unser beste Seit'n | 28/2011 - Kultiwirte
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Most machen –<br />
auf einmal wars da<br />
Österreichs <strong>beste</strong>r Apfelmost kommt von Eva und Norbert Eder,<br />
vom Pankrazhof in Tragwein. Keine der ganz klassischen Mostgegenden<br />
im Land.<br />
Norberts Vater hat sich<br />
trotzdem getraut, hier einen<br />
Mostheurigen zu eröffnen<br />
– zwanzig Jahre ist das her. Der<br />
Pankrazhofer war einer von fünf<br />
Tragweiner Bauern. Die haben geschaut,<br />
dass zwischen März und<br />
November immer einer seinen<br />
Mostheurigen offen hat. Da ist<br />
dann das Vorhaus und die eigene<br />
Stube ausgeräumt worden, um<br />
Platz zu schaffen für die Gäste.<br />
Eigentlich hat das gut gepasst,<br />
aber dann ist der Pankrazhofer<br />
gestorben. Und Norbert hat mit<br />
dem Most machen gar nicht viel<br />
zu tun gehabt. Der gelernte Betriebswirt<br />
war in Linz Geschäftsführer<br />
der Jungen ÖVP. Parallel<br />
zum Beruf daheim am Hof<br />
werken – das ist nicht gegangen.<br />
„Wenn wir schon Most machen<br />
müssen, dann wollen wir es g’scheit<br />
machen“, hat er sich gesagt.<br />
Er macht den Kurs zum Mostsommelier,<br />
lernt gute nieder österreichische<br />
Mostmacher kennen<br />
und lernt von einem befreundeten<br />
Weinbauern.<br />
Denn eigentlich hat das Most<br />
machen viel zu tun mit der Arbeit<br />
im Weißweinkeller. Nur dass der<br />
Most mit der Hälfte des Alkohols<br />
auskommen muss und damit die<br />
Qualität schwieriger zu halten ist.<br />
Eva und Norbert Eder haben<br />
begonnen Most zu machen, so<br />
wie’s bei den großen Betrieben<br />
eben Standard ist. Und sie haben<br />
in vielen Dingen weiter gedacht:<br />
Kerngeschäft beim Pankrazhofer<br />
ist heute die Lohnverarbeitung<br />
von Säften: „Die Leute kommen<br />
mit ihrem eigenen Obst, da gehts<br />
im Herbst schon im 20-Minuten-<br />
Takt“. An die zweihundert Betriebe<br />
liefern ihr Obst auf die<br />
Bandpresse, lassen den Saft dann<br />
zentrifugieren und pasteurisieren<br />
und im „Bag-in-Box“ abfüllen.<br />
Im Plastiksack in der Schachtel<br />
hält sich der Saft drei Monate<br />
frisch, auch wenn die Packung<br />
angebrochen ist – weil keine Luft<br />
dazu kommt.<br />
Beim Most gibts beim Pankrazhofer<br />
durchschnittlich zwölf<br />
Sorten, davon fünf, sechs „alte“<br />
aus Streuobstbau. Gepresst wird<br />
meist sortenrein, die einzelnen<br />
Möste werden erst nach der<br />
Gärung wieder miteinander verschnitten.<br />
Und so wie der Norbert Eder<br />
von seinen Kollegen gelernt hat,<br />
so lernen auch die wieder von ihm<br />
– Eders Apfelmost, bei dem er<br />
Streuobst und Tafelobst gemischt<br />
hat, der hat viele Nach ahmer<br />
gefunden – heut ist bei Prämierungen<br />
jeder zweite Apfelmost<br />
nach diesem Rezept gemischt.<br />
Doch Ideen gibts noch genug:<br />
Norbert möcht sich die Erfahrungen<br />
der alten Mostbauern genauer<br />
anschauen – was sich beim Wein<br />
„Terroir“ nennt – Eigenschaften,<br />
die es eben nur in genau der<br />
Gegend, mit diesen Böden und<br />
diesem Kleinklima gibt – die<br />
bringt Mostobst genau so mit.<br />
Der Speckbirnmost aus dem<br />
Hausruckviertel darf und soll anders<br />
schmecken, als der aus dem<br />
Kremstal oder dem unteren<br />
Mühlviertel.<br />
Wie schnell aus einer Idee ein<br />
Genuss wird, das hat Norbert<br />
Eder mit seinem „Captain Twinkling“<br />
gezeigt, einem er frischenden<br />
prickelnden Getränk auf der Basis<br />
von Fruchtsaft und Kräutern.<br />
Wir könnten auch Kindersekt<br />
dazu sagen, denn damit hats begonnen:<br />
Zu Silvester 2009 sind<br />
auch Norberts Neffen dabei. Und<br />
irgendwann greift Norbert zum<br />
falschen Glas – zu dem mit dem<br />
Kindersekt und trinkt. „So graus- graus-<br />
lig“, dass er sich vornimmt, zum<br />
Neuen Jahr gibts da was Besseres –<br />
biologisch produziert sollen<br />
die Zutaten sein, direkt gepresste<br />
Apfel- und Birnensäfte, keine<br />
Konzentrate, keine künstlichen<br />
Aromen, kein Zucker, keine<br />
Zu sätze. Dafür als Abrundung<br />
frische Minze und Melisse.<br />
Abgesehen von der Verpackung –<br />
„Kinderpartygetränk“ steht da drauf<br />
– eignet sich Captain Twink ling<br />
auch <strong>beste</strong>ns für Erwachsene.<br />
Und das prickelnde, alkoholfreie<br />
Angebot für die Großen soll bald<br />
wachsen.<br />
Den Mostheurigen beim Pan- Pan-<br />
krazhofer gibts übrigens immer<br />
noch – zwanzig Tage im Jahr.<br />
Und Urlaub am Bauernhof bieten<br />
Eva und Norbert auch an – in<br />
zwei Ferienwohnungen mit viel<br />
Holz. Mehr zur Vielfalt beim Pan- Pankrazhofer<br />
– www.pankrazhofer.at.<br />
Die Produkte gibts am Bauern- Bauernhof<br />
und zum Beispiel in der<br />
Mosteria am Linzer Südbahnhof-<br />
Südbahnhofmarkt<br />
– www.mosteria.at.<br />
Und wenn Sie bei einem Kulti-<br />
Wirt in der Tragweiner Umgebung<br />
einkehren wollen – hier steht der<br />
Pankrazhofer auf der Karte ...<br />
Eduard Kaiser’s Gasthaus<br />
Andreas Windner<br />
Vormarktstraße 67<br />
4310 Mauthausen<br />
T/F 0 72 38 / 22 94<br />
geniessen@edkaisers-gasthaus.at<br />
www.edkaisers-gasthaus.at<br />
RT Mo<br />
Weindlhof<br />
Birgit Siebenhofer-Weindl<br />
Kirchenweg 12, 4310 Mauthausen<br />
T 0 72 38 / 26 41-0 F DW 6<br />
office@weindlhof.at<br />
www.weindlhof.at<br />
RT So + Mo<br />
Schloss Restaurant<br />
Hagenberg<br />
Sybille & Hannes Katzenschläger<br />
Kirchenplatz 5, 4232 Hagenberg<br />
T/F 0 72 36 / 315 08<br />
info@schlossrestaurant-hagenberg.at<br />
www.schlossrestaurant-hagenberg.at<br />
RT Di<br />
<strong>unser</strong> <strong>beste</strong>Seit’n www.kultiwirte.at 5