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Dokumentation zur Geschichte und Kultur der ... - Universität Augsburg

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<strong>Dokumentation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong> <strong>der</strong> Juden in Schwaben<br />

I/2. Archivführer<br />

(Burgau - Ziertheim, Privatsammlungen)<br />

Bearbeitet von<br />

Doris Pfister<br />

Herausgegeben von Peter Fassl<br />

Bezirk Schwaben<br />

<strong>Augsburg</strong> 1993


Herausgeber: Bezirk Schwaben, Peter Fassl<br />

Bearbeiter: Doris Pfister<br />

Kurztitel: <strong>Dokumentation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>der</strong> Juden in Schwaben.<br />

I/2. Archivführer, bearbeitet von Doris Pfister, herausgegeben von Peter<br />

Fassl, Bezirk Schwaben, <strong>Augsburg</strong> 1993<br />

ISBN-Nr.: 3-9802516-3-2


KATH. PFARRARCHIV BURGAU<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Pfarrer GR. Karl Thoma:<br />

1631<br />

Ein längerer Schriftverkehr, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft<br />

Burgau gegen den kath. Prediger Caspar Baur ebenda<br />

(Abschrift aus dem Bistumsarchiv <strong>Augsburg</strong>.)<br />

1596 Dezember 23 Dillingen<br />

Bericht über eine Klage <strong>der</strong> Bürgerschaft zu Burgau, "was gestalt<br />

etliche ihrer Mitburger <strong>der</strong> Judenschaft daselbsten, an<br />

<strong>der</strong> Juden Sabathtägen, ungeacht ie zuweilen unsere Christliche<br />

Fest uf dieselbigen fallen, desgleichen auch zue an<strong>der</strong>en unsern<br />

Christlichen Feirtägen, ihnen den Juden arbeiten sollen,<br />

zue höchstem Spott <strong>und</strong> vercleinerung unseres christlichen<br />

Glaubens <strong>und</strong> Religion". Bitte, daß solch ärgerliches <strong>und</strong> sündliches<br />

Unwesen abgestellt werde, "damit Gottes Zorn, so aus<br />

solcher Ungehorsam pflegt zu erfolgen, abgestellt, <strong>und</strong> sein<br />

Wahre christliche Religion vor Spott <strong>und</strong> Hohn <strong>der</strong> verdampten<br />

Judenschaft unverletzt erhalten werde."<br />

Hinweis:<br />

Im Pfarrarchiv ist ferner eine Zusammenstellung "Burgauische<br />

Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Akten im Landesregierungsarchiv für Tirol zu<br />

Innsbruck" vorhanden, mit zwei Hinweisen auf Juden.<br />

585


STADTARCHIV BURGAU<br />

Vorhandene Unterlagen <strong>zur</strong> jüdischen <strong>Geschichte</strong>:<br />

STADTRECHNUNGEN: AB 1594<br />

Die Stadtrechnungen von 1594-1631/32 enthalten Einträge über<br />

das jährliche Zins- o<strong>der</strong> Sitzgeld <strong>der</strong> Juden. Hierbei erscheinen<br />

die Rabbiner unter dem Namen "Lehrmeister" <strong>und</strong> die Synagogendiener<br />

unter dem Namen "Schulklopfer"; genannt sind:<br />

1594 Leo Jud, Lehrmaister<br />

1595/96 Leo, Lehrmaister <strong>der</strong> Juden<br />

1598/99 Leo Jud. Lehrmaister unnd sein Sohn Itzig Jud <strong>der</strong><br />

Jung Lehrmaister od. Schuelklopfer ...<br />

1601/02 Leb o<strong>der</strong> Itzig Jud, Lehrmaister unnd sein Mueter<br />

1602/03 Itzig Jud, Lehrmaister<br />

1608/09 Lehrmaister unnd sein Mueter<br />

1610/11 Lehrmaister unnd sein Mueter<br />

1611/12 Lehrmaister<br />

1612/13 Itzig Jud, Lehrmaister<br />

1614/15 Itzig Jud, Lehrmaister<br />

1617/18 Itzig Jud, Lehrmaister<br />

1619/20 Itzig Jüdin, Lehrmaisters Witib<br />

1621/22 Itzig Jüdin, Lehrmaisters Witib<br />

1622/23 Lehrmaister<br />

1625/26 Davidt Jud, Lehrmaister<br />

1627/28 Davidt Jud, Schuelklopfer<br />

1631/32 Davidt Jud, Schuelklopfer.<br />

Weitere Einträge über Juden:<br />

Raittung 1594<br />

Einnahmen, was an Befrevelung zu Burgau gefallen:<br />

Judenschaft, daß sie zuviel Reveren<strong>der</strong> Ross <strong>und</strong> Vieh ausgeschlagen<br />

<strong>und</strong> solche nit beschauen lassen, gestraft um 8 fl.<br />

Mausche Seligmann, Aberlin <strong>und</strong> Schlaum, die Juden, weil sie<br />

sich an Omnium Sonntag vor <strong>der</strong> Kirchen auf <strong>der</strong> Gassen spazieren<br />

finden lassen, abgestraft um l fl.<br />

Georg Süng <strong>und</strong> Hanns Roth zu Oberknöringen, weil sie an einem<br />

Feiertag Judin Hol<strong>der</strong> brechen lassen, beide gestraft um 1 lb<br />

hl; 34 kr 2 hl.<br />

Jonas Järli <strong>und</strong> Täffelin die Juden, Vater <strong>und</strong> Sohn, weil sie<br />

das Vieh über das Verbot den Christen eingestellt, gestraft um<br />

5 fl 30 kr.<br />

Raittung 1595<br />

Defelin Juden, des alten Tochter, Järli sein Sohn <strong>und</strong> Josslin<br />

Dickkopf Sohn, weil sie an einem Feiertag Nuss kauft, jedem<br />

mit 1 lb hl gestraft; <strong>der</strong> halb Teil 51 kr 3 hl.<br />

Vom 16. Mai anno 1595 bis auf den 29. Tag anno 1596 vierzehn<br />

Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben, von denen jedem Inson<strong>der</strong>heit (nach<br />

altem Gebrauch) <strong>der</strong> Stadt Burgau 1 fl Gräbnisgeld gegeben worden.<br />

Dem Amtsbürgermeister gebührt von jedem Gulden 5 sch hl,<br />

so hiermit verraiten in Summa 12 fl.<br />

(5 Schilling Heller = 5 kr 25 hl; bei 14 Verstorbenen: 70 kr<br />

350 hl = 120 kr = 2 fl)<br />

586


Weitere Einträge über Juden:<br />

StadtABu<br />

Raittung 1595/96<br />

Als ein ehrsamer Rat die Juden- o<strong>der</strong> Martinsgans auf dem Rathaus<br />

gegessen, haben beide Amtsverwalter angenommen, von gemeiner<br />

Stadt weg zu bezahlen 5 fl 43 kr.<br />

Raittung 1598/99<br />

Vom 5. Mai 1598 bis zum 1. Juni 1599 sind 21 Juden <strong>und</strong> Jüdin<br />

gestorben.<br />

Raittung 1601/02<br />

Vom Juni 1601 bis 8. Mai 1602 sind neun Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben;<br />

von jedem 1 fl Gräbnisgeld, davon dem Amtsbürgermeister<br />

gebührt 5 sch hl; zu verraitten 7 fl 42 kr 6 hl.<br />

Von allhiesiger Judenschaft die 100 fl, so sie einem ehrs. Rat<br />

allwegen zu drei Jahren schuldig <strong>und</strong> den 3. Juli anno 1601<br />

verfallen gewesen, empfangen 100 fl.<br />

Der edel Frau Kaisersperg (David Kaisersperg = Landamman) Wittib<br />

das Sitzgeld auf Jakobi anno 1601 verfallen, bezahlt <strong>und</strong><br />

empfangen 4 fl (ebenso: 1608/09).<br />

Raittung 1608/09<br />

Von gemeiner Judenschaft allhier für den 5. Termin ihres neuen<br />

Einstandes auf Pfingsten anno 1608 empfangen 45 fl.<br />

Als ein ehrsamer Rat den Vorthl wegen <strong>der</strong> Judengäns verzehrt,<br />

über den Vorthl angenommen 4 fl 40 kr.<br />

Neu <strong>und</strong> Altbürgermeister den Juden zu Haus gangen, was dieselben<br />

reverend für Ross <strong>und</strong> Vieh ausschlagen, auch die Viehweid<br />

geben <strong>und</strong> zu an<strong>der</strong>n Weg <strong>und</strong> Steg gesehen ein halben Tag zugebracht,<br />

verzehrt 2 fl 41 kr.<br />

Raittung 1611/12<br />

1611 sind sieben Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben.<br />

Einnahmen <strong>der</strong> allhisigen Juden <strong>und</strong> Jüdin Sitzgeld auf anno<br />

1611 verfallen:<br />

Kopelen Jud witib 4 fl.; Jonas Jud 12 fl.; Geigglen Jüdin wi-<br />

tib 1 fl 8 kr.; Lehrmeister 6 fl.; Mausche Jud Hasenschart 5<br />

fl.; Mausche Jud <strong>der</strong> alt 8 fl.; Feitus sein Sohn 7 fl.; Arm<br />

Lemblerin 1 fl 8 kr 4 hl.; Sieslen Jud <strong>der</strong> allt 7 fl.; Jäcelen<br />

Jüdin witib 3 fl.; Joslen Jud 10 fl.; Leb Jud 9 fl.; Aberlen<br />

Jud <strong>der</strong> lang 5 fl 30 kr.; Lemblin Jud <strong>der</strong> alt 12 kr.; Feitus<br />

Jud sein Sohn 7 fl.; Feitus Jud <strong>der</strong> Kromm 6 fl.; Defelen Jud<br />

<strong>der</strong> klein 7 fl.; Itzig Jud Josephen Sohn 8 fl.; Aberlen Jud<br />

<strong>der</strong> klein 4 fl.; Kussel Jud 3 fl.; Sieslen Jud Maienkäfer 4<br />

fl.; Samuel Jud Schiller 3 fl.; Defelen Jud sein Sohn 4 fl.;<br />

Schimel Jud 6 fl.; Vaussim Jud 5 fl.; Defelen Jud genannt Bach<br />

5 fl.; Joseph Jud Itziger Sohn 7 fl.; Johel Jud scharten Dochtermann<br />

7 fl.; Liebmann Jud 6 fl.; Man Jud Defelens Dochtermann<br />

6 fl.; Der Alt Hans Jonasen Vater 2 fl.<br />

Summa <strong>der</strong> Juden Sitzgeldt 180 fl 47 kr 1 hl.<br />

587


Weitere Einträge über Juden:<br />

StadtABu<br />

Raittung 1612/13<br />

Von gemeiner Judenschaft allhier für den 9. Termin ihres neuen<br />

Einstands auf Pfingsten anno 1612 empfangen 45 fl.<br />

Von gemeiner Judenschaft an denen ihnen auferlegten 190 fl<br />

Pflastergelt, den halben Teil 55 fl samt den Zinsen erlegt <strong>und</strong><br />

empfangen 60 fl 30 kr.<br />

Raittung 1614/15<br />

Von gemeiner Judenschaft für den 11. Termin ihres neuen Einstandes<br />

auf Pfingsten anno 1614 empfangen 45 fl.<br />

Vom Judenrabbiner den 27. Mai 1614 für 29 Judenschüler für<br />

jeden 50 kr bezahlt; 24 fl 10 kr.<br />

Den 25. November anno 1614 von demselben wegen 31 Schülern<br />

also empfangen 25 fl 50 kr.<br />

Raittung 1619/20<br />

Von <strong>der</strong> Judenschaft auf Pfingsten zuvor für den 16. Termin ihres<br />

neuen Einstands empfangen 45 fl.<br />

Raittung 1621/22<br />

Die Judenschaft auf Pfingsten zuvor für den 18. Termin ihres<br />

neuen Einstandes empfangen 45 fl.<br />

Raittung 1625/26<br />

So haben die gemeine Judenschaft ihren Handlohn auf Pfingsten<br />

anno 1625 bezahlt 45 fl.<br />

Als ein ehrsamer Rat den Vorthl wegen <strong>der</strong> Judengans verzehrt,<br />

angenommen 4 fl.<br />

Raittung 1628/29<br />

1628/29 von <strong>der</strong> Judenschaft 45 fl Einstandsgeld empfangen.<br />

Raittung 1630/31<br />

Von <strong>der</strong> Judenschaft 45 fl Einstandsgeld empfangen.<br />

Item haben die Judenschaft an den aufgewendeten Wachtkosten im<br />

Anger gegen <strong>Augsburg</strong>, weilen die leidige Infektion gewesen,<br />

wie nit weniger zweier Wächter im Markt bei <strong>der</strong> Nacht, um willen<br />

man nit allein den Christen son<strong>der</strong>n auch den Juden bei<br />

nächtlicher weil eine geboren lange Zeit gebraucht, auch wegen<br />

aufgewendeter Kriegs- o<strong>der</strong> Durchzugskosten, als das Wallensteinische<br />

Volk in Italien verruckt, so sich in allen über 200<br />

fl belaufen, angenommen <strong>und</strong> bezahlt 40 fl.<br />

Raittung 1631/32<br />

Von <strong>der</strong> Judenschaft 45 fl Einstandsgeld empfangen.<br />

Weil durch Herrn Landamman, Burgermeister <strong>und</strong> Rat, ihnen den<br />

Juden ihr Begräbnis <strong>zur</strong> weiteren vergünstigt worden, ist jährlich<br />

<strong>und</strong> eines jeden Jahres 2 fl zu bezahlen auferlegt; 2 fl.<br />

Bei gemeiner Judenschaft <strong>zur</strong> Abstattung <strong>der</strong> ersten Herr Obristen<br />

Taubadels (?) Brandschatzung aufgenommen 150 fl.<br />

588


Weitere Einträge über Juden:<br />

StadtABu<br />

Raittung 1634 (Museum)<br />

Judenschaft. Von Oktober 1633 bis Oktober 1634 sind sieben<br />

Juden <strong>und</strong> Jüdinnen gestorben; für jeden 1 fl Begräbnisgeld,<br />

wovon dem Amtsbürgermeister von jedem 5 sch hl gebührt.<br />

Raittung 1635-37<br />

Den letzten November anno 1635 ein toter Jud von Lauingen all-<br />

her geführt <strong>und</strong> begraben worden; das Begräbnisgeld ist 1 fl,<br />

weil aber einem Amtsbürgermeister von jedem 5 sch hl gebührt,<br />

sind noch zu verraitten 51 kr 3 hl.<br />

Hernach wie<strong>der</strong>um 2 Juden allhier begraben worden; nach Abzug<br />

Bürgermeister: 1 fl 42 kr 6 hl.<br />

Herr Landammann hat zu Stepach (Steppach) von 2 Juden 2 fl<br />

eingenommen; mit Vermeldung, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat seien ihm<br />

Schreibgeldt schuldig.<br />

Raittung 1637/38<br />

Als die Juden starck aufgesetzt allhier einzukommen, item die<br />

Zins Poreyen starck um Bezahlung geschrieben, <strong>der</strong>o wegen<br />

Rechts geferten Rat <strong>und</strong> Gutachten gebraucht, mit Schreiben <strong>und</strong><br />

Verehrung Unkosten aufgangen <strong>und</strong> bezahlt 12 fl.<br />

Georg Kembtner Rats gen <strong>Augsburg</strong> zum Rechtsgelehrten geschickt,<br />

in vorgefallener gemeiner Stadt Sachen Rat eingeholt,<br />

er Verehrung <strong>und</strong> Zehrung ausgeben 5 fl.<br />

Herr Doktor U. gen Innsbruck geschickt, wegen <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>er Sachen; 1 Dukaten 3 fl.<br />

Raittung 1651/52<br />

Dieweilen <strong>der</strong>zeit kein Jude mehr allhier, hat das Sitzgeld <strong>der</strong><br />

Juden ertragen 0.<br />

Von einem fremden verstorbenen Juden eingenommen 1 fl, davon<br />

gebührt dem Amtsburgermeister 5 sch hl, ist also noch zu verraitten<br />

51 kr 2 hl.<br />

Raittung 1654<br />

Indem <strong>der</strong>zeit kein Jude mehr allhier wohnhaft ist, so wurde<br />

an<strong>der</strong>s nichts für empfangen eingebracht, als daß 1652 <strong>und</strong> 1653<br />

neun Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben sind; für jeden 1 fl Begräbnisgeld<br />

gerechnet, weil aber von jedem Juden einem amtstragenden<br />

Bürgermeister 5 sch hl gebührt, sind noch zu verraitten 7 fl<br />

43 kr 6 hl.<br />

Raittung 1654/55<br />

Juden Sitzgeld <strong>und</strong> was sonsten von ihnen eingenommen:<br />

Diese Rubrik hat vor dem ersten schwedischen Einbruch nach <strong>der</strong><br />

1632-igsten Stadt Raittung 202 fl 25 kr 5 hl betragen; indem<br />

aber <strong>der</strong>zeit kein Jude mehr hier wohnhaft ist, wurde nichts<br />

an<strong>der</strong>es empfangen als je 1 fl Begräbnisgeld für drei im Jahre<br />

1654 verstorbene Juden <strong>und</strong> Jüdinnen; weil dem amtstragenden<br />

Bürgermeister von jedem 5 sch hl gebührt, sind zu verraitten:<br />

2 fl 34 kr 2 hl.<br />

589


StadtABu<br />

Weitere Einträge über Juden: i<br />

Raittung 1656 <strong>und</strong> 1659/60<br />

Es werden jeweils drei Juden beerdigt.<br />

Raittung 1663/64<br />

1663 sind bei dem Erzfürstl. Landammanamt allhier drei Judenfälle<br />

- zwei von Buttenwiesen <strong>und</strong> einer von Kriegshaber -<br />

durch den Landvogtknecht von Holtz angegeben <strong>und</strong> bezahlt worden;<br />

von jedem gebührt <strong>der</strong> Stadt Burgau 1 fl, wegen eines dargegebenen<br />

Stück Ackers; <strong>der</strong> Landamman hat dem Amtsbürgermeister<br />

3 fl gegeben.<br />

Raittung 1667/68<br />

Den 5. August hat <strong>der</strong> Landamman wegen sechs Judenfällen dem<br />

Landoldt, daß er solche fleißig einlange, 30 kr bezahlt.<br />

Raittung 1677/78<br />

Von <strong>der</strong> Henlen Juden zu Pfersee Kinds Totfall, so Andreas<br />

Landoldt Landvogtsknecht <strong>und</strong> Kais. Zoller zu Holtz eingebracht,<br />

überliefert worden, wovon gemeiner Stadt 1 fl Begräbnisgeld<br />

gebührt.<br />

RATSPROTOKOLLE: (Einträge über Juden)<br />

1657 Januar 11<br />

Zinswucher <strong>der</strong> Judenschaft<br />

(St.368.)<br />

1658 August ?<br />

Hans Veyhl hält um die Judenschule (= Synagoge) an, ob man ihm<br />

die öde Hofstatt verleihen <strong>und</strong> zu seinem Nutzen gebrauchen<br />

möge. Ist hierüber konsultiert <strong>und</strong> vom Rat verabschiedet <strong>und</strong><br />

ihm Veihyl dahin ??, weilen anitz allerhand Wurzgärtl sein,<br />

nit wolle zu geschehen, son<strong>der</strong>n ihm <strong>der</strong> Bescheid erteilt, er<br />

solle sich bis künftigen Frühling gedulden; er solle sich wie<strong>der</strong><br />

anmelden <strong>und</strong> ihm alsdann vor an<strong>der</strong>en gelassen werden.<br />

1658 Dezember 5<br />

Adam Jerg, des innern Rats, produziert <strong>und</strong> interponiert seinen<br />

Vetter Zacharias Nieß, welcher ein altes Bürgerkind ist <strong>und</strong><br />

das Färberhandwerk mit seinen Unkosten in <strong>der</strong> Fremde lernen<br />

müssen, ob man ihm eine öde Hofstatt um einen billigen Kauf,<br />

als die Judenschule (= Synagoge) hätte ausfolgen lassen; dann<br />

ist ihm solches per 30 fl angeschlagen, endlich aber auf starkes<br />

Zusprechen ihm durch den Landamman <strong>und</strong> Magistrat auf 20 fl<br />

reduziert <strong>und</strong> überlassen worden.<br />

590


StadtABu<br />

RATSPROTOKOLLE: (Einträge über Juden)<br />

1660 Februar 5<br />

Der Hafner Michael Neuner erwirbt die öde Hofstatt <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Judenschule (= Synagoge) um 40 fl <strong>und</strong> gibt dem Rat einen<br />

Dukaten Leihkauf.<br />

1665 Januar 15<br />

Schreiben vom Oberamt, wegen <strong>der</strong> Neuaufnahme von Juden in Burgau;<br />

mit des Huckel Juden Anstiftung, <strong>der</strong> nicht allein beim<br />

Landesfürsten son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>österreichischen Regierung<br />

eingekommen ist, sollen wie von alters 8 o<strong>der</strong> 9 Juden<br />

wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt Burgau unterkommen; sie wollen ihre Schuldigkeit<br />

mit Schutz- <strong>und</strong> Jägergeld fleißig <strong>und</strong> ordentlich bezahlen.<br />

Es ist <strong>der</strong> Beschluß nach Umfrage erfolgt, daß man eine<br />

Supplication an das Oberamt abgehen lasse, daß man stark wi<strong>der</strong><br />

die Judenschaft protestierend einkommen solle, daß man solches<br />

"Ungeziefer" wie von alters womöglich nicht eindringen lasse,<br />

deswegen man sich bei den Hl. Kapuzinern in Günzburg bei Herrn<br />

Quardiane einzulangen in diesem Passus, damit man solches Unheil<br />

entraten möge.<br />

(St.447.)<br />

1668 Dezember 12<br />

Der Jude Hertzog von Pfersee bringt bei Landammann <strong>und</strong> Rat<br />

vor, daß sein Großvater die Judenschule (= Synagoge) vor dem<br />

ersten Kriege (vermutlich um 1616) "auf sein aigen costen <strong>zur</strong><br />

Ehr Gottes <strong>und</strong> ihme zu Nutz <strong>und</strong> Heil habe pauen lassen, pitte<br />

man werde ihn nit leer darum künde abweisen"; <strong>der</strong> Jude wird<br />

bis nach Weihnachten vertröstet.<br />

(Die Angelegenheit findet später keine Erwähnung mehr.)<br />

1722 Juni 22<br />

Das Hausieren ist nur an Wochenmärkten bis 12 Uhr erlaubt, <strong>der</strong><br />

Pferdehandel die ganze Woche<br />

(Nr.3.)<br />

1735 September 23<br />

Verbot des Verkaufens an Wochenmärkten nach 12 Uhr<br />

(Nr.10.)<br />

1739 Februar 13<br />

Das vom Oberamt sub dato 17. Januar intimierte Dekret um die<br />

angesuchte Ausfolglassung <strong>der</strong> Judentotfallgel<strong>der</strong> die concession<br />

in authentio zu donieren, ist en pleno abgelesen <strong>und</strong> solches<br />

bereits schon verantwortet, auch hierdurch die concession<br />

in authentio erwiesen worden.<br />

(Nr.l.)<br />

1742 März 16<br />

Hizig Burgauer, Hebräer von Ichenhausen<br />

(Nr.8.)<br />

591


StadtABu<br />

RATSPROTOKOLLE: (Einträge über Juden)<br />

1742 Mai 20<br />

Pferdekauf nicht unter 5 fl.<br />

(Nr.3.)<br />

1777 April 4<br />

Sei wegen den Judenhausierern sich beim Oberamt zu befragen<br />

<strong>und</strong> sich zu beschweren, daß sie nur an den Wochenmärkten sich<br />

hierher zu verfügen befugt sein sollen; an den an<strong>der</strong>en Tagen<br />

sollen sie angehalten werden, gleich <strong>der</strong> Stadt Günzburg täglich<br />

etwas zu bezahlen.<br />

(Nr.3.)<br />

KP 1745-1748:<br />

Hizig Burgauer, schutzverwandter Hebräer von Ichenhausen<br />

(fol.33, 43, 53, 65, 148, 150, 216.)<br />

CAMERALRECHNUNG 1779:<br />

Den 31. 8bris hat ein wohllöb. Oberamt zu Günzburg von denen<br />

gefallenen Judentotfal1-Gel<strong>der</strong>n von 152 fl den vierten Teil<br />

anheron übermachtet; so in Empfang zu bringen 38 fl.<br />

RECHNUNG 1786-1797:<br />

Vom Rentamt Günzburg werden von den eingegangenen Judentot-<br />

fallgel<strong>der</strong>n an Burgau entrichtet (<strong>der</strong> 4. Teil):<br />

1786 42 fl von 168 fl.<br />

1787 38 fl von 152 fl.<br />

1788 38 fl von 152 fl.<br />

1796 56 fl von 224 fl.<br />

1797 59 fl von 236 fl.<br />

OBERAMTLICHE VERORDNUNGEN 1780-84:<br />

1782 Januar 31 <strong>und</strong> März 23<br />

Hofkammerdekret vom 31. Januar 1782, daß die jüdischen Leib<br />

Mauten sowohl in Wien als denen Län<strong>der</strong>n vom 1.1. laufenden<br />

Jahres aufgehoben, folglich nicht mehr eingezogen werden sollen.<br />

Oberamt, den 23.3.1782.<br />

(Nr.172.)<br />

1783 November 23 Günzburg<br />

Nota. Die JudentotfalIgel<strong>der</strong> für löbl. Stadt Burgau betragen<br />

an heuer ab 49 Judenbegräbnissen 49 fl, wovon mir die gewöhnliche<br />

Quittung erbeten, K.K.M./B. Rentamt, Sartori.<br />

(Nr.172.)<br />

592


StadtABu<br />

PFARRBUCH: (Eintrag über Judentaufen)<br />

Kein Judenkind solle vor 18 Jahren getauft werden, es sei<br />

denn, daß die Taufe im Totenbett verlangt werde; in diesem<br />

Falle könnte einem solchen Judenkind die Taufe gereicht werden.<br />

(Vorletztes Blatt.)<br />

Abschriften aus dem Bistumsarchiv <strong>Augsburg</strong>:<br />

1616<br />

Predigt Pfarrers zu Knöringen, festo Matthäi 1616.<br />

Der Apostel Matthäus sei ein geborener Jud gewest aus dem Geschlecht<br />

Levi ... Die Zauberer, gottlosen verfluechten schelmischen<br />

Judenziefer, die machen die Obrigkeit welche gesehend<br />

ist, blind mit ihrem gestohlenen Guet, so sie den armen Burgern<br />

abgenomben ... dass man auch den Apostel Matthäi, das ist<br />

die höhere Obrigkeit soll anruefen, dass er die Zauberer, die<br />

Teufelskin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Galgendieb <strong>und</strong> feurige Drachen abschaffen<br />

<strong>und</strong> vertriebe, <strong>und</strong> wann die Burger nun einen Ausschuss machten<br />

<strong>und</strong> solches ihr obligens tribselig Leben so sie bei diesen<br />

Erzdieben ausstehen, ihrer hohen Obrigkeit klagen, will er<br />

selbsten mit ihnen fornen daran sein, dass ihnen von diesem<br />

Teufelsgeschmeiss geholfen werde ...<br />

Conclusio. Liebe Christen lasst uns nidknien <strong>und</strong> ein andächtig<br />

Vater <strong>und</strong> Ave beten, dass <strong>der</strong> Teufel die Juden all hollen wölle.<br />

1631<br />

Die Juden beschweren sich beim Generalvikar Zeiller in <strong>Augsburg</strong><br />

gegen den Stadtprediger Caspar Baur von Burgau. Sie führen<br />

in ihrer Klageschrift u.a. an, daß dieser die Juden, wie<br />

schon vor etlichen Jahren, verfolge; "ja er geht bisweilen in<br />

unser Judenschul o<strong>der</strong> Gebetshaus <strong>und</strong> hebt an zu schreien <strong>und</strong><br />

treibt allerlei Fablerey ... wann er einen frembden Juden<br />

sieht, so seiner Geschäft halber da ist, lauft er ihm nach <strong>und</strong><br />

schlägt ihn, wie er dann vor ungefähr 3 Wochen einen Juden von<br />

Steppach, so mit an<strong>der</strong>en Juden in unser Schul gehen wollten,<br />

mit seinem Stecken geschlagen, hernach an einem Inwohner allda<br />

gar den Stecken abgeschlagen, an dem er sich nit ersättigen<br />

lassen, son<strong>der</strong>n unserem Vorsinger in die Schul wie<strong>der</strong> nachgelaufen,<br />

<strong>der</strong> ihme ob besseren Frieds halber reteriert <strong>und</strong> ihme<br />

entlaufen, er auch damal vor ihme nit in unser Schuel gehen<br />

<strong>der</strong>ffen ..."<br />

Antwort des Predigers Baur. Verschiedene Schreiben in <strong>der</strong>selben<br />

Sache.<br />

Hinweis:<br />

Die Originale sind möglicherweise verloren (im <strong>Augsburg</strong>er Bistumsarchiv<br />

<strong>der</strong>zeit nicht auffindbar).<br />

593


KATH. PFARRARCHIV BUTTENWIESEN<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Franz X. Neuner:<br />

Pfarrmatrikel: Personenstandsbuch IV, Sterbeeinträge<br />

1882 April 13<br />

Michael Lang, Taglöhner, katholisch, ledig, Buttenwiesen, Haus<br />

Nr.2 (jüd. Konvertit); gestorben am 13.4.1882 in Buttenwiesen,<br />

66 Jahre alt;<br />

(S.34, Nr.6.)<br />

Hinweis:<br />

Im Tauf- bzw. Geburtenbuch ist kein Religionswechsel vermerkt.<br />

Es handelt sich möglicherweise um den am 30.3.1816 in Buttenwiesen<br />

geborenen David Lang, Sohn <strong>der</strong> Pferdehändlerseheleute<br />

Isaak <strong>und</strong> Hanna Lang. - BayHStA: Jüd. Standesregister Nr,24,<br />

S. 15.<br />

594


FUGGER-ARCHIV, DILLINGEN<br />

Hinweis:<br />

Die hier aufgeführten Archivalien des Fugger-Archivs (= FA)<br />

wurden fre<strong>und</strong>licherweise von Frau Dr. Dana Koutná-Karg <strong>und</strong><br />

Herrn Franz Karg <strong>zur</strong> Verfügung gestellt. - Die zweistelligen<br />

Signaturen bezeichnen Urk<strong>und</strong>en, die dreistelligen Akten.<br />

Lit.: Dana Koutná-Karg, Juden in Fuggerischen Herrschaften,<br />

in: Irsee-Schriften 3, hrsg. von Peter Fassl (im Druck).<br />

Dies., Emersacker im späten 17. Jahrh<strong>und</strong>ert. Bemerkungen zu<br />

<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde, in: JHVD 93 (1991), S.404-419.<br />

I. Privileg (Judenfreiheit)<br />

a) Urk<strong>und</strong>en<br />

1566 März 30, <strong>Augsburg</strong><br />

Judenprivileg Kaiser Maximilians II.<br />

FA 52.7<br />

Bestätigungen u.a.:<br />

1577 Rudolph II., 1615 Matthias, 1620 Ferdinand II.,<br />

FA 52.7; 55,1; 56.7; 59.2; 59.3;<br />

(Abrechnung über Bestätigungskosten in FA 3.1.10c)<br />

Abschriften des Privilegs in:<br />

Polizeiordnung Brandenburg, FA 18.1.1a, fol. 97r-101v;<br />

Statuten <strong>der</strong> Herrschaft Kirchheim, FA 28.3.14a, fol. 64r-69v;<br />

Urk<strong>und</strong>en Mattsies (1699), FA 235.4;<br />

Gerichtssachen Mickhausen FA, FA 236,8.<br />

1566 Dezember 31<br />

Insinuationsprotokol1 des Judenprivilegs<br />

FA 52.7 (Abschrift in FA 7.4.12 1/2)<br />

1580 Juni 27<br />

Insinuation des Privilegs beim kaiserlichen Kammergericht<br />

FA 2.1.2, fol. 456<br />

1599 Mai 3<br />

Insinuationsprotokol1 des Judenprivilegs<br />

FA 52.7 (Abschrift in FA 7.4.12 1/2)<br />

1698 März 31<br />

Neuerliche Veröffentlichung des Judenprivilegs<br />

FA 52.7<br />

b) Akten<br />

1550-1582<br />

Strafsachen wegen Handels mit Juden; im wesentlichen Fall des<br />

Alexan<strong>der</strong> Winkler (vgl. Babenhausen)<br />

FA 3.1.10b<br />

595


II. Fuggersche Besitzungen<br />

BABENHAUSEN<br />

FA Dillingen<br />

1530<br />

Urfehde des Peter Baur von Weiler wegen Geschäften mit Juden<br />

FA 118.1<br />

1546 Mai 11<br />

Urteil des Gerichts in Wangen in <strong>der</strong> Klage des Bartholme Bauer<br />

von Beblinstetten gegen David Jud zum Neuenriedt (vgl. BaHStA,<br />

RKG 5508); darin: 1547 Februar 8, Klage des Vogtes von Kirch-<br />

haslach gegen das Wangener Urteil<br />

FA 122.1<br />

1547<br />

Achterklärung: Joseph Jud zu Günzburg gegen Mathias Happaper-<br />

ger<br />

FA 118.4<br />

1551-1559<br />

Urfehdebriefe einiger Juden nach Bestrafung wegen Handels;<br />

u.a. Salomon Jud von Krumbach; Jakob Jud von Schwaighausen <strong>und</strong><br />

Mossi Jud zu Zell im Widenthal im Breisgau<br />

FA 118.2<br />

1558-1561<br />

Amtsberichte, darin: Bestrafung wegen Handels mit Juden<br />

FA 7.4.19a<br />

1562-1563<br />

Vier Schreiben des Pflegers an Karl Peutinger wegen Umgangs<br />

mit Juden, vor allem Pferdehandel betreffend<br />

FA 118.2<br />

1572<br />

Verordnungen <strong>der</strong> Herrschaft, fol. 140: Verbot des Handels mit<br />

Juden bei Vermögensverlust <strong>und</strong> Androhung, aus <strong>der</strong> Herrschaft<br />

verwiesen zu werden<br />

FA 7.4.13<br />

1573<br />

Urfehde des Abraham Jud von Burgau, weil er "sein gewöhnlich<br />

Zeichen nicht offen geführt" hat<br />

FA 118.2<br />

1553-1791<br />

Judensachen <strong>der</strong> Herrschaft Babenhausen<br />

1. Abschriften <strong>der</strong> Insinuationsprotokolle von 1566 <strong>und</strong> 1599<br />

2. 1557: Fall des Alexan<strong>der</strong> Winkler von Babenhausen;<br />

Regelung des Nachlaßes <strong>und</strong> nachträgliche Bestrafung <strong>der</strong> Fami-<br />

lie wegen verbotenen Handels (Salomon Jud von Haldenwang, Ja-<br />

kob von Schwaighausen); Teile auch in FA 3.1.10b<br />

596


II. Fuggersche Besitzungen<br />

BABENHAUSEN<br />

FA Di11ingen<br />

1553-1791<br />

Judensachen <strong>der</strong> Herrschaft Babenhausen<br />

3. 1586: Fall des Marx Juden von Heimertingen; Bestrafung we-<br />

gen verbotenen Handels mit Untertanen, beson<strong>der</strong>s in Pleß, u.a.<br />

Kleindarlehen, Roßtausch; die Strafe von 150 fl. fällt an das<br />

Seelhaus in Babenhausen<br />

4. 1747: Schreiben des Oberamtmannes Zwerger wegen <strong>der</strong> Klagen<br />

von Babenhauser Textilkramern, betr. <strong>der</strong> Geschäfte von Fell-<br />

heimer Juden; Oberamtmann legt die frühere Haltung dar<br />

5. 1747 I 13, Dekret: Geschäfte von Fellheimer Juden werden<br />

bei Androhung <strong>der</strong> Konfiskation <strong>der</strong> Waren nur im Schloß bzw. in<br />

privilegierten Häusern in Babenhausen erlaubt<br />

6. 1782 VII 21, Dekret für die Herrschaften Babenhausen, Boos,<br />

Wellenburg mit Bezug auf die Reichspolizeiordnung von 1551,<br />

die Judenfreiheit von 1566 <strong>und</strong> Insinuationen: darin wird jeg-<br />

licher Handel mit Juden verboten, sofern er nicht vor <strong>der</strong><br />

Herrschaft protokolliert wird; alle Geschäfte über 3 fl. müs-<br />

sen in das beson<strong>der</strong>e Juden-Protokoll eingetragen werden<br />

FA 7.4.12 1/2<br />

1686-1709<br />

Handelskonzession für sechs Juden aus Hürben mit "Roß, Vieh,<br />

Tuch, Häuten <strong>und</strong> Fe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Waren" für einen Zeitraum<br />

von 12 Jahren; dabei sind alle Geschäfte vor dem Amt zu protokollieren.<br />

Der Kontrakt wird 1698 <strong>und</strong> 1705 erneuert, wegen<br />

Zahlungsrückstand jedoch 1710 verboten<br />

FA 7.5.2<br />

1804<br />

Textbuch eines Singspiels "Die belohnte Ehrlichkeit o<strong>der</strong> Der<br />

redliche Bauer <strong>und</strong> <strong>der</strong> großmüthige Jude", aufgeführt in Babenhausen<br />

(Schultheater)<br />

FA 7.5.17b<br />

BIBERBACH<br />

1582 Mai 31<br />

Amtsberichte, darin: Ausweisung des Hans Gayer von Prettels-<br />

hofen wegen Handels mit Juden<br />

FA 8.5.5<br />

1726<br />

Polizeiordnung: Verbot des Handels mit Juden, sowie sich mit<br />

fremden Gerichten einzulassen<br />

FA 135.5 (identisch mit StAA Fugger-Babenhausen 114)<br />

597


II. Fuggersche Besitzungen<br />

BOOS<br />

FA Dillingen<br />

1729<br />

Polizeiordnung, Art. 89: Handel mit Juden ist verboten, außer<br />

gegen bar <strong>und</strong> mit Protokollierung;<br />

2. Fassung (wohl 1753): beson<strong>der</strong>es Verbot, Geschäfte an Sonn-<br />

<strong>und</strong> gebotenen Feiertagen zu schließen<br />

FA 10.1.20p<br />

BRANDENBURG/ILLER<br />

1589<br />

Polizeiordnung:<br />

fol. 42v (verbott wi<strong>der</strong> die Juden): 1. Handelsverbot bei Verweis<br />

aus <strong>der</strong> Herrschaft; 2. Vogt muß von Vorgängen berichten;<br />

3. Juden sind verpflichtet, ihren gelben Fleck zu tragen; bei<br />

Geschäften in <strong>der</strong> Herrschaft erhalten sie einen Begleiter.<br />

fol. 30r-32r: Judeneid.<br />

fol. 116: Judenzoll an <strong>der</strong> Brandenburger Brücke<br />

FA 18.1.1a<br />

EMERSACKER<br />

1653 Januar 1<br />

Bestallung des Konrad Ayblinger als Pfleger von Bocksberg <strong>und</strong><br />

Emersacker, u.a. <strong>zur</strong> Protokollführung: <strong>der</strong> Pfleger soll darauf<br />

achten, daß ohne Zustimmung <strong>der</strong> Herrschaft o<strong>der</strong> zumindest des<br />

Oberamtes die Untertanen keine Geschäfte mit Juden auf Borg<br />

betreiben, dies soll er den Untervögten ernsthaft befehlen.<br />

FA 84.2<br />

1688 Mai 12<br />

Huldigung <strong>der</strong> Untertanen, wobei 12 Juden namentlich genannt<br />

werden; darin ausführlicher Judeneid<br />

FA 84.1<br />

1663-1704<br />

Einträge im Salbuch von 1663 (FA 5.2.26c),<br />

in den Amtsrechnungen von 1700-1704 (FA 66.5.1-4)<br />

GABLINGEN<br />

1725<br />

Polizeiordnung: Geschäfte mit Juden sind verboten<br />

FA 9.1.13<br />

1696, 18. Jh.<br />

Amtsprotokolle, darin: zahlreiche Handelsabschlüsse mit Juden,<br />

vor allem Pferdehandel<br />

FA 9.2.2<br />

598


II. Fuggersche Besitzungen<br />

GLÖTT<br />

FA Dillingen<br />

1685 Februar 20<br />

Gewerbesachen, darin: Anfrage von Burgau, den Schutzjuden von<br />

Buttenwiesen erneut den Handel in den fuggerschen Gebieten zu<br />

gestatten; zwei Entwürfe<br />

FA 25.1.33<br />

1765 April 25<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Polizei: Zum Schutz <strong>der</strong> Untertanen müssen alle<br />

Geschäfte mit Juden im Beisein einer Amtsperson protokolliert<br />

werden, spätestens aber 24 St<strong>und</strong>en später angezeigt werden;<br />

keine Haftung für Mängel; Strafandrohung von 10 Reichsthaler<br />

FA 25.1.32<br />

1767<br />

Taxordnung, Art. 32: Frage <strong>der</strong> Handelskonzession für Juden aus<br />

Buttenwiesen; Protokol1 zwang mit einer Gebühr von 30 Kr. bei<br />

Geschäften bis 50 fl.<br />

FA 25.1.31<br />

HEIMERTINGEN<br />

1572<br />

Polizeiordnung: Handelsverbot mit Juden, außer in bar, (nicht<br />

in jüngerer Fassung); darin auch Judeneid<br />

FA 12.2.4 1/8<br />

1586 November 28<br />

Fall des Marx Juden von Heimertingen (vgl. Babenhausen Judensachen<br />

1553-1791, 1586); hier: Bericht des Pflegers von Babenhausen<br />

FA 7.4.12 1/2<br />

1773<br />

Gerichtssachen, darin: Mord an dem Juden Moyses Joseph in Wör-<br />

rach durch einen Metzger; Gesuch, den Toten nach Fellheim zum<br />

Begräbnis überführen zu dürfen<br />

FA 12.2.4<br />

1784 Oktober 21<br />

Wegegeldtarife, u.a. für Juden<br />

FA 165.6<br />

KETTERSHAUSEN<br />

Gebot <strong>und</strong> Verbot (Abschriften 17. <strong>und</strong> 18. Jh.):<br />

Verbot des Handels mit Juden bei Verweisung aus <strong>der</strong> Herrschaft<br />

FA 13.2.5<br />

599


II. Fuggersche Besitzungen<br />

KIRCHBERG<br />

FA Dillingen<br />

1600 Dezember 5<br />

Polizeiordnung Kirchberg <strong>und</strong> Wiblingen: Verbot sich mit Juden<br />

o<strong>der</strong> Christen zu verschreiben o<strong>der</strong> vor fremde Gerichte zu gehen<br />

bei Besitzverlust <strong>und</strong> Vertreibung aus <strong>der</strong> Herrschaft<br />

FA 218.5<br />

1738<br />

Urbar, fol. 249 <strong>und</strong> 258: Judenzoll von <strong>der</strong> Kirchberger Brücke<br />

FA 27.2.24<br />

KIRCHHEIM<br />

nach 1540<br />

Kopialbuch:<br />

fol. 83v: Schuldbrief des Ulrich Waltmann zu Eppishausen über<br />

12 fl. an den Juden Jacob zu Schöppach, o. D.;<br />

fol. 102v: Verzichtbrief des Juden Salomon von "Wencken"<br />

(Franken) von 1538 Juni 7;<br />

fol. 243r: 1539 Oktober 20, Schuldbrief wie fol. 83r;<br />

fol. 338r-v: 1586 Juli 22: Obligation <strong>und</strong> Verschreibung des<br />

Moses Juden zu Immelstetten; Kontrakte mit Untertanen von<br />

Kirchheim wi<strong>der</strong> das Privileg; (vgl. Original in FA 226,5)<br />

FA 28.1.1<br />

1541<br />

Polizeiordnung: Übernahme <strong>der</strong> Regelung des Vorbesitzers von<br />

Hirnheim: Verbot jeglichen Umgangs mit Juden unter Androhung<br />

<strong>der</strong> Konfiskation; Fassung des 17. Jh.: ausgenommen werden<br />

Jahr- <strong>und</strong> Wochenmärkte<br />

Druck: Ernst <strong>und</strong> Helmut Striebel, <strong>Geschichte</strong> des Marktes<br />

Kirchheim <strong>und</strong> seiner Ortsteile, 1990, S. 90. FA 28.3.14b<br />

16. Jh.<br />

Statuten <strong>der</strong> Herrschaft:<br />

fol. l-3v: Freiheit für den Vorbesitzer von Hirnheim;<br />

fol. 20r: Judenkontrakte werden durch den Vorbesitzer verboten<br />

(wie FA 28.3.14b)<br />

fol. 64r-65r: Abschrift <strong>der</strong> Freiheit von 1566;<br />

fol. 105v: 1556: Hab <strong>und</strong> Gut des Paul Wagner von Haselbach<br />

verfallen wegen Umgangs mit Juden<br />

FA 28.3.14a<br />

1558/59<br />

Urteil des Marktgerichtes Kirchheim; Ausweisung des Paulin<br />

Ellenrie<strong>der</strong> von Kingenhausen (Könghausen), weil er gegen das<br />

schon unter dem Herrn von Hirnheim erlassene Verbot verstoßen<br />

hat <strong>und</strong> sich bei den Juden Geld geliehen hat;<br />

Urteil des Dorfgerichtes Eppishausen: Ausweisung des Stoffel<br />

Brecheisen zu Eppishausen, weil er sich trotz Verbotes Geld<br />

geliehen hat <strong>und</strong> außerdem mit Acht belegt worden ist<br />

FA 226.5<br />

600


II. Fuggersche Besitzungen<br />

KIRCHHEIM<br />

FA Dillingen<br />

1569 Juli 21<br />

Appellation des Marx <strong>und</strong> Hans Fugger, wegen rechtswidriger Anklage<br />

Kirchheimer Untertanen durch den Juden Lazarus von Angelberg,<br />

jetzt Thannhausen<br />

FA 226.5<br />

1586 Juli 22<br />

Urfehde des Moises Juden von Immelstetten, wegen eingezogener<br />

Güter <strong>und</strong> verfallener Schuldgel<strong>der</strong><br />

FA 226.5<br />

1660-1779<br />

Markt <strong>und</strong> Handel, darin: 1665, Handelserlaubnis für den Juden<br />

Hitzig aus Thannhausen; 1778, Zolltarife, Handel ist [...] nur in<br />

bestimmten Häusern möglich<br />

FA 28.3.97c<br />

LANDVOGTEI SCHWABEN<br />

1599-1600<br />

Prozeß des Hans Jakob von Rehlingen (Lee<strong>der</strong>) gegen den Juden<br />

Samuel <strong>und</strong> seinen Bru<strong>der</strong> Jakob (beide von Günzburg) betr. eines<br />

Kaufgeschäftes des Rehlingen mit Wolf Wilhelm von Knörringen<br />

um das Gut Fischach<br />

FA 29.1.9<br />

LAUGNA<br />

1799-1801<br />

Amtsberichte des Pflegamtes Laugna; darin: Henlj Löw aus Bins-<br />

wangen erwirbt ein Gr<strong>und</strong>stück in Emersacker<br />

FA 5.2.28a<br />

LAUTERBRUNN<br />

1573 August 5<br />

Kauflibell, darin: Abgaben von Juden, die auf Sölden sitzen<br />

FA 84.3 (Abschrift in FA 5.2.31c)<br />

1604/1605<br />

Amtsprotokolle, darin: 1604 September 9, Untertanen werden<br />

wegen Schulden bei Juden (Mengele, Seleman <strong>und</strong> Pan<strong>der</strong>man von<br />

Binswangen) befragt. 1605 März 4, zwei exemplarische Ausweisungen<br />

aus <strong>der</strong> Herrschaft, Begleichung <strong>der</strong> Schulden; erlaubt<br />

werden lediglich Geschäfte gegen Bargeld auf Jahrmärkten<br />

FA 5.2.31<br />

601


II. Fuggersche Besitzungen<br />

MICKHAUSEN<br />

FA Dillingen<br />

1575/1576<br />

Gerichtssachen:, darin: Jüdin Vögelin von Thannhausen zitiert<br />

Hans Gleich von Wollmetshofen vor das schwäbische Landgericht;<br />

Jüdin <strong>und</strong> ihr Anwalt erhalten freies Geleit vor das Dorfgericht<br />

Mickhausen<br />

FA 236.8<br />

1566-1807<br />

Judensachen, u.a.:<br />

1566 September 27 <strong>und</strong> 1569 Juli 17: Schreiben <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Marx<br />

<strong>und</strong> Hans Fugger, das Verbot des Handels mit Juden für ihre<br />

Untertanen betr.;<br />

1668: Pflegamtsverwalter erinnert an das Verbot, daß kein Untertan<br />

mit den Juden handeln soll;<br />

1685 Juni 30: Brief an den Vizeamtsverwalter Josef Meuttinger,<br />

daß er keinen Handel mit Juden zulassen soll;<br />

Ende 18. Jahrh<strong>und</strong>ert: Schuldverzeichnis des Moyses Silberschmid<br />

von Fischach, das nach seinem Tod an seinen Sohn Simon<br />

übergeht, Randnotiz von 1795 über die Bezahlung <strong>der</strong> Schulden<br />

1807: Amtsauskunft, im Oberamt Mickhausen leben keine Juden<br />

FA 32.1.227 1/13<br />

1722-1731<br />

Korrespondenz: Schulden des Grafen Johann Ludwig Fugger<br />

(1700-1779) beim Juden Noe Samuel Isaak; darin auch Schuldscheine<br />

FA 1.2.157 1/2<br />

1732-1795<br />

Judenkontraktprotokolle (6 Hefte): 1732-37, 1757-67, 1768-<br />

1772, 1772-81, 1778-88, 1789-1795; sie enthalten neben gewöhnlichen<br />

Kontrakten viele Klagen von beiden Seiten, beteiligt<br />

sind meist Juden aus Fischach; darin: Schuldverzeichnis beson<strong>der</strong>s<br />

von Fischacher Juden<br />

FA 32.5.27-28<br />

OBERNDORF<br />

vor 1650<br />

Polizeiordnung: Verboten sind alle Kontrakte mit Juden außer<br />

<strong>zur</strong> "täglichen Notdurft", auch Geschäfte mittels Dritter werden<br />

verboten; <strong>zur</strong> Strafe verfällt Hab <strong>und</strong> Gut<br />

FA 25.2.13 1/2 (Abschriften in FA 25.2.13b)<br />

1783<br />

Protokoll- <strong>und</strong> Taxordnung: Protokollzwang, Gebühr von 30 Kr.<br />

bei einem Handel bis 50 fl, darüber eine Gebühr von 1 fl<br />

(Wortlaut identisch mit Glött FA 25.1.31, 1767)<br />

FA 25.2.13c<br />

602


II. Fuggersche Besitzungen<br />

RETTENBACH mit GOTTENAU<br />

FA Dillingen<br />

1544<br />

Statuten von Gottenau: Verbot mit Juden Handel zu treiben<br />

FA 178.3<br />

18. Jh.<br />

Polizeiordnung von Rettenbach, Art. 10: Handelsverbot bei Verlust<br />

<strong>der</strong> Güter<br />

FA 178.3<br />

WALD (MARKT WALD = IRMATSHOFEN)<br />

18. Jh.<br />

Gebot <strong>und</strong> Verbot:<br />

pag. 24f.: kein Handelsverbot, nur allgemeine Bestimmung, daß<br />

ohne Wissen <strong>der</strong> Herrschaft kein Besitz verkauft, verpfändet<br />

o<strong>der</strong> vertauscht werden kann.<br />

pag. 30f.: Verbot jemanden zu beherbergen o<strong>der</strong> zu verpflegen,<br />

<strong>der</strong> "so <strong>der</strong> Juden halber" in die Acht erklärt wurde<br />

Judeneid (Fassung von 1779, wohl 1660 erlassen)<br />

FA 16.2.23<br />

WALDBERG (Herrschaft Wellenburg)<br />

1540, 1545<br />

Achterklärungen des schwäbischen Landgerichts auf Veranlassung<br />

von Juden:<br />

1540: Michel Haldenwang - Abraham zu Eppishofen<br />

1545: Schmid zu Waldberg - Sampson zu Burgau<br />

FA 199.2<br />

1562<br />

Schuldbrief für jung David zu Neuburg (37 fl. 30 kr)<br />

FA 199.5.<br />

WELDEN<br />

1598<br />

Gr<strong>und</strong>buch, pag. 4: Judenzoll zu Welden; Verpflichtung für Juden,<br />

das Zeichen zu tragen<br />

FA 43.1.2<br />

1745/46<br />

Streitsache des Johann Pollinger, Schmied zu Wörleschwang, mit<br />

Schmuel Abraham von Binswangen, wegen Pferdehandels<br />

FA 43.1.11k<br />

603


II. Fuggersche Besitzungen<br />

WELLENBURG<br />

FA Dillingen<br />

1329 Mai 15 <strong>und</strong> 23<br />

Der Kämmerer Gottfried von Wellenburg verkauft mit Zustimmung<br />

seiner Frau Agnes seinen Erbteil an <strong>der</strong> Herrschaft Wellenburg<br />

an den <strong>Augsburg</strong>er Bürger Heinrich den Portner, <strong>der</strong> auch den<br />

Erbteil des Arnold Kämmerer von Wellenburg erwirbt. Die Verkäufer<br />

verwenden den Kaufpreis von 517 Pf<strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>er Pfennigen<br />

<strong>zur</strong> Abgeltung ihrer Schulden bei Juden <strong>und</strong> Christen<br />

FA 185.1<br />

1576-1582<br />

Prozeß des Anton Rehlinger, Bürgers von <strong>Augsburg</strong>, mit Leo Juden<br />

von Leitershofen; Libell<br />

FA 17.1.15 i<br />

1595-1597<br />

Amtsberichte, darin: Judenhaus zu Leitershofen (1595/96); Zitation<br />

eines Untertanen vor das Landgericht zu Wangen durch<br />

einen Juden von Pfersee (1597) (Lösung: außergerichtliche Einigung<br />

unter Aufsicht <strong>der</strong> Herrschaft)<br />

FA 17.2.1<br />

1717-1785<br />

Juden Protokolls Rapular. Darin eingeb<strong>und</strong>en: Schreiben <strong>der</strong><br />

Herrschaft an den Pfleger vom 15.4.1717 <strong>zur</strong> Einführung <strong>der</strong><br />

Protokollierung<br />

FA 17.2.55<br />

1787<br />

Polizeiordnung (erlassen nach 1648, 1726 bestätigt),<br />

Nr. 71: Verbot mit Juden Handel zu treiben o<strong>der</strong> sich in eine<br />

Bürgschaft einzulassen<br />

FA 17.1.15 a<br />

III. Quellen zu an<strong>der</strong>en Familien<br />

a) Pappenheim<br />

1437 August 2, Eger<br />

König Sigism<strong>und</strong> verschreibt dem Reichserbmarschall Haupt zu<br />

Pappenheim <strong>und</strong> seinen Erben die halbe Judensteuer zu Nürnberg<br />

<strong>und</strong> 200 Gulden aus dem Ammanamt von Nördlingen; Abschrift Pap.<br />

FA 211.3<br />

1607<br />

Amtskorrespondenz, darin: Juden in Pappenheim; Abschied für<br />

den Juden Bemel (aus Bestand Grönenbach)<br />

FA 26.2.7 e<br />

604


FA Dillingen<br />

III. Quellen zu an<strong>der</strong>en Familien<br />

b) Besserer<br />

1576 Juli 24, Regensburg<br />

Judenprivileg Kaiser Maximilian II. für die Besserer von<br />

Schnürpflingen. Inseriert in <strong>der</strong> Bestätigung von Kaiser Matthias,<br />

1613 Oktober 16<br />

FA 221.1<br />

605


STADTARCHIV DILLINGEN<br />

Das Stadtarchiv Dillingen befindet sich <strong>der</strong>zeit im Neuaufbau.<br />

Die Ordnung des Archivmaterials wird voraussichtlich noch mindestens<br />

drei Jahre in Anspruch nehmen.<br />

Hinweis:<br />

Das Museum in Dillingen besitzt einen jüdischen Schofar: ein<br />

Wid<strong>der</strong>horn, das nach gesetzmäßigen Tönen am Rosch Haschana<br />

(Neujahr) geblasen wird.<br />

Der Schofar stammt vermutlich aus Binswangen.<br />

(Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Dr. Rudolf Poppa)<br />

606


URKUNDEN:<br />

STADTARCHIV DONAUWÖRTH<br />

1383 Februar 13<br />

"Privilegium, das die juden mogen burger zu Thonauwördt werden":<br />

die Brü<strong>der</strong> Friedrich, Stephan <strong>und</strong> Johann, Herzöge von<br />

Bayern, erteilen den Juden einen Gnadenbrief, <strong>der</strong> ihnen gegen<br />

eine jährliche Abgabe die bürgerliche Gleichberechtigung mit<br />

den Christen zusichert. Für den Fall eines Wi<strong>der</strong>rufs dieser<br />

Freiheit wird eine Gnadenfrist von mindestens einem Jahr sichergestellt<br />

(Orig.-Urk. verloren. - Abdruck: Stenger Urk.l0, S.156-158. -<br />

Königsdorfer, Bd.l, S.141-143.)<br />

1384 Oktober 23<br />

Erwähnt ist die Judenschule (= Synagoge) zu Donauwörth<br />

1480 Juni 6<br />

Michael Ärbihsmair, Bürger zu "Schwebischen Werde" (Donauwörth)<br />

bekennt, daß er von dem Juden Hirsch 104 fl geliehen<br />

hat<br />

1517 November 5 Wien<br />

Kaiser Maximilian I. bekennt, daß er den Juden zu Donauwörth<br />

geboten hat, mit ihrem beweglichen Hab <strong>und</strong> Gut aus <strong>der</strong> Stadt<br />

zu ziehen <strong>und</strong>, daß we<strong>der</strong> sie noch ihre Nachkommen künftig dort<br />

wohnen sollen; <strong>der</strong> Kaiser verkauft die jüdischen Häuser <strong>und</strong><br />

Wohnungen sowie die Synagoge um eine "namliche" Summe Geldes<br />

an die Stadt Donauwörth<br />

1521 Mai 3 Worms<br />

Kaiser Karl V. bestätigt <strong>der</strong> Stadt Donauwörth das Judenprivileg<br />

von 1517 XI 5<br />

1521 Mai 4 Worms<br />

Kaiser Karl V. bestätigt <strong>der</strong> Stadt Donauwörth nochmals die<br />

Urk<strong>und</strong>e von 1517 XI 5<br />

ÄLTERES ARCHIV: AKTEN<br />

1555 Februar 8 <strong>Augsburg</strong><br />

Reskript Anton Fuggers an den Rat <strong>der</strong> Reichsstadt Donauwörth<br />

in Sachen <strong>der</strong> Juden zu Zirgesheim, wegen eines ergangenen kaiserlichen<br />

Dekrets<br />

1705 Januar 28 Mainz<br />

Accords-Puncten (Druck) So mit Mayer Moyses Platzen Churfürstlichen<br />

Maynzischen Schutz-Verwandten wegen admodiierten Juden-<br />

Zoll verglichen worden<br />

1711 August 28<br />

Enthält: Abgabevermerk über 1000 Scheiben Salz aus dem Quantum<br />

des Bamberger Hofjuden Marx an Model Löw, Hofjude zu Pforzheim<br />

607


ÄLTERES ARCHIV: AKTEN<br />

StadtADON<br />

1713 September 1<br />

Abrechnung mit dem Bamberger Hofjuden Marx, wegen Salzliefe-<br />

rungen<br />

1722 August 9 <strong>und</strong> 31 Bamberg<br />

Bittschreiben des Samuel Hamburger, Schutz- <strong>und</strong> Garnisons-Lieferant<br />

zu Bamberg, an den Stadtmagistrat zu Donauwörth, um<br />

Begleichung einer Schuldfor<strong>der</strong>ung in Höhe von 18.000 fl<br />

1722 Oktober 30 Donauwörth<br />

Assecuration, nach <strong>der</strong> die Stadt Donauwörth 3500 fl in Münz<br />

Ende des Monats 1723 an Noe Samuel Isaac, Jude zu Mergentheim<br />

<strong>und</strong> kurfürstlicher Hofjude zu München, o<strong>der</strong> dem Inhaber <strong>der</strong><br />

Assecuration zu bezahlen hat<br />

1728 September 22 Monheim<br />

Kaufbrief-Protokollauszug <strong>der</strong> kurfürst-pfalzgräflichen Stadt<br />

Monheim über den Kauf von ein Jauchert Äcker, gelegen beim<br />

Armenhaus, das <strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong> Bäcker Mathes Ottmann an die<br />

Schutzjuden Abraham <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Löhr veräußert<br />

1729 Juni 28 Lauchheim<br />

Fürschreiben des J. Schweiger aus Lauchheim an Karl Heinrich<br />

von Hornstein, Landkomtur <strong>der</strong> Ballei Franken, Hauskomtur zu<br />

Ellingen <strong>und</strong> Würzburg, Deutschordensritter <strong>und</strong> Geheimer Rat<br />

des Hoch- <strong>und</strong> Deutschmeisters, wegen <strong>der</strong> Schutzjuden Löw, dessen<br />

Sohn Cappel sowie <strong>der</strong> Witwe des verstorbenen Salomon in<br />

Sachen Schutzgeld ihres Sohnes Simon<br />

1769 Februar 20 München<br />

Patent (Druck) Herzogs Maximilian Joseph von Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>bayern<br />

zum Verkauf von Lotterie-Billetts für Amsel Falck,<br />

Marktbereiter in Regensburg .<br />

1777<br />

Wechselbrief in Sachen des Hayum Hirsch Simon, Schutzjude von<br />

Pappenheim <strong>und</strong> Handelsmann Johann Augustin Kuhdorfer, München<br />

1782/83<br />

Hausierfreiheit <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> auswärtigen Krämer; enthält:<br />

sieben Beilagen (Abschriften) von 1722, 1763, 1779 <strong>und</strong> 1781,<br />

die die Ausübung bzw. Beeinträchtigung des gewerblichen Handels<br />

betreffen<br />

1822<br />

Verzeichnis <strong>der</strong>, zum Hausierhandel im Gerichtsbezirk Donauwörth<br />

zugelassenen, Juden aus Buttenwiesen <strong>und</strong> Binswangen<br />

1824<br />

Attest für Jakob Hirsch Weinbach aus Harburg, <strong>der</strong> in Donauwörth<br />

das Schlosserhandwerk erlernen will;<br />

mit Genehmigungsvermerk des Stadtmagistrats<br />

608


StadtADON<br />

Rep.Reg. (= Reponierte Registratur): AKTEN<br />

1819, 1828<br />

Ansässigmachung, Bürgeraufnahme <strong>und</strong> Heiratskonsens, Juden<br />

betreffend<br />

(Nr.119/1.)<br />

1858<br />

Trauung des Marcus Müller aus Binswangen in Donauwörth, gegen<br />

Einspruch des Rabbiners in Harburg (Stolgebühren)<br />

(Nr.119/2.)<br />

1875-1906<br />

Judenmatrikel<br />

(Nr.119/3.)<br />

1877-1906<br />

Anschluß <strong>der</strong> Israeliten in Donauwörth an eine Kultusgemeinde,<br />

betreffend den Notar Jakob Rosendahl (1869-1877), Aron Ofner<br />

<strong>und</strong> die Handelsleute Wolf Frankfurter <strong>und</strong> Joseph Weil aus<br />

Fürth<br />

(Nr. 119/4.)<br />

HAUPTRECHNUNGEN (= HR):<br />

1652<br />

Unter "Straffen": Leonhart Hin<strong>der</strong>mair Gemeiner Statt Obermüller,<br />

vmb willen er in Anno 1632 (vor 20 Jahren!) wegen eines<br />

durch seine Brü<strong>der</strong> vnd Stiefftochtermann ausgeraubten Judens<br />

vnferr seiner Mühlen bej Wisen, in <strong>der</strong> Markgrafschafft Burgau<br />

gelegen von dem abgenommenen gelt, aß vnbedacht vnd theils<br />

noch halber auch 14 fl., welche er aber wi<strong>der</strong>vmb restituiert<br />

empfangen. Ist yber den vorigen angelegten 2 tägigen arrest<br />

noch vmb 12 Reichsthaler <strong>zur</strong> Straff angesehen, hieryber starkh<br />

eingewenth pitt aber mo<strong>der</strong>iert worden 12 fl (= Gulden)<br />

(fol.52'.)<br />

1757 April 30<br />

Den 30. April ist Pile Beilbrunner, Schutzjude von Harburg vmb<br />

willen selber in anno 1753 ein alt kupfernes Schiffel, so yber<br />

50 Pf<strong>und</strong> gewogen durch einen alhiesigen Beisitz ohne entrichtung<br />

<strong>der</strong> zoll gebühr von hier an nachher Harburg tragen lassen,<br />

gestrafft worden 4 fl. 30 Kreuzer<br />

(fol.19'.)<br />

609


StadtADON<br />

RATSPROTOKOLLE:<br />

Verschiedene Bände (mit Lücken) erhalten; darin: Hinweise auf<br />

Juden; u.a.:<br />

1819 April 2 (Nr.134)<br />

Bei einer Sitzung des Magistrats, trägt <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>und</strong><br />

Rechtsrat Johann Baptist Schön die Vorstellung "sämtlicher<br />

(wohl Gemeinde-) Bevollmächtigte wegen Abstellung des Hausier-<br />

handeis <strong>der</strong> Juden" vor.<br />

Der Beschluß <strong>der</strong> Magistratsräte lautet dann:<br />

Sollen die Bevollmächtigten dahier mittels Signatur in Kenntnis<br />

gesetzt werden, daß sie die Befugnis haben, jedem Juden,<br />

welcher sich auf <strong>der</strong> Straße o<strong>der</strong> in ihren Häusern mit verbothswidrigen<br />

Handel betretten läßt, seine Waren hinweg zu<br />

nehmen; jedoch muß die Lokalpolizei hievon ohne weiteres verständigt<br />

werden. Uebrigens ist die F Wall Herrschaftsgericht Harburg schriftlich zu ersuchen, die<br />

dortigen Handelsjuden auf diesen Beschluß aufmerksam zu<br />

machen; zugleich soll von Magistrats wegen an die K<br />

Rg


URKUNDEN:<br />

1532 August 5<br />

ARCHIV DER GRAFEN VON RECHBERG, DONZDORF<br />

Isac, Jude zu Neuburg, quittiert Caspar Meuttinger zu Münster<br />

<strong>und</strong> dessen Hausfrau Barbara die Rückzahlung eines Darlehens<br />

in Höhe von 26 fl<br />

(U 733.)<br />

1532 November 17<br />

Berlin Müller zu Wolmazhofen Schuldverschreibung gegen Leo<br />

Jude, Bürger zu Thainhausen, wegen 60 fl<br />

(Inventarium über Herren Christof Fuggers Herren von Kirchberg<br />

<strong>und</strong> Weissenhorn ... Herrschaften, Stucks Heuser <strong>und</strong> Huetter<br />

auf dem Landt <strong>und</strong> in <strong>der</strong> statt Augspurg.)<br />

1533 März 1<br />

Leble, Jude zu Dhonwsen (Thannhausen?), quittiert Bernhard<br />

Wagner zu Wollmatzhofen wegen 60 fl Interims<br />

(Mickhausen: Unverzeichnete Urk<strong>und</strong>en.)<br />

1533 Mai 12<br />

Jud Benjamin zu Günzburg, Jud Mosse zu Burgau, Jud Hirsch zu<br />

Ried, Jud David zu Neuburg, Jud Loeblin zu Thannhausen <strong>und</strong><br />

Jud Leo zu Krumbach verzichten auf Ansprüche aus dem Gut von<br />

Thoma Weber zu Wilmatzhofen<br />

(U 745.)<br />

1533 Mai 13<br />

Jud Leo zu Krumbach, Jud Benjamin zu Günzburg, Jud Mosse zu<br />

Burgau, Jud Alexan<strong>der</strong> zu Erwishausen, Jud Hirsch zu Ried, Jud<br />

Loeble zu Thannhausen, Jud David zu Neuburg <strong>und</strong> Jud Lemle zu<br />

Thannhausen verzichten auf eine ihnen überschriebene Hofstatt<br />

mit Gütern des Michel Meyttinger zu Wilmatzhofen<br />

(U 746.)<br />

611


AKTEN:<br />

1589<br />

Archiv <strong>der</strong> Grafen von Rechberg, Donzdorf<br />

Protokoll, betr. Rechberg'sche Schuld gegen Samuel Jud von<br />

Günzburg, Simons Sohn<br />

(A 343.)<br />

1811-1813<br />

Umfangreicher Akt, betr. den Prozeß des Grafen Xaver von Rechberg<br />

gegen Isaak Neuburger, Negotiant in München, wegen einer<br />

Wechselschuld; dabei u.a.:<br />

Protokoll über die Zahlungsofferte des Abraham Uhlfel<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

dadurch Schuldner <strong>und</strong> Selbstzahler wird;<br />

Heiratsvertrag zwischen Isaak Neuburger <strong>und</strong> seiner Braut Ella<br />

in Kriegshaber, vom jüdischen ins deutsche übersetzt <strong>und</strong> beglaubigt<br />

(1812); Isaak Neuburger erhält von seiner Mutter, <strong>der</strong><br />

Witwe Veila, zwei Stände in <strong>der</strong> Synagoge zu Kriegshaber;<br />

Verzeichnis über den Vermögensstand des Isaac Neuburger, das<br />

u.a. ein in Kriegshaber verkauftes Haus nennt (8219 fl)<br />

(A 474.)<br />

1559-1620<br />

Akt, betr. Kopien <strong>und</strong> Bestätigungen kaiserlicher Freiheiten <strong>und</strong><br />

Privilegien für die Reichsritterschaft in Schwaben, u.a. <strong>der</strong><br />

Juden ver<strong>der</strong>blichen wucherlichen Contracte halben<br />

(A 1022.)<br />

1795-1804<br />

"Grafschafft Illerreichen. Zehnjähriger Rechnungs-Auszug über<br />

saemtliche Geld-Einnahme <strong>und</strong> Ausgaben. Vom Jahre 1795 bis inclusive<br />

1804"; dabei u.a.:<br />

Einnahmen an Judenhaus-Gr<strong>und</strong>zins (insgesamt 9013 fl), an Juden<br />

Todfällen (insgesamt 113 fl), an Juden Schächtgeld (insgesamt<br />

600 fl), an Interessen aus rückständigem Kaufbetrag <strong>der</strong> Judenhäuser<br />

<strong>und</strong> -wohnungen (ca. 44 fl) <strong>und</strong> an Handlohn aus verkauften<br />

Judenhäusern (ca. 455 fl)<br />

(A 1791.)<br />

1712<br />

Abschrift eines von Kaiser Maximilian II. den Herren von Rechberg<br />

erteiltes, <strong>und</strong> von Karl VI. bestätigtes Privileg, betr.<br />

den wucherischen Handel <strong>und</strong> Wandel <strong>der</strong> Juden<br />

(A 2482.)<br />

612


AKTEN:<br />

Archiv <strong>der</strong> Grafen von Rechberg, Donzdorf<br />

16. bis 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Obligationen <strong>und</strong> Quittungen von Untertanen, Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Familie von Rechberg <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en;<br />

betr. u.a. Jos Jude zu Eisenburg (Stadt Memmingen)<br />

(A 2603-2610; hier: A 2603.)<br />

1805-1810<br />

Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Schutzjuden Moyses Mayer<br />

Fälklein aus Heidingsfeld gegenüber Generalmajor Frhr. von<br />

Bubenhofen<br />

(A 2666.)<br />

613


GEMEINDEARCHIV FELLHEIM<br />

UNTERLAGEN ÜBER DIE EHEMALS JÜDISCHE GEMEINDE UND DEN NOCH<br />

BESTEHENDEN JUDENFRIEDHOF:<br />

Akten über die Wie<strong>der</strong>gutmachungs- <strong>und</strong> Entschädigungsansprüche<br />

ehemaliger Juden aus Fellheim, bzw. <strong>der</strong>en Nachkommen.<br />

Unterlagen <strong>zur</strong> früheren Synagoge <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />

des jüdischen Friedhofs in Fellheim.<br />

Korrespondenz mit Angehörigen <strong>der</strong> ehemals jüdischen Gemeinde<br />

Fellheims, sowie mit Archiven, Institutionen <strong>und</strong> Privatpersonen;<br />

beson<strong>der</strong>s Anfragen <strong>zur</strong> jüdischen Familienforschung <strong>und</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden von Fellheim; dabei u.a.:<br />

1938<br />

Mehrere Bestätigungen von Fellheimer Juden <strong>und</strong> Jüdinnen über<br />

die Annahme <strong>der</strong> gesetzlich vorgeschriebenen Zusatzvornamen<br />

Sara <strong>und</strong> Israel<br />

1938<br />

Listenmäßige Meldung <strong>der</strong> im Jahre 1938 in Fellheim ansässigen<br />

25 Juden (zusammengestellt am 25.1.1948)<br />

1940-1942<br />

Liste <strong>der</strong> in Fellheim zugezogenen Juden (Name, Geburtsdatum<br />

<strong>und</strong> Geburtsort), die u.a. aus Memmingen, Altenstadt, Kempten,<br />

Oberdorf, Fischach, München <strong>und</strong> Wien stammen<br />

1942<br />

Namensverzeichnis von 14 deportierten Juden aus Fellheim<br />

(am 30.10.1962 aus dem Landratsamt gemeldet)<br />

1942 März 30<br />

Verzeichnis über die sichergestellten Gegenstände (Fahrrä<strong>der</strong>,<br />

Fotoapparate, Schreibmaschinen <strong>und</strong> Operngläser) bei folgenden<br />

Fellheimer Juden: Josef Günzburger, Julius Laupheimer, Heinrich<br />

Heilbronner, David Sommer, Siegfried <strong>und</strong> Elias Mayer<br />

1942 Juni 20<br />

Schreiben des Landrats Memmingen, die Zahlung von Versorgungsbezügen<br />

an Juden betr.<br />

1942 September 15<br />

Schreiben des Landrats Memmingen, die polizeiliche Verordnung<br />

über die Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden betr.<br />

1942 September 18<br />

Erlaß des Reichsministers für Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft,<br />

Berlin, betr. Lebensmittelversorgung <strong>der</strong> Juden (Druck):<br />

Juden erhalten ab <strong>der</strong> 42. Zuteilungsperiode (19.10.1942) u.a.<br />

kein Fleisch, keine Eier, keine Milch <strong>und</strong> keine Weizenerzeugnisse<br />

mehr; Juden sind von den Son<strong>der</strong>zuteilungen <strong>und</strong> den Bestimmungen<br />

für Kranke, werdende Mütter u.a. ausgeschlossen,<br />

Lebensmittelsendungen aus dem Ausland sind sicherzustellen;<br />

die Lebensmittelkarten sind deutlich mit "Jude" zu kennzeichnen,<br />

ferner sind, "<strong>zur</strong> Vermeidung von Unzuträglichkeiten bei<br />

<strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> arischen Bevölkerung", beson<strong>der</strong>e Einkaufszeiten<br />

für Juden zu bestimmen<br />

614


GmA Fellheim<br />

UNTERLAGEN ÜBER DIE EHEMALS JÜDISCHE GEMEINDE UND DEN NOCH<br />

BESTEHENDEN JUDENFRIEDHOF:<br />

1945 November 17<br />

Erfassung <strong>der</strong> im Landkreis lebenden Juden:<br />

Norbert Jacobs, Lehrer, wohnhaft in Fellheim Nr.79, <strong>und</strong> die<br />

ebenda wohnenden Schüler Gerald <strong>und</strong> Ralph Jacobs (beide geb.<br />

am 10.7.1938 in Memmingen)<br />

1945 November 22<br />

Kostenberechnung für den am 14. November stattgef<strong>und</strong>enen Abtransport<br />

<strong>der</strong> Flugzeugmotoren aus <strong>der</strong> Synagoge zu Fellheim<br />

1946<br />

Nachforschungen über verschleppte Personen, u.a.:<br />

Elias, Martin, Jeanette, Beate <strong>und</strong> Hannah Meyer;<br />

Lina Frankenthaler, geb. Lichtenauer<br />

1956<br />

Amtsgericht Memmingen UR II 7/56:<br />

Albert Bacharach, geb. am 11.7.1879 in Fellheim, verheiratet,<br />

Viehhändler, <strong>und</strong> Cäcilie Bacharach geb. Meyer, geb, am 24.11.<br />

1882 in Nürnberg, verheiratet, Hausfrau, beide zuletzt wohnhaft<br />

in Memmingen, werden für tot erklärt (dabei: Zeitungsausschnitt<br />

mit dem "Aufgebot" <strong>der</strong> Verschollenen vom 16.3.1956).<br />

Amtsgericht Memmingen UR II 51/56:<br />

Jakob Einstein, geb. am 11.2.1880 in Fellheim (als Sohn <strong>der</strong><br />

Kaufmannseheleute Einstein, Arnold <strong>und</strong> Kathi geb. Mair) <strong>und</strong><br />

Gerta Einstein geb. Enslin, geb. am 13.4.1890 in Leutershausen/Bayern<br />

(als Tochter <strong>der</strong> Händlerseheleute Enslin Salomon<br />

<strong>und</strong> Mina geb. RoBenfeld), beide zuletzt wohnhaft in Memmingen,<br />

Zangmeisterstr.24, werden für tot erklärt:<br />

als Zeitpunkt des Todes wird jeweils <strong>der</strong> 8. Mai 1945 festgestellt<br />

1956-1960<br />

Unterlagen über verschiedene Entschädigungsverfahren, u.a.<br />

betr.:<br />

Alfred Guggenheimer, geb. am 15.3.1877 in Memmingen, zuletzt<br />

in Fellheim, Haus Nr.59;<br />

Jakob Jacobs, geb. am 3.3.1896 in Osann/Mosel (Kr. Wittlich);<br />

Heinz Bacharach, geb. am 25.1.1923 in Fellheim, <strong>und</strong> Werner<br />

Bacharach, geb. am 30.6.1925 ebenda, beide bis 1938 in Fellheim,<br />

Haus Nr.43 1/4 (später wohnhaft in New York);<br />

Ricke Heilbronner, geborene Henle, geb. am 8.2.1870 in Fellheim,<br />

verstorben am 11.7.1942;<br />

Gertrud Einstein, geborene Wild, geb. am 30.1.1889 in Cronheim<br />

(später wohnhaft in New York);<br />

Ignaz Gutmann, geb. am 14.12.1882 in Großrohrheim, in Fellheim<br />

wohnhaft (nach <strong>der</strong> Befreiung aus dem KZ Theresienstadt am 24.<br />

Juni 1945 nach Fellheim gezogen);<br />

Arthur Einstein, geb. am 8.10.1897 in Fellheim (später wohnhaft<br />

in New York);<br />

Bruno Einstein, geb. am 10.5.1901 in Fellheim, am 27.10.1939<br />

nach Nordamerika ausgewan<strong>der</strong>t<br />

615


GmA Fellheim<br />

UNTERLAGEN ÜBER DIE EHEMALS JÜDISCHE GEMEINDE UND DEN NOCH<br />

BESTEHENDEN JUDENFRIEDHOF:<br />

1958 Juli 10 <strong>und</strong> August 26<br />

Zwei Schreiben <strong>der</strong> JRSO, Frankfurt, betr. die frühere Synagoge<br />

in Fellheim, Haus Nr.58<br />

1988 November 11<br />

Abschriften <strong>der</strong> Ansprachen von Dr. Worm <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

Bernhard Kling, gehalten anläßlich <strong>der</strong> Einweihung einer Erinnerungsfafel<br />

für die ehemals jüdische Gemeinde Fellheims am<br />

Rathaus (ehemals jüdische Schule)<br />

Meldekarten<br />

66 Meldekarten ehemals jüdischer Bürger von Fellheim;<br />

die meisten Karten sind im Jahre 1939 angelegt, einige sind<br />

älter; z.T. mit Angaben über Schulbesuch, Studium, Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Sprachkenntnis, sowie über Teilnahme am Ersten Weltkrieg,<br />

Kriegsauszeichnung u.a.; dabei:<br />

Vier originale Kennkarten mit Fotos, Fingerabdrücken <strong>und</strong> einem<br />

"J" (Jude) für:<br />

Esther Sara Bildstein geb. Mayer, geb. am 30.10.1862 in Fellheim<br />

(ausgestellt in Berlin am 18.2.1939).<br />

Amalie Sara Hönigsberger, geb. am 24.11,1886 in Fellheim (ausgestellt<br />

in Nürnberg-Fürth am 1.4.1939).<br />

Hanna Lieselotte Sara Mayer, geb. am 10.11.1923 in Fellheim<br />

(ausgestellt in Memmingen am 31.12.1938).<br />

Moritz Israel Bacharach, geb. am 4.5.1877 in Fellheim (ausgestellt<br />

in <strong>Augsburg</strong> am 16.12.1938).<br />

616


GEMEINDEARCHIV FISCHACH<br />

Überblick über Juden betr. Archivalien:<br />

PROTOKOLL-UND BESCHLUSSBÜCHER DER GEMEIN[D]ERATSSITZUNGEN UND DER<br />

GEMEINDEVERSAMMLUNGEN:<br />

Nr.502: 1836-1863<br />

1836-1840<br />

Im vierköpfigen Gemeindeausschuß sind zwei Juden genannt:<br />

Hirsch Gunz <strong>und</strong> Seligmann Götz<br />

1840 März 12<br />

Gemeindebeschluß mit den Unterschriften aller anwesenden Bürger,<br />

darunter mehrere jüdische<br />

1843-1861<br />

In <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung sind zwei Juden genannt:<br />

Leopold Götz <strong>und</strong> Veit Gunz<br />

Nr.531: 1863-1889<br />

1863-1889<br />

In den Gemeindebeschlüssen sind folgende Juden genannt:<br />

Veit Gunz (Götz), Nathan Lämle, Leopold Meier, Hermann Deller,<br />

Josef Lämle; als Unterzeichner für die Gemeinde: Moriz Gunz,<br />

Daniel Maier, Bernhard Lämle <strong>und</strong> Samuel Lämle<br />

1863 November 14<br />

Leopold Meier zum Schriftführer gewählt<br />

1870 Februar 24<br />

Veit Gunz als Beigeordneter (= 2. Bürgermeister) genannt<br />

1877 März 11 <strong>und</strong> 1880 Oktober 10<br />

Leopold Meier als Beigeordneter (= 2. Bürgermeister) genannt<br />

1887 April 17<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Bürger, mit ihren<br />

Steuerbeträgen <strong>und</strong> dem Anteil ihrer Stimmen bei Abstimmungen<br />

o. J.<br />

Verzeichnis von 149 jüdischen <strong>und</strong> christlichen Einwohnern, mit<br />

Hausnummern <strong>und</strong> dem jeweiligen Anteil an <strong>der</strong> Haus-, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

Gewerbesteuer<br />

1877<br />

Dasselbe Verzeichnis für 128 jüdische <strong>und</strong> christliche Perso-<br />

nen, nach dem Stand vom Juli 1877<br />

1887 <strong>und</strong> 1889<br />

Mehrere Umlagenlisten, auf Gr<strong>und</strong> von Gemeindebeschlüssen, mit<br />

den Stimmen- <strong>und</strong> Steueranteilen <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen<br />

Bürger<br />

617


Nr.504: 1886-1894<br />

GmAFi<br />

1886<br />

Veit Götz, Josef Lemle <strong>und</strong> Hermann Deller im Gemein<strong>der</strong>at genannt<br />

1886 Oktober 31 <strong>und</strong> 1887 November 6<br />

Protokolle, betr. das Abhalten <strong>der</strong> Judenkreisschule<br />

1890 Dezember 8<br />

Gesuch des Handelsmanns Josef Lemle auf Übertragung von Gemeindenutzungsrechten<br />

1891 April 26<br />

Der Jude Lemle als Kommandant <strong>der</strong> freiwilligen Feuerwehr genannt<br />

Nr.532: 1889-1907<br />

Mehrere Abstimmungslisten über Gemeindebeschlüsse, die die<br />

Namen <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Bürger enthalten;<br />

Mehrere Umlagenlisten, in denen eine große Anzahl von Juden an<br />

<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Gemeindesteuerskala steht<br />

Nr.505: 1894-1899<br />

1894-1899<br />

Die Juden Josef Mendle <strong>und</strong> Josef Lemle im Gemein<strong>der</strong>at genannt<br />

Nr.503: 1897-1914<br />

1897-1914<br />

Jeweils zwischen zwei <strong>und</strong> vier Juden im Gemein<strong>der</strong>at; genannt<br />

sind Albert Deller, Daniel Oettinger, Leopold Götz, Joseph<br />

Mendle <strong>und</strong> Joseph Lemle<br />

Nr.506: 1900-1903<br />

1902 Juli 7<br />

Protokoll, betr. Bürgeraufnahmegebühr für den Kaufmann Josef<br />

Mendle von Fischach <strong>und</strong> dessen Haus Nr.33<br />

(Nrn.105. 106.)<br />

618


Nr.507: 1903-1907<br />

GmAFi<br />

1904 Juni 26<br />

Übertragung des Gemeindenutzungsrechtes, von dem Besitz des<br />

verstorbenen Nathan Lemle Nr.1/3 auf das Haus Nr.60a<br />

(Nr.43.)<br />

1904 Dezember 8<br />

Streitsache <strong>der</strong> Gemeinde Fischach gegen Josef Lemle<br />

(Nr.70.)<br />

1905 Januar 15<br />

Verehelichung des Kaufmannes Isaak Levi<br />

(Nr.74.)<br />

1905 November 26<br />

Verehelichung des Güterhändlers Siegfried Lemle dahier<br />

(Nr.143.)<br />

1906 Juli 1<br />

Grenzbereinigung durch Isidor Mendle<br />

(Nr.149.)<br />

1906 Juli 15<br />

Verehelichung des Kaufmannes Leonhard Lemle, wohnhaft in Nörd-<br />

lingen<br />

(Nr.151/1.)<br />

1906 Oktober 20<br />

Streitsache (Grenzverwirrung) <strong>der</strong> Gemeinde gegen Isidor Mendle<br />

(Nr.163.)<br />

1907 Januar 5<br />

Verehelichung des Bankiers Abraham J. Mair von hier, wohnhaft<br />

in München<br />

(Nr.180.)<br />

Nr.533: 1907-1911<br />

1908 November 14<br />

Zuleitung des Wassers <strong>und</strong> <strong>der</strong> bestehenden Wasserleitung zum<br />

Ritualbad<br />

(Nr.80.)<br />

1909 März 28 <strong>und</strong> Mai 2<br />

Gesuch des Kaufmannes Moses Eichengrün in Fischach um Erwerbung<br />

<strong>der</strong> bayerischen Staatsangehörigkeit<br />

(Nrn.98. 105.)<br />

1910 Dezember 18<br />

Liste <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Abnehmer <strong>der</strong> gemeindlichen<br />

Wasserleitung, <strong>und</strong> die Gebühren hierfür<br />

619


Nr.534: 1911-1923<br />

GmAFi<br />

1911-1923<br />

Als jüdische Gemein<strong>der</strong>atsmitglie<strong>der</strong> sind genannt: Leopold<br />

Götz, Abraham Groß, Siegfried Maier <strong>und</strong> M.J. Meier<br />

1918 Mai 16<br />

Der Gemein<strong>der</strong>at über den angestrebten Bau einer israelitischen<br />

Siechenanstalt (wurde nicht ausgeführt)<br />

1918 Dezember 1<br />

Bildung eines Ausschusses aus drei Juden <strong>und</strong> drei Christen,<br />

zwecks Errichtung eines gemeindlichen Kriegerdenkmales<br />

Nr.535: 1923-1929<br />

1924 Februar 15<br />

Genehmigung für die beabsichtigte Zusammenlegung von katholischer<br />

<strong>und</strong> jüdischer Schule<br />

1925<br />

Im 16-köpfigen Gemein<strong>der</strong>at sind drei Juden genannt: Siegfried<br />

Mendle, Joseph Mendle <strong>und</strong> Siegfried Maier<br />

Nr.536: 1929-1935<br />

1929-1933 Februar<br />

Vier Juden im Gemein<strong>der</strong>at genannt: Leopold Götz, Siegfried<br />

Lemle, Siegfried Maier <strong>und</strong> Moses I. Maier<br />

1933 Februar 4<br />

Antrag des Moritz Mendle um Ermässigung des Wasserzinses (wird<br />

abgelehnt)<br />

1933 Februar 18<br />

Ablehnung des Antrages, Adolf Hitler zum Ehrenbürger <strong>der</strong> Gemeinde<br />

zu ernennen, durch den noch mit vier Juden besetzten<br />

Gemein<strong>der</strong>at<br />

(S.202.)<br />

1933 Juli 22<br />

Beschluß, die Bedarfsartikel nur mehr in "deutschen", möglichst<br />

ortsansässigen Geschäften einzukaufen<br />

(S.224.)<br />

620


Nr.529; 1935-1949<br />

GmAFi<br />

1937 April 9<br />

Antrag <strong>der</strong> NSDAP-Ortsgruppe auf "Einschränkung" <strong>der</strong> Juden;<br />

wird nur teilweise angenommen<br />

(S.20'. 21.)<br />

1937 August 22<br />

über die Möglichkeiten einer vermehrten jüdischen Auswan<strong>der</strong>ung<br />

(S.23'. 24.)<br />

1938 November 5<br />

NSDAP-Ortsgruppe drängt auf weitere Maßnahmen <strong>zur</strong> Bekämpfung<br />

des Handels mit den Juden <strong>und</strong> Einschränkung <strong>der</strong> jüdischen Geschäfte<br />

(S.32'. 33.)<br />

1938 November 16<br />

Beschluß, den Juden das Nutzungsrecht am Gemeindewald abzusprechen<br />

<strong>und</strong> die 14 Teile an die Gemeinde Fischach zu ziehen<br />

(S.33'. 34.)<br />

1940 März 14<br />

Auf Antrag <strong>der</strong> NSDAP-Ortsgruppe, Billigung <strong>der</strong> Ausgangsbeschränkungen<br />

für die jüdische Bevölkerung<br />

(S.41'. 42.)<br />

1943 März 13<br />

Beschluß, den israelitischen Friedhof von <strong>der</strong> Kultusgemeinde<br />

käuflich zu erwerben<br />

(S.54'. 55.)<br />

1947 Juli 17<br />

Beschluß, den weiteren Bau von Behelfsheimen auf den einst<br />

jüdischen Gr<strong>und</strong>stücken einzustellen<br />

(S.84'. 85.)<br />

1949 März 4<br />

Erste Sitzung <strong>der</strong> neuen Gemeindekanzlei in <strong>der</strong> ehemaligen Judenschule<br />

(S.159'. 160.)<br />

1949 Mai 4<br />

Bildung einer Interessengemeinschaft mit den 30 Besitzern ehemals<br />

jüdischer Häuser <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke, wegen Rückerstattungsangelegenheiten<br />

(S.176'. 177. 178.)<br />

1949 Mai 12<br />

Beschluß, betr. <strong>der</strong> jüdischen Rückerstattungsansprüche<br />

(S.178'. 179.)<br />

1949 November 26<br />

Beschluß, betr. <strong>der</strong> Rückerstattungsansprüche von Sun (Siegfried)<br />

Mendle, Haus Nr.60a, <strong>und</strong> von Lora Knorr; Rückgabe des<br />

1943 erworbenen jüdischen Friedhofes an die IRSO<br />

(S.198'. 199. 200.)<br />

621


Nr.511: 1950<br />

GmAFi<br />

1950 März 10, März 14 <strong>und</strong> März 25<br />

Rückerstattung des Hauses Nr.46 (= die ehemalige Judenschule)<br />

an die IRSO in München; Ablehnung des Kaufangebotes eines Immobilienmaklers<br />

für dieses Haus<br />

(S.8. 11. 16.)<br />

1950 Mai 6<br />

Beitritt zum Verband <strong>der</strong> Rückerstattungs-Pflichtigen abgelehnt<br />

(S.28. )<br />

1950 Mai 20, Juni 6, Juli 8, September 5 <strong>und</strong> November 3<br />

Betr. Rückerstattungsansprüche des Sali Mendle <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geschwister<br />

Lemle für das Haus Nr.40 (heute: Rathausneubau), <strong>und</strong><br />

Verkauf dieses Hauses um 9.500 DM<br />

(S.33f. 40. 64. 80.)<br />

1950 Juli 22 <strong>und</strong> Juli 27<br />

Betr. Rückerstattung Sali Mendle, Haus Nr.60<br />

(S.46. 50.)<br />

1950 Oktober 3<br />

Betr. Rückerstattung Gunz-Mendle, Gr<strong>und</strong>stück Flur-Nr.620a, <strong>und</strong><br />

Mendle Haus Nr.70<br />

(S.65-68.)<br />

Nr.512: 1951-1956<br />

1953 Juli 3 <strong>und</strong> Juli 9<br />

Beratung mit Vertretern <strong>der</strong> IRSO, wegen Rückkauf <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Judenschule, Haus Nr.46 (heute: Am Judenhof 6); Kauf des<br />

Gebäudes durch die Gemeinde Fischach um 9.500 DM<br />

(S.301f. 305-307.)<br />

622


RECHNUNGSBÜCHER DER GEMEINDE:<br />

Nr.108: 1836/1837<br />

GmAFi<br />

1838 Februar 18, Beilage II<br />

Verzeichnis <strong>der</strong>jenigen, welche von <strong>der</strong> Gemeinde Gr<strong>und</strong>stücke<br />

erworben haben; darunter acht Judenhäuser: Nrn.3. 15. 19. 33.<br />

46. 50. 60. <strong>und</strong> 70.<br />

Nr.120: 1848/1849<br />

Mehrere Gemeindeumlagenlisten, mit den Namen <strong>der</strong> Steuerpflichtigen<br />

<strong>und</strong> ihrem Steueraufkommen; u.a. werden 56 Christenhäuser<br />

<strong>und</strong> 31 Judenhäuser genannt (ohne Armenhaus)<br />

Nr.132: 1860/1861<br />

Steueraufkommen von Christen <strong>und</strong> Juden genannt<br />

1861 Dezember 20<br />

Bei Einnahmen aus den Realitäten, Erlös des Pferchs, mehrere<br />

Juden genannt<br />

(S.2. Beleg II.)<br />

Bei Einnahmen <strong>der</strong> Gemeinde u.a. das Restvermögen des Max Landauer<br />

von 50 fl 42 kr verzeichnet<br />

(S.3. Beleg I.)<br />

Nr.157: 1888<br />

Die Listen verschiedener Gemeindeumlagen verzeichnen jeweils<br />

die Namen <strong>und</strong> Hausnummern <strong>der</strong> Pflichtigen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Steueranteil;<br />

erstmals eine große Anzahl von Juden an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Gemeindesteuerskala<br />

Nr.169: 1904<br />

Distrikts- <strong>und</strong> Gemeindeumlagen nennen die zugr<strong>und</strong>e gelegten<br />

Gesamtsteuern sowie Namen <strong>und</strong> Hausnummern <strong>der</strong> Pflichtigen; die<br />

Juden zahlen die höchsten Steuerbeträge<br />

(Nr.11.)<br />

Kassentagebücher: 1938 <strong>und</strong> 1939<br />

Steuern <strong>und</strong> Umlagen <strong>der</strong> christlichen <strong>und</strong> jüdischen Bürger enthalten;<br />

bei den Verwaltungsgebühren (Anträge auf Reisepässe,<br />

Geburts-, Trau- <strong>und</strong> Sterbebescheinigungen u.a.) mehrere Einträge,<br />

welche jüdische Bürger betreffen<br />

623


STANDESAMTREGISTER (ab 1876):<br />

GmAFi<br />

1876-1942<br />

Personalakten <strong>der</strong> jüdischen Gemeindemitglie<strong>der</strong><br />

EHRENCHRONIK DER GEMEINDE FISCHACH (1918):<br />

Verzeichnet sind sieben jüdische Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges<br />

EINZELNE AKTEN:<br />

Fach Nr.82<br />

1902-1911<br />

Register für die Gewerbs-Nie<strong>der</strong>legungen (Geschäftsaufgaben) in<br />

<strong>der</strong> Gemeinde; darunter mehrere jüdische Bürger, wie Rudolphine<br />

Mendle, Leopold Götz, Josef Mendle u.a.<br />

1918-1924<br />

Eröffnungsnachweise<br />

Fach Nr.84<br />

1811-1949<br />

Akt, betr. Gewerbe, Handel <strong>und</strong> Verkehr, Feiertage <strong>und</strong> Arbeitswesen;<br />

dabei:<br />

1811 Dezember 31<br />

Bekanntmachung, betr. das Handeln <strong>der</strong> Juden an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen<br />

o.J.<br />

Betriebsnachweisungsliste; enthält Angaben über jüdische Geschäfte,<br />

mit genauer Zahl <strong>der</strong> dort Beschäftigten<br />

o.J.<br />

Zwei Verzeichnisse über sämtliche jüdischen <strong>und</strong> christlichen<br />

Gewerbetreibenden<br />

Fach Nr.85<br />

Enthält Akten über den Eisenbahnbau von Gessertshausen nach<br />

Fischach, an dem die jüdischen Bürger ab 1911 beteiligt waren.<br />

Mehrere Sammlungslisten <strong>und</strong> Zahlungslisten freiwilliger Beiträge,<br />

mit den Namen <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Spen<strong>der</strong><br />

(ab 1909)<br />

624


EINZELNE AKTEN:<br />

Fach Nr.86:<br />

GmAFi<br />

Enthält Akten über die Beteiligung <strong>der</strong> jüdischen Bürger an<br />

einer mo<strong>der</strong>nen Wasserversorgung in Fischach (um 1900), mit<br />

Abnehmerlisten<br />

1905 Mai-Juni<br />

Prozeß <strong>der</strong> Gemeinde Fischach vor dem Amtsgericht Zusmarshausen<br />

gegen Josef Lemle, wegen Wasserverschwendung<br />

(A 73/04. Abschrift.)<br />

Hinweis: Die umfangreichen Protokoll-, Beschluß- <strong>und</strong> Rechnungsbücher<br />

wurden nur in Beispielen erfaßt, wobei z.T. auf<br />

Piller <strong>zur</strong>ückgegriffen wurde; sie enthalten vermutlich weitere<br />

Hinweise auf Juden.<br />

625


REICHSSACHEN I, 2379<br />

STADTARCHIV FRANKFURT<br />

1506 Oktober 27<br />

König Maximilian erklärt, daß er wegen angegebener Gründe die<br />

Juden aus Nördlingen verweise, <strong>und</strong> daß er ihre Häuser nebst<br />

<strong>der</strong> Synagoge gegen eine Summe bares Geld an die Stadt verkauft<br />

habe<br />

(fol.28-29'. Abschrift. - Regest: Stern 1.)<br />

1506 Oktober 27<br />

König Maximilian kündigt den Juden zu Nördlingen ihre Ausweisung<br />

an; sie haben bis Sonntag Laetare zu Mitfasten mit ihrem<br />

beweglichen Gut die Stadt zu verlassen. Sollten Streitigkeiten<br />

entstehen, wegen <strong>der</strong> Auslösung <strong>der</strong> in ihrem Besitz befindlichen<br />

christlichen Pfän<strong>der</strong>, so seien <strong>der</strong> Rat- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadtamman<br />

<strong>zur</strong> Entscheidung beauftragt<br />

(fol.30-30'. Abschrift. - Regest: Stern 2.)<br />

1506 Oktober 27<br />

König Maximilian beauftragt den Rat- <strong>und</strong> den Stadtamman zu<br />

Nördlingen, die bei <strong>der</strong> Auslösung <strong>der</strong> Pfän<strong>der</strong> zwischen Christen<br />

<strong>und</strong> Juden vorfallenden Streitigkeiten nach Billigkeit zu<br />

entscheiden. Bei verschiedener Ansicht sollten sie einen Dritten<br />

vom Rate hinzunehmen<br />

(fol.32-33'. Abschrift. - Regest: Stern 3.)<br />

1516 Januar 24<br />

Nördlingen berichtet an Frankfurt über die "nützlichen Folgen"<br />

<strong>der</strong> Vertreibung seiner Juden<br />

(fol.51-51'. Original. - Regest: Stern 4.)<br />

626


RATSPROTOKOLL (= RP): Nr.18<br />

STADTARCHIV FRIEDBERG (Bayern)<br />

1938 April 29<br />

Beschluß des Rates <strong>der</strong> Stadt Friedberg über die Trennung <strong>der</strong><br />

Viehmärkte für jüdische Viehhändler<br />

627


STADTARCHIV FÜSSEN<br />

URKUNDEN DES KLOSTERARCHIVS ST. MANG IN FÜSSEN:<br />

1544 August 10<br />

Jörg Angerer zu Eiterberg wird dem Mair Juden zu Neuenried<br />

(bei Huttenwang) 36 fl <strong>und</strong> 4 Pf<strong>und</strong> Flachs schuldig; bei<br />

Nichtbezahlung bis St. Gallentag sollen dem Juden Ansprüche<br />

auf den Sohn Hans Angerer vorbehalten sein, neben Verpfändung<br />

aller Güter des Angerer<br />

(U 92. - Regest: FüUB 92.)<br />

1545 November 17<br />

Das Gericht in Wangen spricht dem Mayer Jud zu Neuenried<br />

(bei Huttenwang) die Güter des Jörg Angerer zu Eiterberg<br />

zu, <strong>der</strong> in die Acht erklärt ist<br />

(U 1197. Zweitschrift <strong>und</strong> Abschrift liegen bei. - Regest:<br />

FüUB 1197.)<br />

1548 Oktober 21<br />

Altmair Jud zu Neuenried (bei Huttenwang) sagt Endres<br />

Schmelz <strong>der</strong> Schuld von 60 fl von wegen Angerer's Gut zu<br />

Eiterberg, das jetzt Schmelz innehat, ledig<br />

(U 94. - Regest: FüUB 94.)<br />

1566 März 30 <strong>Augsburg</strong><br />

Kaiser Maximilian II. erteilt dem Kloster St. Mang zu Füs-<br />

sen ein Judenprivileg, daß kein Jude gegen Untertanen des<br />

Klosters ohne Wissen von Abt <strong>und</strong> Konvent auf fahrende <strong>und</strong><br />

liegende Habe vor dem Hofgericht in Rottweil klagen könne<br />

usw.<br />

(U 19. Beschädigte Abschrift liegt bei. - Regest: FüUB 19.)<br />

ARCHIVALAKTEN DER STADT FÜSSEN:<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Kleinere Akten, betr. Kultus; dabei u.a.:<br />

Israeliten 1819<br />

(Nr.143.)<br />

628


StadtA Fü<br />

FÜSSENER CHRONIK ("CHRONICON FIESSENSE") DES ABTES<br />

HEINRICH AMMANN<br />

berichtet u.a. über Juden:<br />

1433<br />

verfügte <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong>, daß die Juden gelbe<br />

Flecke <strong>und</strong> ihre Frauen spitze Schleier tragen mußten<br />

(fol.541'.)<br />

1475<br />

Am Gründonnerstag des Jahres 1475 wurde in Trient das Kind<br />

Simon im Alter von 2 1/2 Jahren von den Juden gemartert<br />

(fol.591'.)<br />

1492<br />

Eleazar, ein Jude, durchbohrte 1492 mit einem Mittäter<br />

eine heilige Hostie, aus <strong>der</strong> sofort Blut austrat, das er<br />

mit einem Tuch auffing. Das geschah in <strong>der</strong> Stadt Sternebach,<br />

die W<strong>und</strong>en an <strong>der</strong> Hostie zeigen sich bis heute. Die<br />

Täter wurden gefaßt <strong>und</strong> verbrannt<br />

(fol.608.)<br />

1576<br />

Eine Judenschuld von 6000 fl bei dem Juden Simon von Günz-<br />

burg<br />

(fol.1127-1128.)<br />

629


1459<br />

Judensteuer (Versatzbrief)<br />

(Nr.5.63.)<br />

STADTARCHIV GÜNZBURG<br />

1475<br />

Bürgeraufnahme des Jud Symon Leeb<br />

(Nr.5.72.)<br />

1559<br />

Bewilligung des Kaisers Ferdinand <strong>zur</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.5.145.)<br />

1560<br />

Vidimus eines Freiheitsbriefes von Kaiser Ferdinand<br />

(Nr.5.149.)<br />

1566<br />

Urfehdbrief des Juden Mayer von Frankfurt<br />

(Nr.5.161.)<br />

1567<br />

Urfehdbrief des Juden Mayer Backh von Neuburg; wegen Betrugs<br />

im Gefängnis<br />

(Nr.5.164.)<br />

1580<br />

Urfehdbrief des Juden Seligmann zu Günzburg; wegen betrügerischer<br />

Handlungen<br />

(Nr.5.187. )<br />

1598<br />

Der kaiserliche Notar Johann Konrad Zettler verkündet in Günzburg,<br />

Ichenhausen, Neuburg, Thannhausen, Binswangen u.a. die<br />

Ausweisung <strong>der</strong> Juden, weil sie angeblich Wucherzinsen for<strong>der</strong>ten<br />

(Nr.5.226.)<br />

1613-1617<br />

Verschiedene Erlasse des Markgrafen Karl, u.a. die Günzburger<br />

Juden betr.<br />

(Nr.5.278.)<br />

1765<br />

Schutzbrief des Herzogs Carl von Württemberg für den Günzburger<br />

Schutzjud Levi<br />

(Nr.5.667a.)<br />

630


URKUNDE:<br />

STADTARCHIV GUNDELFINGEN<br />

1450 November 23<br />

Joseph Jud <strong>und</strong> seine Hausfrau Henn, Manne Jud <strong>und</strong> seine Hausfrau<br />

Gütlin, Symon Jud, Manne Judens Sohn, die auf Befehl des<br />

Herzogs Ludwig ins Gefängnis nach G<strong>und</strong>elfingen kamen, schwören<br />

zugleich für ihre min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong> Zipperlin, Hennlin <strong>und</strong><br />

Schönlin, dem Herzog <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt G<strong>und</strong>elfingen Urfehde<br />

PROTOKOLLE:<br />

Aus <strong>der</strong> Zeit vor 1740/41 (Ausweisung <strong>der</strong> Juden) sind im Stadtarchiv<br />

nur Restprotokolle vorhanden, z.B.:<br />

Kopien, Privilege, Pfandschaftsbriefe, Verträge, Vergleiche,<br />

Kauf- <strong>und</strong> Urteilsbriefe (1378/1778);<br />

Briefprotokolle (16 . Jahrh<strong>und</strong>ert);<br />

Auszüge aus den Ratsprotokollen (1534/36);<br />

Ratsprotokolle (1543-1547, 1579-1586, 1603/06, 1612-1622 <strong>und</strong><br />

1738/64);<br />

dabei u.a.:<br />

1546 Juli 8<br />

Ein Jude findet Aufnahme in <strong>der</strong> Stadt: "Michel Juden, will ain<br />

Rat sampt seinem Sone <strong>und</strong> Tochtermann, sampt Irn Kün<strong>der</strong>n sain<br />

Pfennig zuzörn, auf sain wohlhalten <strong>und</strong> Rats wi<strong>der</strong>ruffen, umb<br />

gepürlich Sitzgellt vergönden, Soll mit keinem Vihe wö<strong>der</strong> wasser<br />

noch Waide nutzen o<strong>der</strong> nießen, son<strong>der</strong>n am barn hallten".<br />

(Der Name <strong>der</strong> Judenfamilie ist später bei Handelsstreitigkeiten<br />

im Ratsbuch öfters zu finden)<br />

1616 September 8<br />

Der Eintrag im Ratsprotokoll berichtet von einem Juden, <strong>der</strong><br />

das Geleitsrecht in Anspruch genommen <strong>und</strong> während <strong>der</strong> Dauer<br />

desselben von Gallus Wurmann aus Sontheim geschlagen wurde.<br />

Die Strafe für Wurmann beträgt, "weil er hoch um Verzeihung<br />

gebetten", 1/2 Taler.<br />

631


KATH. PFARRARCHIV HAINHOFEN<br />

Zusammengestellt nach Hetzer, Judensiedlungen (1988):<br />

I/II Geschichtliche Notizen<br />

1775<br />

Kritik des Pfarrers von Hainhofen an <strong>der</strong> Aufnahmepolitik des<br />

hochstiftischen Rentamts <strong>Augsburg</strong>, im Konzept <strong>der</strong> "Parochialia"<br />

von 1775.<br />

I/VI Geschichtliche Notizen Schlipsheim<br />

1719<br />

Der Hainhofener Pfarrer Michael Mayr hält in einer Notiz fest,<br />

daß ihm selbst noch erinnerlich sei, wie in Schlipsheim nur<br />

elf Häuser gestanden hätten. Aber: "Der jezmalige regierende<br />

Herr Johann Eucharius Joseph von Rehlingen, den man anfänglich<br />

nur strenger Herr o<strong>der</strong> strenger Herr Junker genennt, hat die<br />

Juden eingenommen, in des Georg König, Bauern allda, seinen<br />

Garten hat er vier Haiser <strong>und</strong> wo sonst auf <strong>der</strong> Gemain ein<br />

Plätzl war, Haiser, so wegen viele <strong>der</strong> Beisitzleuten, fast<br />

Spitäler zue nennen, aufbauen lassen . .."<br />

1719 Mai 3<br />

Schreiben des Pfarrers Mayr an Frhr. von Rehlingen auf<br />

Schlipsheim, wegen <strong>der</strong> Errichtung immer neuer Beisitzerbehausungen.<br />

Vermerk auf dem Konzept des Schreibens:<br />

"Anstatt einer Antwort hab ich wie<strong>der</strong> ein neues Haus in<br />

Schlipsheim bekommen".<br />

1824 Oktober 8<br />

Der Hainhofener Pfarrer antwortet auf eine entsprechende Anfrage<br />

des Generalvikariats <strong>Augsburg</strong>, daß die Schlipsheimer<br />

Juden noch nie eine Entschädigung an Pfarrer <strong>und</strong> Mesner geleistet<br />

hätten für den Entgang von Stolgebühren (bei jüdischen<br />

Beschneidungen, Hochzeiten <strong>und</strong> Beerdigungen).<br />

632


KATH. PFARRARCHIV HAINSFARTH<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Alfred Heinzel:<br />

Kirchenvisitationen:<br />

1480<br />

"in 4or domibus habentur Judaei non deferentes signa sub domi-<br />

natione D. Ludovici in Oettingen"<br />

1601<br />

"Etiam ibi 3 Judaei, subditi D. Comitis de Oettingen in Wallerstein"<br />

1699 "Juden 89"<br />

Pfarrarchiv Hainsfarth:<br />

S 1 F 4.12<br />

Status animarum (Protestantanten <strong>und</strong> Israeliten teilweise)<br />

F 4.13<br />

Seelenzahl <strong>der</strong> Juden 1820 <strong>und</strong> 1826<br />

F 4.15<br />

Bevölkerung 1830-1840, fortlaufend, 4 Hefte in Quart.<br />

S 2 F 2.11<br />

Pfarrei Hainsfarth <strong>und</strong> Juden. Jura stolae auf Häusern ab<br />

1745, Sonn- <strong>und</strong> Feiertage, Eid<br />

F 2.45<br />

Israelitische Elementarschule Hainsfarth, Jahresberichte<br />

1823-1833, Schriftstücke 1827-1904 (unvollständig)<br />

F 2.46<br />

Visitationsprotokolle 1835-1914 (nicht vollständig)<br />

F 2.47<br />

Schulrechnungen, Ein- <strong>und</strong> Ausgaben 1823/24-1868<br />

F 2.48<br />

Schulfassionen 1833-1899<br />

F 2.49<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Werktag- <strong>und</strong> Feiertagsschüler 1822-1904<br />

(unvollständig), Lektionsliste 1910/11<br />

F 3.6<br />

Armenwesen israelitischer Confession 1833-1852/53<br />

Reichnisse:<br />

a) Leib- <strong>und</strong> Seelpfennig ab 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

b) Pro jura stolae:<br />

1688 erstmalig 1 fl 30 kr über Oberamt in Oettingen.<br />

1697-1741: 2 fl<br />

1742-1784: 12 fl, Mesner 1 fl. Nach dem Judenschutzbrief<br />

von 1742 - wenn sie auf die gesetzte Zahl von<br />

40 (Familien) kommen, mo<strong>der</strong>iert auf 8 fl<br />

1785-1881: 16 fl, Mesner 4 fl<br />

633


EVANG. PFARRARCHIV HARBURG<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Frau Gnad:<br />

1671-1890<br />

Acta des Königl.-Bayerischen protestantischen Pfarramts Harburg.<br />

Betreff: Die israelitische Gemeinde<br />

634


FÜRSTLICH OETTINGEN-SPIELBERGISCHES ARCHIV, HARBURG<br />

HA (= HAUSARCHIV)<br />

URKUNDEN:<br />

1331 Mai 30 Nürnberg<br />

Kaiser Ludwig (IV.) überläßt auf Wi<strong>der</strong>ruf dem Grafen Ludwig VI.<br />

von Oettingen die Juden, die bei ihm seßhaft waren, zu ihm<br />

fahren o<strong>der</strong> seßhaft werden sollten, <strong>zur</strong> "Nutzung"<br />

(IV.Ba 18. - Regest: OeUB 316.)<br />

1346 Mai 25 Flochberg<br />

Die Brü<strong>der</strong> Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.), Grafen von<br />

Oettingen, befreien die Stadt Dinkelsbühl von fünf Steuern;<br />

die Stadt soll die Beträge an den Juden Pfefferkorn zu Bal<strong>der</strong>n<br />

bezahlen<br />

(IV.Ba 9. - Regest: OeUB 519.)<br />

1420<br />

Privileg des Kaisers Sigism<strong>und</strong> für Herzog Ernst von Österreich,<br />

von den Juden den dritten Pfennig ihres Vermögens einnehmen zu<br />

dürfen<br />

(IV.C 2.)<br />

1453<br />

Das den Grafen Ulrich, Wilhelm <strong>und</strong> Ludwig von Oettingen <strong>und</strong><br />

Bischof Johannes zu Eichstätt, im Auftrag <strong>und</strong> Befehl des Kaisers<br />

Friedrich, erteilte Privileg gegen den Wucher <strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong><br />

wirkliche Bestrafung einiger <strong>der</strong>selben, wegen sich gegen die<br />

Herren Grafen erlaubten Wuchers<br />

(IV.A 14.)<br />

1585<br />

Urfehde <strong>der</strong> Juden Koppel, Lazarus <strong>und</strong> Mosse zu Hainsfarth<br />

(IV.30.2-5.)<br />

635


HA (= HAUSARCHIV):<br />

X.19<br />

FÖSAH<br />

DER LANDESVERGLEICH UND GEBIETSAUSTAUSCH MIT DEM KÖNIGLICH<br />

PREUSSISCHEN FÜRSTENTUM ANSBACH: JUDEN-SACHEN; dabei:<br />

1799<br />

Die Judengemeinde zu Schopfloch bittet um schriftliche Zusiche-<br />

rung über die Befreiung von dem Beitrag zu den Anlagen <strong>der</strong><br />

Judenschaft zu Ansbach<br />

1799-1802<br />

Akt, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft zu Schopfloch;<br />

Enthält:<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> in Schopfloch lebenden Juden<br />

1799-1805<br />

Akt, verschiedene Anfragen <strong>und</strong> Entschließungen die Juden betr.;<br />

u.a. über Juden zu Schopfloch, Hainsfarth <strong>und</strong> Steinhart<br />

1804/1805<br />

Akt, betr. Abgaben <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> die denselben eingeräumten<br />

Befugnisse;<br />

v.a. über die Judenschaft zu Mönchsroth;<br />

Enthält:<br />

Verzeichnis über das Schutzgeld <strong>der</strong> Juden zu Schopfloch (1785)<br />

1805<br />

Akt, betr. Handelsverkehr <strong>der</strong> diesseitigen Schutzjuden im<br />

Königlich Preußischen Gebiet;<br />

u.a. über Juden zu Mönchsroth <strong>und</strong> Dinkelsbühl<br />

636


LITERALIEN:<br />

FÖSAH<br />

- K 2 (= KOPIALBUCH UND REPERTORIUM)<br />

1269-1473<br />

Oettingische Privilegien, Repertorium;<br />

betr. u.a.: Judensteuer <strong>und</strong> Judenprivileg<br />

(S.19, 20, 20'.)<br />

1324-1418<br />

Oettingische Privilegien, Repertorium:<br />

Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen, Judensachen<br />

(Id, S.94', 95.)<br />

1328-1347<br />

Regalien von Juden zu Straßburg<br />

(II, S.95'.)<br />

1355 April 5 Rom<br />

Karl IV. bestätigt den Grafen Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.)<br />

von Oettingen alle Handfesten <strong>und</strong> Briefe, u.a. über ihre Juden<br />

(U 198, S.40.)<br />

1383 März 12 Nürnberg<br />

Wenzeslaus gestattet den Grafen Ludwig (XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III.)<br />

von Oettingen, daß die Juden, die sie unter sich haben <strong>und</strong> die<br />

in ihrer Herrschaft wohnen, von niemand einer Schuld wegen vor<br />

ein fremdes Gericht gezogen werden dürfen<br />

(U 200, S.40',41.)<br />

- LaB (= LANDES-, AMTS- UND ORTSBESCHREIBUNGEN); dabei u.a.:<br />

LaB 28<br />

"Copia Unterthaenigster actenmaeßiger Erlaeüterung ueber die<br />

unterm 15. Novembr. 1731 zum HochFürstl. Brandenburg Pfleg<br />

Amt Nördlingen gnädigst communicirte 36 Puncten" o<strong>der</strong><br />

"Beschreibung des HochFürstl. Pfleg-Amts Noerdlingen de Anno<br />

1734" ab 1318;<br />

Enthält: Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Schutzverwandte<br />

(Punkt 26.)<br />

637


LITERALIEN:<br />

LaB 41<br />

FÖSAH<br />

Johann Melchior Wildeisen d.J., Dinkelsbühl:<br />

"Hochgräffl. Ötting. Landts- <strong>und</strong> <strong>der</strong>o Herren Graffen uhralter<br />

Herrkhunfft, Stammens <strong>und</strong> löblicher <strong>Geschichte</strong>n, ...",<br />

o.J. (3.V.17.Jh.) - Einträge bis um 1675;<br />

Enthält: Beschreibung des Judenpogroms in Nördlingen im Jahre<br />

1384<br />

(Blatt 228'.)<br />

- 0 (= ORDNUNGEN UND VERORDNUNGEN); dabei u.a.:<br />

0 1<br />

1509-1639<br />

"Genéral-Befehle <strong>und</strong> Edicta";<br />

Einzelverordnungen <strong>der</strong> Grafen Carl Wolfgang, Ludwig XV.,<br />

Martin <strong>und</strong> Ludwig XVI., Gottfried <strong>und</strong> Ludwig Eberhard von<br />

Oettingen-Oettingen, betr. u.a.:<br />

Geldaufnahme bei Juden<br />

Judenschulden<br />

Juden zu Steinhart <strong>und</strong> Trendel<br />

Juden, die von ihrem Vieh keinen Zoll erstatten<br />

- R (= REPERTORIEN); dabei u.a.:<br />

R 16<br />

1804-1807<br />

"Repertorium über die im gemeinschaftl. Archiv zu Oettingen<br />

sich befindlichen Akten nach verschiedenen Materialien";<br />

betr. u.a.: Judenschaft<br />

638


Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />

F.4, Nr.60<br />

1723/1724<br />

FÖSAH<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Stadt Oettingen <strong>und</strong> in dem Dorf<br />

Hainsfarth; insgesamt 640 Köpfe (Männer, Frauen, erwachsene<br />

Söhne <strong>und</strong> Töchter, Kin<strong>der</strong>, Knechte <strong>und</strong> Mägde);<br />

in Oettingen: auf hochfürstlicher Seite 228 Juden, auf hochgräflicher<br />

Seite 213 Juden:<br />

in Hainsfarth: auf hochfürstlicher Seite 144 Juden, auf hochgräflicher<br />

Seite 55 Juden<br />

F.4, Nr.76<br />

1668/1669<br />

Akt, betr. Judenschulden;<br />

u.a. über den wallersteinischen Schutzjuden Simon Model<br />

F.16, Nr.653<br />

1740<br />

Akt, betr. Schächtordnung sowie die Einführung des Schächt-<br />

Zettels bei dem Metzgerhandwerk zu Oettingen<br />

F.19, Nr.762<br />

1647/1648<br />

Akt, betr. "Interzession" für Marx Hänlin, Schutzjude zu<br />

Oettingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

F.21, Nr.814<br />

1690-1727<br />

Akt, betr. die Beschwerden einiger Handwerker, daß ihre<br />

Nahrung durch die Juden sowohl als auch durch die Hausierer<br />

sehr geschwächt werde<br />

639


Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />

F.23, Nr.881<br />

1682-1706<br />

FÖSAH<br />

Umfangreicher Akt, betr. Metzger sowie das Schächten <strong>der</strong> Juden<br />

in ihren Häusern;<br />

Enthält:<br />

Klage <strong>der</strong> Gastwirte zu Oettingen (1683);<br />

Specification über diejenigen Metzger <strong>und</strong> Juden, so die Polizei-Ordnung<br />

in Oettingen übertreten haben: auf evangelischer<br />

Seite 7 Juden, auf katholischer Seite 4 Juden; Strafe je 3 fl<br />

(1683)<br />

F.24, Nr.924<br />

1633-1683<br />

Akt, betr. die gemeinschaftliche Beherbergung <strong>der</strong> Juden<br />

F.25, Nr.927<br />

1633<br />

Edikt, betr. die Vorkäufer <strong>und</strong> Juden<br />

F.28, Nr.1036<br />

1726<br />

Das Oberamt Oettingen soll <strong>der</strong> Judenschaft ankündigen, daß<br />

künftig bei Strafe dort keine Betteljuden mehr geduldet werden<br />

sollen<br />

F.31, Nr.1092<br />

1727/1728<br />

Akt, betr. Raub durch einen Juden<br />

F.35, Nr.1219<br />

1604-1614<br />

Akt, betr. die wucherischen Kontrakte des Nathan Juden zu<br />

Gunzenhausen<br />

640


Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />

F.37, Nr.1317<br />

1605-1615<br />

FÖSAH<br />

Akt, betr. Schuldensachen <strong>der</strong> Juden;<br />

u.a. Samuel Jud von Oettingen gegen Meyer zu Sammenheim<br />

F.39, Nr.1411<br />

1606<br />

Befehl an Sammenheim, wie es in Zukunft mit den Juden gehalten<br />

werden solle<br />

F.43, Nr.1506<br />

1734<br />

Akt, betr. schlechtes Betragen des Elias, Sohn des oettingischen<br />

Schutzjuden Hayum Landau<br />

F.43, Nr.1507<br />

1656-1660<br />

Akt, betr. die Verlassenschaft des Juden Hirsch Hänle zu<br />

Oettingen<br />

F.43, Nr.1508<br />

1692-1728<br />

Akt, betr. Begräbnis <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein;<br />

u.a. über Juden zu Hainsfarth, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Oettingen<br />

F.46, Nr.1592<br />

1630<br />

betr. die Landesverweisung des Juden Abraham zu Schopfloch<br />

641


Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />

F.47, Nr.1593<br />

1622<br />

FÖSAH<br />

Verordnung an das Amt Sammenheim, betr. oettingisches Geleit<br />

für den Handel <strong>der</strong> Juden<br />

F.54, Nr.2057<br />

1616<br />

Akt, betr. Schutz <strong>und</strong> Geleit zu Hainsfarth;<br />

Enthält:<br />

Schutzbrief für Xan<strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> seinen Sohn Samuel;<br />

Kaufbrief für ein Haus zu Hainsfarth durch Schmuel Juden zu<br />

Wassertrüdingen<br />

F.59, Nr.2586<br />

1615<br />

Verordnung, wie es bei Kontrakten über Geldaufnahmen bei den<br />

Juden im Amt Sammenheim gehalten werden soll<br />

F.59, Nr.2614<br />

1605<br />

Akt, betr. die Judenschulden im Amt Sammenheim<br />

Nr.3400/1<br />

1470<br />

Pfandschaftsbrief, betr. die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

642


Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />

Urfehden:<br />

1453 VII 29<br />

FÖSAH<br />

San<strong>der</strong>man, Jude von Aufkirchen, gegen den Grafen Wilhelm von<br />

Oettingen<br />

(Nr.3440/11.)<br />

1473<br />

Simon Höchstetter von Nördlingen gegen den Grafen Ulrich von<br />

Oettingen<br />

(Nr.3440/31.)<br />

1478<br />

Oscher Jude, <strong>der</strong>zeit zu Aufkirchen, gegen den Grafen Wolfgang<br />

von Oettingen<br />

(Nr.3440/33.)<br />

643


FÖSAH<br />

DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />

I.II.9<br />

VERMÖGENSVERWALTUNG: HERBERGGELDER DER JUDEN;<br />

dabei:<br />

1751, 1770, 1785<br />

Judenschutzbriefe<br />

(Fasz.1.)<br />

1780<br />

Publikation des wallersteinischen neuen Judenschutzbriefes von<br />

1779 in Oettingen<br />

(Fasz.2.)<br />

1785<br />

Schutzgeld-Regulativ für die Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

(Fasz.3.)<br />

1813-1825<br />

Judenschutzgel<strong>der</strong> zu Regelsweiler <strong>und</strong> Kleinerdlingen (1813/1823)<br />

<strong>und</strong> Judenschutz zu Kleinerdlingen (1825)<br />

(Fasz.4.)<br />

1830/1848<br />

Bezahlung <strong>der</strong> Judenherberggel<strong>der</strong><br />

(Fasz. 5.)<br />

1833<br />

Oberstrichterliche Erkenntnisse in Sachen Judenherberggel<strong>der</strong><br />

(Fasz. 6.)<br />

1836<br />

Die beson<strong>der</strong>en Abgaben <strong>und</strong> Reichnisse <strong>der</strong> Juden in Oettingen<br />

(Fasz.7.)<br />

644


FÖSAH<br />

DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />

I.V.9<br />

NATURAL- UND GELDGEFÄLLE; dabei u.a.:<br />

1833<br />

Erhebung <strong>der</strong> sogenannten Schächtgel<strong>der</strong> von den Juden zu Hains-<br />

farth<br />

(Fasz.6.)<br />

II.II.1<br />

GESETZE UND VERORDNUNGEN; dabei u.a.:<br />

1827<br />

Das Häuser-Auslosungsrecht (ius retractus) gegenüber jüdischen<br />

Käufern<br />

(Fasz.5.)<br />

II.II.30<br />

PFARREI OETTINGEN: RELIGIONS- UND KIRCHENSACHEN; dabei u.a.:<br />

1829/1830<br />

Weigerung <strong>der</strong> Juden in Oettingen <strong>zur</strong> Fortzahlung von 24 fl<br />

Stolgebühren an den katholischen Pfarrhof<br />

(Fasz.4.)<br />

II.III.39<br />

NOCH PROTESTANTISCHE PFARREI OETTINGEN: RELIGION UND KIRCHEN;<br />

dabei u.a.:<br />

1871<br />

Stolgebühren <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde an die protestantische<br />

Pfarrei Oettingen<br />

(Fasz.12.)<br />

645


FÖSAH<br />

DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />

II.V.12<br />

GEMEINDEWESEN: JUDEN; dabei:<br />

1818-1847<br />

Bürger- <strong>und</strong> Untertanen-Aufnahmen; Verleihung <strong>der</strong> Gewerbekonzes-<br />

sionen<br />

(Fasz.1.)<br />

1812-1846<br />

Ansässigmachung <strong>und</strong> Verpflichtung <strong>der</strong> Juden<br />

(Fasz.2. )<br />

II.VI.1<br />

GEMEINDEWESEN: SITTEN UND VEREINE; dabei u.a.:<br />

1840<br />

Israelitischer Verein "Zur Eintracht"<br />

(Fasz.14.)<br />

II.VI.17<br />

STATISTIK, ALTERTÜMER, DENKMALE UND VOLKSZÄHLUNG; dabei u.a.:<br />

1832-1847<br />

Volkszählungen <strong>der</strong> Juden<br />

(Fasz.7.)<br />

1736-1819<br />

Geburts- <strong>und</strong> Sterbfall-Listen <strong>der</strong> Juden<br />

(Fasz.7a.)<br />

646


FÖSAH<br />

DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />

II.VII.27<br />

OETTINGEN: ISRAELITISCHER KULTUS UND SCHULE; dabei:<br />

1802<br />

Kopulationsgebühren <strong>der</strong> Juden zu Oettingen<br />

(Fasz.1.)<br />

1816-1823<br />

Vorsinger <strong>und</strong> Barnossen zu Oettingen<br />

(Fasz.2.)<br />

1820-1826<br />

Israelitische Volksschulen zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

(Fasz.3.)<br />

1821-1848<br />

Die Wahl eines Barnossen zu Mönchsroth<br />

(Fasz.4.)<br />

1840<br />

Die Wie<strong>der</strong>besetzung des Distriktsrabbinats in Wallerstein<br />

(Fasz.5.)<br />

647


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

A.44<br />

JUSTIZKANZLEISACHEN, ALLGEMEIN: VERZEICHNIS DER JUDENFAMILIEN<br />

1811/1812<br />

Akt, betr. die anbefohlene Verzeichnung <strong>der</strong> Judenfamilien in<br />

Mönchsroth, Hainsfarth, Steinhart, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Oettingen;<br />

genannt sind auch die jeweilige "Beschäftigung o<strong>der</strong> Gewerbe";<br />

die Listen von Mai 1811 nennen u.a. folgende Zahlen:<br />

- HAINSFARTH:<br />

Kin<strong>der</strong>: 115 männliche, 131 weibliche;<br />

Verwandte <strong>und</strong> Diener: 10 männliche, 122 weibliche;<br />

Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 218 männliche, 256 weibliche;<br />

insgesamt: 97 Schutzfamilien<br />

- STEINHART:<br />

Kin<strong>der</strong>: 47 männliche, 46 weibliche;<br />

Verwandte <strong>und</strong> Diener: 4 männliche, 37 weibliche;<br />

Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 78 männliche, 83 weibliche;<br />

insgesamt: 27 Schutzfamilien<br />

- KLEINERDLINGEN:<br />

Kin<strong>der</strong>: 21 männliche, 26 weibliche;<br />

Verwandte <strong>und</strong> Diener: 1 männlicher, 30 weibliche;<br />

Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 46 männliche, 57 weibliche;<br />

insgesamt: 25 Schutzfamilien<br />

Ein Nachtrag von März 1812 verzeichnet: Jud Hirsch David zu<br />

Hainsfarth verstorben, wodurch eine jüdische Schutzstelle erledigt<br />

wurde; Isak Löw Salomon zu Steinhart hat seine Schutzstelle<br />

an den Sohn Jakob Isak Löw abgetreten.<br />

- OETTINGEN, Stadtuntergericht:<br />

die beiden Listen von Mai 1811 <strong>und</strong> Mai 1812 nennen folgende<br />

Zahlen (die Zahlen für 1812 in Klammern):<br />

Kin<strong>der</strong>: 77 (76) männliche, 62 (59) weibliche;<br />

Verwandte <strong>und</strong> Diener: 9 (9) männliche, 81 (81) weibliche;<br />

Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 150 (131) männliche, 165 (152)<br />

weibliche;<br />

insgesamt: 77 (74) Schutzfamilien<br />

648


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

E.5<br />

STADTUNTERGERICHT OETTINGEN: JUDENSACHEN IN DER STADT UND<br />

JUDENSCHUTZAUFNAHMEN; dabei u.a.:<br />

1806<br />

Anzeige <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen, betr. Sendung von jüdischen<br />

Deputierten zu dem großen Sanhedrin nach Paris;<br />

Dabei:<br />

"Die Versammlung <strong>der</strong> Abgeordneten <strong>der</strong> französischen <strong>und</strong> italienischen<br />

Israeliten an ihre Glaubensgenossen"<br />

(Druck: deutsch <strong>und</strong> hebräisch);<br />

"Discours de MM. Les Commissaires de S.M. Imperiale Royale, ... "<br />

(Druck: französisch)<br />

1806/1807<br />

Akt, betr. Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen<br />

gegen die dortigen Schutz Juden Nathan Mayer, Süßmann Mayer <strong>und</strong><br />

David Nathan wegen Lärmens in <strong>der</strong> Synagoge<br />

1807<br />

Akt, betr. Vermögensschätzung <strong>der</strong> Judengemeinde zu Oettingen;<br />

betr. u.a. den Hoffaktor Abraham Jonas <strong>und</strong> seinen Sohn<br />

1808<br />

Akt, betr. Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen<br />

gegen den dortigen Schutzjuden David Nathan wegen <strong>der</strong> Bezahlung<br />

von 60 fl an die gemeine Judenschaft<br />

1808<br />

Akt, betr. Bitte des Schutzjuden Joseph Löw um Entlassung aus<br />

seiner Beisitzerstelle in <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />

1808<br />

Akt, betr. die versprochene Aussteuer des verstorbenen Bankiers<br />

Isaac Michael Speyer zu Frankfurt a. Main für die Tochter des<br />

Rabbiners Pincas Jacob zu Oettingen, Blümlein<br />

1808<br />

Akt, betr. Beschwerde des Schutzjuden Haymann Joseph zu Oettingen<br />

gegen den dortigen Hoffaktor <strong>und</strong> Barnossen Abraham Jonas<br />

wegen dem Verkauf seiner Stühle in <strong>der</strong> Synagoge<br />

649


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

E.5<br />

1809<br />

Akt, betr. Neujahrsgeld <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />

1809<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Schutzjuden Nathan Isaac zu Oettingen<br />

um Entlassung aus seiner Barnossensteile<br />

1809<br />

Akt, betr. erteiltem Urlaub für den Landrabbiner Pincas Jacob<br />

zu Oettingen <strong>zur</strong> Bereinigung seiner Familienangelegenheiten<br />

1810<br />

Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen wegen Rekognition<br />

einer Handschrift;<br />

Verlangen desselben, um Auslieferung <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Judengemeinde<br />

vorhandenen Akten <strong>und</strong> Gemeindebücher wegen Einsichtnahme<br />

1810<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Witwe des Schutzjuden Amson Jacob zu<br />

Oettingen, Vögele, um Mo<strong>der</strong>ation des Schutzaufnahmegeldes für<br />

ihren Tochtermann Abraham Lang von Buttenwiesen (Bodenwiesen)<br />

1810<br />

Akt, betr. For<strong>der</strong>ung des Barnossen- <strong>und</strong> Rabbineramtes in Ans-<br />

bach an den Schutzjuden Joseph Löw Hirsch zu Oettingen<br />

1810<br />

Umfangreicher Akt, betr. Beschwerde des Vorsängers Moyses<br />

Gormend (Correment) zu Oettingen gegen die dortige Judengemeinde<br />

wegen vorenthaltenem Besoldungsgeld;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Schuldenverzeichnisse;<br />

Schreiben <strong>der</strong> Ehegattin des Vorsängers, Eva, sowie ein ärztli-<br />

ches Zeugnis für dieselbe;<br />

Zwei hebräische Schriftstücke<br />

1811<br />

Akt, betr. Beschwerde des Beer Hayum, Schulklopfer zu Oettingen,<br />

wegen Entziehung des mit dem Schulklopferdienst verb<strong>und</strong>enen<br />

Gemeindedienstes<br />

650


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

E.5<br />

(1785-) 1811<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Anzeige des Stadtuntergerichts<br />

Oettingen über die Verhältnisse <strong>der</strong> dortigen Judengemeinde, die<br />

notwendige Aufstellung eines dritten Barnossen <strong>und</strong> eines zwei-<br />

ten Beisitzers;<br />

Enthält:<br />

Auszüge aus dem Judenschutzbrief von 1785;<br />

Urteilsbrief gegen Abraham Jonas zu Oettingen <strong>und</strong> dessen Mitschuldige<br />

Baruch Löw <strong>und</strong> Salomon Baruch zu Kleinerdlingen (1792)<br />

1811<br />

Akt, betr. Streitigkeiten zwischen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />

<strong>und</strong> dem Hoffaktor Abraham Jonas wegen Neujahrsgeld u.a.;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse<br />

1807-1812<br />

Zahlreiche Einzelakten über Judenschutzaufnahmen zu Oettingen;<br />

betr. u.a.:<br />

Maier Falch, Sohn des Schutzjuden Hirsch Falch (1807);<br />

Löw Abraham, zweiter Sohn des Hoffaktors Abraham Jonas, mit seiner<br />

Verlobten Hindel, Tochter des Schutzjuden Nathan Abraham<br />

Thalheimer zu Stetten (1807);<br />

Isaac Levi, Jacob Wolf <strong>und</strong> Löw Neuburger zu Oettingen (1807/08);<br />

Abraham Issac, Sohn des Schutzjuden Isaac Hauper zu Buttenwiesen<br />

(Bodenwiesen), <strong>und</strong> seine Verlobte Feile, Tochter <strong>der</strong> Witwe des<br />

Amson Jacob zu Oettingen, Vögele (1808);<br />

Bittgesuch des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen um Schutzaufnahme<br />

seines Tochtermanns Joseph Löw Hirsch, Schutzjude zu<br />

Egenhausen (1808);<br />

Salomon Hirsch, Sohn des Schutzjuden Joseph Löw zu Oettingen (1808);<br />

Bittgesuch des Schutzjuden Jonas Hirsch zu Oettingen um Übertra-<br />

gung des, seinem künftigen Tochtermann Marx Mendel nach Hainsfarth<br />

erteilten Schutzes auf Oettingen (1808);<br />

Bittgesuch des Schutzjuden <strong>und</strong> Schulmeisters Simon Baer zu Oettin-<br />

gen um Schutzaufnahme seines künftigen Tochtermanns David Isaac<br />

von Steinhart (1808);<br />

Befreiung von <strong>der</strong> Militärpflichtigkeit für Simon Moyses, Sohn des<br />

Schutzjuden Moyses Isaac zu Oettingen, <strong>und</strong> Schutzaufnahme mit<br />

seiner Verlobten, Tochter des Gütel David zu Hainsfarth (1809);<br />

Marx David zu Oettingen, Sohn des dortigen Schutzjuden David<br />

Isaac, <strong>und</strong> seine Verlobte Hendle, Tochter des dortigen Schutz-<br />

juden Abraham Joseph Regensburger, die bereits ein uneheliches<br />

Kind haben (1809);<br />

Bittgesuch des Haymann Joseph zu Oettingen um Beibehaltung des<br />

dortigen Schutzes (1812);<br />

Amson Neuburger zu Oettingen, Sohn des dortigen Schutzjuden<br />

Joseph Löw (1811/12)<br />

651


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

G.7<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSACHEN UND<br />

JUDENSCHUTZAUFNAHMEN; dabei u.a.:<br />

1806<br />

Bitte <strong>der</strong> Schutzjüdin Vögele zu Kleinerdlingen um Erlassung<br />

des Konsensgeldes von 37 fl 30 kr betr.<br />

1806<br />

Beschwerde des Schutzjuden Marx David G<strong>und</strong>elfinger zu Kleinerdlingen<br />

wegen <strong>der</strong> ihm aufgetragenen Bezahlung <strong>und</strong> Erlegung<br />

des Vermögens seines Pflegesohnes David Scheue von ebenda<br />

1806<br />

Akten, betr. die Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Seeligmann Hirsch<br />

<strong>und</strong> Joseph Hirsch von Hainsfarth<br />

1807<br />

Akt, betr. Beschwerde des Stadt- <strong>und</strong> Landrabbinats zu Oettingen<br />

gegen die Judengemeinde zu Hainsfarth wegen nichtbezahlter<br />

Gebühren bei vorgenommener Schatzung<br />

1807<br />

Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Mendel Joseph, Marx<br />

Mendel, Abraham Elias <strong>und</strong> David Mendel zu Hainsfarth<br />

1807<br />

Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Abraham Hirsch Kuhn <strong>und</strong><br />

Simon Levi Ellinger zu Kleinerdlingen, sowie Isaac Feis, Sohn<br />

des verstorbenen Schutzjuden Feis Schweizer zu Kleinerdlingen<br />

1807-1808<br />

Akten, betr. die Revision <strong>der</strong> Vorm<strong>und</strong>schaftsrechnung des Judensohn<br />

Isaac Löw Neustädel aus Kleinerdlingen<br />

1808<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Moyses Baruch, Sohn des Unterrabbiners<br />

Baruch Löw Salomon zu Kleinerdlingen, <strong>und</strong> dessen Verlobte,<br />

Tochter des Schutzjuden Löw Abraham zu E<strong>der</strong>heim<br />

652


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

G.7<br />

1808<br />

Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Samson Salomon, Marx<br />

Lippmann, Lippmann Joseph <strong>und</strong> Marx Seligmann zu Hainsfarth,<br />

sowie Nathan Lippmann, Sohn des Schutzjuden Lippmann Salomon<br />

zu Hainsfarth<br />

1809<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Moyses Salomon, Sohn des Unterrabbiners<br />

Baruch Löw Salomon zu Kleinerdlingen, <strong>und</strong> dessen<br />

Verlobte Ester, Tochter des Schutzjuden Abraham Ephraim zu<br />

E<strong>der</strong>heim<br />

1809<br />

Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Moyses Hirsch von Hainsfarth<br />

<strong>und</strong> Hirsch Marx Löw zu Kleinerdlingen<br />

1809<br />

Akt, betr. Bitte des Jacob Isaac, jüngster Sohn des Schutzju-<br />

den Isaac Salomon von Steinhart, um Erteilung des her[r]schaftlichen<br />

Schutzes o<strong>der</strong> eines Toleranz-Dekretes<br />

1809-1810<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des David Salomon, Sohn des Schutzjuden<br />

Salomon Moyses zu Hainsfarth, <strong>und</strong> dessen Verlobte Maria,<br />

Tochter des Schutzjuden Mendel Beer zu Binswangen;<br />

dann die Nie<strong>der</strong>lassung des David Salomon in Ichenhausen <strong>und</strong><br />

seine Verehelichung mit Marianna, <strong>der</strong> Adoptivtochter <strong>der</strong> Marx<br />

Jacob daselbst<br />

1810<br />

Akt, betr. Beschwerde des Barnossen Hirsch Mayer zu Steinhart<br />

gegen den Stadt- <strong>und</strong> Landrabbiner Pincas Jacob zu Oettingen<br />

wegen <strong>der</strong> von einigen jungen Burschen zu Steinhart errichteten<br />

Privatschule<br />

1810<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Löw Israel, Sohn des Schutzjuden<br />

Israel Löw zu Steinhart<br />

653


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

G . 7<br />

1810<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Hirsch Wolf zu Kleinerdlingen<br />

1810<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Hirsch Moyses von Gunzenhausen,<br />

Tochtermann des Schutzjuden Abraham Mendel zu Steinhart<br />

1810/1811<br />

Akt, betr. Militärbefreiungsgesuch <strong>und</strong> Schutzaufnahme des Juden<br />

Lämle Mathes von Kleinerdlingen<br />

1811<br />

Akt, betr. Gesuch des Oettinger Schutz Juden Sussmann Mayr um<br />

die Erlaubnis, nach Hainsfarth überziehen zu dürfen<br />

1811<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Marx Jacob Hirsch von Mönchsdeggingen,<br />

künftiger Ehemann von Gale, <strong>der</strong> Tochter des Schutzjuden<br />

Mendel Levi zu Kleinerdlingen<br />

1811-1812<br />

Akt, betr. Bitte des Schutzjudensohnes Abraham Hirsch Levi<br />

von Hainsfarth um Aufnahme in den Schutz zu Oettingen<br />

1812/1813<br />

Akten, betr. Ansässigmachung <strong>und</strong> Schutzaufnahme <strong>der</strong> Juden<br />

Samuel Hirsch <strong>und</strong> Marx Salonion zu Hainsfarth, sowie Joseph<br />

Hirsch, Sohn des Hirsch Lippmann zu Hainsfarth<br />

I.7<br />

Untergericht Mönchsroth: Jurisdiktionalia;<br />

betr. Judensachen <strong>und</strong> Judenschutzaufnahmen<br />

654


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.62<br />

ALLGEMEIN: JÜDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />

1637-1701<br />

Schutzbriefe für die Judenschaft zu Oettingen (geheftet);<br />

1637 sind in Oettingen acht Schutzjuden genannt: Seligmann, Jacob,<br />

Mannaß, Mausche, David, Schertle, Enßel <strong>und</strong> Simon<br />

1651/1652, 1654/1655, 1657/1658, 1660, 1665, 1685, 1697, 1701<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> erteilten Judenschutzbriefe durch die Regierung<br />

zu Oettingen (geheftet)<br />

1699<br />

Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen (geheftet)<br />

1714<br />

Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse, u.a. eine Liste <strong>der</strong> 26 Schutzjuden<br />

zu Kleinerdlingen<br />

1721 (-1724)<br />

Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält:<br />

Konzept des Judenschutzbriefes von 1721;<br />

Liste <strong>der</strong> gräflichen Judenschaft zu Oettingen (33 Juden) <strong>und</strong> zu<br />

Hainsfarth (9 Juden)<br />

1728 (-1731)<br />

Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse über die Schutzjuden zu Oettingen,<br />

Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

1735/1736<br />

Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält verschiedene Listen, u.a. über die Judenschaft zu Kleinerdlingen<br />

<strong>und</strong> zu Schopfloch<br />

1735<br />

Judenschutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen (geheftet);<br />

Enthält Namensliste <strong>der</strong> 28 Schutzjuden zu Oettingen<br />

1742 (-1745)<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse über Juden<br />

zu Oettingen, Hainsfarth, Kleinerdlingen, Schopfloch <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

655


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.63<br />

ALLGEMEIN: JUDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />

(1576)<br />

Extrakt aus dem, mit dem Ritterlichen Malteser-Orden geschlossenen<br />

Vertrag<br />

(1687)<br />

Extrakt aus dem Nördlinger Vertrag, betr. die Juden zu Kleinerdlingen<br />

(1742/1743)<br />

Akt über den Judenschutz zu Hainsfarth;<br />

betr. u.a. den Schutzjuden <strong>und</strong> Vorsänger Löw Raphael zu Hainsfarth;<br />

Enthält eine Vermögensaufstellung, ferner ein hebräisches Schriftstück<br />

1750<br />

Akt, betr. die Juden-Schutzlosung;<br />

Enthält mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse über Juden<br />

zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

1757<br />

Juden-Schutzbrief (geheftet) für die Judengemeinden zu Oettingen,<br />

Hainsfarth, Kleinerdlingen, Schopfloch <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

1757/1758<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse über Schutzgeld, Vermögensschätzung<br />

u.a. für die Juden zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

1770<br />

Regulierung <strong>und</strong> Berechnung <strong>der</strong> Judenschutzlosungs-Taxe für die<br />

Judengemeinden zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

1770<br />

"Consignation <strong>der</strong> gesamten Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt Oettingen"<br />

(geheftet); betr. auch die Judenschaft zu Hainsfarth, Schopfloch,<br />

Mönchsroth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

656


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.63<br />

1770<br />

Juden-Schutzbrief (geheftet) für die Judengemeinden zu Oettingen,<br />

Hainsfarth, Kleinerdlingen, Schopfloch <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

1770<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />

Enthält Schutzbrief sowie mehrere Verzeichnisse über Vermögensschätzungen<br />

u.a.<br />

(1770), 1771<br />

Der Rabbiner zu Oettingen erhält den von Wallerstein dorthin<br />

kommunizierten neuen Juden-Schutzbrief, damit er ihn in <strong>der</strong> Synagoge<br />

publizieren soll<br />

(1779), 1780<br />

Betr. den von Wallerstein <strong>zur</strong> Publikation nach Oettingen kommunizierten<br />

neuen, jenseitigen Juden-Schutzbrief von 1779<br />

1807<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Judenschaft zu Hainsfarth, u.a. <strong>der</strong>en Häuser,<br />

Besitztum, Erwerb, Handel <strong>und</strong> Abgaben;<br />

genannt sind: 96 Schutzjuden <strong>und</strong> -jüdinnen, 77 Ehefrauen, 227<br />

Kin<strong>der</strong>, 16 Mägde, 1 Lehrer, 6 Anverwandte sowie 26 1/4 Häuser<br />

657


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.64<br />

ALLGEMEIN: JUDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />

1785<br />

Verordnung, betr. Juden-Schutzlosung;<br />

Dabei: Verzeichnisse über Schutzlosungs-Taxen<br />

1785<br />

Pflichtmäßige Vermögensschätzung <strong>der</strong> Judengemeinden zu Oettingen,<br />

Hainsfarth, Mönchsroth, Schopfloch <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

1785<br />

Akt, betr. Judenschutzlosungs-Taxen;<br />

Enthält: Tabellen für Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

1785/1786<br />

Umfangreicher Akt (geheftet), betr. den, den Judengemeinden<br />

zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth verliehenen Schutz;<br />

Enthält auch: Schutzbrief für die Judengemeinde zu Kleinerd-<br />

lingen (1785)<br />

1787<br />

Weisung an die Verwaltung zu Oettingen, wieviel Schutzgeld<br />

nach dem neuen Judenschutzbrief zu beziehen ist<br />

1789 (-1792)<br />

Akt, betr. die neue Schätzung <strong>der</strong> Judengemeinden zu Oettingen,<br />

Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong> Schopfloch;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse<br />

1790<br />

Akt, betr. die Regulierung des Schutzgeldes <strong>der</strong> Juden zu Oettingen<br />

<strong>und</strong> Hainsfarth nach <strong>der</strong> neuen Schatzung<br />

1792<br />

Vermögensschätzungs-Tabellen <strong>der</strong> Judenschaften zu Oettingen<br />

<strong>und</strong> Hainsfarth<br />

1792/1793<br />

Akt, betr. Streit zwischen dem katholischen Oberamt <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Amtsverwaltung zu Oettingen über die Verteilung <strong>der</strong> Schutz-<br />

Einschreibgebühren bei Juden-Schutzlosungen<br />

658


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.64<br />

1795<br />

Betr. die neuerlichen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Judenschaften<br />

zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse<br />

1798<br />

Akt, betr. die, den drei Judengemeinden zu Oettingen, Hainsfarth<br />

<strong>und</strong> Mönchsroth erteilte Gnade, daß selbige ihren Schutz<br />

lösen dürfen<br />

1798, (1799)<br />

Akt, betr. die neuen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Juden zu Oettingen,<br />

Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />

Enthält Verzeichnisse, u.a. für Oettingen: 41 vermögende Juden<br />

mit insgesamt 113.400 fl genannt<br />

1801<br />

Akt, betr. die neuen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Judenschaften zu<br />

Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />

Dabei: Namensliste <strong>und</strong> Vermögensschätzung <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth<br />

1804/1805<br />

Akt, betr. die neuen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Judenschaften zu<br />

Oettingen, Hainsfarth, Steinhart, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />

Dabei: Listen <strong>der</strong> SchutzJuden zu Steinhart <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

(1804), 1807/1808<br />

Akt, die Erneuerung <strong>der</strong> Juden-Schätzung in den oettingenspielbergischen<br />

Judengemeinden, <strong>und</strong> die Streitsache mit dem<br />

Hoffaktor zu Oettingen, Abraham Jonas zu seinem Sohn betr.;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse<br />

659


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.65<br />

ALLGEMEIN: JUDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />

1741/1742<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />

Enthält eine Namenliste <strong>der</strong> Juden<br />

1742<br />

Gefaltete, z.T. sehr kleine Schatzungs-Zettel <strong>der</strong> einzelnen<br />

Juden aus Oettingen (ca. 60 Zettel), aus Kleinerdlingen (ca.<br />

25 Zettel) <strong>und</strong> aus Hainsfarth (ca. 45 Zettel); teilweise in<br />

hebräisch geschrieben <strong>und</strong> mit jüdischen Siegeln<br />

1750-1755 (-1760)<br />

Umfangreicher Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />

Enthält mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse, u.a.<br />

auch über Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

1761/1762<br />

Akt, den von Seiten Wallerstein <strong>zur</strong> Publikation nach Oettingen<br />

kommunizierten jenseitigen neuen Schutzbrief betr.<br />

1785<br />

Akt, betr. die von den Judengemeinden Schopfloch <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

bezahlten Konsensgel<strong>der</strong> wegen neu erteiltem Schutz,<br />

nebst Konzept des Schutzbriefes<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse<br />

1785<br />

Akt, betr. Schutz- <strong>und</strong> Konsensgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden zu Kleinerdlingen;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse<br />

1789 (-1792)<br />

Akt, betr. Befreiung <strong>der</strong> diesseitigen "privativen" Schutzjuden<br />

zu Kleinerdlingen von <strong>der</strong> Schutzlosung, bis auf das Jahr 1792<br />

1792<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse über Konsens-, Kopf-, Tax- <strong>und</strong><br />

Schutzgeld sowie über Vermögensschätzungen<br />

660


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

K.65<br />

1792<br />

Umfangreicher Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />

Dabei :<br />

Schutzbrief für die fürstlich oettingische <strong>und</strong> die commenthurische<br />

Judenschaft zu Kleinerdlingen;<br />

Liste <strong>der</strong> schneidheimer <strong>und</strong> zimmerischen Juden (21) sowie <strong>der</strong><br />

commenthurischen Juden (30)<br />

1799<br />

Akt, betr. Schutzlosung <strong>der</strong> Juden zu (Klein-) Erdlingen<br />

1800<br />

Schutzbrief für die fürstlich oettingische <strong>und</strong> commenthurische<br />

Judenschaft zu Kleinerdlingen (22 bzw. 30 Juden)<br />

1803<br />

Betr. Schutzbriefe für die Juden Joseph Hirsch <strong>und</strong> Salomon<br />

Meyer, beide zu Steinhart<br />

661


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.31<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENSCHUTZERTEILUNGEN, STADT OETTINGEN<br />

Enthält: ca. 120 Einzelakten; dabei z.B.:<br />

1747<br />

Den, dem Schutzjuden Löw zu Oettingen wegen seines lie<strong>der</strong>lichen<br />

Betragens aufgekündigten Schutz<br />

1754<br />

Schutzaufnahme <strong>der</strong> Judenburschen Joseph Liebermann zu Oettingen<br />

<strong>und</strong> Samuel Joseph zu Hainsfarth<br />

1759<br />

Den, von dem Juden Hirsch Valck nachgesuchten aber abgewiesenen<br />

Schutz<br />

1766<br />

Jud Hayum David von Oettingen wird mit seinem Gesuch, ihn auf<br />

den jährlichen Schutzgulden herabzusetzen, abgewiesen<br />

1767<br />

Baruch Wolf, Jude von Kriegshaber, erhält den Schutz in Oettingen<br />

1784<br />

Gesuch des Abraham Jonas zu Oettingen, um Schutzaufnahme<br />

1793<br />

Salomon Samuel K.K Schutzjude <strong>und</strong> "Kunstmahler" von Ichenhausen<br />

gebürtig, erhält Schutz in Oettingen<br />

1806<br />

Bitte des Schutzjuden Isaac Koppel zu Oettingen, um Schutzaufnahme<br />

seines Sohnes Elias Isaac <strong>und</strong> dessen Verlobte Fradel, ledige<br />

Tochter des Schutzjuden Hirsch Marx zu Hainsfarth<br />

662


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.39<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: VERLASSENSCHAFTS- UND VORMUNDSCHAFTS-<br />

SACHEN DER JUDEN; dabei u.a.:<br />

1785<br />

Akt, betr. Vermögen des verstorbenen Schutzjuden <strong>und</strong> Hoffaktors<br />

Simon Hayum Springer zu Oettingen<br />

1786<br />

Das Verlassenschafts-Inventarium des verstorbenen Schutzjuden<br />

Löw Wassermann zu Oettingen<br />

1786<br />

Akt, betr. Vermögen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Juden Simon Springer zu<br />

Oettingen<br />

(1785/86), 1787<br />

Verzeichnis sämtlicher jüdischen Vorm<strong>und</strong>schaften in <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>und</strong> auf dem Land; betr.: Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong><br />

Kleinerdlingen;<br />

Dabei: Extrakt aus dem oettingischen Judenschutzbrief von 1785<br />

1787<br />

Betr. die, den Kin<strong>der</strong>n des Simon Götz Ulmann zu Oettingen aus<br />

<strong>der</strong> Verlassenschaft des Löw Wassermann zugefallene Erbschaft<br />

1787/1788<br />

Akt, betr. jüdische Vorm<strong>und</strong>schafts-Sachen<br />

1790<br />

Akt, betr. Vorm<strong>und</strong>schaft des Salomon David, Barnoß von Oettingen,<br />

über das Vermögen seiner beiden Kin<strong>der</strong><br />

1791<br />

Verzeichnis sämtlicher jüdischen Vorm<strong>und</strong>schaften in <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>und</strong> auf dem Land; betr.: Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong><br />

Kleinerdlingen<br />

1792<br />

Dasselbe Verzeichnis, betr. Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

663


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.39<br />

1794<br />

Akt, betr. Vermögen des jungen Hayum Springer zu Illereichen,<br />

sowie Vergleich zwischen demselben <strong>und</strong> seiner Schwester<br />

1798<br />

Akt, betr. Einsendung eines Verzeichnisses über die bestehenden<br />

Vorm<strong>und</strong>schaften durch den Rabbiner Pincas Jacob zu Oettingen<br />

1801/1802<br />

Akt, betr. die dem Rabbinat zu Oettingen anbefohlene Einsendung<br />

<strong>der</strong> jüdischen Inventarien <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaften<br />

1804<br />

Akt, betr. die Verlassenschaft des Schutzjuden David Isaac zu<br />

Oettingen<br />

1804<br />

Akt, betr. die Beschwerde des Rabbinats zu Oettingen gegen die<br />

Judenschaft zu Hainsfarth wegen angeblich entzogener Inventurs-<br />

Gebühren<br />

1805<br />

Akt, betr. Anzeige des Barnossen Abraham Jonas zu Oettingen<br />

wegen Vornahme <strong>der</strong> jüdischen Inventuren;<br />

Betr. auch: Verlassenschaft des Simon Hirsch zu Hainsfarth<br />

664


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.39a<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JÜDISCHE GENERAL- UND SPEZIALVER-<br />

FÜGUNGEN; dabei:<br />

1759<br />

Bericht des Oberamtes Oettingen über die dortigen Juden, wegen<br />

verbotenem Handel an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen<br />

1778<br />

Bericht des Oberamtes Oettingen, betr. Handlungs- <strong>und</strong> Kaufkontrakten<br />

zwischen Untertanen <strong>und</strong> Schutzjuden<br />

1786<br />

Schreiben, betr. Schutz <strong>der</strong>jenigen Juden, welche jüdische Witwen<br />

heiraten<br />

1792<br />

Die beiden Schutzjuden Abraham Joseph <strong>und</strong> Löw Hirsch zu Oettingen<br />

dürfen bei sich ergebenden Mobilien-Auktionen zum Ausrufen<br />

gebraucht werden<br />

665


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.40/1<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENSCHAFT IN OETTINGEN, JÜDISCHE<br />

COMMUNALIA (RABBINER, BARNOSSEN, HOFFAKTOREN, UNTERSTÜTZUNGEN,<br />

SYNAGOGE, STELLENBESETZUNGEN UND ENTLASSUNGEN, JUDENSCHUTZ)<br />

Enthält: ca. 70 Einzelakten; dabei u.a.:<br />

1728<br />

Akt, betr. Judenbegräbnis zu Wallerstein<br />

(1742)<br />

Austeilung <strong>der</strong> Stühle in <strong>der</strong> Synagoge zu Oettingen, auch an<br />

die Juden zu Hainsfarth<br />

Dabei: Gr<strong>und</strong>riß-Plan mit den jeweiligen Preisen <strong>der</strong> Stühle<br />

1746<br />

Akt, betr. die "Renovirung" des, den gesamten Juden zu<br />

Oettingen angedeihenden Schutzes<br />

1761<br />

Akt, betr. Streit zwischen <strong>der</strong> Witwe des Juden David zu<br />

Oettingen <strong>und</strong> den dortigen Barnossen <strong>und</strong> Beisitzern wegen<br />

Gebühren<br />

1762<br />

Akt, in Sachen des Hofjuden Zacharias Model gegen den Rabbiner<br />

<strong>und</strong> die Barnossen zu Oettingen wegen S[e]gensprechens in <strong>der</strong><br />

Synagoge<br />

1778<br />

Akt, betr. Verordnung an die Oberämter Oettingen <strong>und</strong> Dürrwangen<br />

wegen <strong>der</strong> allzu häufig in das Land kommenden Schnurr- <strong>und</strong><br />

Betteljuden<br />

1781<br />

Akt, betr. einer zwischen Abraham Koppel <strong>und</strong> Abraham Springer<br />

in <strong>der</strong> Synagoge zu Oettingen vorgefallenen Schlägerei<br />

1789<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> seit <strong>der</strong> letzten Schutzlosung (1785) in den<br />

Oberämtern Oettingen, Dürrwangen <strong>und</strong> Mönchsroth neu in den<br />

Schutz aufgenommenen Juden; für Oettingen sind 16 "katholische"<br />

<strong>und</strong> 13 "evangelische" Juden genannt<br />

666


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.40/I<br />

1790/1791<br />

Akt, betr. Aufnahme des Hayum Beer zum Schulklopfer in Oettingen<br />

1793<br />

Akt, betr. Erwählung des Schutzjuden Nathan Isaac zum zweiten<br />

Barnossen <strong>und</strong> Löw Koppel zum Beisitzer in <strong>der</strong> Judengemeinde zu<br />

Oettingen<br />

1795<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> Annahme von Pinkas Jakob zum Stadt- <strong>und</strong> Landrabbiner<br />

zu Oettingen<br />

1795, 1801<br />

Vermögensschätzungen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />

1797-1799<br />

Akt, betr. Einverleibung <strong>der</strong> Judenschaft zu Hainsfarth in das<br />

Rabbinat zu Oettingen<br />

1803/1804<br />

Akt, betr. Schuld von Moises Löw Hirsch zu Wallerstein (298 fl<br />

44 kr), die er an seiner Schwester Kind zu Hainsfarth zu bezahlen<br />

schuldig ist<br />

1804<br />

Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> gesamten Judenschaft zu Oettingen<br />

gegen den Barnossen Abraham Jonas<br />

1804, (1805)<br />

Umfangreicher Akt, betr. <strong>der</strong> zwischen den beiden Barnossen<br />

