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MAIS KÜRBIS PFLANZENSCHUTZ

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Sonder<br />

beilage<br />

Landwirtschaftliche<br />

MitteiLungen<br />

inhalt<br />

Schutz von Mais und Kürbis<br />

Maissaat<br />

In mais schlummern oft<br />

ungeahnte ertragsreserven.<br />

geweckt werden sie durch<br />

korrekten anbau. Seiten 2,3<br />

Maisbeizung<br />

Details zur maiswurzelbohrer-Verordnung<br />

sowie<br />

zur fruchtfolgereglung und<br />

deren folgen. Seiten 4,5<br />

Fruchtfolge<br />

Die häufigsten fragen zur<br />

fruchtfolge, von experten<br />

beantwortet. Seite 7<br />

Kürbisanbau<br />

alles rund um den anbau<br />

und den Pflanzenschutz bei<br />

Ölkürbis. Seiten 10,11<br />

Biogas<br />

Hirse als alternative und<br />

Sortenempfehlung für Biogasmais.<br />

Seiten 12,13<br />

Grundwasser<br />

Wie man durch sorgsamen<br />

Umgang Probleme vermeiden<br />

kann. Seiten 14,15<br />

Herbizid-Listen<br />

Wirkungen der für mais<br />

und Kürbis zugelassenen<br />

Herbizide. Seiten 8,9,11<br />

agrarfoto.com / amazone<br />

MaiS KürbiS<br />

PflanzenSchutz<br />

Landwirtschaftliche Mitteilungen 15. März 2012


2 MaiS<br />

15. märz 2012<br />

Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 MaiS Landwirtschaftliche MitteiLungen 3<br />

kommentar<br />

Arno Mayer<br />

leiter der lk-abteilung<br />

Pflanzenbau<br />

Die Fruchtfolgevorschreibung<br />

bei Mais ist das dominierende<br />

Thema. Dazwischen funken<br />

das neue Aktionsprogramm Nitrat,<br />

das Immissionsschutzgesetz-Luft,<br />

das neue Pflanzenschutzmittelgesetz,<br />

das<br />

Klimaschutzgesetz, die neuen<br />

Stabilitätsgesetze mit Immobilienertragssteuer<br />

und vieles andere<br />

mehr. Der landwirtschaftliche<br />

Betrieb ist ja auch noch zu<br />

führen, in der Steiermark zum<br />

Großteil im Nebenerwerb.<br />

Das alles verstellt uns den Blick<br />

auf das Wesentliche, auf die<br />

neue Wichtigkeit der Produktion.<br />

Seit rund fünf Jahren läuft<br />

Positive Aussichten<br />

der Verbrauch an Ackerprodukten<br />

der Produktionsleistung<br />

davon. Darüber hinaus werden<br />

ehrgeizige Wünsche an die<br />

Ackerbauern in Form von neuen<br />

Bioenergiezielen formuliert.<br />

Die Lagerstände an Grobgetreide<br />

und Ölsaaten sanken bereits<br />

auf Nachkriegsniveau. Dazu<br />

kommen Klimaextreme wie<br />

die aktuelle Trockenheit, die<br />

in Spanien rund 2,7 Millionen<br />

Hektar und damit die Hälfte der<br />

spanischen Wintergetreidefläche<br />

zerstörte oder in Osteuropa<br />

die Neuansaat von rund 1,8<br />

Millionen Hektar Winterraps in<br />

den nächsten Wochen erfordert.<br />

Solche Meldungen verunsichern<br />

den Markt zusätzlich. Die<br />

Preise springen an den Börsen<br />

nervös auf und ab. Die davon<br />

abgeleiteten Erzeugerpreise reagieren<br />

abgedämpft, der Trend<br />

zeigt seit einigen Jahren jedoch<br />

eindeutig nach oben.<br />

Klarerweise muss die Gemeinsame<br />

Agrarpolitik auf diese<br />

Entwicklungen reagieren. Und<br />

das tut sie auch. Sie wünscht<br />

sich erstmals, seit wir Teil des<br />

Systems sind, die nachhaltige<br />

Intensivierung der Produktion<br />

in der EU. Daneben kündigt<br />

sie an, dass die Mittel ab 2014<br />

verstärkt zum produzierenden<br />

Landwirt kommen. Es gibt sie<br />

ja doch: die guten Nachrichten,<br />

die positiven Aussichten!<br />

Ertragsreserven<br />

bei Körnermais<br />

mobilisieren<br />

14 Tonnen Ertrag sind gut, 17 Tonnen besser<br />

e<br />

s ist manchmal gut etwas<br />

nicht zu wissen – was<br />

man nämlich haben hätte<br />

können, wenn es anders gelaufen<br />

wäre. Diese Situation trifft oft bei<br />

maisproduzenten ein, die ihre Bestände<br />

gar nicht oder nur sporadisch<br />

kontrollieren. Denn bei der<br />

Kontrolle des feldaufganges und<br />

der gleichmäßigkeit der Bestände<br />

bis spätestens im Vierblattstadium<br />

lassen sich fehler erheben und für<br />

die zukunft korrigieren.<br />

Feldkontrolle<br />

Im Vierblattstadium mit einem<br />

maßband von 14,28 m Länge die<br />

Pflanzenzahl auszählen und die<br />

gleichmäßigkeit der entwicklung<br />

beurteilten. fehlen mehr als 15 bis<br />

20 Prozent der angestrebten zielpflanzenzahl,<br />

gibt es viele Doppelbelegungen,<br />

fehlstellen oder<br />

unterscheiden sich die Pflanzen<br />

um mehr als ein bis zwei Blätter<br />

in der Blattentwicklung, so sind<br />

gravierende ertragsschädigungen<br />

Mitteilungen Stmk<br />

Kleinanzeigen<br />

Sonderbeilage Mais<br />

45 x 60 mm<br />

vorprogrammiert. Bei der ernte<br />

tritt zwar zufriedenheit ein, wenn<br />

ansprechende erträge von über<br />

zwölf tonnen erreicht werden,<br />

aber ob mehr erreicht werden hätte<br />

können, bleibt im Verborgenen.<br />

eben dazu dient die feldkontrolle<br />

zu früher zeit. nur dort kann festgestellt<br />

werden, ob bei Saatgut,<br />

Sämann, technik oder alles zusammen<br />

fehler gemacht wurden.<br />

Im Vorjahr war die exakte tiefenführung<br />

des Saatgutes, insbesondere<br />

in schwierigen Hanglagen,<br />

bei der lange anhaltenden trockenheit<br />

von großer Wichtigkeit.<br />

eine veraltete Sätechnik konnte<br />

auf diese art schon enorme entwicklungsverzögerungen<br />

durch<br />

zu seichte (seichter als drei zentimeter)<br />

oder zu tiefe ablage (tiefer<br />

als sechs zentimeter) auslösen<br />

(siehe mittleres Bild rechts).<br />

Zwischenfruchtmulch<br />

Verschärft wird die ablagegenauigkeit<br />

bei mulch- und Direktsaaten<br />

zum erosionsschutz. Beispiele<br />

von Saaten in den grünen<br />

zwischenfruchtmulch zeigten,<br />

dass keine konstante tiefenführung<br />

möglich war (siehe unteres<br />

Bild rechts). In diesem fall wäre<br />

Beim Säen können gravierende<br />

Fehler passieren, die<br />

den Ertrag vermiesen<br />

maschinenrinG<br />

es günstiger gewesen, die zwischenfrucht<br />

vorher mit einem totalherbizid<br />

abzuwelken.<br />

Der Anbautermin<br />

frühe aussaaten bei marktfruchtbetrieben<br />

sind sehr zu empfehlen,<br />

weil damit die erntefeuchtigkeit<br />

reduziert werden kann. neu in<br />

diesem zusammenhang war im<br />

Jahr 2011, dass nicht, wie in den<br />

zehn Versuchsjahren zuvor, die<br />

zeit nach ende april als grenze<br />

für ertragsabfälle auszumachen<br />

war, sondern schon termine ab<br />

dem 20. april. grund dafür waren<br />

die äußerst günstigen Bedingungen<br />

des Vorjahres. Im gegensatz<br />

dazu konnte aber auch<br />

gezeigt werden, dass ein anbau<br />

vor dem 12. april im Vorjahr<br />

keine mehrerträge gebracht hat,<br />

obwohl die Kornfeuchtigkeiten<br />

geringer waren (siehe Grafik).<br />

ein bedeutendes Kapitel für die<br />

zukunft der Beratung wird die<br />

verstärkte anpassung auf den<br />

Standort und entsprechende Sortenwahl<br />

gewinnen. Denn nur<br />

dann, wenn die Sorte am Stand-<br />

Last-Minute-Aktionen für Erosionsschutz<br />

Bekommt man jetzt erst Angst vor Erosion, ist es zwar high noon, einige Asse können aber gezogen werden<br />

D as<br />

wichtigste ziel ist in<br />

jeder Hinsicht gefährlich<br />

lange ackerschläge in<br />

ihrer erosiven Hanglänge zu kürzen.<br />

Die einfachste Lösung wäre,<br />

sofern die Schläge breit genug<br />

sind, quer zum Hang Sommergetreidestreifen<br />

auszusäen.<br />

Diese Lösung kann bis anfang<br />

april ins auge gefasst werden.<br />

Danach ist in südlichen Landesteilen<br />

die entwicklung des<br />

Sommergetreides nicht mehr<br />

ökonomisch, außer die ernte<br />

des getreidestreifens kommt gar<br />

nicht in Betracht.<br />

Sommergetreide-Mulchsaat<br />

eine weitere Lösung wäre Sommergetreide,<br />

insbesondere Sommergerste,<br />

ehebaldigst in Querstreifen<br />

oder auch ganzflächig,<br />

auf den geplanten Schlag anzubauen<br />

und in diesen Bestand den<br />

mais so spät wie möglich mit<br />

direktsaattauglichen Sägeräten<br />

auszusäen, damit das Sommergetreide<br />

noch eine brauchbare<br />

entwicklung durchmachen kann.<br />

Die Düngung mit mineraldünger<br />

oder gülle müsste allerdings noch<br />

vor dem getreideanbau erfolgen,<br />

denn sonst würden unnötig hohe<br />

Verdichtungen in einen bereits<br />

saatfertigen Boden entstehen.<br />

Das abtöten des Sommergetreides<br />

kann mit einem totalherbizid<br />

leider nur solange durchgeführt<br />

werden, als der mais noch nicht<br />

aufgelaufen ist. Im schlimmsten<br />

fall hat man auf diese Weise nur<br />

eine geringe Pflanzenmulchdecke<br />

mit dem Sommergetreide geschaffen,<br />

wenn die entwicklung<br />

durch Wettereinflüsse auf der<br />

Strecke bleibt. eine Lösung die<br />

zwar dem erosionsschutz dient,<br />

aber die maisentwicklung belastet,<br />

wäre das auflaufende Unkraut<br />

im maisbestand so spät wie<br />

möglich zu bekämpfen.<br />

Karl Mayer<br />

ort die maximal mögliche Vegetationszeit<br />

ausnützen kann, sind<br />

die maximalen erträge möglich.<br />

Dazu ist es notwendig, dass die<br />

Sorte gesund, ohne vorzeitige<br />

Blattfleckenkrankheit oder Stängelfusariuminfektion,<br />

in den<br />

Herbst geht. andernfalls haben<br />

Versuche gezeigt, dass eine Sorte<br />

auf einem Standort mit geringem<br />

Fehlstellen,Doppelbelegungen<br />

und<br />

ungleiche<br />

Pflanzenentwicklung<br />

führen zu<br />

Ertragsausfällen<br />

Entwicklungsunterschiede<br />

durch<br />

unterschiedliche<br />

Ablagetiefe<br />

karl mayer (3)<br />

Entwicklungsverzögerung<br />

durch<br />

schlechte<br />

tiefenführung<br />

bei<br />

grünem<br />

Grünroggenmulch<br />

Infektionsdruck 17 tonnen und<br />

auf einem Standort mit hohem<br />

Krankheitsdruck, bedingt durch<br />

ihre hohe anfälligkeit, auf 14,4<br />

tonnen je Hektar abfällt. Deshalb<br />

ist die Kenntnis der Sorteneigenschaft<br />

von höchster Bedeutung,<br />

um zu erkennen was möglich ist<br />

(siehe maissortenempfehlung,<br />

Lm 1. februar). Karl Mayer<br />

ertraGslaGe je nach anbautermin<br />

Euro/Hektar<br />

2600<br />

2500<br />

2400<br />

2300<br />

2200<br />

2100<br />

2000<br />

1900<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

30. Mrz<br />

7. apr<br />

12. apr<br />

20. apr<br />

9. Mai<br />

16. Mai<br />

31. Mai<br />

17. jun<br />

30. Mrz<br />

7. apr<br />

12. apr<br />

20. apr<br />

9. Mai<br />

16. Mai<br />

31. Mai<br />

17. jun<br />

30. Mrz<br />

7. apr<br />

12. apr<br />

20. apr<br />

31. Mai<br />

17. jun<br />

DKC 4371 Alfredo PR37Y12 DKC4590-DieSabrina


4 MaiSwurzelbohrer<br />

15. märz 2012<br />

a<br />

Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 MaiSwurzelbohrer Landwirtschaftliche MitteiLungen 5<br />

