, wurde mir aber eine<br />

Stelle in einer anderen Tochterfirma<br />

angeboten.<br />

Redaktion: Wie schnell hattest du<br />

einen Job als Werkstättenleiter und<br />

welche Aufgaben hattest du zu erledigen.<br />

Rudolf Bricko: Unmittelbar nach<br />

meiner Meisterprüfung, gerade<br />

mal 24 Jahre alt, bewarb ich mich<br />

als Niederlassungsleiter in einem<br />

Klagenfurter Betrieb. Natürlich<br />

war ich der Geschäftsleitung für einen<br />

Job als Niederlassungsleiter zu<br />

jung. Doch aufgrund meiner guten<br />

Leistungen in Wien bot man mir die<br />

Position als Werkstättenmeister an.<br />

In späterer Folge wurde ich Werkstätten-<br />

und Betriebsleiter.<br />

Ich war zuständig für die Lehrlingsausbildung,<br />

die gesamte Mitarbeiterführung,<br />

für Mechaniker,<br />

Spengler und Lackierer, die Arbeitsüberwachung<br />

in der Werkstätte,<br />

die Umsatzverantwortlichkeit, sowie<br />

auch die Garantieabwicklung<br />

und Reparaturan-<br />

nahme. In<br />

meiner<br />

gesamten<br />

Laufbahn<br />

habe ich ca.<br />

60 Lehrlinge<br />

ausgebildet.<br />

Redaktion:<br />

Du warst<br />

auch bei<br />

Testfahrten dabei, was genau wird<br />

da gemacht, getestet?<br />

Rudolf Bricko: Ich war bei Testfahrten<br />

in Portugal, Italien und<br />

Schweden, aber auch in Österreich.<br />

Es wurden Fahrzeugvergleiche gemacht<br />

und getestet wurde, Straßenlage,<br />

Motorleistung, Geräusche,<br />

Lenkverhalten usw. Anhand von<br />

den Auswertungen werden Fahrzeuge<br />

in der Serie verbessert.<br />

Redaktion: Soviel ich weiß, warst du<br />

auch einmal für Ferrari zuständig,<br />

kannst du uns<br />

ein wenig Einblick<br />

in die Welt<br />

der Ferrari geben?<br />

Wie fährt<br />

sich so ein Ferrari?<br />

Was ist so<br />

faszinierend an<br />

diesem Auto?<br />

Karriereportrait Kfz Technik<br />

Rudolf Bricko:<br />

Ferrari macht eigentlich der Motor<br />

aus. Da wir in der Werkstätte auch<br />

Ferrari reparierten, durfte nur ich<br />

als Werkstättenleiter Probefahrten<br />

durchführen. Die Beschleunigung<br />

in jedem Gang gibt dir das Gefühl<br />

wie bei einem Flugzeugstart. Die<br />

höchste Geschwindigkeit, die ich jemals<br />

mit einem Ferrari Testa Rossa<br />

gefahren bin und die ich mir noch<br />

zugetraut habe, waren 270 km. Bei<br />

Schulungen direkt bei Ferrari hatten<br />

wir die Möglichkeit mit Personen<br />

aus dem Formel 1 Rennteam über<br />

verschiedene technische Details zu<br />

diskutieren. Im Werk von Ferrari<br />

waren ca. 36 Personen nur für die<br />

Formel 1 Technik zuständig.<br />

.<br />

Redaktion: Wenn du noch einmal<br />

von vorne beginnen müsstest, würdest<br />

du denselben Weg noch einmal<br />

gehen oder würdest du heute<br />

vieles anders machen? Was rätst du<br />

jungen Menschen?<br />

Rudolf Bricko: Natürlich würde ich<br />

diesen Weg noch einmal gehen,<br />

denn die Karrierechancen sind<br />

gut. Ich würde den interessierten<br />

Jugendlichen raten, die sich für<br />

KFZ-Technik interessieren, einmal<br />

eine Schnupperlehre zu absolvieren<br />

um sich selbst einen Eindruck zu<br />

verschaffen.<br />

Aber das trifft auch für alle anderen<br />

Berufe zu. Mit ein wenig Ehrgeiz<br />

stehen alle Türen für eine erfolgreiche<br />

Berufslauf<br />

Redaktion: Vielen Dank für das Interview.<br />

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