Nathan Koppel <strong>und</strong> Abraham Jonas zu Oettingen entstandenen<br />

Zwistigkeiten wegen Beschreibung <strong>der</strong> jüdischen Familien<br />

1805<br />

Akt, betr. Einrichtung einer Gemeindestube zu Oettingen<br />

1806<br />

Bitte des Stadt- <strong>und</strong> Landrabbiners Pincas Jacob zu Oettingen,<br />

um Erlaubnis zu einer vorhabenden Reise<br />

667


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.40/11<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JÜDISCHE COMMUNALIA (JUDENHERBERGE)<br />

Enthält ca. 20 Einzelakten; dabei u.a.:<br />

1793<br />

Akt, betr. die <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen erteilten Erlaubnis<br />

<strong>zur</strong> Erbauung einer Herberge für arme Juden außerhalb <strong>der</strong><br />

Stadt<br />

1794<br />

Der Judengemeinde zu Oettingen wird erlaubt, auf dem von ihr<br />

gekauften Stadelplatz eine Herberge für arme Juden zu erbauen<br />

1802<br />

Bittgesuch <strong>der</strong> Schutzjüdin <strong>und</strong> Witwe Vögele zu Oettingen,<br />

fremde Juden beherbergen zu dürfen<br />

1803<br />

Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Barnossen <strong>und</strong> Beisitzer zu Oettingen<br />

gegen den dortigen Hoffaktor Abraham Jonas wegen angeblich<br />

verübtem Unfug in den jüdischen Versammlungen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Synagoge<br />

1804, (1805)<br />

Akt, betr. Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas <strong>und</strong> seines<br />

Sohnes Samson Abraham gegen einige Juden zu Oettingen wegen<br />

Beitrag zu den jüdischen Almosen<br />

Dabei: Verzeichnis über die Ausgaben auf Rechnung <strong>der</strong> Almosen<br />

668


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.41<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENSCHUTZGELDER UND -MODERATIONEN.<br />

JUDENSTEUER; dabei u.a.:<br />

1744-1806<br />

ca. 60 Einzelakten, betr. Schutzgeld-Mo<strong>der</strong>ation in Oettingen;<br />

Enthält:<br />

Akten über die Juden Samuel Moyses, Joseph Löw, Salomon Nathan,<br />

Hirsch David, Abraham Joseph, Abraham Jonas, Hirsch Neuburger,<br />

Elias Isaac Koppel, Simon Uhlmann, Salomon Rothschild, Moyses<br />

Löw Samuel u.a., sowie über die Witwen <strong>der</strong> beiden Schutzjuden<br />

Wassermann <strong>und</strong> Meyer Liebermann<br />

1798-1806<br />

8 Einzelakten, betr. Judensteuer zu Oettingen;<br />

Betr. Simon Moyses Lämle, Schutzjude zu Oettingen, Hayum Beer<br />

Neuburger, Löw Koppel u.a.<br />

669


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.42<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENHÄUSER (KÄUFE UND VERKÄUFE) UND<br />

JÜDISCHE KAPITALSCHULDEN IN OETTINGEN; dabei u.a.:<br />

1724/1725<br />

Akt, in Sachen Hirsch Neumarck, Schutzjude zu Oettingen, gegen<br />

seinen Tochtermann Salomon Rothschild wegen Übergabe eines Hauses;<br />

Enthät: zwei hebräische Schriftstücke<br />

1759<br />

Akt, betr. Haus des Schutzjuden Hayum Springer zu Oettingen<br />

1760<br />

Akt, betr. Haus <strong>der</strong> Witwe Rebecca, Schutzjüdin zu Oettingen<br />

1768<br />

Erlaubnis für den Schutzjuden Schulm Moyses zu Oettingen, ein<br />

Drittel seines Hauses verkaufen zu dürfen<br />

1769<br />

Akt, betr, Schutzjude Schulm Moyses zu Oettingen wegen des auf<br />

seinem Haus stehenden Kapitals (200 fl) <strong>und</strong> desselbigen Aufkündigung<br />

1775<br />

Erlaubnis für den Schutzjuden Mayer Jacob zu Oettingen, ein<br />

Viertel Häuschen verkaufen zu dürfen<br />

1777<br />

Akt, betr. des auf einem Haus stehende Kapital des Schutzjuden<br />

Simon Joseph zu Oettingen<br />

1783<br />

Erlaubnis für den Schutzjuden Abraham Moises zu Oettingen, ein<br />

Haus erkaufen <strong>und</strong> selbst besitzen zu dürfen<br />

1784<br />

Akt, betr. Kauf eines halben Hauses zu Oettingen durch den<br />

dortigen Schutzjuden Jonas Hirsch<br />

1798, 1801/1805<br />

Akten, betr. Simon Moyses Lämle <strong>und</strong> Hayum Joseph, beides Schutzjuden<br />

zu Oettingen<br />

670


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.43<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENDIENSTFREIHEIT UND JUDENNACHSTEUER;<br />

dabei u .a.:<br />

1725-1730<br />

Akt, betr. Umgeld <strong>der</strong> Juden zu Oettingen;<br />

Betr. die Schutzjuden Gumpert <strong>und</strong> Baruch Seeligmann zu Oettingen<br />

1758-1803<br />

Akt, betr. Dienstfreiheit für die Juden zu Oettingen;<br />

Enthält:<br />

Akten über Hirsch Oesterreicher (1758), Koppel Isaac (1784),<br />

Elias Isaac Koppel (1789), Judenwitwe Vögele (1797), Gabriel<br />

Hirsch (1799), Lazarus Isaac Rebezer (1801/02), Isaac Samuel<br />

(1803) u.a.<br />

1780<br />

Akt, betr. Aufstellung des Schutzjuden Wolf David zu Oettingen<br />

als Judenweinhändler<br />

1785<br />

Schreiben, betr. des Schutzjuden <strong>und</strong> Barnossen Koppel Löw zu<br />

Oettingen, <strong>der</strong> von seinem eingelegten Koscher-Wein die Umgeld-<br />

Freiheit erhält<br />

1798<br />

Akt, betr. Judennachsteuer in Oettingen<br />

671


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

L.44<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JÜDISCHE WAIDSTRITTIGKEITEN<br />

(1669), 1672<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Ausschlagung <strong>der</strong> Judenpferde auf<br />

<strong>der</strong> Weide; auch über Schafe <strong>und</strong> Gänse <strong>der</strong> Juden;<br />

Dabei: Extrakt aus einem Protokoll von 1669, betr. <strong>der</strong> Pferde,<br />

die die oettingischen <strong>und</strong> wallersteinischen Juden auf die Weide<br />

bringen dürfen<br />

L.45<br />

STADTPFLEGAMT OETTINGEN: BEWILLIGUNGEN ZUM HÄUSERKAUF DURCH<br />

JUDEN<br />

7 Einzelakten; dabei u.a.:<br />

1787<br />

Erlaubnis für den Juden-Schächter Haium Jakob zu Oettingen, die<br />

obere Hälfte des Hauses von einem Metzger in Oettingen kaufen<br />

zu dürfen<br />

1789<br />

Akt, betr. Hausverkauf zu Oettingen an den dortigen Schutzjuden<br />

Simon Marx<br />

1799<br />

Erlaubnis für den Schutzjuden Abraham Jonas zu Oettingen, dort<br />

ein Haus kaufen zu dürfen, nachdem sich kein Christ hierfür<br />

gemeldet hat<br />

1801<br />

Zuschreibung eines halben Hauses zu Oettingen an den dortigen<br />

Schutzjuden Jonas Hirsch<br />

1802<br />

Akt, betr. das Gesuch des Schutzjuden Hayum Springer zu Kleinerdlingen<br />

um Zuschrifts-Freilassung von dem in Oettingen erkauften<br />

Haus<br />

672


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

0.25<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSCHUTZ-<br />

ERTEILUNGEN<br />

1758-1806<br />

ca. 100 Einzelakten über Judenschutzerteilungen zu Hainsfarth;<br />

Enthält:<br />

Akten über die Juden Moyses Salomon, Sohn des Salomon Jacob<br />

(1758), Hirsch Salomon (1761), Abraham Jacob (1765), Lazarus<br />

Löw (1775), Marx Hirsch (1790), Salomon Hirsch (1794), Salomon<br />

Israel (1797), Isaac Samuel (1800/01), David Salomon (1806)<br />

u.a.;<br />

Bittgesuch des Schutzjuden Jacob Hirsch zu Hainsfarth um Schutz<br />

für seiner Enkelin Mann Joseph Löw als Schulmeister (1777)<br />

0.38<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENGEMEINDESACHEN<br />

1787<br />

Akt, betr. Streitigkeit zwischen dem Schutzjuden Hirsch David<br />

zu Hainsfarth <strong>und</strong> seinem Tochtermann daselbst wegen eines<br />

Synagogenstandes<br />

1794<br />

Akt, betr. Bestellung des Moyses Nathan zum Barnossen in Hainsfarth<br />

673


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

0.39<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: DIENSTFREIHEITEN<br />

DER JUDEN<br />

1770-1804<br />

12 Einzelakten, betr. Dienstfreiheiten <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth;<br />

Enthält:<br />

Akten über den Juden Jacob Hirsch, dessen Gesuch abgewiesen<br />

wird (1770), sowie über die Juden Mändel David, gewesener Bar-<br />

nosse (1772), Löw Levi (1798), Abraham Hirsch (1804) u.a.<br />

0.39a<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: HÄUSERDISMEMBRA-<br />

TIONEN DER JUDEN<br />

1773-1803<br />

6 Einzelakten, betr. Haus-Zerteilungen <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth;<br />

Enthält u.a.:<br />

Konzession für Hirsch Elias Levi, Schutzjude zu Mönchsroth,<br />

seinen halben Garten zu Hainsfarth verkaufen zu dürfen (1773);<br />

Erlaubnis für den Schutzjuden Lippmann Hirsch zu Hainsfarth,<br />

das halbe Haus des dortigen Juden Raphael Samuel kaufen zu<br />

dürfen (1788);<br />

Die den Schutzjuden Joseph Salomon, Salomon Löw <strong>und</strong> Abraham<br />

Salomon zu Hainsfarth erteilte Erlaubnis <strong>zur</strong> Verteilung ihres<br />

halben Hauses (1796/98)<br />

0.39b<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENVERMÖGEN<br />

1802<br />

Akt, betr. Vermögen des Isaac von Mühlhausen, gebürtig von<br />

Hainsfarth<br />

674


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

0.40<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSTEUERN<br />

1803, 1806<br />

Zwei Akten, betr. Bittgesuch des Schutzjuden Jacob David<br />

Wallersteiner zu Hainsfarth wegen Bezahlung seiner schuldigen<br />

Steuern<br />

0.40a<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: VERMÖGEN, STEUER<br />

UND SCHUTZGELD DER JUDEN<br />

1758-1806<br />

ca. 75 Einzelakten, v.a. betr. Nachlässe <strong>und</strong> Befreiungen von<br />

Steuern <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth;<br />

Enthält:<br />

Akten über den jüdischen Witwer Salomon Löw (1758), über die<br />

Juden Löw Levi (1774) <strong>und</strong> Moyses Jakob (1786), sowie über die<br />

verwitwete Schutzjüdin Sara (1802) u.a.<br />

0.40b<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: SCHUTZGELDMODERA-<br />

TIONEN DER JUDEN<br />

1746-1804<br />

ca. 25 Einzelakten, betr. Än<strong>der</strong>ung des Schutzgeldes durch<br />

Herabsetzung <strong>der</strong> Vermögensschätzungen für Juden zu Hainsfarth;<br />

Enthält:<br />

Akten über die Witwe des Löw Isaac (1746), über David Salomon<br />

(1749) <strong>und</strong> die Witwe des Hirsch Koppel, die auf den jährlichen<br />

Armengulden gesetzt werden soll (1772), ferner über David<br />

Wallersteiner, Juden-Schulmeister zu Hainsfarth (1784), Baruch<br />

Bär (1804) u.a.<br />

675


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

0.41<br />

UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSACHEN<br />

1778-1805<br />

ca. 10 Einzelakten, betr. die Judenschaft zu Hainsfarth;<br />

Enthält u.a.:<br />

Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft zu Hainsfarth gegen die dortigen<br />

Metzger wegen des Schächtens <strong>und</strong> wegen des ungebührlichen<br />

Betragens <strong>der</strong>selben (1797);<br />

Gesuch des Schutzjuden Jakob Hayum zu Hainsfarth um Befreiung<br />

des ihm vom Justizamt Oettingen auferlegten Eides (1802);<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Judengemeinden Hainsfarth <strong>und</strong><br />

Steinhart wegen doppelter Bezahlung bei <strong>der</strong> Zuschrift <strong>der</strong><br />

eingetauschten königlich preußischen Häuser <strong>und</strong> Güter (1804)<br />

T.16<br />

UNTERGERICHT MÖNCHSROTH: JUDENSACHEN<br />

betr. u.a.:<br />

Gemeindesachen<br />

Schutzlosungen<br />

Schutzerteilungen<br />

Verlassenschaften<br />

Vorm<strong>und</strong>schaften<br />

Hauskäufe <strong>und</strong> -verkäufe<br />

Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen <strong>und</strong> -nachlässe<br />

676


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

U.18a<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: JUDENSCHAFT ZU KLEINERDLINGEN<br />

1744-1791<br />

Akt, betr. die Kleinerdlinger Judenschaft in genere et specie;<br />

Enthält u.a.:<br />

Messgeld (7 fl 30 kr) <strong>der</strong> Judengemeinde zu Kleinerdlingen (1744);<br />

die dem Juden Moyses Löw in Kleinerdlingen übertragene Barnossen-<br />

Stelle (1760);<br />

Erwählung des Schutzjuden Levi Jakob Ellinger zu Kleinerdlingen<br />

zum Barnossen (1786);<br />

Aufstellung des Schutzjuden Baruch Salomon zu Kleinerdlingen zum<br />

dortigen Barnossen (1790/91)<br />

U.18b<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: SCHUTZBRIEFE UND SCHUTZLOSUNGEN ZU KLEIN-<br />

ERDLINGEN<br />

1659-1795<br />

Akt, betr. Schutzbriefe <strong>und</strong> Schutzlosungssachen zu Kleinerdlingen;<br />

Enthält u.a.:<br />

Schutzbrief für den Juden Seeligmann zu Kleinerdlingen (1659);<br />

Schutzbrief für die gesamte Judenschaft zu Kleinerdlingen (1692);<br />

Erbauung <strong>der</strong> Synagoge zu Kleinerdlingen (1697);<br />

Schutzbrief für die gesamte Judenschaft zu Kleinerdlingen (1701);<br />

Schätzung des verstorbenen Schutzjuden Isaac David zu Kleinerdlingen<br />

<strong>und</strong> dessen Verlassenschaft (1795)<br />

U.18c<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: SCHUTZ- UND KONSENSGELDMODERATIONEN ZU<br />

KLEINERDLINGEN<br />

1771-1805<br />

Akt, betr. Schutz- <strong>und</strong> Konsensgeldmo<strong>der</strong>ationen zu Kleinerdlingen;<br />

Zahlreiche Einzelgesuche, betr. u.a.:<br />

Moyses Löw Schmul, Barnosse zu Kleinerdlingen (1771);<br />

Löw Isaac Springer (1774);<br />

Seligmann Raphael (1794/95);<br />

David Löw (1801/02);<br />

Lippmann Elias (1805)<br />

677


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

U.18d<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: NACHLASSGESUCHE ZU KLEINERDLINGEN<br />

1744-1806<br />

Akt, betr. Nachlassgesuche <strong>der</strong> Juden zu Kleinerdlingen;<br />

Zahlreiche Einzelgesuche, betr. u.a.:<br />

Isaac Moyses (1744);<br />

Moyses Hollän<strong>der</strong> (1758);<br />

Löw Monheimer (1759);<br />

Meyr Levi (1759);<br />

Seeligmann Abraham (1760);<br />

Seeligmann Beer (1769);<br />

Simon Isaac Neuburger (1773);<br />

David Marx (1776);<br />

Abraham Mayer (1785/86);<br />

Joseph Koppel (1786);<br />

Jakob Simon (1786, 1788);<br />

Isaac Koppel (1790);<br />

Noa David Kahn aus Kriegshaber (1798);<br />

Elias Levi (1798);<br />

David Löw (1799);<br />

Güttel, Witwe des Isaac Koppel (1803);<br />

Hänle Löw (1803);<br />

die beiden Tochtermänner des David Samson (1806)<br />

U.18e<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: JUDEN-FREVEL ZU KLEINERDLINGEN<br />

1782, 1797<br />

Akt, betr. den von einigen Kleinerdlinger Juden in <strong>der</strong> dortigen<br />

Synagoge verübten, höchst sträflichen Unfug (1782) sowie das<br />

ungebührliche Betragen <strong>der</strong> Judenkin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Synagoge zu Kleinerdlingen<br />

(1797)<br />

U.18f<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: HÄUSERKÄUFE UND -VERKÄUFE ZU KLEINERDLINGEN<br />

1725-1804<br />

Akt, betr. Häuserkäufe <strong>und</strong> -verkaufe durch die Juden zu Kleinerdlingen;<br />

betr. v.a. die Juden Jacob Koppel <strong>und</strong> Isaac Model, ferner den<br />

Juden Moises Hirsch von Hainsfarth<br />

678


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

U.18g<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: STRAFEN DER JUDEN ZU KLEINERDLINGEN<br />

1763-1792<br />

Akt, betr. Bestrafungen <strong>der</strong> Juden zu Kleinerdlingen;<br />

u.a.: Moises David, Löw Joseph, Abraham Marx, Samson Wolf, den<br />

Barnossen Moyses Löw <strong>und</strong> Simon Moyses<br />

U.18h<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: RABBINATS- UND VORMUNDSCHAFTSSACHEN DER<br />

JUDENSCHAFT ZU KLEINERDLINGEN; ABGEBRANNTE JUDENHÄUSER<br />

1783-1806<br />

Akt, die Kleinerdlinger Judenschaft in genere et specie, betr.<br />

Rabbinats- <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaftssachen;<br />

Dabei u.a.:<br />

Die Entstehung <strong>der</strong> Feuersbrunst in Kleinerdlingen, die für die<br />

Abgebrannten veranstaltete Kollekte, <strong>und</strong> die für diese eingekommenen<br />

Beiträge (1783/84);<br />

Abweisung des Gesuches <strong>der</strong> nichtabgebrannten Juden zu Kleinerdlingen<br />

um Schutzgeldnachlaß (1784);<br />

Die getroffenen Verfügungen wegen Aufbauung <strong>der</strong> Brandstützen zu<br />

Kleinerdlingen (1784) ;<br />

Gesuch des Samuel Elias zu Kleinerdlingen um Anweisung eines<br />

neuen Platzes zum Hausbau (1784);<br />

Verteilung <strong>der</strong> Kollekten-Gel<strong>der</strong> (1784-1788);<br />

Die geschehene Aufbauung neuer Häuser zu Kleinerdlingen durch die<br />

dortigen Schutzjuden Salomon Baruch Hechinger <strong>und</strong> Moyses Isaac<br />

(1785-1787);<br />

Den Juden zu Kleinerdlingen wird nicht erlaubt, auf ihre Brandstätten<br />

einstöckige Häuser zu erbauen, son<strong>der</strong>n nur zweistöckige,<br />

weil sich sonst die privativen Bauplätze zu sehr vermin<strong>der</strong>n würden<br />

(1786);<br />

Abweisung des Gesuchs <strong>der</strong> Barnossen zu Kleinerdlingen, um Erteilung<br />

eines Sammel-Patents <strong>zur</strong> Erbauung ihrer abgebrannten Synagoge<br />

(1786);<br />

Gesuch des Juden Joseph Abraham Seligmann zu Kleinerdlingen um<br />

Unterstützung, daß er auch ein Haus erbauen könne (1788);<br />

Die, dem Rabbinat zu Oettingen anbefohlene, Beschreibung des, von<br />

dem verstorbenen Schutzjuden Simon Moises zu Kleinerdlingen hinterlassenen<br />

Vermögens, <strong>und</strong> die Aufstellung <strong>der</strong> Vormün<strong>der</strong> für die<br />

Moisischen Enkel (1794);<br />

Gesuch des Hoffaktors Abraham Jonas um die Erlaubnis, ein Haus<br />

auf den Jud Ellingerischen öden Brandplatz zu Kleinerdlingen erbauen<br />

zu dürfen (1802)<br />

679


FÖSAH<br />

RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />

U.20a<br />

PFLEGAMT NÖRDLINGEN: JUDENSCHUTZERTEILUNGEN ZU KELINERDLINGEN<br />

1762-1807<br />

ca. 60 Einzelakten, betr. Judenschutzerteilungen zu Kleinerd-<br />

lingen;<br />

Dabei u.a.:<br />

Moyses Isaac (1762);<br />

David Löw (1762);<br />

David Simon (1767);<br />

Hirsch Samuel Wallersteiner (1771);<br />

Marx David G<strong>und</strong>elfinger (1777);<br />

den ältesten Sohn des Rabbiners <strong>und</strong> Schutzjuden Salomon Lämle<br />

(1778);<br />

Löw Moises von Kriegshaber (1794);<br />

Meyer Gedeon von Ichenhausen (1797);<br />

Marx Hayum von Wallerstein (1798);<br />

Emanuel Maier von E<strong>der</strong>heim (1802);<br />

Jakob Guggenheimer von Hürben (1802);<br />

Lippmann Elias von Hainsfarth (1805)<br />

680


FÖSAH<br />

SReg (= SUPPLEMENTS-REGISTRATUR)<br />

A.26<br />

1713-1805<br />

Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Handlohn <strong>und</strong> Hauptrecht.<br />

Beson<strong>der</strong>s Judenhäuser zu Schopfloch; auch über Juden zu Wittelshofen<br />

<strong>und</strong> Feuchtwangen<br />

A.33<br />

1707-1800<br />

Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judenschutzlosung,<br />

Judenschutz-, Neujahrs- <strong>und</strong> Messgel<strong>der</strong>;<br />

v.a. über Juden zu Schopfloch<br />

A.34<br />

1746-1797<br />

Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judenschutzaufnahmen;<br />

v.a. über Juden zu Schopfloch<br />

A.35<br />

1755-1796<br />

Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judenschulden <strong>und</strong> Gantsachen<br />

Inventuren;<br />

v.a. über Juden zu Schopfloch<br />

A.36<br />

1747-1791<br />

Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. jüdischer Kultus, Zeremoniell,<br />

Gemeindebuch, Barnossenbestellung, Begräbnis <strong>und</strong> Totenacker,<br />

Rabbinatsrechte <strong>und</strong> Kopulationen;<br />

betr. u.a. Juden zu Schopfloch, Schwabach <strong>und</strong> Wittelshofen<br />

681


FÖSAH<br />

SReg (= SUPPLEMENTS-REGISTRATUR)<br />

A.37<br />

1677-1789<br />

Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judensteuernachlässe;<br />

betr. u.a. Juden zu Schopfloch <strong>und</strong> Dürrwangen<br />

B.58<br />

Akt des Amtes Spielberg, Sammenheim <strong>und</strong> Windischhausen;<br />

betr.: Judenkultus zu Dittenheim<br />

C.3A<br />

Akt des Landgerichtes;<br />

betr. Pferd- <strong>und</strong> Ochsenhandelsstreit mit Paul Haußner zu Obererlbach<br />

<strong>und</strong> den Wassertrüdinger Kesseljuden<br />

682


FÖSAH<br />

JK (= JUSTIZ-KANZLEI); dabei u.a.:<br />

- JK III<br />

1797-1806<br />

Justiz-Kanzlei-Registratur: Zivilrechtssachen. Vorkommnisse<br />

bei dem Stadt- <strong>und</strong> Landrabbinat:<br />

Einfache Beschwerden, Appellationen, Schulden- <strong>und</strong> Gantsachen,<br />

Gesuche pro administranda justitia, Verlassenschaften, Obsig-<br />

nationen <strong>und</strong> Testamente;<br />

27 Einzelakten, betr. u.a. Juden zu Kleinerdlingen, Hainsfarth,<br />

Oettingen, Fürth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

(Nrn.47. 48.)<br />

- JK IV<br />

1806-1813<br />

Justiz-Kanzlei-Registratur: Zivilrechtssachen. Stadt- <strong>und</strong><br />

Landrabbinat:<br />

Einfache Beschwerden, Appellationen, Moratorien, Verlassenschaften<br />

<strong>und</strong> Vermögensextraditionen;<br />

19 Einzelakten, betr. u.a. Juden zu Hainsfarth, Mönchsroth,<br />

Oettingen <strong>und</strong> Steinhart<br />

(Nr.45.)<br />

- JK V<br />

(1661-), ca. 1700-1797<br />

Repertorium über die in <strong>der</strong> fürstlich Oettingen-Spielbergischen<br />

Justiz-Kanzlei-Registratur befindlichen Judenakten <strong>und</strong><br />

über einige Akten des Oberamts Spielberg (Stadtpflegamt Oettingen,<br />

Justizämter Oettingen diesseits <strong>und</strong> jenseits <strong>der</strong> Wörnitz,<br />

Oberämter Mönchsroth <strong>und</strong> Spielberg):<br />

Allgemeine Vorkommnisse, Appellationen, Schulden <strong>und</strong> Ganten,<br />

Vorm<strong>und</strong>schaften, Erbschaften <strong>und</strong> Testamente, Verlassenschaften<br />

<strong>und</strong> Obsignationen, Criminalia, Fornikationen <strong>und</strong> Inventuren;<br />

ca. 300 Einzelakten, betr. u.a. Juden in Oettingen, Kleinerdlingen,<br />

Dekingen (Mönchsdeggingen), Wallerstein <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

683


FÖSAH<br />

KA Ött 31 II (= KAMERALAMT OETTINGEN)<br />

1809<br />

"Muster-Rolle <strong>zur</strong> National-Garde im Fürstenthum Oettingen-Spielberg.<br />

1809" (geb<strong>und</strong>en);<br />

genannt sind zahlreiche Juden, u.a. mit ihrer jeweiligen Größe<br />

<strong>und</strong> "Phisische(n) Beschaffenheit":<br />

Abt.II:<br />

- OETTINGEN:<br />

3. Salomon Hirsch Levi, geb. 1786, Hs.Nr.7;<br />

4. Loew Simon, geb. 1790, Hs.Nr.8;<br />

5. Samuel Simon, geb. 1784, Hs.Nr.8;<br />

7. Lämle Kallmann, geb. 1788, Hs.Nr.ll;<br />

9. Abraham Wolf (Schulmeister), geb. 1785, Hs.Nr.17;<br />

18. Borig Landauer, geb. 1787, Hs.Nr.42;<br />

19. Joseph Landauer, geb. 1785, Hs.Nr.42;<br />

23. Marx David, geb. 1784, Hs.Nr.56;<br />

24. Isaac David, geb. 1791, Hs.Nr.56;<br />

26. Moises Samuel, geb. 1785, Hs.Nr.63;<br />

30. Salomon Ensle, geb. 1791, Hs.Nr.72;<br />

33. Moises Hirsch, geb. 1787, Hs.Nr.82;<br />

34. Wolf Borich, geb. 1786, Hs.Nr.87;<br />

35. Seeligmann Wolf, geb. 1787, Hs.Nr.89;<br />

46. Koppel Loew, geb. 1788, Hs.Nr.l26;<br />

47. Gabriel Jacob Loew, geb. 1790, Hs.Nr.126;<br />

50. David Nathan, geb. 1787, Hs.Nr.129;<br />

51. Hirsch Hajum, geb. 1786, Hs.Nr.132;<br />

57. Mendel Joseph, geb. 1785, Hs.Nr.190;<br />

104. Jonas Levi, geb. 1786, Hs.Nr.372;<br />

108. Schmul Samuel (Schullehrer), geb. 1787, Hs.Nr.380;<br />

113. Moyses Isaac, geb. 1787, Hs.Nr.393;<br />

131. Michel David Schüle, geb. 1786, Hs.Nr.463;<br />

137. Abraham Joseph Loew, geb. 1788, Hs.Nr.478;<br />

- MÖNCHSROTH:<br />

149. Isaac Wolf, Handelsjud, geb. 1788, Hs.Nr.24b;<br />

155. Benjamin Lemmle, Handelsjud, geb. 1788, Hs.Nr.48;<br />

156. Simon, Handelsjud, geb. 1787, Hs.Nr.52b;<br />

157. Simon, Handelsjud, geb. 1787, Hs.Nr.52c;<br />

159. Abraham, Handelsjud, geb. 1791, Hs.Nr.61a;<br />

- HAINSFARTH:<br />

411. Marx Lippmann, geb. 1791, Hs.Nr.19;<br />

412. Moises Hirsch, Handelsjud, geb. 1791, Hs.Nr.23;<br />

413. Marx Hirsch, Handelsjud, geb. 1789, Hs.Nr.23;<br />

414. Marx Elias, geb. 1791, Hs.Nr .25 ;<br />

415. Beer Salomon, geb. 1786, Hs.Nr.27;<br />

416. Jacob Joseph Loew, geb. 1790, Hs.Nr.30;<br />

420. Mendel Salomon, geb. 1788, Hs.Nr.39;<br />

421. Lippmann Hirsch, geb. 1790, Hs.Nr.42;<br />

422. Jacob Salomon, geb. 1788, Hs.Nr.49;<br />

423. Mendel Marx Hirsch, geb. 1791, Hs.Nr.50;<br />

424. Löw David, geb. 1791, Hs.Nr.58;<br />

684


FÖSAH<br />

KA Ött 31 II (= KAMERALAMT OETTINGEN)<br />

- Hainsfarth:<br />

425. Isaac David, geb. 1788, Hs.Nr.58;<br />

428. Jacob Hirsch, geb. 1788, Hs.Nr.87;<br />

429. Joseph Hirsch, geb. 1785, Hs.Nr.87;<br />

430. Mendel David, geb. 1790, Hs.Nr.91;<br />

434. Joseph Samuel, geb. 1789, Hs.Nr.129;<br />

436. Marx Salomon, geb. 1789, Hs.Nr.152;<br />

439. Benedict Benjamin, geb. 1790, Hs.Nr.163;<br />

440. Alexan<strong>der</strong> Salomon, geb. 1791, Hs.Nr.167;<br />

441. Samuel Abraham, geb. 1787, Hs.Nr.176;<br />

442. Emanuel Abraham, geb. 1785, Hs.Nr.176;<br />

- STEINHART:<br />

484. Salomon Hirsch, geb. 1791, Hs.Nr.4;<br />

489. Abraham Salomon, geb. 1790, Hs.Nr.34;<br />

490. Hajum Salomon, geb. 1787, Hs.Nr.34;<br />

495. Salomon Israel, geb. 1791, Hs.Nr.47;<br />

496. Mendel Israel, geb. 1788, Hs.Nr.47;<br />

497. Mendel Lasen, geb. 1784, Hs.Nr.47;<br />

498. Moyses David, geb. 1791, Hs.Nr.48;<br />

- KLEINERDLINGEN:<br />

554. Lippmann Baruch, geb. 1790, Hs.Nr.47;<br />

555. Salomon Lämmle, geb. 1789, Hs.Nr.48;<br />

556. David Schüle, geb. 1789, Hs.Nr.59;<br />

557. Israel Mendel, geb. 1789, Hs.Nr.59;<br />

558. Jacob David, geb. 1789, Hs.Nr.63;<br />

559. Salomon Salomon, geb. 1789, Hs.Nr.63;<br />

Abt.III:<br />

- OETTINGEN:<br />

3. Amson Loew, geb. 1770, Hs.Nr.7;<br />

5. Haimann Gerson Springer, geb. 1783, Hs.Nr.10;<br />

6. Jacob Wolf, geb. 1779, Hs.Nr.13;<br />

7. Schüle Wolf, geb. 1781, Hs.Nr.13;<br />

9. Lazarus Wolf, Schulmeister, geb. 1779, Hs.Nr.17;<br />

10. Samuel Wolf, geb. 1782, Hs.Nr.17;<br />

16. Rehkel Landauer, geb. 1777, Hs.Nr,42;<br />

71. Joseph Levi, geb. 1770, Hs.Nr.372;<br />

72. Jacob Levi, geb. 1772, Hs.Nr.372;<br />

73. Abraham Levi, geb. 1776, Hs.Nr.372;<br />

74. Salomon Levi, geb. 1774, Hs.Nr.372;<br />

88. Simon Abraham, geb. 1781, Hs.Nr.453;<br />

91. Salomon David Schüle, geb. 1773, Hs.Nr.463;<br />

92. Hajum David Schüle, geb. 1777, Hs.Nr.463;<br />

93. Mendel David Schüle, geb. 1783, Hs.Nr.463;<br />

96. Hirsch Heidenheimer, geb. 1771, Hs.Nr.47O;<br />

- MÖNCHSROTH:<br />

118. Weis Wolf, Handelsjud, geb. 1782, Hs.Nr.24b;<br />

119. Lämlein Samson, Judenknecht, geb. 1782, Hs.Nr.30b<br />

120. Joseph Loew, Handelsjud, geb. 1780, Hs.Nr.52a;<br />

121. Sandel David, Handelsjud, geb. 1777, Hs.Nr.56b;<br />

685


FÖSAH<br />

KA Ött 31 II (= KAMERALAMT OETTINGEN)<br />

- HAINSFARTH:<br />

256. Model Jud, geb. 1774, Hs.Nr.28;<br />

257. David Salomon, geb. 1782, Hs.Nr.39;<br />

258. Seeligmann Hirsch, geb. 1781, Hs.Nr.42<br />

261. Mayer Löw, geb. 1785, Hs.Nr.65;<br />

- STEINHART:<br />

301. Mendel Salomon, geb. 1781, Hs.Nr.4;<br />

309. Mendel Salomon, geb. 1783, Hs.Nr.34;<br />

310. Jacob Isaac, geb. 1779, Hs.Nr.36;<br />

311. David Isaac, geb. 1774, Hs.Nr.36;<br />

312. Loew Israel, geb. 1783, Hs.Nr.47;<br />

313. Hirsch Jonas, geb. 1783, Hs.Nr.48;<br />

686


FÖSAH<br />

A Auh Ak (= KLOSTERVERWALTERAMT AUHAUSEN - AKTEN)<br />

- Schachtel 73<br />

1779-1824<br />

ca. 25 Einzelakten, betr. Judensachen, Handlohn-For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>es;<br />

dabei u.a.:<br />

Schreiben, betr. des Untertanen <strong>und</strong> Söldners Georg Wüst zu<br />

Wörnitzostheim, <strong>der</strong> dem Juden Simon Levi zu Mönchsdeggingen<br />

im Jahre 1802 einen Acker um 81 fl versetzt hatte, die nun<br />

bezahlt sind (1818);<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> Juden-Neujahrs- <strong>und</strong> Nördlinger Messgel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Judengemeinden Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth (1820)<br />

Auh Reg (= KLOSTERVERWALTERAMT AUHAUSEN - REGISTRATUR)<br />

- Band 155 1/2<br />

1657-1659<br />

Akt, betr. Schutz <strong>und</strong> Schirm;<br />

dabei mehrmal <strong>der</strong> Juden Isaac zu Megesheim genannt<br />

687


OA (= Oberamt) MÖNCHSROTH<br />

- Schachtel 72<br />

FÖSAH<br />

Judenschaft überhaupt; in specie:<br />

Jüdische Angelegenheiten<br />

Barnossen-Wahlen<br />

Neujahrs- <strong>und</strong> Nördlinger Messegeld<br />

Jüdische Inventarisationen<br />

Jüdische Vorm<strong>und</strong>schaften<br />

Die <strong>zur</strong> christlichen Religion übergetretenen Juden<br />

Fürstliche Verordnungen, betr. den Synagogenbau, die Erkaufung<br />

christlicher Häuser, die Erbauung neuer Häuser oberhalb<br />

des Dorfes <strong>und</strong> die Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden;<br />

dabei u.a.:<br />

1809 März 27 Ulm (Druck)<br />

Auftrag an sämtliche königlichen Landgerichte <strong>und</strong> Mediatbeamtungen,<br />

ein Gutachten über den Güterhandel <strong>der</strong> Juden zu<br />

erstellen, da die Juden auch bei öffentlichen Versteigerungen<br />

von Privatgütern als Mitsteigerer zugelassen werden<br />

sollen<br />

688


Proz A 1 (= PROZESSE)<br />

ca.1800-1900<br />

FÖSAH<br />

Prozesse von Oettingen-Spielberg; Personen, Orte (Gemeinden)<br />

alphabetisch von A bis Z (mit Faszikel-Nummern);<br />

betr. u.a. auch Juden:<br />

Fe<strong>der</strong>mann Josef Löw zu Oettingen (F.6.);<br />

Fraenkel Abraham von Oettingen, nun in München, 1839 (F.8.);<br />

Juden-Neujahrs- <strong>und</strong> Nördlinger-Messgeld (I.3.);<br />

Kohn Salomon Nathan in Wassertrüdingen (K.3.);<br />

Koch Israel in Mönchsroth (K.5.);<br />

Gutmann Hirsch von Hainsfarth, im Zusammenhang mit Leberle in<br />

Nie<strong>der</strong>hofen (L.2.);<br />

Laubheimer in Hainsfarth (L.3.);<br />

Lauchheimer Koppel in Kleinerdlingen, 1840 (L.5.);<br />

Meyer Löw David in Mönchsroth (M.8.);<br />

Gutmann Hänle Jonas <strong>und</strong> Oettinger Abraham in E<strong>der</strong>heim (0.2.);<br />

Obermeyer Hirsch Elkan in Mönchsroth (0.4.);<br />

Obermeyer Salomon in Steinhart (0.5. );<br />

Schwab Abraham Jonas (S.3.);<br />

Samson Schwab (S.8. <strong>und</strong> S.19.);<br />

Schulmann Simon Raphael in Mönchsroth (S.24.);<br />

Schwab Salomon in Oettingen, 1839 (S.29.);<br />

Schwab Samson in Oettingen, 1816 (S.33.)<br />

Prot 7a (= PROTOKOLLE)<br />

1780-1787<br />

Schutzaufnahmeprotokolle<br />

689


FÖSAH<br />

RA (= RECHNUNGS-ARCHIV); dabei u.a.:<br />

- Oettingen-Oettingen: Regierung<br />

1725-1727<br />

Spezifikationen <strong>der</strong> Judenschutzgel<strong>der</strong> für die Gemeinden<br />

Oettingen, Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

die vier Judengemeinden bezahlen im Jahre 1726 zusammen<br />

1018 fl 59 kr 3 h <strong>und</strong> im Jahre 1727: 1122 fl 1 kr 1 h<br />

- Oettingen-Spielberg: Regierung<br />

1743-1747<br />

Bürger- <strong>und</strong> Schutzaufnahmedepartment:<br />

Judenschutz- <strong>und</strong> Strafgel<strong>der</strong>;<br />

mit Beilagenbüschel (1745-1746) <strong>und</strong> Revisionsbeilagen<br />

(1740-1750)<br />

- Oettingen-Spielberg: Oberamt Oettingen<br />

1505-1797 (mit Lücken)<br />

oettingen-oettingische Amtsrechnungen;<br />

dabei u.a.:<br />

1675<br />

Unbeständige Einnahmen an Judenstrafen in Oettingen<br />

(S.181.)<br />

Unbeständige Einnahmen an Judenstrafen in Hainsfarth<br />

(S.252.)<br />

1728/1729<br />

Unbeständige Einnahmen von den schutzverwandten Juden in<br />

Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth wegen selbstschächtenden Viehes<br />

(S.291-294.)<br />

690


RA Ött (= RENTAMT OETTINGEN)<br />

- Fach 14b<br />

FÖSAH<br />

EINZUG DER HERBERGGELDER VON JUDEN; dabei u.a.:<br />

14b I :<br />

(1785) 1828-1849<br />

Einzug <strong>der</strong> Herberggel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>gefälle zu Kleinerdlingen,<br />

Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth für die Rechnungsjahre<br />

1828/29 bis 1848/49; mit ausführlichen Verzeichnissen;<br />

dabei:<br />

Abschrift des oettingen-spielbergischen Judenschutzbriefes<br />

aus dem Jahre 1785 für die Judengemeinden in Oettingen,<br />

Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />

14b II :<br />

1824-1849<br />

Herberggeld-Register für die Judengemeinden Hainsfarth<br />

(1847/48), Oettingen (1847/48), Kleinerdlingen (1842/43-<br />

1847/48) <strong>und</strong> Mönchsroth (1843/44-1848/49);<br />

Einzugs-Register für die Herberggel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Israeliten zu<br />

Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

(1832/33-1841/42);<br />

Mehrere "Einnahms-Journal(e)" für die Herberggel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Juden (1824/25-1848/49);<br />

Akt, betr. die Herberggeld-Rückstände des Schutzjuden<br />

Koppel Lauchheimer <strong>und</strong> Cons. zu Kleinerdlingen, dann <strong>der</strong>en<br />

Beitreibung (1833/34)<br />

14b III :<br />

1807-1843<br />

Verschiedene "Einheb-Register", "Einnahms-Journal(e)" <strong>und</strong><br />

"Bezugs-Register" für die Herberggel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Judengemeinden<br />

zu Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong> Kleinerdlingen;<br />

Mehrere Vermögensschatzungen, sowie Bittgesuche um Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Herberggel<strong>der</strong>;<br />

dabei:<br />

Akt, betr. Schutzgeldzahlungs-Verweigerung von einigen abwesenden<br />

SchutzJuden von Kleinerdlingen:<br />

<strong>der</strong> Handelsmann Jacob Guggenheimer in Regensburg,<br />

<strong>der</strong> Vorsinger Isaac Jacob in Stuttgart <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Schullehrer Isaac Hirsch in Ichenhausen<br />

(1823)<br />

691


VARIA 89<br />

- Fach 19:<br />

JUDENSACHEN; dabei u.a.:<br />

1619/1620<br />

FÖSAH<br />

Zwei Schreiben des Amtes Sammenheim, betr. Judenkontrakte<br />

<strong>und</strong> Judenschulden<br />

1619-1621<br />

Akten, betr. Judenschulden in den Oberämtern Aufhausen (1619),<br />

Mönchsroth (1619/20) <strong>und</strong> Oettingen (1619-1621); in letzterem<br />

u.a. Hänlin Juden betr.<br />

1623<br />

Protokoll <strong>und</strong> Spezifikation <strong>der</strong> neuen Judenschulden im Oberamt<br />

Oettingen<br />

1657<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> durch Elias zu Oettingen, Sohn <strong>der</strong> verstorbenen<br />

Schutzjuden David Model, begangenen Unzucht <strong>und</strong> Schwängerung<br />

<strong>der</strong> ledigen Tochter des kleinen Davidlen Juden, sowie<br />

dessen Bestrafung (500 fl)<br />

1690<br />

Akt, betr. die beträchtliche Schuldfor<strong>der</strong>ung des churpfälzischen<br />

Schutzjuden Daniel Oppenheimer zu Heidelberg an das<br />

Fürstentum Oettingen über 8000 fl<br />

(1715/16), 1720-1721<br />

Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Gerson Springer zu<br />

Oettingen<br />

1721-1723<br />

Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Witwe des Salomon Assur,<br />

Schutzjüdin zu Oettingen, gegen den Hauptmann Christoph<br />

Schwarz von ebenda<br />

1726-1731<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft zu<br />

Oettingen gegen den Baron von Schreck wegen <strong>der</strong> Errichtung<br />

eines neuen Eingangs in <strong>der</strong> Synagoge zu Oettingen;<br />

dabei: zwei Pläne <strong>der</strong> "Juden-Schuel"<br />

692


VARIA 89<br />

- Fach 19:<br />

1738<br />

FÖSAH<br />

Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Jacob Mändl zu<br />

Hainsfarth<br />

1785 (1607-1723)<br />

Verzeichnis von 17 Judensachen betr. Akten aus den Jahren<br />

1607 bis 1723<br />

1807-1846<br />

Verschiedene Akten, betr. Vermögensschatzungen <strong>und</strong> Herberggel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Juden zu Mönchsroth <strong>und</strong> Hainsfarth;<br />

die Tabellen enthalten zum Teil auch die Berufsangaben <strong>der</strong><br />

einzelnen Juden<br />

1812-1846<br />

Verschiedene Akten, betr. Vermögensschatzungen <strong>und</strong> Herberggel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Juden zu Oettingen;<br />

die Tabellen teilweise ebenfalls mit Berufsangaben<br />

1816-1834<br />

Akt, betr. Schutzgeldbezüge von den Judenfamilien Steiner<br />

zu Steinhart;<br />

dabei: Auszug aus den Matrikeln <strong>der</strong> königlichen Regierung<br />

über Israeliten im Rezatkreis aus dem Jahre 1819 (Mendel<br />

Salomon Steiner zu Steinhart)<br />

1834<br />

Akt, betr. den Bezug <strong>der</strong> jährlichen Schutz- o<strong>der</strong> Herberggel<strong>der</strong><br />

von Juden, welche ihre Schutzmatrikelnummer zu Gunsten<br />

an<strong>der</strong>er abgetreten haben<br />

1844 (1845)<br />

Akt, betr. die Klage <strong>der</strong> fürstlichen Domänialkanzlei zu Oettingen<br />

gegen die sogenannten kommenthurischen Schutzjuden<br />

Löw Baruch Kuhn, Le<strong>der</strong>händler, Marx Löw Gotthelf, Taglöhner,<br />

Hirsch Hermann Gotthelf, Handelsmann, Emanuel Hirsch Regensteiner<br />

<strong>und</strong> Joseph Koppel, Glasermeister, sämtlich zu Kleinerdlingen,<br />

wegen Bezahlung des Herberggeldes;<br />

dabei:<br />

Herberggeld-Rückstand <strong>der</strong> Witwe des Lämlin Mai von Kleinerdlingen,<br />

nun Ehefrau des Moses Bachmann zu Kriegshaber (1845)<br />

693


FÖSAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER); dabei u.a.:<br />

- Amt Oettingen<br />

1650<br />

Steuerbuch des Amts Oettingen; betr. u.a. Juden in Oettingen<br />

(Nr.249.)<br />

- Oberamt Oettingen<br />

1701 (mit Nachträgen bis 1733)<br />

Steuern von Hof-, Lehen- <strong>und</strong> Söldengütern; betr. u.a. Juden<br />

in Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />

(Nr.276.)<br />

1727<br />

Steuerbuch; betr. u.a. Juden in Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />

(Nr.280.)<br />

1820-1824<br />

Gr<strong>und</strong>gefäll-Bezugsregister; betr. u.a. Juden in Hainsfarth<br />

(Nr.331.)<br />

1699<br />

Steuerbuch; betr. u.a. Juden in Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />

(Nr.344.)<br />

- Stadt Oettingen<br />

1797<br />

Einzugsregister des Kameralamtes (evangelisch); betr. u.a<br />

Juden in Oettingen<br />

(Nr.406.)<br />

- Amt Schneidheim<br />

1752 (mit Nachträgen bis um 1792)<br />

Gr<strong>und</strong>buch-Supplement; betr. u.a. Juden in Kleinerdlingen,<br />

sowie den Juden Isaac Nathan zu Oettingen<br />

(Nr.442.)<br />

694


FÖSAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Zimmern<br />

1797<br />

Kleinerdlinger Steuer-Einzugs-Register pro anno 1797; betr.<br />

u.a. Juden in Kleinerdlingen<br />

(Nr.514.)<br />

um 1820<br />

Inventaria oettingen-spielbergischer Gr<strong>und</strong>gefälle; betr. u.a<br />

Juden in Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

(Nr.562.)<br />

695


FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEINISCHES ARCHIV, HARBURG<br />

URKUNDEN: (z.T. in Abschriften)<br />

1324 November 10 Donauwörth<br />

König Ludwig <strong>der</strong> Bayer verpfändet die Judensteuer von Nördlingen<br />

<strong>und</strong> Ulm, in Höhe von 1.000 Pf <strong>und</strong> Heller, an die Grafen von<br />

Oettingen, die Brü<strong>der</strong> Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.)<br />

(U I,169. - Regest: OeUB 312.)<br />

1329 März 21 Lucca<br />

Kaiser Ludwig (IV.) beauftragt die Grafen Ludwig (VIII.) <strong>und</strong><br />

Friedrich (II.) von Oettingen, auf Bitte <strong>der</strong> Ratgeber <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Gemeinde zu <strong>Augsburg</strong>, mit <strong>der</strong> Vogtei <strong>und</strong> Pflege dieser Stadt<br />

<strong>und</strong> verschafft ihnen dafür die Judensteuer bis auf Wi<strong>der</strong>ruf<br />

(U I,180. - Regest: OeUB 335.)<br />

1329 September 5<br />

Ammann, Rat <strong>und</strong> Bürger <strong>der</strong> Stadt Nördlingen versichern die<br />

Grafen von Oettingen dessen, was ihnen von des Reiches wegen<br />

verschrieben ist "über Juden, über kawerzin (= Wechsler), über<br />

das kerngelt"<br />

(U I,183. - Regest: OeUB 338.)<br />

1333 April 27 Nürnberg<br />

Kaiser Ludwig (IV.) erneuert das Judenprivileg für die Grafen<br />

Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.) von Oettingen von 1331 Mai<br />

30 (Regest: OeUB 361), wonach ihnen gestattet ist, in ihren<br />

Städten, Märkten <strong>und</strong> Festen Juden aufzunehmen<br />

(U I,8185; beschädigt. - Regest: OeUB 384.)<br />

1342 September 21 Frankfurt<br />

Kaiser Ludwig (IV.) verschreibt dem Grafen Ludwig (VI.) von<br />

Oettingen, dem er 400 Pf<strong>und</strong> Heller schuldig geblieben ist,<br />

diesen Betrag auf alle Juden, die in seinen Schlössern <strong>und</strong><br />

Festen sind o<strong>der</strong> später hinter ihn kommen; doch behält sich<br />

<strong>der</strong> Kaiser den Guldenpfennig wie von an<strong>der</strong>en Juden vor<br />

(U I,259. - Regest: OeUB 481.)<br />

1345 Juli 8 Rothenburg<br />

Kaiser Ludwig (IV.) verschreibt den Grafen Ludwig (VIII.) <strong>und</strong><br />

Friedrich (II.) von Oettingen erneut 600 Pf<strong>und</strong> Heller auf die<br />

Judensteuer zu Nördlingen; sie sollen die Judensteuer solange<br />

haben, bis die Schuld beglichen ist<br />

(U I,270. - Regest: OeUB 509.)<br />

696


URKUNDEN:<br />

1345 Oktober 18<br />

FöWAH<br />

Ludwig von Ramstein <strong>und</strong> <strong>der</strong> Jude Pfefferkorn, die gemeinsam<br />

siegeln, bürgen gegenüber dem Grafen Ludwig (VI.) von Oettin-<br />

gen für Guta, Mosses Wirtin von Gunzenhausen<br />

(U II,46. - Regest: OeUB 510.)<br />

1347 März 24<br />

Die Herren von Hürnheim, die gegenüber Juden <strong>und</strong> Christen zu<br />

Selbstschuldnern geworden sind, verkaufen um 3.000 Pf<strong>und</strong> Heller<br />

Güter, die sie von ihrem Vater erworben haben<br />

(U I,281. - Regest: OeUB 525.)<br />

1347 Oktober 16<br />

König Karl (IV.) bestätigt dem Grafen Albrecht von Oettingen<br />

die Verpfändung betr. den Juden, die dieser in seinen Schlössern<br />

hat<br />

(U I,280. - Regest: OeUB 538.)<br />

1347 Dezember 16 Straßburg<br />

König Karl (IV.) verschreibt den Grafen Friedrich (II.) <strong>und</strong><br />

Ludwig (VIII.) von Oettingen für ihre Dienste 1.000 Pf<strong>und</strong> Heller<br />

<strong>und</strong> versetzt dafür die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(U I,285. - Regest: OeUB 545.)<br />

1347 Dezember 16 Straßburg<br />

König Karl (IV.) verschreibt den Grafen Friedrich (II.) <strong>und</strong><br />

Ludwig (VIII.) von Oettingen für Kost <strong>und</strong> Dienst 600 Pf<strong>und</strong><br />

Heller aus <strong>der</strong> Judensteuer zu Nördlingen<br />

(U I,287. - Regest: OeUB 546.)<br />

1347 Dezember 19 Basel<br />

König Karl (IV.) gestattet auf Wi<strong>der</strong>ruf den Grafen von Oettingen,<br />

den Brü<strong>der</strong>n Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.), die Aufnahme<br />

von Juden in ihre Städte, Märkte, Festen o<strong>der</strong> Dörfer,<br />

mit allen daraus folgenden Diensten <strong>und</strong> "Nutzungen"<br />

(U II,49. - Regest: OeUB 549.)<br />

1347 Dezember 24 Basel<br />

König Karl (IV.) verschreibt den Grafen von Oettingen 2.000<br />

Pf<strong>und</strong> Heller für Schäden <strong>und</strong> Kost, <strong>und</strong> er verpfändet dafür des<br />

Reiches Juden, des Königs Kammerknechte, zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(U I,290. - Regest: OeUB 550.)<br />

697


URKUNDEN:<br />

1348 Februar 18 Nürnberg<br />

FöWAH<br />

König Karl (IV.) gestattet den Grafen Friedrich (II.) <strong>und</strong><br />

Ludwig (VIII.) von Oettingen, den königlichen Kammerknecht,<br />

den Juden Pfefferkorn, bei sich wohnen zu lassen, innezuhaben<br />

<strong>und</strong> zu "genießen"<br />

(U I,8188; mit einer Kopie. - Regest: OeUB 554.)<br />

1348 Dezember 18 Dresden<br />

König Karl (IV.) überläßt dem Grafen von Oettingen allen Besitz<br />

<strong>der</strong> Juden, die in seinen Festen sitzen, seien sie lebend<br />

o<strong>der</strong> tot, <strong>und</strong> bewilligt ihm auch den Nachlaß <strong>der</strong> gestorbenen<br />

Jüdin Meriant, genannt die Normenin<br />

(U I,301. - Regest: OeUB 566.)<br />

1350 Mai 21 Nürnberg<br />

Der Hofrichter König Karls (IV.) vidimiert <strong>und</strong> bestätigt dem<br />

Grafen von Oettingen die genannte Urk<strong>und</strong>e von 1348 XII 18<br />

(U I,306. - Regest: OeUB 578.)<br />

1373 Dezember 13 Prag<br />

König Karl (IV.) befiehlt dem Grafen Eberhard von Württemberg,<br />

die Juden von Ulm <strong>und</strong> Nördlingen <strong>zur</strong> Zahlung von 3.600 Pf<strong>und</strong><br />

an den Grafen Ludwig (VIII. d.Ä.) von Oettingen zu zwingen,<br />

wofür diese zehn Jahre steuerfrei sein sollen<br />

(U I,435.)<br />

1383 März 7 Nürnberg<br />

Privileg König Wenzels für die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von<br />

Oettingen, daß die oettingischen Juden nur vor das Gericht gestellt<br />

werden, wo sie gesessen sind (privileg. de non evocando)<br />

(U I,8191. 1,8192. - Abdruck: Lang, Materialien, Bd.V, S.44f.)<br />

1391 Juli 27<br />

Rynasco von Weissenburg, genannt von <strong>der</strong> Tauben, des römischen<br />

Königs oberster Schenk, <strong>und</strong> Worsoboy von Swinar, oberster<br />

Hauptmann des römischen Königs in Bayern, bekennen <strong>und</strong> bestätigen<br />

gegenüber den Grafen Ludwig (XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III,)<br />

von Oettingen den Rückempfang eines die Juden betr. Briefes<br />

(U II,96.)<br />

698


URKUNDEN:<br />

1394 März 31 Wassertrüdingen<br />

FöWAH<br />

Entscheid des Burggrafen Friedrich von Nürnberg in <strong>der</strong> Streitsache<br />

zwischen den Grafen Ludwig (XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III.)<br />

von Oettingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Dinkelsbühl, daß u.a. die Grafen<br />

den Juden wi<strong>der</strong> die Stadt Dinkelsbühl nicht mehr helfen sollen<br />

(U II,101. - Regest: Mon. Zollerana VIII, Nr.406.)<br />

1398 Juli 10 Nürnberg<br />

König Wenzel bestätigt den Grafen von Oettingen, Ludwig (XI.)<br />

<strong>und</strong> Friedrich (III.), alle ihre Geleite <strong>und</strong> Zölle; dabei gibt<br />

u.a. eine Judenperson 6 Schilling Heller<br />

(U I,8198.)<br />

1398 Juli 15 Nürnberg<br />

König Wenzel bevollmächtigt den Grafen Friedrich (III.) von<br />

Oettingen, in Judenangelegenheiten mit den Reichsstädten in<br />

<strong>der</strong> Landvogtei Schwaben zu verhandeln <strong>und</strong> abzuschließen<br />

(U II,110.)<br />

1398 August 6<br />

König Wenzel bevollmächtigt den Grafen Friedrich (III.) von<br />

Oettingen, Landvogt in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben, <strong>und</strong> Friedrich<br />

Tollinger, Diener des Königs, mit den Reichsstädten am Bodensee<br />

- genannt sind Konstanz, Ravensburg <strong>und</strong> Memmingen - in<br />

Reichsangelegenheiten <strong>und</strong> in Judensachen (königliche Kammerknechte)<br />

zu verhandeln <strong>und</strong> abzuschließen<br />

(U II,108.)<br />

1407 Februar 24 Heidelberg<br />

König Ruprecht bestätigt den Grafen von Oettingen, Ludwig<br />

(XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III.), die Pfandschaft <strong>der</strong> Judensteuer zu<br />

Ulm, Nördlingen <strong>und</strong> Straßburg<br />

(U I,733. I,734.)<br />

1418 Januar 26<br />

König Sigism<strong>und</strong> bestätigt dem Grafen Ludwig (XI.) von Oettingen<br />

die Reichspfandschaft <strong>der</strong> Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(U I,852. - Vidimus: 1442 XI 30.)<br />

1420 März 21 Breslau<br />

Graf Ludwig (XI.) von Oettingen befiehlt im Namen des Königs<br />

Sigism<strong>und</strong> allen unter Herzog Ernst zu österreichischen Landen<br />

gesessenen Juden <strong>und</strong> Jüdinnen, den dritten Pfennig von ihren<br />

Gütern zu bezahlen<br />

(U II,179.)<br />

699


URKUNDEN:<br />

1420 April 19<br />

FöWAH<br />

Vollmacht König Sigism<strong>und</strong>s für den Grafen Ludwig (XI.) von<br />

Oettingen, von den in Österreich gesessenen Juden den dritten<br />

Pfennig (Steuer wegen Reichsbedürfnissen) bezahlen zu lassen,<br />

beson<strong>der</strong>s wegen <strong>der</strong> Unkosten auf dem Konzil zu Konstanz<br />

(U II,178.)<br />

1440<br />

Hans von Hausen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e bekennen, dem Juden Liebermann, zu<br />

Nördlingen gesessen, 40 rh fl schuldig geworden zu sein<br />

(U I,1051.)<br />

1442 Dezember 20<br />

Schadlosbrief des Grafen Johann von Oettingen für Graf Wilhelm<br />

von Oettingen, seinen Bru<strong>der</strong>, wegen geleisteter Bürgschaft<br />

gegen die Juden Seligmann (Kirßmann) <strong>und</strong> Lazarus, Bürger zu<br />

Ulm<br />

(U IV.61 1/2.)<br />

1443 Juni 6<br />

Schadlosbrief <strong>der</strong> Grafen Johann <strong>und</strong> Wilhelm von Oettingen für<br />

Graf Ulrich von Helfenstein, wegen geleisteter Bürgschaft gegen<br />

die Juden Seligmann <strong>und</strong> Lemlin zu Ulm<br />

(U IV.65.)<br />

1443 Juni 12<br />

Graf Ulrich von Helfenstein bekennt, daß Graf Wilhelm (I.) von<br />

Oettingen, sein Oheim, ihn um 1.000 fl gegen Seligmann <strong>und</strong><br />

Lemlin, Juden zu Ulm, schadlos hält<br />

(U II,289.)<br />

1445 März 12<br />

Graf Wilhelm. (I.) von Oettingen erfüllt den Schadlosbrief von<br />

den Grafen Ulrich <strong>und</strong> Conrad zu Helfenstein, wegen geleisteter<br />

Bürgschaft gegen den Juden Seligmann zu Ulm<br />

(U II,293.)<br />

1453 August 10<br />

Mandat Kaiser Friedrichs für die Grafen Ulrich, Wilhelm <strong>und</strong><br />

Ludwig von Oettingen, gegen den Judenwucher<br />

(U I,1206.)<br />

700


URKUNDEN:<br />

1453 Dezember 4<br />

FöWAH<br />

Urteil des Bischofs Johann zu Eichstätt in einer Klagesache<br />

<strong>der</strong> Juden Seligmann <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er zu Ulm gegen die Grafen Ulrich,<br />

Wilhelm <strong>und</strong> Ludwig von Oettingen<br />

(U II,348.)<br />

1455 Dezember 17<br />

Schuldbrief des Grafen Ulrich von Oettingen über 502 rh fl<br />

gegen die Juden Sanbel, Lassan <strong>und</strong> Mosse, alle des Sussen Juden<br />

Söhne <strong>und</strong> Erben, <strong>der</strong> vor etlichen Zeiten zu Nördlingen<br />

gesessen ist<br />

(U II,362.)<br />

1467 März 16 Dillingen<br />

Vidimus des Bischofs Peter zu <strong>Augsburg</strong> über die oettingischen<br />

Reichspfandschaften <strong>und</strong> Privilegien sowie die Judensteuer zu<br />

Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(U IV,138.)<br />

1471 September 12<br />

Mandat Kaiser Friedrichs, betr. die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong><br />

Nördlingen, die <strong>zur</strong> einen Hälfte an ihn <strong>und</strong> <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>en Hälfte<br />

an den Grafen Ulrich von Oettingen fallen soll<br />

(U I,1348.)<br />

1472 November 4<br />

Graf Ulrich von Oettingen erklärt sich für eine, vor etlichen<br />

Jahren durch Graf Wilhelm von Oettingen entstandene, Schuld<br />

von 2.000 fl als Bürge <strong>und</strong> Selbstschuldner<br />

(U II,448.)<br />

1538 Mai 21<br />

Schuldverschreibung des Hans Lanzenstill von Pfefflingen gegen<br />

den Juden Falch zu Wallerstein<br />

(U IV,415.)<br />

1538 Oktober 21<br />

Schuldverschreibung des Alb Ziegelrnayr von Unterwilfingen ge-<br />

gen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,417.)<br />

701


URKUNDEN:<br />

1539 März 18<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Thaman Knoll von Malhingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,421.)<br />

1539 April 30<br />

Schuldverschreibung des Hans Ul Zanckh von Rudelstetten gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,425.)<br />

1539 Mai 20<br />

Schuldverschreibung des Peter Rechlin von Birkhausen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,426.)<br />

1539 Mai 21<br />

Schuldverschreibung des Mathis Vischer von Wechingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,427.)<br />

1539 September 30<br />

Schuldverschreibung des Hans Feltin von Nördlingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,428.)<br />

1539 Oktober 7<br />

Schuldverschreibung des Bastian Renhhart von Holzkirch gegen<br />

den Juden Falch zu Wallerstein;<br />

dabei: zwei weitere Schreiben von 1537 <strong>und</strong> 1538<br />

(U IV,429.)<br />

1539 Oktober 27<br />

Schuldverschreibung des Hans Bissinger von Balgheim gegen den<br />

Juden Manie zu Wallerstein;<br />

dabei: zwei weitere Schreiben von 1541<br />

(U IV,430.)<br />

1539 November 17<br />

Schuldverschreibung des Endriß Weger, Wirt von Deiningen, gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,431.)<br />

702


URKUNDEN:<br />

1539 November 18<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Lienhart Sträub, Torwart unter dem<br />

Baidinger Tor zu Nördlingen, gegen den Juden Mosse zu Waller-<br />

stein<br />

(U IV,432.)<br />

1540 Juli 25<br />

Schuldverschreibung des Lienhart Beringer von Recking gegen<br />

den Juden Mendlin zu Wallerstein<br />

(U IV,439.)<br />

1540 August 16<br />

Schuldverschreibung des Michel Bayr von Nördlingen gegen den<br />

Juden Mendlin zu Wallerstein<br />

(U IV,440.)<br />

1540 November 15<br />

Schuldverschreibung des Jörg Negellin von Benzenzimmern gegen<br />

den Juden Mendlin zu Wallerstein<br />

(U IV,442.)<br />

1541 Februar 2<br />

Schuldverschreibung des Sebastian Reinlin von Lemingen <strong>und</strong><br />

seiner Hausfrau Veronica gegen den Juden Mendlin zu Wallerstein<br />

(U IV,443.)<br />

1541 April 28<br />

Schuldverschreibung des Mathis Vischer von Wechingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,446.)<br />

1541 Juni 7<br />

Schuldverschreibung des Baltis Moz, genannt Stegmüller, gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,447.)<br />

1542 August 15<br />

Schuldverschreibung des Jacob Schuster von Maihingen gegen den<br />

Juden Falch zu Wallerstein<br />

(U IV,453.)<br />

703


URKUNDEN:<br />

1542 November 14<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Hans Bastian Baur von Opfferriedt (Opfenried)<br />

gegen den Juden Falch zu Wallerstein<br />

(U IV,454.)<br />

1543 September 7<br />

Schuldverschreibung des Endriß Weiger, Wirt von Deiningen,<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,459.)<br />

1544 März 10<br />

Schuldverschreibung des Jörg Reinhart von Hainsfarth gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U 17,468.)<br />

1544 März 25<br />

Schuldverschreibung des Hans Meidlinger, Beck zu Maihingen,<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,470.)<br />

1544 Juli 23<br />

Reichsacht des Leonhard Veitin zu Hola (Holheim) durch den<br />

Reichshofrichter zu Rottweil, auf Verlangen des Mendle Jud zu<br />

Wallerstein<br />

(U IV,473.)<br />

1545 Januar 28<br />

Schuldverschreibung des Hans Herman zu Schneidheim, Amtsknecht,<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,478.)<br />

1545 Mai 1<br />

Schuldverschreibung des Jörg Seligmacher von E<strong>der</strong>heim gegen<br />

den Juden Mendle zu Wallerstein<br />

(U IV,480.)<br />

1545 Mai 22<br />

Schuldverschreibung des Veit Resser von Munzingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,481.)<br />

704


URKUNDEN:<br />

1545 Mai 25<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Jörg Benedict von G<strong>und</strong>elsheim gegen<br />

den Juden Manle zu Wallerstein<br />

(U IV,482.)<br />

1545 Juni 2<br />

Reichsacht für Jacob Lanngweber zu Hola (Holheim) durch den<br />

Statthalter zu Rottweil, auf Verlangen des Juden Mendle von<br />

Wassertrüdingen in Wallerstein<br />

(U IV,484.)<br />

1545 November 20<br />

Schuldverschreibung des Sip Nagel von Schneidheim gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,488.)<br />

1545 November 22<br />

Schuldverschreibung des Hans Veltis, Beck <strong>und</strong> Bürger zu Nördlingen,<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,489.)<br />

1545 Dezember 2<br />

Schuldverschreibung des Hans Vogel sang von Huntzwinkel gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,490.)<br />

1546 Januar 12<br />

Schuldverschreibung des Jakob Hirschberger von Nordhausen <strong>und</strong><br />

des Peter Hertzog von Oberschneidheim gegen den Juden Mosse zu<br />

Wallerstein<br />

(U IV,492.)<br />

1546 Januar 23<br />

Der bischöfliche Hofmeister zu Di Hingen bestätigt dem Juden<br />

Jacob zu Scheppach, daß er mit Genehmigung des Kardinalbischofs<br />

zu <strong>Augsburg</strong> seinen Wohnsitz in Scheppach einem an<strong>der</strong>en<br />

Juden überlassen dürfe<br />

(U IV,493.)<br />

705


URKUNDEN<br />

1546 Februar 5<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Martin Tuchscherer von Oettingen gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,494.)<br />

1546 Februar 21<br />

Schuldverschreibung des Peter Rechle von Birkhausen gegen den<br />

Juden Mößlin zu Wallerstein<br />

(U IV,496.)<br />

1546 Februar 26<br />

Schuldverschreibung des Johann Rot (zu Wallerstein) gegen den<br />

Juden Jacob<br />

(U IV,498.)<br />

1546 April 26<br />

Schuldverschreibung des Veit Vogelsang von Maihingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,499.)<br />

1546 Juli 14<br />

Notariats-Vidimus über die, den Juden vor 1544 erteilten, kaiserlichen<br />

Privilegien<br />

(U II,1039a-c.)<br />

1546 August 9<br />

Schuldverschreibung des Hans Dossinger <strong>und</strong> des Michel Paur,<br />

beide von Zöbingen, gegen den Juden Jacob<br />

(U IV,506.)<br />

1547 März 27<br />

Schuldverschreibung des Hans Sintvogel <strong>der</strong> Jung von Maihingen<br />

gegen den Juden Möschlin zu Wallerstein<br />

(U IV,508.)<br />

1547 April 24<br />

Schuldverschreibung des Rudolf Zimmermann zu Löpsingen gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,510.)<br />

706


URKUNDEN:<br />

1547 Oktober 4<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Lienhart Rauwolf von Hiesingen gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,513.)<br />

1548 Mai 10<br />

Schuldverschreibung des Hans Stranbacher <strong>und</strong> Michel Strobel,<br />

beide von Ohmenheim, gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,521.)<br />

1548 Juni 19<br />

Schuldverschreibung des Jacob Bolsinger zu Löpsingen gegen den<br />

Juden Abraham zu Wallerstein<br />

(U IV,522.)<br />

1548 August 26<br />

Schuldverschreibung des Veit Schnei<strong>der</strong>, Schmied zu Deckingen<br />

(Mönchsdeggingen), gegen den Juden Mayer zu Wallerstein<br />

(U IV,525.)<br />

1548 August 27<br />

Schuldverschreibung des Lorenz Goppold von Fremdingen gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,526.)<br />

1548 November 11<br />

Schuldverschreibung des Lienhart Praunmayr von Appenberg gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,527.)<br />

1548 Dezember 31<br />

Schuldverschreibung des Jörg Wurm <strong>und</strong> seiner Hausfrau Barbara<br />

von Pfäfflingen gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,528.)<br />

1549<br />

Kaufbrief des Enslin Jud zu Günzburg über ein Haus daselbst<br />

(U I,4454.)<br />

707


URKUNDEN:<br />

1549 Februar 20<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Balthas Koch von Maihingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,533.)<br />

1549 März 8<br />

Schuldverschreibung des Hans Kreut Jörg von Thannhausen gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,534.)<br />

1549 Juni 14<br />

Schuldverschreibung des Hans Koch von Geislingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,538.)<br />

1549 Juli 21<br />

Schuldverschreibung des Hans Keller von Grosselfing gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,540.)<br />

1549 September 25<br />

Schuldverschreibung des Hans Läpp von Oettingen gegen den Juden<br />

Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,541.)<br />

1549 Oktober 4<br />

Schuldverschreibung des Thürgen Lienhart zu Megesheim gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,542.)<br />

1549 Oktober 9<br />

Schuldverschreibung des Lenhart Weiner zu Marktoffingen gegen<br />

den Juden Jacob zu Wallerstein<br />

(U IV,543.)<br />

1549 November 11<br />

Schuldverschreibung des Lienhart (Hans) Koch von Geislingen<br />

gegen den Juden Mayerle zu Wallerstein<br />

(U IV,545.)<br />

708


URKUNDEN:<br />

1549 November 14<br />

FöWAH<br />

Schuldverschreibung des Hans Hainrich von Muningen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,546.)<br />

1549 November 18<br />

Schuldverschreibung des Jerg Lechner von Dürrenzimmern gegen<br />

den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,548.)<br />

1549 Dezember 6<br />

Schuldverschreibung des Georg Ruch von Oettingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,549.)<br />

1549 Dezember 6<br />

Schuldverschreibung des Georg Knoll <strong>und</strong> seiner Hausfrau Barbara<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,550.)<br />

1550 April 24<br />

Schuldverschreibung des Georg Wirt, Amtsknecht zu Zipplingen,<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,553.)<br />

1550 Juli 4<br />

Schuldverschreibung <strong>der</strong> Margarethe Wertsch von Bettendorff<br />

gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,554.)<br />

1551 Februar 1<br />

Schuldverschreibung des Balthas Vock von Bühl gegen den Juden<br />

Mosse zu Wallerstein<br />

(U IV,563.)<br />

1556 Juni 30 Wallerstein<br />

Urfehde des Hirsch Jud zu Pflaumloch gegen Graf Friedrich zu<br />

Oettingen, wegen angeblichem Kindsraub<br />

(U IV,601.)<br />

709


URKUNDEN:<br />

1596 November 4<br />

FöWAH<br />

Urfehde des Georg Bautenbacher zu Milla gegen den Junker Carl<br />

von <strong>und</strong> zu Weiden, Laubheim <strong>und</strong> Hochaltingen, wegen Nichtbezahlung<br />

einer For<strong>der</strong>ung des Juden Moses zu Pflaumloch<br />

(U IV,902.)<br />

1655 September 1<br />

Schutzbrief für die Judenschaft zu Bal<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Aufhausen<br />

(U II,2223.)<br />

1659 Mai 14<br />

Die Juden Mosse, Marx <strong>und</strong> David, alle zu Pflaumloch, erhalten<br />

von Graf Joachim Ernst von Oettingen die Erlaubnis, mit ihren<br />

Familien von Oberdorf nach Pflaumloch überzusiedeln<br />

(U II,2255a.)<br />

1659 Mai 20<br />

Kaufbrief über den, von dem Juden Moses erworbenen, öden Söldenplatz<br />

zu Pflaumloch<br />

(U II,2255b.)<br />

1679 Juni 14<br />

Schutzbrief für die Judenschaft zu Harburg, erteilt auf drei<br />

Jahre; acht Juden werden namentlich genannt, mit <strong>der</strong> Höhe des<br />

jeweiligen Schutzgeldes<br />

(U II,2517a.)<br />

1682 Juni 14<br />

Schutzbrief für die Judenschaft zu Harburg, erteilt auf drei<br />

Jahre; neun Juden werden namentlich genannt, mit <strong>der</strong> Höhe des<br />

jeweiligen Schutzgeldes<br />

(U II,2517b.)<br />

1699 April 5<br />

Die Juden Isaac <strong>und</strong> Jonam Beede zu (Klein-)Erdlingen verkaufen<br />

an Fürst Albrecht Ernst von Oettingen<br />

(U I,3686.)<br />

1715 Mai 8<br />

Samle Moyses, Jude zu Kleinerdlingen, kauft einen Garten von<br />

Albrecht Frhr. von Elster<br />

(U II,2952.)<br />

710


URKUNDEN:<br />

1721 Januar 8<br />

FöWAH<br />

Bernhard Israel, Jude zu Oberdorf, übernimmt eine For<strong>der</strong>ung<br />

(U II,3039.)<br />

1721 November 19<br />

Protokollauszug des Oberamtes Wallerstein, betr. dem von <strong>der</strong><br />

Judenschaft zu Wallerstein unternommenen Kälberschächten <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> auditierten Strafe von 46 fl; eine weitere Strafe von 150<br />

fl wegen unterlassenem Gasthausbau<br />

(U II,3048.)<br />

1734 März 12<br />

Notariatsinstrument über den Verkauf eines Waldes; dabei:<br />

"Berechnung", welche die Zahlung von 64 fl 12 kr an Seligmann<br />

Jacob, Jude zu Mönchsdeggingen, vermerkt<br />

(U I,3203.)<br />

1765 Januar 31<br />

Mayer Liebermann, Jude zu Oettingen, läßt seine For<strong>der</strong>ung gegen<br />

Mayer, Marktoffingen, auf das Kloster Maihingen umschreiben<br />

(U I,3814.)<br />

1782 Januar 31<br />

Nathan Isaak <strong>und</strong> Mendel Samuel, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />

einen Acker in Deiningen<br />

(U II,3628a.)<br />

1784 September 9<br />

Nathan Isaak, Jude zu Oettingen, verkauft einen Acker in <strong>der</strong><br />

Deininger Flur an die Grafschaft Oettingen-Wallerstein<br />

(U II,3673.)<br />

1793 März 7<br />

Nathan Isaak, Jude zu Oettingen, verkauft an Oettingen-Wallerstein<br />

2 1/2 Viertel Acker am Egertswändle (Deiningen-Mö<strong>der</strong>hof)<br />

um 63 fl<br />

(U II,3755.)<br />

711


URKUNDEN:<br />

1795 März 24<br />

FöWAH<br />

Moyses Joseph, Jude zu Gunzenhausen, verkauft ein Haus zu Wallerstein<br />

an das Haus Oettingen<br />

(U I,4028.)<br />

1795 Juni 2<br />

Nathan Isaak <strong>und</strong> Jonas Hirsch, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />

eine Wiese zu Deiningen an die Grafschaft Oettingen-Wallerstein<br />

(U II,3776.)<br />

1795 August 26<br />

Salomon <strong>und</strong> Moises Sekle von Pflaumloch <strong>und</strong> Nathan Isaak von<br />

Oettingen verkaufen dem Fürsten zu Oettingen-Oettingen <strong>und</strong><br />

Oettingen-Wallerstein 3/8 Morgen Acker für 150 fl, welche Summe<br />

sie bereits erhalten zu haben bezeugen<br />

(U II,3778.)<br />

1795 September 9<br />

Protokollauszug über die, von den Juden Jonas Hirsch <strong>und</strong> Nathan<br />

Isaak zu Oettingen verkauften, 6 1/2 Tagwerk Wiesen sowie<br />

1/4 Morgen Acker in <strong>der</strong> Deininger Flur<br />

(U II,3779.)<br />

1795 September 24<br />

Nathan Isaak <strong>und</strong> Jonas Hirsch, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />

Gr<strong>und</strong>stücke zu Deiningen an das Haus Oettingen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e;<br />

zwei Protokollauszüge<br />

(U I,4039.)<br />

1795 Dezember 29<br />

Nathan Isaak, Jude zu Oettingen, verkauft an die Herrschaft<br />

Oettingen-Wallerstein eine Wiese zu Deiningen<br />

(U II,3785.)<br />

1796 März 2<br />

Protokollauszug, betr. den Verkauf von 1/2 Morgen Acker durch<br />

Seligmann Gumperle <strong>und</strong> Seligmann Isaak, Juden zu Harburg, für<br />

92 fl<br />

(U II, 3788.)<br />

712


URKUNDEN:<br />

1796 Juni 14<br />

FöWAH<br />

Nathan Isaak <strong>und</strong> Konsorten, Juden zu Oettingen, verkaufen an<br />

das Haus Oettingen einen Acker zu Birkhausen<br />

(U I,4057.)<br />

1797 September 24<br />

Nathan Isaak <strong>und</strong> Konsorten, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />

Gr<strong>und</strong>stücke zu Deiningen an das Haus Oettingen<br />

(U I,4076.)<br />

1803 Oktober 14<br />

Fürstin Wilhelmine von Oettingen-Wallerstein verleiht dem Juden<br />

Israel in Harburg das Recht zum Eisenhandel im Oberamtsbezirk<br />

Harburg, gegen eine jährliche Abgabe von 30 fl<br />

(U II,3854a.)<br />

ROTES DIPLOMATAR, Bd.l:<br />

1385<br />

Nördlinger Vertrag mit Oettingen, wegen <strong>der</strong> zu Nördlingen erschlagenen<br />

Juden<br />

(Rep.2, Lit. Nr.49.)<br />

713


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER); dabei u.a.:<br />

- Amt Bal<strong>der</strong>n:<br />

(1754), 1755-1763<br />

"Steur-Einzug-Register von Auffhaußen";<br />

Darin: 1754 Aufnahme des Hajum Weyl, Sohn des Jonas Weyl zu<br />

Aufhausen, als Schutzjude anstatt seines Vaters.<br />

1760 Quittung des Oberamtes Hohenbal<strong>der</strong>n über ein Anlehen von<br />

200 fl durch die Juden-Barnossen in Aufhausen<br />

(Nr.119.)<br />

1785-1787 (- um 1789)<br />

"Steur <strong>und</strong> Zünß Bezug Register von Kerkhingen, Izlingen, Sechtenhaußen,<br />

Wöhrsperg, Bayr- <strong>und</strong> Schlägweydmühle e[tc].";<br />

betr. u.a. Juden von Oberdorf <strong>und</strong> Aufhausen<br />

(Nr.129, Bl.126.)<br />

1790-1804<br />

(Steuer-Bezugs-Register zu Aufhausen);<br />

betr. u.a.: Schutzjuden zu Aufhausen <strong>und</strong> auf dem Härtsfeld.<br />

Handelsjuden<br />

(Nr.135, Bl.188' <strong>und</strong> 189.)<br />

1790-1804<br />

"Steuerbezugsregister/Hofbauren <strong>und</strong> Bal<strong>der</strong>n" ;<br />

betr. u.a. Juden zu Oberdorf<br />

(Nr.136, Bl.183.)<br />

1790-1804<br />

"(Steuer- <strong>und</strong> Gefäll-Einzugs-Register) Roettingen";<br />

Darin: Güterhandelnde Juden zu Röttingen, Oberdorf, Aufhausen<br />

(Nr.137, Bl.179ff.)<br />

1798 (- um 1809)<br />

"Steuerbuch über Berg ...";<br />

betr. u.a. Güterhändler (meist Juden)<br />

(Nr.142, Bl.34.)<br />

1799-1809<br />

"Steuer-Buch über Lippach"; betr.<br />

u.a.: Güterhandelnde Juden<br />

(Nr.143, S.197f.)<br />

714


SLB( = STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Bal<strong>der</strong>n:<br />

1764<br />

FÖWAH<br />

"Saal- <strong>und</strong> Lagerbuch von Zöbingen" (Konzept <strong>und</strong> Reinschrift);<br />

Darin (Anhang): Beschreibung des von den Juden Löw Salomon<br />

von Aufhausen <strong>und</strong> Lazarus Beer <strong>und</strong> Cons. von Oberdorf erkauften<br />

Bußbauerischen halben Hofes zu Zöbingen<br />

(Nrn.190. 191.)<br />

1784<br />

"Saal <strong>und</strong> Lagerbuch von Aufhausen" a.d. Eger;<br />

Personenregister: Juden geson<strong>der</strong>t aufgeführt<br />

(Nr.193.)<br />

1789-1793<br />

"Forst- u. Neuweiler auch Schutzverwandte" (Bezugsregister);<br />

betr. u.a.: Handelsjuden zu Mönchsroth<br />

(Nr.195.)<br />

1793<br />

"Saal- <strong>und</strong> Lagerbuch über Oberndorf", 2 Bde.;<br />

Vorrede (Bd.1): Beschreibung des Dorfes Oberdorf; dabei u.a.<br />

Dorfordnung; Bewohner <strong>der</strong> einzelnen Gassen <strong>und</strong> ihre Untertanszugehörigkeit<br />

(betr. zahlreiche Juden). Abgaben <strong>der</strong> Judenschaft<br />

zu Oberdorf (mit Namensliste <strong>der</strong> Juden)<br />

(Nr.198, Vorrede Bd.1, § 5, § 51-93.)<br />

- Amt Bissingen-Hohenburg:<br />

1773 (- Mitte 19.Jh. )<br />

"Steuer-Beschreibung des Hochgräfl. Oetting.-Wallerst. Oberamts<br />

Markt-Bissingen", 6. Band;<br />

vorgeschaltet: herrschaftliche Rechte. Judenrechte<br />

(Nr.260,6.)<br />

1804-1809<br />

"Steuerbezugs Register vormals Hochhausischer, Kloster Zimmerischer<br />

<strong>und</strong> Christgarttischer, <strong>der</strong> Balley Bissingen zugetheilten<br />

Orte";<br />

betr. u.a.: Judengüter zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

(Nr.265, S.1123, 1125.)<br />

1809-1847<br />

"Gefallbezugsregister Rentamt Bissingen", 12. Band;<br />

betr. u.a.: Judengüter in Mönchsdeggingen, Wallerstein <strong>und</strong><br />

E<strong>der</strong>heim<br />

(Nr.295,12.)<br />

715


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Flochberg:<br />

1723 (-1742)<br />

"Steur Beschreibung des Ambts Flochberg";<br />

Darin:<br />

Schuldanerkenntnis über 60 fl gegen den Frommele Juden <strong>und</strong><br />

Cons. zu Oberdorf;<br />

Gr<strong>und</strong>stticksbesitz von Juden zu Oberdorf<br />

(Nr.861.)<br />

1747<br />

"Steur Beschreibung des Ambtß Flochberg";<br />

Enthält Personenregister, u.a. über Juden zu Oberdorf<br />

(Nr.863, S.177.)<br />

1752<br />

"Einzugs Register bey dem Castenamt Flochberg über ein halbe<br />

Ordinari <strong>und</strong> eine halbe Extra Steuer";<br />

betr. u.a.: Judenschutzgel<strong>der</strong> zu Oberdorf<br />

(Nr.864, Bl.26.)<br />

1757<br />

"Steur- <strong>und</strong> Dienstgeld Register bey dem Casten Amt Flochberg<br />

über ein halbe Extrasteuer <strong>und</strong> das halbe Dienstgeld";<br />

betr. u.a.: Juden zu Oberdorf<br />

(Nr.867, Bl.9.)<br />

716


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Harburg:<br />

1676, 1680, 1686 (-um 1700), 1696 (-um 1710), 1704, 1707<br />

(-um 1730), 1709, 1713-1716, 1722, 1729, 1730 (-1755),<br />

1731-1734, 1738-1751, 1753-1772, 1777-1804<br />

Steuerbücher;<br />

betr. zahlreiche Juden zu Harburg, die dort ab 1671 nachzuweisen<br />

sind; u.a.:<br />

1676 (Nr.920) sind vier Judenhäuser genannt: zwei, <strong>der</strong> Barnossen<br />

Moyses Weil <strong>und</strong> Schlom, sind "Auf dem Markt", <strong>und</strong> zwei<br />

sind in <strong>der</strong> Vöstgasse (Baruch <strong>und</strong> Jecoff);<br />

1707 (Nr.929f.) kommt das Haus von Moyses Weil in den Besitz<br />

von Benjamin Israel;<br />

1730 (Nr.935) sind 18 Judenhäuser in Harburg belegt;<br />

Nr.966 (1756): Viehsteuerbeschreibung des Oberamtes Harburg;<br />

Nr.976 (1794-1807), Bd.1, S.320: enthält eine Zusammenstellung<br />

<strong>der</strong> Juden für Harburg<br />

(Nrn.920-962. 966-973. 975-976.)<br />

1772-1782<br />

"Juden-Schutzgeld-Register" ; "Juden-Steuer <strong>und</strong> Schutzgeld-<br />

Manuale";<br />

betr. die Orte Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen.<br />

Angaben über die Höhe von Schutzgeld <strong>und</strong> Steuer; Vermerke über<br />

Teilzahlungen (Nr.979.)<br />

1778 (-1782)<br />

"Schutz- <strong>und</strong> Dienstgeld Register über sämtliche Oberamts<br />

Harburgische Schutzverwande Christen <strong>und</strong> Juden";<br />

1778, mit Nachträgen bis 1782;<br />

betr. u.a. die Orte Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen.<br />

Namensverzeichnis mit Notizen über Schutzaufnahmen, Schutzgeldbefreiungen,<br />

desgleichen über Dienstgel<strong>der</strong>, Hausübertragungen<br />

<strong>und</strong> ähnliches<br />

(Nr.980.)<br />

1783-1794<br />

"Juden-Schutzgeld-Manuale";<br />

Angaben wie bei Nr.979<br />

(Nr.981.)<br />

717


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Harburg:<br />

1795-1807<br />

"Register über die vorhandenen Schutz-Juden zu Harburg <strong>und</strong><br />

Döckingen";<br />

Eintragungen <strong>der</strong> Zahlungen für die genannten Jahre; dazu<br />

Vermerke über Schutzaufnahmen, Nachlässe, Wegzug <strong>und</strong> Todfall.<br />

Spezielles Sterberegister für die Jahre 1799-1805 (einschließlich<br />

von Ehefrauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n)<br />

(Nr.982.)<br />

1807<br />

"Schutz <strong>und</strong> Dienstgeld Register über sämtliche Oberamts Harburgische<br />

Schutzverwandte Christen <strong>und</strong> Juden-Haußgenossen";<br />

Schutz- <strong>und</strong> Dienstgeldtaxen im einzelnen für verheiratete,<br />

verwitwete <strong>und</strong> ledige, männliche <strong>und</strong> weibliche Personen<br />

(Nr.983.)<br />

1826-1848<br />

"Handregister <strong>der</strong> jüdischen Schutzverwandten";<br />

Judenherberggel<strong>der</strong> von "Döggingen" <strong>und</strong> Harburg.<br />

Vorgeb<strong>und</strong>en: Listen <strong>der</strong> Judenschächtgel<strong>der</strong>, Kleppergel<strong>der</strong>,<br />

Hausgel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Begräbnisgel<strong>der</strong> zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

(Nr.986.)<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

"Register über sämtliche in <strong>der</strong> Steuergemeinde Harburg vor-<br />

handenen Gr<strong>und</strong>besitzungen"<br />

(Nr.1041.)<br />

1710, 1713, 1728-1729, 1732, 1735-1736, 1738-1741, 1743-1748,<br />

1750-1754<br />

Herbstzinsregister des Amtes Harburg;<br />

Geldzinsen aus Haus, Hof, Solde, Acker <strong>und</strong> Wiese. Naturalabgaben<br />

an Hühnern, Hennen, Eiern <strong>und</strong> Gänsen. Judenschutzgel<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Strafgel<strong>der</strong>; gegebenenfalls Liste <strong>der</strong> Hausgenossen. Fluramt<br />

(Nr.1092-1102. 1104-1114.)<br />

1807 (-um 1850)<br />

"Herbst Gefaell Bezugs Register". 1807, fortgeführt bis um<br />

1850; Bde.1-7, Namensregister (Bd.8);<br />

Steuern <strong>und</strong> Abgaben. Bei den Pflichtigen ist die Berufsangabe<br />

<strong>und</strong> (nachträglich) die Hausnummer beigefügt;<br />

betr. u.a.: Mönchsdeggingen (Bd.l) <strong>und</strong> Harburg (Bd.3)<br />

(Nr.1115.)<br />

718


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Hochhaus <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>haus:<br />

1783-1788<br />

Register über die jährlichen Steuern <strong>und</strong> Herbstgefälle/Oberamt<br />

Hochhaus;<br />

Enthält u.a.: Judengüter zu Aufhausen am Schenkenstein, Deggin-<br />

gen, E<strong>der</strong>heim, Harburg, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

(Nr.1210.)<br />

1789-1806<br />

"Steuer Register über die dem Ober Amt Hochhaus incorporirte<br />

Zimmerische eigene Güther";<br />

Dabei: Judensteuer zu Deggingen, Harburg, Kleinerdlingen,<br />

Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein<br />

(Nr.1211.)<br />

o.J. (1789-1801)<br />

"(Steuerregister von) Trochtelfingen";<br />

Die Juden sind geson<strong>der</strong>t verzeichnet<br />

(Nr.1212, S.ll0ff.)<br />

o.J. (1801-1809)<br />

"Trochtelfinger Steur Register";<br />

Die Juden sind geson<strong>der</strong>t aufgeführt<br />

(Nr.1213, S.123ff.)<br />

719


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Kirchheim am Ries:<br />

1790-1794<br />

(Steuereinhebregister) "Oberndorf";<br />

Geson<strong>der</strong>t aufgeführt: Jüdische Haus- <strong>und</strong> Güterbesitzer<br />

(Nr.1400, Bl.12-81 <strong>und</strong> Nachtrag Bl.229.)<br />

1794-1802<br />

"Oberdorf. Steuereinhebregister (von <strong>der</strong> Judenschaft)";<br />

betr.: Gefälle <strong>und</strong> Steuern bei jüdischen Hausbesitzern,<br />

Beisitzern, Witwen <strong>und</strong> Abwesenden zu Oberdorf<br />

(Nr.1401.)<br />

1827/1828<br />

Rentamt Kirchheim. Herbst-Gefäll-Bezugs-Liste;<br />

betr. u.a.: Juden zu Oberdorf <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

(Nr.1563, Bl.110 <strong>und</strong> 124.)<br />

1828/1829<br />

Rentamt Kirchheim. Herbst-Gefäll-Bezugs-Liste;<br />

betr. u.a.: Juden <strong>und</strong> jüdische Hausgenossen zu Oberdorf <strong>und</strong><br />

Pflaumloch<br />

(Nr.1564, Bl.167, 174, 185, 190.)<br />

1829/1830, 1830/1831, 1833/1834<br />

Rentamt Kirchheim. Herbst-Gefäll-Bezugs-Liste;<br />

Im Anschluß an die Gr<strong>und</strong>holden sind aufgeführt: Hausgenossen,<br />

Juden <strong>und</strong> Schutzverwandte<br />

(Nrn.1565. 1566. 1567.)<br />

1834/1835<br />

Bezugsliste <strong>der</strong> Herbst-Lichtmeß <strong>und</strong> Pfingst-Gefälle des Rentamts<br />

Kirchheim;<br />

Aufgeführt: Hausgenossen, Juden <strong>und</strong> Schutzverwandte<br />

(Nr.1568.)<br />

720


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Marktoffingen:<br />

1699, (1775)<br />

"Steuer Register des ... Ötting. Castenambts M(ark)toffingen" ;<br />

Darin: Extrakt von 1775 aus einem Kontraktprotokoll über einen<br />

Gütertausch des Schutzjuden Mändel Koppel zu Oettingen<br />

(Nr.1705.)<br />

1764<br />

"Bezugs-Register bey dem ... Oetting.-Wallerst. Amt Marktoffingen<br />

über die Ordinari- <strong>und</strong> Extras-Steuern dann auch beständige<br />

Gefälle";<br />

Darin: Beschreibung <strong>der</strong> hierher steuerbaren Gr<strong>und</strong>stücke, so<br />

nachbenannte Juden pro termino Lichtmeß 1764 in Besitz gehabt<br />

<strong>und</strong> mithin auch zu versteuern haben<br />

(Nr.1715.)<br />

(1771), 1772 (-1774)<br />

"Bezugs-Register bey dem Ötting-Wallersteinischen Amt Marckt-<br />

offingen";<br />

Darin Angelegenheiten, betr. u.a.:<br />

Schutzjude Loh (Lob) Moyses zu Wallerstein, Steuerschuld (1773<br />

<strong>und</strong> 1774) ;<br />

Nathan Koppel <strong>und</strong> Löw Moyses, Steuern (1773);<br />

Schuldbrief gegen den Juden Aron Weill zu Wallerstein (1771)<br />

(Nr.1723.)<br />

1784-1789<br />

"Marcktoffinger Steuer-Register";<br />

betr. u.a.: Nathan Koppel, Jude zu Oettingen, sowie die Juden<br />

Hirsch Löw <strong>und</strong> Hayum Löw, beide zu Wallerstein<br />

(Nr.1732, S.423a, 424, 426, 428.)<br />

1542<br />

"Ampt Marckhtoffing, die Zinnsgüetter beschriben";<br />

betr. u.a. einen in Marktoffingen genannten Juden Mosse<br />

(Nr.1738, Bl.25.)<br />

721


SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Neresheim:<br />

1656<br />

FÖWAH<br />

"Steur Beschreibung des Ambts Nereßheimb";<br />

Dabei: Hausgenossen <strong>und</strong> Judenlisten<br />

(Nr.1752.)<br />

1788-1799<br />

"Neresheimer Steuer-Register" ;<br />

betr. u.a.: Hausgenossen <strong>und</strong> Juden in Neresheim<br />

(Nr.1821, Bl.250a.)<br />

1650<br />

"Beschreibung <strong>der</strong> gebawten <strong>und</strong> genutzten Güettern an Aeckhern,<br />

Wisen, Vihe <strong>und</strong> an<strong>der</strong>em im Ambt Nereßheim ...";<br />

betr. u.a.: Hausgenossen <strong>und</strong> Judenliste<br />

(Nr.1840.)<br />

- Amt Oettingen:<br />

um 1436<br />

Gültbuch des Amtes Oettingen;<br />

betr. u.a.: Juden in Oettingen<br />

(Nr.1932, Bl.2 <strong>und</strong> 4'.)<br />

722


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Tannhausen:<br />

1731, (1746/1747)<br />

"Reuthen-Güter-Beschreibung bey dem hochfürstlich Oettingi-<br />

schen nachgelassenen Forstamt Thannhausen";<br />

Darin: Beschreibung <strong>der</strong> 1746/47 an die Juden Hirsch Levi <strong>und</strong><br />

Cons. verkauften Güter<br />

(Nr.1947, S.173f.)<br />

1736 (-um 1760)<br />

"... Reuthen Güether Beschreibung (zu Tannhausen) ...";<br />

betr. u.a.: 1738 Verkauf des wallersteinischen Anteils am<br />

Forsthof durch den Grafen Johann Friedrich von Oettingen-<br />

Wallerstein an Hirsch Levi, Juden zu Mönchsroth, um 3200 fl<br />

(Nr.1949.)<br />

1789-1793<br />

(Steuerbuch des Forstamtes Tannhausen. Reutengüter);<br />

betr. u.a.: Handelsjuden zu Mönchsroth (als Reutengüterinhaber)<br />

(Nr.1955, S.218.)<br />

1794-1795<br />

(Steuerbuch des Forstamtes Tannhausen. Reutengüter), Bd. 5;<br />

betr. u.a.: Güterhandelnde Juden<br />

(Nr.1958,5, S.393.)<br />

1796-1802<br />

"Steur Buch (des Forstamtes Tannhausen. Reutengüter)";<br />

betr. u.a.: Güterhandelnde Juden<br />

(Nr.1959, Bl.350.)<br />

723


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Wallerstein:<br />

1552<br />

"Steur Register des Ambts Wallerstain";<br />

betr. u.a.: Juden in Wallerstein <strong>und</strong> in Pflaumloch<br />

(Nr.2021, Bl.16 <strong>und</strong> 87'.)<br />

(1674)<br />

"Steuer Beschreibung <strong>der</strong> Öhrter Marckht Wallerstein, Rambstein,<br />

Höhrhof";<br />

betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />

(Nr.2063.)<br />

(1686)<br />

"Steuerbeschreibung des Marckhts Wallerstein ... auch Rambstein<br />

<strong>und</strong> Heherhoff";<br />

betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />

(Nr.2084.)<br />

1720 (- um 1730)<br />

"Steuer Beschreibung des Marckhts Wallerstein";<br />

betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />

(Nr.2122, Bl.171.)<br />

1743/1744<br />

"Steuerbuch vom Markte Wallerstein";<br />

betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />

(Nr.2131, B1.170'.)<br />

1768 (- um 1810)<br />

"Steur Buch über Pflaumloch";<br />

betr. u.a.: Schutzjuden<br />

(Nr.2149, Anhang, S.726f.)<br />

1805-1844<br />

"Steuer-Register über Wallerstein, Ehringen, Rammstein <strong>und</strong><br />

Hörhof";<br />

Die Juden sind geson<strong>der</strong>t verzeichnet<br />

(Nr.2164, 2.Bd., S.886-891.)<br />

(1487)<br />

(Zins- <strong>und</strong> Gültbuch des Amtes Wallerstein;)<br />

betr. u.a.: Juden in Birkhausen <strong>und</strong> in Wallerstein<br />

(Nr.2249, Bl.9 <strong>und</strong> 17.)<br />

724


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Wallerstein:<br />

1809-1812<br />

"Juden-Register über die von denselben besitzenden eigenen<br />

Gütern";<br />

Güterbeschreibung durch Angaben über Lage, Größe <strong>und</strong> die darauf<br />

ruhenden Reichnisse. Vermerke über Abgänge <strong>und</strong> Teilzahlungen.<br />

Betr. die Orte Wallerstein, Oettingen, Pflaumloch, E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong><br />

Kleinerdlingen<br />

(Nr.2270.)<br />

1812-1833<br />

"Juden-Register über die von denselben besitzenden eigenen<br />

Gr<strong>und</strong>stücken";<br />

Güterbeschreibung durch Angaben wie bei Nr.2270;<br />

Betr. die Orte wie bei Nr.2270, dazu: Harburg, Hürnheim <strong>und</strong><br />

Wassertrüdingen<br />

(Nr.2278.)<br />

1813-1835<br />

"Rentamt Wallersteinisches Bezugs-Register über die von denen<br />

Juden dahier beziehenden Gefälle";<br />

Güter sind beschrieben durch Angaben über Betriebsart, Bezim-<br />

merung, Lage (Hausnummer) <strong>und</strong> die darauf ruhenden Reichnisse.<br />

Notierung <strong>der</strong> Teilzahlungen.<br />

Betr. Wallerstein<br />

(Nr.2286.)<br />

1835-1850<br />

"Bezugs-Register über diejenige Gefälle von Gütern, welche die<br />

Juden besitzen <strong>und</strong> ihren Handel damit treiben";<br />

betr. Juden aus Oettingen, E<strong>der</strong>heim, Wallerstein, Kleinerdlingen,<br />

Pflaumloch, Mönchsroth <strong>und</strong> Hainsfarth, mit Besitz in verschiedenen<br />

Orten des Rentamtes Wallerstein<br />

(Nr.2331.)<br />

1835/1836<br />

"Gefaell-Register ueber die bei <strong>der</strong> hiesigen Israelitischen<br />

Gemeinde angefallenen Herbstzins- Dienst- <strong>und</strong> Herberg-Gel<strong>der</strong>";<br />

betr. Wallerstein.<br />

Beigeb<strong>und</strong>en: "Vormerkung über die Ab- <strong>und</strong> Zugänge, welche in<br />

dem hier neu angelegten Gefäll Register von 1835/36 anfangend,<br />

sich ergeben haben"<br />

(Nr.2332.)<br />

725


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Wallerstein:<br />

1839 (-1840)<br />

"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />

Rentamts Wallerstein";<br />

dabei u.a.: Gefällbezugsliste von <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein<br />

(Nr.2339, S.308.)<br />

1840, 1841<br />

"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />

Rentamts Wallerstein" für 1840 <strong>und</strong> 1841;<br />

betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />

(Nr.2342, S.261. Nr.2343, S.263.)<br />

1842, 1843<br />

"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />

Rentamts Wallerstein" für 1842 <strong>und</strong> 1843;<br />

betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />

(Nrn.2344. 2346.)<br />

1844, 1845<br />

"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />

Rentamts Wallerstein" für 1844 <strong>und</strong> 1845;<br />

betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />

(Nr.2347, S.264. Nr.2348.)<br />

1847, 1848<br />

"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />

Rentamts Wallerstein" für 1847 <strong>und</strong> 1848;<br />

betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />

(Nr.2350, S.306. Nr.2351, S.270.)<br />

1849-1850<br />

"Herbstgefällen-Bezugs-Register des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />

Rentamts Wallerstein";<br />

betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />

(Nr.2352, S.225.)<br />

726


FÖWAH<br />

SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />

- Amt Zimmern:<br />

1708<br />

(Ordinaristeuer <strong>der</strong> botmäßigen Untertanen des Amtes Zimmern);<br />

betr. u.a.: Juden zu Oettingen<br />

(Nr.2432, Bl.17.)<br />

1720<br />

"Steuerbuch des hochfürstlich Oettingischen Pflegs-Amts<br />

Zimmern";<br />

Darin: Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Gabriel Abraham von Wallerstein<br />

über 6 fl für ein Pferd<br />

(Nr.2437.)<br />

1801-1805<br />

"Steuer Register des Pflegamts Zimmern";<br />

Darin: Juden Zu- <strong>und</strong> Abgänge in Balgheim<br />

(Nr.2468, S.115.)<br />

- Domänenverwaltung Wallerstein (nach 1860):<br />

1861 (- um 1876)<br />

"Bezugsregister <strong>der</strong> Herbstgefälle <strong>und</strong> Bodenzinsen";<br />

betr. u.a.: zahlreiche Juden zu Wallerstein<br />

(Nr.2565, Bl.31.)<br />

727


RECHNUNGEN:<br />

FÖWAH<br />

In den vorhandenen Rechnungen lassen sich immer wie<strong>der</strong> Juden<br />

nachweisen;<br />

Erhalten sind zum Beispiel:<br />

- Harburg: Amtsgeld-Rechnungen<br />

Jahrgänge 1463 bis 1807, mit Lücken; (Juden in Harburg ab 1671)<br />

- Harburg: Rentamtsrechnungen<br />

Jahrgänge 1818 bis 1852<br />

- Oettingen: Amtsgeld-Rechnungen<br />

Jahrgänge 1443 bis 1735, mit Lücken<br />

- Oettingen: Rossmarktzoll-Rechnungen<br />

Jahrgänge 1663 bis 1806, mit Lücken<br />

- Wallerstein: Amtsgeld-Rechnungen<br />

Jahrgänge 1490 bis 1807, mit Lücken<br />

- Wallerstein: Rentamtsrechnungen<br />

Jahrgänge 1818 bis 1861 (Alt-Rentamt);<br />

Jahrgänge ab 1876 (Neu-Rentamt)<br />

- Wallerstein: Hauptkassa-Rechnungen<br />

Jahrgänge 1866 bis 1875<br />

728


PROTOKOLLE:<br />

FÖWAH<br />

In den vorhandenen Protokollen lassen sich immer wie<strong>der</strong> Juden<br />

nachweisen;<br />

Erhalten sind zum Beispiel:<br />

- E<strong>der</strong>heim:<br />

1714-1727<br />

Amtsprotokolle (Kauf-, Tausch-, Kontrakt- <strong>und</strong> Strafprotokolle)<br />

- Harburg:<br />

1642-1652, 1720<br />

Kontraktprotokolle<br />

1562-1563<br />

Verhörprotokoll<br />

1689-1706<br />

Pfandungsprotokoll<br />

- Wallerstein:<br />

1806-1811<br />

Justizkanzlei-Protokolle<br />

1755-1770<br />

Kontraktprotokolle<br />

1732-1734<br />

Zu- <strong>und</strong> Umschreibprotokoll<br />

1660-1663<br />

Frevel- <strong>und</strong> Strafprotokolle<br />

1752-1799 (mit Lücken)<br />

Verhörprotokolle<br />

729


FÖWAH<br />

Überblick über Juden betreffende Akten (z.T. in Abschriften):<br />

II.5.87<br />

JUDENSCHAFT; JUDENSCHUTZLOSUNG; dabei u.a.:<br />

(1649-) 1779<br />

Akt, betr. Schutzlosungen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen-Wallerstein<br />

1731-1773<br />

Schutzlosung <strong>und</strong> Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen-<br />

Oettingen<br />

1740-1779<br />

Akt, betr. Schutzlosung im Oettingen-Wallersteinischen<br />

1754-1755<br />

Wallerstein. Tafern- <strong>und</strong> Zapfenwirts-Ordnung für den Markt Wallerstein<br />

mit Benennung <strong>der</strong> Tafern-Gerechtigkeiten, <strong>und</strong> einer<br />

Preis-Anzeige bei Speisen herrschaftlicher Beamten <strong>und</strong> Diener<br />

1782<br />

Akt, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen,<br />

in specie Verzeichnis <strong>der</strong>, vor ihrer dortigen Schutzlosung<br />

Hochzeit gehaltenen Juden, sowie zwei nach ihrer Schutzlosung<br />

geheirateten Juden zu Harburg, <strong>und</strong> vier noch um Schutz nachsuchenden<br />

Juden, endlich das von denselben noch ausstehende Schutzgeld<br />

betr.<br />

1793<br />

Akt, betr. die erlegten Konsensgel<strong>der</strong> von den Juden Jakob Levi<br />

<strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Marx zu Deggingen<br />

1798<br />

Akt, betr. die Schutzlosungssumme <strong>der</strong> Judenschaft zu Oberndorf<br />

1799<br />

Akt, betr. die Bedingnisse, welche in dem Aufhauser Judenschutzbrief<br />

wegen Viehschächten <strong>und</strong> Fleischverkauf unbeschadet <strong>der</strong><br />

Metzger in Anwendung gebracht werden dürfen<br />

1801<br />

Akt, betr. Konsensgel<strong>der</strong> einiger Juden im Oberamt Harburg<br />

730


II.5.88<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: SCHUTZLOSUNGEN, SCHUTZAUFNAHMEN, SCHUTZABGABEN;<br />

dabei u.a.:<br />

1755<br />

Akt, betr. Schutzaufkündigung <strong>und</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> Juden zu<br />

Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

1755-1756, 1762<br />

Erläuterungen, betr. des Wallersteinischen Schutzbriefes<br />

1757<br />

Schutzbrief, die Judenschaft zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong><br />

Oberdorf betr.<br />

1769-1770, 1778-1780<br />

Akt,betr. die Schutzlosung in Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> in Oettingen-Wallerstein<br />

1779<br />

Protokoll, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein<br />

<strong>und</strong> Pflaumloch<br />

1779<br />

Verfügungen hinsichtlich <strong>der</strong> Juden im oettingischen Schutz wegen<br />

dem freien Güterhandel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Profitnachsteuer; Regulierung <strong>der</strong><br />

Schutzabgaben, einem gewissen Anteil an dem Konsensgeld für die<br />

Judenschaft<br />

1789<br />

Akt, betr. Schutzlosung <strong>der</strong> sämtlichen Judengemeinden, <strong>und</strong> die<br />

Abgaben von den ärmeren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

1789<br />

Befehl, daß die neu aufgenommenen Juden neben dem Konsensgeld<br />

auch den sie betreffenden Beitrag <strong>zur</strong> Schutzlosung leisten sollen<br />

1793-1794<br />

Akt, betr. den Entwurf eines neuen Judenschutzbriefes<br />

1799<br />

Akt, betr. den Judenschutzbrief zu Oettingen-Oettingen<br />

731


II.5.88<br />

1752-1802<br />

FÖWAH<br />

ca. 85 Einzelakten über Schutzaufnahmsgesuche, Schutzaufnahmen,<br />

Konsens- <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong>, sowie Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen;<br />

betr. u.a.:<br />

Sohn des Salomon Weil zu Harburg (1789/90);<br />

Sohn des Seeligmann Steinharter, Schutzjude zu Harburg (1785/86);<br />

Meier Marx, lediger Jude von Mönchsdeggingen (1798);<br />

Bartich Raphael, abgebrannter Jude zu Kleinerdlingen, bittet um<br />

Schutzaufnahme in Wallerstein <strong>und</strong> um Anweisung eines Platzes <strong>zur</strong><br />

Erbauung eines Hauses (1783/84);<br />

Mändle Löw zu Harburg (1797/98);<br />

Tochter des Nathan Levi zu Deggingen (1797);<br />

Sohn des Moises Seeligmann, Schutzjude zu Deggingen (1784/85);<br />

Seligmann Judel, Jude zu Harburg (1798);<br />

Gesuch des Lämle Isak Kohn, Schutzjude zu Harburg, seinen Bru<strong>der</strong><br />

Samson Isak Kohn "Copulieren" lassen zu dürfen (1801);<br />

Löw Isak von Harburg (1794);<br />

Tochter des Jakob Baruch, SchutzJude zu Deggingen (1794);<br />

Sohn des Schutzjuden Israel Nathan zu Deggingen (1794);<br />

Gesuch des Isaias Simon Juden von Monheim um Schutzaufnahme seines<br />

Schwagers Manus Levi <strong>und</strong> Tochtermanns Alexan<strong>der</strong> Moises zu<br />

Harburg (o.D.);<br />

Schutzaufnahme für die verwitwete Jüdin Belle von Harburg <strong>und</strong> die<br />

ihr erteilte Erlaubnis, sich mit Abraham Joseph von Hainsfarth<br />

zu verheiraten (1799);<br />

Wolf Hirsch aus Wallerstein (1789);<br />

Schutzaufnahme des Sohnes von dem Juden-Barnossen Moises Seeligmann<br />

von Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Befehl, daß er ein neues Haus erbauen<br />

solle (1785);<br />

Tochter des Schutzjuden <strong>und</strong> Schulklopfers Simon Löw (1794);<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schutzjuden Baruch Levi, Jakob Baruch <strong>und</strong> Hayum Marx,<br />

alle zu Mönchsdeggingen (1783/84)<br />

732


II.6.1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: SCHUTZAUFNAHMEN, SCHUTZABGABEN UND SCHUTZGELD-<br />

MODERATIONEN;<br />

ca. 140 Einzelakten; dabei u.a.:<br />

1744-1776<br />

Akt, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden zu Harburg<br />

1748-1767<br />

Akt, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden zu (Mönchs-) Deggingen<br />

1744-1806<br />

Zahlreiche Einzelakten, betr. u.a.:<br />

Meyer Marx, Jude zu Deggingen (1798);<br />

Sohn des Simon Heilbronner, Schutzjude zu Harburg (1787);<br />

Gesuch des Elkan Regensburger, Salzfaktor von Harburg, um den<br />

Schutz für den Verlobten seiner Schwester (1787-1789);<br />

Schutzaufnahme des David Marx von Kleinerdlingen in Wallerstein<br />

(1785);<br />

Aufnahme des Isaak von Harburg in den Schutz zu Wallerstein (1792);<br />

Aufnahme des Juden Hirsch Jacob von Binswangen <strong>und</strong> dessen Verheiratung<br />

mit <strong>der</strong> Johanna, Tochter des Juden Moises Seligmann von<br />

Deggingen (1794);<br />

Süßkind Guggenheimer von Harburg (1801);<br />

Simon Levi von Deggingen (1802);<br />

Samson Hirsch von Deggingen (1804);<br />

Mehrere Gesuche um Herabsetzung auf den alleinigen Schutzgulden,<br />

u.a.: Marum Rothschild (1779), Hayum Rothschild (1803-1806),<br />

sowie David Löw (1803), Benjamin Mayer (1804) <strong>und</strong> Samuel Isaac<br />

(1805), alle drei zu Harburg<br />

733


II.6.2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: SCHUTZAUFNAHMEN, SCHUTZABGABEN UND SCHUTZGELD-<br />

(<br />

MODERATIONEN;<br />

ca. 160 Einzelakten; dabei u.a.:<br />

1732-1769<br />

Akt, betr. Judenschutzgeld-Mo<strong>der</strong>ationen <strong>und</strong> Nachlässe<br />

1732-1806<br />

Zahlreiche Einzelakten, betr. Schutzaufnahmen; u.a.:<br />

Israel Guggenheimer zu Harburg (1790);<br />

Fünf Juden von Mönchsdeggingen (1793);<br />

Samson Kuhn zu Harburg (1790);<br />

Tochter des Moyses Höhnle, Brillenjud zu Wallerstein (1788/89);<br />

Schutzaufnahme des Hoffaktors Isaak Liebermann aus Harburg in<br />

Wallerstein (1791);<br />

Aufnahme des Koppel Levi, Jude von Binswangen, in den Schutz zu<br />

Wallerstein (1785);<br />

1789<br />

Gesuch des Jonas Levi zu Harburg um Herabsetzung auf den alleinigen<br />

Schutzgeld-Gulden<br />

1788<br />

Schreiben <strong>der</strong> fürstlichen Regierung über die Vermehrung <strong>der</strong> Juden,<br />

die kaum Schaden bedeute, da die strengen Vorschriften über Handel<br />

<strong>und</strong> Gewerbe selbstregulierend wirken; trotzdem solle aber an den<br />

Grenzzahlen des Schutzbriefes festgehalten werden<br />

1790<br />

Gesuch des Schulklopfers Jacob Hirsch von Mönchsdeggingen, um<br />

Befreiung von den Schutzabgaben<br />

1794<br />

Gesuch des Benjamin Michael, Jude von Wallerstein, um Herabsetzung<br />

auf den alleinigen Schutzgeld-Gulden<br />

1801<br />

Gesuch des Schulmeisters Elias Salomon von Harburg, um Herabsetzung<br />

auf den alleinigen Schutzgeld-Gulden<br />

734


II.6.24<br />

FÖWAH<br />

LANDESSACHEN: KONZESSIONEN; betr. auch Juden; dabei u.a.:<br />

1760-1761<br />

Konzession <strong>zur</strong> Errichtung einer Lotterie für den Juden Sedel<br />

Liebermann Wertheimer aus Fürth<br />

1803<br />

Bitte des Lorenz Graf von Bal<strong>der</strong>n <strong>und</strong> des Juden Jakob Weil von<br />

Aufhausen um die Erlaubnis <strong>zur</strong> Treibung des Eisenhandels im<br />

Bal<strong>der</strong>ischen<br />

II.6.25<br />

LANDESSACHEN: SCHUTZGELDER UND SCHUTZAUFNAHMEN; betr. auch<br />

Juden; dabei u.a.:<br />

1789<br />

Gesuch des Juden Wolf Salomon zu Wallerstein um Mo<strong>der</strong>ierung<br />

seiner jährlichen Schutzabgaben betr.<br />

1791<br />

Gesuch des Isaak Kuhn, Jude zu Harburg, um die Herabsetzung auf<br />

den alleinigen Schutzgulden betr.<br />

1792-1794<br />

Akt, betr. Bezug des Schutzgeldes von zwei zu Mönchsdeggingen<br />

sich ansässig gemachten Juden<br />

1802<br />

Herabsetzung des Juden Samuel David zu Wallerstein auf den<br />

alleinigen Schutzgulden, dann dessen ausständigen Steuerrest betr.<br />

1802<br />

Gesuch <strong>der</strong> Witwe Hayum Löw zu Wallerstein um Herabsetzung auf<br />

den alleinigen Schutzgulden<br />

735


II.6.27<br />

FÖWAH<br />

LANDESSACHEN: SALZWESEN; betr. auch Juden; dabei u.a.:<br />

1748-1760<br />

Die in Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein eingerichtete,<br />

<strong>und</strong> mit den churbayerischen Hoflieferanten Abraham Mändel<br />

<strong>und</strong> Cons. zu Kriegshaber verakkordierte Salz-Nie<strong>der</strong>lage betr.<br />

1779<br />

Die Salzverpachtung an die Juden Liebermann Isaak <strong>und</strong> Elkan<br />

Regensburger zu Harburg betr.<br />

o.D.<br />

Die dem Juden Elkan Wassermann zu Harburg erteilte Nachsicht bei<br />

Bezahlung seines Salzpachtgeldes betr.<br />

1780<br />

Bitte des Juden Regensburger zu Harburg um frei Ausfuhr des Salzes<br />

während seiner Pachtzeit<br />

1784<br />

Liebermann Isaak <strong>und</strong> Elkan Regensburger, Salzkontrahenten zu<br />

Harburg, bitten um Verlängerung des Salz-Akkords<br />

1785<br />

Die Salzpacht an Juden auf weitere drei Jahre betr.<br />

1785<br />

Patent für den Salzfaktor Elkan Regensburger zu Harburg betr.<br />

1789-1791<br />

Das Gesuch des Elkan Regensburger <strong>und</strong> Cons., Juden zu Harburg,<br />

um Verleihung <strong>der</strong> Salzpacht auf weitere neun Jahre betr.<br />

1796<br />

Gesuch <strong>der</strong> Witwe des Liebermann Isaak zu Wallerstein um Belassung<br />

<strong>der</strong> Salzpacht betr.<br />

1798<br />

Die Salzpacht von dem Juden Elkan Regensburger zu Harburg <strong>und</strong><br />

die hiervon zu entrichtenden Abgaben betr.<br />

736


II.6.28<br />

FÖWAH<br />

LANDESSACHEN: SALZWESEN, AKQUISITIONEN; betr. auch Juden;<br />

dabei u.a.:<br />

1769-1770, 1775<br />

Den mit dem Schutzjuden Löw Abraham zu Harburg getroffenen<br />

Salz-Akkord betr.<br />

1790<br />

Die von dem Juden Baruch Raphael erkaufte Wiese (1/2 Tagwerk)<br />

in <strong>der</strong> Schmähinger Flur betr.<br />

1801<br />

Akt, betr. den Ankauf des Spatzenhofes durch Israel Guggenheimer<br />

<strong>und</strong> Israel Israel von Harburg<br />

1803<br />

Akt, betr. des Nathan Koppel von Oettingen <strong>und</strong> Cons. For<strong>der</strong>ung<br />

wegen gehabter Auslagen beim Ankauf des Butzenhofes zu Mager-<br />

bein<br />

737


II.6.3<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: LEIBZOLL, AUFSTELLUNG DER RABBINER, VERBRECHEN UND<br />

STRAFEN, HANDEL FREMDER JUDEN, JUDIZIAL-SACHEN, KONFISKATIONEN,<br />

NACHSTEUER u.a.;<br />

ca. 20 Akten sind im Repertorium (Ältere Kabinettsregistratur,<br />

Abt.III/10-35, Bd.V) seit Mai 1927 als fehlend gekennzeichnet;<br />

ca. 95 Einzelakten sind vorhanden; dabei u.a.:<br />

1743<br />

Akt, betr. die Arretierung des Juden Beerle von Harburg wegen<br />

unterschlagenem Korn bei einer Lieferung an die Franzosen<br />

1747<br />

Bericht <strong>und</strong> Votum in Sachen Untersuchung des, von dem oettingischen<br />

Galgen abgenommenen <strong>und</strong> im Judenfriedhof zu Wallerstein<br />

begrabenen Juden Hirschle<br />

1750<br />

Akt, betr. Bestellung des Landrabbiners im Oetting-Oettingischen<br />

1750-1764<br />

Akt, betr. Bestellung eines Landrabbiners im Oetting-Wallersteinischen<br />

1757<br />

Akt, betr. den Handel frem<strong>der</strong> Juden im Lande<br />

1757<br />

Akt, betr. Bestrafung des Judenschulmeisters David Löw <strong>und</strong> dessen<br />

Eheweib, dann des min<strong>der</strong>jährigen Sohnes des Meier Beer zu Wallerstein<br />

1767-1768<br />

Akt, betr. Nachlässe an Nachsteuern von Schutzjuden zu Wallerstein<br />

1768<br />

Akt, betr. Bestrafung des Joseph Löw von Wallerstein wegen Betrug<br />

an einem Bauern zu Birkhausen<br />

1778<br />

Akt, betr. Bestrafung des Issak Marx <strong>und</strong> des Löw Meier von Mönchs-<br />

deggingen durch Schanzarbeit, wegen Erkaufung gef<strong>und</strong>ener Hirsch-<br />

geweihe<br />

738


II.6.3<br />

1778<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. den Leibzoll <strong>der</strong> Ansbachischen Juden, welche im diesseitigen<br />

Gebiet Handel treiben<br />

1780/1781, 1783/1784, 1793<br />

Regulierung des Handels mit auswärtigen, nicht im diesseitigen<br />

Schutz stehenden Juden; Regulierung des Konsensgeldes<br />

1781<br />

Akt, betr. Streitigkeiten wegen einem Pferdehandel<br />

1787<br />

Bestrafung des Juden Samuel Hirsch, Knecht bei dem Hoffaktor Liebermann<br />

zu Harburg<br />

1788<br />

Akt, betr. Abzug des Rabbiners von Wallerstein nach Bonn <strong>und</strong> den<br />

Bezug <strong>der</strong> Nachsteuer von demselben<br />

1793-1794<br />

Akt, betr. die Nachsteuerschuld des Abraham Kuhn, Vorsinger von<br />

Wallerstein<br />

1798<br />

Vorstellung <strong>der</strong> Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth gegen das Verbot,<br />

jene Güter, die sie von jemand erkauft haben, nicht wie<strong>der</strong><br />

an denselben verkaufen zu dürfen<br />

1800<br />

Akt, betr. Beschwerde des Juden Abraham Schmul zu Wallerstein<br />

über die Mißhandlung seiner Tochter von Seiten seines Tochtermanns<br />

Anschel<br />

1800<br />

Bitte des Juden Löw Gerson von Wallerstein, das Eheweib des flüchtig<br />

gewordenen Juden Anschel Kuhn ebenda selbst anzuhalten, daß<br />

sie ihre Schuld bezahle<br />

1802<br />

Befehl, betr. die von dem Schutzjuden Elkan Regensburger von Harburg<br />

bei Verheiratung seiner Tochter nach München nicht entrichtete<br />

Nachsteuer<br />

1803<br />

Akt, betr. den Bezug <strong>der</strong> Profitsteuer von fremden Juden<br />

739


II.6.4<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: GNADENSACHEN;<br />

ca. 50 Einzelakten (1744-1805); dabei u.a.:<br />

1744-1758<br />

Akt, betr. Nachlaß <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Abgaben für die Judenschaft<br />

zu Wallerstein<br />

1745, 1758-1768<br />

Akt, betr. Nachlaß <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Abgaben für die Judenschaft<br />

zu Harburg<br />

1745-1776, 1781-1783<br />

Akt, betr. Nachlaß <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Abgaben für die Judenschaft<br />

zu Mönchsdeggingen<br />

1745-1802<br />

Mehrere Akten, betr. Bittgesuche um Herabsetzung auf den Schutzgulden;<br />

dabei u.a.:<br />

Schutzjüdin des Nathan Isaak zu Mönchsdeggingen (1745);<br />

Isaak Kuhn (1790) <strong>und</strong> Hayum Löw (1795) zu Harburg;<br />

die Schutzjuden Isak Jakob (1796-1801) <strong>und</strong> Isaak Gumperle<br />

(1799/1800) von Harburg;<br />

Hirsch Weil, Schulmeister zu Harburg (1799);<br />

Anschel Kuhn von Wallerstein (1802)<br />

1767<br />

Ernennung des Lazarus David Ullmann zu Harburg zum Hoffaktor,<br />

dessen Versendung in Geschäften nach <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> anbefohlene<br />

Requisition bei <strong>der</strong> Stadt um Herausgabe l fl 30 kr Zolls, den<br />

er als wie alle an<strong>der</strong>en Juden entrichten mußte betr.<br />

1790<br />

Befreiung des Schulklopfers Jakob Hirsch von Mönchsdeggingen<br />

von den Schutzabgaben (Schutzpraestandis) betr.<br />

1799<br />

Gesuch des Meier Marx, Juden zu Deggingen, um Konsens <strong>zur</strong> Zuschreibung<br />

des von seinem Vater übernommenen 1/3 Hauses<br />

1802<br />

Akt, betr. Herabsetzung auf den alleinigen Schutzgulden des<br />

Hirsch Löw von Wallerstein <strong>und</strong> Nachlaß des Steuerrestes<br />

740


II.6.4<br />

1803<br />

FÖWAH<br />

Gesuch des Jakob Hechinger von Harburg um den Charakter eines<br />

Hoffaktors <strong>und</strong> Landbarnossen<br />

1804-1805<br />

Gesuch des Hoffaktors Jakob Hechinger um ein Vorschreiben an<br />

den bayerischen Minister Montgelas wegen Gestattung des Güterhandels<br />

in dem Kaiserheimischen<br />

741


II.7.65<br />

"CURIOSA"; dabei u.a.:<br />

o. D.<br />

FÖWAH<br />

Gebet für die höchste Herrschaft in <strong>der</strong> Synagoge zu Wallerstein<br />

o.D.<br />

Gebet <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde zu Oettingen für den Fürsten zu<br />

Oettingen-Spielberg <strong>und</strong> dessen Gemahlin Henriette (1672-1728)<br />

742


III.18.2c-l<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

Mitte 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Schutzjuden;<br />

nennt u.a.: in Wallerstein drei, in Oettingen fünf <strong>und</strong> in<br />

Hainsfarth sechs Schutzjuden<br />

1540<br />

Oettinger Generalverordnung, von keinem Juden Geld zu leihen<br />

1573<br />

Akt, betr. den Judenzoll<br />

1586-1675<br />

Amt Christgarten: Schuldensachen, Quittungen <strong>und</strong> Kontrakte;<br />

betr. u.a. Juden zu Wallerstein<br />

1592-1757<br />

Judenakten;<br />

Enthält u.a.: Schuldverzeichnis (1610); mehrere Supplikationen<br />

<strong>und</strong> Dekrete (1606-1613) sowie ein Inventarium <strong>der</strong> Judensachen<br />

aus den Jahren 1612-1625<br />

1832-1835<br />

Akt, betr. Streit mit Deggingen <strong>und</strong> dem Juden-Verein zu Wallerstein<br />

<strong>und</strong> dessen einzelnen Mitglie<strong>der</strong>n, wegen Gefällerhebung;<br />

dabei genannt: Judenprivileg Kaiser Ludwigs von 1342<br />

1938 Juli 9<br />

"Das Judentum im Ries";<br />

Rieser National-Zeitung, Nr.158<br />

743


III.18.2c-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

1621<br />

Verordnung gegen die Juden<br />

1652 (1666)<br />

"Juden-Protocholl", betr. u.a. Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Wallerstein<br />

1652<br />

Auszug aus <strong>der</strong> Metzger-Zunftordnung, die Juden betr.<br />

1655<br />

Verordnung betr. den Verkauf <strong>und</strong> Kauf von Fohlen durch die Judenschaft<br />

1659-1662<br />

Akt: Judensachen <strong>und</strong> Quittungen<br />

1627-1630, 1649<br />

Extractus aus einigen Neresheimischen Amts-Rechnungen; Einnahmen<br />

an Juden-Schutzgeld<br />

1656 Mai 2<br />

Befehl an das Oberamt Neresheim wegen denen vagirenden Juden<br />

(Druck)<br />

1655-1758<br />

Umfangreicher Akt über die Juden im Amt Neresheim <strong>und</strong> Kastenamt<br />

Flochberg; enthält mehrere Verzeichnisse <strong>und</strong> Tabellen über Juden;<br />

Zeugenverhöre, Supplikationen, betr. Judenschulden, Judenschutz<br />

<strong>und</strong> Judenhäuser; u.a.: Mändle Hirsch, Moyses Oppenheimer <strong>und</strong> Ephraim<br />

Modl (1674)<br />

744


III.18.3a-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

1671-1674<br />

Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong>, u.a. im Amt Harburg <strong>und</strong><br />

in G<strong>und</strong>elfingen; enthält Namens- <strong>und</strong> Beitragslisten<br />

1675<br />

Akt, betr. den oettingischen Schutzjuden Itzig, <strong>der</strong> geschlagen<br />

wurde<br />

1682, 1684<br />

Verzeichnis <strong>und</strong> Beschreibung des Vermögensstandes <strong>der</strong> gemeinen<br />

Judenschaft, u.a. in Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein<br />

1685/86<br />

Schreiben zwischen <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Regierung <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Stadt Nördlingen wegen Verbreitung von Krankheiten durch<br />

einige von Juden gehandelte Kleidungsstücke<br />

1686<br />

Bericht, u.a. über die Unnützlichkeit <strong>und</strong> Schädlichkeit <strong>der</strong><br />

Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en halsstarriges Wesen<br />

1696<br />

Bürgerschaft von Wallerstein gegen die Judenschaft wegen <strong>der</strong><br />

Gemeindegerechtigkeit<br />

1727<br />

Die den Juden ausgestellten Freizölle <strong>und</strong> die Mißbräuche mit den-<br />

selben Zollbefreiungen<br />

1736<br />

Akt, betr. Abraham Seligmann zu Kleinerdlingen<br />

1678<br />

Oettingen-Wallerstein contra Oettingen zu Oettingen, betr. Schutz<br />

über vier oettingische Juden, die sich <strong>der</strong>zeit in Nördlingen aufhalten:<br />

Löw Neresheimer, Mendle Hirsch, Ephraim Modi <strong>und</strong> Moises<br />

Oppenheim<br />

745


III.18.3a-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

1660<br />

"special privilegium" für zwei Juden zu Höchstädt<br />

1664<br />

Dekret, wonach den Juden mit Ausnahme von Oster-, Pfingst- <strong>und</strong><br />

Weihnachtstagen das Ausreiten wie<strong>der</strong> erlaubt wird<br />

1669<br />

Schreiben, betr. ausständigen Zoll eines Juden zu Höchstädt<br />

1673<br />

Judenbegräbnis in Wallerstein<br />

1687<br />

Juden zu Harburg, Oettingen <strong>und</strong> Berolzheim<br />

1699<br />

Rechnungsbuch (geheftet); betr. den bei <strong>der</strong> Oettingen-Wallerstein<br />

gemeinschaftlichen Hauptzollstatt Harburg an arme Betteljuden<br />

gefallenen Zoll<br />

1757<br />

Schreiben des churbayerischen Hoffaktors Moyses Abraham Mändle zu<br />

Kriegshaber an das Oberamt Harburg, betr. einer Schuld<br />

bis 1810<br />

Mehrere Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> Judenschutzgel<strong>der</strong>, u.a. von<br />

Harburg, Oettingen <strong>und</strong> Deggingen; dabei: Quittung über 132 fl,<br />

die Simon Joseph Guckenheimer von Harburg für die Schutzaufnahme<br />

1806 bezahlt hat<br />

1806/07<br />

Mehrere Namens- <strong>und</strong> Schutzgeldverzeichnisse, u.a. über die am<br />

1. Januar 1807 vorhandenen Schutzjuden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen<br />

sowie die Abgaben <strong>der</strong>selben (Harburg: 73 Juden, 591 fl; Deggingen:<br />

46 Juden, 225 fl;)<br />

746


III.18.3b-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

1745/55<br />

Oberamt Neresheim: Generalia Juden-Akten<br />

1751<br />

Akt, den Judenschutz betr.<br />

1758<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Judenfamilien, die sich im Oberamt Harburg in<br />

Schutz befinden<br />

1759 Juni 7<br />

"Ordnung <strong>und</strong> Privilegien Einer gesamten Schutz-Judenschaft in<br />

dem Marggrafthum Onolzbach" (Druck)<br />

1780<br />

Judenschaft in Oettingen-Oettingen: im allgemeinen<br />

1791/98<br />

Beerdigungen bei den Juden<br />

1785-1807<br />

Verschiedene Listen über die Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden zu Harburg<br />

<strong>und</strong> Deggingen<br />

1783<br />

Verbot für Juden, mit einem Soldaten zu handeln<br />

1786-1794 (1799)<br />

Generalia, die Juden betr.; u.a. Handel <strong>der</strong> Juden (1789) sowie<br />

Auszug aus einem Judenschutzbrief von 1799<br />

1790<br />

Gutachten, ob die Judenfamilien nicht über die im Schutzbrief<br />

bestimmte Zahl zu vermehren?<br />

Gesuch des Isaac Weil zu Harburg um Schutz für seinen Sohn<br />

1794<br />

Weisung, daß den Juden ohne Konsens nicht gestattet sein soll<br />

Kapitalien aufzunehmen<br />

747


III.18.3b-1<br />

1804<br />

FÖWAH<br />

Harburg, Justitialia im allgemeinen; Anschuldigung des Hoffaktors<br />

Hechinger aus Harburg wegen Mißbrauch von Kapital<br />

1806-1808<br />

Mehrere Listen <strong>der</strong>, in den Bezirken <strong>der</strong> Justizämter Harburg, Bal<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Wallerstein geborenen, getrauten <strong>und</strong> gestorbenen Juden<br />

1809<br />

Gerichtsbarkeit <strong>der</strong> Juden<br />

1810<br />

Bestimmungen <strong>der</strong> Judenfamilien<br />

1813-1837<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> Juden, u.a. Polizeisachen, Abgaben <strong>und</strong> Aufnahmen<br />

neuer Schutzjuden<br />

1825<br />

Differenzen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen-Spielberg mit ihrer<br />

Herrschaft wegen Schutzlösung, Neujahrsgel<strong>der</strong>n u.a.<br />

1830<br />

Verlautbarung <strong>der</strong> unter jüdischen Glaubensgenossen abgeschlossenen<br />

Eheverträge<br />

1828-1836<br />

Klagen mehrerer Judengemeinden wegen Erhebung angeblich gesetzlich<br />

nicht begründeter Gefälle<br />

1840<br />

Sicherung <strong>der</strong> herrschaftlichen Gefälle bei Ansässigmachung <strong>der</strong><br />

Juden<br />

1836-1847<br />

Akt, betr. Judenschutz-Herberggel<strong>der</strong> u.a.<br />

748


III.18.3b-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: ARMENBEITRÄGE, AUSSCHAFFUNG UND VETREIBUNG, BARNOS-<br />

SEN UND RABBINER, BEHERBERGUNG FREMDER JUDEN, BEKLEIDUNG, BEGRÄB-<br />

NIS- UND SYNAGOGENGELD, BETTEL- UND SCHNURRJUDEN; dabei u.a.:<br />

1804-1831<br />

Die zu leistenden Beiträge <strong>der</strong> Schutzjuden <strong>zur</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

ärmeren Juden durch die jüdische Armenkasse; enthält mehrere Namenslisten<br />

mit den jeweils zu zahlenden Beiträgen;<br />

Bitte einiger Juden um Nachlaß eines Herberggeldes (1826)<br />

1516 Oktober 29<br />

Schreiben <strong>der</strong> Stadt Nördlingen an die Grafen zu Oettingen wegen<br />

Beibehaltung <strong>der</strong> Juden<br />

1552<br />

Zwei Schreiben wegen Ausschaffung <strong>der</strong> Juden<br />

1612<br />

Korrespondenz wegen <strong>der</strong> vorgehabten Ausschaffung sämtlicher Juden<br />

1650<br />

Bericht über die Austreibung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen<br />

1656-1698<br />

Aufnahme <strong>und</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> Judenschaft in <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Grafschaft<br />

Oettingen<br />

um 1650<br />

"Specification" über Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Grafschaft<br />

Wallerstein, mit Namen <strong>und</strong> jeweiliger Höhe des Betrages<br />

1658<br />

Schutzbrief des Juden Lew zu Wallerstein<br />

1686<br />

Schreiben betr. Schutzgel<strong>der</strong>höhung <strong>und</strong> Ausschaffung<br />

1687<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> Grafen Oettingen-Spielberg <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein<br />

wegen Austreibung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> gesamten Grafschaft<br />

1719-1722<br />

Mehrere Schreiben <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg wegen <strong>der</strong> Erlaubnis,<br />

nur die markgräflichen <strong>und</strong> burgauischen Betteljuden beherbergen<br />

zu dürfen<br />

749


III.18.3b-2<br />

1722<br />

FÖWAH<br />

Bitte des Jakob Seligmann, Jude zu Oettingen, um Schutzaufnahme<br />

in Harburg<br />

1722<br />

Bericht, daß <strong>der</strong>zeit in Harburg 26 Judenfamilien <strong>und</strong> in Mönchs-<br />

deggingen 25 Judenfamilien ansässig sind<br />

1669/1747<br />

Dienst <strong>der</strong> Barnossen<br />

1699<br />

Verordnungen, betr. Rabbiner <strong>und</strong> Barnossen<br />

1674/1709<br />

Die den Barnossen zustehenden Befugnisse in "Ceremonien-Sachen"<br />

1712<br />

Verpflichtungen <strong>der</strong> Vorsteher <strong>der</strong> Judengemeinden<br />

1695/1700<br />

Judenschutzerteilungen in den Gemeinden <strong>der</strong> Rabbiner <strong>und</strong> Barnossen<br />

zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Harburg<br />

1649<br />

Verordnung wegen Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden<br />

1655/1676<br />

Verbot fremde Juden zu beherbergen, bzw. fremden Juden<br />

Aufenthalt zu geben<br />

1719-1722<br />

Mehrere Schreiben betr. <strong>der</strong> benachbarten Betteljuden von Harburg<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Betteljuden in Oettingen<br />

1621<br />

"Generale wegen <strong>der</strong> Juden ungewöhnliche Kleidung <strong>und</strong> Armirung"<br />

1814-1831<br />

Akt, betr. Juden-Begräbnisgeld<br />

750


III.18.3b-2<br />

1840-1845<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Synagogengeld (Oberdorf)<br />

1711/1724<br />

Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> die von <strong>der</strong> Judenschaft deshalb<br />

gemachte Vorstellung<br />

1725<br />

Verordnung, daß den Schnurr- <strong>und</strong> Betteljuden kein Zollbillet<br />

mehr erteilt werden dürfe<br />

1752<br />

Schreiben wegen Austreibung <strong>der</strong> Schnurr- <strong>und</strong> Betteljuden<br />

1807<br />

Verordnung gegen das Herumstreichen <strong>der</strong> Schnurr- <strong>und</strong> Betteljuden<br />

sowie <strong>der</strong> Betteljudenfamilien<br />

751


III.18.3c-l<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: JUDENEID, JUDENTAUFEN, HÄUSERANKAUF UND -VERKAUF,<br />

GÄNSE-, KLEPPER- UND SCHÄCHTGELD, HANDEL UND KONTRAKTE IM ALLGE-<br />

MEINEN; dabei u.a.:<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Abnahme des Judeneides<br />

1772/1783<br />

Die Abschwörung jüdischer Eide; die darüber mit Wallerstein geführte<br />

Korrespondenz <strong>und</strong> die hernach eingeführte Generalverordnung<br />

1772<br />

Vorschrift, was bei Abnahme <strong>der</strong> Judeneide zu beachten ist<br />

1772<br />

Verwarnungs-Formel mit acht Regeln, welche, jedem Juden, <strong>der</strong> einen<br />

Eid abzuschwören hat, vorgelesen werden soll<br />

1783<br />

"Ordnung des jüdischen Eids vor christlichen Gerichten, nach den<br />

Meinungen <strong>und</strong> Religionsgebräuchen <strong>der</strong> Juden eingerichtet"<br />

(Druck: Hochfürstl. Hofbuchdruckerey, Wallerstein)<br />

1687 Oktober 12<br />

Glaubensbekenntnis von dem Judenkind Salomon Isaac, welches getauft<br />

wurde (Druck)<br />

1716<br />

Zwei Schreiben betr. Juden, welche <strong>zur</strong> katholischen Religion <strong>und</strong><br />

in die Militärdienste getreten sind<br />

1730<br />

Eine in Dillingen vorgenommene Taufe an einer Jüdin<br />

1770<br />

Eine Witwe zu Harburg erhält die Erlaubnis, ihr Häuslein an einen<br />

Juden zu verkaufen, da sie keinen christlichen Käufer fand<br />

1772<br />

Verkauf eines Judenhauses in Harburg durch Löw Hajum an Gabriel<br />

Samuel für 175 fl<br />

752


III.18.3c-l<br />

1773<br />

FÖWAH<br />

Verkauf eines Hauses in Harburg, das vorher Salomon Weil gehörte,<br />

an den Schutzjuden Israel Guckenheimer um 450 fl<br />

1774<br />

Verkauf eines halben Judenhauses in Harburg an Joseph Guggenheimer<br />

1775<br />

Verkauf des halben Hauses von dem, schon seit über drei Jahren<br />

"auf <strong>der</strong> Schnur herumlaufenden", Israel Abraham zu Deggingen; das<br />

Haus, auf dem 114 fl Schulden lasteten, erhielt Meyer Abraham,<br />

<strong>der</strong> arme Jude Israel Abraham wurde aus dem Schutz-Register gestrichen<br />

1782/1785<br />

Zuschreibung eines Hauses in Mönchsdeggingen an den Schutzjuden<br />

Salomon Nathan<br />

1831/1840<br />

Erweiterung <strong>und</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> von Israeliten bewohnten Häuser<br />

1831/1842<br />

Rentamt Harburg, betr. Abgaben-Belegung <strong>der</strong> von Juden erkauften<br />

Christenhäuser; enthält mehrere detaillierte Listen <strong>der</strong> jüdischen<br />

Hausbesitzer, z.T. mit Namen <strong>der</strong> Vorbesitzer, Kaufpreis, Erwerbungsjahr<br />

<strong>und</strong> jährlichem Gr<strong>und</strong>zins-Betrag (1831/33)<br />

1712-1847<br />

Akt, betr. Gänse-, Klepper- <strong>und</strong> Schächtgeld; betr. u.a. die Judengemeinden<br />

Wallerstein (1746/72), Harburg <strong>und</strong> Deggingen (1770) sowie<br />

die Judenschaft insgesamt zu Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-<br />

Wallerstein (1763/74); enthält eine Liste <strong>der</strong> ärmsten Judenfamilien<br />

in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1772<br />

1651-1789<br />

Zahlreiche Schreiben, betr. dem Verbot des Juden-Handels an Sonn<strong>und</strong><br />

Feiertagen<br />

1724/1736<br />

Die ohne herrschaftlichen Konsens sich eingeschlichenen fremden<br />

Handels- <strong>und</strong> Kaufjuden<br />

1733 Januar 16<br />

Verordnung, daß die Juden mit den Unterthanen nicht auf Wechselbriefe<br />

handeln sollen (Druck)<br />

753


III.18.3c-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

1606<br />

"Juden-Schulden-Protocoll" (geheftet); betr. u.a. E<strong>der</strong>heim<br />

1615-1622<br />

Verordnungen, betr. Juden-Contracte<br />

1669/1731<br />

Oberamt Neresheim, betr. Handelsschaft <strong>der</strong> Juden (Generalia)<br />

1736<br />

Verordnung gegen den Handel frem<strong>der</strong> Juden<br />

1757/1764<br />

Vollzug <strong>der</strong> Verordnung, den Handel <strong>der</strong> Juden protokollieren zu<br />

lassen<br />

1762<br />

Harburg; Akt, betr. <strong>der</strong> Beschränkung des Juden-Handels mit Kaisersheimischen<br />

<strong>und</strong> Ellwangischen Angehörigen<br />

1803<br />

Verbot des Handels <strong>der</strong> Juden mit Kirchen-Gefäßen<br />

1803/1805<br />

Mehrere Schreiben betr. den Handel <strong>der</strong> Oetting-Wallersteinischen<br />

Schutzjuden mit <strong>der</strong> churbayerischen Stadt Nördlingen<br />

1804<br />

Beschwerde des Jakob Levi, Jude zu Deggingen, gegen Guggenheimer<br />

<strong>und</strong> Lazarus Heilbronner zu Harburg wegen Abrechnung über Güterhandel<br />

im Ausland<br />

1809 März 27<br />

Antrag an sämtliche Landgerichte <strong>und</strong> Mediatbeamtungen, daß sie<br />

ein Gutachten abgeben sollen, ob <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />

Juden <strong>der</strong> Güterkauf bei öffentlichen Versteigerungen gestattet<br />

werden könne (Druck)<br />

754


III.18.4a-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE NACH ORTSCHAFTEN<br />

(ALERHEIM - HOLZKRICHEN); dabei u.a.:<br />

Alerheim: Judenhandel<br />

betr. u.a. die Juden Samuel <strong>und</strong> Joseph zu Harburg (1790/1791)<br />

Baldingen: Judenhandel<br />

betr. u.a Hirsch Lämle von Kleinerdlingen (1784) sowie Löw <strong>und</strong><br />

Lazarus Kuhn (1796), <strong>und</strong> Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn (1795) von Kleinerdlingen<br />

Balgheim: Judenhandel<br />

betr. u.a. Baruch Raphael, Jude zu Wallerstein, (1790) sowie<br />

Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn zu Kleinerdlingen (1799)<br />

Benzenzimmern: Judenhandel<br />

betr. u.a. den Juden Jacob zu Wallerstein (1539) sowie Isaac Aron<br />

Weil (1784) <strong>und</strong> den Hoffaktor Baruch Raphael (1795), beide zu<br />

Wallerstein<br />

Birkhausen: Judenhandel<br />

betr. u.a. den Juden Natan Isaac zu Oettingen (1788) sowie die<br />

Juden Löw Moyses (1771) <strong>und</strong> Lazarus Löw (1795), beide zu Wallerstein<br />

Bühl: Judenhandel<br />

betr. Schule David, Jude zu Oettingen (1793)<br />

Deiningen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Marx David (1763), Salomon David (1770/1778/1780),<br />

Nathan Isaac (1785/1797) <strong>und</strong> Gabriel Hirsch (1800), alle zu Oettin-<br />

gen, sowie Simon Moyses zu Kleinerdlingen (1785)<br />

Dürrenzimmern: Judenhandel<br />

betr. u.a. Mandel Samuel (1770/1771), Schule David (1787) <strong>und</strong><br />

Nathan Isaac (1788), alle zu Oettingen, sowie Nathan David, Jude<br />

zu Hainsfarth (1785)<br />

Ebermergen: Judenhandel<br />

betr. Isaac Löw von Harburg (1771)<br />

E<strong>der</strong>heim: Judenhandel<br />

betr. Elias Ephraim von E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong> Elias Moises von Pflaumloch<br />

(1805)<br />

755


III.18.4a-1<br />

Ehringen: Judenhandel<br />

FÖWAH<br />

betr. Isaac Aron Weil zu Wallerstein (1785)<br />

Fessenheim: Judenhandel<br />

betr. Moises Nathan zu Hainsfarth (1797)<br />

Geislingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Abraham Schmul, Jude zu Wallerstein (1785)<br />

Hainsfarth: Judenhandel<br />

betr. Salomon Nathan zu Hainsfarth (1769) <strong>und</strong> Natan Isaac zu<br />

Oettingen (1789)<br />

Harburg: Judenhandel<br />

betr. u.a. Löw Marx (1770), Isaac Weil (1791), Elkan Regensburger<br />

<strong>und</strong> Jacob Kohn (1803), sowie den Hoffaktor Jacob Hechinger (1804/<br />

1805), alle zu Harburg<br />

Herkheim: Judenhändel<br />

betr. Abraham Kuhn von Kleinerdlingen (1786)<br />

Heroldingen: Judenhandel<br />

betr. Isaac Marx zu Harburg (1766), Moises Nathan zu Hainsfarth<br />

(1788) <strong>und</strong> Schule David zu Oettingen (1795)<br />

Hohenaltheim: Judenhandel<br />

betr. u.a. Samuel Gabriel zu Harburg (1790) sowie Löw <strong>und</strong> Baruch<br />

Kuhn zu Kleinerdlingen (1797)<br />

Hohlenstein: Judenhandel<br />

betr. u.a. Joseph Koppel, Jude zu Kleinerdlingen (1774/1775)<br />

Hohlheim: Judenhandel<br />

betr. u.a. Baruch Raphael (1784) sowie Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn (1799),<br />

alle zu Kleinerdlingen<br />

Holzkirchen: Judenhandel<br />

betr. u.a. die Juden Salomon David (1771), Nathan David (1774),<br />

Mandel Marx (1785/1788) <strong>und</strong> Moises Nathan (1789/1803), alle zu<br />

Hainsfarth<br />

756


III.18.4a-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE NACH ORTSCHAFTEN<br />

(HÜRNHEIM- MINDEROFFINGEN); dabei u.a.:<br />

Hürnheim: Judenhandel<br />

betr. Löw <strong>und</strong> Israel Monheimer, Juden zu Kleinerdlingen (1767)<br />

sowie Samson Koppel zu E<strong>der</strong>heim (1785)<br />

Kleinerdlingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Isaac Moises (1762), Baruch Raphael (1771), Löw Monheimer<br />

(1774/1776) <strong>und</strong> Joseph Koppel (1774), Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn<br />

(1794/1797) sowie Simon Moises (1803), alle zu Kleinerdlingen;<br />

1774-1776: Akt, betr. Löw Monheimer; enthält mehrere Schuldenverzeichnisse<br />

<strong>und</strong> Quittungen, z.B. ausständige Schulden des Löw<br />

Monheimer von 1774: 466 fl<br />

Löpsingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Schule David (1786/1787),Jonas Hirsch(1785/1790/1791),<br />

Meyer Liebermann (1770), Natan Isaac (1787), Koppel Löw (1772) <strong>und</strong><br />

Joseph Löw (1791), alle zu Oettingen, Baruch Raphael zu Kleinerd-<br />

lingen (1770/1771), Hajum Löw (1782) <strong>und</strong> Isaac Aaron Weil (1786),<br />

beide zu Wallerstein, Moises Nathan zu Hainsfarth (1787) sowie<br />

Salomon David (1771), Joseph Löw (1772) <strong>und</strong> Koppel Elias (1771),<br />

alle zu Alerheim<br />

Maihingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Löw Monheimer zu Kleinerdlingen (1774), Hajum Löw zu<br />

Wallerstein (1781) sowie Jonas Hirsch <strong>und</strong> Nathan Koppel (1785),<br />

<strong>und</strong> Salomon David <strong>und</strong> Nathan Koppel (1786), alle zu Oettingen<br />

Marktoffingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Nathan Koppel zu Oettingen (1779/1785/1786/1791/1793/<br />

1795) sowie Hirsch Löw (1785) <strong>und</strong> Isaac Abraham Weil (1793), beide<br />

zu Wallerstein<br />

Min<strong>der</strong>offingen: Judenhandel<br />

betr. Nathan Koppel zu Oettingen (1785)<br />

757


III.18.4b-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE NACH ORTSCHAFTEN<br />

(MUNZINGEN - WÖRNITZOSTHEIM); dabei u.a.:<br />

Munzingen: Judenhandel<br />

betr. Hajum Löw zu Wallerstein (1791/1795)<br />

Neresheim: Judenhandel<br />

betr. u.a. Löw Monheimer zu Kleinerdlingen (1775)<br />

Oberwilflingen: Judenhandel<br />

betr. Isaac Aron Weil zu Wallerstein (1781)<br />

Oettingen: Judenhandel<br />

betr. Schule David (1781/1801) <strong>und</strong> Gabriel Hirsch (1800), beide<br />

zu Oettingen<br />

Oppertshofen: Judenhandel<br />

betr. Israel Guckenheimer zu Harburg (1778)<br />

Reimlingen: Judenhandel<br />

1752-1754: Akt, betr. Marx Samuel <strong>und</strong> Löw Kuhn zu Harburg; betr.<br />

ferner Hoffaktor Baruch Raphael zu Wallerstein (1792)<br />

Ringlesmühle: Judenhandel<br />

betr. Hoffaktor Baruch Raphael zu Wallerstein (1789)<br />

Rudelstetten: Judenhandel<br />

betr. Schule David, Jude zu Oettingen (1789)<br />

Schmähingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn zu Kleinerdlingen (1795/1798)<br />

Schopfloch: Judenhandel<br />

betr. Moyses Nathan zu Hainsfarth (1790)<br />

Speckbrodi: Judenhandel<br />

betr. Moyses Nathan zu Hainsfarth (1797/1798)<br />

758


III.18.4b-1<br />

Thannhausen: Judenhandel<br />

FÖWAH<br />

betr. Salomon Joseph zu Wallerstein (1784/1785)<br />

Trochtelfingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Baruch Raphael (1784/1786) <strong>und</strong> Samuel Simon (1786),<br />

beide zu Kleinerdlingen<br />

Utzmemmingen: Judenhandel<br />

betr. u.a. Baruch Raphael zu Wallerstein (1787)<br />

Wallerstein: Judenhandel<br />

betr. u.a. Meyer Liebermann (1771), Nathan <strong>und</strong> Salomon David<br />

(1771), Hajum Löw (1785) <strong>und</strong> Löw Moises (1754-1756/1773/1774),<br />

alle zu Wallerstein<br />

Wörnitzostheim: Judenhandel<br />

betr. Schule David zu Oettingen (1792)<br />

759


III.18.4b-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: HOCHZEIT, TANZMUSIK UND KONSENSGELD; dabei u.a.:<br />

1674<br />

Wallerstein; Verbot für die Judenschaft, in <strong>der</strong> Fastenzeit <strong>und</strong><br />

an hohen christlichen Festen Hochzeiten zu halten<br />

1858<br />

Mehrere Schreiben, betr. Abhaltung von Tanzmusiken durch Israeliten<br />

an Sabbathen <strong>und</strong> Festtagen<br />

1779-1792<br />

Akt, betr. Konsensgeld <strong>der</strong> fürstlich Spielbergischen Schutzjuden<br />

wegen "Verstattung" des freien Handels; enthält mehrere Namens-<br />

<strong>und</strong> Beitragslisten für das Oberamt Allerheim <strong>und</strong> das Pflegamt<br />

Zimmern (1780-1783); betr. u.a. die Juden zu Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />

(1779/1783)<br />

1784 Januar 5<br />

Vertrag ("accord") mit <strong>der</strong> Oetting-Spielbergischen Judenschaft,<br />

beson<strong>der</strong>s den Güterhändlern zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth, auf zehn<br />

Jahre eine jährliche Zahlung von 400 fl zu leisten, anstatt <strong>der</strong><br />

eingeführten 2% Konsensgeld; für die Bezahlung haften <strong>und</strong> verschreiben<br />

sich die zwei Bevollmächtigten Salomon David <strong>und</strong> Nathan<br />

Koppel, Schutzjuden zu Oettingen<br />

1802-1809<br />

Mehrere (z.T. geheftete) Verzeichnisse von Konsensgel<strong>der</strong>n betr.<br />

Schutzaufnahmen, Hausbau, Hauskauf <strong>und</strong> -verkauf, sowie Hofzerschlagungen<br />

1816<br />

Konsensgeld von neu aufgenommenen Juden<br />

1819<br />

Bezug des Konsensgeldes bei Gutszertrümmerungen <strong>und</strong> Judenschutzerteilungen<br />

1657-1747<br />

Akt, betr. Abführung rückständiger Schutz- <strong>und</strong> Konsensgel<strong>der</strong>;<br />

dabei u.a. Dekrete an Barnossen <strong>und</strong> Rabbiner (1661/1663) <strong>und</strong> an<br />

die schutzverwandten Juden zu (Klein)-Erdlingen (1669);<br />

"Specification" von 1747 nennt u.a. das jährliche Schutzgeld <strong>der</strong><br />

Wallersteiner Juden Hayum (10 fl) <strong>und</strong> Lämmle (17 fl)<br />

760


III.18.4b-2<br />

1803-1816<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Güterhandel <strong>und</strong> Konsensgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Oetting-Spielbergischen<br />

Schutz Judenschaft, u.a. in Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />

1779-1784<br />

Konsensgel<strong>der</strong> wegen Güterhandel; enthält mehrere Listen <strong>der</strong><br />

Spielbergischen Schutzjuden, u.a. <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> ärmsten Judenfamilien<br />

in Harburg <strong>und</strong> Deggingen, die von dem Konsensgeld ein<br />

Almosen erhalten haben<br />

1780, 1781, 1782, 1784 (bis 1785)<br />

Mehrere Akten, betr. Konsensgeld von den Oetting-Spielbergischen<br />

Juden wegen getriebenem Güterhandel; enthalten Listen <strong>und</strong> Verzeichnisse,<br />

u.a. über Juden in Hainsfarth, Oettingen <strong>und</strong> Harburg<br />

1789<br />

Befehl, von den Oetting-Spielbergischen, nicht aber von den "Alt<br />

Commenturischen" Juden zu Kleinerdlingen die 2 % Konsensgeld von<br />

dem diesseitigen Güterhandel zu beziehen; dabei: Namensliste <strong>der</strong><br />

29 alt Commenthurischen <strong>und</strong> 21 Oetting-Spielbergischen Juden von<br />

1787<br />

1784<br />

Akt, betr. Wie<strong>der</strong>aufhebung <strong>der</strong> von den fürstlich Oetting-Spielbergischen<br />

Juden bezogenen 2 % Konsensgeld von "pretio" <strong>der</strong> diesseitig<br />

verhandelten Güter<br />

1816<br />

betr. Konsensgeld, das von den neu aufgenommenen Juden ferner<br />

nicht mehr bezogen werde<br />

761


III.18.4c-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: BESTAND- UND LEIBZOLL, SCHULKLOPFER; dabei u.a.:<br />

1526-1626 (-1784)<br />

Akt, betr. Zoll- <strong>und</strong> Geleitgeld gegen die Juden; Enthält:<br />

Supplikation <strong>der</strong> Juden Abraham, Aaron <strong>und</strong> Salomon zu Bissingen<br />

(1622);<br />

Bittgesuch <strong>der</strong> Judenschaft in <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen um Mo<strong>der</strong>ation<br />

<strong>der</strong> Zollerhöhung (1624);<br />

Liste <strong>der</strong> 23 Judenfamilien in Steinhart (1626);<br />

Aufhebung <strong>der</strong> erteilten Zollfreiheit für jüdische Kabinettsmitglie<strong>der</strong>,<br />

Hoffaktoren <strong>und</strong> Residenten, die nun sowohl Leib- als<br />

auch Warenzoll zu entrichten haben (1784)<br />

1672/73, 1780/89<br />

Akten, betr. den Bestandzoll <strong>der</strong> Juden<br />

1679<br />

Akt Judenzoll, betr. den Schutzjuden Moyses zu Höchstädt<br />

1704<br />

Mehrere Schreiben, u.a. von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Ulm,<br />

betr. <strong>der</strong> diesseitigen Juden Berle <strong>und</strong> Hirsch Marx, von denen<br />

fünf Pferde konfisziert wurden<br />

1714-1730<br />

Akt, betr. Abfor<strong>der</strong>ung des Leibzolls in allhiesigem Lande von<br />

fremden Juden, <strong>und</strong> die deswegen mit Brandenburg-Onolzbach geführte<br />

Korrespondenz<br />

1721-1790 (-1802)<br />

Bestand-Leibzölle, auch Bestandzölle im In- <strong>und</strong> Ausland;<br />

Enthält Listen über Einnahmen aus dem Juden-Bestandzoll, u.a.<br />

von Steinhart (25 fl)<br />

1752<br />

Mehrere Schreiben, betr. Herabsetzung des Judenzolls <strong>zur</strong> Zeit<br />

<strong>der</strong> Nördlinger Messe<br />

1764<br />

Zollsachen, im allgemeinen<br />

1773/1784<br />

Die Befreiung des sogenannten Schulklopfers o<strong>der</strong> "Schames" von<br />

den herrschaftlichen Abgaben<br />

762


III.18.4c-1<br />

FÖWAH<br />

1622-1715, 1781-1786, 1796 (1797)<br />

Mehrere Schreiben betr. Bestand-Leibzoll <strong>und</strong> Judenzoll, betr.<br />

v.a. Lauchheim, Wassertrüdingen, Pflaumloch <strong>und</strong> Aufhausen<br />

1602<br />

Streit zwischen Pfleger <strong>und</strong> Zoller zu Oettingen, betr. den Juden-<br />

Leibzoll<br />

1642-1677<br />

Akt, betr. Judenzoll <strong>und</strong> Aufschlag; u.a. über Juden zu Höchstädt:<br />