Beizung und Fruchtfolgeauflage bei Mais<br />

Beizung: Kein Muss bei Mais nach Mais – Fruchtwechsel ist billigste und effektivste Bekämpfung des Maiswurzelbohrers<br />

nfang märz wurde in der<br />

Steiermark die neue<br />

maiswurzelbohrerverordnung<br />

beschlossen, die vorschreibt,<br />

dass in den nächsten vier<br />

Jahren auf einer ackerfläche einmal<br />

eine andere Kultur als mais<br />

zu bauen ist. Somit gibt es praktisch<br />

keinen Spielraum mehr in<br />

der Umsetzung der zwingenden<br />

maisfruchtfolge. es ist das ergebnis<br />

zahlreicher zäher Vermittlungsversuche<br />

zwischen Imkereivertretern,<br />

der Landwirtschaft,<br />

den Behörden und den ngo’s.<br />

trotz des zugeständnisses zur<br />

verpflichtenden fruchtfolge wird<br />

noch immer ein Verbot der insektiziden<br />

Beize bei mais gefordert.<br />

Klar ist jedoch, dass ohne chemische<br />

Bekämpfungsmöglichkeit<br />

die fruchtwechsel in wesentlich<br />

kürzeren abständen als vorgeschrieben<br />

durchgeführt werden<br />

®<br />

müssen, um auch nur annähernd<br />

das ertragsniveau der letzten Jahre<br />

abzusichern.<br />

Spitzenjahr in jeder Hinsicht<br />

2011 brachte nicht nur bei mais<br />

Spitzenerträge, sondern auch<br />

der maiswurzelbohrer lief zur<br />

Höchstform auf! Durch die auflockerung<br />

der Bekämpfungsverpflichtung<br />

hat sich der einsatz<br />

von insektizider Spezialbeize<br />

im Vorjahr um etwa die Hälfte<br />

gegenüber 2010 reduziert. Das<br />

führte aber dazu, dass im Sommer<br />

erstmals sichtbare Schäden an<br />

nicht-insektizid-gebeiztem mais<br />

in radkersburg Umgebung aufgetreten<br />

sind. Die fangergebnisse in<br />

den Pheromonfallen sind teilweise<br />

explosionsartig angestiegen<br />

und vereinzelt konnten bis über<br />

5.000 Käfer pro falle registriert<br />

werden. Wie wird sich diese Si-<br />

Beratung: 0820/820160 | www.pfl anzenschutz.com<br />

Bitte beachten Sie die Gebrauchsanweisung, Gefahrenhinweise und Sicherheitsratschläge.<br />

Zul.Nr.(D):005951-00, 004469-62 P .Reg.Nr (Ö): 900863, 900862<br />

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tuation nun auf das kommende<br />

