Dokumentation zur Geschichte und Kultur der ... - Universität Augsburg
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<strong>Dokumentation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Kultur</strong> <strong>der</strong> Juden in Schwaben<br />
I/2. Archivführer<br />
(Burgau - Ziertheim, Privatsammlungen)<br />
Bearbeitet von<br />
Doris Pfister<br />
Herausgegeben von Peter Fassl<br />
Bezirk Schwaben<br />
<strong>Augsburg</strong> 1993
Herausgeber: Bezirk Schwaben, Peter Fassl<br />
Bearbeiter: Doris Pfister<br />
Kurztitel: <strong>Dokumentation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>der</strong> Juden in Schwaben.<br />
I/2. Archivführer, bearbeitet von Doris Pfister, herausgegeben von Peter<br />
Fassl, Bezirk Schwaben, <strong>Augsburg</strong> 1993<br />
ISBN-Nr.: 3-9802516-3-2
KATH. PFARRARCHIV BURGAU<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Pfarrer GR. Karl Thoma:<br />
1631<br />
Ein längerer Schriftverkehr, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft<br />
Burgau gegen den kath. Prediger Caspar Baur ebenda<br />
(Abschrift aus dem Bistumsarchiv <strong>Augsburg</strong>.)<br />
1596 Dezember 23 Dillingen<br />
Bericht über eine Klage <strong>der</strong> Bürgerschaft zu Burgau, "was gestalt<br />
etliche ihrer Mitburger <strong>der</strong> Judenschaft daselbsten, an<br />
<strong>der</strong> Juden Sabathtägen, ungeacht ie zuweilen unsere Christliche<br />
Fest uf dieselbigen fallen, desgleichen auch zue an<strong>der</strong>en unsern<br />
Christlichen Feirtägen, ihnen den Juden arbeiten sollen,<br />
zue höchstem Spott <strong>und</strong> vercleinerung unseres christlichen<br />
Glaubens <strong>und</strong> Religion". Bitte, daß solch ärgerliches <strong>und</strong> sündliches<br />
Unwesen abgestellt werde, "damit Gottes Zorn, so aus<br />
solcher Ungehorsam pflegt zu erfolgen, abgestellt, <strong>und</strong> sein<br />
Wahre christliche Religion vor Spott <strong>und</strong> Hohn <strong>der</strong> verdampten<br />
Judenschaft unverletzt erhalten werde."<br />
Hinweis:<br />
Im Pfarrarchiv ist ferner eine Zusammenstellung "Burgauische<br />
Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Akten im Landesregierungsarchiv für Tirol zu<br />
Innsbruck" vorhanden, mit zwei Hinweisen auf Juden.<br />
585
STADTARCHIV BURGAU<br />
Vorhandene Unterlagen <strong>zur</strong> jüdischen <strong>Geschichte</strong>:<br />
STADTRECHNUNGEN: AB 1594<br />
Die Stadtrechnungen von 1594-1631/32 enthalten Einträge über<br />
das jährliche Zins- o<strong>der</strong> Sitzgeld <strong>der</strong> Juden. Hierbei erscheinen<br />
die Rabbiner unter dem Namen "Lehrmeister" <strong>und</strong> die Synagogendiener<br />
unter dem Namen "Schulklopfer"; genannt sind:<br />
1594 Leo Jud, Lehrmaister<br />
1595/96 Leo, Lehrmaister <strong>der</strong> Juden<br />
1598/99 Leo Jud. Lehrmaister unnd sein Sohn Itzig Jud <strong>der</strong><br />
Jung Lehrmaister od. Schuelklopfer ...<br />
1601/02 Leb o<strong>der</strong> Itzig Jud, Lehrmaister unnd sein Mueter<br />
1602/03 Itzig Jud, Lehrmaister<br />
1608/09 Lehrmaister unnd sein Mueter<br />
1610/11 Lehrmaister unnd sein Mueter<br />
1611/12 Lehrmaister<br />
1612/13 Itzig Jud, Lehrmaister<br />
1614/15 Itzig Jud, Lehrmaister<br />
1617/18 Itzig Jud, Lehrmaister<br />
1619/20 Itzig Jüdin, Lehrmaisters Witib<br />
1621/22 Itzig Jüdin, Lehrmaisters Witib<br />
1622/23 Lehrmaister<br />
1625/26 Davidt Jud, Lehrmaister<br />
1627/28 Davidt Jud, Schuelklopfer<br />
1631/32 Davidt Jud, Schuelklopfer.<br />
Weitere Einträge über Juden:<br />
Raittung 1594<br />
Einnahmen, was an Befrevelung zu Burgau gefallen:<br />
Judenschaft, daß sie zuviel Reveren<strong>der</strong> Ross <strong>und</strong> Vieh ausgeschlagen<br />
<strong>und</strong> solche nit beschauen lassen, gestraft um 8 fl.<br />
Mausche Seligmann, Aberlin <strong>und</strong> Schlaum, die Juden, weil sie<br />
sich an Omnium Sonntag vor <strong>der</strong> Kirchen auf <strong>der</strong> Gassen spazieren<br />
finden lassen, abgestraft um l fl.<br />
Georg Süng <strong>und</strong> Hanns Roth zu Oberknöringen, weil sie an einem<br />
Feiertag Judin Hol<strong>der</strong> brechen lassen, beide gestraft um 1 lb<br />
hl; 34 kr 2 hl.<br />
Jonas Järli <strong>und</strong> Täffelin die Juden, Vater <strong>und</strong> Sohn, weil sie<br />
das Vieh über das Verbot den Christen eingestellt, gestraft um<br />
5 fl 30 kr.<br />
Raittung 1595<br />
Defelin Juden, des alten Tochter, Järli sein Sohn <strong>und</strong> Josslin<br />
Dickkopf Sohn, weil sie an einem Feiertag Nuss kauft, jedem<br />
mit 1 lb hl gestraft; <strong>der</strong> halb Teil 51 kr 3 hl.<br />
Vom 16. Mai anno 1595 bis auf den 29. Tag anno 1596 vierzehn<br />
Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben, von denen jedem Inson<strong>der</strong>heit (nach<br />
altem Gebrauch) <strong>der</strong> Stadt Burgau 1 fl Gräbnisgeld gegeben worden.<br />
Dem Amtsbürgermeister gebührt von jedem Gulden 5 sch hl,<br />
so hiermit verraiten in Summa 12 fl.<br />
(5 Schilling Heller = 5 kr 25 hl; bei 14 Verstorbenen: 70 kr<br />
350 hl = 120 kr = 2 fl)<br />
586
Weitere Einträge über Juden:<br />
StadtABu<br />
Raittung 1595/96<br />
Als ein ehrsamer Rat die Juden- o<strong>der</strong> Martinsgans auf dem Rathaus<br />
gegessen, haben beide Amtsverwalter angenommen, von gemeiner<br />
Stadt weg zu bezahlen 5 fl 43 kr.<br />
Raittung 1598/99<br />
Vom 5. Mai 1598 bis zum 1. Juni 1599 sind 21 Juden <strong>und</strong> Jüdin<br />
gestorben.<br />
Raittung 1601/02<br />
Vom Juni 1601 bis 8. Mai 1602 sind neun Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben;<br />
von jedem 1 fl Gräbnisgeld, davon dem Amtsbürgermeister<br />
gebührt 5 sch hl; zu verraitten 7 fl 42 kr 6 hl.<br />
Von allhiesiger Judenschaft die 100 fl, so sie einem ehrs. Rat<br />
allwegen zu drei Jahren schuldig <strong>und</strong> den 3. Juli anno 1601<br />
verfallen gewesen, empfangen 100 fl.<br />
Der edel Frau Kaisersperg (David Kaisersperg = Landamman) Wittib<br />
das Sitzgeld auf Jakobi anno 1601 verfallen, bezahlt <strong>und</strong><br />
empfangen 4 fl (ebenso: 1608/09).<br />
Raittung 1608/09<br />
Von gemeiner Judenschaft allhier für den 5. Termin ihres neuen<br />
Einstandes auf Pfingsten anno 1608 empfangen 45 fl.<br />
Als ein ehrsamer Rat den Vorthl wegen <strong>der</strong> Judengäns verzehrt,<br />
über den Vorthl angenommen 4 fl 40 kr.<br />
Neu <strong>und</strong> Altbürgermeister den Juden zu Haus gangen, was dieselben<br />
reverend für Ross <strong>und</strong> Vieh ausschlagen, auch die Viehweid<br />
geben <strong>und</strong> zu an<strong>der</strong>n Weg <strong>und</strong> Steg gesehen ein halben Tag zugebracht,<br />
verzehrt 2 fl 41 kr.<br />
Raittung 1611/12<br />
1611 sind sieben Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben.<br />
Einnahmen <strong>der</strong> allhisigen Juden <strong>und</strong> Jüdin Sitzgeld auf anno<br />
1611 verfallen:<br />
Kopelen Jud witib 4 fl.; Jonas Jud 12 fl.; Geigglen Jüdin wi-<br />
tib 1 fl 8 kr.; Lehrmeister 6 fl.; Mausche Jud Hasenschart 5<br />
fl.; Mausche Jud <strong>der</strong> alt 8 fl.; Feitus sein Sohn 7 fl.; Arm<br />
Lemblerin 1 fl 8 kr 4 hl.; Sieslen Jud <strong>der</strong> allt 7 fl.; Jäcelen<br />
Jüdin witib 3 fl.; Joslen Jud 10 fl.; Leb Jud 9 fl.; Aberlen<br />
Jud <strong>der</strong> lang 5 fl 30 kr.; Lemblin Jud <strong>der</strong> alt 12 kr.; Feitus<br />
Jud sein Sohn 7 fl.; Feitus Jud <strong>der</strong> Kromm 6 fl.; Defelen Jud<br />
<strong>der</strong> klein 7 fl.; Itzig Jud Josephen Sohn 8 fl.; Aberlen Jud<br />
<strong>der</strong> klein 4 fl.; Kussel Jud 3 fl.; Sieslen Jud Maienkäfer 4<br />
fl.; Samuel Jud Schiller 3 fl.; Defelen Jud sein Sohn 4 fl.;<br />
Schimel Jud 6 fl.; Vaussim Jud 5 fl.; Defelen Jud genannt Bach<br />
5 fl.; Joseph Jud Itziger Sohn 7 fl.; Johel Jud scharten Dochtermann<br />
7 fl.; Liebmann Jud 6 fl.; Man Jud Defelens Dochtermann<br />
6 fl.; Der Alt Hans Jonasen Vater 2 fl.<br />
Summa <strong>der</strong> Juden Sitzgeldt 180 fl 47 kr 1 hl.<br />
587
Weitere Einträge über Juden:<br />
StadtABu<br />
Raittung 1612/13<br />
Von gemeiner Judenschaft allhier für den 9. Termin ihres neuen<br />
Einstands auf Pfingsten anno 1612 empfangen 45 fl.<br />
Von gemeiner Judenschaft an denen ihnen auferlegten 190 fl<br />
Pflastergelt, den halben Teil 55 fl samt den Zinsen erlegt <strong>und</strong><br />
empfangen 60 fl 30 kr.<br />
Raittung 1614/15<br />
Von gemeiner Judenschaft für den 11. Termin ihres neuen Einstandes<br />
auf Pfingsten anno 1614 empfangen 45 fl.<br />
Vom Judenrabbiner den 27. Mai 1614 für 29 Judenschüler für<br />
jeden 50 kr bezahlt; 24 fl 10 kr.<br />
Den 25. November anno 1614 von demselben wegen 31 Schülern<br />
also empfangen 25 fl 50 kr.<br />
Raittung 1619/20<br />
Von <strong>der</strong> Judenschaft auf Pfingsten zuvor für den 16. Termin ihres<br />
neuen Einstands empfangen 45 fl.<br />
Raittung 1621/22<br />
Die Judenschaft auf Pfingsten zuvor für den 18. Termin ihres<br />
neuen Einstandes empfangen 45 fl.<br />
Raittung 1625/26<br />
So haben die gemeine Judenschaft ihren Handlohn auf Pfingsten<br />
anno 1625 bezahlt 45 fl.<br />
Als ein ehrsamer Rat den Vorthl wegen <strong>der</strong> Judengans verzehrt,<br />
angenommen 4 fl.<br />
Raittung 1628/29<br />
1628/29 von <strong>der</strong> Judenschaft 45 fl Einstandsgeld empfangen.<br />
Raittung 1630/31<br />
Von <strong>der</strong> Judenschaft 45 fl Einstandsgeld empfangen.<br />
Item haben die Judenschaft an den aufgewendeten Wachtkosten im<br />
Anger gegen <strong>Augsburg</strong>, weilen die leidige Infektion gewesen,<br />
wie nit weniger zweier Wächter im Markt bei <strong>der</strong> Nacht, um willen<br />
man nit allein den Christen son<strong>der</strong>n auch den Juden bei<br />
nächtlicher weil eine geboren lange Zeit gebraucht, auch wegen<br />
aufgewendeter Kriegs- o<strong>der</strong> Durchzugskosten, als das Wallensteinische<br />
Volk in Italien verruckt, so sich in allen über 200<br />
fl belaufen, angenommen <strong>und</strong> bezahlt 40 fl.<br />
Raittung 1631/32<br />
Von <strong>der</strong> Judenschaft 45 fl Einstandsgeld empfangen.<br />
Weil durch Herrn Landamman, Burgermeister <strong>und</strong> Rat, ihnen den<br />
Juden ihr Begräbnis <strong>zur</strong> weiteren vergünstigt worden, ist jährlich<br />
<strong>und</strong> eines jeden Jahres 2 fl zu bezahlen auferlegt; 2 fl.<br />
Bei gemeiner Judenschaft <strong>zur</strong> Abstattung <strong>der</strong> ersten Herr Obristen<br />
Taubadels (?) Brandschatzung aufgenommen 150 fl.<br />
588
Weitere Einträge über Juden:<br />
StadtABu<br />
Raittung 1634 (Museum)<br />
Judenschaft. Von Oktober 1633 bis Oktober 1634 sind sieben<br />
Juden <strong>und</strong> Jüdinnen gestorben; für jeden 1 fl Begräbnisgeld,<br />
wovon dem Amtsbürgermeister von jedem 5 sch hl gebührt.<br />
Raittung 1635-37<br />
Den letzten November anno 1635 ein toter Jud von Lauingen all-<br />
her geführt <strong>und</strong> begraben worden; das Begräbnisgeld ist 1 fl,<br />
weil aber einem Amtsbürgermeister von jedem 5 sch hl gebührt,<br />
sind noch zu verraitten 51 kr 3 hl.<br />
Hernach wie<strong>der</strong>um 2 Juden allhier begraben worden; nach Abzug<br />
Bürgermeister: 1 fl 42 kr 6 hl.<br />
Herr Landammann hat zu Stepach (Steppach) von 2 Juden 2 fl<br />
eingenommen; mit Vermeldung, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat seien ihm<br />
Schreibgeldt schuldig.<br />
Raittung 1637/38<br />
Als die Juden starck aufgesetzt allhier einzukommen, item die<br />
Zins Poreyen starck um Bezahlung geschrieben, <strong>der</strong>o wegen<br />
Rechts geferten Rat <strong>und</strong> Gutachten gebraucht, mit Schreiben <strong>und</strong><br />
Verehrung Unkosten aufgangen <strong>und</strong> bezahlt 12 fl.<br />
Georg Kembtner Rats gen <strong>Augsburg</strong> zum Rechtsgelehrten geschickt,<br />
in vorgefallener gemeiner Stadt Sachen Rat eingeholt,<br />
er Verehrung <strong>und</strong> Zehrung ausgeben 5 fl.<br />
Herr Doktor U. gen Innsbruck geschickt, wegen <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong><br />
an<strong>der</strong>er Sachen; 1 Dukaten 3 fl.<br />
Raittung 1651/52<br />
Dieweilen <strong>der</strong>zeit kein Jude mehr allhier, hat das Sitzgeld <strong>der</strong><br />
Juden ertragen 0.<br />
Von einem fremden verstorbenen Juden eingenommen 1 fl, davon<br />
gebührt dem Amtsburgermeister 5 sch hl, ist also noch zu verraitten<br />
51 kr 2 hl.<br />
Raittung 1654<br />
Indem <strong>der</strong>zeit kein Jude mehr allhier wohnhaft ist, so wurde<br />
an<strong>der</strong>s nichts für empfangen eingebracht, als daß 1652 <strong>und</strong> 1653<br />
neun Juden <strong>und</strong> Jüdin gestorben sind; für jeden 1 fl Begräbnisgeld<br />
gerechnet, weil aber von jedem Juden einem amtstragenden<br />
Bürgermeister 5 sch hl gebührt, sind noch zu verraitten 7 fl<br />
43 kr 6 hl.<br />
Raittung 1654/55<br />
Juden Sitzgeld <strong>und</strong> was sonsten von ihnen eingenommen:<br />
Diese Rubrik hat vor dem ersten schwedischen Einbruch nach <strong>der</strong><br />
1632-igsten Stadt Raittung 202 fl 25 kr 5 hl betragen; indem<br />
aber <strong>der</strong>zeit kein Jude mehr hier wohnhaft ist, wurde nichts<br />
an<strong>der</strong>es empfangen als je 1 fl Begräbnisgeld für drei im Jahre<br />
1654 verstorbene Juden <strong>und</strong> Jüdinnen; weil dem amtstragenden<br />
Bürgermeister von jedem 5 sch hl gebührt, sind zu verraitten:<br />
2 fl 34 kr 2 hl.<br />
589
StadtABu<br />
Weitere Einträge über Juden: i<br />
Raittung 1656 <strong>und</strong> 1659/60<br />
Es werden jeweils drei Juden beerdigt.<br />
Raittung 1663/64<br />
1663 sind bei dem Erzfürstl. Landammanamt allhier drei Judenfälle<br />
- zwei von Buttenwiesen <strong>und</strong> einer von Kriegshaber -<br />
durch den Landvogtknecht von Holtz angegeben <strong>und</strong> bezahlt worden;<br />
von jedem gebührt <strong>der</strong> Stadt Burgau 1 fl, wegen eines dargegebenen<br />
Stück Ackers; <strong>der</strong> Landamman hat dem Amtsbürgermeister<br />
3 fl gegeben.<br />
Raittung 1667/68<br />
Den 5. August hat <strong>der</strong> Landamman wegen sechs Judenfällen dem<br />
Landoldt, daß er solche fleißig einlange, 30 kr bezahlt.<br />
Raittung 1677/78<br />
Von <strong>der</strong> Henlen Juden zu Pfersee Kinds Totfall, so Andreas<br />
Landoldt Landvogtsknecht <strong>und</strong> Kais. Zoller zu Holtz eingebracht,<br />
überliefert worden, wovon gemeiner Stadt 1 fl Begräbnisgeld<br />
gebührt.<br />
RATSPROTOKOLLE: (Einträge über Juden)<br />
1657 Januar 11<br />
Zinswucher <strong>der</strong> Judenschaft<br />
(St.368.)<br />
1658 August ?<br />
Hans Veyhl hält um die Judenschule (= Synagoge) an, ob man ihm<br />
die öde Hofstatt verleihen <strong>und</strong> zu seinem Nutzen gebrauchen<br />
möge. Ist hierüber konsultiert <strong>und</strong> vom Rat verabschiedet <strong>und</strong><br />
ihm Veihyl dahin ??, weilen anitz allerhand Wurzgärtl sein,<br />
nit wolle zu geschehen, son<strong>der</strong>n ihm <strong>der</strong> Bescheid erteilt, er<br />
solle sich bis künftigen Frühling gedulden; er solle sich wie<strong>der</strong><br />
anmelden <strong>und</strong> ihm alsdann vor an<strong>der</strong>en gelassen werden.<br />
1658 Dezember 5<br />
Adam Jerg, des innern Rats, produziert <strong>und</strong> interponiert seinen<br />
Vetter Zacharias Nieß, welcher ein altes Bürgerkind ist <strong>und</strong><br />
das Färberhandwerk mit seinen Unkosten in <strong>der</strong> Fremde lernen<br />
müssen, ob man ihm eine öde Hofstatt um einen billigen Kauf,<br />
als die Judenschule (= Synagoge) hätte ausfolgen lassen; dann<br />
ist ihm solches per 30 fl angeschlagen, endlich aber auf starkes<br />
Zusprechen ihm durch den Landamman <strong>und</strong> Magistrat auf 20 fl<br />
reduziert <strong>und</strong> überlassen worden.<br />
590
StadtABu<br />
RATSPROTOKOLLE: (Einträge über Juden)<br />
1660 Februar 5<br />
Der Hafner Michael Neuner erwirbt die öde Hofstatt <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Judenschule (= Synagoge) um 40 fl <strong>und</strong> gibt dem Rat einen<br />
Dukaten Leihkauf.<br />
1665 Januar 15<br />
Schreiben vom Oberamt, wegen <strong>der</strong> Neuaufnahme von Juden in Burgau;<br />
mit des Huckel Juden Anstiftung, <strong>der</strong> nicht allein beim<br />
Landesfürsten son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>österreichischen Regierung<br />
eingekommen ist, sollen wie von alters 8 o<strong>der</strong> 9 Juden<br />
wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt Burgau unterkommen; sie wollen ihre Schuldigkeit<br />
mit Schutz- <strong>und</strong> Jägergeld fleißig <strong>und</strong> ordentlich bezahlen.<br />
Es ist <strong>der</strong> Beschluß nach Umfrage erfolgt, daß man eine<br />
Supplication an das Oberamt abgehen lasse, daß man stark wi<strong>der</strong><br />
die Judenschaft protestierend einkommen solle, daß man solches<br />
"Ungeziefer" wie von alters womöglich nicht eindringen lasse,<br />
deswegen man sich bei den Hl. Kapuzinern in Günzburg bei Herrn<br />
Quardiane einzulangen in diesem Passus, damit man solches Unheil<br />
entraten möge.<br />
(St.447.)<br />
1668 Dezember 12<br />
Der Jude Hertzog von Pfersee bringt bei Landammann <strong>und</strong> Rat<br />
vor, daß sein Großvater die Judenschule (= Synagoge) vor dem<br />
ersten Kriege (vermutlich um 1616) "auf sein aigen costen <strong>zur</strong><br />
Ehr Gottes <strong>und</strong> ihme zu Nutz <strong>und</strong> Heil habe pauen lassen, pitte<br />
man werde ihn nit leer darum künde abweisen"; <strong>der</strong> Jude wird<br />
bis nach Weihnachten vertröstet.<br />
(Die Angelegenheit findet später keine Erwähnung mehr.)<br />
1722 Juni 22<br />
Das Hausieren ist nur an Wochenmärkten bis 12 Uhr erlaubt, <strong>der</strong><br />
Pferdehandel die ganze Woche<br />
(Nr.3.)<br />
1735 September 23<br />
Verbot des Verkaufens an Wochenmärkten nach 12 Uhr<br />
(Nr.10.)<br />
1739 Februar 13<br />
Das vom Oberamt sub dato 17. Januar intimierte Dekret um die<br />
angesuchte Ausfolglassung <strong>der</strong> Judentotfallgel<strong>der</strong> die concession<br />
in authentio zu donieren, ist en pleno abgelesen <strong>und</strong> solches<br />
bereits schon verantwortet, auch hierdurch die concession<br />
in authentio erwiesen worden.<br />
(Nr.l.)<br />
1742 März 16<br />
Hizig Burgauer, Hebräer von Ichenhausen<br />
(Nr.8.)<br />
591
StadtABu<br />
RATSPROTOKOLLE: (Einträge über Juden)<br />
1742 Mai 20<br />
Pferdekauf nicht unter 5 fl.<br />
(Nr.3.)<br />
1777 April 4<br />
Sei wegen den Judenhausierern sich beim Oberamt zu befragen<br />
<strong>und</strong> sich zu beschweren, daß sie nur an den Wochenmärkten sich<br />
hierher zu verfügen befugt sein sollen; an den an<strong>der</strong>en Tagen<br />
sollen sie angehalten werden, gleich <strong>der</strong> Stadt Günzburg täglich<br />
etwas zu bezahlen.<br />
(Nr.3.)<br />
KP 1745-1748:<br />
Hizig Burgauer, schutzverwandter Hebräer von Ichenhausen<br />
(fol.33, 43, 53, 65, 148, 150, 216.)<br />
CAMERALRECHNUNG 1779:<br />
Den 31. 8bris hat ein wohllöb. Oberamt zu Günzburg von denen<br />
gefallenen Judentotfal1-Gel<strong>der</strong>n von 152 fl den vierten Teil<br />
anheron übermachtet; so in Empfang zu bringen 38 fl.<br />
RECHNUNG 1786-1797:<br />
Vom Rentamt Günzburg werden von den eingegangenen Judentot-<br />
fallgel<strong>der</strong>n an Burgau entrichtet (<strong>der</strong> 4. Teil):<br />
1786 42 fl von 168 fl.<br />
1787 38 fl von 152 fl.<br />
1788 38 fl von 152 fl.<br />
1796 56 fl von 224 fl.<br />
1797 59 fl von 236 fl.<br />
OBERAMTLICHE VERORDNUNGEN 1780-84:<br />
1782 Januar 31 <strong>und</strong> März 23<br />
Hofkammerdekret vom 31. Januar 1782, daß die jüdischen Leib<br />
Mauten sowohl in Wien als denen Län<strong>der</strong>n vom 1.1. laufenden<br />
Jahres aufgehoben, folglich nicht mehr eingezogen werden sollen.<br />
Oberamt, den 23.3.1782.<br />
(Nr.172.)<br />
1783 November 23 Günzburg<br />
Nota. Die JudentotfalIgel<strong>der</strong> für löbl. Stadt Burgau betragen<br />
an heuer ab 49 Judenbegräbnissen 49 fl, wovon mir die gewöhnliche<br />
Quittung erbeten, K.K.M./B. Rentamt, Sartori.<br />
(Nr.172.)<br />
592
StadtABu<br />
PFARRBUCH: (Eintrag über Judentaufen)<br />
Kein Judenkind solle vor 18 Jahren getauft werden, es sei<br />
denn, daß die Taufe im Totenbett verlangt werde; in diesem<br />
Falle könnte einem solchen Judenkind die Taufe gereicht werden.<br />
(Vorletztes Blatt.)<br />
Abschriften aus dem Bistumsarchiv <strong>Augsburg</strong>:<br />
1616<br />
Predigt Pfarrers zu Knöringen, festo Matthäi 1616.<br />
Der Apostel Matthäus sei ein geborener Jud gewest aus dem Geschlecht<br />
Levi ... Die Zauberer, gottlosen verfluechten schelmischen<br />
Judenziefer, die machen die Obrigkeit welche gesehend<br />
ist, blind mit ihrem gestohlenen Guet, so sie den armen Burgern<br />
abgenomben ... dass man auch den Apostel Matthäi, das ist<br />
die höhere Obrigkeit soll anruefen, dass er die Zauberer, die<br />
Teufelskin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Galgendieb <strong>und</strong> feurige Drachen abschaffen<br />
<strong>und</strong> vertriebe, <strong>und</strong> wann die Burger nun einen Ausschuss machten<br />
<strong>und</strong> solches ihr obligens tribselig Leben so sie bei diesen<br />
Erzdieben ausstehen, ihrer hohen Obrigkeit klagen, will er<br />
selbsten mit ihnen fornen daran sein, dass ihnen von diesem<br />
Teufelsgeschmeiss geholfen werde ...<br />
Conclusio. Liebe Christen lasst uns nidknien <strong>und</strong> ein andächtig<br />
Vater <strong>und</strong> Ave beten, dass <strong>der</strong> Teufel die Juden all hollen wölle.<br />
1631<br />
Die Juden beschweren sich beim Generalvikar Zeiller in <strong>Augsburg</strong><br />
gegen den Stadtprediger Caspar Baur von Burgau. Sie führen<br />
in ihrer Klageschrift u.a. an, daß dieser die Juden, wie<br />
schon vor etlichen Jahren, verfolge; "ja er geht bisweilen in<br />
unser Judenschul o<strong>der</strong> Gebetshaus <strong>und</strong> hebt an zu schreien <strong>und</strong><br />
treibt allerlei Fablerey ... wann er einen frembden Juden<br />
sieht, so seiner Geschäft halber da ist, lauft er ihm nach <strong>und</strong><br />
schlägt ihn, wie er dann vor ungefähr 3 Wochen einen Juden von<br />
Steppach, so mit an<strong>der</strong>en Juden in unser Schul gehen wollten,<br />
mit seinem Stecken geschlagen, hernach an einem Inwohner allda<br />
gar den Stecken abgeschlagen, an dem er sich nit ersättigen<br />
lassen, son<strong>der</strong>n unserem Vorsinger in die Schul wie<strong>der</strong> nachgelaufen,<br />
<strong>der</strong> ihme ob besseren Frieds halber reteriert <strong>und</strong> ihme<br />
entlaufen, er auch damal vor ihme nit in unser Schuel gehen<br />
<strong>der</strong>ffen ..."<br />
Antwort des Predigers Baur. Verschiedene Schreiben in <strong>der</strong>selben<br />
Sache.<br />
Hinweis:<br />
Die Originale sind möglicherweise verloren (im <strong>Augsburg</strong>er Bistumsarchiv<br />
<strong>der</strong>zeit nicht auffindbar).<br />
593
KATH. PFARRARCHIV BUTTENWIESEN<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Franz X. Neuner:<br />
Pfarrmatrikel: Personenstandsbuch IV, Sterbeeinträge<br />
1882 April 13<br />
Michael Lang, Taglöhner, katholisch, ledig, Buttenwiesen, Haus<br />
Nr.2 (jüd. Konvertit); gestorben am 13.4.1882 in Buttenwiesen,<br />
66 Jahre alt;<br />
(S.34, Nr.6.)<br />
Hinweis:<br />
Im Tauf- bzw. Geburtenbuch ist kein Religionswechsel vermerkt.<br />
Es handelt sich möglicherweise um den am 30.3.1816 in Buttenwiesen<br />
geborenen David Lang, Sohn <strong>der</strong> Pferdehändlerseheleute<br />
Isaak <strong>und</strong> Hanna Lang. - BayHStA: Jüd. Standesregister Nr,24,<br />
S. 15.<br />
594
FUGGER-ARCHIV, DILLINGEN<br />
Hinweis:<br />
Die hier aufgeführten Archivalien des Fugger-Archivs (= FA)<br />
wurden fre<strong>und</strong>licherweise von Frau Dr. Dana Koutná-Karg <strong>und</strong><br />
Herrn Franz Karg <strong>zur</strong> Verfügung gestellt. - Die zweistelligen<br />
Signaturen bezeichnen Urk<strong>und</strong>en, die dreistelligen Akten.<br />
Lit.: Dana Koutná-Karg, Juden in Fuggerischen Herrschaften,<br />
in: Irsee-Schriften 3, hrsg. von Peter Fassl (im Druck).<br />
Dies., Emersacker im späten 17. Jahrh<strong>und</strong>ert. Bemerkungen zu<br />
<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde, in: JHVD 93 (1991), S.404-419.<br />
I. Privileg (Judenfreiheit)<br />
a) Urk<strong>und</strong>en<br />
1566 März 30, <strong>Augsburg</strong><br />
Judenprivileg Kaiser Maximilians II.<br />
FA 52.7<br />
Bestätigungen u.a.:<br />
1577 Rudolph II., 1615 Matthias, 1620 Ferdinand II.,<br />
FA 52.7; 55,1; 56.7; 59.2; 59.3;<br />
(Abrechnung über Bestätigungskosten in FA 3.1.10c)<br />
Abschriften des Privilegs in:<br />
Polizeiordnung Brandenburg, FA 18.1.1a, fol. 97r-101v;<br />
Statuten <strong>der</strong> Herrschaft Kirchheim, FA 28.3.14a, fol. 64r-69v;<br />
Urk<strong>und</strong>en Mattsies (1699), FA 235.4;<br />
Gerichtssachen Mickhausen FA, FA 236,8.<br />
1566 Dezember 31<br />
Insinuationsprotokol1 des Judenprivilegs<br />
FA 52.7 (Abschrift in FA 7.4.12 1/2)<br />
1580 Juni 27<br />
Insinuation des Privilegs beim kaiserlichen Kammergericht<br />
FA 2.1.2, fol. 456<br />
1599 Mai 3<br />
Insinuationsprotokol1 des Judenprivilegs<br />
FA 52.7 (Abschrift in FA 7.4.12 1/2)<br />
1698 März 31<br />
Neuerliche Veröffentlichung des Judenprivilegs<br />
FA 52.7<br />
b) Akten<br />
1550-1582<br />
Strafsachen wegen Handels mit Juden; im wesentlichen Fall des<br />
Alexan<strong>der</strong> Winkler (vgl. Babenhausen)<br />
FA 3.1.10b<br />
595
II. Fuggersche Besitzungen<br />
BABENHAUSEN<br />
FA Dillingen<br />
1530<br />
Urfehde des Peter Baur von Weiler wegen Geschäften mit Juden<br />
FA 118.1<br />
1546 Mai 11<br />
Urteil des Gerichts in Wangen in <strong>der</strong> Klage des Bartholme Bauer<br />
von Beblinstetten gegen David Jud zum Neuenriedt (vgl. BaHStA,<br />
RKG 5508); darin: 1547 Februar 8, Klage des Vogtes von Kirch-<br />
haslach gegen das Wangener Urteil<br />
FA 122.1<br />
1547<br />
Achterklärung: Joseph Jud zu Günzburg gegen Mathias Happaper-<br />
ger<br />
FA 118.4<br />
1551-1559<br />
Urfehdebriefe einiger Juden nach Bestrafung wegen Handels;<br />
u.a. Salomon Jud von Krumbach; Jakob Jud von Schwaighausen <strong>und</strong><br />
Mossi Jud zu Zell im Widenthal im Breisgau<br />
FA 118.2<br />
1558-1561<br />
Amtsberichte, darin: Bestrafung wegen Handels mit Juden<br />
FA 7.4.19a<br />
1562-1563<br />
Vier Schreiben des Pflegers an Karl Peutinger wegen Umgangs<br />
mit Juden, vor allem Pferdehandel betreffend<br />
FA 118.2<br />
1572<br />
Verordnungen <strong>der</strong> Herrschaft, fol. 140: Verbot des Handels mit<br />
Juden bei Vermögensverlust <strong>und</strong> Androhung, aus <strong>der</strong> Herrschaft<br />
verwiesen zu werden<br />
FA 7.4.13<br />
1573<br />
Urfehde des Abraham Jud von Burgau, weil er "sein gewöhnlich<br />
Zeichen nicht offen geführt" hat<br />
FA 118.2<br />
1553-1791<br />
Judensachen <strong>der</strong> Herrschaft Babenhausen<br />
1. Abschriften <strong>der</strong> Insinuationsprotokolle von 1566 <strong>und</strong> 1599<br />
2. 1557: Fall des Alexan<strong>der</strong> Winkler von Babenhausen;<br />
Regelung des Nachlaßes <strong>und</strong> nachträgliche Bestrafung <strong>der</strong> Fami-<br />
lie wegen verbotenen Handels (Salomon Jud von Haldenwang, Ja-<br />
kob von Schwaighausen); Teile auch in FA 3.1.10b<br />
596
II. Fuggersche Besitzungen<br />
BABENHAUSEN<br />
FA Di11ingen<br />
1553-1791<br />
Judensachen <strong>der</strong> Herrschaft Babenhausen<br />
3. 1586: Fall des Marx Juden von Heimertingen; Bestrafung we-<br />
gen verbotenen Handels mit Untertanen, beson<strong>der</strong>s in Pleß, u.a.<br />
Kleindarlehen, Roßtausch; die Strafe von 150 fl. fällt an das<br />
Seelhaus in Babenhausen<br />
4. 1747: Schreiben des Oberamtmannes Zwerger wegen <strong>der</strong> Klagen<br />
von Babenhauser Textilkramern, betr. <strong>der</strong> Geschäfte von Fell-<br />
heimer Juden; Oberamtmann legt die frühere Haltung dar<br />
5. 1747 I 13, Dekret: Geschäfte von Fellheimer Juden werden<br />
bei Androhung <strong>der</strong> Konfiskation <strong>der</strong> Waren nur im Schloß bzw. in<br />
privilegierten Häusern in Babenhausen erlaubt<br />
6. 1782 VII 21, Dekret für die Herrschaften Babenhausen, Boos,<br />
Wellenburg mit Bezug auf die Reichspolizeiordnung von 1551,<br />
die Judenfreiheit von 1566 <strong>und</strong> Insinuationen: darin wird jeg-<br />
licher Handel mit Juden verboten, sofern er nicht vor <strong>der</strong><br />
Herrschaft protokolliert wird; alle Geschäfte über 3 fl. müs-<br />
sen in das beson<strong>der</strong>e Juden-Protokoll eingetragen werden<br />
FA 7.4.12 1/2<br />
1686-1709<br />
Handelskonzession für sechs Juden aus Hürben mit "Roß, Vieh,<br />
Tuch, Häuten <strong>und</strong> Fe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Waren" für einen Zeitraum<br />
von 12 Jahren; dabei sind alle Geschäfte vor dem Amt zu protokollieren.<br />
Der Kontrakt wird 1698 <strong>und</strong> 1705 erneuert, wegen<br />
Zahlungsrückstand jedoch 1710 verboten<br />
FA 7.5.2<br />
1804<br />
Textbuch eines Singspiels "Die belohnte Ehrlichkeit o<strong>der</strong> Der<br />
redliche Bauer <strong>und</strong> <strong>der</strong> großmüthige Jude", aufgeführt in Babenhausen<br />
(Schultheater)<br />
FA 7.5.17b<br />
BIBERBACH<br />
1582 Mai 31<br />
Amtsberichte, darin: Ausweisung des Hans Gayer von Prettels-<br />
hofen wegen Handels mit Juden<br />
FA 8.5.5<br />
1726<br />
Polizeiordnung: Verbot des Handels mit Juden, sowie sich mit<br />
fremden Gerichten einzulassen<br />
FA 135.5 (identisch mit StAA Fugger-Babenhausen 114)<br />
597
II. Fuggersche Besitzungen<br />
BOOS<br />
FA Dillingen<br />
1729<br />
Polizeiordnung, Art. 89: Handel mit Juden ist verboten, außer<br />
gegen bar <strong>und</strong> mit Protokollierung;<br />
2. Fassung (wohl 1753): beson<strong>der</strong>es Verbot, Geschäfte an Sonn-<br />
<strong>und</strong> gebotenen Feiertagen zu schließen<br />
FA 10.1.20p<br />
BRANDENBURG/ILLER<br />
1589<br />
Polizeiordnung:<br />
fol. 42v (verbott wi<strong>der</strong> die Juden): 1. Handelsverbot bei Verweis<br />
aus <strong>der</strong> Herrschaft; 2. Vogt muß von Vorgängen berichten;<br />
3. Juden sind verpflichtet, ihren gelben Fleck zu tragen; bei<br />
Geschäften in <strong>der</strong> Herrschaft erhalten sie einen Begleiter.<br />
fol. 30r-32r: Judeneid.<br />
fol. 116: Judenzoll an <strong>der</strong> Brandenburger Brücke<br />
FA 18.1.1a<br />
EMERSACKER<br />
1653 Januar 1<br />
Bestallung des Konrad Ayblinger als Pfleger von Bocksberg <strong>und</strong><br />
Emersacker, u.a. <strong>zur</strong> Protokollführung: <strong>der</strong> Pfleger soll darauf<br />
achten, daß ohne Zustimmung <strong>der</strong> Herrschaft o<strong>der</strong> zumindest des<br />
Oberamtes die Untertanen keine Geschäfte mit Juden auf Borg<br />
betreiben, dies soll er den Untervögten ernsthaft befehlen.<br />
FA 84.2<br />
1688 Mai 12<br />
Huldigung <strong>der</strong> Untertanen, wobei 12 Juden namentlich genannt<br />
werden; darin ausführlicher Judeneid<br />
FA 84.1<br />
1663-1704<br />
Einträge im Salbuch von 1663 (FA 5.2.26c),<br />
in den Amtsrechnungen von 1700-1704 (FA 66.5.1-4)<br />
GABLINGEN<br />
1725<br />
Polizeiordnung: Geschäfte mit Juden sind verboten<br />
FA 9.1.13<br />
1696, 18. Jh.<br />
Amtsprotokolle, darin: zahlreiche Handelsabschlüsse mit Juden,<br />
vor allem Pferdehandel<br />
FA 9.2.2<br />
598
II. Fuggersche Besitzungen<br />
GLÖTT<br />
FA Dillingen<br />
1685 Februar 20<br />
Gewerbesachen, darin: Anfrage von Burgau, den Schutzjuden von<br />
Buttenwiesen erneut den Handel in den fuggerschen Gebieten zu<br />
gestatten; zwei Entwürfe<br />
FA 25.1.33<br />
1765 April 25<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Polizei: Zum Schutz <strong>der</strong> Untertanen müssen alle<br />
Geschäfte mit Juden im Beisein einer Amtsperson protokolliert<br />
werden, spätestens aber 24 St<strong>und</strong>en später angezeigt werden;<br />
keine Haftung für Mängel; Strafandrohung von 10 Reichsthaler<br />
FA 25.1.32<br />
1767<br />
Taxordnung, Art. 32: Frage <strong>der</strong> Handelskonzession für Juden aus<br />
Buttenwiesen; Protokol1 zwang mit einer Gebühr von 30 Kr. bei<br />
Geschäften bis 50 fl.<br />
FA 25.1.31<br />
HEIMERTINGEN<br />
1572<br />
Polizeiordnung: Handelsverbot mit Juden, außer in bar, (nicht<br />
in jüngerer Fassung); darin auch Judeneid<br />
FA 12.2.4 1/8<br />
1586 November 28<br />
Fall des Marx Juden von Heimertingen (vgl. Babenhausen Judensachen<br />
1553-1791, 1586); hier: Bericht des Pflegers von Babenhausen<br />
FA 7.4.12 1/2<br />
1773<br />
Gerichtssachen, darin: Mord an dem Juden Moyses Joseph in Wör-<br />
rach durch einen Metzger; Gesuch, den Toten nach Fellheim zum<br />
Begräbnis überführen zu dürfen<br />
FA 12.2.4<br />
1784 Oktober 21<br />
Wegegeldtarife, u.a. für Juden<br />
FA 165.6<br />
KETTERSHAUSEN<br />
Gebot <strong>und</strong> Verbot (Abschriften 17. <strong>und</strong> 18. Jh.):<br />
Verbot des Handels mit Juden bei Verweisung aus <strong>der</strong> Herrschaft<br />
FA 13.2.5<br />
599
II. Fuggersche Besitzungen<br />
KIRCHBERG<br />
FA Dillingen<br />
1600 Dezember 5<br />
Polizeiordnung Kirchberg <strong>und</strong> Wiblingen: Verbot sich mit Juden<br />
o<strong>der</strong> Christen zu verschreiben o<strong>der</strong> vor fremde Gerichte zu gehen<br />
bei Besitzverlust <strong>und</strong> Vertreibung aus <strong>der</strong> Herrschaft<br />
FA 218.5<br />
1738<br />
Urbar, fol. 249 <strong>und</strong> 258: Judenzoll von <strong>der</strong> Kirchberger Brücke<br />
FA 27.2.24<br />
KIRCHHEIM<br />
nach 1540<br />
Kopialbuch:<br />
fol. 83v: Schuldbrief des Ulrich Waltmann zu Eppishausen über<br />
12 fl. an den Juden Jacob zu Schöppach, o. D.;<br />
fol. 102v: Verzichtbrief des Juden Salomon von "Wencken"<br />
(Franken) von 1538 Juni 7;<br />
fol. 243r: 1539 Oktober 20, Schuldbrief wie fol. 83r;<br />
fol. 338r-v: 1586 Juli 22: Obligation <strong>und</strong> Verschreibung des<br />
Moses Juden zu Immelstetten; Kontrakte mit Untertanen von<br />
Kirchheim wi<strong>der</strong> das Privileg; (vgl. Original in FA 226,5)<br />
FA 28.1.1<br />
1541<br />
Polizeiordnung: Übernahme <strong>der</strong> Regelung des Vorbesitzers von<br />
Hirnheim: Verbot jeglichen Umgangs mit Juden unter Androhung<br />
<strong>der</strong> Konfiskation; Fassung des 17. Jh.: ausgenommen werden<br />
Jahr- <strong>und</strong> Wochenmärkte<br />
Druck: Ernst <strong>und</strong> Helmut Striebel, <strong>Geschichte</strong> des Marktes<br />
Kirchheim <strong>und</strong> seiner Ortsteile, 1990, S. 90. FA 28.3.14b<br />
16. Jh.<br />
Statuten <strong>der</strong> Herrschaft:<br />
fol. l-3v: Freiheit für den Vorbesitzer von Hirnheim;<br />
fol. 20r: Judenkontrakte werden durch den Vorbesitzer verboten<br />
(wie FA 28.3.14b)<br />
fol. 64r-65r: Abschrift <strong>der</strong> Freiheit von 1566;<br />
fol. 105v: 1556: Hab <strong>und</strong> Gut des Paul Wagner von Haselbach<br />
verfallen wegen Umgangs mit Juden<br />
FA 28.3.14a<br />
1558/59<br />
Urteil des Marktgerichtes Kirchheim; Ausweisung des Paulin<br />
Ellenrie<strong>der</strong> von Kingenhausen (Könghausen), weil er gegen das<br />
schon unter dem Herrn von Hirnheim erlassene Verbot verstoßen<br />
hat <strong>und</strong> sich bei den Juden Geld geliehen hat;<br />
Urteil des Dorfgerichtes Eppishausen: Ausweisung des Stoffel<br />
Brecheisen zu Eppishausen, weil er sich trotz Verbotes Geld<br />
geliehen hat <strong>und</strong> außerdem mit Acht belegt worden ist<br />
FA 226.5<br />
600
II. Fuggersche Besitzungen<br />
KIRCHHEIM<br />
FA Dillingen<br />
1569 Juli 21<br />
Appellation des Marx <strong>und</strong> Hans Fugger, wegen rechtswidriger Anklage<br />
Kirchheimer Untertanen durch den Juden Lazarus von Angelberg,<br />
jetzt Thannhausen<br />
FA 226.5<br />
1586 Juli 22<br />
Urfehde des Moises Juden von Immelstetten, wegen eingezogener<br />
Güter <strong>und</strong> verfallener Schuldgel<strong>der</strong><br />
FA 226.5<br />
1660-1779<br />
Markt <strong>und</strong> Handel, darin: 1665, Handelserlaubnis für den Juden<br />
Hitzig aus Thannhausen; 1778, Zolltarife, Handel ist [...] nur in<br />
bestimmten Häusern möglich<br />
FA 28.3.97c<br />
LANDVOGTEI SCHWABEN<br />
1599-1600<br />
Prozeß des Hans Jakob von Rehlingen (Lee<strong>der</strong>) gegen den Juden<br />
Samuel <strong>und</strong> seinen Bru<strong>der</strong> Jakob (beide von Günzburg) betr. eines<br />
Kaufgeschäftes des Rehlingen mit Wolf Wilhelm von Knörringen<br />
um das Gut Fischach<br />
FA 29.1.9<br />
LAUGNA<br />
1799-1801<br />
Amtsberichte des Pflegamtes Laugna; darin: Henlj Löw aus Bins-<br />
wangen erwirbt ein Gr<strong>und</strong>stück in Emersacker<br />
FA 5.2.28a<br />
LAUTERBRUNN<br />
1573 August 5<br />
Kauflibell, darin: Abgaben von Juden, die auf Sölden sitzen<br />
FA 84.3 (Abschrift in FA 5.2.31c)<br />
1604/1605<br />
Amtsprotokolle, darin: 1604 September 9, Untertanen werden<br />
wegen Schulden bei Juden (Mengele, Seleman <strong>und</strong> Pan<strong>der</strong>man von<br />
Binswangen) befragt. 1605 März 4, zwei exemplarische Ausweisungen<br />
aus <strong>der</strong> Herrschaft, Begleichung <strong>der</strong> Schulden; erlaubt<br />
werden lediglich Geschäfte gegen Bargeld auf Jahrmärkten<br />
FA 5.2.31<br />
601
II. Fuggersche Besitzungen<br />
MICKHAUSEN<br />
FA Dillingen<br />
1575/1576<br />
Gerichtssachen:, darin: Jüdin Vögelin von Thannhausen zitiert<br />
Hans Gleich von Wollmetshofen vor das schwäbische Landgericht;<br />
Jüdin <strong>und</strong> ihr Anwalt erhalten freies Geleit vor das Dorfgericht<br />
Mickhausen<br />
FA 236.8<br />
1566-1807<br />
Judensachen, u.a.:<br />
1566 September 27 <strong>und</strong> 1569 Juli 17: Schreiben <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Marx<br />
<strong>und</strong> Hans Fugger, das Verbot des Handels mit Juden für ihre<br />
Untertanen betr.;<br />
1668: Pflegamtsverwalter erinnert an das Verbot, daß kein Untertan<br />
mit den Juden handeln soll;<br />
1685 Juni 30: Brief an den Vizeamtsverwalter Josef Meuttinger,<br />
daß er keinen Handel mit Juden zulassen soll;<br />
Ende 18. Jahrh<strong>und</strong>ert: Schuldverzeichnis des Moyses Silberschmid<br />
von Fischach, das nach seinem Tod an seinen Sohn Simon<br />
übergeht, Randnotiz von 1795 über die Bezahlung <strong>der</strong> Schulden<br />
1807: Amtsauskunft, im Oberamt Mickhausen leben keine Juden<br />
FA 32.1.227 1/13<br />
1722-1731<br />
Korrespondenz: Schulden des Grafen Johann Ludwig Fugger<br />
(1700-1779) beim Juden Noe Samuel Isaak; darin auch Schuldscheine<br />
FA 1.2.157 1/2<br />
1732-1795<br />
Judenkontraktprotokolle (6 Hefte): 1732-37, 1757-67, 1768-<br />
1772, 1772-81, 1778-88, 1789-1795; sie enthalten neben gewöhnlichen<br />
Kontrakten viele Klagen von beiden Seiten, beteiligt<br />
sind meist Juden aus Fischach; darin: Schuldverzeichnis beson<strong>der</strong>s<br />
von Fischacher Juden<br />
FA 32.5.27-28<br />
OBERNDORF<br />
vor 1650<br />
Polizeiordnung: Verboten sind alle Kontrakte mit Juden außer<br />
<strong>zur</strong> "täglichen Notdurft", auch Geschäfte mittels Dritter werden<br />
verboten; <strong>zur</strong> Strafe verfällt Hab <strong>und</strong> Gut<br />
FA 25.2.13 1/2 (Abschriften in FA 25.2.13b)<br />
1783<br />
Protokoll- <strong>und</strong> Taxordnung: Protokollzwang, Gebühr von 30 Kr.<br />
bei einem Handel bis 50 fl, darüber eine Gebühr von 1 fl<br />
(Wortlaut identisch mit Glött FA 25.1.31, 1767)<br />
FA 25.2.13c<br />
602
II. Fuggersche Besitzungen<br />
RETTENBACH mit GOTTENAU<br />
FA Dillingen<br />
1544<br />
Statuten von Gottenau: Verbot mit Juden Handel zu treiben<br />
FA 178.3<br />
18. Jh.<br />
Polizeiordnung von Rettenbach, Art. 10: Handelsverbot bei Verlust<br />
<strong>der</strong> Güter<br />
FA 178.3<br />
WALD (MARKT WALD = IRMATSHOFEN)<br />
18. Jh.<br />
Gebot <strong>und</strong> Verbot:<br />
pag. 24f.: kein Handelsverbot, nur allgemeine Bestimmung, daß<br />
ohne Wissen <strong>der</strong> Herrschaft kein Besitz verkauft, verpfändet<br />
o<strong>der</strong> vertauscht werden kann.<br />
pag. 30f.: Verbot jemanden zu beherbergen o<strong>der</strong> zu verpflegen,<br />
<strong>der</strong> "so <strong>der</strong> Juden halber" in die Acht erklärt wurde<br />
Judeneid (Fassung von 1779, wohl 1660 erlassen)<br />
FA 16.2.23<br />
WALDBERG (Herrschaft Wellenburg)<br />
1540, 1545<br />
Achterklärungen des schwäbischen Landgerichts auf Veranlassung<br />
von Juden:<br />
1540: Michel Haldenwang - Abraham zu Eppishofen<br />
1545: Schmid zu Waldberg - Sampson zu Burgau<br />
FA 199.2<br />
1562<br />
Schuldbrief für jung David zu Neuburg (37 fl. 30 kr)<br />
FA 199.5.<br />
WELDEN<br />
1598<br />
Gr<strong>und</strong>buch, pag. 4: Judenzoll zu Welden; Verpflichtung für Juden,<br />
das Zeichen zu tragen<br />
FA 43.1.2<br />
1745/46<br />
Streitsache des Johann Pollinger, Schmied zu Wörleschwang, mit<br />
Schmuel Abraham von Binswangen, wegen Pferdehandels<br />
FA 43.1.11k<br />
603
II. Fuggersche Besitzungen<br />
WELLENBURG<br />
FA Dillingen<br />
1329 Mai 15 <strong>und</strong> 23<br />
Der Kämmerer Gottfried von Wellenburg verkauft mit Zustimmung<br />
seiner Frau Agnes seinen Erbteil an <strong>der</strong> Herrschaft Wellenburg<br />
an den <strong>Augsburg</strong>er Bürger Heinrich den Portner, <strong>der</strong> auch den<br />
Erbteil des Arnold Kämmerer von Wellenburg erwirbt. Die Verkäufer<br />
verwenden den Kaufpreis von 517 Pf<strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>er Pfennigen<br />
<strong>zur</strong> Abgeltung ihrer Schulden bei Juden <strong>und</strong> Christen<br />
FA 185.1<br />
1576-1582<br />
Prozeß des Anton Rehlinger, Bürgers von <strong>Augsburg</strong>, mit Leo Juden<br />
von Leitershofen; Libell<br />
FA 17.1.15 i<br />
1595-1597<br />
Amtsberichte, darin: Judenhaus zu Leitershofen (1595/96); Zitation<br />
eines Untertanen vor das Landgericht zu Wangen durch<br />
einen Juden von Pfersee (1597) (Lösung: außergerichtliche Einigung<br />
unter Aufsicht <strong>der</strong> Herrschaft)<br />
FA 17.2.1<br />
1717-1785<br />
Juden Protokolls Rapular. Darin eingeb<strong>und</strong>en: Schreiben <strong>der</strong><br />
Herrschaft an den Pfleger vom 15.4.1717 <strong>zur</strong> Einführung <strong>der</strong><br />
Protokollierung<br />
FA 17.2.55<br />
1787<br />
Polizeiordnung (erlassen nach 1648, 1726 bestätigt),<br />
Nr. 71: Verbot mit Juden Handel zu treiben o<strong>der</strong> sich in eine<br />
Bürgschaft einzulassen<br />
FA 17.1.15 a<br />
III. Quellen zu an<strong>der</strong>en Familien<br />
a) Pappenheim<br />
1437 August 2, Eger<br />
König Sigism<strong>und</strong> verschreibt dem Reichserbmarschall Haupt zu<br />
Pappenheim <strong>und</strong> seinen Erben die halbe Judensteuer zu Nürnberg<br />
<strong>und</strong> 200 Gulden aus dem Ammanamt von Nördlingen; Abschrift Pap.<br />
FA 211.3<br />
1607<br />
Amtskorrespondenz, darin: Juden in Pappenheim; Abschied für<br />
den Juden Bemel (aus Bestand Grönenbach)<br />
FA 26.2.7 e<br />
604
FA Dillingen<br />
III. Quellen zu an<strong>der</strong>en Familien<br />
b) Besserer<br />
1576 Juli 24, Regensburg<br />
Judenprivileg Kaiser Maximilian II. für die Besserer von<br />
Schnürpflingen. Inseriert in <strong>der</strong> Bestätigung von Kaiser Matthias,<br />
1613 Oktober 16<br />
FA 221.1<br />
605
STADTARCHIV DILLINGEN<br />
Das Stadtarchiv Dillingen befindet sich <strong>der</strong>zeit im Neuaufbau.<br />
Die Ordnung des Archivmaterials wird voraussichtlich noch mindestens<br />
drei Jahre in Anspruch nehmen.<br />
Hinweis:<br />
Das Museum in Dillingen besitzt einen jüdischen Schofar: ein<br />
Wid<strong>der</strong>horn, das nach gesetzmäßigen Tönen am Rosch Haschana<br />
(Neujahr) geblasen wird.<br />
Der Schofar stammt vermutlich aus Binswangen.<br />
(Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Dr. Rudolf Poppa)<br />
606
URKUNDEN:<br />
STADTARCHIV DONAUWÖRTH<br />
1383 Februar 13<br />
"Privilegium, das die juden mogen burger zu Thonauwördt werden":<br />
die Brü<strong>der</strong> Friedrich, Stephan <strong>und</strong> Johann, Herzöge von<br />
Bayern, erteilen den Juden einen Gnadenbrief, <strong>der</strong> ihnen gegen<br />
eine jährliche Abgabe die bürgerliche Gleichberechtigung mit<br />
den Christen zusichert. Für den Fall eines Wi<strong>der</strong>rufs dieser<br />
Freiheit wird eine Gnadenfrist von mindestens einem Jahr sichergestellt<br />
(Orig.-Urk. verloren. - Abdruck: Stenger Urk.l0, S.156-158. -<br />
Königsdorfer, Bd.l, S.141-143.)<br />
1384 Oktober 23<br />
Erwähnt ist die Judenschule (= Synagoge) zu Donauwörth<br />
1480 Juni 6<br />
Michael Ärbihsmair, Bürger zu "Schwebischen Werde" (Donauwörth)<br />
bekennt, daß er von dem Juden Hirsch 104 fl geliehen<br />
hat<br />
1517 November 5 Wien<br />
Kaiser Maximilian I. bekennt, daß er den Juden zu Donauwörth<br />
geboten hat, mit ihrem beweglichen Hab <strong>und</strong> Gut aus <strong>der</strong> Stadt<br />
zu ziehen <strong>und</strong>, daß we<strong>der</strong> sie noch ihre Nachkommen künftig dort<br />
wohnen sollen; <strong>der</strong> Kaiser verkauft die jüdischen Häuser <strong>und</strong><br />
Wohnungen sowie die Synagoge um eine "namliche" Summe Geldes<br />
an die Stadt Donauwörth<br />
1521 Mai 3 Worms<br />
Kaiser Karl V. bestätigt <strong>der</strong> Stadt Donauwörth das Judenprivileg<br />
von 1517 XI 5<br />
1521 Mai 4 Worms<br />
Kaiser Karl V. bestätigt <strong>der</strong> Stadt Donauwörth nochmals die<br />
Urk<strong>und</strong>e von 1517 XI 5<br />
ÄLTERES ARCHIV: AKTEN<br />
1555 Februar 8 <strong>Augsburg</strong><br />
Reskript Anton Fuggers an den Rat <strong>der</strong> Reichsstadt Donauwörth<br />
in Sachen <strong>der</strong> Juden zu Zirgesheim, wegen eines ergangenen kaiserlichen<br />
Dekrets<br />
1705 Januar 28 Mainz<br />
Accords-Puncten (Druck) So mit Mayer Moyses Platzen Churfürstlichen<br />
Maynzischen Schutz-Verwandten wegen admodiierten Juden-<br />
Zoll verglichen worden<br />
1711 August 28<br />
Enthält: Abgabevermerk über 1000 Scheiben Salz aus dem Quantum<br />
des Bamberger Hofjuden Marx an Model Löw, Hofjude zu Pforzheim<br />
607
ÄLTERES ARCHIV: AKTEN<br />
StadtADON<br />
1713 September 1<br />
Abrechnung mit dem Bamberger Hofjuden Marx, wegen Salzliefe-<br />
rungen<br />
1722 August 9 <strong>und</strong> 31 Bamberg<br />
Bittschreiben des Samuel Hamburger, Schutz- <strong>und</strong> Garnisons-Lieferant<br />
zu Bamberg, an den Stadtmagistrat zu Donauwörth, um<br />
Begleichung einer Schuldfor<strong>der</strong>ung in Höhe von 18.000 fl<br />
1722 Oktober 30 Donauwörth<br />
Assecuration, nach <strong>der</strong> die Stadt Donauwörth 3500 fl in Münz<br />
Ende des Monats 1723 an Noe Samuel Isaac, Jude zu Mergentheim<br />
<strong>und</strong> kurfürstlicher Hofjude zu München, o<strong>der</strong> dem Inhaber <strong>der</strong><br />
Assecuration zu bezahlen hat<br />
1728 September 22 Monheim<br />
Kaufbrief-Protokollauszug <strong>der</strong> kurfürst-pfalzgräflichen Stadt<br />
Monheim über den Kauf von ein Jauchert Äcker, gelegen beim<br />
Armenhaus, das <strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong> Bäcker Mathes Ottmann an die<br />
Schutzjuden Abraham <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Löhr veräußert<br />
1729 Juni 28 Lauchheim<br />
Fürschreiben des J. Schweiger aus Lauchheim an Karl Heinrich<br />
von Hornstein, Landkomtur <strong>der</strong> Ballei Franken, Hauskomtur zu<br />
Ellingen <strong>und</strong> Würzburg, Deutschordensritter <strong>und</strong> Geheimer Rat<br />
des Hoch- <strong>und</strong> Deutschmeisters, wegen <strong>der</strong> Schutzjuden Löw, dessen<br />
Sohn Cappel sowie <strong>der</strong> Witwe des verstorbenen Salomon in<br />
Sachen Schutzgeld ihres Sohnes Simon<br />
1769 Februar 20 München<br />
Patent (Druck) Herzogs Maximilian Joseph von Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>bayern<br />
zum Verkauf von Lotterie-Billetts für Amsel Falck,<br />
Marktbereiter in Regensburg .<br />
1777<br />
Wechselbrief in Sachen des Hayum Hirsch Simon, Schutzjude von<br />
Pappenheim <strong>und</strong> Handelsmann Johann Augustin Kuhdorfer, München<br />
1782/83<br />
Hausierfreiheit <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> auswärtigen Krämer; enthält:<br />
sieben Beilagen (Abschriften) von 1722, 1763, 1779 <strong>und</strong> 1781,<br />
die die Ausübung bzw. Beeinträchtigung des gewerblichen Handels<br />
betreffen<br />
1822<br />
Verzeichnis <strong>der</strong>, zum Hausierhandel im Gerichtsbezirk Donauwörth<br />
zugelassenen, Juden aus Buttenwiesen <strong>und</strong> Binswangen<br />
1824<br />
Attest für Jakob Hirsch Weinbach aus Harburg, <strong>der</strong> in Donauwörth<br />
das Schlosserhandwerk erlernen will;<br />
mit Genehmigungsvermerk des Stadtmagistrats<br />
608
StadtADON<br />
Rep.Reg. (= Reponierte Registratur): AKTEN<br />
1819, 1828<br />
Ansässigmachung, Bürgeraufnahme <strong>und</strong> Heiratskonsens, Juden<br />
betreffend<br />
(Nr.119/1.)<br />
1858<br />
Trauung des Marcus Müller aus Binswangen in Donauwörth, gegen<br />
Einspruch des Rabbiners in Harburg (Stolgebühren)<br />
(Nr.119/2.)<br />
1875-1906<br />
Judenmatrikel<br />
(Nr.119/3.)<br />
1877-1906<br />
Anschluß <strong>der</strong> Israeliten in Donauwörth an eine Kultusgemeinde,<br />
betreffend den Notar Jakob Rosendahl (1869-1877), Aron Ofner<br />
<strong>und</strong> die Handelsleute Wolf Frankfurter <strong>und</strong> Joseph Weil aus<br />
Fürth<br />
(Nr. 119/4.)<br />
HAUPTRECHNUNGEN (= HR):<br />
1652<br />
Unter "Straffen": Leonhart Hin<strong>der</strong>mair Gemeiner Statt Obermüller,<br />
vmb willen er in Anno 1632 (vor 20 Jahren!) wegen eines<br />
durch seine Brü<strong>der</strong> vnd Stiefftochtermann ausgeraubten Judens<br />
vnferr seiner Mühlen bej Wisen, in <strong>der</strong> Markgrafschafft Burgau<br />
gelegen von dem abgenommenen gelt, aß vnbedacht vnd theils<br />
noch halber auch 14 fl., welche er aber wi<strong>der</strong>vmb restituiert<br />
empfangen. Ist yber den vorigen angelegten 2 tägigen arrest<br />
noch vmb 12 Reichsthaler <strong>zur</strong> Straff angesehen, hieryber starkh<br />
eingewenth pitt aber mo<strong>der</strong>iert worden 12 fl (= Gulden)<br />
(fol.52'.)<br />
1757 April 30<br />
Den 30. April ist Pile Beilbrunner, Schutzjude von Harburg vmb<br />
willen selber in anno 1753 ein alt kupfernes Schiffel, so yber<br />
50 Pf<strong>und</strong> gewogen durch einen alhiesigen Beisitz ohne entrichtung<br />
<strong>der</strong> zoll gebühr von hier an nachher Harburg tragen lassen,<br />
gestrafft worden 4 fl. 30 Kreuzer<br />
(fol.19'.)<br />
609
StadtADON<br />
RATSPROTOKOLLE:<br />
Verschiedene Bände (mit Lücken) erhalten; darin: Hinweise auf<br />
Juden; u.a.:<br />
1819 April 2 (Nr.134)<br />
Bei einer Sitzung des Magistrats, trägt <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>und</strong><br />
Rechtsrat Johann Baptist Schön die Vorstellung "sämtlicher<br />
(wohl Gemeinde-) Bevollmächtigte wegen Abstellung des Hausier-<br />
handeis <strong>der</strong> Juden" vor.<br />
Der Beschluß <strong>der</strong> Magistratsräte lautet dann:<br />
Sollen die Bevollmächtigten dahier mittels Signatur in Kenntnis<br />
gesetzt werden, daß sie die Befugnis haben, jedem Juden,<br />
welcher sich auf <strong>der</strong> Straße o<strong>der</strong> in ihren Häusern mit verbothswidrigen<br />
Handel betretten läßt, seine Waren hinweg zu<br />
nehmen; jedoch muß die Lokalpolizei hievon ohne weiteres verständigt<br />
werden. Uebrigens ist die F Wall Herrschaftsgericht Harburg schriftlich zu ersuchen, die<br />
dortigen Handelsjuden auf diesen Beschluß aufmerksam zu<br />
machen; zugleich soll von Magistrats wegen an die K<br />
Rg
URKUNDEN:<br />
1532 August 5<br />
ARCHIV DER GRAFEN VON RECHBERG, DONZDORF<br />
Isac, Jude zu Neuburg, quittiert Caspar Meuttinger zu Münster<br />
<strong>und</strong> dessen Hausfrau Barbara die Rückzahlung eines Darlehens<br />
in Höhe von 26 fl<br />
(U 733.)<br />
1532 November 17<br />
Berlin Müller zu Wolmazhofen Schuldverschreibung gegen Leo<br />
Jude, Bürger zu Thainhausen, wegen 60 fl<br />
(Inventarium über Herren Christof Fuggers Herren von Kirchberg<br />
<strong>und</strong> Weissenhorn ... Herrschaften, Stucks Heuser <strong>und</strong> Huetter<br />
auf dem Landt <strong>und</strong> in <strong>der</strong> statt Augspurg.)<br />
1533 März 1<br />
Leble, Jude zu Dhonwsen (Thannhausen?), quittiert Bernhard<br />
Wagner zu Wollmatzhofen wegen 60 fl Interims<br />
(Mickhausen: Unverzeichnete Urk<strong>und</strong>en.)<br />
1533 Mai 12<br />
Jud Benjamin zu Günzburg, Jud Mosse zu Burgau, Jud Hirsch zu<br />
Ried, Jud David zu Neuburg, Jud Loeblin zu Thannhausen <strong>und</strong><br />
Jud Leo zu Krumbach verzichten auf Ansprüche aus dem Gut von<br />
Thoma Weber zu Wilmatzhofen<br />
(U 745.)<br />
1533 Mai 13<br />
Jud Leo zu Krumbach, Jud Benjamin zu Günzburg, Jud Mosse zu<br />
Burgau, Jud Alexan<strong>der</strong> zu Erwishausen, Jud Hirsch zu Ried, Jud<br />
Loeble zu Thannhausen, Jud David zu Neuburg <strong>und</strong> Jud Lemle zu<br />
Thannhausen verzichten auf eine ihnen überschriebene Hofstatt<br />
mit Gütern des Michel Meyttinger zu Wilmatzhofen<br />
(U 746.)<br />
611
AKTEN:<br />
1589<br />
Archiv <strong>der</strong> Grafen von Rechberg, Donzdorf<br />
Protokoll, betr. Rechberg'sche Schuld gegen Samuel Jud von<br />
Günzburg, Simons Sohn<br />
(A 343.)<br />
1811-1813<br />
Umfangreicher Akt, betr. den Prozeß des Grafen Xaver von Rechberg<br />
gegen Isaak Neuburger, Negotiant in München, wegen einer<br />
Wechselschuld; dabei u.a.:<br />
Protokoll über die Zahlungsofferte des Abraham Uhlfel<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
dadurch Schuldner <strong>und</strong> Selbstzahler wird;<br />
Heiratsvertrag zwischen Isaak Neuburger <strong>und</strong> seiner Braut Ella<br />
in Kriegshaber, vom jüdischen ins deutsche übersetzt <strong>und</strong> beglaubigt<br />
(1812); Isaak Neuburger erhält von seiner Mutter, <strong>der</strong><br />
Witwe Veila, zwei Stände in <strong>der</strong> Synagoge zu Kriegshaber;<br />
Verzeichnis über den Vermögensstand des Isaac Neuburger, das<br />
u.a. ein in Kriegshaber verkauftes Haus nennt (8219 fl)<br />
(A 474.)<br />
1559-1620<br />
Akt, betr. Kopien <strong>und</strong> Bestätigungen kaiserlicher Freiheiten <strong>und</strong><br />
Privilegien für die Reichsritterschaft in Schwaben, u.a. <strong>der</strong><br />
Juden ver<strong>der</strong>blichen wucherlichen Contracte halben<br />
(A 1022.)<br />
1795-1804<br />
"Grafschafft Illerreichen. Zehnjähriger Rechnungs-Auszug über<br />
saemtliche Geld-Einnahme <strong>und</strong> Ausgaben. Vom Jahre 1795 bis inclusive<br />
1804"; dabei u.a.:<br />
Einnahmen an Judenhaus-Gr<strong>und</strong>zins (insgesamt 9013 fl), an Juden<br />
Todfällen (insgesamt 113 fl), an Juden Schächtgeld (insgesamt<br />
600 fl), an Interessen aus rückständigem Kaufbetrag <strong>der</strong> Judenhäuser<br />
<strong>und</strong> -wohnungen (ca. 44 fl) <strong>und</strong> an Handlohn aus verkauften<br />
Judenhäusern (ca. 455 fl)<br />
(A 1791.)<br />
1712<br />
Abschrift eines von Kaiser Maximilian II. den Herren von Rechberg<br />
erteiltes, <strong>und</strong> von Karl VI. bestätigtes Privileg, betr.<br />
den wucherischen Handel <strong>und</strong> Wandel <strong>der</strong> Juden<br />
(A 2482.)<br />
612
AKTEN:<br />
Archiv <strong>der</strong> Grafen von Rechberg, Donzdorf<br />
16. bis 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Obligationen <strong>und</strong> Quittungen von Untertanen, Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Familie von Rechberg <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en;<br />
betr. u.a. Jos Jude zu Eisenburg (Stadt Memmingen)<br />
(A 2603-2610; hier: A 2603.)<br />
1805-1810<br />
Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Schutzjuden Moyses Mayer<br />
Fälklein aus Heidingsfeld gegenüber Generalmajor Frhr. von<br />
Bubenhofen<br />
(A 2666.)<br />
613
GEMEINDEARCHIV FELLHEIM<br />
UNTERLAGEN ÜBER DIE EHEMALS JÜDISCHE GEMEINDE UND DEN NOCH<br />
BESTEHENDEN JUDENFRIEDHOF:<br />
Akten über die Wie<strong>der</strong>gutmachungs- <strong>und</strong> Entschädigungsansprüche<br />
ehemaliger Juden aus Fellheim, bzw. <strong>der</strong>en Nachkommen.<br />
Unterlagen <strong>zur</strong> früheren Synagoge <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />
des jüdischen Friedhofs in Fellheim.<br />
Korrespondenz mit Angehörigen <strong>der</strong> ehemals jüdischen Gemeinde<br />
Fellheims, sowie mit Archiven, Institutionen <strong>und</strong> Privatpersonen;<br />
beson<strong>der</strong>s Anfragen <strong>zur</strong> jüdischen Familienforschung <strong>und</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden von Fellheim; dabei u.a.:<br />
1938<br />
Mehrere Bestätigungen von Fellheimer Juden <strong>und</strong> Jüdinnen über<br />
die Annahme <strong>der</strong> gesetzlich vorgeschriebenen Zusatzvornamen<br />
Sara <strong>und</strong> Israel<br />
1938<br />
Listenmäßige Meldung <strong>der</strong> im Jahre 1938 in Fellheim ansässigen<br />
25 Juden (zusammengestellt am 25.1.1948)<br />
1940-1942<br />
Liste <strong>der</strong> in Fellheim zugezogenen Juden (Name, Geburtsdatum<br />
<strong>und</strong> Geburtsort), die u.a. aus Memmingen, Altenstadt, Kempten,<br />
Oberdorf, Fischach, München <strong>und</strong> Wien stammen<br />
1942<br />
Namensverzeichnis von 14 deportierten Juden aus Fellheim<br />
(am 30.10.1962 aus dem Landratsamt gemeldet)<br />
1942 März 30<br />
Verzeichnis über die sichergestellten Gegenstände (Fahrrä<strong>der</strong>,<br />
Fotoapparate, Schreibmaschinen <strong>und</strong> Operngläser) bei folgenden<br />
Fellheimer Juden: Josef Günzburger, Julius Laupheimer, Heinrich<br />
Heilbronner, David Sommer, Siegfried <strong>und</strong> Elias Mayer<br />
1942 Juni 20<br />
Schreiben des Landrats Memmingen, die Zahlung von Versorgungsbezügen<br />
an Juden betr.<br />
1942 September 15<br />
Schreiben des Landrats Memmingen, die polizeiliche Verordnung<br />
über die Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden betr.<br />
1942 September 18<br />
Erlaß des Reichsministers für Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft,<br />
Berlin, betr. Lebensmittelversorgung <strong>der</strong> Juden (Druck):<br />
Juden erhalten ab <strong>der</strong> 42. Zuteilungsperiode (19.10.1942) u.a.<br />
kein Fleisch, keine Eier, keine Milch <strong>und</strong> keine Weizenerzeugnisse<br />
mehr; Juden sind von den Son<strong>der</strong>zuteilungen <strong>und</strong> den Bestimmungen<br />
für Kranke, werdende Mütter u.a. ausgeschlossen,<br />
Lebensmittelsendungen aus dem Ausland sind sicherzustellen;<br />
die Lebensmittelkarten sind deutlich mit "Jude" zu kennzeichnen,<br />
ferner sind, "<strong>zur</strong> Vermeidung von Unzuträglichkeiten bei<br />
<strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> arischen Bevölkerung", beson<strong>der</strong>e Einkaufszeiten<br />
für Juden zu bestimmen<br />
614
GmA Fellheim<br />
UNTERLAGEN ÜBER DIE EHEMALS JÜDISCHE GEMEINDE UND DEN NOCH<br />
BESTEHENDEN JUDENFRIEDHOF:<br />
1945 November 17<br />
Erfassung <strong>der</strong> im Landkreis lebenden Juden:<br />
Norbert Jacobs, Lehrer, wohnhaft in Fellheim Nr.79, <strong>und</strong> die<br />
ebenda wohnenden Schüler Gerald <strong>und</strong> Ralph Jacobs (beide geb.<br />
am 10.7.1938 in Memmingen)<br />
1945 November 22<br />
Kostenberechnung für den am 14. November stattgef<strong>und</strong>enen Abtransport<br />
<strong>der</strong> Flugzeugmotoren aus <strong>der</strong> Synagoge zu Fellheim<br />
1946<br />
Nachforschungen über verschleppte Personen, u.a.:<br />
Elias, Martin, Jeanette, Beate <strong>und</strong> Hannah Meyer;<br />
Lina Frankenthaler, geb. Lichtenauer<br />
1956<br />
Amtsgericht Memmingen UR II 7/56:<br />
Albert Bacharach, geb. am 11.7.1879 in Fellheim, verheiratet,<br />
Viehhändler, <strong>und</strong> Cäcilie Bacharach geb. Meyer, geb, am 24.11.<br />
1882 in Nürnberg, verheiratet, Hausfrau, beide zuletzt wohnhaft<br />
in Memmingen, werden für tot erklärt (dabei: Zeitungsausschnitt<br />
mit dem "Aufgebot" <strong>der</strong> Verschollenen vom 16.3.1956).<br />
Amtsgericht Memmingen UR II 51/56:<br />
Jakob Einstein, geb. am 11.2.1880 in Fellheim (als Sohn <strong>der</strong><br />
Kaufmannseheleute Einstein, Arnold <strong>und</strong> Kathi geb. Mair) <strong>und</strong><br />
Gerta Einstein geb. Enslin, geb. am 13.4.1890 in Leutershausen/Bayern<br />
(als Tochter <strong>der</strong> Händlerseheleute Enslin Salomon<br />
<strong>und</strong> Mina geb. RoBenfeld), beide zuletzt wohnhaft in Memmingen,<br />
Zangmeisterstr.24, werden für tot erklärt:<br />
als Zeitpunkt des Todes wird jeweils <strong>der</strong> 8. Mai 1945 festgestellt<br />
1956-1960<br />
Unterlagen über verschiedene Entschädigungsverfahren, u.a.<br />
betr.:<br />
Alfred Guggenheimer, geb. am 15.3.1877 in Memmingen, zuletzt<br />
in Fellheim, Haus Nr.59;<br />
Jakob Jacobs, geb. am 3.3.1896 in Osann/Mosel (Kr. Wittlich);<br />
Heinz Bacharach, geb. am 25.1.1923 in Fellheim, <strong>und</strong> Werner<br />
Bacharach, geb. am 30.6.1925 ebenda, beide bis 1938 in Fellheim,<br />
Haus Nr.43 1/4 (später wohnhaft in New York);<br />
Ricke Heilbronner, geborene Henle, geb. am 8.2.1870 in Fellheim,<br />
verstorben am 11.7.1942;<br />
Gertrud Einstein, geborene Wild, geb. am 30.1.1889 in Cronheim<br />
(später wohnhaft in New York);<br />
Ignaz Gutmann, geb. am 14.12.1882 in Großrohrheim, in Fellheim<br />
wohnhaft (nach <strong>der</strong> Befreiung aus dem KZ Theresienstadt am 24.<br />
Juni 1945 nach Fellheim gezogen);<br />
Arthur Einstein, geb. am 8.10.1897 in Fellheim (später wohnhaft<br />
in New York);<br />
Bruno Einstein, geb. am 10.5.1901 in Fellheim, am 27.10.1939<br />
nach Nordamerika ausgewan<strong>der</strong>t<br />
615
GmA Fellheim<br />
UNTERLAGEN ÜBER DIE EHEMALS JÜDISCHE GEMEINDE UND DEN NOCH<br />
BESTEHENDEN JUDENFRIEDHOF:<br />
1958 Juli 10 <strong>und</strong> August 26<br />
Zwei Schreiben <strong>der</strong> JRSO, Frankfurt, betr. die frühere Synagoge<br />
in Fellheim, Haus Nr.58<br />
1988 November 11<br />
Abschriften <strong>der</strong> Ansprachen von Dr. Worm <strong>und</strong> Bürgermeister<br />
Bernhard Kling, gehalten anläßlich <strong>der</strong> Einweihung einer Erinnerungsfafel<br />
für die ehemals jüdische Gemeinde Fellheims am<br />
Rathaus (ehemals jüdische Schule)<br />
Meldekarten<br />
66 Meldekarten ehemals jüdischer Bürger von Fellheim;<br />
die meisten Karten sind im Jahre 1939 angelegt, einige sind<br />
älter; z.T. mit Angaben über Schulbesuch, Studium, Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Sprachkenntnis, sowie über Teilnahme am Ersten Weltkrieg,<br />
Kriegsauszeichnung u.a.; dabei:<br />
Vier originale Kennkarten mit Fotos, Fingerabdrücken <strong>und</strong> einem<br />
"J" (Jude) für:<br />
Esther Sara Bildstein geb. Mayer, geb. am 30.10.1862 in Fellheim<br />
(ausgestellt in Berlin am 18.2.1939).<br />
Amalie Sara Hönigsberger, geb. am 24.11,1886 in Fellheim (ausgestellt<br />
in Nürnberg-Fürth am 1.4.1939).<br />
Hanna Lieselotte Sara Mayer, geb. am 10.11.1923 in Fellheim<br />
(ausgestellt in Memmingen am 31.12.1938).<br />
Moritz Israel Bacharach, geb. am 4.5.1877 in Fellheim (ausgestellt<br />
in <strong>Augsburg</strong> am 16.12.1938).<br />
616
GEMEINDEARCHIV FISCHACH<br />
Überblick über Juden betr. Archivalien:<br />
PROTOKOLL-UND BESCHLUSSBÜCHER DER GEMEIN[D]ERATSSITZUNGEN UND DER<br />
GEMEINDEVERSAMMLUNGEN:<br />
Nr.502: 1836-1863<br />
1836-1840<br />
Im vierköpfigen Gemeindeausschuß sind zwei Juden genannt:<br />
Hirsch Gunz <strong>und</strong> Seligmann Götz<br />
1840 März 12<br />
Gemeindebeschluß mit den Unterschriften aller anwesenden Bürger,<br />
darunter mehrere jüdische<br />
1843-1861<br />
In <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung sind zwei Juden genannt:<br />
Leopold Götz <strong>und</strong> Veit Gunz<br />
Nr.531: 1863-1889<br />
1863-1889<br />
In den Gemeindebeschlüssen sind folgende Juden genannt:<br />
Veit Gunz (Götz), Nathan Lämle, Leopold Meier, Hermann Deller,<br />
Josef Lämle; als Unterzeichner für die Gemeinde: Moriz Gunz,<br />
Daniel Maier, Bernhard Lämle <strong>und</strong> Samuel Lämle<br />
1863 November 14<br />
Leopold Meier zum Schriftführer gewählt<br />
1870 Februar 24<br />
Veit Gunz als Beigeordneter (= 2. Bürgermeister) genannt<br />
1877 März 11 <strong>und</strong> 1880 Oktober 10<br />
Leopold Meier als Beigeordneter (= 2. Bürgermeister) genannt<br />
1887 April 17<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Bürger, mit ihren<br />
Steuerbeträgen <strong>und</strong> dem Anteil ihrer Stimmen bei Abstimmungen<br />
o. J.<br />
Verzeichnis von 149 jüdischen <strong>und</strong> christlichen Einwohnern, mit<br />
Hausnummern <strong>und</strong> dem jeweiligen Anteil an <strong>der</strong> Haus-, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
Gewerbesteuer<br />
1877<br />
Dasselbe Verzeichnis für 128 jüdische <strong>und</strong> christliche Perso-<br />
nen, nach dem Stand vom Juli 1877<br />
1887 <strong>und</strong> 1889<br />
Mehrere Umlagenlisten, auf Gr<strong>und</strong> von Gemeindebeschlüssen, mit<br />
den Stimmen- <strong>und</strong> Steueranteilen <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen<br />
Bürger<br />
617
Nr.504: 1886-1894<br />
GmAFi<br />
1886<br />
Veit Götz, Josef Lemle <strong>und</strong> Hermann Deller im Gemein<strong>der</strong>at genannt<br />
1886 Oktober 31 <strong>und</strong> 1887 November 6<br />
Protokolle, betr. das Abhalten <strong>der</strong> Judenkreisschule<br />
1890 Dezember 8<br />
Gesuch des Handelsmanns Josef Lemle auf Übertragung von Gemeindenutzungsrechten<br />
1891 April 26<br />
Der Jude Lemle als Kommandant <strong>der</strong> freiwilligen Feuerwehr genannt<br />
Nr.532: 1889-1907<br />
Mehrere Abstimmungslisten über Gemeindebeschlüsse, die die<br />
Namen <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Bürger enthalten;<br />
Mehrere Umlagenlisten, in denen eine große Anzahl von Juden an<br />
<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Gemeindesteuerskala steht<br />
Nr.505: 1894-1899<br />
1894-1899<br />
Die Juden Josef Mendle <strong>und</strong> Josef Lemle im Gemein<strong>der</strong>at genannt<br />
Nr.503: 1897-1914<br />
1897-1914<br />
Jeweils zwischen zwei <strong>und</strong> vier Juden im Gemein<strong>der</strong>at; genannt<br />
sind Albert Deller, Daniel Oettinger, Leopold Götz, Joseph<br />
Mendle <strong>und</strong> Joseph Lemle<br />
Nr.506: 1900-1903<br />
1902 Juli 7<br />
Protokoll, betr. Bürgeraufnahmegebühr für den Kaufmann Josef<br />
Mendle von Fischach <strong>und</strong> dessen Haus Nr.33<br />
(Nrn.105. 106.)<br />
618
Nr.507: 1903-1907<br />
GmAFi<br />
1904 Juni 26<br />
Übertragung des Gemeindenutzungsrechtes, von dem Besitz des<br />
verstorbenen Nathan Lemle Nr.1/3 auf das Haus Nr.60a<br />
(Nr.43.)<br />
1904 Dezember 8<br />
Streitsache <strong>der</strong> Gemeinde Fischach gegen Josef Lemle<br />
(Nr.70.)<br />
1905 Januar 15<br />
Verehelichung des Kaufmannes Isaak Levi<br />
(Nr.74.)<br />
1905 November 26<br />
Verehelichung des Güterhändlers Siegfried Lemle dahier<br />
(Nr.143.)<br />
1906 Juli 1<br />
Grenzbereinigung durch Isidor Mendle<br />
(Nr.149.)<br />
1906 Juli 15<br />
Verehelichung des Kaufmannes Leonhard Lemle, wohnhaft in Nörd-<br />
lingen<br />
(Nr.151/1.)<br />
1906 Oktober 20<br />
Streitsache (Grenzverwirrung) <strong>der</strong> Gemeinde gegen Isidor Mendle<br />
(Nr.163.)<br />
1907 Januar 5<br />
Verehelichung des Bankiers Abraham J. Mair von hier, wohnhaft<br />
in München<br />
(Nr.180.)<br />
Nr.533: 1907-1911<br />
1908 November 14<br />
Zuleitung des Wassers <strong>und</strong> <strong>der</strong> bestehenden Wasserleitung zum<br />
Ritualbad<br />
(Nr.80.)<br />
1909 März 28 <strong>und</strong> Mai 2<br />
Gesuch des Kaufmannes Moses Eichengrün in Fischach um Erwerbung<br />
<strong>der</strong> bayerischen Staatsangehörigkeit<br />
(Nrn.98. 105.)<br />
1910 Dezember 18<br />
Liste <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Abnehmer <strong>der</strong> gemeindlichen<br />
Wasserleitung, <strong>und</strong> die Gebühren hierfür<br />
619
Nr.534: 1911-1923<br />
GmAFi<br />
1911-1923<br />
Als jüdische Gemein<strong>der</strong>atsmitglie<strong>der</strong> sind genannt: Leopold<br />
Götz, Abraham Groß, Siegfried Maier <strong>und</strong> M.J. Meier<br />
1918 Mai 16<br />
Der Gemein<strong>der</strong>at über den angestrebten Bau einer israelitischen<br />
Siechenanstalt (wurde nicht ausgeführt)<br />
1918 Dezember 1<br />
Bildung eines Ausschusses aus drei Juden <strong>und</strong> drei Christen,<br />
zwecks Errichtung eines gemeindlichen Kriegerdenkmales<br />
Nr.535: 1923-1929<br />
1924 Februar 15<br />
Genehmigung für die beabsichtigte Zusammenlegung von katholischer<br />
<strong>und</strong> jüdischer Schule<br />
1925<br />
Im 16-köpfigen Gemein<strong>der</strong>at sind drei Juden genannt: Siegfried<br />
Mendle, Joseph Mendle <strong>und</strong> Siegfried Maier<br />
Nr.536: 1929-1935<br />
1929-1933 Februar<br />
Vier Juden im Gemein<strong>der</strong>at genannt: Leopold Götz, Siegfried<br />
Lemle, Siegfried Maier <strong>und</strong> Moses I. Maier<br />
1933 Februar 4<br />
Antrag des Moritz Mendle um Ermässigung des Wasserzinses (wird<br />
abgelehnt)<br />
1933 Februar 18<br />
Ablehnung des Antrages, Adolf Hitler zum Ehrenbürger <strong>der</strong> Gemeinde<br />
zu ernennen, durch den noch mit vier Juden besetzten<br />
Gemein<strong>der</strong>at<br />
(S.202.)<br />
1933 Juli 22<br />
Beschluß, die Bedarfsartikel nur mehr in "deutschen", möglichst<br />
ortsansässigen Geschäften einzukaufen<br />
(S.224.)<br />
620
Nr.529; 1935-1949<br />
GmAFi<br />
1937 April 9<br />
Antrag <strong>der</strong> NSDAP-Ortsgruppe auf "Einschränkung" <strong>der</strong> Juden;<br />
wird nur teilweise angenommen<br />
(S.20'. 21.)<br />
1937 August 22<br />
über die Möglichkeiten einer vermehrten jüdischen Auswan<strong>der</strong>ung<br />
(S.23'. 24.)<br />
1938 November 5<br />
NSDAP-Ortsgruppe drängt auf weitere Maßnahmen <strong>zur</strong> Bekämpfung<br />
des Handels mit den Juden <strong>und</strong> Einschränkung <strong>der</strong> jüdischen Geschäfte<br />
(S.32'. 33.)<br />
1938 November 16<br />