Hirsch <strong>und</strong> Mannes (1663) sowie Moses (1668)<br />

1651 (-1802)<br />

Akt, betr. Judenzoll; erwähnt u.a. Leibzoll des Juden Heyum Bachmann<br />

aus Kriegshaber (1796)<br />

1652 (-1685)<br />

Akt, betr. Zoll <strong>der</strong> Betteljuden; dabei u.a.: Betteljuden aus dem<br />

Mayerhof zu Thannhausen (1654)<br />

1662 (-1717)<br />

Akt, betr. Bestandzoll; u.a. über die Judenschaft zu Steinhart<br />

(1662)<br />

1669/1670<br />

betr. Judenzoll in Dürrwangen <strong>und</strong> Schopfloch<br />

1670<br />

Mehrere Mandate, betr. eines Jahrgeldes anstatt des gewöhnlichen<br />

Leibzolles<br />

1672-1735<br />

Akt, betr. Judenzoll in Fürth<br />

763


III.18.4c-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: JUDENORDNUNGEN, HOFGERICHT ROTTWEIL (JUDEN-PROZESSE),<br />

SCHÄCHTEN UND REZEPTIONSGELD; dabei u.a.:<br />

1699 Juni 5<br />

Judenordnung <strong>der</strong> Stadt Nördlingen betr. (Extractus)<br />

1835<br />

Schreiben, betr. Streit mit den Juden von Oberdorf wegen Dienstgel<strong>der</strong>n<br />

nennt die Oettingen-Wallersteinische Judenordnung von 1779<br />

1845<br />

Schreiben erwähnt die Judenordnung vom Fürsten Oettingen-Oettingen,<br />

dann Oettingen-Spielberg, aus dem Jahre 1785<br />

1529-1575<br />

Umfangreicher Akt des Rottweiler Hofgerichts, betr. Juden-Prozesse<br />

gegen Oettingische Untertanen; enthält auch Quittungen für Judenschulden<br />

<strong>und</strong> Schirmbriefe, etwa für Nördlingen (1536) <strong>und</strong> für den<br />

Juden Mendlin zu Wallerstein (1544);<br />

Prozesse betr. u.a. die Juden Ensslin (1535, 1557/58, 1560-1562),<br />

Joseph (1558) <strong>und</strong> Mosse (1562), alle zu Günzburg, sowie die Wallersteiner<br />

Juden: Mendlin (1541, 1544, 1549), Mosse (1545), Valch<br />

(1546) <strong>und</strong> Jacob (1555)<br />

1657<br />

Verbot, daß Juden geschächtetes Fleisch verkaufen<br />

1682<br />

Akt, betr. Verbot des Schächtens<br />

1799<br />

betr. das Schlachten <strong>der</strong> Juden für ihren eigenen Bedarf<br />

1803<br />

Privatschächten gegen Konsensgeld; betr. Oberdorf <strong>und</strong> Aufhausen<br />

1818, 1832-1851<br />

Betr. Receptionsgel<strong>der</strong>, u.a. im Bal<strong>der</strong>ischen<br />

764


III.18.5a-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: SCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />

1632<br />

Dekret, die <strong>der</strong> oettingischen Judenschaft bewilligte Schutz- <strong>und</strong><br />

Schirmfrist betr.<br />

1652, 1655, 1657<br />

Schutzbriefe für die Judenschaft zu Wallerstein; letzterer mit<br />

Namens- <strong>und</strong> Beitragsliste<br />

1655/1656<br />

Mehrere Beschwerdeschreiben <strong>der</strong> Judenschaft <strong>der</strong> Grafschaft Oettin-<br />

gen-Wallerstein wegen eines neuen Schutzbriefes<br />

1661<br />

Judenschutzbrief für Oettingen-Wallerstein<br />

1665, 1673<br />

Schutzbriefe für die Judenschaft, bzw. für einige Juden in Oettingen<br />

1671<br />

Schutzbrief für einige Juden zu Harburg; genannt werden mit dem<br />

jeweiligen Schutzbetrag: Moises Weil, Gabriel sein Sohn, Salomon,<br />

Baruch Leve <strong>und</strong> Jacob Leve<br />

1679, 1686<br />

Schutzbriefe für acht, bzw. neun Juden zu Harburg<br />

1690, 1719<br />

Judenschutzbriefe für die Judenschaften zu Wallerstein, Pflaum-<br />

loch <strong>und</strong> Oberdorf; Entwürfe für Judenschutzbriefe (1690/1692)<br />

1707/1708<br />

betr. oettingen-wallersteinische Judenschütz-Renovation<br />

1727, 1735<br />

Schutzbriefe für die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

1740<br />

Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen-Oettingen<br />

765


III.18.5a-1<br />

1761, 1770, 1771<br />

FÖWAH<br />

Extrakte aus dem oettingen-wallersteinischen Judenschutzbrief<br />

<strong>und</strong> dem oettingen-wallersteinischen Judenschutz-Losungsbrief<br />

1752<br />

Schutzbrief für die Juden zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Oberdorf<br />

1770<br />

Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen-Wallerstein<br />

1779<br />

Anmerkungen über den Judenschutzbrief<br />

1787<br />

"Schatzungs Zettel" für die namentlich genannten Juden zu Wallerstein<br />

(51 Juden) <strong>und</strong> Pflaumloch (24 Juden); enthält tabellarische<br />

Einteilung des Judenschutzgeldes nach dem Vermögen; in Wallerstein:<br />

27 Vermögende (8-16 fl) <strong>und</strong> 24 arme Juden (1-4 fl jährlich)<br />

1788/1793<br />

Bemerkungen zu dem Schutzbrief für die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong><br />

Pflaumloch<br />

1779<br />

Schutzbrief für die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen, erteilt<br />

auf 9 Jahre (bis 1788)<br />

1785<br />

Oettingen-Spielbergischer Judenschutzbrief für die Gemeinden<br />

Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Schopfloch<br />

(geheftet); betr. u.a.: Gestattung des Güter-, Häuser- <strong>und</strong> Viehhandels;<br />

Ausleihung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> auf Verzinsung; Gewerbesteuer;<br />

die künftige Aufnahme <strong>der</strong> Juden in den Schutz; die Aufnahme des<br />

Rabbiners <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Juden-Gemeindediener; die jüdischen Privilegien,<br />

Ceremonien <strong>und</strong> Judentanz<br />

1788/1806<br />

Entwurf eines neuen Schutzbriefes für die Judenschaften insgesamt<br />

zu Harburg, Mönchsdeggingen, Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch, für 18<br />

Jahre (geheftet)<br />

766


III.18.5a-1<br />

1806 Juli 24<br />

FÖWAH<br />

Mehrere (geheftete) Exemplare eines neuen Schutzbriefes für die<br />

Judengemeinden zu Harburg, Mönchsdeggingen, Wallerstein, Pflaumloch<br />

<strong>und</strong> Aufhausen, auf neun Jahre (bis 1815)<br />

1806<br />

Bemerkungen zu dem Judenschutzbrief für die Gemeinden Deggingen,<br />

Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Aufhausen<br />

1806<br />

Mehrere oberamtliche Berichte, betr. den einigen Juden in Harburg<br />

<strong>und</strong> Deggingen zu erteilenden Schutz, <strong>und</strong> betr. die Zahl <strong>der</strong> Juden-<br />

familien im Oberamt Harburg; in Harburg sind 72, in Deggingen 45<br />

Judenfamilien genannt<br />

1844<br />

Bericht des Rentamtes Harburg, daß Süßkind Jacob Guggenheimer<br />

seinen Schutz an Jacob Löw Guggenheimer, Ökonom, abgetreten habe<br />

<strong>und</strong> ebenso sein Haus, <strong>und</strong> daher um Befreiung von <strong>der</strong> Schutzabgabe<br />

bittet<br />

767


III.18.5a-2<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

1319-1383 (1510)<br />

FÖWAH<br />

Mehrere Abschriften kaiserlicher Privilegien, betr. den Judenschutz;<br />

u.a.:<br />

"K. Wenzlaw's Privil. de non evocando, in Ansehung <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Herrschaft O. gesessenen Juden; vom J. 1383" (Druck);<br />

Mandat Kaiser Maximilians I. an die Grafen von Oettingen, daß<br />

sie in ihrer Grafschaft binnen 2 Meilen um Nördlingen herum keine<br />

Juden dulden sollen (1510)<br />

1587 ff. (-1805)<br />

Umfangreiche Akt des Oberamtes Neresheim, betr. Judenschutzgeld-<br />

Mo<strong>der</strong>ation <strong>und</strong> Schutzaufnahmen, Güterhandel, Schnurr- <strong>und</strong> Bettel-<br />

juden u.a.<br />

1680<br />

"Specificatio" aller Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandten <strong>der</strong> zu Nördlingen<br />

sich befindenden vier Juden: Löw Neresheimer, Mändle Hirsch,<br />

Mausche Oppenheimer <strong>und</strong> Ephraim Modl<br />

1690<br />

betr. Erhöhung des Judenschutzgeldes; enthält Namensliste mit<br />

vorigem <strong>und</strong> neuen Schutzgeld für die Juden zu Oberdorf, Pflaum-<br />

loch <strong>und</strong> Wallerstein; in Wallerstein: altes Schutzgeld 313 1/2 fl,<br />

neues Schutzgeld 403 fl<br />

1692<br />

Dto., Verzeichnis mit künftigem Schutzgeld für Pflaumloch, Oberdorf<br />

<strong>und</strong> Wallerstein; genannt ist auch <strong>der</strong> jüdische Hausbesitz;<br />

in Wallerstein: 22 Häuser <strong>und</strong> 37 Juden in Wohnungen<br />

1695<br />

Zwei weitere Verzeichnisse <strong>der</strong> Juden zu Pflaumloch, Oberdorf <strong>und</strong><br />

Wallerstein, mit Namens- <strong>und</strong> Beitragsliste<br />

1708<br />

Gutachten in Sachen <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Juden-Schutz-<br />

renovation betr., <strong>und</strong> was dabei zu beobachten sein möchte<br />

768


III.18.5b-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: SCHUTZ-LOSUNG; dabei u.a.:<br />

1646-1710<br />

Akt, betr. des <strong>der</strong> Judenschaft in den Ämtern Wallerstein <strong>und</strong><br />

Bal<strong>der</strong>n erteilten Schutzes; enthält:<br />

Verzeichnis von 1662, wie viel Juden sich in den Ämtern Waller-<br />

stein, Bal<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Neresheim befinden, sowie die Höhe ihres<br />

jährlichen Schutzgeldes; im Amt Wallerstein: 98 fl<br />

1649<br />

Schutzbrief für die Juden in den Ämtern Wallerstein, Bal<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Neresheim<br />

1649, 1650-1652<br />

Akt, betr. "wie <strong>und</strong> mit was beding den Juden in den Embtern<br />

Wallerstein, Nereßheim <strong>und</strong> Bal<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Schuz <strong>und</strong> selbiger brieff<br />

darauf erteilt worden dabey abson<strong>der</strong>liche befehls <strong>und</strong> decreta<br />

ergangen"<br />

1651<br />

Dekret <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Regierung, betr. Schutzaufnahme<br />

<strong>der</strong> beiden Juden Mändle <strong>und</strong> Marx zu Wallerstein <strong>und</strong><br />

Entrichtung <strong>der</strong> jährlichen Schutzabgaben<br />

1655<br />

Mehrere Schreiben <strong>und</strong> Beschwerden einiger "diesseitigen" Schutzjuden,<br />

u.a. des Mändle zu Wallerstein, contra das Kloster Neresheim<br />

1655<br />

Akt, betr. Schutz-Losung; enthält mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong><br />

Schutzjuden zu Wallerstein: 21 (23) Schutzjuden zahlen für ein<br />

Quartal 78 fl 45 kr Schutzgeld<br />

1656<br />

Klage <strong>der</strong> Juden <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen-Wallerstein <strong>und</strong> Neresheim<br />

beim Pfalzgrafen zu Neuburg, wegen des Schutzbriefes<br />

(1655) 1656-1686<br />

Umfangreicher Akt; enthält mehrere Bittgesuche <strong>der</strong> gesamten Judenschaft<br />

in <strong>der</strong> Grafschaft Wallerstein;<br />

"Designation" über Schutzgeld <strong>und</strong> Vermögen <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein,<br />

Pflaumloch <strong>und</strong> Oberndorf (1684)<br />

769


III.18.5b-1<br />

1671, 1673-1688<br />

FÖWAH<br />

Jährliche Schutzgeld-Listen, bzw. Schutzgeld-Register <strong>der</strong> Juden<br />

1673<br />

Amtsbericht wegen des Judenbegräbnisses <strong>und</strong> des Veitel Juden zu<br />

Oettingen<br />

1674<br />

Vier Juden von Nördlingen werden in oettingischen Schutz aufge-<br />

nommen<br />

1676<br />

betr. Schutzerlassung des Hirsch Juden zu Harburg<br />

1677<br />

betr. Erlassung <strong>der</strong> Schutzgebühr für Salomon Jud zu Harburg<br />

1680<br />

Befehl, daß die Juden zu Harburg keinen an<strong>der</strong>en Rabbiner annehmen<br />

sollen, als Hirsch Hähnlen, Jude zu Oettingen<br />

1681-1683<br />

betr. Judenschutzaufnahmen von Simon Jud zu Harburg, Jonas Jud von<br />

Steinhart <strong>und</strong> Hirsch Jud von Höchstädt<br />

o.D.<br />

Liste des Vermögens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Passivschulden von dem Juden Marx zu<br />

Harburg<br />

1689<br />

Befehl des Fürsten zu Oettingen, daß die Juden von Harburg wie<strong>der</strong>um<br />

drei Jahre Schutz haben sollen<br />

1691/1692<br />

Zwei Dekrete, betr. Schutzgeld des Judenschulmeisters David zu<br />

Harburg<br />

1690<br />

Befehl, daß Moyses Elias, Jud zu Mönchsdeggingen, vier Jahre<br />

schutzfrei gelassen werden soll; er ist Schwager von Abraham<br />

Günzburger, Jude zu "Grießhaber", mit dem ein accord getroffen<br />

wurde<br />

770


III.18.5b-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFT: BÜRGSCHAFTS-URKUNDEN; dabei u.a.:<br />

1701, 1706-1708<br />

betr. Simon Oppenheim, Schutzjude zu Harburg<br />

1706<br />

Schutzaufnahme von vier Juden in Harburg: Moyses, Elias Leve,<br />

Löw <strong>und</strong> Mändle<br />

1708<br />

"Specification" <strong>der</strong> sich zu Harburg befindenden 25 Juden<br />

1709<br />

Schutzaufnahme von Jacob Weyl in Harburg, des verstorbenen Gabriel<br />

Weyl zu Harburg Sohn; nach Bezahlung von 20 fl Konsensgeld<br />

ist er ein halbes Jahr frei zu lassen, dann hat er jährlich<br />

10 fl Schutzgeld zu bezahlen<br />

1710<br />

Aufnahme des Abraham Hirsch, Jude von Hainsfarth, in den Schutz<br />

zu Harburg<br />

1712<br />

Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg (27-29) <strong>und</strong><br />

Deggingen (11)<br />

1718<br />

Verzeichnis, was Mayr Nathan, Jude von Mönchsdeggingen, in seine<br />

Sölden-Behausung eingebaut hat<br />

o.D.<br />

"Schätzungen" <strong>der</strong> 23 Juden zu Deggingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> 29 Juden zu<br />

Harburg;<br />

Ordnung, wie die gemeine Judenschaft zu Harburg in jüdischen<br />

Zeremonien sich verhalten solle <strong>und</strong> wolle<br />

1728<br />

Schutzaufnahme des Hähnle Moyses, Jude von Kriegshaber, in den<br />

Schutz zu Mönchsdeggingen nach Bezahlung eines Konsensgeldes<br />

von 30 fl<br />

1729<br />

Schutzaufnahme des Marx Jacob, Jude zu Mönchsdeggingen, gegen<br />

Bezahlung von 25 fl<br />

771


III.18.5b-2<br />

1730<br />

FÖWAH<br />

Schutzaufnahme des Löw Israel, Jude zu Harburg<br />

1731<br />

betr. Jacob Weyl, Schutzjude zu Deggingen<br />

1731<br />

Schutzbrief-Erneuerung für die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen<br />

1731<br />

Schutzaufnahme des Marx Salomon, Jude zu Harburg<br />

1731<br />

Fürstlicher Regierungsbefehl, betr. <strong>der</strong> Schutzaufnahme des Jacob<br />

Weils, Juden zu Deggingen, Tochtermann Joachim, dem erlaubt sein<br />

solle zu heiraten ("coputiren")<br />

1731<br />

Bericht, betr. <strong>der</strong> Schutzaufnahme des Judens Simon Salomons Bru<strong>der</strong><br />

1736<br />

"Specification" <strong>der</strong> 47 Harburger Schutzjuden <strong>und</strong> <strong>der</strong> 32 Degginger<br />

Schutzjuden, die sich zum Teil außer Landes befinden<br />

1740<br />

betr. Bittgesuch des Seeligmann Hirsch, Schutzjude zu Harburg,<br />

um Schutzaufnahme für seinen Sohn<br />

1740<br />

"Specification" über die Gänse <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg, die<br />

teils geschlachtet (513 Stück) sind, teils sich noch in den Ställen<br />

befinden (181 Stück)<br />

1741<br />

betr. den Verkauf des Gänse-Schmalzes außer Landes durch Moyses<br />

Samuel zu Harburg<br />

1741<br />

Dekret, daß dem "Cabinets-Factor" Abraham Elias Model zu Monheim<br />

die in Harburg erkauften 20 Maaß Gänse-Schmalz gegen Entrichtung<br />

des Zolls verabfolgt werden sollen<br />

772


III.18.5b-2<br />

1745<br />

FÖWAH<br />

Erlaubnis für die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen, anstatt des<br />

hölzernen Zauns eine Mauer um ihren Begräbnisplatz in Harburg<br />

zu errichten<br />

1747<br />

Abraham Elias Model, Schutzjude zu Harburg, bittet um Schutzaufnahme<br />

seiner Tochter <strong>und</strong> Tochtermanns<br />

1753<br />

Schutzjude Seeligmann zu Harburg bittet um Schutzaufnahme für<br />

seine Tochter<br />

1759<br />

Bericht, betr. des Gesuchs <strong>der</strong> Jüdin Guthel um Schutzaufnahme in<br />

Harburg<br />

1766<br />

betr. Schutzaufnahme des Marx Alexan<strong>der</strong>, Jude zu Deggingen<br />

1766<br />

"Specification" was <strong>der</strong> Schutzjude <strong>und</strong> Barnosse Seeligmann Jacob<br />

zu Deggingen wegen "Dispositios" zu bezahlen hat (13 fl)<br />

1788<br />

Attestat für Judith Levi von Hürben wegen ihrer Verheiratung mit<br />

dem ledigen Israel Guggenheimer zu Harburg<br />

1791<br />

Seeligmann Steinhardter zu Harburg, Witwer <strong>und</strong> über 50jähriger<br />

schutzuntergebener Jude, bittet, sein Haus seiner Tochter übergeben<br />

<strong>und</strong> darauf heiraten zu dürfen, damit er in hohem Alter bei<br />

ihr leben könne<br />

773


III.18.5c-l<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

FÖWAH<br />

1672<br />

Concept-Schutzbrief von Daniel Oppenheim<br />

1673<br />

Bewilligungs-Brief für Löw Juden den Älteren, sich weiterhin ein<br />

Jahr in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen aufzuhalten<br />

1673-1683<br />

Umfangreicher Schriftverkehr mit Zeugenverhören u.a., betr. vier<br />

Schutzjuden zu Wallerstein, die sich teils in Nördlingen aufhalten:<br />

Löw Neresheimer, Mausche (Moises) Oppenheimer, Mändle Hirsch <strong>und</strong><br />

Ephraim Model<br />

1686-1688, 1704<br />

Mehrere Verzeichnisse über den Bezug von Judenschutzgel<strong>der</strong>n in<br />

Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

1684-1692<br />

Akt, betr. Juden-Schutzgeld mit mehreren Verzeichnissen <strong>und</strong><br />

Tabellen; dabei:<br />

"Designation" über das gesamte Vermögen <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen<br />

Schutzjuden (1684);<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Schutzjuden zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Obern-<br />

dorf von 1687; nennt für Wallerstein: 22 jüdische Häuser, 37 jü-<br />

dische Haushalte (ohne Weib <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>) sowie ein künftiges Schutz-<br />

geld von 481 fl<br />

1692-1720<br />

Akt, betr. Juden-Schutzbrief von 1695 für Oberdorf, Wallerstein<br />

<strong>und</strong> Pflaumloch<br />

1699, 1706, 1726<br />

Akt, betr. den Ansatz <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Schutzgel<strong>der</strong><br />

1709/10<br />

Einnahmens-Register <strong>der</strong> Untertanen, auch Judenschutz <strong>und</strong> Dienst-<br />

geld betr.<br />

1710/11<br />

Akt, betr. Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Grafschaft Bal<strong>der</strong>n<br />

774


III.18.5c-l<br />

1719-1721<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr, Juden-Schutzbrief von 1719 für Wallerstein <strong>und</strong><br />

Pflaumloch<br />

1748-1753 (1846)<br />

Akt, betr. Juden-Schutzbrief des Grafen Oettingen-Oettingen <strong>und</strong><br />

Oettingen-Wallerstein für die gesamte Judenschaft zu Wallerstein,<br />

Pflaumloch <strong>und</strong> Oberdorf von Februar 1752 auf insgesamt neun Jahre<br />

(geheftet);<br />

dabei: "Notamina" wegen <strong>der</strong> neuen Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft<br />

zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (1750) sowie ein Bericht <strong>der</strong><br />

oetting-oettingischen Regierung <strong>und</strong> Rentkammer (geheftet)<br />

775


III.18.5c-2<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

1673-1686<br />

FÖWAH<br />

Umfangreicher Akt, betr. des strittigen Schutzes über vier<br />

Schutzjuden zu Wallerstein, die sich teils in Nördlingen auf-<br />

halten: Löw Neresheimer, Moises Oppenheimer, Mändle Hirsch<br />

<strong>und</strong> Ephraim Model;<br />

Enthält:<br />

Verzeichnis, was man Löw Juden dem Alten zu Wallerstein im Jahre<br />

1674 bei Stadt <strong>und</strong> Amt Neresheim schuldig ist (689 fl 18 kr);<br />

Mehrere Schreiben <strong>der</strong> genannten Juden, u.a. mit den vier verschiedenen<br />

jüdischen Siegeln (Mai 1674);<br />

Listen <strong>der</strong> Nördlingischen Schulden (1681)<br />

(1720), 1722-1729<br />

Akt des Oberamtes Harburg, betr. Judenschutz <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Listen über das Schutzgeld <strong>der</strong> Juden zu Harburg <strong>und</strong><br />

Mönchsdeggingen (1722-1726);<br />

Verschiedene Schreiben, betr. Äcker <strong>und</strong> Holz des Juden Simon<br />

Oppenheimer zu Oettingen (1723-1725)<br />

1722-1755<br />

Akt, betr. Judenschutzgeld; u.a.:<br />

Vorschußleistung eines Schutzgeldes für die Juden im Amt Harburg<br />

1725-1727<br />

Akt, betr. Judenschutzgeld; u.a.:<br />

Listen über die Einnahmen <strong>der</strong> Zoll-Kasse<br />

1725-1728<br />

Register über sämtliche Judenschutz-Geldeinnahmen aus Mönchsdeggingen,<br />

Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Oettingen;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Bestätigungen über Judenhochzeiten <strong>und</strong> Sterbefälle<br />

1726/1727, 1736<br />

Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />

Enthält:<br />

Befehl an den Juden Frömmele zu Kleinerdlingen, mit seinem<br />

Bru<strong>der</strong> Wolf Kohn innerhalb vier Wochen ein baufälliges Haus in<br />

Wallerstein zu reparieren, o<strong>der</strong> aber seinen Anteil an dem Haus<br />

zu verkaufen<br />

776


III.18.6a-1<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

1727<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

(1726), 1728<br />

Akt, betr. Judenschutzbrief Oettingen-Spielberg im Jahre 1728,<br />

ausgestellt für sieben Jahre<br />

1731, (1732)<br />

Akt, betr. Judenschutzgeld-Register;<br />

Enthält:<br />

Summe aller Einahmen <strong>der</strong> Juden zu Oettingen, Hainsfarth, Harburg<br />

<strong>und</strong> Mönchsdeggingen für die Jahre 1731 (1302 fl) <strong>und</strong> 1732 (1564 fl)<br />

1731<br />

Akt, betr. oettingische Judenschutzlosung;<br />

Enthält: Schutzbrief <strong>und</strong> Schutzbrief-Konzept<br />

(1671), 1731-1733<br />

Akt, die spielbergischen Beeinträchtigungen wegen <strong>der</strong> diesseiti-<br />

gen Judenschutzlosung betr.;<br />

Enthält:<br />

Judenschutzbrief von 1671 (auf drei Jahre) für die Juden zu<br />

Harburg: Moyses Weyl, Gabriel sein Sohn, Salomon, Baruch Leve<br />

<strong>und</strong> Jacob Leve;<br />

Liste von 47 Juden zu Oettingen aus dem Jahre 1733<br />

1735/1736<br />

Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />

Enthält:<br />

Liste <strong>der</strong> jüdischen Haushalte zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

(insgesamt 64) sowie zu Oettingen, Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

(insgesamt 156); dabei auch jeweiliges Schutzgeld <strong>und</strong><br />

Vermögensschätzungen: 41.200 fl <strong>und</strong> 171.375 fl<br />

1740<br />

Juden-Schutzlosungs-Akt;<br />

Enthält mehrere Schreiben <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen, Hainsfarth,<br />

Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

(1678), 1740<br />

Akt, die Juden-Schutzlosung im Oettingischen betr.;<br />

Enthält:<br />

Schreiben wegen <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen;<br />

Extrakt aus <strong>der</strong> Polizei-Ordnung <strong>der</strong> Stadt Oettingen von 1678,<br />

betr. die Juden<br />

777


III.18.6a-1<br />

(1733-) 1740<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. den Judenschutz;<br />

Enthält:<br />

Judenschutzbrief Oettingen-Wallerstein (1740);<br />

Mehrere Schreiben, Bittgesuche <strong>und</strong> Schutzgeldlisten, betr. die<br />

Juden zu Harburg, Mönchsdeggingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />

(1701), 1740-1763<br />

Akt, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden im allgemeinen;<br />

Enthält:<br />

Schreiben, betr. Abraham David Mahler, Landrabbiner in Oettingen,<br />

(1740) <strong>und</strong> Isaac Israel, Rabbiner in Wallerstein (1743);<br />

Abverlangte Erklärung <strong>der</strong> gesamten Judenschaft zu Oettingen,<br />

Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Deggingen wegen des neuen Schutzbriefes<br />

auf fünf Jahre (1740);<br />

o.D. (1740?): "Specification <strong>der</strong>jenigen 40 Juden-Familien so<br />

innerhalb Jahresfrist emigriren sollen" zu Oettingen, Hainsfarth,<br />

Harburg <strong>und</strong> Deggingen<br />

- in Oettingen können 17 Haushalte <strong>und</strong> 16 Hausgenossen mit einem<br />

Gesamtvermögen von 73.000 fl die fünf folgenden Jahre in Schutz<br />

behalten werden; hingegen hätten 13 Hausgenossen zu emigrieren<br />

(Gesamtvermögen 725 fl);<br />

- in Hainsfarth können 31 Haushalte <strong>und</strong> 13 Hausgenossen bleiben<br />

(Vermögen 41.350 fl); zu emigrieren hätten 5 Hausgenossen (Ver-<br />

mögen 420 fl);<br />

- in Harburg können 18 Haushalte <strong>und</strong> 9 Hausgenossen bleiben,<br />

ferner 5 Haussässige, die ihre halben Häuser an Christen ver-<br />

kaufen <strong>und</strong> sich in Zins begeben sollen (Vermögen 53.715 fl);<br />

zu emigrieren haben 17 Juden (Vermögen 1135 fl);<br />

- in Mönchsdeggingen behalten 23 Haushalte <strong>und</strong> 4 Hausgenossen<br />

ihren Schutz (Vermögen 12.285 fl); 5 Haushalte emigrieren<br />

(Vermögen 255 fl);<br />

Specification des Abraham David Mahler, Landrabbiner in Oettingen,<br />

was je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Judenschaft Oettingen, Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong><br />

Mönchsdeggingen zu bezahlen hat (1740);<br />

Erlaubnis, daß die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen gegen Zahlung<br />

von 25 fl ihren Begräbnisplatz mit einer Mauer umfassen dürfen<br />

(1745);<br />

Extractus aus den Erläuterungen des oettingen-wallersteinischen<br />

Judenschutzbriefes (1762);<br />

Protokoll des Oberamtes Harburg, betr. <strong>der</strong> armen <strong>und</strong> bedürftigen<br />

Schutz Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen, die Nachlaß auf ihre<br />

jährlichen Schutzgel<strong>der</strong> erhalten (1763)<br />

778


III.18.6a-2<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

(1741), 1744<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Erneuerung des Judenschutzes, beson<strong>der</strong>s für die Juden<br />

zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Oberdorf<br />

1746-1759<br />

Akt, betr. Schutzaufnahmen im Oberamt Harburg; u.a.:<br />

Hirsch Marx, Sohn des Schutzjuden Marx Samuel zu Harburg, <strong>und</strong><br />

dessen Verlobte von Fürth (1746);<br />

Tochter des Schutzjuden Abraham Löw mit ihrem Verlobten, dem<br />

Schulmeister Joseph Löw, geboren in Hürben (1747);<br />

Seligmann, Sohn des Schutz Juden Löw Marx zu Harburg (1750);<br />

Salomon Weyl, Sohn des Moyses Weyl, an die 30 Jahre Schutzjude<br />

zu Harburg, <strong>und</strong> dessen Verlobte von Fürth (1751);<br />

Tochter des Seligmann Moyses zu Mönchsdeggingen, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verlobter,<br />

Jonas Kühn von Binswangen (1752);<br />

Isaac, Sohn des Schutzjuden Liebermann Weil zu Harburg (1754);<br />

Tochter von Simon Levi, Schutz Jude zu Harburg, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bräuti-<br />

gam (1754);<br />

Seeligmann Moyses, Sohn des Juden Meyr Isaac zu Mönchsdeggingen,<br />

<strong>und</strong> dessen Verlobte Wägelin (1757);<br />

Samuel Marx, Sohn des Schutzjuden Marx Bährle zu Harburg, <strong>und</strong><br />

dessen Verlobte (1757);<br />

Magdalena, Tochter des Schutzjuden Isaac Moyses zu Mönchsdeggin-<br />

gen, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verlobter, Jud Hajum (1758);<br />

Gabriel zu Kleinerdlingen, Sohn des Michael Gabriel, Schutzjude<br />

<strong>und</strong> Schulmeister zu Harburg (1759)<br />

1746-1776<br />

Akt, betr. die jährlichen Judenschutzaufnahmen im Oberamt Har-<br />

burg (insgesamt 93 Nummern)<br />

1749-1750<br />

Akt, betr. die Schutz-Losung <strong>und</strong> <strong>der</strong>, den Judengemeinden zu<br />

Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen neu erteilte Schutzbrief von 1750;<br />

Enthält mehrere Listen über Schutzgeld <strong>und</strong> Vermögensschätzung<br />

<strong>der</strong> Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

1751-1795<br />

Akt, betr. Schutz-Losung für die oettingen-wallersteinische<br />

Judenschaft;<br />

Enthält:<br />

Schreiben, betr. eines Zusatzes zum Judenschutzbrief (1757);<br />

Liste über die Einnahmen aus dem Judenschutz in Wallerstein von<br />

1758: 48 Juden zahlen insgesamt 320 fl;<br />

Schreiben, betr. des alten <strong>und</strong> armen Schutzjuden Abraham Neu-<br />

burger zu Wallerstein (1795)<br />

779


III.18.6a-2<br />

1760<br />

FÖWAH<br />

Protokoll, die Prolongierung des Schutzes <strong>der</strong> gesamten Judenschaft,<br />

dann die Separierung <strong>der</strong> oberdorfischen von <strong>der</strong> wallersteinischen<br />

Juden betr.<br />

1760<br />

betr. die Gleichheit des Judenschutzbriefes für die in Oettin-<br />

gen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein ansässigen Juden<br />

1752-1792<br />

Akt, betr. Judenschaft <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Lande;<br />

Enthält: Judenschutzbriefe von 1752, 1762, 1770 <strong>und</strong> 1779<br />

1772-1785<br />

Akt, betr. Judenschutz;<br />

Enthält: Mehrere Schreiben, betr. des Harburger Schutzjuden<br />

Seeligmann Isaac Regensburger sowie ein Inventar über dessen<br />

hinauszubringenden Vermögens, mit einer Aufstellung <strong>der</strong> vorhan-<br />

denen Kleidung, Möbel usw. (1772)<br />

1776-1786<br />

Akt des Oberamtes Harburg, betr. Schutzaufnahme verschiedener<br />

Juden; z.B.:<br />

Schutzaufnahme des ledigen Juden Israel Haium Monheimer in Har-<br />

burg (1776);<br />

Schutzaufnahme des Joseph Isaac zu Mönchsdeggingen, Sohn des<br />

Barnossen <strong>und</strong> Schutzjuden Isaak Mändel, mit seiner Verlobten<br />

(1776);<br />

Erlaubnis, daß Jacob Guggenheim von Harburg in Schutz aufgenom-<br />

men werden dürfe (1780)<br />

780


III.18.6b-1<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: SCHULDEN DER CHRISTEN BEI DEN JUDEN; dabei u.a.:<br />

1605/1606, 1741<br />

Akt, betr. die anzufertigende Beschreibung <strong>der</strong> Judenschulden;<br />

Enthält:<br />

Mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse, u.a. über Juden<br />

zu Oettingen <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

1615 (1820)<br />

Oettingische Verordnung, betr. <strong>der</strong> Judenschulden; dabei: Schreiben<br />

von 1820 betr. dieser Verordnung<br />

(1615), 1616-1620<br />

Akt, die Judenschulden im Oberamt Harburg betr.;<br />

Enthält:<br />

Extrakte aus den Harburger Protokollen (geheftet) von 1616 <strong>und</strong><br />

1617, was Juden zu Oettingen, Pflaumloch <strong>und</strong> Aufhausen für<br />

Schulden haben einschreiben lassen; betr. u.a.:<br />

Hönlin, Jude zu Oettingen (1616: 3811 fl 30 kr; 1617: 1492 fl 30 kr);<br />

Model, Jude zu Oettingen (1616: 897 fl; 1617: 210 fl)<br />

1616-1618<br />

Akt, betr. Judenschulden;<br />

Enthält:<br />

Sehr ausführliches "Prothocoll <strong>und</strong> Verzaichnüs" (geheftet), was<br />

die Juden mit den Untertanen des Amts Neresheim bis 1618 gehandelt,<br />

auch weichermaßen sie mit ihnen Schulden abgerechnet haben;<br />

betr. u.a.:<br />

die Juden Model <strong>und</strong> Hönlin, beide zu Oettingen;<br />

die Schuldner des Joseph, Juden von Steinhart<br />

1619/1620<br />

Akt, betr. Judenschulden;<br />

Enthält:<br />

Sehr umfangreiche Protokolle <strong>und</strong> Verzeichnisse aus den Ämtern<br />

Alersheim, Harburg, Christgarten, Zimmern, Hoch- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>haus<br />

(insgesamt 10 protokollierte Judenschulden, meist geheftet);<br />

betr. u.a.:<br />

Abraham Hänlin, Jude zu Oettingen;<br />

Model, Jude zu Oettingen, <strong>und</strong> Erben des Model Juden;<br />

Joseph, Jude zu Steinhart<br />

1619/1620, 1625<br />

Akt, betr. Judenschulden <strong>der</strong> Untertanen des Amts Neresheim;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> Judenschulden; betr. u.a.:<br />

Abraham Hänlin, Jude zu Oettingen;<br />

Model Jud <strong>und</strong> dessen Sohn Simon daselbst;<br />

Joseph <strong>und</strong> Liebmann (Liebelman), beide Juden zu Steinhart;<br />

Michael, Jude zu Hainsfarth; Benjamin, Jude zu Wallerstein<br />

781


III.18.6b-1<br />

(1622), 1623/1624<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Judenschulden;<br />

Enthält :<br />

Verschiedene Schreiben <strong>und</strong> "Specificationen" <strong>der</strong> Schulden, u.a.<br />

betr. Abraham Hainlin (Hänlin) zu Oettingen, Model Judens Erben,<br />

Itzig Juden von Steinhart, Abraham Hainlins Sohn, sowie Michel<br />

Juden zu Hainsfarth <strong>und</strong> Joseph Juden zu Steinhart<br />

1657-1675<br />

Akt, betr. Judenschulden;<br />

Dabei u.a.: Jacob Hänlen, Schutzjude zu Oettingen<br />

1659<br />

Schreiben, betr. <strong>der</strong> Schulden des Oettinger Schutzjuden Hirsch<br />

Hänlen in <strong>der</strong> Grafschaft Wallerstein<br />

1681<br />

Akt, betr. Judenschulden im Oberamt Alersheim;<br />

Enthält: ausführliches Verzeichnis (geheftet)<br />

1702<br />

Akt, betr. Judenschulden <strong>der</strong> Untertanen im Oberamt Alersheim;<br />

Enthält: mehrere Verzeichnisse, u.a. den Handel <strong>der</strong> Juden zu<br />

Kleinerdlingen betr.<br />

(1720), 1721<br />

Mehrere Schreiben, betr. einer Wechselschuld-For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

oettingischen Schutzjuden Benjamin Israel <strong>und</strong> Joseph Wassermann<br />

1722-1724<br />

Umfangreiche Korrespondenz, betr. Judenschulden des Salomon<br />

Rothschild, Juden zu Oettingen<br />

1732<br />

Akt, betr. Verordnung an die Oberämter Oettingen <strong>und</strong> Harburg<br />

wegen <strong>der</strong> Protokollierung <strong>der</strong> Judenschulden<br />

1741 (-1758)<br />

Akt, betr. die Berichterstattung, wieviel die Untertanen den<br />

auswärtigen Juden schuldig sind;<br />

Enthält: mehrere sehr ausführliche Verzeichnisse<br />

(1747), 1748/1762<br />

Akt, betr. die den Juden in den oettingen-oettingen <strong>und</strong> oettin-<br />

gen-wallersteinischen Landen zugestandene Profit-Nachsteuer<br />

782


III.18.6b-2<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: STEUERN UND TAXEN; dabei u.a.:<br />

1474<br />

Vertrag zwischen Oettingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die Juden-<br />

steuer betr.<br />

(1617), 1667-1668<br />

Akt, betr. Juden-Kronsteuer <strong>und</strong> Juden-Opferpfennig;<br />

Enthält: Liste <strong>der</strong> hausbesitzenden Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen Hausgenossen<br />

zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />

(1683), 1685-1743, (1766/68)<br />

Akt, betr. Juden-Nachsteuer;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Schreiben, betr. des verstorbenen Schutz Juden Löw Neres-<br />

heim zu Wallerstein <strong>und</strong> "Theylungs Zettel" <strong>der</strong> Erben (1683);<br />

Bittgesuch des Abraham Levi, Jude zu Kriegshaber, wegen <strong>der</strong> Nachsteuer<br />

seiner verwitweten Tochter zu Wallerstein betr. (1743);<br />

Bittgesuch des Juden Hirsch Löw von Wallerstein betr., wegen Er-<br />

laß <strong>der</strong> Nachsteuer von seinem verbliebenen Vermögen von 64 fl<br />

(1766/67);<br />

Bittgesuch des Juden Löw Moises von Wallerstein betr., wegen Nachsteuerbefreiung<br />

seiner außer Landes ziehenden Tochter Vermögen<br />

(1767/68)<br />

1737<br />

Amt Wallerstein: Einführung <strong>der</strong> Profit-Nachsteuer von den ausländischen<br />

Juden;<br />

Enthält eine Liste, was die Juden Marum <strong>und</strong> Michel eingehandelt<br />

<strong>und</strong> voraus erlöst haben, <strong>und</strong> was sie noch schuldig sind<br />

1748<br />

Amt Bissingen, betr. Profit-Steuer von den im oettingen-wallersteinischen<br />

Land handelnden Juden<br />

1751<br />

"Regulirung" <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> oettingingischen Regierungskanzlei übli-<br />

chen Taxen in 58 Punkten; betr. auch Holz- <strong>und</strong> Forst-Taxe<br />

(1767-), 1789-1797<br />

Akt, betr. Taxen wegen Judenschutzlosung;<br />

Enthält:<br />

Listen über die Gebühren <strong>der</strong> Judenschaften zu Harburg <strong>und</strong> Mönchs-<br />

deggingen von 1767 <strong>und</strong> 1779/1780;<br />

Liste <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1779<br />

783


III.18.6b-2<br />

1768-1803<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Judensteuern;<br />

Enthält: Steuerlisten aus den Jahren 1768/69 <strong>und</strong> 1772-1795, u.a.<br />

für die Judengemeinden zu Harburg, Oettingen, Steinhart, Klein-<br />

erdlingen, Hainsfarth, Wallerstein <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

Mehrere Schreiben <strong>und</strong> Dekrete, u.a. betr. Meyer Liebermann, Jude<br />

zu Oettingen (1771), Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn, Juden zu Kleinerdlingen<br />

(1799) <strong>und</strong> Moyses Nathan, Barnosse zu Hainsfarth (1801/03)<br />

1770-1801<br />

Akt Landessachen, betr. u.a.:<br />

Baruch Raphael zu Kleinerdlingen (1770); Simon Weil <strong>und</strong> Kons.,<br />

SchutzJuden im Oberamt Harburg <strong>und</strong> die Bezahlung <strong>der</strong> Profitsteuer<br />

vom Güterhandel durch die Juden zu Kriegshaber (1801)<br />

(1773-), 1788<br />

Akt, betr. Taxe von Judenschutzaufnahmen;<br />

Enthält eine Liste <strong>der</strong> in den Jahren 1773-1787 neu aufgenommenen<br />

Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

1779/1780,(1781)<br />

Akt, betr. Profit-Steuer von 2% auf jeden Güter- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Handel in den oettingen-oettingischen Landen<br />

1782-1784<br />

"Confignationes", die Schutzsteuern <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg<br />

<strong>und</strong> Mönchsdeggingen betr.;<br />

Enthält: Listen <strong>der</strong> jährlichen Schutzgel<strong>der</strong> (insgesamt 814-971 fl)<br />

sowie <strong>der</strong> Steuern hiervon (insgesamt 81-97 fl)<br />

1785<br />

Akt, enthält u.a.:<br />

Bittgesuch des Moyses Seligmann, Jude zu Deggingen, um Schutzaufnahme<br />

seines Sohnes;<br />

Liste <strong>der</strong> neu in Schutz aufgenommenen Juden in Oettingen-Oettingen<br />

(1767-1783) <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein (1773-1784)<br />

1795<br />

Akt, betr. die Bezahlung <strong>der</strong> ausstehenden Rabbinats-Taxen in Harburg<br />

<strong>und</strong> Deggingen (40 fl) sowie in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

(20 fl)<br />

1797-1805, (1834)<br />

Akt, betr. Judenschutzlosungs-Taxen (Harburg, Deggingen, Wallerstein)<br />

1803<br />

Schreiben, betr. Anhebung <strong>der</strong> Profit-Nachsteuer<br />

784


III.18.6c-l<br />

FÖWAH<br />

JUDEN-SACHEN: WUCHER UND KONTRAKT-PROTOKOLLE; dabei u.a.:<br />

1570<br />

Privileg Kaiser Maximilians wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden wucherliche Kontrakte<br />

1664/1665<br />

Juden-Protokoll in dem hochgrafliehen Amt Hoch- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>haus;<br />

betr. u.a. Juden zu Wallerstein, (Klein)Erdlingen <strong>und</strong> Höchstädt<br />

1680- (1683)<br />

Akt, betr. die wucherischen Kontrakte <strong>der</strong> Juden;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Schreiben, "Specificationen" <strong>und</strong> Protokolle, z.T. ebenfalls<br />

mit Verzeichnissen; betr. u.a.:<br />

Juden zu Oettingen, E<strong>der</strong>heim, Harburg, Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Wallerstein<br />

1724-1738<br />

Verschiedene Schreiben, betr. des Wucherhandels <strong>der</strong> Juden in den<br />

Städten Bopfingen, Dinkelsbühl <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(1737), 1738-1776<br />

Juden-Kontrakt-Protokolle des Klosters Hl. Kreuz zu Donauwörth;<br />

betr. mehrere Juden zu Buttenwiesen, u.a.:<br />

Israel Liebermann (Liberman) <strong>und</strong> Jacob Benedikt Moyses<br />

o.D. (um 1753)<br />

Mehrere Schreiben in Sachen "fiscales" gegen Mayrbeer Juden <strong>und</strong><br />

Kons, wegen verbotenem Wucher; dabei genannt: jüngster Schutzbrief<br />

von 1752 <strong>und</strong> Protokoll von 1753;<br />

Enthält ein ausführliches Gutachen<br />

785


III.18.7a-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: AUFHAUSEN;<br />

Einzelakten (1594-1806) betr. auch Oberndorf; dabei u.a.:<br />

1594-1596<br />

Akt, betr. Judenschutz zu Aufhausen<br />

1620-1736<br />

Akt, den <strong>der</strong> Judenschaft zu Aufhausen erteilten Schutz <strong>und</strong> die<br />

Verhältnisse <strong>der</strong>selben betr.<br />

1655<br />

Schutzbrief für die Juden im bal<strong>der</strong>ischen <strong>und</strong> in Aufhausen<br />

1660<br />

Akt, des Juden Israel zu Pflaumloch verbriefte Behausung zu<br />

Aufhausen<br />

1664-1789<br />

Akt, die Begräbnis <strong>der</strong> Juden zu Aufhausen betr.<br />

1700-1798<br />

Akt, betr. Judenschutz-Aufnahmsgesuche zu Aufhausen<br />

1716<br />

Schutzbrief für die Juden zu Aufhausen<br />

1736-1770<br />

Akt, betr. Aufstellung eines eigenen Rabbiners für Aufhausen<br />

<strong>und</strong> Oberndorf<br />

1765<br />

Vögelin, Tochter des Joseph Moyses zu Mönchsdeggingen, bittet<br />

mit ihrem Bräutigam Salomon von Aufhausen um Schutzaufnahme<br />

1769-1797<br />

Akt, betr. Gesuche von Juden zu Aufhausen um Schutzgeldnachlässe<br />

1771, 1780<br />

Akt, betr. den Handel <strong>und</strong> Wandel <strong>der</strong> Juden zu Aufhausen <strong>und</strong><br />

Oberndorf in dem wallersteinischen Landesanteil<br />

786


III.18.7a-1<br />

1775<br />

FÖWAH<br />

Konzept eines Schutzbriefes für die Juden zu Aufhausen<br />

1788<br />

Akt, betr. Bestrafung des Löw Salomon zu Aufhausen, u.a. wegen<br />

Betrug bei einem Haustausch<br />

1799<br />

Akt, betr. Klage des Löw Salomon von Aufhausen gegen Salomon<br />

Löw zu Mönchsdeggingen<br />

1801<br />

Akt, betr. Klage des Schutzjuden Jacob Weil zu Aufhausen gegen<br />

Jacob Hechinger zu Harburg<br />

1804<br />

Akt, betr. Heruntersetzung <strong>der</strong> Witwe des Löw Salomon zu Aufhausen<br />

auf das halbe Schutzgeld<br />

787


III.18.7a-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: AUFHAUSEN - BURGAU; dabei u.a.:<br />

Aufhausen:<br />

ca. 20 Einzelakten (1805-1837), betr. auch Juden zu Oberndorf,<br />

Pflaumloch, Wallerstein, Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

Enthält:<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosungs-Taxen <strong>der</strong> Oberämter Harburg,<br />

Wallerstein <strong>und</strong> Bal<strong>der</strong>n, mit mehreren Verzeichnissen <strong>der</strong> Judenfamilien<br />

(1806);<br />

Schutzbrief für die Judenschaften <strong>der</strong> Orte Wallerstein, Harburg,<br />

Pflaumloch, Deggingen <strong>und</strong> Aufhausen (1806);<br />

Verzeichnis, betr. Anzahl <strong>der</strong> Judenfamilien zu Aufhausen (1806);<br />

"Juden-Register von Aufhausen" (geb<strong>und</strong>en; 1806-1813, mit Nachträgen<br />

bis 1828);<br />

Akt, betr. Herberggeld, Gänse- <strong>und</strong> Kleppergel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden zu<br />

Aufhausen, Oberndorf <strong>und</strong> Pflaumloch (1828, 1836);<br />

Mehrere Akten, betr. Ummauerung des Begräbnisplatzes <strong>der</strong> Juden<br />

zu Aufhausen (1834-1837)<br />

<strong>Augsburg</strong>:<br />

Schreiben Kaiser Ludwigs, betr. Übertragung <strong>der</strong> Vogtei, Pflege<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Judensteuer zu <strong>Augsburg</strong> an die Grafen zu Oettingen<br />

(1329)<br />

Balgheim:<br />

Akt, betr. Profitnachsteuer <strong>der</strong> Juden (1763-1769);<br />

Enthält:<br />

Akten über die Schutzjuden Isaac Rebitzer <strong>und</strong> Mendel Samuel<br />

zu Oettingen, sowie über Levi Samuel zu Dittenheim<br />

Bissingen:<br />

Akt, betr. die in Schutz aufgenommenen Juden (1655)<br />

Buchau:<br />

Akt, betr. Bitte des Salomon Wallersteiner zu Buchau, seine<br />

Verwandtschaft in den fürstlichen Archiven recherchieren zu<br />

lassen (1844)<br />

Burgau:<br />

Akt, in Sachen Joseph, Jude von Burgau, gegen Wilhelm Konrad<br />

Schenck von Stauffenberg wegen Schulden (1653)<br />

788


III.18.7b-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (I. Fasz.);<br />

Zahlreiche Einzelakten <strong>und</strong> Verzeichnisse (1671-1770), betr.<br />

Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Harburg; dabei u.a.:<br />

1671-1740<br />

Aufnahme <strong>und</strong> Vermehrung <strong>der</strong> Judenschaften zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

in Harburg: 1671 erstmals 11 Juden aufgenommen, bis 1739 insgesamt<br />

51 jüdische Haushalte genannt;<br />

in Mönchsdeggingen: 1686 vier, bis 1739 insgesamt 31 jüdische<br />

Haushalte genannt<br />

1725-1730<br />

Akt, betr. den erbetenen Konsens wegen Erbauung einer Judenschule<br />

zu Mönchsdeggingen<br />

1728<br />

Schreiben, betr. einer Torah-Prozession zu Mönchsdeggingen<br />

1729<br />

Akt, betr. die Erbauung <strong>der</strong> Juden-Synagoge (Schule) zu Mönchsdeggingen<br />

1730<br />

Inquisitions-Akt des wegen "Incestur" mit seiner Tochter eingekommenen<br />

Juden Abraham David zu Mönchsdeggingen<br />

1741- (1768)<br />

Akt, betr. die jüdischen Einwohner zu Mönchsdeggingen, in specie<br />

<strong>der</strong>en Aufnahme; Dabei:<br />

Gesuch des Seeligmann Jacob um Schutzaufnahme für seinen aus dem<br />

Neuburgischen vertriebenen Schwager Jacob Levi (1741);<br />

Gesuch des Schutzjuden Zacharias Veit zu Mönchsdeggingen um<br />

Schutzaufnahme für seinen Sohn Zacharias (1744);<br />

Schutzaufnahme für den Tochtermann des Schutzjuden Jacob Löw zu<br />

Mönchsdeggingen gegen 35 fl Konsensgeld (1767)<br />

1742<br />

"Consignation" <strong>und</strong> "Sortten-Zettel" über die bei dem Juden Hessel<br />

zu Mönchsdeggingen vorgef<strong>und</strong>enen Silber- <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Waren, sowie<br />

die im Haus vorgef<strong>und</strong>enen Gel<strong>der</strong><br />

1743<br />

Schreiben des Grafen zu Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein,<br />

betr. des Schutzjuden Hessel zu Mönchsdeggingen;<br />

Enthält: sieben hebräische Schriftstücke (Heiratsbriefe <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>e Urk<strong>und</strong>en)<br />

789


III.18.7b-1<br />

1743<br />

FÖWAH<br />

Akt, daß <strong>der</strong> Rabbiner zu Wallerstein als Landrabbiner erkannt<br />

<strong>und</strong> daher auch die oetting-oettingische Judenschaft zu Harburg<br />

<strong>und</strong> Mönchsdeggingen unter ihm stehen soll<br />

1745-1770<br />

Umfangreicher Akt, betr. Schutz- <strong>und</strong> Konsensgeld-Mo<strong>der</strong>ationen<br />

<strong>und</strong> Nachlässe <strong>der</strong> Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

790


III.18.7b-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (I. Fasz.);<br />

Zahlreiche Einzelakten (1749-1770), betr. Mönchsdeggingen <strong>und</strong><br />

Harburg; dabei u.a.:<br />

1749<br />

Akt, betr. Errichtung von Rabbinats-Schranken in Mönchsdeggingen<br />

1749<br />

Akt, betr. die den Juden zu Mönchsdeggingen erteilte Erlaubnis,<br />

in den Gassen Schranken setzen zu dürfen<br />

1750<br />

Akt, betr. die von Seiten <strong>der</strong> Regierung angeordnete Wahl eines<br />

neuen Landrabbiners<br />

1753- (1783)<br />

Akt, betr. Judenschutzgeld-Register;<br />

Enthält mehrere Verzeichnisse, u.a.:<br />

Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en jeweils bezahlte<br />

Schutzgel<strong>der</strong> (1754);<br />

Wieviel <strong>und</strong> welche Judenfamilien in Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

vorhanden sind (1786, 1788)<br />

1756<br />

Akt, betr, Untersuchung gegen den Juden Meyerle zu Mönchsdeggin-<br />

gen wegen einer vorgekommenen Beraubung zu Blindheim<br />

1756-1770<br />

ca. 75 Einzelakten, betr. die neue Schutzlosung <strong>der</strong> Juden zu<br />

Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen <strong>und</strong> die Erteilung <strong>der</strong> Schutzbriefe<br />

von 1760 bis 1769 <strong>und</strong> von 1770 bis 1779;<br />

Enthält auch: Schutzbrief <strong>der</strong> wallersteinischen Juden zu Waller-<br />

stein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1757, sowie mehrere Verzeichnisse<br />

791


III.18.7c-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (II. Fasz.);<br />

Zahlreiche Einzelakten (1762-1806), betr. Mönchsdeggingen <strong>und</strong><br />

Harburg; dabei u.a.:<br />

(1760), 1762-1779<br />

Akt, betr. Judenschutz zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

Enthält:<br />

Drei Schutzbriefe von 1760 auf neun Jahre für die Juden zu<br />

Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

Abän<strong>der</strong>ung des Schutzbriefes (1762)<br />

1764-1767<br />

Umfangreicher Akt, betr. Streitigkeiten <strong>der</strong> gemeinen Judenschaft<br />

zu Mönchsdeggingen mit dem Juden Seeligmann von ebenda (Fasz.I);<br />

Enthält:<br />

Beschwerde wi<strong>der</strong> den Seeligmann in puncto Indemnisationis,<br />

Untersuchungen, Protokolle u.a.<br />

1767-1768<br />

Akt, betr. Streitigkeiten <strong>der</strong> gemeinen Judenschaft zu Mönchsdeggingen<br />

mit dem Juden Seeligmänn von ebenda (Fasz.II);<br />

Enthält:<br />

For<strong>der</strong>ung des Juden Joseph Gibel gegen die Erben des Seeligmann<br />

Jacob;<br />

Mehrere Schreiben, betr. den Haupterben Mayer Marx<br />

1767, (1768)<br />

Akt, in Sachen Judengemeinde zu Mönchsdeggingen gegen Seeligmann-<br />

Erben, bzw. gegen den Haupterben Mayer Marx, u.a. betr. einer<br />

Stiftung;<br />

Enthält:<br />

Bittgesuch <strong>der</strong> Judengemeinde, die ratifizierten Seeligmännischen<br />

Indemnisations-Gel<strong>der</strong> verteilen zu dürfen (wird abgelehnt)<br />

1767-1773<br />

Akt, betr. den Besitz von Judenhäusern in Mönchsdeggingen<br />

1768<br />

Akt, betr. den attentierten Selbstmord <strong>der</strong> Jüdin Beselin zu<br />

Mönchsdeggingen<br />

1780-1781<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

Enthält Verordnung, daß in Zukunft in Harburg nicht mehr als<br />

56 <strong>und</strong> in Mönchsdeggingen allerhöchstens 34 Judenfamilien wohnen<br />

sollen<br />

792


III.18.7c-1<br />

1785-1786<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Juden-Barnossen Isaac Alexan<strong>der</strong> zu Harburg<br />

<strong>und</strong> Moses Seeligmann zu Mönchsdeggingen, daß einige Juden von<br />

weiterem Konsensgeld befreit werden<br />

1786<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen,<br />

<strong>der</strong>en Vermögen <strong>und</strong> Schutzgeld;<br />

in Harburg: 57 1/2 Familien <strong>und</strong> 14, welche als keine Familie zu<br />

betrachten sind;<br />

in Mönchsdeggingen: 36 1/2 Familien <strong>und</strong> 6, welche als keine<br />

Familie zu betrachten sind<br />

1788-1792<br />

Mehrere Akten, betr. die <strong>zur</strong> Schanzarbeit kondemnierten Juden<br />

Salomon Nathan <strong>und</strong> Benjamin Levi von Mönchsdeggingen, sowie die<br />

auf sie ergangenen Kosten<br />

1792<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Schutzjuden zu Mönchsdeggingen: insgesamt 33<br />

Familien mit einem jährlichen Schutzgeld von 206 fl <strong>und</strong> einem<br />

Vermögen von 17.800 fl genannt<br />

1792<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Juden zu Harburg (78) <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (38)<br />

1802<br />

Akt, betr. Streitigkeiten zwischen den beiden Barnossen Salomon<br />

Löw <strong>und</strong> Hirsch Jacob gegen den Simon Levi zu Mönchsdeggingen<br />

wegen ihrer Absetzung als Barnossen<br />

1802<br />

Beschwerde <strong>der</strong> Juden zu Mönchsdeggingen gegen ihre Barnossen<br />

<strong>und</strong> Aufstellung neuer Barnossen;<br />

Enthält namentliche Abstimmungsliste <strong>der</strong> Juden, wer für die alten<br />

Barnossen ist, <strong>und</strong> wer neue Barnossen haben will<br />

793


III.18.7c-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (II. Fasz.) UND<br />

EDERHEIM; dabei u.a.:<br />

Deggingen:<br />

Mehrere Einzelakten (1807-1847), betr. Juden zu Mönchsdeggingen,<br />

Harburg <strong>und</strong> Wallerstein;<br />

Enthält:<br />

Register über die vorhandenen Schutzjuden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

von 1807 an (geb<strong>und</strong>en);<br />

Mehrere Akten, betr. Hüttenlaub- <strong>und</strong> Maienabgabe an die Judengemeinde<br />

zu Mönchsdeggingen, auch Holz- <strong>und</strong> Laubgeld (1823-1846);<br />

Akt, betr. Streit mit den Judengemeinden von Mönchsdeggingen<br />

<strong>und</strong> Wallerstein wegen Abgaben (1832); dabei: Aktenverzeichnis,<br />

betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden (1329-1808);<br />

Akt, betr. Streit mit <strong>der</strong> Judengemeinde Mönchsdeggingen wegen<br />

gesetzlich nicht begründeter Abgaben (1832);<br />

Akt, betr. Verweigerung von Gefälle durch die Judengemeinden<br />

Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Wallerstein (1832/33);<br />

Akt, betr. Abgaben <strong>der</strong> Juden, beson<strong>der</strong>s zu Mönchsdeggingen<br />

(1832-1839); dabei: Aktenverzeichnis, betr. die Verhältnisse<br />

<strong>der</strong> Juden (1319-1808);<br />

Akt, betr. die Ansässigmachung von Juden ohne Matrikel in<br />

Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (1833-1842);<br />

Akt, betr. Judenschaft-Rezeptionsgeld, u.a. für die Juden Nathan<br />

Levi Hoechstetter, Bernhard Hoechstetter <strong>und</strong> Isaac Löw Waizfel<strong>der</strong><br />

von Mönchsdeggingen (1834/35);<br />

Akt, betr. die Bildung einer Gesellschaft durch die Juden zu<br />

Mönchsdeggingen (1836/37);<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> Bestellung eines Rabbiners in Mönchsdeggingen<br />

(1838);<br />

Akt, betr. Schuld des fürstlichen Hauses an die jüdische Almosenpflege<br />

zu Mönchsdeggingen (1847)<br />

E<strong>der</strong>heim:<br />

Mehrere Einzelakten (1678-1790), betr. Juden zu E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong><br />

Höchstädt; Enthält:<br />

Akt, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden zu E<strong>der</strong>heim (1678/79);<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Juden Samuel <strong>und</strong> <strong>der</strong> von Höchstädt<br />

nach E<strong>der</strong>heim gezogenen Juden David Kuhn <strong>und</strong> Jacob Levi (1683,<br />

1685);<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme einiger Juden zu E<strong>der</strong>heim (1683-1695);<br />

Akt, betr. Barnossenschaft zu E<strong>der</strong>heim, <strong>und</strong> die Nachsteuer bei<br />

Ausheiratung <strong>der</strong> dortigen Judenkin<strong>der</strong> (1688);<br />

Akt, betr. zwei neue Judenhäuser an <strong>der</strong> Straße gegen Nördlingen<br />

sowie die zu E<strong>der</strong>heim vorgehabte Aufbauung einer Judenschule<br />

durch die Frau von Elster (1729-1736);<br />

Akt, betr. den vorhabenden Bau einer Synagoge zu E<strong>der</strong>heim (1736);<br />

Umfangreicher Akt, betr. den Juden Salomon Isaak von E<strong>der</strong>heim<br />

<strong>und</strong> dessen zu Ulm begangenen Juwelen-Diebstahl (1741/42);<br />

Akt, betr. Inquisitionssache des Juden Hirsch Falck, Schulklopfer<br />

zu E<strong>der</strong>heim, <strong>und</strong> seiner Stieftochter Judel in punct "incestus"<br />

(1773);<br />

Akt, betr. den Einbruch in die Synagoge zu E<strong>der</strong>heim (1790)<br />

794


III.18.8a-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: EHRINGEN - HARBURG; dabei u.a.:<br />

Ehringen:<br />

Akt, betr. die Aufnahme <strong>der</strong> vertriebenen Juden Mauschi Hayum<br />

<strong>und</strong> Hirsch Behr mit ihren Familien zu Ehringen (1727)<br />

Hainsfarth:<br />

Mehrere Einzelakten, u.a.:<br />

Schutzgeldnachlaß für den Juden Mendle Hirsch zu Hainsfarth,<br />

in Anbetracht seiner abgebrandten Behausung (1733);<br />

Akt, betr. den nach Harburg gebrachten <strong>und</strong> von dort nach Hains-<br />

farth überführten Abraham Jacob, Jude von Hainsfarth (1808-1810);<br />

dabei: zwei Reisepässe für denselben, gültig auf drei bzw. vier<br />

Monate, ausgestellt für Reisen nach Kriegshaber <strong>und</strong> Hohenems<br />

<strong>und</strong> nach Oberschwaben<br />

Harburg:<br />

Zahlreiche Einzelakten (1672-1854), betr. auch Donauwörth;<br />

Enthält u.a.:<br />

1672, 1745<br />

Akten, betr. Begräbnisplatz <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg<br />

1679-1683<br />

Akt, betr. Verhältnisse <strong>und</strong> Abgaben <strong>der</strong> Juden zu Harburg<br />

1686-1693<br />

Akt, das Ansuchen <strong>der</strong> Bürgerschaft zu Harburg, den Markt von<br />

<strong>der</strong> Judenschaft zu "liberiren" <strong>und</strong> das Einstand-Recht bei den<br />

von Juden erkauften Häusern zu Harburg betr.<br />

1695-1804<br />

Akt, betr. Synagoge (Judenschule) zu Harburg;<br />

Enthält:<br />

Konzession <strong>zur</strong> Erbauung <strong>der</strong>selben (1695);<br />

Gutachten wegen <strong>der</strong> aufzubauenden Judenschule (1720);<br />

Den von <strong>der</strong> Judenschaft zum Aufbau einer Synagoge erbetenen<br />

Konsens (1695-1753);<br />

Erbauung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Synagoge (1753);<br />

Die von <strong>der</strong> Judenschaft vorhabende öffentliche Prozession mit<br />

lautem Gebet <strong>und</strong> Musik wegen eines neu gestifteten "Decalogum"<br />

(1801/04)<br />

1731-1733<br />

Akt, betr. Hochzeiten <strong>und</strong> Schutzgeld <strong>der</strong> Juden zu Harburg;<br />

Enthält mehrere Belege über stattgef<strong>und</strong>ene Hochzeiten<br />

795


III.18.8a-1<br />

Harburg:<br />

1737<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Untersuchung gegen den Juden Beer Heilbronner zu<br />

Harburg wegen einem betrügerischen Streich bei Einwechslung<br />

von gestohlenen Carolinen in Donauwörth<br />

1760<br />

Umfangreicher Akt, betr. den an dem Schutzjuden Hirsch Model<br />

Neuburger zu Harburg verübten Mord<br />

1779<br />

Akt, betr. des, <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg verbotenen Handels<br />

<strong>und</strong> Gewerbs in <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />

1786<br />

Akt, ob den Juden, die in Harburg Häuser bauen wollen, ein<br />

Platz hierzu angewiesen werden könnte<br />

1786<br />

Akt, wieviel Judenfamilien von allen Gattungen <strong>der</strong>zeit in Harburg<br />

seien, <strong>und</strong> wieviele nach dem jüngsten Schutzbrief dort<br />

sein sollen<br />

1786<br />

Akt, betr. den, den Harburger Juden von <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />

untersagten Handel, mit Ausnahme <strong>der</strong> Jahrmärkte<br />

1788<br />

Akt, betr. die Erlaubnis zum Handel in Donauwörth für die Harburger<br />

Schutzjuden Simon Beer Heilbronner, Isaac Liebermann,<br />

Hof- <strong>und</strong> Salzfaktor, <strong>und</strong> Isaias Simon Pappenheimer<br />

1793<br />

Akt, betr. Auf- <strong>und</strong> Verkauf von Häusern durch die Harburger<br />

Juden Löw Lemle, Isaac Liebermann <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Beer<br />

1813<br />

Akt, betr. eine gegen den Hoffaktor Hechinger von Harburg beim<br />

Untergericht Maihingen anhängige Streitsache wegen Konsensgeldfor<strong>der</strong>ungen<br />

796


III.18.8a-1<br />

Harburg:<br />

1828-1837<br />

FÖWAH<br />

Mehrere Akten, betr. Neujahrs- <strong>und</strong> Messpräsente von <strong>der</strong> Judenschaft<br />

in Harburg an einen jeweiligen Beamten, sowie Präsente<br />

<strong>der</strong> Juden <strong>zur</strong> Nördlinger Messe<br />

1828-1854<br />

Umfangreicher Akt, betr. Streitsache <strong>der</strong> Judengemeinde Harburg<br />

wegen Erhebung angeblich nicht begründeter Gefälle;<br />

Enthält: Protokoll mit Namensliste <strong>der</strong> Juden (1852)<br />

1830-1846<br />

Akt, betr. Bezug des Judenbegräbnisgeldes<br />

1831-1840<br />

Mehrere Akten, betr. Bittgesuch um käufliche Überlassung von<br />

1/2 Morgen Acker <strong>zur</strong> Erweiterung des Begräbnisplatzes <strong>der</strong> Judenschaft<br />

zu Harburg, bzw. Erweiterung durch ein eingetauschtes<br />

herrschaftliches Gr<strong>und</strong>stück<br />

1833-1834<br />

Akt, betr. Bezug von Konsensgel<strong>der</strong>n<br />

1836<br />

Akt, betr. Beitrag des Isaac Rö<strong>der</strong> zu Harburg zum Herberggeld<br />

armer Juden<br />

1843<br />

Akt, betr. Erlaubnis für die Judenschaft zu Harburg, ihren<br />

Leichenwagen im herrschaftlichen Schloß unterbringen zu dürfen<br />

797


III.18.8a-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAPTEN NACH ORTSCHAFTEN: KLEINERDLINGEN - LÖPSINGEN;<br />

dabei u.a.:<br />

Kleinerdlingen:<br />

Mehrere Einzelakten (1668-1802), u.a.:<br />

1710, (1711)<br />

Umfangreicher Akt ad Criminalis <strong>und</strong> Differenzen mit Oettingen-<br />

Spielberg wegen des Juden Schweizers Sohn, Salmele, zu Kleinerdlingen,<br />

welcher sich "de furto" verdächtig gemacht hat <strong>und</strong> weggebracht<br />

wurde<br />

1717<br />

Akt, betr. den in Dillingen inhaftierten Juden Isaac Veit Weil,<br />

von Kleinerdlingen gebürtig <strong>und</strong> Sohn des sogenannten Schweizer<br />

Juden<br />

1725<br />

Umfangreicher Akt, betr. des Commenthurischen Schutzjuden Samuel<br />

zu Kleinerdlingen <strong>und</strong> des fürstlich oettingischen Juden Jamele<br />

(1749), 1753<br />

Akt, betr. des Juden Löw Monheimer zu Kleinerdlingen<br />

1783-1784<br />

Akt, betr. Aufenthalt <strong>der</strong> verunglückten Kleinerdlinger Juden in<br />

Pflaumloch<br />

1802<br />

Akt, betr. Untersuchung <strong>und</strong> Bestrafung des Michael Lauters von<br />

Kleinerdlingen wegen gewagten Angriffen auf den Juden Abraham<br />

David von Pflaumloch<br />

Löpsingen:<br />

Schreiben, betr. <strong>der</strong> Juden in Löpsingen (1727)<br />

798


III.18.8b-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: MAIHINGEN - NÖRDLINGEN; dabei u.a.<br />

Maihingen:<br />

Akt, betr. Schutznie<strong>der</strong>lassung von Juden im Ort Maihingen (1655);<br />

u.a.: Jacob Juden aus dem Bistum Bamberg<br />

Mainz :<br />

Akt, betr. den zu Neresheim inhaftierten Friedrich Christian<br />

Demuth, getaufter Jude von Mainz gebürtig (1757/58);<br />

Enthält auch mehrere Pässe<br />

Marktbreit:<br />

Akt, betr. Bittschrift des Schutzjuden Hirsch Benjamin Kohn zu<br />

Harburg, um eine Empfehlung <strong>zur</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Landrabbinerstelle<br />

in Marktbreit (1791)<br />

Marktoffingen:<br />

Verordnung des Grafen zu Oettingen, wie die Untertanen zu Marktoffingen<br />

ihre Judenschulden bezahlen sollen (1524)<br />

Neresheim:<br />

ca. 20 Einzelakten, dabei auch Verzeichnisse; u.a.:<br />

Bericht, betr. Beschwerde wegen <strong>der</strong> Roßweide <strong>und</strong> dem zu bezahlenden<br />

Hirtengeld <strong>der</strong> Juden zu Neresheim (1592);<br />

Schutzbrief für die Juden zu Neresheim (1595);<br />

Vergleich (hebräisch) zwischen den beiden Juden Koppel zu Neresheim<br />

<strong>und</strong> Abraham Levi zu Wallerstein (1607);<br />

Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong> zu Neresheim (1654-1657);<br />

Schreiben, betr. Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden (1656)<br />

Nördlingen:<br />

Mehrere Einzelakten (1324-1768), betr. auch Ulm;<br />

Enthält u.a.:<br />

König Ludwigs Brief um 1000 Pf<strong>und</strong> Heller auf die Judensteuer zu<br />

Ulm <strong>und</strong> Nördlingen (1324);<br />

Kaiser Ludwigs Brief um 600 Pf<strong>und</strong> Heller auf die Judensteuer zu<br />

Nördlingen (1345);<br />

Zwei Briefe König Karls (IV.) um 1000 <strong>und</strong> 2000 Pf<strong>und</strong> Heller auf<br />

die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen (1347);<br />

Brief desselben um 600 Pf<strong>und</strong> Heller auf die Judensteuer zu Nördlingen<br />

(1347);<br />

Bestätigungsbriefe von König Ruprecht <strong>und</strong> König Sigism<strong>und</strong> über<br />

die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen (1407, 1418)<br />

799


III.18.8b-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: OBERDORF (I. Fasz.)<br />

Zahlreiche Einzelakten (1615-1796); dabei u.a.:<br />

1654-1754<br />

Akt, betr. Schutzaufnahmen zu Oberdorf<br />

1654-1796<br />

Akt, betr. Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> -entlassungen zu Oberdorf<br />

1656<br />

Akt, betr. Gänsegeld <strong>der</strong> Juden zu Oberdorf<br />

1721<br />

Akt, betr. das Rabbineramt zu Oberdorf<br />

1719, 1728, 1735/36<br />

Akt, betr. Schutzbriefe für die Judenschaft zu Oberdorf<br />

1742, 1752, 1761<br />

Schutzbriefe für die Judenschaften zu Wallerstein, Pflaumloch<br />

<strong>und</strong> Oberdorf<br />

800


III.18.8c-1<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: OBERDORF (II. Fasz.)<br />

Zahlreiche Einzelakten (1767-1835), betr. auch Aufhausen;<br />

dabei u.a.:<br />

1767-1799<br />

Akt, betr. Judenschutzaufnahmen in Oberdorf;<br />

Enthält:<br />

Bittgesuch des Schutzjuden Isaac Hayum zu Oberdorf, um Schutzaufnahme<br />

seines Tochtermanns Lazarus Bahr von Oettingen (1771)<br />

1768, 1778<br />

Konzepte für Schutzbriefe <strong>der</strong> Juden zu Oberdorf<br />

1770-1800<br />

Zahlreiche Akten, betr. Gesuche von Juden zu Oberdorf um Herabsetzung<br />

<strong>der</strong> Schutzgel<strong>der</strong>;<br />

Dabei auch: mehrere hebräische Schriftstücke sowie Verzeichnisse<br />

1771<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Kabinettfaktors <strong>und</strong> Schutzjuden Issac<br />

Hayum zu Oberdorf um Schutzaufnahme seines Tochtermanns Lazarus<br />

Bähr von Oettingen<br />

1798<br />

Akt, betr. Aufstellung <strong>der</strong> Barnossen zu Oberdorf<br />

1798<br />

Schutzbrief für die Juden zu Oberdorf<br />

1802<br />

"Judenschaften zu Oberndorf <strong>und</strong> Aufhausen";<br />

Enthält den Steuerbezug <strong>der</strong> genannten Judenschaften<br />

1803-1814<br />

Steuerbezug <strong>der</strong> "Judenschaften zu Oberndorf <strong>und</strong> Aufhausen"<br />

(geb<strong>und</strong>en)<br />

801


III.18.8c-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: OETTINGEN; dabei u.a.:<br />

1610<br />

Akt, betr. den, wegen seines in Oettingen verübten Diebstahls<br />

<strong>und</strong> eingelegten Feuers halben hingerichteten Juden, <strong>der</strong> lange<br />

Jacob genannt<br />

1660<br />

Bitte des Juden Hirsch Hänle um Ausschaffung <strong>der</strong> sich zu Wallerstein<br />

aufhaltenden Juden von seiner Gegenpartei<br />

1668<br />

Akt, betr. Verhör des Schutzjuden Salomon zu Oettingen<br />

1674-1675<br />

Akt, betr. Differenzen zwischen Oettingen-Spielberg <strong>und</strong> Oettingen-<br />

Oettingen wegen <strong>der</strong> Judenschaft, in specie Hänlen Uhlmann betr.,<br />

Schutzjude zu Oettingen<br />

1699<br />

Akt, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Ephraim Löw, Moises Leve<br />

<strong>und</strong> Benjamin in Oettingen<br />

1731<br />

Akt, betr. die Juden Oppenheimer zu Oettingen wegen For<strong>der</strong>ung<br />

1731-1732<br />

Akt, betr. Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden Wolf Michael, Meyer Isaac<br />

<strong>und</strong> Joseph Moyses, <strong>der</strong> als Schulmeister <strong>und</strong> Schächter nach Heidenheim<br />

weggezogen ist<br />

1788<br />

Verzeichnis, <strong>der</strong> in Oettingen unter <strong>der</strong> Judengemeinde im Jahre<br />

1788 Neugeborenen (10), "Copulirten" (4) <strong>und</strong> Verstorbenen (9);<br />

Druck<br />

802


III.18.9a-l<br />

FÖWAH<br />

DANIEL OPPENHEIMER, MÜNZJUDE ZU OETTINGEN;<br />

(1674, 1695) 1696<br />

Personalakt des Daniel Oppenheimer, mit 186 Blättern;<br />

Enthält u.a.:<br />

Bestallung <strong>und</strong> Instruktion des Münzjuden Daniel Oppenheimer zu<br />

Oettingen (1674);<br />

Verzeichnisse, was Daniel Oppenheimer <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Münzjuden aus<br />

Fürth, Nürnberg, <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Pfersee ab 1673 an Reichstaler,<br />

Gulden, Ducaten, Groschen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>em geliefert wurde (1695/96);<br />

Schreiben des Daniel Oppenheimer an seinen Vetter Samuel <strong>und</strong><br />

seinen Tochtermann Moyses Oppenheimer (1696);<br />

"Facti Species, o<strong>der</strong> gründlicher Bericht <strong>und</strong> Information In<br />

Sachen Ischi Juden zum Schwerdt/& Consorten/Appellationis, Contra<br />

Daniel Oppenheim/Fürstlichen Oettingischen Hof-Juden in Oettingen.<br />

Eine vermeinte Praetension a 4666. Reichsthaler/60. kr. betref-<br />

fendt" (Druck)<br />

1696-1711<br />

Akt, die Jud Oppenheimer-Heidelberg'sche Schuldfor<strong>der</strong>ung an<br />

Oettingen-Oettingen betr., mit 468 Blättern;<br />

Enthält u.a.:<br />

Schreiben des Daniel Oppenheimer wegen <strong>der</strong>, bei <strong>der</strong> fürstlich<br />

oettingischen Kammer zu for<strong>der</strong>n haben<strong>der</strong> 1100 fl (1691);<br />

Interzession-Schreiben von Churpfalz, vor Daniel Oppenheimer<br />

Jud zu Heidelberg, wegen dessen bei <strong>der</strong> fürstlich oettingischen<br />

Kammer habenden Schuldfor<strong>der</strong>ung (1691);<br />

Berechnung, was Daniel Oppenheimer nach übernommener Bezahlung<br />

bei <strong>der</strong> fürstlich oettingischen Kammer noch zu for<strong>der</strong>n hat (1692);<br />

Abrechnung mit Daniel Oppenheimers Erben über ihre, bei <strong>der</strong><br />

fürstlich oettingischen Rentkammer habende For<strong>der</strong>ung (1703);<br />

Schreiben des Gerson Oppenheimer, churpfälzischer Schutzjude zu<br />

Neuburg, daß sein verstorbener Vater Daniel Oppenheimer im<br />

Jahre 1682 <strong>der</strong> fürstlich oettingischen Rentkammer 6000 fl geliehen<br />

hat, mit <strong>der</strong> Bedingung, daß seine vier noch ledigen<br />

Kin<strong>der</strong> - Gerson <strong>und</strong> die drei Schwestern Zibora, Margam <strong>und</strong> Sara -<br />

bei ihrer Verheiratung jeweils 1500 fl erhalten sollten, die<br />

Gerson für seine Person nun quittiert (1706);<br />

"Instrumentum" über die an Daniel Oppenheimers Witwe <strong>und</strong> Erben<br />

Schuld (1708)<br />

803


III.18.9a-2<br />

FÖWAH<br />

JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: PFLAUMLOCH - UTZMEMMINGEN;<br />

dabei u.a.:<br />

Pflaumloch:<br />

Zahlreiche Einzelakten (1566-1837), betr. auch Wallerstein,<br />

Kleinerdlingen, Hürben <strong>und</strong> Hainsfarth;<br />

Enthält u.a.:<br />

1625<br />

Akt, Joseph Trabers, Juden von Hürben bei Krumbach, Captivation<br />

zu Pflaumloch betr.<br />

1727<br />

Schutzlosung für die Judenschaft zu Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein<br />

(1762-1776), 1771<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />

dabei: Liste von 1776 über die armen Judenfamilien zu Wallerstein<br />

(24 Familien) <strong>und</strong> Pflaumloch (5 Familien)<br />

1779<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Judenfamilien zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

1779 (-1788)<br />

Konzept des oettingen-wallersteinischen Judenschutzbriefes für<br />

Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch pro 1779 bis 1788;<br />

Schutzbrief vom 21. Februar 1779 bis dahin 1788 auf neun Jahre<br />

(Abschrift; geb<strong>und</strong>en)<br />

1786, 1792<br />

Verzeichnisse <strong>der</strong> Judenfamilien zu Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein;<br />

1792 in Wallerstein: 41 1/2 Familien, darunter vier Kleinerdlinger<br />

Familien; mit 37 1/2 also noch 1/2 Familie unter <strong>der</strong> bisher<br />

festgesetzten Zahl von 38 Judenfamilien; Schätzung in Wallerstein<br />

57850 fl, Schutzgeld 374 fl 45 kr;<br />

(Verzeichnis von 1786: verblichen)<br />

1794<br />

Gutachten über die Erinnerungen, welche die Juden-Barnossen zu<br />

Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch zu dem neuen Schutzbrief gemacht<br />

haben<br />

804


III.18.9a-2<br />

Pflaumloch:<br />

FÖWAH<br />

1803-1814<br />

"Juden-Bezugs-Register von Pflaumloch" (geb<strong>und</strong>en)<br />

1808<br />

Akt, betr. den bei Pflaumloch an einem Juden verübten Raub<br />

1837<br />

Akt, betr. Gesuch des Moses Löw Aufhauser aus Hainsfarth um<br />

das Besitzrecht in Pflaumloch<br />

Steinhart:<br />

1560<br />

Zwei Schreiben, betr. die Ausschaffung <strong>der</strong> Juden zu Steinhart<br />

805


III.18.9b-1<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: JUDENSCHAFT IM ALLGEMEINEN UND JUDENKONTRAKT-<br />

PROTOKOLLE (1660-1663); ca. 40 Einzelakten; dabei u.a.:<br />

1616<br />

Attestat <strong>der</strong> Regierung von Oettingen-Wallerstein, nach welchem<br />

die Judenschaft zu Wallerstein vier Gänse zu liefern schuldig ist<br />

1654<br />

Akt, betr. eines zu Nürnberg verhafteten Mör<strong>der</strong>s, welcher innerhalb<br />

von zwei Jahren mit vier Kameraden 46 Mordtaten verübt zu<br />

haben bekennt, darunter zwei Juden zu Wallerstein<br />

1660-1663<br />

Judenkontraktprotokoll von Wallerstein (geb<strong>und</strong>en);<br />

das sehr ausführliche Protokoll betr. auch Juden zu Pflaumloch,<br />

Oettingen u.a.<br />

1668-1696<br />

Akt, betr. Streit <strong>der</strong> Bürgerschaft zu Wallerstein gegen die<br />

dortige Judenschaft, u.a. wegen <strong>der</strong> Gemeindegerechtigkeiten<br />

(1675-) 1678<br />

Akt, betr. Streitsache <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein gegen vier<br />

zu Nördlingen sich aufhaltende Juden: Mausche Oppenheimer, Mendle<br />

Hirsch, Löw Neresheimer <strong>und</strong> Ephraim Modl<br />

1679<br />

Akt, betr. die Feierlichkeit bei Übertragung <strong>der</strong> fünf Bücher<br />

Moses in die Synagoge <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein (Protokoll)<br />

1685, (1686)<br />

Verhandlung mit Wemding <strong>und</strong> Nördlingen, wegen einer unter <strong>der</strong><br />

Judenschaft zu Wallerstein grassieren sollenden Seuche<br />

1712<br />

Verordnung <strong>und</strong> Akt, die den Juden zu Wallerstein anbefohlene<br />

Reparatur ihrer Häuser betr.<br />

1720<br />

Akt, betr. die Erbauung des Juden-Bettelhauses zu Wallerstein<br />

1729<br />

Akt, die dem Juden Heli Moises zu Wallerstein von einem Landbru<strong>der</strong><br />

zugefügte Verw<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> nachgesuchten Schadensersatz betr.<br />

806


III.18.9b-1<br />

1772<br />

FÖWAH<br />

Schreiben, betr. <strong>der</strong> Abgabe von einem Klafter Brennholz an den<br />

unlängst getauften Juden Carl Ernst Christmann<br />

1776<br />

Akt, betr. den Vermögens-Verfall <strong>der</strong> Judenfamilien zu Wallerstein<br />

1781<br />

Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein gegen einen<br />

Juden von Ichenhausen, wegen unerlaubtem Gebrauch <strong>der</strong> sogenannten<br />

Hausierzettel<br />

1785<br />

Akt, betr. Vorstellung <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein, wegen <strong>der</strong><br />

im letzten Schutzbrief bestimmten Anzahl von 38 Judenfamilien<br />

1801<br />

Akt, betr. For<strong>der</strong>ung von 203 fl <strong>der</strong> Juden Mendel <strong>und</strong> Cons. zu<br />

Wallerstein an die bal<strong>der</strong>ische Regierung wegen einer Pferdelieferung<br />

1805<br />

Akt, betr. die vorgegangene Übervorteilung bei <strong>der</strong>, von dem<br />

Schutzjuden Abraham Schmul zu Wallerstein an Salomon Nathan,<br />

Schutzjude zu Wassertrüdingen, gemachten Zession<br />

1806<br />

Liste <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein; von den 66 genannten Juden stehen<br />

40 unter ganzem Schutz, vier bezahlen das halbe Schutzgeld, 19<br />

Juden bezahlen den Schutzgulden <strong>und</strong> drei Juden sind noch ohne<br />

Schutz<br />

1806<br />

Akt, betr. Konsensgeld von 110 fl des Hirsch Mendle des jüngeren,<br />

für seine Schutzaufnahme zu Wallerstein<br />

1827<br />

Bericht, betr. die von den Israeliten zu Wallerstein in Vorschlag<br />

gebrachte neue Gemeinde-Verfassung<br />

807


III.18.9b-1<br />

(1827-1835), 1832/1833<br />

FÖWAH<br />

Umfangreicher Akt, betr. Rechtsstreit <strong>der</strong> Judenschaft zu Waller-<br />

stein gegen das fürstliche Haus Oettingen-Wallerstein, wegen<br />

Gefällserhebungen;<br />

Enthält u.a.:<br />

Vollmacht von 44 namentlich genannten Juden zu Wallerstein für<br />

den Advokaten Greiner zu Ansbach in dem Rechtsstreite, welcher<br />

bei dem königlichen Appellationsgericht für den Rezatkreis zu<br />

Ansbach <strong>zur</strong> Sache <strong>der</strong> sämtlich in Wallerstein ansässigen jüdischen<br />

Familien, später namentlich Elkan Anschel Wassermann <strong>und</strong><br />

Cons., wi<strong>der</strong> das fürstliche Haus Oettingen-Wallerstein anhängig<br />

zu machen ist (1827);<br />

Klage in <strong>der</strong>selben Sache durch die Judengemeinden (Mönchs-)Deggingen<br />

<strong>und</strong> Harburg (1829);<br />

mehrere Urteile des königlichen Appellationsgerichtes zu Ansbach<br />

1830/1831, 1840<br />

Akt, betr. die auf die ehemalige Judenherberge in Wallerstein<br />

zu legenden Abgaben<br />

1837<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme <strong>der</strong> Juden in Wallerstein<br />

1854<br />

"Statuten für den israelitischen Cultus-Verein Wallerstein"<br />

(geheftetes Büchlein; vervielfältigt)<br />

808


III.18.9b-2<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: JUDENSCHAFT IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />

1673-1687<br />

ca. 200 Einzelakten, betr. vier aus dem wallersteinischen Schutz<br />

nach Nördlingen gezogenen Juden;<br />

Enthält u.a.:<br />

Vermögens-Schatzung <strong>der</strong> vier Juden von 1673:<br />

Mendle Hirsch 17500 fl; Löw Neresheimer 28000 fl; Mausche<br />

Oppenheim 6600 fl <strong>und</strong> Ephraim Modi 5700 fl;<br />

Judeneid, 1677 abgelegt von dem Schutzjuden Ephraim Modl<br />

1789-1854<br />

Photokopien aus Jerusalem (Nachlaß: Karl Ludwig Löffler);<br />

Enthält:<br />

1789 März 8 Wallerstein<br />

Deutsche Übersetzung <strong>der</strong> hebräischen Rabbiner-Bestallung<br />

(5 Blätter)<br />

1827 Juni 14 Wallerstein<br />

Statuten <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde Wallerstein<br />

(58 Blätter)<br />

1854 Februar 21 Wallerstein<br />

Statuten für den israelitischen Cultus-Verein Wallerstein<br />

(13 Blätter)<br />

809


III.18.9c-1<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: JUDENREGISTER (1803/12), SYNAGOGENBAU UND RABBINER;<br />

dabei u.a.:<br />

(1653-) 1656<br />

Akt, betr. Streitsache des Schutzjuden Hayum zu Wallerstein<br />

gegen den vermeinten, noch nicht angenommenen o<strong>der</strong> konfirmierten<br />

Rabbiner Jacob Hirsch, wegen strittiger "Ceremonien" u.a.<br />

1715<br />

Schreiben, die Einführung eines neuen Rabbiners zu Wallerstein<br />

betr.<br />

1729-1730<br />

Akt, betr. die zwischen den Judenschaften zu Wallerstein, Pflaum-<br />

loch <strong>und</strong> Oberdorf entstandenen Zwistigkeiten, wegen Besoldung<br />

des Rabbiners<br />

1750-1773<br />

Akt, betr. die Anstellung von Rabbinern zu Wallerstein<br />

1789-1790<br />

Akt, betr. Wahl des Landrabbiners Ascher Löw zu Wallerstein, dann<br />

Erbauung einer Wohnung für denselben<br />

1789-1790<br />

Akten, betr. die Erbauung <strong>der</strong> Judensynagoge <strong>und</strong> einer Rabbinerwohnung<br />

zu Wallerstein;<br />

dabei: Berichte <strong>der</strong> Rentkammer <strong>und</strong> des Oberamtes Wallerstein<br />

hierzu<br />

(1789), 1797<br />

Akt, betr. Wohnung für einen Rabbiner <strong>und</strong> Vorsinger zu Wallerstein,<br />

sowie Beschwerde <strong>der</strong> dortigen Judengemeinde gegen ihren<br />

Rabbiner Ascher Löw wegen Abän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> "Ceremonien"<br />

1790<br />

Akt, betr. Differenzen mit Wallerstein wegen des, von den Judengemeinden<br />

zu Aufhausen <strong>und</strong> Oberdorf gefor<strong>der</strong>ten Beitrags <strong>zur</strong><br />

Synagoge <strong>und</strong> Rabbinerwohnung in Wallerstein<br />

1796<br />

Akt, betr. die in <strong>der</strong> "Judenschul" zu Wallerstein beinahe ausgebrochene<br />

Feuersbrunst<br />

810


III.18.9c-1<br />

1803-1812<br />

FÖWAH<br />

Juden-Register vom Markt Wallerstein (geb<strong>und</strong>en);<br />

betr. u.a. die Juden:<br />

Löw Jacob, Witwe des Simon Löw, Schulklopfer, Witwe des Isaac<br />

Liebermann, Hirsch David, Hayum Löw, Barnoß, Meyer Löw, Salomon<br />

Moyses, Hirsch Meyer Löw, Abraham Schmul, Hayum Rothschild,<br />

Hayum Mandel, Schulklopfer, Isaac Aaron Weil, Wolf Jacob, Isaac<br />

Abraham Weil, Seligmann Jacob, Jonas Gerson, Borich Raphael,<br />

Hoffaktor, David Joseph Uhlmann, Anschel Elkan, Koppel Levi<br />

<strong>und</strong> David Hechinger<br />

1805-1807<br />

Akten, betr. die Wie<strong>der</strong>erbauung einer neuen Juden-Synagoge zu<br />

Wallerstein, sowie Entschädigung <strong>der</strong> Schutzjuden Hayum Löw <strong>und</strong><br />

Zacharias Reutlinger für ihre, durch das Abtragen des Judentors<br />

verlorenen Wohnungen<br />

1809<br />

Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein um Befreiung<br />

von Entrichtung <strong>der</strong>, auf <strong>der</strong> Synagoge ruhenden Abgaben<br />

1821<br />

Berichte über die Emigration des Oberrabbiners Ascher Löw von<br />

Wallerstein nach Karlsruhe im Großherzogtum Baden, wohin er im<br />

Jahre 1809 berufen wurde<br />

1835-1843<br />

Akt, betr. den Abgang <strong>und</strong> die Wie<strong>der</strong>aufstellung eines jüdischen<br />

Distriktsrabbiners zu Wallerstein;<br />

Dabei u.a.:<br />

Aktenverzeichnis;<br />

Kompetenzkonflikt des Fürsten Friedrich von Oettingen-Wallerstein<br />

mit <strong>der</strong> königlichen Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, wegen<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>besetzung des erledigten Distriktsrabbinats Wallerstein<br />

1842-1843<br />

Die Anschaffung eines Siegels (Signets) für das Rabbinat Wallerstein;<br />

mit beigefügtem Abdruck des Siegels<br />

(1843), 1849<br />

Akt, betr. die Wie<strong>der</strong>besetzung erledigter Rabbinate, in specie<br />

die deshalb dem fürstlichen Hause Oettingen-Wallerstein zustehende<br />

Gerechtsame<br />

811


III.18.9c-2<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: BARNOSSEN, JUDENBEGRÄBNIS, SCHÄCHTEN DER JUDEN,<br />

ARMENPFLEGSCHAFTSRAT, NEUJAHRS- UND MESSPRÄSENTE, JUDENSCHRANKEN;<br />

dabei u.a.:<br />

1642<br />

Schreiben des Rabbiners zu Wallerstein, betr. Judenbegräbnis<br />

1656<br />

Bittgesuch des Barnossen Hirsch Mände zu Wallerstein, welcher<br />

einen Kramerladen mit 4000 fl Wert führt, wegen Steuern<br />

1661<br />

Akt, betr. die Wahl <strong>der</strong> Juden-Barnossen zu Wallerstein<br />

1677<br />

Akt, betr. das von <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein bezogene Neujahrs-Messgeld<br />

1679-1689<br />

Akt, betr. den Streit zwischen Metzgern <strong>und</strong> Juden zu Wallerstein<br />

wegen des Schächtens<br />

1705<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> gesamten Judenschaft zu Wallerstein,<br />

um Erlaubnis <strong>zur</strong> Erweiterung ihres Begräbnisplatzes<br />

1722-1723<br />

Akt, betr. das Schächten <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein sowie die Abgaben<br />

hierfür<br />

1734<br />

Kaufbrief über ein Viertel Tagwerk Gr<strong>und</strong>, <strong>zur</strong> Erweiterung des<br />

Judenfriedhofes zu Wallerstein<br />

1745-1746, 1761<br />

Umfangreicher Akt, betr. den in Oettingen gehängten Juden<br />

Hirschle, <strong>der</strong> nächtens vom Galgen abgenommen <strong>und</strong> ohne Erlaubnis<br />

auf dem Judenfriedhof zu Wallerstein begraben wurde<br />

1757<br />

Akt, betr. die strittige Barnossen-Wahl zu Wallerstein<br />

812


III.18.9c-2<br />

1762-1765, 1767<br />

FÖWAH<br />

Akten, betr. Judenbegräbnis zu Wallerstein <strong>und</strong> Abgaben hierfür<br />

1769<br />

Akt, das Schlachten <strong>und</strong> Schächten für die Judenschaft zu Wallerstein<br />

betr.<br />

1779<br />

Akt, betr. Klage <strong>der</strong> Barnossen zu Wallerstein wegen Entwendung<br />

einiger Grabmäler aus ihrer dortigen Begräbnis, <strong>und</strong> die hierauf<br />

getroffene Verfügung<br />

1780<br />

Akt, betr. Streitsache des Hirsch Mendel, lediger Schutzjude zu<br />

Wallerstein, gegen den dortigen Juden-Barnossen Hirsch Jakob Alt<br />

wegen Armenbeitrag<br />

1785, (1786)<br />

Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein um Erlaubnis,<br />

außer dem Markt Wallerstein vor dem Judentor einige Schranken<br />

setzen zu dürfen; dann den Unterhalt dieser Schranken betr.<br />

1787<br />

Akt, betr. die Bezahlung eines Konsensgeldes durch die Judenschaft<br />

zu Wallerstein, wegen Setzung <strong>der</strong> Judenschranken<br />

1789<br />

Akt, betr. Beschwerde einiger Juden zu Wallerstein gegen den<br />

Hoffaktor <strong>und</strong> Barnossen Baruch Raphael daselbst<br />

1789<br />

Akt, betr. die Reparations-Kosten <strong>der</strong> Sabbath-Schranken am Ziegelweiher<br />

zu Wallerstein<br />

1789<br />

Akt, betr. Übereinkunft mit <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein wegen<br />

Setzung <strong>der</strong> dritten Schranken<br />

1792<br />

Die Barnossen Abraham Schmul <strong>und</strong> Hayum Löw bitten im Namen <strong>der</strong><br />

Judenschaft zu Wallerstein um die Erlaubnis, an <strong>der</strong> neuen Straße<br />

gegen den Ziegelstadel den Ort mit einem Draht in <strong>der</strong> Höhe<br />

schließen zu dürfen<br />

813


III.18.9c-2<br />

1800<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Untersuchungen wegen dem Bretterdiebstahl an <strong>der</strong><br />

Bretterwand bei <strong>der</strong> Judenbegräbnis zu Wallerstein durch zwei<br />

Ehringer<br />

1804, (1805)<br />

Akt, betr. Reparation <strong>der</strong> Judenschranken zu Wallerstein<br />

1810, 1815<br />

Akten, betr. die Bezahlung des Schächtgeldes durch die Judenschaft<br />

zu Wallerstein<br />

1813-1814<br />

Akt, betr. Herstellung <strong>der</strong> Judenschranken an den Markttoren zu<br />

Wallerstein sowie die Unterhaltung <strong>der</strong>selben<br />

1813-1817<br />

Akt, betr. die gesetzlich vorgeschriebenen Armenbeiträge <strong>der</strong><br />

Judenschaft zu Wallerstein; enthält mehrere Verzeichnisse<br />

1815<br />

Akt, betr. die Verteilung <strong>der</strong> Armenbeiträge <strong>der</strong> Judenschaft zu<br />

Wallerstein<br />

1817-1827<br />

Akt, betr. die Reparatur an den Judenschranken zu Wallerstein,<br />

<strong>und</strong> die Einweisung <strong>und</strong> Verrechnung <strong>der</strong> hierauf ergangenen, von<br />

<strong>der</strong> Judenschaft <strong>zur</strong> Hälfte zu tragenden Kosten<br />

1828-1832<br />

Akt, betr. Herstellung <strong>und</strong> Unterhaltung <strong>der</strong> Judenschranken zu<br />

Wallerstein<br />

(1835), 1836, 1840, (1841)<br />

Akt, betr. die <strong>der</strong> Judengemeinde zu Wallerstein bewilligte Unterstützung<br />

an Brennholz für die israelitischen Armen<br />

1843<br />

Akt, betr. Errichtung eines Armenpflegschaftsrates zu Wallerstein<br />

1845-1846<br />

Judenbegräbnisgel<strong>der</strong> zu Wallerstein im Jahre 1845; beerdigt wurden:<br />

21 Erwachsene (je 1 fl) <strong>und</strong> 10 Kin<strong>der</strong> (je 30 kr)<br />

814


III.18.10a-1<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: JUDEN-SCHUTZSACHEN UND "JUDENTHOR";<br />

dabei u.a.:<br />

1662<br />

Akt, betr. einen öden Söldenplatz bei dem Judentor zu Wallerstein<br />

1669-1693<br />

Umfangreicher Akt, mit ca. 95 Einzelblättern, betr. Schutzaufnahmen,<br />

Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen <strong>und</strong> -erlasse zu Wallerstein;<br />

Enthält u.a.:<br />

Gesuche des Schutzjuden Hänlen zu (Klein)Erdlingen (1676), des<br />

Juden Hayum, Tochtermann des Hirsch Goppelt zu Wallerstein (1676),<br />

<strong>der</strong> Jüdin Bella, Hänlens Tochter <strong>und</strong> des verstorbenen Benedict<br />

Judens hinterlassene Witwe zu Wallerstein (1678), <strong>der</strong> Schutzjüdin<br />

Rechle (1683) <strong>und</strong> des Schutzjuden Ephraim (1690), beide zu Wallerstein<br />

1679-1714<br />

Akt, betr. Judentor-Besetzung <strong>und</strong> Reparation in Wallerstein<br />

1687-1742<br />

Akt, betr. Judenschutz-Entlassungen zu Wallerstein;<br />

betr. u.a. auch: Verkauf eines halben Hauses zu Wallerstein<br />

durch Schmul Hänles Sohn (1687)<br />

1693-1788<br />

Umfangreicher Akt, mit ca. 90 Einzelgesuchen um Herabsetzung auf<br />

den Schutzgulden <strong>und</strong> um Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen;<br />

Enthält u.a.:<br />

Gesuche des Schutzjuden <strong>und</strong> Barnossen Hayum (1693), des Sohnes<br />

von Moises Beerle (1694), des Hirsch Jud (1697), <strong>der</strong> Schutzjüdin<br />

Rösel Neumarkt (1743), des Schutzjuden Mändel (1770), des Hänle<br />

Moyses, sogenannter Brillenjud (1771), <strong>der</strong> Witwe des Falk Levi<br />

(1773), <strong>der</strong> Witwe des Mändel Joseph (1774), des Schutzjuden Aaron<br />

(1774) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Witwe des Löw Seligmann (1774), alle zu Wallerstein<br />

1712<br />

Akt, betr. Judentor-Reparation in Wallerstein <strong>und</strong> die, den Juden<br />

aufgetragenen Zahlungen<br />

1725<br />

Akt, betr. Überschlag, Riss <strong>und</strong> Bericht über die Reparation des<br />

Judentors zu Wallerstein;<br />

Enthält: zwei Pläne <strong>der</strong> Juden-Synagoge mit Wohnung des Juden-<br />

Vorsingers<br />

815


III.18.10a-1<br />

1732<br />

FÖWAH<br />

Schreiben, betr. Bauholzabgabe zu dem neuen Bau <strong>der</strong> Judenschule<br />

zu Wallerstein<br />

(1734), 1735<br />

Akt, betr. Schutzlosung <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein; dabei: Verzeichnis<br />

<strong>der</strong> Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch (1726, 1727, 1734)<br />

1749<br />

Schreiben, betr. Wohnung des Rabbiners auf dem Judentor zu Wallerstein<br />

1755-1756<br />

Akt, betr. Reparation <strong>der</strong> Judensynagoge <strong>und</strong> Wohnung auf dem Judentor<br />

zu Wallerstein, <strong>und</strong> die deshalben von <strong>der</strong> Herrschaft verlangten<br />

Materialien<br />

1772<br />

Akt, betr. des von <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein von dem Nördlinger<br />

Hospital <strong>zur</strong> Lösung des hochherrschaftlichen Schutzes aufgenommenen<br />

Kapitals von 800 fl<br />

1788<br />

Akt, betr. die Bestimmung <strong>und</strong> Einrichtung des Judentores <strong>und</strong><br />

Wohnung des Rabbiners zu Wallerstein zu einer Arrestanten-Wohnung<br />

1796-1797<br />

Akt, die Reparation <strong>der</strong> Wohnung des Rabbiners zu Wallerstein auf<br />

dem Judentor betr.<br />

(1837), 1838<br />

Akt, betr. die Entrichtung <strong>der</strong> Judenschutzgel<strong>der</strong> zu Wallerstein;<br />

Enthält:<br />

Nachweisung <strong>der</strong>jenigen Schutzjuden zu Wallerstein, welche ihre<br />

Matrikelnummer abgetreten <strong>und</strong> die Zahlung des Schutzgeldes von<br />

4 fl 30 kr sowie die Zahlung des Herbstgeldes von 1 fl verweigern;<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> sich in Wallerstein ohne Matrikel aufhaltenden<br />

verheirateten Juden;<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> sich in Wallerstein ohne Matrikel aufhaltenden<br />

ledigen Juden<br />

1845<br />

Zwei Berichte des fürstlichen Rentamtes Wallerstein, betr. die<br />

Judenschutzlosungs-Beiträge<br />

816


III.18.10a-2<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: JUDENSCHUTZAUFNAHMEN, AN- UND VERKAUF CHRISTLICHER<br />

UND JÜDISCHER HÄUSER DURCH DIE JUDEN;<br />

dabei u.a.:<br />

1649-1768<br />

Umfangreicher Akt, betr. die zwischen Juden <strong>und</strong> Christen wegen<br />

verkaufter Häuser <strong>und</strong> Güter entstandenen Streitigkeiten;<br />

Enthält u.a.:<br />

Akt, in Sachen des Juden Hayum zu Wallerstein contra Erben des<br />

David Häffner zu Dinkelsbühl, wegen einer Verpfändung zu Thannhausen<br />

(1649/50);<br />

Akt, betr. die Beschwerde des Jacob Seligmann zu Oettingen gegen<br />

das Amt Wallerstein wegen eines Güterverkaufs (1732);<br />

Akt, betr. den zwischen Löw Hayum <strong>und</strong> Meyer Joel, Schutzjude zu<br />

Wallerstein, strittigen Hauskauf (1751/52);<br />

Akt, betr. Beschwerde gegen die Schutzjuden Hayum Löw zu Wallerstein<br />

<strong>und</strong> David Marx zu Pflaumloch, wegen eines getroffenen Haus-<br />

<strong>und</strong> Güterkontraktes (1768)<br />

1653-1759<br />

Akt, betr. Käufe von Christenhäusern durch Juden;<br />

Enthält u.a.:<br />

Verkauf einer halben Behausung durch die verwitwete Hof-Wagnerin<br />

an den Schutzjuden Meyer Beer zu Wallerstein (1759)<br />

1654-1757<br />

Umfangreicher Akt, betr. die zwischen Christen <strong>und</strong> Juden getrof-<br />

fene Vertauschung <strong>und</strong> Erkaufung von Häusern;<br />

Enthält u.a.:<br />

Akt, betr. das dem Schutzjuden Marx <strong>zur</strong> Reparatur <strong>und</strong> dann <strong>zur</strong><br />

Bewohnung überlassene Häusle beim Windischen Hof zu Wallerstein<br />

(1654);<br />

Ausführlicher Akt (z.T. geheftet), betr. Märmbel Judens Behau-<br />

sung zu Wallerstein, so dem Michael Ringeisen, Bürger <strong>und</strong> Sattler<br />

zu Wallerstein, von Herrschafts wegen zu kaufen gegeben worden<br />

ist. (1655/56): vermittelt ein gutes Bild, wie die Christen zu<br />

Wallerstein nach dem dreißigjährigen Krieg auf die Juden zu<br />

sprechen waren;<br />

Akt, betr. Gant-Sache des David Neumarkt, Schutzjude zu Wallerstein,<br />

<strong>und</strong> dessen Hausverkaufung an Philipp Reisweck (1709-1715);<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Schutzjuden Löw Moyses zu Wallerstein,<br />

seiner Schwägerin halbe Behausung erkaufen zu dürfen (1757)<br />

1655-1741<br />

ca. 40 Einzelakten, betr. Judenschutzaufnahmen in Wallerstein;<br />

dabei u.a.:<br />

Isaac Jud zu Wallerstein, <strong>der</strong>zeit bei Heyen Jud in Diensten (1655),<br />

Seligmann Jud zu (Klein)Erdlingen (1661), Marx Model, Sohn des<br />

Schutzjuden Ephraim Model zu Wallerstein (1686), Sohn des Amschel<br />

Moyses, Jude zu Wallerstein (1729) <strong>und</strong> Moyses Jud von Gunzenhausen<br />

(1739)<br />

817


III.18.10a-2<br />

1686-1708<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. den Verkauf von Judenhäusern in Wallerstein;<br />

Enthält u.a.:<br />

Verkauf <strong>der</strong> Judenhäuser, <strong>und</strong> daß solche nun Christen zu kaufen<br />

erlaubt ist (1686);<br />

Hausverkauf des Mausche Oppenheimer zu Wallerstein (1687-1689);<br />

Hausverkauf des Schutzjuden Mausche Vogl, Hayums Tochtermann zu<br />

Wallerstein (1705/06);<br />

Verkaufung <strong>der</strong> Wohnbehausung des Laaser, Schutzjude zu Wallerstein<br />

(1708)<br />

1748<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein, Christenhäuser<br />

kaufen zu dürfen<br />

1803<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Löw Gerson, Schutzjude zu Wallerstein,<br />

das Haus des Hoffaktors Borich Raphael erkaufen zu dürfen<br />

1808<br />

Akt, betr. Erlaubnis <strong>zur</strong> Zuschreibung des von Bernhard Löw,<br />

Jude zu Wallerstein, erkauften Hauses<br />

1809<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Seeligmann Jakob, Schutzjude zu Wallerstein,<br />

ein erkauftes Christenhaus beziehen <strong>und</strong> bewohnen zu dürfen<br />

1837, (1839)<br />

Akt, betr. die Erwerbung von Häusern durch Juden in Wallerstein;<br />

Enthält u.a.:<br />

Verordnungen über standesherrliche Befugnisse bezüglich <strong>der</strong> Erwerbung<br />

von Häusern durch Juden;<br />

Zuschreibung eines Hauses an Löw Weil (1839)<br />

818


III.18.10b-1<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: EINZELNE JUDEN (I. Fasz.);<br />

ca. 40 Einzelakten (1701-1811); dabei u.a.:<br />

1701<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Joel Jud zu Wallerstein, für seinen<br />

noch ledigen Bru<strong>der</strong> von einem dortigen Schuhmacher ein Haus<br />

kaufen zu dürfen<br />

1706<br />

Schreiben, betr. Bestrafung <strong>der</strong> beiden jungen Juden, Mändle<br />

Moyses Sohn <strong>und</strong> Jakob Benedict, wegen schutzwidrigem Aufenthalt<br />

in Wallerstein<br />

1753-1799<br />

Umfangreicher Akt, betr. die Judenfamilie Kuhn (Kohn) zu Wallerstein;<br />

Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen, Schutzaufnahmen u.a.;<br />

Enthält Akten über:<br />

Moises Kuhn (1753), Joseph Kuhn (1777/78), Joseph Salomon Weil<br />

(1780), den Barnossen Hirsch Kuhn <strong>und</strong> dessen künftigen Tochtermann<br />

Anschel Benjamin Kuhn (1782), Hirsch Löw Kuhn (1795) <strong>und</strong><br />

Anschel Kuhn (1799)<br />

1766<br />

Akt, betr. Bestrafung des Schutzjuden Löw Moyses <strong>und</strong> dessen Sohn<br />

Hayum zu Wallerstein wegen Unterlassung <strong>der</strong> Zu- <strong>und</strong> Abschreibung<br />

von einem Tagwerk Wiese in <strong>der</strong> Löpsinger Flur<br />

1766<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Isaac Abraham, Tochtermann des Aaron<br />

Weil, als "Supernumerarius"<br />

1772<br />

Akt, betr. Verkaufung einer halben Behausung durch die verwitwete<br />

Jüdin Itel zu Wallerstein<br />

1773<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Moyses Löw Hirsch, Sohn des Schutzjuden<br />

Hirsch Jacob zu Wallerstein<br />

1775<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Witwe des Meyer Joel zu Wallerstein,<br />

um Befreiung von Schutzsteuer <strong>und</strong> Schutzgeld<br />

819


III.18.10b-1<br />

1776<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Witwe des Joseph Liebermann zu Wallerstein,<br />

um Schutzgeldmo<strong>der</strong>ation <strong>und</strong> um Schutzaufnahme ihres künftigen<br />

Tochtermanns Hirsch Meyer, lediger Jude von E<strong>der</strong>heim<br />

1778-1780<br />

Akt, betr. Heruntersetzung des Schutzjuden Marum Rothschild zu<br />

Wallerstein auf den alleinigen Schutzgulden, an Stelle des verstorbenen<br />

Hänle Moyses<br />

1781<br />

Akt, betr. Streitsache gegen Löw Monheimer, Jude zu Kleinerdlingen,<br />

wegen Schulden von 150 fl<br />

1784<br />

Akt, betr. Heruntersetzung des Schutzjuden Moyses Löw zu Wallerstein<br />

auf den alleinigen Schutzgulden, an Stelle des verstorbenen<br />

Joseph Kuhn<br />

1785<br />

Akt, betr. Untersuchung wegen von Salomon Joseph, Schutzjude zu<br />

Wallerstein, dem Kanzlist Stahl zuviel abgenommener Zinsen<br />

(endet mit einem Vergleich)<br />

1786<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Koppel Levi, lediger Jude von<br />

Binswangen, in Wallerstein<br />

1788, (1789)<br />

Akt, betr. Gesuch um Schutzaufaufnähme <strong>der</strong> Tochter des Moyses<br />

Hänle, Brillenjud zu Wallerstein, <strong>und</strong> ihres Verlobten; wird abgewiesen,<br />

da sie das schutzbriefmäßige Vermögen nicht aufbringen<br />

1789<br />

Akt, betr. Streit des Kaufmanns Michel Schrof gegen David Uhlmann<br />

vulgo Regensburger zu Wallerstein, wegen einem Pferdehandel<br />

1790<br />

Akt, betr. die dem Juden Joseph Samuel zu Wallerstein erlassene<br />

Nachsteuer von dem, seiner Enkelin mitgegebenen Heiratsgut<br />

820


III.18.10b-1<br />

1792<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Barnossen Löw Isaac Weil <strong>und</strong> Moyses<br />

Löw Hirsch zu Wallerstein, gegen ihren Mitbarnossen <strong>und</strong> Hoffaktor<br />

Baruch Raphael<br />

1794<br />

Akt, betr. zwischen Hayum Löw <strong>und</strong> Hirsch Samuel in <strong>der</strong> Synagoge<br />

zu Wallerstein vorgefallene Injurien<br />

1794-1798<br />

Akten, betr. Schutzaufnahmen von Juden in Wallerstein:<br />

des älteren Sohnes des Schutzjuden Löw zu Wallerstein (1794),<br />

<strong>der</strong> Tochter des Moises Löw Hirsch zu Wallerstein (1795),<br />

des Hirsch Wolf zu Wallerstein (1795),<br />

des Wolf Bär, Sohn <strong>der</strong> verwitweten Schutzjüdin Salda zu Wallerstein<br />

(1797) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tochter des Gerson Moyses, Schutzjude zu<br />

Wallerstein, mit ihrem Verlobten (1798)<br />

1801<br />

Akt, betr. Klage <strong>der</strong> Witwe Sophia Dorothea Stahlin zu Ehringen<br />

gegen die Tochter des Schachjudens Löw Marx zu Wallerstein, wegen<br />

schuldiger Bezahlung eines ihr geliehenen Kapitals<br />

1801<br />

Bittgesuch des Löw Marx zu Wallerstein um ein Moratorium in<br />

Betreff seiner Schulden<br />

1802<br />

Akt, betr. Streitsache gegen den Schutzjuden David Uhlmann zu<br />

Wallerstein, <strong>der</strong> für das hochfürstliche Thurn- <strong>und</strong> Taxische<br />

Oberamt in Dischingen zwei taugliche Pferde für den Postzug<br />

liefern sollte<br />

1805-1807<br />

Akt, betr. Hausverkauf an die Schutzjuden Zacharias Reutlinger<br />

<strong>und</strong> die Witwe des Hayum Löw zu Wallerstein, als Ersatz für ihr<br />

mit dem Judentor abgebrochenes Judenhaus<br />

1809-1811<br />

Akt, betr. Klagen gegen den Juden Bernhard Löw zu Wallerstein<br />

wegen Schulden<br />

821


III.18.10b-2<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: EINZELNE JUDEN (I. Fasz.);<br />

ca. 45 Einzelakten (1728-1836); dabei u.a.:<br />

1728<br />

Akt (im oberen Teil beschädigt), betr. <strong>der</strong> Klage gegen den Juden<br />

Jacob Wolf zu Wallerstein, wegen eines strittigen Pferdeverkaufs<br />

1772<br />

Akt, betr. des zum christlichen Glauben übergetretenen 43jährigen<br />

Schutzjuden Berle Jacob zu Wallerstein, jetzt Carl Ernst Christmann<br />

genannt<br />

1775<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Salda, Witwe des Schutzjuden Löw Hajum<br />

<strong>und</strong> Tochter des Schutzjuden Marum Rothschild zu Wallerstein, um<br />

Herabsetzung auf den Schutzgulden, da sie vier kleine Kin<strong>der</strong> hat<br />

<strong>und</strong> we<strong>der</strong> Haus noch sonstiges Vermögen besitzt<br />

1775<br />

Akt, betr. Bittgesuch des Salomon Abraham Weil, Sch[ut]zjude zu<br />

Wallerstein, um Herabsetzung auf den Schutzgulden<br />

1776-1799<br />

Akten, betr. Schutzaufnahmen von Juden in Wallerstein:<br />

Gesuch des Hänle Moyses, Schutzjude zu Wallerstein, für seinen<br />

zukünftigen Tochtermann (1776);<br />

Isaac Löw, Sohn des Schutzjuden Isaac Aaron Weil zu Wallerstein<br />

(1781);<br />

Schule Hänle, <strong>der</strong> ältere Sohn des Schutzjuden Hänle Hessel zu<br />

Wallerstein (1786);<br />

Jacob Löw, Sohn des Jacob Seligmann zu Wallerstein (1788);<br />

Sohn des Juden Wolf Jacob zu Wallerstein (1789);<br />

Salomon Hänle, <strong>der</strong> jüngere Sohn des Schutzjuden Hänle Hessel zu<br />

Wallerstein (1798);<br />

Hayum Rothschild zu Wallerstein (1799)<br />

1780, (1781)<br />

Akt, betr. Streitsache des Isaac Michel, gewesener Rabbiner zu<br />

Illereichen, gegen den Landrabbiner Bonum Hirsch Kuhn zu Wallerstein<br />

1783<br />

Akt, betr. Gesuch des abgebrannten Juden Borich Raphael zu Kleinerdlingen,<br />

um Schutzaufnahjne in Wallerstein <strong>und</strong> um Erlaubnis, daselbst<br />

ein Haus bauen zu dürfen<br />

822


III.18.10b-2<br />

1784<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des jungen Uhlmann von Regensburg in<br />

Wallerstein <strong>und</strong> Konsens <strong>zur</strong> Erbauung eines Hauses daselbst<br />

1793<br />

Akt, betr. Gesuch des Seligmann Jacob zu Wallerstein, um die<br />

Schutzstelle seines Vaters<br />

1794<br />

Akt, betr. Gesuch des Hoffaktors Baruch Raphael zu Wallerstein,<br />

um Schutzaufnahme seines Stiefsohnes Samuel Seligmann, <strong>der</strong> sich<br />

in Harburg aufhälfe <strong>und</strong> dort auch erzogen wurde<br />

1795<br />

Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Juden Issac Abraham Weil zu Wallerstein<br />

<strong>und</strong> Nathan Koppel zu Oettingen, um Mil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konfiskationsstrafe<br />

wegen <strong>der</strong>, über die schutzbriefmäßige Zeit hinaus,<br />

besessenen Gr<strong>und</strong>stücke<br />

1800<br />

Akt, betr. Klage gegen den Juden Meyr Marx zu Wallerstein, wegen<br />

hirschle<strong>der</strong>ner Beinklei<strong>der</strong>, die dem dortigen Schloßschäfer neben<br />

an<strong>der</strong>em gestohlen wurden<br />

1804<br />

Akt, betr. den Vermögens- <strong>und</strong> Schuldenstand des Schutzjuden Löw<br />

Marx zu Wallerstein<br />

1828-1832<br />

Akt, betr. eines errichteten Nebenbaus durch den Schutzjuden<br />

Jakob Simon Redelsheimer in Wallerstein<br />

1836<br />

Akt, betr. einen Hausanbau des Juden Hayum Beer zu Wallerstein<br />

823


III.18.10c-1<br />

FÖWAH<br />

PROZESSAKTEN DER JUDEN MARX UND EPHRAIM MODEL;<br />

1711-1725<br />

"Juden Modlische Process Acta" (geb<strong>und</strong>en);<br />

Am Anfang des Buches:<br />

Repertorium über die Juden Modlische Prozess- <strong>und</strong> Kommissionsakten<br />

contra Oettingen-Wallerstein<br />

824


III.18.10c-2<br />

FÖWAH<br />

WALLERSTEIN: EINZELNE JUDEN (II. Fasz.), SCHULDEN BEI JUDEN,<br />

JUDENSCHAFTEN ZU WÜRZBURG, ZÖBINGEN UND ZÖSCHINGEN UND JUDEN-<br />

SACHEN BETR. KLEIDUNG UND HANDEL;<br />

dabei u.a.:<br />

1653-1848<br />

ca. 25 Einzelakten über einzelne Juden in Wallerstein;<br />

Enthält:<br />

Erbauseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen Moyses Oppenheimer, Mendle<br />

Hirsch, Ephraim Model u.a. <strong>und</strong> Hans Georg Rehm zu Wallerstein;<br />

betr. auch den Juden Daniel Oppenheimer (1662-1696);<br />

Bitte des Schutzjuden Haiß zu Wallerstein, um Überlassung eines<br />

öden Platzes zum Hausbau (1669);<br />

Umfangreicher Akt, betr. Streitfall mit den teils in Nördlingen<br />

sich aufhaltenden vier Juden: Löw Neresheimer, Mendle Hirsch,<br />

Ephraim Modl <strong>und</strong> Moises Oppenheimer (1678-1683);<br />

Akt, betr. Reparatur <strong>und</strong> Baukosten des Juden Wayel Mausches<br />

Haus zu Wallerstein; dabei: Zahlreiche Quittungen sowie Berechnungen<br />

für das alte Judenhaus (1713-1714);<br />

Akt, betr. Schutzaufnahme des Löw Wassermann in Wallerstein<br />

(1758);<br />

Akt, betr. Gesuch des Abraham Weil zu Wallerstein um Schutzaufnahme<br />

für seinen Sohn; wird abgewiesen, da die schutzbriefmäßige<br />

Anzahl <strong>der</strong> 38 Judenfamilien komplett ist (1766);<br />

Akt, betr. Gesuch des Schutzjuden Mändel Salomon zu Wallerstein<br />

um Schutzaufnahme seines Tochtermanns Salomon Joseph (1770);<br />

Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Witwe des Falk Levi zu Wallerstein, Zipper,<br />

ihre sich mit einem Pflaumlocher Juden verheiratende Tochter<br />

in den herrschaftlichen Schutz aufzunehmen, sie selbst dagegen<br />

auf den alleinigen Schutzgulden herabzusetzen (1771);<br />

Akt, betr. die wie<strong>der</strong>holte Bitte des Moises Hänle zu Waller-<br />

stein um die Baugnade (1812);<br />

Hanne, Witwe des Abraham Weil zu Wallerstein, bittet um die<br />

Befreiung von den Schutzabgaben (1826/27);<br />

Akt, betr. Ableben des Großhändlers Anschel Wassermann zu<br />

Wallerstein (1833), wodurch die Matrikel Nr.2759 erloschen ist;<br />

dabei: Verzeichnis von 1839 über die, von den Juden akquirierten<br />

Christenhäuser, welche nach einem Dekret von 1810 in Sterbe-<br />

fällen dem "Mortuarium" unterworfen sind<br />

1658-1659<br />

Akt, betr. Schulden bei Juden (Quittungen);<br />

43 einzelne Schuldscheine; betr. u.a. Juden zu Bal<strong>der</strong>n, Auf-<br />

hausen, Oberdorf, Pflaumloch <strong>und</strong> Neresheim<br />

1819<br />

Akt, betr. die in Würzburg gegen die Juden vorgefallenen Unruhen<br />

825


III.18..10c-2<br />

1677-1724, (1746)<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. das deutschordische Besteuerungsrecht <strong>und</strong> den Judenschutz<br />

zu Zöschingen<br />

1605-1794<br />

Umfangreicher Akt, betr. Judensachen: Handel <strong>und</strong> Kleidung;<br />

Enthält u.a.:<br />

Gütlicher Vergleich zwischen dem Wirt Johann Georg Bergdolt<br />

zu Harburg <strong>und</strong> dem Schutzjuden Jacob Hechinger von ebenda, betr.<br />

<strong>der</strong> strittigen Abrechnung bei einer gemeinschaftlichen Getreidelieferung<br />

in das Magazin nach Günzburg; dabei: Rechnung über<br />

alle Ausgaben bei <strong>der</strong> Günzburger Getreidelieferung sowie "Frey-<br />

Paß" für die beiden genannten Lieferanten aus Harburg (1794)<br />

826


III.18.18a-1<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

(1759-), 1779-1788<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Erteilung des Schutzbriefes für die Judenschaften<br />

zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />

Enthält:<br />

Bittgesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen von<br />

1759 wegen Erneuerung des Judenschutzbriefes;<br />

Protokoll, betr. Einwände <strong>der</strong>selben Judenschaft gegen den, <strong>der</strong><br />

Judenschaft zu Wallerstein erteilten Schutzbrief sowie Gutachten<br />

<strong>der</strong> Regierung von Oettingen-Oettingen hierzu (1760);<br />

Liste <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg (66) <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (39)<br />

von 1778;<br />

Liste <strong>der</strong> Vermögensschätzung <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg (56 Juden:<br />

92.000 fl) <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (36 Juden: 24.150 fl) von<br />

1779<br />

1779-1788<br />

Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />

Enthält: Mehrere Berichte <strong>und</strong> Protokolle über die Anhörung <strong>der</strong><br />

Barnossen, wegen Vorschlägen zu <strong>der</strong> neuen Judenschutzerteilung<br />

in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch (1779);<br />

Liste <strong>der</strong> Judenfamilien samt Schätzungen von 1779; dabei in<br />

Wallerstein genannt: 34 Familien mit 33.950 fl, 4 Witwen sowie<br />

9 arme Juden<br />

1779 (-1788)<br />

Schutzbrief (geheftet) für die Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen,<br />

1779 auf neun Jahre ausgestellt; unterzeichnet für<br />

Harburg: Marx Löw <strong>und</strong> Isaac Alexan<strong>der</strong>, beide Barnossen, sowie<br />

Isaac Marx, Beisitz; unterzeichnet für Mönchsdeggingen: Isaac<br />

Mandel <strong>und</strong> Moyses Seligmann, beide Barnossen, sowie Marx Alexan<strong>der</strong>,<br />

Beisitz<br />

1784<br />

Liste mit den oetting-oettingischen Judenfamilien zu Oettingen,<br />

Hainsfarth, Mönchsroth, Harburg <strong>und</strong> Deggingen aus den Jahren<br />

1671-1779, mit Schätzungen (Konsens-, Schutz- <strong>und</strong> Kleppergeld)<br />

1789<br />

Anordnung, daß bei Schutzaufnahmen in Wallerstein <strong>und</strong> Harburg<br />

solange Gr<strong>und</strong>zins auf das Haus des aufgenommenen Juden zu zahlen<br />

sei, bis alle ganzen <strong>und</strong> halben Häuser im Lande Gr<strong>und</strong>zins zahlen;<br />

Ebenso sollen alle Juden, die als Überzählige in den Schutz aufgenommen<br />

werden, 3 fl zum Almosen armer Juden bezahlen<br />

827


III.18.18a-1<br />

1792-1799<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosung;<br />

Enthält:<br />

Berichte <strong>und</strong> Protokolle wegen <strong>der</strong> Erneuerung des künftigen Judenschutzes;<br />

Vermögensschätzungen <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein, Pflaumloch, Harburg<br />

<strong>und</strong> Mönchsdeggingen (1792/1793)<br />

1779-(1801)<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosung in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />

Enthält:<br />

Relatio, Gutachten <strong>und</strong> Votum, betr. <strong>der</strong> Schutzlosung <strong>der</strong> Judengemeinden<br />

zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />

Berichte <strong>und</strong> Konzept des Judenschutzbriefes von 1779;<br />

Schreiben, betr. des mo<strong>der</strong>ierten Schutzgeldes für die Juden zu<br />

Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch auf 1500 fl;<br />

Schreiben <strong>der</strong> Witwe Libermann zu Wallerstein, betr. einer Schuld<br />

ihres Sohnes Gumperle von 40 fl, für die sich dessen Bru<strong>der</strong><br />

Samuel verbürgt hatte (1801)<br />

828


III.18.18a-2<br />

JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />

1792-1795<br />

FÖWAH<br />

Umfangreicher Akt, betr. Erneuerung des Judenschutzbriefes;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> Schutzjuden von 1792; dabei genannt:<br />

in Harburg 62 1/2 Familien mit einem Vermögen von 127.250 fl<br />

<strong>und</strong> einem jährlichen Schutzgeld von 791 fl;<br />

in Mönchsdeggingen 33 Familien mit einem Vermögen von 17.800 fl<br />

<strong>und</strong> einem jährlichen Schutzgeld von 206 fl;<br />

in Wallerstein 41 1/2 Familien, incl. vier nach Kleinerdlingen<br />

abgezogenen Familien, mit einem Vermögen von 57.850 fl <strong>und</strong> einem<br />

jährlichen Schutzgeld von 374 fl 45 kr;<br />

Berechnung, was die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch zu geben<br />

hätten, wenn das Schutzgeld nach <strong>der</strong> <strong>der</strong>maligen Schätzung reguliert<br />

würde (1792);<br />

Liste <strong>der</strong> armen Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1792;<br />

in Wallerstein genannt: Benjamin Michel <strong>und</strong> Abraham Neuburger;<br />

Beschreibung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ationsbedürftigen Juden zu Wallerstein<br />

<strong>und</strong> Pflaumloch (1793); für die neun genannten Juden zu Wallerstein<br />

wird das bisherige Schutzgeld von 72 fl auf 37 fl herabgesetzt;<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> Barnossen <strong>und</strong> Bericht, betr. <strong>der</strong> Erneuerung<br />

des Judenschutzes (1793);<br />

Schreiben <strong>der</strong> Barnossen zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch, die<br />

namens <strong>der</strong> Judengemeinden um Abän<strong>der</strong>ungen im Entwurf des neuen<br />

Judenschutzbriefes bitten (1794)<br />

1793/1794<br />

Schreiben <strong>der</strong> Judenschaft zu Mönchsdeggingen, betr. eines Streits<br />

mit <strong>der</strong> Judengemeinde zu Harburg wegen einer übermäßigen Vergütung<br />

<strong>zur</strong> Schutzlosung<br />

1805<br />

Akt, betr. eines Gesuchs des Hoffaktors Baruch Raphael zu Wallerstein<br />

um Befreiung von den Schutzabgaben (wird abgelehnt)<br />

(1792), 1805<br />

Akt, die Schutzlosung <strong>der</strong> Harburger <strong>und</strong> Degginger Judenschaft<br />

betr. (auch: Oberdorf, Aufhausen, Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch);<br />

Enthält:<br />

Mehrere Berichte, Protokolle <strong>und</strong> Listen, u.a.:<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen, mit<br />

dem jeweiligen Aufnahme jähr <strong>der</strong> Juden (für Harburg: ab 1739; für<br />

Mönchsdeggingen: ab 1750);<br />

Liste <strong>der</strong> jüdischen Familien in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von<br />

1792 (Wallerstein: 41 1/2 Familien, Vermögen 57.850 fl, Schutzgeld<br />

374 fl 45 kr)<br />

829


III.18.18a-2<br />

(1792), 1805/1806<br />

FÖWAH<br />

Akt, betr. Juden-Schutzlosung;<br />

Enthält:<br />

Mehrere Listen <strong>und</strong> Verzeichnisse, u.a. über die Judengemeinden<br />

zu Aufhausen, Harburg, Pflaumloch, Wallerstein <strong>und</strong> Mönchsdeggingen,<br />

aus dem Jahre 1806; dabei genannt:<br />

in Harburg 50 Juden mit einem Vermögen von 140.600 fl, 14 Juden<br />

ohne Vermögen <strong>und</strong> 9 Witwen bzw. Witwer;<br />

in Wallerstein 59 Juden mit einem Vermögen von 81.350 fl;<br />

in Deggingen beträgt das Schatzungsvermögen <strong>der</strong> Judengemeinde<br />

35.900 fl;<br />

Liste von 1792 für die Judengemeinden zu Harburg (62 1/2 Familien,<br />

127.250 fl Schätzung, 731 fl Schutzgeld) <strong>und</strong> zu Mönchsdeggingen<br />

(33 Familien, 17.800 fl Schätzung, 206 fl Schutzgeld);<br />

Berechnung von 1792, was die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />

für Schutzgeld zu geben hätten, wenn selbes nach <strong>der</strong> <strong>der</strong>maligen<br />

Schatzung reguliert würde (Wallerstein: bei 36 Familien <strong>und</strong><br />

58.150 fl Schatzung ein Schutzgeld von 380 fl 15 kr)<br />

1808<br />

Schreiben, betr. <strong>der</strong> Befreiung von <strong>der</strong> Militärpflichtigkeit für<br />

den Schutzjuden Abraham Kuhn zu Harburg<br />

1808, (1810)<br />

Generalia, die beschränkte Schutzaufnahme <strong>der</strong> Juden betr.;<br />

Enthält:<br />

Liste <strong>der</strong> Harburger Judenfamilien von 1808 (51 ganze <strong>und</strong> 27 halbe<br />

Familien), ferner mehrere Verzeichnisse von 1810; dabei genannt:<br />

in Wallerstein 76 Judenfamilien;<br />

in Mönchsdeggingen 52 Judenfamilien;<br />

in Harburg 75 Judenfamilien;<br />

(betr. auch: Oberdorf, Aufhausen <strong>und</strong> Pflaumloch)<br />

1814<br />

Mehrere Schreiben, betr. Herbergs- o<strong>der</strong> Schutzgeld <strong>der</strong> jüdischen<br />

Witwen, die statt als halbe nun als ganze Familie gelten sollen,<br />

wenn ihr Handel durch ihre Kin<strong>der</strong> fortgesetzt wird<br />

(1822), 1824-1844<br />

Akt, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Juden;<br />

Enthält:<br />

Auszug aus <strong>der</strong> Matrikel <strong>der</strong> königlichen Regierungskammer des<br />

Innern über die im Rezatkreis ansässigen Israeliten (1822, mit<br />

Nachträgen bis 1829); dabei genannt: für Wallerstein 59 Juden<br />

<strong>und</strong> zwei "Brödlinge <strong>der</strong> Gemeinde" (Schulklopfer, Rabbinats-Substitut<br />

<strong>und</strong> Vorsinger) jeweils mit Kreismatrikelnummer, Ortsnummer,<br />

Beschneidungs- <strong>und</strong> bisheriger Name, jetziger bleiben<strong>der</strong><br />

Familienname, Geburtsort <strong>und</strong> Geburtsjahr, Datum <strong>der</strong> Immatrikulierung<br />

<strong>und</strong> Berufsstand; ferner Verzeichnis <strong>der</strong> Juden, die im<br />

830


III.18.18a-2<br />

FÖWAH<br />

ersten Matrikelentwurf von 1813 zwar aufgeführt stehen, in die<br />

Kreismatrikel jedoch nicht aufgenommen wurden (aus Wallerstein:<br />

12 Juden);<br />

Schreiben, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Schutzjuden (1824, 1827);<br />

Verzeichnis von 1829 über 36 Juden betr. Akten aus den Jahren<br />

1768-1810;<br />

Mehrere Schreiben, betr. <strong>der</strong> matrikelmäßigen Anzahl <strong>der</strong> Juden<br />

(1829);<br />

Nachweis von 1829 über die in den Jahren 1821-1829 neu in den<br />

Schutz genommenen Juden zu Harburg (Salomon Hiller, Hutmacher,<br />

<strong>und</strong> Lippmann Hechinger) <strong>und</strong> zu Mönchsdeggingen (Baruch Neuburger,<br />

Isak Levi Hoechstetter, David Kuz, Isak Waitzfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Emanuel<br />

Murr);<br />

Nachweis von 1829 über den Stand <strong>der</strong> immatrikulierten Judenfamilien<br />

zu Wallerstein; genannt: 61 Familien, jeweils mit Beschneidungsnamen<br />

<strong>und</strong> jetzigem, bleibenden Familiennamen<br />

1830/1838, (1843/1844)<br />

Akt, betr. Aufnahme neuer Untertanen, insbeson<strong>der</strong>e Juden;<br />

Enthält:<br />

Liste <strong>der</strong> im Jahre 1837/38 aufgenommenen Israeliten zu Mönchsdeggingen<br />

(Bernhard Waitzfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Isaak Wassermann) <strong>und</strong> zu<br />

Harburg (Schuhmacher Isaak Löw Hausmann, Krämer Bernhard Stein<br />

<strong>und</strong> Marx Guldmann);<br />

1834/44 in Harburg ansässig gewordene Juden: Seckel Stern,<br />

Glaser, <strong>und</strong> Jakob Ulrich, Handelsmann<br />

1844-1846<br />

Akt des Rentamtes Harburg, betr. nachgelassene Judenschutzgel<strong>der</strong>;<br />

Enthält:<br />

Armutszeugnis für Tölzle Stern, Witwe des Wolf Stern zu Harburg,<br />

sowie Attest für Mendes Steinhar<strong>der</strong> zu Mönchsdeggingen (1846);<br />

Nachlaß des Schutzgeldes für Abraham Göggel <strong>und</strong> Michael Steinhardter<br />

von Mönchsdeggingen sowie für die Witwe Tölzle Stern <strong>und</strong><br />

Mindle Hol<strong>der</strong>mann von Harburg (1846)<br />

1848<br />

Akt, betr. den Bezug eines Schutzgeldes von ledigen Juden zu<br />

Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Akt, betr. <strong>der</strong> Regulierung von Abgaben <strong>und</strong> Bedingungen, welche<br />

bei häuslicher Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Juden zu bestimmen sind, u.a.<br />

bei Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden in Harburg, Wallerstein <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />

831


VII.3.17c-2<br />

FÖWAH<br />

PERSONALAKTEN DES FÜRSTEN ALBRECHT ERNST II. VON OETTINGEN;<br />

dabei u.a.:<br />

1687<br />

Schreiben an den Fürsten Albrecht Ernst II. von Oettingen,<br />

betr. <strong>der</strong> Judentaufe des Emanuel Lippmann von Oettingen<br />

(Nr.12.)<br />

832


STADTARCHIV HARBURG<br />

18. - 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Akt über die Juden <strong>und</strong> die jüdische Gemeinde von Harburg;<br />

die vorhandenen Archivalien betr. vereinzelt das 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

<strong>und</strong> setzen dann erst wie<strong>der</strong> kurz vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

ein.<br />

(ohne Signatur)<br />

833


KATH. PFARRARCHIV ICHENHAUSEN<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Dr. Silvester Lechner:<br />

Heinrich Sinz (Ortsgeschichte)<br />

Exzerpte <strong>und</strong> Materialien von Heinrich Sinz (Hürben 1871 -<br />

Ichenhausen 1951), Pfarrer <strong>der</strong> katholischen Gemeinde von<br />

Ichenhausen (1906-1944)/ zum Thema "Ichenhausener Juden";<br />

auch Presse-Material bis ca. 1950.<br />

(Fächer 20 <strong>und</strong> 26)<br />

Jüdische Schulen: 1819-1919<br />

Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> jüdischen Schule in Ichenhausen,<br />

<strong>der</strong>en "Lokalschulinspektor" von 1818 bis 1919 <strong>der</strong> katholische<br />

Ortspfarrer war.<br />

(Fach 16)<br />

Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> "Industrieschule für Mädchen",<br />

eröffnet am 1.5.1834, ab 1840 "Arbeitsschule für Mädchen".<br />

Die Schule wurde fast <strong>zur</strong> Hälfte von jüdischen Mädchen besucht;<br />

<strong>der</strong> Unterricht war zunächst nach Konfessionen getrennt,<br />

ab 1842 wurde er gemeinsam von einer christlichen Lehrerin<br />

durchgeführt. Nach <strong>der</strong> Umbenennung in "öffentliche christliche<br />

Arbeitsschule des Marktes Ichenhausen", 1871/72, wurde die<br />

Schule von jüdischen Schülerinnen offensichtlich nicht mehr<br />

besucht (Arbeitsberichte ab 1871/72).<br />

(Fach 15)<br />

Ambulanter Krankenpflege-Verein: 1905-1935<br />

Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> des Ichenhausener "Ambulanten Krankenpflege-Vereins"<br />

(ab 1905), in Trägerschaft <strong>der</strong> Kath. Pfarrgemeinde<br />

unter starker Beteiligung des Rabbinats <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen<br />

Gemeinde, bis 1935.<br />

(Fächer 23 <strong>und</strong> 29)<br />

Kin<strong>der</strong>garten: 1913-1935<br />

Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> des 1913 eingeweihten Ichenhausener<br />

kommunalen Kin<strong>der</strong>gartens am Schloßplatz, <strong>der</strong> von christlichen<br />

<strong>und</strong> jüdischen Kin<strong>der</strong>n besucht wurde, <strong>und</strong> von <strong>der</strong> katholischen<br />

<strong>und</strong> jüdischen Gemeinde mitgetragen wurde<br />

(Fach 26)<br />

Sammellisten: September 1914<br />

Der Wohlfahrtsausschuß <strong>der</strong> Stadt Ichenhausen, dem vier Juden<br />

angehörten, rief zu karitativer Tätigkeit für Soldaten <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>en Angehörige auf. Rabbiner Dr. Cohn <strong>und</strong> Stadtpfarrer Sinz<br />

gingen zu diesem Zweck von Haus zu Haus <strong>und</strong> sammelten Geld.<br />

(Fach 23/15)<br />

834


Kath. PfA Ichenhausen<br />

Weitere Dokumente aus dem Ausstellungskatalog: Juden auf dem<br />

Lande. Beispiel Ichenhausen, hrsg. vom Haus <strong>der</strong> Bayerischen<br />

<strong>Geschichte</strong>, München 1991.<br />

Festtägliches Gebetbuch, 1870:<br />

Gebete für den Versöhnungstag, geordnet <strong>und</strong> übersetzt von W.<br />

Heidenheim, Rödelheim 1870.<br />

Aus dem Besitz von Hedwig Erlanger<br />

(Kat.Nr.3.7.2)<br />

Fotografie, 1906:<br />

Fotografie des Gemexndekollegiurns Ichenhausen beim Empfang des<br />

katholischen Pfarrers Sinz; dabei u.a.: Michael Sulzer (1831-<br />

1916), Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>fabrik Sulzer (3.v.l.)<br />

(Fach 23/12. - Kat.Nr.5.1.2)<br />

Fotografie, um 1920:<br />

Fotografie von Heinrich Sinz, kath. Ortspfarrer (1906-1944)<br />

von Ichenhausen, <strong>der</strong> als erster eine <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden in<br />

Ichenhausen schrieb (1926, 1928, 1930); er war mit Rabbiner<br />

Cohn <strong>und</strong> seinem Nachfolger Samuel Neuwirth befre<strong>und</strong>et <strong>und</strong> genoß<br />

in <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde hohes Ansehen<br />

(Fach 23/12. - Kat.Nr.5.4.4)<br />

835


KREISARCHIV DES LANDKREISES GÜNZBURG, ICHENHAUSEN<br />

Das Kreisarchiv (= ehemaliges Rabbinatsgebäude in Ichenhausen)<br />

befindet sich im Aufbau <strong>und</strong> wird demnächst über Archivalien<br />

<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> Judengemeinden des gesamten Landkreises<br />

Günzburg verfügen.<br />

Bereits vorhanden sind u.a.:<br />

MATERIALIEN ZUR AUSSTELLUNG "JUDEN AUF DEM LANDE'<br />

(Übergabe am 26.9.1991 von Dr. Silvester Lechner; Haus <strong>der</strong><br />

Bayerischen <strong>Geschichte</strong>, an das Kreisarchiv Günzburg)<br />

1. 7 Ordner Literatur-Kopien zum Thema<br />

2. 1 Ordner Fotos/Negative <strong>und</strong> Original-Dokumente, die in<br />

<strong>der</strong> Ausstellung keine Verwendung fanden<br />

3. 1 Ordner Fotos/Negative aus <strong>der</strong> Ausstellung (<strong>der</strong> vollständige<br />

Bestand befindet sich im Bildarchiv HdBG)<br />

4. 1 Ordner Fotos (u.a. von Detlef Böttcher, Günzburg) <strong>zur</strong><br />

Restaurierung <strong>und</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Synagoge 1986/87<br />

5. 1 Schachtel mit Dias <strong>und</strong> Farbfotos <strong>zur</strong> Synagoge (1985-87)<br />

von Herbert Seitz, Günzburg<br />

6. 9 Kartons mit Materialien aus "Volksfre<strong>und</strong>" <strong>und</strong> Archiven<br />

7. "Zeugnisse jüdischen Lebens", Tondokument Bayer. R<strong>und</strong>funk<br />

8. Juden in Regensburg/Buch<br />

9. Jüdischer Kalen<strong>der</strong> 1988/89<br />

10. Materialaufstellung von Moritz Schmid, Ichenhausen<br />

11. Juden in Mittelfranken (etzertla 5, 1/89)<br />

12. 1 Mappe mit Großbil<strong>der</strong>n (Kopien)<br />

13. Gerhard <strong>und</strong> Raphael Frank (Zeichnungen <strong>und</strong> Gemälde)<br />

14. Vorgang Puqatsch-Sommer<br />

15. 2 Broschüren: SPD in Ichenhausen <strong>und</strong> im Landkreis<br />

Günzburg<br />

16. 1 Ordner Dokumente <strong>zur</strong> Ausstellungs-Vorbereitung<br />

17. Tonband: Interview mit Theodor Fellheimer, 9.12.1987<br />

18. Hörbild (Ton-Kassette) KEG, "Synagoge Ichenhausen"<br />

19. Ton-Kassette "Einweihung Synagoge, 4.12.87"<br />

20. Schachtel mit ca. 30 Dias <strong>und</strong> Fotos <strong>zur</strong> Synagoge von<br />

Hm Mücke, 1987/88<br />

836


STADTARCHIV ICHENHAUSEN<br />

ALTE _AKTEN DE[S] MARKTES ICHENHAUSEN .<br />

Fach 3, Nr. 17: 1830-1905<br />

Schutz <strong>der</strong> Judenschaft <strong>und</strong> jüdischer Kultus;<br />

dabei u.a.:<br />

1813<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> angenommenen Familiennamen<br />

1830<br />

Die Bekanntmachungen in <strong>der</strong> Synagoge betr.<br />

1857 September 3<br />

Schreiben des königl. Landgerichts Günzburg, die Judenmatrikel<br />

betr.<br />

1875<br />

Die Aufhebung <strong>der</strong> Neujahrsgel<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen Abgaben<br />

1876<br />

Den Schächterdienst bei <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

Ichenhausen betr.<br />

1905<br />

Israelitischer Religionsunterricht<br />

Fach 5, Nr.10: 1844-1881<br />

Akt, betr. die israelitische Schule in Ichenhausen<br />

Fach 36, Nr.16: 1858-1859<br />

Akt, betr. die Abteilung von Gemeindegründen zwischen Israeli-<br />

ten <strong>und</strong> Christen<br />

Fach 37, Nr. 13: 1858-1863<br />

Akt, betr. die Erbauung eines israelitischen Armen- <strong>und</strong> Krankenhauses<br />

in Ichenhausen<br />

FAMILIENSTANDSBOGEN: ca. 1800-1940<br />

Vier Ordner, alphabetisch geordnet. Enthält:<br />

Personalakten <strong>der</strong> ehemals jüdischen Einwohner von Ichenhausen<br />

ALTES HEIMATREGISTER: 1801-ca.1890<br />

Enthält u.a. zahlreiche Hinweise auf ehemals jüdische Einwohner<br />

von Ichenhausen<br />

837


StadtAIch<br />

Weitere Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden, zusammengestellt<br />

nach dem Ausstellungskatalog: Juden auf dem Lande. Beispiel<br />

Ichenhausen, hrsg. vom Haus <strong>der</strong> Bayerischen <strong>Geschichte</strong>, München<br />

1991.<br />

1923 September<br />

Hektographiertes, antisemitisches Flugblatt (in <strong>der</strong> Nacht des<br />

13./14. September 1923 in Ichenhausen an mehrerer Stellen angeschlagen)<br />

über "Juden als Verführer deutscher Frauen", bezogen<br />

auf vier Ichenhausener jüdische Männer<br />

(333. - Kat.Nr.5.5.2: Abschrift, Eigennamen gekürzt)<br />

1923 September<br />

Protest <strong>der</strong> beiden Vorsitzenden <strong>der</strong> Kultusgemeinde, Julius<br />

Krämer <strong>und</strong> Heinrich Neuburger, gegen das genannte antisemitische<br />

Flugblatt, dem sich <strong>der</strong> Stadtrat einstimmig anschließt<br />

(333. - Kat.Nr.5.5.3)<br />

1934 August<br />

Antisemitische Karikatur, aus: Der Stürmer, Nr.32 von August<br />

1934. Das Blatt (de[r] Ichenhausener Stadtverwaltung offensichtlich<br />

von NS-Anhängern zugeschickt) zeigt eine Kin<strong>der</strong>schwester,<br />

umgeben von Frauen, die als Jüdinnen denunziert werden<br />

(333. - Kat.Nr.6.1.3)<br />

1934 Dezember 1<br />

Mitteilung an die Vorsitzende des jüdischen Jugendvereins<br />

Ichenhausen, Ruth Erlanger, daß <strong>der</strong> am 7. Oktober beantragte<br />

"Heim- <strong>und</strong> Elternabend" im Cafe Weil nicht genehmigt wird<br />

(333. - Kat.Nr.6.2.3)<br />

1937 September 22<br />

Gesuch <strong>der</strong> Zionistischen Ortsgruppe München an das Bezirksamt<br />

Günzburg, um Genehmigung eines Vortrages in Ichenhausen zum<br />

Thema "Der jüdische Staat", <strong>der</strong> sich u.a. mit <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung<br />

nach Palästina befaßt. Der Vortrag wird unter <strong>der</strong> Bedingung<br />

genehmigt, daß er überwacht wird<br />

(134. - Kat.Nr.6.6.1.)<br />

1938 November 14<br />

Die Geheime Staatspolizei in <strong>Augsburg</strong> teilt <strong>der</strong> Stadt Ichenhausen<br />

über das Bezirksamt Günzburg mit, daß "ein Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

zerstörter o<strong>der</strong> ausgebrannter Synagogen bis auf weiteres nicht<br />

zuzulassen ist"<br />

(333/2. - Kat.Nr.1.2.2)<br />

1938 Dezember 5<br />

Liste mit Unterschriften <strong>der</strong> letzten zwanzig jüdischen Geschäftsinhaber<br />

von Ichenhausen bzw. <strong>der</strong>en Stellvertreter, womit<br />

diese bestätigen müssen, über eine "Verfügung" informiert<br />

worden zu sein, in <strong>der</strong> die einzelnen Schritte <strong>zur</strong> Auflösung<br />

<strong>der</strong> Geschäfte mitgeteilt wurden<br />

(333/1. - Kat.Nr.6.4.3)<br />

838


StadtAIch<br />

Weitere Dokumente, nach Ausstellungskatalog 1991:<br />

1942 Juli 23<br />

Liste mit den Verkaufspreisen von 17 Häusern in Ichenhausen,<br />

<strong>der</strong>en jüdische Besitzer am 1.4.1942 deportiert worden waren<br />

(333. - Kat.Nr.6.4.6. Straßennamen <strong>und</strong> Hausnummern geschwärzt)<br />

1947 Oktober 16<br />

Telegramm des Bayerischen Staatskommissars für die Betreuung<br />

<strong>der</strong> Opfer des Faschismus, Philipp Auerbach, an die Stadt<br />

Ichenhausen, mit <strong>der</strong> Ankündigung eines Besuchs "in <strong>der</strong> Angelegenheit<br />

jüdischen Eigentums"<br />

(333/2. - Kat.Nr.7.1.2. Abschrift)<br />

1949 Oktober 5<br />

Schreiben des Münchner IRSO-Büros an die Stadtgemeinde Ichenhausen,<br />

betr. das 1938 von <strong>der</strong> Stadt erworbene Roßkamm-Haus in<br />

Ichenhausen, Schloßplatz 1<br />

(063. - Kat.Nr.7.1.3)<br />

um 1951<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> in den Jahren 1942 <strong>und</strong> 1943 aus Ichenhausen<br />

deportierten Juden, zusammengestellt von <strong>der</strong> Stadt Ichenhausen<br />

für das Son<strong>der</strong>standesamt bzw. den Internationalen Suchdienst<br />

<strong>der</strong> International Refuge Organization (= IRO) in Arolsen.<br />

(3/333. - Kat.Nr.6.7.2. Auszug)<br />

Fotos<br />

1927<br />

Der Ichenhausener Stadtrat von 1927 mit den jüdischen Stadträten<br />

Saly Dollmann, Moritz Frank, Julius Krämer (alle Sozialdemokratische<br />

Partei Deutschland) <strong>und</strong> Aaron Heller (Deutsche<br />

Demokratische Partei)<br />

(Kat.Nr.3.1.2 <strong>und</strong> 5.5.1)<br />

1958 November<br />

Fotographie <strong>der</strong> ehemaligen Synagoge von Südosten, die 1958 zum<br />

Feuerwehrhaus umgebaut wird<br />

(333/2. - Kat.Nr.1.2.3)<br />

Hinweis auf ein Ölgemälde aus dem Unteren Schloß, um 1784:<br />

Das Gemälde zeigt die Einwohner Ichenhausens, die - nach 127<br />

Jahre langer Teilung in eine unter- <strong>und</strong> eine oberschlossische<br />

Herrschaft - am 5.1.1784 Ferdinand Heinrich vom Stain als nunmehr<br />

alleinigem Ortsherrn huldigen. Die Juden unterscheiden<br />

sich durch ihre Bärte von den Christen.<br />

(Kat.Nr.2.3.1 <strong>und</strong> 3.1.1)<br />

839


SCHRIFTEN UND BÜCHER:<br />

StadtAIch<br />

Hagmayer, Carl (Gutsverwalter <strong>der</strong> Herren von Stain 1811-1855):<br />

Ichenhausen, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Lagerbuch von 1843, mit Nachträgen bis<br />

1855; handschriftlich.<br />

Enthält sehr detaillierte Angaben über alten Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hausbesitz<br />

in Ichenhausen, u.a. von Juden.<br />

Hagmayer, Carl:<br />

Ichenhausen, 1032-1855, Rückblicke 800 Jahre <strong>zur</strong>ück.<br />

III. Die Israelitengemeinde, 1855; Abschrift.<br />

Sinz, Heinrich:<br />

Geschichtliches vom ehemaligen Markte <strong>und</strong> <strong>der</strong> nunmehrigen<br />

Stadt Ichenhausen, Bde.I-III. Ergänzungen aus dem Nachlaß von<br />

H. Sinz, von Franz Ba<strong>der</strong>, Ichenhausen 1926, 1928, 1930, 1955.<br />

Ganzenmüller, Eugen:<br />

Ichenhausen. Vom Dorf zum Markt <strong>zur</strong> Stadt, Ichenhausen 1970.<br />

Melzer, Sybille:<br />

Die jüdische Gemeinde in Ichenhausen, 1919-1942, <strong>Universität</strong><br />

<strong>Augsburg</strong>, Zulassungsarbeit 1974 (masch.)<br />

Schick, Karin:<br />

Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden in Ichenhausen, Zulassungsarbeit,<br />

Ichenhausen 1982.<br />

Schweigart, Anton:<br />

Die Judengemeinde des ehemaligen Marktes <strong>und</strong> <strong>der</strong> nunmehrigen<br />

Stadt Ichenhausen von den Anfängen bis 1919, Illertissen, Kolleg<br />

<strong>der</strong> Schulbrü<strong>der</strong> 1983 (masch.)<br />

Stadtgeschichte von Ichenhausen.<br />

"Vom Zusammenbruch bis zum Wie<strong>der</strong>aufbau". Zeitungsausschnitte<br />

u.a., von Silke Köck <strong>und</strong> Dagmar Hauf, 1985.<br />

Aktionskreis Synagoge e.V. (Hrsg.):<br />

Synagoge Ichenhausen. Festschrift <strong>zur</strong> Eröffnung <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Synagoge als Haus <strong>der</strong> Begegnung am 4.12.1987, Günzburg 1987.<br />

Dr. Madel-Böhringer, Claudia/Schuler, Georg, Archivar:<br />

Arbeitstitel: Ichenhausen, das Bild einer Stadt; mit einer<br />

Rede von Prof. Dr. Hans Maier: Festrede "75 Jahre Stadterhebung<br />

Ichenhausen" vom 28.10.1988 in <strong>der</strong> ehemaligen Synagoge<br />

Ichenhausen "Haus <strong>der</strong> Begegnung" <strong>und</strong> kurzen Überblicken über<br />

die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Stadtteile (Georg Schuler).<br />

Enthält u.a.: Fotos von ehemaligen jüdischen Stadträten in<br />

Ichenhausen (in Vorbereitung; erscheint voraussichtlich im<br />

November 1991).<br />

840


VERZEICHNIS: 1936<br />

StadtAIch<br />

"Neueinteilung <strong>und</strong> teilweise Neubenennung <strong>der</strong> Straßen, Gassen<br />

<strong>und</strong> Wege in Ichenhausen"; angelegt aufgr<strong>und</strong> eines Stadtratsbeschlusses<br />

vom 25. Juni 1934.<br />

Genannt sind folgende, ehemalige jüdische Einwohner:<br />

Adolf-Hitler-Straße –<br />

jetzt: Neue Bahnhofstraße<br />

Hs.Nr. 4 Erlanger, Levi Alte Hs.Nr. 72<br />

Hs.Nr. 8 Neuburger, Henriette " 70<br />

Hs.Nr.ll Israel. Kultusgemeinde " 69<br />

Frühlingsstraße<br />

Hs.Nr. 2 Fellheimer, Benno " 193<br />

Hs.Nr. 3 Goldberg, Rosa " 191 1/5<br />

Friedrich-Jahn-Straße -<br />

jetzt: Herzog-Leopold-Straße<br />

Hs.Nr. 2 Wolf, Heinrich, Erben " 147<br />

Hs.Nr. 3 Israel. Schulhaus " 135<br />

Hs.Nr. 4 Bernheimer, Rosa " 146<br />

Hs.Nr.10 Mann, Berta " 142<br />

Hs.Nr.11 Ullmann'sche Geschwister " 121½<br />

(siehe Hinweis am Ende)<br />

Hs.Nr.16 Weimersheimer, Paul " 139<br />

Günzburger Straße<br />

Hs.Nr. 1 Weglein, David " 127/128b<br />

Hs.Nr. 6 Neuburger, Julius " 294a,b<br />

Hs.Nr. 7 Erlanger, Siegfried " 131/132<br />

Hs.Nr. 9 Weil, Selrna " 133<br />

Hs.Nr.12 Neuburger, Karl " 236<br />

Hs.Nr.16 Falk, Gebr. " 234<br />

Hs.Nr.17 Thalmann, Moses " 155<br />

Hs.Nr.18 Falk, Moritz " 233<br />

Hs.Nr.25 Gutmann, Sophie " 160<br />

Hs.Nr.30 Einstein, Mina "<br />

Hs.Nr.31 Gerstle, Gustav " 163<br />

Hs.Nr. 32 Kern, Mina<br />

Hs.Nr. 44 Weimersheimer, Siegfried<br />

"<br />

"<br />

181<br />

172 ½<br />

Hs.Nr.48 Neuburger, Heinrich "<br />

171b<br />

Hans-Weber-Straße -<br />

jetzt: Ludwigstraße<br />

Hs.Nr. 1 Regensburger Bab., Erben " 268<br />

Hs.Nr. 8 Heidelberger, Geschwister " 211½<br />

Hs.Nr.10 Heidelberger David " 209<br />

Hintere Ostergasse<br />

Hs.Nr. 3 Bissinger Leop., Erben " 242<br />

(siehe Hinweis am Ende)<br />

Hs.Nr. 5 Gradmann, Jette " 243<br />

841<br />

182


VERZEICHNIS: 1936<br />

StadtAIch<br />

Hoher Brühl<br />

Hs.Nr. 1 Hirsch, Lina Alte Hs.Nr. 78<br />

Hs.Nr, 2 Aufhäuser, Isidor " 92<br />

Hs.Nr. 3 Erlanger, Sara " 80<br />

Hs.Nr. 7 Winschbacher, Sofie " 82<br />

Hs.Nr.12 Erlanger (Stadel) " 87<br />

Horst-Wessel-Straße -<br />

jetzt: Von-Stain-Straße<br />

Hs.Nr. 5 Israel. Kultusgemeinde " 280<br />

Hs.Nr. 8 Israel. Kultusgemeinde " 274a,b<br />

Hs.Nr. 9 Heller, Emil (Abenstein) " 271<br />

Hs.Nr.12 Heller, Josef " 208 1/6<br />

Hubergasse<br />

Hs.Nr. 2 Bernheimer; Magazin -<br />

Hs.Nr. 3 Öttinger, Raphael " 145½<br />

Hs.Nr. 4 Wolf, Karl " 147½<br />

Krumbacherstraße<br />

Hs.Nr. 1 Gradmann, Hirsch " 325<br />

Hs.Nr. 3 Regensburger Bab., Erben " 334/335<br />

Hs.Nr.51 Judenfriedhof " 359<br />

Marktstraße -<br />

jetzt z.T.: Heinrich-Sinz-Str.<br />

Hs.Nr. 3 Gebr. Sulzer; Wohnhaus " 299a<br />

Hs.Nr. 3½ Gebr. Sulzer; Fabrik " 299b<br />

Hs.Nr. 4 Dr.med. Alfred Löwenstein " 61<br />

Hs.Nr. 5 Thalmann, Max " 300<br />

Hs.Nr. 6 Frank, Ida <strong>und</strong> Amalie " 60<br />

Hs.Nr. 7 Neuburger, David " 301<br />

Hs.Nr. 9 Seligmann, Isaak " 302<br />

Hs.Nr.11 Heilbronner'sche Erben " 303<br />

Hs.Nr.12 Frankenheimer, Ludwig " 57<br />

Hs.Nr.13 Oßwald, Sigm<strong>und</strong> " 304<br />

Hs.Nr.37 Koschland, Isaak " 314<br />

Hs.Nr.42 Reichenberger, Naphtali " 22<br />

(= Heinrich-Sinz-Str. 28)<br />

Rohrerstraße<br />

Hs.Nr. 1 Wolf, Gustav " 326<br />

Schloßplatz<br />

Hs.Nr. 7 Frankenheimer, Ludwig " 53<br />

Straße <strong>der</strong> SA -<br />

jetzt: Annastraße<br />

Hs.Nr. 9 Stern, Isidor " 194<br />

Hs.Nr.16 Levi, Louis " 219<br />

Hs.Nr.19 Bernbach, Geschwister " 198<br />

842


VERZEICHNIS: 1936<br />

StadtAIch<br />

Von-Roth-Straße<br />

Hs.Nr. 2 Israel. Kultusgemeinde<br />

Vor<strong>der</strong>e Ostergasse<br />

Hs.Nr. 2 Gerstle, Rosa<br />

Hs.Nr. 4 Gerstle, Jakob<br />

Hs.Nr. 6 Gerstle, Sophie (Brunner)<br />

Hs.Nr. 7 Erlanger, Leo<br />

Hs.Nr. 9 Gerstle, Nathan<br />

Hs.Nr.11 Kleinördlinger, Jenny<br />

Hs.Nr.16 Harburger, Hermann<br />

Hs.Nr.18 Gutmann, Julius<br />

Hs.Nr.22 Israel. Kultusgemeinde<br />

Hs.Nr.24 Israel. Kultusgemeinde<br />

Wiesgasse<br />

Hs.Nr. 1 Friedberger, Henriette<br />

Hs.Nr. 2 Heller S.G.<br />

Hs.Nr. 2½ Heller, Aaron<br />

Hs.Nr. 3 Abraham, Geschwister<br />

Hs.Nr. 5 Frank, Moritz<br />

Hs.Nr. 5½ Frank, Moritz; Lagerhaus<br />

Hs.Nr. 8 Aufhäuser, Isidor<br />

Hs.Nr.10 Weimersheimer, Geschwister<br />

Hs.Nr.12 Gerstle, Isidor<br />

Hs.Nr.21 Harburger, Sigm<strong>und</strong><br />

Hs.Nr.25 Mann, Ida <strong>und</strong> Nathan<br />

Hs.Nr.27 Harburger, Sigm<strong>und</strong>, Stadel<br />

Zweiggasse<br />

Hs.Nr. 2 Weimersheimer, Moritz<br />

Hinweis:<br />

(nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Georg Schuler)<br />

Bissinger, Leopold., Pferdehändler:<br />

*01.11.1857 in Ichenhausen<br />

+05.04.1935 in Ichenhausen<br />

Alte Hs.Nr.283<br />

" 292<br />

" 291<br />

" 290<br />

" 253<br />

" 254<br />

" 255<br />

" 286<br />

" 285½<br />

" 282<br />

" 281<br />

" 74/75<br />

" 125a,b<br />

" 126<br />

" 76<br />

" 93<br />

" 94<br />

" 122<br />

" 121<br />

" 120<br />

" 104<br />

" 107<br />

" 109<br />

" 138<br />

Die Ullmann'schen Geschwister sind im Verzeichnis <strong>der</strong> Gräber<br />

im neuen Teil des jüdischen Friedhofs Ichenhausen aufgeführt,<br />

das von Herrn Herbert Auer erstellt wurde:<br />

Ullmann, Esther * 17.01.1864 + 08.01.1910<br />

Ullmann, Gidi * 24.10.1858 + 17.06.1908<br />

Ullmann, Mirjam * 14.02.1870 + 05.05.1927<br />

843


TIROLER LANDESARCHIV INNSBRUCK<br />

Überblick <strong>der</strong> vorhandenen Bestände, in denen sich Hinweise auf<br />

Juden finden:<br />

HANDSCHRIFTEN:<br />

Handschrift 458<br />

enthält u.a.:<br />

1457<br />

Urk<strong>und</strong>e Erzherzogs Albrecht von Österreich; betr. die Verschreibung<br />

<strong>der</strong> halben Judensteuer von Günzburg<br />

(fol.280'-281'.)<br />

Handschrift 5300<br />

enthält u.a.:<br />

1587<br />

Statut <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau (Interimsmittel); dabei:<br />

Es sollen in <strong>der</strong> MarkgrafSchaft Burgau keine weiteren Juden<br />

mehr eingenommen, o<strong>der</strong> den Insassen aufgezwungen werden. Es<br />

sollen die Juden, solange sie in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />

bleiben, den Christen gleichgestellt werden<br />

(fol.6', Nr.40. 41.)<br />

URKUNDEN:<br />

Allgemeine Reihe I (Schatzarchiv): 1104-ca.l780<br />

Allgemeine Reihe II (Sammelreihe): 1164-ca.1850<br />

dabei u.a.:<br />

1470 November 7 Graz<br />

Salomon Jud von Burgau verspricht dem Peter Gampp, kaiserl.<br />

Protonator, <strong>der</strong> ihm als Anwalt Jacob Seligmans <strong>und</strong> Salomons<br />

von Schaffhausen, Juden zu Ulm, 250 fl rh geliehen hatte, von<br />

denen 200 fl dem Settelin von Memmingen <strong>und</strong> 50 fl dem Conrad<br />

Fergen auf vergangenen St. Michaelstag hätten gezahlt werden<br />

sollen, <strong>und</strong> ihm ferner 50 rh fl geliehen hatte, die bis St.<br />

Niklaus nach Jakob Ehinger von Ulm, die <strong>der</strong> Gesellschaft Vöhlins<br />

von Memmingen fällig sind, ihm Peter Gampp sowie Settelin,<br />

Vohlin <strong>und</strong> Ferg die Schuld zu bezahlen<br />

(II,1836.)<br />

844


TirLAI<br />

PESTARCHIV URKUNDEN: 1300-ca.l600<br />

Reihe I: Tirol<br />

Reihe II: Vorlande<br />

PESTARCHIV AKTEN: 1400-1780<br />

enthält u.a.:<br />

Pestarchiv Akten<br />

o.J. (17./18. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />

Designatio aller in <strong>der</strong> reichsgefürsteten Markgrafschaft Bur-<br />

gau befindlichen Herren Insassen (insg. 107) <strong>und</strong> die Summe <strong>der</strong><br />

besitzenden Feuerstätten (12.440); dabei u.a.:<br />

Hochstift <strong>Augsburg</strong>: 41 Christen- <strong>und</strong> 12 Judenhäuser in Pfersee<br />

genannt.<br />

Zwei Spezifikationen <strong>der</strong> (insg.36) burgauischen Insassen, die<br />

an <strong>der</strong> Demolierung des Judenhauses (zu Kriegshaber) teilhatten.<br />

Spezifikation <strong>der</strong>jenigen burgauischen Insassen, welche wegen<br />

dieses demolierten Judenhauses beklagt werden<br />

(X,89.)<br />

1601-1605<br />

Verhandlungen, wegen <strong>der</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> im Dorf Pfersee ansässigen<br />

Juden; dabei u.a.:<br />

Gesuch des Martin Zobel, Bürger zu <strong>Augsburg</strong>, um die Erlaubnis<br />

<strong>zur</strong> künftigen Ausschaffung <strong>der</strong> Juden; kaiserliches Schreiben<br />

an die oberösterreichische Regierung in gleicher Sache, <strong>und</strong><br />

Bericht <strong>der</strong>selben hierüber;<br />

Mandat von Erzherzog Maximilian zu Österreich (1604 X 4);<br />

Schreiben <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> ah denselben;<br />

erwähnt sind u.a. die Erben von Lemlin Jud d.Ä.<br />

(XVIII,95.)<br />

1551<br />

Kaiser Ferdinands Patent, wegen <strong>der</strong> Kennzeichen <strong>der</strong> Judenschaft<br />

(XXIX, 37.)<br />

LIBRI FRAGMENTORUM, Bde.I-X (1450-1500):<br />

dabei u.a.:<br />

Bd.V (1383-1487)<br />

Vor<strong>der</strong>österreich; schwäbische Judenschaft.<br />

Bestätigung <strong>der</strong> Freiheit, die Herzog Leopold den Juden gegeben<br />

hatte<br />

(fol.144.)<br />

845


TirLAI<br />

AKTEN: FRIDERICIANA (ca.1400-1439);<br />

enthält u.a.:<br />

1433 März 28, April 16, Juli 21<br />

Schreiben des Herzogs Friedrich d.J. an Herzog Friedrich d.Ä.<br />

von Österreich, wegen <strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> Schatzsteuer in<br />

<strong>der</strong> Steiermark<br />

(Lage 33/28-31.)<br />

AKTEN: SIGMUNDIANA (1440-1490)<br />

AKTEN: MAXIMILIANA (1490-1520)<br />

enthält u.a:<br />

1477<br />

Markgraf Albrecht zu Brandenburg berichtet an Kaiser Friedrich,<br />

wegen verschiedener Stadtsteuern <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> Judensteuer<br />

zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen, wovon <strong>der</strong> halbe Teil den Grafen<br />

von Oettingen gehört<br />

(Abt.XIII/140.)<br />

1478 Dezember 21<br />

Markgraf Albrecht von Brandenburg empfiehlt an Johann Waldner<br />

einen Juden, den die von Weißenburg gefangen haben<br />

(Abt.XIV/686.)<br />

1483 November 13<br />

Kaiser Friedrich an die Stadt Ulm: sie soll für den Reichsanschlag<br />

auf die Judenheit von Ulm 4000 fl legen<br />

(Abt.XIV/778.)<br />

1487 Juli 25<br />

Auslauf (Konzept) <strong>der</strong> Kanzlei Kaiser Friedrichs an Maise, Jud<br />

zu Reutlingen. Klage des Konrad Herrenmunz gegen diesen, vor<br />

dem Grafen Haug von Werdenberg<br />

(Abt.XIV/951.)<br />

846


AKTEN: FERDINANDEA (1560-1620);<br />

enthält u.a.:<br />

TirLAI<br />

1559-1569<br />

Strittige Parteisachen. Umfangreicher Akt, betr. Prozeß zwi-<br />

schen Heinrich von Pappenheim, dem Juden Joseph zu Ichenhau-<br />

sen, wohnhaft zu Neuburg a.d. Kammel, <strong>und</strong> den Juden Simon <strong>und</strong><br />

Moises zu Günzburg, bzw. Moises Simon Judens Sohn, wohnhaft zu<br />

Oberhausen<br />

(Fasz.88, I.Teil; Rubrik 99/I.)<br />

1545-1593<br />

Wucherische Kontrakte, u.a. zwischen Christen <strong>und</strong> Juden<br />

(Fasz.203, 1 Pos.; Rubrik 183.)<br />

1545-1596<br />

Markgrafschaft Burgau; betr. Juden in Günzburg <strong>und</strong> Thannhau-<br />

sen; genannt u.a.:<br />

Rabbi (Lehrmeister) Isaac Juden, <strong>der</strong>zeit zu Günzburg, sowie<br />

Simon Levi Juden, wohnhaft zu Günzburg.<br />

Dabei: "Judicum de libris Judaeorum in Tanhausen" (lat.)<br />

(Fasz.206, 1 Pos.; Rubrik 190.)<br />

AKTEN: LEOPOLDINA<br />

Allgemeines Leopoldinum: ca.__1600-1665<br />

Alphabetisches Leopoldinum I <strong>und</strong> II: 1619-1632<br />

enthält u.a.:<br />

Allgemeines Leopoldinum<br />

1637-1640<br />

Umfangreicher Akt, betr. Lazarus, Jude von Prag, contra Rechlin,<br />

Jüdin zu Pfersee, wegen Erbteil, <strong>und</strong> die Obrigkeit contra<br />

die Zoblischen Erben daselbst; genannt u.a.: Juden aus Neu-<br />

burg, Ichenhausen, Binswangen, Thannhausen, Pfersee, Wald (Immelstetten),<br />

Fischach, Hürben, Steppach, Angelberg <strong>und</strong> Lauterbrunn;<br />

Dabei: Directorium über die Acta, mit den Nrn.1-111<br />

(Kasten C, Nr.2.)<br />

1600-1602<br />

Akt, betr. Brigita Freyin zu Grafenegg, auch Ferdinand zu<br />

Grafenegg, <strong>und</strong> den Juden Lemlin zu Burgau<br />

(Lit.G, Nr.41.)<br />

847


TirLAI<br />

KOPIALBÜCHER DER KAMMER: BEKENNEN (1496-1783)<br />

dabei u.a.:<br />

Buch Bekennen 1612<br />

1612 November 29<br />

Schuldverschreibung von 8000 fl Hauptgut <strong>und</strong> 400 fl jährlicher<br />

Zins hiervon, an den Juden Samuel von Günzburg<br />

(fol.103-104'.)<br />

Bekennen 1734-1737<br />

1734<br />

Schuldverschreibung von 15.000 fl an die gesamte schutzverwandte<br />

Judenschaft zu Kriegshaber in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />

(fol.94'-96'.)<br />

1735 Januar 17<br />

Schuldbekenntnis <strong>und</strong> Quittung über 3000 fl für die schutzverwandte<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau zu Ichenhausen<br />

<strong>und</strong> zu Hürben<br />

(fol.195'-197.)<br />

1735 Januar 17<br />

Schuldverschreibung von 7500 fl an die schutzverwandte Judenschaft<br />

in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau, zu Buttenwiesen, Binswangen,<br />

Steppach <strong>und</strong> Fischach, <strong>zur</strong> Deckung von Kriegsschulden;<br />

davon zahlen an Kaiser Karl VI.: die Juden in Buttenwiesen<br />

3000 fl, in Binswangen 2000 fl, in Steppach 1500 fl <strong>und</strong> die<br />

Juden in Fischach 1000 fl<br />

(fol.197-198'.)<br />

JUSTIZAKTEN DER REGIERUNG:<br />

Vorländische Prozeßakten (ca.1550-1780)<br />

Enthält mehrere, Juden betr. Prozesse; u.a.:<br />

o.D.<br />

Sieslin Jud zu Burgau, wi<strong>der</strong> die Juden zu Günzburg<br />

(Nr.85.)<br />

1733<br />

Fiskus, wi<strong>der</strong> den Juden Salomon Levi zu Kriegshaber<br />

(Nr.207.)<br />

1724<br />

Jakob Wassermann zu Kriegshaber, wi<strong>der</strong> Elias Levi<br />

(Nr.208.)<br />

1582<br />

Bartlmä Sailer, wi<strong>der</strong> den Juden Samuel zu Günzburg<br />

(Nr.526.)<br />

848


HOFREGISTRATUR-AKTEN:<br />

TirLAI<br />

Hauptreihen A-K (zeitlich geordnet): 1520-1763<br />

Son<strong>der</strong>reihen: ca.1665-1785<br />

enthält u.a.:<br />

Reihe A<br />

1520-1565<br />

Finanzen im Allgemeinen: Judenregal; Bewilligung <strong>und</strong> Aufenthalt<br />

von Juden in Tirol <strong>und</strong> in den Vorlanden<br />

(Abt.IV. Fasz.14. Pos.11.)<br />

Reihe G<br />

1709 Januar 4<br />

Oberösterreichische Hofkammer; Karl Philipp, Pfalzgraf bei<br />

Rhein; Hormayerscher Rezess;<br />

betr. u.a.: Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau; das von<br />

Moises Günzburger käuflich erlangende herrschaftliche Haus zu<br />

Kriegshaber<br />

(Fasz.346.)<br />

Hinweis:<br />

Die Akten <strong>der</strong> Hofregistratur enthalten weiteres Material <strong>zur</strong><br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden, sind jedoch sehr umfangreich <strong>und</strong> kaum<br />

erschlossen (Rep.342: Übersicht <strong>der</strong> zeitlich geordneten Faszikel<br />

<strong>und</strong> Bände). Ergänzend dazu sind vorhanden:<br />

Hofregistratur-Protokolle, Kopialbücher <strong>der</strong> Hofkanzlei.<br />

Kammer- (ab 1620 Hofkammer-)Registratur<br />

(Rechnungs- <strong>und</strong> Kassenbücher, Kopialbücher, Protokolle <strong>und</strong><br />

Akten).<br />

SAMMELAKTEN:<br />

Reihe A (1565-1599); Reihe B (1600-1665); Reihe C (1665-1740);<br />

Reihe D (1740-1848); Reihe E (15.-20.Jh.); dabei u.a.:<br />

Reihe A, Abt.IX, Lage 8<br />

Finanzverwaltung, allgemeine Kammersachen: Juden<br />

1585<br />

Beschwerde, wegen Bevorzugung <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.l.)<br />

1580<br />

Jude Lemblin zu Günzburg; Gerichtsstand, wegen Schulden<br />

(Nr.2.)<br />

1580<br />

Jude Simon zu Günzburg; Zahlungsverweigerung<br />

(Nr.3.)<br />

849


SAMMELAKTEN:<br />

TirLAI<br />

Reihe B, Abt.IX, Lage 8<br />

Finanzverwaltung, allgemeine Kammersachen: Juden<br />

1609<br />

Markgraf Karl von Burgau; Kredite bei Juden<br />

(Nr.4.)<br />

1600-1602<br />

Günzburg: Söhne des Juden Simon; Prozeß<br />

(Nr.6.)<br />

1608<br />

Schwaben; Totschlag an Juden<br />

(Nr.ll.)<br />

Reihe B, Abt.XV, Lage 3<br />

Kirche, milde Stiftungen, Schule: Protestantismus <strong>und</strong> dessen<br />

Bekämpfung<br />

1607<br />

Schwaben: Unkatholisches Verhalten, Unterstützung <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.7.)<br />

AUßERTIROLISCHE SONDERBESTÄNDE:<br />

dabei u.a:<br />

Regierungsakten, Vor<strong>der</strong>österreich (Burgau)<br />

(Fasz.15-18.)<br />

1741-1767<br />

Vier umfangreiche Fasz., Rentamtsrechnungen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e einschlägige<br />

Akten; enthält u.a.:<br />

Rentamts-Manuale mit den vierteljährlichen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />

in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau; verzeichnet sind Judenzoll,<br />

Judenhaus- <strong>und</strong> Lebzeitgel<strong>der</strong>, Judenschutzgel<strong>der</strong>, Judenbegräbnisgel<strong>der</strong><br />

u.a.;<br />

Im 4. Quartal 1754 zahlen z.B. an jüdischem Zoll:<br />

Kriegshaber 43 fl 30 kr; Pfersee 10 fl; Fischach 9 fl; Steppach<br />

8 fl; Schlipsheim 1 fl 45 kr; Buttenwiesen 25 fl 45 kr;<br />

Binswangen 15 fl 30 kr; Ichenhausen 36 fl 30 kr, Hürben 12 fl<br />

30 kr;<br />

An jährlichem Zoll bezahlen ebenda: die Judengemeinde Illereichen<br />

40 fl, die zu Fellheim 18 fl <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hebräer Samuel Landauer<br />

von Ellingen 8 fl;<br />

Für 1755 <strong>und</strong> 1759 zahlen die Juden z.B. an sogenannten Jägergel<strong>der</strong>n<br />

jeweils: in Kriegshaber 1661 fl 44 kr; Pfersee 1325 fl<br />

38 kr; Steppach 169 fl 53 kr; Fischach 255 fl 8 kr; Ichenhausen<br />

906 fl 5 kr; Buttenwiesen 505 fl 15 kr; Binswangen 342 fl<br />

58 kr; Hürben 293 fl 19 kr; Schlipsheim 40 fl.<br />

Die Haus- <strong>und</strong> Lebzeitgel<strong>der</strong> nennen die Anzahl <strong>der</strong> jüdischen<br />

Familien, mit jeweils 35 kr; z.B. 1760: Kriegshaber 60 1/2,<br />

Pfersee 22 1/2, Steppach 24 1/2, Fischach 42 1/2, Ichenhausen<br />

155 1/2, Hürben 44 1/2, Buttenwiesen 57 1/2, Binswangen 42 <strong>und</strong><br />

Schlipsheim 2 1/2 Familien.<br />

850


KLOSTERARCHIV ISNY: URKUNDE<br />

FÜRSTL. VON QUADT'SCHES ARCHIV ISNY<br />

1534 November 2<br />

Urteilsbrief für die Gemeinde Hellengerst (Markt Weitnau, Kr.<br />

Oberallgäu) wi<strong>der</strong> den Juden Hirsch aus Grönenbach (Kr. Unterallgäu),<br />

<strong>der</strong> in die Güter des Christian Hertenberger eingesetzt<br />

werden sollte<br />

(U 1534 XI 2. - Regest: UBIsny 213.)<br />

851


THE CENTRAL ARCHIVES FOR THE HISTORY OF THE JEWISH PEOPEL, JERUSALEM<br />

(Früher: The Jewish Historical General Archives)<br />

1. Matrikel = G/5 (* = Geburten. oo = Trauungen. + = Sterbefälle.)<br />

- <strong>Augsburg</strong> (G/5, 101-109)<br />

* 1824-1860; oo 1836-1853; + 1836-1842.<br />

(G/5, 101.)<br />

* oo + 1860-1863.<br />

(G/5, 102.)<br />

* 1863-1881; oo 1863-1880; + 1863-1881.<br />

(G/5, 103-105.)<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Juden aus dem Standesamt<br />

(G/5, 106.)<br />

+ 1868-1940; oo 1870-1909, 1910-1939.<br />

(G/5, 107-109.)<br />

Binswangen (G/5, 309)<br />

* 1746-1857<br />

(G/5, 309.)<br />

- Buttenwiesen (G/5, 594f.)<br />

* 1831-1859; oo 1831-1865; + 1817-1865.<br />

(G/5, 594.)<br />

Familienbuch, 1860-1937<br />

(G/5, 595.)<br />

- E<strong>der</strong>heim (G/5, 716-718)<br />

* 1810-1873; oo 1810-1872; + 1810-1869.<br />

(G/5, 716-718.)<br />

- Fellheim (G/5, 835-838, 985)<br />

* 1831-1879; oo 1830-1877; + 1851-1882<br />

(G/5, 985.)<br />

+ 1875-1876; * 1875<br />

(G/5, 835, 836.)<br />

Familienbuch, 1795-1875<br />

(G/5, 837.)<br />

* 1822-1831; oo 1827-1830; + 1822-1831.<br />

(G/5, 838.)<br />

- Fischach-Schwaben (G/5, 828-831, 857)<br />

Personenverzeichnis<br />

(G/5, 857 I <strong>und</strong> II. )<br />

+ 1826-1940; oo 1826-1914.<br />

(G/5, 828, 829.)<br />

Zeugnisse über Eheschließungen, 1810-1881<br />

(G/5, 830. )<br />

* 1826-1938 852<br />

(G/5, 831.)