maisjahr auswirken? Viele Käfer<br />

bedeuten, dass Unmengen<br />

von abgelegten eiern<br />

(pro Käfer bis zu 1.000<br />

eier) im feld da-<br />

rauf warten, dass<br />

wieder mais auf<br />

derselben fläche<br />

angebaut<br />

wird, denn nur<br />

an frischen<br />

maiswurzeln<br />

können sich<br />

schlüpfende<br />

Larven ernähren.<br />

Insofern<br />

werden in der<br />

heurigen Saison<br />

Schäden in<br />

stark befallenen<br />

gebieten noch<br />

stärker zunehmen,<br />

wenn ungebeizter<br />

mais nach mais angebaut<br />

wird.<br />

Fruchtfolge<br />

Die billigste, umweltfreundlichste<br />

und auch effektivste Lösung<br />

den maiswurzelbohrer in griff<br />

zu bekommen ist und bleibt die<br />

fruchtfolge, weil die entwicklung<br />

der eier praktisch nur in<br />

maisfeldern ungebremst erfolgen<br />

kann. Die zwingende fruchtfolge<br />

schreibt vor, dass innerhalb von<br />

vier Jahren (Beginn 2012) auf<br />

einer fläche maximal drei Jahre<br />

mais erlaubt wird. aus fachlicher<br />

Sicht und wegen der jährlich zunehmenden<br />

ausbreitung wird die<br />

Beizung bei mais nach mais in<br />

folge grundsätzlich schon empfohlen,<br />

da damit das risiko von<br />

Schäden minimiert, beziehungsweise<br />

weiter hinausgezögert<br />

werden kann. Langfristig ist die<br />

fruchtfolge aber unabdingbar,<br />

da die chemische Bekämpfungsmöglichkeit<br />

bei extrem hohen<br />

Käferdichten auch ihre grenzen<br />

erreicht! Die doch kurzfristige<br />

ankündigung der fruchtfolgeregelung<br />

löste viele Diskussionen<br />

aus, auch da ihre einhaltung einzelbetrieblich<br />

eine große Herausforderung<br />

darstellen kann. Blickt<br />

man auf spezialisierte Verede-<br />

lungsbetriebe,<br />

sind 100 Prozent<br />

mais keine Seltenheit. trotzdem<br />

sollen auch diese Betriebe versuchen,<br />

heuer noch zu reagieren.<br />

geht das nicht, verteilt sich die<br />

fruchtfolgeauflage auf nur drei<br />

Jahre. alternativen für Biogasbetriebe<br />

könnten Hirsen und Sudangräser<br />

sein; grünlandbetriebe<br />

könnten (abgesehen von jeweiligen<br />

Verpflichtungen) einen teil<br />

ihrer maisflächen in grünland<br />

und im gegenzug dazu ackerfähige<br />

grünlandflächen in maisfläche<br />

umwandeln.<br />

Saatgut-Beizung<br />

In der neuen Verordnung wird<br />

die verpflichtende Bekämpfung<br />

des Schädlings über den fruchtwechsel<br />

geregelt. Somit wird die<br />

insektizide Beizung weder verordnet<br />

noch verboten. Setzt man<br />

jedoch bei der chemischen Bekämpfung<br />

des maiswurzelbohrers<br />

beispielsweise auf clothianidin<br />

(Wirkstoff in Poncho), dann<br />

darf dieses Präparat aufgrund seiner<br />

registrierungsauflage (siehe<br />

lk<br />

Pflanzenschutzmittelregister der<br />

ages) im ersten maisjahr nicht<br />

zur Bekämpfung des maiswurzelbohrersangewendet<br />

werden. Das<br />

bedeutet: Wurde<br />

auf einem Schlag<br />

2011 kein mais<br />

angebaut,<br />

darf im Jahr<br />

2012 darauf<br />

kein gegen<br />

maiswurzelbohrer<br />

gebeiztes<br />

maissaatgutverwendet<br />

werden.<br />

ausgenommen<br />

davon<br />

sind flächen<br />

zur Saatgutvermehrung,beziehungsweiseeinsätze<br />

zur Bekämpfung<br />

von Drahtwurmschäden.<br />

Entscheidungshilfe<br />

Was für die Beizung spricht:<br />

u In Bezirken mit sehr hohen Käferpopulationen<br />

(beispielsweise<br />

radkersburg, Leibnitz, feldbach,<br />

…) muss die Beizempfehlung für<br />

mais nach mais fairerweise abgegeben<br />

werden, will man fachlich<br />

noch glaubwürdig erscheinen.<br />

u auf letztjährigen maisfeldern,<br />

welche in unmittelbarer nachbarschaft<br />

zu Kürbisschlägen standen,<br />

ist mit erhöhter eiablage zu<br />

rechnen, wenn dort wieder mais<br />

angebaut wird.<br />

u Da nach wie vor ein Verbot des<br />

Beizwirkstoffes gefordert wird,<br />

ist nicht absehbar, ob die Beizmittel<br />

für 2013 zur Verfügung stehen<br />

werden. Insofern ist eine Beizung<br />

in diesem Jahr auch die chance,<br />

einer ungebremsten Weitervermehrung<br />

entgegenzutreten.<br />

Was gegen die Beizung spricht:<br />

u In gebieten mit noch relativ<br />

geringem Befallsdruck (nördlich<br />

von graz, weniger maisanteil in<br />

fruchtfolge) kann ein aussetzen<br />

durchaus vertreten werden.<br />

u Wenn im letzten Jahr wiederum<br />

Schäden bei benachbarten<br />

Als etabliertes Gebiet gelten die Stadt<br />

Graz, die Bezirke Deutschlandsberg,<br />

Feldbach, Fürstenfeld, Graz-Umgebung<br />

(ausgenommen die Gemeinden<br />

Tulwitz und Tyrnau), Hartberg (ausgenommen<br />

die Gemeinden mönichwald,<br />

St. Jakob im Walde, Schachen<br />

bei Vorau, Vornholz, Waldbach und<br />

Wenigzell), Leibnitz, Radkersburg und<br />

Voitsberg (ausgenommen die Gemeinden<br />

Gallmannsegg, Graden, Hirschegg,<br />

Kainach bei Voitsberg, Modriach, Pack<br />

und Salla) sowie folgende politischen<br />

Gemeinden: Bezirk Bruck an der Mur:<br />

Bruck an der Mur, Frauenberg, Kapfenberg,<br />

Oberaich, Parschlug, Pernegg<br />

an der Mur, St. Kathrein a. d. Laming,<br />

St. Lorenzen im Mürztal, St. Marein im<br />

Mürztal und Turnau; Bezirk Leoben:<br />

Gai, Kalwang, Kammern im Liesingtal,<br />

Kraubath an der Mur, Leoben, Mautern,<br />

Imkern festgestellt wurden, sollte<br />

man in deren nähe besonders<br />

sorgfältig bei der aussaat sein,<br />

beziehungsweise zu ungebeiztem<br />

Saatgut greifen, um die Bienen-<br />

Schäden ausschließen zu können.<br />

u Sind für 2013 durch die Umsetzung<br />

der fruchtfolgevorschrift<br />

bereits alternativkulturen (getreide,<br />

Kürbis oder Ähnliches)<br />

geplant, kann auf eine Beizung<br />

wohl eher verzichtet werden, weil<br />

die im acker abgelegten eier sich<br />

im nächsten Jahr nicht entwickeln<br />

können. allerdings werden sich<br />

die aus dem Vorjahr abgelegten<br />

eier heuer voll entwickeln und<br />

eventuell auch einen ertragsbeeinflussenden<br />

Wurzelfraßschaden<br />

anrichten.<br />

u Bienenschutz hat immer Vorrang.<br />

alle möglichkeiten ausschöpfen,<br />

damit auf den einsatz<br />

der Beizmittel verzichtet werden<br />

kann. Dies kann auch getan werden,<br />

um den guten Willen gegenüber<br />

den Imkern aufzuzeigen.<br />

Fazit<br />

Beschäftigen Sie sich schon heute<br />

mit dem thema maiswurzelbohrer,<br />

fruchtfolge und anbau von<br />

alternativkulturen. machen Sie<br />

sich gemeinsam mit nachbarn<br />

gedanken über die möglichkeit<br />

des überbetrieblichen flächentausches,<br />

weil man sich dadurch die<br />

Kosten für die Beizung ersparen<br />

kann. Harald Fragner<br />

beFallsGebiete laut VerorDnunG<br />

Niklasdorf, Proleb, St. Michael in Obersteiermark,<br />

St. Peter-Freienstein, St.<br />

Stefan ob Leoben, Traboch, Trofaiach<br />

und Wald am Schoberpass; Bezirk<br />

Liezen: Aigen im Ennstal, Gaishorn<br />

am See, Irdning, Lassing, Liezen, Mitterberg,<br />

Niederöblarn, Öblarn, Pürgg-<br />

Trautenfels, Rottenmann, Selzthal,<br />

Sankt Martin am Grimming, Stainach,<br />

Treglwang, Trieben, Weißenbach bei<br />

Liezen, Wörschach; Bezirk Murtal:<br />

Apfelberg, Feistritz bei Knittelfeld, Flatschach,<br />

Fohnsdorf, Gaal, Großlobming,<br />

Judenburg, Knittelfeld, Kobenz, Maria<br />

Buch-Feistritz, Oberkurzheim, Pöls, Rachau,<br />

Sankt Georgen ob Judenburg,<br />

Sankt Lorenzen bei Knittelfeld, Sankt<br />

Margarethen bei Knittelfeld, Sankt<br />

Marein bei Knittelfeld, Sankt Peter ob<br />

Judenburg, Seckau, Spielberg bei Knittelfeld,<br />

Unzmarkt-Frauenburg, Weiß-<br />

Adengo_LWMStmk_95x150_Layout 1 18.01.12 08:06 Seite 1<br />

RegNr-A: 3063<br />

® = e.W. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.<br />

Flexibel vom Vorauflauf<br />

bis zum 3-Blattstadium<br />

des Maises<br />

Gegen mehr als 85<br />

Unkräuter und<br />

Ungräser<br />

Starke Boden- und<br />

Blattwirkung<br />

Niedrige Aufwandmenge<br />

Enthält kein<br />

Terbuthylazin<br />

kirchen in Steiermark und Zeltweg;<br />

Bezirk Mürzzuschlag: allerheiligen im<br />

Mürztal, Kindberg, Krieglach, Mitterdorf<br />

im Mürztal, Mürzhofen, Stanz im<br />

Mürztal, Veitsch, Wartberg im Mürztal;<br />

Bezirk Weiz: Albersdorf-Prebuch,<br />

Anger, Baierdorf bei Anger, Etzersdorf-<br />

Rollsdorf, Feistritz bei Anger, Floing,<br />

Gersdorf an der Feistritz, Gleisdorf,<br />

Gutenberg an der Raabklamm, Hirnsdorf,<br />

Hofstätten an der Raab, Ilztal,<br />

Krottendorf, Kulm bei Weiz, Labuch,<br />

Laßnitzthal, Ludersdorf, Wilfersdorf,<br />

Markt Hartmannsdorf, Mitterdorf an<br />

der Raab, Mortantsch, Naintsch, Nitscha,<br />

Oberrettenbach, Pischelsdorf in<br />

der Steiermark, Pressguts, Puch bei<br />

Weiz, Reichendorf, Sinabelkirchen, St.<br />

Margarethen an der Raab, St. Ruprecht<br />

an der Raab, Thannhausen, Ungerdorf,<br />

Unterfladnitz, und Weiz.<br />

Einfach<br />

wie ein<br />

Zipp!


6 düngung<br />

15. märz 2012<br />

Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 fruchtfolge Landwirtschaftliche MitteiLungen 7<br />

Auf Kalkung<br />

wird viel zu oft<br />

vergessen<br />

pH-Wert hat großen Einfluss auf Ertrag<br />

W<br />

ährend man Stickstoff,<br />

Phosphor und Kali in der<br />

Düngung immer berücksichtigt,<br />

wird auf Kalzium häufig<br />

vergessen. Dabei ist dieses element<br />

gleich zweifach wichtig:<br />

für die Pflanzen und den Boden.<br />

Was ist Kalk eigentlich? natürlich<br />

vorkommender Kalk – in der<br />

fachsprache „Kalziumkarbonat“<br />

– ist in fein vermahlener form als<br />

„kohlensaurer Kalk“ im Handel.<br />

aber auch „carbokalk“ und diverse<br />

meeres- und algenkalke<br />

sind im Wesentlichen Kalziumkarbonate.<br />

Wird dieser Kalk bei<br />

mehr als 900 grad gebrannt, entsteht<br />

Branntkalk. mischkalk ist<br />

eine mischung aus kohlensaurem<br />

Kalk und Branntkalk. Daneben<br />

gibt es auch magnesiumhaltige<br />

Kalke und „güllekalk“, der<br />

hauptsächlich aus kohlensaurem<br />

Kalk mit einer geringen gipsbeimengung<br />

besteht. Die Hauptnährelemente<br />

dieser Dünger sind<br />

Kalzium und zum teil magnesium.<br />

Funktionen des Kalziums<br />

Kalzium ist sowohl ein Pflanzen-<br />

als auch ein „Bodennährstoff“. In<br />

den Pflanzen wird es hauptsächlich<br />

zur Stabilisierung von zellmembranen<br />

und als Stützelement<br />

in den zellwänden gebraucht. Im<br />

Boden dient es vorwiegend der<br />

Pufferung von Säuren und der<br />

Stabilisierung der Bodenstruktur.<br />

echte Kalziummangelsymptome<br />

sind für mais nicht dokumentiert.<br />

eher sichtbar sind die auswirkungen<br />

eines Kalzium-mangels<br />

im Boden, der zu einer Versauerung<br />

führt, die sich in einer Bodenanalyse<br />

durch einen niedrigen<br />

pH-Wert ausdrückt. eine starke<br />

Versauerung kann eine Destabilisierung<br />

des Bodengefüges bis<br />

hin zur völligen zerstörung der<br />

tonminerale bewirken. ein zu<br />

niedriger pH-Wert verschlechtert<br />

aber auch die Phosphat- und molybdänverfügbarkeit.<br />

am besten kann man dem absinken<br />

des pH-Werts mit einer<br />

regelmäßigen erhaltungskalkung<br />

zwischen 400 und 600 Kilo Kalziumoxid<br />

(cao) je Hektar und<br />

Jahr begegnen. Der optimale pH-<br />

Bereich für mais liegt zwischen<br />

6,0 und 6,5. Bis zu einem pH von<br />

5,5 ist mais noch relativ tolerant,<br />

darunter ist aber zusätzlich zur<br />

erhaltungskalkung ein dringender<br />

aufkalkungsbedarf gegeben.<br />

Unter pH 4,2 kann mais kaum<br />

noch überleben, da hier die für<br />

die maiswurzeln giftigen aluminiumionen<br />

in Lösung gehen. aber<br />

auch eine zu starke erhöhung des<br />

pH-Werts wirkt sich negativ auf<br />

die nährstoffverfügbarkeit aus.<br />

Phosphor kann zum Beispiel als<br />

Kalziumphosphat fixiert werden<br />

und auch die Beweglichkeit<br />

wichtiger Spurenelemente wie<br />

Bor, zink oder Kupfer wird vor<br />

allem über pH 7 stark reduziert.<br />

aus diesem grund ist es wichtig,<br />

aufkalkungsmengen von mehr<br />

als 2.000 Kilo cao je Hektar auf<br />

mehrere Jahre zu teilen.<br />

Bodenuntersuchung<br />

Da die extreme nach oben sowie<br />

nach unten zu vermeiden sind,<br />

ist es am besten, sich mit Hilfe<br />

einer Bodenuntersuchung über<br />

den Kalkzustand des Bodens zu<br />

informieren. Die ausbringungszeit<br />

kann man nach arbeitswirtschaftlichen<br />

gesichtspunkten<br />

wählen. Wichtig ist nur, dass bei<br />

der gülle- oder Jaucheausbringung<br />

zu Brannt- oder mischkalk<br />

ein zeitlicher abstand von zwei<br />

Wochen oder ein niederschlag<br />

dazwischen liegen. es ist auch<br />

darauf zu achten, dass Kalk nicht<br />

vergraben, sondern mit dem Boden<br />

durchmischt wird.<br />

Die Kalkdüngung richtet sich nicht nach einem bestimmten Zeitpunkt kk<br />

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Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation<br />