Beschluß, den Juden das Nutzungsrecht am Gemeindewald abzusprechen<br />
<strong>und</strong> die 14 Teile an die Gemeinde Fischach zu ziehen<br />
(S.33'. 34.)<br />
1940 März 14<br />
Auf Antrag <strong>der</strong> NSDAP-Ortsgruppe, Billigung <strong>der</strong> Ausgangsbeschränkungen<br />
für die jüdische Bevölkerung<br />
(S.41'. 42.)<br />
1943 März 13<br />
Beschluß, den israelitischen Friedhof von <strong>der</strong> Kultusgemeinde<br />
käuflich zu erwerben<br />
(S.54'. 55.)<br />
1947 Juli 17<br />
Beschluß, den weiteren Bau von Behelfsheimen auf den einst<br />
jüdischen Gr<strong>und</strong>stücken einzustellen<br />
(S.84'. 85.)<br />
1949 März 4<br />
Erste Sitzung <strong>der</strong> neuen Gemeindekanzlei in <strong>der</strong> ehemaligen Judenschule<br />
(S.159'. 160.)<br />
1949 Mai 4<br />
Bildung einer Interessengemeinschaft mit den 30 Besitzern ehemals<br />
jüdischer Häuser <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke, wegen Rückerstattungsangelegenheiten<br />
(S.176'. 177. 178.)<br />
1949 Mai 12<br />
Beschluß, betr. <strong>der</strong> jüdischen Rückerstattungsansprüche<br />
(S.178'. 179.)<br />
1949 November 26<br />
Beschluß, betr. <strong>der</strong> Rückerstattungsansprüche von Sun (Siegfried)<br />
Mendle, Haus Nr.60a, <strong>und</strong> von Lora Knorr; Rückgabe des<br />
1943 erworbenen jüdischen Friedhofes an die IRSO<br />
(S.198'. 199. 200.)<br />
621
Nr.511: 1950<br />
GmAFi<br />
1950 März 10, März 14 <strong>und</strong> März 25<br />
Rückerstattung des Hauses Nr.46 (= die ehemalige Judenschule)<br />
an die IRSO in München; Ablehnung des Kaufangebotes eines Immobilienmaklers<br />
für dieses Haus<br />
(S.8. 11. 16.)<br />
1950 Mai 6<br />
Beitritt zum Verband <strong>der</strong> Rückerstattungs-Pflichtigen abgelehnt<br />
(S.28. )<br />
1950 Mai 20, Juni 6, Juli 8, September 5 <strong>und</strong> November 3<br />
Betr. Rückerstattungsansprüche des Sali Mendle <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geschwister<br />
Lemle für das Haus Nr.40 (heute: Rathausneubau), <strong>und</strong><br />
Verkauf dieses Hauses um 9.500 DM<br />
(S.33f. 40. 64. 80.)<br />
1950 Juli 22 <strong>und</strong> Juli 27<br />
Betr. Rückerstattung Sali Mendle, Haus Nr.60<br />
(S.46. 50.)<br />
1950 Oktober 3<br />
Betr. Rückerstattung Gunz-Mendle, Gr<strong>und</strong>stück Flur-Nr.620a, <strong>und</strong><br />
Mendle Haus Nr.70<br />
(S.65-68.)<br />
Nr.512: 1951-1956<br />
1953 Juli 3 <strong>und</strong> Juli 9<br />
Beratung mit Vertretern <strong>der</strong> IRSO, wegen Rückkauf <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Judenschule, Haus Nr.46 (heute: Am Judenhof 6); Kauf des<br />
Gebäudes durch die Gemeinde Fischach um 9.500 DM<br />
(S.301f. 305-307.)<br />
622
RECHNUNGSBÜCHER DER GEMEINDE:<br />
Nr.108: 1836/1837<br />
GmAFi<br />
1838 Februar 18, Beilage II<br />
Verzeichnis <strong>der</strong>jenigen, welche von <strong>der</strong> Gemeinde Gr<strong>und</strong>stücke<br />
erworben haben; darunter acht Judenhäuser: Nrn.3. 15. 19. 33.<br />
46. 50. 60. <strong>und</strong> 70.<br />
Nr.120: 1848/1849<br />
Mehrere Gemeindeumlagenlisten, mit den Namen <strong>der</strong> Steuerpflichtigen<br />
<strong>und</strong> ihrem Steueraufkommen; u.a. werden 56 Christenhäuser<br />
<strong>und</strong> 31 Judenhäuser genannt (ohne Armenhaus)<br />
Nr.132: 1860/1861<br />
Steueraufkommen von Christen <strong>und</strong> Juden genannt<br />
1861 Dezember 20<br />
Bei Einnahmen aus den Realitäten, Erlös des Pferchs, mehrere<br />
Juden genannt<br />
(S.2. Beleg II.)<br />
Bei Einnahmen <strong>der</strong> Gemeinde u.a. das Restvermögen des Max Landauer<br />
von 50 fl 42 kr verzeichnet<br />
(S.3. Beleg I.)<br />
Nr.157: 1888<br />
Die Listen verschiedener Gemeindeumlagen verzeichnen jeweils<br />
die Namen <strong>und</strong> Hausnummern <strong>der</strong> Pflichtigen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Steueranteil;<br />
erstmals eine große Anzahl von Juden an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Gemeindesteuerskala<br />
Nr.169: 1904<br />
Distrikts- <strong>und</strong> Gemeindeumlagen nennen die zugr<strong>und</strong>e gelegten<br />
Gesamtsteuern sowie Namen <strong>und</strong> Hausnummern <strong>der</strong> Pflichtigen; die<br />
Juden zahlen die höchsten Steuerbeträge<br />
(Nr.11.)<br />
Kassentagebücher: 1938 <strong>und</strong> 1939<br />
Steuern <strong>und</strong> Umlagen <strong>der</strong> christlichen <strong>und</strong> jüdischen Bürger enthalten;<br />
bei den Verwaltungsgebühren (Anträge auf Reisepässe,<br />
Geburts-, Trau- <strong>und</strong> Sterbebescheinigungen u.a.) mehrere Einträge,<br />
welche jüdische Bürger betreffen<br />
623
STANDESAMTREGISTER (ab 1876):<br />
GmAFi<br />
1876-1942<br />
Personalakten <strong>der</strong> jüdischen Gemeindemitglie<strong>der</strong><br />
EHRENCHRONIK DER GEMEINDE FISCHACH (1918):<br />
Verzeichnet sind sieben jüdische Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges<br />
EINZELNE AKTEN:<br />
Fach Nr.82<br />
1902-1911<br />
Register für die Gewerbs-Nie<strong>der</strong>legungen (Geschäftsaufgaben) in<br />
<strong>der</strong> Gemeinde; darunter mehrere jüdische Bürger, wie Rudolphine<br />
Mendle, Leopold Götz, Josef Mendle u.a.<br />
1918-1924<br />
Eröffnungsnachweise<br />
Fach Nr.84<br />
1811-1949<br />
Akt, betr. Gewerbe, Handel <strong>und</strong> Verkehr, Feiertage <strong>und</strong> Arbeitswesen;<br />
dabei:<br />
1811 Dezember 31<br />
Bekanntmachung, betr. das Handeln <strong>der</strong> Juden an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen<br />
o.J.<br />
Betriebsnachweisungsliste; enthält Angaben über jüdische Geschäfte,<br />
mit genauer Zahl <strong>der</strong> dort Beschäftigten<br />
o.J.<br />
Zwei Verzeichnisse über sämtliche jüdischen <strong>und</strong> christlichen<br />
Gewerbetreibenden<br />
Fach Nr.85<br />
Enthält Akten über den Eisenbahnbau von Gessertshausen nach<br />
Fischach, an dem die jüdischen Bürger ab 1911 beteiligt waren.<br />
Mehrere Sammlungslisten <strong>und</strong> Zahlungslisten freiwilliger Beiträge,<br />
mit den Namen <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> christlichen Spen<strong>der</strong><br />
(ab 1909)<br />
624
EINZELNE AKTEN:<br />
Fach Nr.86:<br />
GmAFi<br />
Enthält Akten über die Beteiligung <strong>der</strong> jüdischen Bürger an<br />
einer mo<strong>der</strong>nen Wasserversorgung in Fischach (um 1900), mit<br />
Abnehmerlisten<br />
1905 Mai-Juni<br />
Prozeß <strong>der</strong> Gemeinde Fischach vor dem Amtsgericht Zusmarshausen<br />
gegen Josef Lemle, wegen Wasserverschwendung<br />
(A 73/04. Abschrift.)<br />
Hinweis: Die umfangreichen Protokoll-, Beschluß- <strong>und</strong> Rechnungsbücher<br />
wurden nur in Beispielen erfaßt, wobei z.T. auf<br />
Piller <strong>zur</strong>ückgegriffen wurde; sie enthalten vermutlich weitere<br />
Hinweise auf Juden.<br />
625
REICHSSACHEN I, 2379<br />
STADTARCHIV FRANKFURT<br />
1506 Oktober 27<br />
König Maximilian erklärt, daß er wegen angegebener Gründe die<br />
Juden aus Nördlingen verweise, <strong>und</strong> daß er ihre Häuser nebst<br />
<strong>der</strong> Synagoge gegen eine Summe bares Geld an die Stadt verkauft<br />
habe<br />
(fol.28-29'. Abschrift. - Regest: Stern 1.)<br />
1506 Oktober 27<br />
König Maximilian kündigt den Juden zu Nördlingen ihre Ausweisung<br />
an; sie haben bis Sonntag Laetare zu Mitfasten mit ihrem<br />
beweglichen Gut die Stadt zu verlassen. Sollten Streitigkeiten<br />
entstehen, wegen <strong>der</strong> Auslösung <strong>der</strong> in ihrem Besitz befindlichen<br />
christlichen Pfän<strong>der</strong>, so seien <strong>der</strong> Rat- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadtamman<br />
<strong>zur</strong> Entscheidung beauftragt<br />
(fol.30-30'. Abschrift. - Regest: Stern 2.)<br />
1506 Oktober 27<br />
König Maximilian beauftragt den Rat- <strong>und</strong> den Stadtamman zu<br />
Nördlingen, die bei <strong>der</strong> Auslösung <strong>der</strong> Pfän<strong>der</strong> zwischen Christen<br />
<strong>und</strong> Juden vorfallenden Streitigkeiten nach Billigkeit zu<br />
entscheiden. Bei verschiedener Ansicht sollten sie einen Dritten<br />
vom Rate hinzunehmen<br />
(fol.32-33'. Abschrift. - Regest: Stern 3.)<br />
1516 Januar 24<br />
Nördlingen berichtet an Frankfurt über die "nützlichen Folgen"<br />
<strong>der</strong> Vertreibung seiner Juden<br />
(fol.51-51'. Original. - Regest: Stern 4.)<br />
626
RATSPROTOKOLL (= RP): Nr.18<br />
STADTARCHIV FRIEDBERG (Bayern)<br />
1938 April 29<br />
Beschluß des Rates <strong>der</strong> Stadt Friedberg über die Trennung <strong>der</strong><br />
Viehmärkte für jüdische Viehhändler<br />
627
STADTARCHIV FÜSSEN<br />
URKUNDEN DES KLOSTERARCHIVS ST. MANG IN FÜSSEN:<br />
1544 August 10<br />
Jörg Angerer zu Eiterberg wird dem Mair Juden zu Neuenried<br />
(bei Huttenwang) 36 fl <strong>und</strong> 4 Pf<strong>und</strong> Flachs schuldig; bei<br />
Nichtbezahlung bis St. Gallentag sollen dem Juden Ansprüche<br />
auf den Sohn Hans Angerer vorbehalten sein, neben Verpfändung<br />
aller Güter des Angerer<br />
(U 92. - Regest: FüUB 92.)<br />
1545 November 17<br />
Das Gericht in Wangen spricht dem Mayer Jud zu Neuenried<br />
(bei Huttenwang) die Güter des Jörg Angerer zu Eiterberg<br />
zu, <strong>der</strong> in die Acht erklärt ist<br />
(U 1197. Zweitschrift <strong>und</strong> Abschrift liegen bei. - Regest:<br />
FüUB 1197.)<br />
1548 Oktober 21<br />
Altmair Jud zu Neuenried (bei Huttenwang) sagt Endres<br />
Schmelz <strong>der</strong> Schuld von 60 fl von wegen Angerer's Gut zu<br />
Eiterberg, das jetzt Schmelz innehat, ledig<br />
(U 94. - Regest: FüUB 94.)<br />
1566 März 30 <strong>Augsburg</strong><br />
Kaiser Maximilian II. erteilt dem Kloster St. Mang zu Füs-<br />
sen ein Judenprivileg, daß kein Jude gegen Untertanen des<br />
Klosters ohne Wissen von Abt <strong>und</strong> Konvent auf fahrende <strong>und</strong><br />
liegende Habe vor dem Hofgericht in Rottweil klagen könne<br />
usw.<br />
(U 19. Beschädigte Abschrift liegt bei. - Regest: FüUB 19.)<br />
ARCHIVALAKTEN DER STADT FÜSSEN:<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Kleinere Akten, betr. Kultus; dabei u.a.:<br />
Israeliten 1819<br />
(Nr.143.)<br />
628
StadtA Fü<br />
FÜSSENER CHRONIK ("CHRONICON FIESSENSE") DES ABTES<br />
HEINRICH AMMANN<br />
berichtet u.a. über Juden:<br />
1433<br />
verfügte <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong>, daß die Juden gelbe<br />
Flecke <strong>und</strong> ihre Frauen spitze Schleier tragen mußten<br />
(fol.541'.)<br />
1475<br />
Am Gründonnerstag des Jahres 1475 wurde in Trient das Kind<br />
Simon im Alter von 2 1/2 Jahren von den Juden gemartert<br />
(fol.591'.)<br />
1492<br />
Eleazar, ein Jude, durchbohrte 1492 mit einem Mittäter<br />
eine heilige Hostie, aus <strong>der</strong> sofort Blut austrat, das er<br />
mit einem Tuch auffing. Das geschah in <strong>der</strong> Stadt Sternebach,<br />
die W<strong>und</strong>en an <strong>der</strong> Hostie zeigen sich bis heute. Die<br />
Täter wurden gefaßt <strong>und</strong> verbrannt<br />
(fol.608.)<br />
1576<br />
Eine Judenschuld von 6000 fl bei dem Juden Simon von Günz-<br />
burg<br />
(fol.1127-1128.)<br />
629
1459<br />
Judensteuer (Versatzbrief)<br />
(Nr.5.63.)<br />
STADTARCHIV GÜNZBURG<br />
1475<br />
Bürgeraufnahme des Jud Symon Leeb<br />
(Nr.5.72.)<br />
1559<br />
Bewilligung des Kaisers Ferdinand <strong>zur</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.5.145.)<br />
1560<br />
Vidimus eines Freiheitsbriefes von Kaiser Ferdinand<br />
(Nr.5.149.)<br />
1566<br />
Urfehdbrief des Juden Mayer von Frankfurt<br />
(Nr.5.161.)<br />
1567<br />
Urfehdbrief des Juden Mayer Backh von Neuburg; wegen Betrugs<br />
im Gefängnis<br />
(Nr.5.164.)<br />
1580<br />
Urfehdbrief des Juden Seligmann zu Günzburg; wegen betrügerischer<br />
Handlungen<br />
(Nr.5.187. )<br />
1598<br />
Der kaiserliche Notar Johann Konrad Zettler verkündet in Günzburg,<br />
Ichenhausen, Neuburg, Thannhausen, Binswangen u.a. die<br />
Ausweisung <strong>der</strong> Juden, weil sie angeblich Wucherzinsen for<strong>der</strong>ten<br />
(Nr.5.226.)<br />
1613-1617<br />
Verschiedene Erlasse des Markgrafen Karl, u.a. die Günzburger<br />
Juden betr.<br />
(Nr.5.278.)<br />
1765<br />
Schutzbrief des Herzogs Carl von Württemberg für den Günzburger<br />
Schutzjud Levi<br />
(Nr.5.667a.)<br />
630
URKUNDE:<br />
STADTARCHIV GUNDELFINGEN<br />
1450 November 23<br />
Joseph Jud <strong>und</strong> seine Hausfrau Henn, Manne Jud <strong>und</strong> seine Hausfrau<br />
Gütlin, Symon Jud, Manne Judens Sohn, die auf Befehl des<br />
Herzogs Ludwig ins Gefängnis nach G<strong>und</strong>elfingen kamen, schwören<br />
zugleich für ihre min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong> Zipperlin, Hennlin <strong>und</strong><br />
Schönlin, dem Herzog <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt G<strong>und</strong>elfingen Urfehde<br />
PROTOKOLLE:<br />
Aus <strong>der</strong> Zeit vor 1740/41 (Ausweisung <strong>der</strong> Juden) sind im Stadtarchiv<br />
nur Restprotokolle vorhanden, z.B.:<br />
Kopien, Privilege, Pfandschaftsbriefe, Verträge, Vergleiche,<br />
Kauf- <strong>und</strong> Urteilsbriefe (1378/1778);<br />
Briefprotokolle (16 . Jahrh<strong>und</strong>ert);<br />
Auszüge aus den Ratsprotokollen (1534/36);<br />
Ratsprotokolle (1543-1547, 1579-1586, 1603/06, 1612-1622 <strong>und</strong><br />
1738/64);<br />
dabei u.a.:<br />
1546 Juli 8<br />
Ein Jude findet Aufnahme in <strong>der</strong> Stadt: "Michel Juden, will ain<br />
Rat sampt seinem Sone <strong>und</strong> Tochtermann, sampt Irn Kün<strong>der</strong>n sain<br />
Pfennig zuzörn, auf sain wohlhalten <strong>und</strong> Rats wi<strong>der</strong>ruffen, umb<br />
gepürlich Sitzgellt vergönden, Soll mit keinem Vihe wö<strong>der</strong> wasser<br />
noch Waide nutzen o<strong>der</strong> nießen, son<strong>der</strong>n am barn hallten".<br />
(Der Name <strong>der</strong> Judenfamilie ist später bei Handelsstreitigkeiten<br />
im Ratsbuch öfters zu finden)<br />
1616 September 8<br />
Der Eintrag im Ratsprotokoll berichtet von einem Juden, <strong>der</strong><br />
das Geleitsrecht in Anspruch genommen <strong>und</strong> während <strong>der</strong> Dauer<br />
desselben von Gallus Wurmann aus Sontheim geschlagen wurde.<br />
Die Strafe für Wurmann beträgt, "weil er hoch um Verzeihung<br />
gebetten", 1/2 Taler.<br />
631
KATH. PFARRARCHIV HAINHOFEN<br />
Zusammengestellt nach Hetzer, Judensiedlungen (1988):<br />
I/II Geschichtliche Notizen<br />
1775<br />
Kritik des Pfarrers von Hainhofen an <strong>der</strong> Aufnahmepolitik des<br />
hochstiftischen Rentamts <strong>Augsburg</strong>, im Konzept <strong>der</strong> "Parochialia"<br />
von 1775.<br />
I/VI Geschichtliche Notizen Schlipsheim<br />
1719<br />
Der Hainhofener Pfarrer Michael Mayr hält in einer Notiz fest,<br />
daß ihm selbst noch erinnerlich sei, wie in Schlipsheim nur<br />
elf Häuser gestanden hätten. Aber: "Der jezmalige regierende<br />
Herr Johann Eucharius Joseph von Rehlingen, den man anfänglich<br />
nur strenger Herr o<strong>der</strong> strenger Herr Junker genennt, hat die<br />
Juden eingenommen, in des Georg König, Bauern allda, seinen<br />
Garten hat er vier Haiser <strong>und</strong> wo sonst auf <strong>der</strong> Gemain ein<br />
Plätzl war, Haiser, so wegen viele <strong>der</strong> Beisitzleuten, fast<br />
Spitäler zue nennen, aufbauen lassen . .."<br />
1719 Mai 3<br />
Schreiben des Pfarrers Mayr an Frhr. von Rehlingen auf<br />
Schlipsheim, wegen <strong>der</strong> Errichtung immer neuer Beisitzerbehausungen.<br />
Vermerk auf dem Konzept des Schreibens:<br />
"Anstatt einer Antwort hab ich wie<strong>der</strong> ein neues Haus in<br />
Schlipsheim bekommen".<br />
1824 Oktober 8<br />
Der Hainhofener Pfarrer antwortet auf eine entsprechende Anfrage<br />
des Generalvikariats <strong>Augsburg</strong>, daß die Schlipsheimer<br />
Juden noch nie eine Entschädigung an Pfarrer <strong>und</strong> Mesner geleistet<br />
hätten für den Entgang von Stolgebühren (bei jüdischen<br />
Beschneidungen, Hochzeiten <strong>und</strong> Beerdigungen).<br />
632
KATH. PFARRARCHIV HAINSFARTH<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Alfred Heinzel:<br />
Kirchenvisitationen:<br />
1480<br />
"in 4or domibus habentur Judaei non deferentes signa sub domi-<br />
natione D. Ludovici in Oettingen"<br />
1601<br />
"Etiam ibi 3 Judaei, subditi D. Comitis de Oettingen in Wallerstein"<br />
1699 "Juden 89"<br />
Pfarrarchiv Hainsfarth:<br />
S 1 F 4.12<br />
Status animarum (Protestantanten <strong>und</strong> Israeliten teilweise)<br />
F 4.13<br />
Seelenzahl <strong>der</strong> Juden 1820 <strong>und</strong> 1826<br />
F 4.15<br />
Bevölkerung 1830-1840, fortlaufend, 4 Hefte in Quart.<br />
S 2 F 2.11<br />
Pfarrei Hainsfarth <strong>und</strong> Juden. Jura stolae auf Häusern ab<br />
1745, Sonn- <strong>und</strong> Feiertage, Eid<br />
F 2.45<br />
Israelitische Elementarschule Hainsfarth, Jahresberichte<br />
1823-1833, Schriftstücke 1827-1904 (unvollständig)<br />
F 2.46<br />
Visitationsprotokolle 1835-1914 (nicht vollständig)<br />
F 2.47<br />
Schulrechnungen, Ein- <strong>und</strong> Ausgaben 1823/24-1868<br />
F 2.48<br />
Schulfassionen 1833-1899<br />
F 2.49<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Werktag- <strong>und</strong> Feiertagsschüler 1822-1904<br />
(unvollständig), Lektionsliste 1910/11<br />
F 3.6<br />
Armenwesen israelitischer Confession 1833-1852/53<br />
Reichnisse:<br />
a) Leib- <strong>und</strong> Seelpfennig ab 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
b) Pro jura stolae:<br />
1688 erstmalig 1 fl 30 kr über Oberamt in Oettingen.<br />
1697-1741: 2 fl<br />
1742-1784: 12 fl, Mesner 1 fl. Nach dem Judenschutzbrief<br />
von 1742 - wenn sie auf die gesetzte Zahl von<br />
40 (Familien) kommen, mo<strong>der</strong>iert auf 8 fl<br />
1785-1881: 16 fl, Mesner 4 fl<br />
633
EVANG. PFARRARCHIV HARBURG<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Frau Gnad:<br />
1671-1890<br />
Acta des Königl.-Bayerischen protestantischen Pfarramts Harburg.<br />
Betreff: Die israelitische Gemeinde<br />
634
FÜRSTLICH OETTINGEN-SPIELBERGISCHES ARCHIV, HARBURG<br />
HA (= HAUSARCHIV)<br />
URKUNDEN:<br />
1331 Mai 30 Nürnberg<br />
Kaiser Ludwig (IV.) überläßt auf Wi<strong>der</strong>ruf dem Grafen Ludwig VI.<br />
von Oettingen die Juden, die bei ihm seßhaft waren, zu ihm<br />
fahren o<strong>der</strong> seßhaft werden sollten, <strong>zur</strong> "Nutzung"<br />
(IV.Ba 18. - Regest: OeUB 316.)<br />
1346 Mai 25 Flochberg<br />
Die Brü<strong>der</strong> Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.), Grafen von<br />
Oettingen, befreien die Stadt Dinkelsbühl von fünf Steuern;<br />
die Stadt soll die Beträge an den Juden Pfefferkorn zu Bal<strong>der</strong>n<br />
bezahlen<br />
(IV.Ba 9. - Regest: OeUB 519.)<br />
1420<br />
Privileg des Kaisers Sigism<strong>und</strong> für Herzog Ernst von Österreich,<br />
von den Juden den dritten Pfennig ihres Vermögens einnehmen zu<br />
dürfen<br />
(IV.C 2.)<br />
1453<br />
Das den Grafen Ulrich, Wilhelm <strong>und</strong> Ludwig von Oettingen <strong>und</strong><br />
Bischof Johannes zu Eichstätt, im Auftrag <strong>und</strong> Befehl des Kaisers<br />
Friedrich, erteilte Privileg gegen den Wucher <strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong><br />
wirkliche Bestrafung einiger <strong>der</strong>selben, wegen sich gegen die<br />
Herren Grafen erlaubten Wuchers<br />
(IV.A 14.)<br />
1585<br />
Urfehde <strong>der</strong> Juden Koppel, Lazarus <strong>und</strong> Mosse zu Hainsfarth<br />
(IV.30.2-5.)<br />
635
HA (= HAUSARCHIV):<br />
X.19<br />
FÖSAH<br />
DER LANDESVERGLEICH UND GEBIETSAUSTAUSCH MIT DEM KÖNIGLICH<br />
PREUSSISCHEN FÜRSTENTUM ANSBACH: JUDEN-SACHEN; dabei:<br />
1799<br />
Die Judengemeinde zu Schopfloch bittet um schriftliche Zusiche-<br />
rung über die Befreiung von dem Beitrag zu den Anlagen <strong>der</strong><br />
Judenschaft zu Ansbach<br />
1799-1802<br />
Akt, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft zu Schopfloch;<br />
Enthält:<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> in Schopfloch lebenden Juden<br />
1799-1805<br />
Akt, verschiedene Anfragen <strong>und</strong> Entschließungen die Juden betr.;<br />
u.a. über Juden zu Schopfloch, Hainsfarth <strong>und</strong> Steinhart<br />
1804/1805<br />
Akt, betr. Abgaben <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> die denselben eingeräumten<br />
Befugnisse;<br />
v.a. über die Judenschaft zu Mönchsroth;<br />
Enthält:<br />
Verzeichnis über das Schutzgeld <strong>der</strong> Juden zu Schopfloch (1785)<br />
1805<br />
Akt, betr. Handelsverkehr <strong>der</strong> diesseitigen Schutzjuden im<br />
Königlich Preußischen Gebiet;<br />
u.a. über Juden zu Mönchsroth <strong>und</strong> Dinkelsbühl<br />
636
LITERALIEN:<br />
FÖSAH<br />
- K 2 (= KOPIALBUCH UND REPERTORIUM)<br />
1269-1473<br />
Oettingische Privilegien, Repertorium;<br />
betr. u.a.: Judensteuer <strong>und</strong> Judenprivileg<br />
(S.19, 20, 20'.)<br />
1324-1418<br />
Oettingische Privilegien, Repertorium:<br />
Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen, Judensachen<br />
(Id, S.94', 95.)<br />
1328-1347<br />
Regalien von Juden zu Straßburg<br />
(II, S.95'.)<br />
1355 April 5 Rom<br />
Karl IV. bestätigt den Grafen Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.)<br />
von Oettingen alle Handfesten <strong>und</strong> Briefe, u.a. über ihre Juden<br />
(U 198, S.40.)<br />
1383 März 12 Nürnberg<br />
Wenzeslaus gestattet den Grafen Ludwig (XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III.)<br />
von Oettingen, daß die Juden, die sie unter sich haben <strong>und</strong> die<br />
in ihrer Herrschaft wohnen, von niemand einer Schuld wegen vor<br />
ein fremdes Gericht gezogen werden dürfen<br />
(U 200, S.40',41.)<br />
- LaB (= LANDES-, AMTS- UND ORTSBESCHREIBUNGEN); dabei u.a.:<br />
LaB 28<br />
"Copia Unterthaenigster actenmaeßiger Erlaeüterung ueber die<br />
unterm 15. Novembr. 1731 zum HochFürstl. Brandenburg Pfleg<br />
Amt Nördlingen gnädigst communicirte 36 Puncten" o<strong>der</strong><br />
"Beschreibung des HochFürstl. Pfleg-Amts Noerdlingen de Anno<br />
1734" ab 1318;<br />
Enthält: Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Schutzverwandte<br />
(Punkt 26.)<br />
637
LITERALIEN:<br />
LaB 41<br />
FÖSAH<br />
Johann Melchior Wildeisen d.J., Dinkelsbühl:<br />
"Hochgräffl. Ötting. Landts- <strong>und</strong> <strong>der</strong>o Herren Graffen uhralter<br />
Herrkhunfft, Stammens <strong>und</strong> löblicher <strong>Geschichte</strong>n, ...",<br />
o.J. (3.V.17.Jh.) - Einträge bis um 1675;<br />
Enthält: Beschreibung des Judenpogroms in Nördlingen im Jahre<br />
1384<br />
(Blatt 228'.)<br />
- 0 (= ORDNUNGEN UND VERORDNUNGEN); dabei u.a.:<br />
0 1<br />
1509-1639<br />
"Genéral-Befehle <strong>und</strong> Edicta";<br />
Einzelverordnungen <strong>der</strong> Grafen Carl Wolfgang, Ludwig XV.,<br />
Martin <strong>und</strong> Ludwig XVI., Gottfried <strong>und</strong> Ludwig Eberhard von<br />
Oettingen-Oettingen, betr. u.a.:<br />
Geldaufnahme bei Juden<br />
Judenschulden<br />
Juden zu Steinhart <strong>und</strong> Trendel<br />
Juden, die von ihrem Vieh keinen Zoll erstatten<br />
- R (= REPERTORIEN); dabei u.a.:<br />
R 16<br />
1804-1807<br />
"Repertorium über die im gemeinschaftl. Archiv zu Oettingen<br />
sich befindlichen Akten nach verschiedenen Materialien";<br />
betr. u.a.: Judenschaft<br />
638
Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />
F.4, Nr.60<br />
1723/1724<br />
FÖSAH<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Stadt Oettingen <strong>und</strong> in dem Dorf<br />
Hainsfarth; insgesamt 640 Köpfe (Männer, Frauen, erwachsene<br />
Söhne <strong>und</strong> Töchter, Kin<strong>der</strong>, Knechte <strong>und</strong> Mägde);<br />
in Oettingen: auf hochfürstlicher Seite 228 Juden, auf hochgräflicher<br />
Seite 213 Juden:<br />
in Hainsfarth: auf hochfürstlicher Seite 144 Juden, auf hochgräflicher<br />
Seite 55 Juden<br />
F.4, Nr.76<br />
1668/1669<br />
Akt, betr. Judenschulden;<br />
u.a. über den wallersteinischen Schutzjuden Simon Model<br />
F.16, Nr.653<br />
1740<br />
Akt, betr. Schächtordnung sowie die Einführung des Schächt-<br />
Zettels bei dem Metzgerhandwerk zu Oettingen<br />
F.19, Nr.762<br />
1647/1648<br />
Akt, betr. "Interzession" für Marx Hänlin, Schutzjude zu<br />
Oettingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
F.21, Nr.814<br />
1690-1727<br />
Akt, betr. die Beschwerden einiger Handwerker, daß ihre<br />
Nahrung durch die Juden sowohl als auch durch die Hausierer<br />
sehr geschwächt werde<br />
639
Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />
F.23, Nr.881<br />
1682-1706<br />
FÖSAH<br />
Umfangreicher Akt, betr. Metzger sowie das Schächten <strong>der</strong> Juden<br />
in ihren Häusern;<br />
Enthält:<br />
Klage <strong>der</strong> Gastwirte zu Oettingen (1683);<br />
Specification über diejenigen Metzger <strong>und</strong> Juden, so die Polizei-Ordnung<br />
in Oettingen übertreten haben: auf evangelischer<br />
Seite 7 Juden, auf katholischer Seite 4 Juden; Strafe je 3 fl<br />
(1683)<br />
F.24, Nr.924<br />
1633-1683<br />
Akt, betr. die gemeinschaftliche Beherbergung <strong>der</strong> Juden<br />
F.25, Nr.927<br />
1633<br />
Edikt, betr. die Vorkäufer <strong>und</strong> Juden<br />
F.28, Nr.1036<br />
1726<br />
Das Oberamt Oettingen soll <strong>der</strong> Judenschaft ankündigen, daß<br />
künftig bei Strafe dort keine Betteljuden mehr geduldet werden<br />
sollen<br />
F.31, Nr.1092<br />
1727/1728<br />
Akt, betr. Raub durch einen Juden<br />
F.35, Nr.1219<br />
1604-1614<br />
Akt, betr. die wucherischen Kontrakte des Nathan Juden zu<br />
Gunzenhausen<br />
640
Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />
F.37, Nr.1317<br />
1605-1615<br />
FÖSAH<br />
Akt, betr. Schuldensachen <strong>der</strong> Juden;<br />
u.a. Samuel Jud von Oettingen gegen Meyer zu Sammenheim<br />
F.39, Nr.1411<br />
1606<br />
Befehl an Sammenheim, wie es in Zukunft mit den Juden gehalten<br />
werden solle<br />
F.43, Nr.1506<br />
1734<br />
Akt, betr. schlechtes Betragen des Elias, Sohn des oettingischen<br />
Schutzjuden Hayum Landau<br />
F.43, Nr.1507<br />
1656-1660<br />
Akt, betr. die Verlassenschaft des Juden Hirsch Hänle zu<br />
Oettingen<br />
F.43, Nr.1508<br />
1692-1728<br />
Akt, betr. Begräbnis <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein;<br />
u.a. über Juden zu Hainsfarth, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Oettingen<br />
F.46, Nr.1592<br />
1630<br />
betr. die Landesverweisung des Juden Abraham zu Schopfloch<br />
641
Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />
F.47, Nr.1593<br />
1622<br />
FÖSAH<br />
Verordnung an das Amt Sammenheim, betr. oettingisches Geleit<br />
für den Handel <strong>der</strong> Juden<br />
F.54, Nr.2057<br />
1616<br />
Akt, betr. Schutz <strong>und</strong> Geleit zu Hainsfarth;<br />
Enthält:<br />
Schutzbrief für Xan<strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> seinen Sohn Samuel;<br />
Kaufbrief für ein Haus zu Hainsfarth durch Schmuel Juden zu<br />
Wassertrüdingen<br />
F.59, Nr.2586<br />
1615<br />
Verordnung, wie es bei Kontrakten über Geldaufnahmen bei den<br />
Juden im Amt Sammenheim gehalten werden soll<br />
F.59, Nr.2614<br />
1605<br />
Akt, betr. die Judenschulden im Amt Sammenheim<br />
Nr.3400/1<br />
1470<br />
Pfandschaftsbrief, betr. die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
642
Abt.87 (= SCHRANKFÄCHER)<br />
Urfehden:<br />
1453 VII 29<br />
FÖSAH<br />
San<strong>der</strong>man, Jude von Aufkirchen, gegen den Grafen Wilhelm von<br />
Oettingen<br />
(Nr.3440/11.)<br />
1473<br />
Simon Höchstetter von Nördlingen gegen den Grafen Ulrich von<br />
Oettingen<br />
(Nr.3440/31.)<br />
1478<br />
Oscher Jude, <strong>der</strong>zeit zu Aufkirchen, gegen den Grafen Wolfgang<br />
von Oettingen<br />
(Nr.3440/33.)<br />
643
FÖSAH<br />
DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />
I.II.9<br />
VERMÖGENSVERWALTUNG: HERBERGGELDER DER JUDEN;<br />
dabei:<br />
1751, 1770, 1785<br />
Judenschutzbriefe<br />
(Fasz.1.)<br />
1780<br />
Publikation des wallersteinischen neuen Judenschutzbriefes von<br />
1779 in Oettingen<br />
(Fasz.2.)<br />
1785<br />
Schutzgeld-Regulativ für die Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
(Fasz.3.)<br />
1813-1825<br />
Judenschutzgel<strong>der</strong> zu Regelsweiler <strong>und</strong> Kleinerdlingen (1813/1823)<br />
<strong>und</strong> Judenschutz zu Kleinerdlingen (1825)<br />
(Fasz.4.)<br />
1830/1848<br />
Bezahlung <strong>der</strong> Judenherberggel<strong>der</strong><br />
(Fasz. 5.)<br />
1833<br />
Oberstrichterliche Erkenntnisse in Sachen Judenherberggel<strong>der</strong><br />
(Fasz. 6.)<br />
1836<br />
Die beson<strong>der</strong>en Abgaben <strong>und</strong> Reichnisse <strong>der</strong> Juden in Oettingen<br />
(Fasz.7.)<br />
644
FÖSAH<br />
DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />
I.V.9<br />
NATURAL- UND GELDGEFÄLLE; dabei u.a.:<br />
1833<br />
Erhebung <strong>der</strong> sogenannten Schächtgel<strong>der</strong> von den Juden zu Hains-<br />
farth<br />
(Fasz.6.)<br />
II.II.1<br />
GESETZE UND VERORDNUNGEN; dabei u.a.:<br />
1827<br />
Das Häuser-Auslosungsrecht (ius retractus) gegenüber jüdischen<br />
Käufern<br />
(Fasz.5.)<br />
II.II.30<br />
PFARREI OETTINGEN: RELIGIONS- UND KIRCHENSACHEN; dabei u.a.:<br />
1829/1830<br />
Weigerung <strong>der</strong> Juden in Oettingen <strong>zur</strong> Fortzahlung von 24 fl<br />
Stolgebühren an den katholischen Pfarrhof<br />
(Fasz.4.)<br />
II.III.39<br />
NOCH PROTESTANTISCHE PFARREI OETTINGEN: RELIGION UND KIRCHEN;<br />
dabei u.a.:<br />
1871<br />
Stolgebühren <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde an die protestantische<br />
Pfarrei Oettingen<br />
(Fasz.12.)<br />
645
FÖSAH<br />
DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />
II.V.12<br />
GEMEINDEWESEN: JUDEN; dabei:<br />
1818-1847<br />
Bürger- <strong>und</strong> Untertanen-Aufnahmen; Verleihung <strong>der</strong> Gewerbekonzes-<br />
sionen<br />
(Fasz.1.)<br />
1812-1846<br />
Ansässigmachung <strong>und</strong> Verpflichtung <strong>der</strong> Juden<br />
(Fasz.2. )<br />
II.VI.1<br />
GEMEINDEWESEN: SITTEN UND VEREINE; dabei u.a.:<br />
1840<br />
Israelitischer Verein "Zur Eintracht"<br />
(Fasz.14.)<br />
II.VI.17<br />
STATISTIK, ALTERTÜMER, DENKMALE UND VOLKSZÄHLUNG; dabei u.a.:<br />
1832-1847<br />
Volkszählungen <strong>der</strong> Juden<br />
(Fasz.7.)<br />
1736-1819<br />
Geburts- <strong>und</strong> Sterbfall-Listen <strong>der</strong> Juden<br />
(Fasz.7a.)<br />
646
FÖSAH<br />
DomReg (= DOMÄNENKANZLEI-REGISTRATUR)<br />
II.VII.27<br />
OETTINGEN: ISRAELITISCHER KULTUS UND SCHULE; dabei:<br />
1802<br />
Kopulationsgebühren <strong>der</strong> Juden zu Oettingen<br />
(Fasz.1.)<br />
1816-1823<br />
Vorsinger <strong>und</strong> Barnossen zu Oettingen<br />
(Fasz.2.)<br />
1820-1826<br />
Israelitische Volksschulen zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
(Fasz.3.)<br />
1821-1848<br />
Die Wahl eines Barnossen zu Mönchsroth<br />
(Fasz.4.)<br />
1840<br />
Die Wie<strong>der</strong>besetzung des Distriktsrabbinats in Wallerstein<br />
(Fasz.5.)<br />
647
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
A.44<br />
JUSTIZKANZLEISACHEN, ALLGEMEIN: VERZEICHNIS DER JUDENFAMILIEN<br />
1811/1812<br />
Akt, betr. die anbefohlene Verzeichnung <strong>der</strong> Judenfamilien in<br />
Mönchsroth, Hainsfarth, Steinhart, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Oettingen;<br />
genannt sind auch die jeweilige "Beschäftigung o<strong>der</strong> Gewerbe";<br />
die Listen von Mai 1811 nennen u.a. folgende Zahlen:<br />
- HAINSFARTH:<br />
Kin<strong>der</strong>: 115 männliche, 131 weibliche;<br />
Verwandte <strong>und</strong> Diener: 10 männliche, 122 weibliche;<br />
Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 218 männliche, 256 weibliche;<br />
insgesamt: 97 Schutzfamilien<br />
- STEINHART:<br />
Kin<strong>der</strong>: 47 männliche, 46 weibliche;<br />
Verwandte <strong>und</strong> Diener: 4 männliche, 37 weibliche;<br />
Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 78 männliche, 83 weibliche;<br />
insgesamt: 27 Schutzfamilien<br />
- KLEINERDLINGEN:<br />
Kin<strong>der</strong>: 21 männliche, 26 weibliche;<br />
Verwandte <strong>und</strong> Diener: 1 männlicher, 30 weibliche;<br />
Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 46 männliche, 57 weibliche;<br />
insgesamt: 25 Schutzfamilien<br />
Ein Nachtrag von März 1812 verzeichnet: Jud Hirsch David zu<br />
Hainsfarth verstorben, wodurch eine jüdische Schutzstelle erledigt<br />
wurde; Isak Löw Salomon zu Steinhart hat seine Schutzstelle<br />
an den Sohn Jakob Isak Löw abgetreten.<br />
- OETTINGEN, Stadtuntergericht:<br />
die beiden Listen von Mai 1811 <strong>und</strong> Mai 1812 nennen folgende<br />
Zahlen (die Zahlen für 1812 in Klammern):<br />
Kin<strong>der</strong>: 77 (76) männliche, 62 (59) weibliche;<br />
Verwandte <strong>und</strong> Diener: 9 (9) männliche, 81 (81) weibliche;<br />
Summe <strong>der</strong> Familien-Glie<strong>der</strong>: 150 (131) männliche, 165 (152)<br />
weibliche;<br />
insgesamt: 77 (74) Schutzfamilien<br />
648
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
E.5<br />
STADTUNTERGERICHT OETTINGEN: JUDENSACHEN IN DER STADT UND<br />
JUDENSCHUTZAUFNAHMEN; dabei u.a.:<br />
1806<br />
Anzeige <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen, betr. Sendung von jüdischen<br />
Deputierten zu dem großen Sanhedrin nach Paris;<br />
Dabei:<br />
"Die Versammlung <strong>der</strong> Abgeordneten <strong>der</strong> französischen <strong>und</strong> italienischen<br />
Israeliten an ihre Glaubensgenossen"<br />
(Druck: deutsch <strong>und</strong> hebräisch);<br />
"Discours de MM. Les Commissaires de S.M. Imperiale Royale, ... "<br />
(Druck: französisch)<br />
1806/1807<br />
Akt, betr. Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen<br />
gegen die dortigen Schutz Juden Nathan Mayer, Süßmann Mayer <strong>und</strong><br />
David Nathan wegen Lärmens in <strong>der</strong> Synagoge<br />
1807<br />
Akt, betr. Vermögensschätzung <strong>der</strong> Judengemeinde zu Oettingen;<br />
betr. u.a. den Hoffaktor Abraham Jonas <strong>und</strong> seinen Sohn<br />
1808<br />
Akt, betr. Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen<br />
gegen den dortigen Schutzjuden David Nathan wegen <strong>der</strong> Bezahlung<br />
von 60 fl an die gemeine Judenschaft<br />
1808<br />
Akt, betr. Bitte des Schutzjuden Joseph Löw um Entlassung aus<br />
seiner Beisitzerstelle in <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />
1808<br />
Akt, betr. die versprochene Aussteuer des verstorbenen Bankiers<br />
Isaac Michael Speyer zu Frankfurt a. Main für die Tochter des<br />
Rabbiners Pincas Jacob zu Oettingen, Blümlein<br />
1808<br />
Akt, betr. Beschwerde des Schutzjuden Haymann Joseph zu Oettingen<br />
gegen den dortigen Hoffaktor <strong>und</strong> Barnossen Abraham Jonas<br />
wegen dem Verkauf seiner Stühle in <strong>der</strong> Synagoge<br />
649
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
E.5<br />
1809<br />
Akt, betr. Neujahrsgeld <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />
1809<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Schutzjuden Nathan Isaac zu Oettingen<br />
um Entlassung aus seiner Barnossensteile<br />
1809<br />
Akt, betr. erteiltem Urlaub für den Landrabbiner Pincas Jacob<br />
zu Oettingen <strong>zur</strong> Bereinigung seiner Familienangelegenheiten<br />
1810<br />
Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen wegen Rekognition<br />
einer Handschrift;<br />
Verlangen desselben, um Auslieferung <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Judengemeinde<br />
vorhandenen Akten <strong>und</strong> Gemeindebücher wegen Einsichtnahme<br />
1810<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Witwe des Schutzjuden Amson Jacob zu<br />
Oettingen, Vögele, um Mo<strong>der</strong>ation des Schutzaufnahmegeldes für<br />
ihren Tochtermann Abraham Lang von Buttenwiesen (Bodenwiesen)<br />
1810<br />
Akt, betr. For<strong>der</strong>ung des Barnossen- <strong>und</strong> Rabbineramtes in Ans-<br />
bach an den Schutzjuden Joseph Löw Hirsch zu Oettingen<br />
1810<br />
Umfangreicher Akt, betr. Beschwerde des Vorsängers Moyses<br />
Gormend (Correment) zu Oettingen gegen die dortige Judengemeinde<br />
wegen vorenthaltenem Besoldungsgeld;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Schuldenverzeichnisse;<br />
Schreiben <strong>der</strong> Ehegattin des Vorsängers, Eva, sowie ein ärztli-<br />
ches Zeugnis für dieselbe;<br />
Zwei hebräische Schriftstücke<br />
1811<br />
Akt, betr. Beschwerde des Beer Hayum, Schulklopfer zu Oettingen,<br />
wegen Entziehung des mit dem Schulklopferdienst verb<strong>und</strong>enen<br />
Gemeindedienstes<br />
650
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
E.5<br />
(1785-) 1811<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Anzeige des Stadtuntergerichts<br />
Oettingen über die Verhältnisse <strong>der</strong> dortigen Judengemeinde, die<br />
notwendige Aufstellung eines dritten Barnossen <strong>und</strong> eines zwei-<br />
ten Beisitzers;<br />
Enthält:<br />
Auszüge aus dem Judenschutzbrief von 1785;<br />
Urteilsbrief gegen Abraham Jonas zu Oettingen <strong>und</strong> dessen Mitschuldige<br />
Baruch Löw <strong>und</strong> Salomon Baruch zu Kleinerdlingen (1792)<br />
1811<br />
Akt, betr. Streitigkeiten zwischen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />
<strong>und</strong> dem Hoffaktor Abraham Jonas wegen Neujahrsgeld u.a.;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse<br />
1807-1812<br />
Zahlreiche Einzelakten über Judenschutzaufnahmen zu Oettingen;<br />
betr. u.a.:<br />
Maier Falch, Sohn des Schutzjuden Hirsch Falch (1807);<br />
Löw Abraham, zweiter Sohn des Hoffaktors Abraham Jonas, mit seiner<br />
Verlobten Hindel, Tochter des Schutzjuden Nathan Abraham<br />
Thalheimer zu Stetten (1807);<br />
Isaac Levi, Jacob Wolf <strong>und</strong> Löw Neuburger zu Oettingen (1807/08);<br />
Abraham Issac, Sohn des Schutzjuden Isaac Hauper zu Buttenwiesen<br />
(Bodenwiesen), <strong>und</strong> seine Verlobte Feile, Tochter <strong>der</strong> Witwe des<br />
Amson Jacob zu Oettingen, Vögele (1808);<br />
Bittgesuch des Hoffaktors Abraham Jonas zu Oettingen um Schutzaufnahme<br />
seines Tochtermanns Joseph Löw Hirsch, Schutzjude zu<br />
Egenhausen (1808);<br />
Salomon Hirsch, Sohn des Schutzjuden Joseph Löw zu Oettingen (1808);<br />
Bittgesuch des Schutzjuden Jonas Hirsch zu Oettingen um Übertra-<br />
gung des, seinem künftigen Tochtermann Marx Mendel nach Hainsfarth<br />
erteilten Schutzes auf Oettingen (1808);<br />
Bittgesuch des Schutzjuden <strong>und</strong> Schulmeisters Simon Baer zu Oettin-<br />
gen um Schutzaufnahme seines künftigen Tochtermanns David Isaac<br />
von Steinhart (1808);<br />
Befreiung von <strong>der</strong> Militärpflichtigkeit für Simon Moyses, Sohn des<br />
Schutzjuden Moyses Isaac zu Oettingen, <strong>und</strong> Schutzaufnahme mit<br />
seiner Verlobten, Tochter des Gütel David zu Hainsfarth (1809);<br />
Marx David zu Oettingen, Sohn des dortigen Schutzjuden David<br />
Isaac, <strong>und</strong> seine Verlobte Hendle, Tochter des dortigen Schutz-<br />
juden Abraham Joseph Regensburger, die bereits ein uneheliches<br />
Kind haben (1809);<br />
Bittgesuch des Haymann Joseph zu Oettingen um Beibehaltung des<br />
dortigen Schutzes (1812);<br />
Amson Neuburger zu Oettingen, Sohn des dortigen Schutzjuden<br />
Joseph Löw (1811/12)<br />
651
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
G.7<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSACHEN UND<br />
JUDENSCHUTZAUFNAHMEN; dabei u.a.:<br />
1806<br />
Bitte <strong>der</strong> Schutzjüdin Vögele zu Kleinerdlingen um Erlassung<br />
des Konsensgeldes von 37 fl 30 kr betr.<br />
1806<br />
Beschwerde des Schutzjuden Marx David G<strong>und</strong>elfinger zu Kleinerdlingen<br />
wegen <strong>der</strong> ihm aufgetragenen Bezahlung <strong>und</strong> Erlegung<br />
des Vermögens seines Pflegesohnes David Scheue von ebenda<br />
1806<br />
Akten, betr. die Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Seeligmann Hirsch<br />
<strong>und</strong> Joseph Hirsch von Hainsfarth<br />
1807<br />
Akt, betr. Beschwerde des Stadt- <strong>und</strong> Landrabbinats zu Oettingen<br />
gegen die Judengemeinde zu Hainsfarth wegen nichtbezahlter<br />
Gebühren bei vorgenommener Schatzung<br />
1807<br />
Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Mendel Joseph, Marx<br />
Mendel, Abraham Elias <strong>und</strong> David Mendel zu Hainsfarth<br />
1807<br />
Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Abraham Hirsch Kuhn <strong>und</strong><br />
Simon Levi Ellinger zu Kleinerdlingen, sowie Isaac Feis, Sohn<br />
des verstorbenen Schutzjuden Feis Schweizer zu Kleinerdlingen<br />
1807-1808<br />
Akten, betr. die Revision <strong>der</strong> Vorm<strong>und</strong>schaftsrechnung des Judensohn<br />
Isaac Löw Neustädel aus Kleinerdlingen<br />
1808<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Moyses Baruch, Sohn des Unterrabbiners<br />
Baruch Löw Salomon zu Kleinerdlingen, <strong>und</strong> dessen Verlobte,<br />
Tochter des Schutzjuden Löw Abraham zu E<strong>der</strong>heim<br />
652
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
G.7<br />
1808<br />
Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Samson Salomon, Marx<br />
Lippmann, Lippmann Joseph <strong>und</strong> Marx Seligmann zu Hainsfarth,<br />
sowie Nathan Lippmann, Sohn des Schutzjuden Lippmann Salomon<br />
zu Hainsfarth<br />
1809<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Moyses Salomon, Sohn des Unterrabbiners<br />
Baruch Löw Salomon zu Kleinerdlingen, <strong>und</strong> dessen<br />
Verlobte Ester, Tochter des Schutzjuden Abraham Ephraim zu<br />
E<strong>der</strong>heim<br />
1809<br />
Akten, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Moyses Hirsch von Hainsfarth<br />
<strong>und</strong> Hirsch Marx Löw zu Kleinerdlingen<br />
1809<br />
Akt, betr. Bitte des Jacob Isaac, jüngster Sohn des Schutzju-<br />
den Isaac Salomon von Steinhart, um Erteilung des her[r]schaftlichen<br />
Schutzes o<strong>der</strong> eines Toleranz-Dekretes<br />
1809-1810<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des David Salomon, Sohn des Schutzjuden<br />
Salomon Moyses zu Hainsfarth, <strong>und</strong> dessen Verlobte Maria,<br />
Tochter des Schutzjuden Mendel Beer zu Binswangen;<br />
dann die Nie<strong>der</strong>lassung des David Salomon in Ichenhausen <strong>und</strong><br />
seine Verehelichung mit Marianna, <strong>der</strong> Adoptivtochter <strong>der</strong> Marx<br />
Jacob daselbst<br />
1810<br />
Akt, betr. Beschwerde des Barnossen Hirsch Mayer zu Steinhart<br />
gegen den Stadt- <strong>und</strong> Landrabbiner Pincas Jacob zu Oettingen<br />
wegen <strong>der</strong> von einigen jungen Burschen zu Steinhart errichteten<br />
Privatschule<br />
1810<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Löw Israel, Sohn des Schutzjuden<br />
Israel Löw zu Steinhart<br />
653
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
G . 7<br />
1810<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Hirsch Wolf zu Kleinerdlingen<br />
1810<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Hirsch Moyses von Gunzenhausen,<br />
Tochtermann des Schutzjuden Abraham Mendel zu Steinhart<br />
1810/1811<br />
Akt, betr. Militärbefreiungsgesuch <strong>und</strong> Schutzaufnahme des Juden<br />
Lämle Mathes von Kleinerdlingen<br />
1811<br />
Akt, betr. Gesuch des Oettinger Schutz Juden Sussmann Mayr um<br />
die Erlaubnis, nach Hainsfarth überziehen zu dürfen<br />
1811<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Marx Jacob Hirsch von Mönchsdeggingen,<br />
künftiger Ehemann von Gale, <strong>der</strong> Tochter des Schutzjuden<br />
Mendel Levi zu Kleinerdlingen<br />
1811-1812<br />
Akt, betr. Bitte des Schutzjudensohnes Abraham Hirsch Levi<br />
von Hainsfarth um Aufnahme in den Schutz zu Oettingen<br />
1812/1813<br />
Akten, betr. Ansässigmachung <strong>und</strong> Schutzaufnahme <strong>der</strong> Juden<br />
Samuel Hirsch <strong>und</strong> Marx Salonion zu Hainsfarth, sowie Joseph<br />
Hirsch, Sohn des Hirsch Lippmann zu Hainsfarth<br />
I.7<br />
Untergericht Mönchsroth: Jurisdiktionalia;<br />
betr. Judensachen <strong>und</strong> Judenschutzaufnahmen<br />
654
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.62<br />
ALLGEMEIN: JÜDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />
1637-1701<br />
Schutzbriefe für die Judenschaft zu Oettingen (geheftet);<br />
1637 sind in Oettingen acht Schutzjuden genannt: Seligmann, Jacob,<br />
Mannaß, Mausche, David, Schertle, Enßel <strong>und</strong> Simon<br />
1651/1652, 1654/1655, 1657/1658, 1660, 1665, 1685, 1697, 1701<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> erteilten Judenschutzbriefe durch die Regierung<br />
zu Oettingen (geheftet)<br />
1699<br />
Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen (geheftet)<br />
1714<br />
Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse, u.a. eine Liste <strong>der</strong> 26 Schutzjuden<br />
zu Kleinerdlingen<br />
1721 (-1724)<br />
Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält:<br />
Konzept des Judenschutzbriefes von 1721;<br />
Liste <strong>der</strong> gräflichen Judenschaft zu Oettingen (33 Juden) <strong>und</strong> zu<br />
Hainsfarth (9 Juden)<br />
1728 (-1731)<br />
Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse über die Schutzjuden zu Oettingen,<br />
Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
1735/1736<br />
Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält verschiedene Listen, u.a. über die Judenschaft zu Kleinerdlingen<br />
<strong>und</strong> zu Schopfloch<br />
1735<br />
Judenschutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen (geheftet);<br />
Enthält Namensliste <strong>der</strong> 28 Schutzjuden zu Oettingen<br />
1742 (-1745)<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse über Juden<br />
zu Oettingen, Hainsfarth, Kleinerdlingen, Schopfloch <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
655
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.63<br />
ALLGEMEIN: JUDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />
(1576)<br />
Extrakt aus dem, mit dem Ritterlichen Malteser-Orden geschlossenen<br />
Vertrag<br />
(1687)<br />
Extrakt aus dem Nördlinger Vertrag, betr. die Juden zu Kleinerdlingen<br />
(1742/1743)<br />
Akt über den Judenschutz zu Hainsfarth;<br />
betr. u.a. den Schutzjuden <strong>und</strong> Vorsänger Löw Raphael zu Hainsfarth;<br />
Enthält eine Vermögensaufstellung, ferner ein hebräisches Schriftstück<br />
1750<br />
Akt, betr. die Juden-Schutzlosung;<br />
Enthält mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse über Juden<br />
zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
1757<br />
Juden-Schutzbrief (geheftet) für die Judengemeinden zu Oettingen,<br />
Hainsfarth, Kleinerdlingen, Schopfloch <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
1757/1758<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse über Schutzgeld, Vermögensschätzung<br />
u.a. für die Juden zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
1770<br />
Regulierung <strong>und</strong> Berechnung <strong>der</strong> Judenschutzlosungs-Taxe für die<br />
Judengemeinden zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
1770<br />
"Consignation <strong>der</strong> gesamten Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt Oettingen"<br />
(geheftet); betr. auch die Judenschaft zu Hainsfarth, Schopfloch,<br />
Mönchsroth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
656
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.63<br />
1770<br />
Juden-Schutzbrief (geheftet) für die Judengemeinden zu Oettingen,<br />
Hainsfarth, Kleinerdlingen, Schopfloch <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
1770<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Juden-Schutzlosung (geheftet);<br />
Enthält Schutzbrief sowie mehrere Verzeichnisse über Vermögensschätzungen<br />
u.a.<br />
(1770), 1771<br />
Der Rabbiner zu Oettingen erhält den von Wallerstein dorthin<br />
kommunizierten neuen Juden-Schutzbrief, damit er ihn in <strong>der</strong> Synagoge<br />
publizieren soll<br />
(1779), 1780<br />
Betr. den von Wallerstein <strong>zur</strong> Publikation nach Oettingen kommunizierten<br />
neuen, jenseitigen Juden-Schutzbrief von 1779<br />
1807<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Judenschaft zu Hainsfarth, u.a. <strong>der</strong>en Häuser,<br />
Besitztum, Erwerb, Handel <strong>und</strong> Abgaben;<br />
genannt sind: 96 Schutzjuden <strong>und</strong> -jüdinnen, 77 Ehefrauen, 227<br />
Kin<strong>der</strong>, 16 Mägde, 1 Lehrer, 6 Anverwandte sowie 26 1/4 Häuser<br />
657
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.64<br />
ALLGEMEIN: JUDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />
1785<br />
Verordnung, betr. Juden-Schutzlosung;<br />
Dabei: Verzeichnisse über Schutzlosungs-Taxen<br />
1785<br />
Pflichtmäßige Vermögensschätzung <strong>der</strong> Judengemeinden zu Oettingen,<br />
Hainsfarth, Mönchsroth, Schopfloch <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
1785<br />
Akt, betr. Judenschutzlosungs-Taxen;<br />
Enthält: Tabellen für Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
1785/1786<br />
Umfangreicher Akt (geheftet), betr. den, den Judengemeinden<br />
zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth verliehenen Schutz;<br />
Enthält auch: Schutzbrief für die Judengemeinde zu Kleinerd-<br />
lingen (1785)<br />
1787<br />
Weisung an die Verwaltung zu Oettingen, wieviel Schutzgeld<br />
nach dem neuen Judenschutzbrief zu beziehen ist<br />
1789 (-1792)<br />
Akt, betr. die neue Schätzung <strong>der</strong> Judengemeinden zu Oettingen,<br />
Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong> Schopfloch;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse<br />
1790<br />
Akt, betr. die Regulierung des Schutzgeldes <strong>der</strong> Juden zu Oettingen<br />
<strong>und</strong> Hainsfarth nach <strong>der</strong> neuen Schatzung<br />
1792<br />
Vermögensschätzungs-Tabellen <strong>der</strong> Judenschaften zu Oettingen<br />
<strong>und</strong> Hainsfarth<br />
1792/1793<br />
Akt, betr. Streit zwischen dem katholischen Oberamt <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Amtsverwaltung zu Oettingen über die Verteilung <strong>der</strong> Schutz-<br />
Einschreibgebühren bei Juden-Schutzlosungen<br />
658
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.64<br />
1795<br />
Betr. die neuerlichen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Judenschaften<br />
zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse<br />
1798<br />
Akt, betr. die, den drei Judengemeinden zu Oettingen, Hainsfarth<br />
<strong>und</strong> Mönchsroth erteilte Gnade, daß selbige ihren Schutz<br />
lösen dürfen<br />
1798, (1799)<br />
Akt, betr. die neuen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Juden zu Oettingen,<br />
Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />
Enthält Verzeichnisse, u.a. für Oettingen: 41 vermögende Juden<br />
mit insgesamt 113.400 fl genannt<br />
1801<br />
Akt, betr. die neuen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Judenschaften zu<br />
Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />
Dabei: Namensliste <strong>und</strong> Vermögensschätzung <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth<br />
1804/1805<br />
Akt, betr. die neuen Schatzungs-Umlagen <strong>der</strong> Judenschaften zu<br />
Oettingen, Hainsfarth, Steinhart, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Mönchsroth;<br />
Dabei: Listen <strong>der</strong> SchutzJuden zu Steinhart <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
(1804), 1807/1808<br />
Akt, die Erneuerung <strong>der</strong> Juden-Schätzung in den oettingenspielbergischen<br />
Judengemeinden, <strong>und</strong> die Streitsache mit dem<br />
Hoffaktor zu Oettingen, Abraham Jonas zu seinem Sohn betr.;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse<br />
659
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.65<br />
ALLGEMEIN: JUDENSCHUTZLOSUNG UND JUDENSCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />
1741/1742<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />
Enthält eine Namenliste <strong>der</strong> Juden<br />
1742<br />
Gefaltete, z.T. sehr kleine Schatzungs-Zettel <strong>der</strong> einzelnen<br />
Juden aus Oettingen (ca. 60 Zettel), aus Kleinerdlingen (ca.<br />
25 Zettel) <strong>und</strong> aus Hainsfarth (ca. 45 Zettel); teilweise in<br />
hebräisch geschrieben <strong>und</strong> mit jüdischen Siegeln<br />
1750-1755 (-1760)<br />
Umfangreicher Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />
Enthält mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse, u.a.<br />
auch über Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
1761/1762<br />
Akt, den von Seiten Wallerstein <strong>zur</strong> Publikation nach Oettingen<br />
kommunizierten jenseitigen neuen Schutzbrief betr.<br />
1785<br />
Akt, betr. die von den Judengemeinden Schopfloch <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
bezahlten Konsensgel<strong>der</strong> wegen neu erteiltem Schutz,<br />
nebst Konzept des Schutzbriefes<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse<br />
1785<br />
Akt, betr. Schutz- <strong>und</strong> Konsensgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden zu Kleinerdlingen;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse<br />
1789 (-1792)<br />
Akt, betr. Befreiung <strong>der</strong> diesseitigen "privativen" Schutzjuden<br />
zu Kleinerdlingen von <strong>der</strong> Schutzlosung, bis auf das Jahr 1792<br />
1792<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse über Konsens-, Kopf-, Tax- <strong>und</strong><br />
Schutzgeld sowie über Vermögensschätzungen<br />
660
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
K.65<br />
1792<br />
Umfangreicher Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Kleinerdlingen;<br />
Dabei :<br />
Schutzbrief für die fürstlich oettingische <strong>und</strong> die commenthurische<br />
Judenschaft zu Kleinerdlingen;<br />
Liste <strong>der</strong> schneidheimer <strong>und</strong> zimmerischen Juden (21) sowie <strong>der</strong><br />
commenthurischen Juden (30)<br />
1799<br />
Akt, betr. Schutzlosung <strong>der</strong> Juden zu (Klein-) Erdlingen<br />
1800<br />
Schutzbrief für die fürstlich oettingische <strong>und</strong> commenthurische<br />
Judenschaft zu Kleinerdlingen (22 bzw. 30 Juden)<br />
1803<br />
Betr. Schutzbriefe für die Juden Joseph Hirsch <strong>und</strong> Salomon<br />
Meyer, beide zu Steinhart<br />
661
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.31<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENSCHUTZERTEILUNGEN, STADT OETTINGEN<br />
Enthält: ca. 120 Einzelakten; dabei z.B.:<br />
1747<br />
Den, dem Schutzjuden Löw zu Oettingen wegen seines lie<strong>der</strong>lichen<br />
Betragens aufgekündigten Schutz<br />
1754<br />
Schutzaufnahme <strong>der</strong> Judenburschen Joseph Liebermann zu Oettingen<br />
<strong>und</strong> Samuel Joseph zu Hainsfarth<br />
1759<br />
Den, von dem Juden Hirsch Valck nachgesuchten aber abgewiesenen<br />
Schutz<br />
1766<br />
Jud Hayum David von Oettingen wird mit seinem Gesuch, ihn auf<br />
den jährlichen Schutzgulden herabzusetzen, abgewiesen<br />
1767<br />
Baruch Wolf, Jude von Kriegshaber, erhält den Schutz in Oettingen<br />
1784<br />
Gesuch des Abraham Jonas zu Oettingen, um Schutzaufnahme<br />
1793<br />
Salomon Samuel K.K Schutzjude <strong>und</strong> "Kunstmahler" von Ichenhausen<br />
gebürtig, erhält Schutz in Oettingen<br />
1806<br />
Bitte des Schutzjuden Isaac Koppel zu Oettingen, um Schutzaufnahme<br />
seines Sohnes Elias Isaac <strong>und</strong> dessen Verlobte Fradel, ledige<br />
Tochter des Schutzjuden Hirsch Marx zu Hainsfarth<br />
662
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.39<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: VERLASSENSCHAFTS- UND VORMUNDSCHAFTS-<br />
SACHEN DER JUDEN; dabei u.a.:<br />
1785<br />
Akt, betr. Vermögen des verstorbenen Schutzjuden <strong>und</strong> Hoffaktors<br />
Simon Hayum Springer zu Oettingen<br />
1786<br />
Das Verlassenschafts-Inventarium des verstorbenen Schutzjuden<br />
Löw Wassermann zu Oettingen<br />
1786<br />
Akt, betr. Vermögen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Juden Simon Springer zu<br />
Oettingen<br />
(1785/86), 1787<br />
Verzeichnis sämtlicher jüdischen Vorm<strong>und</strong>schaften in <strong>der</strong> Stadt<br />
<strong>und</strong> auf dem Land; betr.: Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong><br />
Kleinerdlingen;<br />
Dabei: Extrakt aus dem oettingischen Judenschutzbrief von 1785<br />
1787<br />
Betr. die, den Kin<strong>der</strong>n des Simon Götz Ulmann zu Oettingen aus<br />
<strong>der</strong> Verlassenschaft des Löw Wassermann zugefallene Erbschaft<br />
1787/1788<br />
Akt, betr. jüdische Vorm<strong>und</strong>schafts-Sachen<br />
1790<br />
Akt, betr. Vorm<strong>und</strong>schaft des Salomon David, Barnoß von Oettingen,<br />
über das Vermögen seiner beiden Kin<strong>der</strong><br />
1791<br />
Verzeichnis sämtlicher jüdischen Vorm<strong>und</strong>schaften in <strong>der</strong> Stadt<br />
<strong>und</strong> auf dem Land; betr.: Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong><br />
Kleinerdlingen<br />
1792<br />
Dasselbe Verzeichnis, betr. Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
663
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.39<br />
1794<br />
Akt, betr. Vermögen des jungen Hayum Springer zu Illereichen,<br />
sowie Vergleich zwischen demselben <strong>und</strong> seiner Schwester<br />
1798<br />
Akt, betr. Einsendung eines Verzeichnisses über die bestehenden<br />
Vorm<strong>und</strong>schaften durch den Rabbiner Pincas Jacob zu Oettingen<br />
1801/1802<br />
Akt, betr. die dem Rabbinat zu Oettingen anbefohlene Einsendung<br />
<strong>der</strong> jüdischen Inventarien <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaften<br />
1804<br />
Akt, betr. die Verlassenschaft des Schutzjuden David Isaac zu<br />
Oettingen<br />
1804<br />
Akt, betr. die Beschwerde des Rabbinats zu Oettingen gegen die<br />
Judenschaft zu Hainsfarth wegen angeblich entzogener Inventurs-<br />
Gebühren<br />
1805<br />
Akt, betr. Anzeige des Barnossen Abraham Jonas zu Oettingen<br />
wegen Vornahme <strong>der</strong> jüdischen Inventuren;<br />
Betr. auch: Verlassenschaft des Simon Hirsch zu Hainsfarth<br />
664
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.39a<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JÜDISCHE GENERAL- UND SPEZIALVER-<br />
FÜGUNGEN; dabei:<br />
1759<br />
Bericht des Oberamtes Oettingen über die dortigen Juden, wegen<br />
verbotenem Handel an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen<br />
1778<br />
Bericht des Oberamtes Oettingen, betr. Handlungs- <strong>und</strong> Kaufkontrakten<br />
zwischen Untertanen <strong>und</strong> Schutzjuden<br />
1786<br />
Schreiben, betr. Schutz <strong>der</strong>jenigen Juden, welche jüdische Witwen<br />
heiraten<br />
1792<br />
Die beiden Schutzjuden Abraham Joseph <strong>und</strong> Löw Hirsch zu Oettingen<br />
dürfen bei sich ergebenden Mobilien-Auktionen zum Ausrufen<br />
gebraucht werden<br />
665
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.40/1<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENSCHAFT IN OETTINGEN, JÜDISCHE<br />
COMMUNALIA (RABBINER, BARNOSSEN, HOFFAKTOREN, UNTERSTÜTZUNGEN,<br />
SYNAGOGE, STELLENBESETZUNGEN UND ENTLASSUNGEN, JUDENSCHUTZ)<br />
Enthält: ca. 70 Einzelakten; dabei u.a.:<br />
1728<br />
Akt, betr. Judenbegräbnis zu Wallerstein<br />
(1742)<br />
Austeilung <strong>der</strong> Stühle in <strong>der</strong> Synagoge zu Oettingen, auch an<br />
die Juden zu Hainsfarth<br />
Dabei: Gr<strong>und</strong>riß-Plan mit den jeweiligen Preisen <strong>der</strong> Stühle<br />
1746<br />
Akt, betr. die "Renovirung" des, den gesamten Juden zu<br />
Oettingen angedeihenden Schutzes<br />
1761<br />
Akt, betr. Streit zwischen <strong>der</strong> Witwe des Juden David zu<br />
Oettingen <strong>und</strong> den dortigen Barnossen <strong>und</strong> Beisitzern wegen<br />
Gebühren<br />
1762<br />
Akt, in Sachen des Hofjuden Zacharias Model gegen den Rabbiner<br />
<strong>und</strong> die Barnossen zu Oettingen wegen S[e]gensprechens in <strong>der</strong><br />
Synagoge<br />
1778<br />
Akt, betr. Verordnung an die Oberämter Oettingen <strong>und</strong> Dürrwangen<br />
wegen <strong>der</strong> allzu häufig in das Land kommenden Schnurr- <strong>und</strong><br />
Betteljuden<br />
1781<br />
Akt, betr. einer zwischen Abraham Koppel <strong>und</strong> Abraham Springer<br />
in <strong>der</strong> Synagoge zu Oettingen vorgefallenen Schlägerei<br />
1789<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> seit <strong>der</strong> letzten Schutzlosung (1785) in den<br />
Oberämtern Oettingen, Dürrwangen <strong>und</strong> Mönchsroth neu in den<br />
Schutz aufgenommenen Juden; für Oettingen sind 16 "katholische"<br />
<strong>und</strong> 13 "evangelische" Juden genannt<br />
666
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.40/I<br />
1790/1791<br />
Akt, betr. Aufnahme des Hayum Beer zum Schulklopfer in Oettingen<br />
1793<br />
Akt, betr. Erwählung des Schutzjuden Nathan Isaac zum zweiten<br />
Barnossen <strong>und</strong> Löw Koppel zum Beisitzer in <strong>der</strong> Judengemeinde zu<br />
Oettingen<br />
1795<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> Annahme von Pinkas Jakob zum Stadt- <strong>und</strong> Landrabbiner<br />
zu Oettingen<br />
1795, 1801<br />
Vermögensschätzungen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen<br />
1797-1799<br />
Akt, betr. Einverleibung <strong>der</strong> Judenschaft zu Hainsfarth in das<br />
Rabbinat zu Oettingen<br />
1803/1804<br />
Akt, betr. Schuld von Moises Löw Hirsch zu Wallerstein (298 fl<br />
44 kr), die er an seiner Schwester Kind zu Hainsfarth zu bezahlen<br />
schuldig ist<br />
1804<br />
Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> gesamten Judenschaft zu Oettingen<br />
gegen den Barnossen Abraham Jonas<br />
1804, (1805)<br />
Umfangreicher Akt, betr. <strong>der</strong> zwischen den beiden Barnossen<br />
Nathan Koppel <strong>und</strong> Abraham Jonas zu Oettingen entstandenen<br />
Zwistigkeiten wegen Beschreibung <strong>der</strong> jüdischen Familien<br />
1805<br />
Akt, betr. Einrichtung einer Gemeindestube zu Oettingen<br />
1806<br />
Bitte des Stadt- <strong>und</strong> Landrabbiners Pincas Jacob zu Oettingen,<br />
um Erlaubnis zu einer vorhabenden Reise<br />
667
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.40/11<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JÜDISCHE COMMUNALIA (JUDENHERBERGE)<br />
Enthält ca. 20 Einzelakten; dabei u.a.:<br />
1793<br />
Akt, betr. die <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen erteilten Erlaubnis<br />
<strong>zur</strong> Erbauung einer Herberge für arme Juden außerhalb <strong>der</strong><br />
Stadt<br />
1794<br />
Der Judengemeinde zu Oettingen wird erlaubt, auf dem von ihr<br />
gekauften Stadelplatz eine Herberge für arme Juden zu erbauen<br />
1802<br />
Bittgesuch <strong>der</strong> Schutzjüdin <strong>und</strong> Witwe Vögele zu Oettingen,<br />
fremde Juden beherbergen zu dürfen<br />
1803<br />
Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Barnossen <strong>und</strong> Beisitzer zu Oettingen<br />
gegen den dortigen Hoffaktor Abraham Jonas wegen angeblich<br />
verübtem Unfug in den jüdischen Versammlungen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Synagoge<br />
1804, (1805)<br />
Akt, betr. Beschwerde des Hoffaktors Abraham Jonas <strong>und</strong> seines<br />
Sohnes Samson Abraham gegen einige Juden zu Oettingen wegen<br />
Beitrag zu den jüdischen Almosen<br />
Dabei: Verzeichnis über die Ausgaben auf Rechnung <strong>der</strong> Almosen<br />
668
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.41<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENSCHUTZGELDER UND -MODERATIONEN.<br />
JUDENSTEUER; dabei u.a.:<br />
1744-1806<br />
ca. 60 Einzelakten, betr. Schutzgeld-Mo<strong>der</strong>ation in Oettingen;<br />
Enthält:<br />
Akten über die Juden Samuel Moyses, Joseph Löw, Salomon Nathan,<br />
Hirsch David, Abraham Joseph, Abraham Jonas, Hirsch Neuburger,<br />
Elias Isaac Koppel, Simon Uhlmann, Salomon Rothschild, Moyses<br />
Löw Samuel u.a., sowie über die Witwen <strong>der</strong> beiden Schutzjuden<br />
Wassermann <strong>und</strong> Meyer Liebermann<br />
1798-1806<br />
8 Einzelakten, betr. Judensteuer zu Oettingen;<br />
Betr. Simon Moyses Lämle, Schutzjude zu Oettingen, Hayum Beer<br />
Neuburger, Löw Koppel u.a.<br />
669
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.42<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENHÄUSER (KÄUFE UND VERKÄUFE) UND<br />
JÜDISCHE KAPITALSCHULDEN IN OETTINGEN; dabei u.a.:<br />
1724/1725<br />
Akt, in Sachen Hirsch Neumarck, Schutzjude zu Oettingen, gegen<br />
seinen Tochtermann Salomon Rothschild wegen Übergabe eines Hauses;<br />
Enthät: zwei hebräische Schriftstücke<br />
1759<br />
Akt, betr. Haus des Schutzjuden Hayum Springer zu Oettingen<br />
1760<br />
Akt, betr. Haus <strong>der</strong> Witwe Rebecca, Schutzjüdin zu Oettingen<br />
1768<br />
Erlaubnis für den Schutzjuden Schulm Moyses zu Oettingen, ein<br />
Drittel seines Hauses verkaufen zu dürfen<br />
1769<br />
Akt, betr, Schutzjude Schulm Moyses zu Oettingen wegen des auf<br />
seinem Haus stehenden Kapitals (200 fl) <strong>und</strong> desselbigen Aufkündigung<br />
1775<br />
Erlaubnis für den Schutzjuden Mayer Jacob zu Oettingen, ein<br />
Viertel Häuschen verkaufen zu dürfen<br />
1777<br />
Akt, betr. des auf einem Haus stehende Kapital des Schutzjuden<br />
Simon Joseph zu Oettingen<br />
1783<br />
Erlaubnis für den Schutzjuden Abraham Moises zu Oettingen, ein<br />
Haus erkaufen <strong>und</strong> selbst besitzen zu dürfen<br />
1784<br />
Akt, betr. Kauf eines halben Hauses zu Oettingen durch den<br />
dortigen Schutzjuden Jonas Hirsch<br />
1798, 1801/1805<br />
Akten, betr. Simon Moyses Lämle <strong>und</strong> Hayum Joseph, beides Schutzjuden<br />
zu Oettingen<br />
670
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.43<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JUDENDIENSTFREIHEIT UND JUDENNACHSTEUER;<br />
dabei u .a.:<br />
1725-1730<br />
Akt, betr. Umgeld <strong>der</strong> Juden zu Oettingen;<br />
Betr. die Schutzjuden Gumpert <strong>und</strong> Baruch Seeligmann zu Oettingen<br />
1758-1803<br />
Akt, betr. Dienstfreiheit für die Juden zu Oettingen;<br />
Enthält:<br />
Akten über Hirsch Oesterreicher (1758), Koppel Isaac (1784),<br />
Elias Isaac Koppel (1789), Judenwitwe Vögele (1797), Gabriel<br />
Hirsch (1799), Lazarus Isaac Rebezer (1801/02), Isaac Samuel<br />
(1803) u.a.<br />
1780<br />
Akt, betr. Aufstellung des Schutzjuden Wolf David zu Oettingen<br />
als Judenweinhändler<br />
1785<br />
Schreiben, betr. des Schutzjuden <strong>und</strong> Barnossen Koppel Löw zu<br />
Oettingen, <strong>der</strong> von seinem eingelegten Koscher-Wein die Umgeld-<br />
Freiheit erhält<br />
1798<br />
Akt, betr. Judennachsteuer in Oettingen<br />
671
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
L.44<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: JÜDISCHE WAIDSTRITTIGKEITEN<br />
(1669), 1672<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Ausschlagung <strong>der</strong> Judenpferde auf<br />
<strong>der</strong> Weide; auch über Schafe <strong>und</strong> Gänse <strong>der</strong> Juden;<br />
Dabei: Extrakt aus einem Protokoll von 1669, betr. <strong>der</strong> Pferde,<br />
die die oettingischen <strong>und</strong> wallersteinischen Juden auf die Weide<br />
bringen dürfen<br />
L.45<br />
STADTPFLEGAMT OETTINGEN: BEWILLIGUNGEN ZUM HÄUSERKAUF DURCH<br />
JUDEN<br />
7 Einzelakten; dabei u.a.:<br />
1787<br />
Erlaubnis für den Juden-Schächter Haium Jakob zu Oettingen, die<br />
obere Hälfte des Hauses von einem Metzger in Oettingen kaufen<br />
zu dürfen<br />
1789<br />
Akt, betr. Hausverkauf zu Oettingen an den dortigen Schutzjuden<br />
Simon Marx<br />
1799<br />
Erlaubnis für den Schutzjuden Abraham Jonas zu Oettingen, dort<br />
ein Haus kaufen zu dürfen, nachdem sich kein Christ hierfür<br />
gemeldet hat<br />
1801<br />
Zuschreibung eines halben Hauses zu Oettingen an den dortigen<br />
Schutzjuden Jonas Hirsch<br />
1802<br />
Akt, betr. das Gesuch des Schutzjuden Hayum Springer zu Kleinerdlingen<br />
um Zuschrifts-Freilassung von dem in Oettingen erkauften<br />
Haus<br />
672
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
0.25<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSCHUTZ-<br />
ERTEILUNGEN<br />
1758-1806<br />
ca. 100 Einzelakten über Judenschutzerteilungen zu Hainsfarth;<br />
Enthält:<br />
Akten über die Juden Moyses Salomon, Sohn des Salomon Jacob<br />
(1758), Hirsch Salomon (1761), Abraham Jacob (1765), Lazarus<br />
Löw (1775), Marx Hirsch (1790), Salomon Hirsch (1794), Salomon<br />
Israel (1797), Isaac Samuel (1800/01), David Salomon (1806)<br />
u.a.;<br />
Bittgesuch des Schutzjuden Jacob Hirsch zu Hainsfarth um Schutz<br />
für seiner Enkelin Mann Joseph Löw als Schulmeister (1777)<br />
0.38<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENGEMEINDESACHEN<br />
1787<br />
Akt, betr. Streitigkeit zwischen dem Schutzjuden Hirsch David<br />
zu Hainsfarth <strong>und</strong> seinem Tochtermann daselbst wegen eines<br />
Synagogenstandes<br />
1794<br />
Akt, betr. Bestellung des Moyses Nathan zum Barnossen in Hainsfarth<br />
673
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
0.39<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: DIENSTFREIHEITEN<br />
DER JUDEN<br />
1770-1804<br />
12 Einzelakten, betr. Dienstfreiheiten <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth;<br />
Enthält:<br />
Akten über den Juden Jacob Hirsch, dessen Gesuch abgewiesen<br />
wird (1770), sowie über die Juden Mändel David, gewesener Bar-<br />
nosse (1772), Löw Levi (1798), Abraham Hirsch (1804) u.a.<br />