1. Matrikel = G/5<br />

- Günzburg (G/5, 1233)<br />

oo 1861-1897, 1904<br />

(G/5, 1233.)<br />

- Hainsfarth (G/5, 1259)<br />

CAHJP<br />

* 1825-1914; oo 1826-1905; + 1825-1914.<br />

(G/5, 1259 I <strong>und</strong> II.)<br />

- Harburg (G/5, 1341)<br />

* oo + 1807-1875<br />

(G/5, 1341 I <strong>und</strong> II.)<br />

- Hürben-Krumbach (G/5, 1546)<br />

* 1784-1875; oo + 1785-1875.<br />

(G/5, 1546.)<br />

- Ichenhausen (G/5, 1556-1562, 1564-1566, 1568)<br />

* 1782-1853, 1853-1889<br />

(G/5, 1556 I <strong>und</strong> II, 1557 I <strong>und</strong> II.)<br />

Verzeichnis zum Geburts- <strong>und</strong> Sterberegister<br />

(G/5, 1558.)<br />

oo 1828-1874, 1874-1921<br />

(G/5, 1559, 1560.)<br />

+ 1823-1853, 1853-1889<br />

(G/5, 1561, 1562.)<br />

Neuangenommene Familiennamen <strong>der</strong> Familienoberhäupter,<br />

angelegt 1813<br />

(G/5, 1564.)<br />

Einwohnerliste; ältestes Geburtsdatum: 1842<br />

(G/5, 1565.)<br />

Matrikel <strong>der</strong> Judengemeinde; ältestes Geburtsjahr: 1755<br />

(G/5, 1566.)<br />

Familienbuch, 1810-1814<br />

(G/5, 1568.)<br />

- Kleinerdlingen (G/5, 1696-1699)<br />

+ 1810-1902<br />

(G/5, 1696.)<br />

oo 1810-1881, 1879-1898<br />

(G/5, 1697, 1698.)<br />

* 1810-1881<br />

(G/5, 1699.)<br />

853


1. Matrikel = G/5<br />

CAHJP<br />

- Kriegshaber-<strong>Augsburg</strong> (G/5, 1755-1758)<br />

* 1863-1876<br />

(G/5, 1755.)<br />

oo 1863-1874<br />

(G/5, 1756.)<br />

+ 1863-1875, 1865-1939.<br />

(G/5, 1757, 1758.)<br />

- Memmingen (G/5, 2040f.)<br />

oo 1879-1919<br />

(G/5, 2040.)<br />

Friedhofs-Register: 1875-1937<br />

(G/5, 2041.)<br />

- Nördlingen (G/5, 2299f.)<br />

* 1863-1875; oo 1861-1882; + 1864-1877.<br />

(G/5, 2299. )<br />

oo 1864-1920<br />

(G/5, 2300.)<br />

- Oettingen (G/5, 2415-2417)<br />

* oo + 1764-1850<br />

(G/5, 2415.)<br />

* (1-64), oo (65-80): 1816-1875; + (81-132): 1816-1900<br />

(G/5, 2416.)<br />

* (1-66): 1850-1934; oo (67-92): 1850-1937);<br />

+ (93-194): 1850-1940<br />

(G/5, 2417.)<br />

- Pfersee-<strong>Augsburg</strong> (G/5, 2484f.)<br />

* 1833-1872; + 1835-1872.<br />

(G/5, 2484.)<br />

* (1-22): 1863-1874; oo (24-30): 1863-1869; + (32-54): 1863-1875<br />

(G/5, 2485.)<br />

854


CAHJP<br />

2. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = GA/II<br />

- E<strong>der</strong>heim (GA/II, 868-877)<br />

3 hebräische Schriftstücke (19. Jh.); Auszug aus dem Testa-<br />

ment des Elias Neuburger zu E<strong>der</strong>heim, gestorben 1865 Dezember 22<br />

(GA/II, 868.)<br />

ca. 20 Einzelblätter betr.: Elementarschulhausbau <strong>und</strong> Kauf<br />

zu E<strong>der</strong>heim (1834-1837), u.a. Protokollauszug über die neuerbaute<br />

Judenschule von 1737 Juni 17, hebräische Listen <strong>und</strong><br />

Auszug aus dem Ausstandsverzeichnis des königlichen Rentamtes<br />

Nördlingen von 1870 August 10<br />

(GA/II, 869.)<br />

ca. 90 Einzelblätter, zum Teil in hebräisch, betr.: israelit.<br />

Gottesacker in Harburg (1836-1874), u.a. Klage gegen den<br />

Totengräber S. Schnaitacher (1841), Reperatur <strong>der</strong> Begräbnismauer<br />

(1851), Quittung über 44 fl 28 kr Benutzungsgebühr für<br />

die Kultusgemeinde E<strong>der</strong>heim (1851), sowie Vergleich <strong>der</strong><br />

Gemeinden Harburg <strong>und</strong> E<strong>der</strong>heim von 1874 September 28<br />

(GA/II, 870.)<br />

"Hirsch Weiler'sche Verlassenschaft <strong>und</strong> Stiftung" (I): 1842-<br />

1845; enthält ca. 20 Einzelblätter, u.a. Auszug aus dem Testament<br />

des Jakob Hirsch Weiler zu E<strong>der</strong>heim, verstorben 1842<br />

August 10, mit einer Stiftung von 400 fl an die Kultusgemeinde<br />

(GA/II, 871.)<br />

"Hirsch Weiler'sche Stiftung <strong>und</strong> Kaufvertrag" (II): 1844-1864;<br />

enthält ca. 45 Einzelblätter, u.a. Rechnungen, Quittungen,<br />

Auszug aus dem Gr<strong>und</strong>steuer-Kataster für das Haus Nr.276, das<br />

<strong>der</strong> Schullehrer Salomon Hirschinger 1850 schenkungsmäßig von<br />

Weiler erhalten hat, sowie "Anlehens Tabelle" für Jakob<br />

Kögler von Schopflohe (1844), mit Papiersiegel des Fürstlich<br />

Oettingischen Herrschaftsgerichts<br />

(GA/II, 873.)<br />

Schreiben des königlichen Landgerichtes zu Nördlingen, betr.<br />

<strong>der</strong> Verlassenschaft des Moses Einstein von E<strong>der</strong>heim (1856<br />

August 12); Anlage: Auszug aus dem Testament dieses verstorbenen<br />

Handelsmannes, betr. einer Stiftung<br />

(GA/II, 872.)<br />

ca. 20 Einzelblätter betr.: israelit. Kultusgemeinde E<strong>der</strong>heim,<br />

u.a. vorläufige Zuweisung an den Oberrabbiner Pinkas Katzenellenbogen<br />

(1838), Einverleibung ins Rabbinat Wallerstein<br />

(1846), Gehaltsregulierung des künftigen Distrikts Rabbiner<br />

zu Wallerstein, sowie eine Liste <strong>der</strong> 23 in E<strong>der</strong>heim lebenden<br />

israelit. Familien mit Angabe ihrer Berufe <strong>und</strong> Abgaben<br />

(GA/II, 874.)<br />

ca. 10 Einzelblätter (1855-1870), u.a. Erwerbsurk<strong>und</strong>e für die<br />

israelit. Kultusgemeinde E<strong>der</strong>heim (1855/56) <strong>und</strong> Streitsache<br />

zwischen Moses Braunschweig, Handelsmann von Kleinerdlingen,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kultusgemeinde von E<strong>der</strong>heim wegen einer Erbschaft<br />

(GA/II, 875.)<br />

855


CAHJP<br />

2 . Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = GA/II<br />

- E<strong>der</strong>heim (GA/II, 868-877)<br />

ca. 30 Einzelblätter (1805-1863), zum Teil in hebräisch;<br />

u.a. Obligationen <strong>und</strong> Rechnungen <strong>zur</strong> Abraham Levi'schen<br />

Stiftung, ferner den Armenfond zu E<strong>der</strong>heim betr. (1828);<br />

Kaufvertrag von 1863 Juli 18, mit Papiersiegel <strong>der</strong> Stadt<br />

Lauingen (eingerissen)<br />

(GA/II, 876.)<br />

3 Blätter (1845, 1869): Beilagen <strong>zur</strong> Jacob Hirsch Weiler'schen<br />

Stiftung <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Einstein'schen Stiftung; betr. israelit.<br />

Kultusstiftung <strong>und</strong> israelit. Schulfond in E<strong>der</strong>heim<br />

(GA/II, 877.)<br />

- Harburg (GA/II, 345-350, 919-923)<br />

1843 März 21 bis 1844 Juli 17: "Diffesionseidesabteilung in<br />

Sachen Judenschaft Harburg gegen das fürstliche Haus Oettingen<br />

Wallerstein, wi<strong>der</strong>rechtliche Gefällserhebung betr."<br />

1836 November 26 <strong>und</strong> 1842 April 18: desgleichen für Deggingen<br />

(GA/II, 345.)<br />

Israelit. Kultusgemeinde Harburg (1853-1861): "Das Erbauen<br />

einer neuen Halle auf dem hiesigen israelitischen Friedhof<br />

betreffend"; enthält Rechnungen sowie detailierte Spendenlisten<br />

mit den Namen <strong>der</strong> jüdischen Bürger, <strong>und</strong> einen Plan<br />

(GA/II, 346.)<br />

1824, 1825, 1826: "Schulkosten Rechnung <strong>der</strong> Israelitischen<br />

Gemeinde Harburg", geführt von Abraham Hiller<br />

(GA/II, 347.)<br />

Mehrere Schriften <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde Harburg<br />

(1849/1850), u.a. Kaufbrief <strong>der</strong> Kultusgemeinde, Auslagen<br />

des Nathan Hechinger, Steuerquittung des David Brachman,<br />

sowie Schreiben betr. des Hausbesitzers Isac Wassermann<br />

(gestorben 1812 Dezember 29), seines Sohnes Abraham <strong>und</strong><br />

seiner Tochter Kler<br />

(GA/II, 348.)<br />

1834, 1851/1852: Israelitische Armenpflege Harburg; Stiftung<br />

des verstorbenen Kaufmanns Israel Elkan Wassermann von<br />

Harburg (300 fl), sowie sein Testament von 1834 Juni 24<br />

(GA/II, 349.)<br />

1837, 1884/1885: Akten <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde Harburg<br />

betr. "Legat <strong>der</strong> im Jahre 1836 ledig verstorbenen Regine<br />

Wassermann, Tochter des verstorbenen Israel Wassermann";<br />

Vergleich mit E.I. Wassermann in München; Anfall von 200 Mark<br />

im Jahre 1885<br />

(GA/II, 350.)<br />

1827-1844: "Handakten des Advokaten Greiner zu Ansbach <strong>zur</strong><br />

Sache <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> einzelnen Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>selben gegen das fürstl. Haus Ött.-Wallerstein wi<strong>der</strong>rechtliche<br />

Gefällserhebung betr." mit ca. 500 Einzelblättern<br />

(Kopien von 1643)<br />

(GA/II, 919.)<br />

856


CAHJP<br />

2. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = GA/II<br />

- Harburg (GA/II, 345-350, 919-923)<br />

1888-1903, 1914: betr. den Israelit. Friedhof in Harburg;<br />

u.a. Antrag <strong>der</strong> Kultusgemeinde, ein Verzeichnis <strong>der</strong> Grabmonumente<br />

anzufertigen <strong>und</strong> dieselben zu nummerieren (Druck:<br />

1902 Juli 27), sowie eine "Friedhofsordnung" von 1903 Nov. 16<br />

(GA/II, 920. )<br />

1841, 1848-1852: "Correspondenzen (<strong>der</strong> israelit. Kultusge-<br />

meinde Harburg) mit <strong>der</strong> Cultus Gemeinde Deggingen <strong>und</strong> Vergleich<br />

mit <strong>der</strong>selben wegen Abtretung vom hiesigen Gottes Akker"<br />

(GA/II, 921.)<br />

1851-1858: Israelit. Kultusgemeinde Harburg betr. Reparatur<br />

<strong>der</strong> Friedhofsmauer <strong>und</strong> Herstellung zweier neuer Eichentüren<br />

(GA/II, 922.)<br />

1831-1838: Akten <strong>der</strong> israelit. Kultusverwaltung Harburg betr.<br />

Rechnung <strong>und</strong> Führung <strong>der</strong> Begräbnisbaukasse von Seiten des<br />

U. Löw Guldmann<br />

(GA/II, 923.)<br />

- Mönchsdeggingen (GA/II, 788-795; nach: Pinkas Hakehillot, S.643)<br />

1863 Juni 29: Ministerialverordnung, die Verhältnisse <strong>der</strong><br />

israelit. Kultusgemeinden betr.<br />

(GA/II, 788.)<br />

1836-1848: Mönchsdeggingen, Rechtsstreit mit dem Fürsten von<br />

Wallerstein wegen Abgaben<br />

(GA/II, 789.)<br />

1841-1865: Mönchsdeggingen, Rechtssache mit dem Fürsten von<br />

Wallerstein; Mikwah u.a.<br />

(GA/II, 790.)<br />

1842-1861: Mönchsdeggingen, Armenangelegenheiten<br />

(GA/II, 791.)<br />

1870: Mönchsdeggingen, Anschluß <strong>der</strong> israelit. Bürger von<br />

Nördlingen an das israelit. Begräbnis in Deggingen<br />

(GA/II, 792.)<br />

1845: Mönchsdeggingen, Schritte <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Verhältnisse<br />

<strong>der</strong> Juden<br />

(GA/II, 793.)<br />

1838-1843: Mönchsdeggingen, Seligmann Schnei<strong>der</strong> zu Harburg<br />

gegen die jüdische Kultusgemeinde zu Deggingen wegen Gehaltes<br />

(GA/II, 794.)<br />

182 7: Mönchsdeggingen, Synagogen-Bau<br />

(GA/II, 795.)<br />

857


CAHJP<br />

3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = S<br />

- <strong>Augsburg</strong> (S 435)<br />

Akten, betr. <strong>Augsburg</strong> (hebräisch) aus dem Jahre 1809<br />

(S 435.)<br />

- Bayern (S 431)<br />

1553-1556: Verzeichnis von "Judengelt", empfangen bei verschiedenen<br />

bayerischen Ortschaften.<br />

1807 März 21: Militärpflicht <strong>der</strong> Juden, Verordnung des<br />

Herzogs Max Joseph.<br />

Ergänzungen <strong>und</strong> Korrekturen zu Eckstein: "Haben die Juden<br />

in Bayern ein Heimatrecht"<br />

(S 431.)<br />

- Donauwörth (S 171)<br />

1383: Privileg, daß die Juden Bürger zu Donauwörth werden<br />

(S 171.)<br />

- E<strong>der</strong>heim (S 257)<br />

1827-1870: Anstellung eines Elementarlehrers<br />

(S 257/1.)<br />

1846: Vakanz <strong>der</strong> Rabbinerstelle<br />

(S 257/2.)<br />

1791: hebräisches Schriftstück, betr. E<strong>der</strong>heim<br />

(S 257/3.)<br />

1874: Auflösung <strong>der</strong> israelit. Gemeinde von E<strong>der</strong>heim<br />

(S 257/4.)<br />

1836-1838: Über die Aufnahme des Schächters Altmeyer mit <strong>der</strong><br />

polizeilichen Erlaubnis<br />

(S 257/5.)<br />

- Harburg (S 161)<br />

1832-1840: Harburg, Protokolle, Bekanntmachungen u.a.<br />

(S 161/1.)<br />

1841-1880: Harburg, Protokollbuch über die Ansässigmachung<br />

<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>lassung in <strong>der</strong> hiesigen Kultusgemeinde<br />

(S 161/2.)<br />

1839-1840: Königl. Advokat Rigel & Senger in Sachen <strong>der</strong> Judenschaft<br />

zu Harburg gegen die Geistlichkeit u.a.; Praezeptoren<br />

in Harburg wegen Entschädigung für Stolgebühren u.a.<br />

(S 161/3.)<br />

1848 März 23: Vergleich <strong>der</strong> Einwohner <strong>der</strong> fürstl. Oettingen-<br />

Wallersteinschen Herrschaftsgerichte mit dem fürstl. Haus<br />

Oettingen Wallerstein, verschiedene Gefälle betr.<br />

(S 161/4.)<br />

858


CAHJP<br />

3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = S<br />

- Harburg (S 161)<br />

1851/1852: Israelit. Kultusgemeinde Harburg contra fürstl.<br />

Haus Oettingen-Wallerstein, insbeson<strong>der</strong>e Vergleich zwischen<br />

beiden Parteien betr. Begräbnisgeld<br />

(S 161/5.)<br />

1859: Erwerb <strong>der</strong> Scheune im Schulhof zu Harburg<br />

(S 161/6.)<br />

1850: Harburg, Organisation des Synagogenchors<br />

(S 161/7.)<br />

1769-1824: hebräische Schriftstücke, Harburg betr.<br />

(S 161/8.)<br />

1800-1815: Renovierung <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> <strong>der</strong> neu erbauten<br />

Mikweh in Harburg; diverse Anfragen; detailierte Liste <strong>der</strong><br />

Zahlungen <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde-Mitglie<strong>der</strong> sowie <strong>der</strong><br />

Ausgaben für Synagoge <strong>und</strong> Mikweh; 3 Pläne <strong>der</strong> Synagoge (1813)<br />

(S 161/9.)<br />

1849: zwei neue Synagogenstände in <strong>der</strong> Synagoge betr.<br />

(S 161/10.)<br />

1837/1839: Synagogenangelegenheiten, insbeson<strong>der</strong>e Reparatur<br />

(S 161/11.)<br />

1838-1846: Mikwe <strong>und</strong> Pacht <strong>der</strong>selben betr., in Harburg<br />

(S 161/12.)<br />

1848: Harburg, Schulklopfer betr.<br />

(S 161/13.)<br />

1843-1856: Harburg, Gemeindebeamten <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde<br />

(S 161/14.)<br />

1831: Harburg, Akt <strong>der</strong> Abstimmung, ob die Schächterstelle<br />

Seligmann dem Schneidachen o<strong>der</strong> Leopold dem Sänger übertragen<br />

werde<br />

(S 161/15.)<br />

1836: Harburg, Akt über die Aufnahme des Schächters Altmeyer<br />

in E<strong>der</strong>heim mit <strong>der</strong> polizeilichen Erlaubnis<br />

(S 161/16.)<br />

1762-1790, 1793, 1815: hebräische Schriftstücke, betr. Harburg<br />

(S 161/17.)<br />

1741-1746, 1772/73, 1784, 1787/88, 1791, 1795: hebräische<br />

Schriftstücke, betr. Harburg<br />

(S 161/18-21.)<br />

1851, 1854: Harburg, Israelit. Handwerks- <strong>und</strong> Ackerbauför<strong>der</strong>ungs-<br />

Verein für Bayern in München betr.<br />

(S 161/22.)<br />

859


CAHJP<br />

3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = S<br />

- Harburg (S 161)<br />

1841: Harburg, Akt betr. die Übersiedlung eines dahier<br />

wohnenden Kultusmitgliedes sowie die Erbschaften eines<br />

Auswärtigen, wodurch Vermögen aus <strong>der</strong> Kultusgemeinde hinausgeht;<br />

daß solche 1% an die Kultuskasse zu entrichten haben;<br />

enthält auch das im Dezember 1886 angefertigte Statut über<br />

Ansässigmachung etc.<br />

(S 161/23.)<br />

1813, 1880-1901: Harburg, Stiftung des Gabriel Samuel<br />

später Goldschmidt, verstorben 1815 November 2<br />

(S 161/24.)<br />

1800-1830: Harburg, Varia; ca. 200 Einzelblätter betr.<br />

verschiedener Angelegenheiten <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde,<br />

zum Teil in hebräischer Schrift; u.a. Testament (November<br />

1825), Protokolle des fürstl. Oettingisch-Wallersteinschen<br />

Herrschaftsgerichts in Harburg sowie eine Synagogenordnung<br />

von 1825 August 23<br />

(S 161/25.)<br />

1764, 1783, 1787, 1806, 1813, 1819: Harburg, verschiedene<br />

hebräische Schriftstücke betr. israelit. Kultusgemeinde<br />

(S 161/26-29.)<br />

1754-1821: Harburg, Anleihen <strong>und</strong> Abgaben<br />

(S 161/30.)<br />

1784, 1806, 1816: Harburg, hebräische Schriftstücke<br />

(S 161/31, 32.)<br />

- Wallerstein (S 137)<br />

1793: Wallerstein, Protokolle<br />

(S 137/1.)<br />

1813-1830: Wallerstein, verschiedene hebräische Schriftstücke<br />

(S 137/2-4.)<br />

1841 Dezember: Wallerstein, Vorstandswahl<br />

(S 137/5.)<br />

1827, 1854: Wallerstein, Statuten<br />

(S 137/6.)<br />

1700-1850: Wallerstein, Schutzjuden<br />

(S 137/7.)<br />

o.D.: Wallerstein, Entwurf einer Eingabe an den König betr.<br />

bürgerliche Gleichstellung <strong>der</strong> Juden<br />

(S 137/8.)<br />

1845: Wallerstein, Verleumdung <strong>und</strong> Verfolgung <strong>der</strong> Judenschaft<br />

(S 137/9.)<br />

1808-1841: Wallerstein, Judenabgaben, Häusergeld, Einzugsgeld<br />

(S 137/10.)<br />

860


CAHJP<br />

3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = S<br />

- Wallerstein (S 137)<br />

1720, 1761: Wallerstein, Fleisch <strong>und</strong> Metzger<br />

(S 137/11.)<br />

1808-1835: Wallerstein, Synagoge, Schule <strong>und</strong> Mikweh <strong>der</strong><br />

Israelit. Kultusgemeinde<br />

(S 137/12, 13.)<br />

1782-1816: Wallerstein, Kassabuch <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde<br />

(S 137/14.)<br />

1809-1835: Wallerstein, Kassenbuch<br />

(S 137/15.)<br />

1796-1827 Wallerstein, betr. Geldaufnahme<br />

(S 137/16.)<br />

1731-1809 Wallerstein, betr. Schulden <strong>und</strong> Schätzung<br />

(S 137/17.)<br />

1831: Wallerstein, hebräisches Schriftstück<br />

(S 137/18.)<br />

1829: Wallerstein, Beschneidung <strong>der</strong> Israeliten betr.<br />

(S 137/19.)<br />

1835: Wallerstein, Trauungen <strong>der</strong> Israeliten<br />

(S 137/20.)<br />

1835: Wallerstein, David Eissmann; Verhalten in <strong>der</strong> Synagoge<br />

(S 137/21.)<br />

1789-1811: Wallerstein, betr. die frühere Rabbinatsaufnahme<br />

(S 137/22.)<br />

1824/25: Wallerstein, betr. Wolf Rottenhamm<br />

(S 137/23.)<br />

1828: Wallerstein, die Ansprüche, die französischen Quartier-<br />

kosten betr.<br />

(S 137/24.)<br />

1828: Wallerstein, Gebet für die glückliche Entbindung <strong>der</strong><br />

Königin Theresia<br />

(S 137/25.)<br />

1836: Wallerstein, betr. Rückkunft des bayerischen Königs<br />

aus Griechenland<br />

(S 137/26.)<br />

1790-1828, 1764-1825, 1764-1828: Wallerstein, hebräische<br />

Schriftstücke<br />

(S 137/27.)<br />

861


CAHJP<br />

3.- Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />

Berlin = S<br />

- Wallerstein (S 137)<br />

1720-1831: Wallerstein, Korrespondenzen u.a. mit <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>herrschaft,<br />

betr. Schutz, Rechnungen, Wahlen, Schächten<br />

sowie Militaria<br />

(S 137/28.)<br />

1792-1807: Wallerstein, hebräische Schriftstücke<br />

(S 137/29, 30.)<br />

1805 Juni 17: Wallerstein, Berechnung für die Bezahlung<br />

des Kaufschillings für den Mayershof zu Mayershofen<br />

(S 137/31.)<br />

862


CAHJP<br />

4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />

- Altenstadt (NE/1-51)<br />

1825: Hauptbuch, Altenstadt; enthält Rechnungsaufstellungen<br />

in hebräischer Schrift<br />

(NE/1.)<br />

1837-1847, 1849-1906: Altenstadt, Jahresrechnungen <strong>und</strong><br />

Belege <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde<br />

(NE/2-9.)<br />

1847-1894: Altenstadt, Jahresrechnungen <strong>der</strong> Judenschule<br />

(NE/10-14.)<br />

1909-10, 1912-14: Altenstadt, Rechnungen <strong>der</strong> Schleissmann'schen<br />

Schul- <strong>und</strong> Wohltätigkeitsstiftung<br />

(NE/15.)<br />

(1824), 1833, 1858, 1899-1902: Altenstadt, Fassionen über<br />

die Schullehrerstelle<br />

(NE/16.)<br />

1853-1872: Altenstadt, Schulgel<strong>der</strong>einnahmebuch; enthält<br />

viele Personennamen<br />

(NE/17.)<br />

1830-1831: Altenstadt, Verhandlungen <strong>und</strong> Belege über Ankauf<br />

eines Platzes für die Erbauung einer Judenschule, Synagoge<br />

<strong>und</strong> Armenhaus; zusätzliche Briefe <strong>und</strong> Dokumente (1826-1853)<br />

(NE/18.)<br />

1816-17, 1823-28, 1831, 1833, 1836-1872, 1880-1883, 1885-1925:<br />

Altenstadt, Schülerverzeichnisse <strong>und</strong> Zensurbücher <strong>der</strong> Judenschule<br />

(NE/19-22.)<br />

1855/1856: Altenstadt, Inventarium für die israelit. Schule<br />

(NE/22a.)<br />

1830-1868: Altenstadt, Attesten-Buch <strong>der</strong> Entlassungsschüler<br />

(NE/22b.)<br />

1838-1913: Altenstadt, Protokollbücher <strong>der</strong> jüdischen Kulttusgemeinde<br />

(3 Bde.); enthält Aufschlüsse über die gesamten<br />

rechtlichen Angelegenheiten<br />

(NE/23-25.)<br />

1854-1896: Altenstadt, Kassentagebuch <strong>der</strong> Kultusgemeinde;<br />

enthält einige Akten betr. Familie Kahn (1891-94)<br />

(NE/26-29.)<br />

1843-1870: Altenstadt, Vermögensstand <strong>der</strong> jüdischen Kultuskasse<br />

(NE/30.)<br />

1843-1887: Altenstadt, Hauptbuch <strong>der</strong> Kultuskasse; betr. auch<br />

Stiftungsvermögen<br />

(NE/31.)<br />

1886-1909: Altenstadt, Gemeinde-Kassenbuch<br />

(NE/32.)<br />

863


CAHJP<br />

4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />

- Altenstadt (NE/1-51)<br />

1847-83, 1894: Altenstadt, Satzungen, Rechnungen <strong>und</strong> Verhandlungen<br />

des jüdischen Wohltätigkeitsvereins (zum Teil<br />

in hebräischer Schrift)<br />

(NE/33.)<br />

1849-68: Altenstadt, Hauptbuch A<br />

1887-95: Altenstadt, "Zdoko-Cassa"<br />

1887-93: Altenstadt, Gemeinde-Kasse<br />

1895-1911: Altenstadt, Kassenbuch für Wohltätigkeits- <strong>und</strong><br />

Synagogenfond<br />

(NE/34.)<br />

1886-94: Altenstadt, Spenden <strong>zur</strong> Seelenheilsstiftung <strong>und</strong><br />

<strong>zur</strong> Armenpflege; 1902-19: Brunnenrechnungen; 1886-1900:<br />

Kassenbuch - Ostermahl betr.<br />

(NE/35.)<br />

1864-1920: Altenstadt, monatliche Beiträge <strong>und</strong> Umlagelisten<br />

(NE/36.)<br />

1885-93: Altenstadt, Rechnungen <strong>der</strong> jüdischen Wohltätigkeitsstiftung<br />

(NE/37.)<br />

1876-1918: Altenstadt, Stiftungsbuch<br />

(NE/38.)<br />

1886-92, 1892-1921: Altenstadt, Seelenheilstiftung; enthält<br />

auch Quittungen<br />

(NE/39-41.)<br />

1907-38: Altenstadt, Jüdischer Frauenverein; Statuten von<br />

1893 <strong>und</strong> 1903; Protokolle von 1911-38<br />

(NE/42.)<br />

1867-1907: Altenstadt, Eigentum an den Stühlen <strong>der</strong> Synagoge<br />

(NE/43.)<br />

1860-61: Altenstadt, Rechnungen über die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> Syangoge<br />

(NE/44.)<br />

1889: Altenstadt, Rechnung <strong>der</strong> "simultanen Gemeindewage"<br />

(gehört je <strong>zur</strong> Hälfte <strong>der</strong> christlichen <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen<br />

Kultusgemeinde)<br />

(NE/45.)<br />

1804-1853, 1821-1913: Altenstadt, Sammelakt: Die Beziehungen<br />

<strong>der</strong> jüdischen Kultusgemeinde <strong>zur</strong> politischen Gemeinde Illereichen;<br />

enthält u.a. gemeindliche Leistungen <strong>und</strong> Fleischaufschlag,<br />

Gemeindeumlagen, Wasserleitung, Nutzungen an dem unverteilten<br />

Gemeindegr<strong>und</strong>, Armenhaus, Verträge; Schulordnung<br />

von 1829, Akten des Rabbinats ab 1785<br />

(NE/46, 47.)<br />

1872-85: Altenstadt, verschiedene Schriftstücke betr. den<br />

Fremden- <strong>und</strong> Armenverein<br />

(NE/48.)<br />

864


CAHJP<br />

4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />

- Altenstadt (NE/1-51)<br />

1870-77: Kultusgemein[d]e Illereichen <strong>und</strong> Altenstadt,<br />

auch Verein für Durchreisende<br />

(NE/49.)<br />

1833-85; Altenstadt, Armenpflege; Schatzungsentwurf <strong>der</strong><br />

Gemeinde Illereichen (um 1835/36); Wahlen in Altenstadt<br />

(1835); verschiedene Akten, auch Illereichen betr.<br />

(Schächten, Mazzoth, Synagogenordnung: 1833/35)<br />

(NE/50.)<br />

Altenstadt, verschiedene Akten (zum Teil in hebräisch):<br />

1858-88: Testamente, Verlassenschaften, Seelenheil-Stiftungen;<br />

1871-77: Verlassenschaftsakt (Testament) <strong>der</strong> Babette<br />

Welsch (1839);<br />

Nachlaß <strong>der</strong> Marianna Ullmann;<br />

Synagogenordnung; Verzeichnis <strong>der</strong> Spenden, die bei <strong>der</strong><br />

Vorladung <strong>zur</strong> Thora gespendet wurden (1858-59); Collekte<br />

für die Synagoge in Habbach (1888); Synagogenstiftungstafel;<br />

1822-52: Schulhausbau-Vereinigung <strong>der</strong> israelit. Schul-<br />

religionslehrerstelle mit dem Rabbinat;<br />

1847-62: Lokalarmenpflege Altenstadt (Kostgeld, Unterstützungen);<br />

1859-60: Zirkular, das Distriktsarmenwesen betr.;<br />

1852-60: Holz- <strong>und</strong> Wollenverteilung an die israelit. Ortsarmen;<br />

1824-55: Rechnungen für das Armenhaus;<br />

1863: Bau-Reparatur-Kosten in <strong>der</strong> Bleich;<br />

1847-64: Rechnungswesen, Visitationen, Revisionen;<br />

1848: Rechnungen für den Geisteskranken Veit Einstein;<br />

1853-55: Vertrag mit Schlossermeister Joh. Egger in Hürben<br />

über Lieferung einer Matzenmaschine;<br />

1842/43: Bankier <strong>und</strong> Oberkirchenvorsteher Seligmann Benedikts<br />

dürftige Verwandte (Broschüre);<br />

1888: Freiherrlich Amschel Mayer von Rothschild-Stiftung<br />

für dürftige Juden;<br />

1888: Geldsammlung für Memmel-Überschwemmte; Dr. Rulf, Memel;<br />

1848/50: Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>zinse von Bach <strong>und</strong> Consorten;<br />

1812-28: Hebräisch geschriebene Briefe <strong>und</strong> Aufzeichnungen;<br />

1856: Gesuch <strong>der</strong> Fanny Maier <strong>zur</strong> Reise nach Amerika;<br />

1850: Hausiererpatentgesuch von Sam. Schnattinger;<br />

Krankheitskosten für Moses Weil;<br />

1858 Spenden <strong>zur</strong> Ergänzung <strong>der</strong> Mitgift einer Braut (Tochter<br />

des Vorsängers Jos. Bär);<br />

1858: Beiträge zum St. Johannes-Verein für freiwillige<br />

Armenpflege;<br />

1851 Rechnung des verstorbenen Mayer Wolf in Altenstadt;<br />

1917 Feuer-Versicherungspolice für die Gemeinde Altenstadt;<br />

1904-06: Zinsverzeichnis für die israelit. Kultusgemeinde;<br />

(NE/51/1-20.)<br />

1767-1837: Altenstadt, Matrikelbuch (Geburten <strong>und</strong> Todesfälle)<br />

(NE/51a.)<br />

1826-39: Altenstadt, Hauptbuch <strong>der</strong> Geborenen, Gesto[r]benen <strong>und</strong><br />

Getrauten bei <strong>der</strong> Judenschaft; Seelenzahl-Verzeichnis (enthält<br />

auch die Nummern <strong>der</strong> Häuser); Gemeinde-Rechnungen<br />

(1824/25-1835/36);<br />

(NE/51b.)<br />

865


CAHJP<br />

4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />

- Altenstadt (NE/1-51)<br />

1858-84: Leichenscheine; Beerdigungszeit <strong>der</strong> israelit.<br />

Leichen (königliche Verordnung);<br />

1872: Schreiben des Bezirksamtes Illertissen an das Bezirks-<br />

rabbinat Altenstadt, betr. Geburtslisten;<br />

1853-58: Altenstadt, Geburtslisten<br />

(NE/51c.)<br />

- Hürben (NE/52)<br />

1871-86, 1886-1902: Hürben, Protokollbücher <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Concordia<br />

(NE/52/1-2.)<br />

1871-1912: Hürben, Ballotage <strong>und</strong> Protokollbuch <strong>der</strong> Gesell-<br />

schaft Concordia<br />

(NE/52/3.)<br />

866


CAHJP<br />

5. Photographierte Akten/Mikrofilme = HM<br />

- Deutschland (Hohenlohisches Archiv Neuenstein)<br />

1415-1435: Verschiedene Urk<strong>und</strong>en, betr. Conrad von Weinsberg<br />

1439: Wie<strong>der</strong>holte Citationen vom Römischen König Albert an<br />

die ganze Judenheit<br />

(HM 2729, 2730.)<br />

- Bayern<br />

1934 (4 Schreibhefte): Simon Brückenheimer, handgeschriebenes<br />

"Inventarium wichtiger Akten <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>en in bayerischen<br />

Gemeinden"<br />

(HM 2/354.)<br />

- Altenstadt<br />

1756-1869: Geburts-Trauungs-Sterberegister<br />

1849-1894: Geburtsregister<br />

1819-1890: Trauungsregister<br />

1849-1894: Sterberegister<br />

(HM 426.)<br />

- Altenstadt <strong>und</strong> Osterberg<br />

bis 1849: Geburts-, Conscriptions- <strong>und</strong> Sterbeliste<br />

(HM 427.)<br />

- Burgau, Markgrafschaft<br />

aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau:<br />

Vor<strong>der</strong>-Österreich Lit. 648-651, 654-655, betr. Juden in<br />

Thannhausen, Ichenhausen, Günzburg <strong>und</strong> Hürben<br />

(HM 2/4087.)<br />

- Buttenwiesen<br />

M. Sonn: "Schulgeschichtliche Aufzeichnungen über die<br />

israelitische Volksschule Buttenwiesen"<br />

(HM 2/1153.)<br />

1730-39, 1740-45, 1740-44: "Juden Kauff-, Tausch-, Schuld-<br />

<strong>und</strong> Handlungs Prothocolle in Buttenwiesen ...";<br />

aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau: Vor<strong>der</strong>-Österreich Lit. 96-98<br />

(HM 2/4194.)<br />

- Ichenhausen<br />

1689-1798: Dokumente über die Judenschaft (Abschriften);<br />

aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau: Gemeinde-Depot Ichenhausen, 6<br />

(HM 2724.)<br />

1862: Gesuch des Rabbinatsverwesers Lazarus Löb;<br />

aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau: BA Günzburg, 1942<br />

(HM 2725.)<br />

867


CAHJP<br />

5. Photographierte Akten/Mikrofilme = HM<br />

- Neuburg/Donau: Staatsarchiv (HM 2/4709-4739)<br />

(Gesamtverzeichnis <strong>der</strong> für die Juden einschlägigen Archivalien<br />

im Staatsarchiv Neuburg/Donau = R 3-24.)<br />

HM 2/4709-4716: Bestand Pfalz-Neuburg, Nr. 1844, 1858, 2198,<br />

2674, 5883, 6336, 6777, 6969.<br />

HM 2/4717, 4718: Bestand Grassegger-Sammlung, Nr. 15182/8, 15347.<br />

HM 2/4719: Bestand Vor<strong>der</strong>-Österreich, Nr.1447.<br />

HM 2/4720: Bestand Ritterschaft, Nr.142.<br />

HM 2/4721: Bestand Kurbayerische Herrschaften, Nr.1457.<br />

HM 2/4722-4724: Bestand Lehen <strong>und</strong> Adel, Nr.2922, 2961, 2962.<br />

HM 2/4725: Bestand Klöster, Fultenbach, Nr.73.<br />

HM 2/4726-4728: Bestand Regierung, Nr.3900, 3900a, 3907.<br />

HM 2/4729-4730: Bestand BA Günzburg, Nr.1448, 575.<br />

HM 2/4731-4733: Bestand BA Krumbach, Nr.495, 498, 503.<br />

HM 2/4734-4735: Bestand BA Nördlingen, Nr.387, 675.<br />

HM 2/4736-4737: Bestand BA Zusmarshausen, Nr.1250, 1257.<br />

HM 2/4738: Bestand Rentamt Wertingen, Nr.837.<br />

HM 2/4739: Bestand Oberlandes-Gericht <strong>Augsburg</strong>, 19/Nr.451.<br />

- Osterberg<br />

1849-1875: Geburtsregister<br />

1849-1885: Sterberegister<br />

(HM 428.)<br />

868


6. Privatarchive = P<br />

- Binswangen<br />

CAHJP<br />

Privatsammlung: Familie Günzburg (hebräisch)<br />

(P-16)<br />

- Allgemein: Schwäbische Orte (P-16/729/1-13)<br />

über 500 Einzelblätter aus dem 16. bis 20. Jahrh<strong>und</strong>ert, zum<br />

Teil in hebräisch, betr. die Orte: Binswangen, Burgau,<br />

Buttenwiesen, Dillingen, Donauwörth, Fellheim, Fischach,<br />

Günzburg, Hürben (Krumbach), Kriegshaber (<strong>Augsburg</strong>), Neuburg/Donau,<br />

Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), Scheppach, Schlipsheim,<br />

Steppach <strong>und</strong> Thannhausen;<br />

u.a. persönliche Notizen, Briefe, Postkarten, Rechnungen,<br />

Programme, Bestellzettel, Zeitungsausschnitte, Prospekte;<br />

ferner: vier kleine Schreibhefte (729/1-4.); "Notizen über<br />

die jüdische Gemeinde Hürben, nunmehr Krumbach" (729/7.);<br />

Aufzeichnungen von Louis Lamm, Berlin, über die Familien<br />

Bernhard Ullmann in Pfersse, <strong>und</strong> über die Aktenstücke <strong>der</strong><br />

jüdischen Gemeinde in Buttenwiesen (729/9.); Kopien <strong>und</strong><br />

Abschriften verschiedener Dokumente (1600-1837) betr.<br />

schwäbischer Judengemeinden sowie Neuburger Kreissachen<br />

(729/13.)<br />

869


CAHJP<br />

7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar - Inv<br />

- Bayern<br />

1920: Vorläufige Verfassung des Verbandes Bayerischer<br />

Israelitischer Gemeinden<br />

(627/10.)<br />

Bayerisches Hauptstaatsarchiv in München: Mikrofilm von<br />

Dokumenten, die Juden betr.<br />

(4157.)<br />

1813 Juni 10: Königliches Edikt, betr. die Verhältnisse<br />

<strong>der</strong> Juden im Königreich<br />

(1201.)<br />

1798-1811: handgeschriebenes Steuerbuch eines Schutzjuden;<br />

1814-1830: Rechnungsbücher;<br />

1902: Unterstützung <strong>der</strong> Fremden (Teil eines Buches)<br />

(1427/1.)<br />

1918: Deutsche Zeitung, "Zur Revision des Bayerischen<br />

Judenedikts"<br />

(1427/2.)<br />

1934: Rabbinat, Zirkular über Schulbesuch an Festtagen<br />

(1427/3.)<br />

1935-1938: Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden,<br />

R<strong>und</strong>schreiben<br />

(1427/4.)<br />

- <strong>Augsburg</strong><br />

"Eröffnung des <strong>Kultur</strong>hauses <strong>der</strong> J.U.G. (Israelitische Kultusgemeinde)<br />

Schwaben-<strong>Augsburg</strong>"<br />

(Inv 606/1.)<br />

Bernhard Bezen: "Juden in <strong>Augsburg</strong>", in: Münchner Jüdische<br />

Nachrichten vom 26. September 1958<br />

(Inv 606/2.)<br />

1732 (<strong>Augsburg</strong>?): "Offener Verruff <strong>und</strong> Anschlag" wegen<br />

Auslösung von Pfän<strong>der</strong>n<br />

(4 Seiten Druck, Photographie; aus dem B<strong>und</strong>esarchiv Koblenz,<br />

NSDAPHA-Mappe 501. - Inv 2362a/22.)<br />

1697-1901: Liste von Akten, betr. die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden<br />

aus <strong>Augsburg</strong><br />

(3906. )<br />

1345 April 23, 1356: hebräische Schriftstücke, betr. <strong>Augsburg</strong><br />

(5899. 4806.)<br />

- Binswangen<br />

1847-1884: "Copier-Buch" (Geschäftskorrespondenz), geschrieben<br />

von Löb Feigenbaum<br />

(1433/3.)<br />

870


CAHJP<br />

7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar = Inv<br />

- Burgau, Markgrafschaft<br />

Oberösterreichische Hofkammer; Karl Philipp, Pfalzgraf<br />

b. Rhein; Hormayerscher Rezess<br />

(aus: Tiroler L.A., Bestand Hofregistatursakten, Einkommende<br />

Schriften, Fasz.346, Reihe G. - 3315.)<br />

- Fischach (5456)<br />

1746-1883: ca. 500 Einzelblätter in 6 Teilen, zum größten Teil<br />

in hebräischer Sprache; dabei u.a.:<br />

1850 März 31: Gemeindebeschluß;<br />

1877 Januar 30 <strong>und</strong> Februar 3: Distriktsschulinspektion Zusmarshausen,<br />

betr. Beschwerde des Samuel Mendle gegen den<br />

Schulklopfer in Fischach;<br />

1844 Juli 14: Verfügung des königlichen Landgerichts Zusmarshausen;<br />

ebensolche von 1842 Oktober 21, 1844 März 9 <strong>und</strong> Juli 9;<br />

1843 August 30, Mickhausen: Schreiben vom Gräflich von Reichberg'schen<br />

Herrschaftsgericht;<br />

1877 November 11 <strong>und</strong> 26: Schreiben <strong>und</strong> Bekanntmachung des<br />

Fischacher Rabbinats, betr. des Metzgers Samuel Mendle;<br />

1661 November 14: Beschwerdebrief des Casparus Kirmair;<br />

1877 Februar 18 <strong>und</strong> November: Protokolle, betr. die israelit.<br />

Metzgermeister in Fischach (Samuel Mendle <strong>und</strong> Isak Klopfer);<br />

1679 August 17: Bischöfliches Mandat sowie zwei weitere<br />

Dekrete Sigm<strong>und</strong>s aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert, zum Teil Abschriften;<br />

enthalten sind ferner: persönliche Aufzeichnungen, Briefe,<br />

Korrespondenzen, zum Teil mit Originalsiegeln, Zahlungs- <strong>und</strong><br />

Namenslisten<br />

(5456.)<br />

- G<strong>und</strong>elfingen (4112)<br />

1450 November 23: 2 Photokopien einer Urk<strong>und</strong>e, betr. Urfehde,<br />

die Joseph Jud <strong>und</strong> seine Hausfrau Henn, Manne Jud <strong>und</strong> seine<br />

Hausfrau Gütlin, Symon Jud, Manne Judens Sohn, dem Herzog<br />

Ludwig <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt G<strong>und</strong>elfingen schwören, zugleich für ihre<br />

min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong> Zipperlin, Hennlin <strong>und</strong> Schönlin<br />

(aus: Stadtarchiv G<strong>und</strong>elfingen, U 66. - 4112.)<br />

- Hürben (Krumbach)<br />

1860: hebräisches Schriftstück<br />

(6542.)<br />

1828, 1842: hebräische Schriftstücke (H. Schwarz)<br />

(2163.)<br />

1690-1936: Otto Landauer, "Die Nachfahren des Moses S. Landauer<br />

<strong>und</strong> seiner Ehefrau Klara aus Hürben b. Krumbach"<br />

(Inv 1838/1.)<br />

1833-1939: "Chronik <strong>der</strong> Firma M.S. Landauer", <strong>Augsburg</strong>, zu<br />

Ehren des 100jährigen Bestehens<br />

(Inv 1838/2.)<br />

871


CAHJP<br />

7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar = Inv<br />

- Krumbach<br />

Auszug (Masch.) aus H. Habel: Landkreis Krumbach, in: Bayer.<br />

Kunstdenkmäler, 1961, S.135f., betr. den jüdischen Friedhof:<br />

um 1800 angelegt im Osten <strong>der</strong> Stadt Krumbach (Druck hat<br />

"Westen", was falsch ist);<br />

dabei auch drei Fotos des Friedhofs vom September 1970<br />

(2650.)<br />

- Memmingen<br />

Julius Miedel: "Die Juden in Memmingen", gedruckt Memmingen<br />

1909; Mikrofilm<br />

(1659.)<br />

1348-1801: Abschriften (Masch.) aus dem Repertorium des<br />

Stadtarchivs Memmingen; Juden betr. Urk<strong>und</strong>en<br />

(R3-75. - 1566.)<br />

1360-1536: Staatsarchiv München; Mikrofilm von Juden betr.<br />

Dokumenten<br />

(R3-9/CI-II, inv.4138-39. - 4160.)<br />

1373-1536: Staatsarchiv München; Regesten von Juden betr.<br />

Dokumenten<br />

(4139.)<br />

- Nördlingen<br />

1798: hebräisches Schriftstück<br />

(103.)<br />

- Oettingen<br />

1718: hebräisches Schriftstück<br />

(3376.)<br />

1544-1902: Sammlung Louis Lamm, betr. Juden in Kriegshaber<br />

(<strong>Augsburg</strong>), Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), Binswangen, Buttenwiesen,<br />

<strong>Augsburg</strong>, Schlipsheim, Ichenhausen, Hürben (Krumbach),<br />

Burgau, Scheppach, Fischach, Göggingen, Ulm, Dillingen,<br />

Neuburg/Donau, Pfaffenhausen <strong>und</strong> Donauwörth<br />

(Inv 729.)<br />

- Pfersee (<strong>Augsburg</strong>)<br />

1793-1822: "Schutzgeld Büchel für Bernhard Jonas Ulmann"<br />

(347/1.)<br />

1822-1854: "Wan<strong>der</strong>buch", mit Auszug <strong>der</strong> allerhöchsten Verordnungen<br />

von 1809 November 20, betr. das Wan<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Handwerker;<br />

ausgestellt: 1822 Juli 23 in Würzburg, für einen<br />

Gesellen aus Bissingen<br />

(347/2.)<br />

872


CAHJP<br />

7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar = Inv<br />

- Schnaittach (MFr.)<br />

Mehrere Schriftstücke, u.a.: Fragment von 1771, betr. <strong>der</strong><br />

Bitte eines Juden in einer Gerichtsangelegenheit; Schreiben<br />

von 1747 betr. einer Toleranzangelegenheit, sowie ein Verzeichnis<br />

(Masch.) <strong>der</strong> aufgelösten jüdischen Gemeinden in<br />

Schwaben<br />

(1481.)<br />

- Wallerstein<br />

Protokoll <strong>und</strong> die Verlassenschaft des Chaim Hirsch aus<br />

Wallerstein<br />

(1490.)<br />

873


YAD VASHEM CENTRAL ARCHIVES, JERUSALEM<br />

1. Central Historical Commission (= CHC) at the Central Committee<br />

of Liberated Jews in the US-Zone, Munich: M-1<br />

M-1/DN = CHC-Munich, Municipality, files on Jewish affairs:<br />

1930-1946<br />

1939 Februar 2 bis 1942 Februar 21: Schriftverkehr <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>abteilung<br />

Stadtbauamt München, betr. Gr<strong>und</strong>besitz von Nichtariern<br />

im Gau München-Oberbayern, sowie "Entjudung landwirtschaftlicher<br />

Gr<strong>und</strong>besitz"<br />

(2 Abschriften: 18 <strong>und</strong> 19 Blätter. - M-1/DN-6.)<br />

1941 September 15: Vertraulicher "Schnellbrief" des Reichsminister<br />

des Innern, betr. Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden, Staatsangehörigkeit<br />

<strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong> Beschränkungen bezüglich Verlassen<br />

<strong>der</strong> Wohngemeinden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Benutzung von Verkehrsmitteln<br />

(M-1/DN-24.)<br />

1937 Dezember 29: Vertrauliche Mitteilung <strong>der</strong> Geheimen Staats-<br />

polizei, Staatspolizeileitstelle München, über den Erlaß des<br />

Reichsinnenministers von 1937 November 16, betr. Ausstellung<br />

von Pässen an Juden im Inland, v.a. für Auswan<strong>der</strong>er <strong>und</strong> für<br />

Reisen ins Ausland<br />

(M-1/DN-25.)<br />

1938 August 24: Ausschnitt aus dem Ministerialblatt des<br />

Reichsministeriums des Innern, betr. Personenstandsangelegen-<br />

heiten; Richtlinien über die Führung <strong>und</strong> Än<strong>der</strong>ung von Vor-<br />

namen, mit einem Verzeichnis <strong>der</strong> männlichen <strong>und</strong> weiblichen<br />

jüdischen Vornamen<br />

(M-1/DN-33.)<br />

1938 Januar 1: Auszug aus dem Reichsgesetz, betr. Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong> Feststellung von Familiennamen <strong>und</strong> Vornamen <strong>der</strong> Juden<br />

(M-1/DN-34.)<br />

1935 Oktober 8: Schreiben <strong>der</strong> Bayerischen Politischen<br />

Polizei, betr. "Judenkartei"<br />

(2 Photokopien, verkleinert. - M-1/DN-57.)<br />

1935 September 23: Schreiben <strong>der</strong> Bayerischen Politischen<br />

Polizei, betr. "Judenkartei"; Erfassung durch Einziehung <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>listen <strong>der</strong> jüdischen Organisationen<br />

(4 Photokopien, verkleinert. - M-1/DN-65.)<br />

1939 Januar 18: Staatsministerium des Innern an die Regie-<br />

rungspräsidenten usw., betr. Sicherstellung <strong>der</strong> jüdischen<br />

Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>und</strong> treuhän<strong>der</strong>ische Verwahrung dieses<br />

Materials durch den Generaldirektor <strong>der</strong> staatlichen Archive<br />

Bayerns, <strong>und</strong> durch die ihm unterstellten Staatsarchive<br />

(M-1/DN-66.)<br />

1938 November 12: Schreiben des Oberfinanzpräsidenten München,<br />

Devisenstelle, betr. Privatguthaben <strong>der</strong> Juden; u.a.<br />

Beschränkung <strong>der</strong> wöchentlichen Auszahlung auf 100 RM, <strong>zur</strong><br />

Vermeidung von jüd. Geldtransferierung ins Ausland<br />

(M-1/DN-82.)<br />

874


YVCA<br />

- M-1/DN = CHC-Munich, Municipality, files on Jewish affairs:<br />

1930-1946<br />

1938 November 14: Sehr eiliges R<strong>und</strong>schreiben an die Bayer.<br />

Sparkassen, betr. Wertpapierverkäufe für Juden, die ab<br />

sofort nicht mehr durchgeführt werden dürfen<br />

(M-1/DN-83.)<br />

1939 Januar 13: Schreiben <strong>der</strong> Bayerischen Gemeindebank, betr.<br />

"Kurszettel für jüdische Effekten" <strong>und</strong> "Erster Teilbetrag<br />

<strong>der</strong> Judenvermögensabgabe"<br />

(M-1/DN-85.)<br />

1939 Januar 11: R<strong>und</strong>schreiben Nr. "GZ" 9 an die bayerischen<br />

Sparkassen, betr. Hypotheken auf jüdischen Gr<strong>und</strong>besitz;<br />

dabei zwei Urteile des Amtsgerichts, die den Juden die Be-<br />

rufung auf den gesetzlichen Kündigungsschutz versagen<br />

(M-1/DN-86.)<br />

1938 Dezember 13: Vertrauliches, sehr eiliges R<strong>und</strong>schreiben<br />

Nr. "GZ" 169 an dieselben, betr. Depotzwang für Wertpapiere<br />

von Juden sowie Verfügungseinschränkung über solche; die<br />

Freigrenze von 500 RM soll demnächst aufgehoben werden<br />

(M-1/DN-87.)<br />

1939 März 9: Vertrauliches, sehr eiliges R<strong>und</strong>schreiben<br />

Nr. "GZ" 45 an dieselben, betr. Verordnungen über den<br />

Einsatz des jüdischen Vermögens<br />

(M-1/DN-95.)<br />

1938 Dezember 3 bis 1939 November 10: Akt betr. "Judenvermögensabgabe",<br />

mit mehreren Verordnungen <strong>und</strong> "Schnellbrie-<br />

fen" des Reichsministeriums <strong>der</strong> Finanzen<br />

(ca. 60 Einzelblätter. - M-1/DN-186.)<br />

- M-1/E = Testimonies collection: 1945-1948<br />

enthält über 2500 registrierte Zeugenaussagen, u.a. betr.<br />

Kaufering-Türkheim (Außenstelle von Dachau),<br />

Burgau (Lager),<br />

<strong>Augsburg</strong> (Lager, Kriegsverbrecher),<br />

Lindau (Zwangsarbeit),<br />

Kaufbeuren (Außenlager Dachau)<br />

(M-1/E-659/560; 950/790; 921/771; 1162/1133; 1283/1251;<br />

1401/1348; 1628/1511; 1816/1680; 1987/1814; 2193/1982; 2493/2607.)<br />

M-1/L = CHC-Questionnaires of the regional Councils: 1946-1948<br />

(Landräte, über 500 Fragebögen, alphabetisch geordnet)<br />

1946 November 5: Fragebogen betr. Kreis Kaufbeuren.<br />

DAG-Lager Mauerstetten, Kreis Kaufbeuren (ca. 800 Häftlinge),<br />

Lager Spinnerei <strong>und</strong> Weberei in Kaufbeuren (ca. 500 Häftlinge)<br />

<strong>und</strong> Lager Seestal, Kreis Kaufbeuren (ca. 200 Häftlinge, fast<br />

nur Juden);<br />

Am 1. Januar 1933 <strong>und</strong> am 1. September 1939 jeweils 3 Juden<br />

im Landkreis Kaufbeuren; zwei davon in Buchloe, wo sie nicht<br />

vertrieben wurden, einer im Februar 1939 nach München<br />

(M-1/L-2/290.)<br />

875


YVCA<br />

M-1/L = CHC-Questionnaires of the regional Councils: 1946-1948<br />

(Landräte, über 500 Fragebögen, alphabetisch geordnet)<br />

1946 August 19: Fragebogen betr. Kreis Sonthofen.<br />

Drei Außenlager des KZ-Lagers Dachau, in den Gemeinden<br />

Blaichach, Oberstdorf <strong>und</strong> Fischen; Keine Juden in diesen Lagern.<br />

Am 1. Januar 1933 10 Voll- <strong>und</strong> 5 Halbjuden, am 1. September<br />

1939 6 Volljuden <strong>und</strong> 1 Halbjude im Landkreis Sonthofen; zwei<br />

davon 1938 in die USA, drei 1938/39 weggezogen, einer 1940 eines<br />

natürlichen Todes gestorben.<br />

Zur Zeit (1946) nur einige Juden im Landkreis wohnhaft.<br />

(M-1/L-1/128.)<br />

1946 Mai 14: Fragebogen betr. Kreis Mindelheim.<br />

Außenlager in Türkheim, angeschlossen an das KZ Dachau, mit ca.<br />

1800 Häftlingen (bis auf 5 Personen: alle Juden).<br />

Am 1. Januar 1933 13 Juden, am 1. September 1939 noch 7 Juden<br />

im Landkreis Mindelheim; 1937/38 die Juden aus ihren Wohnungen<br />

vertrieben.<br />

Zur Zeit (1946) eine große Anzahl von Juden in Bad Wörishofen,<br />

Irsingen, Kirchdorf-, Mindelheim, Ober- <strong>und</strong> Unterammingen,<br />

Türkheim <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>geltingen<br />

(M-1/L-1/94.)<br />

1946 Mai 22: Fragebogen betr. Kreis Memmingen.<br />

Kein Lager.<br />

Am 1. Januar 1933 187 Juden, am 1. September 1939 noch 84 Juden<br />

im Landkreis Memmingen; ca. 100 vor dem Krieg weggezogen, v.a.<br />

ausgewan<strong>der</strong>t; nach Beginn des Krieges noch 8 ausgewan<strong>der</strong>t;<br />

<strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Juden 1942 gesammelt, nach Fellheim gebracht <strong>und</strong><br />

in den Osten deportiert (Ort unbekannt).<br />

Zur Zeit (1946) <strong>der</strong> Jude Jacob als Lehrer in Fellheim tätig;<br />

nach Memmingen drei Familien <strong>zur</strong>ückgekehrt, weitere 5 deutsche,<br />

67 polnische <strong>und</strong> 2 rumänische Juden dort<br />

(M-1/L-1/91.)<br />

1946 Mai 31: Fragebogen betr. Stadtkreis Kempten.<br />

Außenlager des KZ Dachau in <strong>der</strong> Keselstraße; ca. 550 Häftlinge,<br />

soweit bekannt keine Juden darunter.<br />

Am 1. Januar 1933 53 Juden, am 1. September 1939 noch 44 Juden;<br />

ein Teil nach 1933 ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Am 31. März 1942 die bis 65jährigen nach Polen deportiert,<br />

am 10. August 1942 die über 65jährigen <strong>und</strong> am 20. Februar 1945<br />

die restlichen Juden nach Theresienstadt deportiert;<br />

insgesamt 16 ortsansässige Juden ums Leben gekommen<br />

(M-1/L-1/72.)<br />

1946 Juni 15: Fragebogen betr. Kreis Günzburg.<br />

"Arbeitslager" in Burgau, bestand von Februar bis April 1945<br />

als Durchgangslager; nur Juden dort: ca. 120 Juden <strong>und</strong> ca.<br />

1000 Jüdinnen, davon kamen 500 aus Lauingen.<br />

Am 1. Januar 1933 ca. 360 Juden, am 1. September noch ca.<br />

210 Juden im Landkreis Günzburg; zum Teil ausgewan<strong>der</strong>t;<br />

126 Juden wurden am 1. April <strong>und</strong> am 6. August 1942, sowie am<br />

8. März 1943 abtransportiert (Ziel unbekannt).<br />

Zur Zeit (1946) in den Wirtschaftsräumen des ehemaligen Flugplatzes<br />

Leipheim a.d. Donau ein Lager mit ca. 4000 Juden<br />

(M-1/L-1/56.)<br />

876


YVCA<br />

- M-1/L = CHC-Questionnaires of the regional Councils: 1946-1948<br />

(Landräte, über 500 Fragebögen, alphabetisch geordnet)<br />

1946 Mai 23: Fragebogen betr. Kreis Donauwörth.<br />

Arbeitsaußenlager von Dachau, in Bäumenheim (ca. 360-400 Häftlinge,<br />

ein Jude aus Ungarn).<br />

Am 1. Januar 1933 13 Juden, am 1. September 1939 kein Jude mehr<br />

im Kreis Donauwörth; alle Juden, bis auf einen, waren in<br />

Harburg; zum Teil ausgewan<strong>der</strong>t nach Palästina.<br />

Zur Zeit (1946) nur ausländische Juden im Kreis Donauwörth<br />

(M-1/L-1/32.)<br />

1945 Mai 20: Fragebogen betr. Stadt <strong>Augsburg</strong>.<br />

Keine Lager.<br />

Am 1. Januar 1933 ca. 1200 Judenr am 1. September 1939 ca.<br />

700 Juden in <strong>Augsburg</strong>; Transporte im November 1941, April <strong>und</strong><br />

August 1942, März 1943, Januar 1944 <strong>und</strong> Februar 1945 (die als<br />

Beilage aufgeführte Liste fehlt).<br />

Etwa 1944 nach <strong>Augsburg</strong> ca. 500 ungarische Jüdinnen gekommen,<br />

untergebracht <strong>und</strong> beschäftigt bei den Michelwerken (Industriehof)<br />

<strong>und</strong> bei Keller & Knappich<br />

(Bericht <strong>der</strong> Polizeidirektion, <strong>Augsburg</strong>. - M-1/L-1/10.)<br />

1946 Mai 10: Fragebogen betr. Kreis Aichach.<br />

Keine Lager. 1933 <strong>und</strong> 1939 keine Juden im Kreis Aichach.<br />

Zur Zeit (1946) 5 zugewan<strong>der</strong>te Juden (vier aus Polen, einer<br />

aus Breslau)<br />

(M-1/L-1/1.)<br />

- M-1/P = Collection on Displaced Persons Organizations: 1945-1948<br />

Betr. beson<strong>der</strong>s Leipheim (US-Zone, D.P.center): Historische<br />

Kommission, veröffentlichte Zeitung, alphabetische Liste <strong>der</strong><br />

D.P.s <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zeugenaussagen, Arbeitsberichte, Bericht über<br />

die Lebensmittelverteilung, Wahlen für das Jüdische Komitee,<br />

Liste <strong>der</strong> Kandidaten, sowie kulturelle Aktivitäten.<br />

Ferner betr. die Orte Krumbach (US-Zone), Neu-Ulm (US-Zone,<br />

D.P.center, Ludendorf Kaserne), Memmingen (D.P.center),<br />

Schwabmünchen (US-Zone), Mindelheim (D.P.center) <strong>und</strong> Ichenhausen<br />

(Nachkrieg, D.P.center, Enthüllung: Grabstein am<br />

Massengrab).<br />

(M-1/P-2/22; 2/53; 2/74; 2/81; 2/103; 2/120; 5/9; 9/35;<br />

10/45; 13/57-59; 13/61f.; 14/63f.; 15/66.)<br />

- M-1/Q = CHC-Historical Questionnaires: 1945-1948<br />

Über 600 Fragebögen, alphabetisch nach Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Orten;<br />

betr. u.a. Krumbach (Zwangsarbeit)<br />

(M-1/Q-2037/477.)<br />

2. Jewish Historical Documentation Centre, Linz (Simon Wiesenthal<br />

Collection, 1944-1955): M-9<br />

betr. u.a. Burgau <strong>und</strong> Kaufering-Türkheim (Kriegsverbrecher)<br />

(M-9/9/1.)<br />

877


YVCA<br />

3. War Criminal Section, Legal Department of the Central<br />

Committee of Liberated Jews, Munich (1946-1951): M-21<br />

betr. u.a. Burgau (Kriegsverbrecher; Außenstelle von<br />

Dachau)<br />

(M-21/I/188. M-21/II/41.)<br />

4. Dr. K.J. Ball-Kaduri Collection of Testimonies and Reports<br />

of German Jewry ("Was nicht in den Archiven steht"); 0-1<br />

1944 August 8, Ramoth-Haschawim (Palestina):<br />

Erinnerungen an die <strong>Augsburg</strong>er Gemeinde von Albert Dann<br />

(Abschrift, Masch., 11 Seiten. - 0-1/26.)<br />

5. Testimonies Department of the Yad Vashem Central Ärchives,<br />

Givatayim (Tel Aviv), ab 1954: O-3<br />

1958, 1967/68: betr. u.a. <strong>Augsburg</strong> (Zweiglager von Dachau;<br />

"Hachshara"), Burgau <strong>und</strong> Türkheim (Zweiglager), sowie<br />

Kaufering (Internationales Rotes Kreuz)<br />

(O-3/1019; 1028; 1073; 1086; 3195; 3258; 3287.)<br />

6. Collection on Hungary (Joint Distribution Committee and<br />

Jewish Agency), Budapest, 1944-1946: O-15<br />

betr. u.a. die Zweiglager von Dachau:<br />

<strong>Augsburg</strong>, Burgau, Kaufbeuren <strong>und</strong> Kaufering-Türkheim<br />

(O-15/871; 1754; 1812; 1833; 1879; 1930; 1954; 2290; 2325;<br />

2339; 2390; 2515; 2600; 2602; 2685; 2698; 2725; 2748; 2753;<br />

2787; 2838; 2864; 2914; 2929; 2978; 2982; 2985; 3406; 3442;<br />

3456.)<br />

7. Collection of Various Testimonies, ab 1930: O-33<br />

1946 März 26: Brief des <strong>Augsburg</strong>er Facharztes für Orthopädie,<br />

Dr. Georg Jarecki, an seinen Onkel Leopold in den<br />

USA: über das Schicksal seiner Familie während des Nazi-<br />

Regimes, welches nur er <strong>und</strong> seine Schwester überlebten<br />

(O-33/1377.)<br />

8. Collection of Memoirs Written for the Yad Vashem Competition<br />

1957-1958: O-39<br />

200 Essays, u.a. betr. Leipheim (D.P.center)<br />

(O-39/1.)<br />

9. Simon Brückheimer Collection on the November Pogrom 1938 in<br />

Germany: O-42<br />

"Inventarisierung wichtiger Akten <strong>und</strong> Ritualien in bayer.<br />

Gemeinden", Heft I-IV; .Gemeindelisten dazu; Berichte über<br />

die Synagogen; Namenslisten <strong>der</strong> Zeugen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es.<br />

Betr. Hainsfarth, Harburg, Nördlingen, Oettingen, Wallerstein,<br />

Ichenhausen, Altenstadt, Fellheim, Neu-Ulm, Fischach<br />

(ab 1933)<br />

(ca. 600 Einzelblätter. - O-42/1-6.)<br />

878


YVCA<br />

10. Indictments and Sentences in the Trials of Nazi War<br />

Criminals: TR-IQ<br />

1948 Mai 27 <strong>und</strong> Dezember 9: Beglaubigte Abschrift <strong>der</strong> Ur-<br />

teile des Landgerichts Memmingen, betr. <strong>der</strong> Ausschreitungen<br />

vom 10. November 1938 in Ichenhausen.<br />

Zeugenaussagen über Verhaftung <strong>und</strong> Mißhandlung von ca.<br />

40 bis 60 Juden <strong>und</strong> die Demolierung <strong>der</strong> Kultgegenstände in<br />

<strong>der</strong> Synagoge; 7 Verurteilungen wegen Landfriedensbruch<br />

(26 Seiten, Masch. - TR-10/132.)<br />

1949 Oktober 21 <strong>und</strong> 1951 Juli 10: Beglaubigte Abschrift<br />

<strong>der</strong> Urteile des Landgerichts Memmingen, betr. <strong>der</strong> Aus-<br />

schreitungen vom 10. November 1938 in Memmingen.<br />

Zeugenaussagen über Ausräumung <strong>und</strong> anschließende Sprengung<br />

<strong>der</strong> Synagoge, sowie die Zertrümmerung von 23 jüdischen<br />

Wohnungen <strong>und</strong> 3 jüdischen Geschäften; die Kosten für den<br />

Abbruch <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> eine "Brotzeit" für die Arbeiter<br />

- insgesamt 12.000 RM - hatte die jüdische Kultusgemeinde<br />

zu bezahlen; 4 Verurteilungen, ein Verfahren wurde am<br />

4. Januar 1950 eingestellt<br />

(21 Seiten, Masch. - TR-10/134.)<br />

1948 Juni 19 <strong>und</strong> 1949 März 14 <strong>und</strong> Juni 19: Beglaubigte<br />

Abschrift <strong>der</strong> Urteile des Landgerichts Memmingen, betr.<br />

<strong>der</strong> Ausschreitungen in Altenstadt vom 10./ll. November<br />

1938. Zeugenaussagen über die Demolierung <strong>der</strong> Synagoge,<br />

Brand <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslade, sowie über Ausschreitungen <strong>und</strong><br />

Gewalttätigkeiten gegen einzelne Juden <strong>und</strong> "Judenfre<strong>und</strong>e";<br />

4 Verurteilungen<br />

(11 Seiten, Masch. - TR-10/135.)<br />

1948 August 13 <strong>und</strong> 1949 Mai 12: Beglaubigte Abschrift<br />

<strong>der</strong> Urteile des Landgerichts Memmingen, betr. <strong>der</strong> Ausschreitungen<br />

vom 10. November 1938 in Fellheim.<br />

Zeugenaussagen über die Demolierung <strong>und</strong> Verwüstung <strong>der</strong><br />

Synagoge durch ca. 30-40 Einwohner <strong>der</strong> Nachbargemeinde<br />

Boos <strong>und</strong>, etwas später, durch die Leute <strong>der</strong> Schutzstaffel<br />

von Memmingen; Beteiligung auch <strong>der</strong> Fellheimer Bürger<br />

6 Verurteilungen<br />

(19 Seiten, Masch. - TR-10/136.)<br />

11. The Ausschwitz Trials (1933-1969): TR-9<br />

Betr. u.a. <strong>Augsburg</strong> (Deportation nach Auschwitz)<br />

(TR-9/12-2, p-5737. )<br />

879


12. Microfilms: JM<br />

YVCA<br />

- Internationaler Suchdienst, Arolsen;<br />

Listen <strong>der</strong> deportierten Juden aus Bayern<br />

(JM/2709.)<br />

JM/2858: Akten aus dem Geheimen Staatsarchiv München,<br />

BHStAM Abt. II.<br />

JM/2858, r. 1: Akten <strong>der</strong> Bayerischen Staatskanzlei,<br />

München: Rassenpolitische Fragen, Anwendung des Arierparagraphen,<br />

Arisierungsbestimmungen für das Beamten-<br />

tum u.a. (1935-1945), Maßnahmen gegen Juden (1933-1934,<br />

1936-1937)<br />

JM/2858, r. 2: Maßnahmen gegen Juden (1935-1936, 1938-<br />

1942); Richtlinien zu den volkspolitischen Lageberichten<br />

(1933-1943); Lagebrichte <strong>der</strong> Regierungspräsidenten <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Polizeidirektionen (5. Januar 1933 - 3. Juli 1934)<br />

JM/2858, r. 3-5: Lageberichte <strong>der</strong> Regierungspräsidenten<br />

<strong>und</strong> Polizeidirektionen (4. Juli 1934 - 10. November 1943)<br />

Dabei: Berichte des Regierungspräsidenten von Schwaben,<br />

von 1934 Februar 17, 1935 Juni 1 <strong>und</strong> 7, September 7,<br />

Oktober 7, November 6, Dezember 7, 1936 Februar 7,<br />

März 6, Mai 6, September 7, Oktober 9, 1937 Mai 7, August<br />

7, November 6, 1938 Juni 7, August 6, Oktober 6<br />

<strong>und</strong> 1939 Januar 7<br />

(JM/2858, r. 2/1216. - JM/2858, r. 3/435-36; 438; 441-42;<br />

444; 557; 610-11; 662; 731-33; 737; 873; 993; 1043. -<br />

JM/2858, r. 4/139; 220; 624; 805; 932;)35-36. - JM/2858,<br />

r. 5/85; 144; 195; 295.)<br />

Dabei: Berichte <strong>der</strong> Polizeidirektion <strong>Augsburg</strong> von<br />

1935 April 1, Oktober 1, Dezember 1, 1936 Februar 1 <strong>und</strong><br />

Februar ?, März ?, April 3 <strong>und</strong> 1937 November 4<br />

(JM/2858, r. 3/353; 594-95; 701; 821-22; 837; 925; 977;<br />

986-87. - JM/2858, r. 4/925.)<br />

Regesten <strong>der</strong> Bestände M-1/E, M-1/P, M-1/Q, M-9, M-21,<br />

O-15, O-39, TR-9 in: Bauer, Yad Vashem, Bd. III-V.<br />

Regesten des Bestandes JM in: Pinkas Hakehillot,<br />

S.84-87 <strong>und</strong> 650f.<br />

880


CENTRAL ZIONIST ARCHIVES, JERUSALEM<br />

Zum 100. Geburtstag von Siegfried Aufhäuser (<strong>Augsburg</strong>),<br />

Vater von Chawa Nikolai - Kibbuz Hasorea - Israel.<br />

Geboren am 1. Mai 1884, gestorben am 6. Dezember 1969.<br />

(Druck, o.J. - 57.543.)<br />

Auch in einer (erweiterten) hebräischen Fassung vorhanden.<br />

LEO BAECK INSTITUTE, JERUSALEM<br />

"Einige Worte des Aufschlusses über die beabsichtigte<br />

sogenannte Israelitische Synode zu <strong>Augsburg</strong>. Von einem<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Wahrheit"<br />

(Druck, Mainz o.J. - Jud II, 1944 S.)<br />

881


HANDSCHRIFTEN (= ABT.65):<br />

HANDSCHRIFT 65/141<br />

GENERALLANDESARCHIV KARLSRUHE<br />

1731<br />

Judenfriedhof Kriegshaber (Prozeßakten). "Vollständiger Extract<br />

auß <strong>der</strong> ... Klag <strong>und</strong> Replic ... 1731"; Streit um ein in<br />

<strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau 1722 erbautes, durch Verordnung des<br />

engeren Ausschusses <strong>der</strong> Landschaft zerstörtes, 1724 auf kaiserlichen<br />

Befehl wie<strong>der</strong> erbautes Judenhaus mit Judenfriedhof<br />

nahe Kriegshaber bei <strong>Augsburg</strong><br />

(Bl. I-223. 208-223 eingerissen, Textverluste, restauriert.)<br />

dabei:<br />

1724<br />

2 Kupferstiche, Gr<strong>und</strong>risse (Westen oben) von Simon Gigl,<br />

Statt- <strong>und</strong> geschworner Feldmesser ... Matthaeus Seutter (1678-<br />

1757) sculpsit Augustae Vindelicorum, Aug. 1724: III'-IV Viehweide<br />

Uneybrach o<strong>der</strong> Unebere zwischen den abgebildeten Orten<br />

Kriegshaber, Stadtbergen, Pfersee <strong>und</strong> Oberhausen 33,5x41, eingeknickt,<br />

etwa 1:10.000, Legende A-AA; V'-VI Altes <strong>und</strong> neues<br />

Judenbegräbnis zwischen Stadtbergen <strong>und</strong> Kriegshaber,<br />

25,5x35,5, etwa 1:300, Legende A-F<br />

(Regest: M. Klein, Die Handschriften 65/1-1200 im Generallandesarchiv<br />

Karlsruhe, 1987, S.62f.)<br />

HANDSCHRIFT 65/11425<br />

"Beschreibung <strong>der</strong> österreichischen Herrschaften Bregenz <strong>und</strong><br />

Hohenegg de dato 17. Oktobris 1747" (Bl.1-110.);<br />

anschließend:<br />

o.D. (1747?)<br />

"Markgrafschaft Burgau" von Johann Niclaus von <strong>und</strong> zu Zwerger,<br />

kaiserlich, königlicher Regierungs-(?) <strong>und</strong> Kammerrat, österr.<br />

Vorlanden (Bl.112ff.); enthält u.a.:<br />

Abgaben <strong>der</strong> Juden an das Rentamt: Der burgauische Rentmeister<br />

bezieht jährlich von jedem handeltreibenden Juden 6 fl.; hinzu<br />

kommen Haus- <strong>und</strong> Lebzeitgel<strong>der</strong>, die von je<strong>der</strong> jüdischen Familie<br />

am Martinsfest mit 35 kr zu entrichten sind, ferner Begräbnisgel<strong>der</strong><br />

von 4 fl je Sterbefall<br />

(Bl.127-127'.)<br />

SIGNATUR 67/791<br />

um 1700<br />

Österreichisches Lehenbuch für Nellenburg, Breisgau, Hohen-<br />

berg, Schwaben, Burgau <strong>und</strong> Tirol<br />

882


URKUNDEN:<br />

(S = Spitalarchiv)<br />

1411 Juni 15<br />

STADTARCHIV KAUFBEUREN<br />

Heinrich Magg, Bürger zu Kaufbeuren, <strong>und</strong> seine Hausfrau<br />

Margret geben bei einem Verkauf als Unterpfand ihr eigenes<br />

Badhaus genannt "Judenbad", gelegen zwischen <strong>der</strong><br />

"emck mürr"<br />

(S 1239. - Regest: KfUB 423.)<br />

1546 Juni 14<br />

Crista Miller zu Untergermaringen gibt Mair dem Jud zu<br />

Neuenried (bei Huttenwang) einen Schuldbrief über 24 fl<br />

(S 1244.)<br />

BÄNDE (= B):<br />

- B 1,3: REPERTORIUM DER STADTKANZLEIAKTEN, Bd.3<br />

1405<br />

von W. L. Hörmann von <strong>und</strong> zu Gutenberg<br />

Utz Här<strong>der</strong> bekennt, Lazarus dem Juden, Bürger zu Kaufbeuren<br />

(Buren) 38 fl schuldig zu sein<br />

(fol.83.)<br />

- B 4: RATSPROTOKOLLE (ab 1543)<br />

1543<br />

David Jud erwähnt<br />

(fol.12'.)<br />

1544<br />

Mehrmals Juden erwähnt; betr. u.a. unerledigte Schulden<br />

gegenüber Juden, Verbot des Handels mit Juden <strong>und</strong> Stadtverbot<br />

für David Salomon<br />

(fol.21. 21'. 23. 23'. 24'. 25. 26. 30'.)<br />

1547<br />

Zwei Stadtverbote wegen Einlassens mit Juden<br />

(fol.55.)<br />

883


- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />

1548<br />

StadtA KF<br />

Beschluß, daß die Juden kein Fleisch mehr in die Stadt<br />

bringen sollen<br />

(fol.57'.)<br />

1556<br />

Juden erwähnt<br />

(fol.69'.)<br />

1559<br />

Mehrmals Juden erwähnt; u.a. Verbot <strong>der</strong> Beherbergung von<br />

Juden bei Strafe<br />

(fol.l38'. 146. 155. 156.)<br />

1561<br />

Ratsverordnung, betr. unerledigte Schulden gegenüber den<br />

Juden; David Jud erwähnt<br />

(fol.l92'. 199'.)<br />

1563<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Jacob von Schwaighausen <strong>und</strong><br />

Klage desselben zu Rottweil; Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden<br />

David zu Ebersbach<br />

(S.13f., 18, 44.)<br />

1565<br />

David Jud <strong>und</strong> Levi Jud von Worms, <strong>der</strong>zeit in Kaufbeuren,<br />

wegen eines Schuldhandels genannt<br />

(S.105.)<br />

1566-1568<br />

Juden <strong>und</strong> Judengeld (1567) erwähnt<br />

(S.148. 174. 220.)<br />

1636<br />

Mehrmals Juden erwähnt, u.a.: Hitzig Jud, <strong>der</strong> um die Haltung<br />

eines Zeugenverhörs bittet, Isaac Jud, Heß Jud, Seligmann,<br />

Jacob <strong>und</strong> Mändle Jud;<br />

die eingesessene Judenschaft zu Kaufbeuren, die fortziehen<br />

soll, bittet, sie bis auf künftige Lichtmeß allhier wohnen<br />

zu lassen<br />

(fol.8'. 16'. 20'. 22. 23'. 33'. 34'. 38'.)<br />

884


- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />

1708<br />

StadtA KF<br />

Beschluß vom 2. März, wegen des "Schlinger Zolls" von den<br />

Juden, wie bisher, 2 kr zu for<strong>der</strong>n <strong>und</strong> "diejenige, so<br />

künfftig den Zoll abführen würden, mit straff zu betrohen"<br />

(Bl.156.)<br />

1728<br />

Beschluß vom 26. Oktober, "daß die einpassierenden Juden<br />

täglich 8 kr zu bezahlen hätten, ihnen aber die Verkauffung<br />

aller Handwerkhswaaren in <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> aufm Land gäntzlich<br />

verbotthen seyn solle"<br />

(Bl.163.)<br />

1732<br />

Beschwerde <strong>der</strong> Juden vom 29. Oktober, daß ihnen vom Bürgermeister-Amt<br />

das Geld-Einwechseln verboten worden ist.<br />

Bescheid, daß ihnen zwar erlaubt sein solle, von Privaten<br />

schlechtes Geld gegen gutes umzuwechseln, aber das gute<br />

einzuwechseln <strong>und</strong> unter diesem Vorwand aus dem Land zu<br />

führen, solle verboten <strong>und</strong> verfallsfähig sein<br />

(Bl.158.)<br />

1734<br />

Nach dem Beschluß vom 26. März, solle "per Decret den Juden<br />

aller Handel verbotten werden, in Sillber <strong>und</strong>t geldt, soll-<br />

ten sich allzeith in löbl. Bürgermeister-Ambt anmelden, von<br />

solchem auß ihnen ein Knecht mitgegeben werden; sie die<br />

Juden sollen aber alltäglich einen fl. löbl. Mag[r]istrat,<br />

denen Knechten 4 kr von den St<strong>und</strong>en geben, sich aber über<br />

Nacht bey Straff nicht auffhallten"<br />

(Bl.415.)<br />

1736<br />

Beschluß vom 29. Oktober: "Nicht weniger ist auch wegen<br />

überhand nehmenden starcken Einlauffens <strong>und</strong> Durchstreichens<br />

<strong>der</strong>er Juden in <strong>der</strong> Stadt einmüthig beliebet worden, mit<br />

ehesten eine Verordnung ergehen zu laßen, daß hinfüro ohne<br />

beschehene Anzeige im Bürgermeister-Amt kein Jude hereingelaßen<br />

werden solle auch je<strong>der</strong>zeit ein Stadt-Bediener<br />

<strong>der</strong>gleichen Juden an die Seite gestellet werden solle, da-<br />

mit man sehe, was ihre Verrichtungen seyen <strong>und</strong> zugleich<br />

auch ein gewißes Stück Geld denselben aufzuerlegen"<br />

(Bl.192.)<br />

885


- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />

1736<br />

StadtA KF<br />

Am 13. Dezember bitten die Juden Abraham Levi <strong>und</strong> Lowe<br />

Kitzinger um die Erlaubnis, hier freien Handel treiben zu<br />

dürfen.<br />

Bescheid, daß ihnen wie allen übrigen Juden jeglicher<br />

Wechsel mit Gold <strong>und</strong> Silber ernstlich untersagt sei,<br />

"jedannoch aber da ein o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e einige Waaren<br />

einzukauffen o<strong>der</strong> sonsten mit Pferden einen Handel zu<br />

treffen hätte, ihnen zwar in die Stadt zu kommen erlau-<br />

bet werde, doch <strong>der</strong>gestallten, daß je<strong>der</strong>zeit einer von<br />

denen Stadt-Knechten mit ihnen herumgehe <strong>und</strong> sie annoch<br />

vor <strong>der</strong> Sonnen-Untergang aus <strong>der</strong> Stadt begeben sollen"<br />

(Bl.228.)<br />

1737<br />

Am 21. Mai ergeht betr. Münzabwertung <strong>der</strong> Bescheid:<br />

"Wegen <strong>der</strong> Juden seither eingerißenem Aufenthalt <strong>und</strong> Handlung<br />

wird für Einwechslung <strong>der</strong> Gelt-Sorten ein Decret<br />

publiciret werden, vermögen deßen denen hiesigen Bürgeren<br />

bey ungenannter Straff aller Handel mit denen Juden sowohl<br />

in <strong>der</strong> Stadt Selbsten als hiesigen Landschafft wie nicht<br />

weniger frembden Herrschafften gänzlich untersaget, hinfüro<br />

auch kein Jud in <strong>der</strong> Stadt geduldet werden solle, wo<br />

er nicht in löbl. Bürgermeister-Amt sich wird angegeben<br />

haben <strong>und</strong> die Ursach seines Aufenthaltes angezeiget haben,<br />

da sodann, wann er Einkauffens halber hergekommen, ihme<br />

in seinem Gesuch deferieret (= stattgegeben) werden solle"<br />

(Bl.418.)<br />

1740<br />

Der Jude Abraham wird angezeigt, daß er einen starken<br />

Einwechsel des (schlechten) Schweizer Geldes vornehme<br />

<strong>und</strong> von einem fl acht kr Aufwechsel nehme; er geht aber<br />

straffrei aus, weil er sich verbindlich gemacht hat, dieses<br />

schlechte Geld hier nicht auszugeben<br />

(Bl.178.)<br />

1741<br />

Am 8. März wird Abraham abermals angezeigt, daß er eine<br />

ziemliche Menge Schweizer <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e schlechte Geldsorten<br />

hierher gebracht habe; Bescheid, daß ihm dies scharf verboten<br />

werden solle.<br />

Kurz darauf: Beschluß, auf Antrag des Bürgermeisters, dem<br />

Abraham <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Juden zu befehlen, sich alles Handels<br />

<strong>und</strong> Wechsels hier zu enthalten <strong>und</strong> die Stadt zu verlassen;<br />

es solle nachgesehen werden, ob <strong>der</strong> Abraham nicht eine<br />

gefüllte Geldtruhe hier habe, die dann versiegelt werden<br />

solle<br />

(Bl.83. 100.)<br />

886


- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />

1741<br />

StadtA KF<br />

Abraham Levi, Schu[t]zjude zu Steppach, bittet, sich hier<br />

aufhalten zu dürfen <strong>und</strong> ihm Schutz zu gewähren;<br />

Bescheid: Nachdem beschlossen worden, keinem Juden einen<br />

Aufenthalt hier zu gestatten, außer im höchsten Notfall,<br />

könne man, so gerne man auch wollte, ihn nicht zulassen,<br />

zumal die Bürgerschaft sich gegen <strong>der</strong> Juden Aufenthalt<br />

beschwert habe, weshalb man ihm rate, sich hier nicht einzufinden.<br />

Später bittet Abraham Levi, die hiesige Stadt passieren<br />

<strong>und</strong> repassieren zu dürfen;<br />

Bescheid: Nach vorhergehen<strong>der</strong> Anmeldung beim Bürgermeisteramt<br />

soll ihm ein Aufenthalt von acht Tagen gestattet sein,<br />

um seine Schulden einzutreiben; Handel in Geld o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />

Weise sei ihm aber bei ungenannter Strafe verboten<br />

(Bl.113. 182.)<br />

1743 Juli 12 - 1743 Oktober 19<br />

betr. die Ermordung des Juden Bernhard Gunz von Günzburg<br />

(vermutlich Obergünzburg); Verhaftung eines Verdächtigen,<br />

eines gewissen Schaller, durch das benachbarte Hochstift<br />

(Bischof) <strong>Augsburg</strong>; Klage <strong>der</strong> Kaufbeurer Ba<strong>der</strong> auf Ersatz<br />

<strong>der</strong> Einbalsamierungskosten gegen Joh. Jakob Mayr, <strong>der</strong> für<br />

diese Kosten Bürgschaft geleistet habe; Mayr werde innerhalb<br />

von acht Tagen zu den Juden nach Kriegshaber reisen,<br />

um zu erfahren, ob sie bezahlen wollten o<strong>der</strong> nicht<br />

(Bl.150. 155. 194. 215.)<br />

1756<br />

"Die Hochstifft <strong>Augsburg</strong>ische Jurisdictions-Differenzien<br />

wegen des erschossenen Juden betr.";<br />

In dieser Angelegenheit ist ein Schreiben vom kaiserlichen<br />

Reichs-Hofrat eingelaufen; Inhalt des Schreibens ist nicht<br />

angegeben<br />

(Bl.432.)<br />

1772<br />

In einer Klagesache des Jos. Endres von Eurishofen werden<br />

u.a. genannt:<br />

Lemmle Levi von Ichenhausen, Samuel Levi <strong>und</strong> Simon Levi<br />

von Hürben, ferner Isaac Levi von Ichenhausen, Bru<strong>der</strong> des<br />

Lemmle<br />

(Bl.419.)<br />

1780<br />

Jos. Hieb von Pforzen <strong>und</strong> Jak. Albrecht von Friesenried<br />

haben den Juden David Wolf von Ichenhausen auf dem Obern<br />

Hof-Änger verw<strong>und</strong>et; Hieb erhält 25 <strong>und</strong> Albrecht 10 Prügel<br />

auf einem Stuhl vor dem Rathaus durch den Stadtknecht;<br />

887


- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />

StadtA KF<br />

Hieb <strong>und</strong> Albrecht erhalten außerdem acht Tage Arrest,<br />

<strong>und</strong> sie haben die Gerichts—, Atzungs- <strong>und</strong> Kurkosten sowie<br />

Schadens- <strong>und</strong> Schmerzensgeld zu bezahlen<br />

(Bl.128. 144.)<br />

1786<br />

Hirschle Levi von Illereichen klagt gegen Joh. Georg<br />

Wagenseil wegen Beleidigung <strong>und</strong> Mißhandlung; er wurde<br />

mehrmals von Wagenseil mit einer Courier-Peitsche geprügelt<br />

(Bl.106.)<br />

1790<br />

Hirschle Levi aus Illereichen bittet um Herabsetzung <strong>der</strong><br />

neu festgesetzten Judenabgabe; abgewiesen<br />

(Bl.391.)<br />

1791<br />

Hirschle Levi aus Illereichen bittet, hier ein kleines<br />

Gewerbe betreiben zu dürfen<br />

(Bl.201.)<br />

- B 10: BÜRGERMEISTER-AMTS-PROTOCOLL-BUCH<br />

1786 Dezember 27<br />

Anzeige des Ernst Gottlieb Merz gegen den Juden Lazarus<br />

Joseph Levi von Hohenems, <strong>der</strong> sich allhier befinde, wegen<br />

eines Handels auf <strong>der</strong> Bozner Messe<br />

(fol.25.)<br />

- B 20: PRIVILEGIA, STATUTA ET VARIAE ORDINATIONES KAUFF-<br />

BEURENS ITEM TRANSACTIONES<br />

1559<br />

Copia <strong>der</strong> Stadt Kaufbeuren Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden durch<br />

Kaiser Ferdinand (I.)<br />

(fol.87-92.)<br />

888


StadtA KF<br />

- B 24: POLIZEISACHEN u.a.<br />

1622<br />

Verkünd-Zettel, betr. u.a. Judenschulden<br />

(fol.232-235.)<br />

- B 25: BAU- HÄUSER- UND FIRMENGESCHICHTE VON KAUFBEUREN<br />

(Zeitungsausschnitte 1956/58 von X. Sailer)<br />

1956 Dezember 22<br />

"Die Judenhalde bei Kaufbeuren. Ein geschichtlicher Rückblick<br />

von Franz Großhauser"<br />

(S.41-43.)<br />

- B 98: DIE GESCHICHTE DER REICHSSTADT KAUFBEUREN (1752)<br />

von W. L. Hörmann von <strong>und</strong> zu Gutenberg; Handschrift<br />

Judenbad erwähnt<br />

(S.84.)<br />

1548<br />

war den Juden bei Confiscations-Strafe verboten, Fleisch<br />

in die Stadt zu bringen<br />

(S.390.)<br />

1407<br />

verschreibt eine Witwe zu Kaufbeuren ihr Haus an Lazarus<br />

den Juden, Bürger zu Kaufbeuren<br />

(S.514f.)<br />

- B 101: CHRONICA KAUFFBURENSIA (bis 1800), 3 Bände<br />

1636<br />

von W. L. Hörmann von <strong>und</strong> zu Gutenberg; Handschrift<br />

Wegen Quartiers-Lasten ist denen am 12. Oktober vorigen<br />

Jahres in den Beisitz aufgenommenen zwei Juden, die bis<br />

dato wöchentlich 45 kr erlegen müssen, anbefohlen worden,<br />

daß sie vom 14. Februar an wöchentlich 10 Thaler zahlen,<br />

o<strong>der</strong> hinausziehen sollen<br />

(Bd.2, S.143f.)<br />

889


StadtA KF<br />

- B 101: CHRONICA KAUFFBURENSIA (bis 1800), 3 Bände<br />

1636<br />

Am 26. August wurden alle hier im Beisitz wohnenden Juden<br />

angewiesen, daß sie bis auf Michaelis die Stadt räumen<br />

sollen, zumal einer davon namens Isaac Hizig, wegen mit<br />

einer Christin in <strong>der</strong> Stadt Kempten begangenen Ehebruchs,<br />

allhier in Inquisition gekommen ist<br />

(Bd. 2, S.148.)<br />

1650<br />

Wegen <strong>der</strong> schwedischen Satisfaktions-Gel<strong>der</strong> sind einige<br />

sogar auf einen Judenkauf verfallen, wie zu Ueberlingen<br />

geschehen, da je<strong>der</strong> Mann <strong>und</strong> Weib auf 1000 fl angeschlagen<br />

worden<br />

(Bd.2, S.232.)<br />

1668<br />

den 28. September hat man die Juden-Pfennig verboten<br />

(Bd.2, S.280.)<br />

1743<br />

Am 12. Juli ist ein Jud von Kriegshaber, namens Bernhard<br />

Gunz, von einigen Straßenräubern, als er die Germaringer<br />

Steig - heut zu Tag von ebenerwähntem Vorfall her die Judenhalde<br />

genannt - hinauf geritten, mit zwei Bleikugeln am<br />

Morgen früh um 5 Uhr erschoßen <strong>und</strong> seinem Körper in einem<br />

Busch <strong>der</strong> Kopf abgeschnitten worden. Er wurde seines Geldes<br />

<strong>und</strong> seiner Perlen beraubt, die man auf beinahe 4000 fl<br />

schätzte. Von den Tätern wurde nichts entdeckt; <strong>der</strong> Tote<br />

wurde hinter dem Gottesacker bei St. Sebastian außerhalb<br />

<strong>der</strong> Mauer begraben.<br />

Dieser Actus Jurisdictionis wurde vom Hochstift <strong>Augsburg</strong><br />

als ein großer Eingriff in dessen Jurisdiction angesehen;<br />

<strong>der</strong> hiesige 5. Geheime, Johann Elias Merz wurde dafür in<br />

Buchloe in Personalarrest gehalten, was eine Klage des<br />

hiesigen Magistrats beim Reichshofgericht <strong>zur</strong> Folge hatte<br />

(Bd.3, S.111-113.)<br />

1784 März 17<br />

Als Beitrag <strong>der</strong> Gewandtheit <strong>der</strong> Juden:<br />

Marx Hofmann, ein bemittelter Weber an <strong>der</strong> hinteren Gassen<br />

bei Simon Most wohnend, bekam Besuch von einem Juden, die<br />

gewöhnlich immer etwas zu schachern haben müssen. Er wollte<br />

Gold einwechseln <strong>und</strong> Hofmann gab ihm, vermutlich gegen<br />

versprochenen Agio, Münzen im Wert von 535 fl 15 kr;<br />

<strong>der</strong> Jude verschwand jedoch <strong>und</strong> ließ nur 32 kupferne Kreuzer<br />

<strong>zur</strong>ück; trotz aller Nachforschungen war <strong>der</strong> Jude nicht mehr<br />

ausfindig zu machen<br />

(Bd.3, S.551f.)<br />

890


StadtA KF<br />

- B 103: ANNALES KAUFBURANE (bis 1699)<br />

1530<br />

von E. T. Hörmann; Handschrift<br />

Am 6. August 1530 gab <strong>der</strong> Kaiser (Karl V.) hiesiger Stadt<br />

zu <strong>Augsburg</strong> das Privilegium wi<strong>der</strong> die Juden<br />

(S.64.)<br />

- B 108: KAUFFBEURISCHE CHRONICA (bis 1796)<br />

1743<br />

von Johann Widemann; Handschrift<br />

Den 12. Juli. Morgens nach 4 Uhr reiste ein reiten<strong>der</strong> Jud,<br />

welcher in <strong>der</strong> goldenen Krone allhier logiert hatte, von<br />

hier ab, willens nach <strong>Augsburg</strong>, aber an <strong>der</strong> Germaringer<br />

Steig wurde er erschossen, die Täter nahmen ihm sein Geld,<br />

schnitten ihm den Kopf ab <strong>und</strong> ließen den Körper liegen;<br />

dieser ist nachher hinter <strong>der</strong> Mauer des Oberen Gottesackers<br />

begraben worden, aber die Täter haben nicht können entdeckt<br />

werden<br />

(S.41.)<br />

1780<br />

16. Januar: abends vor Betläuten wollte ein Jud, von hier<br />

aus, noch weiter gehen, bald von Kemnater Tor an "certirten"<br />

drei Bauern von Pfortzen mit ihm bis zu den Hofängern; da<br />

wurde er von ihnen fast zu Tode geschlagen <strong>und</strong> in seinem<br />

Blute liegend gelassen; später wurde er in das Seelhaus <strong>der</strong><br />

Stadt gebracht.<br />

Am 21. Januar kamen zwei <strong>der</strong> Täter hier in Arrest, <strong>der</strong><br />

dritte aber war entlaufen.<br />

Am 1. Februar bekam <strong>der</strong> ärgste von den zweien vor dem Rat-<br />

haus, nachdem die Glocke allda angezogen ward, 25 "Zähmerstreiche<br />

auf den Hin<strong>der</strong>n" <strong>und</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e 10. Hierauf kamen<br />

sie noch acht Tage in Arrest <strong>und</strong> hatten alle Unkosten zu<br />

bezahlen.<br />

Dieser solle am 3. Februar <strong>und</strong> jener den 21. Februar ent-<br />

lassen worden sein; <strong>der</strong> Jud aber soll am 22. Februar wie<strong>der</strong><br />

von hier abgereist sein <strong>und</strong> habe 30 fl <strong>zur</strong> Satisfaction<br />

bekommen<br />

(S.87.)<br />

891


StadtA KF<br />

- B 112: BESCHREIBUNG DER EHEMALIGEN REICHSSTADT KAUFBEUREN<br />

1530 August 6<br />

(1823) von Ch. F. Weidenbach; Handschrift<br />

Kaiser Karl V. gab auf dem Reichstag zu <strong>Augsburg</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />

Kaufbeuren das Privilegium gegen die Juden <strong>und</strong> das Recht,<br />

goldene <strong>und</strong> silberne Münzen zu schlagen<br />

(S.87.)<br />

- B 119: ANSICHTEN VON KAUFBEUREN (SCHROPP)<br />

Aquarelle mit kurzen Beschreibungen<br />

Judenhalde im Osten <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> Gedicht<br />

(Nr.2 <strong>und</strong> Nr.205/6 Rückseite. - Wegen des schlechten Zustandes<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Empfindlichkeit ist eine Vorlage nur in<br />

Ausnahmefällen möglich!)<br />

VERWALTUNGSBERICHT DES STADTMAGISTRATS KAUFBEUREN VON 1890:<br />

1890<br />

In Kaufbeuren sind 12 Juden ansässig<br />

(Z 30/40, S.3.)<br />

AKTEN (= A):<br />

- A 4133: Juden (1938)<br />

Verschiedene Schreiben, betr. u.a.:<br />

Jüdische Stiftungen, Vereine usw.;<br />

Inlandsreispässe für Juden;<br />

Verordnung über die Anmeldung des Vermögens <strong>der</strong> Juden<br />

vom 26. April 1938;<br />

Vollzug <strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> genannten Verordnung;<br />

Verzeichnis über das Vermögen <strong>der</strong> Juden, hier: Ernst Bux-<br />

baum, Kaufbeuren, Rosental;<br />

Aufenthaltsverbot für Juden polnischer Staatsangehörigkeit;<br />

Juden im Reisevermittlungsgewerbe;<br />

Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Gr<strong>und</strong>stücke im Eigentum von<br />

Juden<br />

892


SAMMLUNGEN (= S)<br />

- SGK "JUDEN"<br />

1934 Juni 6 <strong>und</strong> Juli 13<br />

StadtA KF<br />

Zwei Schreiben, betr. Beflaggung durch Großfilialbetriebe,<br />

jüdische Privatpersonen <strong>und</strong> Inhaber jüdischer Warengeschäf-<br />

te; in <strong>der</strong> Stadt Kaubeuren befindet sich nur ein jüdisches<br />

Geschäft <strong>und</strong> zwar ein Laden in Miete<br />

1938 Oktober 29 <strong>und</strong> November 12<br />

Nach mündlicher Mitteilung <strong>der</strong> Kriminalpolizei Kaufbeuren<br />

vom 16.1.1941 wurde Ernst Buxbaum, Kaufmann (geb. 1.12.1897),<br />

wohnhaft in Kaufbeuren Prinzregentenstraße 5, am 29.10.1938<br />

in das Amtsgericht Kaufbeuren eingeliefert <strong>und</strong> am 12.11.1938<br />

in das <strong>Augsburg</strong>er Amtsgerichtsgefängnis I - Katzenstadel -<br />

gebracht. Damit hatte <strong>der</strong> einzige in Kaufbeuren wohnhafte<br />

Jude die Stadt verlassen; er hatte einen Laden (Webstoffe)<br />

in dem Rosental Haus Nr.21<br />

1813 Juni 30<br />

Auszug aus dem Kaufbeurer Intelligenzblatt (1813, S.88f.),<br />

betr. das Verbot des Hausierhandels durch die Juden<br />

1743 Juli 12 <strong>und</strong> 1780 Januar 16 - Februar 22<br />

Auszüge aus <strong>der</strong> Kauffbeurischen Chronica von Johann Widemann,<br />

S.41 <strong>und</strong> S.87 (vgl. B 108)<br />

1956 Dezember 22<br />

Zeitungsausschnitt aus dem Kaufbeurer Tagblatt:<br />

"Die Judenhalde bei Kaufbeuren. Ein geschichtlicher Rückblick<br />

von Franz Großhauser"<br />

1938 Dezember 31<br />

Zeitungsausschnitt:<br />

"Die Juden in Kaufbeuren. Einige charakteristische Bil<strong>der</strong>,<br />

zusammengestellt von Georg Kopp"<br />

1937 September 3<br />

Zeitungsausschnitt aus <strong>der</strong> Kaufbeurer Nationalzeitung:<br />

"Zuschriften aus unserem Leserkreis: Auch in Kaufbeuren gibt<br />

es Unbelehrbare! ..., die auch heute noch ihren Bedarf beim<br />

Juden decken ..."<br />

893


URKUNDEN:<br />

1450 September 30 Nürnberg<br />

STADTARCHIV KEMPTEN<br />

Kaiser Sigm<strong>und</strong> tritt die, von <strong>der</strong> Stadt Kempten wegen <strong>der</strong> dort<br />

wohnhaften Juden, ihm geschuldete Judensteuer von 280 fl an<br />

seinen Oheim, den Kurfürsten Herzog Rudolf zu Sachsen, ab<br />

(U 1450 IX 30.)<br />

RATSPROTOKOLLE:<br />

1622 Mai 10<br />

Bericht, daß im Stift Kempten fünf jüdische Personen ein- <strong>und</strong><br />

ausgehen; die Juden sollen hierfür künftig Zoll bezahlen<br />

(RP 1619-1622, S.726.)<br />

1735 November 28<br />

Beschluß, daß die Juden wegen ihres Aufenthaltes in <strong>der</strong> Stadt<br />

Kempten täglich 30 kr Zoll zu bezahlen haben; die drei Torwärter<br />

geben jedem hereinkommenden Juden einen Zettel, worauf<br />

Tag, Nacht <strong>und</strong> St<strong>und</strong>e samt einer Nummer beschrieben sind<br />

(RP 1734-1738, S.121.)<br />

1736 Januar 27<br />

Bernhard Günz <strong>und</strong> Seligmann Levi von Steppach bitten, daß man<br />

es bei dem alten Zoll belassen möchte;<br />

<strong>der</strong> Rat beschließt jedoch, daß je<strong>der</strong> Jude für jeden Tag 15 kr<br />

Personenzoll zu bezahlen hat, auch wenn er sich nur für einige<br />

St<strong>und</strong>en in <strong>der</strong> Stadt Kempten aufhalten sollte; auch die rückständigen<br />

Gebühren sollen die Juden mit 15 kr nachtragen<br />

(RP 1734-1738, S.137.)<br />

AKTEN (z.T. in Abschriften):<br />

A III.36.<br />

1415-1722ff.<br />

Die Juden, ihr Aufenthalt in Kempten, die Judensteuer, <strong>und</strong> an<br />

den Kaiser deshalb erstattete Berichte von 1415-1722ff,<br />

(Der Akt fehlt, bzw. ist <strong>der</strong>zeit nicht auffindbar.)<br />

A VIII.358.<br />

1772<br />

Handelsverbot für die Juden (außer auf den Jahrmärkten) im<br />

Stift Kempten<br />

894


AKTEN:<br />

063/3.1<br />

1914-1944<br />

JUDENFRAGE; dabei u.a.:<br />

StadtAKE<br />

1919/1920<br />

Antisemitische Flugblätter: "Bittschrift <strong>der</strong> deutschen Sklaven<br />

an die Herren Juden"; "Die Juden im Weltkrieg"<br />

1934-1944<br />

Verschiedene Akten, betr. u.a.:<br />

Reisekostenzahlung für auswan<strong>der</strong>nde Juden durch die Fürsorgebehörden;<br />

Erstellung einer Judenkartei;<br />

Inlandsreisepässe für Juden;<br />

Verordnungen über Anmeldung <strong>und</strong> Einsatz des Vermögens von Juden;<br />

Verwertung des jüdischen landwirtschaftlichen Vermögens;<br />

Sicherung geschichtlich wichtiger Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong><br />

Juden in den Verwaltungsbehörden;<br />

Archivbenützung durch Juden;<br />

Radfahren von Juden;<br />

Ausschaltung <strong>der</strong> Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben;<br />

Schulunterricht <strong>der</strong> Juden;<br />

Einziehung <strong>der</strong> Führerscheine <strong>und</strong> Kraftfahrzeugscheine von Juden;<br />

Auswan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Juden;<br />

Arbeitseinsatz <strong>der</strong> Juden<br />

1934-1944<br />

Vierteljährliche, genaue Verzeichnisse <strong>der</strong> Zu- <strong>und</strong> Abwan<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Juden (im Juni 1944 befinden sich noch fünf Juden in Kemp-<br />

ten)<br />

1938 Juni 15<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> 38 in Kempten wohnenden Juden<br />

063/3.2<br />

(1942) 1945-1982<br />

JUDENFRAGE. JUDENBETREUUNG; dabei u.a.:<br />

Liste <strong>der</strong> fünf Juden, die am 10. August 1942 nach Theresienstadt<br />

deportiert wurden: Mathilde Kohn, Selma Sax, Sigm<strong>und</strong><br />

Ullmann, Samuel Walter <strong>und</strong> Julie Walter<br />

Druck: Deutschland <strong>und</strong> das Judentum. Die Erklärung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

über das deutsch-jüdische Verhältnis, Bonn 1951<br />

895


AKTEN:<br />

063/3.2<br />

StadtAKE<br />

1946-1948<br />

Korrespondenz, das Jüdische Komitee (The Jewish Committee) von<br />

Kempten betr.; es war zunächst in <strong>der</strong> Gerberstraße, später im<br />

Gasthaus <strong>zur</strong> "Frühlingsstraße" in <strong>der</strong> Bodmannstraße 14, untergebracht<br />

Verschiedene Akten, betr. u,a.:<br />

Behandlung <strong>der</strong> in Bayern lebenden Juden;<br />

Früheres jüdisches Eigentum sowie Eigentum, das im November<br />

1945 im Besitz von Juden im Stadtkreis Kempten ist;<br />

Liste <strong>der</strong> im November 1945 im Stadtkreis Kempten lebenden<br />

Volljuden;<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Ansprüche;<br />

Kriegsgefangene <strong>und</strong> rassisch Verfolgte;<br />

Jüdische Kultstätten;<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung;<br />

Spenden <strong>und</strong> Sammlungen für jüdische Zwecke;<br />

Kontaktpflege zu ehemaligen jüdischen Mitbürgern<br />

063/4<br />

1938-1940 (nach 1945)<br />

ABLIEFERUNG VON WERTGEGENSTÄNDEN DURCH JUDEN. ALLGEMEINES;<br />

dabei u.a.:<br />

Errichtung öffentlicher Ankaufsstellen nach § 14 <strong>der</strong> Verordnung<br />

über den Einsatz des jüdischen Vermögens von 1938 XII 3;<br />

Februar 1939<br />

Auffor<strong>der</strong>ung, Gold <strong>und</strong> Juwelen aus jüdischem Besitz binnen<br />

zwei Wochen in den Pfandleihanstalten abzuliefern, u.a. in<br />

<strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Kempten/Allgäu (Zeitungsartikel);<br />

Listen <strong>der</strong> nach 1945 im Stadtkreis Kempten wohnenden Juden<br />

063/5<br />

1933-1951<br />

JUDEN. ALLGEMEIN; dabei u.a.:<br />

Ausstellung von Reisepässen an Juden zu Auslandsreisen <strong>und</strong><br />

Auswan<strong>der</strong>ungen;<br />

Zahlreiche Bescheinigungen <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>er-Beratungsstelle<br />

München, <strong>zur</strong> Vorlage bei <strong>der</strong> Paßstelle;<br />

Erstellung von Heimatscheinen an Juden;<br />

896


AKTEN:<br />

063/5<br />

StadtAKE<br />

März 1941<br />

Liste <strong>der</strong> seit 1933 aus Kempten ausgewan<strong>der</strong>ten 16 Juden, u.a.:<br />

Albert Löw <strong>und</strong> seine Ehefrau Hedwig (nach England); Viehhändlerswitwe<br />

Regina Löw, geb. Wertheimer, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> Armin<br />

Löw <strong>und</strong> Hans Löw (nach Australien);<br />

Verschiedene Akten, betr. u.a.:<br />

Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden;<br />

Erstellung einer Judenkartei;<br />

Reichsfluchtsteuer von Juden;<br />

Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt Kempten wohnenden Juden<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen Haushaltungen, die arische weibliche Hausangestellte<br />

in Beschäftigung haben;<br />

1939-1951<br />

Ablieferung von Wertgegenständen durch Juden; dabei u.a.:<br />

Quittungen <strong>und</strong> Einlieferungsscheine <strong>der</strong> Städtischen Pfandleihanstalt<br />

Kempten für abgelieferte Gold- <strong>und</strong> Silberwaren <strong>und</strong><br />

Juwelen; betr. auch Juden aus Memmingen, Fellheim, Altenstadt,<br />

Lindau <strong>und</strong> Ichenhausen;<br />

Kassenbuch über den An- <strong>und</strong> Verkauf <strong>der</strong> jüdischen Vermögenswerte<br />

(1939/40);<br />

Ankäufe <strong>der</strong> Stadt Kempten für das Allgäuer Heimatmuseum aus<br />

jüdischem Besitz (1939);<br />

Versteigerung von Schmucksachen aus ehemaligem jüdischen Besitz<br />

(1941);<br />

Korrespondenz mit verschiedenen Juwelieren, u.a. in Pforzheim<br />

<strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>, wegen Ankaufs von Schmelzgut für das Gold- <strong>und</strong><br />

Silberschmiedehandwerk;<br />

1951<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung <strong>und</strong> Rückerstattungsansprüche für abgelieferte<br />

Wertgegenstände durch Juden; betr. u.a.:<br />

Max <strong>und</strong> Rosa Guggenheimer, Albert Löw <strong>und</strong> Bruno Kohn, Kempten,<br />

ferner Theay Heilbronner (früher in Oberstdorf, Fuggerstraße<br />

250 1/4) sowie Ansprüche des Max Spiegel in Lindau/Bodensee<br />

(Bekleidungshaus), im Namen seiner Eltern;<br />

1948-1950<br />

Rückerstattungsantrag von Irma Herzog in New York, geb. Heymann<br />

(Tochter <strong>der</strong> 1932 in Altenstadt gestorbenen Sophie Heymann),<br />

wegen Gold- <strong>und</strong> Silbergegenständen, <strong>und</strong> wegen Gr<strong>und</strong>besitz<br />

in Altenstadt/Iller: ein Wohnhaus <strong>und</strong> eine Fabrik, Hauptstraße<br />

65 <strong>und</strong> 65a;<br />

Verzeichnis <strong>der</strong>, am 15.10.1951, gegen die Stadtgemeinde Kempten<br />

anhängigen Wie<strong>der</strong>gutmachungsverfahren<br />

897


AKTEN:<br />

063/6<br />

StadtAKE<br />

1952-1954<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Glasfeld, Alice, als Erbe von Guggenheimer,<br />

Johanna<br />

063/7<br />

1951-1956<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Guggenheimer, Max <strong>und</strong> Sophie<br />

063/8<br />

1949-1954<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Kohn, Bruno<br />

063/9<br />

1948-1953<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Seligmann, Rosa<br />

063/10<br />

1951-1956<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Sommer, Heinrich, in eigener Sache<br />

063/11<br />

1949-1955<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Sommer, Heinrich, in Sachen Sommer, David<br />

063/12<br />

1951-1953<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Walter, Siegfried, in Sachen Landauer, Edith<br />

063/13<br />

1949-1953<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung: Walter, Siegfried, in eigener Sache<br />

063/15<br />

Juden-Wertgegenstände<br />

063/18<br />

1967-1976<br />

Deutsch-israelische Gesellschaft<br />

898


AKTEN:<br />

330/1/1<br />

StadtAKE<br />

1887-1948<br />

RELIGIONS- UND KIRCHENANGELEGENHEITEN; darin enthalten:<br />

1892<br />

Rabbinate, israelitische Kultusgemeinden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Seelenzahl,<br />

Namen <strong>der</strong> Rabbiner;<br />

1907<br />

Die Verhältnisse <strong>der</strong> Privat-Kirchengesellschaften, darunter<br />

die israelitische mit zwei Fragebögen;<br />

1921<br />

Gesuch des B<strong>und</strong>es gesetzestreuer israelitischer Kultusgemeinden<br />

Bayerns, um die Verleihung <strong>der</strong> öffentlichen Körperschaftsrechte<br />

1926<br />

Verfassung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden<br />

1940<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> im Stadtbezirk Kempten (Allgäu) vorhandenen<br />

konfessionellen Körperschaften:<br />

C.4 Israelitische Kultusgemeinde Kempten<br />

333/1<br />

1872-1942 (1947)<br />

BILDUNG EINER ISRAELITISCHEN KULTUSGEMEINDE IN MEMMINGEN DURCH<br />

DIE ISRAELITEN VON MEMMINGEN UND KEMPTEN; dabei u.a.:<br />

1872<br />

Bildung eines Distriktsrabbinates in Fellheim;<br />

1873 Oktober 3<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> in Kempten wohnhaften, selbständigen Israeliten:<br />

sechs Familien; eine weitere mit Bleistift hinzugefügt;<br />

1875<br />

Wahl <strong>der</strong> Kultusverwaltung durch die zusammengeschlossene Kultusgemeinde,<br />

mit Sitz in Memmingen, für drei Jahre:<br />

1. Vorstand: Jacob Guggenheimer, Kaufmann, Memmingen, Haus<br />

Nr.164;<br />

2. Vorstand: Heinrich Mayer, Bankier, Memmingen, Haus<br />

Nr.372;<br />

Drei Ausschußmitglie<strong>der</strong>: Wolf Rosenbaum, Kaufmann, Haus<br />

Nr.243, Sigm<strong>und</strong> Löb Einstein, Kaufmann, Haus Nr.138, <strong>und</strong><br />

Liebmann Ullmann, Kaufmann, Haus Nr. 128, alle in Memmingen;<br />

1875<br />

Aufhebung <strong>der</strong> unter dem Namen Neujahrsgel<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen<br />

hergebrachten Abgaben <strong>der</strong> Israeliten im Regierungsbezirk;<br />

899


AKTEN:<br />

333/1<br />

StadtAKE<br />

1875<br />

Statuten <strong>der</strong> israelitischen Cultus-Gemeinde in Memmingen<br />

(Druck)<br />

1900<br />

Stellung des Rabbinats <strong>zur</strong> Kultusverwaltung; Religionsunterricht<br />

an den Volksschulen;<br />

1900 September 26<br />

Dienstvertrag zwischen <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong> israelitischen<br />

Filial-Kultusgemeinde Kempten <strong>und</strong> dem Lehrer Salotnon Frank aus<br />

Fellheim (Abdruck, masch.);<br />

1939 Februar 5<br />

Vollmacht für Sigm<strong>und</strong> Israel Ullmann, für die alleinige Vertretung<br />

<strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde in Kempten; gezeichnet<br />

von 15 Juden <strong>und</strong> Jüdinnen (Abschrift, masch.);<br />

1939 Mai 20<br />

Satzung <strong>der</strong> "Israelitischen Kultusgemeinde Kempten e.V." (Abschrift);<br />

Urk<strong>und</strong>e über die unentgeltliche Übereignung des israelitischen<br />

Friedhofes an die Stadt Kempten;<br />

1941 April<br />

Körperschaftssteuerbescheid für das Kalen<strong>der</strong>jahr 1940, für die<br />

israelitische Kultusgemeinde Kempten (138 RM);<br />

1941 Mai<br />

Verschiedene Schreiben sowie Verfügung, betr. <strong>der</strong> Beschlagnahmung<br />

des Vermögens <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde in Kempten;<br />

genaue Auflistung dieses Vermögens;<br />

1942 März 20<br />

Bericht über die Aufhebung <strong>der</strong> genannten Beschlagnahmung durch<br />

die Stadt Kempten, <strong>und</strong> die Überweisung <strong>der</strong> Vermögenswerte an<br />

die Reichsvereinigung <strong>der</strong> Juden in Deutschland, Bezirksstelle<br />

Bayern in München;<br />

1947 September 5<br />

Schreiben an die Landratsämter (mit Ausnahme von Lindau) <strong>und</strong><br />

an die Stadträte in <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Kempten/Allgäu, betr. <strong>der</strong><br />

israelitischen Kultusgemeinde in <strong>Augsburg</strong>;<br />

554/3/1<br />

1875-1988<br />

Israelitischer Friedhof in Kempten. Politisch Verfolgte <strong>und</strong><br />

KZ-Grabstätten;<br />

900


AKTEN:<br />

554/3/2.1<br />

StadtAKE<br />

1947-1964<br />

Stadtkreis Kempten: KZ-Friedhöfe <strong>und</strong> Gedenkstätten, Bd.1; dabei<br />

u.a.:<br />

1953 Juli 25<br />

Schreiben <strong>der</strong> Stadt Kempten an die Regierung von Schwaben, daß<br />

auf dem israelitischen Friedhof sechs frühere KZ-Insassen begraben<br />

liegen, die nach Kriegsende, vermutlich an den Folgen<br />

ihrer KZ-Haft, gestorben sind <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Ostseite des israelitischen<br />

Friedhofs beerdigt wurden;<br />

554/3/2.2<br />

1965ff.<br />

Stadtkreis Kempten: KZ-Friedhöfe <strong>und</strong> Gedenkstätten, Bd.2;<br />

841/1/2<br />

1937-1958<br />

FIRMA VOLKSBEDARF GmBH - KAUFHAUS MERKUR;<br />

Einzelhandelsschutzgesetz: Umwandlung <strong>der</strong> Firma Volksbedarf<br />

GmBH Kempten in die Kommanditgesellschaft Kaufhaus Merkur May<br />

<strong>und</strong> Co.;<br />

später: Kaufhaus Merkur, Hornung & Co., Kommanditgesellschaft<br />

in Kempten, Rathausstraße 4; dabei u.a.:<br />

o. D.<br />

"Nur für Dienststellen <strong>der</strong> NSDAP <strong>und</strong> Behörden bestimmt! Volksbetrug<br />

durch die Firma Volksbedarf GmBH. Anklage gegen die<br />

Firma Volksbedarf GmbH Kempten wegen fortgesetztem Volksbetrug<br />

..." von Kreisleiter A. Brändle (Druck)<br />

1934-1935<br />

Volksbedarf GmBH; Schließung <strong>der</strong> Lebensmittelabteilung;<br />

dabei:<br />

Artikel aus dem "Allgäuer Tagblatt" Nr.141, vom 23. Juni 1934<br />

von Kreisleiter Brändle: "Schweinereien in <strong>der</strong> Firma Volksbedarf<br />

GmbH (früher Wohlwert) Kempten";<br />

Verfahren gegen Kurt Davidsohn <strong>und</strong> May, wegen Vergehens gegen<br />

das Lebensmittelgesetz, vor dem Landgericht Kempten (das Verfahren<br />

wurde eingestellt, die Lebensmittelabteilung mußte aber<br />

trotzdem geschlossen werden)<br />

1938<br />

Verschiedene Schreiben, betr. die Schließung des Kaufhauses<br />

Merkur in Kempten; durchgeführt am 3. August 1938;<br />

1947<br />

Akten, betr. Antrag auf Wie<strong>der</strong>errichtung des Kaufhauses Merkur<br />

in Kempten;<br />

Anmeldung von Rückerstattungsansprüchen <strong>der</strong> Gesellschafter;<br />

901


AKTEN:<br />

914/1/3<br />

1942-1952<br />

Nachlaß Sigm<strong>und</strong> Ullmann;<br />

StadtAKE<br />

betr. das Hatis Immenstädterstraße 20 in Kempten, das Sigm<strong>und</strong><br />

Ullmann im Jahre 1942 <strong>der</strong> Stadt Kempten vermacht haben soll;<br />

dieses Vermächtnis wurde 1948 von den überlebenden Erben des<br />

Sigm<strong>und</strong> Ullmann angefochten, <strong>und</strong> dieser Anfechtung 1950 stattgegeben;<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Kosten wurde ein Vergleich geschlossen;<br />

Kriegs-Chronik des Stadtkreises Kempten von Dr. Otto Merkt<br />

(Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Kempten seit 1919): 1939-1944<br />

dabei u.a.:<br />

1939 November 9<br />

Fernspruch von <strong>der</strong> Gestapo <strong>Augsburg</strong>, aufgenommen um 16.30 Uhr:<br />

Anweisung, daß unter Einsatz von Pol. Leitern, SA, SS <strong>und</strong> NSKK<br />

die ganze Nacht Nachtdienst durchgeführt werden soll, um Einzelaktionen<br />

wie im Vorjahr gegen Juden o<strong>der</strong> sonstige staatsabträgliche<br />

Personen zu verhin<strong>der</strong>n<br />

(Krieg 1939. X. Personal.)<br />

1940 Januar 4<br />

Brief des Dr. Albert Israel Rosenthal, Kempten, Königstr.28/i,<br />

an den Oberbürgermeister Dr. Merkt: Bitte um Vermittlung bzw.<br />

Zuweisung einer Arbeit<br />

(Krieg 1939-1941. VII. Sonstiges, 1.Teil.)<br />

1939-1943<br />

Kriegs-Chronik des Rathauses; enthält:<br />

Eintragung vom 31. März 1942:<br />

Gestern wurden 10 männliche <strong>und</strong> weibliche Juden unter 65 Jahren<br />

abtransportiert; in Hegge kamen drei aus Lindau dazu;<br />

Transport über München ins Judenlager Milbertshofen, doch nur<br />

für kurze Zeit.<br />

Eintragung vom 1. September 1942:<br />

Den alten Juden, die man kürzlich von Kempten fort hat, war<br />

erlaubt worden, ein gewisses Gepäck mitzunehmen. In <strong>Augsburg</strong><br />

hat man es ihnen wie<strong>der</strong> abgenommen, ebenso Uhren, Eheringe<br />

usw. mit dem Beifügen, sie brauchen das nicht mehr. Wie man<br />

hört, dürfen sie auch nicht schreiben. Ob sie wohl noch leben?<br />

Weitere Eintragungen vom 14. März 1942 <strong>und</strong> vom 8. Oktober 1942<br />

betr. ebenfalls die Juden;<br />

902


StadtAKE<br />

Spruchkammer-Verfahren gegen Dr. Otto Merkt: 1946-1948<br />

dabei u.a.:<br />

Aussagen von Dr. Otto Merkt zu seiner Entlastung, betr. u.a.:<br />

den Fall des Herrn Stirnweiß aus dem Jahre 1935, dessen Frau<br />

in dem Judengeschäft Wohlwert eingekauft hatte;<br />

Begünstigung von Juden, wie z.B. Familie Kohn, Frau Regierungsrat<br />

Rohrmoser, Dr. Rosenthal <strong>und</strong> Elisabeth Schwarz;<br />

Schutz <strong>der</strong> Judenhäuser im November 1938 (Herrn Ullmann, das<br />

Schuhgeschäft Kohn);<br />

Schutz des israelitischen Friedhofs, <strong>und</strong> Verstecken <strong>der</strong> israelitischen<br />

Kultusgeräte im Rathaus;<br />

Verhalten beim Abtransport von Ullmann;<br />

Beweismittel Nrn.1-78:<br />

Aussagen über Juden sind enthalten in den Beweismitteln Nummer<br />

16, 24, 28/1, 28/4, 29, 30/II.1, 30/II.5, 31/1, 31/4, 31/7,<br />

32/8, 33/1, 52, 53, 57, 67 <strong>und</strong> 71;<br />

dabei: Bericht über einen Juden aus Oberstdorf, <strong>der</strong> zusammen<br />

mit fünf Juden aus Kempten am 10. August 1942 deportiert werden<br />

sollte, sich jedoch vorher vergiftet hatte (Abschrift);<br />

1948 Mai 21<br />

Begründung <strong>der</strong> Spruchkammer <strong>zur</strong> Entlastung von Dr. Merkt;<br />

darin: mehrmals Juden erwähnt;<br />

GEWERBE-REGISTER:<br />

(Die Register sind nach Gewerben geordnet <strong>und</strong> können nur über<br />

die Namen von jüdischen Gewerbetreibenden erschlossen werden;<br />

sie enthalten selbst keine Hinweise auf die Religionszugehörigkeit)<br />

B II 224/l<br />

1.5.1868-30.7.1876<br />

Gewerbeanmelde-Register<br />

B II 224/m<br />

1.4.1876-28.2.1883<br />

Gewerbeanmelde-Register<br />

B II 224/n<br />

1.3.1868-30.9.1882<br />

Register für die Gewerbenie<strong>der</strong>legungen<br />

903


STADT-THEATER:<br />

Kv 2<br />

StadtAKE<br />

1863-1892<br />

Stadt-Theater in Kempten, hier: dessen Vergebung, Benützung<br />

<strong>und</strong> Überwachung;<br />

Enthält: umfangreiche Korrespondenz zwischen <strong>der</strong> Stadt Kempten<br />

<strong>und</strong> Adolf Oppenheim, Direktor des Stadttheaters zu Konstanz<br />

(1887-1892). Oppenheim wurde schließlich mit <strong>der</strong> Leitung des<br />

Stadttheaters in Kempten beauftragt;<br />

Kv 3<br />

1891-1904<br />

Stadt-Theater in Kempten, hier: dessen Vergebung, Benützung<br />

<strong>und</strong> Überwachung;<br />

Enthält u.a.: ein sehr positives Zeugnis <strong>der</strong> Stadt Kempten,<br />

das diese Adolf Oppenheim für sein Wirken am Stadttheater ausstellte,<br />

ferner Korrespondenz von 1891-1893;<br />

Die Stadt Konstanz versuchte die Vergabe des Theaters zu hintertreiben,<br />

doch Bürgermeister Horchler nahm Oppenheim gegen<br />

offensichtlich antisemitische Umtriebe in Schutz;<br />

Verwaltungsbericht:<br />

VB 1933/35<br />

Verwaltungsbericht des Magistrats bzw. <strong>der</strong> Stadt Kempten,<br />

betr. u.a. Juden<br />

(S.30)<br />

Adress- <strong>und</strong> Geschäftshandbücher <strong>der</strong> Stadt Kempten<br />

von 1888, 1892, 1895, 1899 <strong>und</strong> 1903<br />

Einwohnerbuch <strong>der</strong> Stadt Kempten<br />

von 1929 (III, S.17)<br />

Diese Bücher enthalten in <strong>der</strong> Religionsstatistik die jeweilige<br />

Anzahl <strong>der</strong> Juden in Kempten, sowie die Namen <strong>der</strong> Repräsentanten<br />

<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde, Namen <strong>und</strong> Anschriften jüdischer<br />

Bürger (die man allerdings vorher kennen sollte) <strong>und</strong> Anzeigen<br />

jüdischer Banken <strong>und</strong> Geschäfte<br />

904


Personalakten/Familienbögen:<br />

StadtAKE<br />

1820/1830-ca.1930<br />

Ältester Teil <strong>der</strong> Einwohnermeldekartei, angelegt zwischen 1820<br />

<strong>und</strong> 1830, fortgeführt bis ca. 1930 (ursprüngliche Bezeichnung:<br />

"Zivil-Conscriptionslisten", später "Familienbeschriebe");<br />

vermerkt sind: Religionszugehörigkeit ("israelitisch"), Ehefrau,<br />

sämtliche Kin<strong>der</strong>, Beruf, <strong>der</strong> Herkunftsort bei Zuzug <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Zielort bei Wegzug;<br />

dabei z.B.:<br />

Ullmann, Hermann <strong>und</strong> Nathan, Brü<strong>der</strong> <strong>und</strong> Bankiers; 1869, im<br />

Alter von 24 <strong>und</strong> 22 Jahren, nach Kempten gekommen; sie erhielten<br />

1878 das Bürger- <strong>und</strong> Heimatrecht in Kempten;<br />

Ullmann, Sigm<strong>und</strong>, geb. 1854, erhielt 1902 das Bürgerrecht in<br />

Kempten; er war 1912-1919 <strong>und</strong> 1922-1924 Mitglied des Magistrats<br />

bzw. des Stadtrates; 1929 in einem "öffentlichen Beschluß"<br />

geehrt;<br />

Stirnweiß, Bernhard (städtischer Finanzinspektor), wurde 1935<br />

öffentlich gerügt <strong>und</strong> vorläufig beurlaubt, weil seine Frau in<br />

einem jüdischen Geschäft eingekauft hatte.<br />

905


KATH. PFARRARCHIV KLEINERDLINGEN<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Vikar Anton Feil<br />

Familienjournale von ca. 1850 bis ca. 1890, mit Hinweisen auf<br />

jüdischen Hausbesitz.<br />

Die Schriftwechsel <strong>der</strong> Pfarrei enthalten ein Gutachten des<br />

Pfarrers aus den 20er Jahren des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts, worin <strong>der</strong><br />

die staatsbürgerliche[n] Verhaltensweisen <strong>der</strong> Juden beschreibt.<br />

Hinweis:<br />

Informationen über den Hausbesitz <strong>der</strong> Juden enthalten auch die<br />

im Vermessungsamt NördlIngen liegenden Fassions-Protokolle.<br />

906


BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

Hinweis:<br />

Mit dem 3. Oktober 1990 wurde das bisherige Zentrale Staatsarchiv<br />

<strong>der</strong> DDR in Potsdam zu einem Teil des B<strong>und</strong>esarchivs,<br />

unterglie<strong>der</strong>t in Abt. III (Deutsches Reich) <strong>und</strong> V (DDR).<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Überlieferung des Deutschen Reiches (ohne<br />

Militaria) liegt für die Zeit bis 1934 in Potsdam, ab 1934 in<br />

Koblenz. Eine Zusammenführung <strong>der</strong> Bestände ist vorgesehen.<br />

Die in <strong>der</strong> Hauptdienstelle Koblenz <strong>und</strong> den Abteilungen Potsdam<br />

verwahrten Überlieferungen von zentralen Behörden <strong>und</strong> sonstigen<br />

zentralen Einrichtungen <strong>der</strong> Reichsverwaltung enthalten<br />

eine Vielzahl von Akten bzw. Aktenkomplexen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />

Juden. Die hier getroffene Auswahl <strong>der</strong> Bestände erfolgt nach:<br />

Das B<strong>und</strong>esarchiv <strong>und</strong> seine Bestände (Schriften des B<strong>und</strong>esarchivs<br />

10), 3. erg. <strong>und</strong> neubearb. Aufl., Boppard am Rhein 1977,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> inzwischen überholten Übersicht über die Bestände des<br />

Deutschen Zentralarchivs Potsdam (Schriftenreihe des Deutschen<br />

Zentralarchivs 1), Berlin 1957.<br />

Eine neue, gemeinsame Übersicht ist in Vorbereitung.<br />

BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

REICH (= R)<br />

R 1: Reichsinstitut für die <strong>Geschichte</strong> des neuen Deutschlands<br />

(1888, 1914-1918) 1935-1944<br />

Restakten: Unterlagen über die Aufgaben- <strong>und</strong> Dienststellenverwaltung<br />

des Instituts <strong>und</strong> seiner Zweigstelle München, Forschungsabteilung<br />

für Judenfragen, sowie Arbeitsmaterial <strong>und</strong><br />

Manuskripte<br />

(S.61f.)<br />

R 2: Reichsfinanzministerium<br />

(1867-1878) 1879-1945 (1945-1957)<br />

Die Akten sind nach Sachgruppen geglie<strong>der</strong>t;<br />

(Akten über Vermögensentziehung, insbeson<strong>der</strong>e über beschlagnahmte<br />

Wertpapiere von Juden, liegen bei <strong>der</strong> Oberfinanzdirektion<br />

Berlin vor.)<br />

(S.80-82.)<br />

R 14: Reichsministerium für Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

(1902-) 1926-1945<br />

Aktenreste, u.a. über die Enteignung landwirtschaftlichen<br />

Gr<strong>und</strong>besitzes von Juden<br />

(S.125f.)<br />

907


BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

R 18: Reichsministerium des Innern<br />

(mit Vorakten) 1933-1945 (-1947)<br />

Akten des Reichsministeriums des Innern<br />

(S.31-33.)<br />

R 22: Reichsjustizministerium<br />

(1920-1933) 1934-1945<br />

Akten des ReichsJustizministeriums; u.a. die allgemeinen Lage<strong>und</strong><br />

Stimmungsberichte <strong>der</strong> Oberlandesgerichtspräsidenten <strong>und</strong><br />

Generalstaatsanwälte vorwiegend aus <strong>der</strong> Zeit des zweiten Weltkrieges<br />

(S.72-74.)<br />

R 24: Statistisches Reichsamt<br />

1928-1945<br />

Die Unterlagen bestehen v.a. aus Primär- <strong>und</strong> Tabellenmaterial;<br />

(Die Erhebungsbögen aus <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zählung <strong>der</strong> jüdischen Bevölkerung<br />

im ganzen Reichsgebiet bei <strong>der</strong> Volkszählung 1939 sind<br />

an die jüdischen Kultusgemeinden in <strong>der</strong> ehemaligen DDR gelangt)<br />

(S.90f.)<br />

R 39: Reichssippenamt<br />

1933-1945<br />

Der Bestand bezieht sich u.a. auf die Erfassung <strong>und</strong> Sicherung<br />

aller genealogisch auswertbaren Quellen wie Kirchenbücher <strong>und</strong><br />

Register jüdischer Gemeinden <strong>und</strong> die Beschaffung solcher Unterlagen<br />

aus dem Ausland.<br />

Vorhanden sind ferner Mikrofilme von Registern aus r<strong>und</strong> 120<br />

jüdischen Gemeinden in Ost- <strong>und</strong> Westpreußen, Pommern, Ober-<br />

<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlesien, die gegen Ende des 2. Weltkrieges im Auftrag<br />

des Reichssippenamts hergestellt wurden<br />

(S.55f.)<br />

R 43: Reichskanzlei<br />

1878-1945<br />

Akten <strong>der</strong> Reichskanzlei aus den Jahren 1919-1945/ mit einzelnen<br />

in die Zeit bis 1878 <strong>zur</strong>ückreichenden Aktengruppen; aufgeteilt<br />

in Sachgruppen, u.a.: "Judentum".<br />

(Mikrofilme bzw. Mikrofiches des Potsdamer Bestandes 1878-1919<br />

können in Koblenz benutzt werden)<br />

(S.26-28.)<br />

908


BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

R 58: Reichssicherheitshauptamt (RSHA)<br />

1928-1945<br />

Akten <strong>der</strong>, 1939 zum RSHA vereinigten, Behörden; dabei:<br />

Unterlagen über die Verfolgung <strong>der</strong> Juden, v.a. Aktenreste aus<br />

dem Referat II 112 des SD-Hauptamts (Eichmann).<br />

(Vom Amt II wurde das sogenannte volks- <strong>und</strong> staatsfeindliche<br />

Vermögen eingezogen <strong>und</strong> Ausbürgerungen vorgeschlagen. Im Referat<br />

IV B 4 betrieb Adolf Eichmann die "Endlösung <strong>der</strong> Judenfrage"<br />

<strong>und</strong> sorgte für die Deportationen in die Vernichtungslager)<br />

(S.41-43.)<br />

R 60: Volksgerichtshof <strong>und</strong> Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof<br />

1934-1945<br />

Neben Hochverratsverfahren, u.a. auch Anklagen wegen Unterstützung<br />

flüchtiger Juden<br />

(S.74-76.)<br />

R 70: Polizeidienstellen in eingeglie<strong>der</strong>ten <strong>und</strong> besetzten<br />

Gebieten<br />

Die Bestandsgruppe, die durch Kopien ergänzt wird, die aus dem<br />

Ausland entwe<strong>der</strong> für Verfahren wegen NS-Gewaltverbrechen o<strong>der</strong><br />

im Rahmen von Mikrofilmaustauschvereinbarungen beschafft wurden,<br />

glie<strong>der</strong>t sich in verschiedene Län<strong>der</strong>; dabei u.a.:<br />

R 70 Frankreich<br />

Unterlagen über die Judenverfolgung verwahrt das Centre de<br />

Documentation Juive Contemporaine in Paris (1940-1945)<br />

R 70 Böhmen <strong>und</strong> Mähren<br />

Unterlagen <strong>zur</strong> Organisation <strong>der</strong> Kriminalpolizeistelle Prag;<br />

dabei u.a.: zwei Bände <strong>zur</strong> Deportation von Juden (1939-1945)<br />

R 70 Sowjetunion<br />

Angaben über die Ermordung von Juden <strong>und</strong> Kommunisten im gesamten<br />

deutsch-besetzten Gebiet (1941-1945)<br />

(S.45-50.)<br />

R 87: Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens<br />

1939-1945<br />

Unterlagen von dem mit Rückerstattungsfragen befaßten Zentralamt<br />

für Vermögensverwaltung (ab 1955 Verwaltungsamt für innere<br />

Restitutionen); die Akten beziehen sich u.a. auf den Besitz<br />

von Juden aus Deutschland, denen es gelungen war, eine fremde<br />

Staatsangehörigkeit zu erwerben<br />

(S.78f.)<br />

909


BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

R 146: Reichsarchivverwaltung<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

1927-1945<br />

Dabei u.a.: Schriftwechsel mit dem Reichsb<strong>und</strong> jüdischer Frontsoldaten<br />

(1933/34) über die Teilnahme von Juden am 1. Weltkrieg<br />

(S.39f.)<br />

NATIONALSOZIALISTISCHE DEUTSCHE ARBEITERPARTEI (= NS)<br />

NS 1: Reichsschatzmeister <strong>der</strong> NSDAP<br />

1931-1945<br />

Dabei u.a.: Anordnungen, Mitteilungen, R<strong>und</strong>schreiben <strong>und</strong> Bekanntmachungen;<br />