lesen. ® = reg. WZ Makhteshim-Agan Holland B.V.<br />

Pfl.Reg.Nr.: 3162<br />

1<br />

Gilt die Fruchtfolgeauflage<br />

sicher ab sofort?<br />

Ja! Die maiswurzelbohrerverordnung<br />

wurde bereits<br />

in der regierungssitzung vom<br />

1. märz 2012 vollinhaltlich beschlossen,<br />

wird in diesen tagen<br />

im amtsblatt der grazer zeitung<br />

veröffentlicht und gilt ab sofort.<br />

3<br />

Muss ich bereits heuer<br />

Alternativen anbauen?<br />

nein, es gilt die regelung,<br />

dass innerhalb des zeitraumes<br />

von vier Jahren, das heißt<br />

dass von 2012 bis 2015 auf einer<br />

fläche einmal eine andere Kultur<br />

als mais gebaut werden muss.<br />

es macht allerdings Sinn, schon<br />

heuer auf einigen flächen mit der<br />

fruchtfolge zu beginnen – wenn<br />

das noch möglich ist.<br />

4<br />

Gilt Kürbis als Alternativkultur?<br />

Der Schädling<br />

findet diese Kultur besonders<br />

attraktiv!<br />

Selbstverständlich gelten alle<br />

anderen Kulturen als mais als<br />

fruchtfolgeunterbrechung.<br />

es ist richtig, dass der<br />

Kürbis einen Lockstoff<br />

in der Blüte für diesen<br />

Schädling besitzt. Die<br />

Larven benötigen<br />

aber zur entwicklung<br />

frühzeitig eine<br />

maiswurzel, sonst<br />

sind sie nicht über-<br />

lebensfähig.<br />

5<br />

Muss ich<br />

jedes Jahr<br />

25 Prozent<br />

meiner Ackerfläche<br />

mit Alternativen bebauen?<br />

nein, prozentuelle<br />

regelungen finden<br />

sich in verschiedenen<br />

maßnahmen der gemeinsamen<br />

agrarpolitik der eU.<br />

Die fruchtfolgeauflage in der<br />

maiswurzelbohrerverordnung<br />

ist eine phytosanitäre maßnahme,<br />

die zur verpflichtenden Bekämpfung<br />

des Schädlings auf jeder<br />

fläche des Betriebes eingehalten<br />

werden muss. Sie ist unabhängig<br />

von förderrechtlichen rege-<br />

lungen einzuhalten.<br />

6<br />

Gibt es eine Entschädigung<br />

für die Einhaltung<br />

der Fruchtfolge?<br />

nein. mit dieser auflage versucht<br />

der gesetzgeber den maisbau<br />

in der Steiermark auf einem<br />

hohen niveau nachhaltig abzusichern<br />

und weiteren noch viel<br />

größeren Schaden von der Bauernschaft<br />

abzuwenden. Wir sind<br />

2012 im zehnten Befallsjahr. In<br />

der Poebene in Italien war 2009<br />

das neunte Schädlingsjahr. rund<br />

eine million tonnen mais konnten<br />

damals aufgrund des massiven<br />

Befalles nicht geerntet werden.<br />

Der Schädling vernichtete<br />

rund 30 Prozent der maisernte der<br />

Lombardei, die daraufhin zum<br />

Katastrophengebiet erklärt wurde.<br />

So weit darf es bei uns nicht<br />

kommen.<br />

7<br />

Warum kommt die Verordnung<br />

so überraschend?<br />

Die frage ist berechtigt. Das<br />

zuständige amt der SteiermärkischenLandesregierung<br />

und die<br />

Landwirt-<br />

schaftskammer<br />

haben bereits<br />

im zeitigen frühjahr 2011 um<br />

eine frühzeitige festlegung der<br />

bundesweiten Strategie ersucht.<br />

Die gespräche auf Bundesebene<br />

verliefen allerdings derart<br />

schwierig, dass die entscheidung<br />

zur ausnahmslosen bundesweiten<br />

Umsetzung der verpflichtenden<br />

fruchtfolge erst im Jänner 2012<br />

fiel. Wir haben unmittelbar nach<br />

Bekanntwerden sofort Vorabinformationen<br />

in den einschlägigen<br />

medien veröffentlicht. es muss<br />

allerdings dazu gesagt werden,<br />

dass dieses thema seit Jahren<br />

Schwerpunkt in der Pflanzenbau-<br />

und Pflanzenschutzberatung ist.<br />

Der großteil der Landwirte hat<br />

sich bereits in den vergangenen<br />

Jahren mit dieser thematik intensiv<br />

beschäftigt und die notwendi-<br />

gen anpassungen eingeleitet.<br />

8<br />

Ab wann wird kontrolliert,<br />

und wer führt diese<br />

Kontrollen durch?<br />

Das Land Steiermark kontrolliert<br />

die einhaltung der fruchtfolge<br />

frühestens 2015/2016.<br />

Der Schädling kontrolliert<br />

jedes Jahr.<br />

Ist mais<br />

da,<br />

?<br />

klaper<br />

Fruchtfolge<br />

überlebt<br />

er. Jedes<br />

Weibchen legt dann<br />

rund 1.000 eier in wenigen Wo-<br />

chen.<br />

9<br />

Hilft die Fruchtfolge<br />

wirklich bei der Bekämpfung<br />

des Käfers bei<br />

den kleinschlägigen Strukturen<br />

der Ost- und Südoststeiermark?<br />

Ja, das ist unumstritten. es<br />

gibt wenige Schädlinge, der der-<br />

art „einfach“ zu bekämpfen sind.<br />

Die Larve braucht innerhalb eines<br />

meters im Boden eine maiswur-<br />

zel zum Überleben.<br />

10<br />

Kann ich mit intensiver<br />

Bodenbearbeitung den<br />

Maiswurzelbohrer bekämpfen?<br />

es gibt dazu einige Untersuchungen,<br />

die im Wesentlichen<br />

keine erfolge nachweisen. Die<br />

eihülle ist relativ zäh und gegen<br />

mechanische Belastung unemp-<br />

findlich.<br />

11<br />

Fragen und Antworten<br />

Stimmt es, dass die Verpflichtung<br />

zur Einhaltung<br />

der Fruchtfolge<br />

fällt, falls der Quarantänestatus<br />

durch die EU aufgehoben wird?<br />

Ja, das ist denkbar! Das hilft<br />

allerdings nicht bei der Bekämpfung<br />

des Schädlings. es ist fünf<br />

minuten nach zwölf für jene, die<br />

sich noch nicht mit dem Schädling<br />

beschäftigt haben und nach<br />

wie vor glauben, weiterhin 100<br />

Prozent mais anbauen zu können.<br />

Die nachhaltige Sicherung<br />

der gewohnten erträge<br />

erfordert angesichts<br />

der entwicklungen des<br />

Vorjahres rasches und<br />

konsequentes Handeln.<br />

andernfalls<br />

sind die beiden ziele<br />

– erhalt der Beize<br />

und großflächiges<br />

wirkungsvolles<br />

Unterbrechen der<br />

generationenfolge<br />

– nicht zu erhalten<br />

12<br />

Wie unterstützt<br />

die<br />

Kammer<br />

die Bauern bei der<br />

Umstellung?<br />

es haben bereits zahlreiche<br />

Vorträge betreffend<br />

anbau von getreide und<br />

alternativen und gruppenberatungen<br />

gemeinsam mit der<br />

Schweineberatung stattgefunden.<br />

eine wichtige Informationsquelle<br />

sind die flurbegehungen zu<br />

den einzelnen alternativkulturen,<br />

die in den nächsten Wochen und<br />

monaten in den regionen durchgeführt<br />

werden. Die ackerbau<br />

arbeitskreise und unsere fachberater<br />

sind bestens nachgefragt.<br />

Die termine zu den nächsten<br />

flurbegehungen erhalten Sie in<br />

der Bezirkskammer und finden<br />

sie in den Landwirtschaftlichen<br />

mitteilungen.<br />

Arno Mayer


Produkt<br />

AuswAhl zugelAssener herbizide für den einsAtz in mAis 2012<br />

Wirkstoff<br />

Aufwandmenge/<br />

ha<br />

Preis in EUR /<br />

ha1)<br />

Ackerdistel<br />

WiRKUNG BEi ANWENdUNG iM VoRAUFlAUF<br />

Adengo VA-wirkung: Isoxaflutole + Thiencarbazone 0,4 - 0,44 l 67 0 0 0 0 +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 5/5/1/1<br />

Dual Gold s- Metolachlor 1,25 l 32 0 0 0 0 +++ +++ 0 0 + + + 0 0 0 0 0 5/1/1/1<br />

Stomp Aqua4) Pendimethalin 3,5 l 52 0 0 0 0 ++ ++ +++ ++(+) 0 ++ +++ ++ 0 +(+) + 0 20/20/10/5<br />

Spectrum Aqua Pack (Stomp Aqua + Spectrum) Pendimethalin + Dimethenamid-p 2,5 + 1,25 l 74 0 0 0 0 +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ ++ 0 ++ + 0 20/20/10/5<br />

WiRKUNG BEi ANWENdUNG iM NAcHAUFlAUF<br />

AlS-Hemmer (praktisch keine Bodenwirkung)<br />

Titus + Neo-wett Rimsulfuron + NM 30-40 g + 0,2 l 39 + + +++ (+) ++(+) ++(+) + 0 ++ +++ 0 ++ 0 ++ + +++ 10/5/5/1<br />

sl 950 Nicosulfuron 40g/l 1 - 1,5 l 32 - 48 + 0 +++ + ++(+) ++(+) +(+) +(+) + ++ 0 ++ ++(+) + 0 ++ 10/5/5/1<br />

Kelvin2,3) Nicosulfuron 40g/l 0,8- 1 l k.A. + 0 +++ + ++(+) ++(+) +(+) +(+) + ++ 0 ++ ++(+) + 0 ++ 5/1/1/1<br />

Nicogan3) NEU Nicosulfuron 40g/l 0,8- 1 l 25 - 31 + 0 +++ + ++(+) ++(+) +(+) +(+) + ++ 0 ++ ++(+) + 0 ++ 5/5/1/1<br />

Nicosh 4 OD2,3) NEU Nicosulfuron 41,7g/l 0,8- 1 l k.A. + 0 +++ + ++(+) ++(+) +(+) +(+) + ++ 0 ++ ++(+) + 0 ++ 5 m<br />

Fornet Nicosulfuron 60g/l 0,75 l 35 + 0 +++ + ++(+) +++ +(+) +(+) + + 0 ++ ++(+) + 0 ++ 3/1/1/1<br />

Grid + NM Rim- + Thifensulfuron 15-20 g + 0,1 % 46 - 59 +(+) ++ +++ + ++(+) ++(+) ++(+) 0 +++ +++ 0 ++(+) + ++ +(+) +++ 1 m<br />

Fortuna + Mero Foram- + Iodosulfuron 150 g + 2 l Akt. 64 ++ + +++ + ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +(+) ++ +++ ++(+) +++ +++ 10/5/5/1<br />

monsoon Foramsulfuron 1,75 - 2 l 41 - 47 + 0 +++ + ++(+) +++ ++ +++ +++ ++(+) 0 +(+) +++ ++ ++(+) +++ 10/5/5/1<br />

HPPd-Hemmer<br />

Callisto Mesotrione 0,8 – 1,5 l 41 - 77 ++ 0 0 + ++ 0 +++ +++ +++ ++(+) ++(+) +(++) +++ +++ ++(+) +++ 5/1/1/1<br />

laudis Tembotrione 2 - 2,25 l 60 - 68 ++(+) 0 0 (+) +++ 0 +++ +++ +++ + 0 +(++) +++ +++ +++ +++ 5/3/3/1<br />

mikado Sulcotrione 0,8 - 1,5 l 40 - 76 ++ 0 0 + +(+) 0 +++ +++ +++ +++ ++ +(+) +++ +++ +++ +++ 1 m<br />

HPPd-Hemmer (als Fertigformulierung)<br />

Calaris Mesotrione + TBZ 0,8 – 1,5 l 37 - 70 ++(+) 0 0 + +++ 0 +++ +++ +++ +++ ++(+) +(++) +++ +++ ++(+) +++ 10/5/5/1<br />

Clio Star Topramezone + Dicamba 1 l k.A. ++(+) +++ 0 + +++ (+) +++ +++ +++ ++ ++ +(++) +++ +++ +++ ++(+) 1 m<br />

Clio Super2) Topramezone + Dimethenamid-p 1,5 l k.A. ++(+) 0 0 0 +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ +++ ++(+) 10/5/5/1<br />

Einzelprodukte, meist in Kombination mit AlS-Hemmer<br />

Arrat + Dash Tritosulfuron + Dicamba + NM 0,2 kg + 1 l NM 21 +++ +++ 0 ++ 0 0 +++ +(+) +++ +++ ++ ++(+) ++(+) ++(+) +++ +++ 1 m<br />

Bromoterb,<br />

Zeagran Ultimate<br />

Bromoxynil + TBZ<br />

0,5 - 1,5 l<br />

1 - 2 l<br />

11-33<br />

22-45<br />

+ + 0 + 0 0 ++(+) +++ +++ +++ ++(+) ++(+) +++ 0 +++ +++ 10/5/5/1<br />

Casper2) NEU Prosulfuron + Dicamba 0,3 kg k.A. +++ +++ 0 k.A. 0 0 +++ +(+) +++ +++ ++ ++(+) ++(+) ++(+) +++ +++ 5/1/1/1<br />

Harmony SX + NM Thifensulfuron + NM 7,5g + 0,1% NM 20 + +(+) 0 + 0 0 ++(+) 0 +++ +++ 0 ++(+) (+) ++ +(+) +++ 1m<br />

Mais-Banvel WG Dicamba 0,3 - 0,5 kg 18 - 31 +++ +++ 0 + 0 0 +++ +(+) ++ ++ + ++ +(+) + ++ ++ 1 m<br />

Buctril Bromoxynil 0,5 - 1,5 l 10 - 30 + + 0 + 0 0 ++(+) +++ +++ +++ ++ ++(+) +++ + +++ +++ 5/5/1/1<br />

Bromotril 225 EC Bromoxynil 0,5 - 1,5 l 8 - 25 + + 0 + 0 0 ++(+) +++ +++ +++ ++ ++(+) +++ + +++ +++ 15/10/5/3<br />

Effigo Picloram + Clopyralid 0,35 l 51 +++ 0 0 +++ 0 0 0 +++ ++(+) +++ 0 +++ 0 0 +++ +++ 1 m<br />

Kombi-Packungen / Fertigformulierungen, früher Nachauflauf mit Hirsewirkung über den Boden<br />

Adengo bis 3-Blattstadium Mais Isoxaflutole + Thiencarbazone 0,4 - 0,44 l 67 ++ ++ + + +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 5/5/1/1<br />

Ares TB ( Successor T+ Grid+ Zellex) Pethoxamid + TBZ + Rimsulfuron+ Thifensulfuron +NM 2,5 l + 15 g + 0,25 l NM 79 ++ ++ ++(+) + +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +(+) +++ 10/5/5/1<br />

Clio Top Pack (Clio Super + TBZ 500) Topramezone + Dimethenamid-p + TBZ 1,5 l + 1 l 80 ++(+) + (+) (+) +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 10/5/5/1<br />

Herkules (Successor T + Task+ Zellex) Pethoxamid + TBZ + Rimsulfuron + Dicamba + NM 2 l + 300g + 0,5 l NM 74 +++ +++ +++ + ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 10/5/5/1<br />

Kukuruz Pack (Clio Star + Spectrum + Stomp Aqua) Topramezone + Dicamba + Dimethenamid-p +Pendimethalin 1 l + 1 l + 1 l 85 +++ +++ (+) + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 20/20/10/5<br />

Laudis + Aspect Pro Tembotrione + Flufenacet + TBZ 1,5 l + 1,5 l 81 ++(+) + (+) + +++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 10/5/3/1<br />

Monsoon Premium (Monsoon + Aspect Pro + Buctril) Foramsulfuron + Bromoxynil + (Flufenacet +TBZ) 2 l + 1,6 l + 0,4 l 79 + + ++(+) + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 10/5/5/1<br />

Terano + Monsoon Flufenacet + Meto-sulam+ Foramsulfuron 0,8 kg + 2 l 88 + +++ ++(+) ++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ 20/10/5/5<br />

