mit ausschreibung german open 2012 - Erste Westernreiter Union ...
mit ausschreibung german open 2012 - Erste Westernreiter Union ...
mit ausschreibung german open 2012 - Erste Westernreiter Union ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8<br />
sicherheit<br />
Sicherheit im Pferdestall:<br />
Risiken erkennen –<br />
Gefahren minimieren<br />
Die meisten Unfälle passieren nicht beim Reiten, sondern im Stall.<br />
Während der Reiter durch Huftritte gefährdet ist, bestehen auch<br />
für das Pferd etliche Gefahren in seinem Lebensraum, die durch falsche<br />
Bauausführungen, Leichtsinn im Umgang <strong>mit</strong> dem Pferd oder<br />
einfach nur Unwissenheit gegeben sind. Verletzungen sind nicht immer<br />
zu vermeiden, ein Restrisiko besteht grundsätzlich, doch dieses<br />
sollte durch umsichtiges Handeln und Beseitigung von Gefahrenquellen<br />
minimiert werden.<br />
Text und Fotos von Renate Ettl Enge Stallgassen, schmale und zu<br />
Um Verletzungsrisiken auf ein Mindestmaß<br />
zu reduzieren, müssen Gefahrenquellen<br />
erst einmal als solche erkannt werden.<br />
Gewohnheit und Routine sind die größten Feinde<br />
der Vorsicht, man sieht die Gefahren nicht<br />
mehr, wenn lange nichts passiert ist. Diese Form<br />
der „Betriebsblindheit“ kann jedoch irgendwann<br />
zu einem tragischen Unfall führen, der<br />
erst dann den Tatendrang auslöst, die Gefahrenquelle<br />
zu beseitigen.<br />
„Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“<br />
hat schon Großmutter gewarnt. Deshalb gilt<br />
es gerade im Umgang <strong>mit</strong> Tieren und speziell<br />
Pferden, immer „safe“ zu bleiben und Risiken<br />
keinen Vorschub zu gewähren. Dies fängt natürlich<br />
bei der Erziehung des Pferdes und dem<br />
allgemeinen Umgang an, sollte aber auch die<br />
Gegebenheiten im Stall <strong>mit</strong> einbeziehen.<br />
■ Übertriebener Sicherheitsgedanke?<br />
Diskussionspunkte um sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen<br />
und übertriebene Vorsicht wird es<br />
stets geben, letztendlich muss natürlich jeder<br />
für sich entscheiden, welche Sicherheitsaspekte<br />
man für zweckmäßig erachtet. So scheiden sich<br />
immer wieder die Geister, ob beim Führen eines<br />
Pferdes Handschuhe getragen werden sollten,<br />
um Brandblasen zu vermeiden, die ein durch die<br />
Hand gezogener Führstrick schnell verursachen<br />
kann, wenn das Pferd doch einmal erschrecken<br />
und wegspringen sollte. Ein leidiges Thema ist<br />
auch die Diskussion um das Tragen eines Reithelms<br />
und gegebenenfalls einer Schutzweste<br />
beim Reiten. Viele <strong>Westernreiter</strong> erachten diese<br />
Maßnahme als unnötig, insbesondere bei<br />
gut ausgebildeten, also sicheren Pferden. Doch<br />
auch das sicherste Pferd ist nunmal ein Tier, das<br />
dennoch jederzeit seinen Instinkten gemäß er-<br />
WESTERNREITER – Juli <strong>2012</strong><br />
tiefe Türen und Tore bergen<br />
möglichen Verletzungsgefahren.<br />
schrecken kann. Unfälle lassen sich nicht immer<br />
vermeiden, weder durch die beste Ausbildung,<br />
noch durch entsprechendes Equipment. Aber<br />
das Risiko von Unfällen und deren Folgen lassen<br />
sich durchaus minimieren. Darum können<br />
Sicherheitsmaßnahmen – beim Reiten, im Umgang<br />
und im Stall – nur begrüßt werden.<br />
Reiter, die sich schwere Kopfverletzungen zugezogen<br />
haben, weil sie ohne Helm geritten und<br />
gestürzt sind, sind durch diesen Unfall sensibilisiert.<br />
Sie sind die ersten, die zukünftig niemals<br />
mehr ohne Helm reiten würden. Pferdebesitzer,<br />
deren Pferde in zu weiten Boxengitterstäben<br />
hängengeblieben sind und sich dabei schwer<br />
verletzt haben, werden ihre Pferde in keine Box<br />
<strong>mit</strong> zu weiten Gitterstäben mehr einquartieren.<br />
Muss erst immer etwas passieren, bevor Sicherheitsvorkehrungen<br />
getroffen werden? Hat man<br />
die Befürchtung, als „Hasenfuß“ oder „Angsthase“<br />
bezeichnet zu werden, wenn man auf<br />
„Nummer Sicher“ gehen will? Hat Vorbildfunktion<br />
keine Lobby mehr in unserer Gesellschaft?<br />
Fragen, über die man nachdenken sollte.<br />
Wer Sicherheitsmaßnahmen für übertrieben<br />
hält, hat noch keinen schweren Unfall gesehen<br />
oder selbst erlebt. Das sei auch niemandem zu<br />
wünschen, doch sollte der gesunde Menschenverstand<br />
ausreichen, um den Sinn von Sicherheitsmaßnahmen<br />
zu erkennen. Oft jedoch erkennt<br />
man Gefahrenquellen im Stall nicht, weil<br />
eben noch nie etwas passiert ist. Deshalb sollte<br />
man sich immer wieder aufs Neue besinnen und<br />
stets umsichtig bleiben.<br />
■ Kleine Ursache – große Folgen<br />
Der „Klassiker“ für Verletzungen im Stallbereich<br />
sind spitze Gegenstände in Boxen oder<br />
im Auslauf der Pferde. Hervorstehende Nägel