Einziehung feindlichen <strong>und</strong> jüdischen Vermögens<br />

zugunsten <strong>der</strong> NSDAP<br />

(S.354f.)<br />

NS 2: Rasse- <strong>und</strong> Siedlungshauptamt - SS<br />

1931-1945<br />

Sammlung von Befehlen; Akten u.a. <strong>zur</strong> Rassen- <strong>und</strong> Siedlungspolitik<br />

<strong>und</strong> über die Forschungstätigkeit des Amtes<br />

(S.371f.)<br />

NS 4: Konzentrationslager<br />

1934-1945<br />

Fragmentarische <strong>und</strong> in Bezug auf die einzelnen Lager unterschiedliche<br />

Restüberlieferungen. Umfangreichere Unterlagen<br />

liegen vor von den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg,<br />

Mauthausen <strong>und</strong> Natzweiler. Geringfügige Reste aus<br />

Dachau, Groß-Rosen <strong>und</strong> Neuengamme sowie aus dem SS-Son<strong>der</strong>lager<br />

Hinzert;<br />

(Zahlreiche Unterlagen über Häftlinge <strong>der</strong> Konzentrationslager<br />

verwahrt <strong>der</strong> Internationale Suchdienst in Arolsen)<br />

(S.374f.)<br />

NS 19: Persönlicher Stab Reichsführer SS<br />

1933-1945<br />

Enthält u.a. viele Stichwortkonzepte des Reichsführers SS<br />

Heinrich Himmler; z.B. Notizen für eine Rede am 26.1.1944 vor<br />

Generalen in Posen, die erkennen läßt, daß die Endlösung <strong>der</strong><br />

Judenfrage den Mord auch an Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n bedeutete<br />

(S.LXVI, Abb. 14; S.368f.)<br />

910


BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

NS 21: Das Ahnenerbe<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

1936-1945<br />

Schriftgut <strong>der</strong> SS-Institution "Lehr- <strong>und</strong> Forschungsgemeinschaft<br />

'Das Ahnenerbe'", <strong>und</strong> Materialien des dem Ahnenerbe<br />

angeglie<strong>der</strong>ten Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung,<br />

das auch medizinische Experimente an Häftlingen von<br />

Konzentrationslagern vornahm<br />

(S.375£.)<br />

NS 36: Oberstes Parteigericht <strong>der</strong> NSDAP<br />

1926-1944<br />

Dabei u.a.: Einige Unterlagen aus Verfahren gegen Ausschreitungen<br />

bei den Pogromen vom 9,/10.11.1938 sowie aus Ermittlungen<br />

gegen SA-Führer, wegen Häftlingsmißhandlung in früheren<br />

Konzentrationslagern<br />

(S.365f.)<br />

ZEITGESCHICHTLICHE SAMMLUNGEN (= ZSg.)<br />

ZSg.1, ZSg.5: Druckschriften von Organisationen <strong>und</strong> Verbänden<br />

Zeitschriften <strong>und</strong> Zeitungen, Hand- <strong>und</strong> Jahrbücher, Broschüren,<br />

Nachrichten- <strong>und</strong> Fachdienste, Informationsblätter, R<strong>und</strong>schreiben,<br />

Tagungsprotokolle <strong>und</strong> interne Mitteilungen von Organisationen<br />

<strong>und</strong> Verbänden; u.a.:<br />

Jüdischer Frauenb<strong>und</strong> in Deutschland; Zentralausschuß <strong>der</strong> Deutschen<br />

Juden für Hilfe <strong>und</strong> Aufbau<br />

(S.478-483.)<br />

ZSg.2: Allgemeine Sammlung <strong>zur</strong> politischen <strong>Geschichte</strong> seit <strong>der</strong><br />

Gründung des Norddeutschen B<strong>und</strong>es<br />

(1863-) 1867-1975<br />

Enthält insbeson<strong>der</strong>e Broschüren, Flug- <strong>und</strong> Tarnschriften, Karikaturen<br />

<strong>und</strong> Handzettel, die von Einzelpersonen o<strong>der</strong> anonym<br />

herausgegeben wurden;<br />

Unterlagen u.a. über die Judenfrage <strong>und</strong> den Antisemitismus in<br />

den Zeitabschnitten: Norddeutscher B<strong>und</strong>/Deutsches Kaiserreich,<br />

Weimarer Republik <strong>und</strong> Nationalsozialistische Herrschaft<br />

(S.693-696.)<br />

911


BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

ZSg.107: Presseausschnitt-Sammlung<br />

Okt. 1893, 1925-1928, 1933-1941<br />

Presseausschnitt-Sammlung jüdischer Presseorgane<br />

(S.719-721.)<br />

ZSg.138: <strong>Dokumentation</strong> zum Schicksal <strong>der</strong> Juden 1933-1945<br />

1933-1945<br />

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Suchdienst in Arolsen:<br />

Sammlung von Originalen <strong>und</strong> Kopien über jüdische Bürger,<br />

die in <strong>der</strong> NS-Zeit im heutigen Gebiet <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong><br />

Berlin aus rassischen Gründen verfolgt wurden (Ausnahme: Juden<br />

aus Baden-Württemberg, für die eine entsprechende <strong>Dokumentation</strong><br />

bereits vorliegt).<br />

Unterlagen: Deportationslisten, u.a. von <strong>der</strong> Staatspolizeileitstelle<br />

München; Häftlingslisten aus Lagern <strong>und</strong> Ghettos;<br />

Karteikarten <strong>der</strong> Reichsvereinigung <strong>der</strong> Juden in Deutschland;<br />

Akten jüdischer Kultusgemeinden; Nachkriegsaufstellungen von<br />

Namen aus Einwohnermel<strong>der</strong>egistern vor 1945 mehrerer h<strong>und</strong>ert<br />

Städte <strong>und</strong> Landgemeinden vor allem in Bayern <strong>und</strong> Hessen. Alle<br />

darin enthaltenen r<strong>und</strong> 400.000 Einzelangaben sind maschinell<br />

in einer Datei erfaßt<br />

(S.699f.)<br />

ALLIIERTE PROZESSE (= All.Proz.)<br />

All.Proz.1,2,3,9: Nürnberger Prozesse<br />

1945-1954<br />

Belegt sind <strong>der</strong> Prozeß vor dem Internationalen Militärtribunal<br />

(IMT) gegen die Hauptkriegsverbrecher <strong>und</strong> die zwölf Nachfolgeprozesse<br />

vor amerikanischen Gerichten in Nürnberg;<br />

(die Originale <strong>der</strong> Akten befinden sich beim Internationalen<br />

Gerichtshof im Haag bzw. bei den anklagenden Mächten)<br />

(S.707-709.)<br />

All.Proz.6: Eichmann-Prozeß<br />

1960-1962<br />

Unterlagen über den vor einem israelischen Gericht 1960/61<br />

geführten Prozeß gegen den ehemaligen SS-Obersturmbannführer<br />

Adolf Eichmann, Referent II 112 im SD-Hauptamt bzw. IV B 4 im<br />

Reichssicherheitshauptamt (Judenangelegenheiten)<br />

(S.712.)<br />

912


BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />

DOKUMENTARFILME:<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

Reichsministerium für Volksaufklärung <strong>und</strong> Propaganda<br />

Zu den erhaltenen Auftragsproduktionen des Ministeriums gehört<br />

u.a.:<br />

"Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" (Konzentrationslager<br />

Theresienstadt, 1944).<br />

(S.748f.)<br />

NSDAP<br />

Aus <strong>der</strong> zentralen NSDAP-Produktion liegt u.a. <strong>der</strong> antisemitische<br />

Hetzfilm "Der ewige Jude" (1940) vor<br />

(S.759f.)<br />

SPIELFILME:<br />

Spielfilme aus <strong>der</strong> Zeit vor 1945 mit betont antisemitischen<br />

Tendenzen, z.B.:<br />

Robert <strong>und</strong> Bertram, 1939; die Rothschilds, 1940; Jud Süß, 1940<br />

(S.768f.)<br />

BESTÄNDE IN POTSDAM:<br />

07.01: Reichskanzlei<br />

1878-1945<br />

Akten <strong>der</strong> Reichskanzlei; die Stammakten 1878-1918 sind nach<br />

Sachgruppen geglie<strong>der</strong>t<br />

(S.42f.)<br />

15.01: Reichsministerium des Innern<br />

1879-1945<br />

Die Bestände sind von 1879-1926/27 nach Schlagworten, ab 1926<br />

nach Abteilungen geglie<strong>der</strong>t<br />

(S.58-60.)<br />

913


BESTÄNDE IN POTSDAM:<br />

BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />

15.05: Reichsstelle für das Auswan<strong>der</strong>ungswesen<br />

1902-1945<br />

Zentralstelle für Auswan<strong>der</strong>ung, Rückwan<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Einwan<strong>der</strong>ung;<br />

betr. u.a. Aufklärung <strong>der</strong> Öffentlichkeit, Regelung <strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>ungsbewegung<br />

(S.61.)<br />

15.06: Reichsarchiv<br />

1919-1945<br />

Akten des 1919 gegründeten Reichsarchivs, u.a. auch nichtstaatliches<br />

Archivgut <strong>und</strong> Zeitgeschichtliche Sammlungen;<br />

etwa 650 Bde., durch Kartei (1946) erschlossen<br />

(S.62.)<br />

15.09: Reichssippenamt<br />

1933-1945<br />

Unterlagen des Reichssippenamts (1933-1935 Sachverständiger<br />

für Rassenforschung beim Reichsministerium des Innern, 1935-<br />

1941 Reichsstelle für Sippenforschung) zu "Abstammungsfragen"<br />

<strong>und</strong> Familienforschung<br />

(S.63f.)<br />

50.01: Reichsministerium für Volksaufklärung <strong>und</strong> Propaganda<br />

1933-1945<br />

Akten über politische Lenkung <strong>und</strong> Beaufsichtigung <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Propagandatätigkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>politik<br />

(S.lll.)<br />

52.01: Gesetzsammlung<br />

1867-1932<br />

Im Reichsarchiv als (unvollständige) Sammlung <strong>der</strong> Ausfertigung<br />

von Gesetzen angelegt; dabei: Verwaltungsverordnungen, Durch-<br />

führungs- <strong>und</strong> Ausführungsanweisungen, Erlasse, u.a.;<br />

chronologisch geordnet <strong>und</strong> verzeichnet<br />

(S.114.)<br />

914


URKUNDEN:<br />

SCHLOSSARCHIV KRONBURG<br />

1638 Dezember 26<br />

Wolf Christoph von Westernach auf Kronburg, Erbmarschall des<br />

Hochstiftes <strong>Augsburg</strong>, erlaubt Melchior Wanger zu Inningen auf<br />

seine Lehenäcker ein Kapital von 100 fl auf vier Jahre aufzunehmen,<br />

jedoch von keinem Juden<br />

(U 377.- Regest: KroUB 377. - Die Urk<strong>und</strong>e ist z.Zt. nicht verfügbar.)<br />

1775 April 29 Freiburg<br />

Kaiserin Maria Theresia belehnt Johann Eustach, Frhr. von Westernach,<br />

mit Gütern, ungeachtet eines Prozesses, in welchen<br />

dieser verwickelt ist, wegen <strong>der</strong> vor 50 Jahren erfolgten Demolierung<br />

des Judenwachhauses <strong>und</strong> Judenfriedhofes zu Kriegshaber<br />

bei <strong>Augsburg</strong><br />

(U 645. - Regest: KroUB 645.)<br />

AKTEN:<br />

1724-1774<br />

Demolierung des Judenhauses <strong>und</strong> -totenackers zu Kriegshaber<br />

bei <strong>Augsburg</strong><br />

(A 71.)<br />

1744<br />

Schuldklage des Jakob Bühler zu Illerbeuren gegen den Juden<br />

Salomon zu Illereichen<br />

(A 646.)<br />

1615<br />

Prozeß des Hans Christoph v. Westernach mit dem Juden Model zu<br />

Oettingen, wegen Geldschuld<br />

(A 1051.)<br />

Hinweis:<br />

Zusammengestellt nach den Veröffentlichungen von Klaus Frhr.v.<br />

Andrian-Werbung (Veröff. <strong>der</strong> SFG 2a/8, 1962; Bayer. Archivin-<br />

ventare 27, 1965) <strong>und</strong> <strong>der</strong> fre<strong>und</strong>lichen Mitteilung von Frhr. v.<br />

Vequel-Westernach.<br />

915


STADTARCHIV KRUMBACH<br />

Archivalien <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden:<br />

020/7<br />

1919<br />

Bürgerrecht für den Bankier Jakob Spanier<br />

022/7<br />

1910<br />

M.S. Landauer'sche Wohltätigkeitsstiftung<br />

1/024/2<br />

1911<br />

Gesuch des Kaufmanns Sälomon Höchstädter um Enthebung von <strong>der</strong><br />

Funktion als Gemeindebevollmächtigter<br />

1/024/4<br />

1908<br />

Gesuch des Großkaufmanns Samuel Oettinger um Enthebung von <strong>der</strong><br />

Funktion eines Magistratsrates (Oettinger war 33 Jahre bei <strong>der</strong><br />

Gemeinde Hürben bzw. Krumbach tätig)<br />

1/33<br />

1770-1772<br />

Das Freihaus (Besitzer Romuald Mayer) in Krumbach sowie weitere<br />

ehemalige herrschaftliche (freie) Häuser in Krumbach <strong>und</strong><br />

Hürben; dabei: auch Judenhäuser<br />

2/16<br />

1898-1907<br />

Pläne <strong>und</strong> Aufrisse für das Anwesen des Isaias Weißkopf, Haus-<br />

Nr. 83, mit Räumen für die Post; dabei: Kataster-Auszüge für<br />

die Jahre 1834 bis 1906<br />

2/50<br />

1927-1936<br />

Stiftung des Kaufmanns Harry Landauer in Berlin für die Stadt<br />

<strong>und</strong> die Israelitische Kultusgemeinde Krumbach; dabei:<br />

Testament von 1922<br />

2/51<br />

1916-1942<br />

Samuel <strong>und</strong> Amalie Landauer'sche Wohltätigkeitsstiftung in<br />

<strong>Augsburg</strong> (seit 1.4.1940 in: Allgemeine Wohltätigkeitsstiftungen)<br />

<strong>und</strong> Ansprüche <strong>der</strong> Stadt Krumbach an dieselbe<br />

916


StadtAKru<br />

2/52<br />

1906-1909<br />

M.S. Landauer'sche Wohltätigkeitsstiftung; dabei:<br />

Liste <strong>der</strong> am Brandtag 17.1.1906 bei <strong>der</strong> Weberei in Hürben beschäftigten<br />

Arbeiter, sowie <strong>der</strong> Einlagen von Arbeitern in <strong>der</strong><br />

(Fabrik-)Sparkasse<br />

2/91<br />

1774-1776<br />

Privilegien des Marktes Krumbach, betr. <strong>der</strong> Ausübung mehrerer<br />

Professionen nebeneinan<strong>der</strong>: Rotgerber <strong>und</strong> Wachsspinner Joseph<br />

Biber; dabei erwähnt: Schutzjude Leopold Seligmann in Hürben<br />

7/62<br />

1931-1932<br />

Spende des Großkaufmanns <strong>und</strong> Stadtrats Julius Oettinger für<br />

Wohlfahrtszwecke<br />

7/67<br />

1920<br />

Spende von 800,- Mark für die Armenkasse in Krumbach, durch<br />

S.C. Guggenheimer in New York (übermittelt durch dessen Bru<strong>der</strong>,<br />

Privatier Leo Guggenheimer, in Krumbach)<br />

7/74<br />

1906<br />

Verkauf <strong>der</strong> ödung Pl.Nr. 1420 1/2, StGde Krumbach, entlang des<br />

Bahnkörpers, durch die Stadt an die Firma Steiger & Söhne in<br />

Söflingen, zwecks Anlage eines Industriegleises für die an<br />

Stelle <strong>der</strong> abgebrannten M.S. Landauer'schen Weberei zu erbauende<br />

Fabrik<br />

7/96<br />

1942-1943<br />

Verkauf des jüdischen Schulhauses in Krumbach (Hürben), Brühl-<br />

Straße 3 (Pl.Nr. 114, StGde Hürben) an die Stadt<br />

7/97<br />

1940<br />

Verkauf des jüdischen Bade- <strong>und</strong> Tauchhauses Brühlstraße 1 b<br />

(Pl.Nr. 112 1/4, StGde Hürben) an den Versicherungsagenten<br />

Xaver Seitz in Krumbach<br />

917


StadtAKru<br />

7/98<br />

1940-1941<br />

Verkauf <strong>der</strong> Synagogen-Ruine, BrühlstraBe 1 in Krumbach (Pl.Nr<br />

113, 113 1/2, 113 1/3, StGde Hürben) durch die Israelitische<br />

Kultusgemeinde Krumbach an die Stadt Krumbach<br />

7/99<br />

1933<br />

Bericht des Bezirksamts Krumbach an die Bayer. Politische Polizei<br />

in München über die Israelitische Kultusgemeinde in<br />

Krumbach <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Vermögen; auch jüdische Vereine u.a. betr.<br />

7/100<br />

1941<br />

Verkauf eines von Pl.Nr. 119, StGde Hürben (BrühlstraBe 2)<br />

weggemessenen Trenngr<strong>und</strong>stücks durch die Israelitische Kultusgemeinde<br />

Krumbach, an die Schuhmacherswitwe Regina Thoma, geb.<br />

Horber<br />

7/101<br />

1939-1943<br />

Verkauf des Gr<strong>und</strong>stücks Pl.Nr. 840, StGde Hürben: Wiese, Bauplatz<br />

<strong>der</strong> Herrmann'schen Israelitischen Siechenstiftung für<br />

Bayern in München, an den Wagnermeister Georg Miller;<br />

betr. auch Ansprüche <strong>der</strong> Landwirtswitwe Antonie Gailhofer in<br />

Krumbach<br />

7/102<br />

1942-1943<br />

Nicht durchgeführter Verkauf des Waldes <strong>der</strong> Israelitischen<br />

Kultusgemeinde Krumbach (Pl.Nr. 386 b, StGde Hürben), an den<br />

Dentisten Richard Vogel in Krumbach<br />

7/103<br />

1939-1940<br />

Verkauf des Anwesens Brunnenstraße 5 (StGde Hürben, Pl.Nr.177a<br />

<strong>und</strong> 177) des Israelitischen Vereins für Ferienkolonien in München<br />

an das NS-Fliegerkorps<br />

7/108<br />

1945<br />

Arbeitseinsatz im Israelitischen Friedhof<br />

918


7/150<br />

StadtAKru<br />

1907-1908<br />

Revision <strong>der</strong> Rechnungen <strong>der</strong> M.S. Landauer'schen Wohltätigkeitsstiftung<br />

8/4<br />

1777<br />

Genannt: Kaplan GaBner, <strong>und</strong> die Schutzjuden Seligmann Levi <strong>und</strong><br />

Simon Guggenheim in Hürben<br />

8/69<br />

1921<br />

Stiftungen von in USA ansässigen Krumbachern für den Bau des<br />

Stadtsaals; u.a. aus <strong>der</strong> Familie Guggenheimer (mit Adresse)<br />

9/32<br />

1804<br />

Handelsstand zu Krumbach gegen Hausieren <strong>und</strong> Warenlager <strong>der</strong><br />

Juden <strong>und</strong> Fremden (nur Textnote!)<br />

9/43<br />

1768<br />

Salzrechnung von 1768, verfaßt von Peter Hilber, Waagmeister<br />

<strong>und</strong> Salzausmesser: Lieferung durch Gabriel Uffenheimer, Jud in<br />

Hohenems, bzw. Johannes von Wachter in Memmingen; mit Beilagen<br />

9/110<br />

1828-1829<br />

Tätigkeit des Schullehrers J. Kahn als Gemeindeschreiber von<br />

Hürben<br />

9/113<br />

1810<br />

Naturallieferungen durch die Juden Simon Haium <strong>und</strong> Benedikt<br />

Klopfer von Hürben, auf Rechnung des Marktes Krumbach<br />

9/116<br />

1813<br />

Quittung des Lazarus Levi in Hürben für die Steuerkasse Krumbach,<br />

betr. Naturallieferungen<br />

919


9/118<br />

StadtAKru<br />

1812/1813<br />

Steuer-Register von Hürben für das Etatjahr 1812/13; betr.<br />

Christen <strong>und</strong> Juden<br />

9/151<br />

1799<br />

Die von dem Schwäbisch-österreichisch landständischen Direktorium<br />

in Ehingen ausgeschriebenen Natural-Requisitionen; dabei<br />

u.a.: Korrespondenz mit Abraham Levi in Illereichen<br />

9/226<br />

1941-1943<br />

"Einsatz jüdischen Vermögens". Gr<strong>und</strong>stücke <strong>der</strong> Israelitischen<br />

Kultusgemeinde <strong>und</strong> einzelner Juden; betr. auch Schulhaus <strong>und</strong><br />

Friedhof<br />

9/258<br />

1807-1831<br />

Kapitalschuld bei Johann Böck/Beck (Bürgermeister 1825), Bote<br />

<strong>und</strong> Handelsmann; dabei: 1000 fl <strong>der</strong> Levinger'schen Masse<br />

9/375<br />

1812-1820<br />

Kapitalschuld von 299 fl bei Benedikt Klopfer in Hürben, <strong>und</strong><br />

von 149 fl bei "B. Klopfer & Heymann" in Hürben<br />

9/558<br />

1781<br />

Jüdischer Herbstgefälle in Hürben: 46 Juden namentlich aufgeführt<br />

10/94<br />

1940<br />

Verwaltung des Anwesens Mühlstraße 6 des Oscar Selinger in<br />

London (zunächst: Bankier Jakob Spanier, <strong>der</strong> 1939 nach London<br />

auswan<strong>der</strong>te)<br />

10/182<br />

1948<br />

Schutz des Israelitischen Friedhofs in Krumbach<br />

920


10/190<br />

StadtAKru<br />

1950<br />

Plan des Wohnhauses Synagogenstraße 3 (ehemals Judenschule <strong>und</strong><br />

Wohnhaus des Rabbiners)<br />

11/9<br />

1759<br />

Urbarium (Abschrift) <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>österreichischen Herrschaft<br />

Hürben. Graf Maximilian von Lichtenstein zu Krumbach (1636-<br />

1686) limitiert die Zahl <strong>der</strong> Judenhäuser in Hürben auf zwölf;<br />

betr. Judenschutzgeld u.a.<br />

(S.88-99.)<br />

134/23<br />

1935<br />

Ortsgruppe Krumbach des Verbands <strong>der</strong> Jüdischen Jugendvereine<br />

Deutschlands<br />

921


"CAJTUNG": Jahrgänge 1945-1947<br />

STADTARCHIV LANDSBERG AM LECH<br />

Die Zeitung des Landsberger Lagers für sogenannte Displaced<br />

Persons (DP's) erschien vom 8. Oktober 1945 bis Ende 1948.<br />

Die "Landsberger Lager Cajtung" erreichte in ihrer Glanzzeit<br />

eine Auflage von 15.000 Stück. Sie versorgte nicht nur die Bevölkerung<br />

des Landsberger DP-Lagers mit Informationen, son<strong>der</strong>n<br />

erfreute sich weit über die Grenzen des Lagers hinaus großer<br />

Beliebtheit.<br />

Diese Überregionalität veranlaßte schließlich die Herausgeber,<br />

im Oktober 1946 den Namen in "Jidisze Cajtung" zu än<strong>der</strong>n.<br />

(Jidisze Cajtung 2, Nr.43 vom 25.10.1946.)<br />

Hinweis:<br />

Im Neuen Stadtmuseum von Landsberg a. Lech wird ein Video gezeigt<br />

über das Leben von 22 ehemals jüdischen Bürgern <strong>der</strong><br />

Stadt (Familie Westheimer). Dabei: eine Schautafel mit ergänzenden<br />

Informationen.<br />

Ein Faltblatt "Tod <strong>und</strong> Leiden mahnen zum Frieden" (aus: 25<br />

Jahre Luftwaffenwerft 31, Landsberg a. Lech, Koblenz/Bonn<br />

1988, S.34ff.), hrsg. von Hartfrid Neunzert, erinnert an die<br />

unsäglichen Qualen, die in beson<strong>der</strong>er Weise jüdischen Zwangsarbeitern<br />

zum Erleiden auferlegt waren.<br />

922


URKUNDEN:<br />

1367 Dezember 20<br />

STADTARCHIV LAUINGEN<br />

Herzog Friedrich von Teck erlaubt <strong>der</strong> Stadt Lauingen, die ihm<br />

verpfändet ist, Juden aufzunehmen <strong>und</strong> zwar soll es <strong>der</strong> Rat<br />

gemeinschaftlich mit dem herzoglichen Vogte thun. Eine eigene<br />

Judensteuer behält sich <strong>der</strong> Herzog vor<br />

(U 25. - Regest: Rückert Urk.25.)<br />

1368 April 6<br />

Stephan, Friedrich <strong>und</strong> Johann, Herzöge in Bayern, verleihen<br />

<strong>der</strong> Stadt Lauingen das Recht, Juden mit bürgerlichen Rechten<br />

aufzunehmen. Was früher den Juden gehörte, aber seitdem an<br />

das Spital o<strong>der</strong> arme Bürger gekommen ist, soll diesen verbleiben.<br />

So die Judenschule, welche vom Spital in ein Pilgerhaus<br />

verwandelt worden war <strong>und</strong> ein Haus, in dem <strong>der</strong> Spitalkaplan<br />

wohnte<br />

(U 26. - Regest: Rückert Urk.26.)<br />

1372 Februar 11<br />

Hans Hayden <strong>und</strong> Cunrat Betzel, Spitalmeister des Spitals zu<br />

Lauingen, bekennen, dass Hans Ymhoff, Bürger zu Nürnberg, ein<br />

ewiges Seelgeräte im Spital zu Lauingen gestiftet hat.<br />

Dazu hat <strong>der</strong> Stifter u.a. gegeben 2 Pfd. h. ewigen Geldes,<br />

nämlich 1 Pfd. aus Ellerbachs Haus am Riet bei dem Ichbad;<br />

10 sch. h. aus Utzen des Buchellers Haus, gelegen bei Nytharten<br />

Härwen Haus; <strong>und</strong> die übrigen 10 sch. h. aus des Giengers<br />

Haus in <strong>der</strong> Niuwen Gasse, jetzt Leslye des Juden<br />

(U 3*. - Regest: Rückert Urk.3*, Anhang.)<br />

1407 August 20<br />

Bru<strong>der</strong> Cunrat Ysenbys, Prior <strong>und</strong> <strong>der</strong> Konvent des Augustinerklosters<br />

zu Lauingen, bekennen, dass <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> Peter Horner,<br />

Prior zu Gemünd, ihres Klosters Hauskind in ihrem Kloster für<br />

sich einen Jahrtag gestiftet hat. Dazu hat er ihnen gegeben<br />

einen jährlichen Zins von 2 fl. rh. <strong>und</strong> zwei Hühnern;<br />

1 1/2 fl. <strong>und</strong> die zwei Hühner kommen dabei aus den zwei beieinan<strong>der</strong><br />

gelegenen Häusern hinter Haintzen Gulden Haus, eines<br />

davon ist des Paulen Karters, das an<strong>der</strong>e Salmaus des Juden<br />

(U 76. - Regest: Rückert Urk.76.)<br />

1417 März 2<br />

Käthrein Bairin, Bairs Wagenmanns säligen Witwe, verkauft aus<br />

ihrem kleinen neuen Hause, neben <strong>der</strong> Judenschule gelegen, zu<br />

dem <strong>der</strong> brunn halber gehört, 1/2 fl. rh. jährlichen ewigen<br />

Geldes an Frau Margret Müllerin zu einer Messe in <strong>der</strong> Pfarrkirche<br />

um 8 1/2 fl.<br />

(U 121. - Regest: Rückert Urk.121.)<br />

923


URKUNDEN:<br />

1431 Dezember 20<br />

StadtA Lau<br />

Anna Remboltin, Conrat Rembolts Witwe, Bürgerin zu Lauingen,<br />

verkauft um 10 Pfd. yt. h. an Elssbethen Furterin die 10 sch.<br />

yt. h. Lau. St. W., die sie aus Clausen Lösslins Haus, Hofstatt<br />

<strong>und</strong> Hofraitin, hinter Maister Josen, des Goldschmids, ihres<br />

Tochtermanns Haus, gelegen, das vor Zeiten Mosse Juden <strong>und</strong><br />

davor Cuntzen Vischer gewesen ist<br />

(U 203. - Regest: Rückert Urk.203.)<br />

1450 März 16<br />

Berech Jude, Bürger zu Lauingen, verkauft Peter Prendlin aus<br />

seinem Haus (gelegen zwischen Aubelin Kantzlers <strong>und</strong> Anthoni<br />

Kessingers Haus) 1 fl. rh. jährlichen Zins auf Wie<strong>der</strong>lösung<br />

um 18 fl. Hauptguts<br />

(U 329. - Regest: Rückert Urk.329.)<br />

1481 Mai 23<br />

Thomas Elchinger, genannt Frantz, Bürger zu Lauingen,<br />

verpflichtet sich gegen die Pfleger des Spitals zu Lauingen,<br />

welche ihm gestattet haben, an die in ein Pilgrimhaus verwandelte<br />

Judenschule einen Stall anzubauen, diesen Stall auf ihr<br />

Verlangen wie<strong>der</strong> abzubrechen<br />

(U 498. - Regest: Rückert Urk.498.)<br />

1550 August 23 Aug[s]burg<br />

Kaiser Karl V. verleiht auf demütiges Ansuchen <strong>der</strong> Stadt<br />

Lauingen das Privilegium, dass hinfür kein Jude o<strong>der</strong> Jüdin<br />

den Inwohnern o<strong>der</strong> Untertanen <strong>der</strong> Stadt auf liegende Güter<br />

auf dem Wege des Kaufes, Kontraktes o<strong>der</strong> Tausches ohne<br />

Genehmigung des Rates Geld vorstrecken darf. Was gegen diese<br />

Verordnung von Juden den Christen geliehen wird, soll an<br />

Hauptsumme <strong>und</strong> Zinsen dem Rate verfallen <strong>und</strong> alle <strong>der</strong>artigen<br />

Verträge ungültig sein. Auch können <strong>der</strong>artige Schulden von<br />

den Juden we<strong>der</strong> am Reichshofgericht noch an an<strong>der</strong>en fremden<br />

Gerichten eingeklagt werden. Zuwi<strong>der</strong>handlungen werden in jedem<br />

einzelnen Fall mit 20 Mark lothringischen Goldes gestraft<br />

(U 776. - Regest: Rückert Urk.776.)<br />

1664 Oktober 30<br />

Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu G<strong>und</strong>elfingen belehnen des Hanns Leble<br />

zu Riedhausen mit ihrer Stadt Lehen, so in die Klause zu<br />

G<strong>und</strong>elfingen gültbar ist. Leble darf bei keinem Juden eine<br />

Schuld aufnehmen <strong>und</strong> keine Bürgschaft aufnehmen<br />

(U 855. - Regest: Rückert Urk.855.)<br />

924


B (= BÄNDE):<br />

StadtA Lau<br />

- B 1: STADTRECHTBUCH VON 1439 (1439-1599)<br />

Über die Bürgeraufnahme, sei es "frawe o<strong>der</strong> man juden o<strong>der</strong><br />

jüdin" <strong>und</strong> die Gebühren hierfür<br />

(fol.l'.)<br />

"Wie Juden <strong>und</strong> Cristen gegen ainan<strong>der</strong> freffelnt"<br />

(fol.15.)<br />

"Wie die Juden die varend pfand verganten <strong>und</strong> umb schlahen<br />

söllen"<br />

(fol.18'.)<br />

Bei Nichtbezahlung von jährlichen <strong>und</strong> ewigen Zinsen mag ein<br />

Je<strong>der</strong> diese "ob er wil ab den Juden nemen"<br />

(fol.20.)<br />

"Das man kainem Juden noch Jüdin dhain ligend noch varend<br />

hab noch gut on ains wissen nit versetzen sol"<br />

(fol.66'.)<br />

(Abschrift: Rückert, Stadtrechtbuch, 1.30.44.52.143.)<br />

- B 8: SAMMLUNG VERSCHIEDENER STÄDTISCHER VERTRÄGE<br />

(um 1608 bis um 1730); dabei:<br />

1653 Februar 14<br />

Die Nikolay Steuer <strong>und</strong> Befreiung <strong>der</strong> Juden<br />

(Seitz, StadtA Lau: B 8.)<br />

A (= AKTEN):<br />

1531-1601<br />

Landesherrliche <strong>und</strong> kaiserliche Erlasse über die Juden<br />

(Vertreibung <strong>und</strong> Aufnahme von Juden, Wucherhandel <strong>und</strong> Handel<br />

<strong>der</strong> Juden am Bartholomäimarkt in Lauingen) <strong>und</strong> Schreiben des<br />

Rates in dieser Angelegenheit<br />

(A 1760. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1522-1665<br />

Judenzoll <strong>und</strong> Judengeleit<br />

(A 1761. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1562-1591<br />

Schuldenfor<strong>der</strong>ungen von Juden<br />

(A 1762. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

925


A (= AKTEN):<br />

1634-1639<br />

StadtA Lau<br />

Verhältnisse zu den Juden während des Dreißigjährigen Krieges<br />

(Vertreibung bzw. Duldung)<br />

(A 1763. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1650-1657<br />

Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen<br />

(A 1764. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1651-1707<br />

Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen; Handel <strong>und</strong> Pässe von Juden<br />

(A 1765. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1637-1719<br />

Aufnahme <strong>und</strong> Duldung von Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

(A 1766. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1663-1664<br />

Handel <strong>der</strong> Juden in Lauingen; Vergleich <strong>der</strong> Stadt mit den Juden<br />

(A 1767. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1664<br />

Vergleich <strong>der</strong> Stadt Lauingen mit <strong>der</strong> Judenschaft zu Höchstädt<br />

<strong>und</strong> G<strong>und</strong>elfingen<br />

(A 1768. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1740<br />

Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen<br />

(A 1769. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1836<br />

Nachforschungen über den Juden Moritz Rahn durch die Regierung<br />

(A 1770. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />

1832<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Hospitalgebäude, des Seelhauses (= ehemalige<br />

Synagoge; seit 1348 im Besitz <strong>der</strong> Spitalstiftung) <strong>und</strong> des<br />

Armenhauses (Siechenhaus)<br />

(A 3091. - Seitz, StadtA Lau: 15b.)<br />

926


A (= AKTEN):<br />

1835-1836<br />

StadtA Lau<br />

Klage <strong>der</strong> Stadt gegen Natan Levi Höchstädter aus (Mönchs-)<br />

Deggingen, Abraham May aus Harburg <strong>und</strong> Wolf Humann aus<br />

Binswangen als Käufer des <strong>zur</strong> Stadt Lauingen gültbaren<br />

Hofgutes des Alban Senning wegen rückständiger Gültsteuer<br />

(A 3926. - Seitz, StadtA Lau: 17i.)<br />

1758<br />

Verbot des Militärpferdehandels durch Juden<br />

(A 4212. - Seitz, StadtA Lau: 19.)<br />

N (= NEUE AKTEN):<br />

1939<br />

Maßnahmen gegen Juden;<br />

betr. v.a. Isidor Stern von Ichenhausen<br />

(N 1 5e 001.)<br />

K (= KARTEN UND PLÄNE):<br />

1832<br />

Gr<strong>und</strong>riß des Lauinger Seelhauses (= ehemalige Synagoge; seit<br />

1348 im Besitz <strong>der</strong> Spitalstiftung)<br />

(K 76.)<br />

927


FÜRSTL. WALDBURG-ZEIL'SCHES GESAMTARCHIV<br />

LEUTKIRCH, SCHLOß ZEIL<br />

ZEILER ARCHIV, ABTEILUNG KIßLEGG (= ZAKi):<br />

Urk<strong>und</strong>en<br />

1549 Februar 4<br />

Caspar von Wernau zu Bach stellt Leo Judin, Witwe des Juden<br />

Süsslin zu Leipheim, einen Schuldbrief über 1541 fl aus<br />

(U 5077.)<br />

1549 Dezember 1<br />

En<strong>der</strong>le Glinck zu Haldenwang stellt Lasarus Jud zu Scheppach<br />

einen Schuldbrief über 10 fl aus<br />

(U 5090.)<br />

1550 Juli 17, Burgau in <strong>der</strong> Judenschule<br />

Kaiserliche Citation <strong>und</strong> kaiserliche Inhibition in Sachen <strong>der</strong><br />

Hans Jörg <strong>und</strong> David von Paumgarten gegen Jud Güettlin<br />

(U 5136.)<br />

1558 Februar 28<br />

David Jud, wohnhaft zu Mindelheim, stellt an Kaufmann Jud zu<br />

Hartingen einen Gewaltbrief aus, wegen <strong>der</strong> Verschreibung des<br />

Caspar von Wernau gegen Hans Jörg von Paumgarten<br />

(U 5351.)<br />

1559 Mai 8 <strong>Augsburg</strong><br />

Quittung des Simon Jud zu Günzburg an Hans Jörg von Paumgarten<br />

über 550 fl<br />

(U 5390.)<br />

1563 Juli 9 Rottweil<br />

Appellation gegen das Urteil in Sachen Caspar von Wernau gegen<br />

Kauffmann, Jud zu Herrlingen<br />

(U 5508.)<br />

1592 Mai 29 Pfersheim (Pfersee)<br />

Hannibal Spindeldreer zu Großaitingen stellt Israel Jud einen<br />

Schuldbrief über 300 fl samt Zinsen aus<br />

(U 5965.)<br />

1593 Januar 2 Schloß Konzenberg<br />

Hans Meisch zu Konzenberg gibt zu Protokoll, daß Dr. Wilhelm<br />

Widmann ihn für eine Schuldverschreibung von 200 fl an die<br />

Juden Jakob <strong>und</strong> Schlaum zu Günzburg unberechtigterweise mitverantwortlich<br />

mache (Notariatsinstrument)<br />

(U 5982.)<br />

928


FÜRSTL. WALDBURG-ZEIL'SCHES GESAMTARCHIV<br />

LEUTKIRCH, SCHLOß ZEIL<br />

ZEILER ARCHIV, ABTEILUNG KIBLEGG ( = ZAKi):<br />

Akten<br />

1566-1590<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> Ursula Paumgartner mit Samuel Jud<br />

(Nr. 1149.)<br />

1570-1581<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> Anna <strong>und</strong> Ursula Paumgartner u.a. mit Simon<br />

Jud zu Günzburg<br />

(Nr.1151.)<br />

1585-1592<br />

Briefe an Maximilian <strong>und</strong> Philipp Paumgartner von Jakob Jud<br />

(Nr.1185.)<br />

1577<br />

Gerichtsakten in Sachen Martin Dick, Bäckers zu Tomerdingen,<br />

gegen Leo Jud zu Erbach<br />

(Nr.1245.)<br />

1630<br />

Landgerichtssache des Burgavier Juden Joseph Bareth gegen Hans<br />

Schuosters Nachkommen zu Konzenberg<br />

(Nr.1280.)<br />

1600-1603/04<br />

Verschiedenes über die Thannhauser Juden:<br />

1600 Februar 22<br />

Schutzbrief <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Johann Adam, Jost Philipp <strong>und</strong> Hans<br />

Hartmann von Bicken für 27 namentlich genannte Juden zu Thannhausen<br />

<strong>und</strong> Umgebung <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

o.O., o.J. (um 1603/04)<br />

Bittgesuch <strong>der</strong> Juden zu Thannhausen an die Freiherrn Johann<br />

Ernst <strong>und</strong> Ferdinand von Paumgarten um Schutz <strong>und</strong> Schirm<br />

1603 Mai 13<br />

Schutzbrief <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Johann Ernst <strong>und</strong> Ferdinand von Paumgarten<br />

für die Juden zu Thannhausen <strong>und</strong> Umgebung<br />

(Nr.1284.)<br />

1557-1566<br />

Prozeß des Hans Jörg von Paumgarten gegen den Kaufmann David<br />

Jud zu Mindelheim, wegen Schulden des Caspar von Wernau<br />

(Nr.1374.)<br />

1561<br />

Prozeß des Hans Jörg von Paumgarten gegen Joseph <strong>und</strong> Lea Jud<br />

zu Leipheim, wegen Schulden<br />

(Nr.1378.)<br />

1559<br />

Prozeß des Caspar von Wernau gegen den Kaufmann Jud zu Herr-<br />

lingen, wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.1397.)<br />

929


ARCHIV DER EVANG. HOSPITALSTIFTUNG LINDAU<br />

Kgl. baier. allgem. Stiftungsadministration, District Lindau<br />

AKT NR. 151: VERKAUF DES SPITAL-OBERHOFS, 1808ff.<br />

1817 erwirbt <strong>der</strong> Lindauer Jude <strong>und</strong> Lottokollekteur Jakob Alexan<strong>der</strong>sohn<br />

den Spital-Oberhof (heute: Gemeinde Weißensberg, LK<br />

Lindau) aus dem säkularisierten, ehemaligen Gr<strong>und</strong>besitz des<br />

Heilig-Geist-Spitals.<br />

1817 September 17<br />

Alexan<strong>der</strong>sohn erhält einen Teil des bei <strong>der</strong> Säkularisation<br />

aufgeteilten Hofs, den sogenannten Tobelhof, für 5005 fl zum<br />

Kauf angeboten;<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Teil, <strong>der</strong> Schlachterhof, wird für 4500 fl einem<br />

an<strong>der</strong>en Kaufinteressenten angetragen; es soll <strong>zur</strong> Versteigerung<br />

kommen.<br />

1817 September 18<br />

Alexan<strong>der</strong>sohn macht ein neues 5% höheres Gebot für den ganzen<br />

Hof (= 9980 fl) <strong>und</strong> für die seit unvordenklichen Zeiten auf<br />

dem Hof ruhende Schenkgerechtigkeit 100 fl extra;<br />

ohne Gegengebot erhält er den ganzen ehemaligen Spital-Oberhof<br />

930


STADTARCHIV LINDAU<br />

Hinweis:<br />

Die Juden betr. Akten des Stadtarchivs Lindau sind teilweise<br />

durch eine Stichwortkartei erschlossen. Diese Angaben wurden<br />

ergänzt durch die weiteren Veröffentlichungen von Herrn Werner<br />

Dobras (hier zitiert nach: Neujahrsblatt 20 des Museumsvereins<br />

Lindau, 1970) <strong>und</strong> Herrn Karl Schweizer (Jüdisches Leben <strong>und</strong><br />

Leiden in Lindau, 1989).<br />

REICHSSTÄDTISCHE AKTEN (= RA): 1546-1778<br />

Kaiserlicher Reichshofrat, Hofgericht, Landvogtei: RA 5,1-5,15<br />

(1459-1799); enthält u.a.:<br />

1561<br />

Privileg vom Hofgericht zu Rottweil im Fall Zink <strong>und</strong> Mosle Jud<br />

(Dobras, S. 15.)<br />

Kaiserliches Landgericht in Schwaben: RA 6,1-6,24 (1516-1781);<br />

enthält u.a.:<br />

1563<br />

Judensache<br />

(RA 6,1. - Dobras, S.15f.)<br />

Haus Österreich: RA 11,3-14,8 (1457-1793); enthält u.a:<br />

1556<br />

Judenangelegenheiten<br />

(Dobras, S.21 f.)<br />

Hohe Gerichtsbarkeit über äußere Gerichte <strong>der</strong> Reichsstadt<br />

Lindau: RA 20,2-21,6 (1432-1793); enthält u.a.:<br />

1770-1780<br />

Verschiedene Akten; u.a.: Beerdigung eines Juden<br />

(Dobras, S.30.)<br />

Privilegien, Freiheiten <strong>und</strong> Rechte: RA 46,1-46,3 (1275-1802);<br />

enthält u.a.:<br />

1546<br />

Bitte <strong>der</strong> Stadt Lindau, um ein Privileg gegen die Juden<br />

(RA 46,1. - Dobras, S.42.)<br />

Ordnungen, Statuten <strong>und</strong> Kopialbücher <strong>der</strong> Stadt: RA 51,1-52,5<br />

(1531-1806); enthä1t u.a.:<br />

1605<br />

Allerhand Statuta, Satz- <strong>und</strong> Ordnung; dabei u.a.:<br />

"Satzung wi<strong>der</strong> die Juden. Man soll auch hinfür Ewiglich bei<br />

dem Eid keinen Juden noch Jüdinnen in unser Stadt nimmer mehr<br />

haushäblich sitzen, noch kein wesen bei uns haben lassen, in<br />

kein weis". Zusatz am Rande: "Juden nicht einkommen lassen"<br />

(RA 51,3, Nr.7. - Dobras, S.46. - Druck: Schweizer, S.13.)<br />

931


REICHSSTÄDTISCHE AKTEN (= RA):<br />

StadtALi<br />

Verordnungen <strong>und</strong> Ordnungen für einzelne Zünfte <strong>und</strong> Handwerke<br />

von Obrigrkeitswegen: RA 54,5-55,8 (1414-1798); enthält u.a.:<br />

17./18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Verordnungen über die Juden (Schacher); 1625-1680 <strong>und</strong> o.J.<br />

(RA 55,5. - Dobras, S.49f.)<br />

Sanitätswesen; RA 59,1-60/6 (1580-1841); enthält u.a.:<br />

1777-1778<br />

Für kontagiös gehaltene Krankheit in Vollheim (= Fellheim),<br />

durch einen Betteljuden dorthingebracht, <strong>und</strong> Sicherheitsmaßnahmen;<br />

Briefe <strong>der</strong> Stadt Zürich<br />

(RA 60,5. - Dobras, S.51.)<br />

Reformationsgeschichte: RA 63,1-66,13 (1519-18.Jh.);<br />

enthält u.a.:<br />

1550<br />

Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden durch Kaiser Karl V. (Kopie)<br />

(RA 64,3. - Dobras, S.53f.)<br />

Exulanten, Konvertiten, Kollekten, Emigranten: RA 72,4<br />

(1652-1748); enthält u.a.:<br />

1663<br />

Kollekte für einen getauften Juden<br />

(RA 72,4. - Dobras, S.57f.)<br />

Handel <strong>und</strong> Verkehr: RA 100,1-101,9 (1522-1815); enthält u.a.:<br />

1763-1768<br />

Kornkipperei <strong>und</strong> Kornjuden<br />

(Dobras, S.65-67.)<br />

Zölle: RA 104,1-104,12 (1417-1801); enthält u.a.:<br />

1758<br />

Verhandlungen des Grödamtes <strong>und</strong> Rats in <strong>der</strong> Zolldefraudations-<br />

sache <strong>der</strong> Juden Hirsch <strong>und</strong> Lewin<br />

(Dobras, S.69.)<br />

Zünfte <strong>und</strong> Gewerbesachen: RA 108,1-114,16 (1420-1845);<br />

enthält u.a.:<br />

1628<br />

Klage wegen Silberkaufs durch die Juden<br />

(RA 112,3.)<br />

1638 August 1<br />

Beschwerde <strong>der</strong> Lindauer Goldschmiede gegen die umgesessenen<br />

Juden, daß diese täglich in <strong>der</strong> Stadt alles Silber aufkaufen.<br />

Beson<strong>der</strong>s in <strong>Augsburg</strong>, müßten die Juden bis zu einem Dukaten<br />

je St<strong>und</strong>e geben, während die Stadtknechte von Lindau sich mit<br />

den Juden auf eine Zeit lang "auskauffen <strong>und</strong> accordieren"<br />

(RA 112,3. — Druck: Schweizer, S.16.)<br />

932


REICHSSTÄDTISCHE AKTEN (= RA):<br />

StadtALi<br />

Zünfte <strong>und</strong> Gewerbesachen: RA 108,1-114,16 (1420-1845);<br />

enthält u.a.:<br />

1745<br />

Dekret gegen das Hausieren von Juden<br />

(RA 114,2.)<br />

1766<br />

Hausierer, Juden; Klage <strong>der</strong> Spezierer gegen einzelne Ge-<br />

schäftsleute, wegen Feilhaltens von Spezereien<br />

(Dobras, S.72-75.)<br />

Familien- <strong>und</strong> Privatakten: RA 116,1-119,11 (1258-1835);<br />

enthält u.a.:<br />

1631/1632<br />

Funk von Senftenau gegen den Hofjuden Abraham<br />

(RA 116,1. - Dobras, S.76f.)<br />

RATSPROTOKOLLE (= RP):<br />

Hinweis:<br />

Die Ratsprotokolle sind fast lückenlos aus <strong>der</strong> Zeit von 1458<br />

bis 1937 vorhanden; <strong>der</strong> Inhalt dieser Protokolle ist jedoch<br />

durch kein Register erschlossen. (Vgl. Dobras, S.l0f.);<br />

dabei u.a.:<br />

1735<br />

Juden erwähnt<br />

(RP 1735, S.123.)<br />

LITERALIA AUS DER REICHSSTADTZEIT (= Lit.):<br />

Chroniken <strong>und</strong> Annalen <strong>der</strong> Reichsstadt Lindau: Lit. 18-49<br />

(Vgl. Dobras, S.78f.); dabei u.a.:<br />

Bertelin'sche Chronik bis 1626<br />

(Lit. 19. - Abschrift: Lit.20.)<br />

Chronik Lindauer Gebäude, Lindau 1817/1818 (Handschrift).<br />

Erwähnt die Synagoge von Lindau, die Anfang des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

an <strong>der</strong> Stelle des späteren Hallgebäudes stand<br />

(Lit. 38, S.149.)<br />

Chronik von Lindau (1760-1869).<br />

Enthält u.a.: Bericht über eine Judenhochzeit am 23. Juli 1793<br />

im Gullmannschen Haus; Kopulation durch zwei Rabbiner aus Ho-<br />

henems<br />

(Lit. 49, S.136.)<br />

Chronik von Lindau 1890-1944<br />

(Lit. 50.)<br />

933


StadtALi<br />

LITERALIA AUS DER REICHSSTADTZEIT (= Lit.):<br />

Genealogia Lindaviensis des Jacob Hei<strong>der</strong> (um 1635-1652):<br />

Lit. 86-89 (Abschrift mit Anmerkungen <strong>und</strong> Register von Dr.<br />

Alfred O. Stolze, 5 Bde.):<br />

1405<br />

Familie Amman: Jude Abraham erwähnt<br />

(Bd.1, Nr.5, S.13.)<br />

1406<br />

Familie Gebtz: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.2, Nr.82, S.20.)<br />

1414<br />

Familie Goldschmid: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.2, Nr.89, S.34.)<br />

1405<br />

Familie Grimmenstein: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.2, Nr.95, S.44.)<br />

1264-1320<br />

Familie (Laslaur) Lassaur. Lazzaur; vermutet wird jüdische<br />

Herkunft, wegen des Namens (= Lazarus)<br />

(Bd.3, Nr.151, S.9 mit Anm.a.)<br />

1408, 1420<br />

Familie Maiger genannt Mutolfse: Juden Mosi <strong>und</strong> Samuel erwähnt<br />

(Bd.3, Nr.162, S.39f.)<br />

1385<br />

Familie Murer: im Bürgerrecht Ravensburg werden 1385 unter<br />

Lindauer Juden Henni <strong>und</strong> Hug Murer genannt<br />

(Bd.3, Nr.180, S.77f. mit Anm. S.78a.)<br />

141..<br />

Familie Ostrach: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.3, Nr.189, S.116.)<br />

1410<br />

Familie Pfaltzer: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.3, Nr.194, S.140.)<br />

1420<br />

Familie Pfen<strong>der</strong>: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.3, Nr.196, S.150.)<br />

1404<br />

Familie Schneeberg. Sneberg: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.4, Nr.230, S.20.)<br />

1411<br />

Familie Seger: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.4, Nr.244, S.60.)<br />

1407<br />

Familie Selman: Jude Abraham erwähnt<br />

(Bd.4, Nr.245, S.61.)<br />

1416<br />

Familie Spiser: Jude Samuel erwähnt<br />

(Bd.4, Nr.254, S.86.)<br />

934


StadtALi<br />

LITERALIA AUS DER REICHSSTADTZEIT (= Lit.):<br />

Genealogica Lindaviensis des Jacob Hei<strong>der</strong> (um 1635-1652):<br />

Lit. 86-89 (Abschrift mit Anmerkungen <strong>und</strong> Register von Dr.<br />

Alfred O. Stolze, 5 Bde.):<br />

1420<br />

Familie von Stain: Jude Löwe erwähnt<br />

(Bd.4, Nr.255, S.93.)<br />

1428<br />

Familie Zoller: Jude Abraham erwähnt<br />

(Bd.4, Nr.302, S.224.)<br />

WEITERE ARCHIVALIEN (nach Schweizer):<br />

Handschriftlicher Judeneid, nicht aus Lindau; vermutlich aus<br />

dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert; einem Wiegendruck beigeb<strong>und</strong>en<br />

(P II 68.)<br />

Hebräische Bibeln <strong>und</strong> Polyglotte in <strong>der</strong> Reichsstädtischen Bibliothek<br />

(Stadtbibliothek).<br />

Martin Luther: Von den Juden <strong>und</strong> iren Luegen, 1543<br />

(G I 65, 66. H I 12. H III 168, 175, 185, 186. Ja II 56. -<br />

Abbildungen: Schweizer, S.14.)<br />

Sitzungsprotokoll <strong>der</strong> Gemeinde Reutin 1920<br />

(D III 52. )<br />

Aus den Akten des Magistrats <strong>der</strong> königl. bayrischen Stadt Lindau,<br />

Familienakten:<br />

Max Nördlinger (B II, 176, Nr.1588.)<br />

Emil Spiegel (B II 2011.)<br />

Jakob Alexan<strong>der</strong>sohn (B II, 176,22.)<br />

Allgemeiner Bestand:<br />

Beschlagnahme des Herzbergischen Gutes auf <strong>der</strong> Bäuerlinshalde<br />

1933-35. Verkauf des Besitzes Herzberger an Dr. Plaas 1935/36<br />

(B II 93/17 <strong>und</strong> 93/17a.)<br />

Errichtung einer neuen Apotheke<br />

(B II 108/20.)<br />

Schwäbische Volkszeitung<br />

(B II 133/18.)<br />

Polizeiakten<br />

(134/3 <strong>und</strong> B II 173/2.)<br />

Stadt Lindau/B - Beschwerden im städtischen Altersheim<br />

(B II 182/17, Anlage.)<br />

Wochenberichte des Oberbürgermeisters an die Regierung von<br />

Schwaben für die Jahre 1919-1922<br />

(B II 93/5.)<br />

Die antisemitische Bewegung ab 1891: Akt existiert nur als<br />

Umschlag mit einem allgemeinen Regierungsr<strong>und</strong>schreiben<br />

(B II 93/4.)<br />

935


ZEITUNGEN:<br />

StadtALi<br />

Hinweis:<br />

Bei den aufgenommenen Beispielen, betr. Lindauer Juden bzw.<br />

jüdische Angelegenheiten, handelt es sich nur um eine Auswahl,<br />

zusammengestellt nach Karl Schweizer (1989).<br />

Reichsstadt Lindausches Intelligenz-Blatt<br />

14-tägig erscheinende Fremdenliste berichtet für die Zeiten<br />

<strong>der</strong> Jahrmärkte gegen Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts von in Lindau<br />

übernachtenden jüdischen Händler; u.a.:<br />

1783 Juli 27<br />

Gasthof "Zum Schaaf": Heinrich Ullmann mit einer Gesellschaft<br />

jüdischer Handelsleute, 48 Pers. von <strong>Augsburg</strong>, Hohenems etc.<br />

(Schweizer, S.18.)<br />

1788 Mai 15<br />

Gasthof "Zum Schaaf": Jüdischer Handelsmann Siegm<strong>und</strong>, Strumpffabrikant<br />

von Kempten u.a.<br />

(Druck: Schweizer, S.18.)<br />

Intelligenzblatt <strong>der</strong> Königl. Bayer. Stadt Lindau im Kreise<br />

Schwaben Neuburg<br />

1837 Dezember 19<br />

Den Güterhandel auswärtiger Juden, namentlich von Thalmessing<br />

(= Thalmässing) im Landgericht Hilpoltstein betr.;<br />

Bekanntmachung einer am 18.11.1837 ergangenen Entschließung<br />

des kgl. Staatsministeriums des Innern<br />

(1837, Nr.51, S.219.)<br />

1838 Januar 2<br />

Denselben Güterhandel <strong>der</strong> Juden betr. (Auszug aus dem Intelligenzblatt<br />

des Oberdonaukreises v. J. 1837, Nr.49); Kauf <strong>und</strong><br />

Verkauf von Häusern <strong>und</strong> liegenden Gütern; erwähnt sind frühere,<br />

die Israeliten betreffende Verordnungen von 1799 V 30,<br />

1807 VIII 4 (RegBl 1807, S.1329), 1813 VI 10 <strong>und</strong> 1819 III 19<br />

(1838, Nr.l. - Druck: Schweizer, S.22.)<br />

Lindauer Tagblatt<br />

Generalanzeiger für das bayer. Bodenseegebiet <strong>und</strong> Allgäu.<br />

Amtsblatt für die Stadt Lindau<br />

1886 März 25<br />

Anzeige: Max Spiegel eröffnet in Lindau, Kramergasse 8, ein<br />

Geschäft für Herren- <strong>und</strong> Knabenklei<strong>der</strong>, Konfirmanden-Anzüge<br />

<strong>und</strong> "Anfertigung nach Maas"<br />

(Druck: Schweizer, S.35.)<br />

1898 Juni 18<br />

Geschäftsanzeige des jüdischen Textilgeschäftes Siegfried<br />

Köchmann in Lindau, Maximilianstraße 71<br />

(Druck: Schweizer, S.40.)<br />

936


ZEITUNGEN:<br />

Lindauer Tagblatt<br />

StadtALi<br />

1913 Mai 20<br />

Jüdisches Versandhaus Maier-Landauer aus Ravensburg: Eröffnung<br />

einer Filiale in Lindau, Ludwigstraße - Ecke Salzgasse<br />

(Druck: Schweizer, S.41.)<br />

1913 Mai 28<br />

Anzeige des jüdischen Modehauses für Herren- <strong>und</strong> Knabenkleidung,<br />

Spiegel & Wolf in Lindau<br />

(Druck: Schweizer, S.37.)<br />

1931 Januar 17<br />

Oberbürgermeister Siebert (aus Lindau) in <strong>der</strong> Politik. Erste<br />

Versammlungsrede bei den Nationalsozialisten in <strong>Augsburg</strong><br />

(Druck: Schweizer, S.31.)<br />

1931 Januar 26 <strong>und</strong> 28<br />

Pg. Oberbürgermeister Siebert spricht über "1931 Schicksalwende<br />

<strong>und</strong> Nationalsozialismus". Juden haben keinen Zutritt.<br />

Die Siebertveranstaltung <strong>der</strong> Nationalsozialisten<br />

(Schweizer, S.27 <strong>und</strong> Druck: Ebd., S.28.)<br />

1933 März 25<br />

Das Konzentrationslager in Dachau (mit Foto)<br />

(Druck: Schweizer, S.34.)<br />

1933 April 1<br />

Anzeige des Wepa-Haushaltungs- <strong>und</strong> Textilgeschäftes, Inhaber<br />

Hans Erath: "kein Jude <strong>und</strong> keine jüdische Firma" beteiligt<br />

(Druck: Schweizer, S.42.)<br />

1933 April 1<br />

Der Boykott gegen die jüdischen Geschäfte. Angestelltenrechte<br />

in jüdischen Geschäften<br />

(Druck: Schweizer, S.43.)<br />

1933 April 3<br />

Anzeige von Dr. med. Otto Davidson, prakt. Arzt: Ich erkläre<br />

hierdurch öffentlich, daß ich <strong>und</strong> meine ganze Familie Christen<br />

sind <strong>und</strong> mit Judentum <strong>und</strong> Judenschaft in gar keiner Beziehung<br />

stehen. - Lindau-Reutin, 2. April 1933<br />

(Druck: Schweizer, S.43.)<br />

1933 April 6<br />

Anzeige Dr. med. Davidson: Meine Erklärung vom 2. April ergänze<br />

ich dahin, daß ich mit Judenschaft <strong>und</strong> Judentum in keiner<br />

Beziehung stehe; ich bin jedoch am 23. März 1870 zu Hildesheim<br />

als Sohn des Moses Davidson geboren u. erst am 18. Juli 1905<br />

christlich getauft worden. - Lindau-Reutin, 5. April 1933<br />

(Druck: Schweizer, S.43.)<br />

1933 April 12<br />

Lebensmittel Bernhard Müller GmbH: Zwei Anzeigen "Rein deutsche<br />

Firma" <strong>und</strong> "Rein deutsche Firma, christliche Inhaber"<br />

(Druck: Schweizer, S.42.)<br />

937


ZEITUNGEN:<br />

Lindauer Volkszeitung<br />

StadtALi<br />

1934 März 31<br />

"Dachau, ein Musterlager". Anerkennen<strong>der</strong> Brief des bayerischen<br />

Ministerpräsidenten (Siebert) an SS-Führer Himmler über die<br />

Verhältnisse im Konzentrationslager<br />

(Druck: Schweizer, S.48f.)<br />

Bodensee-Heimat-Schau des Lindauer Museumsvereins <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>-Abteilung <strong>der</strong> NSDAP<br />

1934 Juli 10<br />

M. Wiedemann: Die Reichsstadt Lindau <strong>und</strong> die Juden<br />

(Druck: Schweizer, S.49.)<br />

Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt<br />

1935 Januar 12<br />

Bericht über die Ortsgruppenversammlung NSDAP Lindau-Altstadt<br />

<strong>und</strong> das dabei vom Kreisschulungsleiter Pg. Zettler gehaltene<br />

Referat über das Judentum:" ... drastischen Beispiele über das<br />

raffinierte Verhalten des Judenvolkes öffneten manchem Parteigenossen<br />

noch weiter die Augen <strong>und</strong> belehrten ihn, wie es im<br />

deutschen Vaterlande heute aussehen würde, wenn nicht rechtzeitig<br />

mit eisernem Besen gekehrt worden wäre..."<br />

(Druck: Schweizer, S.52.)<br />

1935 Januar 29<br />

Rassenpolitische Erziehungsarbeit in den Schulen. Inhaltsangabe<br />

des entsprechenden Erlasses durch Reichsminister Rust, im<br />

Einvernehmen mit dem Rassenpolitischen Amt <strong>der</strong> NSDAP<br />

(Druck: Schweizer, S.51.)<br />

1935 März 12<br />

Täglich 13 Juden! sind von 1910 bis 1925 aus Ost-Europa nach<br />

Deutschland eingewan<strong>der</strong>t. Warum Judengesetzgebung in Deutschland?<br />

(Druck: Schweizer, S.53.)<br />

1938 April 12<br />

"Die gräßlichen Nöte". Zum Auswan<strong>der</strong>n geht's ihnen zu gut.<br />

Betr. eine Denkschrift <strong>der</strong> Juden, die nach dem Urteil des<br />

"Manchester Guardian" eine "bewegliche Darlegung <strong>der</strong> gräßlichen<br />

Nöte <strong>der</strong> schwer bedrängten Gemeinschaft" gewesen ist. Die<br />

jüdische Auswan<strong>der</strong>ung sei jedoch rückläufig, weil die Juden<br />

zuvor noch gewinnbringende Geschäfte abwickeln<br />

(Druck: Schweizer, S.57.)<br />

938


ZEITUNGEN:<br />

StadtALi<br />

Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt<br />

1938 Juli 1<br />

Oberreitnau. Aufklärungsversammlung <strong>der</strong> NSDAP. Rede des Pg.<br />

Hamp aus Lindau zum Thema "Die Judenfrage": Jude "hat wohl<br />

äußerlich die Merkmale eines Menschen, innerlich aber ist er<br />

<strong>der</strong> Teufel in Menschengestalt. ... Wohl kann ein Jude sich<br />

taufen lassen, doch niemals kann ein Jude ein Deutscher sein".<br />

Erst <strong>der</strong> Nationalsozialismus habe das positive Christentum<br />

eingeleitet, indem er den Teufel erkannt habe<br />

(Druck: Schweizer, S.55.)<br />

1938 Juli 7<br />

Die kommende Volkszählung erfaßt in einer Abstammungserhebung<br />

alle Judenmischlinge. Der jüdische Machtaufstieg. Bericht über<br />

die Arbeitstagung des Reichsinstituts für <strong>Geschichte</strong> des Neuen<br />

Deutschlands. Vorträge: Prof.Dr. Otmar Frhr.v. Verschuer über<br />

Rassenbiologie <strong>der</strong> Juden; Prof.Dr. Friedrich Burgdörfer <strong>zur</strong><br />

Statistik <strong>der</strong> biologischen, beruflichen <strong>und</strong> sozialen Struktur<br />

des Judentums; Dr. Erich Botzenhart über den Weg <strong>der</strong> Juden <strong>zur</strong><br />

Macht in Deutschland; Dr. Karl Richard Ganzer über Richard<br />

Wagner <strong>und</strong> das Judentum; Prof. Fischer über Rassenentstehung<br />

<strong>und</strong> Rassengeschichte <strong>der</strong> Juden<br />

(Druck: Schweizer, S.56.)<br />

1938 November 11<br />

Empörung über das Judentum auch in Lindau. Erbitterung des<br />

Volkes über "neuerliche Mordtat des nie<strong>der</strong>trächtigen Weltjudentums".<br />

In Lindau kam es (während "Reichskristallnacht") zu<br />

antijüdischen Demonstrationen; am 10.11. Haussuchungen bei den<br />

noch 6 jüd. Haushaltungen fortgesetzt; 2 Juden in Schutzhaft.<br />

Bevölkerung diszipliniert, aber "wir verhehlen ... nicht, daß<br />

nach <strong>der</strong> neuerlichen Entlarvung des jüdischen Untermenschentums<br />

eigentlich jede Rücksichtnahme fehl am Platze <strong>und</strong> es ein<br />

großes Glück wäre, wenn Lindau <strong>und</strong> das ganze deutsche Volk von<br />

allen Juden <strong>und</strong> jüdischen Bastarden befreit wären"<br />

(Druck: Schweizer, S.58.)<br />

1938 November 14<br />

Die Juden müssen 1 Milliarde Buße zahlen - Berliner Ministerbesprechung<br />

hat eine Reihe von einschneidendsten Maßnahmen <strong>zur</strong><br />

Lösung <strong>der</strong> dringlichen Judenfrage in Deutschland behandelt <strong>und</strong><br />

zum Teil schon entschieden. - Ministerpräsident Siebert: Was<br />

ist hier unchristlich? - Lindau. (Geldleihen von Juden ist<br />

strafbar.) Ein Beamter, <strong>der</strong> von einem jüdischen Geldverleiher<br />

ein Darlehen aufnimmt, macht sich eines schweren Dienstvergehens<br />

schuldig, auch wenn er dazu durch eine unverschuldete Not<br />

getrieben worden ist.<br />

(Teildruck <strong>und</strong> Druck: Schweizer, S.60f.)<br />

1938 November 19<br />

Ludwig Siebert begründet die Ausschaltung des jüdischen Einflusses<br />

aus <strong>der</strong> gesamten Wirtschaft<br />

(Teildruck: Schweizer, S.61.)<br />

939


ZEITUNGEN:<br />

StadtALi<br />

Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt<br />

1938 November 21<br />

Bezirk Lindau, Weißensberg: Monatsversammlung <strong>der</strong> NSDAP. Aufruf<br />

"zu intensivster Mitarbeit <strong>und</strong> Unterstützung unseres Führers<br />

im gegenwärtigen Kampf gegen die jüdisch-bolschewistische<br />

Hetzkampagne im Ausland".<br />

(Druck: Schweizer, S.62.)<br />

1940 Oktober 24<br />

Anzeige des Neuen Film-Theaters Lindau: Letzte Vorstellung des<br />

einzigartigen Erfolg-Films "Jud Süß"<br />

(Druck: Schweizer, S.65.)<br />

Lindauer Narrenzeitung, Fasching 1938<br />

hrsg. von Lindauer Nationalzeitung <strong>und</strong> Lindauer Tagblatt<br />

Versuch, den "Relativitätsjuden Einstein" lächerlich zu machen<br />

(Druck: Schweizer, S.54.)<br />

Südschwäbisches Tagblatt<br />

Heimatzeitung für Allgäu <strong>und</strong> Bodensee. Amtliches Organ <strong>der</strong><br />

NSDAP <strong>und</strong> <strong>der</strong> Behörden des Kreises Lindau<br />

1940 Oktober 19<br />

Paul Seufert über den Film "Jud Süß": "... so war es möglich,<br />

die ganze Gefährlichkeit <strong>und</strong> hemmungslose Grausamkeit, die<br />

Feigheit <strong>und</strong> zugleich den Haß des Gezeichneten, kurz das Wesen<br />

des Judentums darzutun ..."<br />

(Druck <strong>und</strong> Text: Schweizer, S.65f.)<br />

1944 Januar 21<br />

Pg. Müller: Der Jude als Parasit<br />

(Druck: Schweizer, S.66.)<br />

Amtsblatt <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />

1945 September 14<br />

Anzeige von Dr. med. Otto Davidson, prakt. Arzt (Allgemein-<br />

Praxis), Lindau-Reutin, Kemptenerstr. 110: Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong><br />

ärztlichen Tätigkeit<br />

(Druck: Schweizer, S.70.)<br />

1946 März 8<br />

"Oeffentliehe Warnung!" des Landratsamtes, wegen vorgekommener<br />

Unverschämtheiten gegenüber jüdischen Kin<strong>der</strong>n in Lindau. In<br />

Zukunft bekanntwerdende Fälle werden rücksichtslos <strong>der</strong> Militärregierung<br />

<strong>zur</strong> Bestrafung bekanntgegeben<br />

(Druck: Schweizer, S.71.)<br />

940


ZEITUNGEN:<br />

Lindauer Zeitung<br />

StadtALi<br />

1951 September 9<br />

Todesanzeige von Frau Wilhelmine Persisch (KZ Theresienstadt<br />

überlebt; im Juli 1945 nach Lindau-Reutin <strong>zur</strong>ückgekommen)<br />

(Druck <strong>und</strong> Text: Schweizer, S.65.)<br />

1955 Dezember 24<br />

G.N.: Die Juden-Emanzipation in Lindau<br />

1978 Oktober 5<br />

Leserinnenbrief: Jüdische Mitbürger haben am meisten gelitten<br />

1978 November 10<br />

("ak":) Mit <strong>der</strong> "Reichskristallnacht" 1938 begann auch in Lindau<br />

die große Judenverfolgung<br />

1985 August 31<br />

("ull":) Ein Wie<strong>der</strong>sehen mit gemischten Gefühlen: Erinnerung,<br />

Vergessen <strong>und</strong> eine bewahrte Liebe <strong>zur</strong> Heimatstadt. Als die<br />

damals 38jährige Martha (Spiegel) von irgend jemand abgeholt<br />

wurde. Von "Damals" sprechen Lindaus emigrierte Juden ungern.<br />

Im Rathaus empfing Bürgermeister Franz Fiala: den Elektronik-<br />

Physiker Werner Nördlinger aus Frankreich (1937: USA emigriert),<br />

Joseph Spiegel (1938: USA emigriert) mit Schwester<br />

Ella Mendel, geb. Spiegel, <strong>und</strong> Frau Ruth Spiegel<br />

(Druck: Schweizer, S.77.)<br />

1985 August 31<br />

Dobras, Werner: Auch in früheren Jahrh<strong>und</strong>erten wurden die Juden<br />

in Lindau meist wenig zuvorkommend behandelt<br />

1985 August<br />

Dobras, Werner: In den mächtigen Gewölben des Alten Rathauses<br />

ruhen erstaunliche Schätze hebräischer Werke<br />

1988 Mai 30<br />

Dobras, Werner: Bei <strong>der</strong> Lindauer Judenhochzeit vor r<strong>und</strong> 200<br />

Jahren mußte <strong>der</strong> Chronist keine Ärgernisse festhalten<br />

1988 November 14<br />

("Khs":) Schweigemarsch über die Insel erinnert an die Judenpogrome<br />

vor 50 Jahren. "Wir schauen wie die Eltern weg" - aus<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit lernen<br />

(Druck: Schweizer, S.78.)<br />

Gedächtnissendung von Radio Lindau am 9.11.1988<br />

Grußadresse von Werner Nördlinger, per Telefon übermittelt:<br />

Werner Nördlinger, jüngerer Sohn des Justizrats Max Nördlinger,<br />

Rechtsanwalt in Lindau von 1895 bis 1935. Familie war in<br />

Lindau von 1840-1937 ansässig. Werner Nördlinger besuchte das<br />

humanistische Gymnasium St. Stephan in <strong>Augsburg</strong> (1933-1936);<br />

er lebt heute bei Paris.<br />

(Druck: Schweizer, S.4.)<br />

941


STAATSARCHIV LUDWIGSBURG<br />

NEUWÜRTTEMBERGISCHE BESTÄNDE vor 1803 bzw. vor 1806/10<br />

(= Bestand: B)_<br />

WELTLICHE HERRSCHAFTEN:<br />

B 90: Geizkofler, Familienarchiv (um 1470-1670), 3 Bände<br />

1559 August 1<br />

König Ferdinand erläßt ein Mandat an die Ritterschaft in<br />

Schwaben, betr. Befreiung wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden Kontrakte <strong>und</strong> Prozesse<br />

(Fasz. 318. - Regest: Braunn 644.)<br />

1613 Oktober 17<br />

Kopien sechs kaiserlicher Privilegien für die schwäbische Ritterschaft,<br />

u.a. betr. <strong>der</strong> Judenkontrakte<br />

(Fasz.327.)<br />

B 129: Akten <strong>der</strong> oettingischen Regierungsbehörden <strong>und</strong> Ämter,<br />

betr. heute württembergische Gebietsteile (um 1520-1806)<br />

1755-1758<br />

Konsens <strong>zur</strong> Erbauung <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> Errichtung <strong>der</strong> Sabbatsäulen<br />

für die Judenschaft zu Pflaumloch<br />

(Oettingen-Wallersteinsche Regierung zu Wallerstein, Bü 64.<br />

6 Schriftstücke.)<br />

1746<br />

Nutzung <strong>und</strong> Ertrag des Neresheimer Amtslehen zu Kösingen durch<br />

den Juden Löw Mannheimer<br />

(Oettingen-Wallersteinsche Regierung zu Wallerstein, Bü 67.<br />

2 Schriftstücke.)<br />

1711<br />

Steuerbuch über Aufhausen (bei Nördlingen), aufgestellt durch<br />

den fürstlich oettingischen Hofkastner G. B. Greiner<br />

(Sonstige Regierungsbehörden, Bü 83. Folioband.)<br />

1806<br />

Schutzverleihung an die Juden zu Aufhausen, Deggingen (Mönchsdeggingen),<br />

Harburg, Pflaumloch, Wallerstein <strong>und</strong> Oberdorf.<br />

Dabei: Abschriften älterer Judenschutzbriefe von 1761-1790,<br />

ein Verzeichnis <strong>der</strong> schutzgeldpflichtigen Juden zu Oberdorf<br />

<strong>und</strong> Aufhausen von 1806 <strong>und</strong> eine Liste <strong>der</strong> Judenfamilien zu<br />

Aufhausen von 1806<br />

(Oettingen-Bal<strong>der</strong>sche Ämter, OA Bal<strong>der</strong>n, Bü 106. 1 Fasz.)<br />

942


StALw<br />

B 129: Akten <strong>der</strong> oettingischen Regierungsbehörden <strong>und</strong> Ämter,<br />

betr. heute württembergische Gebietsteile (um 1520-1806)<br />

1801-1803<br />

Verkauf <strong>der</strong> Heiligengüter zu (Markt-)Zöbingen, an Löw Salomon<br />

zu Aufhausen; Lazarus Beer von Oberdorf u.a.<br />

(Oettingen-Bal<strong>der</strong>sche Ämter, OA Bal<strong>der</strong>n, Bü 143. 6 Schriftstücke.)<br />

(1729), 1759-1765, (1766-1825)<br />

Verkauf <strong>der</strong> herrschaftlichen Klostergüter <strong>und</strong> Fischweiher in<br />

Mönchsroth <strong>und</strong> Umgebung, an den Hof- <strong>und</strong> Schutzjuden Hänle<br />

(Henlin) Mayer in Oettingen <strong>und</strong> Konsorten; stückweiser Weiterverkauf<br />

<strong>der</strong> Güter<br />

(Oettingen-Spielbergische Ämter, OA Mönchsroth, Bü 203. /1-51<br />

<strong>und</strong> Beilagen o.J.)<br />

1658<br />

Das Tedeum Laudamus <strong>und</strong> Abschießen <strong>der</strong> Stückle (Geschütze),<br />

wegen des Judenauszuges zu Neresheim<br />

(Oettingen-Wallersteinsche Ämter, OA Neresheim, Bü 287.<br />

1 Schriftstück.)<br />

REICHSSTÄDTE:<br />

B 207: Ulm, Stadt <strong>und</strong> Amt (1244-1802/16), 2 Bände<br />

1408 November 14<br />

Die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von Oettingen bescheinigen <strong>der</strong><br />

Stadt Ulm die Judensteuer<br />

(Urk.122. - Regest: Braunn 179.)<br />

1420 März 3<br />

Die Vettern Friedrich d.Ä. <strong>und</strong> Ludwig d.J., Grafen von Oettingen,<br />

bescheinigen den Empfang von 45 fl Ulmer Judensteuer für<br />

fünf Jahre, vorbehaltlich des Nachweises über die Zeit <strong>der</strong><br />

Nichtbezahlung<br />

(Urk.124. - Regest: Braunn 187.)<br />

1439 November 12<br />

Die Vettern <strong>und</strong> Brü<strong>der</strong> Ludwig, Ulrich, Johann <strong>und</strong> Wilhelm,<br />

Grafen von Oettingen, bescheinigen den Empfang <strong>der</strong> Ulmer Judensteuer<br />

(Urk.125. - Regest: Braunn 216.)<br />

943


StALw<br />

DEUTSCHER ORDEN: HOCH- UND DEUTSCHMEISTER, REGIERUNG<br />

MERGENTHEIM:<br />

B 287: Judenschaft im Meistertum (1500-1809)<br />

1530-1566<br />

Kaiserliche <strong>und</strong> königliche Privilegien, sowie Verbote des<br />

Deutschen Ordens gegen den Handel <strong>der</strong> Juden mit seinen Untertanen<br />

<strong>und</strong> ihre Vorladung vor fremde Gerichte.<br />

Enthält u.a. /4: Artikel <strong>und</strong> Ordnung, die durch Josel Juden<br />

von Rosheim, gemeiner Jüdischheit Regierer, aufgericht <strong>und</strong><br />

beschlossen worden im Reichstag zu <strong>Augsburg</strong>, 1530<br />

(Fasz.3. - Regest: Braunn 368.)<br />

1530-1618<br />

Judenschutz <strong>und</strong> Judenordnung. Allgemeines <strong>und</strong> Einzelfälle<br />

(Fasz.36. - Regest: Braunn 369.)<br />

1530-1742<br />

"Hauptsächliche Observationes contra Judaismum, gentem maledictam<br />

christiano-sanguisugam<br />

(Fasz.2. - Regest: Braunn 370.)<br />

1500-1809<br />

Zahlreiche Einzelfälle, die heute württembergische Orte mit<br />

ehemaligen Judengemeinden betreffen<br />

B 425: REGIERUNG ELLWANGEN: LEHENSACHEN IV<br />

1699-1797<br />

Gutsverän<strong>der</strong>ungen im Kapitl. Oberamt Ellwangen: 22. Schopfloch;<br />

dabei u.a.: Güter-Verkauf <strong>der</strong> Marianne Königin von da,<br />

an Hirsch Marx von Heinsfart de dato 12. Mai 1796 & 13. März<br />

1796. Enthält mehrere Schriftstücke, in denen oettingische<br />

Schutzjuden genannt sind:<br />

1796 Mai 12<br />

unterschreiben: Nathan Mayer, Jud in Ottingen; Hirsch Marx,<br />

Jud in Heinsfarth; Jonas Hirsch, Jud in Öttingen, <strong>und</strong> Joel<br />

Simon, Judt in Heinsfarth<br />

1797 März 6<br />

unterschreiben: Jonas Hirsch <strong>und</strong> Nathan Mayer von Oettingen<br />

1798 Januar 8<br />

wird Simon Joel von Hainsfarth als fürstlich oettingischer<br />

Schutzjude bezeichnet<br />

1798 März 13<br />

werden Nathan Mayer, Hirsch Marx <strong>und</strong> Joel Simon als fürstlich<br />

oettingische Schutzjuden bezeichnet<br />

(Bü 38, Quadrangel 42.)<br />

944


StALw<br />

BISTÜMER, STIFTE, KLÖSTER UND PFARREIEN:<br />

B 474: Mainz, Erzstift, Urk<strong>und</strong>en betr. württembergische Orte<br />

(1402-1805)<br />

1442 Juni 17 Aachen<br />

König Friedrich (III.) bestätigt Konrad von Weinsberg, Reichserbkämmerer,<br />

<strong>und</strong> seinen Erben die verliehenen Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Privilegien, u.a. die Verpfändung <strong>der</strong> Judensteuer in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en<br />

Landvogtei Schwaben<br />

(Weltlicher Schrank, Urk.16. - Regest: Braunn 222.)<br />

1452 August 27 (Wiener) Neustadt<br />

Kaiser Friedrich (III.) bestätigt den min<strong>der</strong>jährigen Söhnen<br />

des verstorbenen Konrad von Weinsberg alle verliehenen Privilegien,<br />

u.a. die Verpfändung <strong>der</strong> Judensteuer in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en<br />

Landvogtei Schwaben<br />

(Weltlicher Schrank, Urk.24. - Regest: Braunn 234.)<br />

1465 April 4 (Wiener) Neustadt<br />

Kaiser Friedrich (III.) bestätigt Philipp d.Ä. von Weinsberg,<br />

Reichserbkämmerer, <strong>und</strong> dessen jüngerem Bru<strong>der</strong> Philipp die verliehenen<br />

Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Privilegien, u.a. die Verpfändung <strong>der</strong><br />

Judensteuer in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en Landvogtei Schwaben<br />

(Weltlicher Schrank, Urk.28. - Regest: Braunn 251.)<br />

DEPOSITA, NICHTSTAATLICHE ARCHIVE UND NACHLÄSSE<br />

(= BESTAND: PL)<br />

PL 9/2: Archiv <strong>der</strong> Freiherrn von Woellwarth zu Essingen<br />

(Pergamenturk<strong>und</strong>en 1359-1840)<br />

1461 April 29<br />

Anna, Witwe des Wilhelm von Jagsheim, zu Nördlingen <strong>und</strong> Seitz<br />

Strobl zu E<strong>der</strong>heim (E<strong>der</strong>hain) bekennen, daß sie bei Aaron <strong>und</strong><br />

Enslin, Juden zu Nördlingen, 63 fl rh entliehen haben. Die<br />

Summe bleibt bis 24. August 1461 unverzinst (on gesuch anbestan);<br />

von da an haben sie wöchentlich jeden Gulden mit 3 hl<br />

Nördlinger Währung zu verzinsen. Die Kündigungsfrist beträgt<br />

acht Tage. Bei Verzögerung <strong>der</strong> Rückzahlung haben die beiden<br />

Schuldner, die für einan<strong>der</strong> haften, den Gläubigern den entstandenen<br />

Schaden zu ersetzen<br />

(U 454.)<br />

945


StALw<br />

OBER-_UND MITTELBEHÖRDEN VON 1806 BIS UM 1945<br />

(= BESTAND: E)<br />

Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- <strong>und</strong> Schulwesens/<br />

Kultusministerium (Kirchenbehörden):<br />

E 212: Israelitische Oberkirchenbehörde Stuttgart, 1832-1900,<br />

1919 (Vorakten ab 1821)<br />

Betr. heute württembergische Orte mit ehemaligen Judenge-<br />

meinden. Anhang:<br />

Israelitisches Kirchenvorsteheramt Pflaumloch, 1811-1905.<br />

946


A: REICHSSTADT<br />

(ältere Bestände vor 1803)<br />

- A 1/3<br />

1530 Mai 18 Innsbruck<br />

STADTARCHIV MEMMINGEN<br />

Mandat Kaiser Karls V., betr. die Juden<br />

- A 50/13<br />

1773 Juli 2<br />

Revers <strong>der</strong> Kanzlei zu Fellheim, die Durchführung des toten<br />

Juden Moyses Joseph betr.<br />

- A 59/12<br />

1674 Februar 28<br />

Schreiben <strong>der</strong> Stadt Biberach, betr. eines mit 46 Pferden<br />

angelangten Hebräers<br />

- A 155/4<br />

1555-1557<br />

Verhandlung <strong>und</strong> Urteil des Kaiserlichen Landgerichts in<br />

Sachen Jos Jud zu Schwaighausen gegen Sylvester Maier, Weber<br />

in Memmingen<br />

- A 160/7<br />

1589<br />

Prozeßakt <strong>und</strong> Urteilsbrief <strong>der</strong> Juden Michael <strong>und</strong> Seligmann,<br />

Gebrü<strong>der</strong> zu Amendingen, gegen Balthus Rymmel von Oberopfingen<br />

- A 170/5<br />

1737-1741<br />

Prozeß von Georg Walter von Ebertz, Handelsmann in Memmingen,<br />

gegen Joseph Lazarus Neuburger, Schutzjude zu Kriegshaber<br />

947


A: REICHSSTADT<br />

- A 171/1<br />

1741<br />

StadtA MM<br />

Prozeß des David Engler, Handelsmann zu Memmingen, gegen<br />

Salomon Landauer, Jude von Illereichen, wegen Schulden<br />

- A 171/2-3<br />

1741-1744<br />

Prozeß des Johann Georg Häberlin, Kaufmann, gegen Salomon<br />

Landauer, Jude von Illereichen, wegen Schulden<br />

- A 176/1<br />

1771<br />

Prozeß des Löw Joseph, Schutzjude in Illereichen, gegen Hans<br />

Michael Wucherer, Steigmüller in Egelsee, puncto indemnisationis<br />

wegen eines nicht erfüllten Vergleichs<br />

- A 183/2<br />

1793<br />

Prozeß des Samuel Bacheracher, Schutzjude von Fellheim, gegen<br />

Johann Georg Linck, Neumüller, wegen einer strittigen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

von 450 fl<br />

- A 258/2<br />

1348<br />

Privileg Kaiser Karls IV., u.a. <strong>der</strong> Steuer <strong>und</strong> Juden halber<br />

1349<br />

Privileg Kaiser Karls IV., u.a. <strong>der</strong> Steuer <strong>und</strong> Juden halber<br />

1373<br />

Privileg Kaiser Karls IV., u.a. die Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Schutz<br />

betr.<br />

(Abschriften; Originale im BayHStA, demnächst im StAA)<br />

948


A: REICHSSTADT<br />

- A 258/3<br />

1541<br />

StadtA MM<br />

Privileg Kaiser Karls V., daß u.a. kein Jude in <strong>der</strong> Stadt<br />

o<strong>der</strong> Spitalangehörigen auf Güter etwas leihen solle<br />

1559<br />

Privileg Kaiser Ferdinands I., daß kein Jude noch Jüdin mit<br />

Bürgern, Inwohnern, Hintersassen <strong>und</strong> Untertanen an<strong>der</strong>s denn<br />

um Bargeld handeln solle<br />

(Abschriften; Originale im BayHStA, demnächst im StAA)<br />

- A 313/1<br />

1779<br />

Waag- <strong>und</strong> Accis-Ordnung, ingleichen Reglement wie sich Fremde<br />

in <strong>der</strong> Reichsstadt Memmingen Handlung treiben wollende Kaufleute,<br />

Krämer, Käufler, Käuflerinnen, auch Juden im Handeln<br />

zu verhalten haben (gedruckt bei Johann Valentin Mayer)<br />

- A 325/4<br />

1740<br />

Isaac <strong>und</strong> Mayer Landau, Hebräer, hinterlegtes Testament<br />

- A 401/1<br />

ohne Datum<br />

Von aller Ehrbarkeit <strong>der</strong> Juden, so sie sich gegen den Christen,<br />

Arm <strong>und</strong> Reich, so in Deutschland sind, erzeigen <strong>und</strong><br />

halten, sie zu ver<strong>der</strong>ben, dazu ihnen etlich Obrigkeiten helfen,<br />

daß nachfolgend Gott erbarme ... ect.<br />

1530<br />

Kopie Sebastian Schertlin, betr. Freiheit <strong>der</strong> Juden<br />

1541 April 6<br />

Kopie <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, betr. Freiheit <strong>der</strong> Juden<br />

949


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/1<br />

1541 Juli 20<br />

StadtA MM<br />

Kopie eines kaiserlichen Mandats an die Stadt Biberach,<br />

betr. die Juden<br />

1542 März 16<br />

Kopie des Privilegs für das Stift Elchingen, die Juden betr.<br />

1546 August 16<br />

Judenordnung König Ferdinands für die vor<strong>der</strong>österreichischen<br />

Lande<br />

1547 November 28<br />

"Gemeiner Judischayt Freiheit, wie die denen von Kempten<br />

insinuirt <strong>und</strong> Kopieen davon zugestellt"<br />

1548<br />

Mandat Kaiser Karls V., betr. die Juden<br />

1555 Juni 18<br />

Freiheit des Abtes von Roggenburg, betr. die Juden<br />

1555 August 16 <strong>und</strong> 1556 Mai 29<br />

Derer von Paungarrten, Freiherrn zu Hohenschwangau <strong>und</strong><br />

Erbbach Freiheiten, betr. die Juden<br />

1555 September 28<br />

Der Stadt Donauwörth Freiheit, betr. die Juden<br />

1556 Februar 11<br />

Des Abts von Weingarten <strong>und</strong> Ochsenhausen Freiheit, betr. die<br />

Juden<br />

1566 <strong>und</strong> 1568<br />

Freiheiten eines Rabbi <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />

1732 März 18<br />

Dekret <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong>, betr. die Juden<br />

950


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/2<br />

1427<br />

StadtA MM<br />

Erbmarschall zu Pappenheim ersucht die Stadt Memmingen,<br />

dem Juden Yselm sicher Geleit zu verleihen, um seine<br />

Schulden einzubringen<br />

1522-1569<br />

Verzeichnis, was vor Jahren <strong>der</strong> Juden halb errathen <strong>und</strong><br />

gehandelt worden, auch neuerlich ihrethalben fürgenommen<br />

1535 Dezember 7<br />

Schreiben <strong>der</strong> Stadt Kempten, betr. des Juden Hirß von<br />

Grönenbach, <strong>der</strong> sich mit Vorweisung eines kaiserlichen<br />

Privilegs eindränge, obwohl die Stadt den Juden verboten sei<br />

1542 Januar<br />

Instrument, welchen Juden die Freiheit, daß sie nicht leihen<br />

sollen, verkündet worden ist<br />

1550 Februar 16<br />

Gebot betr. die Juden, wie es mit einer Gemeind gemacht <strong>und</strong><br />

zum ersten Mal verkündigt ist<br />

1550 Oktober<br />

Zuschriften <strong>der</strong> Städte Leutkirch, Biberach, Isny, Ravensburg,<br />

Kempten, Lindau, Kaufbeuren <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>, betr. die Juden<br />

1550<br />

Supplikation <strong>der</strong> Prälaten, Grafen, Herren <strong>und</strong> Städte des<br />

Heil. Rom. Reiches im Oberland an die Churfürsten <strong>und</strong> Stände<br />

des Reiches sowie an die Rom. Kaiserl. Majestät, betr. <strong>der</strong><br />

hochbeschwerlichen Juden<br />

1553 Februar 19<br />

Schreiben nach Biberach, betr. die Juden<br />

951


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/3<br />

1554<br />

StadtA MM<br />

Handlung <strong>und</strong> Akte, als weiland Jörg Rietmüller <strong>und</strong> Elisabethe<br />

Thannerin, seine Hausfrau, todts abgeschieden, ihre Güter auf<br />

<strong>der</strong> Gläubiger Begehren inventirt <strong>und</strong> folgends deßhalben<br />

Edikte erkannt <strong>und</strong> ausgangen, Was darauf gegen <strong>und</strong> wi<strong>der</strong><br />

Salomon, Jud von Schwaighausen, welcher sich alhie zu Memmingen<br />

vor dem Stadtgericht wie an<strong>der</strong>e Gläubiger nicht rechtlich<br />

eingelassen, son<strong>der</strong>n solche aufs Hofgericht auf ein<br />

nach dem Edikt ausbrachte "Beleyttung", gezogen <strong>und</strong> daselbst<br />

zu erörtern gehörig sein vermeint, von einem Ehrsamen Rath<br />

<strong>und</strong> ihm Salomon, Juden, hie <strong>und</strong> wi<strong>der</strong> gehandelt worden<br />

1554<br />

"Schriften, was Joß, Juden auf Rietmüller's Gütern, ausgebrachter<br />

'Anleitin' halber, dem Landrichter geschrieben, auch<br />

folgends vor Landgericht rechtlich gehandelt worden"<br />

1554<br />

"Absolution Hannsen Ermans von Maurwang des er sich aus <strong>der</strong><br />

Acht, darein er von Klag wegen Jakob, Judens zu Amendingen,<br />

kommen"<br />

- A 401/4<br />

1559<br />

"Urk<strong>und</strong>" , betr. die Juden von Angelberg, Burgau, Ebersbach,<br />

Grönenbach, Ichenhausen, Laubenberg zu Wagegg, Leipheim,<br />

Krumbach, Neuburg <strong>und</strong> Thannhausen<br />

1559<br />

Verzeichnis, welchermaßen ein ehrsamer Rath die, so hinter<br />

den Juden gewesen, <strong>und</strong> für die gebeten, wie<strong>der</strong> einkommen<br />

lassen will<br />

1559 Februar 28<br />

Kopie <strong>der</strong> Stadt Memmingen, betr. die Juden;<br />

Vorstellung an die Kaiserl. Majestät, betr. die Juden<br />

952


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/4<br />

1569 Juni 19<br />

StadtA MM<br />

Verkündzettel, welchergestalt <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> Jüdinnen Stadt<br />

<strong>und</strong> Gericht verboten worden<br />

1571-1575<br />

Der Juden zu Amendingen von hiesigen Bürgern nehmenden Wucherzins<br />

<strong>und</strong> Pfän<strong>der</strong> betr.<br />

1584 August 28<br />

Schreiben des Abtes Albrecht zu Kempten wegen eines gestohlenen<br />

Pferdes, das dem Juden zu Amendingen zugeführt sei<br />

1587<br />

Barbara Sachenreitterin, Judensach betr.<br />

- A 401/5<br />

1603-1608<br />

Korrespondenz mit dem Erbmarschall Pappenheim zu Grönenbach,<br />

betr. <strong>der</strong> Juden zu Zell<br />

- A 401/6<br />

1699-1702<br />

Kreditwesen des Juden Jakob Landauer von Hürben betr.<br />

- A 401/7<br />

1699 März 23<br />

Erbmarschall Alexan<strong>der</strong> von Pappenheim zu Grönenbach verwendet<br />

sich für seinen Schirmjuden Salomon zu Zell<br />

1699 September 11<br />

Des Heil. Reichs Stadt Memmingen erneuerte Juden-Ordnung<br />

953


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/7<br />

1699 September 29<br />

StadtA MM<br />

Obligation von <strong>der</strong> Judenschaft in Fellheim<br />

1700 November 18<br />

Die Fellheirner Juden bitten um Ermäßigung des Einlaßgeldes<br />

1714 August 8<br />

Schuldverschreibung wegen <strong>der</strong> Judenschaft zu Hürben<br />

1715 Februar 15<br />

Alle Handelschaft mit den Juden ist an Sonntagen bei 12 fl<br />

Strafe verboten<br />

1719 März 10<br />

Bericht des Kupferschmids Geiger, betr. die entlaufenen Juden<br />

1721<br />

Kaiserliches Reskript, betr. <strong>der</strong> Juden Kronsteuer <strong>und</strong> Weihnachtsopfer<br />

1733 April 29<br />

Dekret an die Bürgerschaft, sowohl Gold als Silber nicht an<br />

die Juden zu verwechseln<br />

1736 August 28<br />

Die durch hiesige Stadt auf die Roß- <strong>und</strong> Viehmärkte passierenden<br />

Juden betr., wegen Bezahlung des Zolls<br />

1741 Februar 3<br />

Den Juden, die in Memmingen übernachten, ist nicht gestattet,<br />

nach Törläuten aus dem Wirtshaus zu gehen<br />

1747 April 29<br />

Der Fellheimer Juden accordierte Leibs-Zoll-Freiheit<br />

1751 April 10<br />

Attest auf Salomon Einstein, genannt Hirschle, Schutzjude zu<br />

Fellheim, denselben 1/2 Jahr lang zum Kemptertor passieren<br />

zu lassen<br />

954


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/7<br />

1756 März 19<br />

StadtA MM<br />

Berichterstattung <strong>und</strong> Gutachten des Memminger Stadtgerichts,<br />

die von Johann Jakob Mittler mit zwei Fellheimer Juden geschlossenen<br />

Kontrakte, sodann die Einschränkung <strong>der</strong> Juden<br />

überhaupt betr.<br />

1756 März 27<br />

Protokoll, die zwei Wechseljuden Wolf <strong>und</strong> Joseph Abraham von<br />

Fellheim betr.<br />

1756 März 31<br />

Der Juden Aufenthalt in Memmingen <strong>und</strong> den Leibzoll betr.<br />

1756 September 17<br />

Supplikation <strong>der</strong> Gräflich Styrum'schen Schutzjudenschaft zu<br />

Illereichen um Zoll-Min<strong>der</strong>ung<br />

- A 401/8<br />

1767<br />

Anzeigen <strong>und</strong> Verhör umbenannter Personen, das verdächtige<br />

Geldwechseln einiger Juden von Illereichen, beson<strong>der</strong>s des<br />

Jonas Judenzoll betr.<br />

1767<br />

Desgl., Abraham von da betr.<br />

- A 401/9<br />

1775<br />

Begehrtes Verhör des Notars Hermann, betr. einer Schuldobligation<br />

des Braumeisters zu Illereichen<br />

- A 401/10<br />

1777<br />

Akt über die in Fellheim unter den Juden im Dezember 1777<br />

grassierende Krankheit<br />

955


A: REICHSSTADT<br />

- A 401/11<br />

1799 Oktober 2<br />

StadtA MM<br />

Protokoll, den Leibzoll <strong>der</strong> Juden betr.<br />

1801 Januar 30<br />

Akkord mit den Juden zu Fellheim, daß dieselben statt des<br />

Leibzolles jährlich in summa 120 fl zu zahlen haben<br />

1801 Februar 19<br />

Akkord mit den Juden zu Illereichen, daß dieselben statt<br />

des Leibzolles jährlich in summa 55 fl zu zahlen haben<br />

956


B: STADT<br />

StadtA MM<br />

(Akten ab 1803. - Bisher ohne Signaturen)<br />

1819-1938<br />

Juden-Verhältnisse (Akt I);<br />

Enthält: Generalia; Verbleib jüdischer Archivalien;<br />

Darin: Verzeichnisse des jüdischen Männervereins, Jugendb<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> Frauenvereins (1935, 1938); Verzeichnisse <strong>der</strong> jüdischen<br />

Stiftungen <strong>und</strong> Vereine (1938)<br />

1863-1933<br />

Verhältnisse des israelitischen Kultus (Generalakt)<br />

1873-1932<br />

Bildung einer israelitischen Kultusgemeinde in Memmingen;<br />

Enthält auch: Kultusverwaltungswahlen (1874-1932); Einrichtung<br />

eines Begräbnisplatzes <strong>und</strong> eines Ritualbades; Anstellung von<br />

Hermann Kohn als Religionslehrer, Vorsänger, Schächter <strong>und</strong><br />

Gemeindeschreiber (1875); Anschluß an das Rabbinat Ichenhausen;<br />

Anstellung von Michael Wagenseil als Totengräber (1875); Räume<br />

für den Religionsunterricht (1904-1910);<br />

Darin: Statuten-Entwürfe (1873, 1874); Verzeichnisse <strong>der</strong><br />

israelitischen Familien (1873, 1874, 1875)<br />

1876-1891<br />

Einräumung eines Lehrzimmers im protestantischen Schulhaus<br />

für die israelitische Kultusgemeinde;<br />

Darin: Lehrplan für den jüdischen Religionsunterricht (1876)<br />

1877 (?)<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

1883-1886<br />

Reichnisse des Kaufmanns Nathan Kohn an die israelitische<br />

Kultusgemeinde;<br />

Enthält auch: Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof<br />

1895-1896<br />

Wie<strong>der</strong>besetzung <strong>der</strong> Stelle eines Religionslehrers, Kantors<br />

<strong>und</strong> Schächters in <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde Memmingen<br />

(Aron Rosenblatt); Darin: Verzeichnis <strong>der</strong> vollberechtigten<br />

Gemeindemitglie<strong>der</strong> (1896)<br />

1897-1898<br />

Beschwerde des Kaufmanns Hermann Kohn wegen Abhaltung <strong>der</strong><br />

israelitischen Religionsprüfungen<br />

957


B: STADT<br />

1897-1898<br />

StadtA MM<br />

Entrichtung von Kultusbeiträgen an die israelitische Kultusgemeinde<br />

durch die Kaufleute Sigm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Max Guggenheimer<br />

für ihre verstorbene Mutter Mina Guggenheimer;<br />

Enthält auch: Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof;<br />

Darin: Statuten <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde (1875)<br />

1903-1920<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Statuten <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

(1903, 1920)<br />

1908-1909<br />

Gr<strong>und</strong>steinlegung <strong>und</strong> Einweihung <strong>der</strong> neuen Synagoge in Memmingen;<br />

Darin: Festprogramm <strong>zur</strong> Einweihung <strong>der</strong> Synagoge (Druck)<br />

1908-1970<br />

Bau <strong>der</strong> Synagoge in Memmingen;<br />

Enthält auch: Verkauf des Synagogenplatzes (1951); Errichtung<br />

eines Gedenksteines (1970);<br />

Darin: Pläne, Statiken, Photographie (vor 1908)<br />

1910<br />

Umlagepflicht des Kaufmanns Wilhelm Rosenbaum <strong>zur</strong> israelitischen<br />

Kultusgemeinde<br />

1912-1939<br />

Kosten des israelitischen Religionsunterrichts;<br />

Enthält: Übernahme des seit 1896 bei <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

angestellten Religionslehrers Aron Rosenblatt in<br />

städtische Dienste (1913); Gehalt <strong>und</strong> Gehaltszuschüsse des<br />

jüdischen Lehrers (1920-1928); Versorgung <strong>der</strong> Witwe Jenny<br />

Rosenblatt<br />

1913-1914<br />

Aufstellung des Synagogendieners Karl Hiemer als Leichenordner<br />

<strong>und</strong> Hochzeitsla<strong>der</strong> (Zeremonienmeister)<br />

1925<br />

50-Jahr-Feier des israelitischen Frauenvereins;<br />

Enthält: Spende für wohltätige Zwecke<br />

1936-1949<br />

Jüdisches Vermögen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke; Einsatz jüdischen Vermögens;<br />

Enthält: Generalia; treuhän<strong>der</strong>ische Verwaltung des Vermögens<br />

<strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

958


B: STADT<br />

StadtA MM<br />

1938-1939<br />

Judenaktion am 10. November 1938;<br />

Enthält: Durchführung; Verhaftungen; Beschlagnahmung jüdischer<br />

Vermögenswerte<br />

1938-1939<br />

Ausschaltung <strong>der</strong> Juden aus dem Wirtschaftsleben;<br />

Enthält v.a.: Generalia; Verzeichnisse <strong>der</strong> jüdischen Gewerbebetriebe<br />

1938-1962<br />

Sammelakt <strong>der</strong> Juden in Memmingen;<br />

Enthält: Inhaftierungen, Wohnsitzverlegungen, Vermögen <strong>und</strong><br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung;<br />

Folgende Einzelakten:<br />

1. Judenkraftwagen<br />

2. Alfred Guggenheimer<br />

3. Klara Ambach<br />

4. Albert Bacharach<br />

5. Gustav Bacharach<br />

6. Isak Bacharach<br />

7. Hugo Behr<br />

8. Hugo Günzburger<br />

9. Josef Günzburger<br />

10. Max Günzburger<br />

11. Samuel David<br />

12. Jakob Einstein<br />

13. Julius, Rosa <strong>und</strong> Berta Einstein<br />

14. Louis Einstein<br />

15. Isak Einstein<br />

16. Bernhard Frankenthaler<br />

17. Bernd Freimann<br />

18. Theodor Grünfeld<br />

19. Karl Guggenheimer<br />

20. Julius Guggenheimer<br />

21. Max Guggenheimer<br />

22. Oskar Guggenheimer<br />

23. Ignaz <strong>und</strong> Hedwig Gutmann<br />

24. Julius Gutmann<br />

25. Pauline Gutmann<br />

26. Alfred Heilbronner<br />

27. Heinrich <strong>und</strong> Rikke Heilbronner<br />

28. Ida Heilbronner<br />

29. Moritz Heilbronner<br />

30. Sofie Heilbronner<br />

31. Robert Jacobs<br />

32. Jüdische Kultusgemeinde<br />

33. Leopold Kitzinger<br />

34. David Laupheimer<br />

35. Julius Laupheimer<br />

36. Salo Laupheimer<br />

37. Fanny Liebold<br />

959


B: STADT<br />

StadtA MM<br />

38. Emil Liffgens<br />

39. Ernst Löwensteiner<br />

40. Arnold Löwensteiner<br />

41. Elias Mayer<br />

42. Siegfried <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Nathan<br />

43. Hermann Pick<br />

44. Jeanette Neumann<br />

45. Arthur Seligmann<br />

46. David Sommer<br />

47. Heinrich Sommer<br />

48. Dr. Else Toller<br />

49. Max <strong>und</strong> Alfons Strauß<br />

50. Samuel Thannhauser<br />

51. Benno Rosenbaum, Wilhelm Rosenbaum<br />

53. Schwabacher<br />

54. Frieda Rosenbaum, geb. Kahn<br />

1939-1942<br />

Juden-Verhältnisse (Akt II);<br />

Enthält: Generalia; Verbleib jüdischer Archivalien; Ausgehverbot;<br />

Darin: Verzeichnis <strong>der</strong> beschlagnahmten R<strong>und</strong>funkgeräte (1939)<br />

1939-1942<br />

Mietverhältnisse mit Juden <strong>und</strong> Einzelveräußerungen<br />

1940-1944<br />

Treuhän<strong>der</strong>ische Verwaltung <strong>und</strong> Veräußerung von Vermögen <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>besitz <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

1941-1959<br />

Veräußerung des jüdischen Gr<strong>und</strong>besitzes;<br />

Enthält v.a.: Verhandlung um das Anwesen Kalchstraße 11 von<br />

Benno Rosenbaum (1941/1942)<br />

960


E: SAMMLUNGEN<br />

StadtA MM<br />

(Pergamentrollen aus dem Gr<strong>und</strong>stein <strong>der</strong> im November 1938<br />

gesprengten Synagoge in Memmingen:)<br />

1908 November 2<br />

Urk<strong>und</strong>e <strong>zur</strong> Gr<strong>und</strong>steinlegung <strong>der</strong> Synagoge<br />

(1908)<br />

Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

961


KATH. PFARRARCHIV MINDELHEIM<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Bürgermeister Erwin<br />

Holzbaur:<br />

Registratur: TAUFREGISTER 1791<br />

Im Jahre Tausend Siebenh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> fünf, <strong>und</strong> fünfzig im Brach—<br />

monathe ward/: nach eigener Aussage:/Abraham Levi von jüdi-<br />

schen Eltern zu Altona bey Hamburg gebohren. Er empfing 1791,<br />

23, Octobris in hiesiger Pfarrkirche ad S. Stephanum die<br />

feyerliehe Taufe <strong>der</strong> Erwachsenen <strong>und</strong> den Namen Stephanus den<br />

Zunamen Kircher aus <strong>der</strong> H. Taufe wurde er gehoben von einem<br />

wohledlen, wohlweisen, löbl. hiesig Churpfalzbayrischen Stadt<br />

Magistrat/: dessen Stelle <strong>der</strong> ehrngeachte <strong>und</strong> weise Herr Ignaz<br />

Bu<strong>der</strong> des Raths <strong>und</strong> Bildhauer vertretten:/ <strong>und</strong> von <strong>der</strong> ehr <strong>und</strong><br />

tugends. Jungfr. M. Josepha Geigerin hiesigen Kaufmanns Tochter.<br />

Minister S. B. gratios. D.L.B. de Donnersperg Parochus<br />

(S.762.)<br />

962


LITERALIEN:<br />

B 3<br />

STADTARCHIV MINDELHEIM<br />

Ende 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Unter den Fuggern wird für die Stadt <strong>und</strong> Herrschaft Mindelheim<br />

das Verbot wie<strong>der</strong>holt, von den Juden Geld zu nehmen<br />

AKTEN:<br />

A 21<br />

1778 März 27<br />

Bestimmung des Rats, daß je<strong>der</strong> Jude <strong>der</strong> nach Mindelheim kommt,<br />

täglich 17 kr zu bezahlen hat. Je<strong>der</strong> Jude erhält ein bleiernes<br />

Zeichen ausgehändigt, das beim Verlassen <strong>der</strong> Stadt wie<strong>der</strong> abzugeben<br />

ist. (Erneuerung einer bereits früher erlassenen Bestimmung)<br />

F b 1<br />

1528-1536<br />

Verbot für die Bürger von Mindelheim, sich mit Juden in Geldgeschäfte<br />

einzulassen; wer dagegen handelt, kann aus <strong>der</strong> Stadt<br />

verwiesen werden<br />

(letzte Vor<strong>der</strong>seite: fol.35.)<br />

F b 4<br />

Anfang 15. Jahrh<strong>und</strong>ert (?)<br />

Beleidigungsklage, die vor dem Rat verhandelt wird; <strong>der</strong> Mindelheimer<br />

Bürger Denk hatte <strong>der</strong> Winzerin von ebenda vorgeworfen,<br />

sie habe gewuchert: "Daz Juden herkommen sint, daz du<br />

nummer mecht gewuchren"<br />

(Bl.21'.)<br />

J a 5<br />

1694/1695<br />

Der Jude Hitzig (aus Thannhausen ?) ist mit <strong>der</strong> Lieferung <strong>zur</strong><br />

Verpflegung <strong>der</strong> beiden Regimenter beauftragt, die in Mindelheim<br />

im Winterquartier liegen<br />

J a 10<br />

1802 Dezember 14<br />

Die Stadt Mindelheim klagt, daß Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in<br />

<strong>der</strong> Stadt ganz darnie<strong>der</strong>liegen; die Ursache dieses Nie<strong>der</strong>gangs<br />

wird sowohl bei den Landkrämern auf den Dörfern als auch bei<br />

den Juden gesucht<br />

963


AKTEN:<br />

J a 17<br />

StadtAMi<br />

1797-1800<br />

Um die ihr in den Kriegsjahren auferlegten Requisitionen aufzutreiben,<br />

beauftragt die Stadt Mindelheim mit <strong>der</strong> Lieferung<br />

die Hürbener Juden Leopold <strong>und</strong> Israel Landauer <strong>und</strong> Jonas Levi;<br />

Gemäß Vertrag von 1799 II 15 hat Leopold Landauer für die<br />

Stadt Mindelheim an das k.k. Hauptquartier 50 Zentner Mehl,<br />

1000 Metzen Hafer <strong>und</strong> 500 Zentner Heu zu liefern; für den<br />

Zentner Mehl erhält er 10 fl, für den Zentner Heu 2 fl 24 kr;<br />

die Verträge unterschreibt meist ein Notar, einige Quittungen<br />

unterzeichnet Landauer hebräisch, einmal auch mit "Löbold Landauer<br />

aus Hirben"<br />

RATSPROTOKOLLE (1636-1818):<br />

Enthalten mehrere Hinweise auf Juden; dabei u.a.:<br />

18. Jh.<br />

Der Rat verbietet den Juden, die mit ihren Waren nach Mindelheim<br />

kommen, allen Handel <strong>und</strong> Wandel in <strong>der</strong> Stadt<br />

1786 III 8<br />

Nachdem <strong>der</strong> Schutzjude David Levi aus Hürben wie<strong>der</strong>holt versucht<br />

hat, in Mindelheim Kramware (Wollenzeug u.a.) abzusetzen,<br />

wird ihm dies nun ernstlich verwiesen. Im Wie<strong>der</strong>holungsfall<br />

soll er exemplarisch bestraft, o<strong>der</strong> es soll ihm die Ware<br />

beschlagnahmt werden<br />

Fünf-Jahresbericht <strong>der</strong> Stadtverwaltung Mindelheim, 1925-1929:<br />

Enthält u.a. Zahlen über die jüdischen Einwohner:<br />

1877 war noch kein Jude ansässig; 1898 sind 5, 1905 sind 14<br />

<strong>und</strong> 1925 sind 6 Juden in Mindelheim ansässig<br />

(S.4.)<br />

964


KATH. PFARRARCHIV MONHEIM<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Ernst Körndle,<br />

Konrektor i.R.:<br />

AKT 178: Juden in Monheim<br />

enthält:<br />

1711<br />

Überfall auf einen Priester durch einen Juden<br />

1725<br />

Beschwerde über Juden, wegen ungebührlichen Benehmens bei einer<br />

katholischen Prozession.<br />

Stellungnahme des Juden Abraham Elias Model zu dem Vorwurf, er<br />

habe eine öffentliche Prozession organisiert<br />

1741<br />

Kirchliche <strong>und</strong> weltliche Feierlichkeiten in Monheim, anläßlich<br />

<strong>der</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Juden<br />

Monheimer Pfarrmatrikeln, Bd.III b: Itzinger Taufbuch<br />

(Textauszug nach: E. Körndle. Unleserliche Stellen: ?)<br />

1720 August 5<br />

Taufe eines Juden in <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche St. Walburg<br />

in Monheim:<br />

1720 5to Augusti eiusdem anni Monhemi in templo Walburgis<br />

Parochiali ab Adm. Rdo. Nobili ac Excellentissimo Dno Decano<br />

et Parocho ibidem Philippo Jacob Pfister Can... prius obtenta<br />

a fidelissimo ac Episcopali Vicariati Officio Eistettensi<br />

licentia assistentibus Nobis Cooperantibus tribus Simone Prey<br />

SS. Theologiae et SSi can.. Provisore Itzingensi (qui Judaeum<br />

Catechumenem instruxit duobus fere mensibus in rebus fidei tan<br />

necessitate Medii quam praecepti credendis) et Adm. Rdis ac<br />

doctissimis Dominis Francisco Schiel Provisore in Neuburg et<br />

Joanne Dimpler (?) Cooperatore civitatensi (?) baptizatus est<br />

Josephus Maria Christian. Judaeus solutus Joel Moyses dictus<br />

von (?) 23 annorum qui proprio motu et ex Speciali Dei gratia<br />

supplex factus est illustrissimo Dno Comiti eius parentes pater<br />

Moyses mortuus mater Brandl adhuc viva Fri<strong>der</strong>ico de Kreuth<br />

praefecto Monheimensi eiusque Dominae conjugi Elisabethae, qui<br />

et vices patrini egit cum Domina uxore sua cui actui etiam<br />

interfuerunt tres Domini Parochi in vicinalibus (?) ex Wittesheimb,<br />

Gosheimb et Daiting, nee non reliqui Dni officiales<br />

Electorales granarii, Telonarii, Dicographi, Archigramateus et<br />

consules huius loci, proinde Domini Symphonices orde (?) apud<br />

Dno Comiti, actus duravit fere per duas horas ab hora decima<br />

usque ad 12cimam sacro cantato Te deum laudamus et parva oratione<br />

et Examine et professione fidei catechumeni quae peregit<br />

lt Prey senior Capituli et Cooperatore huius loci in Monheimb.<br />

(Moyses wohnte in Haus Nr.113 <strong>und</strong> 114, heute Zausinger-Hirschbeck.)<br />

965


BAYERISCHES HAUPTSTAATSARCHIV MÜNCHEN<br />

Hinweis:<br />

Das Archivgut <strong>der</strong> zum Schwäbischen <strong>und</strong>, v.a. hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Markgrafschaft Burgau, zum österreichischen Reichskreis gehörenden<br />

Institutionen ist inzwischen weitgehend an das Staatsarchiv<br />

<strong>Augsburg</strong> (ehem. StAND) abgegeben <strong>und</strong> dort verzeichnet.<br />

Zu beachten ist, daß einzelne Urk<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> Akten auf Gr<strong>und</strong><br />

ihrer Provenienz im BayHStA verbleiben können. Gegebenenfalls<br />

ist unter beiden Archiven nachzusehen.<br />

PFALZ-NEUBURG, URKUNDEN:<br />

Chronologische Reihe<br />

1331 Juli 6 Regensburg<br />

Kaiser Ludwig verleiht Heinrich Dürrwangen zehn Juden<br />

(Urk. 1331 VII 6. - AS: Kaiser-Ludwig-Selekt 487 1/2.)<br />

Auswärtige Staaten<br />

1469 Mai 24<br />

Schutzbrief des Grafen Ulrich von Oettingen für den Juden Sa-<br />

lomon<br />

(Urk. 1475.)<br />

1473 Mai 21 <strong>Augsburg</strong><br />

Anweisung Kaiser Friedrichs an Herzog Ludwig <strong>und</strong> Graf Ulrich<br />

von Oettingen, betr. <strong>der</strong> Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(Urk. 1486.)<br />

1473 Mai 21 <strong>Augsburg</strong><br />

Kaiser Friedrich bewilligt Graf Ulrich von Oettingen <strong>und</strong> seinen<br />

Kin<strong>der</strong>n die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />

(Urk. 1490.)<br />

1590 Mai 29<br />

Die Gebrü<strong>der</strong> von Stain bekennen sich gegenüber den Brü<strong>der</strong>n<br />

Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob, Juden zu Günzburg, zu einer Darlehensschuld<br />

von 10.000 fl zu 5%, zahlbar in vier Raten bis Jacobi<br />

1595<br />

(Urk. 2806/2. - AS: GU Burgau 999.)<br />

1596 August 19 Burgau<br />

Urteilsbrief des Landgerichtes Burgau, betr. die Klage von<br />

Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob, Juden zu Günzburg, gegen die Brü<strong>der</strong><br />

von Stain, wegen <strong>der</strong> Schuldfor<strong>der</strong>ung von 10.000 fl<br />

(Urk. 2809/5. - AS: GU Burgau 1007.)<br />

1596 Dezember 10 Offingen<br />

Vergleich zwischen den Hebräern Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob zu<br />

Günzburg <strong>und</strong> Pfersee, als Erben des Bru<strong>der</strong>s Simon, Jude zu<br />

Günzburg, einerseits <strong>und</strong> denen von Stain an<strong>der</strong>erseits, wegen<br />

<strong>der</strong> verfallenen Geldschuld von 10.000 fl, 2000 fl Zinsen sowie<br />

weiteren 7000 fl<br />

(Urk. 2812/1. - AS: GU Burgau 1012.)<br />

966


PFALZ-NEUBURG, URKUNDEN:<br />

Auswärtige Staaten<br />

BayHStA<br />

1596 Dezember 10 Offingen<br />

Vergleich, wegen Nichtbezahlung einer Schuld von 8000 fl;<br />

davon sollen 7000 fl durch die Juden Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob<br />

(dieser vertreten durch seinen Bru<strong>der</strong> Salomon) zu Günzburg <strong>und</strong><br />

Pfersee übernommen <strong>und</strong> durch Vermittlung <strong>der</strong> Innsbrucker Regierung<br />

abgeführt werden<br />

(Urk. 2812/3. - AS: GU Burgau 1011.)<br />

1598 Februar 1<br />

Abtretung einer Restfor<strong>der</strong>ung von 7000 fl an den Juden Samuel<br />

zu Günzburg, wegen des vorausgegangenen Vergleichs<br />

(Urk. 2812/4. - AS: GU Burgau 1013.)<br />

1600 Juli 25 Günzburg<br />

Quittung <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Salomon <strong>und</strong> Abraham, Juden zu Günzburg,<br />

zugleich im Namen ihres Bru<strong>der</strong>s Samuel, für von Schellenberg<br />

zu Hifingen über den Restbetrag von 10.250 fl, den er an den<br />

von ihm übernommenen Schulden von 20.220 fl <strong>der</strong>er von Stain<br />

bezahlt hat<br />

(Urk. 2814/7. - AS: GU Burgau 1021.)<br />

Varia Neoburgica<br />

1554 Januar 13, Mai 6, Mai 14 <strong>und</strong> September 9<br />

Vidimus eines Schuldbriefes des Jud zu Schwaighausen<br />

(Urk. 494.)<br />

1653 Februar 14, 1664 Juli 24, 1712 Dezember 12<br />

Copia Convent <strong>der</strong> Stadt Lauingen, wegen Aufnahme <strong>und</strong> Abgaben<br />

<strong>der</strong> Juden<br />

(Urk. 1748.)<br />

967


KLÖSTER, URKUNDEN:<br />

KLOSTER INDERSDORF, URK.<br />

BayHStA<br />

1315 Mai 16 München<br />

König Ludwig befiehlt dem Kloster In<strong>der</strong>sdorf die Zahlung <strong>der</strong><br />

fälligen Steuer <strong>und</strong> verspricht die Lösung von Verpflichtungen<br />

gegenüber den <strong>Augsburg</strong>er Juden<br />

(Urk. 55. - AS: Kaiser-Ludwig-Selekt 46 1/2.)<br />

KLOSTER SÖFLINGEN, URK.<br />

1561 Juli 4<br />

Quittung des Juden Simon zu Günzburg<br />

(Urk. 1561 VII 4.)<br />

968


BayHStA<br />

NEUBURGER KOPIALBÜCHER:<br />

(zusammengestellt nach Seitz, Urfehden <strong>und</strong> Zollregister)<br />

Neuburger Kopialbuch 36, fol.49-72'<br />

"Verzaichnuß <strong>der</strong> urfechd, so zu Lauingen gefallen <strong>und</strong> nit geantwurt,<br />

son<strong>der</strong> noch bey irn handeln haben" (um 1487); darin:<br />

1451 Oktober 14<br />

Die Juden Abraham, Jechel <strong>und</strong> Jacob zu Lauingen schwören Urfehde<br />

(fol. 53', 63.)<br />

Neuburger Kopialbuch 86, fol.104-209<br />

Registerbuch Herzog Stephans II. (1344-1347); darin:<br />

1344<br />

Höhe <strong>der</strong> Abgaben <strong>der</strong> Judensteuer in Lauingen (15 Pfd. Heller<br />

<strong>und</strong> zusätzlich 8 Gulden durch eine Jüdin), Donauwörth (40 Pfd.<br />

Heller), Höchstädt (25 Pfd. Heller) <strong>und</strong> G<strong>und</strong>elfingen (16 Pfd.<br />

Heller);<br />

den Gesamtbetrag in Höhe von 102 Pfd. 13 Schillingen Heller<br />

vereinnahmt <strong>der</strong> Jude Eysack aus Höchstädt<br />

(fol.111.)<br />

1344 Oktober 16 <strong>und</strong> Dezember 21<br />

Die Juden Punnung <strong>und</strong> Jacob, letzterer aus Dillingen, erhalten<br />

die Erlaubnis, ab Martini bzw. Weihnachten auf vier bzw. fünf<br />

Jahre in einer <strong>der</strong> obengenannten Städte steuerfrei zu wohnen<br />

(fol.126'.)<br />

1347 August 1<br />

Herzog Stephan II. bestätigt den Juden in Lauingen, Donauwörth,<br />

Höchstädt <strong>und</strong> G<strong>und</strong>elfingen, sie ab Martini ein ganzes<br />

Jahr lang nicht mit Abgaben <strong>und</strong> Steuern ("bett") zu belasten<br />

(fol.127.)<br />

969


PFALZ-NEUBURG, AKTEN:<br />

BayHStA<br />

1715-1731<br />

Akten des pfalzneuburgischen Hofrats in Sachen des Schutzjuden<br />

Itzig in Fürth gegen den Schutzjuden Benjamin Israel in Mon-<br />

heim; des letzteren betrügerischer Bankrott, seine Gefangensetzung,<br />

die Einziehung des Heiratsgutes seiner Frau <strong>und</strong> seine<br />

Landesverweisung aus dem Herzogtum Neuburg (später fürstlich<br />

oettingischer Schutzjude)<br />

(Nr.1676.)<br />

1716-1722<br />

Klage gegen den Schutzjuden Isaak Seligmann zu Neuburg, wegen<br />

einer Bürgschaft<br />

(Nr.1677.)<br />

1719-1724<br />

Akten des pfalzneuburgischen Hofrats in Sachen <strong>der</strong> Juden<br />

Ephraim <strong>und</strong> Marx Model (Modi) wi<strong>der</strong> Johann Friedrich Stang zu<br />

Nördlingen, dessen Witwe <strong>und</strong> Erben, wegen des ersteren durch<br />

Abschätzung zweier Höfe in Zimmern zugefügten Pfandes<br />

(Nr.1678.)<br />

1720-1727<br />

Akten des neuburgischen Hofrats, betr. den Schutzjuden Isaak<br />

Seligmann zu Neuburg; verschiedene Rechtshändel, u.a. wegen<br />

Gotteslästerung <strong>und</strong> Beleidigung; seine Beschwerde gegen die<br />

Neuburger Judenschaft, wegen Ausschließung aus <strong>der</strong> Synagoge,<br />

ferner die Beschuldigung seines Sohnes Hirsch, wegen Schwängerung<br />

einer Christin<br />

(Nr.1679.)<br />

1721-1724<br />

For<strong>der</strong>ung des kaiserlichen Hofjuden <strong>und</strong> kurpfälzischen Hoffaktors<br />

Löw Sinzheimer um einen, ihm aus dem Neuburger Landschaftskommissariat<br />

schuldigen Rückstand von 8000 fl, aus seinem<br />

Vorschuß <strong>und</strong> seiner Lieferung<br />

(Nr.1680.)<br />

1723-1726<br />

Akten des Neuburger Hofrats in Sachen <strong>der</strong> Heiliggeistspital-<br />

Kirche daselbst, gegen den Juden Isaak Hirsch als Bürgen für<br />

Benjamin Israel, gewesene Schutzjuden in Monheim, wegen des<br />

letzteren Schuld von 950 fl für gelieferte Häute an Andreas<br />

Ritzer in Neuburg, welcher diese For<strong>der</strong>ung an die besagte Kirche<br />

abtrat<br />

(Nr.1681.)<br />

970


BayHStA<br />

PFALZ-NEUBURG, AKTEN NA (= Neuburger Abgabe):<br />

1718-1720<br />

Klage des Pfarrers Kern in Bertoldsheim (Rennertshofen) gegen<br />

einen Schutzjuden von Monheim, wegen Handlohnhinterziehung von<br />

Widumsgütern zu Bertoldsheim<br />

(Nr.496.)<br />

1622<br />

Vertrag zwischen dem Münzmeister Rentsch <strong>und</strong> dem Juden Abraham<br />

von Kronach, wegen <strong>der</strong> Münzstätten zu G<strong>und</strong>elfingen, Höchstädt<br />

<strong>und</strong> Reichertshofen; Bittgesuch des Collmann Meyr, Bürger <strong>und</strong><br />

Seiler zu G<strong>und</strong>elfingen, an Herzog Wolfgang Wilhelm, um Unterstützung<br />

in einer For<strong>der</strong>ungssache gegen den Juden Abraham<br />

(Nr.1844.)<br />

1653<br />

Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus G<strong>und</strong>elfingen<br />

(Nr.1858.)<br />

1624<br />

Intervention <strong>der</strong> Stadt Regensburg für ihren Syndikus Martin<br />

Hirster gegen den Juden Jacob von Höchstädt<br />

(Nr.2198.)<br />

1709-1711<br />

Abteilung <strong>der</strong> Wenz'schen Güter; Streit zwischen dem Zöllner<br />

Winter <strong>und</strong> dem Juden Salomon Lemle, wegen Abzug von Legaten<br />

(Nr.2226.)<br />

1548<br />

Gesuch <strong>der</strong> Stadt Lauingen, sie nicht durch Einschaffung frem<strong>der</strong><br />

Personen, wie Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e, an ihren geistlichen Gütern<br />

zu beschweren<br />

(Nr.2638.)<br />

1599-1801<br />

Lauingen: Spitallehen "Seelhaus" in <strong>der</strong> Judengasse<br />

(Nr.2658.)<br />

1635-1653<br />

Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen<br />

(Nr.2674.)<br />

1792-1793<br />

Gesuch <strong>der</strong> Schutzjuden Gump <strong>und</strong> Itzig Levi von Binswangen, um<br />

Erneuerung des Handelspatents für Lauingen<br />

(Nr.2769.)<br />

1713<br />

Neuburg: Konkurrenz von Hofbediensteten <strong>und</strong> Juden <strong>zur</strong> Entlohnung<br />

<strong>der</strong> bürgerlichen Kontagionswachen; Einspruch <strong>der</strong> Juden<br />

dagegen<br />

(Nr.3702.)<br />

971


PFALZ-NEUBURG, AKTEN NA:<br />

BayHStA<br />

1749-1755<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung des Mannheimer Schutzjuden Moses Nathan Fulda<br />

gegen den Mesner Franz Eisele bei St.Peter in Neuburg<br />

(Nr.3703.)<br />

1736-1738<br />

Verbot <strong>der</strong> Aufkäuflerei durch die Juden an Wochenmärkten in<br />

Neuburg<br />

(Nr.3822.)<br />

1551<br />

Aufnahme von Juden in Zirgesheim (Donauwörth) durch den Ulmer<br />

Bürger Johann Jakob Groner; Irrungen mit Donauwörth<br />

(Nr.5883.)<br />

1769-1781<br />

Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus dem Herzogtum; vorübergehende Aufenthaltsbewilligungen,<br />

Geleits- bzw. Paßerteilungen, Leibzollerhebungen<br />

(Nr.6336.)<br />

1732-1733<br />

Beschwerde des Hofkammer- <strong>und</strong> Milizlieferanten Jakob Ullmann<br />

gegen die, wegen Aufenthaltsverbot <strong>der</strong> Juden, in <strong>der</strong> Reichsstadt<br />

<strong>Augsburg</strong> erlassene Verordnung<br />

(Nr.6777.)<br />

1730-1801<br />

Abschriften ergangener Beschlüsse <strong>und</strong> Entscheidungen des kurfürstlichen<br />

Hofkammeramts Neuburg (3 Teile);<br />

darin u.a.:<br />

Schutzgeldnachlaß für den Juden Max Modl zu Neuburg (1731);<br />

Schutzbriefausfertigung für die Brü<strong>der</strong> Lazarus <strong>und</strong> Josef Neuburger<br />

(1731);<br />

Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Witwe des Juden Ambson Modl <strong>und</strong> des Juden<br />

Isak Hirsch (1732);<br />

Schutzpatent für den Juden David Levi zu Flotzheim (1733);<br />

Schutzgel<strong>der</strong>hebung für 16 namentlich genannte Juden (1735);<br />

Schutzgeld des Juden Landauer (1739)<br />

(Nr.6876.)<br />

1571, 1579, 1600, 1601, 1738<br />

Verkündigung des kurfürstlichen Erlasses, wegen des Handelsverbots<br />

gegen die Juden im Herzogtum; Zusendung des Erlasses<br />

an alle Amtsleute, Landsassen <strong>und</strong> Pfarrer;<br />

dabei: zwei Judenmandate Karl Philipps (1738)<br />

(Nr.6969.)<br />

1712<br />

Gesuch des Lew Beer (Böhr), Schutzjude zu Monheim, um Genehmigung<br />

einer Gutszertrümmerung in Bertoldsheim (Rennertshofen);<br />

das Gesuch wird abgelehnt<br />

(Nr.7152.)<br />

972


PFALZ-NEUBURG, AKTEN NA:<br />

BayHStA<br />

(1758) 1771-1790<br />

Zertrümmerung des Klosterhofs in Monheim <strong>der</strong> Erben des Regierungsrats<br />

Dillmann durch vier Juden in Sulzbach; Verkauf des<br />

ehemaligen Kastenhauses in Monheim an den Regierungsrat <strong>und</strong><br />

Landgerichtskommissar Hafner, dessen Witwe Dillmann heiratete<br />

(Nr.7155.)<br />

1770-1798<br />

Zertrümmerung von geschlossenen Hofgütern; Handelsschaften <strong>der</strong><br />

Juden (Generalia)<br />

(Nr.7282.)<br />

PFALZ-NEUBURG, LIT. (ehem. StAND):<br />

1703-1723, 1724-1742<br />

Judenprotokolle des Landrichteramtes Monheim<br />

(Nrn.1225. 1226.)<br />

NEUBURGER LANDSCHAFT, LIT.:<br />

1734-1741, 1765-1768<br />

Akten, betr. die Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus dem Herzogtum<br />

(Nr.265.)<br />

1773-1781<br />

Akten, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Aaron Beer bzw.<br />

Abraham Leser<br />

(Nr.296c.)<br />

1784<br />

Akten, betr. die Handelserlaubnis im Landgericht Monheim für<br />

den wallersteinischen Hoffaktor Isaak Liebermann zu Harburg<br />

(Nr.314c.)<br />

973


GEMEINER'S NACHLASS:<br />

BayHStA<br />

1514 Juni 29<br />

Betr. das Judenrecht von 1493/94, erlassen vom Rat <strong>der</strong> Stadt<br />

Donauwörth, wonach die dort wohnenden Juden in die Ölgasse<br />

(von nun an Judengasse genannt) umsiedeln müssen<br />

(K 31.)<br />

GR: GENERAL-REGISTRATUR:<br />

1767-1808<br />

Akten, betr. die gegen den Staat, die guten Sitten, <strong>und</strong> die<br />

Religion läutenden Druck- <strong>und</strong> sogenannten Volksschriften, <strong>der</strong>en<br />

Verbot in genere; dabei:<br />

"Trostrede eines russischen Rabiners o<strong>der</strong> Chachoms auf den<br />

dreizehnten Tag des Monats Ijar, als den jährlichen Gedächtnis-Tag<br />

<strong>der</strong> Zerstörung Jerusalem <strong>und</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus<br />

Palästina, in das Hochdeutsche übersetzt von Benjamin Issatai<br />

Zacchi, einem deutschen Rabiner <strong>und</strong> Hausmeister in Novograd"<br />

(Druck)<br />

(F.787, Nr.1.)<br />

1808<br />

Ausgabe eines hebräischen Taschenkalen<strong>der</strong>s für die Judengemeinde<br />

zu München<br />

(F.972, Nr.14.)<br />

1739-1796<br />

Judenpässe u.a.<br />

(F.1167, Nr.4.)<br />

1678-1804<br />

Den älteren Zustand <strong>der</strong> Judenschaft in genere, bis <strong>zur</strong> neueren<br />

Regulierung<br />

(F.1260, Nr.20.)<br />

1614-1807<br />

Den Leibzoll <strong>der</strong> Juden betr.<br />

(F.1260, Nr.21.)<br />

1761-1804<br />

Die Durchreise, den temporären Aufenthalt <strong>und</strong> die erteilten<br />

Handelspatente von ausländischen Juden in Bayern <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />

Oberpfalz; sodann die Ansässigmachung von Juden<br />

(F.1261, Nr.24.)<br />

974


RKG (REICHSKAMMERGERICHT):<br />

1559-1566<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Georg Arnold zu Memmingen gegen den<br />

Juden Gerstlin zu Amendingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Gerstlins<br />

von 190 fl<br />

(Nr.3189/1.)<br />

1560-1563<br />

Klage (Appellation) des Georg Arnold zu Memmingen gegen die<br />

Juden Wolf <strong>und</strong> Jakob zu Schwaighausen, wegen <strong>der</strong> am Landgericht<br />

Schwaben von den Beklagten erwirkten Beläutung gegen den Kläger<br />

(Nr.3190/1.)<br />

1561<br />

Klage (Appellation) des Georg Arnold zu Memmingen gegen den<br />

Juden Mosse zu Heimertingen, wegen einer nicht näher bezeichneten<br />

Sache<br />

(Nr.3190/6.)<br />

1568<br />

Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> dessen<br />

Untertanen <strong>und</strong> Leibeigenen Peter <strong>und</strong> Michel Langenecker gegen<br />

den Juden Jung Maier zu Ebersbach (Lkr. Marktoberdorf), wegen<br />

Ladung bei<strong>der</strong> Langenecker an das Landgericht Schwaben<br />

(Nr.3239/1.)<br />

1571<br />

Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong>, dessen<br />

Statthalter <strong>und</strong> Räten zu Dillingen a.d. Donau für Martin Mößlein<br />

zu Waltenberg (Lkr. Krumbach) gegen den Juden Benjamin zu Neuburg<br />

a.d. Kammel, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3293/1.)<br />

1571-1572<br />

Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong>, dessen<br />

Statthalter <strong>und</strong> Räten zu Dillingen a.d. Donau für den domkapitlischen<br />

Untertan Hans Kugelmann zu Walkertshofen gegen den<br />

Juden Mosse zu Krumbach, wegen For<strong>der</strong>ung des Mosse aus Bürgschaft<br />

(Nr.3293/2.)<br />

1572-1580<br />

Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong> sowie Georg<br />

Schadts, Untertan des Hl.-Kreuz-Stifts in <strong>Augsburg</strong> zu Hagenried<br />

(Lkr. Krumbach), gegen den Juden Abraham <strong>der</strong> Jung zu Neuburg a.d.<br />

Kammel, wegen Klage Abrahams gegen Schadt, wohl wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3293/3.)<br />

975


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1578-1582<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Bischofs Marquard II. von <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong><br />

Hans Grinn(en)walds, Untertan des Klosters Klosterbeuren zu<br />

Ebershausen, gegen den Juden Joßlin von Neu(en)burg zu Thann-<br />

hausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Joßlins von 130 fl an Grinn(en)-<br />

wald<br />

(Nr.3307/2.)<br />

1569-1599<br />

Klage (Appellation) des Domkapitels zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> dessen<br />

Untertans Marx Bachmaier zu Ettenbeuren gegen den Juden Mair<br />

den Jung, genannt Back, zu Neuburg a.d. Kammel, wegen ausstehen<strong>der</strong><br />

Restzahlung von 14 fl von 56 fl Gesamtschuld durch<br />

Bachmaier<br />

(Nr.3324/1.)<br />

1590-1597<br />

Klage (Appellation) des Domkapitels zu <strong>Augsburg</strong> sowie dessen<br />

Untertans Ulrich Spindeldreher zu Großaitingen gegen die Juden<br />

Jakob <strong>und</strong> Eberle, Gebrü<strong>der</strong> zu Thannhausen, wegen Injurienklage<br />

gegen Spindeldreher<br />

(Nr.3329/1.)<br />

1603-1609<br />

Klage (Zitation) von Stadtpfleger, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong><br />

Stadt <strong>Augsburg</strong> gegen Erzherzog Maximilian III. v. Österreich<br />

als Markgraf v. Burgau, gegen den Landvogt, Landammann <strong>und</strong><br />

Rentmeister <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau, gegen die Juden Jakob,<br />

Nehem Leser, Isaak, Leser, Samuel <strong>und</strong> Lemlin (bereits tot) zu<br />

Pfersee (<strong>Augsburg</strong>) <strong>und</strong> den alten Juden (bereits tot) zu Günzburg,<br />

wegen Bruch des Privilegs über das Verbot des Kommerzes<br />

zwischen Untertanen <strong>der</strong> Kläger <strong>und</strong> Juden<br />

(Nr.3340.)<br />

1571<br />

Klage (Appellation) von Stadtpfleger, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> sowie Quirin Wi(e)demann, Hintersasse des<br />

Klosters St. Katharina in <strong>Augsburg</strong> zu Mindelaltheim, gegen den<br />

Juden Samuel zu Burgau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3341/1.)<br />

1572<br />

Klage (Appellation) von Stadtpfleger, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> für Georg v. Stetten zu <strong>Augsburg</strong> gegen den<br />

Juden Neham zu Buttenwiesen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Nehams<br />

gegen Stetten<br />

(Nr.3341/2.)<br />

976


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1557-1565<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) von Abt Jakob <strong>und</strong> Konvent von St. Ulrich<br />

<strong>und</strong> Afra zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Untertanin G<strong>und</strong>ula Vischer zu<br />

Wollishofen gegen den Juden Colmann zu Thannhausen, wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung des Beklagten von 26 fl<br />

(Nr.3350/1.)<br />

1561<br />

Klage (Zitation) von Abt Jakob <strong>und</strong> Konvent von St. Ulrich <strong>und</strong><br />

Afra zu <strong>Augsburg</strong> gegen den Juden Meyer (Mayer) zu Thannhausen,<br />

wegen Antrag auf Bestrafung des Beklagten wegen Bruchs eines,<br />

zwei Vertretern <strong>der</strong> Judenschaft 1552 zu Hiltenfingen verkündeten<br />

Privilegs über das Verbot, ohne obrigkeitlichen Konsens an<br />

Klosteruntertanen verliehene Gel<strong>der</strong> bei fremden Gerichten einzuklagen<br />

(Nr.3350/2.)<br />

1562-1569<br />

Klage (Appellation) von Abt Jakob <strong>und</strong> Konvent von St. Ulrich<br />

<strong>und</strong> Afra zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Hintersassen Hans Staudinger<br />

zum Blessenauhof names seiner Ehefrau Elisabeth gegen den Juden<br />

Meyer (Mayer) zu Thannhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3350/3.)<br />

1570<br />

Klage (Appellation) des Philipp v. Freyberg, Domdechant zu<br />

Konstanz, <strong>und</strong> Johann Hector Mayr, Dr. iur., RKG-Advokat zu<br />

Speyer, als Pfleger <strong>und</strong> Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Witwe <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> des<br />

David v. Baumgarten, für ihren Hintersassen Hans Weber zu<br />

Glöttweng (Lkr. Günzburg) gegen den Juden Lemblin zu Burgau,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3674.)<br />

1542-1549<br />

Klage (Appellation) des Hans v. Baumgarten, Frhr. zu Hohenschwangau<br />

<strong>und</strong> Erbach, gegen den Juden Boffit zu Orsenhausen,<br />

wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen einen Untertan Baumgartens<br />

(Nr.3677.)<br />

1548<br />

Klage (Appellation) des Hans v. Baumgarten, Frhr. zu Hohenschwangau<br />

<strong>und</strong> Erbach, gegen den Juden Kaufmann zu Herrlingen<br />

(Lkr. Ulm), wegen einer nicht ersichtlichen Sache<br />

(Nr.3678.)<br />

977


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1550<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg <strong>und</strong> David v. Baumgarten,<br />

Frhrn. zu Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Untertans Hans<br />

Knabe zu Baumgarten gegen die Jüdin Güetlin zu Burgau, wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3683.)<br />

1555-1557<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />

Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> seines Untertans Michel Mair<br />

gegen den Juden Jakob (Jeckle) aus Bach, jetzt zu Hechingen,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3685.)<br />

1557-1569<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />

Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> des Kaspar v. Wernau, seines<br />

angeblichen Untertans <strong>und</strong> Dieners zu Bach, gegen den Juden<br />

Joseph zu Leipheim, später zu Burgau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.3686.)<br />

1557-1568<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />

Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, gegen den Juden David zu M<strong>und</strong>elsheim,<br />

früher zu Hechingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen einen<br />

Untertan Baumgartens<br />

(Nr.3687.)<br />

1561-1565<br />

Klage (Appellation) des David v. Baumgarten, Frhr. zu Hohenschwangau<br />

<strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> seines Untertans Hans Zoller zu<br />

Thannhausen gegen den Juden Mayr d.J. zu Neuburg a.d. Kammel,<br />

wegen nicht ersichtlicher Sache<br />

(Nr.3691.)<br />

1557-1559<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />

Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> des Kaspar v. Wernau, seines<br />

angeblichen Untertans <strong>und</strong> Dieners zu Bach, gegen den Juden<br />

Kaufmann zu Herrlingen (Lkr. Ulm), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Kaufmanns von 100 fl<br />

(Nr.3700.)<br />

978


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1555-1558<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg <strong>und</strong> David v. Baumgarten,<br />

Frhrn. von Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Untertans<br />

Thomas Mayer zu Mönstetten gegen den Juden Simon zu Günzburg,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Simons von 70 fl<br />

(Nr.3712.)<br />

1539-1541<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Bürger Wolf Bautz <strong>und</strong> Philipp Weber<br />

zu Nördlingen gegen den Juden Falk (Valck) zu Wallerstein,<br />

wegen Verpfändung <strong>und</strong> Verkauf des Hauses von Hans Beringer<br />

zu Nördlingen<br />

(Nr.3727/3.)<br />

1561-1562<br />

Klage (Appellation) des Herzog Albrecht V. von Bayern <strong>und</strong> des<br />

Michael Schw(e)inkrist, Untertans <strong>der</strong> Herrschaft Schwabegg zu<br />

Siebnach, gegen den Juden Mosse zu Angelberg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Moyses' von 108 fl<br />

(Nr.3730.)<br />

1549-1550<br />

Klage (Appellation) von Statthalter, Regenten <strong>und</strong> Räten <strong>der</strong><br />

Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach sowie Sixt Knoblach zu<br />

Ursheim gegen die Juden Falk (Valch) <strong>und</strong> Mendlin zu Wallerstein,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen Falks an Knoblach von 4 fl<br />

<strong>und</strong> 2 fl<br />

(Nr.3859.)<br />

1558-1564<br />

Klage (Appellation) des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Vierer <strong>und</strong> Gemeinde zu Frankenhofen gegen den<br />

Juden David (Klein David) zu Ichenhausen, wegen Beherbergung<br />

des geächteten Leonhard Christ<br />

(Nr.3905. - Vgl. auch: Nr.6726.)<br />

1561-1571<br />

Klage (Appellation) des Markgrafen Georg Friedrich von Bran-<br />

denburg gegen den Juden Aaron zu Obernau (Lkr. Tübingen),<br />

aus Burgau stammend, wegen Beläutung <strong>der</strong> Güter des verstorbenen<br />

Hans Schrötter zu Ansbach aufgr<strong>und</strong> einer Schuldfor<strong>der</strong>ung Aarons<br />

(Nr.3907.)<br />

979


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1578-1583<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg<br />

für Hans Ducher, Untertan des Klosteramts Auhausen zu<br />

Dornstadt, gegen den Juden Mosse zu Oettingen, Inhaber einer<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Benjamin zu Oettingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

an Ducher von 20 1/2 fl<br />

(Nr.3932.)<br />

1538<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Barbara v. Berwangen zu Eisenburg<br />

gegen den Juden Simon zu Haldenwang, wegen einer ungenannten<br />

For<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.4058/6.)<br />

1524-1525<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Witwe Anna Breising zu <strong>Augsburg</strong> gegen<br />

den Juden Siesel (Sießlin) zu Günzburg, wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.4078/1.)<br />

1540-1560<br />

Klage (Appellation) von Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Babenhausen gegen<br />

den Juden Simon zu Günzburg, wegen des geächteten Zacharias<br />

Stigel (Stigler) zu Olgishofen<br />

(Nr.4166/1.)<br />

1519-1524<br />

Klage (Appellation) von Vogt, Richter <strong>und</strong> Gemeinde zu Diemantstein<br />

gegen den Juden Samuel zu Landau, früher zu Neresheim,<br />

betr. Achterklärung wegen weiteren Umgangs mit dem aufgr<strong>und</strong><br />

einer Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Leo zu Neresheim in die Rottweiler<br />

Acht erklärten Georg Palm zu Diemantstein<br />

(Nr.4505/3.)<br />

1563-1572<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />

Dinkelsbühl gegen den Juden Beyman zu Schopfloch, wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.4602/3.)<br />

1562-1565<br />

Klage (Appellation) des Otmar Edelmann zu Rohr (Unterrohr?,<br />

Lkr. Günzburg) <strong>und</strong> Konsorten, als Erben des Georg Edelmann zu<br />

Ettenbeuren, gegen den Juden Aaron zu Neuburg (a.d. Kammel),<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung von 99 fl<br />

(Nr.4702.)<br />

980


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1596-1597<br />

BayHStA<br />

Klage (Zitation) des Ab<strong>und</strong>us v. Edelstetten zu Edelbeuren<br />

gegen den Juden Michael zu Buxheim (Lkr. Memmingen), wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden<br />

(Nr.4706.)<br />

1552<br />

Klage (Appellation) des Abts Sylvester v. Elchingen <strong>und</strong> Konsorten<br />

gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen nicht ersichtlicher<br />

Sache<br />

(Nr.4922.)<br />

1566-1571<br />

Klage (Appellation) des Abts Erhard von Elchingen <strong>und</strong> dessen<br />

Untertans Max Ba<strong>der</strong> zu Holzheim gegen den Juden Täfele<br />

(Tefelin) zu Ichenhausen, wegen Urteil des Landgerichts<br />

Schwaben zugunsten Täfeies in nicht ersichtlicher Sache<br />

(Nr.4923.)<br />

1535-1539<br />

Klage (Appellation) des Georg Endorfer zu <strong>Augsburg</strong>, wohnhaft<br />

zu Nattenhausen, gegen den Juden Lazarus zu Eßlingen am Neckar,<br />

wegen eines Darlehns von 254 fl<br />

(Nr.4967.)<br />

1548<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Witwe Anna Endorfer zu <strong>Augsburg</strong> gegen<br />

den Juden Leo Lemblin zu Münsterhausen, aus Burgau stammend,<br />

als bevollmächtigten Anwalt seines Schwagers Lazarus zu Günzburg,<br />

wegen Beläutung auf Hab <strong>und</strong> Gut des verstorbenen Georg<br />

Endorfer<br />

(Nr.4970.)<br />

1740-1779<br />

Klage (Appellation) des Joseph Karl Falger zu Reutte (Tirol),<br />

zeitweilig zu Kempten, gegen die Juden Isaak <strong>und</strong> Mayer Landau,<br />

Gebrü<strong>der</strong>, schwäbische Kreisfaktoren, gebürtig <strong>und</strong> wohnhaft zu<br />

Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), zeitweilig zu Stuttgart, wegen Aufnahme<br />

in Handelsgesellschaft <strong>und</strong> Gewinnbeteiligung<br />

(Nr.5116/I-II.)<br />

1545-1548<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Witwe Margarethe v. Fr<strong>und</strong>sberg gegen<br />

den Juden Jakob zu Schwaighausen, früher zu Eisenburg, wegen<br />

einer nicht näher bestimmten Sache<br />

(Nr.5285.)<br />

981


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1548-1549<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Leonhard Fischer (Vischer) zu <strong>Augsburg</strong><br />

gegen die Juden Joseph zu Leipheim <strong>und</strong> Jakob zu Günzburg,<br />

wegen Priorität <strong>der</strong> Ansprüche auf Güter des Klaus<br />

Ziegler zu Thannhausen<br />

(Nr.5299.)<br />

1541-1544<br />

Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, gegen<br />

den Juden Jakob zu Amendingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen<br />

Urban Weinhart zu Babenhausen, Untertan von Anton Fugger<br />

(Nr.5505.)<br />

1542-1543<br />

Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, <strong>und</strong><br />

dessen Amtmanns Hans Schweickhart gegen die Jüdin Sara (Zara)<br />

zu Günzburg, wegen Darlehen Saras an Kaspar Schni<strong>der</strong> (Schnei<strong>der</strong>)<br />

zu Hegelhofen<br />

(Nr.5506.)<br />

1548-1550<br />

Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, im<br />

Interesse von Vogt, Gericht <strong>und</strong> Gemeinde zu Kirchhaslach,<br />

gegen den Juden David zu Neuenried (bei Huttenwang), später<br />

zu Mühlheim a.d. Donau <strong>und</strong> Ebersbach, wegen Klage Davids<br />

gegen Bartholomäus Bauer zu Beblinstetten in nichtersichtlicher<br />

Sache <strong>und</strong> nachfolgen<strong>der</strong> Achterklärung gegen die Gemeinde<br />

Kirchhaslach<br />

(Nr.5508.)<br />

1546-1549<br />

Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, <strong>und</strong><br />

dessen Untertans Thomas Mercker (Vorakt: Thomas Vischer) zu<br />

Prettelshofen, früher zu Bocksberg, gegen den Juden Samuel<br />

zu Lauterbrunn, später zu Burgau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Samuels gegen Vischer von 8 fl<br />

(Nr.5509.)<br />

1548-1550<br />

Klage (Appellation) des Anton Fugger <strong>und</strong> dessen Vogts Blasius<br />

Holzwart zu Babenhausen gegen den Juden Joß zu Eisenburg,<br />

wegen Bestrafung des Juden durch Holzwart, weil er ohne Zeichen<br />

des gelben Ringes zu Babenhausen angetroffen wurde<br />

(Nr.5510.)<br />

982


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1548-1549<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, als<br />

Interessent sowie dessen Vogts Blasius Holzwart <strong>und</strong> Gerichts<br />

zu Babenhausen, gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen <strong>der</strong><br />

Einsetzung Simons in Hab <strong>und</strong> Gut des Zacharias Stigel (Stigler)<br />

zu Olgishofen<br />

(Nr.5513. - Vgl. dazu: Nr.4166/1.)<br />

1561-1571<br />

Klage (Appellation) des Georg Fugger, Frhr. zu Kirchberg <strong>und</strong><br />

Weißenhorn, <strong>und</strong> dessen Untertans Jakob Klocker (Klecker) zu<br />

Attenhofen gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

Simons von 74 fl 30 kr<br />

(Nr.5530.)<br />

1564-1581<br />

Klage (Appellation) des Georg, Marx <strong>und</strong> Hans Fugger, Frhrn. zu<br />

Kirchberg <strong>und</strong> Weißenhorn, für <strong>der</strong>en Untertan Martin Ul zu<br />

Nie<strong>der</strong>hausen gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Simons<br />

(Nr.5531.)<br />

1564-1566<br />

Klage (Appellation) des Georg Fugger, Frhr. zu Kirchberg <strong>und</strong><br />

Weißenhorn, für dessen Untertan Martin Ul zu Nie<strong>der</strong>hausen gegen<br />

den Juden Baruch zu Ichenhausen, wegen Darlehen Uls bei dem<br />

Beklagten gegen obrigkeitliche Verbote<br />

(Nr.5533.)<br />

1580-1604<br />

Klage (Appellation) des Philipp Eduard <strong>und</strong> Octavian Sec<strong>und</strong>us<br />

Fugger, Frhrn. zu Kirchberg <strong>und</strong> Weißenhorn, für <strong>der</strong>en Untertan<br />

Hans Schenk zu Kleinkissendorf (Lkr. Günzburg) gegen den Juden<br />

Henlin zu Ichenhausen, wegen Darlehen Henlins von 34 fl an<br />

Schenk<br />

(Nr.5541.)<br />

1586-1587<br />

Klage (Zitation) des Hans Fugger, Frhr. zu Kirchberg <strong>und</strong><br />

Weißenhorn, gegen den Juden Aaron zu Neuburg a.d. Kammel,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Aarons gegen den fuggerschen Untertan<br />

Matthäus Schmidt zu Weiler<br />

(Nr.5543.)<br />

983


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1567-1572<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Paul <strong>und</strong> Hans Furtenbach zu Eisenhofen<br />

<strong>und</strong> Reichenschwand gegen den Juden Täfele (Tefelin) zu<br />

Ichenhausen, wegen Beläutung auf Hab <strong>und</strong> Gut des Jakob Ruff<br />

zu Thannhausen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Täfeies von 97 fl<br />

(Nr.5627.)<br />

1567-1572<br />

Klage (Appellation) des Paul <strong>und</strong> Hans Furtenbach zu Eisenhofen<br />

<strong>und</strong> Reichenschwand gegen den Juden Täfele (Tefelin) zu<br />

Ichenhausen, wegen Klage Täfeies wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

gegen <strong>der</strong>en Untertanen zu Thannhausen<br />

(Nr.5628.)<br />

1592-1604<br />

Klage (Appellation) des Hans Georg Güß v. Güssenberg zu Brenz<br />

<strong>und</strong> dessen Schwester Anna Maria v. Wittstatt genannt Hagen-<br />

bach, Witwe des Philipp v. Wittstatt, gegen Jakob zu Günzburg,<br />

Sohn des Juden Lemlin, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung von 877 fl des<br />

Jakob<br />

(Nr.5956.)<br />

1562-1566<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu Günzburg <strong>und</strong><br />

ihres Hintersassen Michael Eberlin zu Deffingen gegen den<br />

Juden Enslin zu Hechingen, früher zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.6209.)<br />

1562-1566<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu Günzburg <strong>und</strong><br />

ihres Hintersassen Michael Eberlin zu Deffingen gegen den<br />

Juden Joseph zu Leipheim, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Josephs gegen<br />

Eberlin<br />

(Nr.6210.)<br />

1532-1535<br />

Klage (Appellation) von Vierer, Weidmeister <strong>und</strong> Gemeinde zu<br />

Hellengerst gegen den Juden Hirsch zu Grönenbach, wegen Acht<br />

<strong>und</strong> Anleite auf Haus <strong>und</strong> Hof des Christian Hörberger (Herrenberger)<br />

(Nr.6532.)<br />

1549-1552<br />

Klage (Appellation) des Konrad Helm zu Memmingen gegen den<br />

Juden Joß zu Eisenburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung des Joß' gegen<br />

Helm<br />

(Nr.6541.)<br />

984


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1562<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Anton Hörmann, auch für seine Brü<strong>der</strong><br />

Hans, Georg, Christoph <strong>und</strong> Ludwig Hörmann, alle zu <strong>Augsburg</strong>,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Hintersassen Hans Wilhelm zu Gutenberg (Lkr. Kaufbeuren)<br />

gegen den Juden Isaak zu Angelberg, früher zu Ebersbach<br />

(Lkr. Marktoberdorf), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Isaaks<br />

gegen Wilhelm<br />

(Nr.6590.)<br />

1541-1544<br />

Klage (Appellation) des Hans v. Hirnheim zu Hochaltingen für<br />

dessen Hintersassen Christoph Heutlinger (Hittlinger) gegen<br />

den Juden Jakob zu Wallerstein, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.6724.)<br />

1558-1566<br />

Klage (Appellation) des Eberhard v. Hirnheim zu Hochaltingen<br />

sowie <strong>der</strong> Vierer <strong>und</strong> Gemeinde zu Frankenhofen gegen den Juden<br />

David zu Ichenhausen, wegen Umgangs mit dem auf Klage Davids<br />

in die Rottweiler Acht erklärten Leonhard Christ zu Frankenhofen<br />

(Nr.6726. - Vgl. auch: Nr. 3905.)<br />

1575-1584<br />

Klage (Appellation) des Philipp Riedesel, Komtur des Johanniterordens<br />

zu Kleinerdlingen <strong>und</strong> dessen Untertan Michael<br />

Dietrich ebenda gegen den Juden Hirsch zu Pflaumloch, wegen<br />

Hofverschreibung zu Kleinerdlingen <strong>und</strong> Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.7127.)<br />

1537-1544<br />

Klage (Appellation) des Juden Hirsch zu Grönenbach gegen Jakob<br />

Schwaiger, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Wuchervorwürfen<br />

(Nr.7196.)<br />

1538-1542<br />

Klage (Appellation) des Juden Bymach zu Angelberg gegen Michel<br />

Renck zu Ödwang, wegen For<strong>der</strong>ung von 18 fl; Beteiligung des<br />

Vaters des Klägers, Jude Hirsch zu Grönenbach<br />

(Nr.7197.)<br />

1542-1543<br />

Klage (Appellation) des Juden Hirsch zu Grönenbach, Vater des<br />

Juden Bymach zu Angelberg, gegen Michel Renck zu Ödwang, wegen<br />

entstandener Gerichtskosten im Verfahren gegen Bymach<br />

(Nr.7199.)<br />

985


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1548<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Juden Hirsch zu Grönenbach namens<br />

seines Sohnes Bym(ach) gegen Anton Eschenlauer zu Colmar,<br />

wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.7200.)<br />

1548-1550<br />

Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Wallerstein gegen<br />

Thomas Schiele zu Utzwingen, wegen Acht gegen den Beklagten<br />

<strong>und</strong> Kostenklage<br />

(Nr.7201.)<br />

1522-1525<br />

Klage (Zitation) <strong>der</strong> Juden Falk <strong>und</strong> Lazarus zu Wallerstein,<br />

Feyel zu Absberg <strong>und</strong> Lazarus zu Alesheim (?) gegen die Grafen<br />

Wolfgang <strong>und</strong> Ludwig von Oettingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

gegen <strong>der</strong>en Untertanen<br />

(Nr.7206.)<br />

1557<br />

Klage (Zitation) des Juden Isaak zu Oettingen gegen Veith v.<br />

Giech zu Oberbrunn, wegen Gefangennahme des Klägers durch<br />

Unbekannte, Verschleppung <strong>und</strong> Erpressung von Lösegeld<br />

(Nr.7208.)<br />

1555-1566<br />

Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Schwaighausen gegen<br />

den Juden Hirsch zu Grönenbach, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />

Kostenstreit<br />

(Nr.7209.)<br />

1558-1571<br />

Klage (Zitation) des Juden Gumprecht zu Amendingen gegen<br />

Wolf v. Oedenberg zu Töging (Lkr. Beilngries), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

von 440 fl samt Zinsen<br />

(Nr.7211.)<br />

1560-1572<br />

Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Schwaighausen gegen<br />

den Juden Hirsch zu Grönenbach, wegen Annahme einer Hauptsumme<br />

von 36 1/2 fl <strong>und</strong> Kostenfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.7212.)<br />