Zintan Platin Pack (Calaris +Dual Gold) Mesotrione +TBZ + s -Metolachlor 1,25 l + 1l 80 ++(+) + 0 + +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 10/5/5/1<br />

Kombi-Packungen, mit geringer bis keiner Bodenwirkung gegen Hirsen<br />

Callisto turbo Pack (Callisto+Task) Mesotrione + Rimsulfuron+ Dicamba 1 l + 300 g 82 +++ ++(+) ++(+) + +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 5/1/1/1<br />

Fornet Casper Mais Pack NEU Nicosulfuron + Dicamba + Prosulfuron 0,75 l + 0,3 kg 65 +++ +++ +++ k.A. +++ ++(+) +++ ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ k.A. 5/1/1/1<br />

Kelvin Star Pack3) (Clio Star + Kelvin) Topramezone + Dicamba + Nicosulfuron 0,8 l + 0,8 l 64 +++ +++ ++(+) + +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 1 m<br />

Laudis Plus (Laudis + Aspect Pro) Tembotrione + Flufenacet + TBZ 1,5 l + 0,9 l 67 ++(+) + (+) + +++ (+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 10/5/3/1<br />

Principal ultimate3) (Principal + Zeagran Ultimate + Neo-wett) Nicosulfuron + Rimsulfuron + Bromoxynil + TBZ + NM 75 g + 1,25 l + 0,25 l NM 62 + + ++(+) + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 10/5/5/1<br />

Vario (Task +Buctril + Neo-wett) Rimsulfuron +Dicamba + Bromoxynil + NM 300 g + 0,4 l + 0,4 l 57 ++(+) ++(+) +++ ++ ++(+) ++(+) +++ ++(+) +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++(+) +++ 5/5/1/1<br />

Vesuv Pro (Maister flüssig + Aspect Pro) Foramsulfuron + Iodosulfuron+ Flufenacet +TBZ 1,5 l + 0,9 l 75 ++(+) + ++(+) + +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ ++(+) +++ +++ 10/5/5/1<br />

Zeagran komplett3) (Nicosh 4 OD + Zeagran ultimate) NEU Nicosulfuron + Bromoxynil + TBZ 1l + 1,25 l 48 + + ++(+) + +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 10/5/5/5<br />

Abkürzungen: SH : Sulfonylharnstoff; TBZ: Terbuthylazin; NM: Netzmittel; Aktiv.: Aktivator; k.A.: keine Angabe; +++: sehr gut wirksam; ‚++: gut bis ausreichend wirksam, +: Teilwirkung, nur bei kleineren Unkräutern unter günstigen Bedingungen ausreichend wirksam, 0: keine Wirkung; 1) Preisbasis: unverb. empf. Listenpreise für durchschnittlich 5-10 ha-Gebinde<br />

(RWA 2012) exkl. Mwst.; 2) als Soloprodukt nicht erhältich; 3) Anwendung von Mitteln mit diesem(n) Wirkstoff(en) nur alle 2 Jahre auf der selben Fläche; 4) Stomp Aqua hat verschiedene Abstandsauflagen je nach Aufwandmenge - Packungstext beachten!; 5) Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse; z.B.:<br />

50% bei Airmix 11004: max. 5 km/h, max. 2 bar; 75%: max. 5 km/h, 1 bar Druck; Terbuthylazinhältige Mittel (Bromoterb, Zeagran Ultimate, Ares TB, Clio Top Pack, Herkules, Laudis + Aspect Pro, Mikado AS Vital, Monsoon Premium, Princical ultimate, Zintan Platin Pack, Calaris, Laudis Plus, Vesuv Pro sowie Clopyralid (Lontrel bzw. Effigo) sind im Wasserschongebiet<br />

verboten!; Alle Angaben ohne Gewähr! Verbindlich ist die Gebrauchsanleitung! H. Fragner & P. Klug, PS-Referat LK Stmk., Jänner 2012<br />

Acker- /<br />

Zaunwinde<br />

Quecke,<br />

Johnsongras<br />

Huflattich<br />

Hühner-/<br />

Borstenhirse<br />

Glattblättrige<br />

Hirse<br />

Gänsefuß /<br />

Melde<br />

Nachtschatten<br />

Franzosenkraut<br />

Kamille<br />

Ehrenpreis<br />

Knöterich<br />

Stechapfel<br />

Samtpappel<br />

(Schönmalve)<br />

Ambrosie<br />

(Ragweed)<br />

Zweizahn<br />

Abstandsauflagen<br />

zu<br />

Oberflächengewässern<br />

in m5)


10 Kürbis<br />

15. märz 2012<br />

F<br />

Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 Kürbis Landwirtschaftliche MitteiLungen 11<br />

Neues zum Kürbisanbau<br />

Kleinerer Reihenabstand liefert höhere Erträge<br />

ür die Saatgutbeizung<br />

im Ölkürbis<br />

sind Maxim XL und<br />

Gaucho 600 FS zugelassen.<br />

Heuer wird es aber nur mit<br />

Maxim XL-gebeiztes Saatgut<br />

geben. Bei der Aussaat<br />

von Ölkürbis ist daher besonders<br />

auf gute Keimbedingungen<br />

zu achten. Bei<br />

ungünstigen Verhältnissen<br />

könnten die Larven der Saatenfliege<br />

(Delia platura)<br />

Auflaufschäden verursachen.<br />

Das Wegfallen der<br />

Beize mit Gaucho 600 FS<br />

könnte auch ein stärkeres<br />

Auftreten von Blattläusen<br />

bewirken. Blattläuse übertragen<br />

das Zucchinigelbmosaikvirus<br />

im Kürbis. Hybridsorten<br />

der Saatzucht<br />

Gleisdorf sind aber gegenüber<br />

diesem Virus tolerant.<br />

Symptome auf den Früchten<br />

sind in den letzten Jahren<br />

nur mehr vereinzelt aufgetreten.<br />

Die Saattiefe ist abhängig<br />

von der Bodenfeuchtigkeit<br />

und liegt meist<br />

zwischen drei und maximal<br />

vier Zentimeter. Das Saat-<br />

Unkrautfrei mit Adengo oder Laudis<br />

Zum Vier- bis Fünfblattstadium sollte die Bekämpfung abgeschlossen sein<br />

Mais toleriert keine unkrautkonkurrenz.<br />

anwender entscheiden<br />

sich gerne für zuverlässige<br />

herbizidlösungen mit blatt- und<br />

bodenwirkung. bayer bietet dafür<br />

zwei außergewöhnlich starke<br />

Produkte an.<br />

GL Maximal mit 140 zentimeter<br />

korn sollte jedenfalls auf einen<br />

rückverfestigten, feuchten<br />

Saathorizont zu liegen<br />

kommen.<br />

Abstände der Reihen<br />

Ölkürbis wird vorwiegend<br />

mit 140 Zentimeter Reihenabstand<br />

ausgesät. Versuche<br />

zeigten, dass bei 140<br />

beziehungsweise 70 Zentimeter<br />

Reihenabstand höhere<br />

Erträge gegenüber 210<br />

Zentimeter erzielt werden<br />

konnten. Bei 70 Zentimeter<br />

Reihenabstand muss jedoch<br />

der Abstand in der Reihe<br />

zumindest 80 Zentimeter<br />

betragen, bei 140 Zentimeter<br />

Reihenabstand sollten<br />

40 Zentimeter in der Reihe<br />

Vom Anbau des Maises bis zum<br />

3-Blattstadium: adengo (reg.nr.<br />

3063) enthält zwei Wirkstoffe mit<br />

boden- und blattwirkung sowie<br />

einen neuen safener für eine gute<br />

Maisverträglichkeit. zum spritztermin<br />

aufgelaufene unkräuter<br />

Franz Fuchs, Bayer Austria:<br />

Adengo ist das mit Abstand am<br />

besten wirksame Maisherbizid<br />

gegen Glattblättrige Hirse<br />

nicht unterschritten werden.<br />

Bei 70 Zentimeter Reihenabstand<br />

wird das Zeitfenster<br />

für eine mechanische Unkrautbekämpfung<br />

aber sehr<br />

klein.<br />

Bei einer Ertragserwartung<br />

von über 700 Kilo je Hektar<br />

und mittlerer Versorgung<br />

des Bodens (Gehaltsstufe<br />

C) hat Ölkürbis einen Bedarf<br />

von 100 Kilo Stickstoff<br />

(N), 65 Kilo Phosphor (P)<br />

und 225 Kilo Kalium (K) je<br />

Hektar. Der pH-Wert sollte<br />

bei mittelschweren Böden<br />

bei 6,0 liegen. Mit dem<br />

Kürbiskern werden etwa 40<br />

Kilo N, 20 Kilo P und 10<br />

Kilo K abgeführt. Zudem<br />

muss auch die Fruchtfolge<br />

beachtet werden. In der<br />

Steiermark steht der Ölkürbis<br />

meist nach Körnermais.<br />

Über das Maisstroh können<br />

bei hoher Ertragslage bis<br />

zu 150 Kilo K rückgeliefert<br />

werden. Chloridhältige<br />

Dünger sollen rechtzeitig<br />

vor Vegetationsbeginn eingesetzt<br />

werden.<br />

Christine Greimel<br />

werden über die blattwirkung<br />

und noch nicht gekeimte über die<br />

bodenwirkung erfasst. adengo<br />

enthält kein Terbuthylazin und<br />

kann daher in allen Maisanbaugebieten<br />

eingesetzt werden.<br />

Vom 2-Blattstadium bis zum<br />

6-Blattstadium des Maises: das<br />

erstklassige Maisherbizid laudis<br />

+ aspect Pro (regnr-a:2912,<br />

2947) hat im letzten Jahr wieder<br />

alle Erwartungen übertroffen. die<br />

starke blattwirkung erfasst auch<br />

größere unkräuter und die bodenwirkung<br />

verhindert das auflaufen<br />

noch nicht gekeimter unkräuter<br />

und hirsen. die Wirkung<br />

tritt extrem schnell ein. laudis ist<br />

rasch regenfest. Weitere informationen<br />

finden Sie im Internet auf<br />

www.agrar.bayer.at. anzEigE<br />

kürbiskErnErTrag<br />

Ertrag in kg je hektar<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

gleisdorfer GL Opal gl gl gl global beppo Ø<br />

ölkürbis<br />

Maximal rustikal<br />

LaudisAP_LWMStmk_68x200_2012 2010 (4 standorte) 2011 (6 standorte) 17.01.12 15:33 Seite 1<br />

® = e.Wz. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Laudis: RegNr-A: 2912, Aspect Pro: RegNr-A: 2947<br />

698<br />

639<br />

962<br />

922<br />

897<br />

877<br />

1069<br />

1034<br />

1060<br />

795<br />

Das erstklassige<br />

Maisherbizid<br />

836<br />

786<br />

920<br />

842<br />

■ Kraftvoll und extrem schnell gegen<br />

aufgelaufene Unkräuter und Hirsen<br />

■ Nachhaltig durch starke<br />

Bodenwirkung<br />

■ Sehr flexibel einsetzbar<br />

■ Nach 1 Stunde regenfest<br />

■ Besonders sicher<br />

■ Bis zum 6-Blattstadium des Maises<br />

zugelassen<br />

■ Hervorragend<br />

verträglich<br />

Beratungsdienst: 01/711 46-2835<br />

austria@bayercropscience.com<br />

www.agrar.bayer.at<br />

Unkraut wenig Chance lassen<br />

Dicht schließende Bestände wichtig, Varianten der chemischen und mechanischen Bekämpfung<br />