0.39a<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: HÄUSERDISMEMBRA-<br />
TIONEN DER JUDEN<br />
1773-1803<br />
6 Einzelakten, betr. Haus-Zerteilungen <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth;<br />
Enthält u.a.:<br />
Konzession für Hirsch Elias Levi, Schutzjude zu Mönchsroth,<br />
seinen halben Garten zu Hainsfarth verkaufen zu dürfen (1773);<br />
Erlaubnis für den Schutzjuden Lippmann Hirsch zu Hainsfarth,<br />
das halbe Haus des dortigen Juden Raphael Samuel kaufen zu<br />
dürfen (1788);<br />
Die den Schutzjuden Joseph Salomon, Salomon Löw <strong>und</strong> Abraham<br />
Salomon zu Hainsfarth erteilte Erlaubnis <strong>zur</strong> Verteilung ihres<br />
halben Hauses (1796/98)<br />
0.39b<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENVERMÖGEN<br />
1802<br />
Akt, betr. Vermögen des Isaac von Mühlhausen, gebürtig von<br />
Hainsfarth<br />
674
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
0.40<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSTEUERN<br />
1803, 1806<br />
Zwei Akten, betr. Bittgesuch des Schutzjuden Jacob David<br />
Wallersteiner zu Hainsfarth wegen Bezahlung seiner schuldigen<br />
Steuern<br />
0.40a<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: VERMÖGEN, STEUER<br />
UND SCHUTZGELD DER JUDEN<br />
1758-1806<br />
ca. 75 Einzelakten, v.a. betr. Nachlässe <strong>und</strong> Befreiungen von<br />
Steuern <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Juden zu Hainsfarth;<br />
Enthält:<br />
Akten über den jüdischen Witwer Salomon Löw (1758), über die<br />
Juden Löw Levi (1774) <strong>und</strong> Moyses Jakob (1786), sowie über die<br />
verwitwete Schutzjüdin Sara (1802) u.a.<br />
0.40b<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: SCHUTZGELDMODERA-<br />
TIONEN DER JUDEN<br />
1746-1804<br />
ca. 25 Einzelakten, betr. Än<strong>der</strong>ung des Schutzgeldes durch<br />
Herabsetzung <strong>der</strong> Vermögensschätzungen für Juden zu Hainsfarth;<br />
Enthält:<br />
Akten über die Witwe des Löw Isaac (1746), über David Salomon<br />
(1749) <strong>und</strong> die Witwe des Hirsch Koppel, die auf den jährlichen<br />
Armengulden gesetzt werden soll (1772), ferner über David<br />
Wallersteiner, Juden-Schulmeister zu Hainsfarth (1784), Baruch<br />
Bär (1804) u.a.<br />
675
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
0.41<br />
UNTERGERICHT OETTINGEN JENSEITS DER WÖRNITZ: JUDENSACHEN<br />
1778-1805<br />
ca. 10 Einzelakten, betr. die Judenschaft zu Hainsfarth;<br />
Enthält u.a.:<br />
Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft zu Hainsfarth gegen die dortigen<br />
Metzger wegen des Schächtens <strong>und</strong> wegen des ungebührlichen<br />
Betragens <strong>der</strong>selben (1797);<br />
Gesuch des Schutzjuden Jakob Hayum zu Hainsfarth um Befreiung<br />
des ihm vom Justizamt Oettingen auferlegten Eides (1802);<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Judengemeinden Hainsfarth <strong>und</strong><br />
Steinhart wegen doppelter Bezahlung bei <strong>der</strong> Zuschrift <strong>der</strong><br />
eingetauschten königlich preußischen Häuser <strong>und</strong> Güter (1804)<br />
T.16<br />
UNTERGERICHT MÖNCHSROTH: JUDENSACHEN<br />
betr. u.a.:<br />
Gemeindesachen<br />
Schutzlosungen<br />
Schutzerteilungen<br />
Verlassenschaften<br />
Vorm<strong>und</strong>schaften<br />
Hauskäufe <strong>und</strong> -verkäufe<br />
Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen <strong>und</strong> -nachlässe<br />
676
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
U.18a<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: JUDENSCHAFT ZU KLEINERDLINGEN<br />
1744-1791<br />
Akt, betr. die Kleinerdlinger Judenschaft in genere et specie;<br />
Enthält u.a.:<br />
Messgeld (7 fl 30 kr) <strong>der</strong> Judengemeinde zu Kleinerdlingen (1744);<br />
die dem Juden Moyses Löw in Kleinerdlingen übertragene Barnossen-<br />
Stelle (1760);<br />
Erwählung des Schutzjuden Levi Jakob Ellinger zu Kleinerdlingen<br />
zum Barnossen (1786);<br />
Aufstellung des Schutzjuden Baruch Salomon zu Kleinerdlingen zum<br />
dortigen Barnossen (1790/91)<br />
U.18b<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: SCHUTZBRIEFE UND SCHUTZLOSUNGEN ZU KLEIN-<br />
ERDLINGEN<br />
1659-1795<br />
Akt, betr. Schutzbriefe <strong>und</strong> Schutzlosungssachen zu Kleinerdlingen;<br />
Enthält u.a.:<br />
Schutzbrief für den Juden Seeligmann zu Kleinerdlingen (1659);<br />
Schutzbrief für die gesamte Judenschaft zu Kleinerdlingen (1692);<br />
Erbauung <strong>der</strong> Synagoge zu Kleinerdlingen (1697);<br />
Schutzbrief für die gesamte Judenschaft zu Kleinerdlingen (1701);<br />
Schätzung des verstorbenen Schutzjuden Isaac David zu Kleinerdlingen<br />
<strong>und</strong> dessen Verlassenschaft (1795)<br />
U.18c<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: SCHUTZ- UND KONSENSGELDMODERATIONEN ZU<br />
KLEINERDLINGEN<br />
1771-1805<br />
Akt, betr. Schutz- <strong>und</strong> Konsensgeldmo<strong>der</strong>ationen zu Kleinerdlingen;<br />
Zahlreiche Einzelgesuche, betr. u.a.:<br />
Moyses Löw Schmul, Barnosse zu Kleinerdlingen (1771);<br />
Löw Isaac Springer (1774);<br />
Seligmann Raphael (1794/95);<br />
David Löw (1801/02);<br />
Lippmann Elias (1805)<br />
677
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
U.18d<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: NACHLASSGESUCHE ZU KLEINERDLINGEN<br />
1744-1806<br />
Akt, betr. Nachlassgesuche <strong>der</strong> Juden zu Kleinerdlingen;<br />
Zahlreiche Einzelgesuche, betr. u.a.:<br />
Isaac Moyses (1744);<br />
Moyses Hollän<strong>der</strong> (1758);<br />
Löw Monheimer (1759);<br />
Meyr Levi (1759);<br />
Seeligmann Abraham (1760);<br />
Seeligmann Beer (1769);<br />
Simon Isaac Neuburger (1773);<br />
David Marx (1776);<br />
Abraham Mayer (1785/86);<br />
Joseph Koppel (1786);<br />
Jakob Simon (1786, 1788);<br />
Isaac Koppel (1790);<br />
Noa David Kahn aus Kriegshaber (1798);<br />
Elias Levi (1798);<br />
David Löw (1799);<br />
Güttel, Witwe des Isaac Koppel (1803);<br />
Hänle Löw (1803);<br />
die beiden Tochtermänner des David Samson (1806)<br />
U.18e<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: JUDEN-FREVEL ZU KLEINERDLINGEN<br />
1782, 1797<br />
Akt, betr. den von einigen Kleinerdlinger Juden in <strong>der</strong> dortigen<br />
Synagoge verübten, höchst sträflichen Unfug (1782) sowie das<br />
ungebührliche Betragen <strong>der</strong> Judenkin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Synagoge zu Kleinerdlingen<br />
(1797)<br />
U.18f<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: HÄUSERKÄUFE UND -VERKÄUFE ZU KLEINERDLINGEN<br />
1725-1804<br />
Akt, betr. Häuserkäufe <strong>und</strong> -verkaufe durch die Juden zu Kleinerdlingen;<br />
betr. v.a. die Juden Jacob Koppel <strong>und</strong> Isaac Model, ferner den<br />
Juden Moises Hirsch von Hainsfarth<br />
678
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
U.18g<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: STRAFEN DER JUDEN ZU KLEINERDLINGEN<br />
1763-1792<br />
Akt, betr. Bestrafungen <strong>der</strong> Juden zu Kleinerdlingen;<br />
u.a.: Moises David, Löw Joseph, Abraham Marx, Samson Wolf, den<br />
Barnossen Moyses Löw <strong>und</strong> Simon Moyses<br />
U.18h<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: RABBINATS- UND VORMUNDSCHAFTSSACHEN DER<br />
JUDENSCHAFT ZU KLEINERDLINGEN; ABGEBRANNTE JUDENHÄUSER<br />
1783-1806<br />
Akt, die Kleinerdlinger Judenschaft in genere et specie, betr.<br />
Rabbinats- <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaftssachen;<br />
Dabei u.a.:<br />
Die Entstehung <strong>der</strong> Feuersbrunst in Kleinerdlingen, die für die<br />
Abgebrannten veranstaltete Kollekte, <strong>und</strong> die für diese eingekommenen<br />
Beiträge (1783/84);<br />
Abweisung des Gesuches <strong>der</strong> nichtabgebrannten Juden zu Kleinerdlingen<br />
um Schutzgeldnachlaß (1784);<br />
Die getroffenen Verfügungen wegen Aufbauung <strong>der</strong> Brandstützen zu<br />
Kleinerdlingen (1784) ;<br />
Gesuch des Samuel Elias zu Kleinerdlingen um Anweisung eines<br />
neuen Platzes zum Hausbau (1784);<br />
Verteilung <strong>der</strong> Kollekten-Gel<strong>der</strong> (1784-1788);<br />
Die geschehene Aufbauung neuer Häuser zu Kleinerdlingen durch die<br />
dortigen Schutzjuden Salomon Baruch Hechinger <strong>und</strong> Moyses Isaac<br />
(1785-1787);<br />
Den Juden zu Kleinerdlingen wird nicht erlaubt, auf ihre Brandstätten<br />
einstöckige Häuser zu erbauen, son<strong>der</strong>n nur zweistöckige,<br />
weil sich sonst die privativen Bauplätze zu sehr vermin<strong>der</strong>n würden<br />
(1786);<br />
Abweisung des Gesuchs <strong>der</strong> Barnossen zu Kleinerdlingen, um Erteilung<br />
eines Sammel-Patents <strong>zur</strong> Erbauung ihrer abgebrannten Synagoge<br />
(1786);<br />
Gesuch des Juden Joseph Abraham Seligmann zu Kleinerdlingen um<br />
Unterstützung, daß er auch ein Haus erbauen könne (1788);<br />
Die, dem Rabbinat zu Oettingen anbefohlene, Beschreibung des, von<br />
dem verstorbenen Schutzjuden Simon Moises zu Kleinerdlingen hinterlassenen<br />
Vermögens, <strong>und</strong> die Aufstellung <strong>der</strong> Vormün<strong>der</strong> für die<br />
Moisischen Enkel (1794);<br />
Gesuch des Hoffaktors Abraham Jonas um die Erlaubnis, ein Haus<br />
auf den Jud Ellingerischen öden Brandplatz zu Kleinerdlingen erbauen<br />
zu dürfen (1802)<br />
679
FÖSAH<br />
RegReg (= REGIERUNGS-REGISTRATUR)<br />
U.20a<br />
PFLEGAMT NÖRDLINGEN: JUDENSCHUTZERTEILUNGEN ZU KELINERDLINGEN<br />
1762-1807<br />
ca. 60 Einzelakten, betr. Judenschutzerteilungen zu Kleinerd-<br />
lingen;<br />
Dabei u.a.:<br />
Moyses Isaac (1762);<br />
David Löw (1762);<br />
David Simon (1767);<br />
Hirsch Samuel Wallersteiner (1771);<br />
Marx David G<strong>und</strong>elfinger (1777);<br />
den ältesten Sohn des Rabbiners <strong>und</strong> Schutzjuden Salomon Lämle<br />
(1778);<br />
Löw Moises von Kriegshaber (1794);<br />
Meyer Gedeon von Ichenhausen (1797);<br />
Marx Hayum von Wallerstein (1798);<br />
Emanuel Maier von E<strong>der</strong>heim (1802);<br />
Jakob Guggenheimer von Hürben (1802);<br />
Lippmann Elias von Hainsfarth (1805)<br />
680
FÖSAH<br />
SReg (= SUPPLEMENTS-REGISTRATUR)<br />
A.26<br />
1713-1805<br />
Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Handlohn <strong>und</strong> Hauptrecht.<br />
Beson<strong>der</strong>s Judenhäuser zu Schopfloch; auch über Juden zu Wittelshofen<br />
<strong>und</strong> Feuchtwangen<br />
A.33<br />
1707-1800<br />
Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judenschutzlosung,<br />
Judenschutz-, Neujahrs- <strong>und</strong> Messgel<strong>der</strong>;<br />
v.a. über Juden zu Schopfloch<br />
A.34<br />
1746-1797<br />
Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judenschutzaufnahmen;<br />
v.a. über Juden zu Schopfloch<br />
A.35<br />
1755-1796<br />
Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judenschulden <strong>und</strong> Gantsachen<br />
Inventuren;<br />
v.a. über Juden zu Schopfloch<br />
A.36<br />
1747-1791<br />
Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. jüdischer Kultus, Zeremoniell,<br />
Gemeindebuch, Barnossenbestellung, Begräbnis <strong>und</strong> Totenacker,<br />
Rabbinatsrechte <strong>und</strong> Kopulationen;<br />
betr. u.a. Juden zu Schopfloch, Schwabach <strong>und</strong> Wittelshofen<br />
681
FÖSAH<br />
SReg (= SUPPLEMENTS-REGISTRATUR)<br />
A.37<br />
1677-1789<br />
Akt des Oberamtes Dürrwangen, betr. Judensteuernachlässe;<br />
betr. u.a. Juden zu Schopfloch <strong>und</strong> Dürrwangen<br />
B.58<br />
Akt des Amtes Spielberg, Sammenheim <strong>und</strong> Windischhausen;<br />
betr.: Judenkultus zu Dittenheim<br />
C.3A<br />
Akt des Landgerichtes;<br />
betr. Pferd- <strong>und</strong> Ochsenhandelsstreit mit Paul Haußner zu Obererlbach<br />
<strong>und</strong> den Wassertrüdinger Kesseljuden<br />
682
FÖSAH<br />
JK (= JUSTIZ-KANZLEI); dabei u.a.:<br />
- JK III<br />
1797-1806<br />
Justiz-Kanzlei-Registratur: Zivilrechtssachen. Vorkommnisse<br />
bei dem Stadt- <strong>und</strong> Landrabbinat:<br />
Einfache Beschwerden, Appellationen, Schulden- <strong>und</strong> Gantsachen,<br />
Gesuche pro administranda justitia, Verlassenschaften, Obsig-<br />
nationen <strong>und</strong> Testamente;<br />
27 Einzelakten, betr. u.a. Juden zu Kleinerdlingen, Hainsfarth,<br />
Oettingen, Fürth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
(Nrn.47. 48.)<br />
- JK IV<br />
1806-1813<br />
Justiz-Kanzlei-Registratur: Zivilrechtssachen. Stadt- <strong>und</strong><br />
Landrabbinat:<br />
Einfache Beschwerden, Appellationen, Moratorien, Verlassenschaften<br />
<strong>und</strong> Vermögensextraditionen;<br />
19 Einzelakten, betr. u.a. Juden zu Hainsfarth, Mönchsroth,<br />
Oettingen <strong>und</strong> Steinhart<br />
(Nr.45.)<br />
- JK V<br />
(1661-), ca. 1700-1797<br />
Repertorium über die in <strong>der</strong> fürstlich Oettingen-Spielbergischen<br />
Justiz-Kanzlei-Registratur befindlichen Judenakten <strong>und</strong><br />
über einige Akten des Oberamts Spielberg (Stadtpflegamt Oettingen,<br />
Justizämter Oettingen diesseits <strong>und</strong> jenseits <strong>der</strong> Wörnitz,<br />
Oberämter Mönchsroth <strong>und</strong> Spielberg):<br />
Allgemeine Vorkommnisse, Appellationen, Schulden <strong>und</strong> Ganten,<br />
Vorm<strong>und</strong>schaften, Erbschaften <strong>und</strong> Testamente, Verlassenschaften<br />
<strong>und</strong> Obsignationen, Criminalia, Fornikationen <strong>und</strong> Inventuren;<br />
ca. 300 Einzelakten, betr. u.a. Juden in Oettingen, Kleinerdlingen,<br />
Dekingen (Mönchsdeggingen), Wallerstein <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
683
FÖSAH<br />
KA Ött 31 II (= KAMERALAMT OETTINGEN)<br />
1809<br />
"Muster-Rolle <strong>zur</strong> National-Garde im Fürstenthum Oettingen-Spielberg.<br />
1809" (geb<strong>und</strong>en);<br />
genannt sind zahlreiche Juden, u.a. mit ihrer jeweiligen Größe<br />
<strong>und</strong> "Phisische(n) Beschaffenheit":<br />
Abt.II:<br />
- OETTINGEN:<br />
3. Salomon Hirsch Levi, geb. 1786, Hs.Nr.7;<br />
4. Loew Simon, geb. 1790, Hs.Nr.8;<br />
5. Samuel Simon, geb. 1784, Hs.Nr.8;<br />
7. Lämle Kallmann, geb. 1788, Hs.Nr.ll;<br />
9. Abraham Wolf (Schulmeister), geb. 1785, Hs.Nr.17;<br />
18. Borig Landauer, geb. 1787, Hs.Nr.42;<br />
19. Joseph Landauer, geb. 1785, Hs.Nr.42;<br />
23. Marx David, geb. 1784, Hs.Nr.56;<br />
24. Isaac David, geb. 1791, Hs.Nr.56;<br />
26. Moises Samuel, geb. 1785, Hs.Nr.63;<br />
30. Salomon Ensle, geb. 1791, Hs.Nr.72;<br />
33. Moises Hirsch, geb. 1787, Hs.Nr.82;<br />
34. Wolf Borich, geb. 1786, Hs.Nr.87;<br />
35. Seeligmann Wolf, geb. 1787, Hs.Nr.89;<br />
46. Koppel Loew, geb. 1788, Hs.Nr.l26;<br />
47. Gabriel Jacob Loew, geb. 1790, Hs.Nr.126;<br />
50. David Nathan, geb. 1787, Hs.Nr.129;<br />
51. Hirsch Hajum, geb. 1786, Hs.Nr.132;<br />
57. Mendel Joseph, geb. 1785, Hs.Nr.190;<br />
104. Jonas Levi, geb. 1786, Hs.Nr.372;<br />
108. Schmul Samuel (Schullehrer), geb. 1787, Hs.Nr.380;<br />
113. Moyses Isaac, geb. 1787, Hs.Nr.393;<br />
131. Michel David Schüle, geb. 1786, Hs.Nr.463;<br />
137. Abraham Joseph Loew, geb. 1788, Hs.Nr.478;<br />
- MÖNCHSROTH:<br />
149. Isaac Wolf, Handelsjud, geb. 1788, Hs.Nr.24b;<br />
155. Benjamin Lemmle, Handelsjud, geb. 1788, Hs.Nr.48;<br />
156. Simon, Handelsjud, geb. 1787, Hs.Nr.52b;<br />
157. Simon, Handelsjud, geb. 1787, Hs.Nr.52c;<br />
159. Abraham, Handelsjud, geb. 1791, Hs.Nr.61a;<br />
- HAINSFARTH:<br />
411. Marx Lippmann, geb. 1791, Hs.Nr.19;<br />
412. Moises Hirsch, Handelsjud, geb. 1791, Hs.Nr.23;<br />
413. Marx Hirsch, Handelsjud, geb. 1789, Hs.Nr.23;<br />
414. Marx Elias, geb. 1791, Hs.Nr .25 ;<br />
415. Beer Salomon, geb. 1786, Hs.Nr.27;<br />
416. Jacob Joseph Loew, geb. 1790, Hs.Nr.30;<br />
420. Mendel Salomon, geb. 1788, Hs.Nr.39;<br />
421. Lippmann Hirsch, geb. 1790, Hs.Nr.42;<br />
422. Jacob Salomon, geb. 1788, Hs.Nr.49;<br />
423. Mendel Marx Hirsch, geb. 1791, Hs.Nr.50;<br />
424. Löw David, geb. 1791, Hs.Nr.58;<br />
684
FÖSAH<br />
KA Ött 31 II (= KAMERALAMT OETTINGEN)<br />
- Hainsfarth:<br />
425. Isaac David, geb. 1788, Hs.Nr.58;<br />
428. Jacob Hirsch, geb. 1788, Hs.Nr.87;<br />
429. Joseph Hirsch, geb. 1785, Hs.Nr.87;<br />
430. Mendel David, geb. 1790, Hs.Nr.91;<br />
434. Joseph Samuel, geb. 1789, Hs.Nr.129;<br />
436. Marx Salomon, geb. 1789, Hs.Nr.152;<br />
439. Benedict Benjamin, geb. 1790, Hs.Nr.163;<br />
440. Alexan<strong>der</strong> Salomon, geb. 1791, Hs.Nr.167;<br />
441. Samuel Abraham, geb. 1787, Hs.Nr.176;<br />
442. Emanuel Abraham, geb. 1785, Hs.Nr.176;<br />
- STEINHART:<br />
484. Salomon Hirsch, geb. 1791, Hs.Nr.4;<br />
489. Abraham Salomon, geb. 1790, Hs.Nr.34;<br />
490. Hajum Salomon, geb. 1787, Hs.Nr.34;<br />
495. Salomon Israel, geb. 1791, Hs.Nr.47;<br />
496. Mendel Israel, geb. 1788, Hs.Nr.47;<br />
497. Mendel Lasen, geb. 1784, Hs.Nr.47;<br />
498. Moyses David, geb. 1791, Hs.Nr.48;<br />
- KLEINERDLINGEN:<br />
554. Lippmann Baruch, geb. 1790, Hs.Nr.47;<br />
555. Salomon Lämmle, geb. 1789, Hs.Nr.48;<br />
556. David Schüle, geb. 1789, Hs.Nr.59;<br />
557. Israel Mendel, geb. 1789, Hs.Nr.59;<br />
558. Jacob David, geb. 1789, Hs.Nr.63;<br />
559. Salomon Salomon, geb. 1789, Hs.Nr.63;<br />
Abt.III:<br />
- OETTINGEN:<br />
3. Amson Loew, geb. 1770, Hs.Nr.7;<br />
5. Haimann Gerson Springer, geb. 1783, Hs.Nr.10;<br />
6. Jacob Wolf, geb. 1779, Hs.Nr.13;<br />
7. Schüle Wolf, geb. 1781, Hs.Nr.13;<br />
9. Lazarus Wolf, Schulmeister, geb. 1779, Hs.Nr.17;<br />
10. Samuel Wolf, geb. 1782, Hs.Nr.17;<br />
16. Rehkel Landauer, geb. 1777, Hs.Nr,42;<br />
71. Joseph Levi, geb. 1770, Hs.Nr.372;<br />
72. Jacob Levi, geb. 1772, Hs.Nr.372;<br />
73. Abraham Levi, geb. 1776, Hs.Nr.372;<br />
74. Salomon Levi, geb. 1774, Hs.Nr.372;<br />
88. Simon Abraham, geb. 1781, Hs.Nr.453;<br />
91. Salomon David Schüle, geb. 1773, Hs.Nr.463;<br />
92. Hajum David Schüle, geb. 1777, Hs.Nr.463;<br />
93. Mendel David Schüle, geb. 1783, Hs.Nr.463;<br />
96. Hirsch Heidenheimer, geb. 1771, Hs.Nr.47O;<br />
- MÖNCHSROTH:<br />
118. Weis Wolf, Handelsjud, geb. 1782, Hs.Nr.24b;<br />
119. Lämlein Samson, Judenknecht, geb. 1782, Hs.Nr.30b<br />
120. Joseph Loew, Handelsjud, geb. 1780, Hs.Nr.52a;<br />
121. Sandel David, Handelsjud, geb. 1777, Hs.Nr.56b;<br />
685
FÖSAH<br />
KA Ött 31 II (= KAMERALAMT OETTINGEN)<br />
- HAINSFARTH:<br />
256. Model Jud, geb. 1774, Hs.Nr.28;<br />
257. David Salomon, geb. 1782, Hs.Nr.39;<br />
258. Seeligmann Hirsch, geb. 1781, Hs.Nr.42<br />
261. Mayer Löw, geb. 1785, Hs.Nr.65;<br />
- STEINHART:<br />
301. Mendel Salomon, geb. 1781, Hs.Nr.4;<br />
309. Mendel Salomon, geb. 1783, Hs.Nr.34;<br />
310. Jacob Isaac, geb. 1779, Hs.Nr.36;<br />
311. David Isaac, geb. 1774, Hs.Nr.36;<br />
312. Loew Israel, geb. 1783, Hs.Nr.47;<br />
313. Hirsch Jonas, geb. 1783, Hs.Nr.48;<br />
686
FÖSAH<br />
A Auh Ak (= KLOSTERVERWALTERAMT AUHAUSEN - AKTEN)<br />
- Schachtel 73<br />
1779-1824<br />
ca. 25 Einzelakten, betr. Judensachen, Handlohn-For<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>es;<br />
dabei u.a.:<br />
Schreiben, betr. des Untertanen <strong>und</strong> Söldners Georg Wüst zu<br />
Wörnitzostheim, <strong>der</strong> dem Juden Simon Levi zu Mönchsdeggingen<br />
im Jahre 1802 einen Acker um 81 fl versetzt hatte, die nun<br />
bezahlt sind (1818);<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> Juden-Neujahrs- <strong>und</strong> Nördlinger Messgel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Judengemeinden Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth (1820)<br />
Auh Reg (= KLOSTERVERWALTERAMT AUHAUSEN - REGISTRATUR)<br />
- Band 155 1/2<br />
1657-1659<br />
Akt, betr. Schutz <strong>und</strong> Schirm;<br />
dabei mehrmal <strong>der</strong> Juden Isaac zu Megesheim genannt<br />
687
OA (= Oberamt) MÖNCHSROTH<br />
- Schachtel 72<br />
FÖSAH<br />
Judenschaft überhaupt; in specie:<br />
Jüdische Angelegenheiten<br />
Barnossen-Wahlen<br />
Neujahrs- <strong>und</strong> Nördlinger Messegeld<br />
Jüdische Inventarisationen<br />
Jüdische Vorm<strong>und</strong>schaften<br />
Die <strong>zur</strong> christlichen Religion übergetretenen Juden<br />
Fürstliche Verordnungen, betr. den Synagogenbau, die Erkaufung<br />
christlicher Häuser, die Erbauung neuer Häuser oberhalb<br />
des Dorfes <strong>und</strong> die Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden;<br />
dabei u.a.:<br />
1809 März 27 Ulm (Druck)<br />
Auftrag an sämtliche königlichen Landgerichte <strong>und</strong> Mediatbeamtungen,<br />
ein Gutachten über den Güterhandel <strong>der</strong> Juden zu<br />
erstellen, da die Juden auch bei öffentlichen Versteigerungen<br />
von Privatgütern als Mitsteigerer zugelassen werden<br />
sollen<br />
688
Proz A 1 (= PROZESSE)<br />
ca.1800-1900<br />
FÖSAH<br />
Prozesse von Oettingen-Spielberg; Personen, Orte (Gemeinden)<br />
alphabetisch von A bis Z (mit Faszikel-Nummern);<br />
betr. u.a. auch Juden:<br />
Fe<strong>der</strong>mann Josef Löw zu Oettingen (F.6.);<br />
Fraenkel Abraham von Oettingen, nun in München, 1839 (F.8.);<br />
Juden-Neujahrs- <strong>und</strong> Nördlinger-Messgeld (I.3.);<br />
Kohn Salomon Nathan in Wassertrüdingen (K.3.);<br />
Koch Israel in Mönchsroth (K.5.);<br />
Gutmann Hirsch von Hainsfarth, im Zusammenhang mit Leberle in<br />
Nie<strong>der</strong>hofen (L.2.);<br />
Laubheimer in Hainsfarth (L.3.);<br />
Lauchheimer Koppel in Kleinerdlingen, 1840 (L.5.);<br />
Meyer Löw David in Mönchsroth (M.8.);<br />
Gutmann Hänle Jonas <strong>und</strong> Oettinger Abraham in E<strong>der</strong>heim (0.2.);<br />
Obermeyer Hirsch Elkan in Mönchsroth (0.4.);<br />
Obermeyer Salomon in Steinhart (0.5. );<br />
Schwab Abraham Jonas (S.3.);<br />
Samson Schwab (S.8. <strong>und</strong> S.19.);<br />
Schulmann Simon Raphael in Mönchsroth (S.24.);<br />
Schwab Salomon in Oettingen, 1839 (S.29.);<br />
Schwab Samson in Oettingen, 1816 (S.33.)<br />
Prot 7a (= PROTOKOLLE)<br />
1780-1787<br />
Schutzaufnahmeprotokolle<br />
689
FÖSAH<br />
RA (= RECHNUNGS-ARCHIV); dabei u.a.:<br />
- Oettingen-Oettingen: Regierung<br />
1725-1727<br />
Spezifikationen <strong>der</strong> Judenschutzgel<strong>der</strong> für die Gemeinden<br />
Oettingen, Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
die vier Judengemeinden bezahlen im Jahre 1726 zusammen<br />
1018 fl 59 kr 3 h <strong>und</strong> im Jahre 1727: 1122 fl 1 kr 1 h<br />
- Oettingen-Spielberg: Regierung<br />
1743-1747<br />
Bürger- <strong>und</strong> Schutzaufnahmedepartment:<br />
Judenschutz- <strong>und</strong> Strafgel<strong>der</strong>;<br />
mit Beilagenbüschel (1745-1746) <strong>und</strong> Revisionsbeilagen<br />
(1740-1750)<br />
- Oettingen-Spielberg: Oberamt Oettingen<br />
1505-1797 (mit Lücken)<br />
oettingen-oettingische Amtsrechnungen;<br />
dabei u.a.:<br />
1675<br />
Unbeständige Einnahmen an Judenstrafen in Oettingen<br />
(S.181.)<br />
Unbeständige Einnahmen an Judenstrafen in Hainsfarth<br />
(S.252.)<br />
1728/1729<br />
Unbeständige Einnahmen von den schutzverwandten Juden in<br />
Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth wegen selbstschächtenden Viehes<br />
(S.291-294.)<br />
690
RA Ött (= RENTAMT OETTINGEN)<br />
- Fach 14b<br />
FÖSAH<br />
EINZUG DER HERBERGGELDER VON JUDEN; dabei u.a.:<br />
14b I :<br />
(1785) 1828-1849<br />
Einzug <strong>der</strong> Herberggel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>gefälle zu Kleinerdlingen,<br />
Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth für die Rechnungsjahre<br />
1828/29 bis 1848/49; mit ausführlichen Verzeichnissen;<br />
dabei:<br />
Abschrift des oettingen-spielbergischen Judenschutzbriefes<br />
aus dem Jahre 1785 für die Judengemeinden in Oettingen,<br />
Hainsfarth <strong>und</strong> Mönchsroth<br />
14b II :<br />
1824-1849<br />
Herberggeld-Register für die Judengemeinden Hainsfarth<br />
(1847/48), Oettingen (1847/48), Kleinerdlingen (1842/43-<br />
1847/48) <strong>und</strong> Mönchsroth (1843/44-1848/49);<br />
Einzugs-Register für die Herberggel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Israeliten zu<br />
Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
(1832/33-1841/42);<br />
Mehrere "Einnahms-Journal(e)" für die Herberggel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Juden (1824/25-1848/49);<br />
Akt, betr. die Herberggeld-Rückstände des Schutzjuden<br />
Koppel Lauchheimer <strong>und</strong> Cons. zu Kleinerdlingen, dann <strong>der</strong>en<br />
Beitreibung (1833/34)<br />
14b III :<br />
1807-1843<br />
Verschiedene "Einheb-Register", "Einnahms-Journal(e)" <strong>und</strong><br />
"Bezugs-Register" für die Herberggel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Judengemeinden<br />
zu Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth <strong>und</strong> Kleinerdlingen;<br />
Mehrere Vermögensschatzungen, sowie Bittgesuche um Vermin<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Herberggel<strong>der</strong>;<br />
dabei:<br />
Akt, betr. Schutzgeldzahlungs-Verweigerung von einigen abwesenden<br />
SchutzJuden von Kleinerdlingen:<br />
<strong>der</strong> Handelsmann Jacob Guggenheimer in Regensburg,<br />
<strong>der</strong> Vorsinger Isaac Jacob in Stuttgart <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Schullehrer Isaac Hirsch in Ichenhausen<br />
(1823)<br />
691
VARIA 89<br />
- Fach 19:<br />
JUDENSACHEN; dabei u.a.:<br />
1619/1620<br />
FÖSAH<br />
Zwei Schreiben des Amtes Sammenheim, betr. Judenkontrakte<br />
<strong>und</strong> Judenschulden<br />
1619-1621<br />
Akten, betr. Judenschulden in den Oberämtern Aufhausen (1619),<br />
Mönchsroth (1619/20) <strong>und</strong> Oettingen (1619-1621); in letzterem<br />
u.a. Hänlin Juden betr.<br />
1623<br />
Protokoll <strong>und</strong> Spezifikation <strong>der</strong> neuen Judenschulden im Oberamt<br />
Oettingen<br />
1657<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> durch Elias zu Oettingen, Sohn <strong>der</strong> verstorbenen<br />
Schutzjuden David Model, begangenen Unzucht <strong>und</strong> Schwängerung<br />
<strong>der</strong> ledigen Tochter des kleinen Davidlen Juden, sowie<br />
dessen Bestrafung (500 fl)<br />
1690<br />
Akt, betr. die beträchtliche Schuldfor<strong>der</strong>ung des churpfälzischen<br />
Schutzjuden Daniel Oppenheimer zu Heidelberg an das<br />
Fürstentum Oettingen über 8000 fl<br />
(1715/16), 1720-1721<br />
Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Gerson Springer zu<br />
Oettingen<br />
1721-1723<br />
Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Witwe des Salomon Assur,<br />
Schutzjüdin zu Oettingen, gegen den Hauptmann Christoph<br />
Schwarz von ebenda<br />
1726-1731<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft zu<br />
Oettingen gegen den Baron von Schreck wegen <strong>der</strong> Errichtung<br />
eines neuen Eingangs in <strong>der</strong> Synagoge zu Oettingen;<br />
dabei: zwei Pläne <strong>der</strong> "Juden-Schuel"<br />
692
VARIA 89<br />
- Fach 19:<br />
1738<br />
FÖSAH<br />
Akt, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Jacob Mändl zu<br />
Hainsfarth<br />
1785 (1607-1723)<br />
Verzeichnis von 17 Judensachen betr. Akten aus den Jahren<br />
1607 bis 1723<br />
1807-1846<br />
Verschiedene Akten, betr. Vermögensschatzungen <strong>und</strong> Herberggel<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Juden zu Mönchsroth <strong>und</strong> Hainsfarth;<br />
die Tabellen enthalten zum Teil auch die Berufsangaben <strong>der</strong><br />
einzelnen Juden<br />
1812-1846<br />
Verschiedene Akten, betr. Vermögensschatzungen <strong>und</strong> Herberggel<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Juden zu Oettingen;<br />
die Tabellen teilweise ebenfalls mit Berufsangaben<br />
1816-1834<br />
Akt, betr. Schutzgeldbezüge von den Judenfamilien Steiner<br />
zu Steinhart;<br />
dabei: Auszug aus den Matrikeln <strong>der</strong> königlichen Regierung<br />
über Israeliten im Rezatkreis aus dem Jahre 1819 (Mendel<br />
Salomon Steiner zu Steinhart)<br />
1834<br />
Akt, betr. den Bezug <strong>der</strong> jährlichen Schutz- o<strong>der</strong> Herberggel<strong>der</strong><br />
von Juden, welche ihre Schutzmatrikelnummer zu Gunsten<br />
an<strong>der</strong>er abgetreten haben<br />
1844 (1845)<br />
Akt, betr. die Klage <strong>der</strong> fürstlichen Domänialkanzlei zu Oettingen<br />
gegen die sogenannten kommenthurischen Schutzjuden<br />
Löw Baruch Kuhn, Le<strong>der</strong>händler, Marx Löw Gotthelf, Taglöhner,<br />
Hirsch Hermann Gotthelf, Handelsmann, Emanuel Hirsch Regensteiner<br />
<strong>und</strong> Joseph Koppel, Glasermeister, sämtlich zu Kleinerdlingen,<br />
wegen Bezahlung des Herberggeldes;<br />
dabei:<br />
Herberggeld-Rückstand <strong>der</strong> Witwe des Lämlin Mai von Kleinerdlingen,<br />
nun Ehefrau des Moses Bachmann zu Kriegshaber (1845)<br />
693
FÖSAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER); dabei u.a.:<br />
- Amt Oettingen<br />
1650<br />
Steuerbuch des Amts Oettingen; betr. u.a. Juden in Oettingen<br />
(Nr.249.)<br />
- Oberamt Oettingen<br />
1701 (mit Nachträgen bis 1733)<br />
Steuern von Hof-, Lehen- <strong>und</strong> Söldengütern; betr. u.a. Juden<br />
in Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />
(Nr.276.)<br />
1727<br />
Steuerbuch; betr. u.a. Juden in Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />
(Nr.280.)<br />
1820-1824<br />
Gr<strong>und</strong>gefäll-Bezugsregister; betr. u.a. Juden in Hainsfarth<br />
(Nr.331.)<br />
1699<br />
Steuerbuch; betr. u.a. Juden in Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />
(Nr.344.)<br />
- Stadt Oettingen<br />
1797<br />
Einzugsregister des Kameralamtes (evangelisch); betr. u.a<br />
Juden in Oettingen<br />
(Nr.406.)<br />
- Amt Schneidheim<br />
1752 (mit Nachträgen bis um 1792)<br />
Gr<strong>und</strong>buch-Supplement; betr. u.a. Juden in Kleinerdlingen,<br />
sowie den Juden Isaac Nathan zu Oettingen<br />
(Nr.442.)<br />
694
FÖSAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Zimmern<br />
1797<br />
Kleinerdlinger Steuer-Einzugs-Register pro anno 1797; betr.<br />
u.a. Juden in Kleinerdlingen<br />
(Nr.514.)<br />
um 1820<br />
Inventaria oettingen-spielbergischer Gr<strong>und</strong>gefälle; betr. u.a<br />
Juden in Hainsfarth <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
(Nr.562.)<br />
695
FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEINISCHES ARCHIV, HARBURG<br />
URKUNDEN: (z.T. in Abschriften)<br />
1324 November 10 Donauwörth<br />
König Ludwig <strong>der</strong> Bayer verpfändet die Judensteuer von Nördlingen<br />
<strong>und</strong> Ulm, in Höhe von 1.000 Pf <strong>und</strong> Heller, an die Grafen von<br />
Oettingen, die Brü<strong>der</strong> Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.)<br />
(U I,169. - Regest: OeUB 312.)<br />
1329 März 21 Lucca<br />
Kaiser Ludwig (IV.) beauftragt die Grafen Ludwig (VIII.) <strong>und</strong><br />
Friedrich (II.) von Oettingen, auf Bitte <strong>der</strong> Ratgeber <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Gemeinde zu <strong>Augsburg</strong>, mit <strong>der</strong> Vogtei <strong>und</strong> Pflege dieser Stadt<br />
<strong>und</strong> verschafft ihnen dafür die Judensteuer bis auf Wi<strong>der</strong>ruf<br />
(U I,180. - Regest: OeUB 335.)<br />
1329 September 5<br />
Ammann, Rat <strong>und</strong> Bürger <strong>der</strong> Stadt Nördlingen versichern die<br />
Grafen von Oettingen dessen, was ihnen von des Reiches wegen<br />
verschrieben ist "über Juden, über kawerzin (= Wechsler), über<br />
das kerngelt"<br />
(U I,183. - Regest: OeUB 338.)<br />
1333 April 27 Nürnberg<br />
Kaiser Ludwig (IV.) erneuert das Judenprivileg für die Grafen<br />
Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.) von Oettingen von 1331 Mai<br />
30 (Regest: OeUB 361), wonach ihnen gestattet ist, in ihren<br />
Städten, Märkten <strong>und</strong> Festen Juden aufzunehmen<br />
(U I,8185; beschädigt. - Regest: OeUB 384.)<br />
1342 September 21 Frankfurt<br />
Kaiser Ludwig (IV.) verschreibt dem Grafen Ludwig (VI.) von<br />
Oettingen, dem er 400 Pf<strong>und</strong> Heller schuldig geblieben ist,<br />
diesen Betrag auf alle Juden, die in seinen Schlössern <strong>und</strong><br />
Festen sind o<strong>der</strong> später hinter ihn kommen; doch behält sich<br />
<strong>der</strong> Kaiser den Guldenpfennig wie von an<strong>der</strong>en Juden vor<br />
(U I,259. - Regest: OeUB 481.)<br />
1345 Juli 8 Rothenburg<br />
Kaiser Ludwig (IV.) verschreibt den Grafen Ludwig (VIII.) <strong>und</strong><br />
Friedrich (II.) von Oettingen erneut 600 Pf<strong>und</strong> Heller auf die<br />
Judensteuer zu Nördlingen; sie sollen die Judensteuer solange<br />
haben, bis die Schuld beglichen ist<br />
(U I,270. - Regest: OeUB 509.)<br />
696
URKUNDEN:<br />
1345 Oktober 18<br />
FöWAH<br />
Ludwig von Ramstein <strong>und</strong> <strong>der</strong> Jude Pfefferkorn, die gemeinsam<br />
siegeln, bürgen gegenüber dem Grafen Ludwig (VI.) von Oettin-<br />
gen für Guta, Mosses Wirtin von Gunzenhausen<br />
(U II,46. - Regest: OeUB 510.)<br />
1347 März 24<br />
Die Herren von Hürnheim, die gegenüber Juden <strong>und</strong> Christen zu<br />
Selbstschuldnern geworden sind, verkaufen um 3.000 Pf<strong>und</strong> Heller<br />
Güter, die sie von ihrem Vater erworben haben<br />
(U I,281. - Regest: OeUB 525.)<br />
1347 Oktober 16<br />
König Karl (IV.) bestätigt dem Grafen Albrecht von Oettingen<br />
die Verpfändung betr. den Juden, die dieser in seinen Schlössern<br />
hat<br />
(U I,280. - Regest: OeUB 538.)<br />
1347 Dezember 16 Straßburg<br />
König Karl (IV.) verschreibt den Grafen Friedrich (II.) <strong>und</strong><br />
Ludwig (VIII.) von Oettingen für ihre Dienste 1.000 Pf<strong>und</strong> Heller<br />
<strong>und</strong> versetzt dafür die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(U I,285. - Regest: OeUB 545.)<br />
1347 Dezember 16 Straßburg<br />
König Karl (IV.) verschreibt den Grafen Friedrich (II.) <strong>und</strong><br />
Ludwig (VIII.) von Oettingen für Kost <strong>und</strong> Dienst 600 Pf<strong>und</strong><br />
Heller aus <strong>der</strong> Judensteuer zu Nördlingen<br />
(U I,287. - Regest: OeUB 546.)<br />
1347 Dezember 19 Basel<br />
König Karl (IV.) gestattet auf Wi<strong>der</strong>ruf den Grafen von Oettingen,<br />
den Brü<strong>der</strong>n Ludwig (VIII.) <strong>und</strong> Friedrich (II.), die Aufnahme<br />
von Juden in ihre Städte, Märkte, Festen o<strong>der</strong> Dörfer,<br />
mit allen daraus folgenden Diensten <strong>und</strong> "Nutzungen"<br />
(U II,49. - Regest: OeUB 549.)<br />
1347 Dezember 24 Basel<br />
König Karl (IV.) verschreibt den Grafen von Oettingen 2.000<br />
Pf<strong>und</strong> Heller für Schäden <strong>und</strong> Kost, <strong>und</strong> er verpfändet dafür des<br />
Reiches Juden, des Königs Kammerknechte, zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(U I,290. - Regest: OeUB 550.)<br />
697
URKUNDEN:<br />
1348 Februar 18 Nürnberg<br />
FöWAH<br />
König Karl (IV.) gestattet den Grafen Friedrich (II.) <strong>und</strong><br />
Ludwig (VIII.) von Oettingen, den königlichen Kammerknecht,<br />
den Juden Pfefferkorn, bei sich wohnen zu lassen, innezuhaben<br />
<strong>und</strong> zu "genießen"<br />
(U I,8188; mit einer Kopie. - Regest: OeUB 554.)<br />
1348 Dezember 18 Dresden<br />
König Karl (IV.) überläßt dem Grafen von Oettingen allen Besitz<br />
<strong>der</strong> Juden, die in seinen Festen sitzen, seien sie lebend<br />
o<strong>der</strong> tot, <strong>und</strong> bewilligt ihm auch den Nachlaß <strong>der</strong> gestorbenen<br />
Jüdin Meriant, genannt die Normenin<br />
(U I,301. - Regest: OeUB 566.)<br />
1350 Mai 21 Nürnberg<br />
Der Hofrichter König Karls (IV.) vidimiert <strong>und</strong> bestätigt dem<br />
Grafen von Oettingen die genannte Urk<strong>und</strong>e von 1348 XII 18<br />
(U I,306. - Regest: OeUB 578.)<br />
1373 Dezember 13 Prag<br />
König Karl (IV.) befiehlt dem Grafen Eberhard von Württemberg,<br />
die Juden von Ulm <strong>und</strong> Nördlingen <strong>zur</strong> Zahlung von 3.600 Pf<strong>und</strong><br />
an den Grafen Ludwig (VIII. d.Ä.) von Oettingen zu zwingen,<br />
wofür diese zehn Jahre steuerfrei sein sollen<br />
(U I,435.)<br />
1383 März 7 Nürnberg<br />
Privileg König Wenzels für die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von<br />
Oettingen, daß die oettingischen Juden nur vor das Gericht gestellt<br />
werden, wo sie gesessen sind (privileg. de non evocando)<br />
(U I,8191. 1,8192. - Abdruck: Lang, Materialien, Bd.V, S.44f.)<br />
1391 Juli 27<br />
Rynasco von Weissenburg, genannt von <strong>der</strong> Tauben, des römischen<br />
Königs oberster Schenk, <strong>und</strong> Worsoboy von Swinar, oberster<br />
Hauptmann des römischen Königs in Bayern, bekennen <strong>und</strong> bestätigen<br />
gegenüber den Grafen Ludwig (XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III,)<br />
von Oettingen den Rückempfang eines die Juden betr. Briefes<br />
(U II,96.)<br />
698
URKUNDEN:<br />
1394 März 31 Wassertrüdingen<br />
FöWAH<br />
Entscheid des Burggrafen Friedrich von Nürnberg in <strong>der</strong> Streitsache<br />
zwischen den Grafen Ludwig (XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III.)<br />
von Oettingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Dinkelsbühl, daß u.a. die Grafen<br />
den Juden wi<strong>der</strong> die Stadt Dinkelsbühl nicht mehr helfen sollen<br />
(U II,101. - Regest: Mon. Zollerana VIII, Nr.406.)<br />
1398 Juli 10 Nürnberg<br />
König Wenzel bestätigt den Grafen von Oettingen, Ludwig (XI.)<br />
<strong>und</strong> Friedrich (III.), alle ihre Geleite <strong>und</strong> Zölle; dabei gibt<br />
u.a. eine Judenperson 6 Schilling Heller<br />
(U I,8198.)<br />
1398 Juli 15 Nürnberg<br />
König Wenzel bevollmächtigt den Grafen Friedrich (III.) von<br />
Oettingen, in Judenangelegenheiten mit den Reichsstädten in<br />
<strong>der</strong> Landvogtei Schwaben zu verhandeln <strong>und</strong> abzuschließen<br />
(U II,110.)<br />
1398 August 6<br />
König Wenzel bevollmächtigt den Grafen Friedrich (III.) von<br />
Oettingen, Landvogt in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben, <strong>und</strong> Friedrich<br />
Tollinger, Diener des Königs, mit den Reichsstädten am Bodensee<br />
- genannt sind Konstanz, Ravensburg <strong>und</strong> Memmingen - in<br />
Reichsangelegenheiten <strong>und</strong> in Judensachen (königliche Kammerknechte)<br />
zu verhandeln <strong>und</strong> abzuschließen<br />
(U II,108.)<br />
1407 Februar 24 Heidelberg<br />
König Ruprecht bestätigt den Grafen von Oettingen, Ludwig<br />
(XI.) <strong>und</strong> Friedrich (III.), die Pfandschaft <strong>der</strong> Judensteuer zu<br />
Ulm, Nördlingen <strong>und</strong> Straßburg<br />
(U I,733. I,734.)<br />
1418 Januar 26<br />
König Sigism<strong>und</strong> bestätigt dem Grafen Ludwig (XI.) von Oettingen<br />
die Reichspfandschaft <strong>der</strong> Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(U I,852. - Vidimus: 1442 XI 30.)<br />
1420 März 21 Breslau<br />
Graf Ludwig (XI.) von Oettingen befiehlt im Namen des Königs<br />
Sigism<strong>und</strong> allen unter Herzog Ernst zu österreichischen Landen<br />
gesessenen Juden <strong>und</strong> Jüdinnen, den dritten Pfennig von ihren<br />
Gütern zu bezahlen<br />
(U II,179.)<br />
699
URKUNDEN:<br />
1420 April 19<br />
FöWAH<br />
Vollmacht König Sigism<strong>und</strong>s für den Grafen Ludwig (XI.) von<br />
Oettingen, von den in Österreich gesessenen Juden den dritten<br />
Pfennig (Steuer wegen Reichsbedürfnissen) bezahlen zu lassen,<br />
beson<strong>der</strong>s wegen <strong>der</strong> Unkosten auf dem Konzil zu Konstanz<br />
(U II,178.)<br />
1440<br />
Hans von Hausen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e bekennen, dem Juden Liebermann, zu<br />
Nördlingen gesessen, 40 rh fl schuldig geworden zu sein<br />
(U I,1051.)<br />
1442 Dezember 20<br />
Schadlosbrief des Grafen Johann von Oettingen für Graf Wilhelm<br />
von Oettingen, seinen Bru<strong>der</strong>, wegen geleisteter Bürgschaft<br />
gegen die Juden Seligmann (Kirßmann) <strong>und</strong> Lazarus, Bürger zu<br />
Ulm<br />
(U IV.61 1/2.)<br />
1443 Juni 6<br />
Schadlosbrief <strong>der</strong> Grafen Johann <strong>und</strong> Wilhelm von Oettingen für<br />
Graf Ulrich von Helfenstein, wegen geleisteter Bürgschaft gegen<br />
die Juden Seligmann <strong>und</strong> Lemlin zu Ulm<br />
(U IV.65.)<br />
1443 Juni 12<br />
Graf Ulrich von Helfenstein bekennt, daß Graf Wilhelm (I.) von<br />
Oettingen, sein Oheim, ihn um 1.000 fl gegen Seligmann <strong>und</strong><br />
Lemlin, Juden zu Ulm, schadlos hält<br />
(U II,289.)<br />
1445 März 12<br />
Graf Wilhelm. (I.) von Oettingen erfüllt den Schadlosbrief von<br />
den Grafen Ulrich <strong>und</strong> Conrad zu Helfenstein, wegen geleisteter<br />
Bürgschaft gegen den Juden Seligmann zu Ulm<br />
(U II,293.)<br />
1453 August 10<br />
Mandat Kaiser Friedrichs für die Grafen Ulrich, Wilhelm <strong>und</strong><br />
Ludwig von Oettingen, gegen den Judenwucher<br />
(U I,1206.)<br />
700
URKUNDEN:<br />
1453 Dezember 4<br />
FöWAH<br />
Urteil des Bischofs Johann zu Eichstätt in einer Klagesache<br />
<strong>der</strong> Juden Seligmann <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er zu Ulm gegen die Grafen Ulrich,<br />
Wilhelm <strong>und</strong> Ludwig von Oettingen<br />
(U II,348.)<br />
1455 Dezember 17<br />
Schuldbrief des Grafen Ulrich von Oettingen über 502 rh fl<br />
gegen die Juden Sanbel, Lassan <strong>und</strong> Mosse, alle des Sussen Juden<br />
Söhne <strong>und</strong> Erben, <strong>der</strong> vor etlichen Zeiten zu Nördlingen<br />
gesessen ist<br />
(U II,362.)<br />
1467 März 16 Dillingen<br />
Vidimus des Bischofs Peter zu <strong>Augsburg</strong> über die oettingischen<br />
Reichspfandschaften <strong>und</strong> Privilegien sowie die Judensteuer zu<br />
Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(U IV,138.)<br />
1471 September 12<br />
Mandat Kaiser Friedrichs, betr. die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong><br />
Nördlingen, die <strong>zur</strong> einen Hälfte an ihn <strong>und</strong> <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>en Hälfte<br />
an den Grafen Ulrich von Oettingen fallen soll<br />
(U I,1348.)<br />
1472 November 4<br />
Graf Ulrich von Oettingen erklärt sich für eine, vor etlichen<br />
Jahren durch Graf Wilhelm von Oettingen entstandene, Schuld<br />
von 2.000 fl als Bürge <strong>und</strong> Selbstschuldner<br />
(U II,448.)<br />
1538 Mai 21<br />
Schuldverschreibung des Hans Lanzenstill von Pfefflingen gegen<br />
den Juden Falch zu Wallerstein<br />
(U IV,415.)<br />
1538 Oktober 21<br />
Schuldverschreibung des Alb Ziegelrnayr von Unterwilfingen ge-<br />
gen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,417.)<br />
701
URKUNDEN:<br />
1539 März 18<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Thaman Knoll von Malhingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,421.)<br />
1539 April 30<br />
Schuldverschreibung des Hans Ul Zanckh von Rudelstetten gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,425.)<br />
1539 Mai 20<br />
Schuldverschreibung des Peter Rechlin von Birkhausen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,426.)<br />
1539 Mai 21<br />
Schuldverschreibung des Mathis Vischer von Wechingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,427.)<br />
1539 September 30<br />
Schuldverschreibung des Hans Feltin von Nördlingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,428.)<br />
1539 Oktober 7<br />
Schuldverschreibung des Bastian Renhhart von Holzkirch gegen<br />
den Juden Falch zu Wallerstein;<br />
dabei: zwei weitere Schreiben von 1537 <strong>und</strong> 1538<br />
(U IV,429.)<br />
1539 Oktober 27<br />
Schuldverschreibung des Hans Bissinger von Balgheim gegen den<br />
Juden Manie zu Wallerstein;<br />
dabei: zwei weitere Schreiben von 1541<br />
(U IV,430.)<br />
1539 November 17<br />
Schuldverschreibung des Endriß Weger, Wirt von Deiningen, gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,431.)<br />
702
URKUNDEN:<br />
1539 November 18<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Lienhart Sträub, Torwart unter dem<br />
Baidinger Tor zu Nördlingen, gegen den Juden Mosse zu Waller-<br />
stein<br />
(U IV,432.)<br />
1540 Juli 25<br />
Schuldverschreibung des Lienhart Beringer von Recking gegen<br />
den Juden Mendlin zu Wallerstein<br />
(U IV,439.)<br />
1540 August 16<br />
Schuldverschreibung des Michel Bayr von Nördlingen gegen den<br />
Juden Mendlin zu Wallerstein<br />
(U IV,440.)<br />
1540 November 15<br />
Schuldverschreibung des Jörg Negellin von Benzenzimmern gegen<br />
den Juden Mendlin zu Wallerstein<br />
(U IV,442.)<br />
1541 Februar 2<br />
Schuldverschreibung des Sebastian Reinlin von Lemingen <strong>und</strong><br />
seiner Hausfrau Veronica gegen den Juden Mendlin zu Wallerstein<br />
(U IV,443.)<br />
1541 April 28<br />
Schuldverschreibung des Mathis Vischer von Wechingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,446.)<br />
1541 Juni 7<br />
Schuldverschreibung des Baltis Moz, genannt Stegmüller, gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,447.)<br />
1542 August 15<br />
Schuldverschreibung des Jacob Schuster von Maihingen gegen den<br />
Juden Falch zu Wallerstein<br />
(U IV,453.)<br />
703
URKUNDEN:<br />
1542 November 14<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Hans Bastian Baur von Opfferriedt (Opfenried)<br />
gegen den Juden Falch zu Wallerstein<br />
(U IV,454.)<br />
1543 September 7<br />
Schuldverschreibung des Endriß Weiger, Wirt von Deiningen,<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,459.)<br />
1544 März 10<br />
Schuldverschreibung des Jörg Reinhart von Hainsfarth gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U 17,468.)<br />
1544 März 25<br />
Schuldverschreibung des Hans Meidlinger, Beck zu Maihingen,<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,470.)<br />
1544 Juli 23<br />
Reichsacht des Leonhard Veitin zu Hola (Holheim) durch den<br />
Reichshofrichter zu Rottweil, auf Verlangen des Mendle Jud zu<br />
Wallerstein<br />
(U IV,473.)<br />
1545 Januar 28<br />
Schuldverschreibung des Hans Herman zu Schneidheim, Amtsknecht,<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,478.)<br />
1545 Mai 1<br />
Schuldverschreibung des Jörg Seligmacher von E<strong>der</strong>heim gegen<br />
den Juden Mendle zu Wallerstein<br />
(U IV,480.)<br />
1545 Mai 22<br />
Schuldverschreibung des Veit Resser von Munzingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,481.)<br />
704
URKUNDEN:<br />
1545 Mai 25<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Jörg Benedict von G<strong>und</strong>elsheim gegen<br />
den Juden Manle zu Wallerstein<br />
(U IV,482.)<br />
1545 Juni 2<br />
Reichsacht für Jacob Lanngweber zu Hola (Holheim) durch den<br />
Statthalter zu Rottweil, auf Verlangen des Juden Mendle von<br />
Wassertrüdingen in Wallerstein<br />
(U IV,484.)<br />
1545 November 20<br />
Schuldverschreibung des Sip Nagel von Schneidheim gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,488.)<br />
1545 November 22<br />
Schuldverschreibung des Hans Veltis, Beck <strong>und</strong> Bürger zu Nördlingen,<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,489.)<br />
1545 Dezember 2<br />
Schuldverschreibung des Hans Vogel sang von Huntzwinkel gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,490.)<br />
1546 Januar 12<br />
Schuldverschreibung des Jakob Hirschberger von Nordhausen <strong>und</strong><br />
des Peter Hertzog von Oberschneidheim gegen den Juden Mosse zu<br />
Wallerstein<br />
(U IV,492.)<br />
1546 Januar 23<br />
Der bischöfliche Hofmeister zu Di Hingen bestätigt dem Juden<br />
Jacob zu Scheppach, daß er mit Genehmigung des Kardinalbischofs<br />
zu <strong>Augsburg</strong> seinen Wohnsitz in Scheppach einem an<strong>der</strong>en<br />
Juden überlassen dürfe<br />
(U IV,493.)<br />
705
URKUNDEN<br />
1546 Februar 5<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Martin Tuchscherer von Oettingen gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,494.)<br />
1546 Februar 21<br />
Schuldverschreibung des Peter Rechle von Birkhausen gegen den<br />
Juden Mößlin zu Wallerstein<br />
(U IV,496.)<br />
1546 Februar 26<br />
Schuldverschreibung des Johann Rot (zu Wallerstein) gegen den<br />
Juden Jacob<br />
(U IV,498.)<br />
1546 April 26<br />
Schuldverschreibung des Veit Vogelsang von Maihingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,499.)<br />
1546 Juli 14<br />
Notariats-Vidimus über die, den Juden vor 1544 erteilten, kaiserlichen<br />
Privilegien<br />
(U II,1039a-c.)<br />
1546 August 9<br />
Schuldverschreibung des Hans Dossinger <strong>und</strong> des Michel Paur,<br />
beide von Zöbingen, gegen den Juden Jacob<br />
(U IV,506.)<br />
1547 März 27<br />
Schuldverschreibung des Hans Sintvogel <strong>der</strong> Jung von Maihingen<br />
gegen den Juden Möschlin zu Wallerstein<br />
(U IV,508.)<br />
1547 April 24<br />
Schuldverschreibung des Rudolf Zimmermann zu Löpsingen gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,510.)<br />
706
URKUNDEN:<br />
1547 Oktober 4<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Lienhart Rauwolf von Hiesingen gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,513.)<br />
1548 Mai 10<br />
Schuldverschreibung des Hans Stranbacher <strong>und</strong> Michel Strobel,<br />
beide von Ohmenheim, gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,521.)<br />
1548 Juni 19<br />
Schuldverschreibung des Jacob Bolsinger zu Löpsingen gegen den<br />
Juden Abraham zu Wallerstein<br />
(U IV,522.)<br />
1548 August 26<br />
Schuldverschreibung des Veit Schnei<strong>der</strong>, Schmied zu Deckingen<br />
(Mönchsdeggingen), gegen den Juden Mayer zu Wallerstein<br />
(U IV,525.)<br />
1548 August 27<br />
Schuldverschreibung des Lorenz Goppold von Fremdingen gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,526.)<br />
1548 November 11<br />
Schuldverschreibung des Lienhart Praunmayr von Appenberg gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,527.)<br />
1548 Dezember 31<br />
Schuldverschreibung des Jörg Wurm <strong>und</strong> seiner Hausfrau Barbara<br />
von Pfäfflingen gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,528.)<br />
1549<br />
Kaufbrief des Enslin Jud zu Günzburg über ein Haus daselbst<br />
(U I,4454.)<br />
707
URKUNDEN:<br />
1549 Februar 20<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Balthas Koch von Maihingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,533.)<br />
1549 März 8<br />
Schuldverschreibung des Hans Kreut Jörg von Thannhausen gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,534.)<br />
1549 Juni 14<br />
Schuldverschreibung des Hans Koch von Geislingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,538.)<br />
1549 Juli 21<br />
Schuldverschreibung des Hans Keller von Grosselfing gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,540.)<br />
1549 September 25<br />
Schuldverschreibung des Hans Läpp von Oettingen gegen den Juden<br />
Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,541.)<br />
1549 Oktober 4<br />
Schuldverschreibung des Thürgen Lienhart zu Megesheim gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,542.)<br />
1549 Oktober 9<br />
Schuldverschreibung des Lenhart Weiner zu Marktoffingen gegen<br />
den Juden Jacob zu Wallerstein<br />
(U IV,543.)<br />
1549 November 11<br />
Schuldverschreibung des Lienhart (Hans) Koch von Geislingen<br />
gegen den Juden Mayerle zu Wallerstein<br />
(U IV,545.)<br />
708
URKUNDEN:<br />
1549 November 14<br />
FöWAH<br />
Schuldverschreibung des Hans Hainrich von Muningen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,546.)<br />
1549 November 18<br />
Schuldverschreibung des Jerg Lechner von Dürrenzimmern gegen<br />
den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,548.)<br />
1549 Dezember 6<br />
Schuldverschreibung des Georg Ruch von Oettingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,549.)<br />
1549 Dezember 6<br />
Schuldverschreibung des Georg Knoll <strong>und</strong> seiner Hausfrau Barbara<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,550.)<br />
1550 April 24<br />
Schuldverschreibung des Georg Wirt, Amtsknecht zu Zipplingen,<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,553.)<br />
1550 Juli 4<br />
Schuldverschreibung <strong>der</strong> Margarethe Wertsch von Bettendorff<br />
gegen den Juden Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,554.)<br />
1551 Februar 1<br />
Schuldverschreibung des Balthas Vock von Bühl gegen den Juden<br />
Mosse zu Wallerstein<br />
(U IV,563.)<br />
1556 Juni 30 Wallerstein<br />
Urfehde des Hirsch Jud zu Pflaumloch gegen Graf Friedrich zu<br />
Oettingen, wegen angeblichem Kindsraub<br />
(U IV,601.)<br />
709
URKUNDEN:<br />
1596 November 4<br />
FöWAH<br />
Urfehde des Georg Bautenbacher zu Milla gegen den Junker Carl<br />
von <strong>und</strong> zu Weiden, Laubheim <strong>und</strong> Hochaltingen, wegen Nichtbezahlung<br />
einer For<strong>der</strong>ung des Juden Moses zu Pflaumloch<br />
(U IV,902.)<br />
1655 September 1<br />
Schutzbrief für die Judenschaft zu Bal<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Aufhausen<br />
(U II,2223.)<br />
1659 Mai 14<br />
Die Juden Mosse, Marx <strong>und</strong> David, alle zu Pflaumloch, erhalten<br />
von Graf Joachim Ernst von Oettingen die Erlaubnis, mit ihren<br />
Familien von Oberdorf nach Pflaumloch überzusiedeln<br />
(U II,2255a.)<br />
1659 Mai 20<br />
Kaufbrief über den, von dem Juden Moses erworbenen, öden Söldenplatz<br />
zu Pflaumloch<br />
(U II,2255b.)<br />
1679 Juni 14<br />
Schutzbrief für die Judenschaft zu Harburg, erteilt auf drei<br />
Jahre; acht Juden werden namentlich genannt, mit <strong>der</strong> Höhe des<br />
jeweiligen Schutzgeldes<br />
(U II,2517a.)<br />
1682 Juni 14<br />
Schutzbrief für die Judenschaft zu Harburg, erteilt auf drei<br />
Jahre; neun Juden werden namentlich genannt, mit <strong>der</strong> Höhe des<br />
jeweiligen Schutzgeldes<br />
(U II,2517b.)<br />
1699 April 5<br />
Die Juden Isaac <strong>und</strong> Jonam Beede zu (Klein-)Erdlingen verkaufen<br />
an Fürst Albrecht Ernst von Oettingen<br />
(U I,3686.)<br />
1715 Mai 8<br />
Samle Moyses, Jude zu Kleinerdlingen, kauft einen Garten von<br />
Albrecht Frhr. von Elster<br />
(U II,2952.)<br />
710
URKUNDEN:<br />
1721 Januar 8<br />
FöWAH<br />
Bernhard Israel, Jude zu Oberdorf, übernimmt eine For<strong>der</strong>ung<br />
(U II,3039.)<br />
1721 November 19<br />
Protokollauszug des Oberamtes Wallerstein, betr. dem von <strong>der</strong><br />
Judenschaft zu Wallerstein unternommenen Kälberschächten <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> auditierten Strafe von 46 fl; eine weitere Strafe von 150<br />
fl wegen unterlassenem Gasthausbau<br />
(U II,3048.)<br />
1734 März 12<br />
Notariatsinstrument über den Verkauf eines Waldes; dabei:<br />
"Berechnung", welche die Zahlung von 64 fl 12 kr an Seligmann<br />
Jacob, Jude zu Mönchsdeggingen, vermerkt<br />
(U I,3203.)<br />
1765 Januar 31<br />
Mayer Liebermann, Jude zu Oettingen, läßt seine For<strong>der</strong>ung gegen<br />
Mayer, Marktoffingen, auf das Kloster Maihingen umschreiben<br />
(U I,3814.)<br />
1782 Januar 31<br />
Nathan Isaak <strong>und</strong> Mendel Samuel, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />
einen Acker in Deiningen<br />
(U II,3628a.)<br />
1784 September 9<br />
Nathan Isaak, Jude zu Oettingen, verkauft einen Acker in <strong>der</strong><br />
Deininger Flur an die Grafschaft Oettingen-Wallerstein<br />
(U II,3673.)<br />
1793 März 7<br />
Nathan Isaak, Jude zu Oettingen, verkauft an Oettingen-Wallerstein<br />
2 1/2 Viertel Acker am Egertswändle (Deiningen-Mö<strong>der</strong>hof)<br />
um 63 fl<br />
(U II,3755.)<br />
711
URKUNDEN:<br />
1795 März 24<br />
FöWAH<br />
Moyses Joseph, Jude zu Gunzenhausen, verkauft ein Haus zu Wallerstein<br />
an das Haus Oettingen<br />
(U I,4028.)<br />
1795 Juni 2<br />
Nathan Isaak <strong>und</strong> Jonas Hirsch, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />
eine Wiese zu Deiningen an die Grafschaft Oettingen-Wallerstein<br />
(U II,3776.)<br />
1795 August 26<br />
Salomon <strong>und</strong> Moises Sekle von Pflaumloch <strong>und</strong> Nathan Isaak von<br />
Oettingen verkaufen dem Fürsten zu Oettingen-Oettingen <strong>und</strong><br />
Oettingen-Wallerstein 3/8 Morgen Acker für 150 fl, welche Summe<br />
sie bereits erhalten zu haben bezeugen<br />
(U II,3778.)<br />
1795 September 9<br />
Protokollauszug über die, von den Juden Jonas Hirsch <strong>und</strong> Nathan<br />
Isaak zu Oettingen verkauften, 6 1/2 Tagwerk Wiesen sowie<br />
1/4 Morgen Acker in <strong>der</strong> Deininger Flur<br />
(U II,3779.)<br />
1795 September 24<br />
Nathan Isaak <strong>und</strong> Jonas Hirsch, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />
Gr<strong>und</strong>stücke zu Deiningen an das Haus Oettingen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e;<br />
zwei Protokollauszüge<br />
(U I,4039.)<br />
1795 Dezember 29<br />
Nathan Isaak, Jude zu Oettingen, verkauft an die Herrschaft<br />
Oettingen-Wallerstein eine Wiese zu Deiningen<br />
(U II,3785.)<br />
1796 März 2<br />
Protokollauszug, betr. den Verkauf von 1/2 Morgen Acker durch<br />
Seligmann Gumperle <strong>und</strong> Seligmann Isaak, Juden zu Harburg, für<br />
92 fl<br />
(U II, 3788.)<br />
712
URKUNDEN:<br />
1796 Juni 14<br />
FöWAH<br />
Nathan Isaak <strong>und</strong> Konsorten, Juden zu Oettingen, verkaufen an<br />
das Haus Oettingen einen Acker zu Birkhausen<br />
(U I,4057.)<br />
1797 September 24<br />
Nathan Isaak <strong>und</strong> Konsorten, Juden zu Oettingen, verkaufen<br />
Gr<strong>und</strong>stücke zu Deiningen an das Haus Oettingen<br />
(U I,4076.)<br />
1803 Oktober 14<br />
Fürstin Wilhelmine von Oettingen-Wallerstein verleiht dem Juden<br />
Israel in Harburg das Recht zum Eisenhandel im Oberamtsbezirk<br />
Harburg, gegen eine jährliche Abgabe von 30 fl<br />
(U II,3854a.)<br />
ROTES DIPLOMATAR, Bd.l:<br />
1385<br />
Nördlinger Vertrag mit Oettingen, wegen <strong>der</strong> zu Nördlingen erschlagenen<br />
Juden<br />
(Rep.2, Lit. Nr.49.)<br />
713
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER); dabei u.a.:<br />
- Amt Bal<strong>der</strong>n:<br />
(1754), 1755-1763<br />
"Steur-Einzug-Register von Auffhaußen";<br />
Darin: 1754 Aufnahme des Hajum Weyl, Sohn des Jonas Weyl zu<br />
Aufhausen, als Schutzjude anstatt seines Vaters.<br />
1760 Quittung des Oberamtes Hohenbal<strong>der</strong>n über ein Anlehen von<br />
200 fl durch die Juden-Barnossen in Aufhausen<br />
(Nr.119.)<br />
1785-1787 (- um 1789)<br />
"Steur <strong>und</strong> Zünß Bezug Register von Kerkhingen, Izlingen, Sechtenhaußen,<br />
Wöhrsperg, Bayr- <strong>und</strong> Schlägweydmühle e[tc].";<br />
betr. u.a. Juden von Oberdorf <strong>und</strong> Aufhausen<br />
(Nr.129, Bl.126.)<br />
1790-1804<br />
(Steuer-Bezugs-Register zu Aufhausen);<br />
betr. u.a.: Schutzjuden zu Aufhausen <strong>und</strong> auf dem Härtsfeld.<br />
Handelsjuden<br />
(Nr.135, Bl.188' <strong>und</strong> 189.)<br />
1790-1804<br />
"Steuerbezugsregister/Hofbauren <strong>und</strong> Bal<strong>der</strong>n" ;<br />
betr. u.a. Juden zu Oberdorf<br />
(Nr.136, Bl.183.)<br />
1790-1804<br />
"(Steuer- <strong>und</strong> Gefäll-Einzugs-Register) Roettingen";<br />
Darin: Güterhandelnde Juden zu Röttingen, Oberdorf, Aufhausen<br />
(Nr.137, Bl.179ff.)<br />
1798 (- um 1809)<br />
"Steuerbuch über Berg ...";<br />
betr. u.a. Güterhändler (meist Juden)<br />
(Nr.142, Bl.34.)<br />
1799-1809<br />
"Steuer-Buch über Lippach"; betr.<br />
u.a.: Güterhandelnde Juden<br />
(Nr.143, S.197f.)<br />
714
SLB( = STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Bal<strong>der</strong>n:<br />
1764<br />
FÖWAH<br />
"Saal- <strong>und</strong> Lagerbuch von Zöbingen" (Konzept <strong>und</strong> Reinschrift);<br />
Darin (Anhang): Beschreibung des von den Juden Löw Salomon<br />
von Aufhausen <strong>und</strong> Lazarus Beer <strong>und</strong> Cons. von Oberdorf erkauften<br />
Bußbauerischen halben Hofes zu Zöbingen<br />
(Nrn.190. 191.)<br />
1784<br />
"Saal <strong>und</strong> Lagerbuch von Aufhausen" a.d. Eger;<br />
Personenregister: Juden geson<strong>der</strong>t aufgeführt<br />
(Nr.193.)<br />
1789-1793<br />
"Forst- u. Neuweiler auch Schutzverwandte" (Bezugsregister);<br />
betr. u.a.: Handelsjuden zu Mönchsroth<br />
(Nr.195.)<br />
1793<br />
"Saal- <strong>und</strong> Lagerbuch über Oberndorf", 2 Bde.;<br />
Vorrede (Bd.1): Beschreibung des Dorfes Oberdorf; dabei u.a.<br />
Dorfordnung; Bewohner <strong>der</strong> einzelnen Gassen <strong>und</strong> ihre Untertanszugehörigkeit<br />
(betr. zahlreiche Juden). Abgaben <strong>der</strong> Judenschaft<br />
zu Oberdorf (mit Namensliste <strong>der</strong> Juden)<br />
(Nr.198, Vorrede Bd.1, § 5, § 51-93.)<br />
- Amt Bissingen-Hohenburg:<br />
1773 (- Mitte 19.Jh. )<br />
"Steuer-Beschreibung des Hochgräfl. Oetting.-Wallerst. Oberamts<br />
Markt-Bissingen", 6. Band;<br />
vorgeschaltet: herrschaftliche Rechte. Judenrechte<br />
(Nr.260,6.)<br />
1804-1809<br />
"Steuerbezugs Register vormals Hochhausischer, Kloster Zimmerischer<br />
<strong>und</strong> Christgarttischer, <strong>der</strong> Balley Bissingen zugetheilten<br />
Orte";<br />
betr. u.a.: Judengüter zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
(Nr.265, S.1123, 1125.)<br />
1809-1847<br />
"Gefallbezugsregister Rentamt Bissingen", 12. Band;<br />
betr. u.a.: Judengüter in Mönchsdeggingen, Wallerstein <strong>und</strong><br />
E<strong>der</strong>heim<br />
(Nr.295,12.)<br />
715
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Flochberg:<br />
1723 (-1742)<br />
"Steur Beschreibung des Ambts Flochberg";<br />
Darin:<br />
Schuldanerkenntnis über 60 fl gegen den Frommele Juden <strong>und</strong><br />
Cons. zu Oberdorf;<br />
Gr<strong>und</strong>stticksbesitz von Juden zu Oberdorf<br />
(Nr.861.)<br />
1747<br />
"Steur Beschreibung des Ambtß Flochberg";<br />
Enthält Personenregister, u.a. über Juden zu Oberdorf<br />
(Nr.863, S.177.)<br />
1752<br />
"Einzugs Register bey dem Castenamt Flochberg über ein halbe<br />
Ordinari <strong>und</strong> eine halbe Extra Steuer";<br />
betr. u.a.: Judenschutzgel<strong>der</strong> zu Oberdorf<br />
(Nr.864, Bl.26.)<br />
1757<br />
"Steur- <strong>und</strong> Dienstgeld Register bey dem Casten Amt Flochberg<br />
über ein halbe Extrasteuer <strong>und</strong> das halbe Dienstgeld";<br />
betr. u.a.: Juden zu Oberdorf<br />
(Nr.867, Bl.9.)<br />
716
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Harburg:<br />
1676, 1680, 1686 (-um 1700), 1696 (-um 1710), 1704, 1707<br />
(-um 1730), 1709, 1713-1716, 1722, 1729, 1730 (-1755),<br />
1731-1734, 1738-1751, 1753-1772, 1777-1804<br />
Steuerbücher;<br />
betr. zahlreiche Juden zu Harburg, die dort ab 1671 nachzuweisen<br />
sind; u.a.:<br />
1676 (Nr.920) sind vier Judenhäuser genannt: zwei, <strong>der</strong> Barnossen<br />
Moyses Weil <strong>und</strong> Schlom, sind "Auf dem Markt", <strong>und</strong> zwei<br />
sind in <strong>der</strong> Vöstgasse (Baruch <strong>und</strong> Jecoff);<br />
1707 (Nr.929f.) kommt das Haus von Moyses Weil in den Besitz<br />
von Benjamin Israel;<br />
1730 (Nr.935) sind 18 Judenhäuser in Harburg belegt;<br />
Nr.966 (1756): Viehsteuerbeschreibung des Oberamtes Harburg;<br />
Nr.976 (1794-1807), Bd.1, S.320: enthält eine Zusammenstellung<br />
<strong>der</strong> Juden für Harburg<br />
(Nrn.920-962. 966-973. 975-976.)<br />
1772-1782<br />
"Juden-Schutzgeld-Register" ; "Juden-Steuer <strong>und</strong> Schutzgeld-<br />
Manuale";<br />
betr. die Orte Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen.<br />
Angaben über die Höhe von Schutzgeld <strong>und</strong> Steuer; Vermerke über<br />
Teilzahlungen (Nr.979.)<br />
1778 (-1782)<br />
"Schutz- <strong>und</strong> Dienstgeld Register über sämtliche Oberamts<br />
Harburgische Schutzverwande Christen <strong>und</strong> Juden";<br />
1778, mit Nachträgen bis 1782;<br />
betr. u.a. die Orte Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen.<br />
Namensverzeichnis mit Notizen über Schutzaufnahmen, Schutzgeldbefreiungen,<br />
desgleichen über Dienstgel<strong>der</strong>, Hausübertragungen<br />
<strong>und</strong> ähnliches<br />
(Nr.980.)<br />
1783-1794<br />
"Juden-Schutzgeld-Manuale";<br />
Angaben wie bei Nr.979<br />
(Nr.981.)<br />
717
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Harburg:<br />
1795-1807<br />
"Register über die vorhandenen Schutz-Juden zu Harburg <strong>und</strong><br />
Döckingen";<br />
Eintragungen <strong>der</strong> Zahlungen für die genannten Jahre; dazu<br />
Vermerke über Schutzaufnahmen, Nachlässe, Wegzug <strong>und</strong> Todfall.<br />
Spezielles Sterberegister für die Jahre 1799-1805 (einschließlich<br />
von Ehefrauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n)<br />
(Nr.982.)<br />
1807<br />
"Schutz <strong>und</strong> Dienstgeld Register über sämtliche Oberamts Harburgische<br />
Schutzverwandte Christen <strong>und</strong> Juden-Haußgenossen";<br />
Schutz- <strong>und</strong> Dienstgeldtaxen im einzelnen für verheiratete,<br />
verwitwete <strong>und</strong> ledige, männliche <strong>und</strong> weibliche Personen<br />
(Nr.983.)<br />
1826-1848<br />
"Handregister <strong>der</strong> jüdischen Schutzverwandten";<br />
Judenherberggel<strong>der</strong> von "Döggingen" <strong>und</strong> Harburg.<br />
Vorgeb<strong>und</strong>en: Listen <strong>der</strong> Judenschächtgel<strong>der</strong>, Kleppergel<strong>der</strong>,<br />
Hausgel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Begräbnisgel<strong>der</strong> zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
(Nr.986.)<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
"Register über sämtliche in <strong>der</strong> Steuergemeinde Harburg vor-<br />
handenen Gr<strong>und</strong>besitzungen"<br />
(Nr.1041.)<br />
1710, 1713, 1728-1729, 1732, 1735-1736, 1738-1741, 1743-1748,<br />
1750-1754<br />
Herbstzinsregister des Amtes Harburg;<br />
Geldzinsen aus Haus, Hof, Solde, Acker <strong>und</strong> Wiese. Naturalabgaben<br />
an Hühnern, Hennen, Eiern <strong>und</strong> Gänsen. Judenschutzgel<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> Strafgel<strong>der</strong>; gegebenenfalls Liste <strong>der</strong> Hausgenossen. Fluramt<br />
(Nr.1092-1102. 1104-1114.)<br />
1807 (-um 1850)<br />
"Herbst Gefaell Bezugs Register". 1807, fortgeführt bis um<br />
1850; Bde.1-7, Namensregister (Bd.8);<br />
Steuern <strong>und</strong> Abgaben. Bei den Pflichtigen ist die Berufsangabe<br />
<strong>und</strong> (nachträglich) die Hausnummer beigefügt;<br />
betr. u.a.: Mönchsdeggingen (Bd.l) <strong>und</strong> Harburg (Bd.3)<br />
(Nr.1115.)<br />
718
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Hochhaus <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>haus:<br />
1783-1788<br />
Register über die jährlichen Steuern <strong>und</strong> Herbstgefälle/Oberamt<br />
Hochhaus;<br />
Enthält u.a.: Judengüter zu Aufhausen am Schenkenstein, Deggin-<br />
gen, E<strong>der</strong>heim, Harburg, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
(Nr.1210.)<br />
1789-1806<br />
"Steuer Register über die dem Ober Amt Hochhaus incorporirte<br />
Zimmerische eigene Güther";<br />
Dabei: Judensteuer zu Deggingen, Harburg, Kleinerdlingen,<br />
Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein<br />
(Nr.1211.)<br />
o.J. (1789-1801)<br />
"(Steuerregister von) Trochtelfingen";<br />
Die Juden sind geson<strong>der</strong>t verzeichnet<br />
(Nr.1212, S.ll0ff.)<br />
o.J. (1801-1809)<br />
"Trochtelfinger Steur Register";<br />
Die Juden sind geson<strong>der</strong>t aufgeführt<br />
(Nr.1213, S.123ff.)<br />
719
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Kirchheim am Ries:<br />
1790-1794<br />
(Steuereinhebregister) "Oberndorf";<br />
Geson<strong>der</strong>t aufgeführt: Jüdische Haus- <strong>und</strong> Güterbesitzer<br />
(Nr.1400, Bl.12-81 <strong>und</strong> Nachtrag Bl.229.)<br />
1794-1802<br />
"Oberdorf. Steuereinhebregister (von <strong>der</strong> Judenschaft)";<br />
betr.: Gefälle <strong>und</strong> Steuern bei jüdischen Hausbesitzern,<br />
Beisitzern, Witwen <strong>und</strong> Abwesenden zu Oberdorf<br />
(Nr.1401.)<br />
1827/1828<br />
Rentamt Kirchheim. Herbst-Gefäll-Bezugs-Liste;<br />
betr. u.a.: Juden zu Oberdorf <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
(Nr.1563, Bl.110 <strong>und</strong> 124.)<br />
1828/1829<br />
Rentamt Kirchheim. Herbst-Gefäll-Bezugs-Liste;<br />
betr. u.a.: Juden <strong>und</strong> jüdische Hausgenossen zu Oberdorf <strong>und</strong><br />
Pflaumloch<br />
(Nr.1564, Bl.167, 174, 185, 190.)<br />
1829/1830, 1830/1831, 1833/1834<br />
Rentamt Kirchheim. Herbst-Gefäll-Bezugs-Liste;<br />
Im Anschluß an die Gr<strong>und</strong>holden sind aufgeführt: Hausgenossen,<br />
Juden <strong>und</strong> Schutzverwandte<br />
(Nrn.1565. 1566. 1567.)<br />
1834/1835<br />
Bezugsliste <strong>der</strong> Herbst-Lichtmeß <strong>und</strong> Pfingst-Gefälle des Rentamts<br />
Kirchheim;<br />
Aufgeführt: Hausgenossen, Juden <strong>und</strong> Schutzverwandte<br />
(Nr.1568.)<br />
720
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Marktoffingen:<br />
1699, (1775)<br />
"Steuer Register des ... Ötting. Castenambts M(ark)toffingen" ;<br />
Darin: Extrakt von 1775 aus einem Kontraktprotokoll über einen<br />
Gütertausch des Schutzjuden Mändel Koppel zu Oettingen<br />
(Nr.1705.)<br />
1764<br />
"Bezugs-Register bey dem ... Oetting.-Wallerst. Amt Marktoffingen<br />
über die Ordinari- <strong>und</strong> Extras-Steuern dann auch beständige<br />
Gefälle";<br />
Darin: Beschreibung <strong>der</strong> hierher steuerbaren Gr<strong>und</strong>stücke, so<br />
nachbenannte Juden pro termino Lichtmeß 1764 in Besitz gehabt<br />
<strong>und</strong> mithin auch zu versteuern haben<br />
(Nr.1715.)<br />
(1771), 1772 (-1774)<br />
"Bezugs-Register bey dem Ötting-Wallersteinischen Amt Marckt-<br />
offingen";<br />
Darin Angelegenheiten, betr. u.a.:<br />
Schutzjude Loh (Lob) Moyses zu Wallerstein, Steuerschuld (1773<br />
<strong>und</strong> 1774) ;<br />
Nathan Koppel <strong>und</strong> Löw Moyses, Steuern (1773);<br />
Schuldbrief gegen den Juden Aron Weill zu Wallerstein (1771)<br />
(Nr.1723.)<br />
1784-1789<br />
"Marcktoffinger Steuer-Register";<br />