986


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1564-1580<br />

BayHStA<br />

Klage (Zitation) des Juden Jakob zu Schwaighausen gegen<br />

Korirad, Wolf, Christoph <strong>und</strong> Philipp, Gebrü<strong>der</strong>, sowie Alexan<strong>der</strong><br />

v. Pappenheim zu Rothenstein (Lkr. Memmingen), wegen Gantverfahren<br />

gegen den flüchtigen pappenheimischen Untertan<br />

Thoni Blast zu Herbishofen, Prioritätsurteil für den Juden<br />

Mosse zu Heimertingen sowie Gefangennahme des Klägers<br />

(Nr.7213.)<br />

1565-1574<br />

Klage (Appellation) des Juden Möstlin (Mosse) zu Lichtenstadt<br />

in Böhmen als Anwalt seiner Tochter Bölin (Bela) gegen Jakob<br />

Friedrich Rieß, Bürger zu Oettingen, vormals Jude David zu<br />

Dürrwangen, wegen Herausgabe von Heiratsgut, Aussteuer bzw.<br />

Kin<strong>der</strong>n nach Übertritt des Beklagten zum Katholizismus<br />

(Nr.7216.)<br />

1567-1571<br />

Klage (Zitation) <strong>der</strong> Jüdin Rahel zu Worms <strong>und</strong> des Juden<br />

Gumprecht zu Untereisesheim (Lkr. Heilbronn), Vorm<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> des Juden Johel zu Worms, gegen die Grafen Friedrich<br />

<strong>und</strong> Wolfgang von Oettingen-Wallerstein <strong>und</strong> Ludwig von<br />

Oettingen-Oettingen, wegen Darlehen des Juden Falk (Valck)<br />

zu Wallerstein, Vater Johels, über 200 fl zu 5% Zinsen<br />

(Nr.7218.)<br />

1567-1571<br />

Klage (Zitation) <strong>der</strong> Jüdin Güetle <strong>und</strong> des Juden Lob für <strong>der</strong>en<br />

Ehemann bzw. Vater, Baruch (Barott) zu Ichenhausen, gegen<br />

Hans Christoph Vöhlin von Frickenhausen zu Illertissen <strong>und</strong><br />

Neuburg a.d. Kammel, wegen Gefangennahme Baruchs aufgr<strong>und</strong><br />

einer, unter Folter erpreßten, später wi<strong>der</strong>rufenen Aussage<br />

des in Cannstatt gefangenen <strong>und</strong> schließlich hingerichteten<br />

Juden Mosche, seines angeblichen Todfeindes<br />

(Nr.7219.)<br />

1569<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Juden Jakob <strong>und</strong> Hirsch zu Amendingen,<br />

auch als Anwälte <strong>der</strong> Juden Gerstlin <strong>und</strong> Schlama zu Allmannsweiler<br />

? (Lkr. Saulgau) <strong>und</strong> Wolf zu Oggelshausen (Lkr. Saulgau),<br />

gegen Konrad Lins <strong>und</strong> Thomas Geiger zu Memmingen, als<br />

Anwalt <strong>der</strong> Witwe Anna Albrecht, wegen Urteil in Konkurssachen<br />

(Nr.7221.)<br />

987


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1567-1577<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Juden Simon zu Günzburg gegen Georg<br />

Wilhelm v. Stadion zu Magolsheim <strong>und</strong> Konrad v. Freyberg zu<br />

Altenheim, wegen Rückzahlung eines 1550 von Simon käuflich<br />

erworbenen Darlehenskapitals von 225 fl (11 fl 15 kr Zinsen)<br />

(Nr.7222.)<br />

1573-1574<br />

Klage (Zitation) des Juden Nathan zum Buxbaum zu Frankfurt/<br />

Main gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen eines kaiserlichen<br />

Privilegs für die Juden Nathan <strong>und</strong> Enslin zu Günzburg,<br />

wonach diese nur an ihrem Wohnort beklagt werden dürfen<br />

(Nr.7225.)<br />

1577-1579<br />

Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Angelberg, später zu<br />

Krumbach, gegen Burkhard v. Kaltenthal zu Osterzell <strong>und</strong> Hans<br />

Badperger zu Ödwang, wegen For<strong>der</strong>ung Jakobs von 170 fl an<br />

Badperger<br />

(Nr.7226.)<br />

1583-1587<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Juden Alt Mayr <strong>und</strong> Joseph zu Neuburg<br />

a.d. Kammel als Pfleger <strong>der</strong> Witwe <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> des Juden Jakob<br />

ebenda, darunter Salomon <strong>und</strong> Zierlin, des volljährigen Sohns<br />

Simon zu Neuburg a.d. Kammel, neben den Juden Moyses zu Immelstetten<br />

(Lkr. Mindelheim) <strong>und</strong> Abraham zu Neuburg a.d. Kammel,<br />

Schwiegersohn Jakobs, sowie weiterer Kreditoren gegen Hans<br />

<strong>und</strong> Marquard vom Stain zu Jettingen <strong>und</strong> Mattsies, wegen Vorladung<br />

zahlreicher mit Schulden belasteter Untertanen<br />

(Nr.7230.)<br />

1589-1595<br />

Klage (Zitation) <strong>der</strong> Juden Jakob zu Burgau <strong>und</strong> Seligmann zu<br />

Immelstetten (Lkr. Mindelheim), als Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ihres<br />

Bru<strong>der</strong>s bzw. Schwagers, Samuel zu Hochwang, gegen Georg Ernst<br />

Fuchs von Bimbach zu Burgpreppach <strong>und</strong> Hans v. Lichtenstein zu<br />

Crailsheim als Vormün<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Tochter des Georg Christoph<br />

von Bibra, Amalia Rosina,.wegen Darlehen Samuels an Bibra von<br />

5684 fl <strong>und</strong> 200 fl<br />

(Nr.7232. - Vgl. auch: Nr.14296.)<br />

1596-1623<br />

Klage (Appellation) des Juden Seligmann zu Zeil bei Grönenbach<br />

(Lkr. Memmingen) gegen Agnes v. Mosheim, geb. v. Edelstetten,<br />

zu Memmingen sowie als ihr Kurator Philipp Reichlin<br />

von Meldegg zu Fellheim, Hofmeister des Damenstifts zu<br />

Buchau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung von 1555 fl zugunsten des Klägers<br />

(Nr.7233.)<br />

988


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1593-1600<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim<br />

gegen Hans Wolf v. Wöllwarth zu Dorfmerkingen, u.a.<br />

wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung des Klägers von 3000 fl;<br />

Prioritätsurteil: 1. Graf Wilhelm II. von Oettingen-Oettingen,<br />

2. Coppel Franklin zu Wallerstein, 3. Kläger<br />

(Nr.7234.)<br />

1606-1628<br />

Klage des Juden Bemmel zu Oettingen gegen Graf Karl II. von<br />

Hohenzollern-Sigmaringen <strong>und</strong> Graf Ulrich von Oettingen-Wallerstein<br />

als Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Grafen Wilhelm II. von<br />

Oettingen-Wallerstein; betr. u.a. Klage wegen Verstoßes gegen<br />

bei Ansiedlung in Oettingen 1603 erteilten Schutzbrief <strong>und</strong><br />

Kriminalprozeß wegen Fälschung von Schuldverschreibungen<br />

(Nr.7237/I-II.)<br />

1607-1611<br />

Klage des Juden Samuel zu Günzburg gegen Markgraf Joachim<br />

Ernst v. Brandenburg-Ansbach, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung des<br />

Klägers gegen Graf Friedrich von Oettingen-Wallerstein<br />

(Nr.7238.)<br />

1607-1608<br />

Klage (Appellation) des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim<br />

gegen Johann Franck v. Franckenfels, kaiserlicher Hofdiener<br />

zu Prag, wegen Diffamationsklage des Beklagten<br />

(Nr.7239.)<br />

1608-1624<br />

Klage des Juden Bemmel, früher zu Oettingen, jetzt zu Pappenheim,<br />

später zu Grünstadt, gegen den Grafen Gottfried von<br />

Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> die Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Grafen<br />

Wilhelm II. von Oettingen-Wallerstein, wegen Beschlagnahmung<br />

von Urk<strong>und</strong>en, Obligationen u.a.<br />

(Nr.7240.)<br />

1611-1614<br />

Klage <strong>der</strong> Erben des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim,<br />

darunter dessen Schwiegersohn Henle zu Neresheim, gegen Wolf<br />

Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen <strong>und</strong> Emersacker, wegen<br />

Darlehen Coppels (1603) an den Beklagten <strong>und</strong> dessen Mutter<br />

Dorothea v. Knöringen<br />

(Nr.7242.)<br />

989


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1611-1613<br />

BayHStA<br />

Klage <strong>der</strong> Juden Salomon, Schmuel, Merlin <strong>und</strong> Henle zu Neresheim,<br />

Mayr <strong>und</strong> Isaak als Erben des Juden Coppel (Coppelmann)<br />

zu Neresheim gegen die Witwe Anna Regina Schenk v. Stauffenberg<br />

<strong>und</strong> die Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erben des Bernhard Schenk v.<br />

Stauffenberg zu Amerdingen, wegen Darlehen Coppels (1603)<br />

über 12000 fl<br />

(Nr.7243.)<br />

1627-1630<br />

Klage <strong>der</strong> Juden Schmuel zu Fürth <strong>und</strong> Henle zu Schnaittach als<br />

Erben des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim gegen Hans<br />

Christoph Schenk v. Stauffenberg <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Erben des Bernhard Schenk v. Stauffenberg zu Amerdingen,<br />

wegen Restschuldfor<strong>der</strong>ung aus Vergleich von 1617, offenbar<br />

wegen Zahlung in min<strong>der</strong>wertiger Münze<br />

(Nr.7243/1.)<br />

1612<br />

Klage (Appellation) des Juden Abraham Fräncklin, oettingischer<br />

Schutzjude zu Wallerstein, gegen den Juden Bemmel, jetzt zu<br />

Grünstadt (Lkr. Frankenthal), wegen Immission des Klägers in<br />

Güter des Beklagten in <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

von 1200 fl <strong>und</strong> ca. 600 fl Interesse durch grafschaftliches<br />

Hofgericht<br />

(Nr.7244.)<br />

1639-1656<br />

Klage <strong>der</strong> Ehefrau <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> des Juden Hirsch Heinlin zu Nördlingen<br />

gegen Graf Joachim Ernst von Oettingen-Oettingen,<br />

Kanzler <strong>und</strong> Räte zu Oettingen <strong>und</strong> den Amtmann zu Harburg,<br />

betr. Ansiedlung Hirsch Heinlins <strong>und</strong> seines Vaters in Oettingen<br />

gegen Schutzgeld, Übersiedlung nach Nördlingen wegen<br />

Kriegsnöten, For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beklagten nach Pacht- <strong>und</strong> Steuerzahlung,<br />

sowie Festnahme Hirsch Heinlins bei Aufenthalt in<br />

Oettingen, Flucht <strong>und</strong> erneute Gefangennahme nach Verfolgung,<br />

Haft auf Harburg<br />

(Nr.7250.)<br />

1703<br />

Klage <strong>der</strong> Juden Hirsch <strong>und</strong> Jakob zu Pappenheim (Lkr. Weißenburg)<br />

gegen Graf Christian Ernst v. Pappenheim sowie Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Weißenburg; betr. u.a. Verhandlung<br />

des Hirsch beim beabsichtigten Verkauf eines Gutes von Graf<br />

v. Pappenheim (1693), Kontributionsfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Geiselnahme<br />

durch die französische Garnison zu Donauwörth (um 1703)<br />

(Nr.7263.)<br />

990


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1730-1740<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des oettingen-spielbergischen Schutz-<br />

juden Salomon Rothschild zu Oettingen gegen die Witwe<br />

Susanna Maria Falck zu Hochhaus (Ruine südlich von Hürnheim),<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.7290.)<br />

1746-1756<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Jüdin Beßle, Witwe des Schutzjuden<br />

Amson Jakob zu Pappenheim (Lkr. Weißenburg), gegen Andreas<br />

Obernö<strong>der</strong>, Bürgermeister zu Pappenheim, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

des Beklagten von 750 fl<br />

(Nr.7299.)<br />

1551-1552<br />

Klage (Appellation) des Georg Kaufmann zu <strong>Augsburg</strong> gegen den<br />

Juden Simon (Sima) zu Hiltenfingen, wegen Bürgschaft Kaufmanns<br />

(Nr.7439.)<br />

1555-1564<br />

Klage (Appellation) des Christoph Keller zu Memmingen gegen<br />

den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Darlehen Jakob von<br />

140 fl an Hans Mest (Mösch), unter Verpfändung von dessen -<br />

von Keller gekauften - Haus zu Memmingen<br />

(Nr.7497.)<br />

1560-1571<br />

Klage (Appellation) des Abts Georg von Kempten <strong>und</strong> dessen<br />

Untertanen Hans Würth zu Thal <strong>und</strong> Kaspar Hengeler zu Immenthal<br />

gegen den Juden Mair zu Haldenwang, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Nr.7520.)<br />

1562-1581<br />

Klage (Appellation) des Abts Georg von Kempten <strong>und</strong> dessen<br />

Untertans Hans Schönenberger zu Ursulers (Lkr. Kempten) gegen<br />

den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Jakobs<br />

von 40 fl<br />

(Nr.7535.)<br />

1539-1540<br />

Klage (Appellation) des Wolf Dietrich v. Knöringen sowie <strong>der</strong><br />

Herzöge Wilhelm IV. <strong>und</strong> Ludwig X. von Bayern gegen den Juden<br />

Bymach zu Angelberg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.7835.)<br />

991


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1542-1549<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Christoph v. Knöringen <strong>und</strong> dessen<br />

Untertans Leonhard Kempter zu Unterknöringen gegen die Jüdin<br />

Sara zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Saras gegen Kempter<br />

(Nr.7836.)<br />

1542-1551<br />

Klage (Appellation) des (Christoph v. Knöringen <strong>und</strong> dessen<br />

Untertans Hans Gessel zu Unterknöringen gegen den Juden David<br />

zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Davids gegen Gessel von<br />

9 fl<br />

(Nr.7838.)<br />

1549-1559<br />

Klage (Appellation) des Christoph v. Knöringen, Obervogt zu<br />

Ellwangen, <strong>und</strong> dessen Untertans Gall Gropper gegen den Juden<br />

Jakob zu Dillingen a.d. Donau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.7839.)<br />

1550-1553<br />

Klage (Appellation) des Ulrich v. Knöringen <strong>und</strong> dessen Untertans<br />

Thomas Konrad Wild zu Marktlustenau gegen die Jüdin<br />

Schönlin zu Dürrwangen, wegen Bürgschaft Wilds für ein Darlehen<br />

des Juden Raphael zu Dürrwangen von 141 fl an Peter<br />

Koler zu Crailsheim<br />

(Nr.7839/1.)<br />

1607-1619<br />

Klage (Appellation) des Wolf Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen<br />

<strong>und</strong> Emersacker gegen den Juden Bemmel zu Grünstadt (Lkr.<br />

Frankenthal), früher zu Pappenheim <strong>und</strong> Wallerstein, wegen<br />

Darlehen Bemmels an den Kläger von 8000 fl unter Verpfändung<br />

mütterlicher Güter<br />

(Nr.7852.)<br />

1607-1617<br />

Klage (Appellation) des Wolf Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen<br />

<strong>und</strong> Eechenberg gegen den Juden Bemmel zu Grünstadt (Lkr.<br />

Frankenthal), zeitweilig in Pappenheim, u.a. wegen Eintragung<br />

des Klägers ins Achtbuch<br />

(Nr.7853.)<br />

1607-1616<br />

Klage (Appellation) des Wolf Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen<br />

<strong>und</strong> Rechenberg gegen den Juden Bemmel zu Grünstadt (Lkr.<br />

Frankenthal), früher zu Pappenheim, wegen Darlehen Bemmels<br />

von 350 fl an den Kläger<br />

(Nr.7853/1.)<br />

992


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1615-1618<br />

BayHStA<br />

Klage des Wolf Wilhelm von Knöringen zu Weiltingen <strong>und</strong><br />

Rechenberg gegen Graf Wilhelm von Mansfeld <strong>und</strong> den Juden<br />

Bemmel zu Leutershausen (Lkr. Ansbach), früher zu Oettingen<br />

<strong>und</strong> Pappenheim, wegen unzulässiger Zession o<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen<br />

des Juden gegen ihn an den Grafen<br />

(Nr.7856.)<br />

1621-1634<br />

Klage (Appellation) des Johann Georg, Dr. iur., Advokat zu<br />

Ansbach, Peter <strong>und</strong> Johann Christoph Meier (Mayer), auch für<br />

ihren abwesenden Bru<strong>der</strong> Wolf Balthasar Meier, gegen den<br />

Juden Vois (Beyfuß) zu Pappenheim, früher zu Burgau, Sohn<br />

des Juden Lemlin, wegen Darlehen Vois' (1614) über 500 fl an<br />

Witwe <strong>und</strong> Sohn des Peter Meier zu Schopfloch<br />

(Nr.8644.)<br />

1571-1577<br />

Klage (Zitation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Memmingen<br />

gegen die Juden Jakob genannt Oculi <strong>und</strong> Ehefrau Magdalena,<br />

Salomon <strong>und</strong> Ehefrau, Nieberlin, Sohn des Juden Hirsch, alle<br />

zu Amendingen, sowie Sebastian Reichlin von Meldegg, Inhaber<br />

<strong>der</strong> Herrschaft Eisenburg, als Interessent, wegen unerlaubten<br />

Darlehen <strong>der</strong> Beklagten an Bürger <strong>und</strong> Hintersassen zu Memmingen<br />

(Nr.8683.)<br />

1555-1559<br />

Klage (Appellation) des Hans Mest (Mösch) zu Memmingen gegen<br />

den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Jakobs<br />

(Nr.8730.)<br />

1555-1561<br />

Klage (Appellation) des Hans Mest (Mösch) zu Memmingen gegen<br />

den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Jakobs<br />

von 140 fl<br />

(Nr.8731.)<br />

1564-1565<br />

Klage (Zitation) des Jakob Friedrich Meurer, Dr. iur., RKG-<br />

Prokurator zu Speyer, gegen den Juden Jakob zu Schwaighausen,<br />

wegen Zahlungsverzug einer Restschuld von 22 fl sowie Kanzleigebühren<br />

(Nr.8744.)<br />

1529-1531<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />

gegen den Juden Falk (Valch) zu Wallerstein, wegen<br />

einer Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen einen Nördlinger Bürger<br />

(Nr.9212.)<br />

993


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1564-1565<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />

Nördlingen <strong>und</strong> Kaspar Schildknecht zu Nördlingen gegen die<br />

Juden Neham (Nemblin) <strong>und</strong> Hirsch zu Pflaumloch, wegen<br />

Diffamationsklage Schildknechts <strong>und</strong> Gegenklage <strong>der</strong> Juden,<br />

betr. Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.9217.)<br />

1566-1569<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />

Nürnberg sowie Peter Kramer zu Nürnberg gegen den Juden<br />

Haymann zu Oberhausen (heute <strong>Augsburg</strong>-Oberhausen), früher<br />

zu Fürth, wegen Darlehen Kramers an Haymann von 650 fl zu<br />

Zinssatz von 12% unter Verpfändung von Schmuck <strong>und</strong> Silbergeschirr<br />

im Wert von über 1000 fl; Vorenthaltung <strong>der</strong> Pfandstücke<br />

durch Kramer<br />

(Nr.9588.)<br />

1553-1558<br />

Klage (Appellation) des Grafen Friedrich von Oettingen-<br />

Wallerstein für mehrere seiner Untertanen, u.a. den Juden<br />

David zu Wallerstein, gegen den Juden Manie (Male, Meynlin)<br />

zu Haag (Lkr. Wasserburg), früher zu Bissingen <strong>und</strong> Wallerstein,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen des Beklagten, u.a. gegen<br />

David 130 fl<br />

(Nr.9831.)<br />

1555-1563<br />

Klage (Appellation) des Grafen Friedrich von Oettingen-<br />

Wallerstein für mehrere seiner Untertanen gegen den Juden<br />

Mendlin zu Pappenheim, früher zu Wallerstein, wegen gewaltsamer<br />

Wegnahme von Gütern (Gerätschaften) Mendlins<br />

(Nr.9832.)<br />

1555-1564<br />

Klage (Appellation) des Grafen Friedrich von Oettingen-<br />

Wallerstein für seinen Untertan Adam Schmidt gegen den Juden<br />

Manle (Male, Meynlin) zu Haag (Lkr. Wasserburg), früher zu<br />

Wallerstein, wegen Einsetzung des Beklagten in die Güter<br />

Schmidts<br />

(Nr.9833.)<br />

1561-1562<br />

Klage (Appellation) des Grafen Ludwig von Oettingen-Oettingen<br />

<strong>und</strong> dessen Untertans Bernhard Seng zu Amerdingen gegen den<br />

Juden Enslin zu Hechingen, früher zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.9836.)<br />

994


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1561-1563<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Grafen Ludwig von Oettingen-Oettingen<br />

<strong>und</strong> dessen Untertanen Hans Heusel (Husel) <strong>und</strong> Hans Wigelin<br />

(Weigelin) zu Möttingen sowie Hans Kesselbur <strong>und</strong> Wolf Deckinger<br />

zu Hochaltingen gegen den Juden Enslin zu Hechingen,<br />

früher zu Günzburg, wegen Verschreibung Heusels <strong>und</strong> Wigelins<br />

gegenüber Enslin<br />

(Nr.9837.)<br />

1572-1574<br />

Klage (Appellation) <strong>der</strong> Obervormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Grafen<br />

Ludwig von Oettingen-Oettingen für Christoph Ottenhofer,<br />

gräflicher Hausvogt zu Oettingen, gegen den Juden Simon zu<br />

Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen Ottenhofer<br />

(Nr.9839.)<br />

1550-1555<br />

Klage (Appellation) des Abts Kaspar von Ottobeuren <strong>und</strong> Ulrich<br />

Wölflins zu Hessen (Lkr. Memmingen) gegen den Juden Hirsch<br />

zu Grönenbach, wegen Darlehen Hirschs <strong>und</strong> Beläutung <strong>der</strong> Güter<br />

des Hans Albrecht zu Hüners<br />

(Nr.9929.)<br />

1550-1557<br />

Klage (Appellation) des Abts Kaspar von Ottobeuren <strong>und</strong> Wilhelm<br />

von Schwendis gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen uner-<br />

laubter Verschreibung von Äckern zu Kleinkötz an Simon<br />

(Nr.9930.)<br />

1559-1569<br />

Klage (Appellation) des Veit von Pappenheim zu Wertingen <strong>und</strong><br />

Hohenreichen <strong>und</strong> dessen Untertanen Leonhard Happ <strong>und</strong> Sixt<br />

Zerrenweck zu Allmannshofen gegen den Juden Abraham zu Druisheim,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Nr.9974.)<br />

1560-1567<br />

Klage (Appellation) des Veit von Pappenheim zu Wertingen <strong>und</strong><br />

Hohenreichen <strong>und</strong> dessen Untertans Mathis Schreiner zu Wertingen<br />

gegen den Juden Xan<strong>der</strong> (Alexan<strong>der</strong>) zu Ehingen (Lkr. Wertingen),<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen gegen Schreiner<br />

(Nr.9975.)<br />

995


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1601-1602<br />

BayHStA<br />

Klage (Zitation) des Alexan<strong>der</strong> von Pappenheim zu Grönenbach<br />

gegen den Juden Lazarus von Günzburg, augenblicklich zu Pfersee<br />

(<strong>Augsburg</strong>), später zu Prag, wegen einer Schuldverschreibung<br />

von dessen verstorbenem Sohn Joachim von Pappenheim von 1500 fl<br />

für Lazarus, damals (1593) zu Pfersee, <strong>und</strong> Diffamationsklage<br />

angesichts <strong>der</strong> Unglaubwürdigkeit dieser For<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.10032.)<br />

1568-1571<br />

Klage (Appellation) des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg<br />

für seinen Landsassen Philipp v. Leonrod zu Trugenhofen<br />

<strong>und</strong> Dischingen <strong>und</strong> dessen Untertans Hans Widenmann zu Dischingen<br />

gegen den Juden Joseph zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.10186.)<br />

1581-1588<br />

Klage (Appellation) des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg<br />

<strong>und</strong> Kaspar Kürners zu G<strong>und</strong>elfingen a.d. Donau gegen den<br />

Juden Samuel zu Hochwang (Lkr. Günzburg), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Samuels gegen Kürner<br />

(Nr.10193.)<br />

1586-1590<br />

Klage (Appellation) des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg<br />

<strong>und</strong> Hans Häfelins zu G<strong>und</strong>elfingen a.d. Donau, früher zu<br />

Bächingen a.d. Brenz, gegen den Juden Samuel zu Günzburg,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.10194.)<br />

1548-1549<br />

Klage (Appellation) des Claudius Pius Peutinger, Dr. jur.,<br />

zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> dessen Untertans Jörg Back zu Rommelsried<br />

gegen den Juden Itzig zu Lauterbrunn, wegen Beläutung <strong>der</strong><br />

Güter Backs auf Antrag Itzigs<br />

(Nr.10283.)<br />

1563-1565<br />

Klage (Appellation) des Ulrich v. Rechberg zu Falkenstein <strong>und</strong><br />

dessen Untertans Georg Treu zu Autenried (Lkr. Günzburg)<br />

gegen den Juden Henlin zu Ichenhausen sowie die Juden Seckle,<br />

Täfele (Tefelin), Scholumb (Scholumn) <strong>und</strong> Mair <strong>und</strong> die Jüdin<br />

Güetle, alle zu Ichenhausen, wegen Acht <strong>und</strong> Anleite gegen<br />

Treu wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Nr.10502.)<br />

996


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1560-1576<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Eglof von Riedheim zu Remshart <strong>und</strong><br />

Kaltenburg (Ruine bei Stetten, Lkr. Heidenheim) für dessen<br />

Untertan Hans Seybolt zu Remshart gegen den Juden Simon zu<br />

Frankfurt am Main, als Erbe des Juden Jakob zu Günzburg,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.10784.)<br />

1582-1593<br />

Klage (Appellation) des Georg Christoph, Hans Jakob, Albrecht<br />

<strong>und</strong> Ferdinand von Riedheim, auch im Namen ihrer abwesenden<br />

Brü<strong>der</strong> Hans Friedrich <strong>und</strong> Otto, für den Untertan Hans Mayer<br />

zu Remshart gegen den Juden Henlin zu Ichenhausen, wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung von 22 fl<br />

(Nr.10785.)<br />

1580-1605<br />

Klage (Appellation) des Eglof von Riedheim zu Remshart, Kaltenburg<br />

(Ruine bei Stetten, Lkr. Heidenheim), Stetten <strong>und</strong><br />

Harthausen (Lkr. Günzburg) gegen den Juden Samuel zu Günzburg,<br />

wegen Injurienklage Samuels in Rottweil auf 3000 fl<br />

(Nr.10786.)<br />

1563-1566<br />

Klage (Appellation) des Sebastian Schertel von Burtenbach zu<br />

Hohenburg (Ruine westlich von Fronhofen, Lkr. Dillingen) <strong>und</strong><br />

Bissingen <strong>und</strong> dessen Untertans Reinhard Streitmüller zu<br />

Bissingen gegen den Juden Enslin zu Hechingen, früher zu<br />

Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.11589.)<br />

1544<br />

Klage (Appellation) des Hans Sieber zu Ottobeuren gegen den<br />

Juden Leo zu Amendingen, wegen einer nicht ersichtlichen<br />

Sache<br />

(Nr.12368/1.)<br />

1539-1542<br />

Klage (Appellation) des Walter von Cronberg, Administrator<br />

des Hochmeisteramts des Deutschen Ordens, gegen die Juden<br />

Michel zu Brenz, Joseph <strong>und</strong> Sara, ferner Michel <strong>und</strong> Lew,<br />

alle zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen gegen einen Untertan<br />

des Deutschen Ordens<br />

(Nr.12879.)<br />

997


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1541-1543<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Hans Ungelehrt, Spitalmeister, <strong>und</strong><br />

des Juden Hirsch, beide zu Grönenbach, gegen Wolf Dietrich<br />

von Knöringen zu Hohenraunau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung, Gefangennahme<br />

<strong>und</strong> Erpressung einer Verschreibung<br />

(Nr.13199/1.)<br />

1528-1531<br />

Klage (Appellation) des Leonhard Ungelter zu Thannhausen<br />

gegen den Juden Benjamin zu Günzburg (als dessen Gewalthaber<br />

Jude Joseph zu Ried), wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.13211.)<br />

1550-1556<br />

Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />

Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, <strong>und</strong> dessen Untertans<br />

Hans Goe zu Balzhausen gegen den Juden Mosse zu Angelberg,<br />

früher zu Thannhausen (als dessen Gewalthaber Jude Kalman zu<br />

Thannhausen), wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 12 fl<br />

(Nr.13276.)<br />

1565-1582<br />

Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />

Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, gegen den Juden Simon<br />

zu GUnzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen Balthasar Engelmayr<br />

zu Ziemetshausen, später Untertan des Klosters Roggenburg<br />

(Nr.13278.)<br />

1568-1572<br />

Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />

Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, für dessen Untertan<br />

Michel Graulock (Graleck) zu Memmenhausen gegen den Juden<br />

Schmuol zu Neuburg a.d. Kammel, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Schmuols gegen Graulock<br />

(Nr.13279.)<br />

1569-1572<br />

Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />

Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, für dessen Untertan<br />

Christian Leinauer zu Lauterbach gegen den Juden Lemlin zu<br />

Günzburg, Sohn des Juden Simon, wegen Klage Lemlins gegen<br />

Leinauer, wohl wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.13280.)<br />

998


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1569-1572<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />

Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, für dessen Untertan<br />

Bartholomäus Graulock (Graleck) zu Lauterbach gegen den Juden<br />

Lemlin zu Günzburg, wegen Klage Lernlins gegen Graulock, wohl<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.13281.)<br />

1556-1562<br />

Klage (Zitation) des Erhard Vöhlin von Frickenhausen zu Illertissen<br />

<strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel gegen den Juden Simon, genannt<br />

Schymel, zu Günzburg, wegen For<strong>der</strong>ung Simons aus Bürgschaft<br />

eines Untertans Vöhlins<br />

(Nr.13293.)<br />

1548<br />

Klage (Appellation) des Erhard Vöhlin von Frickenhausen zu<br />

Illertissen <strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel gegen den Juden Simon zu<br />

Günzburg, wegen Urteil in nicht ersichtlicher Sache<br />

(Nr.13293/1.)<br />

1561-1564<br />

Klage (Appellation) des Hans Christoph Vöhlin von Frickenhau-<br />

sen zu Illertissen <strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel gegen den Juden<br />

Simon zu Günzburg, wegen Urteil in nicht ersichtlicher Sache<br />

(Nr.13294.)<br />

1563<br />

Klage (Appellation) des Hans Christoph Vöhlin von Frickenhausen<br />

zu Illertissen <strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel <strong>und</strong> dessen Leibeigenen<br />

Veit Abelin gegen den Juden Simon, genannt Schymel,<br />

zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Simons gegen Abelin (vermutlich)<br />

(Nr.13294/1.)<br />

1710-1716<br />

Klage (Appellation) des Frhr. Johann Ludwig Vöhlin von Frickenhausen<br />

zu Illertissen, Neuburg a.d. Kammel <strong>und</strong> Hohenraunau<br />

gegen den Juden M(a)uschi Hitzig (Moyses Hitzig) zu Thannhausen,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung des Beklagten von r<strong>und</strong> 3500 fl<br />

seit 1702<br />

(Nr.13297.)<br />

999


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1549<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />

Weißenburg sowie Endres Groß zu Weißenburg gegen den Juden<br />

Jakob zu Wallerstein, wegen For<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.13626.)<br />

1571-1573<br />

Klage (Appellation) des Karl Welser, Frhr. zu Zinnenberg,<br />

kaiserlicher Rat, Kämmerer <strong>und</strong> Landvogt <strong>der</strong> Markgrafschaft<br />

Burgau, sowie Melchior Mair, Michael <strong>und</strong> Martin Toll (Doll)<br />

zu Ellzee (Lkr. Krumbach) gegen den Juden Mair den Jung,<br />

genannt Back, zu Neuburg a.d, Kammel, wegen Bürgschaft <strong>der</strong><br />

Untertanen zu Ellzee<br />

(Nr.13665.)<br />

1553-1557<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />

<strong>und</strong> Leonhard Leberwurst zu Donauwörth gegen den Juden<br />

Simon zu Druisheim, wegen Injurien Leberwursts gegen Simon<br />

auf dem Donauwörther Markt<br />

(Nr.13691.)<br />

1555-1569<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Witwe Apollonia Bauhof zu Donauwörth gegen den<br />

Juden Scholl zu Druisheim, wegen Beläutung <strong>der</strong> Güter des<br />

verstorbenen Michael Bauhof aufgr<strong>und</strong> einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Scholls von 65 fl<br />

(Nr.13714.)<br />

1561-1578<br />

Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />

gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen Mißachtung des<br />

Einsatz- <strong>und</strong> Schirmbriefes auf hinterlassene Güter des Silvester<br />

Raid zu Donauwörth aufgr<strong>und</strong> einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Simons<br />

(Nr.13715.)<br />

1565-1570<br />

Klage (Appellation) von Propst Michael <strong>und</strong> Konvent von Wettenhausen<br />

sowie Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Ettenbeuren gegen den Juden<br />

Simon zu Günzburg, wegen Urteil von Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Ettenbeuren<br />

gegen Simon in Konkursverfahren gegen Martin Roth<br />

(Nr.13747.)<br />

1000


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1569-1607<br />

BayHStA<br />

Klage (Appellation) von Propst Hieronymus <strong>und</strong> Konvent des<br />

Stiftes Wettenhausen <strong>und</strong> Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Ettenhausen für<br />

den augsburgischen Untertan Marx Bachmaier zu Ettenbeuren<br />

gegen die Juden Mair <strong>der</strong> Jung, genannt Back, zu Neuburg a.d.<br />

Kammel <strong>und</strong> Mair zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Mairs<br />

des Jungen gegen Bachmaier<br />

(Nr.13751.)<br />

1580-1589<br />

Klage (Zitation) von Propst Hieronymus <strong>und</strong> Konvent des Stiftes<br />

Wettenhausen gegen den Juden Aaron zu Neuburg a.d. Kammel,<br />

wegen Klage Aarons gegen den Wettenhausener Untertan Hans<br />

Mair, genannt Beck, zu Ettenbeuren betr. Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.13753.)<br />

1599-1600<br />

Klage (Zitation) von Propst Hieronymus <strong>und</strong> Konvent des Stiftes<br />

Wettenhausen sowie Johann Vest, Dr. iur., kaiserlicher Fiskal,<br />

gegen Obervogt, Bürgermeister <strong>und</strong> Marktgericht zu Neuburg a.d.<br />

Kammel sowie Jude Leob ebenda, wegen Darlehen Leobs <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

von 33 fl gegen Paul Fritz zu Ettenbeuren<br />

(Nr.13755.)<br />

1558-1561<br />

Klage (Appellation) des Abraham Widemann zu Memmingen gegen<br />

den Juden Joß zu Schwaighausen, wegen Darlehen Joß' von 70 fl<br />

(Nr.13771.)<br />

1560<br />

Klage (Appellation) des Abraham Widemann zu Memmingen gegen<br />

den Juden Joß zu Schwaighausen, wegen Acht- <strong>und</strong> Verbotsbrief<br />

des Rottweiler Hofgerichts<br />

(Nr.13772.)<br />

1587-1588<br />

Klage (Appellation) des Bischofs Julius von Würzburg für die<br />

Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tochter des Georg Christoph von Bibra, Amalia<br />

Rosina von Bibra, gegen den Juden Samuel zu Hochwang (Lkr.<br />

Günzburg), wegen Beläutung <strong>der</strong> Güter des verstorbenen Georg<br />

Christoph von Bibra wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Samuels (gestorben<br />

1588)<br />

(Nr.14296. - Vgl. auch: Nr.7232.)<br />

1001


RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />

1548-1549<br />

BayHStÄ<br />

Klage (Appellation) des Hans Zick zu Schwaighausen gegen den<br />

Juden SUesli (Sießlin) zu Krumbach, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

Süeslis gegen Zick<br />

(Nr.14455.)<br />

1548-1549<br />

Klage (Appellation) von Vogt, Gericht <strong>und</strong> Gemeinde zu Ziemetshausen<br />

gegen den Juden Abraham zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Nr.14472.)<br />

1596-1598<br />

Klage (Appellation) des Herzogs Wilhelm V. von Bayern für den<br />

Juden Esaias zu Hiltenfingen (Lkr. Schwabmünchen) <strong>und</strong> Hans von<br />

Rechberg als Pfandinhaber <strong>der</strong> Herrschaft Schwabegg gegen den<br />

Landrichter <strong>und</strong> die Urteilsprecher des kaiserlichen Landge-<br />

richts in Schwaben, wegen Einsatzbrief <strong>und</strong> Achterklärung gegen<br />

Esaias <strong>und</strong> Rechberg<br />

(Nr.15170.)<br />

1592-1598<br />

Klage (Appellation) des Herzogs Wilhelm V. von Bayern für den<br />

Juden Esaias zu Hiltenfingen (Lkr. Schwabmünchen) gegen den<br />

Landrichter <strong>und</strong> die Urteilsprecher des kaiserlichen Landgerichts<br />

in Schwaben, wegen einem Urteil des Gerichts zu Hiltenfingen<br />

(Nr.15170/1.)<br />

Die Akten des Reichskammergerichtes wurden zusammengestellt<br />

durch Herrn Dr. Manfred Hörner, <strong>der</strong> seine Aufzeichnungen<br />

fre<strong>und</strong>licherweise <strong>zur</strong> Verfügung stellte.<br />

1002


KURBAYERN, ÄUSSERES ARCHIV<br />

1623-1740<br />

BayHStA<br />

Streitsachen zwischen Donauwörth <strong>und</strong> Pfalz-Neuburg, u.a.<br />

wegen Nie<strong>der</strong>lassung von zwei Juden bei Donauwörth<br />

(Nr.354.)<br />

1573-1731<br />

Streitsachen zwischen dem Pfleggericht Wemding <strong>und</strong> <strong>der</strong> oettingischen<br />

Regierung, u.a. wegen eines Raubüberfalles von drei<br />

Landsknechten auf einen Juden aus Maihingen, auf oettingischem<br />

Gebiet bei Laub<br />

(Nr.1003.)<br />

1590-1676<br />

Streitsachen zwischen Pfalz-Neuburg <strong>und</strong> dem Pfleggericht Wemding,<br />

u.a. wegen <strong>der</strong> Verhaftung von Juden durch Brandenburg<br />

(Nr.1324.)<br />

1529-1626<br />

Urk<strong>und</strong>enabschriften <strong>und</strong> Akten, die Herrschaft Schwabegg betr.,<br />

u.a.: die Verhaftung des Juden Jacob zu Türkheim<br />

(Nr.1783.)<br />

GRASSEGGER'SCHE SAMMLUNG<br />

1537-1543<br />

Verschiedene Schreiben des Pfalzgrafen Ottheinrich von Neuburg<br />

betr. seiner Schulden, die er u.a. auch bei einem gewissen<br />

Juden Salomon hat<br />

(Nr.15106.)<br />

1646<br />

Brief an den Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg<br />

von Sophie Agnes zu Hilpoltsteinr welche ersucht, den beiden<br />

aus Hilpoltstein <strong>und</strong> Heideck ausgewiesenen Juden Cusel <strong>und</strong><br />

Mosche den Ausweisungstermin zu verlängern<br />

(Nr.15182/8.)<br />

1634, 1646<br />

Zwei Schreiben des Bischofs Heinrich zu <strong>Augsburg</strong> an die Neuburger<br />

Regierung, u.a. betr. die Ausschaffung <strong>der</strong> Juden aus<br />

Höchstädt a.D. (1646)<br />

(Nr.15347.)<br />

1003


BayHStA<br />

MA (= MINISTERIUM DES ÄUSSERN, bzw. BAYERISCHE STAATSKANZLEI)<br />

1935-1942<br />

Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong> deutschen Ehre, Blut-<br />

schutzgesetz, R.G.Bl.1935/I, S.1146. Reichsbürgergesetz. Band I<br />

(Nr.106 409.)<br />

1933-1934<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> Juden überhaupt, Rechtsschutz. Band I<br />

(darin: Judenpogrome Gunzenhausen von 1934 März 25)<br />

(Nr.106 410.)<br />

1935-1937, 1938-1943<br />

Judenfrage, Judenboykott. Bände I <strong>und</strong> II<br />

(Nr.106 411. 106 412.)<br />

1939-1940<br />

Ausübung <strong>der</strong> Heilk<strong>und</strong>e, auch <strong>der</strong> Zahnheilk<strong>und</strong>e, durch Juden<br />

(Nr.106 413.)<br />

1933 Januar - 1937 Dezember<br />

Halbmonats- <strong>und</strong> Monatsberichte des Regierungspräsidiums von Schwaben<br />

<strong>und</strong> Neuburg<br />

(Nr.106 682.)<br />

1938 Januar - 1940 Dezember, 1941 Januar - 1943 Oktober<br />

Monatsberichte des Regierungspräsidiums von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg<br />

(Nr.106 683. 106 684.)<br />

1934 Oktober - 1943 Oktober<br />

Monatsberichte <strong>der</strong> Poliziedirektion <strong>Augsburg</strong> (mit Lücken)<br />

(Nr.106 686.)<br />

1943 Oktober - 1945 März<br />

Monatsberichte <strong>der</strong> Regierungspräsidenten von Oberbayern <strong>und</strong> Schwaben<br />

sowie <strong>der</strong> Polizeidirektion <strong>Augsburg</strong> (mit Lücken)<br />

(Nr.106 695.)<br />

1934 Juli - 1936 Januar, 1934 August - 1936 März<br />

Lageberichte des Regierungspräsidiums von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg.<br />

Lageberichte <strong>der</strong> Polizeidirektion <strong>Augsburg</strong> (mit Lücken)<br />

(Nr.106 693. 106 697.)<br />

1933-1934<br />

Zwangsenteignungsgesetz<br />

(Nr.107 164.)<br />

1004


BayHStA<br />

MF (= MINISTERIUM DER FINANZEN)<br />

1810-1817<br />

Schutz- <strong>und</strong> Pferde-, Aufnahme- <strong>und</strong> Jägergeld <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.2857.)<br />

1798-1803<br />

Geldbedarf (für das Militär) <strong>und</strong> Verpflegung durch Aron Elias<br />

Seligmann, den späteren Baron Eichthal<br />

(Nr.11149.)<br />

1811-1816<br />

Staatsanleihen durch Arnold Baron von Eichthal in <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.18610.)<br />

1807-1827<br />

Staatsanleihen vom Negozianten Jakob Obermayer in <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.18618.)<br />

1802-1842<br />

Staatsrealitäten-Verkäufe in Neuburg a.d. Donau;<br />

hier: Karikatur eines Neuburger Juden<br />

(Nr.20575.)<br />

1807-1809<br />

Die Redimierungsgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden für die Militärpflichtigkeit<br />

(Nr.56687.)<br />

1825<br />

Klage des Fiskus gegen Amson Heymann in <strong>Augsburg</strong>, puncto debiti<br />

(Nr.62590.)<br />

1821-1825<br />

Klage des Juden Lob Landauer aus Hürben gegen die königliche<br />

Bauinspektion, wegen Materialankauf zu den Wasserbauten bei<br />

Irsingen <strong>und</strong> Ettringen<br />

(Nr.62784.)<br />

1817<br />

Streitsache <strong>der</strong> Judenschaft im Oetting-Spielberg'schen gegen<br />

den Fürsten, wegen <strong>der</strong> Neujahrsgel<strong>der</strong><br />

(Nr.62924.)<br />

1005


BayHStA<br />

MF (= MINISTERIUM DER FINANZEN)<br />

1935-1942<br />

Übertritt jüdischer Beamter in den Ruhestand (§ 4 Abs.2 <strong>der</strong><br />

1. VO zum Reichsbürgergesetz von 1935 November 14)<br />

(Nr.66908.)<br />

1934-1938<br />

Jüdische Kurgäste in deutschen Bä<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Kurorten<br />

(Nr.67937.)<br />

1938-1948<br />

Vollzug <strong>der</strong> Verordnung vom 3.12.1938; hier: über den Einsatz<br />

jüdischen Gr<strong>und</strong>besitzes = Zwangsverkäufe (Spezialia)<br />

(Nr.70120.)<br />

1946-1952<br />

Synagogenaufbau<br />

(Nr.71642.)<br />

1952-1955<br />

Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit<br />

(Nrn.71643. 71644.)<br />

1815-1944<br />

Die bürgerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Juden in Bayern<br />

(Nr.71645.)<br />

1948-1953<br />

Stiftung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gutmachung nationalsozialistischen Unrechts<br />

(Nr.71646.)<br />

1936-1939<br />

Jüdische Volksschulen<br />

(Nr.71647.)<br />

1006


BayHStA<br />

MH (= MINISTERIUM DES HANDELS)<br />

1787-1844<br />

Handlungen <strong>und</strong> Kramereien in verschiedenen Orten;<br />

dabei: Altenstadt, <strong>Augsburg</strong>, Binswangen, Kempten, Kleinerdlingen<br />

<strong>und</strong> Oettingen<br />

(Nr.546-633.)<br />

1836<br />

Beschwerde des Sabbatsetzers Leopold Bacher <strong>und</strong> Komp. zu<br />

Ichenhausen, wegen Beschränkung <strong>der</strong> Gewerbeausübung, beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> Lohnbäckerei für die Israeliten<br />

(Nr.1358.)<br />

1826-1846<br />

Handelsstand in <strong>Augsburg</strong>; momentaner Geldvorschuß aus Staatskassen<br />

an den Handelsstand<br />

(Nr.5129.)<br />

1851-1859<br />

Großhandlungen in <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.5130.)<br />

1813-1860<br />

Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in Ichenhausen<br />

(Nr.5164.)<br />

1803-1847<br />

Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in Kempten<br />

(Nr.5169.)<br />

1822-1826<br />

Die jüdischen Handelsleute in <strong>Augsburg</strong>-Kriegshaber<br />

(Nr.5173.)<br />

1855<br />

Handlungen in Krumbach<br />

(Nr.5175.)<br />

1825-1863<br />

Handlungen in Oettingen<br />

(Nr.5219.)<br />

1007


BayHStA<br />

MH (= MINISTERIUM DES HANDELS)<br />

1823-1854<br />

Handlungen <strong>und</strong> Krämereien zu <strong>Augsburg</strong>-Pfersee<br />

(Nr.5225.)<br />

1825-1830<br />

Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in Wallerstein<br />

(Nr.5265.)<br />

1815-1826, 1827-1848<br />

Waren- <strong>und</strong> Wechselsensale in <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.5409. 5410.)<br />

1808-1817, 1826-1861<br />

Börsenstuben <strong>der</strong> Kaufmannschaft in <strong>Augsburg</strong>; Einweisung des<br />

Juden Arnold Seligmann<br />

(Nr.5411. 5412.)<br />

1851<br />

Errichtung einer Lohkäsefabrik von H. Hirsch in <strong>Augsburg</strong>-Pfersee<br />

(Nr.5655.)<br />

1815-1862<br />

Die Käufler in <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.6282.)<br />

1849-1856, 1857-1869<br />

Hausierhandel <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.8679. 8680.)<br />

1860<br />

Zusammenstellung <strong>der</strong> realen <strong>und</strong> radizierten Gewerbe in Schwaben<br />

(Nr.9609.)<br />

1856<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen: Matrikel,<br />

Ansässigmachung<br />

(Nr.9634.)<br />

1836<br />

Verein <strong>der</strong> Israeliten in Hürben für Industrie <strong>und</strong> Humanität<br />

(Nr.9636.)<br />

1915-1917<br />

Bevorzugung <strong>der</strong> Juden, betr. Kriegswirtschaft<br />

(Nr.15498.)<br />

1008


BayHStA<br />

MInn (= MINISTERIUM DES INNERN)<br />

o. J.<br />

Einfluß <strong>der</strong> Juden auf den Güter- <strong>und</strong> Viehhandel<br />

(Nr.15458.)<br />

1830-1833<br />

Kreis-Verwaltungsberichte: Einfluß <strong>der</strong> Juden auf die Industrie<br />

(Nr.15484.)<br />

o. J.<br />

Handel <strong>der</strong> Juden; Hausierhandel<br />

(Nr.15498.)<br />

1830<br />

Darreichung von Koscherspeisen an jüdische Sträflinge<br />

(Nr.15740.)<br />

1816, 1817<br />

Beschwerde des Handelsstandes in <strong>Augsburg</strong>, gegen den Juden Obermair<br />

wegen Handelsbetrieb<br />

(Nr.16633.)<br />

1831-1840<br />

Die Rechte <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein, Deggingen (Mönchsdeggingen)<br />

<strong>und</strong> Harburg gegen das fürstliche Haus Oettingen Wallerstein,<br />

wegen gesetzwidriger Abgaben<br />

(Nr.29582.)<br />

1825-1827<br />

Die Verpflichtung <strong>der</strong> Konskribierten israelitischer Religion zum<br />

Militärdienst<br />

(Nr.30632.)<br />

1857<br />

betr. Militärdienst: das Ausrücken <strong>der</strong> jüdischen Landwehrmänner<br />

an ihren Sonn- <strong>und</strong> Festtagen<br />

(Nr.30718.)<br />

1787-1832<br />

Verpflegung <strong>der</strong> Gefangenen; System in den Kreisen <strong>der</strong> Juden;<br />

Medizinische Gutachten<br />

(Nr.30983.)<br />

1009


BayHStA<br />

MInn (= MINISTERIUM DES INNERN)<br />

1857<br />

Tabellarische Übersichten <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen aus dem Königreich<br />

Bayern insgesamt, <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen nach überseeischen Län<strong>der</strong>n,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen nach europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

(Nr.43339. 43340. 43341.)<br />

1806<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> Juden in Absicht auf Realitätenerwerb<br />

(Nr.44247.)<br />

1836<br />

Kreisversammlungen <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.44248.)<br />

1849-1850<br />

Berichte <strong>der</strong> Kreisregierungen über die öffentliche Stimmung bezüglich<br />

<strong>der</strong> politischen <strong>und</strong> bürgerlichen Gleichstellung <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.44249.)<br />

1821-1822<br />

Lithographierte Referate <strong>und</strong> Materialien zum Gesetzentwurf: "Über<br />

die Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen im Königreich<br />

Bayern"<br />

(Nr.44393.)<br />

1862<br />

Gedrucktes Landtagsprotokoll: "Berichte <strong>der</strong> Kommission über den Ge-<br />

setzentwurf über die bürgerliche Gleichstellung <strong>der</strong> Israeliten"<br />

(Nr.44482.)<br />

1854<br />

Harburg: israelitische Armenpflege<br />

(Nr.53514.)<br />

1817<br />

Gemeinde Buttenwiesen, Regreßansprüche <strong>der</strong> christlichen Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

gegen die Juden, wegen Gemeindegr<strong>und</strong>-Verteilung<br />

(Nr.55065.)<br />

1855-1861<br />

Gemeinde Hainsfarth; Umlagenpflicht des Franz Heinzmann & Johann<br />

Schnei<strong>der</strong>; Gesuch <strong>der</strong> israelitischen Kultusverwaltung wegen Benützung<br />

des Gemeindevermögens; Beiziehung <strong>der</strong> Israeliten daselbst zu<br />

den Umlagen für den Bau des protestantischen Schulhauses<br />

(Nr.57146.)<br />

1010


BayHStA<br />

MInn (= MINISTERIUM DES INNERN)<br />

1842<br />

Streit <strong>der</strong> Victoria Guttermann zu Ummenhofen mit dem Israeliten<br />

Bernhard Levinger zu Hürben (Ursberg)<br />

(Nr.59288.)<br />

1809-1906<br />

Betteljuden; Maßnahmen gegen den Eintritt Frem<strong>der</strong> ins Land<br />

(Nr.71578.)<br />

1920-1921<br />

Unruhen in <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.71722.)<br />

1919<br />

Unruhen in Schwaben<br />

(Nr.71723.)<br />

1921<br />

Sammlung zu Gunsten <strong>der</strong> Judenschaft in <strong>der</strong> Ukraine<br />

(Nr.72861.)<br />

1877-1883<br />

Studien- <strong>und</strong> Arbeitsbeför<strong>der</strong>ungs-Verein <strong>der</strong> Israeliten in Bayern<br />

(Nr.73497.)<br />

1926<br />

Reichsb<strong>und</strong> jüdischer Frontkämpfer; Abschrift aus: "Völkische Feldpost"<br />

(Nr.73506.)<br />

1938-1939<br />

Einziehung <strong>der</strong> Führerscheine von Juden; Beiakt<br />

(Nr.73706.)<br />

1931-1933<br />

Stellung <strong>der</strong> Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)<br />

<strong>zur</strong> Judenfrage. Eine Materialsammlung, vorgelegt vom Centralverein<br />

deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e.V.<br />

(Nr.73707.)<br />

1934<br />

Anti-Judendemonstrationen in Gunzenhausen <strong>und</strong> Umgebung; Selbstmorde<br />

(Nr.73708.)<br />

1924-1935, 1936-1938<br />

Antisemitische Bewegung<br />

(Nr.73725. 73726.)<br />

1011


BayHStA<br />

MJu (= MINISTERIUM DER JUSTIZ)<br />

1838-1863<br />

Statistik des Königreichs Bayern (Volkszählung)<br />

(Nr.12625.)<br />

1907-1914<br />

Reform des Judenedikts<br />

(Nr.13349.)<br />

1921-1934<br />

Religionsgesellschaftliches Steuergesetz<br />

(Nr.13357.)<br />

1851-1921<br />

Israelitische Kultusgemeinden<br />

(Nr.13379.)<br />

1849-1850<br />

Entwurf eines Gesetzes betr. die staatsbürgerlichen <strong>und</strong> bürgerlichen<br />

Rechte <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen<br />

(Nr.13389.)<br />

1850-1851<br />

Gesetz betr. die bürgerlichen Rechte <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen<br />

vom 29. Juni 1851<br />

(Nr.13390.)<br />

1874-1881<br />

Gesetz betr. Aufhebung <strong>der</strong> Abgaben <strong>der</strong> Israeliten vom 26. März 1881<br />

(Nr.13391.)<br />

1789-1905, 1906-1935<br />

Ernennung <strong>der</strong> Handelsrichter, aufgeteilt nach Landgerichtsbezirken,<br />

hier: <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.14267. 14268.)<br />

1905-1913<br />

Juden im Staatsdienst (Anstellung, Beför<strong>der</strong>ung im Justizdienst)<br />

(Nr.16948.)<br />

1902-1903<br />

Schutz <strong>der</strong> Einrichtungen des israelitischen Glaubensbekenntnisses<br />

(Überwachung <strong>der</strong> Presse)<br />

(Nr.17394.)<br />

1807-1852<br />

Kurzregesten über nicht erhaltene (verbrannte) Judenakten, sind in<br />

den Repertorien verzeichnet<br />

(Nr.155. 603. 1536-1546.)<br />

1012


BayHStA<br />

MK (= MINISTERIUM FÜR KULTUS<br />

1827-1835<br />

Religionsverhältnisse <strong>der</strong> Israeliten in Bayern<br />

(Nr.751.)<br />

1835-1934<br />

Israelitische Gottesdienste <strong>und</strong> Feiertage; die Teilnahme israelitischer<br />

Schüler an den schriftlichen Schularbeiten am Sabbate u.a.<br />

(Nr.14899.)<br />

1933-1938<br />

Jüdischer <strong>Kultur</strong>b<strong>und</strong> in Bayern (1938: aufgelöst)<br />

(Nr.15382.)<br />

1876-1908<br />

Aktenverzeichnis über die Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten; auch Entschließungen<br />

über die Bezahlung von Abzugsgel<strong>der</strong>n an einige israelitische<br />

Kultusgemeinden, <strong>und</strong> Umlagenerhebungen<br />

(Nr.20084.)<br />

1888-1936<br />

Israelitische Seminaristen <strong>und</strong> Präparanten, Schuldienstexspektanten<br />

<strong>und</strong> -exspektantinnen (Dispens vom Seminarbesuch, Altersdispensen,<br />

Schulpraxis, Aufnahms- <strong>und</strong> Anstellungsprüfung, Religions- <strong>und</strong> Musikunterricht)<br />

(Nr.22315.)<br />

1900-1918<br />

Dienstalterszulage für israelitische Elementarlehrer; hier: Anrechnung<br />

ihrer Dienstzeit als israelitischer Religionslehrer<br />

(Nr.23032.)<br />

1809-1849<br />

Wallerstein: Schulwesen, Bd.I<br />

(Nr.23252.)<br />

1922-1952<br />

Einnahmen <strong>der</strong> Staatstheater aus dem Kartenverkauf an Auslän<strong>der</strong>;<br />

darin: Besuch <strong>der</strong> Staatstheater durch Juden<br />

(Nr.50132.)<br />

1920-1948<br />

Städtische Bühnen <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.50413.)<br />

Kurzregesten über nicht erhaltene (verbrannte) Judenakten; verzeichnet<br />

in den Repertorien<br />

(Nr.46. 749. 750. 752-792 u.a.)<br />

1013


BayHStA<br />

ML (= MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT)<br />

1933-1939<br />

Jüdische Firmen, jüdisches Vermögen usw.; Verbot des Geschäftsverkehrs<br />

mit Juden<br />

(Nr.3399.)<br />

1941-1944<br />

Vermögensverfall auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz<br />

vom 25. November 1941; Einzug jüdischen Vermögens<br />

(Nr.3848.)<br />

1014


BayHStA<br />

MWi ( = MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT)<br />

1938-1940<br />

Boykott gegen Juden: Eingriffe in die Wirtschaft<br />

(Nr.35.)<br />

1939-1943<br />

Überleitung nichtarischer (jüdischer) Betriebe in arische Hände<br />

(Nr.36.)<br />

1936-1941<br />

Kenntlichmachung jüdischer Geschäfte, jüdischer Gewerbetreiben<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Gewerbebetriebe<br />

(Nr.37.)<br />

1941-1942<br />

Vermögen <strong>der</strong> Juden; Anmeldung des jüdischen Vermögens<br />

(Nr.38.)<br />

1938-1940<br />

Jüdische Banknoten<br />

(Nr.412.)<br />

1934-1943<br />

Nachweis <strong>der</strong> arischen Abstammung für Beamte<br />

(Nr.586.)<br />

1935-1942<br />

Jüdische Beamte<br />

(Nr.587.)<br />

1937-1940<br />

Gewerbelegitimationskarten für Juden<br />

(Nr.837.)<br />

1936-1938<br />

Jüdische Lehrlinge<br />

(Nr.1040.)<br />

1935-1939<br />

Maßnahmen gegen die Juden (Fremdenverkehr)<br />

(Nr.2763.)<br />

1932-1937<br />

Alpine Montangesellschaft, <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.6015.)<br />

1015


BayHStA<br />

MWi (= MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT)<br />

1924-1939<br />

Gebr. Sulzer, (jüdische) Klei<strong>der</strong>fabrik in Ichenhausen<br />

(Nr.6019.)<br />

1930-1934<br />

Raff & Söhne GmbH, <strong>Augsburg</strong>, Kredithilfe<br />

(Nr.6344.)<br />

1934<br />

Levinger Jakob, Schuhfabrik <strong>Augsburg</strong>, Kredithilfe<br />

(Nr.6426.)<br />

1933-1938<br />

Jüdische Firmen<br />

(Nr.6730.)<br />

1940-1941<br />

Alpine AG, Eisengießerei <strong>und</strong> Maschinenfabrik <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.6956.)<br />

1934-1942<br />

Mechanische Baumwollspinnerei <strong>und</strong> Weberei, <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.7178.)<br />

1921-1930, 1931-1941<br />

Religionsgesellschaftliches Steuergesetz<br />

(Nr.8349. 8350.)<br />

1940-1944<br />

Landeswirtschaftsamt. Schriftwechsel mit Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern,<br />

Handwerkskammern; u.a.: Arbeitseinsatz von sogenannten<br />

Halbjuden <strong>und</strong> mit Nichtariern Verheirateter<br />

(Nr.9373.)<br />

1943-1945<br />

Gauwirtschaftskammer <strong>Augsburg</strong><br />

(Nr.9464.)<br />

Die Akten sämtlicher Ministerien enthalten mit Sicherheit weitere<br />

Spezialakten über Juden, die jedoch aus den Repertorien nicht ohne<br />

weiteres erschlossen werden können.<br />

1016


BayHStA<br />

JÜDISCHE STANDESREGISTER (Fotokopien):<br />

* = Geburten. oo = Trauungen. + = Sterbefälle<br />

- <strong>Augsburg</strong><br />

* 1824-1860; oo 1836-1853; + 1836-1842.<br />

* oo + 1860-1863. * 1863-1881.<br />

(Nr.21.)<br />

oo 1863-1880. + 1863-1881. Familienbuch 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

(Nr.22.)<br />

+ 1868-1940. Trauscheine 1870-1909. oo + Austritte 1910-1939<br />

(Nr.23.)<br />

- Binswangen<br />

* 1737-1848, 1857. Seelenzahl 1834-1861.<br />

(Nr.23a.)<br />

- Buttenwiesen<br />

* 1831-1859; oo 1831-1865; + 1817-1865.<br />

(Nr.24.)<br />

Familienbuch 1860-1937. * 1860-1937.<br />

(Nr.25.)<br />

- E<strong>der</strong>heim<br />

* 1810-1873. oo 1810-1872. + 1810-1869.<br />

(Nr.26.)<br />

- Fellheim<br />

* 1831-1879; oo 1830-1877; + 1851-1882.<br />

(Nr.27.)<br />

+ 1875-1876. * 1875. * 1795-1875. Familienbuch 1822-1831.<br />

(Nr.28.)<br />

- Fischach<br />

* 1826-1938.<br />

(Nr.29.)<br />

+ 1826-1940. oo 1826-1914. Trauscheine 1816-1881.<br />

(Nr.30.)<br />

Familienbuch 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

(Nr.31.)<br />

- Hainsfarth<br />

* 1825-1914; oo 1826-1905; + 1825-1938.<br />

(Nr.32, 33.)<br />

1017


JÜDISCHE STANDESREGISTER<br />

- Harburg<br />

* oo + 1807-1875.<br />

(Nr.34.)<br />

- Hürben-Krumbach<br />

BayHStA<br />

* 1784-1875. oo + 1785-1875.<br />

(Nr.35.)<br />

- Ichenhausen<br />

* 1784-1853.<br />

(Nr.36, 37.)<br />

* 1853-1889.<br />

(Nr.38.)<br />

Register <strong>der</strong> Geburten <strong>und</strong> Sterbefälle.<br />

(Nr.39.)<br />

oo 1828-1874; oo 1874-1921.<br />

(Nr.40, 41.)<br />

+ 1823-1853; + 1853-1889.<br />

(Nr.42, 43.)<br />

Trauscheine 1861-1904.<br />

(Nr.44.)<br />

Matrikel 1813.<br />

(Nr.45.)<br />

Einwohnerliste 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

(Nr.46.)<br />

Matrikel 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Familienbuch 1810-1814.<br />

(Nr.47.)<br />

- Kleinerdlingen<br />

+ 1810-1902. oo 1810-1881. oo 1879-1898. * 1810-1881.<br />

(Nr.48.)<br />

- Kriegshaber-<strong>Augsburg</strong><br />

* 1863-1876. oo 1863-1874. + 1863-1875.<br />

Friedhofsregister 1865-1939.<br />

(Nr.49.)<br />

- Memmingen<br />

oo 1879-1919. Friedhofsregister 1875-1937.<br />

(Nr.50.)<br />

1018


JÜDISCHE STANDESREGISTER<br />

- Nördlingen<br />

BayHStA<br />

* 1863-1875; oo 1861-1882; + 1864-1877. oo 1864-1920.<br />

(Nr.51.)<br />

- Oettingen<br />

* oo + 1764-1850.<br />

(Nr.52.)<br />

* oo 1816-1875. + 1816-1900.<br />

(Nr.53.)<br />

* 1850-1934; oo 1850-1937; + 1850-1940.<br />

(Nr.54.)<br />

- Pfersee-<strong>Augsburg</strong><br />

* 1833-1872; + 1835-1872. * 1863-1874; oo 1863-1869;<br />

+ 1863-1875.<br />

(Nr.55.)<br />

- Steppach<br />

* 1863-1875; oo 1863-1873; + 1864-1874.<br />

(Nr.56.)<br />

- Wallerstein<br />

* 1828-1856, 1849-1864. * 1857-1879.<br />

(Nr.57.)<br />

oo 1825-1875. oo 1849-1881.<br />

(Nr.58.)<br />

* 1849-1864; + 1825-1880. Familienbuch 19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

(Nr.59.)<br />

Friedhofsregister 19. Jahrh<strong>und</strong>ert (hebräisch).<br />

(Nr.60.)<br />

Friedhofsregister 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

(Nr.61.)<br />

1019<br />

\


STAATSVERWALTUNG:<br />

BayHStA<br />

1758 Februar 1<br />

Kurbayerisches Dekret an die Hofkammer, betr. den Salzkontrakt<br />

mit dem Juden Jesaias Simon zu Donauwörth<br />

(Nr.1637.)<br />

1707-1720<br />

Verordnung <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau wi<strong>der</strong> Gauner, Zigeuner,<br />

Betteljuden, Diebe <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es Gesindel (1707);<br />

Verordnungen <strong>der</strong> Fürsten <strong>und</strong> Stände des Schwäbischen Kreises<br />

gleichen Inhalts (1714, 1720);<br />

alles: Drucke<br />

(Nr.2261.)<br />

1730-1750<br />

Polizeisachen, betr. Freipässe;<br />

u.a. für: Abraham Marx, Schutzjude des Grafen Stadion, <strong>und</strong> die<br />

Juden Isaak <strong>und</strong> Mayer Landauer<br />

(Nr.2292.)<br />

1020


STAATSRAT<br />

1822 März; 29<br />

BayHStA<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden<br />

(Repos.67, I.II.III.)<br />

o.D.<br />

Protokolle <strong>und</strong> Verträge, betr. die Juden<br />

(Repos.246, I.)<br />

1813 Mai 6 <strong>und</strong> November 4<br />

Protokolle des Geheimen Rats, betr. die Verbesserung des<br />

Zustandes <strong>der</strong> Juden<br />

(Repos.67, I.II. )<br />

1810 November 15<br />

Protokoll des Geheimen Rats, betr. den Elementar-Unterricht<br />

<strong>der</strong> jüdischen Kin<strong>der</strong><br />

(Repos.67, I.)<br />

1811 Januar 24<br />

Protokoll des Geheimen Rats, betr. die Anteile <strong>der</strong> Juden an<br />

den Gemeindegründen<br />

(Repos.67, III.)<br />

1813 Mai 6<br />

Protokoll des Geheimen Rats, betr. die Aufnahme <strong>der</strong> Juden in<br />

den landwirtschaftlichen Verein, Hypothekenrechte <strong>und</strong> Güterhandel<br />

<strong>der</strong>selben<br />

(Repos.67, II.III.)<br />

1822 März 19<br />

Aktenmitteilung <strong>der</strong> Ministerien an die Stände, betr. die Juden<br />

(ohne Nr.)<br />

1816 August 26<br />

Protokoll des Geheimen Rats, betr. Juden: Übertragung <strong>der</strong><br />

Gerichtsbarkeit auf Güter<br />

(Repos.67, II.)<br />

1818 April 6<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. Juden: Schuldenverschreibungen<br />

an solche im Rheinkreis<br />

(Repos.67, III.)<br />

1021


STAATSRAT<br />

1819 Januar 11<br />

BayHStA<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. die Zulassung <strong>der</strong> Juden bei<br />

Güterveräußerungen <strong>und</strong> ihre Einmischung bei Veräußerungen<br />

von Immobilien<br />

(Repos.67, III.)<br />

1818 Juli 25, 1819 April 17<br />

Protokolle des Staatsrats, betr. Wahlstimmrecht <strong>und</strong> Wahlrecht<br />

<strong>der</strong> Juden<br />

(Repos.67, III.)<br />

1819 November 6<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. den Nothandel <strong>der</strong> Juden<br />

(Repos.67, III.)<br />

1819 Januar 11<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. die Revision des Judenedikts<br />

vom Jahre 1813<br />

(Repos.246, I.)<br />

o.D.<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. den Religionszustand <strong>der</strong> Juden<br />

(Repos.67, I.)<br />

1812 Februar 6, 1819 Juli 18<br />

Protokolle des Geheimen Rats <strong>und</strong> des Staatsrats, betr. den<br />

Hausier- <strong>und</strong> unberechtigten Handel <strong>der</strong> Juden<br />

(Repos.67, III.)<br />

1822 März 29<br />

1825 Februar 28 <strong>und</strong> Juni 6/7<br />

1834 April 2<br />

Protokolle des Staatsrats, betr. die Juden: ihre Kirchen <strong>und</strong><br />

Gemeinden, Nie<strong>der</strong>lassungen, Heiraten u.a.; den ihnen in einigen<br />

Gegenden gestatteten hohen Zinsfuß; über Anwendungen des Edikts<br />

auf ihre Ansässigmachung <strong>und</strong> Verehelichung; über ihre Befähigung<br />

zum Advokatenstande<br />

(Repos.67, I. <strong>und</strong> 246, I.)<br />

1849 Mai 29<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. die staatsbürgerlichen <strong>und</strong><br />

bürgerlichen Rechte <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen<br />

(Repos.246, XV.)<br />

1022


STAATSRAT<br />

BayHStA<br />

1851 Februar 19 <strong>und</strong> Juni 21<br />

Protokolle des Staatsrats, betr. die bürgerlichen Rechte<br />

<strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen (neues Gesetz)<br />

(Repos.246, XV.)<br />

1838 Februar 5<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. die Wahlfähigkeit <strong>der</strong> Juden<br />

zu Gemeindestellen<br />

(Repos.67, VI.)<br />

1846 Mai 21<br />

Protokoll des Staatsrats, betr. die bürgerliche <strong>und</strong> politische<br />

Gleichstellung <strong>der</strong> Juden mit den Christen<br />

(Repos.246, XII.)<br />

1878 Februar 9<br />

1879 November 26<br />

1881 März 21<br />

Protokolle des Staatsrats, betr. die Aufhebung <strong>der</strong>, unter dem<br />

Namen "Neujahrsgel<strong>der</strong>" <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen bestehenden Abgaben <strong>der</strong><br />

Israeliten; Aufhebung <strong>der</strong> Judensteuern<br />

(Repos.246, XVI.XVII.)<br />

1023


BayHStA<br />

REICHSSTATTHALTER EPP, AKTEN<br />

1937-1942<br />

Schriftwechsel <strong>zur</strong> Judenfrage<br />

(Sammelakt: Gesetzesausfertigung durch den Reichsstatthalter)<br />

(Nr.158.)<br />

1937<br />

Kurorte: Aufenthalt von Juden<br />

(Nr.396.)<br />

1933-1939<br />

Jüdische Vereine<br />

(Nr.432.)<br />

1934-1935<br />

Kravalle <strong>und</strong> Ausschreitungen des NS-Studentenb<strong>und</strong>es, <strong>der</strong> SA<br />

<strong>und</strong> SS, v.a. gegen Juden <strong>und</strong> BVP<br />

(Nr.447.)<br />

1933-1944<br />

Zwangsenteignungen: Allgemeines <strong>und</strong> Einzelnes<br />

(Nr.478.)<br />

1933-1943<br />

Volkszählung, Bevölkerungsstatistik<br />

(Nr.578.)<br />

1937-1942<br />

Kristallnacht <strong>und</strong> Judenverfolgungen: Auszüge aus den Berichten<br />

<strong>der</strong> Regierungspräsidenten, Protest- <strong>und</strong> Bittschreiben, Verordnungen<br />

(83 Bl.; 1968 aus amerikanischem Gewahrsam an das Geheime<br />

Staatsarchiv gelangt)<br />

(Nr.823.)<br />

1024


BayHStA<br />

NICHT ERHALTENE AKTEN (im 2. Weltkrieg verbrannt):<br />

OBERST-LANDGERICHT (Rep. J3)<br />

1839, 1840<br />

Kann <strong>der</strong> Eid eines Israeliten, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> wirklichen Ableistung<br />

gestorben, für geleistet erachtet werden?<br />

(Nr.140.)<br />

1761<br />

Fürstbischöfliche Verordnung über die Kontrakte zwischen Juden<br />

<strong>und</strong> Christen<br />

(Nr.238.)<br />

1816<br />

Das Verbot <strong>der</strong> Zession von For<strong>der</strong>ungen eines Juden gegen einen<br />

Christen<br />

(Nr.240.)<br />

1819-1833<br />

Erlasse über den Güterhandel <strong>der</strong> Juden<br />

(Nr.241.)<br />

1833<br />

Die Abnahme von Judeneiden<br />

(Nr.242.)<br />

1833<br />

Die Veräußerung von Dominikalrenten an Juden<br />

(Nr.243.)<br />

1811-1821<br />

Der Gerichtsstand <strong>der</strong> Juden in Ehescheidungssachen<br />

(Nr.244.)<br />

"JUDENSELEKT":<br />

enthält u.a. Verzeichnisse <strong>der</strong> Archivalien <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />

Juden aus den bayerischen Staatsarchiven (Amberg, Bamberg <strong>und</strong><br />

Coburg, Landshut, Neuburg/jetzt: <strong>Augsburg</strong>, Nürnberg, Speyer,<br />

Würzburg)<br />

1025


BayHStA: ABTEILUNG KRIEGSARCHIV<br />

MKr 6100: VERPFLEGUNG UNTER BESONDEREN VERHÄLTNISSEN (1891-1920)<br />

Enthält ca. 100 Einzelprodukte (= Prod.), u.a. betreffend:<br />

Einrichtung von Lagern mit koscheren Lebensmitteln bei den<br />

Armeerabbinern;<br />

das Backen von Mazzot für die jüdischen Kriegsgefangenen;<br />

die Versorgung <strong>der</strong> israelitischen Heeresangehörigen zum Pessachfest<br />

mit Mazzot;<br />

die Selbstbeköstigung <strong>der</strong> jüdischen Mannschaften;<br />

die Geldabfindung <strong>zur</strong> Selbstbeköstigung;<br />

die Befreiung jüdischer Mannschaften von <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong><br />

Truppenküche;<br />

die Verpflegung <strong>der</strong> jüdischen Heeresangehörigen im Felde;<br />

1917 Januar 8<br />

Der Vater des Rekruten Goldberg bittet um die Versetzung seines<br />

Sohnes von Dillingen nach <strong>Augsburg</strong>, weil diesem in Dillingen nicht<br />

ermöglicht werde, rituelle Kost zu erhalten<br />

(Prod.98.)<br />

MKr 43: BERICHTE DES MILITÄR-BEVOLLMÄCHTIGTEN IN BERLIN<br />

(1887-1907, 1914)<br />

Enthält ca. 90 Einzelprodukte, u.a.:<br />

1907 Januar 14<br />

Der Bayer. Militärbevollmächtigte in Berlin, Generalmajor Frhr.<br />

von Gebsattel, unterrichtet den bayerischen Kriegsminister, General<br />

Karl Frhr. von Hörn, über sein Gespräch mit dem preußischen<br />

Kriegsminister, General Karl von Einem, über Anzahl <strong>und</strong> Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Juden im bayerischen <strong>und</strong> preußischen Offizierskorps;<br />

er irrt in den Zahlenangaben für Bayern (nach einem weiteren<br />

Schriftstück vom 2. Februar 1907);<br />

beigefügt: Namensliste von 48 jüdischen Reserveoffizieren sowie<br />

<strong>der</strong>en Standorte; dabei: <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Neuburg a.d. Donau<br />

(Prod.85.)<br />

1907 September 23<br />

Schreiben, betr. Einstellung von Juden in die Armee, als aktive<br />

Offiziere;<br />

Beilage: Ausschnitt <strong>der</strong> Deutschen Tageszeitung Nr.338 vom 22. Juli<br />

1907, über die Aufnahme eines aktiven Offiziers jüdischen Glaubens<br />

in das königlich bayerische Kriegsdepartement<br />

(Prod.87.)<br />

1026


BayHStA, Abt.KA<br />

MKr 10791: RELIGIÖSE VERHÄLTNISSE DER MILITÄRANGEHÖRIGEN<br />

ISRAELITISCHEN GLAUBENSBEKENNTNISSES (1827-1919)<br />

Enthält ca. 180 Einzelprodukte, u.a. betreffend:<br />

die im Militärdienst stehenden jüdischen Glaubensgenossen;<br />

die Schabbat- <strong>und</strong> Festfeier <strong>der</strong> jüdischen Soldaten;<br />

die Beurlaubung <strong>der</strong> Soldaten israelitischer Religion während<br />

<strong>der</strong> Pessach-Feiertage;<br />

die Beför<strong>der</strong>ung israelitischer Glaubensgenossen im Militär-<br />

Verwaltungsdienst;<br />

die rituelle Beköstigung <strong>der</strong> jüdischen Soldaten;<br />

1827 Januar 13<br />

betr. die Verpflichtung <strong>der</strong> Konskribierten israelitischer<br />

Religion zum Militärdienst<br />

(Prod.1.)<br />

1842 Januar 6<br />

betr. die beschränkte Zulassung <strong>der</strong> Israeliten zu öffentlichen<br />

Diensten<br />

(Prod.3.)<br />

1847<br />

betr. die Ablehnung des Anstellungsgesuches von Dr. Binswanger<br />

als Militärarzt, auf Gr<strong>und</strong> seiner israelitischen Religion<br />

(Prod.16.)<br />

1880 August 20<br />

betr. Gesuch <strong>der</strong> Rabbiner zu Kleinerdlingen, Fischach <strong>und</strong> Ichenhausen<br />

an das königliche Bayerische Kriegsministerium, um Befreiung<br />

<strong>der</strong> israelitischen Soldaten vom Dienst, an den näher bezeichneten<br />

israelitischen Festtagen<br />

(Prod.37.)<br />

1894 März 20 - 1916 März 8<br />

betr. zahlreiche Eingaben an das Bayerische Kriegsministerium,<br />

mit <strong>der</strong> Bitte um Beurlaubung <strong>der</strong> Soldaten israelitischen Glaubens<br />

während <strong>der</strong> jüdischen Oster- <strong>und</strong> Herbstfeiertage, o<strong>der</strong> um Verlegung<br />

<strong>der</strong> Einberufungstermine wegen dieser Feiertage;<br />

zum Teil unmittelbare Eingaben des Distrikts-Rabbiners von Ichenhausen,<br />

Dr. Cohn, zum Teil gemeinsame Eingaben von Dr. Cohn <strong>und</strong><br />

dem Münchener Rabbiner Dr. Werner, <strong>und</strong> im Namen des geschäftsführenden<br />

Ausschusses <strong>der</strong> bayerischen Rabbiner-Konferenz<br />

(Prod.47. 48. 52-54. 56-67. 69. 71. 93. 160.)<br />

1027


BayHStA, Abt.KA<br />

MKr 10791: RELIGIÖSE VERHÄLTNISSE DER MILITÄRANGEHÖRIGEN<br />

ISRAELITISCHEN GLAUBENSBEKENNTNISSES (1827-1919)<br />

1911 November 11 München<br />

Tabellarische Übersicht des Bayerischen Kriegsministeriums über<br />

die Zahl <strong>der</strong> vorhandenen Offiziere, Militärärzte <strong>und</strong> Veterinäre<br />

mosaischen Glaubens<br />

(bei: Prod.97.)<br />

1912 Oktober 28 München<br />

Dasselbe, nach dem Stand vom 1. Januar 1912<br />

(bei: Prod.113.)<br />

MKr 9799: SANTITÄTS-KORPS, ORGANISATION; SANITÄTSOFFIZIERE,<br />

Bd.VIII: 1888-1913<br />

PERSONAL- UND DIENSTVERHÄLTNISSE<br />

Enthält ca. 190 Einzelprodukte, u.a.:<br />

1909 April 14 Berlin<br />

betr. Anfrage des Central-Vereins Deutscher Staatsbürger jüdischen<br />

Glaubens, <strong>der</strong> mehr als 100.000 Deutsche jüdischen Glaubens vertritt,<br />

an den bayerischen Kriegsminister Frhr. von Hörn, ob ihm jemals<br />

Ungünstiges über jüdische Militärärzte in Bayern <strong>zur</strong> Kenntnis gelangt<br />

sei;<br />

(im Antwortschreiben vom 23. April wird diese Frage verneint)<br />

(Prod.121. 122.)<br />

OP: OFFIZIERSPERSONALAKTEN (ca. 1700-1920)<br />

Das Personalarchiv ist alphabetisch nach Familiennamen geordnet<br />

<strong>und</strong> umfaßt etwa 100.000 Offiziere, Sanitätsoffiziere <strong>und</strong> höhere<br />

Militärbeamte, ferner etwa 200.000 Unteroffiziere <strong>und</strong> Mannschaften;<br />

dabei auch: jüdische Heeresangehörige<br />

1028


BayHStA: GEHEIMES HAUSARCHIV<br />

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv, Abt. Geheimes Hausarchiv,<br />

besitzt mehrere Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Akten über Juden bzw. jüdische<br />

Angelegenheiten aus dem 14. bis 19. Jahrh<strong>und</strong>ert;<br />

die vorhandenen Quellen betr. u.a. Juden in <strong>Augsburg</strong>.<br />

Hinweis:<br />

Für die Benützung des Geheimen Hausarchivs ist vorher eine<br />

schriftliche Genehmigung zu beantragen. Eine Einsichtnahme in<br />

die Archivalien o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Veröffentlichung ist nur mit <strong>der</strong><br />

ausdrücklicher Zustimmung <strong>der</strong> Verwaltung des Herzogs von<br />

Bayern möglich.<br />

1029


BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK MÜNCHEN, HANDSCHRIFTENABTEILUNG<br />

CODEX GERMANUS MONACENSIS (= cgm):<br />

cgm 574<br />

Vom J. 1360<br />

Enthält u.a.: Die Juden zu <strong>Augsburg</strong>;<br />

Erlaß Kaiser Ludwigs IV. von 1330; Erlasse Kaiser Karls IV.<br />

von 1355, 1359 <strong>und</strong> 1364 (Kopialüberlieferung)<br />

(Bl.94-96.)<br />

cgm 1813<br />

1801<br />

Häuser-, Familien- <strong>und</strong> Seelen-Beschreibung des hochfürstlich<br />

<strong>Augsburg</strong>ischen Amtes Göggingen<br />

(57 Bl.)<br />

cgm 2101<br />

1559<br />

Sixt Sonner: Nachricht von Donauwörth; dabei:<br />

Gesuch des Rates von Donauwörth beim <strong>Augsburg</strong>er Reichstag von<br />

1559 an Kaiser Ferdinand, um Bestätigung bzw. Erweiterung seiner<br />

Freiheiten; Punkt 8: die Juden betr.;<br />

(Abschrift von Lippert, 18.Jh. - Bl.23.)<br />

cgm 6845<br />

1809/10, 1811/12<br />

Montgelas-Statistiken, 25 Bde.: Volkszahl in Bayern; dabei:<br />

1809/10<br />

Oberdonaukreis (Juden betr. Zahlen ähnlich wie 1811/12, Bd.9)<br />

(Bd.8.)<br />

1811/12<br />

Oberdonaukreis; genannt:<br />

im Polizeikommissariat Neuburg 6 Juden;<br />

im Landgericht Göggingen 563 Juden: davon 36 in Schlipsheim,<br />

243 in Kriegshaber, 181 in Steppach <strong>und</strong> 103 in Pfersee;<br />

im Landgericht Günzburg (in Ichenhausen) 869 Juden;<br />

im Landgericht Nördlingen 346 Juden: davon 111 in E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong><br />

235 in Kleinerdlingen;<br />

im Landgericht Wertingen 679 Juden: davon 327 in Binswangen<br />

<strong>und</strong> 352 in Buttenwiesen;<br />

im Landgericht Zusmarshausen (in Fischach) 219 Juden;<br />

in <strong>der</strong> Justizkanzlei Oettingen-Spielberg 1160 Juden: davon 331<br />

in Oettingen, 473 in Hainsfarth, 162 in Steinhart <strong>und</strong> 194 in<br />

Mönchsroth;<br />

im Untergericht Harburg 568 Juden: davon 342 in Harburg <strong>und</strong><br />

226 in Mönchsdeggingen;<br />

im Untergericht Wallerstein (in Wallerstein) 296 Juden;<br />

im Bezirk <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> 102 Juden<br />

(Bd.9.)<br />

1030


cgm 6845<br />

BayStB, Hss.-Abt.<br />

1809/10, 1811/12<br />

Montgelas-Statistiken, 25 Bde.: Volkszahl in Bayern; dabei:<br />

1809/10<br />

Lechkreis; genannt:<br />

im Landgericht Göggingen 650 Juden: davon 104 in Schlipsheim,<br />

295 in Kriegshaber, 169 in Steppach <strong>und</strong> 82 in Pfersee;<br />

im Landgericht Ursberg (in Hürben) 421 Juden;<br />

im Landgericht Zusmarshausen (in Fischach) 218 Juden<br />

(Bd.10.)<br />

1809/10<br />

Illerkreis (Juden betr. Zahlen ähnlich wie 1811/12, Bd.21)<br />

(Bd.20.)<br />

1811/12<br />

Illerkreis; genannt:<br />

im Polizeikommissariat Lindau (in Lindau) 11 Juden;<br />

im Landgericht Illertissen 804 Juden: davon 393 in Fellheim,<br />

300 in Altenstadt <strong>und</strong> 111 in Osterberg;<br />

im Landgericht Ursberg (in Hürben): 458 Juden<br />

(Bd.21.)<br />

cgm 6855<br />

Montgelas-Statistiken:<br />

Ein- <strong>und</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen in Bayern, 23 Bde.; dabei:<br />

1809/10 - 1811/12<br />

Ein- <strong>und</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen im Oberdonaukreis, im Lechkreis <strong>und</strong> im<br />

Illerkreis<br />

(Bde.8-10. 19. 20.)<br />

cgm 6874<br />

um 1860<br />

Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns, auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Entschließung vom<br />

21.4.1858 angefertigt von den Gerichtsärzten;<br />

Der Bestand enthält folgende schwäbische Landgerichte:<br />

<strong>Augsburg</strong> (Nr.10), Burgau (Nr.24), Dillingen (Nr.31), Donauwörth<br />

Stadt (Nr.34), Donauwörth Land (Nr.35), Füssen (Nr.51),<br />

Göggingen (Nr.53), Günzburg (Nr.59a), Höchstädt (Nr.70), Illertissen<br />

(Nr.75), Kaufbeuren (Nr.81), Kempten (Nr.84), Krumbach<br />

(Nr.91), Lauingen (Nr.100), Lindau (Nr.102), Memmingen<br />

(Nr.110), Mindelheim (Nr.111), Monheim (Nr.113), Nördlingen<br />

(Nr. 126), Obergünzburg (Nr. 130), Oettingen (Nr. 133), Ottobeuren<br />

(Nr.136), Roggenburg (Nr.153), Schwabmünchen (Nr.163),<br />

Sonthofen (Nr.167), Wallerstein (Nr.189), Wemding (Nr.188),<br />

Wertingen (Nr.199) <strong>und</strong> Zusmarshausen (Nr.207).<br />

1031


cgm 6874<br />

BayStB, Hss.-Abt.<br />

um 1860<br />

Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns; dabei u.a.:<br />

AUGSBURG<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes <strong>Augsburg</strong> durch den Gerichtsarzt<br />

Dr. Koller, 1861:<br />

erwähnt ist die Judengasse in <strong>Augsburg</strong>, nun Karlstraße;<br />

<strong>der</strong> Name "Judengasse" sei aber noch nicht ganz vergessen<br />

(Nr.10, fol.45'-46.)<br />

GÖGGINGEN<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes Göggingen durch den Gerichtsarzt<br />

Dr. Immel, 1861:<br />

"Die Bevölkerung vertheilt sich in zwei große Bezirke, den<br />

oberen südlichen <strong>und</strong> unteren nördlichen, wobei die Ulmer Fahrstraße<br />

die Scheidelinie bildet. Auf dieser Linie liegen die<br />

Orte Oberhausen, Kriegshaber <strong>und</strong> Steppach <strong>und</strong> hier ist es, wo<br />

sich die Israeliten angesiedelt haben, um den Handel von <strong>der</strong><br />

Hochstraße her auf die ehemalige Römerstraße im Westen <strong>der</strong><br />

Hauptstadt <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong>selben über Pfersee <strong>und</strong> sofort<br />

rechts nach Schlipsheim, gerade aus nach Ulm <strong>und</strong> links nach<br />

Krumbach zu vermitteln, denn nur in Pfersee, Kriegshaber,<br />

Steppach <strong>und</strong> Schlipsheim sind Juden, welche in neuerer Zeit<br />

immer mehr den großen Städten zueilen. So sind in Schlipsheim<br />

allein 4 Matrikel frei ..."<br />

"Die Familienzahl ist 4694, welche bis auf 23 protestantische,<br />

3 Wie<strong>der</strong>täufer- <strong>und</strong> 131 Juden-Familien, sämtlich katholisch<br />

sind ..."<br />

"Wirthe, wo <strong>der</strong>en nicht wie in Oberhausen zu viele sind, Krämer<br />

<strong>und</strong> Schnittwarenhändler, welch' letztere meist Juden sind,<br />

machen nach den Fabrikanten,... die besten Geschäfte"<br />

(Nr.53, fol.38'-39, 55-55'. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />

WERTINGEN<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes Wertingen durch den Gerichtsarzt<br />

Dr. Götz, um 1861:<br />

In Binswangen gibt es eine schöne Synagoge; die Juden treiben<br />

dort starken Handel mit Vieh <strong>und</strong> Hopfen; sie haben mehrere<br />

Kaufläden.<br />

Buttenwiesen hat eine Synagoge; die Juden machen den Ort lebhaft;<br />

sie treiben, wie die in Binswangen, starken Handel.<br />

Über die Ernährung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den ersten Lebensjahren:<br />

"Einige Mütter, aber nicht die Mehrzahl, stillt selbst. Vorzüglich<br />

muß man hierin die Judenfrauen loben, dafür sterben<br />

bei diesen auch weniger Kin<strong>der</strong>".<br />

Über die Heimat: "Die Heimat wird nicht gerne verlassen; eine<br />

große Anhänglichkeit an dieselbe, ihre Gebräuche <strong>und</strong> Lebensart<br />

ist nicht zu verkennen, wovon die Juden eine Ausnahme machen,<br />

bei denen es heißt: 'ubi bene, ibi patria' ...".<br />

Die Bewohner des Distriktes sind katholisch, 800 Seelen sind<br />

Juden <strong>und</strong> dann gibt es noch etliche Protestanten<br />

(Nr.199. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />

1032


cgm 6874<br />

BayStB, Hs s.-Abt.<br />

um 1860<br />

Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns; dabei u.a.:<br />

ZUSMARSHAUSEN<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes Zusmarshausen durch den<br />

Gerichtsarzt Dr. Lauck, 1861:<br />

Juden wohnen nur im Dorfe Fischach, wo sie ein eigenes Rabbinat<br />

mit Synagoge haben.<br />

Über den Handel: Bemerkenswerten Klein- <strong>und</strong> Großhandel treibt<br />

allein die zahlreiche israelitische Einwohnerschaft des Dorfes<br />

Fischach, <strong>und</strong> beschäftigt sich nirgends persönlich mit <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft, obschon die Israeliten Besitzer mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

großer Feldgründe sind, die sie aber durch Christen bebauen<br />

lassen. Der Handel umfaßt außer den zum täglichen Gebrauche<br />

nötigen Waren wie Spezereien, Eisen, Schnittwaren usw.<br />

meistens Rohhäute, Rauchwaren, Hopfen, Wolle, Pferde <strong>und</strong> Vieh.<br />

Fischach hat 63 christliche <strong>und</strong> 52 jüdische Familien o<strong>der</strong> 366<br />

christliche <strong>und</strong> 281 jüdische Einwohner.<br />

Im Jahre 1585 befanden sich nur fünf Judenhäuser daselbst. Sie<br />

vermehrten sich bis 1803 auf über 200 Köpfe, die in den 5 Häusern<br />

zusammen wohnten.<br />

Über Steuern <strong>und</strong> Abgaben: Die Bevölkerung des Landgerichtsbezirkes<br />

zahlt eine Jahressumme von 34.840 fl; nach den Steuerquellen<br />

beträgt die Gewerbesteuer 2370 fl; hiervon zahlt die<br />

Judenschaft von Fischach mehr als den vierten Teil<br />

(Nr.207, fol.22', Bl.33, 38/2-38/2'. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />

cgm 6876<br />

um 1862<br />

Medizinische Topographie <strong>und</strong> Ethnographie von Schwaben <strong>und</strong><br />

Neuburg; dabei u.a.:<br />

Gruppe des Rieses. Der Mangel an Pietät gegen Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong><br />

wird <strong>der</strong> christlichen Bevölkerung häufig vorgeworfen, beson<strong>der</strong>s<br />

von Wemding. In diesem Punkte erhalten die Israeliten<br />

alles Lob (Nördlingen, Oettingen)<br />

(fol.68'.)<br />

cgm 6880<br />

1869<br />

Medizinische Topographie <strong>und</strong> Ethnographie des Kgr. Bayern.<br />

Bearbeitet im Auftrag des k. Staatsministeriums des Innern<br />

nach amtlichen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Quellen von M.C. Wolfring, 3 Bde.,<br />

München.<br />

Bd.2: Pfalz, Oberpfalz <strong>und</strong> Schwaben<br />

1033


KLOECKELIANA (= Kl): 394<br />

BayStB, Hss.-Abt.<br />

11. - 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Angelegt von Johann Joseph Edlen von Klöckel:<br />

Judenschaft in Bayern, Schicksale <strong>der</strong> Gewerbe <strong>der</strong> Judenschaft;<br />

betr. mehrmals die Juden zu <strong>Augsburg</strong><br />

(S.77, 89, 93, 112, 153, 162f.)<br />

HEBRÄISCHE HANDSCHRIFTEN:<br />

1233<br />

Zweibändiger hebräischer Bibelkommentar.<br />

Das Manuskript stammt aus dem Besitz von Johann Jakob Fugger<br />

(Cod. hebr. 5.)<br />

1342<br />

Einzige erhaltene Handschrift des babylonischen Talmuds aus<br />

dem Mittelalter. Das Manuskript wurde in Nordfrankreich geschrieben<br />

<strong>und</strong> gelangte über Paris <strong>und</strong> Italien gegen Ende des<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>erts nach Deutschland; dort verblieb es zumeist im<br />

Besitz <strong>der</strong> jüdischen Familie Ulma-Ginzburg zu Pfersee-<strong>Augsburg</strong><br />

("Pferseer Handschrift"). 1772 gelangte <strong>der</strong> Codex an das Chorherrenstift<br />

Polling<br />

(Cod. hebr. 95. - deutsch-französisch.)<br />

HEBRÄISCHER DRUCK:<br />

1543/44<br />

In hebräischen Lettern gedruckte deutsche Übersetzung eines<br />

Gebetbuches für Frauen. Erscheinungsort: Ichenhausen.<br />

Als Verfasser, Herausgeber <strong>und</strong> Drucker sind genannt: Chajim<br />

ben David Schwarz, sowie sein Schwiegersohn Josef ben Jakar<br />

<strong>und</strong> sein Sohn Isaak ben Chajim<br />

(Rar. 1732; 4°, 168 Bll.)<br />

1034


BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK, ZEITUNGEN<br />

Zeitungen, betr. Juden in ALTENSTADT<br />

Hinweis:<br />

Diese Quellen (1921-1942) wurden von Karin Sommer gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

für ihre Magisterarbeit (1982) ausgewertet; ebenso die in <strong>der</strong><br />

Staatsbibliothek vorhandenen Telefonbücher (1925-1935) <strong>und</strong> ein<br />

Adreßbuch (1938) von Altenstadt.<br />

Es handelt sich bei den aufgenommen Beispielen nur um eine<br />

geringe Auswahl. Eine genaue Auflistung aller veröffentlichten<br />

Artikel (auch aus: Der Israelit, Die bayrische Israelitische<br />

Gemeindezeitung o<strong>der</strong> Der Stürmer), betreffend Altenstadter<br />

Juden bzw. jüdische Angelegenheiten, ist bei Frau Sommer zu<br />

erfragen.<br />

LOKALZEITUNG "DER ILLERBOTE":<br />

Der Iller-, Roth- <strong>und</strong> Günzbote. Organ für die Interessen des<br />

Bauern-, Gewerbe- <strong>und</strong> Arbeiterstandes (1869-1945).<br />

Der Illerbote war bis Anfang April 1933 Amtsblatt für das Bezirksamt<br />

Illertissen (dann wurde <strong>der</strong> "Schwäbische Beobachter"<br />

Amtsblatt) <strong>und</strong> konnte sich auch nach 1933 ein gewisses Maß an<br />

Eigenständigkeit bewahren (aufgezeigt von Karin Sommer in einer<br />

Sendung des Bayerischen R<strong>und</strong>funk vom 4.5.1986: Der Illerbote.<br />

Porträt einer Provinzzeitung mit Profil). Enthält u.a.:<br />

1921 August 8, 9 <strong>und</strong> 16<br />

Bericht über die Ausschreitungen in Memmingen gegen den dortigen<br />

"Käsejuden" Rosenbaum, die fast mit Lynchjustiz enden<br />

1922 Januar 31<br />

Erwähnung <strong>der</strong> silbernen Hochzeit für den zwischenzeitlich verzogenen,<br />

aber gebürtigen Altenstadter S. Erlanger, "welcher<br />

als ältester bayerischer Soldat die Schlacht in Flan<strong>der</strong>n mitmachte"<br />

1922 März 18<br />

Bericht über die bemalten Synagogenfenster, die eingeworfen<br />

wurden. "Hoffentlich werden die Täter bald erwischt"<br />

1923 Februar 12 <strong>und</strong> 1925 Juli 9<br />

Betr. Salo Strauß, wegen Schleichhandels; ferner ein Wi<strong>der</strong>ruf<br />

seiner Frau gegenüber Altenstadter Bürgern<br />

1923 Juli 18<br />

Die Gebrü<strong>der</strong> Neuburger wehren sich gegen eine Verleumdung,<br />

betr. Preiswucher<br />

1924 Juni 28 <strong>und</strong> 30<br />

Berichte über die Schändung des israelitischen Friedhofes<br />

1924 August 2<br />

Gottesdienst <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde, u.a. "für die gefallenen<br />

jüdischen Soldaten"<br />

1925 März 6<br />

Josef Wassermann in Altenstadt gründet mit 90 Anfangsmitglie<strong>der</strong>n<br />

eine Ortsgruppe des republikanischen Reichsbanners<br />

1925 Oktober 27<br />

Einweihung des Kriegsdenkmales für die drei jüdischen Gefallenen<br />

des Ersten Weltkrieges<br />

1035


LOKALZEITUNG "DER ILLERBOTE":<br />

BayStB, Zeitungen<br />

1928 Dezember 1<br />

Betr. den geplanten Bau einer Mauer um den israelitischen<br />

Friedhof<br />

1929 Juli 4 <strong>und</strong> September 28<br />

Betr. Tod von Naftali Weiß<br />

1929 November 21<br />

Brief eines arbeitslosen Parteigenossen <strong>der</strong> NSDAP, <strong>der</strong> sich<br />

bei einer jüdischen Firma bewirbt (Kritik)<br />

1930 Juli 1<br />

Betr. Männergesangsverein, <strong>der</strong> im Hof <strong>der</strong> Synagoge singt<br />

1930 Oktober 18<br />

Betr. Moritz Marx von Altenstadt, <strong>der</strong> 1880 eine Bank gegründet<br />

hatte<br />

1930 Dezember 15, 1931 Mai 1 <strong>und</strong> Juni 25<br />

Todesanzeigen <strong>der</strong> Mina Wassermann, des Hermann Heß <strong>und</strong> des<br />

Willi Lehmann<br />

1931 Oktober 13 <strong>und</strong> 1932 Januar 30<br />

Besichtigung 4er Synagoge durch den Heimatverein <strong>und</strong> den Ulmer<br />

Volksbildungsverein<br />

1932 März 7<br />

Betr. den 75. Geburtstag von Dora Neuburger<br />

1932 März 12<br />

Unterschriftenaktion für Hindenburg; dabei: vier Altenstadter<br />

Juden<br />

1932 April 23 <strong>und</strong> Juni 3<br />

Betr. drohenden Konkurs <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>fabrik Heymann<br />

1933 Mai 5<br />

Teilnahme des Isidor Neuburger mit Familie, bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />

<strong>der</strong> evangelischen Kirche<br />

1933 Mai 22<br />

Würdigung verstorbener Mitglie<strong>der</strong> des Heimatvereins, dabei:<br />

Sofie Heymann<br />

1933 Juni 24<br />

Ständchen des Männergesangsvereins im Synagogenhof<br />

1933 August 11<br />

Betr. den Jubilar Isidor Neuburger<br />

1933 Oktober 5<br />

Würdigung des Heimatvereins an den <strong>zur</strong>ückgetretenen Kassier<br />

Wassermann<br />

1934 Juli 18 <strong>und</strong> Oktober 25<br />

Würdigung von Sophie Strauß <strong>und</strong> Nina Strauß<br />

1934 Juli 23 <strong>und</strong> 28<br />

25-jähriges Jubiläum des Männergesangsvereins; Würdigung <strong>der</strong><br />

alten Mitglie<strong>der</strong>, u.a. Josef Wassermann, <strong>und</strong> <strong>der</strong> verstorbenen<br />

Mitglie<strong>der</strong>, u.a. Isak Gerstle, Meier Lehmann <strong>und</strong> Gustav Feissel<br />

(letzterer, zuerst vergessen, in einem eigenen Nachtrag)<br />

1036


LOKALZEITUNG "DER ILLERBOTE":<br />

BayStB, Zeitungen<br />

1935 Mai 4<br />

Feier des 1. Mai durch die Firma Löwenstein; Verstärkung <strong>der</strong><br />

"Löwensteiner" aus dem benachbarten Judendorf Ichenhausen<br />

1935 September 17<br />

Betr. das Gesetz "Zum Schutze des deutschen Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

deutschen Ehre"<br />

1935 November 27<br />

Betr. Vortrag über das Thema "Kampf gegen Juden <strong>und</strong> politischen<br />

Katholizismus"<br />

1936 Juli 27 <strong>und</strong> August 3<br />

Tod des Hauptlehrers Hermann Rose, <strong>und</strong> Dank <strong>der</strong> Witwe<br />

1937 Januar 21 <strong>und</strong> 25<br />

Betr. Ausstellung in Illertissen: "Weltpest Bolschewismus"<br />

1937 Februar 27<br />

Artikel: "Quälereien" aus nächster Nähe. Dachau in Lüge <strong>und</strong><br />

Wirklichkeit<br />

1937 Juli 15, 16, 19 <strong>und</strong> 21<br />

Im Landgericht Memmingen wird dem "Judenknecht" Knoll, dem<br />

Kompagnon des verstorbenen Bankiers Lehmann, <strong>der</strong> Prozeß wegen<br />

Urk<strong>und</strong>enfälschung gemacht. Urteil: dreieinhalb Jahre Zuchthaus,<br />

hohe Geldstrafe <strong>und</strong> fünfjähriger Ehrverlust bzw. Berufsverbot<br />

1937 November 11<br />

Betr. Ausstellung in München: "Der ewige Jude"<br />

1938 Juli 2<br />

Antijüdischer Vortrag bei den NS-Frauen<br />

1938 November 12<br />

Betr. die sogenannte Reichskristallnacht; "das Reich antwortete<br />

legal, aber hart" (auf das Attentat in Frankreich)<br />

1942 Februar 13<br />

Deportationen <strong>der</strong> Juden nach dem Osten<br />

"HEIMATGLOCKEN":<br />

Wochenendbeilage <strong>der</strong> Lokalzeitung "Illerbote". Enthält u.a.<br />

folgende Artikel von Josef Christa:<br />

Zur <strong>Geschichte</strong> von Illereichen-Altenstadt<br />

(1931, S.43.)<br />

Die alten Höfe <strong>und</strong> Sölden <strong>der</strong> ehemaligen Herrschaft Illereichen<br />

<strong>und</strong> ihre Besitzer durch 250 Jahre<br />

(1935, S.47-52. - 1936, S.19-45.)<br />

Vom Güterhandel <strong>der</strong> Juden<br />

(1940, S.24f.)<br />

1037


BayStB, Zeitungen<br />

"SCHWÄBISCHER BEOBACHTER":<br />

(Erschienen in Memmingen.) Enthält u.a.:<br />

1938 September 8<br />

Arisierung <strong>der</strong> mechanischen Klei<strong>der</strong>fabrik Löwenstein<br />

1938 September 20<br />

Leopold Kühn, Inhaber <strong>der</strong> Judenwirtschaft "Zur Eisenbahn";<br />

1878 erster Vorstand des Turnvereins Altenstadt<br />

1938 Oktober 29<br />

Übergang <strong>der</strong> Judenschule in den Besitz <strong>der</strong> Gemeinde; ein<br />

"Schandfleck" weniger in Altenstadt<br />

1938 November 11<br />

Altenstadt wehrt sich gegen die Juden; mit Namensnennung <strong>der</strong><br />

"Judenfre<strong>und</strong>e" in Altenstadt<br />

1938 November 14<br />

Betr. eine Familie im nahen Filzingen, die aus "falschem Mitleid"<br />

eine Jüdin aufgenommen hat<br />

1938 November 18<br />

Vortrag bei den NS-Frauen über die "zersetzende Arbeit <strong>der</strong><br />

Juden"<br />

1938 Dezember 13<br />

Bericht, daß im nahen Dettingen bis zum Frühjahr 1938 <strong>der</strong><br />

"Viehjude Kahn sein Unwesen treiben" konnte.<br />

1038


INSTITUT FÜR ZEITGESCHICHTE MÜNCHEN - ARCHIV<br />

Hinweis:<br />

Ein großer Teil <strong>der</strong> aufgeführten Unterlagen gelangte aus ausländischen<br />

Archiven in Form von Fotokopien <strong>und</strong> Mikroformen in<br />

das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, bevor die Rückgabe<br />

<strong>der</strong> Originale an die zuständigen deutschen B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesarchive<br />

erfolgte bzw. abgeschlossen war. Es muß darauf hingewiesen<br />

werden, daß diese Archivalien dort inzwischen teilweise<br />

mit an<strong>der</strong>en Beständen ergänzt <strong>und</strong> neu tektiert wurden,<br />

so daß sich wenigstens in diesen Fällen die Benutzung des Originalbestandes<br />

empfiehlt.<br />

Allgemeiner Überblick <strong>der</strong> Bestände, an Hand einiger Beispiele:<br />

AKTEN DER NSDAP (incl. NS-Organisationen <strong>und</strong> -Verbände):<br />

NSDAP Hauptarchiv: Fa-88<br />

enthält u.a Briefe, "Denkschriften" <strong>und</strong> Reden Adolf Hitlers;<br />

z.B.:<br />

1919 September 16<br />

Hitler an Gemlich: Das Judentum als Rasse <strong>und</strong> seine Rolle in<br />

<strong>der</strong> Welt<br />

(Fa-88, I/2, Bl.1-4.)<br />

o.D. (1921)<br />

"Denkschriften" Hitlers über den völkischen Gedanken <strong>und</strong> die<br />

Partei, sowie über "Versailles" <strong>und</strong> die Folgen: Die Juden als<br />

"unser Unglück", <strong>und</strong> ihre Bekämpfung als Vorbedingung <strong>der</strong> "Befreiung<br />

Deutschlands"; Die Verseuchung des deutschen Volkes<br />

durch die Juden<br />

(Fa-88, I/46, Bl.25-50.)<br />

1920 August 13<br />

Rede Hitlers im Hofbräuhaus zu München über rassische Gr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>und</strong> "wissenschaftlichen" Antisemitismus; Kampf gegen das<br />

Judentum; Entfernung <strong>der</strong> Juden aus dem deutschen Volk, <strong>und</strong> die<br />

Erweckung des "Instinktmässigen" gegen die Juden im deutschen<br />

Volk<br />

(Fa-88, I/62, Bl.1-33.)<br />

1928 November 9, 1929 April 3 <strong>und</strong> 9, 1936 Januar 26<br />

Weitere Reden Hitlers in München über jüdisches Schieber- <strong>und</strong><br />

Wuchertum, über jüdische Kunst, über die Verschiedenheit <strong>der</strong><br />

"Rassenkerne" u.a.<br />

(Fa-88, I/55, Bl.24-53; I/54, Bl.1-117; I/53, Bl.83-106.)<br />

1922<br />

Bericht des Bayerischen Staatsministeriums des Innern über die<br />

NSDAP; darin u.a.:<br />

Polizeibericht vom 13.10.1922 über eine Rede Hitlers gegen die<br />

Juden (For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausweisung aller nach 1914 eingewan<strong>der</strong>ten<br />

Juden, unter Einziehung ihres Vermögens). Esser am 6.12.1922<br />

über die Judenfrage: "500.000 Juden als Geiseln, die rücksichtslos<br />

erledigt werden, wenn auch nur ein Feind die deutsche<br />

Grenze überschreitet ..."<br />

(Fa-88, III/99, Bl.1-10.)<br />

1039


IfZ-Archiv<br />

AKTEN DER NSDAP (incl. NS-Organisationen <strong>und</strong> -Verbände):<br />

NSDAP/Parteikanzlei: Fa-91<br />

enthält u.a.<br />

1938 September 1 - Dezember 23<br />

Akten Friedrichs: Vorlagen <strong>und</strong> Notizen für den Stabsleiter<br />

Bormann, über Friedrichs Vorträge beim Stellvertreter des Führers<br />

(Heß); dabei: die "Antijudenaktion"<br />

(Fa-91/3, Fasz.9; Bl.509-560.)<br />

Korrespondenzen Adolf Hitler/Sekretär: MA-144<br />

enthält u.a.:<br />

1923 April - Oktober<br />

Sympathiespende für Hitler, wegen seiner antisemitischen Ziele;<br />

Vorschläge <strong>zur</strong> Abfassung eines "Arischen Adreßbuchs"; zwei<br />

Exemplare "Schwäbische Volksstimme" (Neuburg a.d. Donau) mit<br />

antisemitischen Artikeln<br />

(MA-144/2, S.4672, 4923f.; MA-144/1, S.3414-3417, nach: 3397.)<br />

NSDStB-Archiv: Fa-89<br />

enthält u.a.:<br />

1943 Februar 23 <strong>und</strong> April 21<br />

R<strong>und</strong>schreiben des Reichsstudentenführers: Todesurteile <strong>und</strong><br />

weitere Urteile, wegen Hochverrats. Die "Weiße Rose", die Haltung<br />

<strong>der</strong> Studentenschaft, <strong>und</strong> die Notwendigkeit <strong>der</strong> NS-Studentenerziehung<br />

(Fa-89, Bl.26-29.)<br />

NS-Publikationen 1942-1944: MA-142<br />

enthält u.a.:<br />

1943/44<br />

Parteiamtliches Lehrmittel: "Der Jude als Weltparasit"<br />

(MA-142, 9644-9671.)<br />

Reichsring für NS-Propaganda <strong>und</strong> Volksaufklärung: MA-423<br />

enthält u.a.:<br />

1939-1942<br />

Antijüdische Maßnahmen, betr. Entfernung <strong>der</strong> Telefonapparate<br />

aus jüdischen Wohnungen, Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> Judenwohnungen<br />

u.a.<br />

(MA-423, 5585-5892.)<br />

NSDAP Hauptarchiv: MA-733<br />

enthält u.a.:<br />

1930 September 2<br />

Aufsatz im Schwäbischen Beobachter über eine Hitler-Versammlung<br />

in <strong>Augsburg</strong>: antisemitische Rede Hitlers gegen die "Börsenbanditen"<br />

<strong>und</strong> "Novemberverbrecher"<br />

(MA-733, Gruppe 81/82, Bl.335-345.)<br />

1040


IfZ-Archiv<br />

AKTEN DER NSDAP (incl. NS-Organisationen <strong>und</strong> -Verbände):<br />

NSDAP Hauptarchiv: MA-737<br />

enthält u.a.:<br />

1931 März - 1937 März, 1939 Juli<br />

NSDAP/Hauptarchiv Schwaben: R<strong>und</strong>schreiben, Berichte über den<br />

Aufbau <strong>der</strong> Gauleitung, Vorgänge in <strong>der</strong> Ortsgruppe <strong>Augsburg</strong>,<br />

Chronik <strong>der</strong> Ortsgruppe Immenstadt u.a.<br />

(MA-737, VIII.)<br />

NSDAP Hauptarchiv: MA-1226<br />

enthält u.a.:<br />

1935 August - 1939 August<br />

SA-Aktionen gegen Juden<br />

(MA-1226, X.)<br />

NSDAP/Gau Schwaben/Gauleiter Wahl: MA-1454<br />

enthält u.a.:<br />

1940-1941<br />

Die Behandlung <strong>der</strong> Juden<br />

(MA-1454, S.328.804ff., 328.967ff.)<br />

JUDEN IN AUGSBURG: MA-140<br />

enthält u.a.:<br />

1940 Februar 26<br />

Staatspolizei-Leitstelle <strong>Augsburg</strong> an das Reichssicherheitshauptamt<br />

IV: Konzentrierung <strong>der</strong> Juden des Regierungsbezirks<br />

Schwaben; Vorschlag, die Juden im Kloster Ottobeuren unterzubringen<br />

(MA-140, 8829-8834.)<br />

1941 April 23<br />

Dieselbe an die NSDAP/Gau Schwaben: Vorschläge <strong>zur</strong> Bereinigung<br />

des "Judenproblems" in <strong>Augsburg</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>zur</strong> Freimachung<br />

<strong>der</strong> jüdischen Wohnungen<br />

(MA-140, 8825-8828.)<br />

DIENSTTAGEBUCH DES REICHSJUSTIZMINISTERIUMS: F-90<br />

1934 Oktober 5 - 1938 Dezember 24<br />

wahrscheinlich vom persönlichen Referenten Dr. Hans von Dohnanyi<br />

geführt; enthält Eintragungen mit inhaltlichen Angaben von<br />

Korrespondenzen verschiedenster Vorgänge, u.a.: antijüdische<br />

Aktionen.<br />

Personen- <strong>und</strong> Sachregister: Juden im Justizdienst; Nürnberger<br />

Gesetzte allgemein, Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> deutschen Ehre (Rassenschande), Reichsbürgergesetz,<br />

Vertretung <strong>der</strong> Juden durch Rechtsanwälte, Verband Nationaldeutscher<br />

Juden e.V., Jüdischer Zentralverein e.V. <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

1041


IfZ-Archiv<br />

AKTEN DES REICHSJUSTIZMINISTERIUMS (= RJM) :<br />

Bestand MA-108<br />

enthält u.a.:<br />

1893 Mai - 1934 Juli<br />

Reichsjustizamt: Juristen jüdischen Glaubens; verschiedene<br />

Schreiben, u.a. betr. Juden im ersten Weltkrieg, antisemitische<br />

Übergriffe gegen jüdische Juristen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

(MA-108, Fasz.4152, Vol.1.)<br />

1933 Mai - 1934 Juli<br />

Verschiedene Schreiben, betr. die Rechtsstellung <strong>der</strong> Juden im<br />

NS-Staat<br />

(MA-108, Fasz.5107, Bd.1.)<br />

Bestand MA-118<br />

enthält u.a.:<br />

1941 Dezember - 1942 April<br />

Berichte über jüdische Mischlinge <strong>und</strong> jüdisch Versippte <strong>der</strong><br />

Beamtenschaft<br />

(MA-118, Fasz.8465, Bd.1.)<br />

Erlass-Sammlung: FA-195<br />

Die Auswahl umfaßt die Jahrgänge 1935 bis 1938 <strong>und</strong> die Zeit<br />

von September 1939 bis August 1944; enthält u.a.:<br />

Jahrgang 1935<br />

Richtlinien für den arischen Nachweis bei Justizbeamten<br />

Jahrgang 1936<br />

Meldung <strong>der</strong> Geschäftsverbindung mit Juden o<strong>der</strong> jüdischen Firmen;<br />

keine Beiordnungspflicht für Armenanwälte, Amtsverteidiger<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen bei Juden; keine weitere Reichsunterstützung<br />

für die jüdische Seelsorge in den Vollzugsanstalten; keine<br />

groß aufgemachte Berichterstattung über Strafverfahren gegen<br />

Juden, wegen Rassenschande u.a.; Entlassung volljüdischer<br />

Gerichtsreferendare; keine Beschränkung bei Gr<strong>und</strong>stückserwerb<br />

durch Juden; strenge Handhabung des Gesetzes zum Schutze des<br />

deutschen Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong> deutschen Ehre vom 15.9.1935, beson<strong>der</strong>s<br />

in <strong>der</strong> Strafsache gegen Einstein; Verbot, bei jüdischen<br />

Repetitoren zu hören; Unterscheidung zwischen Austritt aus <strong>der</strong><br />

jüdischen Religionsgemeinschaft <strong>und</strong> dem Austritt aus <strong>der</strong> Synagogengemeinschaft;<br />

Inanspruchnahme jüdischer Ärzte durch Behördenangehörige;<br />

Aufhebung <strong>der</strong> Bankverbindungen von Beamten,<br />

Angestellten <strong>und</strong> Empfängern von Versorgungsbezügen bei jüdischen<br />

Banken; Entschuldigung von Juden; Berichtanfor<strong>der</strong>ung<br />

über die Anzahl <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> nichtarischen Richter <strong>und</strong><br />

Staatsanwälte<br />

Jahrgang 1937<br />

Berichtanfor<strong>der</strong>ung über Altersgrenzen <strong>der</strong> früheren jüdischen<br />

Justizbeamten; Entlassung von beamteten jüdischen Mischlingen<br />

<strong>und</strong> jüdisch versippten Beamten, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

1042


IfZ-Archiv<br />

AKTEN DES REICHSJUSTIZMINISTERIUMS (= RJM):<br />

Erlass-Sammlung: FA-195<br />

Jahrgang 1938<br />

Gesetzentwurf über Mietverhältnisse mit Juden; kein Einsatz<br />

von jüdischen <strong>und</strong> ausländischen Gefangenen bei Kultivierungs<strong>und</strong><br />

Straßenbauarbeiten; Aufhebung <strong>der</strong> Seelsorge für jüdische<br />

Gefangene, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

1939 September - 1944 August<br />

Erfassung des Vermögens von Juden; Bestellung von Deutschblütigen<br />

als Vorm<strong>und</strong>, Pfleger usw. für Juden; Übertragung von<br />

Vorm<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> Pflegschaften über Juden an Rechtsanwälte,<br />

die Mischlinge sind; Zurückweisung von jüdischen Konsulenten<br />

als Verteidiger in näher bestimmten Strafsachen; jüdische <strong>und</strong><br />

paritätische Stiftungen; Ausschließung <strong>der</strong> Juden aus den Zuhörerräumen<br />

<strong>der</strong> Gerichte; Behandlung <strong>der</strong> Ruhegehaltsansprüche<br />

abgeschobener Juden; Aberkennung <strong>der</strong> Rechte aus dem Reichsstrafgesetzbuch<br />

in Urteilen gegen Juden; Polen <strong>und</strong> Juden im<br />

Verfahren gegen Deutsche; Zulassung jüdischer Konsulenten;<br />

Sorgerechtsregelung für Kin<strong>der</strong> aus geschiedenen jüdischen Mischehen;<br />

arbeitsrechtliche Behandlung <strong>der</strong> Juden<br />

AKTEN DER DIENSTSTELLE ROSENBERG:<br />

(Beauftragter des Führers für die Überwachung <strong>der</strong> gesamten<br />

geistigen <strong>und</strong> weltanschaulichen Schulung <strong>und</strong> Erziehung <strong>der</strong><br />

NSDAP); enthält u.a.:<br />

NSDAP/Oberstes Parteigericht: MA-612<br />

1938 - 1939<br />

Arisierung jüdischer Betriebe<br />

(MA-612, 60.219-60.381.)<br />

Hauptamt Wissenschaft: MA-39<br />

1934-1944<br />

Verschiedene Aktenstücke; dabei: antisemitische Schriften,<br />

z.B. "Wird <strong>der</strong> Jude über uns siegen?"<br />

(MA-39, BUE-23.)<br />

PERSÖNLICHER STAB - REICHSFÜHRER SS (= RF SS): HIMMLER-AKTEN<br />

enthält u.a.:<br />

Bestand MA-3/Rolle 1-17<br />

1938-1944<br />

Konzentrationslager<br />

1941-1942<br />

Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Durchführung des von Hitler gegebenen<br />

Befehls zum Abtransport von 20.000 Juden <strong>und</strong> 5.000 Zigeunern<br />

1043


IfZ-Archiv<br />

PERSÖNLICHER STAB - REICHSFÜHRER SS (= RF SS): HIMMLER-AKTEN<br />

Bestand MA-3/Rolle 1-17<br />

1940-1942<br />

Die Deutschen in Palästina<br />

1942<br />

Regelung <strong>der</strong> Judenfrage in den Volksdeutschen Gruppen<br />

1942<br />

Überführung von Maschinen <strong>und</strong> Materialien aus den Judenghettos<br />

in SS-Betriebe<br />

Bestand MA-330<br />

1937-1940<br />

Befehl <strong>der</strong> SS, betr. Verhältnis <strong>der</strong> SS zu Juden <strong>und</strong> Kirchen<br />

Bestand MA-286<br />

1940<br />

Aktenüberprüfung von jüdischen SS-Angehörigen<br />

Bestand MA-292<br />

1943<br />

Zusammenarbeit Dienststelle Rosenberg <strong>und</strong> RF SS gegen sogenannte<br />

überstaatliche Mächte: Juden, Freimaurer, Kirchen <strong>und</strong><br />

Bolschewismus<br />

AKTEN DER SS:<br />

SS/RuSHA (Rasse- <strong>und</strong> Siedlungshauptamt): MA-387<br />

enthält Manuskripte über Rassenk<strong>und</strong>e, Vererbungslehre, Volksges<strong>und</strong>heit<br />

usw.; Erlasse <strong>und</strong> Befehle; u.a.:<br />

1935 Juni 7<br />

Verbot <strong>der</strong> nicht von oben angeordneten Teilnahme an judenfeindlichen<br />

Demonstrationen<br />

1935 August 16<br />

Verbot von Einzelaktionen gegen Juden<br />

SS/Gestapo (Geheimes Staatspolizeiamt): MA-443<br />

enthält u.a.:<br />

1934-1939<br />

Richtlinien, betr. Schutzhaft<br />

RSHA/Amt IV (Reichssicherheitshauptamt): MA-442/2<br />

enthält u.a.:<br />

1942 Juni - 1944 September<br />

Meldungen wichtiger staatspolitischer Ereignisse, u.a. betr.<br />

Juden<br />

1044


AKTEN DER SS:<br />

IfZ-Archiv<br />

SD-HA (Sicherheitsdienst-Hauptamt): MA-554<br />

enthält u.a.:<br />

1933-1938<br />

Korrespondenz mit "Arischer Weltdienst", betr. Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Juden<br />

1936 Juni - Oktober<br />

Leithefte, betr. Jüdische Weltorganisationen<br />

1935-1939<br />

Korrespondenzen, betr. Juden <strong>und</strong> Judenfrage<br />

1938 September<br />

Vorträge über Judentum, beson<strong>der</strong>s in USA, England, Frankreich,<br />

Deutschland;<br />

Unterlagen über Zionismus;<br />

Bestand MA-444/1-5<br />

enthält R<strong>und</strong>schreiben, Anordnungen <strong>und</strong> Verfügungen von Gestapo<br />

<strong>und</strong> RSHA aus den Jahren 1937 bis 1942; u.a. betr.:<br />

Konzentrierung <strong>der</strong> jüdischen "Schutz- <strong>und</strong> Schulungshäftlinge"<br />

im Konzentrationslager Dachau;<br />

Entlassung auswan<strong>der</strong>ungswilliger jüdischer Schutzhäftlinge;<br />

Beschäftigung von jüdischen Mischlingen;<br />

Einschränkung <strong>der</strong> Benutzung von Verkehrsmitteln durch Juden;<br />

Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen Wohnungen;<br />

1939<br />

Aufgaben, Gründung <strong>und</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> "Reichszentrale für<br />

die jüdische Auswan<strong>der</strong>ung";<br />

1942 Oktober 2<br />

Einweisung jüdischer Frauen: nur noch in das KZ Auschwitz;<br />

1942 November 5<br />

Keine Einweisung jüdischer Häftlinge in reichsdeutsche Konzentrationslager,<br />

die "judenfrei" zu machen sind;<br />

Bestand Fa-506<br />

enthält u.a.:<br />

1939-1945<br />

Deutsche Gefängnisse <strong>und</strong> Konzentrationslager; verschiedene<br />

Listen<br />

(Fa-506/2.)<br />

1941-1943<br />

Staatspolizei-Außendienststelle Würzburg: Juden-Deportationen<br />

nach Lublin, Theresienstadt <strong>und</strong> Auschwitz; dabei:<br />

allgemeine Richtlinien <strong>und</strong> Anweisungen für die technische<br />

Durchführung <strong>der</strong> Evakuierung von Juden, <strong>und</strong> die Behandlung des<br />

Vermögens <strong>der</strong> zu evakuierenden Juden<br />

(Fa-506/4-10.)<br />

1045


MELDUNGEN AUS DEM REICH:<br />

enthält u.a.:<br />

Bestand MA-441/1-9<br />

IfZ-Archiv<br />

1939 Oktober 9 - 1944 Juli 27<br />

Berichte des Sicherheitsdienstes, u.a. über die Stimmung <strong>der</strong><br />

deutschen Bevölkerung, über die im Reich eingesetzten Fremdarbeiter<br />

<strong>und</strong> Kriegsgefangenen, <strong>und</strong> über Reden führen<strong>der</strong> Persönlichkeiten;<br />

betr. u.a.:<br />

1940 April 8<br />

Unterschiedliche Gerichtsurteile über die Bezahlung <strong>der</strong> Feiertage<br />

an Juden;<br />

1941 Oktober 9<br />

Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden<br />

Jahreslagebericht, Bd.1-3: MF-2/1-3<br />

Dabei: Allgemeine Übersicht, Freimaurerei, Judentum<br />

(Bd.l.)<br />

AKTEN: VARIA<br />

enthält u.a.:<br />

Bestand Fa-183 (Sammlung Schuhmacher) <strong>und</strong> Fa-183/1<br />

1933 März - 1945 Januar<br />

Akten über Konzentrationslager, u.a.:<br />

Verbot des Waffenbesitzes für Juden (28.11.1938);<br />

Ankündigung von 150.000 Juden <strong>und</strong> Jüdinnen <strong>zur</strong> Aufnahme ins KZ<br />

(26.1.1942);<br />

Akten <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Wehrmacht: Fd-44<br />

1939 Januar 20, 1940 April 8<br />

Erlasse über "jüdisch versippte" Berufssoldaten <strong>und</strong> "jüdische<br />

Mischlinge" in <strong>der</strong> Wehrmacht<br />

Bestand Fa-506/14<br />

Auszüge aus den Sammlungen des Internationalen Suchdienstes<br />

Arolsen, u.a.:<br />

1938-1942<br />

Dokumente, betr. die "Judenfrage"<br />

1938<br />

Zeitungsausschnitte: Ausschaltung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> Wirtschaft;<br />

1941 Juli<br />

Auftrag Göring an Heydrich, betr. "Gesamtlösung <strong>der</strong> Judenfrage";<br />

1046


IfZ-Archiv<br />

PERSONENDOKUMENTATION: "BIOGRAPHISCHES HANDBUCH DER DEUTSCH-<br />

SPRACHIGEN EMIGRATION NACH 1933"<br />

Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte, München,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Research Fo<strong>und</strong>ation for Jewish Immigration Inc.,<br />

New York (= RFJI).<br />

Näheres hierzu ist den Einleitungen zu Bd.l <strong>und</strong> 2 des Biographischen<br />

Handbuchs <strong>der</strong> deutschsprachigen Emigration nach 1933<br />

(hrsg. von W. Rö<strong>der</strong> <strong>und</strong> H.A. Strauss, München 1980 <strong>und</strong> 1983)<br />

zu entnehmen, das Materialien zu ca. 8.700 Emigranten enthält<br />

<strong>und</strong> durch Register in Bd.3 erschlossen ist.<br />

Namenskartei (im Katalogsaal des_ IfZ):<br />

Ermöglicht einen gezielteren Zugriff auch auf die Unterlagen<br />

jener Emigranten, die nicht im Handbuch dokumentiert wurden:<br />

Aufteilung in neun Berufs- <strong>und</strong> Tätigkeitsfel<strong>der</strong> (Politik, Wissenschaft,<br />

Kunst, jüdische Funktionäre, Rabbiner u.a.), die<br />

eine Benutzung ohne Vorkenntnisse <strong>der</strong> Personennamen erleichtert.<br />

Da keine Mehrfachnachweisungen vorgenommen wurden, ist<br />

gegebenenfalls eine Kontrolle unter mehreren in Frage kommenden<br />

Berufsgruppen an<strong>zur</strong>aten.<br />

Unterlagen zum Personenkreis <strong>der</strong> deutschsprachigen Exil-Literatur<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Filmemigration sind nur ausnahmsweise vorhanden.<br />

MA-1500/1-65<br />

Die Sammlungstätigkeit im IfZ endete, abgesehen von einigen<br />

Ausnahmen, mit dem Jahr 1981.<br />

1983 wurde die Sammlung auf Mikrofilm übertragen; sie ist alphabetisch<br />

nach Personennamen geordnet<br />

(65 Rollen: MA 1500/1-65.)<br />

MA-1500/66-152<br />

Die Sammlung <strong>der</strong> RFJI ist nicht völlig identisch mit jener des<br />

IfZ: zusätzliche Unterlagen, u.a. <strong>zur</strong> jüngeren Emigrantengeneration<br />

in Übersee, zum jüdischen Kultus- <strong>und</strong> Verbandwesen, zu<br />

den Berufsgruppen Musik, Künstler in Übersee sowie zu nicht in<br />

deutscher Sprache schreibenden Literaten <strong>und</strong> Publizisten.<br />

Die (1989 verfilmten) Unterlagen <strong>der</strong> RFJI liegen als Duplikate<br />

im IfZ-Archiv (MA 1500/66-152) <strong>und</strong> im Zentrum für Antisemitismusforschung<br />

<strong>der</strong> TU Berlin vor, das auch eine Ausfertigung <strong>der</strong><br />

IfZ-Verfilmung besitzt.<br />

Die Materialien <strong>der</strong> RFJI umfassen neben einer in etwa alphabetisch<br />

geordneten biographischen Datensammlung (Rollen 66-136)<br />

<strong>und</strong> einer alphabetischen Namenskartei (137-142) einen Subject<br />

Card Index (143-148), <strong>der</strong> die Sammlung nach Berufen, z.T. nach<br />

Institutionen sowie nach Aufnähmelän<strong>der</strong>n (z.T. wie<strong>der</strong>um mit<br />

Berufsglie<strong>der</strong>ungen) erschließt. Die Rollen 149-152 enthalten<br />

Kartennachweise von Personen, die zunächst fälschlicherweise<br />

als Emigranten im Sinne <strong>der</strong> Handbuchdefinition dokumentiert<br />

worden sind (Duds).<br />

Für die Benutzung von MA 1500 gelten beson<strong>der</strong>e Bestimmungen.<br />

1047


IfZ-Archiv<br />

ALLGEMEINE PERSONENKARTEI (mit Hinweisen auf Juden)<br />

KARTEI DER DOKUMENTATION III:<br />

Inhaltliche Erschließung gedruckter autobiographischer Zeugnisse<br />

<strong>der</strong> deutschsprachigen Emigration nach 1933<br />

ZEITUNGSSAMMLUNG:<br />

Abt.: 1914-1945 <strong>und</strong> nach 1945; enthält NS-Blätter ("Völkischer<br />

Beobachter", "Der Stürmer" u.a), ferner Gemeindeblätter für<br />

die jüdische Bevölkerung, von NS-Gegnern im Ausland herausgebrachte<br />

Blätter, Zeitungen <strong>der</strong> Vertriebenenpresse u.a.<br />

ZEITUNGSAUSSCHNITTSAMMLUNG:<br />

Schwerpunkt: 1933-1955; enthält einen alphabetisch geordneten<br />

Personenteil <strong>und</strong> einen Sachteil, geordnet nach Schlagworten.<br />

Ein großer Bestand ist <strong>zur</strong> "Judenfrage" vorhanden, da das IfZ<br />

die Presseausschnittsammlungen des Reichsinstituts <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong><br />

des neuen Deutschland übernommen hat.<br />

PRESSEAUSSCHNITTSAMMLUNG DER WIENER LIBRARY IN LONDON (FILME):<br />

(Originalbestände: 1980 nach Israel verlagert)<br />

Schwerpunkte bilden u.a. die nationalsozialistische Judenverfolgung,<br />

die Lage in Deutschland nach 1945 (Entnazifizierung,<br />

Kriegsverbrecherprozesse, Wie<strong>der</strong>gutmachung) <strong>und</strong> die weltweite<br />

Situation des Judentums nach 1945.<br />

Die beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>der</strong> Sammlung beruht auf <strong>der</strong> intensiven<br />

Auswertung <strong>der</strong> ausländischen Presse in Bezug auf die NS-Ras-<br />

senpolitik <strong>und</strong> die internationale Haltung gegenüber <strong>der</strong> "Judenfrage"<br />

in den Jahren 1933-1945. Der gezielte Zugang zu den<br />

267 Filmrollen wird durch eine differenzierte Bestandsübersicht<br />

<strong>und</strong> durch Sach- <strong>und</strong> Personenregister ermöglicht.<br />

(Zu den Pressesammlungen des IfZ-Archivs vgl. W, Rö<strong>der</strong>, in:<br />

Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern, Bd.31, 1989.)<br />

Hinweis:<br />

Das IfZ-Archiv besitzt ferner, teilweise auch über die Wiener-<br />

Library- Bestandsverfilmung, eine Anzahl von Aussagen jüdischer<br />

Emigranten <strong>und</strong> jüdische Zeitungen;<br />

in diesen Archivalien dürfte ebenfalls eine größere Anzahl von<br />

Bezügen auf Bayerisch-Schwaben enthalten sein.<br />

AKTEN DER US-MILITÄRREGIERUNG FÜR BAYERN: MA 1479/1-14<br />

AKTEN DES OMGBy (= Office of Military Government for Bavaria)<br />

1945-1949<br />

Enthält u.a. Berichte über die Lage <strong>und</strong> öffentliche Meinung in<br />

Schwaben; Stimmungsberichte <strong>der</strong> Schwäbischen Landeszeitung an<br />

OMG Bavaria; Fragebögen mit statistischen Angaben über Konfession,<br />

Flüchtlinge, Auslän<strong>der</strong>, Berufsgruppen usw.;<br />

Hinweis:<br />

Das IfZ-Archiv besitzt auf Mikrofiche Akten davon im gleichen<br />

Umfang wie das BayHStA; es wird aber die Benutzung im Hauptstaatsarchiv<br />

empfohlen, wegen <strong>der</strong> besseren Erschließung des<br />

dortigen Bestandes.<br />

1048


STADTARCHIV NEUSÄß<br />

Überblick über Juden betreffende Archivalien:<br />

AKTEN (= A)<br />

- A V 022-7<br />

1852<br />

Unions-Volkszählung vom 3.12.1852 in <strong>der</strong> Landgemeinde Schlipsheim;<br />

die statistischen Aufstellungen enthalten u.a. genaue<br />

Angaben über die im Judenhaus zu Schlipsheim lebenden 40 Personen<br />

(hiervon 22 Christen), darunter 13 Kin<strong>der</strong>;<br />

- A V 924<br />

1807<br />

Steuereinnahmeregister <strong>der</strong> Gemeinde Schlipsheim; betr. u.a. das<br />

sogenannte Judenhaus in Schlipsheim (heute: Schlipsheimer Straße<br />

124, 126, 128), das die dortigen Juden 1805 gekauft hatten;<br />

- A V 931<br />

1848 Mai 20 <strong>und</strong> August 27<br />

Verzeichnisse <strong>der</strong> Spann- <strong>und</strong> Handfrohner von <strong>der</strong> Landgemeinde<br />

Schlipsheim; dabei: mehrere Israeliten genannt, wie Isaac Weil<br />

u.a.; das Verzeichnis von August 1848 nennt zudem den Berufsstand<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Juden;<br />

- A VI 801-1<br />

1843, 1907-1914<br />

Gewerbestatistiken. Die Statistik über Handel <strong>und</strong> Gewerbe von<br />

1843 nennt mehrere Juden sowie <strong>der</strong>en jeweilige Berufe;<br />

- A VI 822<br />

1862-1880<br />

Gewerbekonzessionen; dabei u.a.: Gesuch des Seligmann Goetz in<br />

Steppach um eine Schnittwarenhandlung (1859) sowie Konzessionsgesuch<br />

des Metzgers Leopold Hirschmann <strong>und</strong> dessen Übersiedlung<br />

nach <strong>Augsburg</strong> (1865);<br />

1049


AKTEN (= A)<br />

- A VI 912<br />

StadtA Neu<br />

1864 Juni 16 bis Dezember 29<br />

Mehrere Schreiben <strong>und</strong> Protokolle des Bezirksamtes <strong>Augsburg</strong> an<br />

die Gemeindeverwaltung in Steppach, betr. <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

israelitischen Gemeindeglie<strong>der</strong> in Steppach bezüglich <strong>der</strong> Nutzung<br />

aus dem Gemeindevermögen; betr. auch die Schafweide in<br />

Steppach;<br />

- A VI 912-3<br />

1807, 1813<br />

betr. die Verteilung von Gemeindegründen; dabei werden mehrere<br />

Juden genannt;<br />

AUSWÄRTIGE ARCHIVE (= AA)<br />

- AA 8<br />

1845/46-1847/48<br />

betr. Schularchiv Steppach: Kopien <strong>zur</strong> (Juden-) Schule.<br />

"Tag- <strong>und</strong> Zensur-Buch über die Werk- <strong>und</strong> Feiertag-Schüler zu<br />

Steppach für das Schuljahr 1845/46" nennt 32 jüdische Schüler:<br />

in <strong>der</strong> Werktagschule 10 Judenknaben <strong>und</strong> 8 Judenmädchen, in<br />

<strong>der</strong> Feiertagschule 6 israelitische Knaben <strong>und</strong> 8 israelitische<br />

Mädchen;<br />

Für das Schuljahr 1846/47 sind ebenfalls 32 jüdische Schüler<br />

genannt: 11 Knaben <strong>und</strong> 8 Mädchen in <strong>der</strong> Werktagschule, 4 Knaben<br />

<strong>und</strong> 9 Mädchen in <strong>der</strong> Feiertagschule;<br />

Im Schuljahr 1847/48 ist die Trennung <strong>der</strong> israelitischen <strong>und</strong><br />

katholischen Schuljugend erwähnt;<br />

1050


BÄNDE (= B)<br />

- B VI 104-2/2<br />

1839-1862<br />

StadtA Neu<br />

Gr<strong>und</strong>besitz-Verän<strong>der</strong>ungsbuch von Steppach; betr. mehrere Juden,<br />

u.a.: Zwei Verkäufe des Salomon Oberdorfer von Kriegshaber<br />

(1839); Isack Landauer von Steppach verkauft das Haus Nr.48a<br />

um 400 fl (1840); Süßmann Silbermann kauft das Haus Nr.53 von<br />

Heinrich Kohn in <strong>Augsburg</strong> um 3000 fl (1851); Babette Silbermann<br />

verkauft den Teil einer Wiese um 12 fl an den Pferdehändler<br />

Israel Neuburger (1859); Moses Hirschbaum verkauft das Haus<br />

Nr.47 um 1500 fl an die israelitische Gemeinde (1860); Samuel<br />

Lämle beerbt Johanna Levi (1860); <strong>der</strong> Metzgermeister Joseph<br />

Hirschmann übergibt Haus Nr.12 für 1200 fl an seinen Sohn Leopold<br />

Hirschmann (1862);<br />

- B VI 150<br />

1858-1894<br />

Fremdenbuch für die Landgemeinde Steppach.<br />

Enthält mindestens 87 Reisende jüdischer Konfession; die letzte<br />

Nächtigung eines auswärtigen Juden ist für das Jahr 1872 registriert.<br />

Quartier bezogen in Steppach jüdische Händler <strong>und</strong> Handwerker<br />

aus <strong>der</strong> Pfalz, Nordbaden, Unterfranken, dem Kurfürstentum<br />

<strong>und</strong> dem Großherzogtum Hessen, aus dem Elsaß, aus Lothringen,<br />

vom Nie<strong>der</strong>rhein <strong>und</strong> aus Westfalen, vereinzelt auch aus Galizien<br />

<strong>und</strong> selbst mit <strong>der</strong> Heimatangabe Jerusalem (mit einem Reispaß<br />

<strong>der</strong> Wiener Polizeibehörde auf <strong>der</strong> Durchreise nach Buttenwiesen,<br />

1865);<br />

- B VI 810<br />

1857 (-1888)<br />

"Verzeichnis <strong>der</strong> Dienstboten zu Steppach 1857", geführt bis<br />

1888, mit den Namen <strong>der</strong> jeweiligen Dienstherren.<br />

Sowohl unter den Dienstboten wie unter den Dienstherren sind<br />

mehrere Juden genannt;<br />

- B VI 924-3<br />

1854<br />

Gr<strong>und</strong>steuerkataster von Steppach; nennt zahlreiche von Juden<br />

bewohnte Häuser, wie z.B. das jüdische Kommun-Doppelhaus Nr.<br />

8a-c <strong>und</strong> 9a-c (heute: Alte Reichsstraße 31 <strong>und</strong> 33);<br />

1051


FOTOSAMMLUNG (= F)<br />

- F V 3.1<br />

StadtA Neu<br />

Judenhäuser in Schlipsheim (Aufnahmen von 1959);<br />

- F V 10.2<br />

Drei Fotos von jüdischen Schriftstücken, betr. Schlipsheim;<br />

- F VI 3.12<br />

Jüdische Bauten in Steppach (Alte Reichsstraße 31 <strong>und</strong> 33,<br />

sowie einen Gr<strong>und</strong>plan);<br />

- F VI 4.4<br />

Vier Fotos von Judengräbern in Kriegshaber;<br />

1052


STADTARCHIV NEU-ULM<br />

Überblick über Archivalien, die u.a. auch Juden betreffen<br />

1866-1874<br />

Aufenthaltsregister Neu-Ulm, mit Angaben über "Reise-Urk<strong>und</strong>e",<br />

Beherberung, Zu- <strong>und</strong> Abgang; mit Index<br />

(Nr.7016.)<br />

1861-1902,(-1932)<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Heimatberechtigten <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm, Bd.I,<br />

Nrn.1-408; darin beiliegend: Weggezogene 1899-1909<br />

(Nr.7017.)<br />

1902-1915<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Heimatberechtigten <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm, Bd.II,<br />

Nrn.409-917<br />

(Nr.7017/A.)<br />

Anfang 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Index zu den Verzeichnissen <strong>der</strong> Heimatberechtigten<br />

(Nr.7017/B.)<br />

1835 Juni 4 - 1962 Mai 29<br />

Urk<strong>und</strong>en über die Verän<strong>der</strong>ungen im Gr<strong>und</strong>stücksbereich <strong>der</strong> Stadt<br />

Neu-Ulm; jeweils mit Beilagen. Nrn.1-2980 (78 Schachteln) sowie<br />

Index für die Nrn.1-2040<br />

(Nr.7030.)<br />

ca. 1860-1891 (mit späteren Nachträgen)<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Gemeinde-Bürger <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm, Bd.I,<br />

Nrn.1-425; darin: "Verzeichnis <strong>der</strong> sämmtlichen Wahlstimmberechtigten<br />

zum Vollzug <strong>der</strong> Gemeindewahlen in <strong>der</strong> Stadtgemeinde Neu-<br />

Ulm. Duplikat" (1896)<br />

(Nr.7031.)<br />

1891-1912, 1912-1921<br />

Verzeichnisse <strong>der</strong> Gemeinde-Bürger, Bde.II <strong>und</strong> III, Nrn.426-902,<br />

903-1228<br />

(Nrn.7032. 7033.)<br />

Anfang 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Index zum Verzeichnis <strong>der</strong> Gemeindebürger<br />

(Nr.7O33/A.)<br />

1053


1874-1895<br />

StadtA NU<br />

Familienregister Neu-Ulm, alphabetisch geordnet, in acht Teil-<br />

bänden; mit Index, z.T. mit Beilagen<br />

(Nrn.7034-7041.)<br />

1895-20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Familienregister Neu-Ulm, alphabetisch geordnet, in vierzehn<br />

Teilbänden; mit Index<br />

(Nrn.7278-7291.)<br />

ca.1893-1922<br />

"Auszug aus dem renovirten Gr<strong>und</strong>steuerkataster <strong>der</strong> Steuergemeinde<br />

Neu Ulm Amtsgerichtsbezirk Neu Ulm Rentamtsbezirk Weißenhorn",<br />

für Hausnummern u.a. in Neu-Ulm (starke Brandstellen)<br />

(Nr.10206.)<br />

1916-1943<br />

betr. Freizügigkeit, Zuzug <strong>und</strong> Aufenthalt, Aufenthaltsbescheini-<br />

gungen; Allgemeines<br />

(Nr.10216.)<br />

1892-1939<br />

Ausgewiesene; Allgemeines <strong>und</strong> Verzeichnisse <strong>der</strong> aus dem deutschen<br />

Reichsgebiet (Neu-Ulm) Ausgewiesenen<br />

(Nr.10217.)<br />

(1930), 1931, (1935)<br />

Auszug aus dem erneuerten Gr<strong>und</strong>steuerkataster Neu-Ulm; Anlagen<br />

(Nr.10227.)<br />

1846<br />

Auszug aus dem Gr<strong>und</strong>steuerkataster <strong>der</strong> Steuergemeinde Neu-Ulm<br />

k. Landgerichts <strong>und</strong> k. Rentamts Untergünzburg; "Gemeinde", betr.<br />

Wiesen, Waldungen, Ortsgassen, Vizinalwege u.a., jeweils mit<br />

Eigentumsverhältnissen (Lit.A, B); über Besitzstand, Zehentver-<br />

hältnisse, Dominical-Verhältnisse vom 21.7.1846<br />

(Nr.10228.)<br />

1887-1922<br />

Auszug aus dem renovierten Gr<strong>und</strong>steuerkataster <strong>der</strong> Steuergemeinde<br />

Neu-Ulm; betr. u.a. Gebäude<br />

(Nr.10253.)<br />

1908-1943<br />

Gewerbelegitimationen, Wan<strong>der</strong>gewerbescheine, Stadthausierscheine;<br />

allgemeine Vorschriften <strong>und</strong> Erlasse<br />

(Nr.10304.)<br />

1054


1936-1944<br />

StadtA NU<br />

Staatsangehörigkeit; Bestimmungen über das Passwesen<br />

(Nr.10334.)<br />

1907-1934<br />

Gewerbe <strong>und</strong> Handel; Industrie- <strong>und</strong> Handelskammergremien<br />

(Nr.10443.)<br />

1937-1940<br />

Gewerbewesen; Anmeldungen, Schließungen von Verkaufstellen u.a.<br />

(Nr.10444.)<br />

(1940)<br />

Gr<strong>und</strong>stücksbesitzer in Neu-Ulm; mit Stadtteilen (A-Z)<br />

(Nr.10450.)<br />

1933-1941<br />

Gesetz <strong>zur</strong> Wie<strong>der</strong>herstllung des Berufsbeamtentums mit Vollzugs-<br />

<strong>und</strong> Durchführungsverordnungen<br />

(Nr.10782.)<br />

1935-1943 (1948)<br />

sog. Eheges<strong>und</strong>heitsgesetz"; Allgemeines<br />

(Nr.10800.)<br />

1935-1943<br />

sog. "Reichsbürgergesetz"; Allgemeines<br />

(Nr.10801.)<br />

1937-1940<br />

betr. Versicherungswesen; Vorschriften für das (städtische)<br />

Personal <strong>und</strong> für Sachwerte im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Mobilmachung;<br />

darin: Privatdienstverträge für Juden (betr. nicht Neu-Ulm)<br />

(Nr.10814.)<br />

EINWOHNERMELDEKARTEI<br />

ca.1900-1945<br />

Umfangreiche Einwohnermeldekartei <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm; betr.<br />

u.a. auch Juden<br />

1055


ZEITGESCHICHTLICHE BEFRAGUNG<br />

1985<br />

StadtA NU<br />

Befragung des Alfred Bernheim, geb. 1905 in Neu-Ulm, <strong>und</strong><br />

seiner Frau Ruth; jetzt: Israel<br />

Befragung des Ernst Moos, geb. 1913 in Neu-Ulm, <strong>und</strong> seiner<br />

Frau Eva-Maria, jetzt: Johannisburg (Ernst Moos inzwischen<br />

verstorben)<br />

1056


LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Hinweis:<br />

Die hier aufgeführten Katalogauszüge wurden fre<strong>und</strong>licherweise<br />

durch Herrn Dr. Frank Mecklenburg vom Leo Baeck Institute in<br />

New York <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

Die Nachweise sind alphabetisch nach den einzelnen Ortschaften<br />

geglie<strong>der</strong>t <strong>und</strong> können sich deshalb zum Teil wie<strong>der</strong>holen.<br />

ALTENSTADT:<br />

Altenstadt; Jewish Community (1931-1982)<br />

Handgeschriebenes Manuskript von Bertha Rose-Guggenheimer:<br />

"Geschichtliches aus <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde 1931"<br />

(Photokopie); Ausschnitt aus <strong>der</strong> Ulmer Zeitung, den jüdischen<br />

Friedhof in Altenstadt betreffend (1981).<br />

Magisterarbeit von Karin Sommer: "Die Juden von Altenstadt.<br />

Zum Alltagsleben in einem Judendorf von ca.1900 bis 1942",<br />

München 1982. (79 S.; geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> vervielfältigt.)<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben.<br />

Manuskripte über die jüdische Gemeinde von Laupheim während<br />

<strong>der</strong> Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten. Texte von Gesetzen<br />

gegen die Juden, <strong>und</strong> Bericht über die wirtschaftlichen Folgen<br />

<strong>der</strong> Judenvertreibung für Laupheim.<br />

(12 S.; masch., photokopiert.)<br />

Cone family; collection (1800-1965)<br />

Die Cones waren eine jüdische Familie aus Bayern, die bereits<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert in die Vereinigten Staaten emigrierte.<br />

Familiengeschichte, mit beigefügten Dokumenten <strong>und</strong> Photos.<br />

(Siehe Inventarliste. Fotos von Städten A-Z in Deutschland <strong>und</strong><br />

in den USA.)<br />

Jewish Restitution Successor Organisation (JRSO);<br />

collection (1947-1972)<br />

Die JRSO wurde 1947 von zwölf jüdischen Organisationen gegründet,<br />

um im Namen <strong>der</strong> ohne Erben verstorbenen Opfer <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Verfolgung, wie auch im Namen <strong>der</strong> aufgelösten<br />

Organisationen, Ansprüche gegen Deutschland <strong>und</strong> deutsche<br />

Einzelpersonen zu erheben.<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> IRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />

die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />

Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a.:<br />

<strong>Augsburg</strong>, Donauwörth, Illereichen(-Altenstadt), Memmingen,<br />

Nördlingen <strong>und</strong> Wertingen.<br />

Berichte <strong>und</strong> Mitteilungen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Organisation; Rückerstattungsansprüche für Einzelpersonen <strong>und</strong><br />

Gemeinden, u.a. für Altenstadt. (Siehe Inventarliste.)<br />

1057


ALTENSTADT:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Raff, Josef: Lebensbeschreibung (1818-1897)<br />

Josef Raff (Altenstadt 1818-1897), Sohn eines armen Händlers;<br />

ließ sich nach 3 Wan<strong>der</strong>jähren als Buchhalter in Ulm nie<strong>der</strong>;<br />

später Miteigentümer einer mechanischen Weberei; starb 1897.<br />

Kindheit in ländlicher Atmosphäre; Wan<strong>der</strong>schaft als Weberlehrling;<br />

Begegnung mit Pietisten, die ihn zum Christentum zu bekehren<br />

versuchten; Arbeit als Buchhalter <strong>und</strong> Weber; letzter<br />

Wille, worin er sich (in agnostizistischer Überzeugung) gegen<br />

ein religiöses jüdisches Begräbnis ausspricht. (52 S.)<br />

Thannhauser, Isaac: Kurze Lebensbeschreibung (1774-1810)<br />

Isaac Thannhauser, 1774 in Altenstadt geboren, war Hausierhändler<br />

<strong>und</strong> jüdischer Religionslehrer in Fellheim.<br />

Jüdische <strong>und</strong> deutsche Erziehung; früher Tod des Vaters; Leben<br />

in Ichenhausen; Beschreibung seiner Brautsuche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hochzeitsvorbereitungen;<br />

Leben als Lehrer <strong>und</strong> Hausierer. (21 S.)<br />

AUGSBURG:<br />

<strong>Augsburg</strong>; Jewish Community (18.Jh.-1985)<br />

14 Photo-Negative von <strong>der</strong> <strong>Augsburg</strong>er Synagoge (mit Innen- <strong>und</strong><br />

Außenaufnahmen); Bericht über die <strong>Augsburg</strong>er Industrie von<br />

Jacques Whitfield (18. Jh.); Deportationsliste mit ca. 400<br />

Namen (1941 XI - 1945 II), zusammengestellt von Eva Deckert.<br />

Zeitungsausschnitte über Einladung ehemaliger <strong>Augsburg</strong>er Juden<br />

zu einem Besuch <strong>der</strong> Stadt, <strong>und</strong> über die Synagoge (1985).<br />

Berg, Natalie: Erinnerungen aus meiner frühesten Jugend bis<br />

ins Alter (1857-1933)<br />

Natalie Berg wurde 1857 in Samotschin (Posen) geboren <strong>und</strong><br />

starb 1939 in <strong>Augsburg</strong>. In einer großen Familie in Armut aufgewachsen;<br />

zwei Brü<strong>der</strong> emigrierten nach Australien.<br />

Nach 1918/19 zog die Familie nach Breslau; 1933 zog Natalie<br />

Berg zu einer Tochter nach <strong>Augsburg</strong>.<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Council of Jews from Germany (1946-1964)<br />

1945 gegründet, vertritt <strong>der</strong> Rat die Interessen <strong>der</strong> ehemaligen<br />

deutschen Juden; erster Präsident war Leo Baeck. Korrespondenz<br />

mit verschiedenen Organisationen, u.a. betr. Wie<strong>der</strong>gutmachung;<br />

Material über Konzentrationslager <strong>und</strong> "Außenlager", über die<br />

Gründung (1954/55) <strong>und</strong> Publikationen des Leo-Baeck-Institutes<br />

("Bewährung im Untergang", "Leo-Baeck-Gedenkbuch" u.a.), über<br />

den Zentralrat <strong>der</strong> Juden in Deutschland <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e jüdische<br />

Organisationen. (Siehe Inventarliste.)<br />

Dabei u.a.: Material über den Konflikt zwischen Ost-Juden <strong>und</strong><br />

Deutsch-Juden in <strong>Augsburg</strong> 1954, <strong>und</strong> über die Frage <strong>der</strong> legalen<br />

Nachfolge in <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde zu <strong>Augsburg</strong> (1952-1954).<br />

1058


AUGSBURG:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Dann, Albert: Erinnerungen, Erinnerungen an die <strong>Augsburg</strong>er<br />

jüdische Gemeinde (1912-1959, 1627-1944)<br />

Albert Dann wurde 1868 in Frankfurt/M. geboren. Er übernahm<br />

das Möbelgeschäft des Vaters, <strong>und</strong> später die Firma seines<br />

Schwagers in <strong>Augsburg</strong>. Von 1912 bis zu seiner Emigration nach<br />

Palästina 1939 war er in <strong>Augsburg</strong> aktiv in <strong>der</strong> jüdischen Gemeindeverwaltung<br />

tätig.<br />

Jüdisches Leben in <strong>Augsburg</strong> während des Ersten Weltkrieg, <strong>der</strong><br />

Weimarer Jahre <strong>und</strong> <strong>der</strong> Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten.<br />

Schil<strong>der</strong>t Gemeinde <strong>und</strong> Synagogen-Neubau während des Ersten<br />

Weltkrieges; antijüdische Rechtssprechung nach 1933.<br />

Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Dann-Familie in Frankfurt seit 1627; ein<br />

Porträt des Großvaters von Albert Dann, des Reform-Rabbiners<br />

Leopold Stein; Beschreibung von Albert Danns Kindheit.<br />

(15 S.; 23 S.)<br />

Dann, Albert family; collection (1627-1960)<br />

Familienerinnerungen; Manuskripte; Korrespondenz, betr. Wie<strong>der</strong>gutmachungsleistungen.<br />

Decrees; collection (1614-1846)<br />

Verordnungen <strong>der</strong> Herrscher, vor <strong>der</strong> Emanzipation <strong>der</strong> Juden in<br />

mehreren Städten <strong>und</strong> Provinzen erlassen; betr. <strong>Augsburg</strong> u.a.;<br />

die Verordnungen betreffen verschiedene Aspekte, wie Abgaben<br />

<strong>und</strong> Steuern, rechtliche Übereinkommen <strong>und</strong> die Regulierung des<br />

inneren Lebens <strong>der</strong> jüdischen Gemeinden.<br />

(Inhalt durch 100 Katalogkarten erschlossen.)<br />

Hipper, Richard (1922)<br />

"Die Reichsstadt <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> die Judenschaft vom Beginn des<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>erts bis <strong>zur</strong> Aufhebung <strong>der</strong> reichsständischen Verfassung<br />

1808"; Dissertation, 180 S. (auf Mikrofilm.)<br />

Jewish Restitution Successor Organization (JRSO);<br />

collection (1947-1972)<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />

die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />

Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a.: <strong>Augsburg</strong>.<br />

(Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Kahn, Aaron family (1810ff.)<br />

Familien-<strong>Geschichte</strong>, zusammengestellt von Ernst Eckert<br />

(33 S.; englisch.)<br />

Kohn, Heinrich: Jubiläumsschrift zum 100jährigen Bestehen <strong>der</strong><br />

Firma (1834-1937)<br />

Zusammengestellt von Walter Katz (<strong>Augsburg</strong> 1937).<br />

Zur <strong>Geschichte</strong> des <strong>Augsburg</strong>er Textilgeschäftes von Heinrich<br />

Kohn, vorwiegend über die Anfänge in 1830er <strong>und</strong> 1840er Jahren;<br />

beschreibt die Schwierigkeiten, in <strong>Augsburg</strong> eine Genehmigung<br />

zu erhalten; enthält Photographien des Grün<strong>der</strong>s Samuel Kohn<br />

(?) <strong>und</strong> des Textilgeschäftes (18 S.).<br />

1059


AUGSBURG:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Landauer M.S.: Chronik <strong>der</strong> Firma (1833-1938)<br />

Chronik <strong>der</strong> Firma M.S. Landauer, <strong>Augsburg</strong>, zu Ehren ihres<br />

100jährigen Bestehens; zusammengestellt von Otto Landauer<br />

(<strong>Augsburg</strong> 1934/1938).<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Landauer Textil-Industrie in <strong>Augsburg</strong>, 1833 von<br />

Moses Samuel Landauer in Hürben(-Krumbach) gegründet; <strong>der</strong><br />

Stammbaum <strong>der</strong> Familie Landauer reicht in das 18.Jh. <strong>zur</strong>ück;<br />

Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> des Unternehmens, einschließlich <strong>der</strong><br />

"Arisierungs"-Ankündigung von 1938. (46 S., 13 S. <strong>und</strong> 15 S.)<br />

Nussbaum, Herbert (= Avi Gad ben Arzi): Weg <strong>und</strong> Schicksal<br />

eines deutschen Juden (1904-1935)<br />

Herbert Nussbaum, 1904 in Suhl (Thüringen) geboren; emigrierte<br />

1933 nach Palästina.<br />

Kindheit in Suhl, später in <strong>Augsburg</strong>; Anwachsen von Nationalsozialismus<br />

<strong>und</strong> Antisemitismus in Deutschland während <strong>der</strong> Weimarer<br />

Zeit; Begegnung mit dem Zionismus <strong>und</strong> aktive Mitarbeit<br />

in <strong>der</strong> zionistischen Jugendorganisation "Blau-Weiß"; landwirtschaftliche<br />

Ausbildung; detaillierte Beschreibung einer Reise<br />

nach Palästina im Jahre 1927; Wirtschaftsstudium an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

Köln; Emigration nach Palästina. (82 S.)<br />

Perles, Joseph family; collection (1808-1924)<br />

Joseph Perles, geboren am 26.11.1835 in Baja (Ungarn); 1862<br />

Rabbinerweihe in Breslau; bis 1871 Rabbiner in Posen, dann bis<br />

zu seinem Tod 1894 in München. - Sohn: Felix Perles, geboren<br />

1874, von 1899 bis zu seinem Tod 1933 Rabbiner in Königsberg;<br />

seine Ehefrau, Hedwig Perles, emigrierte nach Palästina <strong>und</strong><br />

starb dort 1954.<br />

Korrespondenz mit zahlreichen Persönlichkeiten; Manuskripte,<br />

Ausschnitte <strong>und</strong> Son<strong>der</strong>drucke von Predigten; Korrespondenz von<br />

Joseph Perles als Rabbiner in München; dabei u.a.: offizielle<br />

Korrespondenz mit den Gemeinden von <strong>Augsburg</strong>, Kitzingen <strong>und</strong><br />

Rotterdam.<br />

(Inhalt ist durch Inventare <strong>und</strong> Katalogkarten erschlossen;<br />

deutsch, hebräisch, französisch, italienisch <strong>und</strong> englisch.)<br />

Pinkus family; collection (1696-1976)<br />

Familie von Textilfabrikanten; Fabrik in Neustadt, Oberschlesien,<br />

war eine <strong>der</strong> größten Leinen-Produzenten <strong>der</strong> Welt. Joseph<br />

Pinkus wurde Teilhaber <strong>der</strong> Firma S. Fränkel durch Heirat mit<br />

Auguste Fränkel. - Sohn Max Pinkus (1857-1934) war Direktor<br />

bis 1926. - Sein Sohn Hans Pinkus leitete die Firma bis <strong>zur</strong><br />