E<br />

in wichtiger Faktor der<br />

Unkrautbekämpfung ist<br />

der Kürbisbestand selbst.<br />

Sind die Reihen dicht geschlossen,<br />

bleibt kaum Platz für Konkurrenz.<br />

Abgesehen davon stehen<br />

für die Unkrautbekämpfung im<br />

Ölkürbis, mit Ausnahme von Fusilade<br />

Max, nur Vorauflaufmittel<br />

zur Verfügung. Demnach können<br />

auch keine Wurzelunkräuter wie<br />

Ackerwinde, Beinwell oder Distel<br />

bekämpft werden. Die Wirkung<br />

von Vorauflaufherbiziden ist<br />

abhängig von der Bodenfeuchtigkeit.<br />

Niederschläge nach der Ausbringung<br />

von Vorauflaufmitteln<br />

sind notwendig.<br />

Chemische Bekämpfung<br />

0,25 Liter Centium CS und 1,25<br />

Liter Dual Gold sind die verträglichste<br />

Variante aber mit<br />

Produkt<br />

Wirkstoff<br />

Schwächen bei Weißem und Vielsamigem<br />

Gänsefuß sowie bei<br />

Amarant. Ein Zumischen von<br />

0,25 Liter Flexidor verbessert die<br />

Wirkung bei Gänsefußarten, Kamille,<br />

Schwarzem Nachtschatten,<br />

aber auch Amarant. Auch 2 Liter<br />

Successor 600 und 0,25 Liter<br />

Centium CS bringen Wirkungsverbesserungen<br />

bei den angeführten<br />

Unkräutern, die Wirkung auf<br />

Hirsearten ist aber etwas schwächer<br />

als bei Dual Gold und Spectrum.<br />

Die Mischung 0,25 Liter<br />

Centium CS mit 1 Liter Spectrum,<br />

welche nach wie vor nur für die<br />

Zwischenreihenbehandlung zugelassen<br />

ist, bringt auch zusätzlich<br />

noch eine Teilwirkung auf Knötericharten.<br />

Im Nachauflauf ist<br />

nur mehr Fusilade Max zur Bekämpfung<br />

von Johnsongras, Quecke<br />

und Unkrauthirsen möglich.<br />

Ambrosie kann mit Herbiziden<br />

im Kürbis so gut wie gar nicht bekämpft<br />

werden.<br />

Mechanische Bekämpfung<br />

Die erste Hacke kann schon beim<br />

Erscheinen der ersten Laubblätter<br />

durchgeführt werden. Der zweite<br />

Durchgang erfolgt etwa zehn Tage<br />

später. Bei Hackgeräten mit<br />

Gänsefußscharen wird ein Verschütten,<br />

Abschneiden oder auch<br />

Aushacken und Vertrocknen des<br />

Unkrautes bewirkt. Idealerweise<br />

sollte es nicht bald darauf regnen.<br />

Schutzbleche bewahren die Kulturpflanzen<br />

vor dem Zuschütten.<br />

Da Kürbis ein Flachwurzler ist,<br />

sollte möglichst seicht gehackt<br />

werden. Zur mechanischen Unkrautbekämpfung<br />

in der Reihe<br />

können Fingerhacken eingesetzt<br />

werden. Christine Greimel<br />

zugElassEnE hErbizidE in ölkürbis 2012<br />

aufwandmenge/ha<br />

Preis in Eur/<br />

ha5)<br />

Quecke /<br />

Johnsongras<br />

unkrauthirsen<br />

amarant<br />

Vorauflauf1):<br />

dual gold s-Metolachlor 1,25 l 30 0 +++ + 0 (+) 0 + 0 0 0 5 m<br />

Centium Cs Clomazone 0,25 l 58 0 + ++ +++ + + ++ + ++ 0 1 m<br />

successor 600 Pethoxamid 2 l 58 0 ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) + +(+) +(+) ++(+) 0 15/10/5/1<br />

spectrum2) dimethenamid-P 0,8 - 1,4 l 15-26 0 +++ +++ +++ +++ +(+) +(+) + +(+) + 20/10/5/5<br />

Flexidor3) isoxaben 0,25 l 55 0 0 +++ +++ +++ 0 +++ +++ +++ +(+) 10/3/3/1<br />

Tankmischungen für den Vorauflauf1) (Empfehlungen):<br />

Centium Cs +<br />

dual gold<br />

Clomazone +<br />

s-Metolachlor<br />

0,25 l +<br />

1,25 l<br />

88 0 +++ ++(+) +++ ++ + ++ + ++ 0 5 m<br />

Centium Cs +<br />

successor 6004) Clomazone +<br />

Pethoxamid<br />

0,25 l +<br />

2 l<br />

116 0 ++(+) +++ +++ ++(+) + ++(+) ++ +++ 0 15/10/5/1<br />

Centium Cs +<br />

spectrum2)<br />

Clomazone +<br />

dimethenamid-P<br />

0,25 l +<br />

1 l<br />

77 0 +++ +++ +++ +++ +(+) ++(+) ++(+) ++(+) + 20/10/5/5<br />

Centium Cs + Clomazone + 0,25 l +<br />

dual gold + s-Metolachlor + 1,25 l + 143 0 +++ +++ +++ +++ + +++ +++ +++ +(+) 10/5/5/5<br />

Flexidor isoxaben 0,25 l<br />

Nachauflauf (gegen Ungräser):<br />

Fusilade Max Fluazifop-P-butyl 1 l 29 +++ ++(+) 0 0 0 0 0 0 0 0 5/1/1/1<br />

+++: sehr gut wirksam; ++: gut bis ausreichend wirksam, +: Teilwirkung, nur bei kleineren unkräutern unter günstigen bedingungen ausreichend wirksam, 0: keine<br />

Wirkung; 1) Wirksamkeiten sind nur bei einem feuchten, feinkrümmeligen boden gegeben; 2) nur für zwischenreihenbehandlung registriert; 3) ablagetiefe der kürbissamen<br />

von mind. 3 cm empfohlen; 4) Verträglichkeitsprobleme bei extremen Witterungs- und bodenverhältnissen möglich; 5) Preisbasis: unverb. empf. listenpreise für<br />

5-10 ha-Gebinde (RWA 2011) exkl. Mwst.; k.A. = keine Angabe Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern in m: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse.<br />

alle angaben ohne gewähr; Jänner 2012, greimel, klug, Fragner<br />

Franzosenkraut<br />

kamille<br />

knöterich<br />

gänsefuß/<br />

Melde<br />

Fingerhacke arbeitet in der reihe MusCh<br />

Vielsamiger<br />

gänsefuß<br />

schwarzer<br />

nachtschatten<br />

ambrosie<br />

(ragweed)<br />

regelabstand<br />

/50/75/90%


12 EnErgiE<br />

15. märz 2012<br />

Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 EnErgiE Landwirtschaftliche MitteiLungen 13<br />

Hirse: Eine Lösung für Biogas<br />

Probleme bereiten Lageranfälligkeit und Silierfähigkeit – beides ist aber in Griff zu bekommen<br />

