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Sektionsmitteilung Sommer 2009 - Alpenverein Sektion Erlangen

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42<br />

SEKTIONSBÜCHEREI<br />

Alpenkonvention<br />

und CIPRA<br />

3. Alpenreport ist erschienen<br />

Was verbirgt sich hinter diesem Wortungetüm<br />

und der Abkürzung? Viele<br />

haben in den vergangenen Jahren sicherlich<br />

immer wieder mal das Thema<br />

Alpenkonvention in den Medien verfolgt.<br />

Vor allem in den letzten Jahren,<br />

als es um das so genannte „Verkehrs-<br />

Protokoll“ ging.<br />

Doch der Reihe nach: Hinter der<br />

Abkürzung CIPRA verbirgt sich die<br />

„Commission Internationale pour la<br />

Protection des Alpes“. Bereits seit den<br />

50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

engagiert sie sich staatsübergreifend<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

im Alpenraum. Zu diesem Thema<br />

sind von ihr mittlerweile drei Alpenreports<br />

erschienen. Diese möchte ich<br />

hier etwas näher vorstellen.<br />

In den ersten beiden Bänden (erschienen<br />

1998 und 2001) werden sehr<br />

viele Fakten und die sich daraus ergebenden<br />

Probleme beschrieben. Und<br />

es werden auch immer gleich Lösungsansätze<br />

aufgezeigt. Im ersten Alpenreport<br />

werden in vielen kurzen Aufsätzen<br />

zahlreiche Themen angerissen,<br />

vor allem aber die Bereiche „Natur<br />

und Landschaft“, „Tourismus, Freizeit<br />

und Sport“ sowie „Verkehr und Transport“.<br />

Im zweiten Band wird ausführlich über<br />

das „Leben in den Alpen“ in den<br />

Hauptkapiteln „Berglandwirtschaft“,<br />

„Bergwald“, „Energie“ und „Raumplanung<br />

und Bodenschutz“ berichtet. Es<br />

stehen wieder die von vielen Autoren<br />

stammenden kurzen Aufsätze im Vordergrund,<br />

aber es gibt auch hier zu<br />

jedem Kapitel einen Daten-Teil.<br />

Der vor kurzem erschienene 3. Alpenreport<br />

geht nun einen anderen Weg.<br />

Unter dem selbstbewussten Titel „Wir<br />

Alpen! Menschen gestalten Zukunft“<br />

werden 15 konkrete Projekte aus dem<br />

gesamten Alpenraum vorgestellt. Da<br />

die Projekte teilweise seit mehr als<br />

zehn Jahren laufen, werden auch die<br />

Ergebnisse präsentiert. Das geht von<br />

der Energienutzung aus dem Allgäuer<br />

Wildpoldsried über die nachhaltige<br />

Holznutzung in Vorarlberg bis hin zu<br />

sanftem Tourismus im Lesachtal. Es<br />

werden auch verschiedene Projekte<br />

zur Herstellung und Verbreitung von<br />

Bio-Produkten vorgestellt.<br />

Neben diesen Projektbeschreibungen<br />

enthält der 3. Alpenreport auch einen<br />

Hintergrund-Teil, in dem in sieben Kapiteln<br />

wichtige Grundlagen vermittelt<br />

werden. Abschließend werden wie<br />

gewohnt wissenschaftlich aufbereitete<br />

Daten zu diversen Themen rund um<br />

den Alpenraum anschaulich präsentiert.<br />

Bei der Definition des „Alpenraums“<br />

ist auch der Erlanger Kulturgeograph<br />

Prof. Dr. Bätzing, ein Mitglied unserer<br />

<strong>Sektion</strong>, maßgeblich beteiligt und es<br />

wird auch immer wieder aus seinen<br />

Publikationen zitiert. Im ersten Band<br />

des Alpenreports wird auch ein Beispiel<br />

für nachhaltige Wirtschaft aus<br />

dem Ötztal vorgestellt: Das „Bauernfrühstück“.<br />

Hier sorgen landwirtschaftliche<br />

Betriebe für die Verpflegung in<br />

Gastbetrieben. Unsere ehemalige Hüttenwirtin<br />

Astrid Schmid nimmt hierbei<br />

eine Vorreiterrolle ein.<br />

Nun aber noch ein Abstecher zur<br />

Alpenkonvention. Aus den Anfängen<br />

der 50er Jahre wurde 1991 ein<br />

Staatsvertrag zwischen den Staaten<br />

Deutschland, Österreich, Slowenien,<br />

Italien, Monaco, Frankreich, Schweiz<br />

und Liechtenstein sowie der EU. Es<br />

existiert eine Rahmenkonvention, die<br />

von mehreren Protokollen zu konkreten<br />

Themen ergänzt wird. Von diesen<br />

Protokollen wurden aber noch nicht<br />

alle ausgearbeitet. Auch wurden noch<br />

nicht alle fertigen Protokolle unterzeichnet.<br />

Ziel aller Verträge ist der<br />

Schutz der Alpen und eine nachhaltige<br />

Entwicklung des Alpenraums.<br />

Wer sich näher zu diesem Themenkomplex<br />

informieren möchte, der kann<br />

ab sofort die drei bisher erschienenen<br />

Alpenreports in der <strong>Sektion</strong>s-Bibliothek<br />

ausleihen. Oder im Internet unter<br />

www.cipra.org sich einen Überblick<br />

über die vielfältigen Aufgaben und<br />

Aktionen der CIPRA verschaffen.<br />

Ein Dank geht an die CIPRA nach<br />

Liechtenstein, die uns die drei Alpenreports<br />

zur Verfügung gestellt hat.<br />

Stefan Linke

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