betr. u.a.: Nathan Koppel, Jude zu Oettingen, sowie die Juden<br />
Hirsch Löw <strong>und</strong> Hayum Löw, beide zu Wallerstein<br />
(Nr.1732, S.423a, 424, 426, 428.)<br />
1542<br />
"Ampt Marckhtoffing, die Zinnsgüetter beschriben";<br />
betr. u.a. einen in Marktoffingen genannten Juden Mosse<br />
(Nr.1738, Bl.25.)<br />
721
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Neresheim:<br />
1656<br />
FÖWAH<br />
"Steur Beschreibung des Ambts Nereßheimb";<br />
Dabei: Hausgenossen <strong>und</strong> Judenlisten<br />
(Nr.1752.)<br />
1788-1799<br />
"Neresheimer Steuer-Register" ;<br />
betr. u.a.: Hausgenossen <strong>und</strong> Juden in Neresheim<br />
(Nr.1821, Bl.250a.)<br />
1650<br />
"Beschreibung <strong>der</strong> gebawten <strong>und</strong> genutzten Güettern an Aeckhern,<br />
Wisen, Vihe <strong>und</strong> an<strong>der</strong>em im Ambt Nereßheim ...";<br />
betr. u.a.: Hausgenossen <strong>und</strong> Judenliste<br />
(Nr.1840.)<br />
- Amt Oettingen:<br />
um 1436<br />
Gültbuch des Amtes Oettingen;<br />
betr. u.a.: Juden in Oettingen<br />
(Nr.1932, Bl.2 <strong>und</strong> 4'.)<br />
722
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Tannhausen:<br />
1731, (1746/1747)<br />
"Reuthen-Güter-Beschreibung bey dem hochfürstlich Oettingi-<br />
schen nachgelassenen Forstamt Thannhausen";<br />
Darin: Beschreibung <strong>der</strong> 1746/47 an die Juden Hirsch Levi <strong>und</strong><br />
Cons. verkauften Güter<br />
(Nr.1947, S.173f.)<br />
1736 (-um 1760)<br />
"... Reuthen Güether Beschreibung (zu Tannhausen) ...";<br />
betr. u.a.: 1738 Verkauf des wallersteinischen Anteils am<br />
Forsthof durch den Grafen Johann Friedrich von Oettingen-<br />
Wallerstein an Hirsch Levi, Juden zu Mönchsroth, um 3200 fl<br />
(Nr.1949.)<br />
1789-1793<br />
(Steuerbuch des Forstamtes Tannhausen. Reutengüter);<br />
betr. u.a.: Handelsjuden zu Mönchsroth (als Reutengüterinhaber)<br />
(Nr.1955, S.218.)<br />
1794-1795<br />
(Steuerbuch des Forstamtes Tannhausen. Reutengüter), Bd. 5;<br />
betr. u.a.: Güterhandelnde Juden<br />
(Nr.1958,5, S.393.)<br />
1796-1802<br />
"Steur Buch (des Forstamtes Tannhausen. Reutengüter)";<br />
betr. u.a.: Güterhandelnde Juden<br />
(Nr.1959, Bl.350.)<br />
723
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Wallerstein:<br />
1552<br />
"Steur Register des Ambts Wallerstain";<br />
betr. u.a.: Juden in Wallerstein <strong>und</strong> in Pflaumloch<br />
(Nr.2021, Bl.16 <strong>und</strong> 87'.)<br />
(1674)<br />
"Steuer Beschreibung <strong>der</strong> Öhrter Marckht Wallerstein, Rambstein,<br />
Höhrhof";<br />
betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />
(Nr.2063.)<br />
(1686)<br />
"Steuerbeschreibung des Marckhts Wallerstein ... auch Rambstein<br />
<strong>und</strong> Heherhoff";<br />
betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />
(Nr.2084.)<br />
1720 (- um 1730)<br />
"Steuer Beschreibung des Marckhts Wallerstein";<br />
betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />
(Nr.2122, Bl.171.)<br />
1743/1744<br />
"Steuerbuch vom Markte Wallerstein";<br />
betr. u.a. Steuertaxe: von 1 fl Judenschutzgeld 6 kr Steuer<br />
(Nr.2131, B1.170'.)<br />
1768 (- um 1810)<br />
"Steur Buch über Pflaumloch";<br />
betr. u.a.: Schutzjuden<br />
(Nr.2149, Anhang, S.726f.)<br />
1805-1844<br />
"Steuer-Register über Wallerstein, Ehringen, Rammstein <strong>und</strong><br />
Hörhof";<br />
Die Juden sind geson<strong>der</strong>t verzeichnet<br />
(Nr.2164, 2.Bd., S.886-891.)<br />
(1487)<br />
(Zins- <strong>und</strong> Gültbuch des Amtes Wallerstein;)<br />
betr. u.a.: Juden in Birkhausen <strong>und</strong> in Wallerstein<br />
(Nr.2249, Bl.9 <strong>und</strong> 17.)<br />
724
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Wallerstein:<br />
1809-1812<br />
"Juden-Register über die von denselben besitzenden eigenen<br />
Gütern";<br />
Güterbeschreibung durch Angaben über Lage, Größe <strong>und</strong> die darauf<br />
ruhenden Reichnisse. Vermerke über Abgänge <strong>und</strong> Teilzahlungen.<br />
Betr. die Orte Wallerstein, Oettingen, Pflaumloch, E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong><br />
Kleinerdlingen<br />
(Nr.2270.)<br />
1812-1833<br />
"Juden-Register über die von denselben besitzenden eigenen<br />
Gr<strong>und</strong>stücken";<br />
Güterbeschreibung durch Angaben wie bei Nr.2270;<br />
Betr. die Orte wie bei Nr.2270, dazu: Harburg, Hürnheim <strong>und</strong><br />
Wassertrüdingen<br />
(Nr.2278.)<br />
1813-1835<br />
"Rentamt Wallersteinisches Bezugs-Register über die von denen<br />
Juden dahier beziehenden Gefälle";<br />
Güter sind beschrieben durch Angaben über Betriebsart, Bezim-<br />
merung, Lage (Hausnummer) <strong>und</strong> die darauf ruhenden Reichnisse.<br />
Notierung <strong>der</strong> Teilzahlungen.<br />
Betr. Wallerstein<br />
(Nr.2286.)<br />
1835-1850<br />
"Bezugs-Register über diejenige Gefälle von Gütern, welche die<br />
Juden besitzen <strong>und</strong> ihren Handel damit treiben";<br />
betr. Juden aus Oettingen, E<strong>der</strong>heim, Wallerstein, Kleinerdlingen,<br />
Pflaumloch, Mönchsroth <strong>und</strong> Hainsfarth, mit Besitz in verschiedenen<br />
Orten des Rentamtes Wallerstein<br />
(Nr.2331.)<br />
1835/1836<br />
"Gefaell-Register ueber die bei <strong>der</strong> hiesigen Israelitischen<br />
Gemeinde angefallenen Herbstzins- Dienst- <strong>und</strong> Herberg-Gel<strong>der</strong>";<br />
betr. Wallerstein.<br />
Beigeb<strong>und</strong>en: "Vormerkung über die Ab- <strong>und</strong> Zugänge, welche in<br />
dem hier neu angelegten Gefäll Register von 1835/36 anfangend,<br />
sich ergeben haben"<br />
(Nr.2332.)<br />
725
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Wallerstein:<br />
1839 (-1840)<br />
"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />
Rentamts Wallerstein";<br />
dabei u.a.: Gefällbezugsliste von <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein<br />
(Nr.2339, S.308.)<br />
1840, 1841<br />
"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />
Rentamts Wallerstein" für 1840 <strong>und</strong> 1841;<br />
betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />
(Nr.2342, S.261. Nr.2343, S.263.)<br />
1842, 1843<br />
"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />
Rentamts Wallerstein" für 1842 <strong>und</strong> 1843;<br />
betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />
(Nrn.2344. 2346.)<br />
1844, 1845<br />
"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />
Rentamts Wallerstein" für 1844 <strong>und</strong> 1845;<br />
betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />
(Nr.2347, S.264. Nr.2348.)<br />
1847, 1848<br />
"Gefäll-Bezugs-Liste des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />
Rentamts Wallerstein" für 1847 <strong>und</strong> 1848;<br />
betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />
(Nr.2350, S.306. Nr.2351, S.270.)<br />
1849-1850<br />
"Herbstgefällen-Bezugs-Register des fürstl. Oettingen-Wallersteinischen<br />
Rentamts Wallerstein";<br />
betr. u.a.: Judenschaft zu Wallerstein<br />
(Nr.2352, S.225.)<br />
726
FÖWAH<br />
SLB (= STEUER- UND LAGERBÜCHER)<br />
- Amt Zimmern:<br />
1708<br />
(Ordinaristeuer <strong>der</strong> botmäßigen Untertanen des Amtes Zimmern);<br />
betr. u.a.: Juden zu Oettingen<br />
(Nr.2432, Bl.17.)<br />
1720<br />
"Steuerbuch des hochfürstlich Oettingischen Pflegs-Amts<br />
Zimmern";<br />
Darin: Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Gabriel Abraham von Wallerstein<br />
über 6 fl für ein Pferd<br />
(Nr.2437.)<br />
1801-1805<br />
"Steuer Register des Pflegamts Zimmern";<br />
Darin: Juden Zu- <strong>und</strong> Abgänge in Balgheim<br />
(Nr.2468, S.115.)<br />
- Domänenverwaltung Wallerstein (nach 1860):<br />
1861 (- um 1876)<br />
"Bezugsregister <strong>der</strong> Herbstgefälle <strong>und</strong> Bodenzinsen";<br />
betr. u.a.: zahlreiche Juden zu Wallerstein<br />
(Nr.2565, Bl.31.)<br />
727
RECHNUNGEN:<br />
FÖWAH<br />
In den vorhandenen Rechnungen lassen sich immer wie<strong>der</strong> Juden<br />
nachweisen;<br />
Erhalten sind zum Beispiel:<br />
- Harburg: Amtsgeld-Rechnungen<br />
Jahrgänge 1463 bis 1807, mit Lücken; (Juden in Harburg ab 1671)<br />
- Harburg: Rentamtsrechnungen<br />
Jahrgänge 1818 bis 1852<br />
- Oettingen: Amtsgeld-Rechnungen<br />
Jahrgänge 1443 bis 1735, mit Lücken<br />
- Oettingen: Rossmarktzoll-Rechnungen<br />
Jahrgänge 1663 bis 1806, mit Lücken<br />
- Wallerstein: Amtsgeld-Rechnungen<br />
Jahrgänge 1490 bis 1807, mit Lücken<br />
- Wallerstein: Rentamtsrechnungen<br />
Jahrgänge 1818 bis 1861 (Alt-Rentamt);<br />
Jahrgänge ab 1876 (Neu-Rentamt)<br />
- Wallerstein: Hauptkassa-Rechnungen<br />
Jahrgänge 1866 bis 1875<br />
728
PROTOKOLLE:<br />
FÖWAH<br />
In den vorhandenen Protokollen lassen sich immer wie<strong>der</strong> Juden<br />
nachweisen;<br />
Erhalten sind zum Beispiel:<br />
- E<strong>der</strong>heim:<br />
1714-1727<br />
Amtsprotokolle (Kauf-, Tausch-, Kontrakt- <strong>und</strong> Strafprotokolle)<br />
- Harburg:<br />
1642-1652, 1720<br />
Kontraktprotokolle<br />
1562-1563<br />
Verhörprotokoll<br />
1689-1706<br />
Pfandungsprotokoll<br />
- Wallerstein:<br />
1806-1811<br />
Justizkanzlei-Protokolle<br />
1755-1770<br />
Kontraktprotokolle<br />
1732-1734<br />
Zu- <strong>und</strong> Umschreibprotokoll<br />
1660-1663<br />
Frevel- <strong>und</strong> Strafprotokolle<br />
1752-1799 (mit Lücken)<br />
Verhörprotokolle<br />
729
FÖWAH<br />
Überblick über Juden betreffende Akten (z.T. in Abschriften):<br />
II.5.87<br />
JUDENSCHAFT; JUDENSCHUTZLOSUNG; dabei u.a.:<br />
(1649-) 1779<br />
Akt, betr. Schutzlosungen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen-Wallerstein<br />
1731-1773<br />
Schutzlosung <strong>und</strong> Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen-<br />
Oettingen<br />
1740-1779<br />
Akt, betr. Schutzlosung im Oettingen-Wallersteinischen<br />
1754-1755<br />
Wallerstein. Tafern- <strong>und</strong> Zapfenwirts-Ordnung für den Markt Wallerstein<br />
mit Benennung <strong>der</strong> Tafern-Gerechtigkeiten, <strong>und</strong> einer<br />
Preis-Anzeige bei Speisen herrschaftlicher Beamten <strong>und</strong> Diener<br />
1782<br />
Akt, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen,<br />
in specie Verzeichnis <strong>der</strong>, vor ihrer dortigen Schutzlosung<br />
Hochzeit gehaltenen Juden, sowie zwei nach ihrer Schutzlosung<br />
geheirateten Juden zu Harburg, <strong>und</strong> vier noch um Schutz nachsuchenden<br />
Juden, endlich das von denselben noch ausstehende Schutzgeld<br />
betr.<br />
1793<br />
Akt, betr. die erlegten Konsensgel<strong>der</strong> von den Juden Jakob Levi<br />
<strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Marx zu Deggingen<br />
1798<br />
Akt, betr. die Schutzlosungssumme <strong>der</strong> Judenschaft zu Oberndorf<br />
1799<br />
Akt, betr. die Bedingnisse, welche in dem Aufhauser Judenschutzbrief<br />
wegen Viehschächten <strong>und</strong> Fleischverkauf unbeschadet <strong>der</strong><br />
Metzger in Anwendung gebracht werden dürfen<br />
1801<br />
Akt, betr. Konsensgel<strong>der</strong> einiger Juden im Oberamt Harburg<br />
730
II.5.88<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: SCHUTZLOSUNGEN, SCHUTZAUFNAHMEN, SCHUTZABGABEN;<br />
dabei u.a.:<br />
1755<br />
Akt, betr. Schutzaufkündigung <strong>und</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> Juden zu<br />
Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
1755-1756, 1762<br />
Erläuterungen, betr. des Wallersteinischen Schutzbriefes<br />
1757<br />
Schutzbrief, die Judenschaft zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong><br />
Oberdorf betr.<br />
1769-1770, 1778-1780<br />
Akt,betr. die Schutzlosung in Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> in Oettingen-Wallerstein<br />
1779<br />
Protokoll, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein<br />
<strong>und</strong> Pflaumloch<br />
1779<br />
Verfügungen hinsichtlich <strong>der</strong> Juden im oettingischen Schutz wegen<br />
dem freien Güterhandel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Profitnachsteuer; Regulierung <strong>der</strong><br />
Schutzabgaben, einem gewissen Anteil an dem Konsensgeld für die<br />
Judenschaft<br />
1789<br />
Akt, betr. Schutzlosung <strong>der</strong> sämtlichen Judengemeinden, <strong>und</strong> die<br />
Abgaben von den ärmeren Mitglie<strong>der</strong>n<br />
1789<br />
Befehl, daß die neu aufgenommenen Juden neben dem Konsensgeld<br />
auch den sie betreffenden Beitrag <strong>zur</strong> Schutzlosung leisten sollen<br />
1793-1794<br />
Akt, betr. den Entwurf eines neuen Judenschutzbriefes<br />
1799<br />
Akt, betr. den Judenschutzbrief zu Oettingen-Oettingen<br />
731
II.5.88<br />
1752-1802<br />
FÖWAH<br />
ca. 85 Einzelakten über Schutzaufnahmsgesuche, Schutzaufnahmen,<br />
Konsens- <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong>, sowie Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen;<br />
betr. u.a.:<br />
Sohn des Salomon Weil zu Harburg (1789/90);<br />
Sohn des Seeligmann Steinharter, Schutzjude zu Harburg (1785/86);<br />
Meier Marx, lediger Jude von Mönchsdeggingen (1798);<br />
Bartich Raphael, abgebrannter Jude zu Kleinerdlingen, bittet um<br />
Schutzaufnahme in Wallerstein <strong>und</strong> um Anweisung eines Platzes <strong>zur</strong><br />
Erbauung eines Hauses (1783/84);<br />
Mändle Löw zu Harburg (1797/98);<br />
Tochter des Nathan Levi zu Deggingen (1797);<br />
Sohn des Moises Seeligmann, Schutzjude zu Deggingen (1784/85);<br />
Seligmann Judel, Jude zu Harburg (1798);<br />
Gesuch des Lämle Isak Kohn, Schutzjude zu Harburg, seinen Bru<strong>der</strong><br />
Samson Isak Kohn "Copulieren" lassen zu dürfen (1801);<br />
Löw Isak von Harburg (1794);<br />
Tochter des Jakob Baruch, SchutzJude zu Deggingen (1794);<br />
Sohn des Schutzjuden Israel Nathan zu Deggingen (1794);<br />
Gesuch des Isaias Simon Juden von Monheim um Schutzaufnahme seines<br />
Schwagers Manus Levi <strong>und</strong> Tochtermanns Alexan<strong>der</strong> Moises zu<br />
Harburg (o.D.);<br />
Schutzaufnahme für die verwitwete Jüdin Belle von Harburg <strong>und</strong> die<br />
ihr erteilte Erlaubnis, sich mit Abraham Joseph von Hainsfarth<br />
zu verheiraten (1799);<br />
Wolf Hirsch aus Wallerstein (1789);<br />
Schutzaufnahme des Sohnes von dem Juden-Barnossen Moises Seeligmann<br />
von Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Befehl, daß er ein neues Haus erbauen<br />
solle (1785);<br />
Tochter des Schutzjuden <strong>und</strong> Schulklopfers Simon Löw (1794);<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schutzjuden Baruch Levi, Jakob Baruch <strong>und</strong> Hayum Marx,<br />
alle zu Mönchsdeggingen (1783/84)<br />
732
II.6.1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: SCHUTZAUFNAHMEN, SCHUTZABGABEN UND SCHUTZGELD-<br />
MODERATIONEN;<br />
ca. 140 Einzelakten; dabei u.a.:<br />
1744-1776<br />
Akt, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden zu Harburg<br />
1748-1767<br />
Akt, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden zu (Mönchs-) Deggingen<br />
1744-1806<br />
Zahlreiche Einzelakten, betr. u.a.:<br />
Meyer Marx, Jude zu Deggingen (1798);<br />
Sohn des Simon Heilbronner, Schutzjude zu Harburg (1787);<br />
Gesuch des Elkan Regensburger, Salzfaktor von Harburg, um den<br />
Schutz für den Verlobten seiner Schwester (1787-1789);<br />
Schutzaufnahme des David Marx von Kleinerdlingen in Wallerstein<br />
(1785);<br />
Aufnahme des Isaak von Harburg in den Schutz zu Wallerstein (1792);<br />
Aufnahme des Juden Hirsch Jacob von Binswangen <strong>und</strong> dessen Verheiratung<br />
mit <strong>der</strong> Johanna, Tochter des Juden Moises Seligmann von<br />
Deggingen (1794);<br />
Süßkind Guggenheimer von Harburg (1801);<br />
Simon Levi von Deggingen (1802);<br />
Samson Hirsch von Deggingen (1804);<br />
Mehrere Gesuche um Herabsetzung auf den alleinigen Schutzgulden,<br />
u.a.: Marum Rothschild (1779), Hayum Rothschild (1803-1806),<br />
sowie David Löw (1803), Benjamin Mayer (1804) <strong>und</strong> Samuel Isaac<br />
(1805), alle drei zu Harburg<br />
733
II.6.2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: SCHUTZAUFNAHMEN, SCHUTZABGABEN UND SCHUTZGELD-<br />
(<br />
MODERATIONEN;<br />
ca. 160 Einzelakten; dabei u.a.:<br />
1732-1769<br />
Akt, betr. Judenschutzgeld-Mo<strong>der</strong>ationen <strong>und</strong> Nachlässe<br />
1732-1806<br />
Zahlreiche Einzelakten, betr. Schutzaufnahmen; u.a.:<br />
Israel Guggenheimer zu Harburg (1790);<br />
Fünf Juden von Mönchsdeggingen (1793);<br />
Samson Kuhn zu Harburg (1790);<br />
Tochter des Moyses Höhnle, Brillenjud zu Wallerstein (1788/89);<br />
Schutzaufnahme des Hoffaktors Isaak Liebermann aus Harburg in<br />
Wallerstein (1791);<br />
Aufnahme des Koppel Levi, Jude von Binswangen, in den Schutz zu<br />
Wallerstein (1785);<br />
1789<br />
Gesuch des Jonas Levi zu Harburg um Herabsetzung auf den alleinigen<br />
Schutzgeld-Gulden<br />
1788<br />
Schreiben <strong>der</strong> fürstlichen Regierung über die Vermehrung <strong>der</strong> Juden,<br />
die kaum Schaden bedeute, da die strengen Vorschriften über Handel<br />
<strong>und</strong> Gewerbe selbstregulierend wirken; trotzdem solle aber an den<br />
Grenzzahlen des Schutzbriefes festgehalten werden<br />
1790<br />
Gesuch des Schulklopfers Jacob Hirsch von Mönchsdeggingen, um<br />
Befreiung von den Schutzabgaben<br />
1794<br />
Gesuch des Benjamin Michael, Jude von Wallerstein, um Herabsetzung<br />
auf den alleinigen Schutzgeld-Gulden<br />
1801<br />
Gesuch des Schulmeisters Elias Salomon von Harburg, um Herabsetzung<br />
auf den alleinigen Schutzgeld-Gulden<br />
734
II.6.24<br />
FÖWAH<br />
LANDESSACHEN: KONZESSIONEN; betr. auch Juden; dabei u.a.:<br />
1760-1761<br />
Konzession <strong>zur</strong> Errichtung einer Lotterie für den Juden Sedel<br />
Liebermann Wertheimer aus Fürth<br />
1803<br />
Bitte des Lorenz Graf von Bal<strong>der</strong>n <strong>und</strong> des Juden Jakob Weil von<br />
Aufhausen um die Erlaubnis <strong>zur</strong> Treibung des Eisenhandels im<br />
Bal<strong>der</strong>ischen<br />
II.6.25<br />
LANDESSACHEN: SCHUTZGELDER UND SCHUTZAUFNAHMEN; betr. auch<br />
Juden; dabei u.a.:<br />
1789<br />
Gesuch des Juden Wolf Salomon zu Wallerstein um Mo<strong>der</strong>ierung<br />
seiner jährlichen Schutzabgaben betr.<br />
1791<br />
Gesuch des Isaak Kuhn, Jude zu Harburg, um die Herabsetzung auf<br />
den alleinigen Schutzgulden betr.<br />
1792-1794<br />
Akt, betr. Bezug des Schutzgeldes von zwei zu Mönchsdeggingen<br />
sich ansässig gemachten Juden<br />
1802<br />
Herabsetzung des Juden Samuel David zu Wallerstein auf den<br />
alleinigen Schutzgulden, dann dessen ausständigen Steuerrest betr.<br />
1802<br />
Gesuch <strong>der</strong> Witwe Hayum Löw zu Wallerstein um Herabsetzung auf<br />
den alleinigen Schutzgulden<br />
735
II.6.27<br />
FÖWAH<br />
LANDESSACHEN: SALZWESEN; betr. auch Juden; dabei u.a.:<br />
1748-1760<br />
Die in Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein eingerichtete,<br />
<strong>und</strong> mit den churbayerischen Hoflieferanten Abraham Mändel<br />
<strong>und</strong> Cons. zu Kriegshaber verakkordierte Salz-Nie<strong>der</strong>lage betr.<br />
1779<br />
Die Salzverpachtung an die Juden Liebermann Isaak <strong>und</strong> Elkan<br />
Regensburger zu Harburg betr.<br />
o.D.<br />
Die dem Juden Elkan Wassermann zu Harburg erteilte Nachsicht bei<br />
Bezahlung seines Salzpachtgeldes betr.<br />
1780<br />
Bitte des Juden Regensburger zu Harburg um frei Ausfuhr des Salzes<br />
während seiner Pachtzeit<br />
1784<br />
Liebermann Isaak <strong>und</strong> Elkan Regensburger, Salzkontrahenten zu<br />
Harburg, bitten um Verlängerung des Salz-Akkords<br />
1785<br />
Die Salzpacht an Juden auf weitere drei Jahre betr.<br />
1785<br />
Patent für den Salzfaktor Elkan Regensburger zu Harburg betr.<br />
1789-1791<br />
Das Gesuch des Elkan Regensburger <strong>und</strong> Cons., Juden zu Harburg,<br />
um Verleihung <strong>der</strong> Salzpacht auf weitere neun Jahre betr.<br />
1796<br />
Gesuch <strong>der</strong> Witwe des Liebermann Isaak zu Wallerstein um Belassung<br />
<strong>der</strong> Salzpacht betr.<br />
1798<br />
Die Salzpacht von dem Juden Elkan Regensburger zu Harburg <strong>und</strong><br />
die hiervon zu entrichtenden Abgaben betr.<br />
736
II.6.28<br />
FÖWAH<br />
LANDESSACHEN: SALZWESEN, AKQUISITIONEN; betr. auch Juden;<br />
dabei u.a.:<br />
1769-1770, 1775<br />
Den mit dem Schutzjuden Löw Abraham zu Harburg getroffenen<br />
Salz-Akkord betr.<br />
1790<br />
Die von dem Juden Baruch Raphael erkaufte Wiese (1/2 Tagwerk)<br />
in <strong>der</strong> Schmähinger Flur betr.<br />
1801<br />
Akt, betr. den Ankauf des Spatzenhofes durch Israel Guggenheimer<br />
<strong>und</strong> Israel Israel von Harburg<br />
1803<br />
Akt, betr. des Nathan Koppel von Oettingen <strong>und</strong> Cons. For<strong>der</strong>ung<br />
wegen gehabter Auslagen beim Ankauf des Butzenhofes zu Mager-<br />
bein<br />
737
II.6.3<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: LEIBZOLL, AUFSTELLUNG DER RABBINER, VERBRECHEN UND<br />
STRAFEN, HANDEL FREMDER JUDEN, JUDIZIAL-SACHEN, KONFISKATIONEN,<br />
NACHSTEUER u.a.;<br />
ca. 20 Akten sind im Repertorium (Ältere Kabinettsregistratur,<br />
Abt.III/10-35, Bd.V) seit Mai 1927 als fehlend gekennzeichnet;<br />
ca. 95 Einzelakten sind vorhanden; dabei u.a.:<br />
1743<br />
Akt, betr. die Arretierung des Juden Beerle von Harburg wegen<br />
unterschlagenem Korn bei einer Lieferung an die Franzosen<br />
1747<br />
Bericht <strong>und</strong> Votum in Sachen Untersuchung des, von dem oettingischen<br />
Galgen abgenommenen <strong>und</strong> im Judenfriedhof zu Wallerstein<br />
begrabenen Juden Hirschle<br />
1750<br />
Akt, betr. Bestellung des Landrabbiners im Oetting-Oettingischen<br />
1750-1764<br />
Akt, betr. Bestellung eines Landrabbiners im Oetting-Wallersteinischen<br />
1757<br />
Akt, betr. den Handel frem<strong>der</strong> Juden im Lande<br />
1757<br />
Akt, betr. Bestrafung des Judenschulmeisters David Löw <strong>und</strong> dessen<br />
Eheweib, dann des min<strong>der</strong>jährigen Sohnes des Meier Beer zu Wallerstein<br />
1767-1768<br />
Akt, betr. Nachlässe an Nachsteuern von Schutzjuden zu Wallerstein<br />
1768<br />
Akt, betr. Bestrafung des Joseph Löw von Wallerstein wegen Betrug<br />
an einem Bauern zu Birkhausen<br />
1778<br />
Akt, betr. Bestrafung des Issak Marx <strong>und</strong> des Löw Meier von Mönchs-<br />
deggingen durch Schanzarbeit, wegen Erkaufung gef<strong>und</strong>ener Hirsch-<br />
geweihe<br />
738
II.6.3<br />
1778<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. den Leibzoll <strong>der</strong> Ansbachischen Juden, welche im diesseitigen<br />
Gebiet Handel treiben<br />
1780/1781, 1783/1784, 1793<br />
Regulierung des Handels mit auswärtigen, nicht im diesseitigen<br />
Schutz stehenden Juden; Regulierung des Konsensgeldes<br />
1781<br />
Akt, betr. Streitigkeiten wegen einem Pferdehandel<br />
1787<br />
Bestrafung des Juden Samuel Hirsch, Knecht bei dem Hoffaktor Liebermann<br />
zu Harburg<br />
1788<br />
Akt, betr. Abzug des Rabbiners von Wallerstein nach Bonn <strong>und</strong> den<br />
Bezug <strong>der</strong> Nachsteuer von demselben<br />
1793-1794<br />
Akt, betr. die Nachsteuerschuld des Abraham Kuhn, Vorsinger von<br />
Wallerstein<br />
1798<br />
Vorstellung <strong>der</strong> Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth gegen das Verbot,<br />
jene Güter, die sie von jemand erkauft haben, nicht wie<strong>der</strong><br />
an denselben verkaufen zu dürfen<br />
1800<br />
Akt, betr. Beschwerde des Juden Abraham Schmul zu Wallerstein<br />
über die Mißhandlung seiner Tochter von Seiten seines Tochtermanns<br />
Anschel<br />
1800<br />
Bitte des Juden Löw Gerson von Wallerstein, das Eheweib des flüchtig<br />
gewordenen Juden Anschel Kuhn ebenda selbst anzuhalten, daß<br />
sie ihre Schuld bezahle<br />
1802<br />
Befehl, betr. die von dem Schutzjuden Elkan Regensburger von Harburg<br />
bei Verheiratung seiner Tochter nach München nicht entrichtete<br />
Nachsteuer<br />
1803<br />
Akt, betr. den Bezug <strong>der</strong> Profitsteuer von fremden Juden<br />
739
II.6.4<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: GNADENSACHEN;<br />
ca. 50 Einzelakten (1744-1805); dabei u.a.:<br />
1744-1758<br />
Akt, betr. Nachlaß <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Abgaben für die Judenschaft<br />
zu Wallerstein<br />
1745, 1758-1768<br />
Akt, betr. Nachlaß <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Abgaben für die Judenschaft<br />
zu Harburg<br />
1745-1776, 1781-1783<br />
Akt, betr. Nachlaß <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Abgaben für die Judenschaft<br />
zu Mönchsdeggingen<br />
1745-1802<br />
Mehrere Akten, betr. Bittgesuche um Herabsetzung auf den Schutzgulden;<br />
dabei u.a.:<br />
Schutzjüdin des Nathan Isaak zu Mönchsdeggingen (1745);<br />
Isaak Kuhn (1790) <strong>und</strong> Hayum Löw (1795) zu Harburg;<br />
die Schutzjuden Isak Jakob (1796-1801) <strong>und</strong> Isaak Gumperle<br />
(1799/1800) von Harburg;<br />
Hirsch Weil, Schulmeister zu Harburg (1799);<br />
Anschel Kuhn von Wallerstein (1802)<br />
1767<br />
Ernennung des Lazarus David Ullmann zu Harburg zum Hoffaktor,<br />
dessen Versendung in Geschäften nach <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> anbefohlene<br />
Requisition bei <strong>der</strong> Stadt um Herausgabe l fl 30 kr Zolls, den<br />
er als wie alle an<strong>der</strong>en Juden entrichten mußte betr.<br />
1790<br />
Befreiung des Schulklopfers Jakob Hirsch von Mönchsdeggingen<br />
von den Schutzabgaben (Schutzpraestandis) betr.<br />
1799<br />
Gesuch des Meier Marx, Juden zu Deggingen, um Konsens <strong>zur</strong> Zuschreibung<br />
des von seinem Vater übernommenen 1/3 Hauses<br />
1802<br />
Akt, betr. Herabsetzung auf den alleinigen Schutzgulden des<br />
Hirsch Löw von Wallerstein <strong>und</strong> Nachlaß des Steuerrestes<br />
740
II.6.4<br />
1803<br />
FÖWAH<br />
Gesuch des Jakob Hechinger von Harburg um den Charakter eines<br />
Hoffaktors <strong>und</strong> Landbarnossen<br />
1804-1805<br />
Gesuch des Hoffaktors Jakob Hechinger um ein Vorschreiben an<br />
den bayerischen Minister Montgelas wegen Gestattung des Güterhandels<br />
in dem Kaiserheimischen<br />
741
II.7.65<br />
"CURIOSA"; dabei u.a.:<br />
o. D.<br />
FÖWAH<br />
Gebet für die höchste Herrschaft in <strong>der</strong> Synagoge zu Wallerstein<br />
o.D.<br />
Gebet <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde zu Oettingen für den Fürsten zu<br />
Oettingen-Spielberg <strong>und</strong> dessen Gemahlin Henriette (1672-1728)<br />
742
III.18.2c-l<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
Mitte 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Schutzjuden;<br />
nennt u.a.: in Wallerstein drei, in Oettingen fünf <strong>und</strong> in<br />
Hainsfarth sechs Schutzjuden<br />
1540<br />
Oettinger Generalverordnung, von keinem Juden Geld zu leihen<br />
1573<br />
Akt, betr. den Judenzoll<br />
1586-1675<br />
Amt Christgarten: Schuldensachen, Quittungen <strong>und</strong> Kontrakte;<br />
betr. u.a. Juden zu Wallerstein<br />
1592-1757<br />
Judenakten;<br />
Enthält u.a.: Schuldverzeichnis (1610); mehrere Supplikationen<br />
<strong>und</strong> Dekrete (1606-1613) sowie ein Inventarium <strong>der</strong> Judensachen<br />
aus den Jahren 1612-1625<br />
1832-1835<br />
Akt, betr. Streit mit Deggingen <strong>und</strong> dem Juden-Verein zu Wallerstein<br />
<strong>und</strong> dessen einzelnen Mitglie<strong>der</strong>n, wegen Gefällerhebung;<br />
dabei genannt: Judenprivileg Kaiser Ludwigs von 1342<br />
1938 Juli 9<br />
"Das Judentum im Ries";<br />
Rieser National-Zeitung, Nr.158<br />
743
III.18.2c-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
1621<br />
Verordnung gegen die Juden<br />
1652 (1666)<br />
"Juden-Protocholl", betr. u.a. Juden zu Oettingen <strong>und</strong> Wallerstein<br />
1652<br />
Auszug aus <strong>der</strong> Metzger-Zunftordnung, die Juden betr.<br />
1655<br />
Verordnung betr. den Verkauf <strong>und</strong> Kauf von Fohlen durch die Judenschaft<br />
1659-1662<br />
Akt: Judensachen <strong>und</strong> Quittungen<br />
1627-1630, 1649<br />
Extractus aus einigen Neresheimischen Amts-Rechnungen; Einnahmen<br />
an Juden-Schutzgeld<br />
1656 Mai 2<br />
Befehl an das Oberamt Neresheim wegen denen vagirenden Juden<br />
(Druck)<br />
1655-1758<br />
Umfangreicher Akt über die Juden im Amt Neresheim <strong>und</strong> Kastenamt<br />
Flochberg; enthält mehrere Verzeichnisse <strong>und</strong> Tabellen über Juden;<br />
Zeugenverhöre, Supplikationen, betr. Judenschulden, Judenschutz<br />
<strong>und</strong> Judenhäuser; u.a.: Mändle Hirsch, Moyses Oppenheimer <strong>und</strong> Ephraim<br />
Modl (1674)<br />
744
III.18.3a-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
1671-1674<br />
Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong>, u.a. im Amt Harburg <strong>und</strong><br />
in G<strong>und</strong>elfingen; enthält Namens- <strong>und</strong> Beitragslisten<br />
1675<br />
Akt, betr. den oettingischen Schutzjuden Itzig, <strong>der</strong> geschlagen<br />
wurde<br />
1682, 1684<br />
Verzeichnis <strong>und</strong> Beschreibung des Vermögensstandes <strong>der</strong> gemeinen<br />
Judenschaft, u.a. in Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein<br />
1685/86<br />
Schreiben zwischen <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Regierung <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt Nördlingen wegen Verbreitung von Krankheiten durch<br />
einige von Juden gehandelte Kleidungsstücke<br />
1686<br />
Bericht, u.a. über die Unnützlichkeit <strong>und</strong> Schädlichkeit <strong>der</strong><br />
Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en halsstarriges Wesen<br />
1696<br />
Bürgerschaft von Wallerstein gegen die Judenschaft wegen <strong>der</strong><br />
Gemeindegerechtigkeit<br />
1727<br />
Die den Juden ausgestellten Freizölle <strong>und</strong> die Mißbräuche mit den-<br />
selben Zollbefreiungen<br />
1736<br />
Akt, betr. Abraham Seligmann zu Kleinerdlingen<br />
1678<br />
Oettingen-Wallerstein contra Oettingen zu Oettingen, betr. Schutz<br />
über vier oettingische Juden, die sich <strong>der</strong>zeit in Nördlingen aufhalten:<br />
Löw Neresheimer, Mendle Hirsch, Ephraim Modi <strong>und</strong> Moises<br />
Oppenheim<br />
745
III.18.3a-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
1660<br />
"special privilegium" für zwei Juden zu Höchstädt<br />
1664<br />
Dekret, wonach den Juden mit Ausnahme von Oster-, Pfingst- <strong>und</strong><br />
Weihnachtstagen das Ausreiten wie<strong>der</strong> erlaubt wird<br />
1669<br />
Schreiben, betr. ausständigen Zoll eines Juden zu Höchstädt<br />
1673<br />
Judenbegräbnis in Wallerstein<br />
1687<br />
Juden zu Harburg, Oettingen <strong>und</strong> Berolzheim<br />
1699<br />
Rechnungsbuch (geheftet); betr. den bei <strong>der</strong> Oettingen-Wallerstein<br />
gemeinschaftlichen Hauptzollstatt Harburg an arme Betteljuden<br />
gefallenen Zoll<br />
1757<br />
Schreiben des churbayerischen Hoffaktors Moyses Abraham Mändle zu<br />
Kriegshaber an das Oberamt Harburg, betr. einer Schuld<br />
bis 1810<br />
Mehrere Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> Judenschutzgel<strong>der</strong>, u.a. von<br />
Harburg, Oettingen <strong>und</strong> Deggingen; dabei: Quittung über 132 fl,<br />
die Simon Joseph Guckenheimer von Harburg für die Schutzaufnahme<br />
1806 bezahlt hat<br />
1806/07<br />
Mehrere Namens- <strong>und</strong> Schutzgeldverzeichnisse, u.a. über die am<br />
1. Januar 1807 vorhandenen Schutzjuden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen<br />
sowie die Abgaben <strong>der</strong>selben (Harburg: 73 Juden, 591 fl; Deggingen:<br />
46 Juden, 225 fl;)<br />
746
III.18.3b-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
1745/55<br />
Oberamt Neresheim: Generalia Juden-Akten<br />
1751<br />
Akt, den Judenschutz betr.<br />
1758<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Judenfamilien, die sich im Oberamt Harburg in<br />
Schutz befinden<br />
1759 Juni 7<br />
"Ordnung <strong>und</strong> Privilegien Einer gesamten Schutz-Judenschaft in<br />
dem Marggrafthum Onolzbach" (Druck)<br />
1780<br />
Judenschaft in Oettingen-Oettingen: im allgemeinen<br />
1791/98<br />
Beerdigungen bei den Juden<br />
1785-1807<br />
Verschiedene Listen über die Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden zu Harburg<br />
<strong>und</strong> Deggingen<br />
1783<br />
Verbot für Juden, mit einem Soldaten zu handeln<br />
1786-1794 (1799)<br />
Generalia, die Juden betr.; u.a. Handel <strong>der</strong> Juden (1789) sowie<br />
Auszug aus einem Judenschutzbrief von 1799<br />
1790<br />
Gutachten, ob die Judenfamilien nicht über die im Schutzbrief<br />
bestimmte Zahl zu vermehren?<br />
Gesuch des Isaac Weil zu Harburg um Schutz für seinen Sohn<br />
1794<br />
Weisung, daß den Juden ohne Konsens nicht gestattet sein soll<br />
Kapitalien aufzunehmen<br />
747
III.18.3b-1<br />
1804<br />
FÖWAH<br />
Harburg, Justitialia im allgemeinen; Anschuldigung des Hoffaktors<br />
Hechinger aus Harburg wegen Mißbrauch von Kapital<br />
1806-1808<br />
Mehrere Listen <strong>der</strong>, in den Bezirken <strong>der</strong> Justizämter Harburg, Bal<strong>der</strong>n<br />
<strong>und</strong> Wallerstein geborenen, getrauten <strong>und</strong> gestorbenen Juden<br />
1809<br />
Gerichtsbarkeit <strong>der</strong> Juden<br />
1810<br />
Bestimmungen <strong>der</strong> Judenfamilien<br />
1813-1837<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> Juden, u.a. Polizeisachen, Abgaben <strong>und</strong> Aufnahmen<br />
neuer Schutzjuden<br />
1825<br />
Differenzen <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen-Spielberg mit ihrer<br />
Herrschaft wegen Schutzlösung, Neujahrsgel<strong>der</strong>n u.a.<br />
1830<br />
Verlautbarung <strong>der</strong> unter jüdischen Glaubensgenossen abgeschlossenen<br />
Eheverträge<br />
1828-1836<br />
Klagen mehrerer Judengemeinden wegen Erhebung angeblich gesetzlich<br />
nicht begründeter Gefälle<br />
1840<br />
Sicherung <strong>der</strong> herrschaftlichen Gefälle bei Ansässigmachung <strong>der</strong><br />
Juden<br />
1836-1847<br />
Akt, betr. Judenschutz-Herberggel<strong>der</strong> u.a.<br />
748
III.18.3b-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: ARMENBEITRÄGE, AUSSCHAFFUNG UND VETREIBUNG, BARNOS-<br />
SEN UND RABBINER, BEHERBERGUNG FREMDER JUDEN, BEKLEIDUNG, BEGRÄB-<br />
NIS- UND SYNAGOGENGELD, BETTEL- UND SCHNURRJUDEN; dabei u.a.:<br />
1804-1831<br />
Die zu leistenden Beiträge <strong>der</strong> Schutzjuden <strong>zur</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />
ärmeren Juden durch die jüdische Armenkasse; enthält mehrere Namenslisten<br />
mit den jeweils zu zahlenden Beiträgen;<br />
Bitte einiger Juden um Nachlaß eines Herberggeldes (1826)<br />
1516 Oktober 29<br />
Schreiben <strong>der</strong> Stadt Nördlingen an die Grafen zu Oettingen wegen<br />
Beibehaltung <strong>der</strong> Juden<br />
1552<br />
Zwei Schreiben wegen Ausschaffung <strong>der</strong> Juden<br />
1612<br />
Korrespondenz wegen <strong>der</strong> vorgehabten Ausschaffung sämtlicher Juden<br />
1650<br />
Bericht über die Austreibung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen<br />
1656-1698<br />
Aufnahme <strong>und</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> Judenschaft in <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Grafschaft<br />
Oettingen<br />
um 1650<br />
"Specification" über Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Grafschaft<br />
Wallerstein, mit Namen <strong>und</strong> jeweiliger Höhe des Betrages<br />
1658<br />
Schutzbrief des Juden Lew zu Wallerstein<br />
1686<br />
Schreiben betr. Schutzgel<strong>der</strong>höhung <strong>und</strong> Ausschaffung<br />
1687<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> Grafen Oettingen-Spielberg <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein<br />
wegen Austreibung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> gesamten Grafschaft<br />
1719-1722<br />
Mehrere Schreiben <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg wegen <strong>der</strong> Erlaubnis,<br />
nur die markgräflichen <strong>und</strong> burgauischen Betteljuden beherbergen<br />
zu dürfen<br />
749
III.18.3b-2<br />
1722<br />
FÖWAH<br />
Bitte des Jakob Seligmann, Jude zu Oettingen, um Schutzaufnahme<br />
in Harburg<br />
1722<br />
Bericht, daß <strong>der</strong>zeit in Harburg 26 Judenfamilien <strong>und</strong> in Mönchs-<br />
deggingen 25 Judenfamilien ansässig sind<br />
1669/1747<br />
Dienst <strong>der</strong> Barnossen<br />
1699<br />
Verordnungen, betr. Rabbiner <strong>und</strong> Barnossen<br />
1674/1709<br />
Die den Barnossen zustehenden Befugnisse in "Ceremonien-Sachen"<br />
1712<br />
Verpflichtungen <strong>der</strong> Vorsteher <strong>der</strong> Judengemeinden<br />
1695/1700<br />
Judenschutzerteilungen in den Gemeinden <strong>der</strong> Rabbiner <strong>und</strong> Barnossen<br />
zu Oettingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Harburg<br />
1649<br />
Verordnung wegen Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden<br />
1655/1676<br />
Verbot fremde Juden zu beherbergen, bzw. fremden Juden<br />
Aufenthalt zu geben<br />
1719-1722<br />
Mehrere Schreiben betr. <strong>der</strong> benachbarten Betteljuden von Harburg<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Betteljuden in Oettingen<br />
1621<br />
"Generale wegen <strong>der</strong> Juden ungewöhnliche Kleidung <strong>und</strong> Armirung"<br />
1814-1831<br />
Akt, betr. Juden-Begräbnisgeld<br />
750
III.18.3b-2<br />
1840-1845<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Synagogengeld (Oberdorf)<br />
1711/1724<br />
Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> die von <strong>der</strong> Judenschaft deshalb<br />
gemachte Vorstellung<br />
1725<br />
Verordnung, daß den Schnurr- <strong>und</strong> Betteljuden kein Zollbillet<br />
mehr erteilt werden dürfe<br />
1752<br />
Schreiben wegen Austreibung <strong>der</strong> Schnurr- <strong>und</strong> Betteljuden<br />
1807<br />
Verordnung gegen das Herumstreichen <strong>der</strong> Schnurr- <strong>und</strong> Betteljuden<br />
sowie <strong>der</strong> Betteljudenfamilien<br />
751
III.18.3c-l<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: JUDENEID, JUDENTAUFEN, HÄUSERANKAUF UND -VERKAUF,<br />
GÄNSE-, KLEPPER- UND SCHÄCHTGELD, HANDEL UND KONTRAKTE IM ALLGE-<br />
MEINEN; dabei u.a.:<br />
16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Abnahme des Judeneides<br />
1772/1783<br />
Die Abschwörung jüdischer Eide; die darüber mit Wallerstein geführte<br />
Korrespondenz <strong>und</strong> die hernach eingeführte Generalverordnung<br />
1772<br />
Vorschrift, was bei Abnahme <strong>der</strong> Judeneide zu beachten ist<br />
1772<br />
Verwarnungs-Formel mit acht Regeln, welche, jedem Juden, <strong>der</strong> einen<br />
Eid abzuschwören hat, vorgelesen werden soll<br />
1783<br />
"Ordnung des jüdischen Eids vor christlichen Gerichten, nach den<br />
Meinungen <strong>und</strong> Religionsgebräuchen <strong>der</strong> Juden eingerichtet"<br />
(Druck: Hochfürstl. Hofbuchdruckerey, Wallerstein)<br />
1687 Oktober 12<br />
Glaubensbekenntnis von dem Judenkind Salomon Isaac, welches getauft<br />
wurde (Druck)<br />
1716<br />
Zwei Schreiben betr. Juden, welche <strong>zur</strong> katholischen Religion <strong>und</strong><br />
in die Militärdienste getreten sind<br />
1730<br />
Eine in Dillingen vorgenommene Taufe an einer Jüdin<br />
1770<br />
Eine Witwe zu Harburg erhält die Erlaubnis, ihr Häuslein an einen<br />
Juden zu verkaufen, da sie keinen christlichen Käufer fand<br />
1772<br />
Verkauf eines Judenhauses in Harburg durch Löw Hajum an Gabriel<br />
Samuel für 175 fl<br />
752
III.18.3c-l<br />
1773<br />
FÖWAH<br />
Verkauf eines Hauses in Harburg, das vorher Salomon Weil gehörte,<br />
an den Schutzjuden Israel Guckenheimer um 450 fl<br />
1774<br />
Verkauf eines halben Judenhauses in Harburg an Joseph Guggenheimer<br />
1775<br />
Verkauf des halben Hauses von dem, schon seit über drei Jahren<br />
"auf <strong>der</strong> Schnur herumlaufenden", Israel Abraham zu Deggingen; das<br />
Haus, auf dem 114 fl Schulden lasteten, erhielt Meyer Abraham,<br />
<strong>der</strong> arme Jude Israel Abraham wurde aus dem Schutz-Register gestrichen<br />
1782/1785<br />
Zuschreibung eines Hauses in Mönchsdeggingen an den Schutzjuden<br />
Salomon Nathan<br />
1831/1840<br />
Erweiterung <strong>und</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> von Israeliten bewohnten Häuser<br />
1831/1842<br />
Rentamt Harburg, betr. Abgaben-Belegung <strong>der</strong> von Juden erkauften<br />
Christenhäuser; enthält mehrere detaillierte Listen <strong>der</strong> jüdischen<br />
Hausbesitzer, z.T. mit Namen <strong>der</strong> Vorbesitzer, Kaufpreis, Erwerbungsjahr<br />
<strong>und</strong> jährlichem Gr<strong>und</strong>zins-Betrag (1831/33)<br />
1712-1847<br />
Akt, betr. Gänse-, Klepper- <strong>und</strong> Schächtgeld; betr. u.a. die Judengemeinden<br />
Wallerstein (1746/72), Harburg <strong>und</strong> Deggingen (1770) sowie<br />
die Judenschaft insgesamt zu Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-<br />
Wallerstein (1763/74); enthält eine Liste <strong>der</strong> ärmsten Judenfamilien<br />
in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1772<br />
1651-1789<br />
Zahlreiche Schreiben, betr. dem Verbot des Juden-Handels an Sonn<strong>und</strong><br />
Feiertagen<br />
1724/1736<br />
Die ohne herrschaftlichen Konsens sich eingeschlichenen fremden<br />
Handels- <strong>und</strong> Kaufjuden<br />
1733 Januar 16<br />
Verordnung, daß die Juden mit den Unterthanen nicht auf Wechselbriefe<br />
handeln sollen (Druck)<br />
753
III.18.3c-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
1606<br />
"Juden-Schulden-Protocoll" (geheftet); betr. u.a. E<strong>der</strong>heim<br />
1615-1622<br />
Verordnungen, betr. Juden-Contracte<br />
1669/1731<br />
Oberamt Neresheim, betr. Handelsschaft <strong>der</strong> Juden (Generalia)<br />
1736<br />
Verordnung gegen den Handel frem<strong>der</strong> Juden<br />
1757/1764<br />
Vollzug <strong>der</strong> Verordnung, den Handel <strong>der</strong> Juden protokollieren zu<br />
lassen<br />
1762<br />
Harburg; Akt, betr. <strong>der</strong> Beschränkung des Juden-Handels mit Kaisersheimischen<br />
<strong>und</strong> Ellwangischen Angehörigen<br />
1803<br />
Verbot des Handels <strong>der</strong> Juden mit Kirchen-Gefäßen<br />
1803/1805<br />
Mehrere Schreiben betr. den Handel <strong>der</strong> Oetting-Wallersteinischen<br />
Schutzjuden mit <strong>der</strong> churbayerischen Stadt Nördlingen<br />
1804<br />
Beschwerde des Jakob Levi, Jude zu Deggingen, gegen Guggenheimer<br />
<strong>und</strong> Lazarus Heilbronner zu Harburg wegen Abrechnung über Güterhandel<br />
im Ausland<br />
1809 März 27<br />
Antrag an sämtliche Landgerichte <strong>und</strong> Mediatbeamtungen, daß sie<br />
ein Gutachten abgeben sollen, ob <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />
Juden <strong>der</strong> Güterkauf bei öffentlichen Versteigerungen gestattet<br />
werden könne (Druck)<br />
754
III.18.4a-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE NACH ORTSCHAFTEN<br />
(ALERHEIM - HOLZKRICHEN); dabei u.a.:<br />
Alerheim: Judenhandel<br />
betr. u.a. die Juden Samuel <strong>und</strong> Joseph zu Harburg (1790/1791)<br />
Baldingen: Judenhandel<br />
betr. u.a Hirsch Lämle von Kleinerdlingen (1784) sowie Löw <strong>und</strong><br />
Lazarus Kuhn (1796), <strong>und</strong> Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn (1795) von Kleinerdlingen<br />
Balgheim: Judenhandel<br />
betr. u.a. Baruch Raphael, Jude zu Wallerstein, (1790) sowie<br />
Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn zu Kleinerdlingen (1799)<br />
Benzenzimmern: Judenhandel<br />
betr. u.a. den Juden Jacob zu Wallerstein (1539) sowie Isaac Aron<br />
Weil (1784) <strong>und</strong> den Hoffaktor Baruch Raphael (1795), beide zu<br />
Wallerstein<br />
Birkhausen: Judenhandel<br />
betr. u.a. den Juden Natan Isaac zu Oettingen (1788) sowie die<br />
Juden Löw Moyses (1771) <strong>und</strong> Lazarus Löw (1795), beide zu Wallerstein<br />
Bühl: Judenhandel<br />
betr. Schule David, Jude zu Oettingen (1793)<br />
Deiningen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Marx David (1763), Salomon David (1770/1778/1780),<br />
Nathan Isaac (1785/1797) <strong>und</strong> Gabriel Hirsch (1800), alle zu Oettin-<br />
gen, sowie Simon Moyses zu Kleinerdlingen (1785)<br />
Dürrenzimmern: Judenhandel<br />
betr. u.a. Mandel Samuel (1770/1771), Schule David (1787) <strong>und</strong><br />
Nathan Isaac (1788), alle zu Oettingen, sowie Nathan David, Jude<br />
zu Hainsfarth (1785)<br />
Ebermergen: Judenhandel<br />
betr. Isaac Löw von Harburg (1771)<br />
E<strong>der</strong>heim: Judenhandel<br />
betr. Elias Ephraim von E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong> Elias Moises von Pflaumloch<br />
(1805)<br />
755
III.18.4a-1<br />
Ehringen: Judenhandel<br />
FÖWAH<br />
betr. Isaac Aron Weil zu Wallerstein (1785)<br />
Fessenheim: Judenhandel<br />
betr. Moises Nathan zu Hainsfarth (1797)<br />
Geislingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Abraham Schmul, Jude zu Wallerstein (1785)<br />
Hainsfarth: Judenhandel<br />
betr. Salomon Nathan zu Hainsfarth (1769) <strong>und</strong> Natan Isaac zu<br />
Oettingen (1789)<br />
Harburg: Judenhandel<br />
betr. u.a. Löw Marx (1770), Isaac Weil (1791), Elkan Regensburger<br />
<strong>und</strong> Jacob Kohn (1803), sowie den Hoffaktor Jacob Hechinger (1804/<br />
1805), alle zu Harburg<br />
Herkheim: Judenhändel<br />
betr. Abraham Kuhn von Kleinerdlingen (1786)<br />
Heroldingen: Judenhandel<br />
betr. Isaac Marx zu Harburg (1766), Moises Nathan zu Hainsfarth<br />
(1788) <strong>und</strong> Schule David zu Oettingen (1795)<br />
Hohenaltheim: Judenhandel<br />
betr. u.a. Samuel Gabriel zu Harburg (1790) sowie Löw <strong>und</strong> Baruch<br />
Kuhn zu Kleinerdlingen (1797)<br />
Hohlenstein: Judenhandel<br />
betr. u.a. Joseph Koppel, Jude zu Kleinerdlingen (1774/1775)<br />
Hohlheim: Judenhandel<br />
betr. u.a. Baruch Raphael (1784) sowie Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn (1799),<br />
alle zu Kleinerdlingen<br />
Holzkirchen: Judenhandel<br />
betr. u.a. die Juden Salomon David (1771), Nathan David (1774),<br />
Mandel Marx (1785/1788) <strong>und</strong> Moises Nathan (1789/1803), alle zu<br />
Hainsfarth<br />
756
III.18.4a-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE NACH ORTSCHAFTEN<br />
(HÜRNHEIM- MINDEROFFINGEN); dabei u.a.:<br />
Hürnheim: Judenhandel<br />
betr. Löw <strong>und</strong> Israel Monheimer, Juden zu Kleinerdlingen (1767)<br />
sowie Samson Koppel zu E<strong>der</strong>heim (1785)<br />
Kleinerdlingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Isaac Moises (1762), Baruch Raphael (1771), Löw Monheimer<br />
(1774/1776) <strong>und</strong> Joseph Koppel (1774), Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn<br />
(1794/1797) sowie Simon Moises (1803), alle zu Kleinerdlingen;<br />
1774-1776: Akt, betr. Löw Monheimer; enthält mehrere Schuldenverzeichnisse<br />
<strong>und</strong> Quittungen, z.B. ausständige Schulden des Löw<br />
Monheimer von 1774: 466 fl<br />
Löpsingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Schule David (1786/1787),Jonas Hirsch(1785/1790/1791),<br />
Meyer Liebermann (1770), Natan Isaac (1787), Koppel Löw (1772) <strong>und</strong><br />
Joseph Löw (1791), alle zu Oettingen, Baruch Raphael zu Kleinerd-<br />
lingen (1770/1771), Hajum Löw (1782) <strong>und</strong> Isaac Aaron Weil (1786),<br />
beide zu Wallerstein, Moises Nathan zu Hainsfarth (1787) sowie<br />
Salomon David (1771), Joseph Löw (1772) <strong>und</strong> Koppel Elias (1771),<br />
alle zu Alerheim<br />
Maihingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Löw Monheimer zu Kleinerdlingen (1774), Hajum Löw zu<br />
Wallerstein (1781) sowie Jonas Hirsch <strong>und</strong> Nathan Koppel (1785),<br />
<strong>und</strong> Salomon David <strong>und</strong> Nathan Koppel (1786), alle zu Oettingen<br />
Marktoffingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Nathan Koppel zu Oettingen (1779/1785/1786/1791/1793/<br />
1795) sowie Hirsch Löw (1785) <strong>und</strong> Isaac Abraham Weil (1793), beide<br />
zu Wallerstein<br />
Min<strong>der</strong>offingen: Judenhandel<br />
betr. Nathan Koppel zu Oettingen (1785)<br />
757
III.18.4b-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: HANDEL UND KONTRAKTE NACH ORTSCHAFTEN<br />
(MUNZINGEN - WÖRNITZOSTHEIM); dabei u.a.:<br />
Munzingen: Judenhandel<br />
betr. Hajum Löw zu Wallerstein (1791/1795)<br />
Neresheim: Judenhandel<br />
betr. u.a. Löw Monheimer zu Kleinerdlingen (1775)<br />
Oberwilflingen: Judenhandel<br />
betr. Isaac Aron Weil zu Wallerstein (1781)<br />
Oettingen: Judenhandel<br />
betr. Schule David (1781/1801) <strong>und</strong> Gabriel Hirsch (1800), beide<br />
zu Oettingen<br />
Oppertshofen: Judenhandel<br />
betr. Israel Guckenheimer zu Harburg (1778)<br />
Reimlingen: Judenhandel<br />
1752-1754: Akt, betr. Marx Samuel <strong>und</strong> Löw Kuhn zu Harburg; betr.<br />
ferner Hoffaktor Baruch Raphael zu Wallerstein (1792)<br />
Ringlesmühle: Judenhandel<br />
betr. Hoffaktor Baruch Raphael zu Wallerstein (1789)<br />
Rudelstetten: Judenhandel<br />
betr. Schule David, Jude zu Oettingen (1789)<br />
Schmähingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn zu Kleinerdlingen (1795/1798)<br />
Schopfloch: Judenhandel<br />
betr. Moyses Nathan zu Hainsfarth (1790)<br />
Speckbrodi: Judenhandel<br />
betr. Moyses Nathan zu Hainsfarth (1797/1798)<br />
758
III.18.4b-1<br />
Thannhausen: Judenhandel<br />
FÖWAH<br />
betr. Salomon Joseph zu Wallerstein (1784/1785)<br />
Trochtelfingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Baruch Raphael (1784/1786) <strong>und</strong> Samuel Simon (1786),<br />
beide zu Kleinerdlingen<br />
Utzmemmingen: Judenhandel<br />
betr. u.a. Baruch Raphael zu Wallerstein (1787)<br />
Wallerstein: Judenhandel<br />
betr. u.a. Meyer Liebermann (1771), Nathan <strong>und</strong> Salomon David<br />
(1771), Hajum Löw (1785) <strong>und</strong> Löw Moises (1754-1756/1773/1774),<br />
alle zu Wallerstein<br />
Wörnitzostheim: Judenhandel<br />
betr. Schule David zu Oettingen (1792)<br />
759
III.18.4b-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: HOCHZEIT, TANZMUSIK UND KONSENSGELD; dabei u.a.:<br />
1674<br />
Wallerstein; Verbot für die Judenschaft, in <strong>der</strong> Fastenzeit <strong>und</strong><br />
an hohen christlichen Festen Hochzeiten zu halten<br />
1858<br />
Mehrere Schreiben, betr. Abhaltung von Tanzmusiken durch Israeliten<br />
an Sabbathen <strong>und</strong> Festtagen<br />
1779-1792<br />
Akt, betr. Konsensgeld <strong>der</strong> fürstlich Spielbergischen Schutzjuden<br />
wegen "Verstattung" des freien Handels; enthält mehrere Namens-<br />
<strong>und</strong> Beitragslisten für das Oberamt Allerheim <strong>und</strong> das Pflegamt<br />
Zimmern (1780-1783); betr. u.a. die Juden zu Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />
(1779/1783)<br />
1784 Januar 5<br />
Vertrag ("accord") mit <strong>der</strong> Oetting-Spielbergischen Judenschaft,<br />
beson<strong>der</strong>s den Güterhändlern zu Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth, auf zehn<br />
Jahre eine jährliche Zahlung von 400 fl zu leisten, anstatt <strong>der</strong><br />
eingeführten 2% Konsensgeld; für die Bezahlung haften <strong>und</strong> verschreiben<br />
sich die zwei Bevollmächtigten Salomon David <strong>und</strong> Nathan<br />
Koppel, Schutzjuden zu Oettingen<br />
1802-1809<br />
Mehrere (z.T. geheftete) Verzeichnisse von Konsensgel<strong>der</strong>n betr.<br />
Schutzaufnahmen, Hausbau, Hauskauf <strong>und</strong> -verkauf, sowie Hofzerschlagungen<br />
1816<br />
Konsensgeld von neu aufgenommenen Juden<br />
1819<br />
Bezug des Konsensgeldes bei Gutszertrümmerungen <strong>und</strong> Judenschutzerteilungen<br />
1657-1747<br />
Akt, betr. Abführung rückständiger Schutz- <strong>und</strong> Konsensgel<strong>der</strong>;<br />
dabei u.a. Dekrete an Barnossen <strong>und</strong> Rabbiner (1661/1663) <strong>und</strong> an<br />
die schutzverwandten Juden zu (Klein)-Erdlingen (1669);<br />
"Specification" von 1747 nennt u.a. das jährliche Schutzgeld <strong>der</strong><br />
Wallersteiner Juden Hayum (10 fl) <strong>und</strong> Lämmle (17 fl)<br />
760
III.18.4b-2<br />
1803-1816<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Güterhandel <strong>und</strong> Konsensgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Oetting-Spielbergischen<br />
Schutz Judenschaft, u.a. in Oettingen <strong>und</strong> Hainsfarth<br />
1779-1784<br />
Konsensgel<strong>der</strong> wegen Güterhandel; enthält mehrere Listen <strong>der</strong><br />
Spielbergischen Schutzjuden, u.a. <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> ärmsten Judenfamilien<br />
in Harburg <strong>und</strong> Deggingen, die von dem Konsensgeld ein<br />
Almosen erhalten haben<br />
1780, 1781, 1782, 1784 (bis 1785)<br />
Mehrere Akten, betr. Konsensgeld von den Oetting-Spielbergischen<br />
Juden wegen getriebenem Güterhandel; enthalten Listen <strong>und</strong> Verzeichnisse,<br />
u.a. über Juden in Hainsfarth, Oettingen <strong>und</strong> Harburg<br />
1789<br />
Befehl, von den Oetting-Spielbergischen, nicht aber von den "Alt<br />
Commenturischen" Juden zu Kleinerdlingen die 2 % Konsensgeld von<br />
dem diesseitigen Güterhandel zu beziehen; dabei: Namensliste <strong>der</strong><br />
29 alt Commenthurischen <strong>und</strong> 21 Oetting-Spielbergischen Juden von<br />
1787<br />
1784<br />
Akt, betr. Wie<strong>der</strong>aufhebung <strong>der</strong> von den fürstlich Oetting-Spielbergischen<br />
Juden bezogenen 2 % Konsensgeld von "pretio" <strong>der</strong> diesseitig<br />
verhandelten Güter<br />
1816<br />
betr. Konsensgeld, das von den neu aufgenommenen Juden ferner<br />
nicht mehr bezogen werde<br />
761
III.18.4c-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: BESTAND- UND LEIBZOLL, SCHULKLOPFER; dabei u.a.:<br />
1526-1626 (-1784)<br />
Akt, betr. Zoll- <strong>und</strong> Geleitgeld gegen die Juden; Enthält:<br />
Supplikation <strong>der</strong> Juden Abraham, Aaron <strong>und</strong> Salomon zu Bissingen<br />
(1622);<br />
Bittgesuch <strong>der</strong> Judenschaft in <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen um Mo<strong>der</strong>ation<br />
<strong>der</strong> Zollerhöhung (1624);<br />
Liste <strong>der</strong> 23 Judenfamilien in Steinhart (1626);<br />
Aufhebung <strong>der</strong> erteilten Zollfreiheit für jüdische Kabinettsmitglie<strong>der</strong>,<br />
Hoffaktoren <strong>und</strong> Residenten, die nun sowohl Leib- als<br />
auch Warenzoll zu entrichten haben (1784)<br />
1672/73, 1780/89<br />
Akten, betr. den Bestandzoll <strong>der</strong> Juden<br />
1679<br />
Akt Judenzoll, betr. den Schutzjuden Moyses zu Höchstädt<br />
1704<br />
Mehrere Schreiben, u.a. von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Ulm,<br />
betr. <strong>der</strong> diesseitigen Juden Berle <strong>und</strong> Hirsch Marx, von denen<br />
fünf Pferde konfisziert wurden<br />
1714-1730<br />
Akt, betr. Abfor<strong>der</strong>ung des Leibzolls in allhiesigem Lande von<br />
fremden Juden, <strong>und</strong> die deswegen mit Brandenburg-Onolzbach geführte<br />
Korrespondenz<br />
1721-1790 (-1802)<br />
Bestand-Leibzölle, auch Bestandzölle im In- <strong>und</strong> Ausland;<br />
Enthält Listen über Einnahmen aus dem Juden-Bestandzoll, u.a.<br />
von Steinhart (25 fl)<br />
1752<br />
Mehrere Schreiben, betr. Herabsetzung des Judenzolls <strong>zur</strong> Zeit<br />
<strong>der</strong> Nördlinger Messe<br />
1764<br />
Zollsachen, im allgemeinen<br />
1773/1784<br />
Die Befreiung des sogenannten Schulklopfers o<strong>der</strong> "Schames" von<br />
den herrschaftlichen Abgaben<br />
762
III.18.4c-1<br />
FÖWAH<br />
1622-1715, 1781-1786, 1796 (1797)<br />
Mehrere Schreiben betr. Bestand-Leibzoll <strong>und</strong> Judenzoll, betr.<br />
v.a. Lauchheim, Wassertrüdingen, Pflaumloch <strong>und</strong> Aufhausen<br />
1602<br />
Streit zwischen Pfleger <strong>und</strong> Zoller zu Oettingen, betr. den Juden-<br />
Leibzoll<br />
1642-1677<br />
Akt, betr. Judenzoll <strong>und</strong> Aufschlag; u.a. über Juden zu Höchstädt:<br />
Hirsch <strong>und</strong> Mannes (1663) sowie Moses (1668)<br />
1651 (-1802)<br />
Akt, betr. Judenzoll; erwähnt u.a. Leibzoll des Juden Heyum Bachmann<br />
aus Kriegshaber (1796)<br />
1652 (-1685)<br />
Akt, betr. Zoll <strong>der</strong> Betteljuden; dabei u.a.: Betteljuden aus dem<br />
Mayerhof zu Thannhausen (1654)<br />
1662 (-1717)<br />
Akt, betr. Bestandzoll; u.a. über die Judenschaft zu Steinhart<br />
(1662)<br />
1669/1670<br />
betr. Judenzoll in Dürrwangen <strong>und</strong> Schopfloch<br />
1670<br />
Mehrere Mandate, betr. eines Jahrgeldes anstatt des gewöhnlichen<br />
Leibzolles<br />
1672-1735<br />
Akt, betr. Judenzoll in Fürth<br />
763
III.18.4c-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: JUDENORDNUNGEN, HOFGERICHT ROTTWEIL (JUDEN-PROZESSE),<br />
SCHÄCHTEN UND REZEPTIONSGELD; dabei u.a.:<br />
1699 Juni 5<br />
Judenordnung <strong>der</strong> Stadt Nördlingen betr. (Extractus)<br />
1835<br />
Schreiben, betr. Streit mit den Juden von Oberdorf wegen Dienstgel<strong>der</strong>n<br />
nennt die Oettingen-Wallersteinische Judenordnung von 1779<br />
1845<br />
Schreiben erwähnt die Judenordnung vom Fürsten Oettingen-Oettingen,<br />
dann Oettingen-Spielberg, aus dem Jahre 1785<br />
1529-1575<br />
Umfangreicher Akt des Rottweiler Hofgerichts, betr. Juden-Prozesse<br />
gegen Oettingische Untertanen; enthält auch Quittungen für Judenschulden<br />
<strong>und</strong> Schirmbriefe, etwa für Nördlingen (1536) <strong>und</strong> für den<br />
Juden Mendlin zu Wallerstein (1544);<br />
Prozesse betr. u.a. die Juden Ensslin (1535, 1557/58, 1560-1562),<br />
Joseph (1558) <strong>und</strong> Mosse (1562), alle zu Günzburg, sowie die Wallersteiner<br />
Juden: Mendlin (1541, 1544, 1549), Mosse (1545), Valch<br />
(1546) <strong>und</strong> Jacob (1555)<br />
1657<br />
Verbot, daß Juden geschächtetes Fleisch verkaufen<br />
1682<br />
Akt, betr. Verbot des Schächtens<br />
1799<br />
betr. das Schlachten <strong>der</strong> Juden für ihren eigenen Bedarf<br />
1803<br />
Privatschächten gegen Konsensgeld; betr. Oberdorf <strong>und</strong> Aufhausen<br />
1818, 1832-1851<br />
Betr. Receptionsgel<strong>der</strong>, u.a. im Bal<strong>der</strong>ischen<br />
764
III.18.5a-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: SCHUTZBRIEFE; dabei u.a.:<br />
1632<br />
Dekret, die <strong>der</strong> oettingischen Judenschaft bewilligte Schutz- <strong>und</strong><br />
Schirmfrist betr.<br />
1652, 1655, 1657<br />
Schutzbriefe für die Judenschaft zu Wallerstein; letzterer mit<br />
Namens- <strong>und</strong> Beitragsliste<br />
1655/1656<br />
Mehrere Beschwerdeschreiben <strong>der</strong> Judenschaft <strong>der</strong> Grafschaft Oettin-<br />
gen-Wallerstein wegen eines neuen Schutzbriefes<br />
1661<br />
Judenschutzbrief für Oettingen-Wallerstein<br />
1665, 1673<br />
Schutzbriefe für die Judenschaft, bzw. für einige Juden in Oettingen<br />
1671<br />
Schutzbrief für einige Juden zu Harburg; genannt werden mit dem<br />
jeweiligen Schutzbetrag: Moises Weil, Gabriel sein Sohn, Salomon,<br />
Baruch Leve <strong>und</strong> Jacob Leve<br />
1679, 1686<br />
Schutzbriefe für acht, bzw. neun Juden zu Harburg<br />
1690, 1719<br />
Judenschutzbriefe für die Judenschaften zu Wallerstein, Pflaum-<br />
loch <strong>und</strong> Oberdorf; Entwürfe für Judenschutzbriefe (1690/1692)<br />
1707/1708<br />
betr. oettingen-wallersteinische Judenschütz-Renovation<br />
1727, 1735<br />
Schutzbriefe für die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
1740<br />
Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen-Oettingen<br />
765
III.18.5a-1<br />
1761, 1770, 1771<br />
FÖWAH<br />
Extrakte aus dem oettingen-wallersteinischen Judenschutzbrief<br />
<strong>und</strong> dem oettingen-wallersteinischen Judenschutz-Losungsbrief<br />
1752<br />
Schutzbrief für die Juden zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Oberdorf<br />
1770<br />
Schutzbrief für die Judenschaft zu Oettingen-Wallerstein<br />
1779<br />
Anmerkungen über den Judenschutzbrief<br />
1787<br />
"Schatzungs Zettel" für die namentlich genannten Juden zu Wallerstein<br />
(51 Juden) <strong>und</strong> Pflaumloch (24 Juden); enthält tabellarische<br />
Einteilung des Judenschutzgeldes nach dem Vermögen; in Wallerstein:<br />
27 Vermögende (8-16 fl) <strong>und</strong> 24 arme Juden (1-4 fl jährlich)<br />
1788/1793<br />
Bemerkungen zu dem Schutzbrief für die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong><br />
Pflaumloch<br />
1779<br />
Schutzbrief für die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen, erteilt<br />
auf 9 Jahre (bis 1788)<br />
1785<br />
Oettingen-Spielbergischer Judenschutzbrief für die Gemeinden<br />
Oettingen, Hainsfarth, Mönchsroth, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Schopfloch<br />
(geheftet); betr. u.a.: Gestattung des Güter-, Häuser- <strong>und</strong> Viehhandels;<br />
Ausleihung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> auf Verzinsung; Gewerbesteuer;<br />
die künftige Aufnahme <strong>der</strong> Juden in den Schutz; die Aufnahme des<br />
Rabbiners <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Juden-Gemeindediener; die jüdischen Privilegien,<br />
Ceremonien <strong>und</strong> Judentanz<br />
1788/1806<br />
Entwurf eines neuen Schutzbriefes für die Judenschaften insgesamt<br />
zu Harburg, Mönchsdeggingen, Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch, für 18<br />
Jahre (geheftet)<br />
766
III.18.5a-1<br />
1806 Juli 24<br />
FÖWAH<br />
Mehrere (geheftete) Exemplare eines neuen Schutzbriefes für die<br />
Judengemeinden zu Harburg, Mönchsdeggingen, Wallerstein, Pflaumloch<br />
<strong>und</strong> Aufhausen, auf neun Jahre (bis 1815)<br />
1806<br />
Bemerkungen zu dem Judenschutzbrief für die Gemeinden Deggingen,<br />
Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Aufhausen<br />
1806<br />
Mehrere oberamtliche Berichte, betr. den einigen Juden in Harburg<br />
<strong>und</strong> Deggingen zu erteilenden Schutz, <strong>und</strong> betr. die Zahl <strong>der</strong> Juden-<br />
familien im Oberamt Harburg; in Harburg sind 72, in Deggingen 45<br />
Judenfamilien genannt<br />
1844<br />
Bericht des Rentamtes Harburg, daß Süßkind Jacob Guggenheimer<br />
seinen Schutz an Jacob Löw Guggenheimer, Ökonom, abgetreten habe<br />
<strong>und</strong> ebenso sein Haus, <strong>und</strong> daher um Befreiung von <strong>der</strong> Schutzabgabe<br />
bittet<br />
767
III.18.5a-2<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
1319-1383 (1510)<br />
FÖWAH<br />
Mehrere Abschriften kaiserlicher Privilegien, betr. den Judenschutz;<br />
u.a.:<br />
"K. Wenzlaw's Privil. de non evocando, in Ansehung <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Herrschaft O. gesessenen Juden; vom J. 1383" (Druck);<br />
Mandat Kaiser Maximilians I. an die Grafen von Oettingen, daß<br />
sie in ihrer Grafschaft binnen 2 Meilen um Nördlingen herum keine<br />
Juden dulden sollen (1510)<br />
1587 ff. (-1805)<br />
Umfangreiche Akt des Oberamtes Neresheim, betr. Judenschutzgeld-<br />
Mo<strong>der</strong>ation <strong>und</strong> Schutzaufnahmen, Güterhandel, Schnurr- <strong>und</strong> Bettel-<br />
juden u.a.<br />
1680<br />
"Specificatio" aller Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandten <strong>der</strong> zu Nördlingen<br />
sich befindenden vier Juden: Löw Neresheimer, Mändle Hirsch,<br />
Mausche Oppenheimer <strong>und</strong> Ephraim Modl<br />
1690<br />
betr. Erhöhung des Judenschutzgeldes; enthält Namensliste mit<br />
vorigem <strong>und</strong> neuen Schutzgeld für die Juden zu Oberdorf, Pflaum-<br />
loch <strong>und</strong> Wallerstein; in Wallerstein: altes Schutzgeld 313 1/2 fl,<br />
neues Schutzgeld 403 fl<br />
1692<br />
Dto., Verzeichnis mit künftigem Schutzgeld für Pflaumloch, Oberdorf<br />
<strong>und</strong> Wallerstein; genannt ist auch <strong>der</strong> jüdische Hausbesitz;<br />
in Wallerstein: 22 Häuser <strong>und</strong> 37 Juden in Wohnungen<br />
1695<br />
Zwei weitere Verzeichnisse <strong>der</strong> Juden zu Pflaumloch, Oberdorf <strong>und</strong><br />
Wallerstein, mit Namens- <strong>und</strong> Beitragsliste<br />
1708<br />
Gutachten in Sachen <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Juden-Schutz-<br />
renovation betr., <strong>und</strong> was dabei zu beobachten sein möchte<br />
768
III.18.5b-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: SCHUTZ-LOSUNG; dabei u.a.:<br />
1646-1710<br />
Akt, betr. des <strong>der</strong> Judenschaft in den Ämtern Wallerstein <strong>und</strong><br />
Bal<strong>der</strong>n erteilten Schutzes; enthält:<br />
Verzeichnis von 1662, wie viel Juden sich in den Ämtern Waller-<br />
stein, Bal<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Neresheim befinden, sowie die Höhe ihres<br />
jährlichen Schutzgeldes; im Amt Wallerstein: 98 fl<br />
1649<br />
Schutzbrief für die Juden in den Ämtern Wallerstein, Bal<strong>der</strong>n<br />
<strong>und</strong> Neresheim<br />
1649, 1650-1652<br />
Akt, betr. "wie <strong>und</strong> mit was beding den Juden in den Embtern<br />
Wallerstein, Nereßheim <strong>und</strong> Bal<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Schuz <strong>und</strong> selbiger brieff<br />
darauf erteilt worden dabey abson<strong>der</strong>liche befehls <strong>und</strong> decreta<br />
ergangen"<br />
1651<br />
Dekret <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Regierung, betr. Schutzaufnahme<br />
<strong>der</strong> beiden Juden Mändle <strong>und</strong> Marx zu Wallerstein <strong>und</strong><br />
Entrichtung <strong>der</strong> jährlichen Schutzabgaben<br />
1655<br />
Mehrere Schreiben <strong>und</strong> Beschwerden einiger "diesseitigen" Schutzjuden,<br />
u.a. des Mändle zu Wallerstein, contra das Kloster Neresheim<br />
1655<br />
Akt, betr. Schutz-Losung; enthält mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong><br />
Schutzjuden zu Wallerstein: 21 (23) Schutzjuden zahlen für ein<br />
Quartal 78 fl 45 kr Schutzgeld<br />
1656<br />
Klage <strong>der</strong> Juden <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen-Wallerstein <strong>und</strong> Neresheim<br />
beim Pfalzgrafen zu Neuburg, wegen des Schutzbriefes<br />
(1655) 1656-1686<br />
Umfangreicher Akt; enthält mehrere Bittgesuche <strong>der</strong> gesamten Judenschaft<br />
in <strong>der</strong> Grafschaft Wallerstein;<br />
"Designation" über Schutzgeld <strong>und</strong> Vermögen <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein,<br />
Pflaumloch <strong>und</strong> Oberndorf (1684)<br />
769
III.18.5b-1<br />
1671, 1673-1688<br />
FÖWAH<br />
Jährliche Schutzgeld-Listen, bzw. Schutzgeld-Register <strong>der</strong> Juden<br />
1673<br />
Amtsbericht wegen des Judenbegräbnisses <strong>und</strong> des Veitel Juden zu<br />
Oettingen<br />
1674<br />
Vier Juden von Nördlingen werden in oettingischen Schutz aufge-<br />
nommen<br />
1676<br />
betr. Schutzerlassung des Hirsch Juden zu Harburg<br />
1677<br />
betr. Erlassung <strong>der</strong> Schutzgebühr für Salomon Jud zu Harburg<br />
1680<br />
Befehl, daß die Juden zu Harburg keinen an<strong>der</strong>en Rabbiner annehmen<br />
sollen, als Hirsch Hähnlen, Jude zu Oettingen<br />
1681-1683<br />
betr. Judenschutzaufnahmen von Simon Jud zu Harburg, Jonas Jud von<br />
Steinhart <strong>und</strong> Hirsch Jud von Höchstädt<br />
o.D.<br />
Liste des Vermögens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Passivschulden von dem Juden Marx zu<br />
Harburg<br />
1689<br />
Befehl des Fürsten zu Oettingen, daß die Juden von Harburg wie<strong>der</strong>um<br />
drei Jahre Schutz haben sollen<br />
1691/1692<br />
Zwei Dekrete, betr. Schutzgeld des Judenschulmeisters David zu<br />
Harburg<br />
1690<br />
Befehl, daß Moyses Elias, Jud zu Mönchsdeggingen, vier Jahre<br />
schutzfrei gelassen werden soll; er ist Schwager von Abraham<br />
Günzburger, Jude zu "Grießhaber", mit dem ein accord getroffen<br />
wurde<br />
770
III.18.5b-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFT: BÜRGSCHAFTS-URKUNDEN; dabei u.a.:<br />
1701, 1706-1708<br />
betr. Simon Oppenheim, Schutzjude zu Harburg<br />
1706<br />
Schutzaufnahme von vier Juden in Harburg: Moyses, Elias Leve,<br />
Löw <strong>und</strong> Mändle<br />
1708<br />
"Specification" <strong>der</strong> sich zu Harburg befindenden 25 Juden<br />
1709<br />
Schutzaufnahme von Jacob Weyl in Harburg, des verstorbenen Gabriel<br />
Weyl zu Harburg Sohn; nach Bezahlung von 20 fl Konsensgeld<br />
ist er ein halbes Jahr frei zu lassen, dann hat er jährlich<br />
10 fl Schutzgeld zu bezahlen<br />
1710<br />
Aufnahme des Abraham Hirsch, Jude von Hainsfarth, in den Schutz<br />
zu Harburg<br />
1712<br />
Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg (27-29) <strong>und</strong><br />
Deggingen (11)<br />
1718<br />
Verzeichnis, was Mayr Nathan, Jude von Mönchsdeggingen, in seine<br />
Sölden-Behausung eingebaut hat<br />
o.D.<br />
"Schätzungen" <strong>der</strong> 23 Juden zu Deggingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> 29 Juden zu<br />
Harburg;<br />
Ordnung, wie die gemeine Judenschaft zu Harburg in jüdischen<br />
Zeremonien sich verhalten solle <strong>und</strong> wolle<br />
1728<br />
Schutzaufnahme des Hähnle Moyses, Jude von Kriegshaber, in den<br />
Schutz zu Mönchsdeggingen nach Bezahlung eines Konsensgeldes<br />
von 30 fl<br />
1729<br />
Schutzaufnahme des Marx Jacob, Jude zu Mönchsdeggingen, gegen<br />
Bezahlung von 25 fl<br />
771
III.18.5b-2<br />
1730<br />
FÖWAH<br />
Schutzaufnahme des Löw Israel, Jude zu Harburg<br />
1731<br />
betr. Jacob Weyl, Schutzjude zu Deggingen<br />
1731<br />
Schutzbrief-Erneuerung für die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen<br />
