unser beste Seit'n | 28/2011 - Kultiwirte
unser beste Seit'n | 28/2011 - Kultiwirte
unser beste Seit'n | 28/2011 - Kultiwirte
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Guad & blau<br />
Im alten Markt Gutau dreht sich alles ums Färben – vor allem<br />
rund ums erste Mai-Wochenende. Kulinarisch aber ist hier das<br />
ganze Jahr was los, auch wenn nicht grad Färbermarkt ist.<br />
Am Anfang war das Ge grill te:<br />
AAls Als Eduard Priemets hofer<br />
Asenior im Jahr 1980 sein<br />
neues Gasthaus eröffnet am Ortsrand<br />
von Gutau, da ist es noch<br />
nicht selbstverständlich, dass man<br />
zum Essen ins Wirtshaus geht.<br />
Gut Essen – das kann man auch<br />
bei Edi junior. Er hat beim Gegrillten<br />
ein paar Klassiker auf der<br />
Karte belassen. Traditionell gekocht<br />
wird am Mittwoch beim<br />
Schnitzeltag oder am Sonntag, wo<br />
immer ein Braten aus dem Rohr<br />
kommt.<br />
Sonst aber ist die Küche leichter<br />
geworden, mit viel frischen Zutaten<br />
und einer Karte, die alle vier<br />
Wochen wechselt. Da gibts jetzt<br />
im Frühling Bärlauch und Süßwasserfische<br />
– Saibling und Lachsforellen<br />
zum Beispiel von der<br />
Familie Haider im Aisttal. Es folgen<br />
Bio-Lamm von der Familie<br />
Fürhammer, Kaninchen und Kitz.<br />
Zum Beispiel als geschmortes<br />
Kaninchen mit Bärlauch oder<br />
Milchkitz gebacken mit Reis,<br />
Erdäpfelpofesen und grünem<br />
Salat.<br />
Nach den Osterschmankerln<br />
gehts zum Färbermarkt – heuer<br />
am Sonntag, dem 1. Mai. Da<br />
haben die sieben Gutauer Färber-<br />
wirte sich die Arbeit aufgeteilt.<br />
Der Edi kocht an zwei Stationen –<br />
daheim im Wirtshaus und droben<br />
im Markt – Kalbsbeuschel,<br />
gegrillten Schweinsschopf und<br />
Kässpätzle.<br />
Denn à la carte wär am Färbermarkt<br />
nicht viel zu gewinnen –<br />
etliche tausend Besucherinnen<br />
und Besucher schauen sich an,<br />
was Blaudrucker, Leinenweber<br />
und Kunsthandwerker zu bieten<br />
haben.<br />
Gleich nach dem Färbermarkt<br />
ist der Edi wieder gut für Ent deckungen<br />
– einmal traditionell<br />
bei den Mühlviertler Kernlandspezialitäten,<br />
dann wieder<br />
neu mit einem regionalen Über -<br />
Zweierlei vom Gutauer<br />
Maibock, mit Sauerkirschen<br />
gefüllte Kartoffelbuchteln<br />
– dazu glacierte<br />
gelbe Rüben-Schleifen und<br />
Kohlsprossenblätter<br />
Zutaten für sechs Personen<br />
÷1 Rehschulter (zirka 1,4 kg)<br />
÷ Salz, weißer Pfeffer, Wildgewürz,<br />
Öl zum Braten<br />
÷ 3 Esslöffel Butter<br />
÷ 300 g Zwiebeln, gewürfelt<br />
÷100 g Staudensellerie,<br />
ge würfelt<br />
÷ 2 Lorbeerblätter<br />
÷500 ml Wildfond<br />
÷ 2 Esslöffel Tomatenmark<br />
÷1 Esslöffel Mehl<br />
÷500 ml roter Portwein<br />
÷ 300 ml Rotwein<br />
÷ 4 Esslöffel Preiselbeeren<br />
Für das Rehkarree<br />
1 Rehrückenhälfte, mit<br />
Knochen pariert, Salz, Pfeffer,<br />
Öl zum Anbraten<br />
Für die Buchteln<br />
÷125 g Milch<br />
÷ 40 g Germ<br />
raschungsmenü oder mit einer<br />
Portion internationalem Touch<br />
bei den italienischen Wochen.<br />
