unser beste Seit'n | 28/2011 - Kultiwirte
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Wo da Wirt den Most holt<br />
Vom Most handelt eine Sonderausstellung im Wilderermuseum<br />
in St. Pankraz. Einen Stock tiefer, im Gasthof Steyrbrücke<br />
bei Willibert Kerbl, können Sie die Vielfalt der Steyrtaler Möste<br />
gleich verkosten.<br />
Drei Kilometer ist sie lang,<br />
die „Pankrazer-Gradn“ –<br />
von der Kniewas, der<br />
früher so gefürchteten Steigung<br />
nach der Brücke über die Steyr<br />
bis zum Laimberg. Drei Kilometer<br />
ein Mostobstbaum nach<br />
dem anderen.<br />
„Dass d’Ross im Schatten gengan“,<br />
dazu waren die Bäume gut<br />
und natürlich für den Most. Das<br />
ist jetzt bald fünfzig Jahre her –<br />
nach der Schotterstraße mit den<br />
Pferdefuhrwerken ist die breite<br />
asphaltierte Bundesstraße gekommen<br />
und dann die Autobahn.<br />
Von den Bäumen an der Pankrazer<br />
Gradn stehen nur mehr<br />
ein paar Reste – rund um die<br />
Häuser. Dafür interessieren sich<br />
immer mehr Leute für den Most.<br />
Im Wilderermuseum in St. Pankraz<br />
gehts um die einfa chen Leute<br />
– natürlich ums Wildern, um „den<br />
noblem Umgang mit dem Hunger“<br />
– und heuer und nächstes<br />
Jahr um den Most.<br />
Zusammengetragen hat die<br />
Ausstellung Eva Bodingbauer –<br />
sie steht dem Museumsinitiator<br />
Roland Girtler schon seit den<br />
Wilderern zur Seite. Schließlich<br />
stammt sie aus Molln – wo die<br />
Erinnerung an die Wildererschlacht<br />
im Jahr 1919 bis heut<br />
lebendig geblieben ist.<br />
Evas Großvater war bekannt<br />
für seinen guten Most. Am<br />
Samstag ist das Vorhaus ausgeräumt<br />
worden – am Abend<br />
trafen sich an die vierzig Leute –<br />
Knechte und Mägde, zum<br />
Reden, zum Tanzen, zum Most<br />
trinken.<br />
Für die Bauern war der Mostverkauf<br />
eine wichtige Einnahmequelle.<br />
So heißts – „a guater<br />
Most bauts Haus“ oder – „a guats<br />
Haus, a Mosthaus“. Und auch<br />
im Wirtshaus war der Most lange<br />
Zeit das übliche Getränk –<br />
deutlich billiger als Bier oder<br />
gar Wein.<br />
„Bei an Glasl Most oder Bier<br />
keman d’Leut mehr z’samm als<br />
bei an Schaffl Wasser“ – diesem<br />
Spruch kann Willibert Kerbl als<br />
Wirt bis heut viel abgewinnen. –<br />
Vor allem dann, wenn Leute zusammen<br />
kommen, die einander<br />
zuerst fremd sind. Im Gasthof<br />
Steyrbrücke gibts zur Ausstellung<br />
Möste zu verkosten „quer durch<br />
den Garten, quer durch die<br />
Jahreszeiten“ – von lieblich bis<br />
kräftig von süßer Birne bis zum<br />
klassischen Apfelmost.<br />
Dafür ist in der Steyrbrücke<br />
die Mostkarte gleichberechtigt<br />
mit der Weinkarte – vorn der<br />
Wein, hint der Most.<br />
Die OÖ KultiWirte bedanken sich bei folgenden Organisationen und Unternehmen!<br />
Eröffnet wird die Sonderausstellung<br />
„Ünsern Wein nennt<br />
ma Most“ im Wilderermuseum<br />
St. Pankraz am Freitag, 29. April.<br />
Mehr dazu unter<br />
www.wilderermuseum.at.<br />
Gasthof Steyrbrücke<br />
Willibert Kerbl<br />
Steyrbrücke 17, 4572 St. Pankraz<br />
T 0 75 65 / 313 F DW 40<br />
steyrbruecke@kerbl.at<br />
www.kerbl.at<br />
RT Mo + Di<br />
Impressum Herausgeber & Medieninhaber Verein der KultiWirte, 4020 Linz, Hessenplatz 3, www.KultiWirte.at Redaktion & Text Franz Xaver Wimmer, Steinbach am Ziehberg, info@KultiWirte.at Layout Atteneder Grafik Design, Steyr Verlagspostamt Linz Die Zeitung erscheint viermal jährlich mit einer Auflage von 30.000 Stück.<br />
8 März <strong>2011</strong>