1731<br />
Schutzaufnahme des Marx Salomon, Jude zu Harburg<br />
1731<br />
Fürstlicher Regierungsbefehl, betr. <strong>der</strong> Schutzaufnahme des Jacob<br />
Weils, Juden zu Deggingen, Tochtermann Joachim, dem erlaubt sein<br />
solle zu heiraten ("coputiren")<br />
1731<br />
Bericht, betr. <strong>der</strong> Schutzaufnahme des Judens Simon Salomons Bru<strong>der</strong><br />
1736<br />
"Specification" <strong>der</strong> 47 Harburger Schutzjuden <strong>und</strong> <strong>der</strong> 32 Degginger<br />
Schutzjuden, die sich zum Teil außer Landes befinden<br />
1740<br />
betr. Bittgesuch des Seeligmann Hirsch, Schutzjude zu Harburg,<br />
um Schutzaufnahme für seinen Sohn<br />
1740<br />
"Specification" über die Gänse <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg, die<br />
teils geschlachtet (513 Stück) sind, teils sich noch in den Ställen<br />
befinden (181 Stück)<br />
1741<br />
betr. den Verkauf des Gänse-Schmalzes außer Landes durch Moyses<br />
Samuel zu Harburg<br />
1741<br />
Dekret, daß dem "Cabinets-Factor" Abraham Elias Model zu Monheim<br />
die in Harburg erkauften 20 Maaß Gänse-Schmalz gegen Entrichtung<br />
des Zolls verabfolgt werden sollen<br />
772
III.18.5b-2<br />
1745<br />
FÖWAH<br />
Erlaubnis für die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen, anstatt des<br />
hölzernen Zauns eine Mauer um ihren Begräbnisplatz in Harburg<br />
zu errichten<br />
1747<br />
Abraham Elias Model, Schutzjude zu Harburg, bittet um Schutzaufnahme<br />
seiner Tochter <strong>und</strong> Tochtermanns<br />
1753<br />
Schutzjude Seeligmann zu Harburg bittet um Schutzaufnahme für<br />
seine Tochter<br />
1759<br />
Bericht, betr. des Gesuchs <strong>der</strong> Jüdin Guthel um Schutzaufnahme in<br />
Harburg<br />
1766<br />
betr. Schutzaufnahme des Marx Alexan<strong>der</strong>, Jude zu Deggingen<br />
1766<br />
"Specification" was <strong>der</strong> Schutzjude <strong>und</strong> Barnosse Seeligmann Jacob<br />
zu Deggingen wegen "Dispositios" zu bezahlen hat (13 fl)<br />
1788<br />
Attestat für Judith Levi von Hürben wegen ihrer Verheiratung mit<br />
dem ledigen Israel Guggenheimer zu Harburg<br />
1791<br />
Seeligmann Steinhardter zu Harburg, Witwer <strong>und</strong> über 50jähriger<br />
schutzuntergebener Jude, bittet, sein Haus seiner Tochter übergeben<br />
<strong>und</strong> darauf heiraten zu dürfen, damit er in hohem Alter bei<br />
ihr leben könne<br />
773
III.18.5c-l<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
FÖWAH<br />
1672<br />
Concept-Schutzbrief von Daniel Oppenheim<br />
1673<br />
Bewilligungs-Brief für Löw Juden den Älteren, sich weiterhin ein<br />
Jahr in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen aufzuhalten<br />
1673-1683<br />
Umfangreicher Schriftverkehr mit Zeugenverhören u.a., betr. vier<br />
Schutzjuden zu Wallerstein, die sich teils in Nördlingen aufhalten:<br />
Löw Neresheimer, Mausche (Moises) Oppenheimer, Mändle Hirsch <strong>und</strong><br />
Ephraim Model<br />
1686-1688, 1704<br />
Mehrere Verzeichnisse über den Bezug von Judenschutzgel<strong>der</strong>n in<br />
Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
1684-1692<br />
Akt, betr. Juden-Schutzgeld mit mehreren Verzeichnissen <strong>und</strong><br />
Tabellen; dabei:<br />
"Designation" über das gesamte Vermögen <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen<br />
Schutzjuden (1684);<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Schutzjuden zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Obern-<br />
dorf von 1687; nennt für Wallerstein: 22 jüdische Häuser, 37 jü-<br />
dische Haushalte (ohne Weib <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>) sowie ein künftiges Schutz-<br />
geld von 481 fl<br />
1692-1720<br />
Akt, betr. Juden-Schutzbrief von 1695 für Oberdorf, Wallerstein<br />
<strong>und</strong> Pflaumloch<br />
1699, 1706, 1726<br />
Akt, betr. den Ansatz <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Schutzgel<strong>der</strong><br />
1709/10<br />
Einnahmens-Register <strong>der</strong> Untertanen, auch Judenschutz <strong>und</strong> Dienst-<br />
geld betr.<br />
1710/11<br />
Akt, betr. Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Grafschaft Bal<strong>der</strong>n<br />
774
III.18.5c-l<br />
1719-1721<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr, Juden-Schutzbrief von 1719 für Wallerstein <strong>und</strong><br />
Pflaumloch<br />
1748-1753 (1846)<br />
Akt, betr. Juden-Schutzbrief des Grafen Oettingen-Oettingen <strong>und</strong><br />
Oettingen-Wallerstein für die gesamte Judenschaft zu Wallerstein,<br />
Pflaumloch <strong>und</strong> Oberdorf von Februar 1752 auf insgesamt neun Jahre<br />
(geheftet);<br />
dabei: "Notamina" wegen <strong>der</strong> neuen Schutzlosung <strong>der</strong> Judenschaft<br />
zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (1750) sowie ein Bericht <strong>der</strong><br />
oetting-oettingischen Regierung <strong>und</strong> Rentkammer (geheftet)<br />
775
III.18.5c-2<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
1673-1686<br />
FÖWAH<br />
Umfangreicher Akt, betr. des strittigen Schutzes über vier<br />
Schutzjuden zu Wallerstein, die sich teils in Nördlingen auf-<br />
halten: Löw Neresheimer, Moises Oppenheimer, Mändle Hirsch<br />
<strong>und</strong> Ephraim Model;<br />
Enthält:<br />
Verzeichnis, was man Löw Juden dem Alten zu Wallerstein im Jahre<br />
1674 bei Stadt <strong>und</strong> Amt Neresheim schuldig ist (689 fl 18 kr);<br />
Mehrere Schreiben <strong>der</strong> genannten Juden, u.a. mit den vier verschiedenen<br />
jüdischen Siegeln (Mai 1674);<br />
Listen <strong>der</strong> Nördlingischen Schulden (1681)<br />
(1720), 1722-1729<br />
Akt des Oberamtes Harburg, betr. Judenschutz <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Listen über das Schutzgeld <strong>der</strong> Juden zu Harburg <strong>und</strong><br />
Mönchsdeggingen (1722-1726);<br />
Verschiedene Schreiben, betr. Äcker <strong>und</strong> Holz des Juden Simon<br />
Oppenheimer zu Oettingen (1723-1725)<br />
1722-1755<br />
Akt, betr. Judenschutzgeld; u.a.:<br />
Vorschußleistung eines Schutzgeldes für die Juden im Amt Harburg<br />
1725-1727<br />
Akt, betr. Judenschutzgeld; u.a.:<br />
Listen über die Einnahmen <strong>der</strong> Zoll-Kasse<br />
1725-1728<br />
Register über sämtliche Judenschutz-Geldeinnahmen aus Mönchsdeggingen,<br />
Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Oettingen;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Bestätigungen über Judenhochzeiten <strong>und</strong> Sterbefälle<br />
1726/1727, 1736<br />
Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />
Enthält:<br />
Befehl an den Juden Frömmele zu Kleinerdlingen, mit seinem<br />
Bru<strong>der</strong> Wolf Kohn innerhalb vier Wochen ein baufälliges Haus in<br />
Wallerstein zu reparieren, o<strong>der</strong> aber seinen Anteil an dem Haus<br />
zu verkaufen<br />
776
III.18.6a-1<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
1727<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
(1726), 1728<br />
Akt, betr. Judenschutzbrief Oettingen-Spielberg im Jahre 1728,<br />
ausgestellt für sieben Jahre<br />
1731, (1732)<br />
Akt, betr. Judenschutzgeld-Register;<br />
Enthält:<br />
Summe aller Einahmen <strong>der</strong> Juden zu Oettingen, Hainsfarth, Harburg<br />
<strong>und</strong> Mönchsdeggingen für die Jahre 1731 (1302 fl) <strong>und</strong> 1732 (1564 fl)<br />
1731<br />
Akt, betr. oettingische Judenschutzlosung;<br />
Enthält: Schutzbrief <strong>und</strong> Schutzbrief-Konzept<br />
(1671), 1731-1733<br />
Akt, die spielbergischen Beeinträchtigungen wegen <strong>der</strong> diesseiti-<br />
gen Judenschutzlosung betr.;<br />
Enthält:<br />
Judenschutzbrief von 1671 (auf drei Jahre) für die Juden zu<br />
Harburg: Moyses Weyl, Gabriel sein Sohn, Salomon, Baruch Leve<br />
<strong>und</strong> Jacob Leve;<br />
Liste von 47 Juden zu Oettingen aus dem Jahre 1733<br />
1735/1736<br />
Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />
Enthält:<br />
Liste <strong>der</strong> jüdischen Haushalte zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
(insgesamt 64) sowie zu Oettingen, Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
(insgesamt 156); dabei auch jeweiliges Schutzgeld <strong>und</strong><br />
Vermögensschätzungen: 41.200 fl <strong>und</strong> 171.375 fl<br />
1740<br />
Juden-Schutzlosungs-Akt;<br />
Enthält mehrere Schreiben <strong>der</strong> Judenschaft zu Oettingen, Hainsfarth,<br />
Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
(1678), 1740<br />
Akt, die Juden-Schutzlosung im Oettingischen betr.;<br />
Enthält:<br />
Schreiben wegen <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen;<br />
Extrakt aus <strong>der</strong> Polizei-Ordnung <strong>der</strong> Stadt Oettingen von 1678,<br />
betr. die Juden<br />
777
III.18.6a-1<br />
(1733-) 1740<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. den Judenschutz;<br />
Enthält:<br />
Judenschutzbrief Oettingen-Wallerstein (1740);<br />
Mehrere Schreiben, Bittgesuche <strong>und</strong> Schutzgeldlisten, betr. die<br />
Juden zu Harburg, Mönchsdeggingen, Hainsfarth <strong>und</strong> Oettingen<br />
(1701), 1740-1763<br />
Akt, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden im allgemeinen;<br />
Enthält:<br />
Schreiben, betr. Abraham David Mahler, Landrabbiner in Oettingen,<br />
(1740) <strong>und</strong> Isaac Israel, Rabbiner in Wallerstein (1743);<br />
Abverlangte Erklärung <strong>der</strong> gesamten Judenschaft zu Oettingen,<br />
Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong> Deggingen wegen des neuen Schutzbriefes<br />
auf fünf Jahre (1740);<br />
o.D. (1740?): "Specification <strong>der</strong>jenigen 40 Juden-Familien so<br />
innerhalb Jahresfrist emigriren sollen" zu Oettingen, Hainsfarth,<br />
Harburg <strong>und</strong> Deggingen<br />
- in Oettingen können 17 Haushalte <strong>und</strong> 16 Hausgenossen mit einem<br />
Gesamtvermögen von 73.000 fl die fünf folgenden Jahre in Schutz<br />
behalten werden; hingegen hätten 13 Hausgenossen zu emigrieren<br />
(Gesamtvermögen 725 fl);<br />
- in Hainsfarth können 31 Haushalte <strong>und</strong> 13 Hausgenossen bleiben<br />
(Vermögen 41.350 fl); zu emigrieren hätten 5 Hausgenossen (Ver-<br />
mögen 420 fl);<br />
- in Harburg können 18 Haushalte <strong>und</strong> 9 Hausgenossen bleiben,<br />
ferner 5 Haussässige, die ihre halben Häuser an Christen ver-<br />
kaufen <strong>und</strong> sich in Zins begeben sollen (Vermögen 53.715 fl);<br />
zu emigrieren haben 17 Juden (Vermögen 1135 fl);<br />
- in Mönchsdeggingen behalten 23 Haushalte <strong>und</strong> 4 Hausgenossen<br />
ihren Schutz (Vermögen 12.285 fl); 5 Haushalte emigrieren<br />
(Vermögen 255 fl);<br />
Specification des Abraham David Mahler, Landrabbiner in Oettingen,<br />
was je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Judenschaft Oettingen, Hainsfarth, Harburg <strong>und</strong><br />
Mönchsdeggingen zu bezahlen hat (1740);<br />
Erlaubnis, daß die Juden zu Harburg <strong>und</strong> Deggingen gegen Zahlung<br />
von 25 fl ihren Begräbnisplatz mit einer Mauer umfassen dürfen<br />
(1745);<br />
Extractus aus den Erläuterungen des oettingen-wallersteinischen<br />
Judenschutzbriefes (1762);<br />
Protokoll des Oberamtes Harburg, betr. <strong>der</strong> armen <strong>und</strong> bedürftigen<br />
Schutz Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen, die Nachlaß auf ihre<br />
jährlichen Schutzgel<strong>der</strong> erhalten (1763)<br />
778
III.18.6a-2<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
(1741), 1744<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Erneuerung des Judenschutzes, beson<strong>der</strong>s für die Juden<br />
zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Oberdorf<br />
1746-1759<br />
Akt, betr. Schutzaufnahmen im Oberamt Harburg; u.a.:<br />
Hirsch Marx, Sohn des Schutzjuden Marx Samuel zu Harburg, <strong>und</strong><br />
dessen Verlobte von Fürth (1746);<br />
Tochter des Schutzjuden Abraham Löw mit ihrem Verlobten, dem<br />
Schulmeister Joseph Löw, geboren in Hürben (1747);<br />
Seligmann, Sohn des Schutz Juden Löw Marx zu Harburg (1750);<br />
Salomon Weyl, Sohn des Moyses Weyl, an die 30 Jahre Schutzjude<br />
zu Harburg, <strong>und</strong> dessen Verlobte von Fürth (1751);<br />
Tochter des Seligmann Moyses zu Mönchsdeggingen, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verlobter,<br />
Jonas Kühn von Binswangen (1752);<br />
Isaac, Sohn des Schutzjuden Liebermann Weil zu Harburg (1754);<br />
Tochter von Simon Levi, Schutz Jude zu Harburg, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bräuti-<br />
gam (1754);<br />
Seeligmann Moyses, Sohn des Juden Meyr Isaac zu Mönchsdeggingen,<br />
<strong>und</strong> dessen Verlobte Wägelin (1757);<br />
Samuel Marx, Sohn des Schutzjuden Marx Bährle zu Harburg, <strong>und</strong><br />
dessen Verlobte (1757);<br />
Magdalena, Tochter des Schutzjuden Isaac Moyses zu Mönchsdeggin-<br />
gen, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verlobter, Jud Hajum (1758);<br />
Gabriel zu Kleinerdlingen, Sohn des Michael Gabriel, Schutzjude<br />
<strong>und</strong> Schulmeister zu Harburg (1759)<br />
1746-1776<br />
Akt, betr. die jährlichen Judenschutzaufnahmen im Oberamt Har-<br />
burg (insgesamt 93 Nummern)<br />
1749-1750<br />
Akt, betr. die Schutz-Losung <strong>und</strong> <strong>der</strong>, den Judengemeinden zu<br />
Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen neu erteilte Schutzbrief von 1750;<br />
Enthält mehrere Listen über Schutzgeld <strong>und</strong> Vermögensschätzung<br />
<strong>der</strong> Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
1751-1795<br />
Akt, betr. Schutz-Losung für die oettingen-wallersteinische<br />
Judenschaft;<br />
Enthält:<br />
Schreiben, betr. eines Zusatzes zum Judenschutzbrief (1757);<br />
Liste über die Einnahmen aus dem Judenschutz in Wallerstein von<br />
1758: 48 Juden zahlen insgesamt 320 fl;<br />
Schreiben, betr. des alten <strong>und</strong> armen Schutzjuden Abraham Neu-<br />
burger zu Wallerstein (1795)<br />
779
III.18.6a-2<br />
1760<br />
FÖWAH<br />
Protokoll, die Prolongierung des Schutzes <strong>der</strong> gesamten Judenschaft,<br />
dann die Separierung <strong>der</strong> oberdorfischen von <strong>der</strong> wallersteinischen<br />
Juden betr.<br />
1760<br />
betr. die Gleichheit des Judenschutzbriefes für die in Oettin-<br />
gen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein ansässigen Juden<br />
1752-1792<br />
Akt, betr. Judenschaft <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Lande;<br />
Enthält: Judenschutzbriefe von 1752, 1762, 1770 <strong>und</strong> 1779<br />
1772-1785<br />
Akt, betr. Judenschutz;<br />
Enthält: Mehrere Schreiben, betr. des Harburger Schutzjuden<br />
Seeligmann Isaac Regensburger sowie ein Inventar über dessen<br />
hinauszubringenden Vermögens, mit einer Aufstellung <strong>der</strong> vorhan-<br />
denen Kleidung, Möbel usw. (1772)<br />
1776-1786<br />
Akt des Oberamtes Harburg, betr. Schutzaufnahme verschiedener<br />
Juden; z.B.:<br />
Schutzaufnahme des ledigen Juden Israel Haium Monheimer in Har-<br />
burg (1776);<br />
Schutzaufnahme des Joseph Isaac zu Mönchsdeggingen, Sohn des<br />
Barnossen <strong>und</strong> Schutzjuden Isaak Mändel, mit seiner Verlobten<br />
(1776);<br />
Erlaubnis, daß Jacob Guggenheim von Harburg in Schutz aufgenom-<br />
men werden dürfe (1780)<br />
780
III.18.6b-1<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: SCHULDEN DER CHRISTEN BEI DEN JUDEN; dabei u.a.:<br />
1605/1606, 1741<br />
Akt, betr. die anzufertigende Beschreibung <strong>der</strong> Judenschulden;<br />
Enthält:<br />
Mehrere, z.T. sehr ausführliche Verzeichnisse, u.a. über Juden<br />
zu Oettingen <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
1615 (1820)<br />
Oettingische Verordnung, betr. <strong>der</strong> Judenschulden; dabei: Schreiben<br />
von 1820 betr. dieser Verordnung<br />
(1615), 1616-1620<br />
Akt, die Judenschulden im Oberamt Harburg betr.;<br />
Enthält:<br />
Extrakte aus den Harburger Protokollen (geheftet) von 1616 <strong>und</strong><br />
1617, was Juden zu Oettingen, Pflaumloch <strong>und</strong> Aufhausen für<br />
Schulden haben einschreiben lassen; betr. u.a.:<br />
Hönlin, Jude zu Oettingen (1616: 3811 fl 30 kr; 1617: 1492 fl 30 kr);<br />
Model, Jude zu Oettingen (1616: 897 fl; 1617: 210 fl)<br />
1616-1618<br />
Akt, betr. Judenschulden;<br />
Enthält:<br />
Sehr ausführliches "Prothocoll <strong>und</strong> Verzaichnüs" (geheftet), was<br />
die Juden mit den Untertanen des Amts Neresheim bis 1618 gehandelt,<br />
auch weichermaßen sie mit ihnen Schulden abgerechnet haben;<br />
betr. u.a.:<br />
die Juden Model <strong>und</strong> Hönlin, beide zu Oettingen;<br />
die Schuldner des Joseph, Juden von Steinhart<br />
1619/1620<br />
Akt, betr. Judenschulden;<br />
Enthält:<br />
Sehr umfangreiche Protokolle <strong>und</strong> Verzeichnisse aus den Ämtern<br />
Alersheim, Harburg, Christgarten, Zimmern, Hoch- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>haus<br />
(insgesamt 10 protokollierte Judenschulden, meist geheftet);<br />
betr. u.a.:<br />
Abraham Hänlin, Jude zu Oettingen;<br />
Model, Jude zu Oettingen, <strong>und</strong> Erben des Model Juden;<br />
Joseph, Jude zu Steinhart<br />
1619/1620, 1625<br />
Akt, betr. Judenschulden <strong>der</strong> Untertanen des Amts Neresheim;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> Judenschulden; betr. u.a.:<br />
Abraham Hänlin, Jude zu Oettingen;<br />
Model Jud <strong>und</strong> dessen Sohn Simon daselbst;<br />
Joseph <strong>und</strong> Liebmann (Liebelman), beide Juden zu Steinhart;<br />
Michael, Jude zu Hainsfarth; Benjamin, Jude zu Wallerstein<br />
781
III.18.6b-1<br />
(1622), 1623/1624<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Judenschulden;<br />
Enthält :<br />
Verschiedene Schreiben <strong>und</strong> "Specificationen" <strong>der</strong> Schulden, u.a.<br />
betr. Abraham Hainlin (Hänlin) zu Oettingen, Model Judens Erben,<br />
Itzig Juden von Steinhart, Abraham Hainlins Sohn, sowie Michel<br />
Juden zu Hainsfarth <strong>und</strong> Joseph Juden zu Steinhart<br />
1657-1675<br />
Akt, betr. Judenschulden;<br />
Dabei u.a.: Jacob Hänlen, Schutzjude zu Oettingen<br />
1659<br />
Schreiben, betr. <strong>der</strong> Schulden des Oettinger Schutzjuden Hirsch<br />
Hänlen in <strong>der</strong> Grafschaft Wallerstein<br />
1681<br />
Akt, betr. Judenschulden im Oberamt Alersheim;<br />
Enthält: ausführliches Verzeichnis (geheftet)<br />
1702<br />
Akt, betr. Judenschulden <strong>der</strong> Untertanen im Oberamt Alersheim;<br />
Enthält: mehrere Verzeichnisse, u.a. den Handel <strong>der</strong> Juden zu<br />
Kleinerdlingen betr.<br />
(1720), 1721<br />
Mehrere Schreiben, betr. einer Wechselschuld-For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
oettingischen Schutzjuden Benjamin Israel <strong>und</strong> Joseph Wassermann<br />
1722-1724<br />
Umfangreiche Korrespondenz, betr. Judenschulden des Salomon<br />
Rothschild, Juden zu Oettingen<br />
1732<br />
Akt, betr. Verordnung an die Oberämter Oettingen <strong>und</strong> Harburg<br />
wegen <strong>der</strong> Protokollierung <strong>der</strong> Judenschulden<br />
1741 (-1758)<br />
Akt, betr. die Berichterstattung, wieviel die Untertanen den<br />
auswärtigen Juden schuldig sind;<br />
Enthält: mehrere sehr ausführliche Verzeichnisse<br />
(1747), 1748/1762<br />
Akt, betr. die den Juden in den oettingen-oettingen <strong>und</strong> oettin-<br />
gen-wallersteinischen Landen zugestandene Profit-Nachsteuer<br />
782
III.18.6b-2<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: STEUERN UND TAXEN; dabei u.a.:<br />
1474<br />
Vertrag zwischen Oettingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die Juden-<br />
steuer betr.<br />
(1617), 1667-1668<br />
Akt, betr. Juden-Kronsteuer <strong>und</strong> Juden-Opferpfennig;<br />
Enthält: Liste <strong>der</strong> hausbesitzenden Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen Hausgenossen<br />
zu Wallerstein, Pflaumloch <strong>und</strong> Kleinerdlingen<br />
(1683), 1685-1743, (1766/68)<br />
Akt, betr. Juden-Nachsteuer;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Schreiben, betr. des verstorbenen Schutz Juden Löw Neres-<br />
heim zu Wallerstein <strong>und</strong> "Theylungs Zettel" <strong>der</strong> Erben (1683);<br />
Bittgesuch des Abraham Levi, Jude zu Kriegshaber, wegen <strong>der</strong> Nachsteuer<br />
seiner verwitweten Tochter zu Wallerstein betr. (1743);<br />
Bittgesuch des Juden Hirsch Löw von Wallerstein betr., wegen Er-<br />
laß <strong>der</strong> Nachsteuer von seinem verbliebenen Vermögen von 64 fl<br />
(1766/67);<br />
Bittgesuch des Juden Löw Moises von Wallerstein betr., wegen Nachsteuerbefreiung<br />
seiner außer Landes ziehenden Tochter Vermögen<br />
(1767/68)<br />
1737<br />
Amt Wallerstein: Einführung <strong>der</strong> Profit-Nachsteuer von den ausländischen<br />
Juden;<br />
Enthält eine Liste, was die Juden Marum <strong>und</strong> Michel eingehandelt<br />
<strong>und</strong> voraus erlöst haben, <strong>und</strong> was sie noch schuldig sind<br />
1748<br />
Amt Bissingen, betr. Profit-Steuer von den im oettingen-wallersteinischen<br />
Land handelnden Juden<br />
1751<br />
"Regulirung" <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> oettingingischen Regierungskanzlei übli-<br />
chen Taxen in 58 Punkten; betr. auch Holz- <strong>und</strong> Forst-Taxe<br />
(1767-), 1789-1797<br />
Akt, betr. Taxen wegen Judenschutzlosung;<br />
Enthält:<br />
Listen über die Gebühren <strong>der</strong> Judenschaften zu Harburg <strong>und</strong> Mönchs-<br />
deggingen von 1767 <strong>und</strong> 1779/1780;<br />
Liste <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1779<br />
783
III.18.6b-2<br />
1768-1803<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Judensteuern;<br />
Enthält: Steuerlisten aus den Jahren 1768/69 <strong>und</strong> 1772-1795, u.a.<br />
für die Judengemeinden zu Harburg, Oettingen, Steinhart, Klein-<br />
erdlingen, Hainsfarth, Wallerstein <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
Mehrere Schreiben <strong>und</strong> Dekrete, u.a. betr. Meyer Liebermann, Jude<br />
zu Oettingen (1771), Löw <strong>und</strong> Baruch Kuhn, Juden zu Kleinerdlingen<br />
(1799) <strong>und</strong> Moyses Nathan, Barnosse zu Hainsfarth (1801/03)<br />
1770-1801<br />
Akt Landessachen, betr. u.a.:<br />
Baruch Raphael zu Kleinerdlingen (1770); Simon Weil <strong>und</strong> Kons.,<br />
SchutzJuden im Oberamt Harburg <strong>und</strong> die Bezahlung <strong>der</strong> Profitsteuer<br />
vom Güterhandel durch die Juden zu Kriegshaber (1801)<br />
(1773-), 1788<br />
Akt, betr. Taxe von Judenschutzaufnahmen;<br />
Enthält eine Liste <strong>der</strong> in den Jahren 1773-1787 neu aufgenommenen<br />
Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
1779/1780,(1781)<br />
Akt, betr. Profit-Steuer von 2% auf jeden Güter- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Handel in den oettingen-oettingischen Landen<br />
1782-1784<br />
"Confignationes", die Schutzsteuern <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg<br />
<strong>und</strong> Mönchsdeggingen betr.;<br />
Enthält: Listen <strong>der</strong> jährlichen Schutzgel<strong>der</strong> (insgesamt 814-971 fl)<br />
sowie <strong>der</strong> Steuern hiervon (insgesamt 81-97 fl)<br />
1785<br />
Akt, enthält u.a.:<br />
Bittgesuch des Moyses Seligmann, Jude zu Deggingen, um Schutzaufnahme<br />
seines Sohnes;<br />
Liste <strong>der</strong> neu in Schutz aufgenommenen Juden in Oettingen-Oettingen<br />
(1767-1783) <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein (1773-1784)<br />
1795<br />
Akt, betr. die Bezahlung <strong>der</strong> ausstehenden Rabbinats-Taxen in Harburg<br />
<strong>und</strong> Deggingen (40 fl) sowie in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
(20 fl)<br />
1797-1805, (1834)<br />
Akt, betr. Judenschutzlosungs-Taxen (Harburg, Deggingen, Wallerstein)<br />
1803<br />
Schreiben, betr. Anhebung <strong>der</strong> Profit-Nachsteuer<br />
784
III.18.6c-l<br />
FÖWAH<br />
JUDEN-SACHEN: WUCHER UND KONTRAKT-PROTOKOLLE; dabei u.a.:<br />
1570<br />
Privileg Kaiser Maximilians wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden wucherliche Kontrakte<br />
1664/1665<br />
Juden-Protokoll in dem hochgrafliehen Amt Hoch- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>haus;<br />
betr. u.a. Juden zu Wallerstein, (Klein)Erdlingen <strong>und</strong> Höchstädt<br />
1680- (1683)<br />
Akt, betr. die wucherischen Kontrakte <strong>der</strong> Juden;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Schreiben, "Specificationen" <strong>und</strong> Protokolle, z.T. ebenfalls<br />
mit Verzeichnissen; betr. u.a.:<br />
Juden zu Oettingen, E<strong>der</strong>heim, Harburg, Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Wallerstein<br />
1724-1738<br />
Verschiedene Schreiben, betr. des Wucherhandels <strong>der</strong> Juden in den<br />
Städten Bopfingen, Dinkelsbühl <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(1737), 1738-1776<br />
Juden-Kontrakt-Protokolle des Klosters Hl. Kreuz zu Donauwörth;<br />
betr. mehrere Juden zu Buttenwiesen, u.a.:<br />
Israel Liebermann (Liberman) <strong>und</strong> Jacob Benedikt Moyses<br />
o.D. (um 1753)<br />
Mehrere Schreiben in Sachen "fiscales" gegen Mayrbeer Juden <strong>und</strong><br />
Kons, wegen verbotenem Wucher; dabei genannt: jüngster Schutzbrief<br />
von 1752 <strong>und</strong> Protokoll von 1753;<br />
Enthält ein ausführliches Gutachen<br />
785
III.18.7a-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: AUFHAUSEN;<br />
Einzelakten (1594-1806) betr. auch Oberndorf; dabei u.a.:<br />
1594-1596<br />
Akt, betr. Judenschutz zu Aufhausen<br />
1620-1736<br />
Akt, den <strong>der</strong> Judenschaft zu Aufhausen erteilten Schutz <strong>und</strong> die<br />
Verhältnisse <strong>der</strong>selben betr.<br />
1655<br />
Schutzbrief für die Juden im bal<strong>der</strong>ischen <strong>und</strong> in Aufhausen<br />
1660<br />
Akt, des Juden Israel zu Pflaumloch verbriefte Behausung zu<br />
Aufhausen<br />
1664-1789<br />
Akt, die Begräbnis <strong>der</strong> Juden zu Aufhausen betr.<br />
1700-1798<br />
Akt, betr. Judenschutz-Aufnahmsgesuche zu Aufhausen<br />
1716<br />
Schutzbrief für die Juden zu Aufhausen<br />
1736-1770<br />
Akt, betr. Aufstellung eines eigenen Rabbiners für Aufhausen<br />
<strong>und</strong> Oberndorf<br />
1765<br />
Vögelin, Tochter des Joseph Moyses zu Mönchsdeggingen, bittet<br />
mit ihrem Bräutigam Salomon von Aufhausen um Schutzaufnahme<br />
1769-1797<br />
Akt, betr. Gesuche von Juden zu Aufhausen um Schutzgeldnachlässe<br />
1771, 1780<br />
Akt, betr. den Handel <strong>und</strong> Wandel <strong>der</strong> Juden zu Aufhausen <strong>und</strong><br />
Oberndorf in dem wallersteinischen Landesanteil<br />
786
III.18.7a-1<br />
1775<br />
FÖWAH<br />
Konzept eines Schutzbriefes für die Juden zu Aufhausen<br />
1788<br />
Akt, betr. Bestrafung des Löw Salomon zu Aufhausen, u.a. wegen<br />
Betrug bei einem Haustausch<br />
1799<br />
Akt, betr. Klage des Löw Salomon von Aufhausen gegen Salomon<br />
Löw zu Mönchsdeggingen<br />
1801<br />
Akt, betr. Klage des Schutzjuden Jacob Weil zu Aufhausen gegen<br />
Jacob Hechinger zu Harburg<br />
1804<br />
Akt, betr. Heruntersetzung <strong>der</strong> Witwe des Löw Salomon zu Aufhausen<br />
auf das halbe Schutzgeld<br />
787
III.18.7a-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: AUFHAUSEN - BURGAU; dabei u.a.:<br />
Aufhausen:<br />
ca. 20 Einzelakten (1805-1837), betr. auch Juden zu Oberndorf,<br />
Pflaumloch, Wallerstein, Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
Enthält:<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosungs-Taxen <strong>der</strong> Oberämter Harburg,<br />
Wallerstein <strong>und</strong> Bal<strong>der</strong>n, mit mehreren Verzeichnissen <strong>der</strong> Judenfamilien<br />
(1806);<br />
Schutzbrief für die Judenschaften <strong>der</strong> Orte Wallerstein, Harburg,<br />
Pflaumloch, Deggingen <strong>und</strong> Aufhausen (1806);<br />
Verzeichnis, betr. Anzahl <strong>der</strong> Judenfamilien zu Aufhausen (1806);<br />
"Juden-Register von Aufhausen" (geb<strong>und</strong>en; 1806-1813, mit Nachträgen<br />
bis 1828);<br />
Akt, betr. Herberggeld, Gänse- <strong>und</strong> Kleppergel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden zu<br />
Aufhausen, Oberndorf <strong>und</strong> Pflaumloch (1828, 1836);<br />
Mehrere Akten, betr. Ummauerung des Begräbnisplatzes <strong>der</strong> Juden<br />
zu Aufhausen (1834-1837)<br />
<strong>Augsburg</strong>:<br />
Schreiben Kaiser Ludwigs, betr. Übertragung <strong>der</strong> Vogtei, Pflege<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Judensteuer zu <strong>Augsburg</strong> an die Grafen zu Oettingen<br />
(1329)<br />
Balgheim:<br />
Akt, betr. Profitnachsteuer <strong>der</strong> Juden (1763-1769);<br />
Enthält:<br />
Akten über die Schutzjuden Isaac Rebitzer <strong>und</strong> Mendel Samuel<br />
zu Oettingen, sowie über Levi Samuel zu Dittenheim<br />
Bissingen:<br />
Akt, betr. die in Schutz aufgenommenen Juden (1655)<br />
Buchau:<br />
Akt, betr. Bitte des Salomon Wallersteiner zu Buchau, seine<br />
Verwandtschaft in den fürstlichen Archiven recherchieren zu<br />
lassen (1844)<br />
Burgau:<br />
Akt, in Sachen Joseph, Jude von Burgau, gegen Wilhelm Konrad<br />
Schenck von Stauffenberg wegen Schulden (1653)<br />
788
III.18.7b-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (I. Fasz.);<br />
Zahlreiche Einzelakten <strong>und</strong> Verzeichnisse (1671-1770), betr.<br />
Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Harburg; dabei u.a.:<br />
1671-1740<br />
Aufnahme <strong>und</strong> Vermehrung <strong>der</strong> Judenschaften zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
in Harburg: 1671 erstmals 11 Juden aufgenommen, bis 1739 insgesamt<br />
51 jüdische Haushalte genannt;<br />
in Mönchsdeggingen: 1686 vier, bis 1739 insgesamt 31 jüdische<br />
Haushalte genannt<br />
1725-1730<br />
Akt, betr. den erbetenen Konsens wegen Erbauung einer Judenschule<br />
zu Mönchsdeggingen<br />
1728<br />
Schreiben, betr. einer Torah-Prozession zu Mönchsdeggingen<br />
1729<br />
Akt, betr. die Erbauung <strong>der</strong> Juden-Synagoge (Schule) zu Mönchsdeggingen<br />
1730<br />
Inquisitions-Akt des wegen "Incestur" mit seiner Tochter eingekommenen<br />
Juden Abraham David zu Mönchsdeggingen<br />
1741- (1768)<br />
Akt, betr. die jüdischen Einwohner zu Mönchsdeggingen, in specie<br />
<strong>der</strong>en Aufnahme; Dabei:<br />
Gesuch des Seeligmann Jacob um Schutzaufnahme für seinen aus dem<br />
Neuburgischen vertriebenen Schwager Jacob Levi (1741);<br />
Gesuch des Schutzjuden Zacharias Veit zu Mönchsdeggingen um<br />
Schutzaufnahme für seinen Sohn Zacharias (1744);<br />
Schutzaufnahme für den Tochtermann des Schutzjuden Jacob Löw zu<br />
Mönchsdeggingen gegen 35 fl Konsensgeld (1767)<br />
1742<br />
"Consignation" <strong>und</strong> "Sortten-Zettel" über die bei dem Juden Hessel<br />
zu Mönchsdeggingen vorgef<strong>und</strong>enen Silber- <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Waren, sowie<br />
die im Haus vorgef<strong>und</strong>enen Gel<strong>der</strong><br />
1743<br />
Schreiben des Grafen zu Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> Oettingen-Wallerstein,<br />
betr. des Schutzjuden Hessel zu Mönchsdeggingen;<br />
Enthält: sieben hebräische Schriftstücke (Heiratsbriefe <strong>und</strong><br />
an<strong>der</strong>e Urk<strong>und</strong>en)<br />
789
III.18.7b-1<br />
1743<br />
FÖWAH<br />
Akt, daß <strong>der</strong> Rabbiner zu Wallerstein als Landrabbiner erkannt<br />
<strong>und</strong> daher auch die oetting-oettingische Judenschaft zu Harburg<br />
<strong>und</strong> Mönchsdeggingen unter ihm stehen soll<br />
1745-1770<br />
Umfangreicher Akt, betr. Schutz- <strong>und</strong> Konsensgeld-Mo<strong>der</strong>ationen<br />
<strong>und</strong> Nachlässe <strong>der</strong> Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
790
III.18.7b-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (I. Fasz.);<br />
Zahlreiche Einzelakten (1749-1770), betr. Mönchsdeggingen <strong>und</strong><br />
Harburg; dabei u.a.:<br />
1749<br />
Akt, betr. Errichtung von Rabbinats-Schranken in Mönchsdeggingen<br />
1749<br />
Akt, betr. die den Juden zu Mönchsdeggingen erteilte Erlaubnis,<br />
in den Gassen Schranken setzen zu dürfen<br />
1750<br />
Akt, betr. die von Seiten <strong>der</strong> Regierung angeordnete Wahl eines<br />
neuen Landrabbiners<br />
1753- (1783)<br />
Akt, betr. Judenschutzgeld-Register;<br />
Enthält mehrere Verzeichnisse, u.a.:<br />
Juden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en jeweils bezahlte<br />
Schutzgel<strong>der</strong> (1754);<br />
Wieviel <strong>und</strong> welche Judenfamilien in Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
vorhanden sind (1786, 1788)<br />
1756<br />
Akt, betr, Untersuchung gegen den Juden Meyerle zu Mönchsdeggin-<br />
gen wegen einer vorgekommenen Beraubung zu Blindheim<br />
1756-1770<br />
ca. 75 Einzelakten, betr. die neue Schutzlosung <strong>der</strong> Juden zu<br />
Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen <strong>und</strong> die Erteilung <strong>der</strong> Schutzbriefe<br />
von 1760 bis 1769 <strong>und</strong> von 1770 bis 1779;<br />
Enthält auch: Schutzbrief <strong>der</strong> wallersteinischen Juden zu Waller-<br />
stein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1757, sowie mehrere Verzeichnisse<br />
791
III.18.7c-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (II. Fasz.);<br />
Zahlreiche Einzelakten (1762-1806), betr. Mönchsdeggingen <strong>und</strong><br />
Harburg; dabei u.a.:<br />
(1760), 1762-1779<br />
Akt, betr. Judenschutz zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
Enthält:<br />
Drei Schutzbriefe von 1760 auf neun Jahre für die Juden zu<br />
Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
Abän<strong>der</strong>ung des Schutzbriefes (1762)<br />
1764-1767<br />
Umfangreicher Akt, betr. Streitigkeiten <strong>der</strong> gemeinen Judenschaft<br />
zu Mönchsdeggingen mit dem Juden Seeligmann von ebenda (Fasz.I);<br />
Enthält:<br />
Beschwerde wi<strong>der</strong> den Seeligmann in puncto Indemnisationis,<br />
Untersuchungen, Protokolle u.a.<br />
1767-1768<br />
Akt, betr. Streitigkeiten <strong>der</strong> gemeinen Judenschaft zu Mönchsdeggingen<br />
mit dem Juden Seeligmänn von ebenda (Fasz.II);<br />
Enthält:<br />
For<strong>der</strong>ung des Juden Joseph Gibel gegen die Erben des Seeligmann<br />
Jacob;<br />
Mehrere Schreiben, betr. den Haupterben Mayer Marx<br />
1767, (1768)<br />
Akt, in Sachen Judengemeinde zu Mönchsdeggingen gegen Seeligmann-<br />
Erben, bzw. gegen den Haupterben Mayer Marx, u.a. betr. einer<br />
Stiftung;<br />
Enthält:<br />
Bittgesuch <strong>der</strong> Judengemeinde, die ratifizierten Seeligmännischen<br />
Indemnisations-Gel<strong>der</strong> verteilen zu dürfen (wird abgelehnt)<br />
1767-1773<br />
Akt, betr. den Besitz von Judenhäusern in Mönchsdeggingen<br />
1768<br />
Akt, betr. den attentierten Selbstmord <strong>der</strong> Jüdin Beselin zu<br />
Mönchsdeggingen<br />
1780-1781<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
Enthält Verordnung, daß in Zukunft in Harburg nicht mehr als<br />
56 <strong>und</strong> in Mönchsdeggingen allerhöchstens 34 Judenfamilien wohnen<br />
sollen<br />
792
III.18.7c-1<br />
1785-1786<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Juden-Barnossen Isaac Alexan<strong>der</strong> zu Harburg<br />
<strong>und</strong> Moses Seeligmann zu Mönchsdeggingen, daß einige Juden von<br />
weiterem Konsensgeld befreit werden<br />
1786<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen,<br />
<strong>der</strong>en Vermögen <strong>und</strong> Schutzgeld;<br />
in Harburg: 57 1/2 Familien <strong>und</strong> 14, welche als keine Familie zu<br />
betrachten sind;<br />
in Mönchsdeggingen: 36 1/2 Familien <strong>und</strong> 6, welche als keine<br />
Familie zu betrachten sind<br />
1788-1792<br />
Mehrere Akten, betr. die <strong>zur</strong> Schanzarbeit kondemnierten Juden<br />
Salomon Nathan <strong>und</strong> Benjamin Levi von Mönchsdeggingen, sowie die<br />
auf sie ergangenen Kosten<br />
1792<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Schutzjuden zu Mönchsdeggingen: insgesamt 33<br />
Familien mit einem jährlichen Schutzgeld von 206 fl <strong>und</strong> einem<br />
Vermögen von 17.800 fl genannt<br />
1792<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Juden zu Harburg (78) <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (38)<br />
1802<br />
Akt, betr. Streitigkeiten zwischen den beiden Barnossen Salomon<br />
Löw <strong>und</strong> Hirsch Jacob gegen den Simon Levi zu Mönchsdeggingen<br />
wegen ihrer Absetzung als Barnossen<br />
1802<br />
Beschwerde <strong>der</strong> Juden zu Mönchsdeggingen gegen ihre Barnossen<br />
<strong>und</strong> Aufstellung neuer Barnossen;<br />
Enthält namentliche Abstimmungsliste <strong>der</strong> Juden, wer für die alten<br />
Barnossen ist, <strong>und</strong> wer neue Barnossen haben will<br />
793
III.18.7c-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: DEGGINGEN (II. Fasz.) UND<br />
EDERHEIM; dabei u.a.:<br />
Deggingen:<br />
Mehrere Einzelakten (1807-1847), betr. Juden zu Mönchsdeggingen,<br />
Harburg <strong>und</strong> Wallerstein;<br />
Enthält:<br />
Register über die vorhandenen Schutzjuden zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
von 1807 an (geb<strong>und</strong>en);<br />
Mehrere Akten, betr. Hüttenlaub- <strong>und</strong> Maienabgabe an die Judengemeinde<br />
zu Mönchsdeggingen, auch Holz- <strong>und</strong> Laubgeld (1823-1846);<br />
Akt, betr. Streit mit den Judengemeinden von Mönchsdeggingen<br />
<strong>und</strong> Wallerstein wegen Abgaben (1832); dabei: Aktenverzeichnis,<br />
betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden (1329-1808);<br />
Akt, betr. Streit mit <strong>der</strong> Judengemeinde Mönchsdeggingen wegen<br />
gesetzlich nicht begründeter Abgaben (1832);<br />
Akt, betr. Verweigerung von Gefälle durch die Judengemeinden<br />
Mönchsdeggingen <strong>und</strong> Wallerstein (1832/33);<br />
Akt, betr. Abgaben <strong>der</strong> Juden, beson<strong>der</strong>s zu Mönchsdeggingen<br />
(1832-1839); dabei: Aktenverzeichnis, betr. die Verhältnisse<br />
<strong>der</strong> Juden (1319-1808);<br />
Akt, betr. die Ansässigmachung von Juden ohne Matrikel in<br />
Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (1833-1842);<br />
Akt, betr. Judenschaft-Rezeptionsgeld, u.a. für die Juden Nathan<br />
Levi Hoechstetter, Bernhard Hoechstetter <strong>und</strong> Isaac Löw Waizfel<strong>der</strong><br />
von Mönchsdeggingen (1834/35);<br />
Akt, betr. die Bildung einer Gesellschaft durch die Juden zu<br />
Mönchsdeggingen (1836/37);<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> Bestellung eines Rabbiners in Mönchsdeggingen<br />
(1838);<br />
Akt, betr. Schuld des fürstlichen Hauses an die jüdische Almosenpflege<br />
zu Mönchsdeggingen (1847)<br />
E<strong>der</strong>heim:<br />
Mehrere Einzelakten (1678-1790), betr. Juden zu E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong><br />
Höchstädt; Enthält:<br />
Akt, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden zu E<strong>der</strong>heim (1678/79);<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Juden Samuel <strong>und</strong> <strong>der</strong> von Höchstädt<br />
nach E<strong>der</strong>heim gezogenen Juden David Kuhn <strong>und</strong> Jacob Levi (1683,<br />
1685);<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme einiger Juden zu E<strong>der</strong>heim (1683-1695);<br />
Akt, betr. Barnossenschaft zu E<strong>der</strong>heim, <strong>und</strong> die Nachsteuer bei<br />
Ausheiratung <strong>der</strong> dortigen Judenkin<strong>der</strong> (1688);<br />
Akt, betr. zwei neue Judenhäuser an <strong>der</strong> Straße gegen Nördlingen<br />
sowie die zu E<strong>der</strong>heim vorgehabte Aufbauung einer Judenschule<br />
durch die Frau von Elster (1729-1736);<br />
Akt, betr. den vorhabenden Bau einer Synagoge zu E<strong>der</strong>heim (1736);<br />
Umfangreicher Akt, betr. den Juden Salomon Isaak von E<strong>der</strong>heim<br />
<strong>und</strong> dessen zu Ulm begangenen Juwelen-Diebstahl (1741/42);<br />
Akt, betr. Inquisitionssache des Juden Hirsch Falck, Schulklopfer<br />
zu E<strong>der</strong>heim, <strong>und</strong> seiner Stieftochter Judel in punct "incestus"<br />
(1773);<br />
Akt, betr. den Einbruch in die Synagoge zu E<strong>der</strong>heim (1790)<br />
794
III.18.8a-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: EHRINGEN - HARBURG; dabei u.a.:<br />
Ehringen:<br />
Akt, betr. die Aufnahme <strong>der</strong> vertriebenen Juden Mauschi Hayum<br />
<strong>und</strong> Hirsch Behr mit ihren Familien zu Ehringen (1727)<br />
Hainsfarth:<br />
Mehrere Einzelakten, u.a.:<br />
Schutzgeldnachlaß für den Juden Mendle Hirsch zu Hainsfarth,<br />
in Anbetracht seiner abgebrandten Behausung (1733);<br />
Akt, betr. den nach Harburg gebrachten <strong>und</strong> von dort nach Hains-<br />
farth überführten Abraham Jacob, Jude von Hainsfarth (1808-1810);<br />
dabei: zwei Reisepässe für denselben, gültig auf drei bzw. vier<br />
Monate, ausgestellt für Reisen nach Kriegshaber <strong>und</strong> Hohenems<br />
<strong>und</strong> nach Oberschwaben<br />
Harburg:<br />
Zahlreiche Einzelakten (1672-1854), betr. auch Donauwörth;<br />
Enthält u.a.:<br />
1672, 1745<br />
Akten, betr. Begräbnisplatz <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg<br />
1679-1683<br />
Akt, betr. Verhältnisse <strong>und</strong> Abgaben <strong>der</strong> Juden zu Harburg<br />
1686-1693<br />
Akt, das Ansuchen <strong>der</strong> Bürgerschaft zu Harburg, den Markt von<br />
<strong>der</strong> Judenschaft zu "liberiren" <strong>und</strong> das Einstand-Recht bei den<br />
von Juden erkauften Häusern zu Harburg betr.<br />
1695-1804<br />
Akt, betr. Synagoge (Judenschule) zu Harburg;<br />
Enthält:<br />
Konzession <strong>zur</strong> Erbauung <strong>der</strong>selben (1695);<br />
Gutachten wegen <strong>der</strong> aufzubauenden Judenschule (1720);<br />
Den von <strong>der</strong> Judenschaft zum Aufbau einer Synagoge erbetenen<br />
Konsens (1695-1753);<br />
Erbauung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Synagoge (1753);<br />
Die von <strong>der</strong> Judenschaft vorhabende öffentliche Prozession mit<br />
lautem Gebet <strong>und</strong> Musik wegen eines neu gestifteten "Decalogum"<br />
(1801/04)<br />
1731-1733<br />
Akt, betr. Hochzeiten <strong>und</strong> Schutzgeld <strong>der</strong> Juden zu Harburg;<br />
Enthält mehrere Belege über stattgef<strong>und</strong>ene Hochzeiten<br />
795
III.18.8a-1<br />
Harburg:<br />
1737<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Untersuchung gegen den Juden Beer Heilbronner zu<br />
Harburg wegen einem betrügerischen Streich bei Einwechslung<br />
von gestohlenen Carolinen in Donauwörth<br />
1760<br />
Umfangreicher Akt, betr. den an dem Schutzjuden Hirsch Model<br />
Neuburger zu Harburg verübten Mord<br />
1779<br />
Akt, betr. des, <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg verbotenen Handels<br />
<strong>und</strong> Gewerbs in <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />
1786<br />
Akt, ob den Juden, die in Harburg Häuser bauen wollen, ein<br />
Platz hierzu angewiesen werden könnte<br />
1786<br />
Akt, wieviel Judenfamilien von allen Gattungen <strong>der</strong>zeit in Harburg<br />
seien, <strong>und</strong> wieviele nach dem jüngsten Schutzbrief dort<br />
sein sollen<br />
1786<br />
Akt, betr. den, den Harburger Juden von <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />
untersagten Handel, mit Ausnahme <strong>der</strong> Jahrmärkte<br />
1788<br />
Akt, betr. die Erlaubnis zum Handel in Donauwörth für die Harburger<br />
Schutzjuden Simon Beer Heilbronner, Isaac Liebermann,<br />
Hof- <strong>und</strong> Salzfaktor, <strong>und</strong> Isaias Simon Pappenheimer<br />
1793<br />
Akt, betr. Auf- <strong>und</strong> Verkauf von Häusern durch die Harburger<br />
Juden Löw Lemle, Isaac Liebermann <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Beer<br />
1813<br />
Akt, betr. eine gegen den Hoffaktor Hechinger von Harburg beim<br />
Untergericht Maihingen anhängige Streitsache wegen Konsensgeldfor<strong>der</strong>ungen<br />
796
III.18.8a-1<br />
Harburg:<br />
1828-1837<br />
FÖWAH<br />
Mehrere Akten, betr. Neujahrs- <strong>und</strong> Messpräsente von <strong>der</strong> Judenschaft<br />
in Harburg an einen jeweiligen Beamten, sowie Präsente<br />
<strong>der</strong> Juden <strong>zur</strong> Nördlinger Messe<br />
1828-1854<br />
Umfangreicher Akt, betr. Streitsache <strong>der</strong> Judengemeinde Harburg<br />
wegen Erhebung angeblich nicht begründeter Gefälle;<br />
Enthält: Protokoll mit Namensliste <strong>der</strong> Juden (1852)<br />
1830-1846<br />
Akt, betr. Bezug des Judenbegräbnisgeldes<br />
1831-1840<br />
Mehrere Akten, betr. Bittgesuch um käufliche Überlassung von<br />
1/2 Morgen Acker <strong>zur</strong> Erweiterung des Begräbnisplatzes <strong>der</strong> Judenschaft<br />
zu Harburg, bzw. Erweiterung durch ein eingetauschtes<br />
herrschaftliches Gr<strong>und</strong>stück<br />
1833-1834<br />
Akt, betr. Bezug von Konsensgel<strong>der</strong>n<br />
1836<br />
Akt, betr. Beitrag des Isaac Rö<strong>der</strong> zu Harburg zum Herberggeld<br />
armer Juden<br />
1843<br />
Akt, betr. Erlaubnis für die Judenschaft zu Harburg, ihren<br />
Leichenwagen im herrschaftlichen Schloß unterbringen zu dürfen<br />
797
III.18.8a-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAPTEN NACH ORTSCHAFTEN: KLEINERDLINGEN - LÖPSINGEN;<br />
dabei u.a.:<br />
Kleinerdlingen:<br />
Mehrere Einzelakten (1668-1802), u.a.:<br />
1710, (1711)<br />
Umfangreicher Akt ad Criminalis <strong>und</strong> Differenzen mit Oettingen-<br />
Spielberg wegen des Juden Schweizers Sohn, Salmele, zu Kleinerdlingen,<br />
welcher sich "de furto" verdächtig gemacht hat <strong>und</strong> weggebracht<br />
wurde<br />
1717<br />
Akt, betr. den in Dillingen inhaftierten Juden Isaac Veit Weil,<br />
von Kleinerdlingen gebürtig <strong>und</strong> Sohn des sogenannten Schweizer<br />
Juden<br />
1725<br />
Umfangreicher Akt, betr. des Commenthurischen Schutzjuden Samuel<br />
zu Kleinerdlingen <strong>und</strong> des fürstlich oettingischen Juden Jamele<br />
(1749), 1753<br />
Akt, betr. des Juden Löw Monheimer zu Kleinerdlingen<br />
1783-1784<br />
Akt, betr. Aufenthalt <strong>der</strong> verunglückten Kleinerdlinger Juden in<br />
Pflaumloch<br />
1802<br />
Akt, betr. Untersuchung <strong>und</strong> Bestrafung des Michael Lauters von<br />
Kleinerdlingen wegen gewagten Angriffen auf den Juden Abraham<br />
David von Pflaumloch<br />
Löpsingen:<br />
Schreiben, betr. <strong>der</strong> Juden in Löpsingen (1727)<br />
798
III.18.8b-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: MAIHINGEN - NÖRDLINGEN; dabei u.a.<br />
Maihingen:<br />
Akt, betr. Schutznie<strong>der</strong>lassung von Juden im Ort Maihingen (1655);<br />
u.a.: Jacob Juden aus dem Bistum Bamberg<br />
Mainz :<br />
Akt, betr. den zu Neresheim inhaftierten Friedrich Christian<br />
Demuth, getaufter Jude von Mainz gebürtig (1757/58);<br />
Enthält auch mehrere Pässe<br />
Marktbreit:<br />
Akt, betr. Bittschrift des Schutzjuden Hirsch Benjamin Kohn zu<br />
Harburg, um eine Empfehlung <strong>zur</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Landrabbinerstelle<br />
in Marktbreit (1791)<br />
Marktoffingen:<br />
Verordnung des Grafen zu Oettingen, wie die Untertanen zu Marktoffingen<br />
ihre Judenschulden bezahlen sollen (1524)<br />
Neresheim:<br />
ca. 20 Einzelakten, dabei auch Verzeichnisse; u.a.:<br />
Bericht, betr. Beschwerde wegen <strong>der</strong> Roßweide <strong>und</strong> dem zu bezahlenden<br />
Hirtengeld <strong>der</strong> Juden zu Neresheim (1592);<br />
Schutzbrief für die Juden zu Neresheim (1595);<br />
Vergleich (hebräisch) zwischen den beiden Juden Koppel zu Neresheim<br />
<strong>und</strong> Abraham Levi zu Wallerstein (1607);<br />
Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> Schutzgel<strong>der</strong> zu Neresheim (1654-1657);<br />
Schreiben, betr. Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden (1656)<br />
Nördlingen:<br />
Mehrere Einzelakten (1324-1768), betr. auch Ulm;<br />
Enthält u.a.:<br />
König Ludwigs Brief um 1000 Pf<strong>und</strong> Heller auf die Judensteuer zu<br />
Ulm <strong>und</strong> Nördlingen (1324);<br />
Kaiser Ludwigs Brief um 600 Pf<strong>und</strong> Heller auf die Judensteuer zu<br />
Nördlingen (1345);<br />
Zwei Briefe König Karls (IV.) um 1000 <strong>und</strong> 2000 Pf<strong>und</strong> Heller auf<br />
die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen (1347);<br />
Brief desselben um 600 Pf<strong>und</strong> Heller auf die Judensteuer zu Nördlingen<br />
(1347);<br />
Bestätigungsbriefe von König Ruprecht <strong>und</strong> König Sigism<strong>und</strong> über<br />
die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen (1407, 1418)<br />
799
III.18.8b-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: OBERDORF (I. Fasz.)<br />
Zahlreiche Einzelakten (1615-1796); dabei u.a.:<br />
1654-1754<br />
Akt, betr. Schutzaufnahmen zu Oberdorf<br />
1654-1796<br />
Akt, betr. Judenschutzaufnahmen <strong>und</strong> -entlassungen zu Oberdorf<br />
1656<br />
Akt, betr. Gänsegeld <strong>der</strong> Juden zu Oberdorf<br />
1721<br />
Akt, betr. das Rabbineramt zu Oberdorf<br />
1719, 1728, 1735/36<br />
Akt, betr. Schutzbriefe für die Judenschaft zu Oberdorf<br />
1742, 1752, 1761<br />
Schutzbriefe für die Judenschaften zu Wallerstein, Pflaumloch<br />
<strong>und</strong> Oberdorf<br />
800
III.18.8c-1<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: OBERDORF (II. Fasz.)<br />
Zahlreiche Einzelakten (1767-1835), betr. auch Aufhausen;<br />
dabei u.a.:<br />
1767-1799<br />
Akt, betr. Judenschutzaufnahmen in Oberdorf;<br />
Enthält:<br />
Bittgesuch des Schutzjuden Isaac Hayum zu Oberdorf, um Schutzaufnahme<br />
seines Tochtermanns Lazarus Bahr von Oettingen (1771)<br />
1768, 1778<br />
Konzepte für Schutzbriefe <strong>der</strong> Juden zu Oberdorf<br />
1770-1800<br />
Zahlreiche Akten, betr. Gesuche von Juden zu Oberdorf um Herabsetzung<br />
<strong>der</strong> Schutzgel<strong>der</strong>;<br />
Dabei auch: mehrere hebräische Schriftstücke sowie Verzeichnisse<br />
1771<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Kabinettfaktors <strong>und</strong> Schutzjuden Issac<br />
Hayum zu Oberdorf um Schutzaufnahme seines Tochtermanns Lazarus<br />
Bähr von Oettingen<br />
1798<br />
Akt, betr. Aufstellung <strong>der</strong> Barnossen zu Oberdorf<br />
1798<br />
Schutzbrief für die Juden zu Oberdorf<br />
1802<br />
"Judenschaften zu Oberndorf <strong>und</strong> Aufhausen";<br />
Enthält den Steuerbezug <strong>der</strong> genannten Judenschaften<br />
1803-1814<br />
Steuerbezug <strong>der</strong> "Judenschaften zu Oberndorf <strong>und</strong> Aufhausen"<br />
(geb<strong>und</strong>en)<br />
801
III.18.8c-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: OETTINGEN; dabei u.a.:<br />
1610<br />
Akt, betr. den, wegen seines in Oettingen verübten Diebstahls<br />
<strong>und</strong> eingelegten Feuers halben hingerichteten Juden, <strong>der</strong> lange<br />
Jacob genannt<br />
1660<br />
Bitte des Juden Hirsch Hänle um Ausschaffung <strong>der</strong> sich zu Wallerstein<br />
aufhaltenden Juden von seiner Gegenpartei<br />
1668<br />
Akt, betr. Verhör des Schutzjuden Salomon zu Oettingen<br />
1674-1675<br />
Akt, betr. Differenzen zwischen Oettingen-Spielberg <strong>und</strong> Oettingen-<br />
Oettingen wegen <strong>der</strong> Judenschaft, in specie Hänlen Uhlmann betr.,<br />
Schutzjude zu Oettingen<br />
1699<br />
Akt, betr. Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden Ephraim Löw, Moises Leve<br />
<strong>und</strong> Benjamin in Oettingen<br />
1731<br />
Akt, betr. die Juden Oppenheimer zu Oettingen wegen For<strong>der</strong>ung<br />
1731-1732<br />
Akt, betr. Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden Wolf Michael, Meyer Isaac<br />
<strong>und</strong> Joseph Moyses, <strong>der</strong> als Schulmeister <strong>und</strong> Schächter nach Heidenheim<br />
weggezogen ist<br />
1788<br />
Verzeichnis, <strong>der</strong> in Oettingen unter <strong>der</strong> Judengemeinde im Jahre<br />
1788 Neugeborenen (10), "Copulirten" (4) <strong>und</strong> Verstorbenen (9);<br />
Druck<br />
802
III.18.9a-l<br />
FÖWAH<br />
DANIEL OPPENHEIMER, MÜNZJUDE ZU OETTINGEN;<br />
(1674, 1695) 1696<br />
Personalakt des Daniel Oppenheimer, mit 186 Blättern;<br />
Enthält u.a.:<br />
Bestallung <strong>und</strong> Instruktion des Münzjuden Daniel Oppenheimer zu<br />
Oettingen (1674);<br />
Verzeichnisse, was Daniel Oppenheimer <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Münzjuden aus<br />
Fürth, Nürnberg, <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Pfersee ab 1673 an Reichstaler,<br />
Gulden, Ducaten, Groschen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>em geliefert wurde (1695/96);<br />
Schreiben des Daniel Oppenheimer an seinen Vetter Samuel <strong>und</strong><br />
seinen Tochtermann Moyses Oppenheimer (1696);<br />
"Facti Species, o<strong>der</strong> gründlicher Bericht <strong>und</strong> Information In<br />
Sachen Ischi Juden zum Schwerdt/& Consorten/Appellationis, Contra<br />
Daniel Oppenheim/Fürstlichen Oettingischen Hof-Juden in Oettingen.<br />
Eine vermeinte Praetension a 4666. Reichsthaler/60. kr. betref-<br />
fendt" (Druck)<br />
1696-1711<br />
Akt, die Jud Oppenheimer-Heidelberg'sche Schuldfor<strong>der</strong>ung an<br />
Oettingen-Oettingen betr., mit 468 Blättern;<br />
Enthält u.a.:<br />
Schreiben des Daniel Oppenheimer wegen <strong>der</strong>, bei <strong>der</strong> fürstlich<br />
oettingischen Kammer zu for<strong>der</strong>n haben<strong>der</strong> 1100 fl (1691);<br />
Interzession-Schreiben von Churpfalz, vor Daniel Oppenheimer<br />
Jud zu Heidelberg, wegen dessen bei <strong>der</strong> fürstlich oettingischen<br />
Kammer habenden Schuldfor<strong>der</strong>ung (1691);<br />
Berechnung, was Daniel Oppenheimer nach übernommener Bezahlung<br />
bei <strong>der</strong> fürstlich oettingischen Kammer noch zu for<strong>der</strong>n hat (1692);<br />
Abrechnung mit Daniel Oppenheimers Erben über ihre, bei <strong>der</strong><br />
fürstlich oettingischen Rentkammer habende For<strong>der</strong>ung (1703);<br />
Schreiben des Gerson Oppenheimer, churpfälzischer Schutzjude zu<br />
Neuburg, daß sein verstorbener Vater Daniel Oppenheimer im<br />
Jahre 1682 <strong>der</strong> fürstlich oettingischen Rentkammer 6000 fl geliehen<br />
hat, mit <strong>der</strong> Bedingung, daß seine vier noch ledigen<br />
Kin<strong>der</strong> - Gerson <strong>und</strong> die drei Schwestern Zibora, Margam <strong>und</strong> Sara -<br />
bei ihrer Verheiratung jeweils 1500 fl erhalten sollten, die<br />
Gerson für seine Person nun quittiert (1706);<br />
"Instrumentum" über die an Daniel Oppenheimers Witwe <strong>und</strong> Erben<br />
Schuld (1708)<br />
803
III.18.9a-2<br />
FÖWAH<br />
JUDENSCHAFTEN NACH ORTSCHAFTEN: PFLAUMLOCH - UTZMEMMINGEN;<br />
dabei u.a.:<br />
Pflaumloch:<br />
Zahlreiche Einzelakten (1566-1837), betr. auch Wallerstein,<br />
Kleinerdlingen, Hürben <strong>und</strong> Hainsfarth;<br />
Enthält u.a.:<br />
1625<br />
Akt, Joseph Trabers, Juden von Hürben bei Krumbach, Captivation<br />
zu Pflaumloch betr.<br />
1727<br />
Schutzlosung für die Judenschaft zu Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein<br />
(1762-1776), 1771<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosung zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />
dabei: Liste von 1776 über die armen Judenfamilien zu Wallerstein<br />
(24 Familien) <strong>und</strong> Pflaumloch (5 Familien)<br />
1779<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Judenfamilien zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
1779 (-1788)<br />
Konzept des oettingen-wallersteinischen Judenschutzbriefes für<br />
Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch pro 1779 bis 1788;<br />
Schutzbrief vom 21. Februar 1779 bis dahin 1788 auf neun Jahre<br />
(Abschrift; geb<strong>und</strong>en)<br />
1786, 1792<br />
Verzeichnisse <strong>der</strong> Judenfamilien zu Pflaumloch <strong>und</strong> Wallerstein;<br />
1792 in Wallerstein: 41 1/2 Familien, darunter vier Kleinerdlinger<br />
Familien; mit 37 1/2 also noch 1/2 Familie unter <strong>der</strong> bisher<br />
festgesetzten Zahl von 38 Judenfamilien; Schätzung in Wallerstein<br />
57850 fl, Schutzgeld 374 fl 45 kr;<br />
(Verzeichnis von 1786: verblichen)<br />
1794<br />
Gutachten über die Erinnerungen, welche die Juden-Barnossen zu<br />
Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch zu dem neuen Schutzbrief gemacht<br />
haben<br />
804
III.18.9a-2<br />
Pflaumloch:<br />
FÖWAH<br />
1803-1814<br />
"Juden-Bezugs-Register von Pflaumloch" (geb<strong>und</strong>en)<br />
1808<br />
Akt, betr. den bei Pflaumloch an einem Juden verübten Raub<br />
1837<br />
Akt, betr. Gesuch des Moses Löw Aufhauser aus Hainsfarth um<br />
das Besitzrecht in Pflaumloch<br />
Steinhart:<br />
1560<br />
Zwei Schreiben, betr. die Ausschaffung <strong>der</strong> Juden zu Steinhart<br />
805
III.18.9b-1<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: JUDENSCHAFT IM ALLGEMEINEN UND JUDENKONTRAKT-<br />
PROTOKOLLE (1660-1663); ca. 40 Einzelakten; dabei u.a.:<br />
1616<br />
Attestat <strong>der</strong> Regierung von Oettingen-Wallerstein, nach welchem<br />
die Judenschaft zu Wallerstein vier Gänse zu liefern schuldig ist<br />
1654<br />
Akt, betr. eines zu Nürnberg verhafteten Mör<strong>der</strong>s, welcher innerhalb<br />
von zwei Jahren mit vier Kameraden 46 Mordtaten verübt zu<br />
haben bekennt, darunter zwei Juden zu Wallerstein<br />
1660-1663<br />
Judenkontraktprotokoll von Wallerstein (geb<strong>und</strong>en);<br />
das sehr ausführliche Protokoll betr. auch Juden zu Pflaumloch,<br />
Oettingen u.a.<br />
1668-1696<br />
Akt, betr. Streit <strong>der</strong> Bürgerschaft zu Wallerstein gegen die<br />
dortige Judenschaft, u.a. wegen <strong>der</strong> Gemeindegerechtigkeiten<br />
(1675-) 1678<br />
Akt, betr. Streitsache <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein gegen vier<br />
zu Nördlingen sich aufhaltende Juden: Mausche Oppenheimer, Mendle<br />
Hirsch, Löw Neresheimer <strong>und</strong> Ephraim Modl<br />
1679<br />
Akt, betr. die Feierlichkeit bei Übertragung <strong>der</strong> fünf Bücher<br />
Moses in die Synagoge <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein (Protokoll)<br />
1685, (1686)<br />
Verhandlung mit Wemding <strong>und</strong> Nördlingen, wegen einer unter <strong>der</strong><br />
Judenschaft zu Wallerstein grassieren sollenden Seuche<br />
1712<br />
Verordnung <strong>und</strong> Akt, die den Juden zu Wallerstein anbefohlene<br />
Reparatur ihrer Häuser betr.<br />
1720<br />
Akt, betr. die Erbauung des Juden-Bettelhauses zu Wallerstein<br />
1729<br />
Akt, die dem Juden Heli Moises zu Wallerstein von einem Landbru<strong>der</strong><br />
zugefügte Verw<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> nachgesuchten Schadensersatz betr.<br />
806
III.18.9b-1<br />
1772<br />
FÖWAH<br />
Schreiben, betr. <strong>der</strong> Abgabe von einem Klafter Brennholz an den<br />
unlängst getauften Juden Carl Ernst Christmann<br />
1776<br />
Akt, betr. den Vermögens-Verfall <strong>der</strong> Judenfamilien zu Wallerstein<br />
1781<br />
Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein gegen einen<br />
Juden von Ichenhausen, wegen unerlaubtem Gebrauch <strong>der</strong> sogenannten<br />
Hausierzettel<br />
1785<br />
Akt, betr. Vorstellung <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein, wegen <strong>der</strong><br />
im letzten Schutzbrief bestimmten Anzahl von 38 Judenfamilien<br />
1801<br />
Akt, betr. For<strong>der</strong>ung von 203 fl <strong>der</strong> Juden Mendel <strong>und</strong> Cons. zu<br />
Wallerstein an die bal<strong>der</strong>ische Regierung wegen einer Pferdelieferung<br />
1805<br />
Akt, betr. die vorgegangene Übervorteilung bei <strong>der</strong>, von dem<br />
Schutzjuden Abraham Schmul zu Wallerstein an Salomon Nathan,<br />
Schutzjude zu Wassertrüdingen, gemachten Zession<br />
1806<br />
Liste <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein; von den 66 genannten Juden stehen<br />
40 unter ganzem Schutz, vier bezahlen das halbe Schutzgeld, 19<br />
Juden bezahlen den Schutzgulden <strong>und</strong> drei Juden sind noch ohne<br />
Schutz<br />
1806<br />
Akt, betr. Konsensgeld von 110 fl des Hirsch Mendle des jüngeren,<br />
für seine Schutzaufnahme zu Wallerstein<br />
1827<br />
Bericht, betr. die von den Israeliten zu Wallerstein in Vorschlag<br />
gebrachte neue Gemeinde-Verfassung<br />
807
III.18.9b-1<br />
(1827-1835), 1832/1833<br />
FÖWAH<br />
Umfangreicher Akt, betr. Rechtsstreit <strong>der</strong> Judenschaft zu Waller-<br />
stein gegen das fürstliche Haus Oettingen-Wallerstein, wegen<br />
Gefällserhebungen;<br />
Enthält u.a.:<br />
Vollmacht von 44 namentlich genannten Juden zu Wallerstein für<br />
den Advokaten Greiner zu Ansbach in dem Rechtsstreite, welcher<br />
bei dem königlichen Appellationsgericht für den Rezatkreis zu<br />
Ansbach <strong>zur</strong> Sache <strong>der</strong> sämtlich in Wallerstein ansässigen jüdischen<br />
Familien, später namentlich Elkan Anschel Wassermann <strong>und</strong><br />
Cons., wi<strong>der</strong> das fürstliche Haus Oettingen-Wallerstein anhängig<br />
zu machen ist (1827);<br />
Klage in <strong>der</strong>selben Sache durch die Judengemeinden (Mönchs-)Deggingen<br />
<strong>und</strong> Harburg (1829);<br />
mehrere Urteile des königlichen Appellationsgerichtes zu Ansbach<br />
1830/1831, 1840<br />
Akt, betr. die auf die ehemalige Judenherberge in Wallerstein<br />
zu legenden Abgaben<br />
1837<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme <strong>der</strong> Juden in Wallerstein<br />
1854<br />
"Statuten für den israelitischen Cultus-Verein Wallerstein"<br />
(geheftetes Büchlein; vervielfältigt)<br />
808
III.18.9b-2<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: JUDENSCHAFT IM ALLGEMEINEN; dabei u.a.:<br />
1673-1687<br />
ca. 200 Einzelakten, betr. vier aus dem wallersteinischen Schutz<br />
nach Nördlingen gezogenen Juden;<br />
Enthält u.a.:<br />
Vermögens-Schatzung <strong>der</strong> vier Juden von 1673:<br />
Mendle Hirsch 17500 fl; Löw Neresheimer 28000 fl; Mausche<br />
Oppenheim 6600 fl <strong>und</strong> Ephraim Modi 5700 fl;<br />
Judeneid, 1677 abgelegt von dem Schutzjuden Ephraim Modl<br />
1789-1854<br />
Photokopien aus Jerusalem (Nachlaß: Karl Ludwig Löffler);<br />
Enthält:<br />
1789 März 8 Wallerstein<br />
Deutsche Übersetzung <strong>der</strong> hebräischen Rabbiner-Bestallung<br />
(5 Blätter)<br />
1827 Juni 14 Wallerstein<br />
Statuten <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde Wallerstein<br />
(58 Blätter)<br />
1854 Februar 21 Wallerstein<br />
Statuten für den israelitischen Cultus-Verein Wallerstein<br />
(13 Blätter)<br />
809
III.18.9c-1<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: JUDENREGISTER (1803/12), SYNAGOGENBAU UND RABBINER;<br />
dabei u.a.:<br />
(1653-) 1656<br />
Akt, betr. Streitsache des Schutzjuden Hayum zu Wallerstein<br />
gegen den vermeinten, noch nicht angenommenen o<strong>der</strong> konfirmierten<br />
Rabbiner Jacob Hirsch, wegen strittiger "Ceremonien" u.a.<br />
1715<br />
Schreiben, die Einführung eines neuen Rabbiners zu Wallerstein<br />
betr.<br />
1729-1730<br />
Akt, betr. die zwischen den Judenschaften zu Wallerstein, Pflaum-<br />
loch <strong>und</strong> Oberdorf entstandenen Zwistigkeiten, wegen Besoldung<br />
des Rabbiners<br />
1750-1773<br />
Akt, betr. die Anstellung von Rabbinern zu Wallerstein<br />
1789-1790<br />
Akt, betr. Wahl des Landrabbiners Ascher Löw zu Wallerstein, dann<br />
Erbauung einer Wohnung für denselben<br />
1789-1790<br />
Akten, betr. die Erbauung <strong>der</strong> Judensynagoge <strong>und</strong> einer Rabbinerwohnung<br />
zu Wallerstein;<br />
dabei: Berichte <strong>der</strong> Rentkammer <strong>und</strong> des Oberamtes Wallerstein<br />
hierzu<br />
(1789), 1797<br />
Akt, betr. Wohnung für einen Rabbiner <strong>und</strong> Vorsinger zu Wallerstein,<br />
sowie Beschwerde <strong>der</strong> dortigen Judengemeinde gegen ihren<br />
Rabbiner Ascher Löw wegen Abän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> "Ceremonien"<br />
1790<br />
Akt, betr. Differenzen mit Wallerstein wegen des, von den Judengemeinden<br />
zu Aufhausen <strong>und</strong> Oberdorf gefor<strong>der</strong>ten Beitrags <strong>zur</strong><br />
Synagoge <strong>und</strong> Rabbinerwohnung in Wallerstein<br />
1796<br />
Akt, betr. die in <strong>der</strong> "Judenschul" zu Wallerstein beinahe ausgebrochene<br />
Feuersbrunst<br />
810
III.18.9c-1<br />
1803-1812<br />
FÖWAH<br />
Juden-Register vom Markt Wallerstein (geb<strong>und</strong>en);<br />
betr. u.a. die Juden:<br />
Löw Jacob, Witwe des Simon Löw, Schulklopfer, Witwe des Isaac<br />
Liebermann, Hirsch David, Hayum Löw, Barnoß, Meyer Löw, Salomon<br />
Moyses, Hirsch Meyer Löw, Abraham Schmul, Hayum Rothschild,<br />
Hayum Mandel, Schulklopfer, Isaac Aaron Weil, Wolf Jacob, Isaac<br />
Abraham Weil, Seligmann Jacob, Jonas Gerson, Borich Raphael,<br />
Hoffaktor, David Joseph Uhlmann, Anschel Elkan, Koppel Levi<br />
<strong>und</strong> David Hechinger<br />
1805-1807<br />
Akten, betr. die Wie<strong>der</strong>erbauung einer neuen Juden-Synagoge zu<br />
Wallerstein, sowie Entschädigung <strong>der</strong> Schutzjuden Hayum Löw <strong>und</strong><br />
Zacharias Reutlinger für ihre, durch das Abtragen des Judentors<br />
verlorenen Wohnungen<br />
1809<br />
Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein um Befreiung<br />
von Entrichtung <strong>der</strong>, auf <strong>der</strong> Synagoge ruhenden Abgaben<br />
1821<br />
Berichte über die Emigration des Oberrabbiners Ascher Löw von<br />
Wallerstein nach Karlsruhe im Großherzogtum Baden, wohin er im<br />
Jahre 1809 berufen wurde<br />
1835-1843<br />
Akt, betr. den Abgang <strong>und</strong> die Wie<strong>der</strong>aufstellung eines jüdischen<br />
Distriktsrabbiners zu Wallerstein;<br />
Dabei u.a.:<br />
Aktenverzeichnis;<br />
Kompetenzkonflikt des Fürsten Friedrich von Oettingen-Wallerstein<br />
mit <strong>der</strong> königlichen Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, wegen<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>besetzung des erledigten Distriktsrabbinats Wallerstein<br />
1842-1843<br />
Die Anschaffung eines Siegels (Signets) für das Rabbinat Wallerstein;<br />
mit beigefügtem Abdruck des Siegels<br />
(1843), 1849<br />
Akt, betr. die Wie<strong>der</strong>besetzung erledigter Rabbinate, in specie<br />
die deshalb dem fürstlichen Hause Oettingen-Wallerstein zustehende<br />
Gerechtsame<br />
811
III.18.9c-2<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: BARNOSSEN, JUDENBEGRÄBNIS, SCHÄCHTEN DER JUDEN,<br />
ARMENPFLEGSCHAFTSRAT, NEUJAHRS- UND MESSPRÄSENTE, JUDENSCHRANKEN;<br />
dabei u.a.:<br />
1642<br />
Schreiben des Rabbiners zu Wallerstein, betr. Judenbegräbnis<br />
1656<br />
Bittgesuch des Barnossen Hirsch Mände zu Wallerstein, welcher<br />
einen Kramerladen mit 4000 fl Wert führt, wegen Steuern<br />
1661<br />
Akt, betr. die Wahl <strong>der</strong> Juden-Barnossen zu Wallerstein<br />
1677<br />
Akt, betr. das von <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein bezogene Neujahrs-Messgeld<br />
1679-1689<br />
Akt, betr. den Streit zwischen Metzgern <strong>und</strong> Juden zu Wallerstein<br />
wegen des Schächtens<br />
1705<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> gesamten Judenschaft zu Wallerstein,<br />
um Erlaubnis <strong>zur</strong> Erweiterung ihres Begräbnisplatzes<br />
1722-1723<br />
Akt, betr. das Schächten <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein sowie die Abgaben<br />
hierfür<br />
1734<br />
Kaufbrief über ein Viertel Tagwerk Gr<strong>und</strong>, <strong>zur</strong> Erweiterung des<br />
Judenfriedhofes zu Wallerstein<br />
1745-1746, 1761<br />
Umfangreicher Akt, betr. den in Oettingen gehängten Juden<br />
Hirschle, <strong>der</strong> nächtens vom Galgen abgenommen <strong>und</strong> ohne Erlaubnis<br />
auf dem Judenfriedhof zu Wallerstein begraben wurde<br />
1757<br />
Akt, betr. die strittige Barnossen-Wahl zu Wallerstein<br />
812
III.18.9c-2<br />
1762-1765, 1767<br />
FÖWAH<br />
Akten, betr. Judenbegräbnis zu Wallerstein <strong>und</strong> Abgaben hierfür<br />
1769<br />
Akt, das Schlachten <strong>und</strong> Schächten für die Judenschaft zu Wallerstein<br />
betr.<br />
1779<br />
Akt, betr. Klage <strong>der</strong> Barnossen zu Wallerstein wegen Entwendung<br />
einiger Grabmäler aus ihrer dortigen Begräbnis, <strong>und</strong> die hierauf<br />
getroffene Verfügung<br />
1780<br />
Akt, betr. Streitsache des Hirsch Mendel, lediger Schutzjude zu<br />
Wallerstein, gegen den dortigen Juden-Barnossen Hirsch Jakob Alt<br />
wegen Armenbeitrag<br />
1785, (1786)<br />
Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein um Erlaubnis,<br />
außer dem Markt Wallerstein vor dem Judentor einige Schranken<br />
setzen zu dürfen; dann den Unterhalt dieser Schranken betr.<br />
1787<br />
Akt, betr. die Bezahlung eines Konsensgeldes durch die Judenschaft<br />
zu Wallerstein, wegen Setzung <strong>der</strong> Judenschranken<br />
1789<br />
Akt, betr. Beschwerde einiger Juden zu Wallerstein gegen den<br />
Hoffaktor <strong>und</strong> Barnossen Baruch Raphael daselbst<br />
1789<br />
Akt, betr. die Reparations-Kosten <strong>der</strong> Sabbath-Schranken am Ziegelweiher<br />
zu Wallerstein<br />
1789<br />
Akt, betr. Übereinkunft mit <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein wegen<br />
Setzung <strong>der</strong> dritten Schranken<br />
1792<br />
Die Barnossen Abraham Schmul <strong>und</strong> Hayum Löw bitten im Namen <strong>der</strong><br />