i<br />

m Gegensatz zur Körnerhirse<br />

hat Biomassehirse<br />

oder Sorghum bicolor eine<br />

sehr lange vegetative Entwicklung<br />

mit äußerst später Blüte. Damit<br />

ist die Biomassebildung zwar<br />

sehr hoch, die Ausbildung von<br />

generativen Teilen wie Körnern,<br />

unterbleibt oder erfolgt sehr spät,<br />

sodass diese über die Milchreife<br />

nicht hinausreicht. Die Wuchshöhen<br />

sind im Vergleich zur Körnerhirse<br />

bedeutend höher und erreichen<br />

bis zu fünf Meter. Das ist<br />

ErTragsVErglEiCh naCh saaTsTärkE<br />

Ertrag dt/hektar<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

bulldozer gigant goliath inka Maja sucrosorgho<br />

15 körner 25 körner<br />

506<br />

anzEigE<br />

Ganzkornsilage GKS<br />

Maiseinlagerungssystem hat sich über 20 Jahre gut bewährt<br />

2.000 Anlagen EU-weit<br />

zerberus<br />

knapp 2.000 anlagen von Mus-Max<br />

im Eu-raum bestätigen die Funktionssicherheit<br />

und die Wirtschaftlichkeit<br />

dieser ganzkornkonservierung<br />

im gasdichten hochsilo. die arbeitserleichterung<br />

durch die komplette<br />

automatisierung und die bessere Futterqualität<br />

überzeugen. bei der ganzkornsilage<br />

(gks) werden Maiskörner<br />

ungeschrotet konserviert. der Mais<br />

veratmet sauerstoff und hefebakterien<br />

produzieren kohlendioxid. nähere<br />

infos: landtechnik urch gmbh, 8522<br />

groß st. Florian, Tel.:03464/2252<br />

bzw. unter: www.mus-max.at<br />

aber auch schon ein wesentliches<br />

Problem bei der Saatstärkenauswahl,<br />

weil zu hohe Saatstärken<br />

bei hoher Wuchshöhe unweigerlich<br />

zu einem erhöhten Lagerrisiko<br />

führen.<br />

Saat: 15 oder 25 Körner<br />

In umfangreichen Versuchen<br />

des Amtes der steiermärkischen<br />

Landesregierung und der Landeskammer<br />

für Land- und Forstwirtschaft<br />

Steiermark konnte gezeigt<br />

werden, dass zwar höhere Erträge<br />

mit höheren Saatstärken als 15<br />

Körnern je Quadratmeter möglich<br />

sind (siehe Grafik), allerdings mit<br />

dem Risiko einer erhöhten Lagerung.<br />

Diese Kornzahl entspricht<br />

je nach Tausendkorngewicht einer<br />

Saatgutmenge von 2,8 bis 5,4 Kilo<br />

je Hektar. Lösungsansätze zur Reduktion<br />

der Lagergefahr sind eine<br />

präzise Saat, wenn möglich mit<br />

Einzelkornsägeräten mit 45 bis 55<br />

Zentimeter Reihenweite, und die<br />

Wahl von frühreiferen kürzeren<br />

Hirsesorten. Die Lagerproblematik<br />

gänzlich zu vermeiden und auf<br />

Körnerhirsesorten auszuweichen,<br />

hat Vor- und Nachteile. Zwar hat<br />

man mit Körnerhirsen um 20<br />

Prozent mehr Methanausbeute<br />

je Kilogramm Trockensubstanz,<br />

aber leider wird das mit bis zu 50<br />

Prozent geringeren Trockenmasseerträgen<br />

erkauft.<br />

Saattermin<br />

Apropos Aussaat, diese sollte<br />

nicht zu früh erfolgen, das heißt<br />

nicht vor dem 25. April, weil damit<br />

die Gefahr besteht, dass bei<br />

kühlen Temperaturen die Hirse<br />

im Wachstum mehr Pause macht<br />

als das Unkraut. Auf diese Art<br />

SORteneMpfehLunG<br />

Späte Sorten:<br />

goliath<br />

kWs bulldozer<br />

sugrosorgho 506<br />

Frühe und mittlere Sorten:<br />

kWs Maja<br />

amiggo<br />

kWs zerberus<br />

kann das Unkraut in der Bekämpfung<br />

völlig aus dem Ruder laufen<br />

und die Erträge um 50 Prozent<br />

reduziert werden. Deshalb sollte<br />

auf der sicheren Seite ein Anbautermin<br />

eher Anfang Mai ins Auge<br />

gefasst werden. Zur Unkrautbekämpfung<br />

bei Hirse sei auch<br />

auf die Beilage in den Landwirtschaftlichen<br />

Mitteilungen vom<br />

15. Februar hingewiesen.<br />

Abreife und Silierfähigkeit<br />

Ein zentrales Problem neben der<br />

Lageranfälligkeit der Biomassehirsen<br />

ist die Abreife. Spätreifere<br />

Sorten haben zwar den Vorteil höhere<br />

Erträge zu liefern, sie erreichen<br />

aber nur in Gunstlagen und<br />

bei idealen Wetterbedingungen<br />

die Silierfähigkeit mit mehr als 30<br />

Prozent Trockensubstanzgehalt.<br />

Im Versuchsjahr 2010 erreichten<br />

die späten Sorten selbst am 3.<br />

November nur einen Trockensubstanzgehalt<br />

von 25 bis 29 Prozent,<br />

während die frühreiferen Sorten<br />

auf 31 Prozent kamen. Werden<br />

Erntetermine Anfang Oktober<br />

geplant, muss mit Trockensubstanzgehalten<br />

zwischen 24 und<br />

28 Prozent gerechnet werden. Zu<br />

lösen wäre dieses Problem, indem<br />

Hirse in Schichten zwischen dem<br />

Silomais in den Silo gebracht<br />

werden würde. Karl Mayer<br />

Biomassehirse am 14.9.2010 MayEr<br />

Vegetationszeit bei<br />

Biogasmais voll ausnützen<br />

Späte Sorten waren im Vorjahr klar überlegen AGRARfOtO.cOM<br />

b<br />

ei keiner Produktionsrichtung<br />

spielt die Ausnützung<br />

der Vegetationszeit<br />

eine so große Rolle, wie bei<br />

der Erzeugung von Biogasmais.<br />

Ziel ist es, eine hohe Masse mit<br />

maximaler Methangasausbeute<br />

bei noch konservierbarer Trockensubstanz<br />

von mindestens 30<br />

Prozent zu erreichen. In der Steiermark<br />

waren diesbezüglich spätreife<br />

Maissorten mit Reifezahlen<br />

jenseits von FAO 500 jenen mit<br />

FAO 400 um zwei bis drei Tonnen<br />

Trockensubstanz je Hektar überlegen.<br />

Diese spätreifen Sorten<br />

konnten im Vergleich zu den frühreiferen<br />

Sorten innerhalb von drei<br />

Wochen im vorjährigen Herbst<br />

eine Trockenmassezunahme von<br />

bis zu fünf Tonnen je Hektar aufweisen.<br />

Dabei stieg der Trockenmassegehalt<br />

von 30 auf über 40<br />

Prozent. Zwischen 32 und 36 Prozent<br />

Trockensubstanz ist allerdings<br />

die Gasausbeute rückläufig.<br />

Für die Produzenten muss daher<br />

ein Kompromiss in Form des optimierten<br />

Methanhektarertrages<br />

geschlossen werden. Das bedeutet,<br />

dass Biogasmais nicht mit<br />

über 38 Prozent Trockensubstanz<br />

abgeerntet werden soll, sondern<br />

schon früher. Bei über 40 Prozent<br />

nimmt außerdem das Risiko von<br />

Gärproblemen im Silo zu.<br />

Sortenauswahl<br />

Bei der Sortenauswahl hat die<br />

Blattflecken- und die Stängelfusariumanfälligkeit<br />

eine größere Bedeutung<br />

(Tabelle). Der Grund liegt<br />

darin, dass die raschere Abreife<br />

bei infiziertem Mais und die Abfuhr<br />

von Reservestoffen aus der<br />

Stängelbasis zu massiven Masseverlusten<br />

führen. Zusätzlich wird<br />

mit der vorzeitigen Abreife die<br />

Vegetationszeit nicht voll ausgenützt.<br />

Die Pflanzenanzahl hängt<br />

von der Reifzahl der gewählten<br />

Sorte und der Wasser- und Nährstoffversorgung<br />

der Böden ab. In<br />

der Regel werden Biogasmaissorten<br />

mit 85.000 bis 92.000 Pflanzen<br />

je Hektar ausgesät. So hoch<br />

angestrebte Pflanzenzahlen kommen<br />

in den seltensten Fällen auch<br />

zum Auflaufen. Meist liegt die<br />

tatsächliche Pflanzenzahl um etwa<br />

fünf Prozent darunter, weil die<br />

Sätechnik, die Bodenverhältnisse<br />

oder das Saatgut keinen hundertprozentigen<br />

Feldaufgang sicherstellen.<br />

Folgende Grundsätze sind<br />

Sorte<br />

WH cm 5. Sept.<br />

BIOGAS<strong>MAIS</strong>SORten<br />

KA cm 5.Sept.<br />

daher besonders zu beachten:<br />

langsames Fahren bei der Saat,<br />

gute Rückverfestigung und wassersparende<br />

Bodenvorbereitung<br />

– beispielsweise Abschleppen der<br />

Felder nach der Gülleausbringung<br />

oder gleichzeitig zu dieser mit<br />

entsprechender Technik. Das Abführen<br />

der gesamten Maispflanze<br />

verursacht hohe Kali-, Calcium-<br />

und Stickstoffentzüge. Auf eine<br />

regelmäßige Aufkalkung darf daher<br />

bei diesen Betrieben auf keinen<br />

Fall vergessen werden, weil<br />

Blattflecken<br />

5.Sept.<br />

Abreife 5.Sept.<br />

Trockensubstanz<br />

13.Sept. %<br />

Ertrag [t/ha]<br />

13.Sept.<br />

damit doch Erträge von bis zu drei<br />

Tonnen Trockenmasse zusätzlich<br />

möglich werden.<br />

Biogasmaissorten (Tabelle)<br />

Späte Sorten, FAO 500: DKC6022<br />

King, Krassus, PR34B39 und Faraonixx<br />

Sorten mit mittlerer Reife:<br />

DKC4814 Andreo Rz 440,<br />

DKC5007 Rz 440, DKC4590<br />

DieSabrina Rz 400, Ferarixx<br />

Rz 390, Futurixx Rz 390 und<br />

DKC4717 DieSonja Rz 380. KM<br />

Stängelfusarium<br />

%<br />

Trockensubstanz<br />

4. Okt. [%]<br />

Ertrag [t TM/<br />

ha] 4. Okt.<br />

DKC6022 King 360 153 1 4 29,3% 26,57 1,6 41,4% 32,31 51%<br />

Krassus 365 157 1 4 30,8% 26,02 2,3 42,5% 31,42 54%<br />

PR34B39 353 145 2 5 29,8% 27,52 2,3 41,5% 31,26 53%<br />

Faraonixx 358 150 1 3 29,0% 27,33 2,4 39,2% 29,79 50%<br />

LG 30.491 367 152 2 6 34,7% 27,38 14,0 44,2% 29,49 53%<br />

P0746 340 138 2 5 33,7% 27,69 5,4 43,4% 28,52 58%<br />

DKC5542 Bulle 343 142 2 3 30,7% 22,96 2,5 43,3% 28,16 54%<br />

Wexxil 345 150 2 5 31,3% 26,14 1,6 42,9% 27,92 52%<br />

Apex 333 137 2 3 29,3% 22,84 0,8 38,1% 27,57 52%<br />

P9578 317 135 2 5 35,0% 23,84 6,5 48,6% 27,16 59%<br />

PR37Y12 300 133 1 5 33,0% 23,08 3,4 46,5% 27,02 57%<br />

DKC4590 DieSabrina 310 130 2 5 32,8% 25,83 5,3 43,9% 26,78 55%<br />

Carmiduo 348 157 1 5 32,3% 24,70 2,7 45,5% 26,54 53%<br />

PR35F38 312 128 3 3 30,0% 25,19 3,9 40,9% 26,12 55%<br />

ES Sensor 310 127 3 5 33,2% 23,04 8,1 45,1% 25,96 56%<br />

DKC5170 297 113 1 3 31,7% 22,83 16,8 46,0% 25,68 58%<br />

Futurixx 318 133 2 5 36,3% 26,01 6,5 47,2% 25,57 56%<br />

Roxxy 310 128 2 5 34,0% 23,60 10,1 49,4% 24,19 59%<br />

Gesamtergebnis 335 140 2 5 32,2% 25,31 6,3 44,0% 27,98 55%<br />

Kolbenanteil %


14 PflanzEnschutz<br />

15. märz 2012<br />

z<br />

Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 PflanzEnschutz Landwirtschaftliche MitteiLungen 15<br />

Grundwasser: Moderne Technik findet die Nadel im Heuhaufen<br />

Analysen finden heutzutage mit Leichtigkeit einen Teil unter zehn Milliarden: Sorgloser Umgang mit Pflanzenschutzmittel und Düngern wird aufgedeckt<br />

ur Verhinderung von Pestizideinträgen<br />

ins<br />

Grundwasser ist eine<br />

Reihe von Faktoren zu berücksichtigen.<br />

Diese betreffen etwa<br />

die Kulturpflanze und Bodenart,<br />

das Wetter, die Aufbringungsrate,<br />

die Technik, mit der das Pestizid<br />

aufgebracht wird, die (biologische)<br />

Abbaugeschwindigkeit in<br />

der Umwelt, die physikalischen<br />

und chemischen Eigenschaften<br />

des Pestizids.<br />

Wirkstoff sorgt für Unruhe<br />

Der Wirkstoff s-Metolachlor<br />

(Präparat Dual Gold) wird im<br />

Mais- sowie im Ölkürbisbau zur<br />

chemischen Ungrasbekämpfung<br />

eingesetzt. Insbesondere bei Ölkürbis<br />

haben sich mit der Verwendung<br />

neuer Sorten die Reihenabstände<br />

verringert, sodass mit der<br />

Flächenbehandlung (Bandspritzung<br />

laut Schongebietsverordnung)<br />

höhere Mengen dieses<br />

Wirkstoffes je Hektar Ackerfläche<br />

verwendet werden. Dadurch ist es<br />

bei einem Sondermessprogramm<br />

an 32 Messstellen zu Nachweisen<br />

und davon bei elf zu erhöhten<br />

Werten gekommen. Dabei wur-<br />

den gefährdete Grundwasser- und<br />

Fließgewässermessstellen auf bisher<br />

nicht beobachtete Pflanzenschutzmittelwirkstoffe<br />

und deren<br />

Abbau- und Umwandlungsprodukte<br />

(Metaboliten) untersucht.<br />

Der aktuelle Grenzwert für Pestizide<br />

und relevante Metaboliten<br />

beträgt 0,1 Mikrogramm je Liter<br />

– das wäre wie ein Mensch unter<br />

zehn Milliarden. Nicht relevante<br />

Metaboliten, wie im Falle von s-<br />

Metolachlor die Metolachlor-Sulfonsäure<br />

bzw. Metolachlorsäure,<br />

sind mit 3,0 Mikrogramm je Liter<br />

festgelegt und wurden an vier<br />

Messstellen überschritten.<br />

Rückstände verringern<br />

Pflanzenschutzmittelrückstände<br />

können verringert werden durch:<br />

u Reduktion bzw. Beschränkung<br />

der Aufwandmengen pro Hektar<br />

bis hin zu einem gänzlichen<br />

Verzicht oder Verbot des betreffenden<br />

Wirkstoffes<br />

u Reduktion der Aufwendungshäufigkeit<br />

(beispielsweise nur alle<br />

drei Jahre)<br />

u Reduktion der Anwendungsräume<br />

(beispielsweise nur auf<br />

Teilflächen, oder nicht in Schutz-<br />

Ein Maisherbizid nach<br />

Wunsch! Einfach –<br />

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STARK<br />

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VESUV PRO: MaisTer flüssig<br />

