Bayerische Schafhalter - ALPINETGHEEP

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2. Alpine Schafschurmeisterschaft
Albert Steiner, LfL, Institut für Tierzucht, Grub
Das Bayerische Zentrallandwirtschaftsfest
(ZLF) bot heuer wieder die ideale
Plattform für eine Schafschurmeisterschaft.
Anlässlich dieses Festes veranstaltete
der Landesverband Bayerischer
Schafhalter unter der Schirmherrschaft
von Bauernverbandspräsident Gerd
Sonnleitner die 2. Alpine Schurmeisterschaft
am 20. September 2008.
Die 12 Teilnehmer des Wettkampfes
kamen aus den Alpenanrainerstaaten Italien,
Slowenien, Tschechien, Österreich,
Baden-Württemberg und Bayern.
Die erste Alpine Schafschurmeisterschaft
wurde 2006 in Innsbruck bei der Bergschaf-Interalpin
ausgetragen. Veranstalter
waren dort der Tiroler Schafzuchtverband
und der Landesverband Bayerischer
Schafhalter mit 16 Teilnehmer aus ebenfalls
sechs Ländern.
Geschoren wird nach den Richtlinien der
Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände
(VDL), welche an die
internationale Wettkampfordnung angelehnt
ist. Dabei werden in der Vorrunde
von den Kandidaten jeweils fünf und im
Finale acht Schafe geschoren. Sieger
wird, wer die wenigsten Strafpunkte
bekommen hat. Dabei wird als größter
Wichtungsfaktor die Zeit erfasst, welche
für die Schur der fünf bzw. acht Schafe
Tabelle 1: Ergebnisse der Vorrunde
vom Einschalten beim ersten Schaf bis
zum Ausschalten nach dem letzten Schaf
benötigt wird. Je mehr Zeit benötigt wird,
desto mehr „Strafpunkte“ gibt’s.
Weiterhin werden Strafpunkte bei der
Schur von den Richtern vergeben. Diese
wechseln während der Schur von Scherer
zu Scherer. Somit ist eine objektive und
unparteiische Bewertung gewährleistet.
Bestraft wird das Nichtauswerfen der
Bauchwolle, der grobe Umgang mit dem
Tier und das Ausreißen der Wolle. Auch
Nachzüge beim Scheren werden mit
Strafpunkten geahndet, da das ein nicht
erwünschtes Abschneiden der Wollhaare
mit sich führt. Die Nachbehandlung der
Wolle wird nicht bewertet.
Die Endqualität der Schur wird von weiteren
zwei Richtern unabhängig nach der
Schur an den Schafen bewertet. Dabei
wird besonders auf Schnittverletzungen
geachtet und je nach Stärke der Verletzungen
werden die Strafpunkte verteilt.
Die Sauberkeit und die Gleichmäßigkeit
wird ebenfalls benotet und zu den Strafpunkten
addiert.
Diese Kriterien wurden am Vortag in
Grub am Versuchsgut der Bayerischen
Landesanstalt für Landwirtschaft genau
durchgesprochen und erläutert. Jeder
Teilnehmer konnte dort auch auf dem von
Rainer Blümelhuber bereitgestellten und
bereits bei vielen Meisterschaften
Name Land Schurzeit Zeit Nach Endqual. Gesamt
min. Pkt. Pkt. Pkt. Pkt.
Blümelhuber Rainer BY 08:38 25,90 12,20 5,40 43,50
Gulde Manuel BW 08:57 26,85 15,00 3,60 45,45
Stolz Norbert Österreicht 08:49 26,45 12,00 9,10 47,55
Hümmer Jürgen BY 09:25 28,25 16,40 6,00 50,65
Gulde Florian BW 09:36 28,80 15,00 7,20 51,00
Pewreal Terence Österreich 09:17 27,85 21,00 10,80 59,65
Neugebauer Lukas Tschechien 10:42 32,10 22,20 7,90 62,20
Scocozza Gianmarco Italien 10:04 30,20 26,60 7,20 64,00
Reli Rudolfo Italien 13:36 40,80 21,20 6,60 68,60
Fischer Bernhard BY 11:21 34,05 25,00 9,70 68,75
Svarc Karel Tschechien 12:29 37,45 23,40 11,70 72,55
Skibin Andrej Slowenien 12:54 38,70 29,60 13,80 82,10
Tabelle 2: Auswertung Finale
Name Bundes Schurzeit Zeit Nach Endqual. Gesamt
land min. Pkt. Pkt. Pkt. Pkt.
Blümelhuber Rainer BY 12:49 38,45 12,00 3,81 54,26
Gulde Manuel BW 14:39 43,95 11,50 6,88 62,33
Stolz Norbert Österreich 13:11 39,55 15,13 10,88 65,55
Hümmer Jürgen BY 16:16 48,80 14,38 5,13 68,30
DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 5/08
Rainer Blümelhuber als Bodenscherer
bei der Arbeit
bewährten mobilen Schurstand eine Probeschur
durchführen und den Stand kennenlernen.
Dabei wurden auch Erfahrungswert
und Tipps unter den Scherern
und Richtern ausgetauscht.
Bei einem gemeinsamen Abendessen in
der Kantine in Grub, gestiftet vom Institut
für Tierzucht, wurden die Schurplätze
für die Vorrunden ausgelost und weitere
Unklarheiten beseitigt. Die Richter wurden
auf eine gleichbleibende und einheitliche
Bewertung getrimmt und noch strittige
Fragen wurden hier unter der Federführung
von Fred Wachsmuth, Weser-
Ems und Alexander Schwinghammer
vom Landwirtschaftsamt Landshut
geklärt. Fred Wachsmuth genießt als sehr
erfahrener Scherer und international
anerkannter Richter großes Ansehen.
Alexander Schwinghammer als Oberrichter
war kurzfristig für die Organisation
der Schurmeisterschaft eingesprungen.
Ihm sei herzlich gedankt.
Jürgen Hümmer erzielt als einziger Bankscherer
einen guten vierten Platz