Sektionsmitteilung Sommer 2009 - Alpenverein Sektion Erlangen
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SEKTIONSBÜCHEREI<br />
Alpenkonvention<br />
und CIPRA<br />
3. Alpenreport ist erschienen<br />
Was verbirgt sich hinter diesem Wortungetüm<br />
und der Abkürzung? Viele<br />
haben in den vergangenen Jahren sicherlich<br />
immer wieder mal das Thema<br />
Alpenkonvention in den Medien verfolgt.<br />
Vor allem in den letzten Jahren,<br />
als es um das so genannte „Verkehrs-<br />
Protokoll“ ging.<br />
Doch der Reihe nach: Hinter der<br />
Abkürzung CIPRA verbirgt sich die<br />
„Commission Internationale pour la<br />
Protection des Alpes“. Bereits seit den<br />
50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />
engagiert sie sich staatsübergreifend<br />
für eine nachhaltige Entwicklung<br />
im Alpenraum. Zu diesem Thema<br />
sind von ihr mittlerweile drei Alpenreports<br />
erschienen. Diese möchte ich<br />
hier etwas näher vorstellen.<br />
In den ersten beiden Bänden (erschienen<br />
1998 und 2001) werden sehr<br />
viele Fakten und die sich daraus ergebenden<br />
Probleme beschrieben. Und<br />
es werden auch immer gleich Lösungsansätze<br />
aufgezeigt. Im ersten Alpenreport<br />
werden in vielen kurzen Aufsätzen<br />
zahlreiche Themen angerissen,<br />
vor allem aber die Bereiche „Natur<br />
und Landschaft“, „Tourismus, Freizeit<br />
und Sport“ sowie „Verkehr und Transport“.<br />
Im zweiten Band wird ausführlich über<br />
das „Leben in den Alpen“ in den<br />
Hauptkapiteln „Berglandwirtschaft“,<br />
„Bergwald“, „Energie“ und „Raumplanung<br />
und Bodenschutz“ berichtet. Es<br />
stehen wieder die von vielen Autoren<br />
stammenden kurzen Aufsätze im Vordergrund,<br />
aber es gibt auch hier zu<br />
jedem Kapitel einen Daten-Teil.<br />
Der vor kurzem erschienene 3. Alpenreport<br />
geht nun einen anderen Weg.<br />
Unter dem selbstbewussten Titel „Wir<br />
Alpen! Menschen gestalten Zukunft“<br />
werden 15 konkrete Projekte aus dem<br />
gesamten Alpenraum vorgestellt. Da<br />
die Projekte teilweise seit mehr als<br />
zehn Jahren laufen, werden auch die<br />
Ergebnisse präsentiert. Das geht von<br />
der Energienutzung aus dem Allgäuer<br />
Wildpoldsried über die nachhaltige<br />
Holznutzung in Vorarlberg bis hin zu<br />
sanftem Tourismus im Lesachtal. Es<br />
werden auch verschiedene Projekte<br />
zur Herstellung und Verbreitung von<br />
Bio-Produkten vorgestellt.<br />
Neben diesen Projektbeschreibungen<br />
enthält der 3. Alpenreport auch einen<br />
Hintergrund-Teil, in dem in sieben Kapiteln<br />
wichtige Grundlagen vermittelt<br />
werden. Abschließend werden wie<br />
gewohnt wissenschaftlich aufbereitete<br />
Daten zu diversen Themen rund um<br />
den Alpenraum anschaulich präsentiert.<br />
Bei der Definition des „Alpenraums“<br />
ist auch der Erlanger Kulturgeograph<br />
Prof. Dr. Bätzing, ein Mitglied unserer<br />
<strong>Sektion</strong>, maßgeblich beteiligt und es<br />
wird auch immer wieder aus seinen<br />
Publikationen zitiert. Im ersten Band<br />
des Alpenreports wird auch ein Beispiel<br />
für nachhaltige Wirtschaft aus<br />
dem Ötztal vorgestellt: Das „Bauernfrühstück“.<br />
Hier sorgen landwirtschaftliche<br />
Betriebe für die Verpflegung in<br />
Gastbetrieben. Unsere ehemalige Hüttenwirtin<br />
Astrid Schmid nimmt hierbei<br />
eine Vorreiterrolle ein.<br />
Nun aber noch ein Abstecher zur<br />
Alpenkonvention. Aus den Anfängen<br />
der 50er Jahre wurde 1991 ein<br />
Staatsvertrag zwischen den Staaten<br />
Deutschland, Österreich, Slowenien,<br />
Italien, Monaco, Frankreich, Schweiz<br />
und Liechtenstein sowie der EU. Es<br />
existiert eine Rahmenkonvention, die<br />
von mehreren Protokollen zu konkreten<br />
Themen ergänzt wird. Von diesen<br />
Protokollen wurden aber noch nicht<br />
alle ausgearbeitet. Auch wurden noch<br />
nicht alle fertigen Protokolle unterzeichnet.<br />
Ziel aller Verträge ist der<br />
Schutz der Alpen und eine nachhaltige<br />
Entwicklung des Alpenraums.<br />
Wer sich näher zu diesem Themenkomplex<br />
informieren möchte, der kann<br />
ab sofort die drei bisher erschienenen<br />
Alpenreports in der <strong>Sektion</strong>s-Bibliothek<br />
ausleihen. Oder im Internet unter<br />
www.cipra.org sich einen Überblick<br />
über die vielfältigen Aufgaben und<br />
Aktionen der CIPRA verschaffen.<br />
Ein Dank geht an die CIPRA nach<br />
Liechtenstein, die uns die drei Alpenreports<br />
zur Verfügung gestellt hat.<br />
Stefan Linke