Judenschaft zu Wallerstein um die Erlaubnis, an <strong>der</strong> neuen Straße<br />
gegen den Ziegelstadel den Ort mit einem Draht in <strong>der</strong> Höhe<br />
schließen zu dürfen<br />
813
III.18.9c-2<br />
1800<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Untersuchungen wegen dem Bretterdiebstahl an <strong>der</strong><br />
Bretterwand bei <strong>der</strong> Judenbegräbnis zu Wallerstein durch zwei<br />
Ehringer<br />
1804, (1805)<br />
Akt, betr. Reparation <strong>der</strong> Judenschranken zu Wallerstein<br />
1810, 1815<br />
Akten, betr. die Bezahlung des Schächtgeldes durch die Judenschaft<br />
zu Wallerstein<br />
1813-1814<br />
Akt, betr. Herstellung <strong>der</strong> Judenschranken an den Markttoren zu<br />
Wallerstein sowie die Unterhaltung <strong>der</strong>selben<br />
1813-1817<br />
Akt, betr. die gesetzlich vorgeschriebenen Armenbeiträge <strong>der</strong><br />
Judenschaft zu Wallerstein; enthält mehrere Verzeichnisse<br />
1815<br />
Akt, betr. die Verteilung <strong>der</strong> Armenbeiträge <strong>der</strong> Judenschaft zu<br />
Wallerstein<br />
1817-1827<br />
Akt, betr. die Reparatur an den Judenschranken zu Wallerstein,<br />
<strong>und</strong> die Einweisung <strong>und</strong> Verrechnung <strong>der</strong> hierauf ergangenen, von<br />
<strong>der</strong> Judenschaft <strong>zur</strong> Hälfte zu tragenden Kosten<br />
1828-1832<br />
Akt, betr. Herstellung <strong>und</strong> Unterhaltung <strong>der</strong> Judenschranken zu<br />
Wallerstein<br />
(1835), 1836, 1840, (1841)<br />
Akt, betr. die <strong>der</strong> Judengemeinde zu Wallerstein bewilligte Unterstützung<br />
an Brennholz für die israelitischen Armen<br />
1843<br />
Akt, betr. Errichtung eines Armenpflegschaftsrates zu Wallerstein<br />
1845-1846<br />
Judenbegräbnisgel<strong>der</strong> zu Wallerstein im Jahre 1845; beerdigt wurden:<br />
21 Erwachsene (je 1 fl) <strong>und</strong> 10 Kin<strong>der</strong> (je 30 kr)<br />
814
III.18.10a-1<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: JUDEN-SCHUTZSACHEN UND "JUDENTHOR";<br />
dabei u.a.:<br />
1662<br />
Akt, betr. einen öden Söldenplatz bei dem Judentor zu Wallerstein<br />
1669-1693<br />
Umfangreicher Akt, mit ca. 95 Einzelblättern, betr. Schutzaufnahmen,<br />
Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen <strong>und</strong> -erlasse zu Wallerstein;<br />
Enthält u.a.:<br />
Gesuche des Schutzjuden Hänlen zu (Klein)Erdlingen (1676), des<br />
Juden Hayum, Tochtermann des Hirsch Goppelt zu Wallerstein (1676),<br />
<strong>der</strong> Jüdin Bella, Hänlens Tochter <strong>und</strong> des verstorbenen Benedict<br />
Judens hinterlassene Witwe zu Wallerstein (1678), <strong>der</strong> Schutzjüdin<br />
Rechle (1683) <strong>und</strong> des Schutzjuden Ephraim (1690), beide zu Wallerstein<br />
1679-1714<br />
Akt, betr. Judentor-Besetzung <strong>und</strong> Reparation in Wallerstein<br />
1687-1742<br />
Akt, betr. Judenschutz-Entlassungen zu Wallerstein;<br />
betr. u.a. auch: Verkauf eines halben Hauses zu Wallerstein<br />
durch Schmul Hänles Sohn (1687)<br />
1693-1788<br />
Umfangreicher Akt, mit ca. 90 Einzelgesuchen um Herabsetzung auf<br />
den Schutzgulden <strong>und</strong> um Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen;<br />
Enthält u.a.:<br />
Gesuche des Schutzjuden <strong>und</strong> Barnossen Hayum (1693), des Sohnes<br />
von Moises Beerle (1694), des Hirsch Jud (1697), <strong>der</strong> Schutzjüdin<br />
Rösel Neumarkt (1743), des Schutzjuden Mändel (1770), des Hänle<br />
Moyses, sogenannter Brillenjud (1771), <strong>der</strong> Witwe des Falk Levi<br />
(1773), <strong>der</strong> Witwe des Mändel Joseph (1774), des Schutzjuden Aaron<br />
(1774) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Witwe des Löw Seligmann (1774), alle zu Wallerstein<br />
1712<br />
Akt, betr. Judentor-Reparation in Wallerstein <strong>und</strong> die, den Juden<br />
aufgetragenen Zahlungen<br />
1725<br />
Akt, betr. Überschlag, Riss <strong>und</strong> Bericht über die Reparation des<br />
Judentors zu Wallerstein;<br />
Enthält: zwei Pläne <strong>der</strong> Juden-Synagoge mit Wohnung des Juden-<br />
Vorsingers<br />
815
III.18.10a-1<br />
1732<br />
FÖWAH<br />
Schreiben, betr. Bauholzabgabe zu dem neuen Bau <strong>der</strong> Judenschule<br />
zu Wallerstein<br />
(1734), 1735<br />
Akt, betr. Schutzlosung <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein; dabei: Verzeichnis<br />
<strong>der</strong> Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch (1726, 1727, 1734)<br />
1749<br />
Schreiben, betr. Wohnung des Rabbiners auf dem Judentor zu Wallerstein<br />
1755-1756<br />
Akt, betr. Reparation <strong>der</strong> Judensynagoge <strong>und</strong> Wohnung auf dem Judentor<br />
zu Wallerstein, <strong>und</strong> die deshalben von <strong>der</strong> Herrschaft verlangten<br />
Materialien<br />
1772<br />
Akt, betr. des von <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein von dem Nördlinger<br />
Hospital <strong>zur</strong> Lösung des hochherrschaftlichen Schutzes aufgenommenen<br />
Kapitals von 800 fl<br />
1788<br />
Akt, betr. die Bestimmung <strong>und</strong> Einrichtung des Judentores <strong>und</strong><br />
Wohnung des Rabbiners zu Wallerstein zu einer Arrestanten-Wohnung<br />
1796-1797<br />
Akt, die Reparation <strong>der</strong> Wohnung des Rabbiners zu Wallerstein auf<br />
dem Judentor betr.<br />
(1837), 1838<br />
Akt, betr. die Entrichtung <strong>der</strong> Judenschutzgel<strong>der</strong> zu Wallerstein;<br />
Enthält:<br />
Nachweisung <strong>der</strong>jenigen Schutzjuden zu Wallerstein, welche ihre<br />
Matrikelnummer abgetreten <strong>und</strong> die Zahlung des Schutzgeldes von<br />
4 fl 30 kr sowie die Zahlung des Herbstgeldes von 1 fl verweigern;<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> sich in Wallerstein ohne Matrikel aufhaltenden<br />
verheirateten Juden;<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> sich in Wallerstein ohne Matrikel aufhaltenden<br />
ledigen Juden<br />
1845<br />
Zwei Berichte des fürstlichen Rentamtes Wallerstein, betr. die<br />
Judenschutzlosungs-Beiträge<br />
816
III.18.10a-2<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: JUDENSCHUTZAUFNAHMEN, AN- UND VERKAUF CHRISTLICHER<br />
UND JÜDISCHER HÄUSER DURCH DIE JUDEN;<br />
dabei u.a.:<br />
1649-1768<br />
Umfangreicher Akt, betr. die zwischen Juden <strong>und</strong> Christen wegen<br />
verkaufter Häuser <strong>und</strong> Güter entstandenen Streitigkeiten;<br />
Enthält u.a.:<br />
Akt, in Sachen des Juden Hayum zu Wallerstein contra Erben des<br />
David Häffner zu Dinkelsbühl, wegen einer Verpfändung zu Thannhausen<br />
(1649/50);<br />
Akt, betr. die Beschwerde des Jacob Seligmann zu Oettingen gegen<br />
das Amt Wallerstein wegen eines Güterverkaufs (1732);<br />
Akt, betr. den zwischen Löw Hayum <strong>und</strong> Meyer Joel, Schutzjude zu<br />
Wallerstein, strittigen Hauskauf (1751/52);<br />
Akt, betr. Beschwerde gegen die Schutzjuden Hayum Löw zu Wallerstein<br />
<strong>und</strong> David Marx zu Pflaumloch, wegen eines getroffenen Haus-<br />
<strong>und</strong> Güterkontraktes (1768)<br />
1653-1759<br />
Akt, betr. Käufe von Christenhäusern durch Juden;<br />
Enthält u.a.:<br />
Verkauf einer halben Behausung durch die verwitwete Hof-Wagnerin<br />
an den Schutzjuden Meyer Beer zu Wallerstein (1759)<br />
1654-1757<br />
Umfangreicher Akt, betr. die zwischen Christen <strong>und</strong> Juden getrof-<br />
fene Vertauschung <strong>und</strong> Erkaufung von Häusern;<br />
Enthält u.a.:<br />
Akt, betr. das dem Schutzjuden Marx <strong>zur</strong> Reparatur <strong>und</strong> dann <strong>zur</strong><br />
Bewohnung überlassene Häusle beim Windischen Hof zu Wallerstein<br />
(1654);<br />
Ausführlicher Akt (z.T. geheftet), betr. Märmbel Judens Behau-<br />
sung zu Wallerstein, so dem Michael Ringeisen, Bürger <strong>und</strong> Sattler<br />
zu Wallerstein, von Herrschafts wegen zu kaufen gegeben worden<br />
ist. (1655/56): vermittelt ein gutes Bild, wie die Christen zu<br />
Wallerstein nach dem dreißigjährigen Krieg auf die Juden zu<br />
sprechen waren;<br />
Akt, betr. Gant-Sache des David Neumarkt, Schutzjude zu Wallerstein,<br />
<strong>und</strong> dessen Hausverkaufung an Philipp Reisweck (1709-1715);<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Schutzjuden Löw Moyses zu Wallerstein,<br />
seiner Schwägerin halbe Behausung erkaufen zu dürfen (1757)<br />
1655-1741<br />
ca. 40 Einzelakten, betr. Judenschutzaufnahmen in Wallerstein;<br />
dabei u.a.:<br />
Isaac Jud zu Wallerstein, <strong>der</strong>zeit bei Heyen Jud in Diensten (1655),<br />
Seligmann Jud zu (Klein)Erdlingen (1661), Marx Model, Sohn des<br />
Schutzjuden Ephraim Model zu Wallerstein (1686), Sohn des Amschel<br />
Moyses, Jude zu Wallerstein (1729) <strong>und</strong> Moyses Jud von Gunzenhausen<br />
(1739)<br />
817
III.18.10a-2<br />
1686-1708<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. den Verkauf von Judenhäusern in Wallerstein;<br />
Enthält u.a.:<br />
Verkauf <strong>der</strong> Judenhäuser, <strong>und</strong> daß solche nun Christen zu kaufen<br />
erlaubt ist (1686);<br />
Hausverkauf des Mausche Oppenheimer zu Wallerstein (1687-1689);<br />
Hausverkauf des Schutzjuden Mausche Vogl, Hayums Tochtermann zu<br />
Wallerstein (1705/06);<br />
Verkaufung <strong>der</strong> Wohnbehausung des Laaser, Schutzjude zu Wallerstein<br />
(1708)<br />
1748<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Wallerstein, Christenhäuser<br />
kaufen zu dürfen<br />
1803<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Löw Gerson, Schutzjude zu Wallerstein,<br />
das Haus des Hoffaktors Borich Raphael erkaufen zu dürfen<br />
1808<br />
Akt, betr. Erlaubnis <strong>zur</strong> Zuschreibung des von Bernhard Löw,<br />
Jude zu Wallerstein, erkauften Hauses<br />
1809<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Seeligmann Jakob, Schutzjude zu Wallerstein,<br />
ein erkauftes Christenhaus beziehen <strong>und</strong> bewohnen zu dürfen<br />
1837, (1839)<br />
Akt, betr. die Erwerbung von Häusern durch Juden in Wallerstein;<br />
Enthält u.a.:<br />
Verordnungen über standesherrliche Befugnisse bezüglich <strong>der</strong> Erwerbung<br />
von Häusern durch Juden;<br />
Zuschreibung eines Hauses an Löw Weil (1839)<br />
818
III.18.10b-1<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: EINZELNE JUDEN (I. Fasz.);<br />
ca. 40 Einzelakten (1701-1811); dabei u.a.:<br />
1701<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Joel Jud zu Wallerstein, für seinen<br />
noch ledigen Bru<strong>der</strong> von einem dortigen Schuhmacher ein Haus<br />
kaufen zu dürfen<br />
1706<br />
Schreiben, betr. Bestrafung <strong>der</strong> beiden jungen Juden, Mändle<br />
Moyses Sohn <strong>und</strong> Jakob Benedict, wegen schutzwidrigem Aufenthalt<br />
in Wallerstein<br />
1753-1799<br />
Umfangreicher Akt, betr. die Judenfamilie Kuhn (Kohn) zu Wallerstein;<br />
Schutzgeldmo<strong>der</strong>ationen, Schutzaufnahmen u.a.;<br />
Enthält Akten über:<br />
Moises Kuhn (1753), Joseph Kuhn (1777/78), Joseph Salomon Weil<br />
(1780), den Barnossen Hirsch Kuhn <strong>und</strong> dessen künftigen Tochtermann<br />
Anschel Benjamin Kuhn (1782), Hirsch Löw Kuhn (1795) <strong>und</strong><br />
Anschel Kuhn (1799)<br />
1766<br />
Akt, betr. Bestrafung des Schutzjuden Löw Moyses <strong>und</strong> dessen Sohn<br />
Hayum zu Wallerstein wegen Unterlassung <strong>der</strong> Zu- <strong>und</strong> Abschreibung<br />
von einem Tagwerk Wiese in <strong>der</strong> Löpsinger Flur<br />
1766<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Isaac Abraham, Tochtermann des Aaron<br />
Weil, als "Supernumerarius"<br />
1772<br />
Akt, betr. Verkaufung einer halben Behausung durch die verwitwete<br />
Jüdin Itel zu Wallerstein<br />
1773<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Moyses Löw Hirsch, Sohn des Schutzjuden<br />
Hirsch Jacob zu Wallerstein<br />
1775<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Witwe des Meyer Joel zu Wallerstein,<br />
um Befreiung von Schutzsteuer <strong>und</strong> Schutzgeld<br />
819
III.18.10b-1<br />
1776<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Witwe des Joseph Liebermann zu Wallerstein,<br />
um Schutzgeldmo<strong>der</strong>ation <strong>und</strong> um Schutzaufnahme ihres künftigen<br />
Tochtermanns Hirsch Meyer, lediger Jude von E<strong>der</strong>heim<br />
1778-1780<br />
Akt, betr. Heruntersetzung des Schutzjuden Marum Rothschild zu<br />
Wallerstein auf den alleinigen Schutzgulden, an Stelle des verstorbenen<br />
Hänle Moyses<br />
1781<br />
Akt, betr. Streitsache gegen Löw Monheimer, Jude zu Kleinerdlingen,<br />
wegen Schulden von 150 fl<br />
1784<br />
Akt, betr. Heruntersetzung des Schutzjuden Moyses Löw zu Wallerstein<br />
auf den alleinigen Schutzgulden, an Stelle des verstorbenen<br />
Joseph Kuhn<br />
1785<br />
Akt, betr. Untersuchung wegen von Salomon Joseph, Schutzjude zu<br />
Wallerstein, dem Kanzlist Stahl zuviel abgenommener Zinsen<br />
(endet mit einem Vergleich)<br />
1786<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Koppel Levi, lediger Jude von<br />
Binswangen, in Wallerstein<br />
1788, (1789)<br />
Akt, betr. Gesuch um Schutzaufaufnähme <strong>der</strong> Tochter des Moyses<br />
Hänle, Brillenjud zu Wallerstein, <strong>und</strong> ihres Verlobten; wird abgewiesen,<br />
da sie das schutzbriefmäßige Vermögen nicht aufbringen<br />
1789<br />
Akt, betr. Streit des Kaufmanns Michel Schrof gegen David Uhlmann<br />
vulgo Regensburger zu Wallerstein, wegen einem Pferdehandel<br />
1790<br />
Akt, betr. die dem Juden Joseph Samuel zu Wallerstein erlassene<br />
Nachsteuer von dem, seiner Enkelin mitgegebenen Heiratsgut<br />
820
III.18.10b-1<br />
1792<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Beschwerde <strong>der</strong> Barnossen Löw Isaac Weil <strong>und</strong> Moyses<br />
Löw Hirsch zu Wallerstein, gegen ihren Mitbarnossen <strong>und</strong> Hoffaktor<br />
Baruch Raphael<br />
1794<br />
Akt, betr. zwischen Hayum Löw <strong>und</strong> Hirsch Samuel in <strong>der</strong> Synagoge<br />
zu Wallerstein vorgefallene Injurien<br />
1794-1798<br />
Akten, betr. Schutzaufnahmen von Juden in Wallerstein:<br />
des älteren Sohnes des Schutzjuden Löw zu Wallerstein (1794),<br />
<strong>der</strong> Tochter des Moises Löw Hirsch zu Wallerstein (1795),<br />
des Hirsch Wolf zu Wallerstein (1795),<br />
des Wolf Bär, Sohn <strong>der</strong> verwitweten Schutzjüdin Salda zu Wallerstein<br />
(1797) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tochter des Gerson Moyses, Schutzjude zu<br />
Wallerstein, mit ihrem Verlobten (1798)<br />
1801<br />
Akt, betr. Klage <strong>der</strong> Witwe Sophia Dorothea Stahlin zu Ehringen<br />
gegen die Tochter des Schachjudens Löw Marx zu Wallerstein, wegen<br />
schuldiger Bezahlung eines ihr geliehenen Kapitals<br />
1801<br />
Bittgesuch des Löw Marx zu Wallerstein um ein Moratorium in<br />
Betreff seiner Schulden<br />
1802<br />
Akt, betr. Streitsache gegen den Schutzjuden David Uhlmann zu<br />
Wallerstein, <strong>der</strong> für das hochfürstliche Thurn- <strong>und</strong> Taxische<br />
Oberamt in Dischingen zwei taugliche Pferde für den Postzug<br />
liefern sollte<br />
1805-1807<br />
Akt, betr. Hausverkauf an die Schutzjuden Zacharias Reutlinger<br />
<strong>und</strong> die Witwe des Hayum Löw zu Wallerstein, als Ersatz für ihr<br />
mit dem Judentor abgebrochenes Judenhaus<br />
1809-1811<br />
Akt, betr. Klagen gegen den Juden Bernhard Löw zu Wallerstein<br />
wegen Schulden<br />
821
III.18.10b-2<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: EINZELNE JUDEN (I. Fasz.);<br />
ca. 45 Einzelakten (1728-1836); dabei u.a.:<br />
1728<br />
Akt (im oberen Teil beschädigt), betr. <strong>der</strong> Klage gegen den Juden<br />
Jacob Wolf zu Wallerstein, wegen eines strittigen Pferdeverkaufs<br />
1772<br />
Akt, betr. des zum christlichen Glauben übergetretenen 43jährigen<br />
Schutzjuden Berle Jacob zu Wallerstein, jetzt Carl Ernst Christmann<br />
genannt<br />
1775<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Salda, Witwe des Schutzjuden Löw Hajum<br />
<strong>und</strong> Tochter des Schutzjuden Marum Rothschild zu Wallerstein, um<br />
Herabsetzung auf den Schutzgulden, da sie vier kleine Kin<strong>der</strong> hat<br />
<strong>und</strong> we<strong>der</strong> Haus noch sonstiges Vermögen besitzt<br />
1775<br />
Akt, betr. Bittgesuch des Salomon Abraham Weil, Sch[ut]zjude zu<br />
Wallerstein, um Herabsetzung auf den Schutzgulden<br />
1776-1799<br />
Akten, betr. Schutzaufnahmen von Juden in Wallerstein:<br />
Gesuch des Hänle Moyses, Schutzjude zu Wallerstein, für seinen<br />
zukünftigen Tochtermann (1776);<br />
Isaac Löw, Sohn des Schutzjuden Isaac Aaron Weil zu Wallerstein<br />
(1781);<br />
Schule Hänle, <strong>der</strong> ältere Sohn des Schutzjuden Hänle Hessel zu<br />
Wallerstein (1786);<br />
Jacob Löw, Sohn des Jacob Seligmann zu Wallerstein (1788);<br />
Sohn des Juden Wolf Jacob zu Wallerstein (1789);<br />
Salomon Hänle, <strong>der</strong> jüngere Sohn des Schutzjuden Hänle Hessel zu<br />
Wallerstein (1798);<br />
Hayum Rothschild zu Wallerstein (1799)<br />
1780, (1781)<br />
Akt, betr. Streitsache des Isaac Michel, gewesener Rabbiner zu<br />
Illereichen, gegen den Landrabbiner Bonum Hirsch Kuhn zu Wallerstein<br />
1783<br />
Akt, betr. Gesuch des abgebrannten Juden Borich Raphael zu Kleinerdlingen,<br />
um Schutzaufnahjne in Wallerstein <strong>und</strong> um Erlaubnis, daselbst<br />
ein Haus bauen zu dürfen<br />
822
III.18.10b-2<br />
1784<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des jungen Uhlmann von Regensburg in<br />
Wallerstein <strong>und</strong> Konsens <strong>zur</strong> Erbauung eines Hauses daselbst<br />
1793<br />
Akt, betr. Gesuch des Seligmann Jacob zu Wallerstein, um die<br />
Schutzstelle seines Vaters<br />
1794<br />
Akt, betr. Gesuch des Hoffaktors Baruch Raphael zu Wallerstein,<br />
um Schutzaufnahme seines Stiefsohnes Samuel Seligmann, <strong>der</strong> sich<br />
in Harburg aufhälfe <strong>und</strong> dort auch erzogen wurde<br />
1795<br />
Akt, betr. Bittgesuch <strong>der</strong> Juden Issac Abraham Weil zu Wallerstein<br />
<strong>und</strong> Nathan Koppel zu Oettingen, um Mil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konfiskationsstrafe<br />
wegen <strong>der</strong>, über die schutzbriefmäßige Zeit hinaus,<br />
besessenen Gr<strong>und</strong>stücke<br />
1800<br />
Akt, betr. Klage gegen den Juden Meyr Marx zu Wallerstein, wegen<br />
hirschle<strong>der</strong>ner Beinklei<strong>der</strong>, die dem dortigen Schloßschäfer neben<br />
an<strong>der</strong>em gestohlen wurden<br />
1804<br />
Akt, betr. den Vermögens- <strong>und</strong> Schuldenstand des Schutzjuden Löw<br />
Marx zu Wallerstein<br />
1828-1832<br />
Akt, betr. eines errichteten Nebenbaus durch den Schutzjuden<br />
Jakob Simon Redelsheimer in Wallerstein<br />
1836<br />
Akt, betr. einen Hausanbau des Juden Hayum Beer zu Wallerstein<br />
823
III.18.10c-1<br />
FÖWAH<br />
PROZESSAKTEN DER JUDEN MARX UND EPHRAIM MODEL;<br />
1711-1725<br />
"Juden Modlische Process Acta" (geb<strong>und</strong>en);<br />
Am Anfang des Buches:<br />
Repertorium über die Juden Modlische Prozess- <strong>und</strong> Kommissionsakten<br />
contra Oettingen-Wallerstein<br />
824
III.18.10c-2<br />
FÖWAH<br />
WALLERSTEIN: EINZELNE JUDEN (II. Fasz.), SCHULDEN BEI JUDEN,<br />
JUDENSCHAFTEN ZU WÜRZBURG, ZÖBINGEN UND ZÖSCHINGEN UND JUDEN-<br />
SACHEN BETR. KLEIDUNG UND HANDEL;<br />
dabei u.a.:<br />
1653-1848<br />
ca. 25 Einzelakten über einzelne Juden in Wallerstein;<br />
Enthält:<br />
Erbauseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen Moyses Oppenheimer, Mendle<br />
Hirsch, Ephraim Model u.a. <strong>und</strong> Hans Georg Rehm zu Wallerstein;<br />
betr. auch den Juden Daniel Oppenheimer (1662-1696);<br />
Bitte des Schutzjuden Haiß zu Wallerstein, um Überlassung eines<br />
öden Platzes zum Hausbau (1669);<br />
Umfangreicher Akt, betr. Streitfall mit den teils in Nördlingen<br />
sich aufhaltenden vier Juden: Löw Neresheimer, Mendle Hirsch,<br />
Ephraim Modl <strong>und</strong> Moises Oppenheimer (1678-1683);<br />
Akt, betr. Reparatur <strong>und</strong> Baukosten des Juden Wayel Mausches<br />
Haus zu Wallerstein; dabei: Zahlreiche Quittungen sowie Berechnungen<br />
für das alte Judenhaus (1713-1714);<br />
Akt, betr. Schutzaufnahme des Löw Wassermann in Wallerstein<br />
(1758);<br />
Akt, betr. Gesuch des Abraham Weil zu Wallerstein um Schutzaufnahme<br />
für seinen Sohn; wird abgewiesen, da die schutzbriefmäßige<br />
Anzahl <strong>der</strong> 38 Judenfamilien komplett ist (1766);<br />
Akt, betr. Gesuch des Schutzjuden Mändel Salomon zu Wallerstein<br />
um Schutzaufnahme seines Tochtermanns Salomon Joseph (1770);<br />
Akt, betr. Gesuch <strong>der</strong> Witwe des Falk Levi zu Wallerstein, Zipper,<br />
ihre sich mit einem Pflaumlocher Juden verheiratende Tochter<br />
in den herrschaftlichen Schutz aufzunehmen, sie selbst dagegen<br />
auf den alleinigen Schutzgulden herabzusetzen (1771);<br />
Akt, betr. die wie<strong>der</strong>holte Bitte des Moises Hänle zu Waller-<br />
stein um die Baugnade (1812);<br />
Hanne, Witwe des Abraham Weil zu Wallerstein, bittet um die<br />
Befreiung von den Schutzabgaben (1826/27);<br />
Akt, betr. Ableben des Großhändlers Anschel Wassermann zu<br />
Wallerstein (1833), wodurch die Matrikel Nr.2759 erloschen ist;<br />
dabei: Verzeichnis von 1839 über die, von den Juden akquirierten<br />
Christenhäuser, welche nach einem Dekret von 1810 in Sterbe-<br />
fällen dem "Mortuarium" unterworfen sind<br />
1658-1659<br />
Akt, betr. Schulden bei Juden (Quittungen);<br />
43 einzelne Schuldscheine; betr. u.a. Juden zu Bal<strong>der</strong>n, Auf-<br />
hausen, Oberdorf, Pflaumloch <strong>und</strong> Neresheim<br />
1819<br />
Akt, betr. die in Würzburg gegen die Juden vorgefallenen Unruhen<br />
825
III.18..10c-2<br />
1677-1724, (1746)<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. das deutschordische Besteuerungsrecht <strong>und</strong> den Judenschutz<br />
zu Zöschingen<br />
1605-1794<br />
Umfangreicher Akt, betr. Judensachen: Handel <strong>und</strong> Kleidung;<br />
Enthält u.a.:<br />
Gütlicher Vergleich zwischen dem Wirt Johann Georg Bergdolt<br />
zu Harburg <strong>und</strong> dem Schutzjuden Jacob Hechinger von ebenda, betr.<br />
<strong>der</strong> strittigen Abrechnung bei einer gemeinschaftlichen Getreidelieferung<br />
in das Magazin nach Günzburg; dabei: Rechnung über<br />
alle Ausgaben bei <strong>der</strong> Günzburger Getreidelieferung sowie "Frey-<br />
Paß" für die beiden genannten Lieferanten aus Harburg (1794)<br />
826
III.18.18a-1<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
(1759-), 1779-1788<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Erteilung des Schutzbriefes für die Judenschaften<br />
zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen;<br />
Enthält:<br />
Bittgesuch <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen von<br />
1759 wegen Erneuerung des Judenschutzbriefes;<br />
Protokoll, betr. Einwände <strong>der</strong>selben Judenschaft gegen den, <strong>der</strong><br />
Judenschaft zu Wallerstein erteilten Schutzbrief sowie Gutachten<br />
<strong>der</strong> Regierung von Oettingen-Oettingen hierzu (1760);<br />
Liste <strong>der</strong> Judenfamilien zu Harburg (66) <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (39)<br />
von 1778;<br />
Liste <strong>der</strong> Vermögensschätzung <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg (56 Juden:<br />
92.000 fl) <strong>und</strong> Mönchsdeggingen (36 Juden: 24.150 fl) von<br />
1779<br />
1779-1788<br />
Akt, betr. Judenschutz zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />
Enthält: Mehrere Berichte <strong>und</strong> Protokolle über die Anhörung <strong>der</strong><br />
Barnossen, wegen Vorschlägen zu <strong>der</strong> neuen Judenschutzerteilung<br />
in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch (1779);<br />
Liste <strong>der</strong> Judenfamilien samt Schätzungen von 1779; dabei in<br />
Wallerstein genannt: 34 Familien mit 33.950 fl, 4 Witwen sowie<br />
9 arme Juden<br />
1779 (-1788)<br />
Schutzbrief (geheftet) für die Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen,<br />
1779 auf neun Jahre ausgestellt; unterzeichnet für<br />
Harburg: Marx Löw <strong>und</strong> Isaac Alexan<strong>der</strong>, beide Barnossen, sowie<br />
Isaac Marx, Beisitz; unterzeichnet für Mönchsdeggingen: Isaac<br />
Mandel <strong>und</strong> Moyses Seligmann, beide Barnossen, sowie Marx Alexan<strong>der</strong>,<br />
Beisitz<br />
1784<br />
Liste mit den oetting-oettingischen Judenfamilien zu Oettingen,<br />
Hainsfarth, Mönchsroth, Harburg <strong>und</strong> Deggingen aus den Jahren<br />
1671-1779, mit Schätzungen (Konsens-, Schutz- <strong>und</strong> Kleppergeld)<br />
1789<br />
Anordnung, daß bei Schutzaufnahmen in Wallerstein <strong>und</strong> Harburg<br />
solange Gr<strong>und</strong>zins auf das Haus des aufgenommenen Juden zu zahlen<br />
sei, bis alle ganzen <strong>und</strong> halben Häuser im Lande Gr<strong>und</strong>zins zahlen;<br />
Ebenso sollen alle Juden, die als Überzählige in den Schutz aufgenommen<br />
werden, 3 fl zum Almosen armer Juden bezahlen<br />
827
III.18.18a-1<br />
1792-1799<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosung;<br />
Enthält:<br />
Berichte <strong>und</strong> Protokolle wegen <strong>der</strong> Erneuerung des künftigen Judenschutzes;<br />
Vermögensschätzungen <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein, Pflaumloch, Harburg<br />
<strong>und</strong> Mönchsdeggingen (1792/1793)<br />
1779-(1801)<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosung in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />
Enthält:<br />
Relatio, Gutachten <strong>und</strong> Votum, betr. <strong>der</strong> Schutzlosung <strong>der</strong> Judengemeinden<br />
zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch;<br />
Berichte <strong>und</strong> Konzept des Judenschutzbriefes von 1779;<br />
Schreiben, betr. des mo<strong>der</strong>ierten Schutzgeldes für die Juden zu<br />
Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch auf 1500 fl;<br />
Schreiben <strong>der</strong> Witwe Libermann zu Wallerstein, betr. einer Schuld<br />
ihres Sohnes Gumperle von 40 fl, für die sich dessen Bru<strong>der</strong><br />
Samuel verbürgt hatte (1801)<br />
828
III.18.18a-2<br />
JUDEN-SCHUTZ; dabei u.a.:<br />
1792-1795<br />
FÖWAH<br />
Umfangreicher Akt, betr. Erneuerung des Judenschutzbriefes;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> Schutzjuden von 1792; dabei genannt:<br />
in Harburg 62 1/2 Familien mit einem Vermögen von 127.250 fl<br />
<strong>und</strong> einem jährlichen Schutzgeld von 791 fl;<br />
in Mönchsdeggingen 33 Familien mit einem Vermögen von 17.800 fl<br />
<strong>und</strong> einem jährlichen Schutzgeld von 206 fl;<br />
in Wallerstein 41 1/2 Familien, incl. vier nach Kleinerdlingen<br />
abgezogenen Familien, mit einem Vermögen von 57.850 fl <strong>und</strong> einem<br />
jährlichen Schutzgeld von 374 fl 45 kr;<br />
Berechnung, was die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch zu geben<br />
hätten, wenn das Schutzgeld nach <strong>der</strong> <strong>der</strong>maligen Schätzung reguliert<br />
würde (1792);<br />
Liste <strong>der</strong> armen Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von 1792;<br />
in Wallerstein genannt: Benjamin Michel <strong>und</strong> Abraham Neuburger;<br />
Beschreibung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ationsbedürftigen Juden zu Wallerstein<br />
<strong>und</strong> Pflaumloch (1793); für die neun genannten Juden zu Wallerstein<br />
wird das bisherige Schutzgeld von 72 fl auf 37 fl herabgesetzt;<br />
Vorstellungen <strong>der</strong> Barnossen <strong>und</strong> Bericht, betr. <strong>der</strong> Erneuerung<br />
des Judenschutzes (1793);<br />
Schreiben <strong>der</strong> Barnossen zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch, die<br />
namens <strong>der</strong> Judengemeinden um Abän<strong>der</strong>ungen im Entwurf des neuen<br />
Judenschutzbriefes bitten (1794)<br />
1793/1794<br />
Schreiben <strong>der</strong> Judenschaft zu Mönchsdeggingen, betr. eines Streits<br />
mit <strong>der</strong> Judengemeinde zu Harburg wegen einer übermäßigen Vergütung<br />
<strong>zur</strong> Schutzlosung<br />
1805<br />
Akt, betr. eines Gesuchs des Hoffaktors Baruch Raphael zu Wallerstein<br />
um Befreiung von den Schutzabgaben (wird abgelehnt)<br />
(1792), 1805<br />
Akt, die Schutzlosung <strong>der</strong> Harburger <strong>und</strong> Degginger Judenschaft<br />
betr. (auch: Oberdorf, Aufhausen, Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch);<br />
Enthält:<br />
Mehrere Berichte, Protokolle <strong>und</strong> Listen, u.a.:<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen, mit<br />
dem jeweiligen Aufnahme jähr <strong>der</strong> Juden (für Harburg: ab 1739; für<br />
Mönchsdeggingen: ab 1750);<br />
Liste <strong>der</strong> jüdischen Familien in Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch von<br />
1792 (Wallerstein: 41 1/2 Familien, Vermögen 57.850 fl, Schutzgeld<br />
374 fl 45 kr)<br />
829
III.18.18a-2<br />
(1792), 1805/1806<br />
FÖWAH<br />
Akt, betr. Juden-Schutzlosung;<br />
Enthält:<br />
Mehrere Listen <strong>und</strong> Verzeichnisse, u.a. über die Judengemeinden<br />
zu Aufhausen, Harburg, Pflaumloch, Wallerstein <strong>und</strong> Mönchsdeggingen,<br />
aus dem Jahre 1806; dabei genannt:<br />
in Harburg 50 Juden mit einem Vermögen von 140.600 fl, 14 Juden<br />
ohne Vermögen <strong>und</strong> 9 Witwen bzw. Witwer;<br />
in Wallerstein 59 Juden mit einem Vermögen von 81.350 fl;<br />
in Deggingen beträgt das Schatzungsvermögen <strong>der</strong> Judengemeinde<br />
35.900 fl;<br />
Liste von 1792 für die Judengemeinden zu Harburg (62 1/2 Familien,<br />
127.250 fl Schätzung, 731 fl Schutzgeld) <strong>und</strong> zu Mönchsdeggingen<br />
(33 Familien, 17.800 fl Schätzung, 206 fl Schutzgeld);<br />
Berechnung von 1792, was die Juden zu Wallerstein <strong>und</strong> Pflaumloch<br />
für Schutzgeld zu geben hätten, wenn selbes nach <strong>der</strong> <strong>der</strong>maligen<br />
Schatzung reguliert würde (Wallerstein: bei 36 Familien <strong>und</strong><br />
58.150 fl Schatzung ein Schutzgeld von 380 fl 15 kr)<br />
1808<br />
Schreiben, betr. <strong>der</strong> Befreiung von <strong>der</strong> Militärpflichtigkeit für<br />
den Schutzjuden Abraham Kuhn zu Harburg<br />
1808, (1810)<br />
Generalia, die beschränkte Schutzaufnahme <strong>der</strong> Juden betr.;<br />
Enthält:<br />
Liste <strong>der</strong> Harburger Judenfamilien von 1808 (51 ganze <strong>und</strong> 27 halbe<br />
Familien), ferner mehrere Verzeichnisse von 1810; dabei genannt:<br />
in Wallerstein 76 Judenfamilien;<br />
in Mönchsdeggingen 52 Judenfamilien;<br />
in Harburg 75 Judenfamilien;<br />
(betr. auch: Oberdorf, Aufhausen <strong>und</strong> Pflaumloch)<br />
1814<br />
Mehrere Schreiben, betr. Herbergs- o<strong>der</strong> Schutzgeld <strong>der</strong> jüdischen<br />
Witwen, die statt als halbe nun als ganze Familie gelten sollen,<br />
wenn ihr Handel durch ihre Kin<strong>der</strong> fortgesetzt wird<br />
(1822), 1824-1844<br />
Akt, betr. die Schutzlosung <strong>der</strong> Juden;<br />
Enthält:<br />
Auszug aus <strong>der</strong> Matrikel <strong>der</strong> königlichen Regierungskammer des<br />
Innern über die im Rezatkreis ansässigen Israeliten (1822, mit<br />
Nachträgen bis 1829); dabei genannt: für Wallerstein 59 Juden<br />
<strong>und</strong> zwei "Brödlinge <strong>der</strong> Gemeinde" (Schulklopfer, Rabbinats-Substitut<br />
<strong>und</strong> Vorsinger) jeweils mit Kreismatrikelnummer, Ortsnummer,<br />
Beschneidungs- <strong>und</strong> bisheriger Name, jetziger bleiben<strong>der</strong><br />
Familienname, Geburtsort <strong>und</strong> Geburtsjahr, Datum <strong>der</strong> Immatrikulierung<br />
<strong>und</strong> Berufsstand; ferner Verzeichnis <strong>der</strong> Juden, die im<br />
830
III.18.18a-2<br />
FÖWAH<br />
ersten Matrikelentwurf von 1813 zwar aufgeführt stehen, in die<br />
Kreismatrikel jedoch nicht aufgenommen wurden (aus Wallerstein:<br />
12 Juden);<br />
Schreiben, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Schutzjuden (1824, 1827);<br />
Verzeichnis von 1829 über 36 Juden betr. Akten aus den Jahren<br />
1768-1810;<br />
Mehrere Schreiben, betr. <strong>der</strong> matrikelmäßigen Anzahl <strong>der</strong> Juden<br />
(1829);<br />
Nachweis von 1829 über die in den Jahren 1821-1829 neu in den<br />
Schutz genommenen Juden zu Harburg (Salomon Hiller, Hutmacher,<br />
<strong>und</strong> Lippmann Hechinger) <strong>und</strong> zu Mönchsdeggingen (Baruch Neuburger,<br />
Isak Levi Hoechstetter, David Kuz, Isak Waitzfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Emanuel<br />
Murr);<br />
Nachweis von 1829 über den Stand <strong>der</strong> immatrikulierten Judenfamilien<br />
zu Wallerstein; genannt: 61 Familien, jeweils mit Beschneidungsnamen<br />
<strong>und</strong> jetzigem, bleibenden Familiennamen<br />
1830/1838, (1843/1844)<br />
Akt, betr. Aufnahme neuer Untertanen, insbeson<strong>der</strong>e Juden;<br />
Enthält:<br />
Liste <strong>der</strong> im Jahre 1837/38 aufgenommenen Israeliten zu Mönchsdeggingen<br />
(Bernhard Waitzfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Isaak Wassermann) <strong>und</strong> zu<br />
Harburg (Schuhmacher Isaak Löw Hausmann, Krämer Bernhard Stein<br />
<strong>und</strong> Marx Guldmann);<br />
1834/44 in Harburg ansässig gewordene Juden: Seckel Stern,<br />
Glaser, <strong>und</strong> Jakob Ulrich, Handelsmann<br />
1844-1846<br />
Akt des Rentamtes Harburg, betr. nachgelassene Judenschutzgel<strong>der</strong>;<br />
Enthält:<br />
Armutszeugnis für Tölzle Stern, Witwe des Wolf Stern zu Harburg,<br />
sowie Attest für Mendes Steinhar<strong>der</strong> zu Mönchsdeggingen (1846);<br />
Nachlaß des Schutzgeldes für Abraham Göggel <strong>und</strong> Michael Steinhardter<br />
von Mönchsdeggingen sowie für die Witwe Tölzle Stern <strong>und</strong><br />
Mindle Hol<strong>der</strong>mann von Harburg (1846)<br />
1848<br />
Akt, betr. den Bezug eines Schutzgeldes von ledigen Juden zu<br />
Harburg <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Akt, betr. <strong>der</strong> Regulierung von Abgaben <strong>und</strong> Bedingungen, welche<br />
bei häuslicher Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Juden zu bestimmen sind, u.a.<br />
bei Schutzaufnahmen <strong>der</strong> Juden in Harburg, Wallerstein <strong>und</strong> Mönchsdeggingen<br />
831
VII.3.17c-2<br />
FÖWAH<br />
PERSONALAKTEN DES FÜRSTEN ALBRECHT ERNST II. VON OETTINGEN;<br />
dabei u.a.:<br />
1687<br />
Schreiben an den Fürsten Albrecht Ernst II. von Oettingen,<br />
betr. <strong>der</strong> Judentaufe des Emanuel Lippmann von Oettingen<br />
(Nr.12.)<br />
832
STADTARCHIV HARBURG<br />
18. - 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Akt über die Juden <strong>und</strong> die jüdische Gemeinde von Harburg;<br />
die vorhandenen Archivalien betr. vereinzelt das 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
<strong>und</strong> setzen dann erst wie<strong>der</strong> kurz vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
ein.<br />
(ohne Signatur)<br />
833
KATH. PFARRARCHIV ICHENHAUSEN<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Dr. Silvester Lechner:<br />
Heinrich Sinz (Ortsgeschichte)<br />
Exzerpte <strong>und</strong> Materialien von Heinrich Sinz (Hürben 1871 -<br />
Ichenhausen 1951), Pfarrer <strong>der</strong> katholischen Gemeinde von<br />
Ichenhausen (1906-1944)/ zum Thema "Ichenhausener Juden";<br />
auch Presse-Material bis ca. 1950.<br />
(Fächer 20 <strong>und</strong> 26)<br />
Jüdische Schulen: 1819-1919<br />
Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> jüdischen Schule in Ichenhausen,<br />
<strong>der</strong>en "Lokalschulinspektor" von 1818 bis 1919 <strong>der</strong> katholische<br />
Ortspfarrer war.<br />
(Fach 16)<br />
Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> "Industrieschule für Mädchen",<br />
eröffnet am 1.5.1834, ab 1840 "Arbeitsschule für Mädchen".<br />
Die Schule wurde fast <strong>zur</strong> Hälfte von jüdischen Mädchen besucht;<br />
<strong>der</strong> Unterricht war zunächst nach Konfessionen getrennt,<br />
ab 1842 wurde er gemeinsam von einer christlichen Lehrerin<br />
durchgeführt. Nach <strong>der</strong> Umbenennung in "öffentliche christliche<br />
Arbeitsschule des Marktes Ichenhausen", 1871/72, wurde die<br />
Schule von jüdischen Schülerinnen offensichtlich nicht mehr<br />
besucht (Arbeitsberichte ab 1871/72).<br />
(Fach 15)<br />
Ambulanter Krankenpflege-Verein: 1905-1935<br />
Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> des Ichenhausener "Ambulanten Krankenpflege-Vereins"<br />
(ab 1905), in Trägerschaft <strong>der</strong> Kath. Pfarrgemeinde<br />
unter starker Beteiligung des Rabbinats <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen<br />
Gemeinde, bis 1935.<br />
(Fächer 23 <strong>und</strong> 29)<br />
Kin<strong>der</strong>garten: 1913-1935<br />
Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> des 1913 eingeweihten Ichenhausener<br />
kommunalen Kin<strong>der</strong>gartens am Schloßplatz, <strong>der</strong> von christlichen<br />
<strong>und</strong> jüdischen Kin<strong>der</strong>n besucht wurde, <strong>und</strong> von <strong>der</strong> katholischen<br />
<strong>und</strong> jüdischen Gemeinde mitgetragen wurde<br />
(Fach 26)<br />
Sammellisten: September 1914<br />
Der Wohlfahrtsausschuß <strong>der</strong> Stadt Ichenhausen, dem vier Juden<br />
angehörten, rief zu karitativer Tätigkeit für Soldaten <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong>en Angehörige auf. Rabbiner Dr. Cohn <strong>und</strong> Stadtpfarrer Sinz<br />
gingen zu diesem Zweck von Haus zu Haus <strong>und</strong> sammelten Geld.<br />
(Fach 23/15)<br />
834
Kath. PfA Ichenhausen<br />
Weitere Dokumente aus dem Ausstellungskatalog: Juden auf dem<br />
Lande. Beispiel Ichenhausen, hrsg. vom Haus <strong>der</strong> Bayerischen<br />
<strong>Geschichte</strong>, München 1991.<br />
Festtägliches Gebetbuch, 1870:<br />
Gebete für den Versöhnungstag, geordnet <strong>und</strong> übersetzt von W.<br />
Heidenheim, Rödelheim 1870.<br />
Aus dem Besitz von Hedwig Erlanger<br />
(Kat.Nr.3.7.2)<br />
Fotografie, 1906:<br />
Fotografie des Gemexndekollegiurns Ichenhausen beim Empfang des<br />
katholischen Pfarrers Sinz; dabei u.a.: Michael Sulzer (1831-<br />
1916), Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>fabrik Sulzer (3.v.l.)<br />
(Fach 23/12. - Kat.Nr.5.1.2)<br />
Fotografie, um 1920:<br />
Fotografie von Heinrich Sinz, kath. Ortspfarrer (1906-1944)<br />
von Ichenhausen, <strong>der</strong> als erster eine <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden in<br />
Ichenhausen schrieb (1926, 1928, 1930); er war mit Rabbiner<br />
Cohn <strong>und</strong> seinem Nachfolger Samuel Neuwirth befre<strong>und</strong>et <strong>und</strong> genoß<br />
in <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde hohes Ansehen<br />
(Fach 23/12. - Kat.Nr.5.4.4)<br />
835
KREISARCHIV DES LANDKREISES GÜNZBURG, ICHENHAUSEN<br />
Das Kreisarchiv (= ehemaliges Rabbinatsgebäude in Ichenhausen)<br />
befindet sich im Aufbau <strong>und</strong> wird demnächst über Archivalien<br />
<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> Judengemeinden des gesamten Landkreises<br />
Günzburg verfügen.<br />
Bereits vorhanden sind u.a.:<br />
MATERIALIEN ZUR AUSSTELLUNG "JUDEN AUF DEM LANDE'<br />
(Übergabe am 26.9.1991 von Dr. Silvester Lechner; Haus <strong>der</strong><br />
Bayerischen <strong>Geschichte</strong>, an das Kreisarchiv Günzburg)<br />
1. 7 Ordner Literatur-Kopien zum Thema<br />
2. 1 Ordner Fotos/Negative <strong>und</strong> Original-Dokumente, die in<br />
<strong>der</strong> Ausstellung keine Verwendung fanden<br />
3. 1 Ordner Fotos/Negative aus <strong>der</strong> Ausstellung (<strong>der</strong> vollständige<br />
Bestand befindet sich im Bildarchiv HdBG)<br />
4. 1 Ordner Fotos (u.a. von Detlef Böttcher, Günzburg) <strong>zur</strong><br />
Restaurierung <strong>und</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Synagoge 1986/87<br />
5. 1 Schachtel mit Dias <strong>und</strong> Farbfotos <strong>zur</strong> Synagoge (1985-87)<br />
von Herbert Seitz, Günzburg<br />
6. 9 Kartons mit Materialien aus "Volksfre<strong>und</strong>" <strong>und</strong> Archiven<br />
7. "Zeugnisse jüdischen Lebens", Tondokument Bayer. R<strong>und</strong>funk<br />
8. Juden in Regensburg/Buch<br />
9. Jüdischer Kalen<strong>der</strong> 1988/89<br />
10. Materialaufstellung von Moritz Schmid, Ichenhausen<br />
11. Juden in Mittelfranken (etzertla 5, 1/89)<br />
12. 1 Mappe mit Großbil<strong>der</strong>n (Kopien)<br />
13. Gerhard <strong>und</strong> Raphael Frank (Zeichnungen <strong>und</strong> Gemälde)<br />
14. Vorgang Puqatsch-Sommer<br />
15. 2 Broschüren: SPD in Ichenhausen <strong>und</strong> im Landkreis<br />
Günzburg<br />
16. 1 Ordner Dokumente <strong>zur</strong> Ausstellungs-Vorbereitung<br />
17. Tonband: Interview mit Theodor Fellheimer, 9.12.1987<br />
18. Hörbild (Ton-Kassette) KEG, "Synagoge Ichenhausen"<br />
19. Ton-Kassette "Einweihung Synagoge, 4.12.87"<br />
20. Schachtel mit ca. 30 Dias <strong>und</strong> Fotos <strong>zur</strong> Synagoge von<br />
Hm Mücke, 1987/88<br />
836
STADTARCHIV ICHENHAUSEN<br />
ALTE _AKTEN DE[S] MARKTES ICHENHAUSEN .<br />
Fach 3, Nr. 17: 1830-1905<br />
Schutz <strong>der</strong> Judenschaft <strong>und</strong> jüdischer Kultus;<br />
dabei u.a.:<br />
1813<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> angenommenen Familiennamen<br />
1830<br />
Die Bekanntmachungen in <strong>der</strong> Synagoge betr.<br />
1857 September 3<br />
Schreiben des königl. Landgerichts Günzburg, die Judenmatrikel<br />
betr.<br />
1875<br />
Die Aufhebung <strong>der</strong> Neujahrsgel<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen Abgaben<br />
1876<br />
Den Schächterdienst bei <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
Ichenhausen betr.<br />
1905<br />
Israelitischer Religionsunterricht<br />
Fach 5, Nr.10: 1844-1881<br />
Akt, betr. die israelitische Schule in Ichenhausen<br />
Fach 36, Nr.16: 1858-1859<br />
Akt, betr. die Abteilung von Gemeindegründen zwischen Israeli-<br />
ten <strong>und</strong> Christen<br />
Fach 37, Nr. 13: 1858-1863<br />
Akt, betr. die Erbauung eines israelitischen Armen- <strong>und</strong> Krankenhauses<br />
in Ichenhausen<br />
FAMILIENSTANDSBOGEN: ca. 1800-1940<br />
Vier Ordner, alphabetisch geordnet. Enthält:<br />
Personalakten <strong>der</strong> ehemals jüdischen Einwohner von Ichenhausen<br />
ALTES HEIMATREGISTER: 1801-ca.1890<br />
Enthält u.a. zahlreiche Hinweise auf ehemals jüdische Einwohner<br />
von Ichenhausen<br />
837
StadtAIch<br />
Weitere Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden, zusammengestellt<br />
nach dem Ausstellungskatalog: Juden auf dem Lande. Beispiel<br />
Ichenhausen, hrsg. vom Haus <strong>der</strong> Bayerischen <strong>Geschichte</strong>, München<br />
1991.<br />
1923 September<br />
Hektographiertes, antisemitisches Flugblatt (in <strong>der</strong> Nacht des<br />
13./14. September 1923 in Ichenhausen an mehrerer Stellen angeschlagen)<br />
über "Juden als Verführer deutscher Frauen", bezogen<br />
auf vier Ichenhausener jüdische Männer<br />
(333. - Kat.Nr.5.5.2: Abschrift, Eigennamen gekürzt)<br />
1923 September<br />
Protest <strong>der</strong> beiden Vorsitzenden <strong>der</strong> Kultusgemeinde, Julius<br />
Krämer <strong>und</strong> Heinrich Neuburger, gegen das genannte antisemitische<br />
Flugblatt, dem sich <strong>der</strong> Stadtrat einstimmig anschließt<br />
(333. - Kat.Nr.5.5.3)<br />
1934 August<br />
Antisemitische Karikatur, aus: Der Stürmer, Nr.32 von August<br />
1934. Das Blatt (de[r] Ichenhausener Stadtverwaltung offensichtlich<br />
von NS-Anhängern zugeschickt) zeigt eine Kin<strong>der</strong>schwester,<br />
umgeben von Frauen, die als Jüdinnen denunziert werden<br />
(333. - Kat.Nr.6.1.3)<br />
1934 Dezember 1<br />
Mitteilung an die Vorsitzende des jüdischen Jugendvereins<br />
Ichenhausen, Ruth Erlanger, daß <strong>der</strong> am 7. Oktober beantragte<br />
"Heim- <strong>und</strong> Elternabend" im Cafe Weil nicht genehmigt wird<br />
(333. - Kat.Nr.6.2.3)<br />
1937 September 22<br />
Gesuch <strong>der</strong> Zionistischen Ortsgruppe München an das Bezirksamt<br />
Günzburg, um Genehmigung eines Vortrages in Ichenhausen zum<br />
Thema "Der jüdische Staat", <strong>der</strong> sich u.a. mit <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung<br />
nach Palästina befaßt. Der Vortrag wird unter <strong>der</strong> Bedingung<br />
genehmigt, daß er überwacht wird<br />
(134. - Kat.Nr.6.6.1.)<br />
1938 November 14<br />
Die Geheime Staatspolizei in <strong>Augsburg</strong> teilt <strong>der</strong> Stadt Ichenhausen<br />
über das Bezirksamt Günzburg mit, daß "ein Wie<strong>der</strong>aufbau<br />
zerstörter o<strong>der</strong> ausgebrannter Synagogen bis auf weiteres nicht<br />
zuzulassen ist"<br />
(333/2. - Kat.Nr.1.2.2)<br />
1938 Dezember 5<br />
Liste mit Unterschriften <strong>der</strong> letzten zwanzig jüdischen Geschäftsinhaber<br />
von Ichenhausen bzw. <strong>der</strong>en Stellvertreter, womit<br />
diese bestätigen müssen, über eine "Verfügung" informiert<br />
worden zu sein, in <strong>der</strong> die einzelnen Schritte <strong>zur</strong> Auflösung<br />
<strong>der</strong> Geschäfte mitgeteilt wurden<br />
(333/1. - Kat.Nr.6.4.3)<br />
838
StadtAIch<br />
Weitere Dokumente, nach Ausstellungskatalog 1991:<br />
1942 Juli 23<br />
Liste mit den Verkaufspreisen von 17 Häusern in Ichenhausen,<br />
<strong>der</strong>en jüdische Besitzer am 1.4.1942 deportiert worden waren<br />
(333. - Kat.Nr.6.4.6. Straßennamen <strong>und</strong> Hausnummern geschwärzt)<br />
1947 Oktober 16<br />
Telegramm des Bayerischen Staatskommissars für die Betreuung<br />
<strong>der</strong> Opfer des Faschismus, Philipp Auerbach, an die Stadt<br />
Ichenhausen, mit <strong>der</strong> Ankündigung eines Besuchs "in <strong>der</strong> Angelegenheit<br />
jüdischen Eigentums"<br />
(333/2. - Kat.Nr.7.1.2. Abschrift)<br />
1949 Oktober 5<br />
Schreiben des Münchner IRSO-Büros an die Stadtgemeinde Ichenhausen,<br />
betr. das 1938 von <strong>der</strong> Stadt erworbene Roßkamm-Haus in<br />
Ichenhausen, Schloßplatz 1<br />
(063. - Kat.Nr.7.1.3)<br />
um 1951<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> in den Jahren 1942 <strong>und</strong> 1943 aus Ichenhausen<br />
deportierten Juden, zusammengestellt von <strong>der</strong> Stadt Ichenhausen<br />
für das Son<strong>der</strong>standesamt bzw. den Internationalen Suchdienst<br />
<strong>der</strong> International Refuge Organization (= IRO) in Arolsen.<br />
(3/333. - Kat.Nr.6.7.2. Auszug)<br />
Fotos<br />
1927<br />
Der Ichenhausener Stadtrat von 1927 mit den jüdischen Stadträten<br />
Saly Dollmann, Moritz Frank, Julius Krämer (alle Sozialdemokratische<br />
Partei Deutschland) <strong>und</strong> Aaron Heller (Deutsche<br />
Demokratische Partei)<br />
(Kat.Nr.3.1.2 <strong>und</strong> 5.5.1)<br />
1958 November<br />
Fotographie <strong>der</strong> ehemaligen Synagoge von Südosten, die 1958 zum<br />
Feuerwehrhaus umgebaut wird<br />
(333/2. - Kat.Nr.1.2.3)<br />
Hinweis auf ein Ölgemälde aus dem Unteren Schloß, um 1784:<br />
Das Gemälde zeigt die Einwohner Ichenhausens, die - nach 127<br />
Jahre langer Teilung in eine unter- <strong>und</strong> eine oberschlossische<br />
Herrschaft - am 5.1.1784 Ferdinand Heinrich vom Stain als nunmehr<br />
alleinigem Ortsherrn huldigen. Die Juden unterscheiden<br />
sich durch ihre Bärte von den Christen.<br />
(Kat.Nr.2.3.1 <strong>und</strong> 3.1.1)<br />
839
SCHRIFTEN UND BÜCHER:<br />
StadtAIch<br />
Hagmayer, Carl (Gutsverwalter <strong>der</strong> Herren von Stain 1811-1855):<br />
Ichenhausen, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Lagerbuch von 1843, mit Nachträgen bis<br />
1855; handschriftlich.<br />
Enthält sehr detaillierte Angaben über alten Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hausbesitz<br />
in Ichenhausen, u.a. von Juden.<br />
Hagmayer, Carl:<br />
Ichenhausen, 1032-1855, Rückblicke 800 Jahre <strong>zur</strong>ück.<br />
III. Die Israelitengemeinde, 1855; Abschrift.<br />
Sinz, Heinrich:<br />
Geschichtliches vom ehemaligen Markte <strong>und</strong> <strong>der</strong> nunmehrigen<br />
Stadt Ichenhausen, Bde.I-III. Ergänzungen aus dem Nachlaß von<br />
H. Sinz, von Franz Ba<strong>der</strong>, Ichenhausen 1926, 1928, 1930, 1955.<br />
Ganzenmüller, Eugen:<br />
Ichenhausen. Vom Dorf zum Markt <strong>zur</strong> Stadt, Ichenhausen 1970.<br />
Melzer, Sybille:<br />
Die jüdische Gemeinde in Ichenhausen, 1919-1942, <strong>Universität</strong><br />
<strong>Augsburg</strong>, Zulassungsarbeit 1974 (masch.)<br />
Schick, Karin:<br />
Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden in Ichenhausen, Zulassungsarbeit,<br />
Ichenhausen 1982.<br />
Schweigart, Anton:<br />
Die Judengemeinde des ehemaligen Marktes <strong>und</strong> <strong>der</strong> nunmehrigen<br />
Stadt Ichenhausen von den Anfängen bis 1919, Illertissen, Kolleg<br />
<strong>der</strong> Schulbrü<strong>der</strong> 1983 (masch.)<br />
Stadtgeschichte von Ichenhausen.<br />
"Vom Zusammenbruch bis zum Wie<strong>der</strong>aufbau". Zeitungsausschnitte<br />
u.a., von Silke Köck <strong>und</strong> Dagmar Hauf, 1985.<br />
Aktionskreis Synagoge e.V. (Hrsg.):<br />
Synagoge Ichenhausen. Festschrift <strong>zur</strong> Eröffnung <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Synagoge als Haus <strong>der</strong> Begegnung am 4.12.1987, Günzburg 1987.<br />
Dr. Madel-Böhringer, Claudia/Schuler, Georg, Archivar:<br />
Arbeitstitel: Ichenhausen, das Bild einer Stadt; mit einer<br />
Rede von Prof. Dr. Hans Maier: Festrede "75 Jahre Stadterhebung<br />
Ichenhausen" vom 28.10.1988 in <strong>der</strong> ehemaligen Synagoge<br />
Ichenhausen "Haus <strong>der</strong> Begegnung" <strong>und</strong> kurzen Überblicken über<br />
die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Stadtteile (Georg Schuler).<br />
Enthält u.a.: Fotos von ehemaligen jüdischen Stadträten in<br />
Ichenhausen (in Vorbereitung; erscheint voraussichtlich im<br />
November 1991).<br />
840
VERZEICHNIS: 1936<br />
StadtAIch<br />
"Neueinteilung <strong>und</strong> teilweise Neubenennung <strong>der</strong> Straßen, Gassen<br />
<strong>und</strong> Wege in Ichenhausen"; angelegt aufgr<strong>und</strong> eines Stadtratsbeschlusses<br />
vom 25. Juni 1934.<br />
Genannt sind folgende, ehemalige jüdische Einwohner:<br />
Adolf-Hitler-Straße –<br />
jetzt: Neue Bahnhofstraße<br />
Hs.Nr. 4 Erlanger, Levi Alte Hs.Nr. 72<br />
Hs.Nr. 8 Neuburger, Henriette " 70<br />
Hs.Nr.ll Israel. Kultusgemeinde " 69<br />
Frühlingsstraße<br />
Hs.Nr. 2 Fellheimer, Benno " 193<br />
Hs.Nr. 3 Goldberg, Rosa " 191 1/5<br />
Friedrich-Jahn-Straße -<br />
jetzt: Herzog-Leopold-Straße<br />
Hs.Nr. 2 Wolf, Heinrich, Erben " 147<br />
Hs.Nr. 3 Israel. Schulhaus " 135<br />
Hs.Nr. 4 Bernheimer, Rosa " 146<br />
Hs.Nr.10 Mann, Berta " 142<br />
Hs.Nr.11 Ullmann'sche Geschwister " 121½<br />
(siehe Hinweis am Ende)<br />
Hs.Nr.16 Weimersheimer, Paul " 139<br />
Günzburger Straße<br />
Hs.Nr. 1 Weglein, David " 127/128b<br />
Hs.Nr. 6 Neuburger, Julius " 294a,b<br />
Hs.Nr. 7 Erlanger, Siegfried " 131/132<br />
Hs.Nr. 9 Weil, Selrna " 133<br />
Hs.Nr.12 Neuburger, Karl " 236<br />
Hs.Nr.16 Falk, Gebr. " 234<br />
Hs.Nr.17 Thalmann, Moses " 155<br />
Hs.Nr.18 Falk, Moritz " 233<br />
Hs.Nr.25 Gutmann, Sophie " 160<br />
Hs.Nr.30 Einstein, Mina "<br />
Hs.Nr.31 Gerstle, Gustav " 163<br />
Hs.Nr. 32 Kern, Mina<br />
Hs.Nr. 44 Weimersheimer, Siegfried<br />
"<br />
"<br />
181<br />
172 ½<br />
Hs.Nr.48 Neuburger, Heinrich "<br />
171b<br />
Hans-Weber-Straße -<br />
jetzt: Ludwigstraße<br />
Hs.Nr. 1 Regensburger Bab., Erben " 268<br />
Hs.Nr. 8 Heidelberger, Geschwister " 211½<br />
Hs.Nr.10 Heidelberger David " 209<br />
Hintere Ostergasse<br />
Hs.Nr. 3 Bissinger Leop., Erben " 242<br />
(siehe Hinweis am Ende)<br />
Hs.Nr. 5 Gradmann, Jette " 243<br />
841<br />
182
VERZEICHNIS: 1936<br />
StadtAIch<br />
Hoher Brühl<br />
Hs.Nr. 1 Hirsch, Lina Alte Hs.Nr. 78<br />
Hs.Nr, 2 Aufhäuser, Isidor " 92<br />
Hs.Nr. 3 Erlanger, Sara " 80<br />
Hs.Nr. 7 Winschbacher, Sofie " 82<br />
Hs.Nr.12 Erlanger (Stadel) " 87<br />
Horst-Wessel-Straße -<br />
jetzt: Von-Stain-Straße<br />
Hs.Nr. 5 Israel. Kultusgemeinde " 280<br />
Hs.Nr. 8 Israel. Kultusgemeinde " 274a,b<br />
Hs.Nr. 9 Heller, Emil (Abenstein) " 271<br />
Hs.Nr.12 Heller, Josef " 208 1/6<br />
Hubergasse<br />
Hs.Nr. 2 Bernheimer; Magazin -<br />
Hs.Nr. 3 Öttinger, Raphael " 145½<br />
Hs.Nr. 4 Wolf, Karl " 147½<br />
Krumbacherstraße<br />
Hs.Nr. 1 Gradmann, Hirsch " 325<br />
Hs.Nr. 3 Regensburger Bab., Erben " 334/335<br />
Hs.Nr.51 Judenfriedhof " 359<br />
Marktstraße -<br />
jetzt z.T.: Heinrich-Sinz-Str.<br />
Hs.Nr. 3 Gebr. Sulzer; Wohnhaus " 299a<br />
Hs.Nr. 3½ Gebr. Sulzer; Fabrik " 299b<br />
Hs.Nr. 4 Dr.med. Alfred Löwenstein " 61<br />
Hs.Nr. 5 Thalmann, Max " 300<br />
Hs.Nr. 6 Frank, Ida <strong>und</strong> Amalie " 60<br />
Hs.Nr. 7 Neuburger, David " 301<br />
Hs.Nr. 9 Seligmann, Isaak " 302<br />
Hs.Nr.11 Heilbronner'sche Erben " 303<br />
Hs.Nr.12 Frankenheimer, Ludwig " 57<br />
Hs.Nr.13 Oßwald, Sigm<strong>und</strong> " 304<br />
Hs.Nr.37 Koschland, Isaak " 314<br />
Hs.Nr.42 Reichenberger, Naphtali " 22<br />
(= Heinrich-Sinz-Str. 28)<br />
Rohrerstraße<br />
Hs.Nr. 1 Wolf, Gustav " 326<br />
Schloßplatz<br />
Hs.Nr. 7 Frankenheimer, Ludwig " 53<br />
Straße <strong>der</strong> SA -<br />
jetzt: Annastraße<br />
Hs.Nr. 9 Stern, Isidor " 194<br />
Hs.Nr.16 Levi, Louis " 219<br />
Hs.Nr.19 Bernbach, Geschwister " 198<br />
842
VERZEICHNIS: 1936<br />
StadtAIch<br />
Von-Roth-Straße<br />
Hs.Nr. 2 Israel. Kultusgemeinde<br />
Vor<strong>der</strong>e Ostergasse<br />
Hs.Nr. 2 Gerstle, Rosa<br />
Hs.Nr. 4 Gerstle, Jakob<br />
Hs.Nr. 6 Gerstle, Sophie (Brunner)<br />
Hs.Nr. 7 Erlanger, Leo<br />
Hs.Nr. 9 Gerstle, Nathan<br />
Hs.Nr.11 Kleinördlinger, Jenny<br />
Hs.Nr.16 Harburger, Hermann<br />
Hs.Nr.18 Gutmann, Julius<br />
Hs.Nr.22 Israel. Kultusgemeinde<br />
Hs.Nr.24 Israel. Kultusgemeinde<br />
Wiesgasse<br />
Hs.Nr. 1 Friedberger, Henriette<br />
Hs.Nr. 2 Heller S.G.<br />
Hs.Nr. 2½ Heller, Aaron<br />
Hs.Nr. 3 Abraham, Geschwister<br />
Hs.Nr. 5 Frank, Moritz<br />
Hs.Nr. 5½ Frank, Moritz; Lagerhaus<br />
Hs.Nr. 8 Aufhäuser, Isidor<br />
Hs.Nr.10 Weimersheimer, Geschwister<br />
Hs.Nr.12 Gerstle, Isidor<br />
Hs.Nr.21 Harburger, Sigm<strong>und</strong><br />
Hs.Nr.25 Mann, Ida <strong>und</strong> Nathan<br />
Hs.Nr.27 Harburger, Sigm<strong>und</strong>, Stadel<br />
Zweiggasse<br />
Hs.Nr. 2 Weimersheimer, Moritz<br />
Hinweis:<br />
(nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Georg Schuler)<br />
Bissinger, Leopold., Pferdehändler:<br />
*01.11.1857 in Ichenhausen<br />
+05.04.1935 in Ichenhausen<br />
Alte Hs.Nr.283<br />
" 292<br />
" 291<br />
" 290<br />
" 253<br />
" 254<br />
" 255<br />
" 286<br />
" 285½<br />
" 282<br />
" 281<br />
" 74/75<br />
" 125a,b<br />
" 126<br />
" 76<br />
" 93<br />
" 94<br />
" 122<br />
" 121<br />
" 120<br />
" 104<br />
" 107<br />
" 109<br />
" 138<br />
Die Ullmann'schen Geschwister sind im Verzeichnis <strong>der</strong> Gräber<br />
im neuen Teil des jüdischen Friedhofs Ichenhausen aufgeführt,<br />
das von Herrn Herbert Auer erstellt wurde:<br />
Ullmann, Esther * 17.01.1864 + 08.01.1910<br />
Ullmann, Gidi * 24.10.1858 + 17.06.1908<br />
Ullmann, Mirjam * 14.02.1870 + 05.05.1927<br />
843
TIROLER LANDESARCHIV INNSBRUCK<br />
Überblick <strong>der</strong> vorhandenen Bestände, in denen sich Hinweise auf<br />
Juden finden:<br />
HANDSCHRIFTEN:<br />
Handschrift 458<br />
enthält u.a.:<br />
1457<br />
Urk<strong>und</strong>e Erzherzogs Albrecht von Österreich; betr. die Verschreibung<br />
<strong>der</strong> halben Judensteuer von Günzburg<br />
(fol.280'-281'.)<br />
Handschrift 5300<br />
enthält u.a.:<br />
1587<br />
Statut <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau (Interimsmittel); dabei:<br />
Es sollen in <strong>der</strong> MarkgrafSchaft Burgau keine weiteren Juden<br />
mehr eingenommen, o<strong>der</strong> den Insassen aufgezwungen werden. Es<br />
sollen die Juden, solange sie in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />
bleiben, den Christen gleichgestellt werden<br />
(fol.6', Nr.40. 41.)<br />
URKUNDEN:<br />
Allgemeine Reihe I (Schatzarchiv): 1104-ca.l780<br />
Allgemeine Reihe II (Sammelreihe): 1164-ca.1850<br />
dabei u.a.:<br />
1470 November 7 Graz<br />
Salomon Jud von Burgau verspricht dem Peter Gampp, kaiserl.<br />
Protonator, <strong>der</strong> ihm als Anwalt Jacob Seligmans <strong>und</strong> Salomons<br />
von Schaffhausen, Juden zu Ulm, 250 fl rh geliehen hatte, von<br />
denen 200 fl dem Settelin von Memmingen <strong>und</strong> 50 fl dem Conrad<br />
Fergen auf vergangenen St. Michaelstag hätten gezahlt werden<br />
sollen, <strong>und</strong> ihm ferner 50 rh fl geliehen hatte, die bis St.<br />
Niklaus nach Jakob Ehinger von Ulm, die <strong>der</strong> Gesellschaft Vöhlins<br />
von Memmingen fällig sind, ihm Peter Gampp sowie Settelin,<br />
Vohlin <strong>und</strong> Ferg die Schuld zu bezahlen<br />
(II,1836.)<br />
844
TirLAI<br />
PESTARCHIV URKUNDEN: 1300-ca.l600<br />
Reihe I: Tirol<br />
Reihe II: Vorlande<br />
PESTARCHIV AKTEN: 1400-1780<br />
enthält u.a.:<br />
Pestarchiv Akten<br />
o.J. (17./18. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />
Designatio aller in <strong>der</strong> reichsgefürsteten Markgrafschaft Bur-<br />
gau befindlichen Herren Insassen (insg. 107) <strong>und</strong> die Summe <strong>der</strong><br />
besitzenden Feuerstätten (12.440); dabei u.a.:<br />
Hochstift <strong>Augsburg</strong>: 41 Christen- <strong>und</strong> 12 Judenhäuser in Pfersee<br />
genannt.<br />
Zwei Spezifikationen <strong>der</strong> (insg.36) burgauischen Insassen, die<br />
an <strong>der</strong> Demolierung des Judenhauses (zu Kriegshaber) teilhatten.<br />
Spezifikation <strong>der</strong>jenigen burgauischen Insassen, welche wegen<br />
dieses demolierten Judenhauses beklagt werden<br />
(X,89.)<br />
1601-1605<br />
Verhandlungen, wegen <strong>der</strong> Ausschaffung <strong>der</strong> im Dorf Pfersee ansässigen<br />
Juden; dabei u.a.:<br />
Gesuch des Martin Zobel, Bürger zu <strong>Augsburg</strong>, um die Erlaubnis<br />
<strong>zur</strong> künftigen Ausschaffung <strong>der</strong> Juden; kaiserliches Schreiben<br />
an die oberösterreichische Regierung in gleicher Sache, <strong>und</strong><br />
Bericht <strong>der</strong>selben hierüber;<br />
Mandat von Erzherzog Maximilian zu Österreich (1604 X 4);<br />
Schreiben <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> ah denselben;<br />
erwähnt sind u.a. die Erben von Lemlin Jud d.Ä.<br />
(XVIII,95.)<br />
1551<br />
Kaiser Ferdinands Patent, wegen <strong>der</strong> Kennzeichen <strong>der</strong> Judenschaft<br />
(XXIX, 37.)<br />
LIBRI FRAGMENTORUM, Bde.I-X (1450-1500):<br />
dabei u.a.:<br />
Bd.V (1383-1487)<br />
Vor<strong>der</strong>österreich; schwäbische Judenschaft.<br />
Bestätigung <strong>der</strong> Freiheit, die Herzog Leopold den Juden gegeben<br />
hatte<br />
(fol.144.)<br />
845
TirLAI<br />
AKTEN: FRIDERICIANA (ca.1400-1439);<br />
enthält u.a.:<br />
1433 März 28, April 16, Juli 21<br />
Schreiben des Herzogs Friedrich d.J. an Herzog Friedrich d.Ä.<br />
von Österreich, wegen <strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> Schatzsteuer in<br />
<strong>der</strong> Steiermark<br />
(Lage 33/28-31.)<br />
AKTEN: SIGMUNDIANA (1440-1490)<br />
AKTEN: MAXIMILIANA (1490-1520)<br />
enthält u.a:<br />
1477<br />
Markgraf Albrecht zu Brandenburg berichtet an Kaiser Friedrich,<br />
wegen verschiedener Stadtsteuern <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> Judensteuer<br />
zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen, wovon <strong>der</strong> halbe Teil den Grafen<br />
von Oettingen gehört<br />
(Abt.XIII/140.)<br />
1478 Dezember 21<br />
Markgraf Albrecht von Brandenburg empfiehlt an Johann Waldner<br />
einen Juden, den die von Weißenburg gefangen haben<br />
(Abt.XIV/686.)<br />
1483 November 13<br />
Kaiser Friedrich an die Stadt Ulm: sie soll für den Reichsanschlag<br />
auf die Judenheit von Ulm 4000 fl legen<br />
(Abt.XIV/778.)<br />
1487 Juli 25<br />
Auslauf (Konzept) <strong>der</strong> Kanzlei Kaiser Friedrichs an Maise, Jud<br />
zu Reutlingen. Klage des Konrad Herrenmunz gegen diesen, vor<br />
dem Grafen Haug von Werdenberg<br />
(Abt.XIV/951.)<br />
846
AKTEN: FERDINANDEA (1560-1620);<br />
enthält u.a.:<br />
TirLAI<br />
1559-1569<br />
Strittige Parteisachen. Umfangreicher Akt, betr. Prozeß zwi-<br />
schen Heinrich von Pappenheim, dem Juden Joseph zu Ichenhau-<br />
sen, wohnhaft zu Neuburg a.d. Kammel, <strong>und</strong> den Juden Simon <strong>und</strong><br />
Moises zu Günzburg, bzw. Moises Simon Judens Sohn, wohnhaft zu<br />
Oberhausen<br />
(Fasz.88, I.Teil; Rubrik 99/I.)<br />
1545-1593<br />
Wucherische Kontrakte, u.a. zwischen Christen <strong>und</strong> Juden<br />
(Fasz.203, 1 Pos.; Rubrik 183.)<br />
1545-1596<br />
Markgrafschaft Burgau; betr. Juden in Günzburg <strong>und</strong> Thannhau-<br />
sen; genannt u.a.:<br />
Rabbi (Lehrmeister) Isaac Juden, <strong>der</strong>zeit zu Günzburg, sowie<br />
Simon Levi Juden, wohnhaft zu Günzburg.<br />
Dabei: "Judicum de libris Judaeorum in Tanhausen" (lat.)<br />
(Fasz.206, 1 Pos.; Rubrik 190.)<br />
AKTEN: LEOPOLDINA<br />
Allgemeines Leopoldinum: ca.__1600-1665<br />
Alphabetisches Leopoldinum I <strong>und</strong> II: 1619-1632<br />
enthält u.a.:<br />
Allgemeines Leopoldinum<br />
1637-1640<br />
Umfangreicher Akt, betr. Lazarus, Jude von Prag, contra Rechlin,<br />
Jüdin zu Pfersee, wegen Erbteil, <strong>und</strong> die Obrigkeit contra<br />
die Zoblischen Erben daselbst; genannt u.a.: Juden aus Neu-<br />
burg, Ichenhausen, Binswangen, Thannhausen, Pfersee, Wald (Immelstetten),<br />
Fischach, Hürben, Steppach, Angelberg <strong>und</strong> Lauterbrunn;<br />
Dabei: Directorium über die Acta, mit den Nrn.1-111<br />
(Kasten C, Nr.2.)<br />
1600-1602<br />
Akt, betr. Brigita Freyin zu Grafenegg, auch Ferdinand zu<br />
Grafenegg, <strong>und</strong> den Juden Lemlin zu Burgau<br />
(Lit.G, Nr.41.)<br />
847
TirLAI<br />
KOPIALBÜCHER DER KAMMER: BEKENNEN (1496-1783)<br />
dabei u.a.:<br />
Buch Bekennen 1612<br />
1612 November 29<br />
Schuldverschreibung von 8000 fl Hauptgut <strong>und</strong> 400 fl jährlicher<br />
Zins hiervon, an den Juden Samuel von Günzburg<br />
(fol.103-104'.)<br />
Bekennen 1734-1737<br />
1734<br />
Schuldverschreibung von 15.000 fl an die gesamte schutzverwandte<br />
Judenschaft zu Kriegshaber in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />
(fol.94'-96'.)<br />
1735 Januar 17<br />
Schuldbekenntnis <strong>und</strong> Quittung über 3000 fl für die schutzverwandte<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau zu Ichenhausen<br />
<strong>und</strong> zu Hürben<br />
(fol.195'-197.)<br />
1735 Januar 17<br />
Schuldverschreibung von 7500 fl an die schutzverwandte Judenschaft<br />
in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau, zu Buttenwiesen, Binswangen,<br />
Steppach <strong>und</strong> Fischach, <strong>zur</strong> Deckung von Kriegsschulden;<br />
davon zahlen an Kaiser Karl VI.: die Juden in Buttenwiesen<br />
3000 fl, in Binswangen 2000 fl, in Steppach 1500 fl <strong>und</strong> die<br />
Juden in Fischach 1000 fl<br />
(fol.197-198'.)<br />
JUSTIZAKTEN DER REGIERUNG:<br />
Vorländische Prozeßakten (ca.1550-1780)<br />
Enthält mehrere, Juden betr. Prozesse; u.a.:<br />
o.D.<br />
Sieslin Jud zu Burgau, wi<strong>der</strong> die Juden zu Günzburg<br />
(Nr.85.)<br />
1733<br />
Fiskus, wi<strong>der</strong> den Juden Salomon Levi zu Kriegshaber<br />
(Nr.207.)<br />
1724<br />
Jakob Wassermann zu Kriegshaber, wi<strong>der</strong> Elias Levi<br />
(Nr.208.)<br />
1582<br />
Bartlmä Sailer, wi<strong>der</strong> den Juden Samuel zu Günzburg<br />
(Nr.526.)<br />
848
HOFREGISTRATUR-AKTEN:<br />
TirLAI<br />
Hauptreihen A-K (zeitlich geordnet): 1520-1763<br />
Son<strong>der</strong>reihen: ca.1665-1785<br />
enthält u.a.:<br />
Reihe A<br />
1520-1565<br />
Finanzen im Allgemeinen: Judenregal; Bewilligung <strong>und</strong> Aufenthalt<br />
von Juden in Tirol <strong>und</strong> in den Vorlanden<br />
(Abt.IV. Fasz.14. Pos.11.)<br />
Reihe G<br />
1709 Januar 4<br />
Oberösterreichische Hofkammer; Karl Philipp, Pfalzgraf bei<br />
Rhein; Hormayerscher Rezess;<br />
betr. u.a.: Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau; das von<br />
Moises Günzburger käuflich erlangende herrschaftliche Haus zu<br />
Kriegshaber<br />
(Fasz.346.)<br />
Hinweis:<br />
Die Akten <strong>der</strong> Hofregistratur enthalten weiteres Material <strong>zur</strong><br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden, sind jedoch sehr umfangreich <strong>und</strong> kaum<br />
erschlossen (Rep.342: Übersicht <strong>der</strong> zeitlich geordneten Faszikel<br />
<strong>und</strong> Bände). Ergänzend dazu sind vorhanden:<br />
Hofregistratur-Protokolle, Kopialbücher <strong>der</strong> Hofkanzlei.<br />
Kammer- (ab 1620 Hofkammer-)Registratur<br />
(Rechnungs- <strong>und</strong> Kassenbücher, Kopialbücher, Protokolle <strong>und</strong><br />
Akten).<br />
SAMMELAKTEN:<br />
Reihe A (1565-1599); Reihe B (1600-1665); Reihe C (1665-1740);<br />
Reihe D (1740-1848); Reihe E (15.-20.Jh.); dabei u.a.:<br />
Reihe A, Abt.IX, Lage 8<br />
Finanzverwaltung, allgemeine Kammersachen: Juden<br />
1585<br />
Beschwerde, wegen Bevorzugung <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.l.)<br />
1580<br />
Jude Lemblin zu Günzburg; Gerichtsstand, wegen Schulden<br />
(Nr.2.)<br />
1580<br />
Jude Simon zu Günzburg; Zahlungsverweigerung<br />
(Nr.3.)<br />
849
SAMMELAKTEN:<br />
TirLAI<br />
Reihe B, Abt.IX, Lage 8<br />
Finanzverwaltung, allgemeine Kammersachen: Juden<br />
1609<br />
Markgraf Karl von Burgau; Kredite bei Juden<br />
(Nr.4.)<br />
1600-1602<br />
Günzburg: Söhne des Juden Simon; Prozeß<br />
(Nr.6.)<br />
1608<br />
Schwaben; Totschlag an Juden<br />
(Nr.ll.)<br />
Reihe B, Abt.XV, Lage 3<br />
Kirche, milde Stiftungen, Schule: Protestantismus <strong>und</strong> dessen<br />
Bekämpfung<br />
1607<br />
Schwaben: Unkatholisches Verhalten, Unterstützung <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.7.)<br />
AUßERTIROLISCHE SONDERBESTÄNDE:<br />
dabei u.a:<br />
Regierungsakten, Vor<strong>der</strong>österreich (Burgau)<br />
(Fasz.15-18.)<br />
1741-1767<br />
Vier umfangreiche Fasz., Rentamtsrechnungen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e einschlägige<br />
Akten; enthält u.a.:<br />
Rentamts-Manuale mit den vierteljährlichen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />
in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau; verzeichnet sind Judenzoll,<br />
Judenhaus- <strong>und</strong> Lebzeitgel<strong>der</strong>, Judenschutzgel<strong>der</strong>, Judenbegräbnisgel<strong>der</strong><br />
u.a.;<br />
Im 4. Quartal 1754 zahlen z.B. an jüdischem Zoll:<br />
Kriegshaber 43 fl 30 kr; Pfersee 10 fl; Fischach 9 fl; Steppach<br />
8 fl; Schlipsheim 1 fl 45 kr; Buttenwiesen 25 fl 45 kr;<br />
Binswangen 15 fl 30 kr; Ichenhausen 36 fl 30 kr, Hürben 12 fl<br />
30 kr;<br />
An jährlichem Zoll bezahlen ebenda: die Judengemeinde Illereichen<br />
40 fl, die zu Fellheim 18 fl <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hebräer Samuel Landauer<br />
von Ellingen 8 fl;<br />
Für 1755 <strong>und</strong> 1759 zahlen die Juden z.B. an sogenannten Jägergel<strong>der</strong>n<br />
jeweils: in Kriegshaber 1661 fl 44 kr; Pfersee 1325 fl<br />
38 kr; Steppach 169 fl 53 kr; Fischach 255 fl 8 kr; Ichenhausen<br />
906 fl 5 kr; Buttenwiesen 505 fl 15 kr; Binswangen 342 fl<br />
58 kr; Hürben 293 fl 19 kr; Schlipsheim 40 fl.<br />
Die Haus- <strong>und</strong> Lebzeitgel<strong>der</strong> nennen die Anzahl <strong>der</strong> jüdischen<br />
Familien, mit jeweils 35 kr; z.B. 1760: Kriegshaber 60 1/2,<br />
Pfersee 22 1/2, Steppach 24 1/2, Fischach 42 1/2, Ichenhausen<br />
155 1/2, Hürben 44 1/2, Buttenwiesen 57 1/2, Binswangen 42 <strong>und</strong><br />
Schlipsheim 2 1/2 Familien.<br />
850
KLOSTERARCHIV ISNY: URKUNDE<br />
FÜRSTL. VON QUADT'SCHES ARCHIV ISNY<br />
1534 November 2<br />
Urteilsbrief für die Gemeinde Hellengerst (Markt Weitnau, Kr.<br />
Oberallgäu) wi<strong>der</strong> den Juden Hirsch aus Grönenbach (Kr. Unterallgäu),<br />
<strong>der</strong> in die Güter des Christian Hertenberger eingesetzt<br />
werden sollte<br />
(U 1534 XI 2. - Regest: UBIsny 213.)<br />
851
THE CENTRAL ARCHIVES FOR THE HISTORY OF THE JEWISH PEOPEL, JERUSALEM<br />
(Früher: The Jewish Historical General Archives)<br />
1. Matrikel = G/5 (* = Geburten. oo = Trauungen. + = Sterbefälle.)<br />
- <strong>Augsburg</strong> (G/5, 101-109)<br />
* 1824-1860; oo 1836-1853; + 1836-1842.<br />
(G/5, 101.)<br />
* oo + 1860-1863.<br />
(G/5, 102.)<br />
* 1863-1881; oo 1863-1880; + 1863-1881.<br />
(G/5, 103-105.)<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Juden aus dem Standesamt<br />
(G/5, 106.)<br />
+ 1868-1940; oo 1870-1909, 1910-1939.<br />
(G/5, 107-109.)<br />
Binswangen (G/5, 309)<br />
* 1746-1857<br />
(G/5, 309.)<br />
- Buttenwiesen (G/5, 594f.)<br />
* 1831-1859; oo 1831-1865; + 1817-1865.<br />
(G/5, 594.)<br />
Familienbuch, 1860-1937<br />
(G/5, 595.)<br />
- E<strong>der</strong>heim (G/5, 716-718)<br />
* 1810-1873; oo 1810-1872; + 1810-1869.<br />
(G/5, 716-718.)<br />
- Fellheim (G/5, 835-838, 985)<br />
* 1831-1879; oo 1830-1877; + 1851-1882<br />
(G/5, 985.)<br />
+ 1875-1876; * 1875<br />
(G/5, 835, 836.)<br />
Familienbuch, 1795-1875<br />
(G/5, 837.)<br />
* 1822-1831; oo 1827-1830; + 1822-1831.<br />
(G/5, 838.)<br />
- Fischach-Schwaben (G/5, 828-831, 857)<br />
Personenverzeichnis<br />
(G/5, 857 I <strong>und</strong> II. )<br />
+ 1826-1940; oo 1826-1914.<br />
(G/5, 828, 829.)<br />
Zeugnisse über Eheschließungen, 1810-1881<br />
(G/5, 830. )<br />
* 1826-1938 852<br />
(G/5, 831.)
