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Bayerische Schafhalter - ALPINETGHEEP

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22<br />

25. <strong>Bayerische</strong>s Lehrhüten und<br />

Freisprechungsfeier 2008 in Triesdorf<br />

Max Wagenpfeil, Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Tierzucht, Grub<br />

Mit einem kalten Wind und nassem<br />

Gelände zu kämpfen hatten alle Beteiligten<br />

beim diesjährigen traditionellen Lehrhüten<br />

am 13. September 2008 an den<br />

Landwirtschaftlichen Lehranstalten in<br />

Triesdorf. Ergiebige Regengüsse tags<br />

zuvor veranlassten die Veranstalter, den<br />

Hüteparcours zumindest teilweise von<br />

den Äckern heraus auf Grünlandflächen<br />

zu verlegen.<br />

Der Schäferverein Gunzenhausen-Dinkelsbühl,<br />

der wie üblich die Bewirtung an<br />

diesem Tag übernahm, stellte ein schützendes<br />

Zelt und Regenschirme auf,<br />

sodass sich die wenigen unverzagten<br />

Besucher, die sich vom schlechten Wetter<br />

nicht abschrecken ließen, wenigstens<br />

zeitweise wärmen konnten. An die Hüteteilnehmer<br />

wurden witterungsbedingt<br />

ebenfalls erhöhte Anforderungen gestellt,<br />

da zu der allgemeinen Aufregung der<br />

Lehrlinge auch die nassen Schafe, der<br />

morastige Boden und die vielen jungen<br />

Lämmer in der schönen Triesdorfer Merinolandschafherde<br />

zusätzliche „Schikanen“<br />

für das Hüten bedeuteten.<br />

Nach einer Begrüßung der Prüfer, Teilnehmer<br />

und Zuschauer durch Uwe Mohr,<br />

den neuen Leiter der Tierhaltungsschule<br />

in Triesdorf, wurde die Startreihenfolge<br />

verlost und anschließend das Hütegelände<br />

gemeinsam begangen. Als Richter fungierten<br />

heuer Jürgen Paulus aus Triesdorf<br />

sowie die staatlichen Fachberater Hans<br />

Chifflard aus Pfaffenhofen und Renate<br />

Baierlein aus Bayreuth, die den Teilnehmern<br />

den Parcours erklärten und die<br />

Prüflinge darauf hinwiesen, welche<br />

Anforderungen beispielsweise beim Einund<br />

Auspferchen, an der Brücke, beim<br />

Engwegtreiben sowie im Engen und Weiten<br />

Gehüt an den Schäfer und seine<br />

Hunde gestellt werden und was besonders<br />

zu beachten sei.<br />

Zur Veranschaulichung dieser guten Ratschläge<br />

absolvierte Jürgen Paulus vorweg<br />

ein Schauhüten, welches ergänzt durch<br />

fachkundigen Kommentar von Fachberater<br />

Wolfgang Thomann vom Amt für<br />

Landwirtschaft Würzburg ein harmonisches<br />

Zusammenspiel von Schäfer, Hunden<br />

und Schafen zeigte. Nachdem Paulus<br />

mit seinen beiden altdeutschen Schäferhunden<br />

„Bari“ und „Blanca“ eingepfercht<br />

hatte, durften die 4 Lehrlinge ans Werk<br />

gehen.<br />

Den Berufswettkampf eröffnete Veit<br />

Hartmann aus Hergatz, der freiwillig die<br />

Losnummer 1 wählte und mit seiner 9jährigen<br />

Hündin „Laura“ ein gut eingespieltes<br />

Team bildete und ein ordentliches<br />

Hüten zeigte, an dem nur Kleinigkeiten<br />

zu verbessern waren.<br />

Nach einer Mittagspause mit fränkischen<br />

Bratwürsten gingen dann Manuel Zachmeier<br />

aus Deining mit der altdeutschen<br />

Tigerhündin „Sarah“, sowie Florian<br />

Bachhuber aus Passau mit der Deutschen<br />

Schäferhündin „Betty“ ins Rennen. Beide<br />

Lehrhüten in Triesdorf: v. l. Kellner, Palulus, Hartmann, Zachmeier, Bachhuber, Chiff -<br />

lard<br />

DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 5/08<br />

kamen mit den schwierigen Bedingungen<br />

und anfänglicher Nervosität ganz gut<br />

zurecht, ließen aber, wie es Hans Chiff -<br />

lard es in seiner sachlichen, gut gemeinten<br />

Hütekritik herausstellte, noch einige<br />

Stellungs- und Führungsfehler erkennen,<br />

die noch zu verbessern sind. Beide waren<br />

aufgrund zu kurzer Übungsmöglichkeiten<br />

mit ihren Hunden noch nicht so vertraut,<br />

wie dies für eine exakte Hütearbeit<br />

notwendig ist, dennoch konnten sie die<br />

Herde wieder sicher einpferchen und es<br />

ist bei weiterer Ausbildung auf den Lehrbetrieben<br />

in einem Jahr von einem erfolgreichen<br />

Abschneiden bei der Abschluss -<br />

prüfung auszugehen.<br />

Als letzte Teilnehmerin absolvierte Ale -<br />

xandra Kellner aus Neuendorf ihr Lehrhüten,<br />

die mit der gut ausgebildeten<br />

„Zarah“ den Parcours ordentlich absolvierte,<br />

aber auch kleinere Ungereimtheiten<br />

erkennen ließ und nach Meinung der<br />

Richter der Hündin mehr Vertrauen hätte<br />

schenken sollen.<br />

Die Freisprechungsfeier fand abends im<br />

festlich geschmückten „Alten Reithaus“<br />

statt und begann mit der Begrüßung der<br />

Besucher und Ehrengäste durch Uwe<br />

Mohr. In den Grußworten von Christian<br />

Schleich vom Landesverband <strong>Bayerische</strong>r<br />

<strong>Schafhalter</strong>, Gottfried Prantl vom<br />

<strong>Bayerische</strong>n Staatsministerium für Landwirtschaft<br />

und Dr. Christian Mendel von<br />

der <strong>Bayerische</strong>n Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

in Grub wurde einhellig die<br />

Bedeutung der Ausbildung, aber auch der<br />

ständigen Weiterbildung in einer kurzlebigen<br />

Zeit herausgestellt, verbunden mit<br />

dem Dank an alle, die sich um die Ausund<br />

Fortbildung des Berufsstandes verdient<br />

gemacht haben.<br />

Im Anschluss daran stellte Hans Chifflard<br />

in seinem Referat die Bedeutung des<br />

Hütens allgemein, aber auch speziell in<br />

der Schäferausbildung heraus und ermutigte<br />

die Hüteteilnehmer, weiterhin an der<br />

Ausbildung ihrer Hunde zu feilen und<br />

sich weiteren Hüteprüfungen, wie beispielsweise<br />

zuletzt einem „Hüten der<br />

Jungmeister“ in Hammelburg zu stellen.<br />

Nach einer Einzelkritik und der Übergabe<br />

der Hütebriefe übernahm Chifflard auch<br />

die offizielle Freisprechung der Gehilfen<br />

und Meister aus dem Prüfungsjahrgang<br />

2008.

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