"Arisierung", emigrierte 1939 mit seiner Familie nach England<br />

<strong>und</strong> starb dort 1977, nach einem erfolglosen Versuch, die Firma<br />

in Bayern wie<strong>der</strong> aufzubauen.<br />

Korrespondenz, Material über Familienmitglie<strong>der</strong>, literarische<br />

Aktivitäten von Max Pinkus, über die Juden in Schlesien u.a.;<br />

Geschäftsaufzeichnungen <strong>der</strong> Familie von Mitte 19.Jh. bis nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg; dabei u.a.: Musterbücher <strong>der</strong> Firmen<br />

Süddeutsche Leinenweberei <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> S. Fränkel <strong>Augsburg</strong>.<br />

(Inhalt durch Inventarliste erschlossen; deutsch, englisch <strong>und</strong><br />

französisch.)<br />

1060


AUGSBURG:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Pogrom; November 1938 (Gedenkveranstaltungen 1988)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Material über Gedenkveranstaltungen in<br />

verschiedenen deutschen Städten <strong>und</strong> Gemeinden, anläßlich des<br />

50. Jahrestages des November-Pogroms von 1938;<br />

dabei: Rede des B<strong>und</strong>estagspräsidenten Philipp Jenninger.<br />

Silbermann, Eduard: Erinnerungen (1851-1917)<br />

Eduard Silbermann, geb. in Komsdorf, aufgewachsen in Bischheim<br />

<strong>und</strong> Bamberg; 1879 erster jüdischer Staatsanwalt Deutschlands.<br />

Kindheit in einem orthodoxen jüdischen Haus; jüdisches Leben<br />

auf dem Lande; jüdische Rituale <strong>und</strong> Feste. 1861 nach Bamberg.<br />

Als Staatsanwalt in Regensburg, <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> München.<br />

(152 S., 9 S. <strong>und</strong> 100 S.)<br />

Straus, Raphael; collection (1915-1946)<br />

Geboren am 25.2.1887 in Karlsruhe; <strong>der</strong> Historiker Raphael<br />

Straus emigrierte 1933 nach Palästina, 1945 in die Vereinigten<br />

Staaten, <strong>und</strong> starb am 3.5.1947 in New York City.<br />

Korrespondenz, Manuskripte <strong>und</strong> persönliche Aufzeichnungen <strong>zur</strong><br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden; dabei u.a.: Juden in <strong>Augsburg</strong>, München,<br />

Pappenheim <strong>und</strong> Regensburg; Zionismus; Juden in Palästina <strong>und</strong><br />

Nordafrika; Biographien; Material <strong>zur</strong> jüdischen <strong>Geschichte</strong> in<br />

Bayern. (Mit Inventarliste; englisch <strong>und</strong> hebräisch.)<br />

Weil, Bella: Meine Erinnerungen (1914-1923; 1932-1936)<br />

Rekonstruktion wirtschaftlicher <strong>und</strong> politischer Verhältnisse<br />

während des Ersten Weltkrieges, <strong>der</strong> Weimarer Republik <strong>und</strong> dem<br />

Beginn <strong>der</strong> nationalsozialistischen Herrschaft, auf Gr<strong>und</strong> persönlicher<br />

Erinnerungen, Zeitungsausschnitte; kurze englische<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Emigration <strong>und</strong> des Lebens in den USA 1936-<br />

1940 (4 S.). Enthält: Essensmarken aus <strong>der</strong> Zeit des Ersten<br />

Weltkrieges; wenig Information über die Autorin selbst, die in<br />

<strong>Augsburg</strong> lebte. (ca. 400 S.; deutsch <strong>und</strong> englisch.)<br />

(Zu <strong>Augsburg</strong> vgl.: "Bavaria; Jewish Community" bei Binswangen<br />

<strong>und</strong> "Strauss, Eugen: Erinnerung <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong>" bei Ulm.)<br />

BINSWANGEN:<br />

Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />

Liste <strong>der</strong> jüdischen Gemeinden, Artikel, Liste <strong>der</strong> Juden in<br />

fränkischen Städten <strong>und</strong> Schutzbriefe (1709-1736); Anweisungen<br />

für jüdische Lehrer (1828); Kopie einer Eingabe an die bayer.<br />

Regierung gegen die jüdische Reform-Synode in <strong>Augsburg</strong>, 1871;<br />

Regierungsvorschriften während <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Herrschaft; handgeschriebene <strong>Geschichte</strong> (ca. 1912); Kopie des<br />

bayer. Edikts vom 10. Juni 1813, betr. <strong>der</strong> Annahme jüdischer<br />

Familiennamen; Besprechung des Buches: "Die jüdischen Friedhöfe<br />

in Kriegshaber, Buttenwiesen <strong>und</strong> Binswangen" von Louis<br />

Lamm; Zeitungsausschnitte; (aus dem Staatsarchiv Würzburg.)<br />

1061


BINSWANGEN:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Binswangen; Jewish Community (o.D.)<br />

Photo <strong>der</strong> Synagoge in Binswangen.<br />

Fürth, Hirsch; Der Rabbi aus Schwaben. Eine wahre <strong>Geschichte</strong><br />

aus dem Leben (19.Jh.)<br />

Hirsch Fürth, geboren in Fürth Ende 18.Jh., studierte ebenda<br />

(Yeshivah); heiratete die Tochter des Rabbiners von Binswangen<br />

<strong>und</strong> wurde selbst Rabbiner dort. - Schil<strong>der</strong>ung des jüdischen<br />

Landlebens durch einen Sohn des Hirsch Fürth (23 S.)<br />

BURGAU:<br />

Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />

(Siehe bei: Binswangen.)<br />

BUTTENWIESEN:<br />

Bauer family, Buttenwiesen (o.D.)<br />

Dokumente <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Gemeinde <strong>und</strong> <strong>der</strong> Familie Bauer.<br />

Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />

(Siehe bei: Binswangen.)<br />

Buttenwiesen; Jewish Community (o.D.)<br />

Kurze <strong>Geschichte</strong> von Buttenwiesen; Deportationsliste.<br />

Hummel; Alfred (1893-1917)<br />

Alfred Hummel, geboren 1893 in Buttenwiesen; Beruf: Kaufmann.<br />

Bayerischer Militär-Paß.<br />

FELLHEIM:<br />

Fellheim; Jewish Community (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte.<br />

Schwabacher, Alfred: Meine Lebensgeschichte (1879-1939)<br />

Alfred Schwabacher, geboren 1879 in Fellheim; arbeitete in <strong>der</strong><br />

Anzeigen-Abteilung des Rudolf Mosse Verlags in Berlin <strong>und</strong> war<br />

dessen Repräsentant in Zürich; emigrierte 1939 in die USA.<br />

Kindheit in orthodoxer jüdischer Atmosphäre in Fellheim <strong>und</strong><br />

Wertheim; enthält Stammbaum <strong>der</strong> Familie Benario aus Wertheim;<br />

Arbeit für den Mosse Verlag in Berlin <strong>und</strong> Zürich.<br />

(34 S. <strong>und</strong> 6 S.; englisch.)<br />

Thannhauser, Isaac: Kurze Lebensbeschreibung (1774-1810)<br />

Isaac Thannhauser, 1774 in Altenstadt geboren, war jüdischer<br />

Religionslehrer in Fellheim. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

1062


FISCHACH:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

GÜNZBURG:<br />

Ginsburg, Sigmar: Die <strong>Geschichte</strong> unseres Zweiges <strong>der</strong> Familie<br />

Ginsburg (1500-1964)<br />

Sigmar Ginsburg, 1892 als Sohn des Kaufmanns Bezallel Ginsburg<br />

in Karlsruhe geboren; er war Jurist <strong>und</strong> führen<strong>der</strong> Zionist in<br />

Königsberg bis zu seiner Emigration 1933 nach Palästina.<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familien Günzburg (Ginzburg, Ginsburg), Perlis<br />

<strong>und</strong> Welsbrem, die in das 16. Jh. von Günzburg <strong>zur</strong>ückreicht.<br />

(64 S.; 40 S.)<br />

Ullmann, Ber Bernard: Chronicle (1803-1804)<br />

Ber Bernard Ullmann (Pfersee 1751 - <strong>Augsburg</strong> 1837) war Oberhaupt<br />

<strong>der</strong>, jüdischen Gemeinde in Pfersee (= heute <strong>Augsburg</strong>).<br />

Nachdem ihn ein Jude 1803 wegen Geldfälschung angeklagt hatte,<br />

verbrachte er sieben Monate im Gefängnis, bis <strong>der</strong> Denunziant<br />

seine Verleumdung eingestand. - Bericht über die Anklage gegen<br />

Ber Bernard Ullmann <strong>und</strong> seinen Gefängnisaufenthalt in Günzburg<br />

zusammen mit an<strong>der</strong>en Gemeindemitglie<strong>der</strong>n.<br />

(71 S.; englisch: übersetzt nach <strong>der</strong> deutschen Übersetzung des<br />

hebräischen Originals. - Ullmann, Ber Bernard/Ullmann, Carl,<br />

Günzburg 1804 <strong>und</strong> New York 1928.)<br />

HARBURG:<br />

Berolzheimer, Michael; collection (17.Jh.-1942)<br />

Michael Berolzheimer, geboren am 22.2.1866 in Fürth; er war<br />

Jurist <strong>und</strong> beschäftigte sich nebenbei v.a. mit Genealogie.<br />

1939 emigrierte er in die USA <strong>und</strong> starb am 5.6.1942 in Mount<br />

Vernon, New York.<br />

Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Berolzheimer; zahlreiche<br />

Stammbäume, u.a. <strong>der</strong> Familien: Frankel-Fellheimer, Gutmann,<br />

Katzenelnbogen, Kaula, Oettinger, Oppenheimer <strong>und</strong> Osterberg.<br />

Kopien von Volkszählungen, Lebenserinnerungen, Steuerlisten<br />

<strong>der</strong> jüdischen Gemeinden Fürth, Heidenheim, Mittelfranken <strong>und</strong><br />

Redwitz a.d. Rodach (17.-19.Jh.), Photos von Friedhöfen <strong>und</strong><br />

rituellen Gegenständen; dabei: Photos jüdischer Grabsteine von<br />

Harburg <strong>und</strong> Pfersee(-<strong>Augsburg</strong>).<br />

(Inhalt durch Inventarliste erschlossen; deutsch, englisch <strong>und</strong><br />

hebräisch. Am Anfang des ersten Aktes: kurze Zusammenfassung<br />

<strong>und</strong> Katalogkarten von Eric Midas.)<br />

Harburg; Jewish Community (o.D.)<br />

Photos von <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Harburg; Brief über die<br />

Synagoge.<br />

1063


HARBURG:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Jacobsen, Jacob; collection (1660-1958)<br />

Jacob Jacobsen, geb. am 27,11.1888 in Schrimm (jetzt Srem,<br />

Polen); 1920-1939 Direktor des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen<br />

Juden; 1943 nach Theresienstadt deportiert; emigrierte 1945<br />

nach England <strong>und</strong> starb am 31.5.1968 in Bad Neuenahr.<br />

Umfangreiche Aufzeichnungen über jüdische Gemeinden in ganz<br />

Zentraleuropa; dabei: Memorbücher, Korrespondenz, Protokolle,<br />

Volkszählungslisten, Beschneidungsbücher (Mohel) <strong>und</strong> Listen<br />

<strong>der</strong> Friedhöfe; betr. u.a.: Harburg, Hürben <strong>und</strong> Wallerstein.<br />

(Inhalt durch 39 seitiges Inventar erschlossen; neben deutsch,<br />

hebräisch <strong>und</strong> jiddisch in verschiedenen an<strong>der</strong>en Sprachen.)<br />

Metzger, Otto: Memoirs (1750-1971)<br />

Otto Metzger, geboren 1885 in Nürnberg, war Miteigentümer einer<br />

großen Metallfirma in Nürnberg; emigrierte 1939 nach England<br />

<strong>und</strong> starb 1961 in London.<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familien Berlin, Josephtal, Guldmann, Tuchmann<br />

<strong>und</strong> Metzger von Ansbach, Nürnberg <strong>und</strong> Weisenau (Nähe Mainz),<br />

die sich größtenteils mit Wein- <strong>und</strong> Eisenhandel beschäftigten;<br />

beschreibt den sozialen Aufstieg vom Hausierer zum erfolgreichen<br />

Kaufmann im 19.Jh.; betr. u.a. die jüdische Gemeinde in<br />

Harburg. (137 S.; englisch.)<br />

Wassermann, David: <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Wassermann (1677-<br />

1910)<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familien Wassermann, Sulzberger <strong>und</strong> Regensburger<br />

von Harburg, Wallerstein <strong>und</strong> Sulzbürg (Oberpfalz), die in<br />

das 17. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>zur</strong>ückreicht; enthält Familienstammbäume<br />

sowie Standorte <strong>der</strong> jüdischen Grabsteine. (56 S.)<br />

HÜRBEN (-KRUMBACH):<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Cone family; collection (1800-1965)<br />

Jüdische Familie aus Bayern, die im 19.Jh. in die USA emigrierte.<br />

(Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Jacobsen, Jacob; collection (1660-1958)<br />

Aufzeichnungen über die jüdische Gemeinde in Hürben u.a.;<br />

(Siehe bei: Harburg.)<br />

Katz, Walter E.; collection (1893-1972)<br />

Militär-Papiere; Photos; Familienstammbäume; genealogisches<br />

Material.<br />

Krumbach-Hürben; Jewish Community (o.D.)<br />

Photos von <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> verschiedenen religiösen Objekten;<br />

Zeitungsausschnitte.<br />

1064


HÜRBEN (-KRUMBACH):<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Landauer family; collection (o.D.)<br />

Familienstammbäume; Geschäftsunterlagen <strong>der</strong> Baumwoll-Spinnerei<br />

M.S. Landauer; Familiendokumente <strong>und</strong> Korrespondenz;<br />

(deutsch, englisch <strong>und</strong> jüdisch-deutsch.)<br />

Schwabe, Gretl; collection (o.D.)<br />

Unterlagen über die Familien Spanier, Gump, Weiskopf <strong>und</strong><br />

Schwabe; (deutsch <strong>und</strong> jüdisch-deutsch,)<br />

Schwarz, Karl: Meine Familie. Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie<br />

Schwarz in Deutschland (1700-1933)<br />

Karl Schwarz (München 1885 - Israel 1962) war Direktor im Jüdischen<br />

Museum in Berlin <strong>und</strong>, nach seiner Emigration 1933, im<br />

Jüdischen Museum in Tel Aviv.<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Schwarz, die in das 18.Jh. <strong>zur</strong>ückreicht;<br />

Ursprünge in Hürben; Großvater war Rabbiner in Köln,<br />

Vater Stoffhändler in Berlin; enthält Stammbäume <strong>der</strong> Familien<br />

Schwarz <strong>und</strong> Kahn; Totesanzeigen von Josef Schwarz <strong>und</strong> Jacob<br />

Hirschinger; Kopien verschiedener deutscher <strong>und</strong> hebräischer<br />

Dokumente. (89 S.; 19 S.; zusammengestellt in Israel 1950.)<br />

ICHENHAUSEN:<br />

Bennet, James; collection (o.D.)<br />

Stammbäume <strong>der</strong> Familien Bissinger, Israelsky, Goldschmidt-<br />

Stadthagen <strong>und</strong> van Ronkel; (englisch.)<br />

Gerstle family (1794-1930)<br />

Auszüge aus statistischen Aufzeichnungen über die Familienmitglie<strong>der</strong><br />

von 1794 bis 1930.<br />

Ichenhausen; Jewish Community (o.D.)<br />

Brief, betr. die jüdische Gemeinde in Ichenhausen.<br />

Thannhauser, Isaac: Kurze Lebensbeschreibung (1774-1810)<br />

Isaac Thannhauser, 1774 in Ältenstadt geboren, lebte u.a. in<br />

Ichenhausen. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

KRIEGSHABER (-AUGSBURG):<br />

Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />

(Siehe bei: Binswangen.)<br />

Berolzheimer, Michael; collection (17.Jh.-1942)<br />

Enthält u.a. verschiedene Stammbäume sowie Photos.<br />

(Siehe bei: Harburg.)<br />

Kriegshaber; Jewish Community (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte, die jüdische Gemeinde in Kriegshaber betreffend;<br />

Photos vom jüdischen Friedhof.<br />

1065


KRUMBACH:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Katz, Walter E.; collection (1893-1972)<br />

(Siehe bei: Hürben.)<br />

Krumbach-Hürben; Jewish Community (o.D.)<br />

(Siehe bei: Hürben.)<br />

Landauer family; collection (o.D.)<br />

(Siehe bei: Hürben.)<br />

Schwabe, Gretl; collection (o.D.)<br />

(Siehe bei: Hürben.)<br />

MEMMINGEN:<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Darmstädter, Karl D.; collection (18.Jh.-1972)<br />

Karl D. Darmstädter, geb. am 25.9.1892 in Birkenau, emigrierte<br />

über die Nie<strong>der</strong>lande in die USA (1939-1940); er ließ sich nie<strong>der</strong><br />

in Washington, D.C., war tätig als Schriftsteller, Dichter<br />

<strong>und</strong> Professor für Deutsch; er starb 1984.<br />

Umfangreiche Sammlung von Briefen <strong>und</strong> Manuskripten ("Kodifiziertes<br />

Recht - Gewohnheitsrecht <strong>der</strong> Völker", "Zur jüdischen<br />

Familienforschung in Baden. Kleine Notizen", "Hochverehrte<br />

Festversammlung", "Ein unbekannter Herzlbrief - in Washington,<br />

D.C" u.a.), verschiedene Abhandlungen (u.a. über Ritualmord),<br />

Postkarten, Fotos, Memorbuch, Gebetbuch <strong>und</strong> jüdischer Kalen<strong>der</strong><br />

(1801-2000); Zeitungsausschnitte, Aufzeichnungen <strong>und</strong> Dokumente<br />

über Juden in Südwestdeutschland; dabei u.a.: Material über<br />

Memmingen.<br />

(Inhalt durch ein 12 seitiges Inventar erschlossen; deutsch,<br />

englisch <strong>und</strong> hebräisch.)<br />

Einstein, Fred; collection (1746ff.)<br />

Briefe von Albert Einstein; Photo; Korrespondenz, betr. Max<br />

Einstein; Zeitungsausschnitte u.a.;<br />

Jewish Restitution Successor Organization (JUSO);<br />

collection (1947-1972)<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />

die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />

Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a.: Memmingen.<br />

(Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Memmingen; Jewish Community (o.D.)<br />

Photo von <strong>der</strong> Synagoge in Memmingen.<br />

1066


MEMMINGEN:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Pineas, Hermann O.:<br />

Unsere Schicksale seit dem 30.1.1933. Meine illegale Zeit vom<br />

6. März 1943. Datum des Untertauchens. Bis Herbst 1944. Meine<br />

Erinnerungen an Dr. Leo Baeck (1939-45, 1939-44, 1906-53)<br />

Hermann O. Pineas, geb. 1892 in Düsseldorf, 1939-43 Neurologe<br />

im Jüd. Hospital Berlin; überlebte unter falschem Namen in<br />

Memmingen, mit Hilfe von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> "Bekennenden Kirche";<br />

emigrierte 1945 in die USA. - Frau: Herta Pineas, geb. 1892 in<br />

Hamburg; 1944 erwarben beide in Memmingen falsche Papiere.<br />

Dabei: Beschreibung des jüd. Lebens in Berlin; Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> Berliner Juden auf die Deportation; Weg in den Untergr<strong>und</strong>,<br />

<strong>und</strong> Unterstützung durch die "Bekennenden Kirche", durch Geistliche<br />

in Württemberg <strong>und</strong> Bayern; (53 S.; 18 S. <strong>und</strong> 5 S.)<br />

NÖRDLINGEN:<br />

Jewish Restitution Successor Organisation (JRSO);<br />

collection (1947-1972)<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />

die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />

Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a. Nördlingen.<br />

(Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Lehmann family, Nördlingen (o.D.)<br />

Deportationsliste; Genealogie; Familienunterlagen; Liste <strong>der</strong><br />

ehemaligen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in Nördlingen.<br />

Nördlingen; Jewish Community (o.D.)<br />

Bericht über das Schicksal <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde während des<br />

Zweiten Weltkrieges; Liste des jüdischen Friedhofs.<br />

Straus , Raphael; collection (1915-1946)<br />

(Siehe bei: <strong>Augsburg</strong>.)<br />

OETTINGEN:<br />

Meyer, Johanna; collection (1846-1958)<br />

Johanna Meyer, geb. am 13.1.1874 in Berlin, war Schriftstellerin;<br />

hielt Vorträge in den jüdischen Gemeinden Deutschlands;<br />

aktives Mitglied des jüd. Frauenb<strong>und</strong>es; 1938 Emigration in die<br />

USA; starb am 24.4.1958 in Philadelphia.<br />

Umfangreiche Korrespondenz, Material über Literatur, jüdische<br />

Themen <strong>und</strong> kulturelles Leben in den 1920er <strong>und</strong> 1930er Jahren,<br />

Memoiren über die Zeit vor 1901. - <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> Genealogie<br />

<strong>der</strong> Familie Loevinson (Meyer). Material über die Schwester<br />

Henriette May (1862-1928) <strong>und</strong> das Schicksal des Bru<strong>der</strong>s Ermanno<br />

(Hermann) Loevinson (1863-1943), <strong>der</strong> Archivar in Italien<br />

war. (Inhalt durch 2 Inventare erschlossen; deutsch, englisch,<br />

italienisch <strong>und</strong> französisch.)<br />

1067


OETTINGEN:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Oettingen; Archives (1956)<br />

Liste des Archivmaterials in <strong>der</strong> Fürstlich Oettingen Spielberg'schen<br />

Dominialkanzlei.<br />

Oettingen; Jewish Community (1822)<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> 1822 geborenen Juden.<br />

PFERSEE (-AUGSBURG):<br />

Berolzheimer, Michael (17.Jh.-1942)<br />

Enthält u.a. verschiedene Stammbäume <strong>und</strong> Photos.<br />

(Siehe bei: Harburg.)<br />

Ginsburg, Sigmar: Die <strong>Geschichte</strong> unseres Zweiges <strong>der</strong> Familie<br />

Ginsburg (1500-1964)<br />

(Siehe bei: Günzburg.)<br />

Ullmann, Ber Bernard: Chronicle (1803-1804)<br />

Ber Bernard Ullmann (Pfersee 1751 - <strong>Augsburg</strong> 1837) war Oberhaupt<br />

<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in Pfersee.<br />

(Siehe bei: Günzburg.)<br />

STEPPACH:<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

ULM:<br />

Baehr, Hugo (1938)<br />

R<strong>und</strong>schreiben, betreffend Ausgehverbot <strong>und</strong> Freilassung von<br />

Juden aus Konzentrationslagern. (Ulm, November 1938.)<br />

Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />

Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Buttenhausen; Jewish Community (1787-1987)<br />

Schutzbrief <strong>und</strong> Verordnung (1787); Steuerverzeichnis (1940);<br />

Namensliste; Artikel <strong>und</strong> Zeitungsausschnitte über die Gemeinde;<br />

detaillierte Angaben <strong>der</strong> Mitgift von Martha Hirsch (1829).<br />

Cohn, Julius (1939)<br />

Julius Cohn, Rabbiner; Abschiedspredigt. (Ulm, 1939.)<br />

1068


ULM:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Einstein, Albert; collection (1931-1982)<br />

Umfangreiche Sammlung von persönlichen Unterlagen <strong>und</strong> Photos<br />

(von Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz, Auslandsreisen <strong>und</strong> dem Leben in<br />

<strong>der</strong> USA nach <strong>der</strong> Emigration; von vielen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> berühmten<br />

Zeitgenossen); Briefe, Manuskripte, Zeitungen <strong>und</strong> Bücher;<br />

dabei u.a.: Photo (vergrößert <strong>und</strong> aufgezogen) des Ulmer Geburtshauses<br />

von Albert Einstein.<br />

(Inhalt durch Inventar erschlossen; deutsch <strong>und</strong> englisch.)<br />

Einstein, Berthold; collection (1932)<br />

Berthold Einstein, geboren am 31.12.1862 in Ulm, starb 1935 in<br />

Landau; er war Rabbiner in Landau.<br />

Photo mit Widmung (1932, Dezember 31).<br />

Einstein, Fred; collection (1746ff.)<br />

(Siehe bei: Memmingen.)<br />

Herrlingen; Landschulheim (1928-1987, 1934-1938)<br />

Manuskript <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Materialien über das Landschulheim in<br />

Herrlingen bei Ulm; "Blätter des jüdischen Landschulheims";<br />

Joseph Jaschuwi (= Rosenthal): Teilmemoiren (42 S.);<br />

Korrespondenz (1928-1932); Zeitungsausschnitte, u.a. zwei<br />

Schulen in Ulm betreffend, die zusammen umbenannt wurden in<br />

Anna Essinger Schule. (Inhalt durch Inventar erschlossen.)<br />

Hirsch, Robert: Erinnerungen (1857-1934)<br />

Robert Hirsch, geb. 1857 in Tübingen, ließ sich als Jurist in<br />

Ulm nie<strong>der</strong>; war dort 2. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde;<br />

Schwiegervater von Theo Hirsch (Sohn von Louis Hirsch, Bru<strong>der</strong><br />

von Otto Hirsch), 1933 nach Stuttgart, 1939 Selbstmord.<br />

Genealogie; Kindheit als jüngster von 14 Brü<strong>der</strong>n; berufliche<br />

Laufbahn (durfte als Jude kein Staatsanwalt werden); aktives<br />

Mitglied bei <strong>der</strong> National liberalen Partei <strong>und</strong> den Freimaurern;<br />

Erster Weltkrieg; Schließen des Rechtsanwaltbüros 1933;<br />

enthält: Abschriften zahlreicher Gratulationen <strong>zur</strong> goldenen<br />

Hochzeit <strong>und</strong> zum 80. Geburtstag 1937.<br />

(92 S.; 86 S.)<br />

Jaschuwi, Joseph (= Rosenthal): Teilmemoiren (1900-1947)<br />

Geb. in Lage (Lippe); Sohn eines Lumpenhändlers, <strong>der</strong> die Familie<br />

10 Jahre später verließ; Joseph Jaschuwi lebte im Armenhaus;<br />

später Direktor des Landschulheims Herrlingen, nach <strong>der</strong><br />

Emigration (Palästina 1939) Schulleiter in Kfar Bialik.<br />

Kindheit in ländlicher, orthodoxer Atmosphäre; doppelte Demütigung:<br />

Jude <strong>und</strong> Leben im Armenhaus. (42 S.)<br />

Oettinger, Siegm<strong>und</strong> Seligmann: Erinnerungen für meine Kin<strong>der</strong><br />

(1821-1894)<br />

Siegm<strong>und</strong> Seligmann Oettinger (Buttenhausen 1821 - Ulm 1899)<br />

war Herausgeber <strong>der</strong> Lokalzeitung "Laupheimer Verkün<strong>der</strong>".<br />

Kindheit in Buttenhausen; jüdisches Leben auf dem Land; als<br />

Waise in Stuttgart; Druckerlehre; Antisemitismus; Nie<strong>der</strong>lassung<br />

in Ulm. (10 S.)<br />

1069


ULM:<br />

LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />

Pogrom; November 1938 (Gedenkveranstaltungen 1988)<br />

(Siehe bei: <strong>Augsburg</strong>.)<br />

Raff, Josef: Lebensbeschreibung (1818-1897)<br />

Josef Raff ließ sich u.a. als Buchhalter in Ulm nie<strong>der</strong>.<br />

(Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Strauss, Eugen: Erinnerungen <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong> (1898-1938)<br />

Eugen Strauss (Ulm 1879 - England 1965) war als Jurist in<br />

<strong>Augsburg</strong> tätig, Vorstandsmitglied des Centralvereins <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in <strong>Augsburg</strong> bis zu seiner<br />

Emigration nach England 1939.<br />

Gedanken über das jüdische Leben in Deutschland vor <strong>und</strong> während<br />

<strong>der</strong> Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten; enthält Bemerkungen<br />

über den Zusammenschluß deutscher Studenten jüdischen<br />

Glaubens <strong>und</strong> den November-Pogrom 1938. (4 S.)<br />

Ulm; Jewish Community (o.D.)<br />

Zeitungsausschnitte, Photo, R<strong>und</strong>schreiben <strong>und</strong> Listen.<br />

WALLERSTEIN:<br />

Jacobsen, Jacob; collection (1660-1958)<br />

Aufzeichnungen über die jüdische Gemeinde in Wallerstein u.a.;<br />

(Siehe bei: Harburg.)<br />

Kroner, Rabbi: Die Judengemeinde Wallerstein im Ries (o.D.)<br />

Artikel über die Judengemeinde Wallerstein (auf Mikrofilm.)<br />

Wassermann, David: <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Wassermann (1677-<br />

1910)<br />

(Siehe bei: Harburg.)<br />

WERTINGEN:<br />

Jewish Restitution Successor Organization (JRSO);<br />

collection (1947-1972)<br />

Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />

die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />

Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a. Wallerstein.<br />

(Siehe bei: Altenstadt.)<br />

Nachtrag (ohne Ortsangabe): Ettlinger family (1733-1925)<br />

Essay von Wolfsohn: Aus dem Stammbaum <strong>der</strong> Familien Ettlinger-<br />

Freimann-Horowitz (1925, 10 S.); orig. Drucktafeln; Stammtafeln<br />

<strong>der</strong> Familie Ettlinger; History of the Ettlinger Family;<br />

Life History of Bernhard Ettlinger; (deutsch <strong>und</strong> englisch.)<br />

1070


URKUNDEN:<br />

STADTARCHIV NÖRDLINGEN<br />

1342 Juni 20 München<br />

Bestimmungen Kaiser Ludwigs des Bayern, daß die Juden in Nörd-<br />

lingen zwei bis drei Fleischbänke haben sollen<br />

(U 2953. - Regest: NöUB I/170.)<br />

1348 Januar 27 Ulm<br />

König Karl bestätigt die Rechte <strong>der</strong> Stadt Nördlingen <strong>und</strong> erläßt<br />

<strong>der</strong> Stadt die rückständige Steuer <strong>und</strong> Judenhilfe<br />

(U 2954. - Regest: NöUB I/192.)<br />

1348 Dezember 24<br />

Verzicht <strong>der</strong> Grafen von Oettingen auf alle Ansprüche, wegen<br />

<strong>der</strong> getöteten <strong>und</strong> lebenden Juden, die in Nördlingen ansässig<br />

waren<br />

(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/200.)<br />

1348 Dezember 24<br />

Die Grafen von Oettingen geloben <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, sie<br />

wegen aller rechtlichen Ansprüche <strong>der</strong> Juden ein Jahr lang zu<br />

vertreten<br />

(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/201.)<br />

1348 Dezember 31 Dresden<br />

König Karl erlaubt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, erneut Juden aufzunehmen<br />

(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/202.)<br />

1349 Januar 26<br />

Die Zunftmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nördlinger Schnei<strong>der</strong>, Tuchscherer <strong>und</strong><br />

Kürschner verpflichten sich u.a. eidlich, nicht für Juden in<br />

<strong>der</strong>en Häusern etwas zu arbeiten<br />

(Bestand Zunftsachen. - Regest: NöUB I/203.)<br />

1349 April 19<br />

Aufstellung <strong>der</strong> Grafen von Oettingen über die, ihnen von <strong>der</strong><br />

Stadt Nördlingen übergebenen, Güter <strong>und</strong> Briefe <strong>der</strong> Juden<br />

(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/211.)<br />

1354 August 8<br />

Hans von Halle zu Nördlingen quittiert von einer Schuld, "da-<br />

ruff ist gangen ze gesuch dem Juden" 50 Pf<strong>und</strong> Heller<br />

(U 2007/1. - Regest: NöUB II/251.)<br />

1357 Mai 1<br />

Mosse von Bopfingen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Juden zu Nördlingen verkaufen<br />

ein Ewiggeld aus <strong>der</strong> Nördlinger Judenschule<br />

(Bestand Juden. - Regest: NöUB II/262.)<br />

1361 Januar 11<br />

Die Grafen von Oettingen erhalten von <strong>der</strong> Judenschaft zu Nördlingen<br />

30 Pf<strong>und</strong> Heller für dieses Jahr<br />

(U 7153a. - Regest: NöUB II/297.)<br />

1071


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1362 Januar 26<br />

Verkauf eines Ewiggeldes aus dem Hof zu Nördlingen, gelegen an<br />

<strong>der</strong> Juden Hofstatt vor dem Rümlingertor<br />

(U 5603. - Regest: NöUB II/309.)<br />

1363 November 25<br />

Verkauf eines Ewiggeldes aus dem Hof zu Nördlingen auf dem<br />

Judengraben<br />

(Abschrift 15.Jh.: Kopialbuch des Spitals II,200. - Regest:<br />

NöUB II/331.)<br />

1375 April 3<br />

Kauf <strong>der</strong> Häuser, gelegen an <strong>der</strong> Judenschule (= Synagoge) zu<br />

Nördlingen. durch den Juden Elias<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/478.)<br />

1377 April 10<br />

Einigung zwischen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen <strong>und</strong> H. Fukker, wegen<br />

<strong>der</strong> Bürgschaft "von ainer Jüdin"<br />

(U 3510. - Regest: NöUB II/514.)<br />

1378 April 1<br />

Bischof Burkhard von <strong>Augsburg</strong> bewilligt den Nördlinger Juden<br />

die Errichtung eines eigenen Friedhofs, nachdem <strong>der</strong> alte jüdische<br />

Friedhof durch Christenhäuser bebaut worden war<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/529.)<br />

1385 April 24<br />

Die Grafen von Oettingen versprechen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, ihr<br />

in allen Feindschaften aus <strong>der</strong> Tat an den Juden zu helfen<br />

(Bestand Judenschlacht. - Regest: NöUB II/643.)<br />

1385 April 28 Prag<br />

König Wenzel weist die Stadt Nördlingen an, die ihm für die<br />

Juden schuldigen 3500 fl an Kraft von Hohenloch zu bezahlen<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/644.)<br />

1385 Mai 5 (Ulm)<br />

Die Stadt Nördlingen wird nach Streitigkeiten, wegen <strong>der</strong> an<br />

den Juden geschehenen Tat, wie<strong>der</strong> in den Städteb<strong>und</strong> Schwaben<br />

aufgenommen<br />

(U ... - Regest: NöUB IV/2492.)<br />

1385 Juni 13 - 1386 Juni 19<br />

42 Schutz- <strong>und</strong> Schirmbriefe <strong>und</strong> Beistandspakte mit <strong>der</strong> Ritterschaft<br />

des Umlandes, die <strong>der</strong> Stadt Nördlingen versprechen, ihr<br />

bei allen Feindschaften wegen <strong>der</strong> Tat an den Juden zu helfen<br />

(Bestand Judenschlacht. - Regesten: NöUB II/645-668, 670-684,<br />

689, 691, 697.)<br />

1072


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1389 November 26<br />

Oswalt Frikkinger zu Nördlingen vergleicht sich mit <strong>der</strong> Stadt,<br />

wegen seiner Beteiligung an dem Frevel an den Juden<br />

(Bestand Judenschlacht. - Regest: NöUB II/735.)<br />

1390 September 29<br />

Wolf Baier, Metzger zu Nördlingen, schwört <strong>der</strong> Stadt Urfehde,<br />

wegen seiner Beteiligung an dem Auflauf <strong>und</strong> dem Frevel an den<br />

Juden<br />

(U 3513. - Regest: NöUB II/754.)<br />

1391 Februar 27<br />

Urteil, wegen Lösung von "köpf, kleineid" <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Habe bei<br />

den Nördlinger Juden<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/757.)<br />

1391 März 7 Rottweil<br />

Graf Hermann von Sulz bestätigt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen die Urk<strong>und</strong>e<br />

König Wenzels von 1385 III 21 (BayHStA), über die Freiheit,<br />

wegen <strong>der</strong> Tat an den Juden<br />

(Bestand Judenschlacht. - Regest: NöUB II/759.)<br />

1392 Oktober 24 Bettlern<br />

König Wenzel gewährt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen Straffreiheit, wegen<br />

des "judenschlahens"; die Stadt darf auf zehn Jahre erneut<br />

Juden aufnehmen<br />

(U 2988. - Regest: NöUB II/781.)<br />

1393 April 24<br />

Peter Schuler zu Nördlingen vergleicht sich mit <strong>der</strong> Stadt,<br />

wegen seiner Beteiligung an dem Frevel an den Juden<br />

(U 3514a. - Regest: NöUB II/789.)<br />

1394 März 21<br />

Die Stadt Nördlingen erlaubt den Antonitern aus Memmingen,<br />

anstelle <strong>der</strong> Judenschule <strong>und</strong> <strong>der</strong> Häuser in <strong>der</strong> Judengasse eine<br />

Kapelle zu bauen<br />

(U 3165. - Regest: NöUB II/803.)<br />

1395 Januar 14<br />

Seb. Illsung zu <strong>Augsburg</strong> erhält das Recht, bei Verzug sein<br />

Leibgedinggeld in Nördlingen an Juden o<strong>der</strong> Christen zu nehmen<br />

(U 7405 1/2. - Regest: NöUB II/812.)<br />

1398 Januar 8<br />

H. Zingel zu Nördlingen verkauft <strong>der</strong> Stadt ein Ewiggeld, das<br />

ihm u.a. aus <strong>der</strong> Judenschule zusteht<br />

(U 2907. — Regest: NöUB II/859.)<br />

1399 März 4<br />

F. Raupolt <strong>und</strong> seine Hausfrau A. Zinglin zu Nördlingen verkaufen<br />

<strong>der</strong> Stadt ein Ewiggeld aus <strong>der</strong> Judenschule<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/879.)<br />

1073


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1401 August 15 <strong>Augsburg</strong><br />

König Ruprecht gewährt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen Straffreiheit,<br />

wegen <strong>der</strong> Judenschäden; die Stadt darf auf zehn Jahre erneut<br />

Juden aufnehmen <strong>und</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Judensteuer behalten; zusätzlich<br />

zahlt je<strong>der</strong> Jude <strong>und</strong> jede Jüdin über 12 Jahre an den<br />

König jährlich 1 fl Opferpfennig<br />

(U 2992. - Regest: NöUB III/958.)<br />

1401 August 19 Weißenburg<br />

König Ruprecht gewährt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen Freiheit <strong>und</strong><br />

Schutz, wegen <strong>der</strong> Tat an den Juden<br />

(U 2997. - Regest: NöUB III/964.)<br />

1401 November 13<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren den Nördlinger Juden 39 fl<br />

Steuer<br />

(U 7154. - Regest: NöUB III/978.)<br />

1402 Juni 15<br />

Übereinkommen des H. Velwer zu Nördlingen mit <strong>der</strong> Stadt, wegen<br />

seiner Beteiligung an dem Judenauflauf<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB III/987.)<br />

1402 November 12<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren den Nördlinger Juden 49 fl<br />

Steuer<br />

(U 7154a. - Regest: NöUB III/979.)<br />

1403 November 18<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren den Juden zu Nördlingen<br />

die Steuer<br />

(U 7154b. - Regest: NöUB III/1015.)<br />

1404 Februar 28 Heidelberg<br />

König Ruprecht quittiert <strong>der</strong> Stadt Nördlingen eine Geldsumme,<br />

mit <strong>der</strong> sie den Juden Joseph, seine beiden Söhne <strong>und</strong> einen<br />

an<strong>der</strong>en Juden gestraft hatte<br />

(U 3001. - Regest: NöUB III/1027.)<br />

1405 November 15<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren <strong>der</strong> Stadt Nördlingen eine<br />

Steuer von 61 1/2 fl, die ihnen die Juden schuldig sind<br />

(U 7154c. - Regest: NöUB III/1049.)<br />

1407 November 13<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren den Nördlinger Juden die<br />

Steuer<br />

(U 7154d. - Regest: NöUB III/1016.)<br />

1408 November 14 - 1412 November 25<br />

Dieselben quittieren den Nördlinger Juden die Steuern<br />

(U 7154e. 7155-7158. - Regesten: NöUB III/1017-1021.)<br />

1074


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1413 November 12<br />

Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />

seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7159. - Regest: NöUB III/1210.)<br />

1414 März 23 Heidelberg<br />

König Sigm<strong>und</strong> läßt die in Schwaben anfallenden Opferpfennige<br />

<strong>der</strong> "Judischeid" für die beiden vergangenen Weihnachten for<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> einsammeln<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB III/1219.)<br />

1414 Juli 13<br />

Die Juden zu Nördlingen versprechen <strong>der</strong> Stadt, vor dem Rat <strong>und</strong><br />

Gericht von Nördlingen Recht zu nehmen<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB III/1228.)<br />

(1414) August 13 Koblenz<br />

König Sigm<strong>und</strong> bestimmt, daß die Judenschaft zu Nördlingen<br />

"Leib <strong>und</strong> Gut nicht verrücke", bis er von ihnen eine Steuer<br />

einnehme<br />

(Regest: NÖUB III/1230.)<br />

1414 August 17<br />

Aufläufe <strong>und</strong> Streitigkeiten <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> in<br />

<strong>der</strong> Schule zu Nördlingen<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. -Regest: NöUB III/1231.)<br />

1414 September 29<br />

Die Stadt Nördlingen verspricht, an König Sigm<strong>und</strong> 800 fl Judensteuer<br />

zu bezahlen<br />

(U 7180. - Regest: NöUB III/1235.)<br />

1414 Oktober 1<br />

König Sigm<strong>und</strong> befiehlt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die 800 fl Steuer<br />

für die Juden zu bezahlen<br />

(U 6634. - Regest: NöUB III/1236.)<br />

1414 Oktober 12<br />

Die Stadt Nördlingen verkauft ein Leibgeding, mit Schadenersatz<br />

"an Cristan o<strong>der</strong> an Juden"<br />

(U 5587. - Regest: NöUB III/1238.)<br />

1414 November 18<br />

Die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von Oettingen quittieren den<br />

Juden zu Nördlingen jeweils ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7160. 7161. - Regesten: NöUB III/1211. 1254.)<br />

1414 November 25 Köln<br />

König Sigm<strong>und</strong> quittiert <strong>der</strong> Stadt Nördlingen die, ihm für die<br />

Judenschaft versprochene Summe<br />

(U 7181. - Regest: NöUB III/1247.)<br />

1075


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1415 November 17<br />

Die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von Oettingen quittieren den<br />

Juden zu Nördlingen jeweils ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7161a. 7161b. - Regesten: NÖUB III/1212. 1255.)<br />

1416 November 15<br />

Dieselben quittieren den Juden zu Nördlingen jeweils ihren<br />

Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7161c. 7161d. - Regesten: NöUB III/1213. 1256.)<br />

1417 November 14<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren den Juden zu Nördlingen<br />

die Steuer<br />

(U 7161e. - Regest: NöUB III/1022.)<br />

1418 November 13<br />

Graf Friedrich d.Ä. von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />

seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7162. - Regest: NÖUB III/1420.)<br />

1419 Oktober 2<br />

H. Kesinger, Schnei<strong>der</strong> zu Nördlingen, verkauft ein Leibgedinge,<br />

mit Schadenersatz "an Cristan o<strong>der</strong> an Juden"<br />

(U 5629. - Regest: NöUB III/1446.)<br />

1419 Oktober 2<br />

Ulrich Rot zu Nördlingen verkauft ein Leibgedinge, mit Schadenersatz<br />

"an Cristan o<strong>der</strong> an Juden"<br />

(U 5630. ~ Regest: NöUB III/1447.)<br />

1419 November 12<br />

Graf Friedrich d.Ä. von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />

seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer; desgleichen quittiert Graf<br />

Ludwig d.J. die seinem Vater <strong>und</strong> ihm zu gebenden Steuern<br />

(U 7163- 7164. - Regesten: NöUB III/1421. 1454.)<br />

1420 Januar 27<br />

Verkauf von Gütern, Äckern <strong>und</strong> Wiesen an die Stadt Nördlingen;<br />

dabei: ein Morgen Acker an dem Galgenberg, genannt <strong>der</strong> Judenacker<br />

(U 2676. - Regest: NöUB III/1461.)<br />

1420 Dezember 27<br />

Schulden für eine Glocke von 67 1/2 fl, mit Schadenersatz "an<br />

Cristan <strong>und</strong> an Juden" in Nördlingen<br />

(Glockengießerakten. - Regest: NöUB III/1480/2.)<br />

1421 Januar 15<br />

Verkauf von "bantzer <strong>und</strong> leinwat", mit Schadenersatz "an Christen,<br />

an Jüden" in Nördlingen<br />

(U 5631. - Regest: NöUB III/1482.)<br />

1076


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1421 Oktober 10<br />

N. Lauinger zu Nördlingen verkauft seinen Hof um 222 fl an<br />

Veyfelmann "Judenburger"<br />

(U 6553. - Regest: NöUB III/1509.)<br />

1421 November 12<br />

Die Grafen Ludwig d.Ä. <strong>und</strong> Friedrich d.Ä. von Oettingen quittieren<br />

den Nördlinger Juden jeweils ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7165. 7166. - Regesten: NöUB III/1515. 1422.)<br />

1422 November 15<br />

Die Grafen von Oettingen quittieren den Juden zu Nördlingen<br />

die Steuer<br />

(U 7167. - Regest: NöUB III/1023.)<br />

1423 November 11 - 1428 November 14<br />

Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />

die Steuer, die sie ihm <strong>und</strong> seines (gestorbenen) Bru<strong>der</strong>s Kin<strong>der</strong>n<br />

zu geben haben<br />

(U 7168-7174. - Regesten: NöUB III/1571. 1572. 1640. 1642.<br />

1672-1674.)<br />

1429 November 13<br />

Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen die<br />

Steuer, die sie ihm <strong>und</strong> seinen Vettern zu geben haben<br />

(U 7175. - Regest: NöUB III/1752.)<br />

1431 April 9<br />

Verkauf eines Hofes in Nördlingen um 333 fl, mit Schadenersatz<br />

"an Cristan, an Juden"<br />

(U 5635. - Regest: NÖUB III/1789.)<br />

1431 September 19<br />

Schuldbrief dreier Bürger zu Nördlingen, mit Schadenersatz "an<br />

Cristan, an Juden"<br />

(U 5637. - Regest: NöUB III/1804.)<br />

1434 April 25<br />

P. Rummel zu Ulm schuldet dem Kramer Jos Michel zu Ulm 35 fl;<br />

Schadenersatz "an Juden, an Cristan"<br />

(U 5638. - Regest: NöUB III/1902.)<br />

1434 November 15<br />

Die Vettern Ludwig, Graf zu Oettingen, quittieren den Juden zu<br />

Nördlingen die Steuer<br />

(U 7176. -Regest: NöUB III/1926.)<br />

1435 November 13<br />

Die Brü<strong>der</strong> Johann, Ulrich <strong>und</strong> Wilhelm, Grafen von Oettingen,<br />

quittieren den Nördlinger Juden ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7177. - Regest: NöUB III/1946.)<br />

1077


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1436 Oktober 25<br />

Der Jude Leo von Rapperwil, Bürger zu Nördlingen, schwört <strong>der</strong><br />

Stadt "nach judischer gewonheit" Urfehde<br />

(U 3678. - Regest: NöUB IV/1986.)<br />

1436 November 15<br />

Die Vettern Ludwig, Johann, Ulrich <strong>und</strong> Wilhelm, Grafen von<br />

Oettingen, quittieren den Juden zu Nördlingen die Steuer<br />

(U 7178. - Regest: NöUB IV/1992.)<br />

1437 März 8<br />

Der Jude Schmule von Brackenheim, Bürger zu Nördlingen,<br />

schwört <strong>der</strong> Stadt Urfehde<br />

(U 3681. - Regest: NöUB IV/2010.)<br />

1437 Mai 24<br />

Vri <strong>der</strong> Jude, Bürger zu Nördlingen, schwört Urfehde, nachdem<br />

ihn <strong>der</strong> Jude Schmule verklagt hatte<br />

(U 3684. - Regest: NöUB IV/2020.)<br />

1437 September 30<br />

Graf Johann von Oettingen verkauft an die Stadt Nördlingen<br />

u.a. je ein Fastnachthuhn von den Hofstätten <strong>der</strong> Juden Bendel<br />

<strong>und</strong> Salomon in Baldingen<br />

(Kopialbuch Graf Johanns zu Oettingen, ca. 1445, fol.1-4. -<br />

Regest: NöUB IV/2029.)<br />

1437 November 14<br />

Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />

seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />

(U 7179. - Regest: NöUB IV/2036.)<br />

1442 Oktober 19<br />

Einigung zwischen dem Juden Mosse, Bürger zu Nördlingen, <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Stadt; Mosse zahlt 200 fl <strong>und</strong> erhält wie<strong>der</strong> sein "Burgrecht"<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB IV/2223.)<br />

1446 Mai 11<br />

Joseph Jud, <strong>zur</strong> Zeit Bürger in Nördlingen, schwört <strong>der</strong> Stadt<br />

Urfehde<br />

(U 3757. - Regest: NöUB IV/2341.)<br />

1446 September 26<br />

Übereinkommen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen mit den Handwerksmeistern<br />

des gefärbten Tuches, u.a. über das Verbot, gewirkte Wolle bei<br />

Juden zu leihen o<strong>der</strong> zu kaufen<br />

(Ordnungsbuch I, 1423-1522, fol.24'-26'. - Regest: NöUB<br />

IV/2363.)<br />

1078


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1447 Juli 26<br />

Der Jude Mosse Gans von Gochsheim, <strong>zur</strong> Zeit Knecht des Juden<br />

Josep zu Nördlingen, schwört <strong>der</strong> Stadt Urfehde<br />

(U 3768. - Regest: NöUB IV/2394.)<br />

1458<br />

Ehevertrag (hebräisch) zwischen Samuel ben Tequtiel, dem Vater<br />

des Bräutigams, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tochter des Rabbi Samuel; ausgestellt<br />

in Donauwörth, 29. Kislew 5218<br />

(Judenurk<strong>und</strong>en.)<br />

1459<br />

Der Jude Mosse von Tübingen <strong>und</strong> sein Schwager Josep, Jude von<br />

Günzburg, werden mit Weib <strong>und</strong> Kind in Nördlingen aufgenommen;<br />

sie erhalten Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />

Stadt<br />

(Bestand Juden.)<br />

1459<br />

Desgleichen für den Juden Aaron<br />

(Bestand Juden.)<br />

1461<br />

Desgleichen für den Juden Ensslin von Wemdingen<br />

(Bestand Juden.)<br />

1461<br />

Desgleichen für den Juden Schmol von Werde (= Donauwörth)<br />

(Bestand Juden.)<br />

1462<br />

Der Jude Mosse von Erfurt, <strong>der</strong> zu Ulm gesessen ist, wird mit<br />

Weib <strong>und</strong> Kind, mit seinem Vater, seinem Bru<strong>der</strong> <strong>und</strong> den zwei<br />

Kin<strong>der</strong>n des Juden Samson in Nördlingen aufgenommen; er erhält<br />

Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />

(Bestand Juden.)<br />

1464<br />

Aaron Jud erhält in Nördlingen Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt, für sich <strong>und</strong> sein Weib <strong>und</strong> Kind<br />

(Bestand Juden.)<br />

1464<br />

Desgleichen für Mosse, Jude von Tübingen<br />

(Bestand Juden.)<br />

1464<br />

Jud Süsskind von Heilbronn wird als Schulklopfer in Nördlingen<br />

aufgenommen<br />

(Bestand Juden.)<br />

1079


URKUNDEN:<br />

StadtANö<br />

1465<br />

Der Jude Jacob, Sohn des Juden Aron, erhält in Nördlingen<br />

Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />

(Bestand Juden.)<br />

1466<br />

Desgleichen für den Juden Jesse, Sohn des Juden Aron<br />

(Bestand Juden.)<br />

1466<br />

Desgleichen für den Juden Ensslin von Wemdingen<br />

(Bestand Juden.)<br />

1469<br />

Übereinkommen zwischen Georg, Abt des Klosters zu Kaisheim,<br />

Jakob Protzer zu Nördlingen, den Grafen Ulrich <strong>und</strong> Ludwig von<br />

Oettingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reichsstadt Nördlingen, u.a. betr. die Judensteuer<br />

<strong>und</strong> die oettingische Schuld von 13.000 fl<br />

(Bestand Juden.)<br />

1482<br />

Der Jude Mayr von Bopfingen, sein Sohn Salomon <strong>und</strong> sein Weib<br />

werden in Nördlingen aufgenommen; sie erhalten Freiheit <strong>und</strong><br />

Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />

(Bestand Juden.)<br />

1486<br />

Mossin Jude von Biengen, sein Sohn Manne Jude <strong>und</strong> sein Weib<br />

werden in Nördlingen aufgenommen; sie erhalten Freiheit <strong>und</strong><br />

Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />

(Bestand Juden.)<br />

1509<br />

Brief des Hans Sporer, Bürger des alten Rates zu Nördlingen,<br />

betr. die Judenschule, genannt Synagoge, des Rabbiners Behausung<br />

<strong>und</strong> die bauliche Unterhaltung <strong>der</strong>selben<br />

(Bestand Juden.)<br />

1541 Rottweil<br />

Verkündung <strong>und</strong> Bestätigung <strong>der</strong> kaiserl. Freiheit, daß die Juden<br />

keinem Bürger zu Nördlingen auf ein liegendes Gut etwas<br />

leihen sollen<br />

(Bestand Juden.)<br />

1080


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Müller (NöStR):<br />

Ältestes Nördlinger Stadtrecht: um 1290-1300<br />

Pfändungsprivileg <strong>der</strong> Juden<br />

(Bl.Va. - NöStR: S.6, A 20.)<br />

2. Nördlinger Stadtrecht: 1348-1350<br />

Über eine jüdische Ehescheidungssache<br />

(Pergamentblatt mit hebräischer Schrift, auf <strong>der</strong> Innenseite<br />

des Hinterdeckels, 14.Jh. - NöStR: S.14, 1/4.)<br />

Klage um Judenschaden<br />

(fol.XIIIa. - NöStR: S.32, B 92.)<br />

Juden als Inhaber von pfändbarem Schuldnergut<br />

(fol.XIXa. - NöStR: S.37, B 133.)<br />

3. Nördlinger Stadtrecht: Stadtrechtserneuerung (1370-1375),<br />

Nachtragsartikel (1380-1520)<br />

Juden zahlen zweifach Besserung <strong>und</strong> Frevelstrafen<br />

(fol.XVb. - NöStR: S.54, C 143.)<br />

Bei 5 fl Buße darf kein Bürger, innerhalb <strong>der</strong> drei Meilen von<br />

Nördlingen weg, etwas an die Juden versetzen<br />

(Ainungsbüchlein, 1510, fol.XLa. - NöStR: S.93, C 227n.)<br />

Zollbuch des Stadtschreibers Conrad Horn von 1423, nebst<br />

Judenordnung<br />

1421-1437<br />

Aufnahme von Juden als Bürger von NÖrdlingen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Steuerzahlungen<br />

(Lage II, fol.6b, 7a, 9, 10a. - NöStR: S.101.)<br />

Kosten für die Bestattung <strong>der</strong> Juden auf dem Friedhof "an dem<br />

Henckelberge": 2 fl, Kin<strong>der</strong> 1 fl; fremde Juden das Doppelte<br />

(Lage II, fol.5a. - NöStR: S.112, 13.)<br />

Die Judenschule ist den Juden um 20 fl im Jahr verliehen<br />

(Lage II, fol.5a. - NöStR: S.112, 14.)<br />

Über die Juden als Bürger von Nördlingen:<br />

Judensteuer; Gerichtsstand vor <strong>der</strong> Stadt für Klagen (gegen<br />

Bürger); Schiedsgericht <strong>der</strong> Judengemeinde; Anerkennung <strong>der</strong><br />

Urteile, auch in Klagesachen <strong>der</strong> Juden untereinan<strong>der</strong>; zinsbare<br />

Darlehen an Bürger; keine Gelddarlehen gegen Hingabe verdächtiger<br />

Gegenstände (1433)<br />

(Lage II, fol.8a. - NöStR: S.112f., 15.)<br />

1081


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Müller:<br />

Nördlinger Stadtrechnungen:_ 1429-1503<br />

Nach Ausweisung <strong>der</strong> Stadtrechnungen sind auf dem Friedhof am<br />

Henkelberg Juden aus folgenden Gemeinden begraben worden:<br />

Baldingen: 1433 (Jakob), 1436 (Bendel) <strong>und</strong> 1437 (ein Kind von<br />

Salman, <strong>der</strong> 1438 Bürger zu Nördlingen wurde);<br />

Bopfingen: 1432 (ein Kind von Lazarus), 1438, 1442, 1488, 1491<br />

<strong>und</strong> 1495;<br />

Dischingen: 1464<br />

Erdlingen, Klein-Erdlingen: 1458 <strong>und</strong> 1503<br />

Hainsfarth: 1434<br />

Löpsingen: 1465 <strong>und</strong> 1468<br />

Maihingen: 1479<br />

Offingen: 1438<br />

Oettingen: 1444, 1448 <strong>und</strong> 1461<br />

Pflaumloch: 1487 (ein Schulklopfer), 1490, 1493 <strong>und</strong> 1494<br />

Wemding: 1429 <strong>und</strong> 1443<br />

Diener- <strong>und</strong> Amtleutebuch: 1433-1480<br />

Laubhüttenfest <strong>der</strong> Juden:<br />

Geschenk von 1 fl an die Büttel ("Bütel")<br />

(fol.152b. - NöStR: S.427, 31.)<br />

1427 Mai 14<br />

Aufnahme des Yselin Juden von Memmingen <strong>und</strong> seiner Frau in<br />

Nördlingen; <strong>der</strong>en vertragsmäßige Abgaben an die Stadt: pro<br />

stura 10 fl, de scolo 25 fl, de domo 15 fl<br />

(aufgeklebtes Papierblatt des Hinterdeckels; gehört nicht zum<br />

Diener- <strong>und</strong> Amtleutebuch. - NöStR: S.436a.)<br />

Nördlinger Eidbuch: ab 1480, mit Umgeldordnung (1462)<br />

"Totengrabers aid <strong>und</strong> ordnung": über das Begraben <strong>der</strong> Juden<br />

(fol.82a. 82b. - NöStR: S.SOOf., 63a. 63h.)<br />

1082


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Müller:<br />

Nördlinger Gerichtsordnung: 1488<br />

Juden bei Anschlag ihrer Gerichtskosten (Schaden)<br />

(Urschrift <strong>und</strong> Reinschrift, mit Nachträgen bis 1596.<br />

I, fol.l2a. - NöStR: S.353, 34.)<br />

"Das große Ordnungsbuch": um 1550/60-1575<br />

enthält u.a. Bestimmungen über die Juden<br />

(NöStR: S.9*, Nr.5.)<br />

Nördlinger Messgeleitsbücher: 1587-1738<br />

(mit zwei größeren Unterbrechungen von 1628-48 <strong>und</strong> 1723-32)<br />

Das Register verzeichnet die Juden, die sich zum Besuch <strong>der</strong><br />

elftägigen Pfingstmesse in Nördlingen einfanden; genannt sind<br />

u.a. Juden aus:<br />

Baldingen: 1682<br />

Bissingen: 1587-1626, 1658<br />

Bollstadt: 1588-1597<br />

E<strong>der</strong>heim: ab 1674<br />

Erdlingen, Klein-Erdlingen: ab 1659<br />

Hainsfarth: 1587-1594, 1601-1608, 1612-1627, 1663ff.<br />

Maihingen: 1587-1600, 1611-1617, 1655-1663<br />

Oettingen: 1587-1627, 1649ff.<br />

Wallerstein: 1587-1627, 1649ff.<br />

1083


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 1 (1290-1599); enthält u.a.:<br />

1290-1401<br />

Vermischte Schriften, die Judenschaft zu Nördlingen betr.:<br />

1290<br />

Bericht über die vorgefallene Judenschlacht<br />

1385<br />

Freiheitsbrief, wegen <strong>der</strong> Judenschlacht erteilt<br />

1385<br />

Schreiben <strong>der</strong> Städte des Schwäbischen B<strong>und</strong>es, betr. <strong>der</strong> Judenschlacht<br />

1385/1386<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Grafen <strong>und</strong> Edelleute, die <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />

wegen <strong>der</strong> Judenschlacht ihren Beistand versprochen haben<br />

1389<br />

Verzichtsbrief <strong>der</strong> Stadt Nürnberg, aller Ansprüche <strong>der</strong> Judenschlacht<br />

wegen<br />

1401<br />

Verordnung Kaiser Ruprechts, wegen <strong>der</strong> Judenschlacht zu Nördlingen<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>ert (Reihenfolge <strong>der</strong> Ablage)<br />

1461<br />

Betr. einen Juden namens Schrnuhl, <strong>der</strong> zum christlichen Glauben<br />

übergetreten ist<br />

o. J.<br />

Brief des Juden Georg Albrecht zu Nördlingen, <strong>der</strong> sich christlich<br />

taufen läßt<br />

1415 Mai 27<br />

Schein des Juden Hirsch von Wallerstein über 30 fl<br />

1470 (?)<br />

Aussage des Mosse, Jude von An<strong>der</strong>nach bei Köln<br />

1489<br />

Mossi, <strong>der</strong> Hochmeister, Michel, Mair, Salomon sein Sohn, Jacob<br />

Salomons Sohn, Leo Schulklopfer, Leo Michels Sohn, Lazarus<br />

Jud, Jacob Arons Sohn <strong>und</strong> Aron Jud o<strong>der</strong> seine Erben sind in<br />

Nördlingen ansässig<br />

1484<br />

genannt ist Jacob Jud, <strong>der</strong> Schulklopfer in Nördlingen war<br />

1084


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 1 (1290-1599); enthält u.a.:<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>ert (Reihenfolge <strong>der</strong> Ablage)<br />

1488-1491<br />

Bleistiftnotiz über die Anzahl <strong>der</strong> Nördlinger Juden; ein<br />

Schulmeister, ein Schulklopfer <strong>und</strong> mehrere namentlich genannte<br />

Juden<br />

1479<br />

Joseph Jud, in Nördlingen ansässig<br />

1499<br />

Brief <strong>der</strong> Judenschaft zu Nördlingen an die Stadt, die Bezah-<br />

lung von Hilfsgel<strong>der</strong>n betr.<br />

1495 (?)<br />

Brief des Michel Jud <strong>und</strong> seines Sohnes Leo, des Jacob Jud <strong>und</strong><br />

dessen Tochtermann Josep an den Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, u.a.<br />

wegen <strong>der</strong> Gerichtsordnung<br />

1491<br />

Schreiben des Juden Jacob von Giengen an die Stadt Nördlingen<br />

1491<br />

Brief <strong>der</strong> Jüdin Yöllin <strong>und</strong> des Juden Jacob<br />

o. J.<br />

Die an Christoff Gloggengießer übergebenen Schriften, von <strong>der</strong><br />

Judensteuer wegen<br />

1467 März 3 <strong>und</strong> April 8<br />

Briefe des Bürgermeisters <strong>und</strong> Rats von Nördlingen an die Stadt<br />

Ulm <strong>und</strong> an die Grafen von Oettingen, wegen <strong>der</strong> Judensteuer<br />

1473 Juni 3<br />

Herzog Ludwig von Bayern übersendet <strong>der</strong> Stadt Nördlingen einen<br />

Gebotsbrief Kaiser Friedrichs von 1473 V 21, betr. die Judensteuer<br />

1492<br />

Brief des Johannes Prenter, Pfarrer zu Löpsingen, <strong>der</strong> von einem<br />

Juden Geld entliehen hat<br />

1495<br />

Schreiben <strong>der</strong> Juden Salomon <strong>und</strong> Mane an den Rat <strong>der</strong> Stadt<br />

Nördlingen<br />

1466 April 29<br />

Herzog Ludwig von Bayern übersendet <strong>der</strong> Stadt Nördlingen einen<br />

Brief des Grafen Ulrich von Oettingen von 1466 IV 25, betr.<br />

<strong>der</strong> Judensteuer<br />

1085


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 1 (1290-1599); enthält u.a.:<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>ert (Reihenfolge <strong>der</strong> Ablage)<br />

1469<br />

Gebotsbrief Kaiser Friedrichs an den Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong><br />

Stadt Nördlingen, betr. die Judensteuer<br />

1472<br />

Valentinus Eber, Stadtschreiber zu <strong>Augsburg</strong>: Ein Ratschlag,<br />

die Juden betr.<br />

1461<br />

Betr. die Judensteuer <strong>der</strong> in Nördlingen ansässigen Juden von<br />

1348-1442 <strong>und</strong> die <strong>der</strong>zeitigen Einnahmen von Judensteuer <strong>und</strong><br />

Opferpfennig<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

(ca. 500 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />

1506-1507<br />

über die Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> Stadt Nördlingen; dabei:<br />

Mandat an die Juden, aus <strong>der</strong> Stadt zu ziehen, <strong>und</strong> Beschluß,<br />

betr. die Juden in <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen (1506)<br />

Juden: Urk<strong>und</strong>en, Schulden betr. (1538-1553)<br />

Verschiedene Schriftstücke betr. <strong>der</strong> Juden, die zwei Meilen<br />

außerhalb <strong>der</strong> Stadt Nördlingen ansässig sind<br />

Die Juden <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen, u.a. in Wallerstein <strong>und</strong><br />

Pflaumloch<br />

Urk<strong>und</strong>en (Abschriften) <strong>und</strong> Mandate <strong>der</strong> Kaiser Maximilian, Ferdinand<br />

<strong>und</strong> Karl V., u.a. über die Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />

Exceptiones, Replications- <strong>und</strong> Conclusionsschriften des kaiserlichen<br />

Fiskals<br />

Schuldbriefe, die Juden betr.<br />

Resolutionen des Rats <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Nördlingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Grafen<br />

von Oettingen, die Juden betr.<br />

Supplicationen <strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong> die Juden betr.<br />

Über die Judensteuer <strong>und</strong> den Judenhandel<br />

Ratschläge, <strong>der</strong> Juden wegen<br />

Allerlei Urk<strong>und</strong>en, Quittungen <strong>und</strong> Geleitbriefe <strong>der</strong> Juden von<br />

1555-1599 (z.T. ohne Jahresangabe)<br />

1086


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 2 (17./18.Jh.)<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

(ca. 400 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />

Schriftstücke, betr. die Juden in Nördlingen, Wallerstein,<br />

Oettingen, Aufhausen, Pflaumloch, Kleinerdlingen, Buttenwiesen,<br />

Zöschingen <strong>und</strong> Pfersee<br />

Berichte, Mitteilungen, Klagen <strong>und</strong> Supplikationen an den Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die Juden betr.<br />

"Übergabbriefe", Quittungen, Pfand- <strong>und</strong> Schuldbriefe; dabei:<br />

detaillierte Aufstellung über Schulden <strong>und</strong> Guthaben des Juden<br />

Moises <strong>und</strong> seines Schwagers Mendler, sowie <strong>der</strong> Kaufbrief eines<br />

Juden zu Kleinerdlingen von 1697<br />

Auszüge aus den Nördlinger Ratsprotokollen <strong>und</strong> den Nördlinger<br />

Judenprotokollen<br />

Memoriale, wegen <strong>der</strong> Schuldenobligationen, so dem Judenprotokoll<br />

einzuverleiben (1669 IV 26)<br />

Dekrete des Rats <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, den Judenhandel betr.<br />

"Passier- <strong>und</strong> Repassierscheine", u.a. für den Juden Benjamin<br />

von Wallerstein von 1629 X 29 (mit Abschrift) <strong>und</strong> für den Juden<br />

Hirsch von Wallerstein von 1630 VIII 20<br />

Mandate <strong>der</strong> Grafen von Oettingen, ihre Schutzjuden betr.<br />

Gesuch <strong>der</strong> gräflich-oettingischen Schutzjuden an den Rat <strong>der</strong><br />

Stadt Nördlingen, um Bewilligung des freien Eintritts in die<br />

Stadt<br />

1642 Mai 13<br />

Brief des Juden David Model, <strong>zur</strong> Zeit in Nördlingen wohnhaft,<br />

an den Rat <strong>der</strong> Stadt, wegen <strong>der</strong> ihm auferlegten Kontribution<br />

1680-1682<br />

Privileg für den Juden Wolff Löw, Leibarzt, seine Medikamente<br />

jeweils 14 Tage <strong>zur</strong> Pfingstmesse in Nördlingen verkaufen zu<br />

dürfen<br />

1688 Oktober 26<br />

Schreiben von Bürgern <strong>und</strong> Zunftmitglie<strong>der</strong>n zu Nördlingen an<br />

den Magistrat <strong>der</strong> Stadt, wegen dem schädlichen Eingriff <strong>der</strong><br />

Judenschaft in den Handel<br />

1681<br />

Akten in Sachen <strong>der</strong> Juden Moses Polak von Zöschingen <strong>und</strong> Daniel<br />

Simon von Pfersee, wegen versuchten Diebstahls<br />

1087


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 2 (17./18.Jh.)<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

(ca. 250 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />

Schriftstücke, betr. die Juden in Nördlingen, Wallerstein,<br />

Oettingen, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Monheim<br />

1716-1786<br />

Akten, den Judenhandel betr., mit entsprechenden Auszügen aus<br />

den Nördlinger Ratsprotokollen<br />

1695-1712<br />

Kleines, blau geb<strong>und</strong>enes Buch über die Juden von Wallerstein<br />

<strong>und</strong> den Juden Seligmann zu Kleinerdlingen<br />

1736 August 3<br />

Abschrift aus dem Kleinerdlinger Amtsprotokoll, die Juden<br />

betr.<br />

Verträge, Kauf-, Pfand- <strong>und</strong> Schuldbriefe, die Juden betr.<br />

Verschiedene Schreiben <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Grafen<br />

an die Stadt Nördlingen, ihre Schutzjuden betr.<br />

Briefe an das Spitalamt zu Nördlingen, die Juden betr.; u.a.<br />

Schreiben von dem Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Bopfingen<br />

Dekrete des Rats <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, sowie Deklarations- <strong>und</strong><br />

Liquidationsprotokolle, den Judenhandel betr.<br />

Supplikationen <strong>und</strong> Deputationsprotokolle, die Juden betr.<br />

Untersuchungsprotokolle, Verhöre <strong>und</strong> Zeugenaussagen, betr. die<br />

Juden, meist wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

1088


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 3 (18. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />

(ca. 500 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />

Schriftstücke, betr. die Juden in Nördlingen, Wallerstein,<br />

Oettingen, Kleinerdlingen, Pflaumloch, Harburg, Binswangen,<br />

Oberdorf, Kriegshaber, Fürth, Ichenhausen, Mönchsdeggingen <strong>und</strong><br />

Monheim<br />

Berichte, Mitteilungen, Klagen <strong>und</strong> Supplikationen an den Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die Juden betr.<br />

1703-1716<br />

Akt, betr. den Juden Hirsch Koppel zu Wallerstein<br />

(ca. 20 Einzelblätter.)<br />

1709-1751<br />

Akt, betr. getaufte Juden<br />

(13 Einzelblätter.)<br />

1712 Juli 1<br />

Nördlinger Ratsdekret, <strong>der</strong> Juden verbotenen Zins betr.<br />

(Abschrift <strong>und</strong> 2 Drucke.)<br />

1729-1738<br />

Auszüge aus den Nördlinger Ratsprotokollen, betr. <strong>der</strong> Juden<br />

Hausierer<br />

1723<br />

"Formula Juramenti Judaeorum, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden Eyd ..."<br />

(Druck: Hochfürstl. Bischöfl. Hofbuchdruckerei Regensburg)<br />

1732 September 26<br />

"Renovirtes Juden-Decret"<br />

Verschiedene Verträge, Kauf-, Pfand- <strong>und</strong> Schuldbriefe, die<br />

Juden betr.<br />

1739 Januar 21<br />

Spezifikation über die an den Juden Hirsch Levi zu bezahlende<br />

Schuld<br />

1754<br />

Salomon Abraham Jud, Schutzjude zu Oberdorf, wegen <strong>der</strong> an ihn<br />

zu bezahlenden Schulden;<br />

<strong>der</strong>selbe ist mehrmals als Handelsjude in Oberdorf genannt, in<br />

den Jahren 1765/1766<br />

1744 Januar 12<br />

Der Jude Marx von Kleinerdlingen, betr. den "Gelaits Zoll wie<br />

auch den Ein- <strong>und</strong> Außgang beim Berger-Thor"<br />

Protokollierte Aussagen, den Judenzoll betr.<br />

1089


StadtANö<br />

JUDENAKTEN: STAPEL 3 (18. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />

(ca. 500 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />

1754-1763<br />

Ertrag des Judenzolls in Nördlingen während <strong>der</strong> Jahre 1754-<br />

1763; insgesamt 2541 fl 45 kr (1764)<br />

1787, 1788<br />

Zoll-Register <strong>der</strong> Nördlinger Juden<br />

über die Bezahlung des Juden-Leibzolles<br />

1774-1793<br />

Akt, betr. den Handel <strong>der</strong> Juden mit in Nördlingen liegenden<br />

Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> die öffentlichen Versteigerungen dieser<br />

Gr<strong>und</strong>stücke<br />

(10 Einzelblätter.)<br />

Protokolle, Aussagen <strong>und</strong> Vergleiche, den Pferdehandel <strong>der</strong> Juden<br />

betr.<br />

Untersuchungsprotokolle, Verhöre <strong>und</strong> Zeugenaussagen, wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Juden<br />

Mandate <strong>und</strong> Schreiben <strong>der</strong> Grafen von Oettingen, ihre Schutzjuden<br />

betr.<br />

1783<br />

"Ordnung des jüdischen Eids vor christlichen Gerichten, nach<br />

den Meinungen <strong>und</strong> Religionsgebräuchen <strong>der</strong> Juden eingerichtet"<br />

(Druck: Hochfürstl. Hofbuchdruckerei Wallerstein)<br />

1783-1785<br />

"Acta den allhiesigen Aufenthalt <strong>der</strong> Klein Erdlinger abgebrannten<br />

Juden betreffend"; 15 Männer werden namentlich genannt,<br />

insgesamt halten sich 66 jüdische Personen aus Kleinerdlingen<br />

in Nördlingen auf<br />

(14 Einzelblätter.)<br />

1090


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges, Juden (1980)<br />

<strong>und</strong> Voges, Reichsstadt (1988):<br />

Der Stadt Nördlingen Ordnungen: Ordnungsbuch 3 (1502-1533)<br />

1526 Oktober 3<br />

Klage über den, trotz mehrmaligem Verbot durch den Rat <strong>der</strong><br />

Stadt, stattfindenden Handel mit Juden; den Bürgern zu Nördlingen<br />

wird erneut jeglicher Geschäftsverkehr mit den Juden<br />

untersagt<br />

(fol.171'-172.)<br />

Der Stadt Nördlingen erneuerte Ordnungen: Ordnungsbuch 4<br />

(1533-1553)<br />

1541 Oktober 5, 1543<br />

Verordnungen des Rats <strong>der</strong> Stadt Nördlingen "wi<strong>der</strong> die Jü-<br />

dischait" verbieten jeglichen Geschäftsverkehr mit den Juden;<br />

bei Zuwi<strong>der</strong>handlung droht die Stadtverweisung<br />

(fol.130-132. 157-157'.)<br />

Ordnungen <strong>und</strong> Dekrete: 5 Bände (1612-1791)<br />

1645, 1669, 1682, 1688, 1695 (<strong>und</strong> weitere)<br />

Belege mit ähnlichen Verboten, Geboten <strong>und</strong> Verordnungen, den<br />

Handel mit Juden betr.<br />

Aktenbestandsordnungen: Judenordnungen<br />

1526, 1541, 1543, 1545, 1585, 1594, 1600, 1640, 1645, 1669,<br />

1677, 1682, 1688, 1694, 1695<br />

Belege mit ähnlichen Verboten, Geboten <strong>und</strong> Verordnungen, den<br />

Handel mit Juden betr.<br />

Urfehdebuch: 1533-1550<br />

1536 Juni 12<br />

Vier Juden, die während <strong>der</strong> Pfingstmesse ohne Geleit in <strong>der</strong><br />

Stadt waren, werden in den Nördlinger Kerker geworfen<br />

(fol.77-77'.)<br />

Missiven<br />

1506 Oktober 21<br />

Brief des Reichsvizekanzlers Nikolaus Ziegler an die Stadt<br />

Nördlingen, betr. die Austreibung <strong>der</strong> Juden nach Zahlung von<br />

700 fl an König Maximilian, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Übergabe eines Judenhauses<br />

an Ziegler selbst<br />

(1506, fol.228.)<br />

1091


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges:<br />

Missiven<br />

1513 April 23<br />

Anfrage von Donauwörth an die Stadt Nördlingen, wie dieser die<br />

Ausweisung <strong>der</strong> Juden gelungen sei, da man dieses Privileg in<br />

Donauwörth ebenfalls erwirken wolle<br />

(1513/II, fol.44.)<br />

1516<br />

Dieselbe Anfrage durch die Stadt Frankfurt<br />

(1516, fol.99.)<br />

Mererbücher<br />

1502 November 28<br />

erste Verhandlungen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, sich <strong>der</strong> Juden durch<br />

kaiserl. Privileg für immer zu entledigen;<br />

als die Stadt erfährt, was Nürnberg (12.000 fl), Ulm (5000 fl)<br />

<strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd (1500 fl) für dieses Privileg bezahlen<br />

mußten, lehnt sie mit Bedauern ab.<br />

1503 Dezember 13<br />

beginnen erneute Verhandlungen über die Ausweisung <strong>der</strong> Juden.<br />

1505 März 14<br />

verordnet <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, daß die Juden am Josephstag<br />

(19. März) in ihren Häusern bleiben sollen, <strong>und</strong> daß<br />

sich die Juden, auch die fremden, von nun an kennzeichnen müssen:<br />

die Männer mit gelben Ringen, die Frauen mit gelben Strichen<br />

über dem Schleier.<br />

1506 November 11<br />

erhält die Stadt Nördlingen das königl. Privileg, den Juden<br />

für alle Zeit die Stadt zu verbieten; den Juden wird ein dreimonatiger<br />

Termin für ihren Abzug gesetzt.<br />

1506 November 17<br />

bringt <strong>der</strong> Nördlinger Stadtammann Stephan Wanner aus <strong>Augsburg</strong><br />

den königl. Brief über die Ausweisung <strong>der</strong> Juden<br />

(Buch 1502-1508: fol.62', 98, 122-122', 157', 158', 160'.)<br />

1535 März 19<br />

sollen die alten Judenhäuser in <strong>der</strong> Judengasse abgerissen <strong>und</strong><br />

verkauft werden.<br />

1535 Juli 2<br />

Verhandlungen, wegen dem Kauf von "Judenstadel" <strong>und</strong> "blind<br />

eck" in <strong>der</strong> Judengasse zu Nördlingen.<br />

1535 Juli (vor 26)<br />

erhält Sebastian Sporer für das "schlim o<strong>der</strong> plind eck amm<br />

clainen heusslin" 50 fl.<br />

1535 Juli 30<br />

verbietet <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen seinen Bürgern erneut,<br />

mit Juden irgendwelche Geschäfte zu treiben<br />

(Buch 1533-1536, fol.65, 73', 76. - Dasselbe auch in: Calculi<br />

senatorii 1533-1540, fol.39'.)<br />

1092


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges:<br />

Flurkarte <strong>der</strong> Stadt Nördlingen: 1697<br />

verzeichnet den ehemaligen Friedhof "Judenacker"<br />

Ratsprotokolle/Sitzungsprotokolle<br />

enthalten verschiedene Hinweise auf Juden, z.B.:<br />

1437 März 18<br />

Der Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen verordnet die Kennzeichnung <strong>der</strong><br />

Juden: gelbe Ringe, bzw. gelbe Striche über dem Schleier<br />

(RP 1436-1453, fol.14.)<br />

1636 Oktober 14<br />

Der Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen läßt acht Juden für etliche Tage<br />

im Rathausgefängnis einsperren, weil sie <strong>der</strong> Stadt keine 2000<br />

Reichstaler als Darlehen geben wollten<br />

(RP 1636, fol.377-377'.)<br />

1645<br />

Der Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen läßt einen Juden in das Gefängnis<br />

werfen, weil er des Diebstahls überführt wurde <strong>und</strong> seine anfängliche<br />

Bereitschaft, sich taufen zu lassen, <strong>zur</strong>ücknahm; <strong>der</strong><br />

Jude wird deswegen mit 200 Reichstalern gestraft<br />

1837 August 10 - 1839 Mai 8<br />

Auf entschiedenes Verlangen <strong>der</strong> Nördlinger Gewerbetreibenden<br />

wird, nach aufschiebendem Hinhalten <strong>und</strong> vorheriger Rechtsabsicherung<br />

durch die königlich-bayerische Regierung in Ansbach,<br />

das Gesuch des Juden Löw Neuburger von Oettingen, um Ansässigmachung<br />

in Nördlingen, abgelehnt<br />

(RP 1836/37, Nrn.2434. 2536. - RP 1837/38, Nrn.107. 670b. - RP<br />

1838/39, Nr.1672.)<br />

1860 August 9 <strong>und</strong> 16<br />

Der Magistrat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen genehmigt die Nie<strong>der</strong>lassung<br />

des jüdischen Le<strong>der</strong>händlers Eduard Hoechstetter von Mönchsdeggingen,<br />

beschränkt dessen Konzession jedoch auf den Großhandel<br />

(SP 1859/60, Nrn.985. 1015.)<br />

Stadtratsprotokolle<br />

1942 Oktober 9<br />

ist ohne weiteren Kommentar vermerkt: "Nördlingen ist juden-<br />

frei"<br />

(Nr.269.)<br />

1946 März 26<br />

Bericht über die Zerstörung des israelitischen Friedhofs in<br />

Nördlingen, <strong>und</strong> über die begonnenen Wie<strong>der</strong>aufbauarbeiten<br />

1093


StadtANö<br />

Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges<br />

AKTENBESTÄNDE:<br />

G IV/1-10: Gewerbewesen, Gewerbevereine, Gewerbeaufsicht<br />

1839<br />

Nach einem mit Preußen geschlossenen Vertrag, dürfen jüdische<br />

Gesellen seit 1839 wechselseitig in Bayern <strong>und</strong> Preußen zwei<br />

bis drei Jahre lang wan<strong>der</strong>n <strong>und</strong> bei Meistern arbeiten<br />

(G IV/9, Bd.l.)<br />

G VII: Ansässigmachungsgesuche<br />

Enthält zahlreiche Hinweise auf Juden, z.B.:<br />

1837-1839<br />

Ablehnung des Gesuches des Juden Löw Neuburger von Oettingen,<br />

um Ansässigmachung <strong>und</strong> Eröffnung eines Großhandels in Nördlin-<br />

gen<br />

(1, Bd.27 <strong>und</strong> 2, Bd.51.)<br />

1860-1861<br />

Genehmigung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung des Juden Eduard Hoechstetter<br />

von Mönchsdeggingen in Nördlingen; Beschränkung seiner Konzession<br />

auf den Großhandel<br />

(1, Bd.14-17.)<br />

Verwaltungsakten Bestattungswesen: Jüdischer Friedhof<br />

(Schriftgut seit 1942)<br />

1942 Dezember 23, 1944 Februar 16<br />

Schreiben, betr. Judenfriedhof; er war zunächst, allem Anschein<br />

nach, dem Bürgermeister <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Nördlingen zum<br />

Kauf angeboten worden<br />

1944 März<br />

wird die Friedhofsmauer abgebrochen; die jüdischen Grabsteine<br />

werden zum Teil abtransportiert<br />

1946 März 26<br />

berichten <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde von<br />

Schwaben in <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> die Stadtverwaltung von Nördlingen<br />

über die Zerstörung des jüdischen Friedhofs <strong>und</strong> über die begonnenen<br />

Wie<strong>der</strong>aufbauarbeiten<br />

(554, Nr.2, Blätter 8-13 <strong>und</strong> nachfolgendes Schriftgut.)<br />

1094


StadtANö<br />

Weitere Hinweise auf die jüdische Gemeinde 1860-1942, zusammengestellt<br />

nach Keßler (1989), aus folgenden Beständen:<br />

G VII Ansässigmachungsgesuche 1860ff.<br />

B 3 Aberkennung <strong>der</strong> deutschen Reichs- (Staats-)angehörigkeit<br />

B 12 Judenverhältnisse Band 3<br />

Adreßbücher <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />

Verzeichnis "Ehemalige Angehörige <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde Nörd-<br />

lingen" (befindet sich im Hauptamt <strong>der</strong> Stadt)<br />

Abgelehnte Ansässigmachungs-Gesuche, u.a.:<br />

Le<strong>der</strong>händler Thalheimer;<br />

Ferdinand Waldstein, Optiker aus Kleinerdlingen;<br />

Elias Elsing aus Wallerstein<br />

Ansässig geworden in Nördlingen, u.a.:<br />

Henry (Naphtali) Höchstädter, Sohn des Gemeindebevollmächtig-<br />

ten Max Höchstädter in Mönchsdeggingen, dem 1867 eine Konzession<br />

zum kaufmännischen Detailhandel erteilt wird; er erwirbt<br />

das Haus Marktplatz 17: Schnittwaren- <strong>und</strong> Konfektionsgeschäft,<br />

das Berta <strong>und</strong> Rosalie Höchstädter nach dem 1. Weltkrieg an<br />

Leopold Kahn übergeben, <strong>der</strong> 1939 nach Brasilien auswan<strong>der</strong>t;<br />

Gabriel Einstein, Handelsmann aus E<strong>der</strong>heim, mit seiner Frau<br />

<strong>und</strong> seinen vier Kin<strong>der</strong>n; er gibt ein Vermögen von 40.000 fl<br />

an; seine Tochter Fanny wohnt noch 1926 in <strong>der</strong> Farbgasse;<br />

Samuel Marx, Eisenhändler aus Mönchsroth;<br />

Abraham Weiler, jüdischer Lehrer, Kantor <strong>und</strong> Schächter (bis<br />

1908); seine Nachfolger sind Elias Godlewsky (1908-1911) <strong>und</strong><br />

Hermann Strauß aus Marktbreit, <strong>der</strong> mit seiner Frau <strong>und</strong> den<br />

Töchtern Gerda, Sidonie <strong>und</strong> Elsa bis <strong>zur</strong> Auswan<strong>der</strong>ung 1939 in<br />

Nördlingen wohnt;<br />

Theodor Sternau, Apotheker <strong>und</strong> Mitglied <strong>der</strong> Jagdgesellschaft;<br />

Simon Pappenheimer, Mitglied des Vereins für Rasenspiele<br />

(VfR);<br />

Elias Eldold, israelit. Religionslehrer;<br />

Mayer Fromm, israelit. Kultusbeamter, <strong>und</strong> sein Nachfolger Nathanel<br />

Eschwege;<br />

Bernhard Nager, Hilfsschächter, in <strong>der</strong> Deiningerstraße;<br />

Betty Gerstle, betreibt eine koschere Garküche;<br />

Jakob Seligmann, Tuchkaufmann <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde;<br />

zwei Gerber (Heimann, Rogger), ein Goldarbeiter (Schönherz),<br />

ein Uhrmacher (Strauß), ein Bildhauer (Koppel) <strong>und</strong> ein Schnei<strong>der</strong><br />

(Heinemann);<br />

David Stoll, Bäcker, <strong>der</strong> um 1896 mit seiner Familie nach Nördlingen<br />

kam, <strong>und</strong> seit 1906 die Metzger Meier Rakofsky <strong>und</strong> Julius<br />

Siegbert;<br />

Therese Sternglanz <strong>und</strong> Antoniette Gradmann (Handarbeiten);<br />

Clara Meier, Putzmacherin; Emmy Mayer, Strickerin;<br />

Rosa Hamburger, Schnei<strong>der</strong>in;<br />

die beiden ersten jüdischen Gemeindebevollmächtigten: Julius<br />

Wollbach (1896) <strong>und</strong> Salomon Gutmann (1906), Bankier <strong>und</strong> Hopfenhändler,<br />

Löpsingerstr. D 133;<br />

1896 kommt Ludwig Rosenfel<strong>der</strong> nach Nördlingen <strong>und</strong> beginnt am<br />

Kohlenmarkt eine Handelsbank;<br />

1095


StadtANö<br />

Weitere Hinweise auf die jüdische Gemeinde 1860-1942, zusammengestellt<br />

nach Keßler:<br />

Adreßbuch 1876:<br />

bereits 260 jüdische Einwohner in Nördlingen;<br />

nur kurzfristig ansässig bleiben u.a. die Familien Bär,<br />

Gerster, Hanfler, Löwengart, Lazar, Oberdorfer, Oettinger,<br />

Theilheimer, Weitzfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Wolff<br />

Adreßbuch 1886:<br />

412 jüdische Einwohner in Nördlingen;<br />

dabei u.a.: Familien Blum (Getreide), Göggel (Häute), Pappenheimer<br />

(Schnittwaren), Schühlein (Spirituosen), Lehmann (Fette)<br />

<strong>und</strong> Neumann (Häute <strong>und</strong> Felle);<br />

nur kurzfristig ansässig blieben u.a.: Familien Bell, Göggel,<br />

Kohn, Kronheimer, Kutz, Lauchheimer, Schwabacher <strong>und</strong> Treuchtlinger<br />

Adreßbuch 1896:<br />

489 Israeliten in Nördlingen ansässig;<br />

zu den Neuangesiedelten gehören u.a.: Familien Bühler (Pferde,<br />

Futtermittel, Landmaschinen, Le<strong>der</strong>, Tabak), Gradmann (Eisen,<br />

Fahrrä<strong>der</strong>, Nähmaschinen), Gutmann (Vieh, Hopfen, Geldgeschäfte),<br />

Koppel (Marmorwerk), Seligmann (Schnittwaren), Rosenau<br />

(Lodenfabrik) <strong>und</strong> Rosenfel<strong>der</strong> (Vieh);<br />

als israelit. Religionslehrer im Ruhestand ist Elias Eldold<br />

genannt<br />

Adreßbuch 1900:<br />

Nach <strong>der</strong> Volkszählung von 1900: 408 jüdische Einwohner in<br />

Nördlingen<br />

Adreßbuch 1906:<br />

Jüdische Bevölkerung in Nördlingen: 25 Telefonanschlüsse;<br />

Neu zugezogen u.a.: praktischer Arzt Dr. David Heimann, Rädlersches<br />

Hochhaus am Marktplatz (später Löpsinger Str. 32);<br />

Zahnarzt Dr. Siegfried Hamburger, im Gasthauses zum "Goldenen<br />

Ochsen", Reimlingerstraße; Viehhändler Hermann Bauer, Henkergasse<br />

20; Moritz Feigenbaum, Schuhgeschäft, Drehergasse; Leopold<br />

Lehmann, Papiergroßhandlung, Malschsches Haus, Herrengasse<br />

39; Friedrich Levite, "Sortieranstalt" <strong>und</strong> Großhandlung für<br />

Ha<strong>der</strong>n (Lumpen), Möttinger Landstraße (heute <strong>Augsburg</strong>er Str.);<br />

Max Jericho, Pechfabrik ebenda; Leopold Siegbert mit Sohn Julius,<br />

Metzger, Henkergasse 20<br />

Adreßbuch 1926:<br />

Nach <strong>der</strong> Volkszählung vom 16. Juni 1926 sind 233 Juden in<br />

Nördlingen ansässig<br />

Hinweis:<br />

Keßler, Anlage 1 (S.376-381) enthält ein detailliertes Verzeichnis<br />

<strong>der</strong> ehemaligen Angehörigen <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in<br />

Nördlingen<br />

1096


LANDESKIRCHLICHES ARCHIV NÜRNBERG<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Diakon Rösler,<br />

Archivar:<br />

Pfarrarchiv Mönchsdeggingen:<br />

(Findbuch Nr.110.)<br />

1613-1858<br />

Material <strong>zur</strong> Pfarr- <strong>und</strong> Ortsgeschichte;<br />

dabei: einzelne, Juden betreffende Vorgänge<br />

(Nrn.93-95.)<br />

1740-1858, 1838-1859<br />

Stolgebührenstreit mit <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />

(Nrn.155. 156.)<br />

1833-1841<br />

Konferenzprotokolle <strong>der</strong> Judenschule<br />

(Nr.219.)<br />

1833-1864<br />

Statistik <strong>und</strong> Fassion <strong>der</strong> Judenschule<br />

(Nr.220.)<br />

1824-1852<br />

Jüdisches Schulwesen<br />

(Nr.221.)<br />

1852-1867<br />

Lehrer <strong>der</strong> jüdischen Schule<br />

(Nr.222.)<br />

Dekanat Ebermergen (jetzt Donauwörth):<br />

(Rep. Nr.78.)<br />

1828-1862<br />

" . . . Reichnisse <strong>der</strong> Judenschaft ..."<br />

(Nr.419.)<br />

Hinweis:<br />

Weiteres Schriftgut über Juden kann sich in den noch ungeordneten<br />

evangelischen Pfarrarchiven <strong>und</strong> Dekanatsarchiven befinden.<br />

Alle Pfarrer <strong>der</strong> "Kgl.-Bayer. Prot. Landeskirche" mußten in<br />

den Jahren 1833, 1864/65 <strong>und</strong> 1912/14 jeweils eine Pfarrbeschreibung<br />

anfertigen, die in Orten mit jüdischer Bevölkerung<br />

Hinweise enthalten kann. Diese Pfarrbeschreibungen unterliegen<br />

in <strong>der</strong> Regel jedoch gewissen Benutzungsbeschränkungen <strong>und</strong> dürfen<br />

nicht ausgeliehen werden. Die Pfarrbeschreibungen aus dem<br />

19.Jh. stehen <strong>zur</strong> Einsicht im Landeskirchlichen Archiv <strong>zur</strong><br />

Verfügung. Bei jenen nach 1900 kann von Fall zu Fall eine Einsicht<br />

in den "geschichtlichen" <strong>und</strong> den "topographischen" Teil<br />

genehmigt werden, während <strong>der</strong> "seelsorgerische" Teil auf jeden<br />

Fall gesperrt bleibt.<br />

1097


REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />

STAATSARCHIV NÜRNBERG<br />

Siebenfarbiges Alphabet: Urk<strong>und</strong>en<br />

1402<br />

Die Reichsstadt Lindau macht <strong>der</strong> Stadt Ravensburg Mitteilung,<br />

daß Ulrich d.J. von Empcz, Vogt zu Rinegg, wegen seiner Zwi-<br />

stigkeiten betr. die Juden, mit <strong>der</strong> Stadt Nürnberg sich <strong>zur</strong><br />

schiedlichen Einigung bereit erklärt habe<br />

(Nr.338.)<br />

1497<br />

Anschlag <strong>der</strong> Steuer für den Zug nach Italien im kommenden Jahre,<br />

auf die Judenschaft in den Reichsstädten; genannt sind<br />

Nürnberg, Regensburg, Ulm, Nördlingen, Donauwörth u.a.<br />

(Nr.3709.)<br />

1498<br />

Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nürnberg teilen dem königl.<br />

Schatzmeister mit, daß die Reichsstädte zusammen 886 fl rh<br />

abgeliefert haben; u.a. wie<strong>der</strong> Nördlingen <strong>und</strong> Donauwörth genannt<br />

(Nr.3718.)<br />

Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />

(nur ausgewertet, soweit sie verzettelt sind); dabei u.a.:<br />

1410<br />

Der Nürnberger Rat bittet die Stadt <strong>Augsburg</strong> um Geleit für den<br />

Juden Coppelmann, <strong>der</strong> in <strong>Augsburg</strong> eine Sache vorzubringen hat<br />

(Bd.3, S.77b.)<br />

1412<br />

Auf den Wunsch <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, "in einer sache, von eins<br />

Juden Pfand wegen" Unterweisung zu erhalten, erwi<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Rat<br />

von Nürnberg, daß er dies schriftlich nicht täte; Auskunft<br />

könne nur einem Abgesandten gegeben werden<br />

(Bd.3, S.204.)<br />

1412<br />

Auf ein Schreiben des Albrecht von Egloffstein, des "Jacob<br />

Juden wegen von Werde" (Donauwörth), teilt <strong>der</strong> Nürnberger Rat<br />

mit, "daz es <strong>der</strong>selb Jud in solichem mazze bey uns gehalten<br />

hat, daz uns nicht füglich ist, daz er bey uns sey"<br />

(Bd.3, S.215.)<br />

1416<br />

Dem Nürnberger Juden "Symon von Stayn" war vom <strong>Augsburg</strong>er Rat<br />

eine Frist gesetzt worden, um ein Haus <strong>und</strong> Hofstatt in <strong>der</strong><br />

Judengasse von <strong>Augsburg</strong> zu verkaufen, das er <strong>und</strong> seine Wirtin<br />

Gent von dem Juden Reichlin geerbt hatten. In seinem Schreiben<br />

an die Stadt <strong>Augsburg</strong> bittet <strong>der</strong> Nürnberger Rat für den Juden<br />

um Verlängerung dieser Frist<br />

(Bd.4, S.140.)<br />

1098


REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />

StAN<br />

Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />

1423<br />

Der Nürnberger Rat lehnt es gegenüber Graf Ludwig zu Oettingen<br />

ab, den Mosse Juden, um dessentwillen <strong>der</strong> Graf geschrieben<br />

hatte, bei sich "eintzunemen"<br />

(Bd.6, S.54.)<br />

1436<br />

Der Nürnberger Rat teilt Graf Ludwig von Oettingen mit, daß er<br />

aus beson<strong>der</strong>em Entgegenkommen bereit sei, einen Juden des Grafen<br />

um einen jährlichen Zins von 30 fl aufzunehmen<br />

(Bd.12, S.191.)<br />

1436<br />

Der Nürnberger Rat bittet Graf Ludwig von Oettingen, sich für<br />

den Juden Mannis, <strong>der</strong> Nürnberger Bürger geworden war <strong>und</strong> den<br />

die Vettern des Grafen gefangengenommen hatten, einzusetzen<br />

(Bd.12, S.243.)<br />

1436<br />

Der Nürnberger Rat bittet die Stadt <strong>Augsburg</strong> um Freigabe des<br />

in <strong>Augsburg</strong> gefangengenommen[en] Juden Abraham von Monheim, samt<br />

etlicher Habe, die seinem Großvater Seligmann, Juden von Co-<br />

burg, zu eigen seien; ferner genannt: "mennlin sprintz Jude",<br />

Nürnberger Bürger <strong>und</strong> Vater des Abraham<br />

(Bd.12, S.285b.)<br />

1441<br />

Der Nürnberger Rat teilt Stephan von Grumbach mit, er habe den<br />

Juden Manne von Oettingen, seine Wirtin <strong>und</strong> Liebauge, seinen<br />

Sohn, gegen die <strong>der</strong> Jude David For<strong>der</strong>ungen gerichtet habe,<br />

verhört <strong>und</strong> dieser hätte ausgesagt, er sei sich keiner Schuld<br />

gegen letzteren bewußt. Liebauge sei überdies Jude des Markgrafen<br />

Albrecht<br />

(Bd.15, S.53.)<br />

1441/1442<br />

Acht weiter Schreiben des Nürnberger Rats an Stephan von Grumbach<br />

über den weiteren Verlauf des Rechtsstreits zwischen den<br />

Juden Manne <strong>und</strong> David, zum Teil mit wertvollen Angaben über<br />

die Rechtsverhältnisse <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en "Hochmeister"<br />

(Bd.15, S.57b, 65b, 88b, 144, 151, 180, 185b, 258.)<br />

1442<br />

Sechs Schreiben an Graf Johann von Oettingen, wegen desselben<br />

Rechtsstreits; <strong>der</strong> Nürnberger Rat erklärt, wenn <strong>der</strong> Jude des<br />

Grafen, mit Namen Hirß, Ansprüche gegen den Juden Manne geltend<br />

zu machen habe, möge er dies vor dem Reichsrichter zu<br />

Nürnberg vorbringen; dann setzt <strong>der</strong> Rat den beiden Juden einen<br />

"fruntlichen tag" auf den 18. Juni an, zu dem Hirß nach Nürnberg<br />

kommen möge; später teilt <strong>der</strong> Rat mit, Manne sei auch<br />

bereit, mit Hirß vor dem Rate zu Weißenburg Recht zu nehmen<br />

(Bd.15, S.207, 212, 234b, 248b, 270, 276b.)<br />

1099


REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />

StAN<br />

Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />

1443<br />

Zwei weitere Schreiben an Graf Johann von Oettingen, den<br />

Rechtshandel Hirß <strong>und</strong> Manne betr.<br />

(Bd.16, S.39, 98b.)<br />

1443<br />

Stellungnahme des Nürnberger Rates an Stephan von Grumbach, zu<br />

dem Eidbruch des Manne Juden von Oettingen <strong>und</strong> Mitteilung darüber,<br />

wie es mit seinem Hab <strong>und</strong> Gut zu Nürnberg stehe; <strong>der</strong><br />

Brief ist durchgestrichen; am Rand steht: vacat.<br />

Neufassung des vorigen Briefes<br />

(Bd.16, S.108, 108b.)<br />

1458/1459<br />

Verschiedene Schreiben des Nürnberger Rats an Hans von Freyberg<br />

zu Angelberg, Graf Wilhelm von Oettingen <strong>und</strong> Heinrich<br />

Marschall zu Pappenheim, betr. Rechtshandel des Nürnberger<br />

Juden David von Werde (Donauwörth) <strong>und</strong> Klage gegen denselben<br />

(Bd.28, S.35, 217, 254. - Bd.29, S.4, 24, 66.)<br />

1492<br />

Stellungnahme des Nürnberger Rats an die Stadt Nördlingen, zu<br />

<strong>der</strong> Drohung des Nördlinger Juden Lößlin gegen den Nürnberger<br />

Juden Levi<br />

(Bd.42, S.111b.)<br />

1520<br />

Der Nürnberger Rat übersendet <strong>der</strong> Stadt Donauwörth, die vor<br />

"etlicher vergangener Zeit" die Juden ausgetrieben hatte, auf<br />

ihre Bitte hin, die Kopien <strong>der</strong> Privilegien, die Nürnberg für<br />

seine Judenausweisung erhalten hatte<br />

(Bd.81, S.173.)<br />

1555/1556<br />

Zahlreiche Schreiben des Nürnberger Rats, betr. den Handel <strong>und</strong><br />

die Geschäfte <strong>der</strong> Stadt mit dem Juden Joseph zu Frankfurt;<br />

<strong>der</strong> Rat erwähnt u.a., was sich zu <strong>Augsburg</strong> mit dem Juden Joseph<br />

zugetragen hat; er informiert seine Gesandten in <strong>Augsburg</strong><br />

über den <strong>der</strong>zeitigen Stand des Handels <strong>und</strong> erwähnt, daß er<br />

noch nicht erfahren habe, was Herr Fugger dem Juden Joseph<br />

vorgeschlagen habe; ein umfangreicher Brief an Paulus Pfinzing<br />

berichtet über die jüngst zu <strong>Augsburg</strong> gepflogene Handlung zwischen<br />

Hans Jacob Fugger <strong>und</strong> dem Juden; schließlich schreibt<br />

<strong>der</strong> Rat, daß <strong>der</strong> Jude Joseph, nachdem er die Sachen mit dem<br />

Fugger abgehandelt hat, von <strong>Augsburg</strong> aus nach Nürnberg kommen<br />

wolle <strong>und</strong> gibt seiner Verw<strong>und</strong>erung darüber Ausdruck<br />

(Bd.156, S.176, 277b, 283b, 330. - Bd.158, S.76, 146.)<br />

1100


REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />

StAN<br />

Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />

1558<br />

Der Nürnberger Rat berichtet <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> über das Auftreten<br />

des getauften Juden Peter Johann von Krakau in Nürnberg<br />

<strong>und</strong> stellt es dahin, ob er identisch ist mit dem in <strong>Augsburg</strong><br />

aufgetauchten Juden Salomon<br />

(Bd.162, S.89.)<br />

1562<br />

Der Nürnberger Rat teilt dem Juden Nathe (Nathan) zu Oberhau-<br />

sen bei <strong>Augsburg</strong> die Bedingungen mit, unter denen er sich bereit<br />

erklärt, das von dem Juden vermittelte Darlehen in Höhe<br />

von 40.000 fl anzunehmen<br />

(Bd.170, S.326.)<br />

1562<br />

Der Nürnberger Rat teilt dem Juden Nathan zu Oberhausen bei<br />

<strong>Augsburg</strong> mit, daß er auf das von dem Juden vermittelte Geld<br />

keinen Wert mehr legen würde, da er unterdessen bereits von<br />

an<strong>der</strong>er Seite welches empfangen habe<br />

(Bd.171, S.43b.)<br />

1574<br />

Stellungnahme des Nürnberger Rats an Carl Welser, Rat des Erzherzogs<br />

Ferdinand, an Isaac Hon, Rentmeister <strong>der</strong> Markgrafschaft,<br />

<strong>und</strong> an den Rat <strong>der</strong> Stadt Günzburg, wegen eines Briefes,<br />

in dem gefor<strong>der</strong>t worden war, daß sich <strong>der</strong> Schutzverwandte<br />

<strong>der</strong> Adressaten, Simon Jude, mit dem Juden Philipp zu Schnaittach<br />

vertragen solle<br />

(Bd.188, S.201b.)<br />

1574<br />

Der Nürnberger Rat erwähnt in einem Brief an die Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

die Fehde wi<strong>der</strong> den Juden Simon<br />

(Bd.188, S.228b.)<br />

1575<br />

Mitteilung des Nürnberger Rates an Frhr. Carl Welser, Landvogt<br />

<strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau, <strong>und</strong> an Isaac Hon, Rentmeister daselbst,<br />

daß er den Jacob Juden <strong>der</strong> Fehde wegen, die sein Vater<br />

gegen den Juden Simon zu Günzburg führte, habe verhaften lassen<br />

<strong>und</strong> nach einer Vernehmung wie<strong>der</strong> freigelassen habe. Wenn<br />

die richtigen Schuldigen, <strong>der</strong> alte Jude Philipp <strong>und</strong> sein Sohn<br />

Wolf in Nürnberger Obrigkeit gelangen, werde man sie verhaften<br />

lassen<br />

(Bd.190, S.77.)<br />

1101


FÜRSTENTUM ANSBACH:<br />

Gemeinbücher<br />

StAN<br />

1607/1616<br />

betr. den Juden Samuel aus Günzburg<br />

(Tomus 14, fol.202b.)<br />

1654/1672<br />

Hönlein Jud zu Wassertrüdingen gegen Hirsch Hönlein zu Oettin-<br />

gen<br />

(Tomus 18, fol.150a.)<br />

1673/1686<br />

Paßbrief für die Juden Ariel <strong>und</strong> Schmuel von Pfersheim (Pfer-<br />

see, nun: <strong>Augsburg</strong>) <strong>und</strong> Marx Model aus Ansbach<br />

(Tomus 19, fol.l08af.)<br />

1673/1686<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung des Pfalz-Neuburger Juden Moises Wassermann<br />

aus Hochstett (Höchstädt a.d. Donau)<br />

(Tomus 19, fol.182b.)<br />

1673/1686<br />

For<strong>der</strong>ung des Juden Hirsch Plänlein zu Oettingen gegen Jacob<br />

Hänlein ebenda, <strong>und</strong> ihre For<strong>der</strong>ung bei Wolf Wucherer zu Mö-<br />

gersheim<br />

(Tomus 19, fol.189b.)<br />

Fränkische Kreistagsakten<br />

1718<br />

For<strong>der</strong>ung des Zacharias Fränkel <strong>und</strong> Konsorten zu Fürth an den<br />

Juden Daniel Gerson zu <strong>Augsburg</strong><br />

(Tomus 232, Nr.18.)<br />

AA-Akten<br />

1724<br />

Bitte <strong>der</strong> fürstl. Oettingischen Regierung an die Ansbachische,<br />

um Übersendung einer jüdischen Eidesformel<br />

(Nr.1933.)<br />

1102


StAN<br />

REGIERUNG VON MITTELFRANKEN: KAMMER DES INNERN<br />

Abgabe 1900<br />

1742/1755<br />

Befreiung <strong>der</strong> Judenschaft zu Steinhart von <strong>der</strong> Judenumlage<br />

(Nr.3839.)<br />

Abgabe 1932 Tit. IX, X<br />

1818<br />

Handwerker <strong>und</strong> Gewerbe im Rezatkreis<br />

(Titel IX, Nr.114.)<br />

1846<br />

Die von den Juden zu Steinhart an die von Crailsheimische Familienstiftung<br />

zu zahlenden Herbergsgel<strong>der</strong><br />

(Titel X, Nr.377.)<br />

Abgabe 1932 Judensachen<br />

enthält u.a.:<br />

1808/1849<br />

Erhebung <strong>der</strong> Judenanlagsgel<strong>der</strong> im Rezatkreis;<br />

Bde.I-III, V<br />

(Nr.4.)<br />

1816-1861<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> jüdischen Glaubensgenossen im Königreich<br />

Bayern; Bde.I-II<br />

(Nr.43.)<br />

1817<br />

Schutzjuden bei den Stadtuntergerichten Oettingen<br />

(Nr.59.)<br />

1826<br />

Ansässigmachung <strong>und</strong> Immatrikulierung <strong>der</strong> Juden im Landgericht<br />

Nördlingen<br />

(Nr.78.)<br />

1813-1819<br />

Ansässigmachung <strong>und</strong> Immatrikulierung <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Stadt<br />

Oettingen; Bde.I-II<br />

(Nr.80.)<br />

1810<br />

Ansässigmachung <strong>und</strong> Immatrikulierung <strong>der</strong> Juden im Herrschaftsgericht<br />

Oettingen<br />

(Nr.81.)<br />

1103


StAN<br />

REGIERUNG VON MITTELFRANKEN: KAMMER DES INNERN<br />

Abgabe 1932 Judensachen<br />

1822<br />

Gesuch <strong>der</strong> Judenschaft von Steinhart (Gem. Hainsfarth), um<br />

Befreiung von Abreichung von Herbergsgel<strong>der</strong>n u.a.<br />

(Nr.85.)<br />

1820<br />

Organisation <strong>und</strong> Verfassung <strong>der</strong> Juden im Rezatkreis<br />

(Nr.89.)<br />

1823<br />

Judenschutzgesuch des D. Steiner zu Steinhart<br />

(Nr.100.)<br />

1823<br />

Beschwerde des Juden Schwab zu Oettingen, wegen Immatrikulie-<br />

rung<br />

(Nr.109.)<br />

1823<br />

Ansässigmachung des Juden H. Goldschmidt zu Wallerstein<br />

(Nr.110.)<br />

1823<br />

Ansässigmachung des Juden D. Sternglanz zu E<strong>der</strong>heim<br />

(Nr.113.)<br />

1821<br />

Aufenthaltsgesuch des Juden J. Bringer zu Oettingen<br />

(Nr.114.)<br />

1822<br />

Errichtung jüdischer Gesellschaften im Rezatkreis<br />

(Nr.119.)<br />

1826<br />

Matrikelverleihung an den Juden Lippmann Bohn zu Oettingen<br />

(Nr.127.)<br />

1826<br />

Schutzaufnahmegesuch des Juden Gutmann, Oettingen<br />

(Nr.129.)<br />

1834<br />

Streitsache des israelitischen Vereins zu Wallerstein <strong>und</strong> Dek-<br />

kingen (Mönchsdeggingen) gegen das fürstliche Haus Oettingen,<br />

wegen Gefällerhebung<br />

(Nr.145.)<br />

1835<br />

Anstellung <strong>der</strong> Rabbiner <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Gebühren im Rezatkreis<br />

(Nr.175.)<br />

1104


StAN<br />

REGIERUNG VON MITTELFRANKEN: KAMMER DES INNERN<br />

Abgabe 1932 Judensachen<br />

1847<br />

Die jüdischen Glaubensgenossen im Königreich<br />

(Nr.189.)<br />

um 1819-1861<br />

Judenmatrikel des Rezatkreises, angelegt ca. 1819, fortgeführt<br />

bis ca. 1861 (Tom.III);<br />

enthält u.a. die Judenmatrikel für Steinhart im Landgericht<br />

Heidenheim, mit folgenden Rubriken: fortlaufende Nummer <strong>der</strong><br />

Kreismatrikel (Nrn.1374-1403), die Ortsnummer (Nrn.1-30), Name<br />

des Familienoberhaupts (Beschneidungs- <strong>und</strong> bisheriger Name<br />

bzw. jetziger bleiben<strong>der</strong> Name), Geburtsort, Geburtsjahr, Datum<br />

des Immatrikulationsdekrets bzw. des alten Schutzbriefes, Nahrungszweig<br />

<strong>und</strong> Bemerkungen<br />

(Nr.213.)<br />

BEZIRKSÄMTER:<br />

Bezirksamt Dinkelsbühl<br />

1857/1862<br />

Zuteilung <strong>der</strong> jüdischen Kultusgemeinde Mönchsroth zum Rabbinat<br />

Oettingen<br />

(Nr.575.)<br />

1813/1815<br />

Judenmatrikel im ehemaligen Herrschaftsgebiet Mönchsroth<br />

(Nr.1157.)<br />

Bezirksamt Gunzenhausen<br />

1817<br />

Ankauf eines Hauses vom Schutzjuden Bachmann zu Steinhart<br />

durch die Gemeinde<br />

(Nr.181.)<br />

1820/1842<br />

Errichtung einer Chefra (Gebetsvereinigung) in Steinhart<br />

(Nr.439.)<br />

1105


AMTSGERICHTE:<br />

Amtsgericht Dinkelsbühl<br />

StAN<br />

1832<br />

Ableben des Löw Guldmann in Harburg, <strong>und</strong> Erbanträge <strong>der</strong> Benjamin<br />

Marxschen Kin<strong>der</strong> in Mönchsroth<br />

(Nr.871.)<br />

Amtsgericht Heidenheim<br />

1762<br />

Streit zwischen Albrecht Reif zu Steinhart <strong>und</strong> dem Schutzjuden<br />

Hirsch Abraham <strong>und</strong> Joseph Hähnel, wegen Gutseinzäunung<br />

(Nr.191.)<br />

1804<br />

Meyer Salomon von Steinhart gegen Hayum Salomon, wegen Holzle-<br />

ge<br />

(Nr.742.)<br />

1819<br />

Heumann David von Steinhart gegen Bachmann Seligmann, wegen<br />

eines Weges<br />

(Nr.717.)<br />

o.J.<br />

Kauf <strong>der</strong> Tabernwirtschaft zu Steinhart zwischen S. Schalbesberger<br />

<strong>und</strong> dem Barnossen Meyer Schmul zu Steinhart u.a.<br />

(Nr.327.)<br />

1106


ARCHIV DER ABTEI OBERSCHÖNENFELD<br />

EINZELNE DENKWÜRDIGKEITEN_DES ALTEHRWÜRDIGEN GOTTESHAUSES<br />

OBERSCHÖNENFELD VON 1803-1899 (Handschrift)<br />

1836 Mai<br />

Bericht über den letzten Versuch, das Klostergebäude zu versteigern,<br />

wobei sich die benachbarte Judenschaft beson<strong>der</strong>s<br />

unrühmlich hervortut<br />

(Hs CVIII.)<br />

1107


EVANG. PFARRARCHIV OETTINGEN<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Dekan Dr. Dietrich<br />

Wünsch:<br />

AKTEN:<br />

1675-1885<br />

Die Juden in Oettingen betr.<br />

(Nr.167.)<br />

1849-1853<br />

Handakt des Advokaten Braun von Oettingen in Sachen:<br />

Prot. Pfarrei St. Jakob gegen die Judengemeinde Oettingen,<br />

Stolgebühren betr.<br />

(Nr.168.)<br />

1867-1872<br />

Klagen gegen die israelitische Kultusgemeinde, Stolgebühren<br />

betr.<br />

(Nr.169.)<br />

Hinweis:<br />

Einzelnotizen finden sich, verstreut, auch an an<strong>der</strong>en Stellen,<br />

z.B. in den regelmäßig gefertigten Kirchenjahresberichten <strong>der</strong><br />

Pfarrei <strong>und</strong> den Pfarrbeschreibungen.<br />

1108


STADTARCHIV RAVENSBURG<br />

1427<br />

Lassmann <strong>der</strong> Jude von Ravensburg als Siegelfälscher bezichtigt,<br />

schwört Urfehde<br />

(U 943.)<br />

1429<br />

Urfehdebrief des Aron Jud, dessen Weib Bluemli, Mosse Jud,<br />

dessen Weib Raechli <strong>und</strong> bei<strong>der</strong> Sohn Jacob, wegen des ermordeten<br />

Christenknaben<br />

(U 945.)<br />

1430<br />

Der Jude Meister Job von Köln mit drei Kin<strong>der</strong>n zum christlichen<br />

Glauben übergetreten<br />

(Bü 29 C/i.)<br />

1430<br />

Friedrich, Herzog von Österreich, verlangt von Ravensburg die<br />

Auslieferung <strong>der</strong> Habe des Juden Aaron<br />

(Bü 93 b/2.)<br />

1434<br />

Urfehde des Hans us <strong>der</strong> Littow, getaufter Jude<br />

(U 962.)<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>ert (?)<br />

Das Buch Ester, Pergamentrolle mit hebräischer Schrift<br />

(U 1554.)<br />

14./l5. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Jüdischer Haussegen aus dem Ravensburger Ghetto, Pergament<br />

(ohne Signatur)<br />

1324-1436<br />

Ravensburger Bürgerlisten; darin die Aufstellung von 15 Juden,<br />

Dabei u.a.:<br />

1343 September 4<br />

Süskint, Judeus von Lindouw (Lindau), Bürgen: F. Holbain, minister<br />

<strong>und</strong> Trösteli Judeus für 10 Pf<strong>und</strong>.<br />

1385 März 13<br />

Henni <strong>und</strong> Hug, die Murer von Lindow (Lindau), genannt die Juden.<br />

Bürgen: H. Flinswang <strong>und</strong> Joh. Wölfli<br />

(Bü 26. - Druck: Hengstler, S.23, Nr.22 <strong>und</strong> S.64, Nr.25.)<br />

14. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Nennung <strong>der</strong> "Judenschul", <strong>der</strong> alten Synagoge des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />

in den städtischen Kaufbüchern<br />

(Bü 1470-1475 b.)<br />

1109


Akt 822 1<br />

STADTARCHIV SCHWABMÜNCHEN<br />

1819-1853<br />

Juden. Handel, Hausierhandel, Auflistung <strong>der</strong> Juden - Hausierhandel,<br />

Vorschriften <strong>und</strong> Verbote, Gewerbeverordnungen; dabei:<br />

1819 Februar 8 - Juni 14<br />

Schreiben des Appellationsgerichts für den Oberdonaukreis an<br />

das Landgericht Schwabmünchen, betr. die Zulassung von Juden<br />

bei Veräußerung unbeweglicher Güter; nach den Verordnungen von<br />

1799 <strong>und</strong> 1807 ist den Juden ohne Ausnahme bei Güterzer[s]trümmerungen,<br />

<strong>und</strong> überhaupt Veräußerungen liegen<strong>der</strong> Gründe, aller<br />

Kauf, Tausch <strong>und</strong> Unterhandel bei empfindlichen Strafen verboten;<br />

alle diesem Verbot zuwi<strong>der</strong> abgeschlossenen Kontrakt sind<br />

als nichtig zu erklären.<br />

Circulare des königl. bayer. Landgerichts an sämtliche Gemeinden,<br />

die Verordnung über die Käufe <strong>der</strong> Juden betr.<br />

Erläuternde Entschließung des bayer. Justizministeriums, daß<br />

die Verordnung von 1807, betr. Veräußerung unbeweglicher Güter<br />

an Juden, durch das Edikt von 1813 nicht aufgehoben wurde,<br />

son<strong>der</strong>n bis auf weiteres fortbestehe<br />

1819 Oktober 5<br />

Verordnung <strong>der</strong> Regierung des Oberdonaukreises, wegen Hausierhandel<br />

<strong>der</strong> Juden. Aller Hausierhandel ist in <strong>der</strong> Regel verboten.<br />

Ausnahmsweise wird er nur jenen Juden gestattet, welche<br />

sich vor 1813 auf dieses Gewerbe nie<strong>der</strong>gelassen haben <strong>und</strong> sich<br />

auf keine an<strong>der</strong>e Weise ernähren können. Die Patente zu diesem<br />

Handel werden allein von <strong>der</strong> Regierung erteilt <strong>und</strong> jährlich<br />

erneuert. Israelitische Handelsleute vom Ausland sind mit aller<br />

Wachsamkeit zu beobachten <strong>und</strong> in die Schranken ihrer Befugnisse<br />

zu weisen. Erlaubten Geschäften ist kein Hin<strong>der</strong>nis in<br />

den Weg zu legen, auch an den beson<strong>der</strong>en Anordnungen wegen dem<br />

Handel <strong>der</strong> Tiroler mit Nördlinger Teppichen nichts abgeän<strong>der</strong>t.<br />

1823 Oktober 2<br />

Schreiben des königl. bayer. Landgerichts, daß ohne gültiges<br />

Regierungspatent im Amtsbezirk keinem Juden das Hausieren zu<br />

gestatten ist, in hiesigem Markt Schwabmünchen aber kein Jude<br />

dazu berechtigt ist<br />

1823 Oktober 11<br />

Circulare des könig. Landgerichts Schwabmünchen, daß folgende<br />

Juden in diesseitigem Gerichtsbezirk Handel treiben dürfen:<br />

Samuel Löbschütz von Kriegshaber <strong>und</strong> Mathias Lämle von Pfersee,<br />

beide mit langen <strong>und</strong> kurzen Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n,<br />

sowie Israel Landauer von Pfersee <strong>und</strong> Moises Lämle von Steppach,<br />

beide mit Ellenwaren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n.<br />

Circulare mit den Namen <strong>der</strong> Hausier-Juden aus dem Landgericht<br />

Zusmarshausen: Samuel <strong>und</strong> Herz Lämle, Jakob Bach, Naphtali<br />

Götzel, Isaak <strong>und</strong> Salomon Deller, Nathan Meier, Jakob Mändle<br />

u.a.<br />

1823 November 6<br />

Königl. Verbot für den Wechsel von Münzen bei Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Geldmäklern, sei es mit o<strong>der</strong> ohne Agio. Bei Übertretung<br />

sollen die Kassa-Beamten mit <strong>der</strong> Dienstentlassung bestraft<br />

werden<br />

1110


Akt 822 1<br />

StadtASMü<br />

1827 Juni 8<br />

Circulare des königl. Landgerichts, daß binnen acht Tagen anzuzeigen<br />

ist, welche Juden in <strong>der</strong> Gemeinde Hausierhandel treiben,<br />

mit welchen Artikeln sie handeln, wann sie die Handlungspatente<br />

erhalten haben u.a.;<br />

Zusatz unten: Samuel Löbschütz von Kriegshaber, Handelsjud mit<br />

langen <strong>und</strong> kurzen Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n; gültiges Hausierpatent<br />

von 1827<br />

1827 Juni 12<br />

Schreiben des Bürgermeisters von Schwabmünchen, betr. eines<br />

Berichts über Handelsleute <strong>und</strong> Fabrikanten; ob diese ihre Waren<br />

aus dem Ausland beziehen, inländische Waren im Ausland absetzen<br />

u.a.; dabei: Liste mit den Aussagen von acht Handelsleuten<br />

1827 Juni 18<br />

Schreiben an das Landgericht Schwabmünchen, den Hausierhandel<br />

<strong>der</strong> Juden betr.;<br />

Beilage: Samuel Löbschütz von Kriegshaber, Mathias Lämle von<br />

Pfersee, Moises Hirschbaum <strong>und</strong> Moises Lämle von Steppach. Alle<br />

vier Hausierhandelsjuden aus dem Landgericht Göggingen haben<br />

die Bewilligung erhalten, im Landgericht Schwabmünchen mit<br />

langen <strong>und</strong> kurzen Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n zu handeln<br />

1829 Mai 6 (1831)<br />

Erlaß <strong>der</strong> königl. Regierung des Oberdonau-Kreises, Kammer des<br />

Innern, betr. Konzessionen zum Landkramhandel <strong>und</strong> Zuziehung<br />

von Handelsgehilfen zum Marktbesuch. Verordnung vom 11.7.1831<br />

1852 Oktober 29<br />

Schreiben <strong>der</strong> königl. Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg,<br />

betr. den Landkramhandel im offenen Laden, auch Framerei genannt;<br />

u.a. werden in Städten <strong>und</strong> Märkten keine Konzessionen<br />

mehr verliehen; da die Israeliten nach § 15 <strong>und</strong> 19 des Edikts<br />

vom 10. Juni 1813 nur zum ordentlichen Handel zugelassen werden<br />

dürfen, wozu <strong>der</strong> Landkramhandel nicht gehört, so darf Israeliten<br />

diese Konzession niemals erteilt werden (Nr.5)<br />

1852 Dezember 11<br />

Schreiben <strong>der</strong> königl. Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, daß<br />

dem Handlungskommis Salomon Geldmann (Guldmann) von Harburg,<br />

<strong>zur</strong> Zeit im Dienste des Eisenhändlers Hänlein Kohn von Wassertrüdingen,<br />

die Befugnis zu Handelsreisen entzogen wurde;<br />

1853 November 15<br />

Schreiben des königl. Landgerichts Schwabmünchen, den Hausierhandel<br />

betr.; bezugnehmend auf einen Artikel im Schwabmünchner<br />

Wochenblatt Nr.43, S.176, in dem über den jüdischen Hausierhandel<br />

<strong>und</strong> die Belästigung durch Bettler geklagt wird, wird<br />

<strong>der</strong> Magistrat beauftragt, hiergegen einzuschreiten<br />

1111


Akt 821<br />

StadtASMü<br />

Gewerbechronik von Glogger (1934). Verschiedenes; dabei:<br />

1823 Oktober 11<br />

Das Landgericht nannte die Namen <strong>der</strong> Juden, die im diesseitigen<br />

Gerichtsbezirk Handel treiben dürfen: Samuel Löbschütz von<br />

Kriegshaber <strong>und</strong> Mathias Lämle von Pfersee mit langen <strong>und</strong> kurzen<br />

Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n, ferner Israel Landauer von Pfersee<br />

<strong>und</strong> Moises Lämle von Steppach mit Ellenwaren <strong>und</strong> alten<br />

Klei<strong>der</strong>n<br />

(S.299.)<br />

1852 Oktober 29<br />

Verordnung <strong>der</strong> Regierung, betr. <strong>der</strong> Konzessionsvergabe für den<br />

Landkramhandel; nach § 15 <strong>und</strong> 19 des Edikts vom 10.6.1813 darf<br />

den Israeliten zum Landkramhandel die Konzession niemals verliehen<br />

werden;<br />

(S.299.)<br />

Akt 002 11<br />

1854/55<br />

Judenemanzipation. Kosten für eine Vorstellung;<br />

(aus dem Akt geht nur hervor, daß <strong>der</strong> damalige Magistrat bei<br />

einer nicht genannten höheren Stelle gegen die Emanzipation<br />

<strong>der</strong> Juden vorstellig geworden ist, welche Kosten dabei erlaufen,<br />

<strong>und</strong> wie sie eingetrieben worden sind.)<br />

Akt 912 5<br />

1900 März 13 - 1902 April 5<br />

Erwerbung <strong>der</strong> Renthemahd (ehem. Michael Lang'sche Gr<strong>und</strong>stücke<br />

Plan Nr.4384 1/3 <strong>und</strong> 4384 1/6, zusammen 8,19 Tagwerk) von dem<br />

Handelsmann Daniel Oettinger in Fischach; Oettinger bietet die<br />

Gr<strong>und</strong>stücke für 900 Mark an, die Gemeinde Schwabmünchen kauft<br />

sie für 750 Mark; dabei: Lageplan;<br />

1913 März 7<br />

Gr<strong>und</strong>erwerb für den Luitpoldhain.<br />

Angebot des Immobilienhändlers Gustav Einstein aus <strong>Augsburg</strong>,<br />

Hermannstraße 5/0, an den Kaufmann Anton Maurer in Schwabmünchen,<br />

ihm die Plannummern 139, 2617, 2559 <strong>und</strong> 2634 in Schwabmünchen,<br />

gelegen in <strong>der</strong> Nähe des Luitpoldhaines, zu einem angemessenen<br />

Preis zu verkaufen<br />

Akt 0024 301<br />

1911-1939<br />

Krautheim, Ernst (von Asch in Böhmen); dabei:<br />

Naturalisation <strong>und</strong> Erwerbung des hiesigen Heimatrechtes, 1911<br />

Nachforschungen des Landsturms in Asch wegen Musterung, 1915<br />

Nachforschungen wegen vermuteter jüdischer Abstammung, 1939<br />

1112


Akt 740 1<br />

StadtASMü<br />

1907 Juli 1 - August 8<br />

Waldankauf.<br />

Die Gemeinde Schwabmünchen kauft von dem Handelsmann Samuel<br />

Lemle in Fischach 9,118 ha Wald (Pl.Nrn.224 1/149, 224 1/169<br />

<strong>und</strong> 224 1/162) für insgesamt 14.000 Mark<br />

Akt 740 211<br />

1909 April 12 - Mai 18<br />

Erwerbung <strong>der</strong> Weidenhartwaldung (auch: Weidenbachwaldung).<br />

Ausübung des Einstandsrechtes durch die Gemeinde Schwabmünchen<br />

bezüglich <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Steuerflur Klimmach gelegenen Weidenhart-<br />

Waldungen, Pl.Nrn.224 1/15, 224 1/116, 224 1/117 <strong>und</strong> 224 1/118<br />

a <strong>und</strong> b, mit zusammen 50,73 Tagwerk, die <strong>der</strong> Handelsmann Gustav<br />

Einstein von <strong>Augsburg</strong> an den Rittergutsbesitzer Wilhelm<br />

Thon zu Guggenberg in Reichenschwend am 5. April 1909 verkauft<br />

hat. Die Streitsache wird beigelegt, indem die Marktgemeinde<br />

Schwabmünchen, Abteilung Sparkasse, die Pl.Nr.224 1/15 zu 12<br />

Tagwerk um 3450 Mark erwirbt <strong>und</strong> dafür auf das Einstandsrecht<br />

bezüglich <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Plannummern verzichtet<br />

Akt 912 29<br />

1930-1953<br />

Weikersheimer, Bernhard. Wie<strong>der</strong>gutmachung.<br />

Gr<strong>und</strong>erwerb von Ludwig Schuchbaur (Eisweiher), 1930.<br />

Weiterverkauf des Gr<strong>und</strong>stücks an die Gemeinde, 1938.<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachungsanspruch <strong>der</strong> JRSO an die Gemeinde <strong>und</strong> an Michael<br />

Dick, <strong>der</strong> ebenfalls 1938 ein Gr<strong>und</strong>stück von Weikersheimer<br />

erworben hat, sowie Erklärung von Weikersheimer, zu keiner<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung berechtigt zu sein, 1950-1953. Dabei:<br />

1951 Mai 21<br />

Schreiben des Michael Dick, Kaufmann in Schwabmünchen, an<br />

Bernhard Weikersheimer in Sioux City, Jowa USA, wegen <strong>der</strong> Ansprüche<br />

<strong>der</strong> JRSO; Bitte an Weikersheimer, sich dieser Sache<br />

anzunehmen<br />

1952 Januar 2<br />

Schreiben des Martin Stuhler, vormals (1933-1945) 1. Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> Marktgemeinde Schwabmünchen, an den Gemein<strong>der</strong>at<br />

ebenda, wegen <strong>der</strong> JRSO-Ansprüche hinsichtlich des Schuchbaur-<br />

Gr<strong>und</strong>stückes: es wurde am 26.7.1938 von <strong>der</strong> Gemeinde um 6272<br />

Mark gekauft; <strong>der</strong> Kaufpreis, bar an Weikersheimer ausbezahlt,<br />

lag weit über den üblichen Gr<strong>und</strong>stückspreisen (vergleichbare<br />

Käufe angeführt). Stuhler berichtet über sein persönliches<br />

Verhältnis zu Weikersheimer, über einen gewissen Juden Lämmle,<br />

sowie über Gasmeister Bergel <strong>und</strong> Julius Schweighardt, die beide<br />

mit einer Jüdin verheiratet sind;<br />

1113


Akt 912 29<br />

StadtASMü<br />

1953 August 28<br />

Bernhard Weikersheimer, USA, bestätigt <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

Schwabmünchen, daß ihn niemand - we<strong>der</strong> Partei noch Staat - an<br />

einem freien Verkauf an Schwabmünchen beeinflußte o<strong>der</strong> hin<strong>der</strong>te,<br />

<strong>und</strong> er mit dem damaligen Kaufpreis voll zufrieden war;<br />

1953 Oktober 2<br />

Mitteilung des Wie<strong>der</strong>gutmachungsbehörde I Oberbayern (WB I) in<br />

München, daß das Verfahren gegen die Stadtgemeinde Schwabmünchen<br />

kostenfrei eingestellt ist;<br />

1953 Oktober 20 <strong>und</strong> 28<br />

Auszug aus <strong>der</strong> Sitzungsnie<strong>der</strong>schrift des Stadtrats Schwabmünchen;<br />

Kenntnisnahme <strong>der</strong> Verfahrenseinstellung <strong>und</strong> Beschluß,<br />

diese Nachricht <strong>und</strong> einen Dank an Weikersheimer zu übermitteln.<br />

Brief des Bürgermeisters Bittinger an Weikersheimer, USA.<br />

Akt 042<br />

1933-1938<br />

Korrespondenz; dabei:<br />

1933 April 6<br />

Schreiben <strong>der</strong> Marktgemeinde Schwabmünchen an die Firma Löb -<br />

Weikersheimer, Gaukönigshofen, betr. dem Verkauf eines Bauplatzes<br />

in <strong>der</strong> Bahnhofstraße <strong>und</strong> <strong>der</strong> Weiterverwendung <strong>der</strong> übrigen<br />

Plätze an dieser Stelle<br />

1934 Mai 25 <strong>und</strong> 30<br />

Schreiben Nr.3217 des Bezirksamts Schwabmünchen an die Gemein<strong>der</strong>äte,<br />

betr. Erfassung <strong>der</strong> Zu- <strong>und</strong> Abwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Juden.<br />

Antwortschreiben des 1. Bürgermeisters von Schwabmünchen,<br />

Stuhler, daß am 1.2.1933 eine jüdische Person, am 1.4.1934<br />

keine jüdische Person im Gemeindebezirk wohnhaft war. Diese<br />

Person ist seit 15.8.1926 hier wohnhaft, besitzt die deutsche<br />

(früher preußische) Staatsangehörigkeit <strong>und</strong> ist am 13.5.1933<br />

aus <strong>der</strong> israelitischen Religionsgemeinschaft ausgetreten.<br />

1935 Juni 25 - Juli 17<br />

Anweisung des bayerischen Innenministeriums, daß Schil<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Klebezettel mit <strong>der</strong> Inschrift "Juden sind unerwünscht" o<strong>der</strong><br />

mit ähnlichen Beschriftungen an amtlichen (unterstrichen) Wegweisern<br />

<strong>und</strong> den Richtungsschil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fernverkehrsstraßen<br />

unterbleiben müssen. Die Schutzmannschaft Schwabmünchen bestätigt<br />

die Entfernung <strong>der</strong>artiger Tafeln.<br />

1937 Februar 1<br />

Schreiben des Bezirksamtes Schwabmünchen an den Bürgermeister<br />

von Schwabmünchen, betr. Nachweis <strong>der</strong> arischen Abstammung,<br />

hier jüdisch versippte Beamte. Alle verheirateten Beamten haben<br />

ein Formblatt über die Abstammung ihrer Ehefrauen auszufüllen;<br />

bei Zweifeln sind Abstammungsurk<strong>und</strong>en einzufor<strong>der</strong>n.<br />

Entsprechende Erklärungen sind von den Beamten abzugeben.<br />

1114


Akt 042<br />

StadtASMü<br />

1937 April 9<br />

Schreiben des bayer. Wirtschaftsministerium[s], Abteilung für<br />

Handel, Industrie <strong>und</strong> Gewerbe, in München an die Regierungen,<br />

betr. Behandlung <strong>der</strong> Nichtarier in den deutschen Bä<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Kurorten. Bis zum Erlaß einer reichseinheitlichen Regelung,<br />

sollen keine Son<strong>der</strong>regelungen für einzelne Gebiete <strong>und</strong> Orte<br />

getroffen werden (nach Kenntnisnahme: zum Akt Volksbad).<br />

1937 Juni 5-17<br />

Schreiben <strong>der</strong> Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, betr. Verkehr<br />

mit jüdischen Händlern. Nachdem noch verschiedene Bauern<br />

ihre Viehhandelsgeschäfte mit jüdischen Händlern tätigen, sollen,<br />

auf Veranlassung <strong>der</strong> Geheimen Staatspolizei in München,<br />

hierüber geeignete Erhebungen eingeleitet <strong>und</strong> die Personalien<br />

<strong>der</strong> in Frage kommenden Bauern anher berichtet werden.<br />

Antwort des Bürgermeisters Stuhler: Der Jude Lämmle betreibt<br />

hier noch einen Viehhandel, beschäftigt einen Arbeiter, <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong> monatlich 80,— RM Lohn bezieht <strong>und</strong> im Viehhandelsgeschäft<br />

tätig ist. Es ist daraus zu schließen, daß <strong>der</strong> Handel<br />

noch geht. Lämmle wird Aufzeichnungen über seine Handelsgeschäfte<br />

führen <strong>und</strong> dürften aus dem Handelsbuch die Käufer entnommen<br />

werden können.<br />

1938 September 22 <strong>und</strong> 24<br />

Schreiben <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer <strong>Augsburg</strong> an den<br />

Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Schwabmünchen, betr. J. Schnell,<br />

Schwabmünchen, Würstlinstr.1; Gesuch um Auskunft über den Genannten,<br />

da er sich bei <strong>der</strong> Gauleitung <strong>der</strong> NSDAP in Wien <strong>zur</strong><br />

Übernahme <strong>und</strong> damit <strong>zur</strong> Arisierung eines jüdischen Geschäftes<br />

gemeldet hat. Antwortschreiben.<br />

Akt 024 332<br />

Sitzungsbuch des Marktgemein<strong>der</strong>ates Schwabmünchen vom 1.I.1934<br />

bis 31.III.1935; enthält u.a. die Protokolle:<br />

1934 Februar 20: Nr.60<br />

Gesuch des Löb Weikersheimer um Erlaß <strong>der</strong> rückständigen Gemeindebiersteuer.<br />

Diesem Gesuch <strong>der</strong> RA. L. Rieser <strong>und</strong> H. Auerbach<br />

in <strong>Augsburg</strong>, als Vertreter des Steuerschuldners L. Weikersheimer<br />

in Gaukönigshofen, wird nicht stattgegeben;<br />

1934 September 12: Nr.330<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Viehmarktordnung. Auf Veranlassung <strong>der</strong> Regierung<br />

von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, <strong>Augsburg</strong>, wird dem § 24 <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit<br />

geltenden Viehmarktordnung ein weiterer Absatz beigegeben, <strong>der</strong><br />

lautet: Das Handeln in jüdischer Sprache ist verboten;<br />

1935 September 3: Nr.113<br />

Einkauf bei Juden. Den gemeindlichen Beamten, Angestellten <strong>und</strong><br />

Arbeitern sowie <strong>der</strong>en Familienangehörigen wird es verboten, in<br />

Judengeschäften einzukaufen. Die Folgen, die bei Nichtbeachtung<br />

dieser Anordnung zutage treten, haben sich die Genannten<br />

selbst zuzuschreiben;<br />

1115


Akt 842 2<br />

Viehmärkte; dabei:<br />

StadtASMü<br />

1934 September 9<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Viehmarktordnung (Handeln in jüdischer Sprache<br />

verboten);<br />

1934 Oktober 3 - 26<br />

Die ortspolizei1ichen Vorschriften des Marktgemein<strong>der</strong>ates<br />

Schwabmünchen, hier Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Viehmarktordnung, werden für<br />

vollziehbar erklärt; Bekanntmachung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen, betr. den<br />

§ 19 <strong>der</strong> Viehmarktordnung; sie wird an <strong>der</strong> gemeindlichen Amtstafel<br />

angeschlagen, ferner ergeht ein Hinweis an die Schwabmünchner<br />

Nationalzeitung;<br />

1935 Juni 28 - Juli 2<br />

Schreiben des Bezirksamtes Schwabmünchen: von bayerischen<br />

Landbürgermeistern sollen jüdischen Viehhändlern auf Ansuchen<br />

Bestätigungen ausgestellt worden sein, daß sie gewissenhafte<br />

<strong>und</strong> zuverlässige Händler seien. Die Bürgermeister haben umgehend<br />

zu berichten, ob sie <strong>der</strong>artige Bestätigungen ausgestellt<br />

haben; wenn ja, wären diese sofort wie<strong>der</strong> einzuziehen; <strong>der</strong><br />

Bürgermeister von Schwabmünchen erstattet "Fehlanzeige"<br />

1935 Juli 12<br />

Schreiben des Bezirksamtes Schwabmünchen, betr. Überwachung<br />

<strong>und</strong> Säuberung des Viehhandels; es sollen verschärfte Kontrollen<br />

<strong>der</strong> Viehhändler durchgeführt werden; je<strong>der</strong> <strong>der</strong> den Handel<br />

ohne Legitimationskarte betreibt, ist unbedingt anzuzeigen;<br />

Akt 842 52<br />

Michaeli-Markt; dabei:<br />

1934 August 6<br />

Bekanntmachung des Marktgemein<strong>der</strong>ates Rieß: Zum Jahrmarkt in<br />

Schwabmünchen am 23. <strong>und</strong> 24. September 1934 werden jüdische<br />

Geschäftsinhaber nur zugelassen, soweit sie Frontkämpfer sind;<br />

1934 September 18<br />

Gegenvorstellung des jüdischen Händlers J. Gordin aus München<br />

an den Marktgemein<strong>der</strong>at Schwabmünchen, betr. seiner Nichtzulassung<br />

zum Jahrmarkt; er weist u.a. darauf hin, daß in einem<br />

ähnlichen Fall ein <strong>der</strong> Zulassung eines jüdischen Händlers entgegenstehen<strong>der</strong><br />

Beschluß des Stadtrates Lindau von <strong>der</strong> Regierung<br />

Schwaben <strong>und</strong> Neuburg am 9.5.1934 aufgehoben wurde;<br />

beigelegt:<br />

1934 Mai 2<br />

Schreiben <strong>der</strong> Reichsleitung <strong>der</strong> NSDAP, Abteilung für Boykottfragen,<br />

an Herrn Norbert Rawicz in Fürth, daß in Zukunft alle<br />

Nichtarier zu Märkten <strong>und</strong> Messen zugelassen werden sollen,<br />

wenn nicht gegen den Betreffenden im Einzelfall Gründe <strong>zur</strong><br />

Ausschließung vorliegen;<br />

1116


Akt 842 52<br />

StadtASMü<br />

1933/1934<br />

Jahrmarkt 1933: "Schwarze Liste für 1934";<br />

genannt: Hirschberg, Seelöwen-Son<strong>der</strong>schau, <strong>und</strong> Obermeier,<br />

Schiffschaukel (Gerstmeier, Kettenkarusell: gestrichen);<br />

1935 August 2<br />

Bekanntmachung des 2, Bürgermeisters von Schwabmünchen, Rieß:<br />

Jüdische Geschäftsinhaber werden für den Jahrmarkt am 22. <strong>und</strong><br />

23. September nicht berücksichtigt <strong>und</strong> haben auf Zuweisung<br />

eines Platzes o<strong>der</strong> Dultstandes nicht zu rechnen;<br />

1935 November 6 - 1936 September 20<br />

Verschiedene Schreiben, betr. Zulassung polnischer Staatsangehöriger<br />

zu Messen <strong>und</strong> Märkten; dabei:<br />

Verzeichnis aller zugelassenen Geschäfte zum Jahrmarkt am 27.<br />

<strong>und</strong> 28. September 1936;<br />

1937 Oktober 5<br />

Schreiben des Staatsministeriums für Wirtschaft, Abteilung für<br />

Handel, Industrie <strong>und</strong> Gewerbe, an die Regierungen: jüdischen<br />

Markthändlern soll im Rahmen <strong>der</strong> geltenden Bestimmungen <strong>der</strong><br />

Besuch <strong>der</strong> öffentlichen Märkte nicht verwehrt werden; rechtswidrige<br />

Einzelaktionen sind zu unterbinden;<br />

Akt 064 1<br />

1944 Dezember 20<br />

Schreiben an die Standesbeamten, betr. Mitteilungen über Sterbefälle<br />

von Juden: Im Vollzug eines R<strong>und</strong>erlasses des Reichsministers<br />

des Innern vom 25.11.1944 ist die Beurk<strong>und</strong>ung von<br />

Sterbefällen, soweit es sich um Juden handelt, in Abschrift<br />

o<strong>der</strong> Durchdruck dem zuständigen Finanzamt mitzuteilen;<br />

1946 April 26<br />

Schreiben an alle Bürgermeister des Landkreises Schwabmünchen,<br />

betr. Erfassung sämtlicher im Landkreis <strong>der</strong>zeit sich aufhaltenden<br />

Auslän<strong>der</strong>, aller Staatenlosen <strong>und</strong> Juden, unter diesen<br />

auch <strong>der</strong> deutschen Juden;<br />

Akt 070<br />

1945 November 20 <strong>und</strong> 28<br />

Schreiben an die Bürgermeister des Landkreises, betr. Feststellung<br />

alles jüdischen Eigentums <strong>und</strong> aller jüdischen For<strong>der</strong>ungen;<br />

Bekanntmachung dieser Anordnung <strong>der</strong> Alliierten Militärregierung<br />

durch den Bürgermeister am 28.11.1945<br />

1946 Mai 7<br />

"Stimmungsbericht", u.a. über Unruhen:<br />

Zu Unruhen ist es im Bezirk Schwabmünchen nirgends gekommen.<br />

Einige Uni iebsamkeiten haben sich im Hause Feyerabendstr.7 mit<br />

den dort wohnenden Juden zugetragen.<br />

1117


Akt 070<br />

StadtASMü<br />

1947 August 7 - September 23<br />

Betr. Bekanntgabe des ehemals jüdischen Vermögens in <strong>der</strong><br />

Marktgemeinde Schwabmünchen: Gr<strong>und</strong>besitz von Weikersheimer <strong>und</strong><br />

Kunz Kreszenz, verh. Lehmeier (genaue Angaben von Größe <strong>und</strong><br />

Plan-Nrn.)<br />

Akt 063 1<br />

1952 Mai 6<br />

Schreiben des Bürgermeisters von Schwabmünchen an das Landgericht<br />

I in München, betr. das Entschädigungsverfahren Chil<br />

Rosenzweig, Schwabmünchen (Aktenzeichen E 244/51);<br />

Herr Rosenzweig, seit Mai 1945 (Tag seiner Befreiung aus dem<br />

KZ) in Schwabmünchen, habe in seinem Verhalten stets eine<br />

wahrhaft rühmliche Ausnahme gemacht <strong>und</strong> sei ein schwer kranker<br />

Mensch, weswegen man sich <strong>der</strong> Sache bevorzugt annehmen solle<br />

Konzession für Gebrü<strong>der</strong> Lämmle<br />

Religion: Israel.<br />

Art des Betriebs bzw. Gewerbezweig: Viehhandel<br />

Betriebsstätte: Handelsviehstallung bei Deutschenbaur, Hinden-<br />

burgstraße 11<br />

Anmeldung: vor Jahren<br />

Abmeldung: seit etwa Mai 37 (1937) wird Handelsgeschäft nicht<br />

mehr ausgeübt<br />

Vorarbeiten für den Landkreis-Band Schwabmünchen 1974:<br />

Jüdisches Eigentum <strong>und</strong> jüdische For<strong>der</strong>ungsrechte 1945<br />

1945 Dezember 10<br />

Schreiben des Landrats Schwabmünchen an die Alliierte Militärregierung,<br />

betr. jüdisches Eigentum <strong>und</strong> jüdische For<strong>der</strong>ungsrechte<br />

(genannt sind jeweils auch die Käufer bzw. Schuldner<br />

<strong>und</strong> die genauen Geldbeträge):<br />

1. Jüdisches Eigentum, das nach 1933 vom Reich, dem Land, <strong>der</strong><br />

Partei o<strong>der</strong> einer ihrer Glie<strong>der</strong>ungen übernommen wurde, war im<br />

Landkreis Schwabmünchen nicht vorhanden.<br />

Das Schloßgut Straßberg, das ursprünglich dem Juden Einstein<br />

in <strong>Augsburg</strong> gehörte, veräußerte dieser selbst an einen gewissen<br />

Burkart in München.<br />

2. Jüdisches Eigentum von deutschen Zivilisten gekauft:<br />

Anwesen Nr.90 1/3 in Königsbrunn, früherer Eigentümer Nathan<br />

Israel Thannhauser, <strong>Augsburg</strong> Bahnhofstraße 16/111.<br />

Plan-Nrn. 993 <strong>und</strong> 796 in Schwabmünchen, früherer Eigentümer<br />

Bernhard Weikersheimer, Viehhändler in Gaukönigshofen.<br />

Plan-Nr.808 in Schwabmünchen, Baum- <strong>und</strong> Grasgarten, früherer<br />

Eigentümer Bernhard Weikersheimer, Gaukönigshofen.<br />

1118


StadtASMü<br />

Vorarbeiten für den Landkreis-Band Schwabmünchen 1974:<br />

Jüdisches Eigentum <strong>und</strong> jüdische For<strong>der</strong>ungsrechte 1945<br />

3. For<strong>der</strong>ungen aus Rechtsgeschäften mit Juden, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Hypothekenfor<strong>der</strong>ungen, Kaufpreisrestschulden <strong>und</strong> Darlehen:<br />

Königsbrunn, Haus Nr.204: Hypothekenschuld an die Firma Leo-<br />

pold Maier o.H.G. in Fischach.<br />

Königsbrunn, Haus Nr.316: Kaufpreisrestschuld an Nathan Israel<br />

Thannhauser, <strong>Augsburg</strong> BahnhofstraBe 16/III.<br />

Königsbrunn, Haus Nr.45: Hypothekenschuld an N.I. Thannhauser<br />

<strong>und</strong> Meta Gumperz, <strong>Augsburg</strong> Bahnhofstr.16/III.<br />

Klimmach, Haus Nr.13: Hypothekenschuld <strong>und</strong> Restschuld an Samuel<br />

Götz <strong>und</strong> Hilde Mendle in Fischach.<br />

Klimmach, Häuser Nr.3 <strong>und</strong> 6: Kaufpreisrestschuld <strong>und</strong> Darlehensabzahlungsbetrag<br />

an Hilde Mendle in Fischach.<br />

Kaufpreisschulden an Louis Götz, Eisenhandlung in Fischach, an<br />

Leopold Maier, Textilien in Fischach, <strong>und</strong> an Isidor Mendle,<br />

Viehhändler in Fischach.<br />

4. Verschiedene Angehörige haben gemeldet, daß sie bei den<br />

öffentlichen Versteigerungen durch die Partei in Fischach,<br />

vermutlich im Jahre 1938/39, geringwertige Sachen aus jüdi-<br />

schen Besitz erworben haben.<br />

Vermerk: englische Übersetzung wurde <strong>der</strong> Militärregierung<br />

übergeben.<br />

Hinweise auf Juden in Schwabmünchner Zeitungen, z.B.:<br />

Schwabmünchner Tagblatt: Sammlung - 1906<br />

1906 Januar 3<br />

R<strong>und</strong>schau (Titelseite): Die Sammlung des Hilfsvereins <strong>der</strong><br />

deutschen Juden für die Opfer <strong>der</strong> Judenverfolgungen in Rußland<br />

hat bis zum 24. Dezember r<strong>und</strong> 2,042,400 Mk ergeben.<br />

Schwabmünchner Nationalzeitung<br />

1934 März 28<br />

Die Schwabmünchner Nationalzeitung wirft dem Schwabmünchner<br />

Tagblatt vor, u.a. Inserate jüdischer Warenhäuser aufgenommen<br />

zu haben.<br />

1934 Oktober 3<br />

Die Schwabmünchner Nationalzeitung ermahnt ihre Leser, je<strong>der</strong><br />

Deutsche habe die Pflicht, nur deutsche Waren zu verlangen <strong>und</strong><br />

zu verkaufen.<br />

1119


STADTARCHIV SONTHOFEN<br />

Hinweis:<br />

Ein Großteil des Stadtarchivs wurde bei einem Rathausbrand im<br />

Jahre 1945 vernichtet. Das noch vorhandene Stadtarchiv wird<br />

<strong>zur</strong> Zeit neu geordnet.<br />

AKT: EHRENBÜRGER DR. WEIGERT<br />

Ratsprotokoll Nr.129 vom 2. Oktober 1956<br />

Ausscheiden von Dr. Weigert als Chefarzt.<br />

Bürgermeister Waltenberger stellt fest, daß Dr. Weigert seit<br />

1920 als Chefarzt wirkte. Für seine Tätigkeit, die 1936-1945<br />

unterbrochen <strong>und</strong> ihm harte Jahre gebracht habe, sei beson<strong>der</strong>s<br />

seine soziale Einstellung <strong>und</strong> Haltung gegenüber <strong>der</strong> ärmeren<br />

Bevölkerung hervorzuheben. Der Marktgemeinerat beschließt, Dr.<br />

Weigert auf Wunsch ab 1.10.1956 von seinen krankenhausärztlichen<br />

Pflichten zu entbinden.<br />

Ratsprotokoll Nr.167 vom 29. September 1964<br />

Auf Antrag <strong>der</strong> vier Fraktionen des Stadtrates wird beschlossen,<br />

Herrn Dr. med. Kurt Weigert das Ehrenbürgerrecht <strong>der</strong><br />

Stadt Sonthofen zu verleihen. Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben wird die<br />

menschliche <strong>und</strong> soziale Einstellung von Dr. Weigert <strong>und</strong> die<br />

bew<strong>und</strong>ernswerte Haltung, mit <strong>der</strong> er sein hartes Schicksal ertragen<br />

hat, das ihn seit 1935 traf.<br />

Ehrenbürgerurk<strong>und</strong>e vom 9. Oktober 1964 für Dr. Weigert:<br />

"Als erster Arzt an dem 1920 eröffneten Krankenhaus Sonthofen<br />

hat er über 25 Jahre als leiten<strong>der</strong> Krankenhausarzt den Ruf des<br />

Hauses begründet. ... Die Folge <strong>der</strong> schicksalsschweren Jahre<br />

nach 1935 hat Dr. Weigert mit Würde getragen <strong>und</strong> nach 1945<br />

sofort wie<strong>der</strong> bis ins vorgerückte Alter als Arzt mit hohem<br />

Berufsethos <strong>und</strong> mit menschlicher Wärme verdienstvoll für die<br />

Stadt Sonthofen <strong>und</strong> das Wohl ihrer Bürger gewirkt."<br />

Brief vom 21. Juni 1975<br />

Persönliches Schreiben von Herrn Dr. Weigert, Heidelberg, an<br />

den 1. Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Sonthofen.<br />

Ratsprotokoll Nr.119 vom 28. November 1978<br />

Dem verstorbenen Ehrenbürger Dr. Kurt Weigert wird auf Kosten<br />

<strong>der</strong> Stadt auf dem städtischen Friedhof ein Ehrengrab eingerichtet<br />

<strong>und</strong> unterhalten. Dr. Weigert hat in seinem Testament<br />

dem Stadtkrankenhaus 5.000 DM zugeeignet.<br />

Allgäuer Anzeigenblatt, Nr.286, vom 19. Dezember 1978<br />

Sonthofener Ehrenbürger im Ehrengrab beigesetzt. "Ein leuchtendes<br />

Vorbild menschlicher Größe <strong>und</strong> Güte":<br />

Dr. Weigert, am 20. Juni 1881 in Stettin geboren, ließ sich<br />

1913 in Sonthofen als Arzt nie<strong>der</strong>. Er sei seinem evangelischen<br />

Glauben auch dann noch treu geblieben, als er während des Nazi-Regimes<br />

"entehrende Behandlungen von einem sogenannten<br />

christlichen Volk" erfahren mußte. Wegen seiner jüdischen Herkunft<br />

wurde er 1939 als leiten<strong>der</strong> Arzt des Krankenhauses in<br />

Sonthofen seines Amtes enthoben. Dr. Weigert, dem während des<br />

Dritten Reiches viel Schlimmes wi<strong>der</strong>fahren sei, habe selbst<br />

die Hand <strong>zur</strong> Versöhnung gereicht, als er nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg sein Amt als Chefarzt wie<strong>der</strong> antrat.<br />

1120


EVANG. PFARRARCHIV STEINHART<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Pfarrer Pf<strong>und</strong>ner:<br />

1724-1844<br />

Die Juden in Steinhart <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verhalten <strong>und</strong> Ansässigmachung<br />

(Nr.73.)<br />

1816-1832<br />

"Geburts-Copulations <strong>und</strong> Sterb-Register <strong>der</strong> Judenschaft zu<br />

Steinhardt angefangen im Jahr 1816 (-1832)".<br />

Geburten S.l-26, Trauungen S.111-117, Sterbefälle S.146-161.<br />

(K 20.)<br />

1914<br />

Pfarrbeschreibung von Steinhart.<br />

Einige Seiten dieser Pfarrchronik sind den Steinharter Juden<br />

gewidmet<br />

(Nr.54.)<br />

Hinweis:<br />

Eine Zweitschrift <strong>der</strong> Pfarrbeschreibung wird beim Oberkirchenrat<br />

(Kreisdekan) des Kirchenkreises Ansbach aufbewahrt.<br />

1121


HAUPTSTAATSARCHIV STUTTGART<br />

I. ALTWÜRTTEMBERGISCHES ARCHIV (A-BESTÄNDE)<br />

I.1. Auslesebestände: Landesverwaltung, Kabinett <strong>und</strong> Hofbehörden<br />

- A 17: Kanzleisachen (1453-1799)<br />

1551 November 23<br />

Schreiben <strong>zur</strong> Appellationssache des Georg Kaufmann genannt<br />

Gurtler, Bürger zu <strong>Augsburg</strong>, an das kaiserliche Kammergericht<br />

Speyer gegen Symon Jud<br />

(A 17. - Braunn Regest 573.)<br />

- A 21: Hofverwaltung, Oberhofmarschallamt (1522-1820)<br />

1717-1794<br />

Hofjudenschaft: betr. in Württemberg ansässige <strong>und</strong> sich dort<br />

aufhaltende Juden; u.a. Privilegien <strong>und</strong> Patente <strong>der</strong> Hofjudenschaft,<br />

Judeneid, Verbot <strong>der</strong> Beschneidung (1729), Verbot <strong>der</strong><br />

Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden, Handlungswesen, Schuld- <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>e Klagen<br />

(A 21 Bü 697-701.)<br />

1796-1813<br />

Hof-Judensachen: Hofschutz <strong>und</strong> Patente <strong>der</strong> "Hoffactoren";<br />

Ratsprotokolle (Extrakte) <strong>der</strong> herzoglichen Regierung betr.<br />

<strong>der</strong> in Württemberg ansässigen <strong>und</strong> sich dort aufhaltenden<br />

Juden, Klagen u.a.<br />

(A 21 Bü 868.)<br />

- A 56: Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen: Juden (1514-1780)<br />

1514 August 8<br />

Kaiser Maximilian I. nimmt die Judenschaft in seinen Schutz,<br />

gibt ihr Geleit, das Recht um gewöhnlichen Zoll frei zu<br />

handeln <strong>und</strong> verbietet das Auftreten des Hans Pfefferkorn<br />

gegen die Juden<br />

(Transsumpt auf Antrag <strong>der</strong> Juden zu Burgau 1518 Februar 8;<br />

vidimiert <strong>und</strong> gesiegelt von <strong>der</strong> Stadt Burgau 1522 Dezember 10.<br />

A 56 U 6a. - Braunn Regest 325.)<br />

1520 November 3<br />

König Karl V. bestätigt <strong>der</strong> Judenschaft ihre Freiheiten<br />

(Cop., vidimiert von <strong>der</strong> Stadt Burgau 1521 Februar 27. A 56 ü<br />

6b. - Braunn Regest 332.)<br />

1530 Dezember 6<br />

Josel Jud von Rosheim, gemeiner Jüdischheit Regierer, bittet<br />

um Geleit <strong>und</strong> übersendet durch ihn aufgestellte <strong>und</strong> von Gesandten<br />

<strong>der</strong> Juden während des <strong>Augsburg</strong>er Reichstages (1530<br />

November 17) beschlossene Judenartikel<br />

(A 56 Bü 2. - Braunn Regest 389.)<br />

1122


HStASt<br />

A 56: Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen: Juden (1514-1780)<br />

1541 Juli 20<br />

Kaiser Karl V. bestätigt den Juden im Reich ihre Freiheiten,<br />

befiehlt, daß sie allenthalben ohne Judenzeichen durchziehen<br />

können <strong>und</strong> verbietet beson<strong>der</strong>e Zollerschwerungen<br />

(Abschriften. A 56 Bü 6 /1-/4. - Braunn Regest 462.)<br />

1544 April 3<br />

Kaiser Karl V. erneuert den Juden im Reich ihre Privilegien<br />

(Gedrucktes Mandat. A 56 Bü 8. - Braunn Regest 486.)<br />

1548 Januar 30<br />

Kaiser Karl V. erneuert das Judenmandat von 1544 April 3,<br />

auf die Klage des Josel Jud zu Rosheim, Regierer <strong>der</strong> Juden<br />

(Abschrift. A 56 Bü 8. - Braunn Regest 523.)<br />

1551 August 11<br />

Vergleichsvertrag mit den Juden, nach Verhandlungen des Josel<br />

Jud über den Durchzug <strong>der</strong> Juden durch Württemberg im Anschluß<br />

an das Mandat Karls V. von 1548 Januar 30<br />

(A 56 Bü 9,1 /1-/28. )<br />

1560 April 2<br />

Freiherr Wilhelm von Grafeneck, Statthalter Graf Wilhelms von<br />

Sulz, vidimiert ein Mandat Kaiser Friedrichs I. von 1559 Au-<br />

gust 1, wonach dieser Gerichtshilfe für Juden verbietet, wenn<br />

sie ihre Geschäfte mit Untertanen <strong>der</strong> Schwäbischen Ritterschaft<br />

ohne Wissen <strong>der</strong> Herrschaft gemacht haben<br />

(Cop. des Hofgerichts Rottweil. A 56 U 16. - Braunn Regest 656.)<br />

1596 Februar 6<br />

Schuldbrief des Ferdinand von Grafeneck über 7000 fl gegen Jacob<br />

Jud zu "Pferssheim" (Pfersee, Gem. <strong>Augsburg</strong>). Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