1. Matrikel = G/5<br />
- Günzburg (G/5, 1233)<br />
oo 1861-1897, 1904<br />
(G/5, 1233.)<br />
- Hainsfarth (G/5, 1259)<br />
CAHJP<br />
* 1825-1914; oo 1826-1905; + 1825-1914.<br />
(G/5, 1259 I <strong>und</strong> II.)<br />
- Harburg (G/5, 1341)<br />
* oo + 1807-1875<br />
(G/5, 1341 I <strong>und</strong> II.)<br />
- Hürben-Krumbach (G/5, 1546)<br />
* 1784-1875; oo + 1785-1875.<br />
(G/5, 1546.)<br />
- Ichenhausen (G/5, 1556-1562, 1564-1566, 1568)<br />
* 1782-1853, 1853-1889<br />
(G/5, 1556 I <strong>und</strong> II, 1557 I <strong>und</strong> II.)<br />
Verzeichnis zum Geburts- <strong>und</strong> Sterberegister<br />
(G/5, 1558.)<br />
oo 1828-1874, 1874-1921<br />
(G/5, 1559, 1560.)<br />
+ 1823-1853, 1853-1889<br />
(G/5, 1561, 1562.)<br />
Neuangenommene Familiennamen <strong>der</strong> Familienoberhäupter,<br />
angelegt 1813<br />
(G/5, 1564.)<br />
Einwohnerliste; ältestes Geburtsdatum: 1842<br />
(G/5, 1565.)<br />
Matrikel <strong>der</strong> Judengemeinde; ältestes Geburtsjahr: 1755<br />
(G/5, 1566.)<br />
Familienbuch, 1810-1814<br />
(G/5, 1568.)<br />
- Kleinerdlingen (G/5, 1696-1699)<br />
+ 1810-1902<br />
(G/5, 1696.)<br />
oo 1810-1881, 1879-1898<br />
(G/5, 1697, 1698.)<br />
* 1810-1881<br />
(G/5, 1699.)<br />
853
1. Matrikel = G/5<br />
CAHJP<br />
- Kriegshaber-<strong>Augsburg</strong> (G/5, 1755-1758)<br />
* 1863-1876<br />
(G/5, 1755.)<br />
oo 1863-1874<br />
(G/5, 1756.)<br />
+ 1863-1875, 1865-1939.<br />
(G/5, 1757, 1758.)<br />
- Memmingen (G/5, 2040f.)<br />
oo 1879-1919<br />
(G/5, 2040.)<br />
Friedhofs-Register: 1875-1937<br />
(G/5, 2041.)<br />
- Nördlingen (G/5, 2299f.)<br />
* 1863-1875; oo 1861-1882; + 1864-1877.<br />
(G/5, 2299. )<br />
oo 1864-1920<br />
(G/5, 2300.)<br />
- Oettingen (G/5, 2415-2417)<br />
* oo + 1764-1850<br />
(G/5, 2415.)<br />
* (1-64), oo (65-80): 1816-1875; + (81-132): 1816-1900<br />
(G/5, 2416.)<br />
* (1-66): 1850-1934; oo (67-92): 1850-1937);<br />
+ (93-194): 1850-1940<br />
(G/5, 2417.)<br />
- Pfersee-<strong>Augsburg</strong> (G/5, 2484f.)<br />
* 1833-1872; + 1835-1872.<br />
(G/5, 2484.)<br />
* (1-22): 1863-1874; oo (24-30): 1863-1869; + (32-54): 1863-1875<br />
(G/5, 2485.)<br />
854
CAHJP<br />
2. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = GA/II<br />
- E<strong>der</strong>heim (GA/II, 868-877)<br />
3 hebräische Schriftstücke (19. Jh.); Auszug aus dem Testa-<br />
ment des Elias Neuburger zu E<strong>der</strong>heim, gestorben 1865 Dezember 22<br />
(GA/II, 868.)<br />
ca. 20 Einzelblätter betr.: Elementarschulhausbau <strong>und</strong> Kauf<br />
zu E<strong>der</strong>heim (1834-1837), u.a. Protokollauszug über die neuerbaute<br />
Judenschule von 1737 Juni 17, hebräische Listen <strong>und</strong><br />
Auszug aus dem Ausstandsverzeichnis des königlichen Rentamtes<br />
Nördlingen von 1870 August 10<br />
(GA/II, 869.)<br />
ca. 90 Einzelblätter, zum Teil in hebräisch, betr.: israelit.<br />
Gottesacker in Harburg (1836-1874), u.a. Klage gegen den<br />
Totengräber S. Schnaitacher (1841), Reperatur <strong>der</strong> Begräbnismauer<br />
(1851), Quittung über 44 fl 28 kr Benutzungsgebühr für<br />
die Kultusgemeinde E<strong>der</strong>heim (1851), sowie Vergleich <strong>der</strong><br />
Gemeinden Harburg <strong>und</strong> E<strong>der</strong>heim von 1874 September 28<br />
(GA/II, 870.)<br />
"Hirsch Weiler'sche Verlassenschaft <strong>und</strong> Stiftung" (I): 1842-<br />
1845; enthält ca. 20 Einzelblätter, u.a. Auszug aus dem Testament<br />
des Jakob Hirsch Weiler zu E<strong>der</strong>heim, verstorben 1842<br />
August 10, mit einer Stiftung von 400 fl an die Kultusgemeinde<br />
(GA/II, 871.)<br />
"Hirsch Weiler'sche Stiftung <strong>und</strong> Kaufvertrag" (II): 1844-1864;<br />
enthält ca. 45 Einzelblätter, u.a. Rechnungen, Quittungen,<br />
Auszug aus dem Gr<strong>und</strong>steuer-Kataster für das Haus Nr.276, das<br />
<strong>der</strong> Schullehrer Salomon Hirschinger 1850 schenkungsmäßig von<br />
Weiler erhalten hat, sowie "Anlehens Tabelle" für Jakob<br />
Kögler von Schopflohe (1844), mit Papiersiegel des Fürstlich<br />
Oettingischen Herrschaftsgerichts<br />
(GA/II, 873.)<br />
Schreiben des königlichen Landgerichtes zu Nördlingen, betr.<br />
<strong>der</strong> Verlassenschaft des Moses Einstein von E<strong>der</strong>heim (1856<br />
August 12); Anlage: Auszug aus dem Testament dieses verstorbenen<br />
Handelsmannes, betr. einer Stiftung<br />
(GA/II, 872.)<br />
ca. 20 Einzelblätter betr.: israelit. Kultusgemeinde E<strong>der</strong>heim,<br />
u.a. vorläufige Zuweisung an den Oberrabbiner Pinkas Katzenellenbogen<br />
(1838), Einverleibung ins Rabbinat Wallerstein<br />
(1846), Gehaltsregulierung des künftigen Distrikts Rabbiner<br />
zu Wallerstein, sowie eine Liste <strong>der</strong> 23 in E<strong>der</strong>heim lebenden<br />
israelit. Familien mit Angabe ihrer Berufe <strong>und</strong> Abgaben<br />
(GA/II, 874.)<br />
ca. 10 Einzelblätter (1855-1870), u.a. Erwerbsurk<strong>und</strong>e für die<br />
israelit. Kultusgemeinde E<strong>der</strong>heim (1855/56) <strong>und</strong> Streitsache<br />
zwischen Moses Braunschweig, Handelsmann von Kleinerdlingen,<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kultusgemeinde von E<strong>der</strong>heim wegen einer Erbschaft<br />
(GA/II, 875.)<br />
855
CAHJP<br />
2 . Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = GA/II<br />
- E<strong>der</strong>heim (GA/II, 868-877)<br />
ca. 30 Einzelblätter (1805-1863), zum Teil in hebräisch;<br />
u.a. Obligationen <strong>und</strong> Rechnungen <strong>zur</strong> Abraham Levi'schen<br />
Stiftung, ferner den Armenfond zu E<strong>der</strong>heim betr. (1828);<br />
Kaufvertrag von 1863 Juli 18, mit Papiersiegel <strong>der</strong> Stadt<br />
Lauingen (eingerissen)<br />
(GA/II, 876.)<br />
3 Blätter (1845, 1869): Beilagen <strong>zur</strong> Jacob Hirsch Weiler'schen<br />
Stiftung <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Einstein'schen Stiftung; betr. israelit.<br />
Kultusstiftung <strong>und</strong> israelit. Schulfond in E<strong>der</strong>heim<br />
(GA/II, 877.)<br />
- Harburg (GA/II, 345-350, 919-923)<br />
1843 März 21 bis 1844 Juli 17: "Diffesionseidesabteilung in<br />
Sachen Judenschaft Harburg gegen das fürstliche Haus Oettingen<br />
Wallerstein, wi<strong>der</strong>rechtliche Gefällserhebung betr."<br />
1836 November 26 <strong>und</strong> 1842 April 18: desgleichen für Deggingen<br />
(GA/II, 345.)<br />
Israelit. Kultusgemeinde Harburg (1853-1861): "Das Erbauen<br />
einer neuen Halle auf dem hiesigen israelitischen Friedhof<br />
betreffend"; enthält Rechnungen sowie detailierte Spendenlisten<br />
mit den Namen <strong>der</strong> jüdischen Bürger, <strong>und</strong> einen Plan<br />
(GA/II, 346.)<br />
1824, 1825, 1826: "Schulkosten Rechnung <strong>der</strong> Israelitischen<br />
Gemeinde Harburg", geführt von Abraham Hiller<br />
(GA/II, 347.)<br />
Mehrere Schriften <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde Harburg<br />
(1849/1850), u.a. Kaufbrief <strong>der</strong> Kultusgemeinde, Auslagen<br />
des Nathan Hechinger, Steuerquittung des David Brachman,<br />
sowie Schreiben betr. des Hausbesitzers Isac Wassermann<br />
(gestorben 1812 Dezember 29), seines Sohnes Abraham <strong>und</strong><br />
seiner Tochter Kler<br />
(GA/II, 348.)<br />
1834, 1851/1852: Israelitische Armenpflege Harburg; Stiftung<br />
des verstorbenen Kaufmanns Israel Elkan Wassermann von<br />
Harburg (300 fl), sowie sein Testament von 1834 Juni 24<br />
(GA/II, 349.)<br />
1837, 1884/1885: Akten <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde Harburg<br />
betr. "Legat <strong>der</strong> im Jahre 1836 ledig verstorbenen Regine<br />
Wassermann, Tochter des verstorbenen Israel Wassermann";<br />
Vergleich mit E.I. Wassermann in München; Anfall von 200 Mark<br />
im Jahre 1885<br />
(GA/II, 350.)<br />
1827-1844: "Handakten des Advokaten Greiner zu Ansbach <strong>zur</strong><br />
Sache <strong>der</strong> Judenschaft zu Harburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> einzelnen Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong>selben gegen das fürstl. Haus Ött.-Wallerstein wi<strong>der</strong>rechtliche<br />
Gefällserhebung betr." mit ca. 500 Einzelblättern<br />
(Kopien von 1643)<br />
(GA/II, 919.)<br />
856
CAHJP<br />
2. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = GA/II<br />
- Harburg (GA/II, 345-350, 919-923)<br />
1888-1903, 1914: betr. den Israelit. Friedhof in Harburg;<br />
u.a. Antrag <strong>der</strong> Kultusgemeinde, ein Verzeichnis <strong>der</strong> Grabmonumente<br />
anzufertigen <strong>und</strong> dieselben zu nummerieren (Druck:<br />
1902 Juli 27), sowie eine "Friedhofsordnung" von 1903 Nov. 16<br />
(GA/II, 920. )<br />
1841, 1848-1852: "Correspondenzen (<strong>der</strong> israelit. Kultusge-<br />
meinde Harburg) mit <strong>der</strong> Cultus Gemeinde Deggingen <strong>und</strong> Vergleich<br />
mit <strong>der</strong>selben wegen Abtretung vom hiesigen Gottes Akker"<br />
(GA/II, 921.)<br />
1851-1858: Israelit. Kultusgemeinde Harburg betr. Reparatur<br />
<strong>der</strong> Friedhofsmauer <strong>und</strong> Herstellung zweier neuer Eichentüren<br />
(GA/II, 922.)<br />
1831-1838: Akten <strong>der</strong> israelit. Kultusverwaltung Harburg betr.<br />
Rechnung <strong>und</strong> Führung <strong>der</strong> Begräbnisbaukasse von Seiten des<br />
U. Löw Guldmann<br />
(GA/II, 923.)<br />
- Mönchsdeggingen (GA/II, 788-795; nach: Pinkas Hakehillot, S.643)<br />
1863 Juni 29: Ministerialverordnung, die Verhältnisse <strong>der</strong><br />
israelit. Kultusgemeinden betr.<br />
(GA/II, 788.)<br />
1836-1848: Mönchsdeggingen, Rechtsstreit mit dem Fürsten von<br />
Wallerstein wegen Abgaben<br />
(GA/II, 789.)<br />
1841-1865: Mönchsdeggingen, Rechtssache mit dem Fürsten von<br />
Wallerstein; Mikwah u.a.<br />
(GA/II, 790.)<br />
1842-1861: Mönchsdeggingen, Armenangelegenheiten<br />
(GA/II, 791.)<br />
1870: Mönchsdeggingen, Anschluß <strong>der</strong> israelit. Bürger von<br />
Nördlingen an das israelit. Begräbnis in Deggingen<br />
(GA/II, 792.)<br />
1845: Mönchsdeggingen, Schritte <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Verhältnisse<br />
<strong>der</strong> Juden<br />
(GA/II, 793.)<br />
1838-1843: Mönchsdeggingen, Seligmann Schnei<strong>der</strong> zu Harburg<br />
gegen die jüdische Kultusgemeinde zu Deggingen wegen Gehaltes<br />
(GA/II, 794.)<br />
182 7: Mönchsdeggingen, Synagogen-Bau<br />
(GA/II, 795.)<br />
857
CAHJP<br />
3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = S<br />
- <strong>Augsburg</strong> (S 435)<br />
Akten, betr. <strong>Augsburg</strong> (hebräisch) aus dem Jahre 1809<br />
(S 435.)<br />
- Bayern (S 431)<br />
1553-1556: Verzeichnis von "Judengelt", empfangen bei verschiedenen<br />
bayerischen Ortschaften.<br />
1807 März 21: Militärpflicht <strong>der</strong> Juden, Verordnung des<br />
Herzogs Max Joseph.<br />
Ergänzungen <strong>und</strong> Korrekturen zu Eckstein: "Haben die Juden<br />
in Bayern ein Heimatrecht"<br />
(S 431.)<br />
- Donauwörth (S 171)<br />
1383: Privileg, daß die Juden Bürger zu Donauwörth werden<br />
(S 171.)<br />
- E<strong>der</strong>heim (S 257)<br />
1827-1870: Anstellung eines Elementarlehrers<br />
(S 257/1.)<br />
1846: Vakanz <strong>der</strong> Rabbinerstelle<br />
(S 257/2.)<br />
1791: hebräisches Schriftstück, betr. E<strong>der</strong>heim<br />
(S 257/3.)<br />
1874: Auflösung <strong>der</strong> israelit. Gemeinde von E<strong>der</strong>heim<br />
(S 257/4.)<br />
1836-1838: Über die Aufnahme des Schächters Altmeyer mit <strong>der</strong><br />
polizeilichen Erlaubnis<br />
(S 257/5.)<br />
- Harburg (S 161)<br />
1832-1840: Harburg, Protokolle, Bekanntmachungen u.a.<br />
(S 161/1.)<br />
1841-1880: Harburg, Protokollbuch über die Ansässigmachung<br />
<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>lassung in <strong>der</strong> hiesigen Kultusgemeinde<br />
(S 161/2.)<br />
1839-1840: Königl. Advokat Rigel & Senger in Sachen <strong>der</strong> Judenschaft<br />
zu Harburg gegen die Geistlichkeit u.a.; Praezeptoren<br />
in Harburg wegen Entschädigung für Stolgebühren u.a.<br />
(S 161/3.)<br />
1848 März 23: Vergleich <strong>der</strong> Einwohner <strong>der</strong> fürstl. Oettingen-<br />
Wallersteinschen Herrschaftsgerichte mit dem fürstl. Haus<br />
Oettingen Wallerstein, verschiedene Gefälle betr.<br />
(S 161/4.)<br />
858
CAHJP<br />
3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = S<br />
- Harburg (S 161)<br />
1851/1852: Israelit. Kultusgemeinde Harburg contra fürstl.<br />
Haus Oettingen-Wallerstein, insbeson<strong>der</strong>e Vergleich zwischen<br />
beiden Parteien betr. Begräbnisgeld<br />
(S 161/5.)<br />
1859: Erwerb <strong>der</strong> Scheune im Schulhof zu Harburg<br />
(S 161/6.)<br />
1850: Harburg, Organisation des Synagogenchors<br />
(S 161/7.)<br />
1769-1824: hebräische Schriftstücke, Harburg betr.<br />
(S 161/8.)<br />
1800-1815: Renovierung <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> <strong>der</strong> neu erbauten<br />
Mikweh in Harburg; diverse Anfragen; detailierte Liste <strong>der</strong><br />
Zahlungen <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde-Mitglie<strong>der</strong> sowie <strong>der</strong><br />
Ausgaben für Synagoge <strong>und</strong> Mikweh; 3 Pläne <strong>der</strong> Synagoge (1813)<br />
(S 161/9.)<br />
1849: zwei neue Synagogenstände in <strong>der</strong> Synagoge betr.<br />
(S 161/10.)<br />
1837/1839: Synagogenangelegenheiten, insbeson<strong>der</strong>e Reparatur<br />
(S 161/11.)<br />
1838-1846: Mikwe <strong>und</strong> Pacht <strong>der</strong>selben betr., in Harburg<br />
(S 161/12.)<br />
1848: Harburg, Schulklopfer betr.<br />
(S 161/13.)<br />
1843-1856: Harburg, Gemeindebeamten <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde<br />
(S 161/14.)<br />
1831: Harburg, Akt <strong>der</strong> Abstimmung, ob die Schächterstelle<br />
Seligmann dem Schneidachen o<strong>der</strong> Leopold dem Sänger übertragen<br />
werde<br />
(S 161/15.)<br />
1836: Harburg, Akt über die Aufnahme des Schächters Altmeyer<br />
in E<strong>der</strong>heim mit <strong>der</strong> polizeilichen Erlaubnis<br />
(S 161/16.)<br />
1762-1790, 1793, 1815: hebräische Schriftstücke, betr. Harburg<br />
(S 161/17.)<br />
1741-1746, 1772/73, 1784, 1787/88, 1791, 1795: hebräische<br />
Schriftstücke, betr. Harburg<br />
(S 161/18-21.)<br />
1851, 1854: Harburg, Israelit. Handwerks- <strong>und</strong> Ackerbauför<strong>der</strong>ungs-<br />
Verein für Bayern in München betr.<br />
(S 161/22.)<br />
859
CAHJP<br />
3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = S<br />
- Harburg (S 161)<br />
1841: Harburg, Akt betr. die Übersiedlung eines dahier<br />
wohnenden Kultusmitgliedes sowie die Erbschaften eines<br />
Auswärtigen, wodurch Vermögen aus <strong>der</strong> Kultusgemeinde hinausgeht;<br />
daß solche 1% an die Kultuskasse zu entrichten haben;<br />
enthält auch das im Dezember 1886 angefertigte Statut über<br />
Ansässigmachung etc.<br />
(S 161/23.)<br />
1813, 1880-1901: Harburg, Stiftung des Gabriel Samuel<br />
später Goldschmidt, verstorben 1815 November 2<br />
(S 161/24.)<br />
1800-1830: Harburg, Varia; ca. 200 Einzelblätter betr.<br />
verschiedener Angelegenheiten <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde,<br />
zum Teil in hebräischer Schrift; u.a. Testament (November<br />
1825), Protokolle des fürstl. Oettingisch-Wallersteinschen<br />
Herrschaftsgerichts in Harburg sowie eine Synagogenordnung<br />
von 1825 August 23<br />
(S 161/25.)<br />
1764, 1783, 1787, 1806, 1813, 1819: Harburg, verschiedene<br />
hebräische Schriftstücke betr. israelit. Kultusgemeinde<br />
(S 161/26-29.)<br />
1754-1821: Harburg, Anleihen <strong>und</strong> Abgaben<br />
(S 161/30.)<br />
1784, 1806, 1816: Harburg, hebräische Schriftstücke<br />
(S 161/31, 32.)<br />
- Wallerstein (S 137)<br />
1793: Wallerstein, Protokolle<br />
(S 137/1.)<br />
1813-1830: Wallerstein, verschiedene hebräische Schriftstücke<br />
(S 137/2-4.)<br />
1841 Dezember: Wallerstein, Vorstandswahl<br />
(S 137/5.)<br />
1827, 1854: Wallerstein, Statuten<br />
(S 137/6.)<br />
1700-1850: Wallerstein, Schutzjuden<br />
(S 137/7.)<br />
o.D.: Wallerstein, Entwurf einer Eingabe an den König betr.<br />
bürgerliche Gleichstellung <strong>der</strong> Juden<br />
(S 137/8.)<br />
1845: Wallerstein, Verleumdung <strong>und</strong> Verfolgung <strong>der</strong> Judenschaft<br />
(S 137/9.)<br />
1808-1841: Wallerstein, Judenabgaben, Häusergeld, Einzugsgeld<br />
(S 137/10.)<br />
860
CAHJP<br />
3. Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = S<br />
- Wallerstein (S 137)<br />
1720, 1761: Wallerstein, Fleisch <strong>und</strong> Metzger<br />
(S 137/11.)<br />
1808-1835: Wallerstein, Synagoge, Schule <strong>und</strong> Mikweh <strong>der</strong><br />
Israelit. Kultusgemeinde<br />
(S 137/12, 13.)<br />
1782-1816: Wallerstein, Kassabuch <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde<br />
(S 137/14.)<br />
1809-1835: Wallerstein, Kassenbuch<br />
(S 137/15.)<br />
1796-1827 Wallerstein, betr. Geldaufnahme<br />
(S 137/16.)<br />
1731-1809 Wallerstein, betr. Schulden <strong>und</strong> Schätzung<br />
(S 137/17.)<br />
1831: Wallerstein, hebräisches Schriftstück<br />
(S 137/18.)<br />
1829: Wallerstein, Beschneidung <strong>der</strong> Israeliten betr.<br />
(S 137/19.)<br />
1835: Wallerstein, Trauungen <strong>der</strong> Israeliten<br />
(S 137/20.)<br />
1835: Wallerstein, David Eissmann; Verhalten in <strong>der</strong> Synagoge<br />
(S 137/21.)<br />
1789-1811: Wallerstein, betr. die frühere Rabbinatsaufnahme<br />
(S 137/22.)<br />
1824/25: Wallerstein, betr. Wolf Rottenhamm<br />
(S 137/23.)<br />
1828: Wallerstein, die Ansprüche, die französischen Quartier-<br />
kosten betr.<br />
(S 137/24.)<br />
1828: Wallerstein, Gebet für die glückliche Entbindung <strong>der</strong><br />
Königin Theresia<br />
(S 137/25.)<br />
1836: Wallerstein, betr. Rückkunft des bayerischen Königs<br />
aus Griechenland<br />
(S 137/26.)<br />
1790-1828, 1764-1825, 1764-1828: Wallerstein, hebräische<br />
Schriftstücke<br />
(S 137/27.)<br />
861
CAHJP<br />
3.- Aus den Beständen des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen Juden,<br />
Berlin = S<br />
- Wallerstein (S 137)<br />
1720-1831: Wallerstein, Korrespondenzen u.a. mit <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>herrschaft,<br />
betr. Schutz, Rechnungen, Wahlen, Schächten<br />
sowie Militaria<br />
(S 137/28.)<br />
1792-1807: Wallerstein, hebräische Schriftstücke<br />
(S 137/29, 30.)<br />
1805 Juni 17: Wallerstein, Berechnung für die Bezahlung<br />
des Kaufschillings für den Mayershof zu Mayershofen<br />
(S 137/31.)<br />
862
CAHJP<br />
4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />
- Altenstadt (NE/1-51)<br />
1825: Hauptbuch, Altenstadt; enthält Rechnungsaufstellungen<br />
in hebräischer Schrift<br />
(NE/1.)<br />
1837-1847, 1849-1906: Altenstadt, Jahresrechnungen <strong>und</strong><br />
Belege <strong>der</strong> israelit. Kultusgemeinde<br />
(NE/2-9.)<br />
1847-1894: Altenstadt, Jahresrechnungen <strong>der</strong> Judenschule<br />
(NE/10-14.)<br />
1909-10, 1912-14: Altenstadt, Rechnungen <strong>der</strong> Schleissmann'schen<br />
Schul- <strong>und</strong> Wohltätigkeitsstiftung<br />
(NE/15.)<br />
(1824), 1833, 1858, 1899-1902: Altenstadt, Fassionen über<br />
die Schullehrerstelle<br />
(NE/16.)<br />
1853-1872: Altenstadt, Schulgel<strong>der</strong>einnahmebuch; enthält<br />
viele Personennamen<br />
(NE/17.)<br />
1830-1831: Altenstadt, Verhandlungen <strong>und</strong> Belege über Ankauf<br />
eines Platzes für die Erbauung einer Judenschule, Synagoge<br />
<strong>und</strong> Armenhaus; zusätzliche Briefe <strong>und</strong> Dokumente (1826-1853)<br />
(NE/18.)<br />
1816-17, 1823-28, 1831, 1833, 1836-1872, 1880-1883, 1885-1925:<br />
Altenstadt, Schülerverzeichnisse <strong>und</strong> Zensurbücher <strong>der</strong> Judenschule<br />
(NE/19-22.)<br />
1855/1856: Altenstadt, Inventarium für die israelit. Schule<br />
(NE/22a.)<br />
1830-1868: Altenstadt, Attesten-Buch <strong>der</strong> Entlassungsschüler<br />
(NE/22b.)<br />
1838-1913: Altenstadt, Protokollbücher <strong>der</strong> jüdischen Kulttusgemeinde<br />
(3 Bde.); enthält Aufschlüsse über die gesamten<br />
rechtlichen Angelegenheiten<br />
(NE/23-25.)<br />
1854-1896: Altenstadt, Kassentagebuch <strong>der</strong> Kultusgemeinde;<br />
enthält einige Akten betr. Familie Kahn (1891-94)<br />
(NE/26-29.)<br />
1843-1870: Altenstadt, Vermögensstand <strong>der</strong> jüdischen Kultuskasse<br />
(NE/30.)<br />
1843-1887: Altenstadt, Hauptbuch <strong>der</strong> Kultuskasse; betr. auch<br />
Stiftungsvermögen<br />
(NE/31.)<br />
1886-1909: Altenstadt, Gemeinde-Kassenbuch<br />
(NE/32.)<br />
863
CAHJP<br />
4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />
- Altenstadt (NE/1-51)<br />
1847-83, 1894: Altenstadt, Satzungen, Rechnungen <strong>und</strong> Verhandlungen<br />
des jüdischen Wohltätigkeitsvereins (zum Teil<br />
in hebräischer Schrift)<br />
(NE/33.)<br />
1849-68: Altenstadt, Hauptbuch A<br />
1887-95: Altenstadt, "Zdoko-Cassa"<br />
1887-93: Altenstadt, Gemeinde-Kasse<br />
1895-1911: Altenstadt, Kassenbuch für Wohltätigkeits- <strong>und</strong><br />
Synagogenfond<br />
(NE/34.)<br />
1886-94: Altenstadt, Spenden <strong>zur</strong> Seelenheilsstiftung <strong>und</strong><br />
<strong>zur</strong> Armenpflege; 1902-19: Brunnenrechnungen; 1886-1900:<br />
Kassenbuch - Ostermahl betr.<br />
(NE/35.)<br />
1864-1920: Altenstadt, monatliche Beiträge <strong>und</strong> Umlagelisten<br />
(NE/36.)<br />
1885-93: Altenstadt, Rechnungen <strong>der</strong> jüdischen Wohltätigkeitsstiftung<br />
(NE/37.)<br />
1876-1918: Altenstadt, Stiftungsbuch<br />
(NE/38.)<br />
1886-92, 1892-1921: Altenstadt, Seelenheilstiftung; enthält<br />
auch Quittungen<br />
(NE/39-41.)<br />
1907-38: Altenstadt, Jüdischer Frauenverein; Statuten von<br />
1893 <strong>und</strong> 1903; Protokolle von 1911-38<br />
(NE/42.)<br />
1867-1907: Altenstadt, Eigentum an den Stühlen <strong>der</strong> Synagoge<br />
(NE/43.)<br />
1860-61: Altenstadt, Rechnungen über die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> Syangoge<br />
(NE/44.)<br />
1889: Altenstadt, Rechnung <strong>der</strong> "simultanen Gemeindewage"<br />
(gehört je <strong>zur</strong> Hälfte <strong>der</strong> christlichen <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen<br />
Kultusgemeinde)<br />
(NE/45.)<br />
1804-1853, 1821-1913: Altenstadt, Sammelakt: Die Beziehungen<br />
<strong>der</strong> jüdischen Kultusgemeinde <strong>zur</strong> politischen Gemeinde Illereichen;<br />
enthält u.a. gemeindliche Leistungen <strong>und</strong> Fleischaufschlag,<br />
Gemeindeumlagen, Wasserleitung, Nutzungen an dem unverteilten<br />
Gemeindegr<strong>und</strong>, Armenhaus, Verträge; Schulordnung<br />
von 1829, Akten des Rabbinats ab 1785<br />
(NE/46, 47.)<br />
1872-85: Altenstadt, verschiedene Schriftstücke betr. den<br />
Fremden- <strong>und</strong> Armenverein<br />
(NE/48.)<br />
864
CAHJP<br />
4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />
- Altenstadt (NE/1-51)<br />
1870-77: Kultusgemein[d]e Illereichen <strong>und</strong> Altenstadt,<br />
auch Verein für Durchreisende<br />
(NE/49.)<br />
1833-85; Altenstadt, Armenpflege; Schatzungsentwurf <strong>der</strong><br />
Gemeinde Illereichen (um 1835/36); Wahlen in Altenstadt<br />
(1835); verschiedene Akten, auch Illereichen betr.<br />
(Schächten, Mazzoth, Synagogenordnung: 1833/35)<br />
(NE/50.)<br />
Altenstadt, verschiedene Akten (zum Teil in hebräisch):<br />
1858-88: Testamente, Verlassenschaften, Seelenheil-Stiftungen;<br />
1871-77: Verlassenschaftsakt (Testament) <strong>der</strong> Babette<br />
Welsch (1839);<br />
Nachlaß <strong>der</strong> Marianna Ullmann;<br />
Synagogenordnung; Verzeichnis <strong>der</strong> Spenden, die bei <strong>der</strong><br />
Vorladung <strong>zur</strong> Thora gespendet wurden (1858-59); Collekte<br />
für die Synagoge in Habbach (1888); Synagogenstiftungstafel;<br />
1822-52: Schulhausbau-Vereinigung <strong>der</strong> israelit. Schul-<br />
religionslehrerstelle mit dem Rabbinat;<br />
1847-62: Lokalarmenpflege Altenstadt (Kostgeld, Unterstützungen);<br />
1859-60: Zirkular, das Distriktsarmenwesen betr.;<br />
1852-60: Holz- <strong>und</strong> Wollenverteilung an die israelit. Ortsarmen;<br />
1824-55: Rechnungen für das Armenhaus;<br />
1863: Bau-Reparatur-Kosten in <strong>der</strong> Bleich;<br />
1847-64: Rechnungswesen, Visitationen, Revisionen;<br />
1848: Rechnungen für den Geisteskranken Veit Einstein;<br />
1853-55: Vertrag mit Schlossermeister Joh. Egger in Hürben<br />
über Lieferung einer Matzenmaschine;<br />
1842/43: Bankier <strong>und</strong> Oberkirchenvorsteher Seligmann Benedikts<br />
dürftige Verwandte (Broschüre);<br />
1888: Freiherrlich Amschel Mayer von Rothschild-Stiftung<br />
für dürftige Juden;<br />
1888: Geldsammlung für Memmel-Überschwemmte; Dr. Rulf, Memel;<br />
1848/50: Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>zinse von Bach <strong>und</strong> Consorten;<br />
1812-28: Hebräisch geschriebene Briefe <strong>und</strong> Aufzeichnungen;<br />
1856: Gesuch <strong>der</strong> Fanny Maier <strong>zur</strong> Reise nach Amerika;<br />
1850: Hausiererpatentgesuch von Sam. Schnattinger;<br />
Krankheitskosten für Moses Weil;<br />
1858 Spenden <strong>zur</strong> Ergänzung <strong>der</strong> Mitgift einer Braut (Tochter<br />
des Vorsängers Jos. Bär);<br />
1858: Beiträge zum St. Johannes-Verein für freiwillige<br />
Armenpflege;<br />
1851 Rechnung des verstorbenen Mayer Wolf in Altenstadt;<br />
1917 Feuer-Versicherungspolice für die Gemeinde Altenstadt;<br />
1904-06: Zinsverzeichnis für die israelit. Kultusgemeinde;<br />
(NE/51/1-20.)<br />
1767-1837: Altenstadt, Matrikelbuch (Geburten <strong>und</strong> Todesfälle)<br />
(NE/51a.)<br />
1826-39: Altenstadt, Hauptbuch <strong>der</strong> Geborenen, Gesto[r]benen <strong>und</strong><br />
Getrauten bei <strong>der</strong> Judenschaft; Seelenzahl-Verzeichnis (enthält<br />
auch die Nummern <strong>der</strong> Häuser); Gemeinde-Rechnungen<br />
(1824/25-1835/36);<br />
(NE/51b.)<br />
865
CAHJP<br />
4. Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong> Gemeinden Schwabens = NE<br />
- Altenstadt (NE/1-51)<br />
1858-84: Leichenscheine; Beerdigungszeit <strong>der</strong> israelit.<br />
Leichen (königliche Verordnung);<br />
1872: Schreiben des Bezirksamtes Illertissen an das Bezirks-<br />
rabbinat Altenstadt, betr. Geburtslisten;<br />
1853-58: Altenstadt, Geburtslisten<br />
(NE/51c.)<br />
- Hürben (NE/52)<br />
1871-86, 1886-1902: Hürben, Protokollbücher <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
Concordia<br />
(NE/52/1-2.)<br />
1871-1912: Hürben, Ballotage <strong>und</strong> Protokollbuch <strong>der</strong> Gesell-<br />
schaft Concordia<br />
(NE/52/3.)<br />
866
CAHJP<br />
5. Photographierte Akten/Mikrofilme = HM<br />
- Deutschland (Hohenlohisches Archiv Neuenstein)<br />
1415-1435: Verschiedene Urk<strong>und</strong>en, betr. Conrad von Weinsberg<br />
1439: Wie<strong>der</strong>holte Citationen vom Römischen König Albert an<br />
die ganze Judenheit<br />
(HM 2729, 2730.)<br />
- Bayern<br />
1934 (4 Schreibhefte): Simon Brückenheimer, handgeschriebenes<br />
"Inventarium wichtiger Akten <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>en in bayerischen<br />
Gemeinden"<br />
(HM 2/354.)<br />
- Altenstadt<br />
1756-1869: Geburts-Trauungs-Sterberegister<br />
1849-1894: Geburtsregister<br />
1819-1890: Trauungsregister<br />
1849-1894: Sterberegister<br />
(HM 426.)<br />
- Altenstadt <strong>und</strong> Osterberg<br />
bis 1849: Geburts-, Conscriptions- <strong>und</strong> Sterbeliste<br />
(HM 427.)<br />
- Burgau, Markgrafschaft<br />
aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau:<br />
Vor<strong>der</strong>-Österreich Lit. 648-651, 654-655, betr. Juden in<br />
Thannhausen, Ichenhausen, Günzburg <strong>und</strong> Hürben<br />
(HM 2/4087.)<br />
- Buttenwiesen<br />
M. Sonn: "Schulgeschichtliche Aufzeichnungen über die<br />
israelitische Volksschule Buttenwiesen"<br />
(HM 2/1153.)<br />
1730-39, 1740-45, 1740-44: "Juden Kauff-, Tausch-, Schuld-<br />
<strong>und</strong> Handlungs Prothocolle in Buttenwiesen ...";<br />
aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau: Vor<strong>der</strong>-Österreich Lit. 96-98<br />
(HM 2/4194.)<br />
- Ichenhausen<br />
1689-1798: Dokumente über die Judenschaft (Abschriften);<br />
aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau: Gemeinde-Depot Ichenhausen, 6<br />
(HM 2724.)<br />
1862: Gesuch des Rabbinatsverwesers Lazarus Löb;<br />
aus dem Staatsarchiv Neuburg/Donau: BA Günzburg, 1942<br />
(HM 2725.)<br />
867
CAHJP<br />
5. Photographierte Akten/Mikrofilme = HM<br />
- Neuburg/Donau: Staatsarchiv (HM 2/4709-4739)<br />
(Gesamtverzeichnis <strong>der</strong> für die Juden einschlägigen Archivalien<br />
im Staatsarchiv Neuburg/Donau = R 3-24.)<br />
HM 2/4709-4716: Bestand Pfalz-Neuburg, Nr. 1844, 1858, 2198,<br />
2674, 5883, 6336, 6777, 6969.<br />
HM 2/4717, 4718: Bestand Grassegger-Sammlung, Nr. 15182/8, 15347.<br />
HM 2/4719: Bestand Vor<strong>der</strong>-Österreich, Nr.1447.<br />
HM 2/4720: Bestand Ritterschaft, Nr.142.<br />
HM 2/4721: Bestand Kurbayerische Herrschaften, Nr.1457.<br />
HM 2/4722-4724: Bestand Lehen <strong>und</strong> Adel, Nr.2922, 2961, 2962.<br />
HM 2/4725: Bestand Klöster, Fultenbach, Nr.73.<br />
HM 2/4726-4728: Bestand Regierung, Nr.3900, 3900a, 3907.<br />
HM 2/4729-4730: Bestand BA Günzburg, Nr.1448, 575.<br />
HM 2/4731-4733: Bestand BA Krumbach, Nr.495, 498, 503.<br />
HM 2/4734-4735: Bestand BA Nördlingen, Nr.387, 675.<br />
HM 2/4736-4737: Bestand BA Zusmarshausen, Nr.1250, 1257.<br />
HM 2/4738: Bestand Rentamt Wertingen, Nr.837.<br />
HM 2/4739: Bestand Oberlandes-Gericht <strong>Augsburg</strong>, 19/Nr.451.<br />
- Osterberg<br />
1849-1875: Geburtsregister<br />
1849-1885: Sterberegister<br />
(HM 428.)<br />
868
6. Privatarchive = P<br />
- Binswangen<br />
CAHJP<br />
Privatsammlung: Familie Günzburg (hebräisch)<br />
(P-16)<br />
- Allgemein: Schwäbische Orte (P-16/729/1-13)<br />
über 500 Einzelblätter aus dem 16. bis 20. Jahrh<strong>und</strong>ert, zum<br />
Teil in hebräisch, betr. die Orte: Binswangen, Burgau,<br />
Buttenwiesen, Dillingen, Donauwörth, Fellheim, Fischach,<br />
Günzburg, Hürben (Krumbach), Kriegshaber (<strong>Augsburg</strong>), Neuburg/Donau,<br />
Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), Scheppach, Schlipsheim,<br />
Steppach <strong>und</strong> Thannhausen;<br />
u.a. persönliche Notizen, Briefe, Postkarten, Rechnungen,<br />
Programme, Bestellzettel, Zeitungsausschnitte, Prospekte;<br />
ferner: vier kleine Schreibhefte (729/1-4.); "Notizen über<br />
die jüdische Gemeinde Hürben, nunmehr Krumbach" (729/7.);<br />
Aufzeichnungen von Louis Lamm, Berlin, über die Familien<br />
Bernhard Ullmann in Pfersse, <strong>und</strong> über die Aktenstücke <strong>der</strong><br />
jüdischen Gemeinde in Buttenwiesen (729/9.); Kopien <strong>und</strong><br />
Abschriften verschiedener Dokumente (1600-1837) betr.<br />
schwäbischer Judengemeinden sowie Neuburger Kreissachen<br />
(729/13.)<br />
869
CAHJP<br />
7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar - Inv<br />
- Bayern<br />
1920: Vorläufige Verfassung des Verbandes Bayerischer<br />
Israelitischer Gemeinden<br />
(627/10.)<br />
Bayerisches Hauptstaatsarchiv in München: Mikrofilm von<br />
Dokumenten, die Juden betr.<br />
(4157.)<br />
1813 Juni 10: Königliches Edikt, betr. die Verhältnisse<br />
<strong>der</strong> Juden im Königreich<br />
(1201.)<br />
1798-1811: handgeschriebenes Steuerbuch eines Schutzjuden;<br />
1814-1830: Rechnungsbücher;<br />
1902: Unterstützung <strong>der</strong> Fremden (Teil eines Buches)<br />
(1427/1.)<br />
1918: Deutsche Zeitung, "Zur Revision des Bayerischen<br />
Judenedikts"<br />
(1427/2.)<br />
1934: Rabbinat, Zirkular über Schulbesuch an Festtagen<br />
(1427/3.)<br />
1935-1938: Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden,<br />
R<strong>und</strong>schreiben<br />
(1427/4.)<br />
- <strong>Augsburg</strong><br />
"Eröffnung des <strong>Kultur</strong>hauses <strong>der</strong> J.U.G. (Israelitische Kultusgemeinde)<br />
Schwaben-<strong>Augsburg</strong>"<br />
(Inv 606/1.)<br />
Bernhard Bezen: "Juden in <strong>Augsburg</strong>", in: Münchner Jüdische<br />
Nachrichten vom 26. September 1958<br />
(Inv 606/2.)<br />
1732 (<strong>Augsburg</strong>?): "Offener Verruff <strong>und</strong> Anschlag" wegen<br />
Auslösung von Pfän<strong>der</strong>n<br />
(4 Seiten Druck, Photographie; aus dem B<strong>und</strong>esarchiv Koblenz,<br />
NSDAPHA-Mappe 501. - Inv 2362a/22.)<br />
1697-1901: Liste von Akten, betr. die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden<br />
aus <strong>Augsburg</strong><br />
(3906. )<br />
1345 April 23, 1356: hebräische Schriftstücke, betr. <strong>Augsburg</strong><br />
(5899. 4806.)<br />
- Binswangen<br />
1847-1884: "Copier-Buch" (Geschäftskorrespondenz), geschrieben<br />
von Löb Feigenbaum<br />
(1433/3.)<br />
870
CAHJP<br />
7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar = Inv<br />
- Burgau, Markgrafschaft<br />
Oberösterreichische Hofkammer; Karl Philipp, Pfalzgraf<br />
b. Rhein; Hormayerscher Rezess<br />
(aus: Tiroler L.A., Bestand Hofregistatursakten, Einkommende<br />
Schriften, Fasz.346, Reihe G. - 3315.)<br />
- Fischach (5456)<br />
1746-1883: ca. 500 Einzelblätter in 6 Teilen, zum größten Teil<br />
in hebräischer Sprache; dabei u.a.:<br />
1850 März 31: Gemeindebeschluß;<br />
1877 Januar 30 <strong>und</strong> Februar 3: Distriktsschulinspektion Zusmarshausen,<br />
betr. Beschwerde des Samuel Mendle gegen den<br />
Schulklopfer in Fischach;<br />
1844 Juli 14: Verfügung des königlichen Landgerichts Zusmarshausen;<br />
ebensolche von 1842 Oktober 21, 1844 März 9 <strong>und</strong> Juli 9;<br />
1843 August 30, Mickhausen: Schreiben vom Gräflich von Reichberg'schen<br />
Herrschaftsgericht;<br />
1877 November 11 <strong>und</strong> 26: Schreiben <strong>und</strong> Bekanntmachung des<br />
Fischacher Rabbinats, betr. des Metzgers Samuel Mendle;<br />
1661 November 14: Beschwerdebrief des Casparus Kirmair;<br />
1877 Februar 18 <strong>und</strong> November: Protokolle, betr. die israelit.<br />
Metzgermeister in Fischach (Samuel Mendle <strong>und</strong> Isak Klopfer);<br />
1679 August 17: Bischöfliches Mandat sowie zwei weitere<br />
Dekrete Sigm<strong>und</strong>s aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert, zum Teil Abschriften;<br />
enthalten sind ferner: persönliche Aufzeichnungen, Briefe,<br />
Korrespondenzen, zum Teil mit Originalsiegeln, Zahlungs- <strong>und</strong><br />
Namenslisten<br />
(5456.)<br />
- G<strong>und</strong>elfingen (4112)<br />
1450 November 23: 2 Photokopien einer Urk<strong>und</strong>e, betr. Urfehde,<br />
die Joseph Jud <strong>und</strong> seine Hausfrau Henn, Manne Jud <strong>und</strong> seine<br />
Hausfrau Gütlin, Symon Jud, Manne Judens Sohn, dem Herzog<br />
Ludwig <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt G<strong>und</strong>elfingen schwören, zugleich für ihre<br />
min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong> Zipperlin, Hennlin <strong>und</strong> Schönlin<br />
(aus: Stadtarchiv G<strong>und</strong>elfingen, U 66. - 4112.)<br />
- Hürben (Krumbach)<br />
1860: hebräisches Schriftstück<br />
(6542.)<br />
1828, 1842: hebräische Schriftstücke (H. Schwarz)<br />
(2163.)<br />
1690-1936: Otto Landauer, "Die Nachfahren des Moses S. Landauer<br />
<strong>und</strong> seiner Ehefrau Klara aus Hürben b. Krumbach"<br />
(Inv 1838/1.)<br />
1833-1939: "Chronik <strong>der</strong> Firma M.S. Landauer", <strong>Augsburg</strong>, zu<br />
Ehren des 100jährigen Bestehens<br />
(Inv 1838/2.)<br />
871
CAHJP<br />
7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar = Inv<br />
- Krumbach<br />
Auszug (Masch.) aus H. Habel: Landkreis Krumbach, in: Bayer.<br />
Kunstdenkmäler, 1961, S.135f., betr. den jüdischen Friedhof:<br />
um 1800 angelegt im Osten <strong>der</strong> Stadt Krumbach (Druck hat<br />
"Westen", was falsch ist);<br />
dabei auch drei Fotos des Friedhofs vom September 1970<br />
(2650.)<br />
- Memmingen<br />
Julius Miedel: "Die Juden in Memmingen", gedruckt Memmingen<br />
1909; Mikrofilm<br />
(1659.)<br />
1348-1801: Abschriften (Masch.) aus dem Repertorium des<br />
Stadtarchivs Memmingen; Juden betr. Urk<strong>und</strong>en<br />
(R3-75. - 1566.)<br />
1360-1536: Staatsarchiv München; Mikrofilm von Juden betr.<br />
Dokumenten<br />
(R3-9/CI-II, inv.4138-39. - 4160.)<br />
1373-1536: Staatsarchiv München; Regesten von Juden betr.<br />
Dokumenten<br />
(4139.)<br />
- Nördlingen<br />
1798: hebräisches Schriftstück<br />
(103.)<br />
- Oettingen<br />
1718: hebräisches Schriftstück<br />
(3376.)<br />
1544-1902: Sammlung Louis Lamm, betr. Juden in Kriegshaber<br />
(<strong>Augsburg</strong>), Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), Binswangen, Buttenwiesen,<br />
<strong>Augsburg</strong>, Schlipsheim, Ichenhausen, Hürben (Krumbach),<br />
Burgau, Scheppach, Fischach, Göggingen, Ulm, Dillingen,<br />
Neuburg/Donau, Pfaffenhausen <strong>und</strong> Donauwörth<br />
(Inv 729.)<br />
- Pfersee (<strong>Augsburg</strong>)<br />
1793-1822: "Schutzgeld Büchel für Bernhard Jonas Ulmann"<br />
(347/1.)<br />
1822-1854: "Wan<strong>der</strong>buch", mit Auszug <strong>der</strong> allerhöchsten Verordnungen<br />
von 1809 November 20, betr. das Wan<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Handwerker;<br />
ausgestellt: 1822 Juli 23 in Würzburg, für einen<br />
Gesellen aus Bissingen<br />
(347/2.)<br />
872
CAHJP<br />
7. Weitere Bestände <strong>und</strong> Inventar = Inv<br />
- Schnaittach (MFr.)<br />
Mehrere Schriftstücke, u.a.: Fragment von 1771, betr. <strong>der</strong><br />
Bitte eines Juden in einer Gerichtsangelegenheit; Schreiben<br />
von 1747 betr. einer Toleranzangelegenheit, sowie ein Verzeichnis<br />
(Masch.) <strong>der</strong> aufgelösten jüdischen Gemeinden in<br />
Schwaben<br />
(1481.)<br />
- Wallerstein<br />
Protokoll <strong>und</strong> die Verlassenschaft des Chaim Hirsch aus<br />
Wallerstein<br />
(1490.)<br />
873
YAD VASHEM CENTRAL ARCHIVES, JERUSALEM<br />
1. Central Historical Commission (= CHC) at the Central Committee<br />
of Liberated Jews in the US-Zone, Munich: M-1<br />
M-1/DN = CHC-Munich, Municipality, files on Jewish affairs:<br />
1930-1946<br />
1939 Februar 2 bis 1942 Februar 21: Schriftverkehr <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>abteilung<br />
Stadtbauamt München, betr. Gr<strong>und</strong>besitz von Nichtariern<br />
im Gau München-Oberbayern, sowie "Entjudung landwirtschaftlicher<br />
Gr<strong>und</strong>besitz"<br />
(2 Abschriften: 18 <strong>und</strong> 19 Blätter. - M-1/DN-6.)<br />
1941 September 15: Vertraulicher "Schnellbrief" des Reichsminister<br />
des Innern, betr. Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden, Staatsangehörigkeit<br />
<strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong> Beschränkungen bezüglich Verlassen<br />
<strong>der</strong> Wohngemeinden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Benutzung von Verkehrsmitteln<br />
(M-1/DN-24.)<br />
1937 Dezember 29: Vertrauliche Mitteilung <strong>der</strong> Geheimen Staats-<br />
polizei, Staatspolizeileitstelle München, über den Erlaß des<br />
Reichsinnenministers von 1937 November 16, betr. Ausstellung<br />
von Pässen an Juden im Inland, v.a. für Auswan<strong>der</strong>er <strong>und</strong> für<br />
Reisen ins Ausland<br />
(M-1/DN-25.)<br />
1938 August 24: Ausschnitt aus dem Ministerialblatt des<br />
Reichsministeriums des Innern, betr. Personenstandsangelegen-<br />
heiten; Richtlinien über die Führung <strong>und</strong> Än<strong>der</strong>ung von Vor-<br />
namen, mit einem Verzeichnis <strong>der</strong> männlichen <strong>und</strong> weiblichen<br />
jüdischen Vornamen<br />
(M-1/DN-33.)<br />
1938 Januar 1: Auszug aus dem Reichsgesetz, betr. Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>und</strong> Feststellung von Familiennamen <strong>und</strong> Vornamen <strong>der</strong> Juden<br />
(M-1/DN-34.)<br />
1935 Oktober 8: Schreiben <strong>der</strong> Bayerischen Politischen<br />
Polizei, betr. "Judenkartei"<br />
(2 Photokopien, verkleinert. - M-1/DN-57.)<br />
1935 September 23: Schreiben <strong>der</strong> Bayerischen Politischen<br />
Polizei, betr. "Judenkartei"; Erfassung durch Einziehung <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>listen <strong>der</strong> jüdischen Organisationen<br />
(4 Photokopien, verkleinert. - M-1/DN-65.)<br />
1939 Januar 18: Staatsministerium des Innern an die Regie-<br />
rungspräsidenten usw., betr. Sicherstellung <strong>der</strong> jüdischen<br />
Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>und</strong> treuhän<strong>der</strong>ische Verwahrung dieses<br />
Materials durch den Generaldirektor <strong>der</strong> staatlichen Archive<br />
Bayerns, <strong>und</strong> durch die ihm unterstellten Staatsarchive<br />
(M-1/DN-66.)<br />
1938 November 12: Schreiben des Oberfinanzpräsidenten München,<br />
Devisenstelle, betr. Privatguthaben <strong>der</strong> Juden; u.a.<br />
Beschränkung <strong>der</strong> wöchentlichen Auszahlung auf 100 RM, <strong>zur</strong><br />
Vermeidung von jüd. Geldtransferierung ins Ausland<br />
(M-1/DN-82.)<br />
874
YVCA<br />
- M-1/DN = CHC-Munich, Municipality, files on Jewish affairs:<br />
1930-1946<br />
1938 November 14: Sehr eiliges R<strong>und</strong>schreiben an die Bayer.<br />
Sparkassen, betr. Wertpapierverkäufe für Juden, die ab<br />
sofort nicht mehr durchgeführt werden dürfen<br />
(M-1/DN-83.)<br />
1939 Januar 13: Schreiben <strong>der</strong> Bayerischen Gemeindebank, betr.<br />
"Kurszettel für jüdische Effekten" <strong>und</strong> "Erster Teilbetrag<br />
<strong>der</strong> Judenvermögensabgabe"<br />
(M-1/DN-85.)<br />
1939 Januar 11: R<strong>und</strong>schreiben Nr. "GZ" 9 an die bayerischen<br />
Sparkassen, betr. Hypotheken auf jüdischen Gr<strong>und</strong>besitz;<br />
dabei zwei Urteile des Amtsgerichts, die den Juden die Be-<br />
rufung auf den gesetzlichen Kündigungsschutz versagen<br />
(M-1/DN-86.)<br />
1938 Dezember 13: Vertrauliches, sehr eiliges R<strong>und</strong>schreiben<br />
Nr. "GZ" 169 an dieselben, betr. Depotzwang für Wertpapiere<br />
von Juden sowie Verfügungseinschränkung über solche; die<br />
Freigrenze von 500 RM soll demnächst aufgehoben werden<br />
(M-1/DN-87.)<br />
1939 März 9: Vertrauliches, sehr eiliges R<strong>und</strong>schreiben<br />
Nr. "GZ" 45 an dieselben, betr. Verordnungen über den<br />
Einsatz des jüdischen Vermögens<br />
(M-1/DN-95.)<br />
1938 Dezember 3 bis 1939 November 10: Akt betr. "Judenvermögensabgabe",<br />
mit mehreren Verordnungen <strong>und</strong> "Schnellbrie-<br />
fen" des Reichsministeriums <strong>der</strong> Finanzen<br />
(ca. 60 Einzelblätter. - M-1/DN-186.)<br />
- M-1/E = Testimonies collection: 1945-1948<br />
enthält über 2500 registrierte Zeugenaussagen, u.a. betr.<br />
Kaufering-Türkheim (Außenstelle von Dachau),<br />
Burgau (Lager),<br />
<strong>Augsburg</strong> (Lager, Kriegsverbrecher),<br />
Lindau (Zwangsarbeit),<br />
Kaufbeuren (Außenlager Dachau)<br />
(M-1/E-659/560; 950/790; 921/771; 1162/1133; 1283/1251;<br />
1401/1348; 1628/1511; 1816/1680; 1987/1814; 2193/1982; 2493/2607.)<br />
M-1/L = CHC-Questionnaires of the regional Councils: 1946-1948<br />
(Landräte, über 500 Fragebögen, alphabetisch geordnet)<br />
1946 November 5: Fragebogen betr. Kreis Kaufbeuren.<br />
DAG-Lager Mauerstetten, Kreis Kaufbeuren (ca. 800 Häftlinge),<br />
Lager Spinnerei <strong>und</strong> Weberei in Kaufbeuren (ca. 500 Häftlinge)<br />
<strong>und</strong> Lager Seestal, Kreis Kaufbeuren (ca. 200 Häftlinge, fast<br />
nur Juden);<br />
Am 1. Januar 1933 <strong>und</strong> am 1. September 1939 jeweils 3 Juden<br />
im Landkreis Kaufbeuren; zwei davon in Buchloe, wo sie nicht<br />
vertrieben wurden, einer im Februar 1939 nach München<br />
(M-1/L-2/290.)<br />
875
YVCA<br />
M-1/L = CHC-Questionnaires of the regional Councils: 1946-1948<br />
(Landräte, über 500 Fragebögen, alphabetisch geordnet)<br />
1946 August 19: Fragebogen betr. Kreis Sonthofen.<br />
Drei Außenlager des KZ-Lagers Dachau, in den Gemeinden<br />
Blaichach, Oberstdorf <strong>und</strong> Fischen; Keine Juden in diesen Lagern.<br />
Am 1. Januar 1933 10 Voll- <strong>und</strong> 5 Halbjuden, am 1. September<br />
1939 6 Volljuden <strong>und</strong> 1 Halbjude im Landkreis Sonthofen; zwei<br />
davon 1938 in die USA, drei 1938/39 weggezogen, einer 1940 eines<br />
natürlichen Todes gestorben.<br />
Zur Zeit (1946) nur einige Juden im Landkreis wohnhaft.<br />
(M-1/L-1/128.)<br />
1946 Mai 14: Fragebogen betr. Kreis Mindelheim.<br />
Außenlager in Türkheim, angeschlossen an das KZ Dachau, mit ca.<br />
1800 Häftlingen (bis auf 5 Personen: alle Juden).<br />
Am 1. Januar 1933 13 Juden, am 1. September 1939 noch 7 Juden<br />
im Landkreis Mindelheim; 1937/38 die Juden aus ihren Wohnungen<br />
vertrieben.<br />
Zur Zeit (1946) eine große Anzahl von Juden in Bad Wörishofen,<br />
Irsingen, Kirchdorf-, Mindelheim, Ober- <strong>und</strong> Unterammingen,<br />
Türkheim <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>geltingen<br />
(M-1/L-1/94.)<br />
1946 Mai 22: Fragebogen betr. Kreis Memmingen.<br />
Kein Lager.<br />
Am 1. Januar 1933 187 Juden, am 1. September 1939 noch 84 Juden<br />
im Landkreis Memmingen; ca. 100 vor dem Krieg weggezogen, v.a.<br />
ausgewan<strong>der</strong>t; nach Beginn des Krieges noch 8 ausgewan<strong>der</strong>t;<br />
<strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Juden 1942 gesammelt, nach Fellheim gebracht <strong>und</strong><br />
in den Osten deportiert (Ort unbekannt).<br />
Zur Zeit (1946) <strong>der</strong> Jude Jacob als Lehrer in Fellheim tätig;<br />
nach Memmingen drei Familien <strong>zur</strong>ückgekehrt, weitere 5 deutsche,<br />
67 polnische <strong>und</strong> 2 rumänische Juden dort<br />
(M-1/L-1/91.)<br />
1946 Mai 31: Fragebogen betr. Stadtkreis Kempten.<br />
Außenlager des KZ Dachau in <strong>der</strong> Keselstraße; ca. 550 Häftlinge,<br />
soweit bekannt keine Juden darunter.<br />
Am 1. Januar 1933 53 Juden, am 1. September 1939 noch 44 Juden;<br />
ein Teil nach 1933 ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Am 31. März 1942 die bis 65jährigen nach Polen deportiert,<br />
am 10. August 1942 die über 65jährigen <strong>und</strong> am 20. Februar 1945<br />
die restlichen Juden nach Theresienstadt deportiert;<br />
insgesamt 16 ortsansässige Juden ums Leben gekommen<br />
(M-1/L-1/72.)<br />
1946 Juni 15: Fragebogen betr. Kreis Günzburg.<br />
"Arbeitslager" in Burgau, bestand von Februar bis April 1945<br />
als Durchgangslager; nur Juden dort: ca. 120 Juden <strong>und</strong> ca.<br />
1000 Jüdinnen, davon kamen 500 aus Lauingen.<br />
Am 1. Januar 1933 ca. 360 Juden, am 1. September noch ca.<br />
210 Juden im Landkreis Günzburg; zum Teil ausgewan<strong>der</strong>t;<br />
126 Juden wurden am 1. April <strong>und</strong> am 6. August 1942, sowie am<br />
8. März 1943 abtransportiert (Ziel unbekannt).<br />
Zur Zeit (1946) in den Wirtschaftsräumen des ehemaligen Flugplatzes<br />
Leipheim a.d. Donau ein Lager mit ca. 4000 Juden<br />
(M-1/L-1/56.)<br />
876
YVCA<br />
- M-1/L = CHC-Questionnaires of the regional Councils: 1946-1948<br />
(Landräte, über 500 Fragebögen, alphabetisch geordnet)<br />
1946 Mai 23: Fragebogen betr. Kreis Donauwörth.<br />
Arbeitsaußenlager von Dachau, in Bäumenheim (ca. 360-400 Häftlinge,<br />
ein Jude aus Ungarn).<br />
Am 1. Januar 1933 13 Juden, am 1. September 1939 kein Jude mehr<br />
im Kreis Donauwörth; alle Juden, bis auf einen, waren in<br />
Harburg; zum Teil ausgewan<strong>der</strong>t nach Palästina.<br />
Zur Zeit (1946) nur ausländische Juden im Kreis Donauwörth<br />
(M-1/L-1/32.)<br />
1945 Mai 20: Fragebogen betr. Stadt <strong>Augsburg</strong>.<br />
Keine Lager.<br />
Am 1. Januar 1933 ca. 1200 Judenr am 1. September 1939 ca.<br />
700 Juden in <strong>Augsburg</strong>; Transporte im November 1941, April <strong>und</strong><br />
August 1942, März 1943, Januar 1944 <strong>und</strong> Februar 1945 (die als<br />
Beilage aufgeführte Liste fehlt).<br />
Etwa 1944 nach <strong>Augsburg</strong> ca. 500 ungarische Jüdinnen gekommen,<br />
untergebracht <strong>und</strong> beschäftigt bei den Michelwerken (Industriehof)<br />
<strong>und</strong> bei Keller & Knappich<br />
(Bericht <strong>der</strong> Polizeidirektion, <strong>Augsburg</strong>. - M-1/L-1/10.)<br />
1946 Mai 10: Fragebogen betr. Kreis Aichach.<br />
Keine Lager. 1933 <strong>und</strong> 1939 keine Juden im Kreis Aichach.<br />
Zur Zeit (1946) 5 zugewan<strong>der</strong>te Juden (vier aus Polen, einer<br />
aus Breslau)<br />
(M-1/L-1/1.)<br />
- M-1/P = Collection on Displaced Persons Organizations: 1945-1948<br />
Betr. beson<strong>der</strong>s Leipheim (US-Zone, D.P.center): Historische<br />
Kommission, veröffentlichte Zeitung, alphabetische Liste <strong>der</strong><br />
D.P.s <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zeugenaussagen, Arbeitsberichte, Bericht über<br />
die Lebensmittelverteilung, Wahlen für das Jüdische Komitee,<br />
Liste <strong>der</strong> Kandidaten, sowie kulturelle Aktivitäten.<br />
Ferner betr. die Orte Krumbach (US-Zone), Neu-Ulm (US-Zone,<br />
D.P.center, Ludendorf Kaserne), Memmingen (D.P.center),<br />
Schwabmünchen (US-Zone), Mindelheim (D.P.center) <strong>und</strong> Ichenhausen<br />
(Nachkrieg, D.P.center, Enthüllung: Grabstein am<br />
Massengrab).<br />
(M-1/P-2/22; 2/53; 2/74; 2/81; 2/103; 2/120; 5/9; 9/35;<br />
10/45; 13/57-59; 13/61f.; 14/63f.; 15/66.)<br />
- M-1/Q = CHC-Historical Questionnaires: 1945-1948<br />
Über 600 Fragebögen, alphabetisch nach Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Orten;<br />
betr. u.a. Krumbach (Zwangsarbeit)<br />
(M-1/Q-2037/477.)<br />
2. Jewish Historical Documentation Centre, Linz (Simon Wiesenthal<br />
Collection, 1944-1955): M-9<br />
betr. u.a. Burgau <strong>und</strong> Kaufering-Türkheim (Kriegsverbrecher)<br />
(M-9/9/1.)<br />
877
YVCA<br />
3. War Criminal Section, Legal Department of the Central<br />
Committee of Liberated Jews, Munich (1946-1951): M-21<br />
betr. u.a. Burgau (Kriegsverbrecher; Außenstelle von<br />
Dachau)<br />
(M-21/I/188. M-21/II/41.)<br />
4. Dr. K.J. Ball-Kaduri Collection of Testimonies and Reports<br />
of German Jewry ("Was nicht in den Archiven steht"); 0-1<br />
1944 August 8, Ramoth-Haschawim (Palestina):<br />
Erinnerungen an die <strong>Augsburg</strong>er Gemeinde von Albert Dann<br />
(Abschrift, Masch., 11 Seiten. - 0-1/26.)<br />
5. Testimonies Department of the Yad Vashem Central Ärchives,<br />
Givatayim (Tel Aviv), ab 1954: O-3<br />
1958, 1967/68: betr. u.a. <strong>Augsburg</strong> (Zweiglager von Dachau;<br />
"Hachshara"), Burgau <strong>und</strong> Türkheim (Zweiglager), sowie<br />
Kaufering (Internationales Rotes Kreuz)<br />
(O-3/1019; 1028; 1073; 1086; 3195; 3258; 3287.)<br />
6. Collection on Hungary (Joint Distribution Committee and<br />
Jewish Agency), Budapest, 1944-1946: O-15<br />
betr. u.a. die Zweiglager von Dachau:<br />
<strong>Augsburg</strong>, Burgau, Kaufbeuren <strong>und</strong> Kaufering-Türkheim<br />
(O-15/871; 1754; 1812; 1833; 1879; 1930; 1954; 2290; 2325;<br />
2339; 2390; 2515; 2600; 2602; 2685; 2698; 2725; 2748; 2753;<br />
2787; 2838; 2864; 2914; 2929; 2978; 2982; 2985; 3406; 3442;<br />
3456.)<br />
7. Collection of Various Testimonies, ab 1930: O-33<br />
1946 März 26: Brief des <strong>Augsburg</strong>er Facharztes für Orthopädie,<br />
Dr. Georg Jarecki, an seinen Onkel Leopold in den<br />
USA: über das Schicksal seiner Familie während des Nazi-<br />
Regimes, welches nur er <strong>und</strong> seine Schwester überlebten<br />
(O-33/1377.)<br />
8. Collection of Memoirs Written for the Yad Vashem Competition<br />
1957-1958: O-39<br />
200 Essays, u.a. betr. Leipheim (D.P.center)<br />
(O-39/1.)<br />
9. Simon Brückheimer Collection on the November Pogrom 1938 in<br />
Germany: O-42<br />
"Inventarisierung wichtiger Akten <strong>und</strong> Ritualien in bayer.<br />
Gemeinden", Heft I-IV; .Gemeindelisten dazu; Berichte über<br />
die Synagogen; Namenslisten <strong>der</strong> Zeugen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es.<br />
Betr. Hainsfarth, Harburg, Nördlingen, Oettingen, Wallerstein,<br />
Ichenhausen, Altenstadt, Fellheim, Neu-Ulm, Fischach<br />
(ab 1933)<br />
(ca. 600 Einzelblätter. - O-42/1-6.)<br />
878
YVCA<br />
10. Indictments and Sentences in the Trials of Nazi War<br />
Criminals: TR-IQ<br />
1948 Mai 27 <strong>und</strong> Dezember 9: Beglaubigte Abschrift <strong>der</strong> Ur-<br />
teile des Landgerichts Memmingen, betr. <strong>der</strong> Ausschreitungen<br />
vom 10. November 1938 in Ichenhausen.<br />
Zeugenaussagen über Verhaftung <strong>und</strong> Mißhandlung von ca.<br />
40 bis 60 Juden <strong>und</strong> die Demolierung <strong>der</strong> Kultgegenstände in<br />
<strong>der</strong> Synagoge; 7 Verurteilungen wegen Landfriedensbruch<br />
(26 Seiten, Masch. - TR-10/132.)<br />
1949 Oktober 21 <strong>und</strong> 1951 Juli 10: Beglaubigte Abschrift<br />
<strong>der</strong> Urteile des Landgerichts Memmingen, betr. <strong>der</strong> Aus-<br />
schreitungen vom 10. November 1938 in Memmingen.<br />
Zeugenaussagen über Ausräumung <strong>und</strong> anschließende Sprengung<br />
<strong>der</strong> Synagoge, sowie die Zertrümmerung von 23 jüdischen<br />
Wohnungen <strong>und</strong> 3 jüdischen Geschäften; die Kosten für den<br />
Abbruch <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> eine "Brotzeit" für die Arbeiter<br />
- insgesamt 12.000 RM - hatte die jüdische Kultusgemeinde<br />
zu bezahlen; 4 Verurteilungen, ein Verfahren wurde am<br />
4. Januar 1950 eingestellt<br />
(21 Seiten, Masch. - TR-10/134.)<br />
1948 Juni 19 <strong>und</strong> 1949 März 14 <strong>und</strong> Juni 19: Beglaubigte<br />
Abschrift <strong>der</strong> Urteile des Landgerichts Memmingen, betr.<br />
<strong>der</strong> Ausschreitungen in Altenstadt vom 10./ll. November<br />
1938. Zeugenaussagen über die Demolierung <strong>der</strong> Synagoge,<br />
Brand <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslade, sowie über Ausschreitungen <strong>und</strong><br />
Gewalttätigkeiten gegen einzelne Juden <strong>und</strong> "Judenfre<strong>und</strong>e";<br />
4 Verurteilungen<br />
(11 Seiten, Masch. - TR-10/135.)<br />
1948 August 13 <strong>und</strong> 1949 Mai 12: Beglaubigte Abschrift<br />
<strong>der</strong> Urteile des Landgerichts Memmingen, betr. <strong>der</strong> Ausschreitungen<br />
vom 10. November 1938 in Fellheim.<br />
Zeugenaussagen über die Demolierung <strong>und</strong> Verwüstung <strong>der</strong><br />
Synagoge durch ca. 30-40 Einwohner <strong>der</strong> Nachbargemeinde<br />
Boos <strong>und</strong>, etwas später, durch die Leute <strong>der</strong> Schutzstaffel<br />
von Memmingen; Beteiligung auch <strong>der</strong> Fellheimer Bürger<br />
6 Verurteilungen<br />
(19 Seiten, Masch. - TR-10/136.)<br />
11. The Ausschwitz Trials (1933-1969): TR-9<br />
Betr. u.a. <strong>Augsburg</strong> (Deportation nach Auschwitz)<br />
(TR-9/12-2, p-5737. )<br />
879
12. Microfilms: JM<br />
YVCA<br />
- Internationaler Suchdienst, Arolsen;<br />
Listen <strong>der</strong> deportierten Juden aus Bayern<br />
(JM/2709.)<br />
JM/2858: Akten aus dem Geheimen Staatsarchiv München,<br />
BHStAM Abt. II.<br />
JM/2858, r. 1: Akten <strong>der</strong> Bayerischen Staatskanzlei,<br />
München: Rassenpolitische Fragen, Anwendung des Arierparagraphen,<br />
Arisierungsbestimmungen für das Beamten-<br />
tum u.a. (1935-1945), Maßnahmen gegen Juden (1933-1934,<br />
1936-1937)<br />
JM/2858, r. 2: Maßnahmen gegen Juden (1935-1936, 1938-<br />
1942); Richtlinien zu den volkspolitischen Lageberichten<br />
(1933-1943); Lagebrichte <strong>der</strong> Regierungspräsidenten <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Polizeidirektionen (5. Januar 1933 - 3. Juli 1934)<br />
JM/2858, r. 3-5: Lageberichte <strong>der</strong> Regierungspräsidenten<br />
<strong>und</strong> Polizeidirektionen (4. Juli 1934 - 10. November 1943)<br />
Dabei: Berichte des Regierungspräsidenten von Schwaben,<br />
von 1934 Februar 17, 1935 Juni 1 <strong>und</strong> 7, September 7,<br />
Oktober 7, November 6, Dezember 7, 1936 Februar 7,<br />
März 6, Mai 6, September 7, Oktober 9, 1937 Mai 7, August<br />
7, November 6, 1938 Juni 7, August 6, Oktober 6<br />
<strong>und</strong> 1939 Januar 7<br />
(JM/2858, r. 2/1216. - JM/2858, r. 3/435-36; 438; 441-42;<br />
444; 557; 610-11; 662; 731-33; 737; 873; 993; 1043. -<br />
JM/2858, r. 4/139; 220; 624; 805; 932;)35-36. - JM/2858,<br />
r. 5/85; 144; 195; 295.)<br />
Dabei: Berichte <strong>der</strong> Polizeidirektion <strong>Augsburg</strong> von<br />
1935 April 1, Oktober 1, Dezember 1, 1936 Februar 1 <strong>und</strong><br />
Februar ?, März ?, April 3 <strong>und</strong> 1937 November 4<br />
(JM/2858, r. 3/353; 594-95; 701; 821-22; 837; 925; 977;<br />
986-87. - JM/2858, r. 4/925.)<br />
Regesten <strong>der</strong> Bestände M-1/E, M-1/P, M-1/Q, M-9, M-21,<br />
O-15, O-39, TR-9 in: Bauer, Yad Vashem, Bd. III-V.<br />
Regesten des Bestandes JM in: Pinkas Hakehillot,<br />
S.84-87 <strong>und</strong> 650f.<br />
880
CENTRAL ZIONIST ARCHIVES, JERUSALEM<br />
Zum 100. Geburtstag von Siegfried Aufhäuser (<strong>Augsburg</strong>),<br />
Vater von Chawa Nikolai - Kibbuz Hasorea - Israel.<br />
Geboren am 1. Mai 1884, gestorben am 6. Dezember 1969.<br />
(Druck, o.J. - 57.543.)<br />
Auch in einer (erweiterten) hebräischen Fassung vorhanden.<br />
LEO BAECK INSTITUTE, JERUSALEM<br />
"Einige Worte des Aufschlusses über die beabsichtigte<br />
sogenannte Israelitische Synode zu <strong>Augsburg</strong>. Von einem<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Wahrheit"<br />
(Druck, Mainz o.J. - Jud II, 1944 S.)<br />
881
HANDSCHRIFTEN (= ABT.65):<br />
HANDSCHRIFT 65/141<br />
GENERALLANDESARCHIV KARLSRUHE<br />
1731<br />
Judenfriedhof Kriegshaber (Prozeßakten). "Vollständiger Extract<br />
auß <strong>der</strong> ... Klag <strong>und</strong> Replic ... 1731"; Streit um ein in<br />
<strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau 1722 erbautes, durch Verordnung des<br />
engeren Ausschusses <strong>der</strong> Landschaft zerstörtes, 1724 auf kaiserlichen<br />
Befehl wie<strong>der</strong> erbautes Judenhaus mit Judenfriedhof<br />
nahe Kriegshaber bei <strong>Augsburg</strong><br />
(Bl. I-223. 208-223 eingerissen, Textverluste, restauriert.)<br />
dabei:<br />
1724<br />
2 Kupferstiche, Gr<strong>und</strong>risse (Westen oben) von Simon Gigl,<br />
Statt- <strong>und</strong> geschworner Feldmesser ... Matthaeus Seutter (1678-<br />
1757) sculpsit Augustae Vindelicorum, Aug. 1724: III'-IV Viehweide<br />
Uneybrach o<strong>der</strong> Unebere zwischen den abgebildeten Orten<br />
Kriegshaber, Stadtbergen, Pfersee <strong>und</strong> Oberhausen 33,5x41, eingeknickt,<br />
etwa 1:10.000, Legende A-AA; V'-VI Altes <strong>und</strong> neues<br />
Judenbegräbnis zwischen Stadtbergen <strong>und</strong> Kriegshaber,<br />
25,5x35,5, etwa 1:300, Legende A-F<br />
(Regest: M. Klein, Die Handschriften 65/1-1200 im Generallandesarchiv<br />
Karlsruhe, 1987, S.62f.)<br />
HANDSCHRIFT 65/11425<br />
"Beschreibung <strong>der</strong> österreichischen Herrschaften Bregenz <strong>und</strong><br />
Hohenegg de dato 17. Oktobris 1747" (Bl.1-110.);<br />
anschließend:<br />
o.D. (1747?)<br />
"Markgrafschaft Burgau" von Johann Niclaus von <strong>und</strong> zu Zwerger,<br />
kaiserlich, königlicher Regierungs-(?) <strong>und</strong> Kammerrat, österr.<br />
Vorlanden (Bl.112ff.); enthält u.a.:<br />
Abgaben <strong>der</strong> Juden an das Rentamt: Der burgauische Rentmeister<br />
bezieht jährlich von jedem handeltreibenden Juden 6 fl.; hinzu<br />
kommen Haus- <strong>und</strong> Lebzeitgel<strong>der</strong>, die von je<strong>der</strong> jüdischen Familie<br />
am Martinsfest mit 35 kr zu entrichten sind, ferner Begräbnisgel<strong>der</strong><br />
von 4 fl je Sterbefall<br />
(Bl.127-127'.)<br />
SIGNATUR 67/791<br />
um 1700<br />
Österreichisches Lehenbuch für Nellenburg, Breisgau, Hohen-<br />
berg, Schwaben, Burgau <strong>und</strong> Tirol<br />
882
URKUNDEN:<br />
(S = Spitalarchiv)<br />
1411 Juni 15<br />
STADTARCHIV KAUFBEUREN<br />
Heinrich Magg, Bürger zu Kaufbeuren, <strong>und</strong> seine Hausfrau<br />
Margret geben bei einem Verkauf als Unterpfand ihr eigenes<br />
Badhaus genannt "Judenbad", gelegen zwischen <strong>der</strong><br />
"emck mürr"<br />
(S 1239. - Regest: KfUB 423.)<br />
1546 Juni 14<br />
Crista Miller zu Untergermaringen gibt Mair dem Jud zu<br />
Neuenried (bei Huttenwang) einen Schuldbrief über 24 fl<br />
(S 1244.)<br />
BÄNDE (= B):<br />
- B 1,3: REPERTORIUM DER STADTKANZLEIAKTEN, Bd.3<br />
1405<br />
von W. L. Hörmann von <strong>und</strong> zu Gutenberg<br />
Utz Här<strong>der</strong> bekennt, Lazarus dem Juden, Bürger zu Kaufbeuren<br />
(Buren) 38 fl schuldig zu sein<br />
(fol.83.)<br />
- B 4: RATSPROTOKOLLE (ab 1543)<br />
1543<br />
David Jud erwähnt<br />
(fol.12'.)<br />
1544<br />
Mehrmals Juden erwähnt; betr. u.a. unerledigte Schulden<br />
gegenüber Juden, Verbot des Handels mit Juden <strong>und</strong> Stadtverbot<br />
für David Salomon<br />
(fol.21. 21'. 23. 23'. 24'. 25. 26. 30'.)<br />
1547<br />
Zwei Stadtverbote wegen Einlassens mit Juden<br />
(fol.55.)<br />
883
- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />
1548<br />
StadtA KF<br />
Beschluß, daß die Juden kein Fleisch mehr in die Stadt<br />
bringen sollen<br />
(fol.57'.)<br />
1556<br />
Juden erwähnt<br />
(fol.69'.)<br />
1559<br />
Mehrmals Juden erwähnt; u.a. Verbot <strong>der</strong> Beherbergung von<br />
Juden bei Strafe<br />
(fol.l38'. 146. 155. 156.)<br />
1561<br />
Ratsverordnung, betr. unerledigte Schulden gegenüber den<br />