Zul. Nr. 006169-00, Pfl . Reg. Nr. 901395, Aspect Pro Pfl . Reg. Nr. 2947<br />

Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.<br />

und Schongebieten, oder nicht<br />

auf bestimmten Böden)<br />

u alternative Wirkstoffe oder<br />

Bekämpfung der Ungräser im<br />

Nachauflauf über blattwirksame<br />

Präparate<br />

u Ausbringung von Pestiziden<br />

durch „sachkundige“ Personen<br />

u effiziente Anwendungstechniken,<br />

sorgfältige Handhabung,<br />

sachgemäße Lagerung, Entsorgung<br />

und so weiter.<br />

Terbuthylazin<br />

Terbuthylazin-hältige Produkte<br />

waren schon vielfach in Wasserschongebieten<br />

diverser Bundesländer<br />

nicht zugelassen. Dies war<br />

allerdings auf der Packung der<br />

Präparate nicht vermerkt, da die<br />

Zulassung ja allgemein ausgesprochen<br />

wurde. Zukünftig sind<br />

nun auch neue Einschränkungen<br />

für sensible Gebiete schon als Zulassungsauflage<br />

zu erwarten. Weiters<br />

werden die neuen Pflanzenschutzgesetze<br />

der Länder auch<br />

die Ausweisung sensibler Gebiete<br />

ermöglichen, wo diverse Einschränkungen<br />

zusätzlich möglich<br />

sein werden. Diese werden dann<br />

in Landesverordnungen kundge-<br />

GEGEN<br />

DISTEL<br />

Vesuv_LandwStmk_135x95.indd 1 15.12.11 14:22<br />

tan. Die Risiko- und Sicherheitssätze<br />

regeln das Hantieren mit der<br />

Substanz und zeigen die Risiken<br />

und Sicherheitsvorkehrungen<br />

auf. Schutzhandschuhe, einfache<br />

Schutzkleidung, Gummistiefel<br />

und bei Pulverformulierungen<br />

auch Atemschutzmaske sollten<br />

wohl in eigenem Interesse verwendet<br />

werden. Abstandsauflagen<br />

zu Oberflächengewässern<br />

sind ein wichtiger Teil, um das<br />

Kontaminationsrisiko für Gewässer<br />

zu reduzieren. Solange<br />

die Produkte je nach Registrierungsland<br />

unterschiedlich eingestuft<br />

sind, kann man sich den<br />

Abstand noch aussuchen.<br />

Nitrat noch immer im Fokus<br />

Das Grazer Feld, das Leibnitzer<br />

Feld und das Untere Murtal bilden<br />

in der Steiermark wichtige Grundwasserkörper.Gefährdungspotenziale<br />

ergeben sich beispielsweise<br />

durch die ständige Zunahme der<br />

Siedlungsdichte, Abwässer, Deponien,<br />

aber auch durch die Intensivierung<br />

der Landwirtschaft.<br />

Regional konzentrierte Belastungen<br />

des Grundwassers sind<br />

in der steirischen Landwirtschaft<br />

Vesuv Pro<br />

Einfach, sicher und günstig<br />

beim derzeitigen Produktpreis ist der Mais nicht<br />

nur für Vieh haltende betriebe, sondern auch<br />

als Marktfrucht besonders interessant. Mit den<br />

herbizidlösungen von kwizda agro schützen sie<br />

ihren Maisbestand nachhaltig vor unkräutern<br />

und gräsern, also vor konkurrenz um nährstoffe,<br />

Wasser und licht. Vesuv Pro ist der perfekte<br />

nachfolger für Monsoon & Mikado Plus für den<br />

klassischen nachauflauf (4–6 Blattstadium). es<br />

ist noch breiter wirksam, einfacher in der handhabung<br />

(2 Flüssigprodukte) und sogar preisgünstiger.<br />

Eine Packung reicht für 3,3 ha und wirkt<br />

besonders stark auf hirsen, Flughafer, Quecke<br />

und Weidelgräser. disteln und die wichtigen<br />

zwei-keimblättrigen unkräuter werden sicher<br />

erfasst. Empfohlene aufwandmenge pro hektar:<br />

1,5 l Maister flüssig + 0,9 l Aspect pro.<br />

Weitere informationen bei kwizda agro, Tel.:<br />

0810810-111 oder www.kwizda-agro.at<br />

Zul.- und Pfl.Reg.Nr.: Aspect Pro 2947; Maister<br />

flüssig 006169-00/901395<br />

anzEigE<br />

vor allem durch Nitratprobleme<br />

geprägt. Die Gemeinden mit höheren<br />

Nitrat-Konzentrationen im<br />

Grundwasser liegen überwiegend<br />

in den für die landwirtschaftliche<br />

Produktion begünstigten Regionen,<br />

in denen überdies aufgrund<br />

der Siedlungsdichte ein hoher<br />

Bedarf für sauberes Trinkwasser<br />

besteht. Für die Gefährdung<br />

der Grundwasserqualität ist vor<br />

allem Stickstoff verantwortlich.<br />

Überhöhte Düngegaben werden<br />

von den Pflanzen jedoch nicht<br />

aufgenommen und somit ausgewaschen.<br />

Bodenart berücksichtigen<br />

Für die Auswaschung von Pflanzennährstoffen<br />

– insbesondere<br />

von Stickstoff – sind auch Witterungseinflüsse<br />

von ganz entscheidender,<br />

nicht kalkulierbarer<br />

Bedeutung und mit verantwortlich<br />

für den Verlauf der Nitratbe-<br />

lastung im Grundwasser. Ebenso<br />

von Bedeutung ist die Berücksichtigung<br />

der Bodenart, das<br />

heißt, eine dem Standort angepasste<br />

Düngung der Kulturpflanzen.<br />

Speziell bei seichtgründigen<br />

„<br />

Bei Gülle ist auch<br />

über Aufbereitungsanlagen<br />

nachzudenken.<br />

„<br />

Albert Bernsteiner, LK-Pflanzenschutz<br />

Standorten, aber tendenziell auch<br />

bei mittelgründigen Standorten<br />

führt höherer Stickstoff-Input zu<br />

höheren Stickstoff-Austrägen.<br />

Entsprechend den gesetzlichen<br />

Vorgaben wird das Grundwasser<br />

in der Steiermark intensiv<br />

überwacht. So sind beispielsweise<br />

im Leibnitzer Feld aktuell 27<br />

Messstellen eingerichtet, die von<br />

der Behörde regelmäßig auf eine<br />

Vielzahl von Schadstoffen beprobt<br />

werden. Nitrat gehört diesbezüglich<br />

zu jenen Parametern,<br />

die in der öffentlichen Diskussion<br />

eine enorme Bedeutung spielen.<br />

Der zulässige Schwellenwert für<br />

Nitrat liegt bei 45 Milligramm je<br />

Liter Trinkwasser. Dieser wurde<br />

im Vorjahr lediglich an vier Messstellen<br />

überschritten.<br />

Nitrat reduzieren<br />

Den Landwirtinnen und Landwirten<br />

kommt in der Umsetzung<br />

ihrer ackerbaulichen Maßnahmen<br />

für die Erreichung einer guten<br />

Wasserqualität eine große Verantwortung<br />

zu. Als Lösungsansätze<br />

für eine weitere Reduzierung der<br />

Nitratwerte sind generell von Bedeutung:<br />

u Schaffung von zusätzlichem<br />

Lagerraum, um die Ausbringung<br />

Vielen Dank<br />

von Gülle im Herbst zu vermeiden<br />

(in einigen Schongebieten<br />

ohnehin verboten). Mittelfristig<br />

ist aber aufgrund des generellen<br />

Transportproblems von Gülle<br />

(besteht aus 90 bis 95 Prozent<br />

Wasser) sicherlich auch über Aufbereitungsanlagen<br />

nachzudenken<br />

– konkrete Aktivitäten sind gestartet.<br />

u Eine dem Standort angepasste<br />

Düngung, das heißt die richtige<br />

Bemessung der Düngegaben nach<br />

den Richtlinien der sachgerechten<br />

Düngung.<br />

u Begrünungen von Ackerflä-<br />

NATÜRLICH DIE SAAT<br />

chen zählen zu den nachhal-<br />

tigsten Maßnahmen im Ackerbau,<br />

um den Nitrateintrag in das<br />

Grundwasser zu reduzieren. Der<br />

rechtzeitige Anbau der Begrünungskultur<br />

spielt hierbei eine<br />

bedeutende Rolle.<br />

Harald Fragner,<br />

Albert Bernsteiner<br />

60% für Balken 20% für Hintergrund<br />

… für Ihr großes Vertrauen<br />

in unsere ertragreichen und<br />

gesunden Sorten!<br />

NATÜRLICH DIE SAAT<br />

Wir wünschen eine erfolgreiche<br />

Maissaison mit größtmöglichem<br />

Erfolg am Feld und im Stall!<br />

www.diesaat.at<br />

NATÜRLICH DIE SAAT<br />

15.3._Mais-Danke_196x127_LWM.indd 1 06.03.12 08:04


16 Landwirtschaftliche MitteiLungen<br />

PflanzEnschutz<br />

15. märz 2012<br />

Maisherbizide: Ein neuer Wirkstoff<br />

Wenig neue Herbizide für 2012, aber Anwendungsauflagen für neue Nicosulfuron-Präparate<br />

i<br />

m Kampf gegen Unkräuter<br />

kommt heuer für Österreich<br />

ein neuer Wirkstoff<br />

auf den Markt: Prosulfuron,<br />

gemeinsam mit Dicamba als Casper<br />

formuliert. Dies wird als<br />

Nachauflauf-Herbizid von der<br />

Firma Belchim in einem Fornet<br />

Casper Maispack angeboten. Neben<br />

einer Fülle von breitblättrigen<br />

Unkräutern (Ambrosie, Stechapfel,<br />

Knöterich-Arten, etc.) werden<br />

auch Wurzelunkräuter, wie Zaunwinde,<br />

Distel-Arten, Beinwell<br />

und Ampfer gut bekämpft.<br />

Schwächen liegen bei Schwarzem<br />

Nachtschatten, Ehrenpreis und<br />

Ackerminze vor, zumal der Sulfonylharnstoff-Partner<br />

Fornet mit<br />

dem Wirkstoff Nicosulfuron dagegen<br />

auch nicht immer ausreichend<br />

oder gar nicht wirksam ist.<br />

Die Aufwandmenge wird sich aus<br />

0,75 Liter je Hektar Fornet und<br />

0,3 Kilo je Hektar Casper zusammensetzen.<br />

Ist davon auszugehen,<br />

dass Unkrauthirsen in mehreren<br />

Wellen auflaufen, wird die Zugabe<br />

eines Bodenherbizids vorteilhaft<br />

sein.<br />

Neben Fornet und Kelvin sind<br />

neue Nicosulfuron-Präparate am<br />

Markt: Nicogan und Nicosh 4<br />

OD. Die Firma Nufarm bietet ab<br />

heuer das Produkt Zeagran komplett<br />

für den frühen Nachauflauf<br />

als ihre Nicosulfuron-Kombination<br />

an. Es setzt sich aus Nicosh<br />

4 OD und Zeagran ultimate<br />

(Kombination von Terbuthylazin<br />

mit Bromoxynil) zusammen. Die<br />

Aufwandmenge beträgt 1,25 Liter<br />

je Hektar Zeagran ultimate + 1<br />

Liter je Hektar Nicosh 4 OD.<br />

Einjährige Maisunkräuter wie<br />

Hirse-Arten, Weißer Gänsefuß,<br />

Ambrosie, Stechapfel, Schwarzer<br />

Nachtschatten, und andere werden<br />

gut erfasst. Die Kombination<br />

zeigt mit Ausnahme von Quecke<br />

oder Johnsongras schwache bis<br />

keine Wirkung auf ausdauernde<br />

Unkräuter.<br />

Neue Anwendungsauflagen<br />

Achtung: Laut Registrierungstext<br />

darf bei den neuen Nicosulfuron-<br />

Präparaten Nicosh 4 OD, Kelvin<br />

und Nicogan der Wirkstoff nur<br />

alle zwei Jahre auf der selben<br />

Fläche eingesetzt werden. Bei<br />

den früher registrierten Präparaten<br />

SL 950 oder Fornet ist diese<br />

Beschränkung noch nicht erfolgt.<br />

Inwieweit diese Einschränkung<br />

auch auf die früher registrierten<br />

Nicosulfuron-Präparate anzuwenden<br />

ist, muss noch geklärt<br />

werden. Peter Klug<br />

anzEigE<br />

Herkules: Das Kraftpaket<br />

wird größer<br />

2012 mit verstärkter Wirkstoff-Aufladung gegen alle Unkräuter<br />

die bewährte Wirkstoffkombination<br />

kommt 2012 mit verstärkter<br />

Wirkstoff-Aufladung gegen alle unkräuter<br />

und ungräser im Mais!<br />

hErkulEs® bekämpft mit vier<br />

Wirkstoffen alle wichtigen ungräser<br />

(hirse-arten, Flughafer, Quecke,..),<br />

sowie einjährige samenunkräuter.<br />

ab 2012 kommen zur Verbesserung<br />

der Wirkungssicherheit<br />

gegen schwer<br />

bekämpfbare unkräuter<br />

erhöhte Wirkstoffmengen<br />

von successor® T und zellex®<br />

Cs zum Einsatz. auch<br />

lästige Wurzelunkräuter<br />

(Winden, disteln, Quecke)<br />

und neue Problemunkräuter<br />

(stechapfel, ambrosie,..)<br />

werden voll erfasst.<br />

alle Wirkstoffe von hErkulEs®<br />

bekämpfen unkräuter<br />

über das blatt. Weiters<br />

sorgen Pethoxamid und<br />

Nur ein neuer Wirkstoff heuer AMAzOne<br />

Terbuthylazin durch ausgeprägte bodenwirkung<br />

dafür, dass nachkeimende<br />

unkräuter sicher erfasst werden<br />

und der Mais bis zur Ernte unkrautfrei<br />

bleibt.<br />

Successor T: Zul.Nr. (D): 005496-<br />

00, Anmelde-Nr.(Ö): 900704; Task :<br />

Pfl.-Reg.Nr.: 2673; Zellex: -

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