Bestätigung des Jacob Jud zu "Gintzburg" über die Bezahlung eines<br />

Teil des Darlehens<br />

(A 56 Bü 9,4. - Braunn Regest 844.)<br />

1598 September 1<br />

Herzog Friedrich von Württemberg beurk<strong>und</strong>et, daß er den Juden<br />

Jacob von Pfersee <strong>und</strong> Isaac zu Günzburg, Sohn des Juden Lemblin,<br />

ihre Schuldfor<strong>der</strong>ung an Ferdinand von Grafeneck abgekauft <strong>und</strong><br />

bis auf 5000 fl, die zu 5% zu verzinsen sind, bezahlt hat<br />

(A 56 U 18. - Braunn Regest 855.)<br />

1598 September 1<br />

Derselbe bestätigt den beiden Juden für die obengenannte Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

die Hinterlegung eines Gültbriefes als Pfand<br />

(A 56 Bü 9,5. - Braunn Regest 856.)<br />

1123


HStASt<br />

A 56: Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen: Juden (1514-1780)<br />

1599 September 24<br />

Herzog Friedrich von Württemberg gibt dem Juden Isaac von<br />

Günzburg freies Geleit<br />

(A 56 Bü 12. - Braunn 860.)<br />

1602 Januar 26<br />

Jacob, Jude von Pfersee <strong>und</strong> <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau Schirmverwandter,<br />

quittiert Herzog Friedrich über 2500 fl <strong>zur</strong> Abzahlung<br />

auf die Schuldverschreibung des Ferdinand von Grafeneck<br />

(Orig. mit Siegel des Ausstellers, Jacob Jud "zu Gintzburg".<br />

A 56 U 20, 4 Bl.)<br />

1719 Januar 10<br />

Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg nimmt die Juden Marx<br />

Nathan, Gumpel <strong>und</strong> Levi samt ihren Bedienten in seinen Schutz<br />

<strong>und</strong> gewährt ihnen Freiheit von Zoll, Maut- <strong>und</strong> Geleitgel<strong>der</strong>n<br />

(vidimiert 1719 August 18. A 56 U 22.)<br />

I.2. Auslesebestände: Auswärtiges<br />

- A 181: Grafen von Oettingen (1348-1788)<br />

1713<br />

Fragment eines Schreibens Albrecht Ernsts von Oettingen an<br />

Württemberg betr. den Hofjuden Simon Oppenheim<br />

(A 181 Bü 34,3.)<br />

um 1811<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Schulden des Fürstlichen Hauses Oettingen-<br />

Wallerstein: nennt mehrere namentlich genannte Juden sowie die<br />

Judengemeinden in Harburg, Deggingen (= Mönchsdeggingen) <strong>und</strong><br />

Wallerstein<br />

(A 181 Bü 33.)<br />

I.3. Weltliche Zentralbehörden<br />

- A 211/12; Oberrat, Allgemeine Akten ("Generalakten"), (1541-1806)<br />

1706<br />

"Das Contrahieren <strong>der</strong> Juden mit Unterthanen"<br />

(A 212 Bü 411.)<br />

1722-1740<br />

Urk<strong>und</strong>en (-Abschriften) <strong>und</strong> Akten über die Judenschaft im <strong>und</strong><br />

außer Lande, betr. Jahrmärkte, Zoll <strong>der</strong> Juden u.a.<br />

(A 212 Bü 410.)<br />

1124


HStASt<br />

A 211/12: Oberrat, Allgemeine Akten ("Generalakten"), (1541-1806)<br />

1738-1785<br />

Betr, die im Land wohnenden <strong>und</strong> sich dort aufhaltenden Juden.<br />

Schutz- <strong>und</strong> Handelsprivilegien, Patente für die Hoffaktoren,<br />

Protokolle; u.a. die Konzessionsgesuche zweier Schutzjuden des<br />

Barons von Stain zu Ichenhausen: Abraham G<strong>und</strong>elfinger <strong>und</strong><br />

Abraham Einstein (1745)<br />

(A 212 Bü 412, /1-/139. )<br />

1748 November 29<br />

Erlassenes Zirkularreskript wegen Zedierung von Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

zwischen Christen <strong>und</strong> Juden<br />

(A 212 Bü 413.)<br />

1752-1784<br />

Akten betr. den Handel <strong>der</strong> Untertanen mit Juden, insbeson<strong>der</strong>e<br />

aus dem Auslande. Dabei: erlassenes Zirkularreskript wegen Verbot<br />

des Borghandels mit Juden von 1752 Mai 26<br />

(A 212 Bü 414.)<br />

1804, 1805<br />

Akten <strong>der</strong> Polizei betr. Aufenthalt <strong>und</strong> Beherbergung frem<strong>der</strong><br />

Juden im Lande, v.a. <strong>der</strong> sogenannten Betteljuden<br />

(A 212 Bü 517.)<br />

- A 248: Rentkammer, Güter- <strong>und</strong> Finanzverwaltung: Generalakten (1501-1806)<br />

1737, 1771/1773<br />

Juden: "Besoldung <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en denselben gegönnte Emolumenta<br />

betreffend"<br />

(A 248 Bü 871.)<br />

1728-1790<br />

betr. die von <strong>der</strong> herzoglichen Rentkammer an die Juden <strong>und</strong> von<br />

diesen an jene zu for<strong>der</strong>n habende Praetensiones; u.a. For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Hoffaktoren <strong>und</strong> churpfälzischen Schutzjuden Aaron <strong>und</strong> Elias<br />

Seligmann gegen den Freiherrn Jacob Friedrich von Gollen zu<br />

<strong>Augsburg</strong> (1773-1776)<br />

(A 248 Bü 872.)<br />

1.4. Urk<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Repertorienselekte<br />

- A 602: Württembergische Regesten (1301-1500)<br />

1385 Juni 12<br />

38 genannte Städte beurk<strong>und</strong>en ihre Übereinkunft mit den Bevollmächtigten<br />

König Wenzels wegen <strong>der</strong> Juden, die bei ihnen in den<br />

Städten wohnen, <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> Judenschulden<br />

(A 602 Nr. 5316. - Braunn Regest 136.)<br />

1125


HStASt<br />

A 602: Württembergische Regesten (1301-1500)<br />

o.D. (1385 Juni 12)<br />

Herzog Friedrich von Bayern <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>en Bevollmächtigten<br />

König Wenzels beurk<strong>und</strong>en das Abkommen in gleicher Sache mit<br />

den Städten Basel <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

(Insert. A 602 Nr. 5317. - Braunn Regest 137.)<br />

1385 Juni 13<br />

Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Übereinkunft von 1385 Juni 12: Bestellung <strong>der</strong><br />

gemeinen Männer <strong>zur</strong> Regelung <strong>der</strong> Judenschulden in den Städten<br />

(A 602 Nr. 5318. - Braunn Regest 138.)<br />

1385 Juli 16<br />

König Wenzel erlaubt den genannten Städten gemäß <strong>der</strong> Überein-<br />

kunft von 1385 Juni 12, die Aufnahme <strong>und</strong> den Schirm von Juden ab<br />

1388 Februar 2 (Lichtmeß) gegen Abführung <strong>der</strong> Hälfte des Gewinns<br />

an ihn<br />

(Zwei Vidimi von 1391 <strong>und</strong> 1398. A 602 Nr. 5320 <strong>und</strong> 5320a. -<br />

Braunn Regest 140.)<br />

1385 Juli 16<br />

Derselbe verzichtet 38 genannten Städten gegenüber, entsprechend<br />

<strong>der</strong> Übereinkunft, auf alle Ansprüche wegen <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> verbietet<br />

die Aufnahme o<strong>der</strong> Beschirmung flüchtiger Städte-Juden<br />

(Zwei Vidimi von 1390. A 602 Nr. 5321 <strong>und</strong> 5321a. - Braunn Regest<br />

141.)<br />

1437 März 22<br />

Herzog Friedrich von Sachsen stimmt zu, daß Kaiser Sigm<strong>und</strong> die<br />

Steuer von Weißenburg, Donauwörth <strong>und</strong> Aalen <strong>und</strong> die halbe Judensteuer<br />

zu <strong>Augsburg</strong> an Haupt zu Pappenheim verpfändet<br />

(A 602 Nr. 5524. - Braunn Regest 212.)<br />

1461 Juli 13<br />

Kaiser Friedrich III. überläßt dem Markgrafen von Brandenburg<br />

die Judensteuer <strong>und</strong> den goldenen Opferpfennig des laufenden<br />

Jahres im ganzen Reich<br />

(Vidimus von 1642. A 602 Nr. 4787. - Braunn Regest 245.)<br />

1463 Mai 20<br />

Derselbe gebietet allen Juden bei des Reiches Acht, die gewöhnliche<br />

Steuer <strong>und</strong> Schätzung samt dem goldenen Opferpfennig dem<br />

Markgrafen Albrecht zu bezahlen<br />

(Vidimus von 1463. A 602 Nr. 4788. - Braunn Regest 247.)<br />

1126


HStASt<br />

II. NEUWÜRTTEMBERGISCHE HERRSCHAFTEN VOR 1803 bzw. 1806/10 (B-BESTÄNDE)<br />

II .1. Vor<strong>der</strong>österreich<br />

- B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1379 Februar 25<br />

König Wenzel verpfändet Herzog Leopold von Österreich die beiden<br />

Landvogteien Schwaben um 40.000 fl <strong>und</strong> überläßt ihm u.a. die<br />

Juden in den Landvogteien <strong>und</strong> den Städten <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Giengen<br />

(B 17 Bd.15 S.17a ff. - Braunn Regest 129.)<br />

1533<br />

Einwendungen gegen die Abfor<strong>der</strong>ung des Wirtes zu Gebrazhofen<br />

durch das Hofgericht Rottweil in <strong>der</strong> Klage des Mosse Jud, ehemals<br />

zu Eisenburg (Memmingen) jetzt zu Bensheim seßhaft<br />

(B 17 Bd.16 S.89ff., 94, 95ff., 99a, 101f., 105. - Braunn<br />

Regest 403.)<br />

1533 März 13<br />

Schreiben an die truchsässischen Vormün<strong>der</strong> betreffend eine<br />

Steuersache <strong>der</strong> Stadt Lindau <strong>und</strong> einen Schirmbrief des Hirsch<br />

Jud zu Grönenbach (LK Unterallgäu)<br />

(B 17 Bd.16 S.85a. - Braunn Regest 405.)<br />

1536 Mai<br />

Klage <strong>der</strong> gemeinen Jüdischheit in den österreichischen Vorlanden<br />

wegen zu großer Eingriffe in ihre Freiheiten <strong>und</strong> eines Befehls<br />

<strong>zur</strong> Überprüfung dieser Freiheiten wegen zu großer Vermehrung <strong>der</strong><br />

dortigen Juden <strong>und</strong> zum Tragen eines Ringes auf den Oberklei<strong>der</strong>n<br />

(B 17 Bd.2 S.30a f. - Braunn Regest 424.)<br />

1538<br />

Ansetzung eines Vergleichs zwischen Hofgericht Rottweil <strong>und</strong><br />

Landgericht Schwaben, u.a. wegen Verschickung von Verkündigungen<br />

gegen die Jüdischheit im Bezirk des Landgerichts, beson<strong>der</strong>s<br />

gegen Wyman Jud zu Angelberg (Gem.Tussenhausen)<br />

(B 17 Bd.16 S.288a f., 300f. - Braunn Regest 433.)<br />

1541-1554<br />

Klage des Hirsch Jud zu Grönenbach (LK Unterallgäu) vor dem Landgericht<br />

Schwaben; Verzögerung in <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Urteile;<br />

Überfall auf den Juden, seine Gefangensetzung in <strong>der</strong> Herrschaft<br />

Hohenegg <strong>und</strong> Freilassung gegen Verschreibung einer Urfehde; Verurteilung<br />

<strong>der</strong> Herrschaft Hohenegg wegen Geleitsbruch sowie Bezahlung<br />

von 219 fl an Hirsch Jud; Prozeß zwischen diesem <strong>und</strong><br />

Heinrich Suitter von Ottobeuren<br />

(B 17 Bd.17 S.31a, 80f., 127ff., 138a f., 142a ff., 155f., 158ff.,<br />

163a ff., 167f., 170a, 175ff., 177ff., 181ff., 279a, 289a f.,<br />

306a ff., 318a ff., 368a, 449a ff. - Bd.18 S.1a f., 79a, 133,<br />

168ff., 171f., 173a f., 181f., 186a f., 239, 299a f., 440a. -<br />

Braunn Regest 455.)<br />

1127


HStASt<br />

B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1542-1543<br />

Beschwerden <strong>der</strong> gemeinen Jüdischheit in den Vorlanden gegen die<br />

Judenordnung <strong>und</strong> wegen zu großer Belastungen <strong>und</strong> Anweisung <strong>zur</strong><br />

Untersuchung<br />

(B 17 Bd.2 S.268a ff., 342a f. - Braunn Regest 465.)<br />

1544-1545<br />

Einwendungen des Landgerichts in Schwaben gegen die Verhandlungen<br />

vor dem Hofgericht Rottweil in einer Rechtssache, u.a. gegen<br />

Alexan<strong>der</strong> Jud von Neuburg, wegen Eingriffs in seine Zuständigkeit<br />

(B 17 Bd.17 S.288a ff., 376f. - Braunn Regest 481.)<br />

1545<br />

betr. Appellation <strong>der</strong> Witwe von Fr<strong>und</strong>sberg zu Mindelheim an das<br />

Kammergericht zu Speyer in <strong>der</strong> Klage des Jacob Jud zu Eisenburg<br />

(Memmingen) vor dem Landgericht Schwaben gegen einen ihrer Untertanen<br />

in Oberrieden<br />

(B 17 Bd.17 S.397ff., 405. - Braunn Regest 492.)<br />

1546-1547, 1550<br />

Streit mit Anton Fugger wegen <strong>der</strong> Appellation seines Vogts zu<br />

Babenhausen gegen das auf Klage des Joß Jud zu Eisenburg (Memmingen)<br />

gefällte Urteil sowie des Ammanns zu Kirchhaslach gegen<br />

David Jud zu Neuenried (Gem. Ronsberg, LK Ostallgäu ?)<br />

(B 17 Bd.17 S.434. - Bd.18 S.21a, 60ff., 251a. - Braunn Regest<br />

497.)<br />

1547<br />

Ablehnung des Gesuchs des Mendle Jud <strong>und</strong> seiner Anverwandten,<br />

die vom Schmalkaldischen B<strong>und</strong> aus Orsenhausen vertrieben worden<br />

waren, um Nie<strong>der</strong>lassung in <strong>der</strong> Landvogtei Schwaben o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Markgrafschaft Burgau<br />

(B 17 Bd.18 S.20a, 49f., 55a. - Braunn Regest 501.)<br />

1547 Mai 18<br />

Anweisung an den Landvogt in Schwaben, Mendle Jud auf sein Ansuchen<br />

in den Orten Fischbach o<strong>der</strong> Hammerstetten (LK Günzburg)<br />

gegen ein jährliches Sitzgeld bis auf weiteres wohnen zu lassen<br />

(B 17 Bd.18 S.23. - Braunn Regest 503.)<br />

1550 September 26<br />

Anweisung an Christoph Sättelin, dem Mayr Jud zu Schwaighausen<br />

(LK Unterallgäu) sein abgenommenes Hab <strong>und</strong> Gut <strong>zur</strong>ückzuerstatten<br />

(B 17 Bd.18 S.261a f. - Braunn Regest 565.)<br />

1553, 1555<br />

Nicht naher genannte Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen Laux Zaggin<br />

(Zegkin) sowie Alexan<strong>der</strong> <strong>und</strong> Michel, Juden von Neuburg<br />

(B 17 Bd.3 S.246, 329. - Braunn Regest 579.)<br />

1128


HStASt<br />

B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1554 Januar 8<br />

Anweisung an den Landrichter in Schwaben in einer nicht näher<br />

bezeichneten Rechtssache, betr. Joß Jud zu Eisenburg (Memmingen)<br />

als Gewalthaber des Gumprecht Jud zu Neuburg<br />

(B 17 Bd.18 S.420. - Braunn Regest 597.)<br />

1556 Juli 6<br />

Schreiben an den Landvogt in Schwaben betr. Beschwerde des<br />

Mosse Jud zu Heimertingen (LK Unterallgäu) wegen einer Strafe<br />

(B 17 Bd.19 S.44a. - Braunn Regest 612.)<br />

1557 Januar 19<br />

Anfor<strong>der</strong>ung eines Urteilsbriefs im Prozeß zwischen Michel<br />

Kenntner von Deubach (LK <strong>Augsburg</strong> ?) <strong>und</strong> Schimel Jud in einer<br />

nicht genannten Rechtssache<br />

(B 17 Bd.19 S.68a f. - Braunn Regest 618.)<br />

1558 Oktober 27<br />

Schreiben an das Landgericht Schwaben <strong>zur</strong> Eingabe des Balthasar<br />

Praun zu Leipheim gegen den Jacob Jud zu Günzburg wegen Erklärung<br />

in die Acht durch das Landgericht<br />

(B 17 Bd.19 S.207a f. - Braunn Regest 630.)<br />

1560-1561<br />

Appellationssache an das Kammergericht in Speyer zu einem Urteil<br />

des Landgerichts Schwaben in <strong>der</strong> Rechtssache zwischen Georg<br />

Arnold zu Memmingen <strong>und</strong> den Juden Wolff <strong>und</strong> Jakob zu Schwaighausen<br />

(LK Unterallgäu)<br />

(B 17 Bd.19 S.285a ff., 293a f., 310f., 386f. - Braunn Regest<br />

651.)<br />

1560-1561<br />

Appellation des Michel Kemptner zu Deubach (LK <strong>Augsburg</strong> ?)<br />

gegen ein auf Klage des Simon Jud zu Günzburg erfolgtes Urteil<br />

(B 17 Bd.19 S.315f., 359a ff., 386a. - Braunn Regest 652.)<br />

1560 April 29<br />

Abfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Juden Abraham <strong>und</strong> Säckhle von Ichenhausen vom<br />

Landgericht in Schwaben durch Bertold von Roth<br />

(B 17 Bd.19 S.290a ff. - Braunn Regest 657.)<br />

1561<br />

Rechtssache <strong>der</strong> Juden David zu Thannhausen <strong>und</strong> Mosse zu Angelberg<br />

(Gem. Tussenhausen) vor dem Landgericht Schwaben<br />

(B 17 Bd.19 S.363a ff., 376. - Braunn Regest 659.)<br />

1129


HStASt<br />

B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1561-1562<br />

Appellation an das Kammergericht in Speyer betr. den Rechtssachen<br />

<strong>der</strong> Juden Mayr zu Thannhausen, Symon Jud zu Günzburg sowie Mosse<br />

Jud<br />

(B 17 Bd.19 S.383a f., 388f., 405a f. - Braunn Regest 660.)<br />

1562 Dezember 17<br />

Schreiben an das Landgericht Schwaben zum Frevel dreier Bürger zu<br />

Ulm gegen einige Juden in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />

(B 17 Bd.19 S.601a. - Braunn Regest 680.)<br />

1563 März 24<br />

Schreiben auf Beschwerden zweier Bürger zu Kemnat, gegen etliche<br />

Juden im Flecken Neuburg wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

(B 17 Bd.20 S.22a f. - Braunn Regest 689.)<br />

1563 November 29<br />

Anweisung an die vor<strong>der</strong>österreichische Regierung um Vorschläge <strong>zur</strong><br />

Abstellung des jüdischen wucherischen Handels in den Vorlanden<br />

(B17 Bd.4 S.422f. - Braunn Regest 693.)<br />

1564<br />

Rechtssache des David Jud zu Angelberg (Gem. Tussenhausen)<br />

(B 17 Bd.20 S.94a f. - Braunn Regest 699.)<br />

1564 Januar 9<br />

Anfor<strong>der</strong>ung eines Berichts durch den Landrichter in Schwaben <strong>zur</strong><br />

Beschwerde gegen Hieronimus Jud zu Ummenhofen (LK Ostallgäu)<br />

(B 17 Bd.20 S.95. - Braunn Regest 702.)<br />

1564 Februar 10/11<br />

Anweisungen an Hans Christoph Vehlin von Frickenhausen, auf die<br />

Beschwerden gegen Arii Jud <strong>und</strong> David Jud zu Neuburg wegen For<strong>der</strong>ung<br />

von Schulden mit übermäßigem Wucher<br />

(B 17 Bd.20 S.lOOff. - Braunn Regest 703.)<br />

1565 August 8<br />

Anweisung an denselben <strong>zur</strong> Beschwerde des Bartlme Wolff, <strong>der</strong> auf<br />

Veranlassung des Mayr Jud zu Neuburg in die Acht erklärt worden<br />

ist, aber acht Kin<strong>der</strong> hat, die beiden miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen<br />

(B 17 Bd.20 S.273. - Braunn Regest 706.)<br />

1566 Mai 22<br />

Anweisung an den Landvogt in Schwaben, u.a. betr. die Ausschaffung<br />

<strong>der</strong> Juden aus den Österreichischen Vorlanden <strong>und</strong> schwäbischen<br />

Herrschaften<br />

(B 17 Bd.20 S.315ff. - Braunn Regest 723.)<br />

1130


HStASt<br />

B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1567 Juni 14<br />

Schreiben an die vor<strong>der</strong>österreichische Regierung <strong>zur</strong> Einstellung<br />

<strong>der</strong> Judenprozesse <strong>und</strong> Ausbreitung <strong>der</strong> sektiererischen Lehre<br />

(B 17 Bd.5 S.112a f. - Braunn Regest 727.)<br />

1568-1574, 1579<br />

Erk<strong>und</strong>igung nach <strong>der</strong> genauen Anzahl <strong>und</strong> den Wohnorten <strong>der</strong> Juden<br />

in den vor<strong>der</strong>österreichischen Landen <strong>und</strong> nach ihrer Vertreibung;<br />

dabei: ein Mandat Erzherzog Ferdinands gegen den wucherischen<br />

Handel, darunter den <strong>der</strong> Juden, Zigeuner u.a.- (1573 September 1)<br />

(B 17 Bd.5 S.193ar 234ff., 238a ff., 243a ff., 369, 377, 391ff.,<br />

410ff., 551ff. - Braunn Regest 730.)<br />

1568 April 8/10<br />

Anweisungen in <strong>der</strong> Appellationssache zwischen Simon Jud zu Günz-<br />

burg <strong>und</strong> Michel Aman, Vogt zu Mindelzell<br />

(B 17 Bd.21 S.ll, 12ff. - Braunn Regest 733.)<br />

1568 Juni 11<br />

Vermerk über eine Anweisung an die Amtleute in Schwaben, über die<br />

genaue Zahl <strong>der</strong> Juden in den Vorlanden Erk<strong>und</strong>igungen einzuziehen<br />

(B 17 Bd.21 S.15a. - Braunn Regest 736.)<br />

1572 Januar 31<br />

Befehl an den Landvogt in Schwaben, das Gesuch <strong>der</strong> Witwe des Mosse<br />

Jud, sie mit ihren Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Landvogtei unterkommen zu lassen,<br />

abzuweisen <strong>und</strong> auch sonst keine Juden dort wohnen zu lassen<br />

(B 17 Bd.21 S.217a f. - Braunn Regest 753.)<br />

1581 April 20<br />

Anweisung an den Landrichter in Schwaben, betr. den Streit des<br />

Pflegers des St. Katharina-Klosters zu <strong>Augsburg</strong> gegen David Jud<br />

zu Steppach<br />

(B 17 Bd.21 S.499f. - Braunn Regest 789.)<br />

1584 Juli 14<br />

Anweisung zum Vergleich zwischen den Juden Schimel zu Günzburg,<br />

Deffele zu Ichenhausen <strong>und</strong> Peurlin zu Neuburg einer - sowie Hans<br />

Meist zu Deffingen andrerseits wegen Schulden gegenüber den Juden<br />

<strong>und</strong> Erklärung in die Acht<br />

(B 17 Bd.19 S.195f. - Braunn Regest 803.)<br />

1585, 1586, 1592, 1593<br />

Beschwerde des Aaron Jud zu Neuburg über den Landschreiber in<br />

Schwaben wegen Abfor<strong>der</strong>ung von 30 fl Taxe für 24 Bogen Papier,<br />

in <strong>der</strong> Streitsache zwischen dem Probst zu Wettenhausen <strong>und</strong> dem<br />

Juden, <strong>und</strong> ein weiterer Streit zwischen den beiden<br />

(B 17 Bd.22 S.62, 64a, 404f., 418. - Braunn Regest 804.)<br />

1131


HStASt<br />

B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1590 Juni 16<br />

Anweisung an den Landrichter in Schwaben zum Rechtsstreit des<br />

Domkapitels <strong>Augsburg</strong> gegen Jacob Jud zu Thannhausen<br />

(B 17 Bd.22 S.257a ff. - Braunn Regest 819.)<br />

1591-1592<br />

Anweisungen an Landvogt <strong>und</strong> Amtleute in Schwaben <strong>zur</strong> Anfrage<br />

des Oktavian Fugger wegen des Lehenguts zu Orsenhausen, das Samuel<br />

Jud zu Günzburg wegen Schulden zuerkannt worden ist<br />

(B 17 Bd.22 S.327f., 331a f., 372a f. - Braunn Regest 822.)<br />

1592 Mai 6<br />

Anweisung an den Landrichter in Schwaben <strong>zur</strong> Rechtssache zwischen<br />

Gangwolf Hienlein zu Lindau <strong>und</strong> Elias Jud zu Hiltenfingen (LK<br />

<strong>Augsburg</strong>) in <strong>der</strong> Herrschaft Schwabegg<br />

(B 17 Bd.22 S.359f. - Braunn Regest 830.)<br />

1594-1597, 1600-1602<br />

Streit des Lemble (Lemblin) Jud zu Burgau bzw. Günzburg mit Frei-<br />

herr Ferdinand von Grafeneck, wegen Nichtrückzahlung von 3500 fl,<br />

<strong>der</strong>entwegen er dem Juden 1593 Schloß <strong>und</strong> Dorf Hasenweiler verschrieb<br />

(B 17 Bd.22 S.493f., 593a f., - Bd.23 S.45a f., 126a.f., 157a f. -<br />

Bd.24 S.92f., 142a ff., 178a f., 247a, 437a. - Braunn Regest 836.)<br />

1594 April 30<br />

Anweisung <strong>zur</strong> Supplikation des Samuel Jud zu Günzburg gegen<br />

Freiherr Peter von Mörsberg wegen einer Hauptsumme von 300 fl<br />

(B 17 Bd.6 S.447. - Braunn Regest 837.)<br />

1595 Dezember 9<br />

Anweisung an Verwalter <strong>und</strong> Amtleute in Schwaben zum Vergleich<br />

zwischen Isac Jud zu Günzburg <strong>und</strong> Jacob Jud zu Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), sowie<br />

Frh. von Grafeneck, <strong>der</strong> den Juden 4350 fl schuldet<br />

(B 17 Bd.22 S.590f. - Braunn Regest 840.)<br />

1599-1600<br />

Streit in <strong>der</strong> Beschwerde des Hans Jakob Rehlinger mit den Brü<strong>der</strong>n<br />

Samuel <strong>und</strong> Jacob Jud zu Günzburg <strong>und</strong> dem Notar Zettler (Hettler)<br />

wegen des Guts Fischach an <strong>der</strong> Schmutter, das verkauft worden war<br />

(B 17 Bd.23 S.553f. - Bd.24 S.38, 79, 85, 88a, 114f., 134. -<br />

Braunn Regest 858.)<br />

1600-l603<br />

Streit des Jacob Jud zu Günzburg mit Frh. Ferdinand von Grafeneck<br />

wegen Nichtrückzahlung einer Schuld von 7000 fl<br />

(B 17 Bd.24 S.112f., 142a ff., 238, 457a ff., 526a, 562, 572f. -<br />

Braunn Regest 864.)<br />

1132


HStASt<br />

B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />

1600 Dezember 5<br />

Anweisung an Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu M<strong>und</strong>erkingen zu Eingabe<br />

des Isackh Jud zu Günzburg wegen einer ausstehenden Schuldforde-<br />

rung von 320 fl<br />

(B 17 Bd.24 S.182a. - Braunn Regest 868.)<br />

- B 19: Vormals österreichische Landesteile I (1295-1805)<br />

o.D. (Ende 1547/Anfang 1548 ?)<br />

Wortlaut des Judeneides<br />

(B 19 Liber 3 S.19f. - Braunn regest 507.)<br />

1588 Februar 27<br />

Kurzer Vermerk über eine Anweisung an die vor<strong>der</strong>österreichischen<br />

Beamten wegen des wucherischen Handels <strong>der</strong> Juden<br />

(B 17 Liber 5 S.261. - Braunn Regest 812.)<br />

- B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />

a) Malstatt Altdorf: Prozeßakten<br />

(1642-1658), 1659<br />

Joseph Henlin, Jude von Höchstädt (Hochstetten), zu Mittelbiberach,<br />

gegen Anna Frener <strong>und</strong> ihren Ehemann Melchior Kappeler<br />

zu Feldkirch, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 1.)<br />

b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />

1697<br />

Samuel Leb, Jude <strong>und</strong> Schulmeister zu Hürben, gegen Christian<br />

Steinuß (Steineß), Hirschwirt zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 48.)<br />

1712<br />

Samuel Uhlmann, Hebräer zu Hürben, gegen Melchior Häusler zu<br />

Nattenhausen (Gem. Krumbach), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 74.)<br />

1713<br />

Schmuel Gunz, Jude zu Seebach (Sebbach) gegen Anton Hauser<br />

zu Diedorf (Dieredorff) wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 80.)<br />

1133


HStASt<br />

B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />

b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />

1716<br />

Moyses Schnattinger, Jude zu Thannhausen, gegen Johannes Hartmann<br />

zu Burlafingen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Schadenersatzansprüchen<br />

auf Gr<strong>und</strong> von Verleumdungen <strong>und</strong> Tätlichkeiten gegen<br />

Schnattingers Tochtermann Nazin<br />

(B 58 Bü 89.)<br />

1717<br />

Rebi Hizig <strong>und</strong> Mauschi Schnattinger bzw. <strong>der</strong>en Ehefrauen Meyle<br />

<strong>und</strong> Maria, alle Schutzjuden zu Thannhausen, gegen den dortigen<br />

Pflegverwalter Nißler, wegen des von den Juden in ihren Eheverträgen<br />

beanspruchten, von Nißler jedoch bestrittenen "ius<br />

retentionis"<br />

(B 58 Bü 91.)<br />

1718<br />

Jud Schnatinger zu Thannhausen gegen Johannes Heiligmann zu<br />

Mindelzell wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 96.)<br />

1719-1721<br />

Seeligmann Schnattinger, Jude zu Illereichen, gegen Michael<br />

Huber zu Ettelried wegen Beleidigung<br />

(B 58 Bü 112.)<br />

(1719), 1720<br />

Seeligmann Moyses, Jude zu Hürben, gegen Simon Leopold, genannt<br />

Pechelbauer, zu Ziemetshausen in <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 120.)<br />

(1719), 1720<br />

Mauschi Schnattinger, schutzverwandter Jude zu Illereichen,<br />

gegen Michael Müller zu Thannhausen, wegen des von diesem anläßlich<br />

des Kaufs seiner Mühle dem Schnattinger nicht bezahlten<br />

Kaufhellers<br />

(B 58 Bü 122.)<br />

1721-1722<br />

Samuel Levi, Hebräer zu "Fischbach bei <strong>Augsburg</strong>" (Fischach ?)<br />

gegen Abraham Kazenpöck zu Tiefenbach wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 142.)<br />

1134


HStASt<br />

B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />

b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />

(1720), 1721-1723<br />

Salomon (Seligmann) Moyses Schnattinger <strong>und</strong> sein Bru<strong>der</strong><br />

Hirschle Schnattinger, Juden zu Illereichen, gegen Johannes<br />

Singer, Untertan des Klosters Wörishofen bzw. seit 1722 des<br />

Gotteshauses St. Katharina zu <strong>Augsburg</strong>, Bauer zu Schöneschach,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Tätlichkeiten<br />

(B 58 Bü 143.)<br />

1722<br />

Benedikt Brug zu Memmingen gegen Abraham Uhlmann, Jude zu<br />

Ichenhausen<br />

(B 58 Bü 153.)<br />

1722-1723<br />

Baron von Rehling zu Hainhofen gegen Salomon Uhlmann, Jude<br />

zu Kriegshaber, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 165.)<br />

1724<br />

Jakob Emanuel von Garb, Edler von Gibelli, kaiserlicher Rat<br />

<strong>und</strong> Resident zu Ulm <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>, gegen den Juden Heinrich<br />

Davidt zu Buttenwiesen wegen Geldfor<strong>der</strong>ung;<br />

enthält: Abschrift eines Notariatsinstruments über die in<br />

Günzburg erfolgte Insinuation eines (ins.) Generalarrestmandats<br />

des Landgerichts gegen den Beklagten<br />

(B 58 Bü 185.)<br />

1727<br />

Simon Uhlmann (Ullmann), Jude zu Hürben, gegen Ulrich Kehle<br />

(Köhle) zu Waltenhausen, Untertan <strong>der</strong> Grafen von Fugger,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung; enthält: Abfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klage durch<br />

die Grafen von Fugger<br />

(B 58 Bü 217.)<br />

(1556), 1728<br />

Joseph Levi <strong>und</strong> Salomon Uhlmann (Uelmann), beides Juden zu<br />

Hürben, gegen Bernhard zu Winterrieden, Untertan <strong>der</strong> Abtei<br />

Ochsenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung;<br />

darin: Abschrift einer Urk<strong>und</strong>e Kaiser Karls V. von 1556 für<br />

das Kloster Ochsenhausen betr. Erteilung von Privilegien<br />

zum Schutz gegen Wucher <strong>der</strong> Juden<br />

(B 58 Bü 231.)<br />

1135


HStASt<br />

B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />

b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />

1743<br />

Die Witwe des Juden Benjamin Burgauer zu Ichenhausen gegen Wolf<br />

Bernheim, Schutzjude zu Ichenhausen <strong>und</strong> früherer Kompagnon des<br />

Burgauer, wegen For<strong>der</strong>ung auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Societät<br />

(B 58 Bü 401.)<br />

(1743), 1744<br />

Michel Matheiß, Jude zu Ichenhausen, gegen Joseph Schmidt, Bauer<br />

zu Fellheim <strong>und</strong> Untertan des Barons von Reichlin, wegen Schuld-<br />

for<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 415.)<br />

1745<br />

N.N. gegen Leb Nattan <strong>und</strong> David Hörschle, beides Juden zu Hürben,<br />

wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung; enthält: Bericht des Rat <strong>und</strong> Pfleger <strong>der</strong><br />

Grafen von Lichtenstein zu Krumbach über die Durchführung eines<br />

Generalarrestmandats des Landgerichts gegen die Beklagten<br />

(B 58 Bü 428.)<br />

1748<br />

Elias Schiffle (Schuflin) <strong>und</strong> Sohn zu Memmingen gegen den Juden<br />

Lazarus Bernheimer, Schutzverwandter des Oberen Schlosses zu<br />

Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 448.)<br />

1749-1751<br />

Tobias Stetter, Bürger <strong>und</strong> Ratgeber zu Memmingen, gegen die<br />

Juden Michel Matheiß (Mathes) <strong>und</strong> Michel Hönle, Schutzverwandte<br />

zu Ichenhausenf wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 461.)<br />

1750-1751<br />

(Abraham Levi zu Ichenhausen) gegen (Lizentiat Dilger, Pfleger<br />

zu Wald) bzw. die Grafen Fugger zu Babenhausen <strong>und</strong> Boos wegen<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(Die Angaben über Kläger <strong>und</strong> Beklagte sind den Landgerichtsprotokollen<br />

<strong>der</strong> Malstatt Isny entnommen. B 58 Bü 469.)<br />

1754<br />

Johannes Hail zu Memmingen gegen Sara Hirsch, Witwe des Juden<br />

Lazarus Hirsch zu Illereichen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 503.)<br />

1136


HStASt<br />

B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />

b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />

1756<br />

Zacharias Thomas zu Memmingen gegen Salomon Lazarus <strong>und</strong> Simon<br />

Salomon Güntzburger, Vater <strong>und</strong> Sohn, schutzverwandte Juden zu<br />

Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung auf Gr<strong>und</strong> einer Warenlieferung<br />

(B 58 Bü 520.)<br />

1761<br />

Sara Neuburgerr Witwe des Moyses Levi Neuburgerr Jude zu Kriegshaber<br />

(<strong>Augsburg</strong>), gegen Franz Josef Baron von Freyberg auf<br />

Hohenraunau (Raunau) wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 549.)<br />

(1759), 1761<br />

Ezechiel Josef Wechsel, Jude zu Fellheim, gegen Geo[r]g Mayer, Untertan<br />

des Grafen Fugger zu Regglisweiher, wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung,<br />

die <strong>der</strong> Kläger von den Brü<strong>der</strong>n Moyses <strong>und</strong> Salomon Ainstein zu<br />

Fellheim übernommen hat;<br />

dabei: Abfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klage durch Anton Sigm<strong>und</strong> Graf von Fugger;<br />

Abschrift des Vertrages zwischen den Brü<strong>der</strong>n Ainstein <strong>und</strong> Mayer,<br />

<strong>der</strong> sich <strong>zur</strong> Bezahlung <strong>der</strong> für die Herrschaft gelieferten Livreen<br />

verpflichtet<br />

(B 58 Bü 550.)<br />

1765<br />

Die Witwe des Handelsmannes Auracher zu Memmingen gegen den Grafen<br />

von Waldburg zu Waldsee, wegen einer an Auracher gelangten Obligation<br />

des Grafen gegenüber dem Schutzjuden Simon Uhlmann zu<br />

Kriegshaber (<strong>Augsburg</strong>)<br />

(B 58 Bü 559.)<br />

(1747), 1769<br />

Jakob Stollmeyer, Beisasse zu Ulm, gegen Jakob Khan, Schutzjude<br />

zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung; enthält: Konzept eines<br />

Mandats des Landrichters, <strong>der</strong> dabei ein Konzept aus dem Jahr 1747<br />

benutzte<br />

(B 58 Bü 575.)<br />

1769-1772<br />

Sebastian Meyer zu Memmingen gegen die Schutzjuden David <strong>und</strong><br />

Marum Moyses zu Ichenhausen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(B 58 Bü 576.)<br />

1137


HStASt<br />

II.2. Sonstige weltliche Herrschaften<br />

- B 101: Kirchberg, Grafschaft (1312-1828)<br />

1566 März 30<br />

Georg, Christoph, Marx <strong>und</strong> Hans die Fugger erhalten das Recht,<br />

daß die Juden ohne ihre Bewilligung mit ihren Untertanen nicht<br />

handeln dürfen<br />

(B 101 Bü 66 Bl.69ff. - Braunn Regest 720.)<br />

1590 Juni 7<br />

Hieronymus Klöckler, Freilandrichter in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben,<br />

beurk<strong>und</strong>et, daß das Gericht Samuel Jud zu Günzburg gestattet<br />

hat, alle Güter des geächteten Friedrich von Roth zu<br />

Orsenhausen in Besitz zu nehmen<br />

(B 101 U 536. - Braunn Regest 818.)<br />

1591 November 12<br />

Die Brü<strong>der</strong> Lazarus <strong>und</strong> Jacob, Juden zu Günzburg, die ihrem<br />

Bru<strong>der</strong> Samuel die Gerechtigkeiten auf das vordem Rothsche<br />

adelige Gut Orsenhausen abgekauft haben, stellen dem Lehensherrn<br />

Oktavian Sec<strong>und</strong>us Fugger über diese Immission eine Urk<strong>und</strong>e<br />

aus<br />

(Siegel <strong>und</strong> Unterschriften <strong>der</strong> Aussteller. B 101 U 540. -<br />

Braunn Regest 825.)<br />

1592 April 30<br />

Die Brü<strong>der</strong> Samuel, Isaac <strong>und</strong> Salomon, Juden zu Günzburg,<br />

Urk<strong>und</strong>en über die Immission in das Rothsche Gut in Orsenhausen<br />

(Unterschriften <strong>der</strong> Aussteller; Notariatsinstrument.<br />

B 101 U 541. - Braunn Regest 831.)<br />

- B 103: Kirchberg, Grafschaft (1487-1805, mit Abschriften ab 1374)<br />

1588-1614<br />

Streitsache zwischen den Brü<strong>der</strong>n von Roth als Inhaber des Lehens<br />

Orsenhausen <strong>und</strong> dem Lehensherrn Oktavian Sec<strong>und</strong>us Fugger wegen<br />

verbotener Verpfändung <strong>und</strong> Verwirkung dieses Lehens; Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> Anspruch <strong>der</strong> Juden Abraham, Isaac, Samuel, Schaun<br />

<strong>und</strong> Lämblin, alle zu Günzburg, auf das Lehen; Verhandlungen des<br />

Fugger mit den Juden <strong>und</strong> Abtragung <strong>der</strong> Schulden.<br />

Enthält u.a.:<br />

1590 Juni 4: Wilhelm von Roth verschreibt sich Isac Jud wegen<br />

einer Schuld von 1900 fl<br />

1590 November 22: Desgleichen Lemblin Jud d.Ä. zu Günzburg<br />

wegen einer Schuld von 1195 fl<br />

1591 Juni 11: Der Landrichter in Schwaben stellt Samuel zu<br />

Günzburg einen Schirmbrief auf seine gerichtliche Anweisung auf<br />

die Lehensgüter zu Orsenhausen aus<br />

(jeweils beglaubigte Abschrift von 1591. B103 Bü 5.)<br />

o.D. (1592): Bitte <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Abraham <strong>und</strong> Gimpel zu Orsenhausen<br />

um Ermäßigung des Sitz- <strong>und</strong> Schirmgeldes ihrer alten Mutter,<br />

Witwe des Wolff Jud<br />

(B 103 Bü 4-9 <strong>und</strong> 30. - Braunn Regest 811.)<br />

1138


HStASt<br />

II. 2. Sonstige weltliche Herrschaften<br />

- B 123: Montfort-Tettnang, Grafschaft (13.-19.Jh.)<br />

1544 Mai 14<br />

Herzog Friedrich d.J. zu Braunschweig quittiert mehreren<br />

Personen, darunter dem Bischof Otto von <strong>Augsburg</strong>, den Empfang<br />

eines ihm von den Genannten bei den Juden Samuel von Landau<br />

<strong>und</strong> Jesel von Krozingen aufgebrachten Darlehens von 9280 fl<br />

(B 123 U 316. - Braunn Regest 488.)<br />

1545 Mai 6<br />

Bischof Otto von <strong>Augsburg</strong> quittiert mit an<strong>der</strong>en Genannten<br />

den Juden Samuel von Landau <strong>und</strong> Jöflin von Krozingen den Empfang<br />

von 9280 fl, welche diese für die Aussteller entlehnt<br />

haben; die Aussteller versprechen Heimzahlung binnen eines<br />

Jahres<br />

(Vidimus von 1559. B 123 U 317. - Braunn Regest 495.)<br />

II.3. Reichsstädte, einschließlich <strong>der</strong> dortigen Klöster<br />

- B 166: Buchau, Reichsstadt (1347-1804)<br />

1582 Juli 25<br />

Berlin Jud zu Orsenhausen <strong>und</strong> Jacob Jud zu Amendingen (Gem.<br />

Memmingen) bestätigen <strong>der</strong> Reichsstadt Buchau die Besiegelung<br />

einer Urfehde des Leo Jud d.J. von Buchau<br />

(Siegler: Die Aussteller mit ihren Unterschriften in hebräisch.<br />

B 166 U 47. - Braunn Regest 794.)<br />

- B 198: Ravensburg, Reichsstadt (13.-19.Jh.)<br />

1430 Januar 20<br />

König Sigism<strong>und</strong> läßt von seinen Beauftragten die Gefangenhaltung<br />

<strong>der</strong> Judenschaft in etlichen Reichsstädten in Schwaben<br />

wegen eines Knabenmordes untersuchen<br />

(Vidimus. B 198 U 112. - Braunn Regest 202.)<br />

1430 Januar 20<br />

Derselbe gebietet mehreren Städten, darunter Lindau, die mit<br />

<strong>der</strong> Untersuchung des Judenfrevels Beauftragten in ihren<br />

Mandaten nicht zu hin<strong>der</strong>n<br />

(Vidimus. B 198 U 112. - Braunn Regest 203.)<br />

1430 April 29<br />

Derselbe gebietet mehreren Städten, darunter Lindau, mit<br />

seinen Bevollmächtigten in Verhandlungen zu treten<br />

(Vidimus. B 198 U 112. - Braunn Regest 206.)<br />

1139


HStASt<br />

B 198: Ravensburg, Reichsstadt (13.-19.Jh.)<br />

1430 Juli 3<br />

Die Beauftragten König Sigism<strong>und</strong>s beurk<strong>und</strong>en, daß sie sich<br />

mit den Städten Ravensburg <strong>und</strong> Lindau wegen des Knabenmordes<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> deshalb erfolgten Gefangensetzung <strong>der</strong> Juden samt<br />

ihrem Gut vollständig geeinigt haben<br />

(B 198 U 113. - Braunn Regest 207.)<br />

1560 Januar, Februar, April<br />

Johann Bappel, Notar zu Ravensburg, beurk<strong>und</strong>et die Bekannt-<br />

gabe des Privilegs Kaiser Ferdinands I. für die Stadt von<br />

1559 Mai 10 gegen die Juden <strong>und</strong> ihren Handel sowie die Antworten<br />

<strong>der</strong> Befragten; genannt sind Juden u.a. zu Schwaighausen,<br />

Grönenbach (beide: LK Unterallgäu) <strong>und</strong> zu Amendingen (Memmingen)<br />

(B 198 U 42. - Braunn Regest 654.)<br />

- B 203: Rottweil, Reichsstadt (14.-18,Jh.)<br />

1370 März 24<br />

Die Stadt Rottweil versöhnt sich mit mehreren Bürgern <strong>und</strong> verspricht<br />

dem Volmer von Brandeck ihren Beistand wegen <strong>der</strong><br />

Gefangennahme des Juden Gottlieb von <strong>Augsburg</strong><br />

(B 203 U 202. - Braunn Regest 108.)<br />

1460 April 28<br />

Kaiser Friedrich III. gebietet dem Hofgericht Rottweil, ohne<br />

ausdrückliche kaiserliche Verfügung die Einwendungen <strong>der</strong> Juden<br />

gegen die Zuständigkeit des Hofgerichts nicht zu beachten<br />

(B 203 U 22. - Braunn Regest 244.)<br />

1465 April 22<br />

Derselbe verbietet bei Strafe von 40 Mark Gold, die Juden, die<br />

dem kaiserlichen Gerichtszwang ohne Mittel unterworfen sind,<br />

vom kaiserlichen Hofgericht zu Rottweil abzufor<strong>der</strong>n; nur auf<br />

Gr<strong>und</strong> spezieller Privilegien soll eine Ausnahme möglich sein<br />

(B 203 U 28. - Braunn Regest 252.)<br />

II.4. Bistümer, Stifte, Klöster, Pfarreien<br />

- B 481: Ochsenhausen, Benediktinerkloster (13.-19.Jh.)<br />

1556 Juli/August<br />

Der Notar Scharrer zu Konstanz beurk<strong>und</strong>et die Bekanntgäbe des<br />

ins. Privilegs Kaiser Karl V. von 1556 Februar 11 für die<br />

Klöster Ochsenhausen <strong>und</strong> Weingarten gegen die Juden <strong>und</strong> ihren<br />

Handel vor genannten Juden aus Amendingen (Memmingen), Grönenbach,<br />

Schwaighausen, Heimertingen (alle LK Unterallgäu) <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>en Orten sowie vor dem kaiserlichen Landgericht<br />

(B 481 U 42. - Braunn Regest 611.)<br />

1140


HStASt<br />

II.4. Bistümer, Stifte, Klöster, Pfarreien<br />

- B 515: Weingarten, Benediktinerkloster (12.-19.Jh.)<br />

1544-1549<br />

Aufnahme einer Schuld von 9280 fl durch Bischof Otto von<br />

<strong>Augsburg</strong>, Abt Gerwig von Weingarten <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e, bei den Juden<br />

Samuel von Landau <strong>und</strong> Jesel von Krozingen, <strong>und</strong> Verzögerung<br />

bei <strong>der</strong> Rückzahlung<br />

(B 515 Bd.78 S.511ff., 541ff., 554-562, 583. - Bd.79 S.284. -<br />

Bd.80 S.47, 56, 209f. - Bd.81 S.143f. - Bd.147 S.299-340. -<br />

Braunn Regest 483.)<br />

1550-1551<br />

Rechtsstreit <strong>der</strong> Juden Mosse von Heimertingen (LK Unterallgäu),<br />

Salome von Orsenhausen <strong>und</strong> Hayumb von Mittelbiberach geben<br />

überschuldete Untertanen des Klosters vor dem Landgericht in<br />

Schwaben. Genannte Zeugen: Joß Jud zu Eisenburg (Memmingen) <strong>und</strong><br />

Klein Jecklin Jud<br />

(B 515 Bd.82 S.253ff., 305f., 446f., 466. - Braunn Regest 559.)<br />

1557 April 5<br />

Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu Memmingen schreiben an den Abt von<br />

Weingarten, daß ihnen seit langer Zeit von den bei ihnen seßhaften<br />

Juden schwerer Schaden zugefügt worden ist; sie bitten<br />

um Kopien seiner Judenfreiheiten <strong>und</strong> um Mitteilung, ob von<br />

den Juden dagegen verstoßen wurde <strong>und</strong> wie er sie handhabe<br />

(B 515 Bd.85 S.239f. - Braunn Regest 619.)<br />

- B 522 L: Weingarten, Benediktinerkloster (13.-19.Jh.)<br />

1556, 1566<br />

Zwei Juden betr. Schreiben<br />

(B 522 L Bü 176.)<br />

III. _REICHS-_UND_KREISINSTITUTIONEN_VOR_1806_(C-BESTÄNDE)<br />

- C 1: Hofgericht Rottweil (14.-18.Jh.)<br />

1556 November 11<br />

Hans Wiedemann zu Thannhausen verkauft Joseph Jud dem Doktor,<br />

ebenfalls zu Thannhausen, seine Behausung mit allem Zubehör;<br />

auf <strong>der</strong> Rückseite ein Vermerk in hebräisch<br />

(C 1 U 90. - Braunn Regest 614.)<br />

o. D.<br />

Klage des Aron Jud zu Burgau gegen Hans Jos zu Ellgau wegen<br />

einer Schuldfor<strong>der</strong>ung an Gr<strong>und</strong>stücken<br />

(C 1 Bü 406. - Braunn Regest 653.)<br />

1141


HStASt<br />

C 1: Hofgericht Rottweil (14.-18.Jh.)<br />

1576-1578<br />

Klage des Jacob Jud zu Neuburg gegen Hans Bierbrauer, Pfleger<br />

zu Münsterhausen, wegen einer Verpfändung<br />

(C 1 Bü 227. - Braunn Regest 765.)<br />

1578<br />

Rechtsstreit zwischen Mair Bagkh Jud zu Neuburg <strong>und</strong> dem Kloster<br />

Ursberg wegen einer For<strong>der</strong>ung auf Güter zu Haslach<br />

(C 1 Bü 603. - Braunn Regest 777.)<br />

1586-1595<br />

Klage des Samuel Jud zu Günzburg gegen Hans Friedrich von Roth<br />

zu Lauingen wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />

(C 1 Bü 524. - Braunn Regest 808.)<br />

1586 Mai 17<br />

Die Ratgeber <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> bitten beim Hofgericht, von <strong>der</strong><br />

auf Klage des Meyer Jud zu Thannhausen als Gewalthaber des Jäckle<br />

Jud zu Angelberg (Gem. Tussenhausen) erfolgten Vorladung des Paul<br />

Lutz zu Wörishofen abzusehen, die Klage vor den verordneten Pfleger<br />

des Kloster St. Katharina zu <strong>Augsburg</strong> zu verweisen <strong>und</strong> die<br />

Zitation zu kassieren<br />

(C 1 U 119. - Braunn Regest 809.)<br />

1594 Mai 24<br />

Bestätigung des Hofgerichts über die Insinuation <strong>der</strong> kaiserlichen<br />

Privilegien gegen die wucherischen Kontrakte <strong>der</strong> Juden für die<br />

Witwe des Bürgermeisters Raim<strong>und</strong> Juchoff von <strong>Augsburg</strong>, Regina<br />

Juchoff, <strong>und</strong> die verordneten Pfleger ihrer Kin<strong>der</strong><br />

(Abschrift. C 1 Bü 75. - Braunn Regest 838.)<br />

o.D. (um 1600)<br />

Drei Pergamentumschläge von Urteilen des Hofgerichts Rottweil<br />

in Sachen Theflin Jud zu Ichenhausen gegen Matthäus Pfizenmeyer<br />

zu Schwabach, sowie Berlin Jud von Wasserburg, Sandel Jud zu<br />

Crailsheim <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

(C 1 U 208. - Braunn Regest 862.)<br />

- C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />

1513-1514<br />

Klage des Juden Schollmann zu Rieden (LK Günzburg) gegen die<br />

Witwe Scheffer wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 33 fl<br />

(C 3 J 1225; teilweise fleckig. - Braunn Regest 323.)<br />

1142


HStASt<br />

C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />

1530<br />

Klage des Mendlein Jud zu Utzmemmingen gegen die Stadt Nördlingen<br />

für die Erben des Gangolf Bol zu Dorfmerkingen wegen Immission<br />

in das Gut <strong>der</strong> Schuldner, <strong>und</strong> Einwand <strong>der</strong> Stadt Nördlingen wegen<br />

Exemption vom Hofgericht Rottweil<br />

(C 3 J 1230. - Braunn Regest 365.)<br />

1531<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des J. Greßlin von Wehringen<br />

gegen die Klage des Leo Lemblin Jud von Burgau wegen einer<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Achterklärung des Verklagten<br />

(C 3 A 1577. - Braunn Regest 392.)<br />

1532-1533<br />

Appellation des Wolf Fridel zu Aalen gegen die Klage des Falk<br />

Jud zu Wallerstein wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Achterklärung<br />

des Beklagten<br />

(C 3 F 1566. - Braunn Ragest 401.)<br />

1541<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des G. Müller zu Pfaffenhofen<br />

gegen die Klage des Schmul Jud zu Burgau wegen einer For<strong>der</strong>ung<br />

an den verklagten <strong>Augsburg</strong>er Untertanen<br />

(C 3 A 1585. - Braunn Regest 453.)<br />

1543<br />

Klage des Juden Simon zu Frankfurt als Erbe des Jacob Jud zu<br />

Günzburg gegen die Witwe <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong> des Konrad Kleiner zu<br />

Esslingen wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 220 fl<br />

(C 3 K 1276. - Braunn Regest 470.)<br />

1548<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Binswangen<br />

gegen die Klage des Schmul Jud zu Lauterbrunn, jetzt<br />

Burgau, wegen <strong>der</strong> Behauptung, daß die Bürger von <strong>Augsburg</strong>, ihre<br />

Hintersassen <strong>und</strong> namentlich die des Bürgers Langenmantel, im<br />

Dorf Binswangen von <strong>der</strong> Jurisdiktion des Hofgerichts Rottweil<br />

ausgenommen seien<br />

(C 3 A 1588. - Braunn Regest 510.)<br />

1548<br />

Klage des Joseph Jud zu Leipheim gegen den Abt von Elchingen<br />

<strong>und</strong> die Witwe des Thomas Lindeman zu Westerstetten wegen Beläutung<br />

des Nachlasses des Thomas Lindeman<br />

(C 3 E 991. - Braunn Regest 512.)<br />

1143


HStASt<br />

C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />

1558<br />

Appellation des Adolf von Schellenberg zu Kißlegg <strong>und</strong> des Adam<br />

Kintel zu Waltershofen gegen die Klage des Salomo Jud zu Amendingen<br />

(Gem. Memmingen) wegen abgeschlagener Remission, hauptsächlich<br />

5 fl jährlicher Rente<br />

(C 3 S 2767. - Braunn Regest 627.)<br />

1559<br />

Klage <strong>der</strong> Reichsstadt Giengen gegen Joseph Jud zu Günzburg <strong>und</strong><br />

das Hofgericht Rottweil wegen Aufrechterhaltung von Privilegien<br />

dieser Reichsstadt gegen ihr Belangen vor unzuständigen Gerichten<br />

(C 3 G 1705. - Braunn Regest 631.)<br />

1562<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens <strong>der</strong> Witwe des Johann<br />

Eschay zu Ottmarshausen gegen die Klage des Abraham Jud zu Weissenburg,<br />

später Binswangen, wegen einer For<strong>der</strong>ung von 55 fl<br />

(C 3 A 1596. - Braunn Regest 672.)<br />

1562 Januar 19<br />

Kaiser Ferdinand I. bestätigt auf Bitten <strong>der</strong> gemeinen Jüdischheit<br />

im Reich das ihr von Kaiser Karl V. 1544 April 3 verliehene<br />

Privileg<br />

(Vidimus von 1562. C 3 D 57. - Braunn Regest 675.)<br />

1563<br />

Klage des Abts von Weingarten <strong>und</strong> Ochsenhausen gegen Löw Jud<br />

zu Amendingen (Gem. Memmingen) wegen Übertretung des Verbots<br />

für die Juden, an Untertanen des Klosters Ochsenhausen Geld<br />

gegen Zinsen auszuleihen<br />

(C 3 W 1499. - Braunn Regest 685.)<br />

1564<br />

Klage des Mosse Jud zu Hainsfarth gegen die Stadt Bopfingen<br />

wegen des Jus de non evocando<br />

(C 3 B 5310. - Braunn Regest 694.)<br />

1564<br />

Klage des Salomon Jud zu Schwaighausen (LK Unterallgäu) gegen<br />

Georg Schönmetzler auf dem Leuttensberg<br />

(Gr<strong>und</strong> nicht ersichtlich. C 3 J 1285. - Braunn Regest 696.)<br />

1566<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des David Welser gegen<br />

die Klage des Aaron Jud zu Neuburg wegen einer For<strong>der</strong>ung von<br />

1900 fl; darin: Unterschrift des Aaron Jud in hebräisch<br />

(C 3 A 1598. - Braunn Regest 707.)<br />

1144


HStASt<br />

C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />

1566<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des Marx Eheim gegen die<br />

Klage des Simon Jud von Günzburg auf Rückzahlung eines Darlehens<br />

von 340 fl<br />

(C 3 A 1599. - Braunn Regest 708.)<br />

1569<br />

Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> gegen die Klage des Jacob Jud<br />

zu Angelberg (Gem. Tussenhausen) wegen einer For<strong>der</strong>ung von 65 fl<br />

(C 3 A 1605. - Braunn Regest 738.)<br />

1577<br />

Appellation des Wilhelms <strong>und</strong> Ludwig Adelmann von Adelmannsfelden<br />

gegen die Klage des Simon Jud zu Günzburg wegen Beleidigung<br />

<strong>der</strong> Kläger in einem Schreiben an den österreichischen Landvogt<br />

<strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />

(C 3 A 320. - Braunn Regest 768.)<br />

1579<br />

Klage des Simon Jud zu Günzburg gegen Konrad von Bernhausen<br />

wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 400 fl unter Verpfändung des<br />

vierten Teils an dem Gut zu Herrlingen<br />

(C 3 J 1325. - Braunn Regest 783.)<br />

1586<br />

Klage des Säcklin Jud zu Neuburg gegen die Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erben<br />

des Albrecht von Rechberg zu Staufeneck für die Konkursmasse<br />

des Michel Dalhofer zu Waldstetten wegen Präferenz im Konkurs<br />

(C 3 J 1337. - Braunn Regest 805.)<br />

1598<br />

Appellation des Ferdinand von Grafeneck gegen die Klage <strong>der</strong><br />

Juden Jacob von Günzburg <strong>und</strong> Lemblin von Burgau wegen verschiedener<br />

Schuldfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> deswegen erlangter Immission<br />

(C 3 G 479. - Braunn Regest 849.)<br />

- C 9: Schwäbischer Kreis, Generalia (16.-19.Jh.)<br />

1556<br />

Verhandlungen <strong>der</strong> Stände des Schwäbischen Kreises auf dem,<br />

im März <strong>und</strong> April 1556 zu Ulm abgehaltenen Kreistag; enthält<br />

u.a. Ausschaffung <strong>der</strong> Juden, Zigeuner <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er<br />

(C 9 Bü 182, Faszikel 2. - Braunn Regest 607.)<br />

1566<br />

Verhandlungen <strong>der</strong>selben auf dem, im Mai 1566 zu <strong>Augsburg</strong> abgehaltenen<br />

Kreistag; enthält u.a. Bittschrift an den Reichstag<br />

wegen <strong>der</strong> wucherischen Kontrakte <strong>der</strong> Juden<br />

(C 9 Bü 186, Faszikel 4. - Braunn Regest 711.)<br />

1145


HStASt<br />

IV. OBER- UND MITTELBEHÖRDEN, MINISTERIALBESTÄNDE AB 1806 (E-BESTÄNDE)<br />

IV.1. Kabinettsakten aus neuerer Zeit von 1806 an<br />

- E 2: Kabinettsakten III,6: Polizeiministerium<br />

1811-1813<br />

Gesuche von Untertanen um Erlaubnis zu Reisen ins Ausland für<br />

länger als drei Monate; dabei auch solche von Juden<br />

(E 2 Bü 19.)<br />

- E 3: Kabinettsakten III,7: Justizministerium<br />

1810 Januar - Juni<br />

verschiedene Strafakten, u.a. Juden betreffend<br />

(E 3 Bü 23.)<br />

- E 10: Kabinettsakten III: Ministerium des Inneren (1806-1864)<br />

1811-1813<br />

u.a. Gesuche von Juden, insbeson<strong>der</strong>e Judenschutzgesuche;<br />

dabei: von <strong>der</strong> Familie Einstein. Fronpflicht <strong>der</strong> Juden (1812)<br />

(E 10 Bü 32.)<br />

1814-1820, 1823-1832<br />

Gesuche die Juden betr., insbeson<strong>der</strong>e Judenschutzgesuche<br />

(E 10 Bü 32, 45/6, 47/6, 48/3, 51/5, 60/6, 62/6, 63/e, 191/2.)<br />

- E 11: Kabinettsakten III: Ministerium des Kirchen- <strong>und</strong><br />

Schulwesens (1803-1882)<br />

1829-1882<br />

Israeliten: Gesetze, Verordnungen <strong>und</strong> allgemeine Verfügungen<br />

1829-1876; Miszellen 1824-1882; Oberkirchenbehörde 1831-1875;<br />

Versorgungsanstalt (Wilhelmspflege) israelitischer Waisen<br />

1831-1881<br />

(E 11 Bü 84 <strong>und</strong> 85/1-4.)<br />

1820-1832<br />

Stipendien für Studierende <strong>der</strong> mosaischen Theologie (Juden)<br />

(E 11 Bü 186/h.)<br />

- E 13: Kabinettsakten III: Ministerium <strong>der</strong> Finanzen<br />

1807, 1811-1813<br />

Staatsschulden, u.a. Geldanleihen von <strong>der</strong> Judenschaft<br />

(E 13 Bü 166.)<br />

1146


- E 14: Kabinettsakten IV<br />

1820-1864<br />

HStASt<br />

Israeliten: Gesetze, Verordnungen, Miszellen<br />

(E 14 Bü 989.)<br />

1885-1918<br />

Israelitische Oberkirchenbehörde, Rabbinate, Miszellen<br />

(E 14 Bü 1606.)<br />

IV.2. Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen (1806-1944): E 30<br />

- Departement <strong>der</strong> Justiz: Gerichtsverfassung<br />

1832 Oktober 25, 1865 Mai 10<br />

Königliche Verordnungen betr. die Vorschriften über das,<br />

bei den Eidesleistungen <strong>der</strong> Israeliten in Rechtssachen zu<br />

beobachtende Verfahren; enthält u.a.: Formular (Druck)<br />

<strong>zur</strong> Belehrung bei den Eidesleistungen <strong>der</strong> Israeliten<br />

(E 30 Bü 521, 534.)<br />

- Staatsbürgerliche Rechte<br />

1828 April 25<br />

Gesetz betr. die öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliti-<br />

schen Glaubensgenossen<br />

(E 30 Bü 46.)<br />

- Departement <strong>der</strong> Finanzen: Steuern<br />

1873 Dezember 23<br />

Gesetz betr. die Aufhebung <strong>der</strong> israelitischen Personalsteuer<br />

(E 30 Bü 2239.)<br />

IV.3. Ministerium des Inneren von 1806 an<br />

- E 141: Ministerium des Inneren I (1806- um 1850)<br />

1806-1809<br />

Zahlreiche Gesuche von Juden um Erteilung des Schutzes, des<br />

Untertanenrechts <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erlaubnis zum Aufenthalt in Württem-<br />

berg; u.a. Schutzgesuch <strong>der</strong> Juden Löw Simon von Fellheim,<br />

Hirsch Levi (Lewi), Max Hirsch <strong>und</strong> Isak Lämle von Deggingen<br />

(Mönchsdeggingen), Löw Jakob aus Oberndorf, Abraham Levi<br />

von Oettingen sowie das Gesuch <strong>der</strong> Tochter des Juden Marx<br />

von Kleinerdlingen ("Kleinördlingen")<br />

(E 141 Bü 130.)<br />

1147


HStASt<br />

E 141: Ministerium des Inneren I (1806 - um 1850)<br />

1810-1821<br />

Betr. Judenschutzgesuche, u.a. von Esther Gerstle aus Fellheim,<br />

Jakob Henoch aus Ichenhausen, Löw Jakob, Isak Hajum <strong>und</strong> Joseph<br />

David aus Oberndorf, Jud David (Judas David) aus Kleinerdlingen,<br />

Maier Samson, Hajum David <strong>und</strong> Seckel Benedikt aus Pflaumloch,<br />

Elker <strong>und</strong> die Jüdin Jüttel aus Oettingen, Bernhardt Heilbronner<br />

aus Harburg, Baller Jonas aus Deggingen (Mönchsdeggingen) <strong>und</strong><br />

Gertina Koppel aus Illereichen<br />

(E 141 Bü 131-133, 135-136.)<br />

- E 143: Ministerium des Inneren II (1806-1884)<br />

1803-1848<br />

Akten betr. Juden, u.a.: Aufhebung des Judenleibzolls (1803/04);<br />

Frontpflicht <strong>der</strong> Juden, insbeson<strong>der</strong>e die Personalfreiheit <strong>der</strong><br />

Juden-Vorsteher <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verpflichtung; Gesuche von Juden um<br />

Gestattung des Aufenthalts im Ausland (1810/12); Ausübung bürgerlicher<br />

Gewerbe <strong>und</strong> Handwerke von Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Aufnahme<br />

in die Zunft (1809-1822); Militärkonskriptionsverhältnisse <strong>der</strong><br />

Juden (1807-1830); Kontrakte <strong>der</strong> Juden mit Christen (1809-1811);<br />

die in den benachbarten Staaten sich aufhaltenden Juden <strong>und</strong> die<br />

fremden Juden überhaupt, beson<strong>der</strong>s die heimatlosen <strong>und</strong> Betteljuden<br />

(1809-1812); Bestimmungen über die Abgaben <strong>der</strong> Juden;<br />

Ansprüche gutsherrlicher Rentämter auf Judenrezeptionsgebühren<br />

(1810-1815, 1828)<br />

(E 143 Bü 3226.)<br />

1811-1845<br />

Akten betr. Juden, u.a.: Güterhandel <strong>und</strong> Güterpachtungen <strong>der</strong><br />

Juden; Erwerb von Wohnhäusern durch Juden (1817); Wünsche wegen<br />

Beschränkung <strong>der</strong> Handelsfreiheit, des Handelns <strong>und</strong> Hausierens<br />

<strong>der</strong> Juden (1817); Beschwerden christlicher Handelsleute gegen<br />

die Eingriffe <strong>der</strong> Juden in ihr Gewerbe (1818-1820)<br />

(E 143 Bü 3227.)<br />

1809-1839<br />

Akten betr. Juden, u.a.: Verhältnisse <strong>der</strong> Juden in Beziehung<br />

auf den zunftmäßigen Land- <strong>und</strong> Hausierhandel (1815-1817); Ehesachen<br />

jüdischer Einwohner <strong>und</strong> Behandlung <strong>der</strong> Zubringensinventarien<br />

bei Heiraten <strong>der</strong> Juden (1818); Form <strong>der</strong> Eidesleistungen<br />

überhaupt <strong>und</strong> des Huldigungseides im beson<strong>der</strong>en; die Verwendung<br />

des israelitischen Justizreferendars erster Klasse Salomon<br />

Pflaum von Pflaumloch im öffentlichen Dienst (1813-1833, 1839);<br />

Gesuche mehrerer Judengemeinden um Überlassung ihrer jährlichen<br />

Beiträge an die Zucht- <strong>und</strong> Waisenhäuser (1820-1826)<br />

(E 143 Bü 3228.)<br />

1148


HStASt<br />

E 143: Ministerium des Inneren II (1806-1884)<br />

1823-1847<br />

Akten betr. Judenr u.a.: Vollzug <strong>der</strong> Vorschriften von Abschnitt 1<br />

des Gesetzes über die Israeliten von 1828 Juni 14 (1829); Anleitung<br />

<strong>der</strong> jüdischen Söhne <strong>zur</strong> Erlernung ordentlicher Gewerbe <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>en Unterstützung aus dem israelitischen Zentralkirchenfonds<br />

(1829-1831, 1833-1839); Form <strong>der</strong> Vereidigung <strong>der</strong> Ärzte <strong>und</strong> W<strong>und</strong>ärzte<br />

israelit. Glaubens; Vollzug des Artikels 41 des Gesetzes<br />

von 1828 April 25 hinsichtlich <strong>der</strong> ehelichen Vermögens- <strong>und</strong> Erbfolgeverhältnisse<br />

<strong>der</strong> Israeliten (1831, 1832-1833); Anfragen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> bürgerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Juden (1833-1834);<br />

Eingabe des Ritters von Humboldt in Aschaffenburg, womit <strong>der</strong>selbe<br />

eine Emanzipationsschrift <strong>der</strong> Juden an alle deutschen Ständeversammlungen<br />

übergibt (1836); das Wan<strong>der</strong>n jüdischer Handwerksgesellen<br />

in Preußen (1839); Aufnahme ausländischer Jüdinnen in das<br />

Staatsbürgerrecht durch die Kreisregierungen (Ministerialerlaß<br />

von 1839 September 19); Bitte <strong>der</strong> Israeliten um För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesetzgebung<br />

über die Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen Untertanen<br />

(1845)<br />

(E 143 Bü 3229.)<br />

1807-1849<br />

Akten betr. Juden, u.a.: Die Allgemeine Zeitung des Judentums,<br />

Jg. XI (1847), Nr.20, 21 (Druckschriften); schädlicher Verkehr<br />

<strong>der</strong> Juden im Oberamtsbezirk Neresheim (1849); Errichtung von<br />

jüdischen Synagogen in Württemberg (1807-1816); Kirchen- <strong>und</strong><br />

Schulwesen <strong>der</strong> Juden (1809-1814); Rabbinerstellen <strong>und</strong> die Vorsteher<br />

<strong>der</strong> Judengemeinden; das Verhören <strong>und</strong> Transportieren <strong>der</strong><br />

Juden am Sabbat (1813); Bericht an den Justizminister wegen<br />

Verköstigung <strong>der</strong> jüdischen Zuchthäusler während <strong>der</strong> Osterfeiertage<br />

entsprechend den religiösen Gebräuchen (1814); Namensän<strong>der</strong>ungsgesuche<br />

von christlichen <strong>und</strong> jüdischen Untertanen (1812)<br />

(E 143 Bü 3230.)<br />

1820-1849<br />

Güterhandel von Juden (Specialia)<br />

(E 143 Bü 3231.)<br />

1806-1824, 1825-1828<br />

Judenschutzgesuche (Generalia <strong>und</strong> Specialia)<br />

(E 143 Bü 3232, 3233.)<br />

1832-1860<br />

Hausierhandel in- <strong>und</strong> ausländischer Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 143 Bü 3234, 3235.)<br />

1805-1817<br />

Erwerb des Staatsbürgerrechts durch Juden<br />

(E 143 Bü 3236.)<br />

1807-1814<br />

Auswan<strong>der</strong>ungsgesuche von Juden<br />

(E 143 Bü 3237.)<br />

1149


HStASt<br />

- E 146: Ministerium des Inneren III (1806-1906)<br />

1808-1830<br />

Generalfaszikel I betr. die Judenordnungen <strong>und</strong> die bürgerlichen<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> Juden; Judengesetz von 1828 April 25 <strong>und</strong> Instruktionen<br />

(E 146 Bü 1193.)<br />

1833-1860<br />

Generalfaszikel II betr. die Revision des Gesetzes über die<br />

öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten; königliche Verordnung<br />

von 1851 Oktober 5; Entwurf eines Zusatzgesetzes zum Gesetz<br />

von 1828<br />

(E 146 Bü 1194.)<br />

1860-1870<br />

Generalfaszikel III betr. die Revision des Gesetzes von 1828<br />

über die öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten; Gesetz von<br />

1864 August 13, betr. die bürgerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen<br />

Glaubensgenossen<br />

(E 146 Bü 1195.)<br />

1807-1865<br />

Akten betr. die Erwerbung des Staatsbürgerrechts<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1196.)<br />

1823-1868<br />

"Verschiedene Angelegenheiten", betr. Ausweisungen, Beschränkung<br />

des Handels, Judenbekehrung, Wahlrechte <strong>und</strong> Kultsteuern <strong>der</strong> Juden<br />

(1 Faszikel. E 146 Bü 1197.)<br />

1813-1871<br />

Armensachen, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1198.)<br />

1820-1853<br />

Handel <strong>der</strong> Juden betr.<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1199.)<br />

1833-1844<br />

Handwerkssachen, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1200.)<br />

1834-1847<br />

Heiraten, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 BÜ 1201.)<br />

1831-1852<br />

Min<strong>der</strong>jährigkeitsdispensationen, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1202.)<br />

1150


HStASt<br />

E 146: Ministerium des Inneren III (1806-1906)<br />

1812-1874<br />

Namensän<strong>der</strong>ungen, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1203.)<br />

1829-1864<br />

Wirtschaften, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1204.)<br />

1815-1853<br />

Wohnsitzverlegungen, betr. Juden<br />

(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1205.)<br />

V.4. Ministerium des Kirchen- <strong>und</strong> Schulwesens von 1806 an<br />

- E 201c: Kultministerium: Israelitische Religionsgemeinschaft (1806-1934)<br />

1806-1924<br />

Allgemeine Verhältnisse <strong>und</strong> Rechtsstellung <strong>der</strong> Juden, u.a.:<br />

Übersicht über die Verbreitung <strong>der</strong> Juden in Württemberg <strong>und</strong> die<br />

Verbreitung ihrer Synagogen (1806-1807); Gesetz über die jüdische<br />

Religionsgemeinschaft <strong>und</strong> dessen Vollzug; Revision des Israelitengesetzes<br />

von 1828, mit den entsprechenden Eingaben, Denkschriften,<br />

Berichten <strong>und</strong> Entwürfen hierzu; kirchliche Organisation <strong>der</strong> israelitischen<br />

Gemeinden; mehrere gedruckte Parlamentsprotokolle<br />

<strong>und</strong> Bekanntmachungen; Zählung <strong>der</strong> israelitischen Bevölkerung nach<br />

dem Stand von 1910 Dezember 1 (E 201c Bü 1-10.)<br />

1817-1929<br />

Israelitische Oberkirchenbehörde, u.a.: Geschäftsordnung <strong>und</strong><br />

Geschäftsbereich; Wahl, Besetzung <strong>und</strong> Dotierung des Vorstands,<br />

<strong>der</strong> theologischen, weltlichen <strong>und</strong> juristischen Mitglie<strong>der</strong><br />

(E 201c Bü 11-19.)<br />

1806-1900<br />

Kirchen- <strong>und</strong> Schulgebäude, u.a.: Steuerfreiheit für Synagogen<br />

<strong>und</strong> Schulen; Bau <strong>und</strong> Unterhaltung von Synagogen; Rabbinerwohnun-<br />

gen <strong>und</strong> israelitische Konfessionsschulen sowie Beschwerden <strong>und</strong><br />

Streitigkeiten wegen Errichtung <strong>der</strong>selben, betr. u.a. Aufhausen,<br />

Oberdorf <strong>und</strong> Pflaumloch im heutigen Ostalbkreis<br />

(E 201c Bü 20-28. )<br />

1812-1915<br />

Israelitische Kirchenvorsteher, u.a.: Wahlen, Ämter, Auszeichnungen,<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Disziplinarstreitigkeiten<br />

(E 201c Bü 29-32.)<br />

1151


HStASt<br />

E 201c: Kultministerium: Israelitische Religionsgemeinschaft (1806-1934)<br />

1811-1934<br />

Rabbiner <strong>und</strong> Rabbinate, u.a.: Stellungnahmen in Zeitungsartikeln,<br />

Visitationen, Amtsiegel <strong>und</strong> Amtstracht; Besetzung, Einteilungen<br />

<strong>und</strong> Grenzän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rabbinate; Anstellung, Prüfung (ab 1834),<br />

Amtsführung, Besoldung, Unterstützung, Steuerpflicht, Auszeich-<br />

nung <strong>und</strong> Stand, Disziplinarverfahren, Heiraten, Versorgung <strong>und</strong><br />

Pensionierung <strong>der</strong> Rabbiner; dabei: Liste aller jüdischen Gemein-<br />

den in Württemberg von 1934 Juli 9<br />

(E 201c Bü 33-56.)<br />

1814-1843, 1865-1868<br />

Jüdisches Theologiestudium, u.a.: Gesuche um Zulassung zum Stu-<br />

dium; Befreiung vom Militärdienst <strong>und</strong> Unterstützung jüdischer<br />

Theologiestudenten<br />

(E 201c Bü 57.)<br />

1815-1937<br />

Finanzverwaltung, u.a.: Israelitisches Kirchengut <strong>und</strong> Stiftungssachen,<br />

Gebühren <strong>und</strong> Personalsteuer <strong>der</strong> Israeliten, Besteuerung<br />

<strong>der</strong> Gemeinden, Ortskirchensteuer; Steuerstreitigkeiten<br />

(E 201c Bü 58-66.)<br />

1823-1912<br />

Kultus, u.a.: Gottesdienstordnung für die Synagogen, Beschnei-<br />

dung <strong>der</strong> israelitischen Knaben; Schächtwesen; religiöse Schriften,<br />

Sabbat- <strong>und</strong> Festordnung; Israelitische Soldaten<br />

(E 201c Bü 67-74. )<br />

1830-1869<br />

Standesamtliche Verhältnisse, u.a.: Führung von Geburts-,<br />

Trauungs- <strong>und</strong> Sterberegistern durch die israelitischen Gemeinden;<br />

Führung von Bevölkerungslisten (1834-1869); Zivilverfahren <strong>der</strong><br />

Israelitischen Kirchenpolizei<br />

(E 201c Bü 75-76.)<br />

1809-1923<br />

Schulverhältnisse, u.a.: Unterrichtspläne, Zustand <strong>der</strong> Schulen,<br />

Errichtung <strong>der</strong> israelitischen Schulen, Schullehrer- <strong>und</strong> Vorsingerstellen,<br />

Finanzierung, Gesuche <strong>und</strong> Beschwerden;<br />

dabei: Übersicht über Judenschulen (1928)<br />

(E 201c Bü 77-93.)<br />

1924-1934<br />

(Anhang: neuere Akten): Wahlen <strong>zur</strong> israelitischen Landesversammlung<br />

<strong>und</strong> zu den Vorsteherämtern<br />

(E 201c Bü 94.)<br />

1152


V. WEITERE BESTÄNDE<br />

HStASt<br />

- H 14: Diplomatare (Kopialbücher)<br />

1445 Juli 4<br />

Abt Johannes von Ellwangen nimmt Jud Coppelmann mit Familie<br />

aus Wemding (LK Donau-Ries) in die Stadt Ellwangen auf<br />

(H 14 Bü 89, Bl.87f. - Braunn Regest 228.)<br />

- H 51: Kaiserselekt von Karl d.Gr. bis Sigm<strong>und</strong> (813-1437)<br />

1348 Januar 9<br />

König Karl IV. bestätigt 23 genannten Städten, die ständig zum<br />

Reich gehalten haben, ihre Freiheiten, verspricht, sie nicht<br />

zu versetzen <strong>und</strong> erläßt ihnen u.a. die Judenschirmgel<strong>der</strong><br />

(H 51 U 501. - Braunn Regest 60.)<br />

1348 Januar 27<br />

Derselbe wie<strong>der</strong>holt die Bestätigung von 1348 Januar 9<br />

(H 51 U 505 <strong>und</strong> 510. - Braunn Regest 61.)<br />

1377 Mai 31<br />

Kaiser Karl IV. <strong>und</strong> König Wenzel heben die Acht über 18 genannte<br />

Städte auf, <strong>und</strong> verordnen u.a., daß verschiedene geächtete Personen,<br />

auch Juden, aus <strong>der</strong> Acht getan werden<br />

(H 51 U 845. - Braunn Regest 122.)<br />

1377 Mai 31<br />

König Wenzel erneuert 18 genannten schwäbischen Reichsstädten<br />

ihre Privilegien <strong>und</strong> erläßt ihnen die abgelaufenen Steuern <strong>und</strong><br />

Judengel<strong>der</strong><br />

(H 51 U 844. - Braunn Regest 123.)<br />

1385 Juli 2<br />

König Wenzel beurk<strong>und</strong>et seine Abmachung mit genannten Städten,<br />

wonach diese ihm 40.000 fl bezahlen <strong>und</strong> dafür auf die Judenschulden<br />

verwiesen sein sollen<br />

(H 51 U 914. - Braunn Regest 139.)<br />

1385 Oktober 15<br />

Derselbe gebietet den Städten, an Gerlach von Hohenlohe 4300 fl<br />

von den 40.000 fl zu bezahlen, die sie ihm wegen <strong>der</strong> Juden<br />

schuldig sind<br />

(H 51 U 922. - Braunn Regest 142.)<br />

1153


HStASt<br />

H 51: Kaiserselekt von Karl d.Gr. bis Sigm<strong>und</strong> (813-1437)<br />

1390 September 16<br />

König Wenzel hebt alle Judenschulden im Land Schwaben auf;<br />

dagegen sollen Schuldner ihm <strong>und</strong> dem Reich in deutschen Landen<br />

einen redlichen Dienst tun, wenn sie dazu ermahnt werden<br />

(H 51 U 945. - Braunn Regest 148.)<br />

1390 September 17<br />

Derselbe, <strong>der</strong> den Schuldnern für die Befreiung von Judenschul-<br />

dung eine Zahlung auferlegt hat, verfügt, daß diejenigen, die<br />

diese Zahlung nicht leisten, nicht in den Genuß <strong>der</strong> Befreiung<br />

kommen<br />

(H 51 U 946. - Braunn Regest 149.)<br />

1391 Dezember 27<br />

König Wenzel gebietet den Städten in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben,<br />

die halbe Judensteuer, den goldenen Pfennig <strong>und</strong> den noch nicht<br />

bezahlten Judenpfennig seinem Bevollmächtigten auszuhändigen,<br />

<strong>und</strong> sagt sie <strong>und</strong> die Juden von je<strong>der</strong> Schuld los<br />

(H 51 U 954. - Braunn Regest 151.)<br />

1392 Mai 5<br />

König Wenzel quittiert dem Grafen von Württemberg seinen Anteil<br />

von 2000 fl an den insgesamt 5000 fl, die die schwäbischen<br />

Fürsten, Grafen, Herren, Ritter <strong>und</strong> Knechte für die ihnen verliehenen<br />

Gnaden wegen <strong>der</strong> Juden zu geben haben<br />

(H 51 U 957. - Braunn Regest 155.)<br />

1392 Oktober 24<br />

Derselbe gebietet den Städten in Schwaben, die halbe Judensteuer<br />

<strong>und</strong> den goldenen Opferpfennig seinem Beauftragten zu bezahlen<br />

<strong>und</strong> sagt sie von allen Schulden los<br />

(H 51 U 969. - Braunn Regest 158.)<br />

1395 Mai 7<br />

Derselbe befiehlt den Städten in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben, die<br />

halbe Steuer <strong>und</strong> den goldenen Opferpfennig <strong>der</strong> bei ihnen seßhaften<br />

Juden an seinen Beauftragten zu übergeben <strong>und</strong> sagt sie <strong>und</strong><br />

die Juden von allen Schulden los<br />

(H 51 U 981. - Braunn Regest 165.)<br />

1401 August 10<br />

König Ruprecht nimmt 18 schwäbische Reichsstädte in des Reiches<br />

Huld <strong>und</strong> Gnade <strong>und</strong> erläßt ihnen verfallene Reichssteuern <strong>und</strong><br />

etwa eingenommene Judengel<strong>der</strong><br />

(H 51 U 1049. - Braunn Regest 172.)<br />

1154


HStASt<br />

J 1: Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften <strong>zur</strong> Landesgeschichte<br />

(15.-20.Jh.)<br />

- Bd. 128: Karl Jäger (Sammelhandschrift)<br />

1266 November 30<br />

König Konradin befreit die <strong>Augsburg</strong>er Juden auf fünf Jahre<br />

von den herkömmlichen Diensten <strong>und</strong> empfiehlt sie dem Schutz<br />

<strong>der</strong> Bürgerschaft; sie haben dafür Abgaben an die königliche<br />

Kammer zu entrichten<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1688, Bd.128 S.425. - Braunn Regest 1.)<br />

- Bd. 127: Karl Jäger, Kollektaneen (bis 19.Jh.)<br />

1308 September 7<br />

Juden von Mühlstatt <strong>und</strong> Biberach <strong>und</strong> die Gemeinde <strong>der</strong> Juden<br />

zu <strong>Augsburg</strong> geloben, dem Rat <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gemeinde <strong>der</strong> Stadt für<br />

den zu gewährenden Schutz 500 lb neuer <strong>Augsburg</strong>er Pfennige zu<br />

zahlen<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1687, Bd.127 S.330. - Braunn Regest 17.)<br />

1348 Dezember 14<br />

König Karl IV. weist Herzog Friedrich zu Teck, Landvogt zu<br />

<strong>Augsburg</strong>, an, das <strong>zur</strong>ückgelassene Judengut in <strong>Augsburg</strong> zu<br />

übernehmen<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1687, Bd.127 S.353. - Braunn Regest 80.)<br />

1530 November 17<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> auf dem Reichstag zu <strong>Augsburg</strong>, auf die<br />

Beschwerden des Josel Jud von Rosheim, beschlossene Judenordnung<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1688r Bd.127 S.391f. - Braunn Regest 386.)<br />

- Bd. 33: Schreiben <strong>der</strong> Reformationszeit, 16./17.Jh. (Sammelmappe)<br />

1530 Oktober 15 <strong>Augsburg</strong><br />

Privileg Karls V. für Württemberg über Juden <strong>und</strong> Geächtete<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1672, Bd.33 S.77-81.)<br />

- Bd. 42: Johann Martin Rauscher (Sammelhandschrift), bis 1644<br />

1541<br />

Juden-Pasquillen (Schmähschriften)<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1674, Bd.42 S.2.)<br />

o.D.<br />

"Uhrsach warum die Juden im Fürstenthum Württemberg nit<br />

geleiden"; erwähnt u.a. auch <strong>Augsburg</strong><br />

(J 1, Mikrofilm S III 1674, Bd.42 S.63-66.)<br />

1155


HStASt<br />

J 1: Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften <strong>zur</strong> Landesgeschichte<br />

(15.-20.Jh.)<br />

- Bd. 167: Johann Ulrich Pregizer. Akten <strong>der</strong> Landschaft (18.Jh.)<br />

1551 August 11<br />

"Capitel <strong>der</strong> Vergleichung wegen <strong>der</strong> Judenschaft"<br />

(J 1, Mikrofilm S III "1699, Bd.167 S.551-555.)<br />

- Bd. 253: David Wolleber. Akten (Sammelband), 16./17.Jh.<br />

1598 März 18<br />

"Ursachen warum die Juden im Fürstenthum nit zu dulden"<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1708, Bd.253 S.400-400'.)<br />

- Bd. 371: Franz Vogt (um 1601)<br />

Konzeptbüchlein des Klosterverwalters Vogt, Blaubeuren, enthält<br />

u.a.: Sprichwort gegen die Juden<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1715, Bd.371 S.97'.)<br />

- Bd. 133: Wilhelm Ferdinand Ludwig Scheffer (Sammelmappe),<br />

Anfang 19. Jh.<br />

"Materialien, die Schicksale, Duldung <strong>und</strong> Aufnahme <strong>der</strong> Juden<br />

im Herzogthum Würtemberg betreffend"; Sammlung von Reskripten<br />

<strong>und</strong> Exzerpten nach Sachrubriken; enthält u.a.: Zahl <strong>der</strong> Juden<br />

1809/10 <strong>und</strong> 1818<br />

(J 1, Mikrofilm S III 1690, Bd.133 S.2-43 f .)<br />

J 15: Sammlung Köhler (1791-1843)<br />

1275-1604<br />

"Versuch einer Judenbrand- <strong>und</strong> mordchronik des Schwabenlands"<br />

des 13. bis 17. Jahrh<strong>und</strong>erts; angefertigt 1804, Nachträge bis<br />

1829<br />

(J 15 Bü 182. - Braunn Regest 2a.)<br />

J 355: Judendokumentation (1962-1969)<br />

über die Schicksale <strong>der</strong> jüdischen Bürger Baden-Württembergs<br />

während <strong>der</strong> nationalsozialistischen Verfolgungszeit;<br />

Erhebungsbogen <strong>und</strong> Karteien zu den jüdischen Einzelschicksalen,<br />

<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> jüdischer Gemeinden <strong>und</strong> Organisationen, statistisches<br />

Material, Erlebnisberichte, Bil<strong>der</strong>, Kopien von Dokumenten<br />

<strong>zur</strong> Judenverfolgung 1933-1945, Zeitungsartikel u.a.;<br />

Statistiken zum Teil bereits ab 1825<br />

1156


HStASt<br />

J 381 Nr.47: Fotokopien Ulmer Archivalien im Germanischen<br />

Nationalmuseum Nürnberg<br />

1520 März 29<br />

Der Hofrichter zu Rottweil teilt Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong><br />

Stadt Ulm im Auftrag mit, daß Martin Schölling von Ulm vor<br />

dem Hofgericht von dem Juden Benntzamin von Günzburg verklagt<br />

<strong>und</strong> in die Acht gesprochen worden ist<br />

(J 381 Nr.47 U 269 (284). - Braunn Regest 331.)<br />

HStASt: Zweigstelle KRIEGSARCHIV<br />

M 730: Denkschriften-Sammlung<br />

1916<br />

"Judenstatistik aus dem Jahre 1916"<br />

(Fotographische Wie<strong>der</strong>gabe aus den Geheimakten des preussischen<br />

Kriegsministeriums. M 730 Bd.213.)<br />

HStASt: HANDSCHRIFTEN<br />

I 2 Handschrift Nr.194<br />

Chronik <strong>der</strong> Stadt Ravensburg von J. L. Schlapperitz (1700-<br />

1730):<br />

1428<br />

"Nicht bloß die von Ravensburg, son<strong>der</strong>n auch die von Konstanz,<br />

Lindau, Überlingen <strong>und</strong> Buchhorn haben die bei ihnen wohnenden<br />

Juden wegen Mordverdacht gefangen gesetzt"<br />

(S.62ff.)<br />

Hinweis:<br />

Für das 17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert sind weitere Judaica im Hauptstaatsarchiv<br />

Stuttgart, die allerdings nur mit viel Zeitaufwand<br />

zu ermitteln sind.<br />

Für das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert finden sich möglichweise Einzelnachweise<br />

in den Akten des Geheimen Rats <strong>und</strong> des Ministeriums <strong>der</strong> Auswärtigen<br />

Angelegenheiten. Die Akten des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts beziehen sich<br />

hauptsächlich auf Württemberg.<br />

1157


AKTEN:<br />

B 204/14 Nr.2<br />

STADTARCHIV ULM<br />

Bezuschussung des israelitischen Religionsunterrichts<br />

B 204/160 Nr.1<br />

1935<br />

Jüdische Schüler beim Turnunterricht<br />

B 377/01 Nr.l /1-18<br />

1888-1928<br />

Errichtung eines Rabbinats in Ulm, Israelitischer Unterricht<br />

an den Schulen in Ulm. Gedenkschrift an Jesaia Straßburger <strong>und</strong><br />

Dr. Ferdinand Straßburger, Rabbiner in Ulm<br />

B 377/01 Nr.2 /1-6<br />

1857-1869<br />

Führung des israelitischen Standesregisters (1869). Bitte um<br />

Schulräume. Teilnahme <strong>der</strong> israelitischen Mitglie<strong>der</strong> des Gemein<strong>der</strong>ats<br />

o<strong>der</strong> des bürgerlichen Ausschusses an den Verhandlungen<br />

des Stiftungsrates (1859-1864). Neuwahl des israelitischen<br />

Kirchenvorstehers (1857-1869)<br />

B 377/01 Nr.3<br />

1871-1912<br />

Kirchenvorsteherwahlen <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />

B 377/01 Nr.4<br />

1873-1888<br />

Bildung <strong>und</strong> Organisation <strong>der</strong> israelitischen Kirchengemeinde<br />

B 377/01 Nr.5<br />

1875-1912<br />

Israelitische Kirchenpflege<br />

B 377/01 Nr.6, 3 Bl.<br />

1873<br />

Beschwerdesache des Samuel Alexan<strong>der</strong> Nathan <strong>und</strong> Genossen in<br />

Ulm gegen die israelitische Oberkirchenbehörde, wegen Einführung<br />

einer neuen Gebet- <strong>und</strong> Gottesdienstordnung in <strong>der</strong> Synago-<br />

ge<br />

B 377/01 Nr.7<br />

1934-1939<br />

Haushaltspläne <strong>der</strong> israelitischen Religionsgemeinde Ulm <strong>und</strong><br />

Auflösung <strong>der</strong> Gemeinde<br />

1158


AKTEN:<br />

B 377/02 Nr.1 /1-2<br />

StadtA Ulm<br />

1836<br />

Die gemeindebürger1ichen Wahlrechte <strong>der</strong> Israeliten<br />

B 377/02 Nr.2 /1-3<br />

1807-1865<br />

Statistiken <strong>und</strong> Listen über die Israeliten in Ulm. Berufsstatistiken<br />

B 377/02 Nr.3, 1 Bl<br />

1811<br />

Güterkäufe <strong>der</strong> Juden<br />

B 377/02 Nr.4, 4 Bl.<br />

1939-1942<br />

Zahl <strong>der</strong> Juden in Söflingen, Eheges<strong>und</strong>heitsgesetz <strong>und</strong> Glaubensbenennung<br />

<strong>der</strong> Juden<br />

B 377/02 Nr.5<br />

1935-1939<br />

"<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden in Ulm" von Archivar Schmidlin, hektographiert;<br />

"Das Ende <strong>der</strong> reichsstädtischen Judenpolitik Ulms"<br />

von Dr. Thomas Miller. Son<strong>der</strong>beilage des Stuttgarter NS-Kuriers<br />

(1939)<br />

B 377/02 Nr.6, Bl.1-14, 18-22<br />

1935/1937<br />

Vorschlag <strong>zur</strong> Errichtung einer jüdischen Schule in Ulm<br />

B 377/10 Nr.1<br />

1859-1911<br />

Jahrtagsstiftungen von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> israelitischen Kirchen-<br />

gemeinde<br />

B 377/10 Nr.2 /1-7<br />

Verhandlungen mit <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in Berlin über den<br />

Aufbau einer Ausstellung "Leben, Kampf <strong>und</strong> Tod", anläßlich des<br />

20. Jahrestags des Aufstandes im Warschauer Ghetto<br />

B 377/20 Nr.1<br />

1886-1888<br />

Ernennung <strong>der</strong> Rabbiner <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />

1159


AKTEN:<br />

B 377/21 Nr.1<br />

StadtA Ulm<br />

1856-1909<br />

Gemeindediener <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde in Ulm<br />

B 377/21 Nr.2<br />

1873-1898<br />

Vorsänger <strong>und</strong> Organisten <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />

B 377/21 Nr.3<br />

1888-1908<br />

Schächter bei <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />

B 377/21 Nr.4<br />

1845-1868<br />

Beschwerde des Vorsängers Einstein bei <strong>der</strong> israelitischen<br />

Oberkirchenbehörde, wegen des unregelmäßigen Religionsunter-<br />

richtes <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Kirchenangelegenheiten<br />

B 377/30 Nr.1 /1-7<br />

1961<br />

Ausstellung <strong>der</strong> Sammlung "Hier fliegen keine Schmetterlinge",<br />

Zeichnungen jüdischer Kin<strong>der</strong> aus Theresienstadt, im Schwörhaus.<br />

Darin: Zeitungsausschnitte über die Ausstellung<br />

B 377/40 Nr.1<br />

1867-1876<br />

Bau einer neuen Synagoge in Ulm<br />

B 377/40 Nr.2<br />

1871-1889, 1937-1939, 1958<br />

Bau <strong>der</strong> Synagoge (1871-1889). Entfernung einer Inschrift an<br />

<strong>der</strong> Synagoge (1937). Brand <strong>und</strong> Abbruch <strong>der</strong> Synagoge (1938-<br />

1939). "Wer hat die Synagoge zerstört", Artikel in <strong>der</strong> Donauzeitung<br />

(1958)<br />

B 377/40 Nr.3, 7 Bl.<br />

1938<br />

Brand <strong>und</strong> Abbruch <strong>der</strong> Synagoge in Ulm<br />

B 377/40 Nr.4, 2 Ex.<br />

1958<br />

Rede des Oberbürgermeisters Theodor Pfizer, anläßlich <strong>der</strong> Enthüllung<br />

<strong>der</strong> Gedenktafel für die zerstörte Synagoge in Ulm<br />

1160


AKTEN:<br />

B 377/90 Nr.1<br />

StadtA Ulm<br />

1828, 1879-1922<br />

Antisemitische Agitationen in Ulm: Eingabe des Handels- <strong>und</strong><br />

Gewerbestandes in Ulm an die Stände-Versammlung; den Gesetzes-<br />

Entwurf über die öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten betreffend<br />

1828, gedruckt.<br />

Protest <strong>der</strong> israelitischen Kirchengemeinde gegen antisemitische<br />

Veröffentlichungen im Amtsblatt <strong>der</strong> Stadt Ulm.<br />

Darin: Petitionen an den Reichskanzler Fürst von Bismarck <strong>zur</strong><br />

Einschränkung jüdischen Einflusses im öffentlichen Leben 1880,<br />

gedruckt. Offener Brief an Herrn Prof. Heinrich von Treitschke<br />

von Dr. M. Joel, Breslau, 1879<br />

B 377/90 Nr.2<br />

1933-1939<br />

Zulassung von Juden zu Messen <strong>und</strong> Märkten<br />

B 377/90 Nr.3<br />

1933-1935<br />

Ausschluß <strong>der</strong> Juden von <strong>der</strong> Vergabe öffentlicher Aufträge<br />

B 377/90 Nr.4<br />

1926<br />

Jüdische Frontsoldaten aus Württemberg <strong>und</strong> Hohenzollern; Druck<br />

B 377/90 Nr.5<br />

1934-1938<br />

Ausschluß <strong>der</strong> Juden von <strong>der</strong> Benützung öffentlicher Einrichtun-<br />

gen<br />

B 377/90 Nr.6<br />

1938-1939<br />

Aufhebung <strong>der</strong> öffentlichen Fürsorge für Juden<br />

B 377/90 Nr.7<br />

1938-1940<br />

Maßnahmen gegen Juden. Allgemeines<br />

B 377/90 Nr.8<br />

1938-1945<br />

Umbenennung jüdischer Straßennamen<br />

B 377/90 Nr.9<br />

1934-1942<br />

Bestimmungen über die Behandlung von Juden<br />

1161


AKTEN:<br />

B 377/90 Nr.10<br />

StadtA Ulm<br />

1938-1942<br />

Gesetzliche Bestimmungen über den Verkauf jüdischen Gr<strong>und</strong>besitzes;<br />

mit einer Aufstellung des Gr<strong>und</strong>besitzes in jüdischen<br />

Händen (1938)<br />

B 377/90 Nr.11<br />

1939-1946<br />

Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong> Gebäudeerwerbungen von Juden durch die Stadt<br />

Ulm<br />

B 377/90 Nr.12, 1 Bü<br />

1962-1965<br />

Korrespondenzen mit dem Israeli Esriel Frank, <strong>der</strong> sich anläßlich<br />

<strong>der</strong> "Woche <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>lichkeit" bei <strong>der</strong> Firma Adolf Krämer,<br />

Metallveredelung in Ulm, <strong>zur</strong> Fortbildung aufhielt (17.3.-<br />

6.4.1962)<br />

B 377/90 Nr. 13 /1-4<br />

1965<br />

Empfang des Ehepaars Ludwig Salomon in Ulm, während ihres Ulm-<br />

Besuches; Begleichung <strong>der</strong> Unterbringungskosten durch die Stadt<br />

BESTAND H KEIL:<br />

Unterlagen von Hans Keil für die "<strong>Dokumentation</strong> über die Verfolgungen<br />

<strong>der</strong> jüdischen Bürger von Ulm/Donau", hergestellt im<br />

Auftrag <strong>der</strong> Stadt Ulm (1961).<br />

H Keil 1<br />

Sechs Ordner Schriftgut (Originale, Kopien, Abschriften) von<br />

Privatpersonen <strong>der</strong> Jüdischen Kultusvereinigung e.V., des Israelitischen<br />

Gemeindevorsteheramtes Ulm, von Behörden (Reichsregierung,<br />

Land Württemberg, Oberamt/Landkreis Ulm, Stadt<br />

Ulm), Druckschriften sowie Zeitungsausschnitte <strong>zur</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

<strong>der</strong> politischen, wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen<br />

<strong>und</strong> religiösen Situation <strong>der</strong> jüdischen Bürger in Ulm bis 1945.<br />

Die Unterlagen sind jeweils geordnet <strong>und</strong> mit einem Index versehen:<br />

1/1 Die Juden in Ulm bis 1933<br />

1/2 Die Juden in Ulm 1933-1937<br />

1/3 Die Juden in Ulm 1938<br />

1/4 Die Juden in Ulm 1939 v<br />

1/5 Die Juden in Ulm 1940/41<br />

1/6 Die Juden in Ulm 1942-1945.<br />

1162


BESTAND H KEIL:<br />

StadtA Ulm<br />

H Keil 2<br />

Zwei Listen <strong>der</strong> in Ulm <strong>und</strong> seinen Vororten 1933 <strong>und</strong> 1935 wohnhaften<br />

Israeliten, erstellt vom Bezirksrabbinat Ulm 1933 XII<br />

15 <strong>und</strong> 1935 IX 23. Dabei: o.D. (1934) "Verzeichnis <strong>der</strong> in Ulm<br />

<strong>und</strong> Vororten wohnhaften Juden", mit insgesamt 448 Namen.<br />

H_Keil 3<br />

Drei Ordner mit alphabetisch geordneten Erhebungsbogen <strong>zur</strong><br />

Ermittlung ehemaliger jüdischer Bürger aus den Jahren 1960/61,<br />

mit detaillierten Angaben <strong>zur</strong> Person <strong>und</strong> kurzen Berichten <strong>der</strong><br />

Emigranten über die Zeit nach <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung:<br />

3/1 Abrahamson Lisbeth - Wolf Helene<br />

3/2 Adler Alfred - Krippel Max<br />

3/3 Lebre Fritze - Wallersteiner Elsa.<br />

H Keil_4<br />

Ein alphabetisch angelegtes Verzeichnis <strong>der</strong> während des Dritten<br />

Reiches ausgewan<strong>der</strong>ten jüdischen Ulmer Mitbürger, mit Personenangaben<br />

<strong>und</strong> Nennung des Zielortes.<br />

H Keil 5<br />

Unterlagen <strong>zur</strong> Feststellung jüdischer Gewerbebetriebe in Ulm<br />

1933.<br />

Zusammenstellung <strong>der</strong> 1938 anläßlich eines gesetzlich angeordneten<br />

Verzeichnisses <strong>der</strong> jüdischen Gewerbebetriebe ausgegebenen<br />

Fragebogen über nichtarische Unternehmungen.<br />

Liste <strong>der</strong> 1933 in Ulm ansässigen jüdischen Gewerbeunternehmen,<br />

erstellt vom Städt. Gewerbeamt Ulm 1948.<br />

H Keil_6<br />

Zwei Ordner mit Schriftverkehr des Beauftragten <strong>der</strong> Stadt Ulm,<br />

<strong>zur</strong> Erstellung einer <strong>Dokumentation</strong> über die Verfolgung <strong>der</strong><br />

Juden in Ulm, Heinz Keil.<br />

Die Unterlagen sind thematisch geordnet:<br />

6/1 Allgemeines - Geschichtliche Darstellung (ohne<br />

Unterlagen) - Religiöse <strong>und</strong> kulturelle Bedeutung -<br />

Wirtschaftliche Bedeutung.<br />

6/2 Verfolgungen nach 1933 - Einzelschicksale -<br />

Auswan<strong>der</strong>ungen - Deportationen.<br />

H Keil 7<br />

Presseveröf£entlichungen über die <strong>Dokumentation</strong>sarbeiten in<br />

Baden-Württemberg <strong>und</strong> Ulm <strong>zur</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Schicksale <strong>der</strong><br />

jüdischen Mitbürger in Stadt <strong>und</strong> Land während des Dritten Reiches<br />

H Keil_8<br />

Geheim-Erlässe aus den Unterlagen <strong>der</strong> Polizei-Direktion Ulm<br />

während des Dritten Reiches, mit Bestimmungen <strong>und</strong> Verordnungen<br />

zum Melde- <strong>und</strong> Paßwesen. Das Material ist nach Sachbetreffen<br />

zusammengestellt: Län<strong>der</strong> - Kirche - Wahlrecht - Flüchtlinge -<br />

Ungültiges – Verschiedenes.<br />

1163


BESTAND H KEIL:<br />

StadtA Ulm<br />

Die umfangreiche <strong>Dokumentation</strong> enthält u.a. Hinweise auf Juden,<br />

die aus Schwaben stammen (die Geburtsdaten sind in den<br />

einzelnen Listen nicht immer einheitlich angegeben):<br />

Bauland, Amalie geborene Fuchs, Witwe:<br />

geb. am 9.9.1873 in Buttenwiesen; wohnhaft in Ulm, Münchnerstraße<br />

43 (weitere Adresse: Ulm, Schadstraße 13).<br />

1940 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (verstorben).<br />

Bauland, Hermann, Pferdehändler, verheiratet:<br />

geb. am 30.1.1898 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Zinglerstr. 23<br />

Ausgewan<strong>der</strong>t in die USA (Philadelphia).<br />

Bauland, Bertha Alice Rosa geborene Gerstle, verheiratet:<br />

geb. am 14.3.1904 (o<strong>der</strong> 14.5,1904) in Ichenhausen; wohnhaft in<br />

Ulm, Zinglerstraße 23.<br />

Ausgewan<strong>der</strong>t in die USA.<br />

Bauland, Max, Pferde- <strong>und</strong> Viehhändler, verheiratet:<br />

geb. am 23.8.1893 (o<strong>der</strong> 23.7./8.1895) in Neu-Ulm; wohnhaft in<br />

Ulm, Münchnerstraße 43 (weitere Adressen: Ulm, Zinglerstr, 23<br />

<strong>und</strong> Parkstraße 5/2). Sitz des Geschäftes 1934 nach Neu-Ulm<br />

verlegt.<br />

Am 13.9.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />

Bauland, Ruth, Kind (Tochter von Max Baumann):<br />

geb. am 28.2.1929 (o<strong>der</strong> 28.11.1929) in Neu-Ulm; wohnhaft in<br />

Ulm, Münchnerstraße 43 (weitere Adressen: Ulm, Zinglerstr. 23<br />

<strong>und</strong> Parkstraße 5/2).<br />

Am 13.9.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />

Baum, Sigo Siegfried, Kaufmann, verheiratet:<br />

geb. am 17.12.1900 in Neu-Ulm; 1935 wohnhaft in Ulm, Schadstraße<br />

18 (in <strong>der</strong> Liste von 1933 noch nicht genannt).<br />

1937 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (nach New York abgemeldet).<br />

Benedikt, Stefan, Kaufmann (Reisen<strong>der</strong>), ledig:<br />

geb. am 16.2.1915 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Syrlin-<br />

straße 21 (nur einmal genannt: H Keil 2).<br />

Buff, Fritz, Schüler:<br />

geb. am 26.7.1921 in Krumbach; wohnhaft in Ulm, Rothstraße 27.<br />

(<strong>der</strong>selbe ist genannt als "Ruff", Fritz, wohnhaft in Ulm, Su-<br />

soweg 17).<br />

1937 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Feigenbaum (später: Fay), Hermann, Kaufmann, verheiratet:<br />

geb. am 17.1.1876 in Binswangen; Besuch <strong>der</strong> höheren Handelsschule<br />

in <strong>Augsburg</strong>; seit März 1910 in Ulm, Langestraße 5 im<br />

Haus Erlanger, ein (1868 gegr.) Geschäft für Zigarren <strong>und</strong> Tabak,<br />

Groß- <strong>und</strong> Kleinhandel, betrieben. Mitglied <strong>der</strong> Vereine:<br />

Lie<strong>der</strong>tafel, Schwäbischer Albverein <strong>und</strong> Deutsch-österreichischer<br />

Alpenverein. (Die Liste des Gewerbeamtes 1948 nennt für<br />

Hermann Feigenbaum ein Versicherungsbüro, Langestr. 11).<br />

Im August 1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />

1164


BESTAND H KEIL:<br />

StadtA Ulm<br />

Frank, Simon, Kaufmann, verheiratet:<br />

geb. am 27.7.1874 (o<strong>der</strong> 27.4.1877) in Ichenhausen; wohnhaft in<br />

Ulm, König Wilhelm-Straße 13: Gemischtwarengeschäft.<br />

Am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert (umgekommen; Todestag<br />

<strong>und</strong> Ort unbekannt).<br />

Frenkel (Fränkel) Martha geborene Einstein, verheiratet:<br />

geb. am 4.2.1906 in Fellheim; seit 1930 wohnhaft in Ulm, Olgastraße<br />

64. Mitglied des jüdischen Frauen-Vereins.<br />

1938 mit Mann <strong>und</strong> Sohn verhaftet <strong>und</strong> nach Polen abgeschoben.<br />

1940 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />

Friedmann, Klärchen (Cläre, Klara) geborene Bauland, verheiratet:<br />

geb. am 11.4.1902 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Hermannstr. 17.<br />

1937 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />

Guggenheimer, Amalie geborene Heilbronner, verheiratet:<br />

geb. am 14.12.1894 in Memmingen; wohnhaft in Ulm, Wagnerstraße<br />

117.<br />

Am 16.1.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Guggenheimer, Benno, Buchhalter (auch als Kaufmann genannt),<br />

verheiratet:<br />

geb. am 9.5.1889 in Memmingen; wohnhaft in Ulm, Wagnerstraße<br />

117.<br />

Am 16.1.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Guggenheimer, Ilse, Schülerin:<br />

geb. am 18.8.1925 in Memmingen; wohnhaft in Ulm, Wagnerstraße<br />

117.<br />

Am 16.1.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

G<strong>und</strong>elfinger, Mathilde geborene Wurmser, verheiratet:<br />

geb. am 26.2.1889 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Olgastraße 64.<br />

1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (verstorben).<br />

Harburger, Julius, Kaufmann, verheiratet:<br />

geb. am 29.3.1896 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Weinhof 15:<br />

Kurzwarengeschäft (als weitere Adresse: Ulm, Olgastraße 4);<br />

gest. am 25.4.1941 in Ulm.<br />

Harburger, Karl, Kaufmann, ledig:<br />

geb. am 29.3.1897 in Ichenhausen; 1935 wohnhaft in Ulm, Olgastraße<br />

4 (in <strong>der</strong> Liste von 1933 noch nicht genannt).<br />

Am 26.4.1942 nach Izbica deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />

Ort unbekannt).<br />

Hirsch, Emmi geborene Weimersheimer, verheiratet:<br />

geb. am 23.11.1891 (o<strong>der</strong> 24.11.1891) in Ichenhausen; wohnhaft<br />

in Söflingen, Schlösslesgasse 12 (1933) <strong>und</strong> in Ulm, Neutorstraße<br />

16 (1935).<br />

1941 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

1165


BESTAND H KEIL:<br />

StadtA Ulm<br />

Kahn, Rosa geschiedene (o<strong>der</strong> geborene) Mitlehner, einmal als<br />

Witwe genannt:<br />

geb. am 1.1.1877 in Altenstadt; wohnhaft in Ulm, Frauenstras-<br />

se 52.<br />

Am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert (am 21.7.1943 dort<br />

umgekommen).<br />

Kahn, Sophie (Rosa), Näherin (o<strong>der</strong> Arbeiterin), ledig:<br />

geb. am 2.2.1908 in Günzburg; wohnhaft in Ulm, Frauenstr. 52.<br />

Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />

Ort unbekannt).<br />

Krippel, Frieda, Verkäuferin, ledig:<br />

geb. am 25.7.1905 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Hafengasse 10.<br />

Im Oktober 1938 verhaftet <strong>und</strong> nach Polen abgeschoben (umgekommen;<br />

Todestag <strong>und</strong> Ort unbekannt).<br />

Lebrecht, Julie geborene Götz, verwitwet:<br />

geb. am 12.5.1845 (o<strong>der</strong> 2.5.1845) in Kriegshaber; wohnhaft in<br />

Ulm, Langestraße 27; gest. am 18.1.1934 in Ulm.<br />

Lustig, Rudolf, Kaufmann, ledig:<br />

geb. am 4.7.1911 in <strong>Augsburg</strong>; seit 1912 wohnhaft in Ulm, Münsterplatz<br />

14. Mitglied bei: Schwaben-Ulm <strong>und</strong> Naturfre<strong>und</strong>e.<br />

1935 CSR (Prag), später in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Mayer, Cilly, geborene Lämmle, verwitwet:<br />

geb. am 21.10.1863 (o<strong>der</strong> 21.10.1853) in Oberhausen bei <strong>Augsburg</strong>;<br />

wohnhaft in Ulm, Schulinstraße 4;<br />

gest. am 28.1.1938 in Ulm.<br />

Mayer (Meyer), Berbel, Kontoristin, ledig:<br />

geb. am 15.1.1915 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Rothstras-<br />

se 27.<br />

Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />

Ort unbekannt).<br />

Moos, Ernst<br />

geb. am 20.4.1913 in Neu-Ulm; Bru<strong>der</strong> von Moos, Hans Josef.<br />

1936 nach Südafrika ausgewan<strong>der</strong>t (Johannesburg).<br />

Moos, Hans Josef, Schüler, bzw. Volontär in einer Schlosserei:<br />

geb. am 6.1.1924 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Frauenstraße 7.<br />

1939 nach Dänemark ausgewan<strong>der</strong>t, 1943 Flucht nach Schweden.<br />

Nathansohn, Albert, Kaufmann, ledig:<br />

geb. am 3.12.1909 in Kempten; wohnhaft in Ulm, Herdbrucker-<br />

straße 9.<br />

1937 nach Palästina (Tel Aviv), später nach Hollywood, Calif.,<br />

ausgewan<strong>der</strong>t. 1968 erstmals wie<strong>der</strong> in Ulm, wo er sich mit sei-<br />

ner Schwester Johanne traf, die aus Israel kam.<br />

1166


BESTAND H KEIL:<br />

StadtA Ulm<br />

Neuburger, Manfred, Kaufmann, ledig:<br />

geb. am 14.2.1914 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Rothstraße<br />

27.<br />

Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />

Ort unbekannt).<br />

Neuburger, Max, Kaufmann, ledig:<br />

am 26.5.1893 in Memmingen geboren; wohnhaft in Ulm, Schuhhausgasse<br />

1 (o<strong>der</strong> Schuhhausgasse 9).<br />

Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />

Ort unbekannt).<br />

Neuburger, Siegfried, Lehrling bzw. Kaufmann, ledig:<br />

geb. am 16.2.1915 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm.<br />

Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />

Ort unbekannt).<br />

Sichel, Julius, Kaufmann, ledig:<br />

geb. am 30.6.1902 in <strong>Augsburg</strong>; 1935 wohnhaft in Ulm, Lautengasse<br />

7 (in <strong>der</strong> Liste von 1933 noch nicht genannt).<br />

1937 nach Palästina ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Steiner, Salomon genannt Saly (Sally), Kaufmann, verheiratet:<br />

geb. am 12.10.1854 in Steinhart, gest. am 6.3.1936 in Ulm.<br />

Sein Wohnhaus in Ulm, Neutorstraße 15, verkauften die Erben,<br />

die Witwe Fanny Sara Steiner, eine Tochter <strong>und</strong> zwei Söhne, am<br />

8. Oktober 1941 an das Deutsche Reich, Reichsfiskus (Heer).<br />

(Kaufvertrag: Keil 1/4, Nr.8.)<br />

Steiner, Fanni (Fanny) geborene Weimersheimer, verheiratet:<br />

geb. am 2.12.1872 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Neutorstraße<br />

15.<br />

Am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert (umgekommen; Todestag<br />

<strong>und</strong> Ort unbekannt).<br />

Ullmann, Nathan, Kaufmann, verwitwet:<br />

geb. am 17.8.1856 in Osterberg; wohnhaft in Ulm, Olgastr. 67;<br />

gest. am 24.2.1941 in Ulm.<br />

Weglein, Resi geborene Regensteiner, verheiratet:<br />

geb. am 15.2.1894 in Nördlingen; seit <strong>der</strong> Verheiratung im Dezember<br />

1922 in Ulm, mittätig im Geschäft M. Weglein. Vorstand<br />

im Israelitischen Frauenverein Ulm; wohnhaft in Ulm, Adolf<br />

Hitlerring 62 bzw. Olgastr. 6.<br />

Am 22.8.1942 mit ihrem Mann Sigo Sigm<strong>und</strong> nach Theresienstadt<br />

deportiert; als Stations- bzw. Oberschwester auf den Siechenstationen<br />

tätig; am 12. Juli 1945 mit ihrem Mann nach Ulm <strong>zur</strong>ückgekehrt<br />

.<br />

Weimersheimer, Siegfried, Gerbereipraktikant, ledig:<br />

geb. am 18.5.1921 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Schülin-<br />

straße 4 (nur einmal genannt: H Keil 2).<br />

1167


KATH. PFARRARCHIV WERTINGEN<br />

Pfarrchronik von Binswangen ab a. 1275.<br />

Chronik <strong>der</strong> Pfarrei Binswangen <strong>der</strong> Diözese <strong>Augsburg</strong> des Land<br />

(?) <strong>und</strong> Landgerichts Wertingen verfaßt von Joseph Anton Walter,<br />

<strong>zur</strong> Zeit Pfarrer in Binswangen, vom Jahre 1826: § 11<br />

Judenschaft, S.158-171.<br />

Die Chronik enthält u.a. folgende Daten über die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> ehemals jüdischen Gemeinde Binswangen:<br />

1683 22 Judenhäuser<br />

1822 39 Judenhäuser, 338 Juden<br />

1826 40 Judenhäuser, 350 Juden, 64 Judenfamilien.<br />

Hinweis:<br />

Die angegebenen Zahlen sind nach Reißler (1982, S.189) zusam-<br />

mengestellt.<br />

Nach Auskunft von Frau Stippler, Kath. Pfarramt Wertingen, ist<br />

das Original dieser Pfarrchronik von Binswangen <strong>zur</strong> Zeit nicht<br />

auffindbar. Eine Kopie <strong>der</strong> Chronik soll vorhanden sein, sie<br />

befindet sich jedoch nicht im Pfarrarchiv Wertingen.<br />

Der frühere Pfarrer Walter hat vermutlich vor dem Ersten Weltkrieg<br />

das Geburten- <strong>und</strong> Heiratsregister geführt. Diese Unterlagen<br />

befinden sich im Pfarrhof Binswangen <strong>und</strong> sind über das<br />

Kath. Pfarramt Wertingen erhältlich.<br />

(Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Bürgermeister Petz,<br />

Binswangen)<br />

1168


STADTARCHIV WERTINGEN<br />

"Großvatergeschichten": um 1850/60<br />

93 maschinengeschriebene Blätter (von <strong>der</strong> Stadt Wertingen in<br />

einem gleichnamigen Büchlein veröffentlicht, 2. Aufl. 1989),<br />

die Herr Dr. Wolfgang Alt aus den nicht mehr vorhandenen Unterlagen<br />

seines Vaters über die Erzählungen seines Großvaters<br />

herausgeschrieben hat.<br />

(Inventarnummer 36.487)<br />

Zwölf Erzählungen aus Wertingen.<br />

Nie<strong>der</strong>geschrieben im Sommer 1930 von Dr. EUGEN ALT (1878 <strong>Augsburg</strong><br />

-1936 Dresden), <strong>der</strong> als Gymnasiast seine Ferien in Wertingen<br />

verbrachte; dabei u.a.:<br />

"Die <strong>Geschichte</strong> vom Radmiller Joseph <strong>und</strong> dem Gumperle".<br />

Betr. den Juden Isaak Gumper aus Binswangen, dem <strong>der</strong> Joseph<br />

Radmiller in Wertingen einen Streich spielt;<br />

<strong>der</strong> Isaak Gumper sei kein armer Mann, handle nicht nur mit<br />

alten Klei<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch mit Schmuck <strong>und</strong> Uhren, die er zu<br />

reparieren verstehe.<br />

"Hochwasser".<br />

Betr. den Juden David Weil von Buttenwiesen, <strong>der</strong> während eines<br />

Hochwassers vergeblich versucht, bei dem Gärtner Link in Wertingen<br />

Zinsen in Höhe von 15 fl zu erheben.<br />

Hinweis:<br />

Im Heimatmuseum Wertingen befinden sich zwei Lampen eines jüdischen<br />

Leichenwagens aus Buttenwiesen.<br />

(Inventarnummer 30.893/22-026. - Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung<br />

von Herrn Alfred Sigg)<br />

1169


REICHSREGISTER<br />

dabei u.a.:<br />

ÖSTERREICHISCHES STAATSARCHIV, WIEN<br />

Abt.: HAUS-, HOF- UND STAATSARCHIV<br />

1413 Juli <strong>und</strong> September<br />

Juden in <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />

(Bd.E, fol.62'. - UBHHStA, S.43.)<br />

1413 September 4<br />

Judensteuer in Schwaben, Bayern, Franken ect.<br />

(Bd.E, fol.51. - UBHHStA, S.58.)<br />

1414 November 25<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />

(Bd.E, fol.97. - UBHHStA, S.43f.)<br />

1418 September 14 <strong>und</strong> Dezember 12<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.G, fol.17 <strong>und</strong> 34'. - UBHHStA, S.38.)<br />

1422 September 9<br />

Reichsanschlag wi<strong>der</strong> die Ketzer<br />

(Bd.G, fol.156. - UBHHStA, S.56.)<br />

1422 September 11<br />

Reichsanschlag auf die Juden in Schwaben, Elsaß <strong>und</strong> am Rhein<br />

(Bd.G, fol.155'. - UBHHStA, S.56.)<br />

1422 Oktober 3<br />

Judenschaft in den Reichsstädten<br />

(Bd.G, fol.160 <strong>und</strong> 160'. - UBHHStA, S.58.)<br />

1424 Juli 24<br />

Juden in <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />

(Bd.H, fol.42. - UBHHStA, S.43.)<br />

1425 Mai 9<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.H, fol.84. - UBHHStA, S.38.)<br />

1427 Februar 21<br />

Judensteuer in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.J, fol.16'. - UBHHStA, S.39.)<br />

1429 November 29<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.J, fol.54b'. - UBHHStA, S.39.)<br />

1429 Dezember 4<br />

Judenschaft im Konstanzer Bistum; betr. Judensteuer in Weingarten<br />

(Bd.J, fol.55'. - UBHHStA, S.45, 58.)<br />

1170


REICHSREGISTER:<br />

HHStA Wien<br />

1430 Juli 19<br />

Juden in <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />

(Bd.J, fol.72. - UBHHStA, S.43.)<br />

1431 Juni 13<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.J, fol.136'. - UBHHStA, S.39.)<br />

1434 März 12<br />

Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.K, fol.101'. - UBHHStA, S.39.)<br />

1437 August 22<br />

Bistum Konstanz (1401-1518): Judenschaft im Stift<br />

(Bd.L, fol.47'. - UBHHStA, S.33.)<br />

1466 November 8<br />

Juden in den Städten Günzburg <strong>und</strong> Leipheim<br />

(Bd.Q, fol.61'. - UBHHStA, S.39, 43.)<br />

1506 Oktober 27<br />

Juden in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />

(Bd.TT, fol.6'. - UBHHStA, S.43f.)<br />

Reichsregister KARL V.:<br />

1517 November 5<br />

Schwäbisch Wörth (Donauwörth): Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />

(Bd.9, fol.353-355. - Gross, Vorurk. A 1314.)<br />

1521 Mai 3 Worms<br />

Judenfreiheit für die Stadt Swebischen Werd (Donauwörth)<br />

(Bd.31, fol.314-315'. - Gross, Nr.1301.)<br />

1521 Mai 3 Worms<br />

Judenfriedhof <strong>der</strong> Stadt Swebischen Werd (Donauwörth)<br />

(Bd.31, fol.316-316'. - Gross, Nr.1302.)<br />

1521 Mai 4 Worms<br />

Swebischen Werde (Donauwörth): allgemeine Bestimmungen, Judenfrage<br />

(Bd.31, fol.318-320'. - Gross, Nr.1318.)<br />

1530 August 6 <strong>Augsburg</strong><br />

Stadt Kaufbeuren: Freiheit den Judenwucher betr.<br />

(Bd.14, fol.107'-108'. - Gross, Nr.4891.)<br />

1530 November 18 <strong>Augsburg</strong><br />

Schwäbisch Werd: Bestätigung <strong>der</strong> Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />

(Bd.9, fol.344'-357'. - Gross, Nr.5444.)<br />

1171


Reichsregister KARL V.:<br />

HHStA Wien<br />

1532 März 15 Regensburg<br />

Anweisung an die Städte Schwäbisch Werd (Donauwörth), Nördlin-<br />

gen u.a., die halbe Judensteuer an Sebastian von Pappenheim zu<br />

zahlen<br />

(Bd.17, fol.161. - Gross, Nr.6127.)<br />

1555 August 16 Brüssel<br />

Hans Georg <strong>und</strong> David von Paumgarten, Freiherrn zu Hohen-<br />

schwangau: Freiheit wi<strong>der</strong> Judenwucher<br />

(Bd.27, fol.120'-128'. - Gross, Nr.8756.)<br />

1556 Februar 11 Brüssel<br />

Gerwick, Abt zu Weingarten <strong>und</strong> Ochsenhausen: Freiheit wi<strong>der</strong><br />

Judenwucher<br />

(Bd.27, fol.218-220. - Gross, Nr.8868.)<br />

Reichsregister FERDINAND I.:<br />

1543 Juli 1<br />

Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden für Bischof <strong>und</strong> Kapitel des Hochstifts<br />

<strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.6, fol.41'-42'. - UBHHStA, S.60.)<br />

1545 März 3<br />

Landvogtei Schwaben: Generalmandat wegen <strong>der</strong> Juden<br />

(Bd.6, fol.87-88. - UBHHStA, S.71.)<br />

1557 Juli 16<br />

Truchseß von Waldburg: Blutbann <strong>und</strong> Judenfreiheit<br />

(Bd.9, fol.16'-18'. - UBHHStA, S.65.)<br />

1559 Februar 14<br />

Kloster Kaisersheim (wohl: Kaisheim): Judenprivileg<br />

(Bd.18, fol.145-148. - UBHHStA, S.63.)<br />

1559 April 19 <strong>und</strong> 22<br />

Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privilege gegen die<br />

Juden<br />

(Bd.18, fol.247'-251. - UBHHStA, S.70.)<br />

1559 April 29<br />

Wettenhausen, Kloster <strong>und</strong> Gotteshaus: Judenfreiheit<br />

(Bd.18, fol.399-404'. - UBHHStA, S.73.)<br />

1559 Mai 5<br />

Judenfreiheit für die Stadt Kempten<br />

(Bd.6, fol.417-419'. - UBHHStA, S.63.)<br />

1559 Mai 29<br />

Neun Urk<strong>und</strong>en <strong>der</strong> Stadt Lindau (1559-1569); dabei: Judenfreiheit<br />

von 1559 V 29<br />

(Bd.6, fol.427-429. - UBHHStA, S.67.)<br />

1172


Reichsregister FERDINAND I.:<br />

HHStA Wien<br />

1559 Juni 10<br />

Familie Laubenberg: Judenfreiheit<br />

(Bd.6, fol.433'-435. -UBHHStA, S.67.)<br />

1559 Juni 15<br />

Judenfreiheit für die Stadt Kaufbeuren<br />

(Bd.6, fol.435-438. - UBHHStA, S.63.)<br />

1559 Juli 11<br />

Leutkirch: Judenfreiheit<br />

(Bd.21, fol.l9'-21'. - UBHHStA, S.67.)<br />

1559 August 1<br />

Ritterschaft in Schwaben: Mandat, betr. die Juden<br />

(Bd.16, fol.59'-60'. - UBHHStA, S.69.)<br />

1559 August 14<br />

Juden in Ulm<br />

(Bd.14, fol.191-197.)<br />

1564 Februar 2<br />

Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Jude Simon gegen den<br />

Abt zu Roggenburg<br />

(Bd.26, fol.211'-212. -UBHHStA, S.70.)<br />

Reichsregister MAXIMILIAN II.:<br />

1566 März 18<br />

Judenfreiheit für das Kloster Irsee<br />

(Bd.9, fol.58. - UBHHStA, S.66.)<br />

1566 März 19<br />

Wettenhausen, Kloster <strong>und</strong> Gotteshaus: Judenfreiheit<br />

(Bd.13, fol.292. - UBHHStA, S.73.)<br />

1566 April 5<br />

Judenfreiheit für das Kloster Donauwörth<br />

(Bd.9, fol.61'. - UBHHStA, S.65.)<br />

1566 April 25<br />

Judenfreiheit für das Stift Kempten<br />

(Bd.9, fol.73. - UBHHStA, S.63.)<br />

1566 April 30<br />

Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privileg gegen die<br />

Juden<br />

(Bd.14, fol.9-13'. - UBHHStA, S.70.)<br />

1173


Reichsregister MAXIMILIAN II.:<br />

HHStA Wien<br />

1567 Juli 24 Preßburg<br />

Kaiser Maximilian II. bestätigt den Gebrü<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Vettern von<br />

Stain, den in einem Vidimus vorgelegten, Freiheitsbrief des<br />

Kaisers Ferdinand I. von 1559 V 16, daß ihre Untertanen nur<br />

mit Erlaubnis <strong>der</strong>er von Stain mit Juden handeln sollen<br />

(Bd.7, fol.310-316'. - Orig. fehlt. - Regest: BäUB 393.)<br />

1569 Juli 20<br />

Judenfreiheit für das Kloster Edelstetten<br />

(Bd.9, fol.253-256'. - UBHHStA, S.65.)<br />

1569 September 4<br />

Judenfreiheit für das Kloster Ottobeuren<br />

(Bd.9, fol.259'. - UBHHStA, S.69.)<br />

1569 Dezember 31<br />

Prämonstratenserabtei Ursberg; Äbte, Klöster <strong>und</strong> Kirche: Judenfreiheit<br />

(Bd.9, fol.259'. - UBHHStA, S.72.)<br />

1570 Juli 24<br />

<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für Heiligenkreuz<br />

(Bd.9, fol.305. - UBHHStA, S.61.)<br />

Reichsregister RUDOLF II.:<br />

1577 August 2<br />

Judenfreiheit für das Stift Kempten<br />

(Bd.1, fol.224'-228. - UBHHStA, S.63.)<br />

1577 August 8<br />

Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privileg gegen die<br />

Juden<br />

(Bd.l, fol.282'-286. - UBHHStA, S.70.)<br />

1577 November 29 Wien<br />

Kaiser Rudolf II. bestätigt den Gebrü<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Vettern von<br />

Stain den Brief Kaiser Ferdinands I. von 1559 V 16, über die<br />

Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />

(Bd.8, fol.136-139'. – Orig. fehlt. - Regest: BäUB 456.)<br />

1581 August 21<br />

<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für Heiligenkreuz<br />

(Bd.14, fol.489'-490. - UBHHStA, S.61.)<br />

1582 August 21<br />

Wettenhausen, Kloster <strong>und</strong> Gotteshaus: Judenwucher<br />

(Bd.3, fol.258'-261. - UBHHStA, S.73.)<br />

1174


Reichsregister RUDOLF II.:<br />

HHStA Wien<br />

1585 Juli 4<br />

Judenfreiheit für das Stift Kempten<br />

(Bd.16, fol.41-46'. - UBHHStA, S.63.)<br />

1589 Mai 29<br />

<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für St. Ulrich <strong>und</strong><br />

Afra<br />

(Bd.17, fol.243-247'. - UBHHStA, S.62.)<br />

1595 September 4<br />

<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für St. Stephan<br />

(Bd.17, fol.545-550. - UBHHStA, S.61.)<br />

1599 März 20<br />

Judenprivileg für die Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

(Bd.26, fol.97'-101'. - UBHHStA, S.60.)<br />

Reichsregister MATTHIAS:<br />

1612 Dezember 4<br />

Prämonstratenserabtei Ursberg; Äbte, Kloster <strong>und</strong> Kirche: Privileg<br />

wegen wucherischer Judenkontrakte<br />

(Bd.3, fol.166-170'. - UBHHStA, S.72.)<br />

1612 Dezember 4<br />

Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privileg gegen die<br />

Juden<br />

(Bd.3, fol.258-261'.- UBHHStA, S.70.)<br />

1613 Oktober 17<br />

Ritterschaft in Schwaben: Mandat, betr. die Juden<br />

(Bd.1, fol.146'-147. - UBHHStA, S.69.)<br />

1616 Mai 4 Prag<br />

Kaiser Matthias bestätigt dem Frhr. von Stain den Brief Kaiser<br />

Maximilians II. von 1567 VII 24, über die Freiheit wi<strong>der</strong> die<br />

Juden<br />

(Bd.1, fol.238-239'. - Orig. fehlt. - Regest: BäUB 650.)<br />

Reichsregister FERDINAND II.:<br />

1620 März 18<br />

Ritterschaft in Schwaben: Judenwucher<br />

(Bd.1, fol.112 <strong>und</strong> 112'. - UBHHStA, S.69.)<br />

1175


Reichsregister LEOPOLD I.:<br />

HHStA Wien<br />

1672 Dezember 20<br />

Ritterschaft in Schwaben: Judenwucher<br />

(Bd.13, fol.359 <strong>und</strong> 359'. - UBHHStA, S.69.)<br />

1686 März 12 Wien<br />

Kaiser Leopold I. bestätigt den Frhrn. von Stain die Freiheit<br />

wi<strong>der</strong> die Juden<br />

(Bd.22, fol.413-419'. - Orig. fehlt. - Regest: BäUB 909.)<br />

Reichsregister JOSEPH I.:<br />

1706 Oktober 8<br />

Prämonstratenserabtei Ursberg; Äbte, Kloster <strong>und</strong> Kirche: Pri-<br />

vileg wegen wucherischer Judenkontrakte<br />

(Bd.2, fol.304-305. - UBHHStA, S.72.)<br />

REICHSAKTEN:<br />

Reichshofrat Alte Prager Akten<br />

1582<br />

Jude Simon zu Günzburg<br />

(Kart.84.)<br />

Reichsakten in specie<br />

1767<br />

Reichsritterschaft an <strong>der</strong> Donau: betr. die Demolierung des<br />

Judenhauses zu Kriegshaber (nun: Stadt <strong>Augsburg</strong>)<br />

(Kart.39, fol.1-126. - AS: Fasz.427. - UBHHStA, S.78.)<br />

AKTEN DEN SCHWÄBISCHEN KREIS BETREFFEND: MÜNZSACHEN<br />

1774<br />

Des Juden Abraham Levi verdächtiges Geldaufwechseln<br />

(Reihe A, Fasz.l2a, Konv.1774, Nr.23. - UBHHStA, S.83.)<br />

1176


HHStA Wien<br />

ÖSTERREICHISCHE AKTEN, VORDERÖSTERREICH:<br />

1550<br />

Die Judengemeinde zu Günzburg<br />

(K.4, fol.445.)<br />

1560<br />

Der Jude Simon zu Günzburg<br />

(K.6, fol.17, 210, 211, 217-226, 342.)<br />

1565<br />

Supplication <strong>der</strong> gemeinen Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft<br />

Burgau<br />

(K.6, fol.229-231.)<br />

1571<br />

Prozeß des Jakob Jud contra Heintzel <strong>und</strong> Schmid (Stadt <strong>Augsburg</strong>)<br />

(Fasz.26b, fol.1-18. - UBHHStA, S.157.)<br />

1571-1573<br />

Prozeß Österreich gegen Mayer Juden<br />

(Fasz.26b, fol.1-33. - UBHHStA, S.157.)<br />

HANDSCHRIFTEN<br />

dabei u.a.:<br />

Weiß 236/2<br />

Erwähnt die Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />

(fol.438, 611'-619'.)<br />

Weiß 292<br />

1619<br />

Bericht des pfalzneuburgischen Kammerrates Ulrich Morol<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> beim Begräbnis des Burgauer Markgrafen Karl in Günzburg<br />

war: Erwähnung einer Predigt des Kapuzinerguardians gegen die<br />

Juden<br />

(fol.455'.)<br />

Weiß 513/6<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Die Markgrafschaft Burgau (OA Günzburg) bezieht Judenschutzgel<strong>der</strong><br />

aus:<br />

Binswangen (54 jüdische Familien), Buttenwiesen (89 jüdische<br />

Familien), Fischach (28 jüdische Familien), Kriegshaber <strong>und</strong><br />

Steppach (69 jüdische Familien), Pfersee (19 jüdische Familien)<br />

<strong>und</strong> Schlipsheim (8 jüdische Familien)<br />

(fol.15-19'.)<br />

1177


HANDSCHRIFTEN<br />

dabei u.a.:<br />

Weiß 527/2<br />

HHStA Wien<br />

1622<br />

Frhr. Bruno vom Stain droht, als teilhaben<strong>der</strong> Ortsherr, <strong>der</strong><br />

Judenschaft in Ichenhausen ihre Ausweisung an.<br />

Die folgenden Proteste <strong>der</strong> Judenschaft kommen über den bur-<br />

gauischen Landvogt den Innsbrucker Regierungsbehörden zu, die<br />

den Frhrn. vom Stain in Ichenhausen mit dem Entzug ihrer Lehen<br />

drohen<br />

(fol.78.)<br />

Hinweis:<br />

Weiteres Material <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden ist in den Prozeßakten<br />

des Reichshofrates sowie in <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> Confirmationes<br />

privilegiorum enthalten.<br />

1178


REICHSAKTEN:<br />

Günzburg, Stadt<br />

ÖSTERREICHISCHES STAATSARCHIV, WIEN<br />

Abt.: FINANZ- UND HOFKAMMERARCHIV<br />

1601-1602<br />

Aufnahme eines Darlehens für den Türkenzug, bei dem Günzburger<br />

Juden Schimel<br />

(Fasz.14. - Regest: RA Wien, S.14.)<br />

Schwaben, Landvogtei<br />

1740<br />

Abschaffung <strong>der</strong> italienisch-savoyischen <strong>und</strong> jüdischen Krämer<br />

<strong>und</strong> Hausierer<br />

(Fasz.59. - Regest: RA Wien, S.62.)<br />

1744<br />

Donum gratuitum <strong>der</strong> Judenschaft in Burgau betr.<br />

(Fasz.59. - Regest: RA Wien, S.62.)<br />

Reichskamerale<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Historische Anmerkungen über die angefochtenen Majestätsrechte,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Judenschutz, in allen Reichslanden<br />

(Fasz.199. - Regest: RA Wien, S.293.)<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Aktenstück, betr. die Frage, ob die Hofkammer verpflichtet<br />

ist, dem Juden Fränkel die von dem flüchtigen Kameralagenten<br />

Schönfeld jure cessi erworbenen Ausweise zu bezahlen<br />

(Fasz.199. - Regest: RA Wien, S.293.)<br />

1705<br />

Unvorgreifliche Nebenerinnerungen über die sechs, das Reichskamerale<br />

betreffenden, Fragen; u.a.: Opferpfennige <strong>der</strong> Juden<br />

(Fasz.199. - Regest: RA Wien, S.293.)<br />

1721<br />

Bericht des Reichspfennigmeisters, betr. die Einbringung des<br />

jüdischen Opferpfennigs zu Frankfurt <strong>und</strong> an<strong>der</strong>wärts<br />

(Fasz.199. - Regest.: RA Wien, S.294.)<br />

1179


Schirndorf-Akten<br />

FHkA Wien<br />

1707-1738<br />

Kronsteuer <strong>und</strong> Opferpfennig <strong>der</strong> Juden im Reich<br />

(Konvolut 7.)<br />

Hinweis:<br />

Weiteres Material <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden ist vermutlich in<br />

den umfangreichen Archivfonds "Gedenkbücher", "Hoffinanz",<br />

"Camerale", "Bankale", "Kredit", "Staatsschuldenakten" <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

"Kontrakte <strong>und</strong> Reverse" enthalten.<br />

1180


ÖSTERREICHISCHES STAATSARCHIV, WIEN<br />

Abt.: KRIEGSARCHIV<br />

1749-1753<br />

Geographische <strong>und</strong> Topographische Beschreibung <strong>der</strong> Reichs-Ge-<br />

fürsteten Marggraffschaft Burgau, <strong>der</strong>selben Gräntzen, Einthei-<br />

lung, Landes-Beschaffenheit, ...<br />

angefangen im Frühjahr 1749 <strong>und</strong> geendiget im Monath Aprill<br />

1753 von Johan(n) Lambert Kolleffel, Obrist-Wachtmeister <strong>und</strong><br />

General Quartierm(ei)st(er) Lieutenant.<br />

1 Band, handgezeichnet, aquarelliert; Beschreibung <strong>der</strong> Orte<br />

mit 522 Detailplänen<br />

(B IV a 499-1.)<br />

Militarische Special-Charte <strong>der</strong> reichs-gefürsteten Marggrafschaft<br />

Burgau, worinnen alle Staedte, Cloester ...<br />

von Johan(n) Lambert Kolleffel, Obrist-Wachtmeister <strong>und</strong> Gene-<br />

ral Quartiermeister Lieutenant.<br />

1:21.600, 30 handgezeichnete Blätter koloriert; die Judenhäuser<br />

sind gekennzeichnet; ohne schriftliche Erläuterung zu den<br />

einzelnen Orten<br />

(B IV a 499.)<br />

1181


KATH. PFARRARCHIV ZIERTHEIM<br />

Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Pfarrer Josef Philipp:<br />

In den Pfarrmatrikeln von Ziertheim erscheint mehrmals ein<br />

Joseph Anton Roth als getaufter Jude. Geboren 1711, vermutlich<br />

in Harburg, gestorben in Ziertheim am 19.12.1803. Sein Beruf<br />

ist unbekannt.<br />

1747 August 1<br />

Joseph Anton Roth "baptizatus Judaeus" heiratet in Ziertheim<br />

Anna Aniger<br />

(Trauungsbuch Ziertheim II, S.231.)<br />

1770 Dezember 31<br />

Joseph Anton Roth, <strong>der</strong> konvertierte Jude, heiratet (in 2. Ehe)<br />

in Ziertheim Anastasia Maitinger<br />

(Trauungsbuch Ziertheim II, S.250.)<br />

1774 April 2<br />

Joseph Anton Roth heiratet (in 3. Ehe) Katharina Aggermann aus<br />

Dattenhausen<br />

(Trauungsbuch Ziertheim III, S.275.)<br />

1775-1786<br />

Die Kin<strong>der</strong> von Joseph Anton Roth genannt<br />

(Taufbuch Ziertheim II, S.170 <strong>und</strong> III, S.6, 11, 24, 51, 62.)<br />

1818 November 24<br />

Andreas Roth, <strong>der</strong> letzte Sohn von Joseph Anton Roth, geboren<br />

am 12. Januar 1786, heiratet in Ziertheim Veronika Rettenberger<br />

von Zöschingen; (er wohnte in Ziertheim, Haus Nr.1.)<br />

(Trauungsbuch IV, S.246.)<br />

1935 Oktober 13 <strong>und</strong> 1936 Juni 19<br />

Auszüge aus den Pfarrmatrikeln von Ziertheim über die weiteren<br />

Nachkommen von Andreas Roth <strong>und</strong> Veronika Rettenberger; 1936<br />

mit <strong>der</strong> Bemerkung: Sämtliche Aufgeführte waren kath. Religion.<br />

Zum Nachweis arischer Abstammung.<br />

1182


PRIVATSAMMLUNG GERNOT RÖMER, AUGSBURG<br />

Privates Archiv:<br />

Texte <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong> zu Leben <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> schwäbischen<br />

Juden.<br />

Schwerpunkt: Die Verfolgung während des Dritten Reiches.<br />

1183


PRIVATSAMMLUNG KARL SCHUSTER, BAD WÖRISHOFEN<br />

Aufzeichnungen über ein jüdischen Reihengrab in Bad Wörishofen<br />

<strong>und</strong> über die alteingesessene Wörishofer Judenfamilie Glasberg.<br />

Zusammengeste1lt nach Unterlagen des Einwohnermeldeamtes, des<br />

Standesamtes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Friedhofsverwaltung.<br />

FAMILIE GLASBERG:<br />

Hinweis:<br />

über den Tod <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie Glasberg in den verschied[e]nen<br />

KZ-Lagern sind keine Unterlagen vorhanden.<br />

Die übrigen Hinweise auf Todeserklärungen wurden jeweils nachträglich<br />

1952 von Frau Adele Pauli, geb. Glasberg, beantragt.<br />

Hermann Glasberg, Kaufmann, geb. am 25.3.1871 in Rußland; bei<br />

seiner Heirat, am 4.1.1903 (Standesamt Buttenheim Nr.1/1903)<br />

mit Emma Schulhöfer, war er wohnhaft in Wörishofen. Sohn <strong>der</strong><br />

Colonien. Verwalterseheleute Abraham <strong>und</strong> Rebeka Glasberg,<br />

letztere geborene Jures, wohnhaft in Krumbach.<br />

1944, mit 73 Jahren, in das KZ Auschwitz deportiert <strong>und</strong> dort<br />

umgekommen.<br />

Emma Glasberg, geb. Schulhöfer, Ehefrau des Hermann Glasberg;<br />

geb. am 27.5.1874 in Buttenheim. Tochter <strong>der</strong> Kaufmannseheleute<br />

Löb <strong>und</strong> Edel Schulhöfer, letztere geb. Hecht, wohnhaft ebenda.<br />

Emma Glasberg <strong>und</strong> ihr Mann Hermann besaßen ein kleines Textil-<br />

geschäft in <strong>der</strong> Bahnhofstraße in Bad Wörishofen.<br />

1944, mit 70 Jahren, in das KZ Auschwitz deportiert <strong>und</strong> dort<br />

umgekommen.<br />

Selma Glasberg, verehelichte Weissmann; geb. am 9.1.1906<br />

(Standesamt Wörishofen Nr.2/1906). Tochter von Hermann <strong>und</strong><br />

Emma Glasberg, wohnhaft in Wörishofen Haus Nr.69 1/4. Verheiratet<br />

seit 23.12.1930 mit Max Weissmann; zuletzt wohnhaft in<br />

Frankfurt am Main (Straße unbekannt).<br />

1942, mit 36 Jahren, in das KZ Maidanek deportiert <strong>und</strong> dort<br />

umgekommen.<br />

Auf Antrag von Adele Pauli, geb. Glasberg, durch Beschluß des<br />

Amtsgerichts Dresden (Nr.718 II 290/52) vom 8.9.1952 für tot<br />

erklärt.<br />

Sigm<strong>und</strong> Weissmann, Sohn <strong>der</strong> Selma Weissmann geb. Glasberg;<br />

geb. am 15.7.1931 in Schöllkrippen.<br />

1942, mit 11 Jahren, in das KZ Maidanek deportiert <strong>und</strong> dort<br />

umgekommen.<br />

Die Todeserklärung erfolgte ebenso wie bei <strong>der</strong> Mutter.<br />

Hermine Glasberg; geb. am 11.4.1908 (Standesamt Wörishofen<br />

Nr.21/1908). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma Glasberg, wohnhaft<br />

in Wörishofen Haus Nr.69 1/4 bzw. 38.<br />

Am 15.10.1927 nach München verzogen; 1935 in Berlin geheiratet;<br />

weiteres Schicksal nicht bekannt.<br />

1184


FAMILIE GLASBERG:<br />

PRIVATSAMMLUNG KARL SCHUSTER, BAD WÖRISHOFEN<br />

Flora Glasberg, verehelichte Wiener; geb. am 24.1.1910 (Standesamt<br />

Wörishofen Nr.3/1910). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma<br />

Glasberg, wohnhaft in Wörishofen Haus Nr.69f. Seit 1941 mit<br />

Max Wiener verheiratet; zuletzt wohnhaft in Dresden.<br />

1942, mit 32 Jahren, zusammen mit ihrem Mann in das KZ Riga<br />

deportiert <strong>und</strong> dort umgekommen.<br />

Wie<strong>der</strong>um auf Antrag von Adele Pauli, geb. Glasberg, durch Beschluß<br />

des Amtsgerichts Dresden (Nr.718 II 291/52) vom 8.9.<br />

1952 für tot erklärt.<br />

Margarita Glasberg, Tochter <strong>der</strong> Flora Glasberg; geb. am 12.9.<br />

1933 in Frankfurt am Main.<br />

1942, mit 9 Jahren in das KZ Riga deportiert <strong>und</strong> dort umgekommen.<br />

Die Todeserklärung erfolgte ebenso wie bei <strong>der</strong> Mutter.<br />

Elvira Glasberg, geb. am 23.12.1911 (Standesamt Wörishofen<br />

Nr.62/1911). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma Glasberg, wohnhaft<br />

in Wörishofen Haus Nr.69g. Am 10.8.1942 nach <strong>Augsburg</strong> abgemeldet<br />

(vermutlich in ein Lager).<br />

Martha Glasberg, geb. am 17.8.1913 (Standesamt Wörishofen<br />

Nr.47/1913). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma Glasberg, wohnhaft<br />

in Wörishofen Haus Nr.69g. Am 15.1.1937 in die USA (Brooklyn)<br />

ausgewan<strong>der</strong>t.<br />

Adele Pauli, geb. Glasberg, ist 1974 freiwillig aus dem Leben<br />

geschieden. Ihr Mann, Erich Pauli, ist 1974 verstorben; er ist<br />

als einziger im Glasberg-Grab bestattet.<br />

REDE: "GLASBERGGRAB"<br />

Rede an <strong>der</strong> Gedächtnisstätte <strong>der</strong> jüdischen Familie Glasberg in<br />

Bad Wörishofen, gehalten am Karfreitag 1991. (Manuskript,<br />

masch.)<br />

JÜDISCHES REIHENGRAB<br />

Friedhof in Bad Wörishofen;<br />

ca. 15 Meter langes Reihengrab (Abteilung B, Nrn.493-499), in<br />

dem 40 ehemalige Konzentrationslager-Häftlinge verschiedener<br />

Nationalität bestattet wurden. Die Inschrift des Gedenksteins<br />

lautet:<br />

Hier ruhen die Opfer des blutigen Naziregimes<br />

"Ehre Ihrem Andenken"<br />

Das jüdische Komitee Bad Wörishofen<br />

im Mai 1945<br />

Zum Andenken Andenken<br />

an den gef. Lt. Th. Eisenberg v. Miß Eisenberg USA<br />

1185


PRIVATSAMMLUNG KARL SCHUSTER, BAD WÖRISHOFEN<br />

JÜDISCHES REIHENGRAB<br />

Die 40 Opfer, im Alter von 17 bis 55 Jahren, starben alle zwischen<br />

dem 4. Mai <strong>und</strong> dem 10. Juni 1945 im Parkhotel Bad Wörishofen,<br />

das während des Krieges als Lazarett geführt wurde.<br />

4 Personen konnten nicht mehr identifiziert werden, 6 Personen<br />

wurden später exhumiert <strong>und</strong> überführt (in den erhaltenen Grabkarten<br />

sind nur 4 Überführungen verzeichnet).<br />

SCHREIBEN VOM 18.8.1988<br />

Schreiben <strong>der</strong> Stadt Bad Wörishofen an Frau Marianne Goldmann<br />

in Dänemark, betr. das jüdische Reihengrab auf dem städtischen<br />

Friedhof; erwähnt u.a.:<br />

Ursprünglich war die Ehrengedenkstätte mit 40 Juden belegt,<br />

wovon jedoch 6 überführt wurden, so daß jetzt noch 34 Personen<br />

in <strong>der</strong> Grabstätte bestattet sind.<br />

Wie sich weiter ergeben hat, waren am 1.2.1933, 3 Juden <strong>und</strong> am<br />

23.8.1948, 224 Juden polizeilich in Bad Wörishofen gemeldet.<br />

Nach dem Kriegsende, im Jahre 1945, gab es ein Jüdisches Komitee<br />

mit Sitz in Bad Wörishofen, Bahnhofstr. 5, welches sich<br />

beson<strong>der</strong>s für die Belange <strong>der</strong> hier ansässigen Juden einsetzte.<br />

Nähere Einzelheiten über dieses Komitee sind aus den Unterlagen<br />

nicht mehr ersichtlich.<br />

Beilage, betr. Überführung von zwei italienischen Staatsangehörigen<br />

aus dem KZ-Grab des Friedhofs Bad Wörishofen in den<br />

Waldfriedhof nach München (14.5.1958).<br />

MINDELHEIMER ZEITUNG VOM 31.10.1991<br />

Helga Acker: "Sie dürfen nicht den zweiten Tod, den des Vergessenwerdens,<br />

sterben". Karl Schuster erforschte Schicksal<br />

<strong>der</strong> Kneippstädter Juden.<br />

1186


PRIVATSAMMLUNG, MORITZ SCHMID, ICHENHAUSEN<br />

Persönliche Aufzeichnungen zum Thema: Das Judentum <strong>und</strong> die<br />

Juden in Ichenhausen;<br />

(Beispiele zusammengestellt nach: Juden auf dem Lande, 1991)<br />

SCHRIFTVERKEHR<br />

Umfangreicher Schriftverkehr, insbeson<strong>der</strong>e mit ehemals jüdischen<br />

Bürgern von Ichenhausen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Nachkommen.<br />

ARCHIV- UND ANDERES MATERIAL<br />

Kopien aller wichtigen Archivalien <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> ehemals<br />

jüdischen Gemeinde Ichenhausen; dabei u.a.:<br />

1900<br />

"Jahrzeitlicht-Tage" (eingetragen bis 1944) für Helene Gerstle,<br />

gest. am 20. März 1900; Helene, geborene Gerstle, war die<br />

Frau des Pferdehändlers Moses Gerstle <strong>und</strong> wohnte in <strong>der</strong> heuti-<br />

gen Krumbacher Straße 8, Ichenhausen<br />

(Verlag Elkan Koschland, Ichenhausen. Lithographie)<br />

Mitglie<strong>der</strong>nadel<br />

des Gesangsvereins "Zion"; die Vereinsnadel gehörte David Weglein<br />

(geb. 1887), einem von etwa 25 Sängern des Vereins "Zion"<br />

in den Zwanzigerjahren; Weglein war Schwiegersohn des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

Aaron Heller <strong>und</strong> nach 1920 Teilhaber von dessen<br />

Papier- <strong>und</strong> Spielwarengeschäft; 1939 emigrierte er in die USA<br />

1933 - 1938 November 1<br />

Steuerprotokol1 <strong>der</strong> Jüdischen Kultusgemeinde Ichenhausen;<br />

Protokollbuch des monatlich tagenden Steuerverbandes (Vorsitz:<br />

Julius Krämer): "Cultusumlage" von allen - jährlich aufgelisteten<br />

- Gemeindemitglie<strong>der</strong>n; ab 1935 "Kirchgeld" eingeführt.<br />

Zahlungspflichtig waren Gemeindemitglie<strong>der</strong> in Ichenhausen <strong>und</strong><br />

Neu-Ulm, ab 1938 auch weggezogene <strong>und</strong> ausgewan<strong>der</strong>te Familien<br />

1935 Oktober 1 Ichenhausen<br />

Schreiben des 72jährige Moritz Falk; er erklärt seinen "freiwilligen"<br />

Austritt aus <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr Ichenhausen,<br />

<strong>der</strong> er über 50 Jahre als Mitglied angehört hatte<br />

POSTKARTEN- UND FOTOSAMMLUNG; z.B.:<br />

um 1900<br />

Bäckersfamilie Kleinördlinger vor ihrem Haus in <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>en<br />

Ostergasse 11, zusammen mit Kin<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

um 1900<br />

Geschäft von Simon <strong>und</strong> Anna Abraham für "Kurz-, Weiss-, Woll-<br />

& Baumwollwaren" in <strong>der</strong> heutigen Wiesgasse 3, Ichenhausen<br />

1187


PRIVATSAMMLUNG MORITZ SCHMID, ICHENHAUSEN<br />

POSTKARTEN- UND FOTOSAMMLUNG; z.B.:<br />

um 1914<br />

Die Brü<strong>der</strong> Leo (geb. 1883), Arnold (geb. 1893) <strong>und</strong> Gustav<br />

(geb. 1888) Gerstle, Söhne des Viehhändlers Jakob Gerstle von<br />

Ichenhausen, als Soldaten im Ersten Weltkrieg<br />

um 1920 (Atelier Rauchmiller, Günzburg)<br />

Mathilde Thalmann (1861-1927); Tochter von Raphael Viktor,<br />

Frau von Julius Thalmann; Vorsteherin im "Israelitischen Frauenverein";<br />

Schriftführerin im "Frauenverein vom Roten Kreuz"<br />

nach 1922<br />

Innenraum <strong>der</strong> ehemaligen Synagoge Ichenhausen:<br />

Raum von 1781, mit Emporen (1853), Neuausstattung <strong>und</strong> Ausmalung<br />

(1896); Ehrentafeln für die 13 im Weltkrieg Gefallenen;<br />

vor dem Thoraschrein: Moses Meinfel<strong>der</strong> (Synagogendiener, 1872-<br />

1928) <strong>und</strong> Ludwig Schwarz (Kantor <strong>und</strong> Schächter, 1912-1939)<br />

1925<br />

Ehepaar Fanny (1861-1929) <strong>und</strong> Aaron Heller (1852-1931) in<br />

Ichenhausen, mit seinen Töchtern, Schwiegersöhnen <strong>und</strong> Enkeln<br />

1926<br />

Angehörigev <strong>der</strong> Familie Seligmann vor ihrem Geschäftshaus in<br />

<strong>der</strong> Marktstraße 9, Ichenhausen<br />

um 1927<br />

Im Cafe Zuckermeier; dabei: Julius Frank, Rosi Erlanger (beide<br />

emigrierten) <strong>und</strong> Theo Mann (wurde deportiert)<br />

um 1928<br />

Im Ichenhausener Schwimmbad; dabei: Justin Stern, Heinrich<br />

Seligmann <strong>und</strong> Hans Schendel<br />

um 1928<br />

Nachbarn vor dem Haus des Schuhmachers Emminger in <strong>der</strong> heutigen<br />

Von~Stain~Straße, Ichenhausen<br />

um 1930<br />

Geschwister Regensburger in Ichenhausen: Pauline, verh. Henle;<br />

Hansl, verh. Frankenheimer; Emma, verh. Erlanger; Mina, verh.<br />

Gutmann; Max, Wilhelm <strong>und</strong> Martin<br />

1938<br />

Viehhändler Benno Fellheimer <strong>und</strong> seine Frau Emma vor ihrem<br />

Haus in <strong>der</strong> Frühlingstraße 2, Ichenhausen (beide deportiert)<br />

1938<br />

Bella Harburger (geb. 1906) in Ichenhausen; Tochter von Sigm<strong>und</strong><br />

Harburger <strong>und</strong> seiner Frau Jeanette; (1.4.1942 deportiert)<br />

1980 Juli 28<br />

Gründungsfeier: "Aktionskreis Synagoge Ichenhausen"<br />

1990<br />

Moritz Schmid mit <strong>der</strong> Familie von Raphael Frank, dem Sohn des<br />

letzten Rabbiners von Ichenhausen<br />

1188


PRIVATSAMMLUNG HERBERT AUER, KRUMBACH<br />

Akten <strong>und</strong> persönliche Aufzeichnungen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> ehemals<br />

jüdischen Gemeinde von Krumbach/Hürben.<br />

Dabei u.a. Fotos <strong>und</strong> Archivalien über:<br />

- Häusergeschichte <strong>und</strong><br />

- religiöse Einrichtungen;<br />

- Persönlichkeiten <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde.<br />

1189


PRIVATSAMMLUNG FRANZ HENKEL, OSTERBERG<br />

Der Kirchenpfleger Herr Franz Henkel besitzt eine Abschrift<br />

<strong>der</strong> von Bürgermeister Xaver Böck kurz nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

erstellten Chronik.<br />

Darin sind u.a. die Namen <strong>der</strong> Osterberger Juden, <strong>der</strong>en Besitzverhältnisse<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beerdigungstag des letzten Juden in<br />

Osterberg verzeichnet.<br />

(Abgelegt unter Jahrgang 74)<br />

1190

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