÷120 g Butter<br />
÷1 Ei<br />
÷125 g griffiges Mehl<br />
÷ 250 g mehlige Kartoffeln<br />
÷100 g Sauerkirschen<br />
÷ 2 junge gelbe Rüben<br />
÷ 4 Stück Kohlsprossen<br />
÷ Butter zum Anschwitzen<br />
In seinen Lehr- und Wanderjahren<br />
ist Edi vom Linzer Theatercasino<br />
über die „Drei Husaren“ in<br />
Zubereitung<br />
Gewürzte Rehschulter in Öl anbraten,<br />
aus der Pfanne nehmen,<br />
Gemüse in Butter rösten, Tomatenmark<br />
zufügen, mit Rot- und<br />
Portwein ablöschen, Wildfond<br />
beifügen. Rehschulter wieder beigeben<br />
und bei 180° C zirka zwei-<br />
Wien zum Hangar 7 in Salzburg<br />
gezogen. Dazu fünf Saisonen<br />
Oktoberfest und etliche Winter<br />
in Obertauern.<br />
Bei der Arbeit am Oktoberfest<br />
hat er auch seine Freundin Martina<br />
kennengelernt – eine gebürtige<br />
Lungauerin. Sie sorgt zusammen<br />
mit Edi’s Eltern in Gutau für<br />
familiäre Wirtshauskultur.<br />
Und auch wenns jetzt erst Frühling<br />
ist – so richtig berühmt ist<br />
das Gasthaus „Zum Edi“ für seine<br />
Fohlenwochen Ende September,<br />
Anfang Oktober und für die<br />
Gansl-, Enten- und Wildwochen,<br />
die bis Anfang Dezember dauern.<br />
Gründe für einen Besuch in<br />
Gutau gibts genug. Und Sehenswertes<br />
auch: Der Färbermarkt<br />
ist heuer am Sonntag, 1. Mai von<br />
8.30 bis 17 Uhr.<br />
Das Färbermuseum ist von Mai<br />
bis Oktober geöffnet – Führungen<br />
Mittwoch 10 und 11 Uhr, Freitag<br />
15 und 16 Uhr, jeden ersten Sonntag<br />
im Monat 14 und 15 Uhr.<br />
Gegen Voranmeldung auch jederzeit<br />
außerhalb der Öffnungszeiten:<br />
Telefon 0 676 / 685 49 83,<br />
faerbermuseum@aon.at.<br />
Auskünfte gibt gern auch das<br />
Gemeindeamt Gutau – Telefon<br />
0 79 46 / 62 55-30.<br />
Dort erfahren Sie auch mehr<br />
zum Vogelkundeweg Gutau – der<br />
beginnt gleich gegenüber dem<br />
Färbermuseum.<br />
Landgasthaus „Zum Edi“ e. U.<br />
Eduard Priemetshofer<br />
St. Oswalder Straße 3<br />
4293 Gutau<br />
T 0 79 46 / 63 02<br />
zum-edi@aon.at<br />
www.zum-edi.eu<br />
RT Mo (ab 14 Uhr) + Di<br />
einhalb Stunden garen, hin<br />
und wieder wenden, und übergießen.<br />
Dann Schulter herausnehmen,<br />
Sauce passieren,<br />
Preiselbeeren dazugeben und<br />
auf die gewünschte Konsistenz<br />
ein kochen.<br />
In der Zwischenzeit den Rehrücken<br />
mit Salz und Pfeffer<br />
würzen, in Öl anbraten und<br />
zirka zwölf Minuten bei 120° C<br />
braten; rasten lassen, dann in<br />
Butter bräunen.<br />
Für die Buchteln ein Dampfl<br />
aus Milch, Germ und Ei herstellen,<br />
rasten lassen, Mehl und<br />
Kartoffeln beimengen, rasten<br />
lassen, danach mit den gehackten<br />
Sauerkirschen füllen. Bei<br />
180° C zirka zehn Minuten in<br />
einer gebutterten Dariolform<br />
backen.<br />
Die gelben Rüben schälen,<br />
danach mit den Gemüseschäler<br />
Schleifen abzeihen und in<br />
Butter braten. Von den Kohlsprossen<br />
die Blätter abziehen,<br />
kurz blanchieren und zu den<br />
gelben Rüben geben.<br />
<strong>unser</strong> <strong>beste</strong>Seit’n www.kultiwirte.at 3