Juden; David Jud erwähnt<br />
(fol.l92'. 199'.)<br />
1563<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Jacob von Schwaighausen <strong>und</strong><br />
Klage desselben zu Rottweil; Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden<br />
David zu Ebersbach<br />
(S.13f., 18, 44.)<br />
1565<br />
David Jud <strong>und</strong> Levi Jud von Worms, <strong>der</strong>zeit in Kaufbeuren,<br />
wegen eines Schuldhandels genannt<br />
(S.105.)<br />
1566-1568<br />
Juden <strong>und</strong> Judengeld (1567) erwähnt<br />
(S.148. 174. 220.)<br />
1636<br />
Mehrmals Juden erwähnt, u.a.: Hitzig Jud, <strong>der</strong> um die Haltung<br />
eines Zeugenverhörs bittet, Isaac Jud, Heß Jud, Seligmann,<br />
Jacob <strong>und</strong> Mändle Jud;<br />
die eingesessene Judenschaft zu Kaufbeuren, die fortziehen<br />
soll, bittet, sie bis auf künftige Lichtmeß allhier wohnen<br />
zu lassen<br />
(fol.8'. 16'. 20'. 22. 23'. 33'. 34'. 38'.)<br />
884
- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />
1708<br />
StadtA KF<br />
Beschluß vom 2. März, wegen des "Schlinger Zolls" von den<br />
Juden, wie bisher, 2 kr zu for<strong>der</strong>n <strong>und</strong> "diejenige, so<br />
künfftig den Zoll abführen würden, mit straff zu betrohen"<br />
(Bl.156.)<br />
1728<br />
Beschluß vom 26. Oktober, "daß die einpassierenden Juden<br />
täglich 8 kr zu bezahlen hätten, ihnen aber die Verkauffung<br />
aller Handwerkhswaaren in <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> aufm Land gäntzlich<br />
verbotthen seyn solle"<br />
(Bl.163.)<br />
1732<br />
Beschwerde <strong>der</strong> Juden vom 29. Oktober, daß ihnen vom Bürgermeister-Amt<br />
das Geld-Einwechseln verboten worden ist.<br />
Bescheid, daß ihnen zwar erlaubt sein solle, von Privaten<br />
schlechtes Geld gegen gutes umzuwechseln, aber das gute<br />
einzuwechseln <strong>und</strong> unter diesem Vorwand aus dem Land zu<br />
führen, solle verboten <strong>und</strong> verfallsfähig sein<br />
(Bl.158.)<br />
1734<br />
Nach dem Beschluß vom 26. März, solle "per Decret den Juden<br />
aller Handel verbotten werden, in Sillber <strong>und</strong>t geldt, soll-<br />
ten sich allzeith in löbl. Bürgermeister-Ambt anmelden, von<br />
solchem auß ihnen ein Knecht mitgegeben werden; sie die<br />
Juden sollen aber alltäglich einen fl. löbl. Mag[r]istrat,<br />
denen Knechten 4 kr von den St<strong>und</strong>en geben, sich aber über<br />
Nacht bey Straff nicht auffhallten"<br />
(Bl.415.)<br />
1736<br />
Beschluß vom 29. Oktober: "Nicht weniger ist auch wegen<br />
überhand nehmenden starcken Einlauffens <strong>und</strong> Durchstreichens<br />
<strong>der</strong>er Juden in <strong>der</strong> Stadt einmüthig beliebet worden, mit<br />
ehesten eine Verordnung ergehen zu laßen, daß hinfüro ohne<br />
beschehene Anzeige im Bürgermeister-Amt kein Jude hereingelaßen<br />
werden solle auch je<strong>der</strong>zeit ein Stadt-Bediener<br />
<strong>der</strong>gleichen Juden an die Seite gestellet werden solle, da-<br />
mit man sehe, was ihre Verrichtungen seyen <strong>und</strong> zugleich<br />
auch ein gewißes Stück Geld denselben aufzuerlegen"<br />
(Bl.192.)<br />
885
- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />
1736<br />
StadtA KF<br />
Am 13. Dezember bitten die Juden Abraham Levi <strong>und</strong> Lowe<br />
Kitzinger um die Erlaubnis, hier freien Handel treiben zu<br />
dürfen.<br />
Bescheid, daß ihnen wie allen übrigen Juden jeglicher<br />
Wechsel mit Gold <strong>und</strong> Silber ernstlich untersagt sei,<br />
"jedannoch aber da ein o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e einige Waaren<br />
einzukauffen o<strong>der</strong> sonsten mit Pferden einen Handel zu<br />
treffen hätte, ihnen zwar in die Stadt zu kommen erlau-<br />
bet werde, doch <strong>der</strong>gestallten, daß je<strong>der</strong>zeit einer von<br />
denen Stadt-Knechten mit ihnen herumgehe <strong>und</strong> sie annoch<br />
vor <strong>der</strong> Sonnen-Untergang aus <strong>der</strong> Stadt begeben sollen"<br />
(Bl.228.)<br />
1737<br />
Am 21. Mai ergeht betr. Münzabwertung <strong>der</strong> Bescheid:<br />
"Wegen <strong>der</strong> Juden seither eingerißenem Aufenthalt <strong>und</strong> Handlung<br />
wird für Einwechslung <strong>der</strong> Gelt-Sorten ein Decret<br />
publiciret werden, vermögen deßen denen hiesigen Bürgeren<br />
bey ungenannter Straff aller Handel mit denen Juden sowohl<br />
in <strong>der</strong> Stadt Selbsten als hiesigen Landschafft wie nicht<br />
weniger frembden Herrschafften gänzlich untersaget, hinfüro<br />
auch kein Jud in <strong>der</strong> Stadt geduldet werden solle, wo<br />
er nicht in löbl. Bürgermeister-Amt sich wird angegeben<br />
haben <strong>und</strong> die Ursach seines Aufenthaltes angezeiget haben,<br />
da sodann, wann er Einkauffens halber hergekommen, ihme<br />
in seinem Gesuch deferieret (= stattgegeben) werden solle"<br />
(Bl.418.)<br />
1740<br />
Der Jude Abraham wird angezeigt, daß er einen starken<br />
Einwechsel des (schlechten) Schweizer Geldes vornehme<br />
<strong>und</strong> von einem fl acht kr Aufwechsel nehme; er geht aber<br />
straffrei aus, weil er sich verbindlich gemacht hat, dieses<br />
schlechte Geld hier nicht auszugeben<br />
(Bl.178.)<br />
1741<br />
Am 8. März wird Abraham abermals angezeigt, daß er eine<br />
ziemliche Menge Schweizer <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e schlechte Geldsorten<br />
hierher gebracht habe; Bescheid, daß ihm dies scharf verboten<br />
werden solle.<br />
Kurz darauf: Beschluß, auf Antrag des Bürgermeisters, dem<br />
Abraham <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Juden zu befehlen, sich alles Handels<br />
<strong>und</strong> Wechsels hier zu enthalten <strong>und</strong> die Stadt zu verlassen;<br />
es solle nachgesehen werden, ob <strong>der</strong> Abraham nicht eine<br />
gefüllte Geldtruhe hier habe, die dann versiegelt werden<br />
solle<br />
(Bl.83. 100.)<br />
886
- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />
1741<br />
StadtA KF<br />
Abraham Levi, Schu[t]zjude zu Steppach, bittet, sich hier<br />
aufhalten zu dürfen <strong>und</strong> ihm Schutz zu gewähren;<br />
Bescheid: Nachdem beschlossen worden, keinem Juden einen<br />
Aufenthalt hier zu gestatten, außer im höchsten Notfall,<br />
könne man, so gerne man auch wollte, ihn nicht zulassen,<br />
zumal die Bürgerschaft sich gegen <strong>der</strong> Juden Aufenthalt<br />
beschwert habe, weshalb man ihm rate, sich hier nicht einzufinden.<br />
Später bittet Abraham Levi, die hiesige Stadt passieren<br />
<strong>und</strong> repassieren zu dürfen;<br />
Bescheid: Nach vorhergehen<strong>der</strong> Anmeldung beim Bürgermeisteramt<br />
soll ihm ein Aufenthalt von acht Tagen gestattet sein,<br />
um seine Schulden einzutreiben; Handel in Geld o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />
Weise sei ihm aber bei ungenannter Strafe verboten<br />
(Bl.113. 182.)<br />
1743 Juli 12 - 1743 Oktober 19<br />
betr. die Ermordung des Juden Bernhard Gunz von Günzburg<br />
(vermutlich Obergünzburg); Verhaftung eines Verdächtigen,<br />
eines gewissen Schaller, durch das benachbarte Hochstift<br />
(Bischof) <strong>Augsburg</strong>; Klage <strong>der</strong> Kaufbeurer Ba<strong>der</strong> auf Ersatz<br />
<strong>der</strong> Einbalsamierungskosten gegen Joh. Jakob Mayr, <strong>der</strong> für<br />
diese Kosten Bürgschaft geleistet habe; Mayr werde innerhalb<br />
von acht Tagen zu den Juden nach Kriegshaber reisen,<br />
um zu erfahren, ob sie bezahlen wollten o<strong>der</strong> nicht<br />
(Bl.150. 155. 194. 215.)<br />
1756<br />
"Die Hochstifft <strong>Augsburg</strong>ische Jurisdictions-Differenzien<br />
wegen des erschossenen Juden betr.";<br />
In dieser Angelegenheit ist ein Schreiben vom kaiserlichen<br />
Reichs-Hofrat eingelaufen; Inhalt des Schreibens ist nicht<br />
angegeben<br />
(Bl.432.)<br />
1772<br />
In einer Klagesache des Jos. Endres von Eurishofen werden<br />
u.a. genannt:<br />
Lemmle Levi von Ichenhausen, Samuel Levi <strong>und</strong> Simon Levi<br />
von Hürben, ferner Isaac Levi von Ichenhausen, Bru<strong>der</strong> des<br />
Lemmle<br />
(Bl.419.)<br />
1780<br />
Jos. Hieb von Pforzen <strong>und</strong> Jak. Albrecht von Friesenried<br />
haben den Juden David Wolf von Ichenhausen auf dem Obern<br />
Hof-Änger verw<strong>und</strong>et; Hieb erhält 25 <strong>und</strong> Albrecht 10 Prügel<br />
auf einem Stuhl vor dem Rathaus durch den Stadtknecht;<br />
887
- B 4: RATSPROTOKOLLE<br />
StadtA KF<br />
Hieb <strong>und</strong> Albrecht erhalten außerdem acht Tage Arrest,<br />
<strong>und</strong> sie haben die Gerichts—, Atzungs- <strong>und</strong> Kurkosten sowie<br />
Schadens- <strong>und</strong> Schmerzensgeld zu bezahlen<br />
(Bl.128. 144.)<br />
1786<br />
Hirschle Levi von Illereichen klagt gegen Joh. Georg<br />
Wagenseil wegen Beleidigung <strong>und</strong> Mißhandlung; er wurde<br />
mehrmals von Wagenseil mit einer Courier-Peitsche geprügelt<br />
(Bl.106.)<br />
1790<br />
Hirschle Levi aus Illereichen bittet um Herabsetzung <strong>der</strong><br />
neu festgesetzten Judenabgabe; abgewiesen<br />
(Bl.391.)<br />
1791<br />
Hirschle Levi aus Illereichen bittet, hier ein kleines<br />
Gewerbe betreiben zu dürfen<br />
(Bl.201.)<br />
- B 10: BÜRGERMEISTER-AMTS-PROTOCOLL-BUCH<br />
1786 Dezember 27<br />
Anzeige des Ernst Gottlieb Merz gegen den Juden Lazarus<br />
Joseph Levi von Hohenems, <strong>der</strong> sich allhier befinde, wegen<br />
eines Handels auf <strong>der</strong> Bozner Messe<br />
(fol.25.)<br />
- B 20: PRIVILEGIA, STATUTA ET VARIAE ORDINATIONES KAUFF-<br />
BEURENS ITEM TRANSACTIONES<br />
1559<br />
Copia <strong>der</strong> Stadt Kaufbeuren Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden durch<br />
Kaiser Ferdinand (I.)<br />
(fol.87-92.)<br />
888
StadtA KF<br />
- B 24: POLIZEISACHEN u.a.<br />
1622<br />
Verkünd-Zettel, betr. u.a. Judenschulden<br />
(fol.232-235.)<br />
- B 25: BAU- HÄUSER- UND FIRMENGESCHICHTE VON KAUFBEUREN<br />
(Zeitungsausschnitte 1956/58 von X. Sailer)<br />
1956 Dezember 22<br />
"Die Judenhalde bei Kaufbeuren. Ein geschichtlicher Rückblick<br />
von Franz Großhauser"<br />
(S.41-43.)<br />
- B 98: DIE GESCHICHTE DER REICHSSTADT KAUFBEUREN (1752)<br />
von W. L. Hörmann von <strong>und</strong> zu Gutenberg; Handschrift<br />
Judenbad erwähnt<br />
(S.84.)<br />
1548<br />
war den Juden bei Confiscations-Strafe verboten, Fleisch<br />
in die Stadt zu bringen<br />
(S.390.)<br />
1407<br />
verschreibt eine Witwe zu Kaufbeuren ihr Haus an Lazarus<br />
den Juden, Bürger zu Kaufbeuren<br />
(S.514f.)<br />
- B 101: CHRONICA KAUFFBURENSIA (bis 1800), 3 Bände<br />
1636<br />
von W. L. Hörmann von <strong>und</strong> zu Gutenberg; Handschrift<br />
Wegen Quartiers-Lasten ist denen am 12. Oktober vorigen<br />
Jahres in den Beisitz aufgenommenen zwei Juden, die bis<br />
dato wöchentlich 45 kr erlegen müssen, anbefohlen worden,<br />
daß sie vom 14. Februar an wöchentlich 10 Thaler zahlen,<br />
o<strong>der</strong> hinausziehen sollen<br />
(Bd.2, S.143f.)<br />
889
StadtA KF<br />
- B 101: CHRONICA KAUFFBURENSIA (bis 1800), 3 Bände<br />
1636<br />
Am 26. August wurden alle hier im Beisitz wohnenden Juden<br />
angewiesen, daß sie bis auf Michaelis die Stadt räumen<br />
sollen, zumal einer davon namens Isaac Hizig, wegen mit<br />
einer Christin in <strong>der</strong> Stadt Kempten begangenen Ehebruchs,<br />
allhier in Inquisition gekommen ist<br />
(Bd. 2, S.148.)<br />
1650<br />
Wegen <strong>der</strong> schwedischen Satisfaktions-Gel<strong>der</strong> sind einige<br />
sogar auf einen Judenkauf verfallen, wie zu Ueberlingen<br />
geschehen, da je<strong>der</strong> Mann <strong>und</strong> Weib auf 1000 fl angeschlagen<br />
worden<br />
(Bd.2, S.232.)<br />
1668<br />
den 28. September hat man die Juden-Pfennig verboten<br />
(Bd.2, S.280.)<br />
1743<br />
Am 12. Juli ist ein Jud von Kriegshaber, namens Bernhard<br />
Gunz, von einigen Straßenräubern, als er die Germaringer<br />
Steig - heut zu Tag von ebenerwähntem Vorfall her die Judenhalde<br />
genannt - hinauf geritten, mit zwei Bleikugeln am<br />
Morgen früh um 5 Uhr erschoßen <strong>und</strong> seinem Körper in einem<br />
Busch <strong>der</strong> Kopf abgeschnitten worden. Er wurde seines Geldes<br />
<strong>und</strong> seiner Perlen beraubt, die man auf beinahe 4000 fl<br />
schätzte. Von den Tätern wurde nichts entdeckt; <strong>der</strong> Tote<br />
wurde hinter dem Gottesacker bei St. Sebastian außerhalb<br />
<strong>der</strong> Mauer begraben.<br />
Dieser Actus Jurisdictionis wurde vom Hochstift <strong>Augsburg</strong><br />
als ein großer Eingriff in dessen Jurisdiction angesehen;<br />
<strong>der</strong> hiesige 5. Geheime, Johann Elias Merz wurde dafür in<br />
Buchloe in Personalarrest gehalten, was eine Klage des<br />
hiesigen Magistrats beim Reichshofgericht <strong>zur</strong> Folge hatte<br />
(Bd.3, S.111-113.)<br />
1784 März 17<br />
Als Beitrag <strong>der</strong> Gewandtheit <strong>der</strong> Juden:<br />
Marx Hofmann, ein bemittelter Weber an <strong>der</strong> hinteren Gassen<br />
bei Simon Most wohnend, bekam Besuch von einem Juden, die<br />
gewöhnlich immer etwas zu schachern haben müssen. Er wollte<br />
Gold einwechseln <strong>und</strong> Hofmann gab ihm, vermutlich gegen<br />
versprochenen Agio, Münzen im Wert von 535 fl 15 kr;<br />
<strong>der</strong> Jude verschwand jedoch <strong>und</strong> ließ nur 32 kupferne Kreuzer<br />
<strong>zur</strong>ück; trotz aller Nachforschungen war <strong>der</strong> Jude nicht mehr<br />
ausfindig zu machen<br />
(Bd.3, S.551f.)<br />
890
StadtA KF<br />
- B 103: ANNALES KAUFBURANE (bis 1699)<br />
1530<br />
von E. T. Hörmann; Handschrift<br />
Am 6. August 1530 gab <strong>der</strong> Kaiser (Karl V.) hiesiger Stadt<br />
zu <strong>Augsburg</strong> das Privilegium wi<strong>der</strong> die Juden<br />
(S.64.)<br />
- B 108: KAUFFBEURISCHE CHRONICA (bis 1796)<br />
1743<br />
von Johann Widemann; Handschrift<br />
Den 12. Juli. Morgens nach 4 Uhr reiste ein reiten<strong>der</strong> Jud,<br />
welcher in <strong>der</strong> goldenen Krone allhier logiert hatte, von<br />
hier ab, willens nach <strong>Augsburg</strong>, aber an <strong>der</strong> Germaringer<br />
Steig wurde er erschossen, die Täter nahmen ihm sein Geld,<br />
schnitten ihm den Kopf ab <strong>und</strong> ließen den Körper liegen;<br />
dieser ist nachher hinter <strong>der</strong> Mauer des Oberen Gottesackers<br />
begraben worden, aber die Täter haben nicht können entdeckt<br />
werden<br />
(S.41.)<br />
1780<br />
16. Januar: abends vor Betläuten wollte ein Jud, von hier<br />
aus, noch weiter gehen, bald von Kemnater Tor an "certirten"<br />
drei Bauern von Pfortzen mit ihm bis zu den Hofängern; da<br />
wurde er von ihnen fast zu Tode geschlagen <strong>und</strong> in seinem<br />
Blute liegend gelassen; später wurde er in das Seelhaus <strong>der</strong><br />
Stadt gebracht.<br />
Am 21. Januar kamen zwei <strong>der</strong> Täter hier in Arrest, <strong>der</strong><br />
dritte aber war entlaufen.<br />
Am 1. Februar bekam <strong>der</strong> ärgste von den zweien vor dem Rat-<br />
haus, nachdem die Glocke allda angezogen ward, 25 "Zähmerstreiche<br />
auf den Hin<strong>der</strong>n" <strong>und</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e 10. Hierauf kamen<br />
sie noch acht Tage in Arrest <strong>und</strong> hatten alle Unkosten zu<br />
bezahlen.<br />
Dieser solle am 3. Februar <strong>und</strong> jener den 21. Februar ent-<br />
lassen worden sein; <strong>der</strong> Jud aber soll am 22. Februar wie<strong>der</strong><br />
von hier abgereist sein <strong>und</strong> habe 30 fl <strong>zur</strong> Satisfaction<br />
bekommen<br />
(S.87.)<br />
891
StadtA KF<br />
- B 112: BESCHREIBUNG DER EHEMALIGEN REICHSSTADT KAUFBEUREN<br />
1530 August 6<br />
(1823) von Ch. F. Weidenbach; Handschrift<br />
Kaiser Karl V. gab auf dem Reichstag zu <strong>Augsburg</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />
Kaufbeuren das Privilegium gegen die Juden <strong>und</strong> das Recht,<br />
goldene <strong>und</strong> silberne Münzen zu schlagen<br />
(S.87.)<br />
- B 119: ANSICHTEN VON KAUFBEUREN (SCHROPP)<br />
Aquarelle mit kurzen Beschreibungen<br />
Judenhalde im Osten <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> Gedicht<br />
(Nr.2 <strong>und</strong> Nr.205/6 Rückseite. - Wegen des schlechten Zustandes<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Empfindlichkeit ist eine Vorlage nur in<br />
Ausnahmefällen möglich!)<br />
VERWALTUNGSBERICHT DES STADTMAGISTRATS KAUFBEUREN VON 1890:<br />
1890<br />
In Kaufbeuren sind 12 Juden ansässig<br />
(Z 30/40, S.3.)<br />
AKTEN (= A):<br />
- A 4133: Juden (1938)<br />
Verschiedene Schreiben, betr. u.a.:<br />
Jüdische Stiftungen, Vereine usw.;<br />
Inlandsreispässe für Juden;<br />
Verordnung über die Anmeldung des Vermögens <strong>der</strong> Juden<br />
vom 26. April 1938;<br />
Vollzug <strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> genannten Verordnung;<br />
Verzeichnis über das Vermögen <strong>der</strong> Juden, hier: Ernst Bux-<br />
baum, Kaufbeuren, Rosental;<br />
Aufenthaltsverbot für Juden polnischer Staatsangehörigkeit;<br />
Juden im Reisevermittlungsgewerbe;<br />
Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Gr<strong>und</strong>stücke im Eigentum von<br />
Juden<br />
892
SAMMLUNGEN (= S)<br />
- SGK "JUDEN"<br />
1934 Juni 6 <strong>und</strong> Juli 13<br />
StadtA KF<br />
Zwei Schreiben, betr. Beflaggung durch Großfilialbetriebe,<br />
jüdische Privatpersonen <strong>und</strong> Inhaber jüdischer Warengeschäf-<br />
te; in <strong>der</strong> Stadt Kaubeuren befindet sich nur ein jüdisches<br />
Geschäft <strong>und</strong> zwar ein Laden in Miete<br />
1938 Oktober 29 <strong>und</strong> November 12<br />
Nach mündlicher Mitteilung <strong>der</strong> Kriminalpolizei Kaufbeuren<br />
vom 16.1.1941 wurde Ernst Buxbaum, Kaufmann (geb. 1.12.1897),<br />
wohnhaft in Kaufbeuren Prinzregentenstraße 5, am 29.10.1938<br />
in das Amtsgericht Kaufbeuren eingeliefert <strong>und</strong> am 12.11.1938<br />
in das <strong>Augsburg</strong>er Amtsgerichtsgefängnis I - Katzenstadel -<br />
gebracht. Damit hatte <strong>der</strong> einzige in Kaufbeuren wohnhafte<br />
Jude die Stadt verlassen; er hatte einen Laden (Webstoffe)<br />
in dem Rosental Haus Nr.21<br />
1813 Juni 30<br />
Auszug aus dem Kaufbeurer Intelligenzblatt (1813, S.88f.),<br />
betr. das Verbot des Hausierhandels durch die Juden<br />
1743 Juli 12 <strong>und</strong> 1780 Januar 16 - Februar 22<br />
Auszüge aus <strong>der</strong> Kauffbeurischen Chronica von Johann Widemann,<br />
S.41 <strong>und</strong> S.87 (vgl. B 108)<br />
1956 Dezember 22<br />
Zeitungsausschnitt aus dem Kaufbeurer Tagblatt:<br />
"Die Judenhalde bei Kaufbeuren. Ein geschichtlicher Rückblick<br />
von Franz Großhauser"<br />
1938 Dezember 31<br />
Zeitungsausschnitt:<br />
"Die Juden in Kaufbeuren. Einige charakteristische Bil<strong>der</strong>,<br />
zusammengestellt von Georg Kopp"<br />
1937 September 3<br />
Zeitungsausschnitt aus <strong>der</strong> Kaufbeurer Nationalzeitung:<br />
"Zuschriften aus unserem Leserkreis: Auch in Kaufbeuren gibt<br />
es Unbelehrbare! ..., die auch heute noch ihren Bedarf beim<br />
Juden decken ..."<br />
893
URKUNDEN:<br />
1450 September 30 Nürnberg<br />
STADTARCHIV KEMPTEN<br />
Kaiser Sigm<strong>und</strong> tritt die, von <strong>der</strong> Stadt Kempten wegen <strong>der</strong> dort<br />
wohnhaften Juden, ihm geschuldete Judensteuer von 280 fl an<br />
seinen Oheim, den Kurfürsten Herzog Rudolf zu Sachsen, ab<br />
(U 1450 IX 30.)<br />
RATSPROTOKOLLE:<br />
1622 Mai 10<br />
Bericht, daß im Stift Kempten fünf jüdische Personen ein- <strong>und</strong><br />
ausgehen; die Juden sollen hierfür künftig Zoll bezahlen<br />
(RP 1619-1622, S.726.)<br />
1735 November 28<br />
Beschluß, daß die Juden wegen ihres Aufenthaltes in <strong>der</strong> Stadt<br />
Kempten täglich 30 kr Zoll zu bezahlen haben; die drei Torwärter<br />
geben jedem hereinkommenden Juden einen Zettel, worauf<br />
Tag, Nacht <strong>und</strong> St<strong>und</strong>e samt einer Nummer beschrieben sind<br />
(RP 1734-1738, S.121.)<br />
1736 Januar 27<br />
Bernhard Günz <strong>und</strong> Seligmann Levi von Steppach bitten, daß man<br />
es bei dem alten Zoll belassen möchte;<br />
<strong>der</strong> Rat beschließt jedoch, daß je<strong>der</strong> Jude für jeden Tag 15 kr<br />
Personenzoll zu bezahlen hat, auch wenn er sich nur für einige<br />
St<strong>und</strong>en in <strong>der</strong> Stadt Kempten aufhalten sollte; auch die rückständigen<br />
Gebühren sollen die Juden mit 15 kr nachtragen<br />
(RP 1734-1738, S.137.)<br />
AKTEN (z.T. in Abschriften):<br />
A III.36.<br />
1415-1722ff.<br />
Die Juden, ihr Aufenthalt in Kempten, die Judensteuer, <strong>und</strong> an<br />
den Kaiser deshalb erstattete Berichte von 1415-1722ff,<br />
(Der Akt fehlt, bzw. ist <strong>der</strong>zeit nicht auffindbar.)<br />
A VIII.358.<br />
1772<br />
Handelsverbot für die Juden (außer auf den Jahrmärkten) im<br />
Stift Kempten<br />
894
AKTEN:<br />
063/3.1<br />
1914-1944<br />
JUDENFRAGE; dabei u.a.:<br />
StadtAKE<br />
1919/1920<br />
Antisemitische Flugblätter: "Bittschrift <strong>der</strong> deutschen Sklaven<br />
an die Herren Juden"; "Die Juden im Weltkrieg"<br />
1934-1944<br />
Verschiedene Akten, betr. u.a.:<br />
Reisekostenzahlung für auswan<strong>der</strong>nde Juden durch die Fürsorgebehörden;<br />
Erstellung einer Judenkartei;<br />
Inlandsreisepässe für Juden;<br />
Verordnungen über Anmeldung <strong>und</strong> Einsatz des Vermögens von Juden;<br />
Verwertung des jüdischen landwirtschaftlichen Vermögens;<br />
Sicherung geschichtlich wichtiger Akten <strong>und</strong> Archivalien <strong>der</strong><br />
Juden in den Verwaltungsbehörden;<br />
Archivbenützung durch Juden;<br />
Radfahren von Juden;<br />
Ausschaltung <strong>der</strong> Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben;<br />
Schulunterricht <strong>der</strong> Juden;<br />
Einziehung <strong>der</strong> Führerscheine <strong>und</strong> Kraftfahrzeugscheine von Juden;<br />
Auswan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Juden;<br />
Arbeitseinsatz <strong>der</strong> Juden<br />
1934-1944<br />
Vierteljährliche, genaue Verzeichnisse <strong>der</strong> Zu- <strong>und</strong> Abwan<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Juden (im Juni 1944 befinden sich noch fünf Juden in Kemp-<br />
ten)<br />
1938 Juni 15<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> 38 in Kempten wohnenden Juden<br />
063/3.2<br />
(1942) 1945-1982<br />
JUDENFRAGE. JUDENBETREUUNG; dabei u.a.:<br />
Liste <strong>der</strong> fünf Juden, die am 10. August 1942 nach Theresienstadt<br />
deportiert wurden: Mathilde Kohn, Selma Sax, Sigm<strong>und</strong><br />
Ullmann, Samuel Walter <strong>und</strong> Julie Walter<br />
Druck: Deutschland <strong>und</strong> das Judentum. Die Erklärung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />
über das deutsch-jüdische Verhältnis, Bonn 1951<br />
895
AKTEN:<br />
063/3.2<br />
StadtAKE<br />
1946-1948<br />
Korrespondenz, das Jüdische Komitee (The Jewish Committee) von<br />
Kempten betr.; es war zunächst in <strong>der</strong> Gerberstraße, später im<br />
Gasthaus <strong>zur</strong> "Frühlingsstraße" in <strong>der</strong> Bodmannstraße 14, untergebracht<br />
Verschiedene Akten, betr. u,a.:<br />
Behandlung <strong>der</strong> in Bayern lebenden Juden;<br />
Früheres jüdisches Eigentum sowie Eigentum, das im November<br />
1945 im Besitz von Juden im Stadtkreis Kempten ist;<br />
Liste <strong>der</strong> im November 1945 im Stadtkreis Kempten lebenden<br />
Volljuden;<br />
For<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Ansprüche;<br />
Kriegsgefangene <strong>und</strong> rassisch Verfolgte;<br />
Jüdische Kultstätten;<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung;<br />
Spenden <strong>und</strong> Sammlungen für jüdische Zwecke;<br />
Kontaktpflege zu ehemaligen jüdischen Mitbürgern<br />
063/4<br />
1938-1940 (nach 1945)<br />
ABLIEFERUNG VON WERTGEGENSTÄNDEN DURCH JUDEN. ALLGEMEINES;<br />
dabei u.a.:<br />
Errichtung öffentlicher Ankaufsstellen nach § 14 <strong>der</strong> Verordnung<br />
über den Einsatz des jüdischen Vermögens von 1938 XII 3;<br />
Februar 1939<br />
Auffor<strong>der</strong>ung, Gold <strong>und</strong> Juwelen aus jüdischem Besitz binnen<br />
zwei Wochen in den Pfandleihanstalten abzuliefern, u.a. in<br />
<strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Kempten/Allgäu (Zeitungsartikel);<br />
Listen <strong>der</strong> nach 1945 im Stadtkreis Kempten wohnenden Juden<br />
063/5<br />
1933-1951<br />
JUDEN. ALLGEMEIN; dabei u.a.:<br />
Ausstellung von Reisepässen an Juden zu Auslandsreisen <strong>und</strong><br />
Auswan<strong>der</strong>ungen;<br />
Zahlreiche Bescheinigungen <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>er-Beratungsstelle<br />
München, <strong>zur</strong> Vorlage bei <strong>der</strong> Paßstelle;<br />
Erstellung von Heimatscheinen an Juden;<br />
896
AKTEN:<br />
063/5<br />
StadtAKE<br />
März 1941<br />
Liste <strong>der</strong> seit 1933 aus Kempten ausgewan<strong>der</strong>ten 16 Juden, u.a.:<br />
Albert Löw <strong>und</strong> seine Ehefrau Hedwig (nach England); Viehhändlerswitwe<br />
Regina Löw, geb. Wertheimer, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> Armin<br />
Löw <strong>und</strong> Hans Löw (nach Australien);<br />
Verschiedene Akten, betr. u.a.:<br />
Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden;<br />
Erstellung einer Judenkartei;<br />
Reichsfluchtsteuer von Juden;<br />
Mehrere Verzeichnisse <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt Kempten wohnenden Juden<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen Haushaltungen, die arische weibliche Hausangestellte<br />
in Beschäftigung haben;<br />
1939-1951<br />
Ablieferung von Wertgegenständen durch Juden; dabei u.a.:<br />
Quittungen <strong>und</strong> Einlieferungsscheine <strong>der</strong> Städtischen Pfandleihanstalt<br />
Kempten für abgelieferte Gold- <strong>und</strong> Silberwaren <strong>und</strong><br />
Juwelen; betr. auch Juden aus Memmingen, Fellheim, Altenstadt,<br />
Lindau <strong>und</strong> Ichenhausen;<br />
Kassenbuch über den An- <strong>und</strong> Verkauf <strong>der</strong> jüdischen Vermögenswerte<br />
(1939/40);<br />
Ankäufe <strong>der</strong> Stadt Kempten für das Allgäuer Heimatmuseum aus<br />
jüdischem Besitz (1939);<br />
Versteigerung von Schmucksachen aus ehemaligem jüdischen Besitz<br />
(1941);<br />
Korrespondenz mit verschiedenen Juwelieren, u.a. in Pforzheim<br />
<strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>, wegen Ankaufs von Schmelzgut für das Gold- <strong>und</strong><br />
Silberschmiedehandwerk;<br />
1951<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung <strong>und</strong> Rückerstattungsansprüche für abgelieferte<br />
Wertgegenstände durch Juden; betr. u.a.:<br />
Max <strong>und</strong> Rosa Guggenheimer, Albert Löw <strong>und</strong> Bruno Kohn, Kempten,<br />
ferner Theay Heilbronner (früher in Oberstdorf, Fuggerstraße<br />
250 1/4) sowie Ansprüche des Max Spiegel in Lindau/Bodensee<br />
(Bekleidungshaus), im Namen seiner Eltern;<br />
1948-1950<br />
Rückerstattungsantrag von Irma Herzog in New York, geb. Heymann<br />
(Tochter <strong>der</strong> 1932 in Altenstadt gestorbenen Sophie Heymann),<br />
wegen Gold- <strong>und</strong> Silbergegenständen, <strong>und</strong> wegen Gr<strong>und</strong>besitz<br />
in Altenstadt/Iller: ein Wohnhaus <strong>und</strong> eine Fabrik, Hauptstraße<br />
65 <strong>und</strong> 65a;<br />
Verzeichnis <strong>der</strong>, am 15.10.1951, gegen die Stadtgemeinde Kempten<br />
anhängigen Wie<strong>der</strong>gutmachungsverfahren<br />
897
AKTEN:<br />
063/6<br />
StadtAKE<br />
1952-1954<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Glasfeld, Alice, als Erbe von Guggenheimer,<br />
Johanna<br />
063/7<br />
1951-1956<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Guggenheimer, Max <strong>und</strong> Sophie<br />
063/8<br />
1949-1954<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Kohn, Bruno<br />
063/9<br />
1948-1953<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Seligmann, Rosa<br />
063/10<br />
1951-1956<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Sommer, Heinrich, in eigener Sache<br />
063/11<br />
1949-1955<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Sommer, Heinrich, in Sachen Sommer, David<br />
063/12<br />
1951-1953<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Walter, Siegfried, in Sachen Landauer, Edith<br />
063/13<br />
1949-1953<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung: Walter, Siegfried, in eigener Sache<br />
063/15<br />
Juden-Wertgegenstände<br />
063/18<br />
1967-1976<br />
Deutsch-israelische Gesellschaft<br />
898
AKTEN:<br />
330/1/1<br />
StadtAKE<br />
1887-1948<br />
RELIGIONS- UND KIRCHENANGELEGENHEITEN; darin enthalten:<br />
1892<br />
Rabbinate, israelitische Kultusgemeinden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Seelenzahl,<br />
Namen <strong>der</strong> Rabbiner;<br />
1907<br />
Die Verhältnisse <strong>der</strong> Privat-Kirchengesellschaften, darunter<br />
die israelitische mit zwei Fragebögen;<br />
1921<br />
Gesuch des B<strong>und</strong>es gesetzestreuer israelitischer Kultusgemeinden<br />
Bayerns, um die Verleihung <strong>der</strong> öffentlichen Körperschaftsrechte<br />
1926<br />
Verfassung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden<br />
1940<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> im Stadtbezirk Kempten (Allgäu) vorhandenen<br />
konfessionellen Körperschaften:<br />
C.4 Israelitische Kultusgemeinde Kempten<br />
333/1<br />
1872-1942 (1947)<br />
BILDUNG EINER ISRAELITISCHEN KULTUSGEMEINDE IN MEMMINGEN DURCH<br />
DIE ISRAELITEN VON MEMMINGEN UND KEMPTEN; dabei u.a.:<br />
1872<br />
Bildung eines Distriktsrabbinates in Fellheim;<br />
1873 Oktober 3<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> in Kempten wohnhaften, selbständigen Israeliten:<br />
sechs Familien; eine weitere mit Bleistift hinzugefügt;<br />
1875<br />
Wahl <strong>der</strong> Kultusverwaltung durch die zusammengeschlossene Kultusgemeinde,<br />
mit Sitz in Memmingen, für drei Jahre:<br />
1. Vorstand: Jacob Guggenheimer, Kaufmann, Memmingen, Haus<br />
Nr.164;<br />
2. Vorstand: Heinrich Mayer, Bankier, Memmingen, Haus<br />
Nr.372;<br />
Drei Ausschußmitglie<strong>der</strong>: Wolf Rosenbaum, Kaufmann, Haus<br />
Nr.243, Sigm<strong>und</strong> Löb Einstein, Kaufmann, Haus Nr.138, <strong>und</strong><br />
Liebmann Ullmann, Kaufmann, Haus Nr. 128, alle in Memmingen;<br />
1875<br />
Aufhebung <strong>der</strong> unter dem Namen Neujahrsgel<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen<br />
hergebrachten Abgaben <strong>der</strong> Israeliten im Regierungsbezirk;<br />
899
AKTEN:<br />
333/1<br />
StadtAKE<br />
1875<br />
Statuten <strong>der</strong> israelitischen Cultus-Gemeinde in Memmingen<br />
(Druck)<br />
1900<br />
Stellung des Rabbinats <strong>zur</strong> Kultusverwaltung; Religionsunterricht<br />
an den Volksschulen;<br />
1900 September 26<br />
Dienstvertrag zwischen <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong> israelitischen<br />
Filial-Kultusgemeinde Kempten <strong>und</strong> dem Lehrer Salotnon Frank aus<br />
Fellheim (Abdruck, masch.);<br />
1939 Februar 5<br />
Vollmacht für Sigm<strong>und</strong> Israel Ullmann, für die alleinige Vertretung<br />
<strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde in Kempten; gezeichnet<br />
von 15 Juden <strong>und</strong> Jüdinnen (Abschrift, masch.);<br />
1939 Mai 20<br />
Satzung <strong>der</strong> "Israelitischen Kultusgemeinde Kempten e.V." (Abschrift);<br />
Urk<strong>und</strong>e über die unentgeltliche Übereignung des israelitischen<br />
Friedhofes an die Stadt Kempten;<br />
1941 April<br />
Körperschaftssteuerbescheid für das Kalen<strong>der</strong>jahr 1940, für die<br />
israelitische Kultusgemeinde Kempten (138 RM);<br />
1941 Mai<br />
Verschiedene Schreiben sowie Verfügung, betr. <strong>der</strong> Beschlagnahmung<br />
des Vermögens <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde in Kempten;<br />
genaue Auflistung dieses Vermögens;<br />
1942 März 20<br />
Bericht über die Aufhebung <strong>der</strong> genannten Beschlagnahmung durch<br />
die Stadt Kempten, <strong>und</strong> die Überweisung <strong>der</strong> Vermögenswerte an<br />
die Reichsvereinigung <strong>der</strong> Juden in Deutschland, Bezirksstelle<br />
Bayern in München;<br />
1947 September 5<br />
Schreiben an die Landratsämter (mit Ausnahme von Lindau) <strong>und</strong><br />
an die Stadträte in <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Kempten/Allgäu, betr. <strong>der</strong><br />
israelitischen Kultusgemeinde in <strong>Augsburg</strong>;<br />
554/3/1<br />
1875-1988<br />
Israelitischer Friedhof in Kempten. Politisch Verfolgte <strong>und</strong><br />
KZ-Grabstätten;<br />
900
AKTEN:<br />
554/3/2.1<br />
StadtAKE<br />
1947-1964<br />
Stadtkreis Kempten: KZ-Friedhöfe <strong>und</strong> Gedenkstätten, Bd.1; dabei<br />
u.a.:<br />
1953 Juli 25<br />
Schreiben <strong>der</strong> Stadt Kempten an die Regierung von Schwaben, daß<br />
auf dem israelitischen Friedhof sechs frühere KZ-Insassen begraben<br />
liegen, die nach Kriegsende, vermutlich an den Folgen<br />
ihrer KZ-Haft, gestorben sind <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Ostseite des israelitischen<br />
Friedhofs beerdigt wurden;<br />
554/3/2.2<br />
1965ff.<br />
Stadtkreis Kempten: KZ-Friedhöfe <strong>und</strong> Gedenkstätten, Bd.2;<br />
841/1/2<br />
1937-1958<br />
FIRMA VOLKSBEDARF GmBH - KAUFHAUS MERKUR;<br />
Einzelhandelsschutzgesetz: Umwandlung <strong>der</strong> Firma Volksbedarf<br />
GmBH Kempten in die Kommanditgesellschaft Kaufhaus Merkur May<br />
<strong>und</strong> Co.;<br />
später: Kaufhaus Merkur, Hornung & Co., Kommanditgesellschaft<br />
in Kempten, Rathausstraße 4; dabei u.a.:<br />
o. D.<br />
"Nur für Dienststellen <strong>der</strong> NSDAP <strong>und</strong> Behörden bestimmt! Volksbetrug<br />
durch die Firma Volksbedarf GmBH. Anklage gegen die<br />
Firma Volksbedarf GmbH Kempten wegen fortgesetztem Volksbetrug<br />
..." von Kreisleiter A. Brändle (Druck)<br />
1934-1935<br />
Volksbedarf GmBH; Schließung <strong>der</strong> Lebensmittelabteilung;<br />
dabei:<br />
Artikel aus dem "Allgäuer Tagblatt" Nr.141, vom 23. Juni 1934<br />
von Kreisleiter Brändle: "Schweinereien in <strong>der</strong> Firma Volksbedarf<br />
GmbH (früher Wohlwert) Kempten";<br />
Verfahren gegen Kurt Davidsohn <strong>und</strong> May, wegen Vergehens gegen<br />
das Lebensmittelgesetz, vor dem Landgericht Kempten (das Verfahren<br />
wurde eingestellt, die Lebensmittelabteilung mußte aber<br />
trotzdem geschlossen werden)<br />
1938<br />
Verschiedene Schreiben, betr. die Schließung des Kaufhauses<br />
Merkur in Kempten; durchgeführt am 3. August 1938;<br />
1947<br />
Akten, betr. Antrag auf Wie<strong>der</strong>errichtung des Kaufhauses Merkur<br />
in Kempten;<br />
Anmeldung von Rückerstattungsansprüchen <strong>der</strong> Gesellschafter;<br />
901
AKTEN:<br />
914/1/3<br />
1942-1952<br />
Nachlaß Sigm<strong>und</strong> Ullmann;<br />
StadtAKE<br />
betr. das Hatis Immenstädterstraße 20 in Kempten, das Sigm<strong>und</strong><br />
Ullmann im Jahre 1942 <strong>der</strong> Stadt Kempten vermacht haben soll;<br />
dieses Vermächtnis wurde 1948 von den überlebenden Erben des<br />
Sigm<strong>und</strong> Ullmann angefochten, <strong>und</strong> dieser Anfechtung 1950 stattgegeben;<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Kosten wurde ein Vergleich geschlossen;<br />
Kriegs-Chronik des Stadtkreises Kempten von Dr. Otto Merkt<br />
(Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Kempten seit 1919): 1939-1944<br />
dabei u.a.:<br />
1939 November 9<br />
Fernspruch von <strong>der</strong> Gestapo <strong>Augsburg</strong>, aufgenommen um 16.30 Uhr:<br />
Anweisung, daß unter Einsatz von Pol. Leitern, SA, SS <strong>und</strong> NSKK<br />
die ganze Nacht Nachtdienst durchgeführt werden soll, um Einzelaktionen<br />
wie im Vorjahr gegen Juden o<strong>der</strong> sonstige staatsabträgliche<br />
Personen zu verhin<strong>der</strong>n<br />
(Krieg 1939. X. Personal.)<br />
1940 Januar 4<br />
Brief des Dr. Albert Israel Rosenthal, Kempten, Königstr.28/i,<br />
an den Oberbürgermeister Dr. Merkt: Bitte um Vermittlung bzw.<br />
Zuweisung einer Arbeit<br />
(Krieg 1939-1941. VII. Sonstiges, 1.Teil.)<br />
1939-1943<br />
Kriegs-Chronik des Rathauses; enthält:<br />
Eintragung vom 31. März 1942:<br />
Gestern wurden 10 männliche <strong>und</strong> weibliche Juden unter 65 Jahren<br />
abtransportiert; in Hegge kamen drei aus Lindau dazu;<br />
Transport über München ins Judenlager Milbertshofen, doch nur<br />
für kurze Zeit.<br />
Eintragung vom 1. September 1942:<br />
Den alten Juden, die man kürzlich von Kempten fort hat, war<br />
erlaubt worden, ein gewisses Gepäck mitzunehmen. In <strong>Augsburg</strong><br />
hat man es ihnen wie<strong>der</strong> abgenommen, ebenso Uhren, Eheringe<br />
usw. mit dem Beifügen, sie brauchen das nicht mehr. Wie man<br />
hört, dürfen sie auch nicht schreiben. Ob sie wohl noch leben?<br />
Weitere Eintragungen vom 14. März 1942 <strong>und</strong> vom 8. Oktober 1942<br />
betr. ebenfalls die Juden;<br />
902
StadtAKE<br />
Spruchkammer-Verfahren gegen Dr. Otto Merkt: 1946-1948<br />
dabei u.a.:<br />
Aussagen von Dr. Otto Merkt zu seiner Entlastung, betr. u.a.:<br />
den Fall des Herrn Stirnweiß aus dem Jahre 1935, dessen Frau<br />
in dem Judengeschäft Wohlwert eingekauft hatte;<br />
Begünstigung von Juden, wie z.B. Familie Kohn, Frau Regierungsrat<br />
Rohrmoser, Dr. Rosenthal <strong>und</strong> Elisabeth Schwarz;<br />
Schutz <strong>der</strong> Judenhäuser im November 1938 (Herrn Ullmann, das<br />
Schuhgeschäft Kohn);<br />
Schutz des israelitischen Friedhofs, <strong>und</strong> Verstecken <strong>der</strong> israelitischen<br />
Kultusgeräte im Rathaus;<br />
Verhalten beim Abtransport von Ullmann;<br />
Beweismittel Nrn.1-78:<br />
Aussagen über Juden sind enthalten in den Beweismitteln Nummer<br />
16, 24, 28/1, 28/4, 29, 30/II.1, 30/II.5, 31/1, 31/4, 31/7,<br />
32/8, 33/1, 52, 53, 57, 67 <strong>und</strong> 71;<br />
dabei: Bericht über einen Juden aus Oberstdorf, <strong>der</strong> zusammen<br />
mit fünf Juden aus Kempten am 10. August 1942 deportiert werden<br />
sollte, sich jedoch vorher vergiftet hatte (Abschrift);<br />
1948 Mai 21<br />
Begründung <strong>der</strong> Spruchkammer <strong>zur</strong> Entlastung von Dr. Merkt;<br />
darin: mehrmals Juden erwähnt;<br />
GEWERBE-REGISTER:<br />
(Die Register sind nach Gewerben geordnet <strong>und</strong> können nur über<br />
die Namen von jüdischen Gewerbetreibenden erschlossen werden;<br />
sie enthalten selbst keine Hinweise auf die Religionszugehörigkeit)<br />
B II 224/l<br />
1.5.1868-30.7.1876<br />
Gewerbeanmelde-Register<br />
B II 224/m<br />
1.4.1876-28.2.1883<br />
Gewerbeanmelde-Register<br />
B II 224/n<br />
1.3.1868-30.9.1882<br />
Register für die Gewerbenie<strong>der</strong>legungen<br />
903
STADT-THEATER:<br />
Kv 2<br />
StadtAKE<br />
1863-1892<br />
Stadt-Theater in Kempten, hier: dessen Vergebung, Benützung<br />
<strong>und</strong> Überwachung;<br />
Enthält: umfangreiche Korrespondenz zwischen <strong>der</strong> Stadt Kempten<br />
<strong>und</strong> Adolf Oppenheim, Direktor des Stadttheaters zu Konstanz<br />
(1887-1892). Oppenheim wurde schließlich mit <strong>der</strong> Leitung des<br />
Stadttheaters in Kempten beauftragt;<br />
Kv 3<br />
1891-1904<br />
Stadt-Theater in Kempten, hier: dessen Vergebung, Benützung<br />
<strong>und</strong> Überwachung;<br />
Enthält u.a.: ein sehr positives Zeugnis <strong>der</strong> Stadt Kempten,<br />
das diese Adolf Oppenheim für sein Wirken am Stadttheater ausstellte,<br />
ferner Korrespondenz von 1891-1893;<br />
Die Stadt Konstanz versuchte die Vergabe des Theaters zu hintertreiben,<br />
doch Bürgermeister Horchler nahm Oppenheim gegen<br />
offensichtlich antisemitische Umtriebe in Schutz;<br />
Verwaltungsbericht:<br />
VB 1933/35<br />
Verwaltungsbericht des Magistrats bzw. <strong>der</strong> Stadt Kempten,<br />
betr. u.a. Juden<br />
(S.30)<br />
Adress- <strong>und</strong> Geschäftshandbücher <strong>der</strong> Stadt Kempten<br />
von 1888, 1892, 1895, 1899 <strong>und</strong> 1903<br />
Einwohnerbuch <strong>der</strong> Stadt Kempten<br />
von 1929 (III, S.17)<br />
Diese Bücher enthalten in <strong>der</strong> Religionsstatistik die jeweilige<br />
Anzahl <strong>der</strong> Juden in Kempten, sowie die Namen <strong>der</strong> Repräsentanten<br />
<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde, Namen <strong>und</strong> Anschriften jüdischer<br />
Bürger (die man allerdings vorher kennen sollte) <strong>und</strong> Anzeigen<br />
jüdischer Banken <strong>und</strong> Geschäfte<br />
904
Personalakten/Familienbögen:<br />
StadtAKE<br />
1820/1830-ca.1930<br />
Ältester Teil <strong>der</strong> Einwohnermeldekartei, angelegt zwischen 1820<br />
<strong>und</strong> 1830, fortgeführt bis ca. 1930 (ursprüngliche Bezeichnung:<br />
"Zivil-Conscriptionslisten", später "Familienbeschriebe");<br />
vermerkt sind: Religionszugehörigkeit ("israelitisch"), Ehefrau,<br />
sämtliche Kin<strong>der</strong>, Beruf, <strong>der</strong> Herkunftsort bei Zuzug <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Zielort bei Wegzug;<br />
dabei z.B.:<br />
Ullmann, Hermann <strong>und</strong> Nathan, Brü<strong>der</strong> <strong>und</strong> Bankiers; 1869, im<br />
Alter von 24 <strong>und</strong> 22 Jahren, nach Kempten gekommen; sie erhielten<br />
1878 das Bürger- <strong>und</strong> Heimatrecht in Kempten;<br />
Ullmann, Sigm<strong>und</strong>, geb. 1854, erhielt 1902 das Bürgerrecht in<br />
Kempten; er war 1912-1919 <strong>und</strong> 1922-1924 Mitglied des Magistrats<br />
bzw. des Stadtrates; 1929 in einem "öffentlichen Beschluß"<br />
geehrt;<br />
Stirnweiß, Bernhard (städtischer Finanzinspektor), wurde 1935<br />
öffentlich gerügt <strong>und</strong> vorläufig beurlaubt, weil seine Frau in<br />
einem jüdischen Geschäft eingekauft hatte.<br />
905
KATH. PFARRARCHIV KLEINERDLINGEN<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Vikar Anton Feil<br />
Familienjournale von ca. 1850 bis ca. 1890, mit Hinweisen auf<br />
jüdischen Hausbesitz.<br />
Die Schriftwechsel <strong>der</strong> Pfarrei enthalten ein Gutachten des<br />
Pfarrers aus den 20er Jahren des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts, worin <strong>der</strong><br />
die staatsbürgerliche[n] Verhaltensweisen <strong>der</strong> Juden beschreibt.<br />
Hinweis:<br />
Informationen über den Hausbesitz <strong>der</strong> Juden enthalten auch die<br />
im Vermessungsamt NördlIngen liegenden Fassions-Protokolle.<br />
906
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
Hinweis:<br />
Mit dem 3. Oktober 1990 wurde das bisherige Zentrale Staatsarchiv<br />
<strong>der</strong> DDR in Potsdam zu einem Teil des B<strong>und</strong>esarchivs,<br />
unterglie<strong>der</strong>t in Abt. III (Deutsches Reich) <strong>und</strong> V (DDR).<br />
Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Überlieferung des Deutschen Reiches (ohne<br />
Militaria) liegt für die Zeit bis 1934 in Potsdam, ab 1934 in<br />
Koblenz. Eine Zusammenführung <strong>der</strong> Bestände ist vorgesehen.<br />
Die in <strong>der</strong> Hauptdienstelle Koblenz <strong>und</strong> den Abteilungen Potsdam<br />
verwahrten Überlieferungen von zentralen Behörden <strong>und</strong> sonstigen<br />
zentralen Einrichtungen <strong>der</strong> Reichsverwaltung enthalten<br />
eine Vielzahl von Akten bzw. Aktenkomplexen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />
Juden. Die hier getroffene Auswahl <strong>der</strong> Bestände erfolgt nach:<br />
Das B<strong>und</strong>esarchiv <strong>und</strong> seine Bestände (Schriften des B<strong>und</strong>esarchivs<br />
10), 3. erg. <strong>und</strong> neubearb. Aufl., Boppard am Rhein 1977,<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> inzwischen überholten Übersicht über die Bestände des<br />
Deutschen Zentralarchivs Potsdam (Schriftenreihe des Deutschen<br />
Zentralarchivs 1), Berlin 1957.<br />
Eine neue, gemeinsame Übersicht ist in Vorbereitung.<br />
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
REICH (= R)<br />
R 1: Reichsinstitut für die <strong>Geschichte</strong> des neuen Deutschlands<br />
(1888, 1914-1918) 1935-1944<br />
Restakten: Unterlagen über die Aufgaben- <strong>und</strong> Dienststellenverwaltung<br />
des Instituts <strong>und</strong> seiner Zweigstelle München, Forschungsabteilung<br />
für Judenfragen, sowie Arbeitsmaterial <strong>und</strong><br />
Manuskripte<br />
(S.61f.)<br />
R 2: Reichsfinanzministerium<br />
(1867-1878) 1879-1945 (1945-1957)<br />
Die Akten sind nach Sachgruppen geglie<strong>der</strong>t;<br />
(Akten über Vermögensentziehung, insbeson<strong>der</strong>e über beschlagnahmte<br />
Wertpapiere von Juden, liegen bei <strong>der</strong> Oberfinanzdirektion<br />
Berlin vor.)<br />
(S.80-82.)<br />
R 14: Reichsministerium für Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />
(1902-) 1926-1945<br />
Aktenreste, u.a. über die Enteignung landwirtschaftlichen<br />
Gr<strong>und</strong>besitzes von Juden<br />
(S.125f.)<br />
907
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
R 18: Reichsministerium des Innern<br />
(mit Vorakten) 1933-1945 (-1947)<br />
Akten des Reichsministeriums des Innern<br />
(S.31-33.)<br />
R 22: Reichsjustizministerium<br />
(1920-1933) 1934-1945<br />
Akten des ReichsJustizministeriums; u.a. die allgemeinen Lage<strong>und</strong><br />
Stimmungsberichte <strong>der</strong> Oberlandesgerichtspräsidenten <strong>und</strong><br />
Generalstaatsanwälte vorwiegend aus <strong>der</strong> Zeit des zweiten Weltkrieges<br />
(S.72-74.)<br />
R 24: Statistisches Reichsamt<br />
1928-1945<br />
Die Unterlagen bestehen v.a. aus Primär- <strong>und</strong> Tabellenmaterial;<br />
(Die Erhebungsbögen aus <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zählung <strong>der</strong> jüdischen Bevölkerung<br />
im ganzen Reichsgebiet bei <strong>der</strong> Volkszählung 1939 sind<br />
an die jüdischen Kultusgemeinden in <strong>der</strong> ehemaligen DDR gelangt)<br />
(S.90f.)<br />
R 39: Reichssippenamt<br />
1933-1945<br />
Der Bestand bezieht sich u.a. auf die Erfassung <strong>und</strong> Sicherung<br />
aller genealogisch auswertbaren Quellen wie Kirchenbücher <strong>und</strong><br />
Register jüdischer Gemeinden <strong>und</strong> die Beschaffung solcher Unterlagen<br />
aus dem Ausland.<br />
Vorhanden sind ferner Mikrofilme von Registern aus r<strong>und</strong> 120<br />
jüdischen Gemeinden in Ost- <strong>und</strong> Westpreußen, Pommern, Ober-<br />
<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlesien, die gegen Ende des 2. Weltkrieges im Auftrag<br />
des Reichssippenamts hergestellt wurden<br />
(S.55f.)<br />
R 43: Reichskanzlei<br />
1878-1945<br />
Akten <strong>der</strong> Reichskanzlei aus den Jahren 1919-1945/ mit einzelnen<br />
in die Zeit bis 1878 <strong>zur</strong>ückreichenden Aktengruppen; aufgeteilt<br />
in Sachgruppen, u.a.: "Judentum".<br />
(Mikrofilme bzw. Mikrofiches des Potsdamer Bestandes 1878-1919<br />
können in Koblenz benutzt werden)<br />
(S.26-28.)<br />
908
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
R 58: Reichssicherheitshauptamt (RSHA)<br />
1928-1945<br />
Akten <strong>der</strong>, 1939 zum RSHA vereinigten, Behörden; dabei:<br />
Unterlagen über die Verfolgung <strong>der</strong> Juden, v.a. Aktenreste aus<br />
dem Referat II 112 des SD-Hauptamts (Eichmann).<br />
(Vom Amt II wurde das sogenannte volks- <strong>und</strong> staatsfeindliche<br />
Vermögen eingezogen <strong>und</strong> Ausbürgerungen vorgeschlagen. Im Referat<br />
IV B 4 betrieb Adolf Eichmann die "Endlösung <strong>der</strong> Judenfrage"<br />
<strong>und</strong> sorgte für die Deportationen in die Vernichtungslager)<br />
(S.41-43.)<br />
R 60: Volksgerichtshof <strong>und</strong> Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof<br />
1934-1945<br />
Neben Hochverratsverfahren, u.a. auch Anklagen wegen Unterstützung<br />
flüchtiger Juden<br />
(S.74-76.)<br />
R 70: Polizeidienstellen in eingeglie<strong>der</strong>ten <strong>und</strong> besetzten<br />
Gebieten<br />
Die Bestandsgruppe, die durch Kopien ergänzt wird, die aus dem<br />
Ausland entwe<strong>der</strong> für Verfahren wegen NS-Gewaltverbrechen o<strong>der</strong><br />
im Rahmen von Mikrofilmaustauschvereinbarungen beschafft wurden,<br />
glie<strong>der</strong>t sich in verschiedene Län<strong>der</strong>; dabei u.a.:<br />
R 70 Frankreich<br />
Unterlagen über die Judenverfolgung verwahrt das Centre de<br />
Documentation Juive Contemporaine in Paris (1940-1945)<br />
R 70 Böhmen <strong>und</strong> Mähren<br />
Unterlagen <strong>zur</strong> Organisation <strong>der</strong> Kriminalpolizeistelle Prag;<br />
dabei u.a.: zwei Bände <strong>zur</strong> Deportation von Juden (1939-1945)<br />
R 70 Sowjetunion<br />
Angaben über die Ermordung von Juden <strong>und</strong> Kommunisten im gesamten<br />
deutsch-besetzten Gebiet (1941-1945)<br />
(S.45-50.)<br />
R 87: Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens<br />
1939-1945<br />
Unterlagen von dem mit Rückerstattungsfragen befaßten Zentralamt<br />
für Vermögensverwaltung (ab 1955 Verwaltungsamt für innere<br />
Restitutionen); die Akten beziehen sich u.a. auf den Besitz<br />
von Juden aus Deutschland, denen es gelungen war, eine fremde<br />
Staatsangehörigkeit zu erwerben<br />
(S.78f.)<br />
909
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
R 146: Reichsarchivverwaltung<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
1927-1945<br />
Dabei u.a.: Schriftwechsel mit dem Reichsb<strong>und</strong> jüdischer Frontsoldaten<br />
(1933/34) über die Teilnahme von Juden am 1. Weltkrieg<br />
(S.39f.)<br />
NATIONALSOZIALISTISCHE DEUTSCHE ARBEITERPARTEI (= NS)<br />
NS 1: Reichsschatzmeister <strong>der</strong> NSDAP<br />
1931-1945<br />
Dabei u.a.: Anordnungen, Mitteilungen, R<strong>und</strong>schreiben <strong>und</strong> Bekanntmachungen;<br />
Einziehung feindlichen <strong>und</strong> jüdischen Vermögens<br />
zugunsten <strong>der</strong> NSDAP<br />
(S.354f.)<br />
NS 2: Rasse- <strong>und</strong> Siedlungshauptamt - SS<br />
1931-1945<br />
Sammlung von Befehlen; Akten u.a. <strong>zur</strong> Rassen- <strong>und</strong> Siedlungspolitik<br />
<strong>und</strong> über die Forschungstätigkeit des Amtes<br />
(S.371f.)<br />
NS 4: Konzentrationslager<br />
1934-1945<br />
Fragmentarische <strong>und</strong> in Bezug auf die einzelnen Lager unterschiedliche<br />
Restüberlieferungen. Umfangreichere Unterlagen<br />
liegen vor von den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg,<br />
Mauthausen <strong>und</strong> Natzweiler. Geringfügige Reste aus<br />
Dachau, Groß-Rosen <strong>und</strong> Neuengamme sowie aus dem SS-Son<strong>der</strong>lager<br />
Hinzert;<br />
(Zahlreiche Unterlagen über Häftlinge <strong>der</strong> Konzentrationslager<br />
verwahrt <strong>der</strong> Internationale Suchdienst in Arolsen)<br />
(S.374f.)<br />
NS 19: Persönlicher Stab Reichsführer SS<br />
1933-1945<br />
Enthält u.a. viele Stichwortkonzepte des Reichsführers SS<br />
Heinrich Himmler; z.B. Notizen für eine Rede am 26.1.1944 vor<br />
Generalen in Posen, die erkennen läßt, daß die Endlösung <strong>der</strong><br />
Judenfrage den Mord auch an Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n bedeutete<br />
(S.LXVI, Abb. 14; S.368f.)<br />
910
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
NS 21: Das Ahnenerbe<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
1936-1945<br />
Schriftgut <strong>der</strong> SS-Institution "Lehr- <strong>und</strong> Forschungsgemeinschaft<br />
'Das Ahnenerbe'", <strong>und</strong> Materialien des dem Ahnenerbe<br />
angeglie<strong>der</strong>ten Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung,<br />
das auch medizinische Experimente an Häftlingen von<br />
Konzentrationslagern vornahm<br />
(S.375£.)<br />
NS 36: Oberstes Parteigericht <strong>der</strong> NSDAP<br />
1926-1944<br />
Dabei u.a.: Einige Unterlagen aus Verfahren gegen Ausschreitungen<br />
bei den Pogromen vom 9,/10.11.1938 sowie aus Ermittlungen<br />
gegen SA-Führer, wegen Häftlingsmißhandlung in früheren<br />
Konzentrationslagern<br />
(S.365f.)<br />
ZEITGESCHICHTLICHE SAMMLUNGEN (= ZSg.)<br />
ZSg.1, ZSg.5: Druckschriften von Organisationen <strong>und</strong> Verbänden<br />
Zeitschriften <strong>und</strong> Zeitungen, Hand- <strong>und</strong> Jahrbücher, Broschüren,<br />
Nachrichten- <strong>und</strong> Fachdienste, Informationsblätter, R<strong>und</strong>schreiben,<br />
Tagungsprotokolle <strong>und</strong> interne Mitteilungen von Organisationen<br />
<strong>und</strong> Verbänden; u.a.:<br />
Jüdischer Frauenb<strong>und</strong> in Deutschland; Zentralausschuß <strong>der</strong> Deutschen<br />
Juden für Hilfe <strong>und</strong> Aufbau<br />
(S.478-483.)<br />
ZSg.2: Allgemeine Sammlung <strong>zur</strong> politischen <strong>Geschichte</strong> seit <strong>der</strong><br />
Gründung des Norddeutschen B<strong>und</strong>es<br />
(1863-) 1867-1975<br />
Enthält insbeson<strong>der</strong>e Broschüren, Flug- <strong>und</strong> Tarnschriften, Karikaturen<br />
<strong>und</strong> Handzettel, die von Einzelpersonen o<strong>der</strong> anonym<br />
herausgegeben wurden;<br />
Unterlagen u.a. über die Judenfrage <strong>und</strong> den Antisemitismus in<br />
den Zeitabschnitten: Norddeutscher B<strong>und</strong>/Deutsches Kaiserreich,<br />
Weimarer Republik <strong>und</strong> Nationalsozialistische Herrschaft<br />
(S.693-696.)<br />
911
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
ZSg.107: Presseausschnitt-Sammlung<br />
Okt. 1893, 1925-1928, 1933-1941<br />
Presseausschnitt-Sammlung jüdischer Presseorgane<br />
(S.719-721.)<br />
ZSg.138: <strong>Dokumentation</strong> zum Schicksal <strong>der</strong> Juden 1933-1945<br />
1933-1945<br />
In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Suchdienst in Arolsen:<br />
Sammlung von Originalen <strong>und</strong> Kopien über jüdische Bürger,<br />
die in <strong>der</strong> NS-Zeit im heutigen Gebiet <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong><br />
Berlin aus rassischen Gründen verfolgt wurden (Ausnahme: Juden<br />
aus Baden-Württemberg, für die eine entsprechende <strong>Dokumentation</strong><br />
bereits vorliegt).<br />
Unterlagen: Deportationslisten, u.a. von <strong>der</strong> Staatspolizeileitstelle<br />
München; Häftlingslisten aus Lagern <strong>und</strong> Ghettos;<br />
Karteikarten <strong>der</strong> Reichsvereinigung <strong>der</strong> Juden in Deutschland;<br />
Akten jüdischer Kultusgemeinden; Nachkriegsaufstellungen von<br />
Namen aus Einwohnermel<strong>der</strong>egistern vor 1945 mehrerer h<strong>und</strong>ert<br />
Städte <strong>und</strong> Landgemeinden vor allem in Bayern <strong>und</strong> Hessen. Alle<br />
darin enthaltenen r<strong>und</strong> 400.000 Einzelangaben sind maschinell<br />
in einer Datei erfaßt<br />
(S.699f.)<br />
ALLIIERTE PROZESSE (= All.Proz.)<br />
All.Proz.1,2,3,9: Nürnberger Prozesse<br />
1945-1954<br />
Belegt sind <strong>der</strong> Prozeß vor dem Internationalen Militärtribunal<br />
(IMT) gegen die Hauptkriegsverbrecher <strong>und</strong> die zwölf Nachfolgeprozesse<br />
vor amerikanischen Gerichten in Nürnberg;<br />
(die Originale <strong>der</strong> Akten befinden sich beim Internationalen<br />
Gerichtshof im Haag bzw. bei den anklagenden Mächten)<br />
(S.707-709.)<br />
All.Proz.6: Eichmann-Prozeß<br />
1960-1962<br />
Unterlagen über den vor einem israelischen Gericht 1960/61<br />
geführten Prozeß gegen den ehemaligen SS-Obersturmbannführer<br />
Adolf Eichmann, Referent II 112 im SD-Hauptamt bzw. IV B 4 im<br />
Reichssicherheitshauptamt (Judenangelegenheiten)<br />
(S.712.)<br />
912
BESTÄNDE IN KOBLENZ:<br />
DOKUMENTARFILME:<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
Reichsministerium für Volksaufklärung <strong>und</strong> Propaganda<br />
Zu den erhaltenen Auftragsproduktionen des Ministeriums gehört<br />
u.a.:<br />
"Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" (Konzentrationslager<br />
Theresienstadt, 1944).<br />
(S.748f.)<br />
NSDAP<br />
Aus <strong>der</strong> zentralen NSDAP-Produktion liegt u.a. <strong>der</strong> antisemitische<br />
Hetzfilm "Der ewige Jude" (1940) vor<br />
(S.759f.)<br />
SPIELFILME:<br />
Spielfilme aus <strong>der</strong> Zeit vor 1945 mit betont antisemitischen<br />
Tendenzen, z.B.:<br />
Robert <strong>und</strong> Bertram, 1939; die Rothschilds, 1940; Jud Süß, 1940<br />
(S.768f.)<br />
BESTÄNDE IN POTSDAM:<br />
07.01: Reichskanzlei<br />
1878-1945<br />
Akten <strong>der</strong> Reichskanzlei; die Stammakten 1878-1918 sind nach<br />
Sachgruppen geglie<strong>der</strong>t<br />
(S.42f.)<br />
15.01: Reichsministerium des Innern<br />
1879-1945<br />
Die Bestände sind von 1879-1926/27 nach Schlagworten, ab 1926<br />
nach Abteilungen geglie<strong>der</strong>t<br />
(S.58-60.)<br />
913
BESTÄNDE IN POTSDAM:<br />
BUNDESARCHIV KOBLENZ<br />
15.05: Reichsstelle für das Auswan<strong>der</strong>ungswesen<br />
1902-1945<br />
Zentralstelle für Auswan<strong>der</strong>ung, Rückwan<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Einwan<strong>der</strong>ung;<br />
betr. u.a. Aufklärung <strong>der</strong> Öffentlichkeit, Regelung <strong>der</strong><br />
Wan<strong>der</strong>ungsbewegung<br />
(S.61.)<br />
15.06: Reichsarchiv<br />
1919-1945<br />
Akten des 1919 gegründeten Reichsarchivs, u.a. auch nichtstaatliches<br />
Archivgut <strong>und</strong> Zeitgeschichtliche Sammlungen;<br />
etwa 650 Bde., durch Kartei (1946) erschlossen<br />
(S.62.)<br />
15.09: Reichssippenamt<br />
1933-1945<br />
Unterlagen des Reichssippenamts (1933-1935 Sachverständiger<br />
für Rassenforschung beim Reichsministerium des Innern, 1935-<br />
1941 Reichsstelle für Sippenforschung) zu "Abstammungsfragen"<br />
<strong>und</strong> Familienforschung<br />
(S.63f.)<br />
50.01: Reichsministerium für Volksaufklärung <strong>und</strong> Propaganda<br />
1933-1945<br />
Akten über politische Lenkung <strong>und</strong> Beaufsichtigung <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />
Propagandatätigkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>politik<br />
(S.lll.)<br />
52.01: Gesetzsammlung<br />
1867-1932<br />
Im Reichsarchiv als (unvollständige) Sammlung <strong>der</strong> Ausfertigung<br />
von Gesetzen angelegt; dabei: Verwaltungsverordnungen, Durch-<br />
führungs- <strong>und</strong> Ausführungsanweisungen, Erlasse, u.a.;<br />
chronologisch geordnet <strong>und</strong> verzeichnet<br />
(S.114.)<br />
914
URKUNDEN:<br />
SCHLOSSARCHIV KRONBURG<br />
1638 Dezember 26<br />
Wolf Christoph von Westernach auf Kronburg, Erbmarschall des<br />
Hochstiftes <strong>Augsburg</strong>, erlaubt Melchior Wanger zu Inningen auf<br />
seine Lehenäcker ein Kapital von 100 fl auf vier Jahre aufzunehmen,<br />
jedoch von keinem Juden<br />
(U 377.- Regest: KroUB 377. - Die Urk<strong>und</strong>e ist z.Zt. nicht verfügbar.)<br />
1775 April 29 Freiburg<br />
Kaiserin Maria Theresia belehnt Johann Eustach, Frhr. von Westernach,<br />
mit Gütern, ungeachtet eines Prozesses, in welchen<br />
dieser verwickelt ist, wegen <strong>der</strong> vor 50 Jahren erfolgten Demolierung<br />
des Judenwachhauses <strong>und</strong> Judenfriedhofes zu Kriegshaber<br />
bei <strong>Augsburg</strong><br />
(U 645. - Regest: KroUB 645.)<br />
AKTEN:<br />
1724-1774<br />
Demolierung des Judenhauses <strong>und</strong> -totenackers zu Kriegshaber<br />
bei <strong>Augsburg</strong><br />
(A 71.)<br />
1744<br />
Schuldklage des Jakob Bühler zu Illerbeuren gegen den Juden<br />
Salomon zu Illereichen<br />
(A 646.)<br />
1615<br />
Prozeß des Hans Christoph v. Westernach mit dem Juden Model zu<br />
Oettingen, wegen Geldschuld<br />
(A 1051.)<br />
Hinweis:<br />
Zusammengestellt nach den Veröffentlichungen von Klaus Frhr.v.<br />
Andrian-Werbung (Veröff. <strong>der</strong> SFG 2a/8, 1962; Bayer. Archivin-<br />
ventare 27, 1965) <strong>und</strong> <strong>der</strong> fre<strong>und</strong>lichen Mitteilung von Frhr. v.<br />
Vequel-Westernach.<br />
915
STADTARCHIV KRUMBACH<br />
Archivalien <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden:<br />
020/7<br />
1919<br />
Bürgerrecht für den Bankier Jakob Spanier<br />
022/7<br />
1910<br />
M.S. Landauer'sche Wohltätigkeitsstiftung<br />
1/024/2<br />
1911<br />
Gesuch des Kaufmanns Sälomon Höchstädter um Enthebung von <strong>der</strong><br />
Funktion als Gemeindebevollmächtigter<br />
1/024/4<br />
1908<br />
Gesuch des Großkaufmanns Samuel Oettinger um Enthebung von <strong>der</strong><br />
Funktion eines Magistratsrates (Oettinger war 33 Jahre bei <strong>der</strong><br />
Gemeinde Hürben bzw. Krumbach tätig)<br />
1/33<br />
1770-1772<br />
Das Freihaus (Besitzer Romuald Mayer) in Krumbach sowie weitere<br />
ehemalige herrschaftliche (freie) Häuser in Krumbach <strong>und</strong><br />
Hürben; dabei: auch Judenhäuser<br />
2/16<br />
1898-1907<br />
Pläne <strong>und</strong> Aufrisse für das Anwesen des Isaias Weißkopf, Haus-<br />
Nr. 83, mit Räumen für die Post; dabei: Kataster-Auszüge für<br />
die Jahre 1834 bis 1906<br />
2/50<br />
1927-1936<br />
Stiftung des Kaufmanns Harry Landauer in Berlin für die Stadt<br />
<strong>und</strong> die Israelitische Kultusgemeinde Krumbach; dabei:<br />
Testament von 1922<br />
2/51<br />
1916-1942<br />
Samuel <strong>und</strong> Amalie Landauer'sche Wohltätigkeitsstiftung in<br />
<strong>Augsburg</strong> (seit 1.4.1940 in: Allgemeine Wohltätigkeitsstiftungen)<br />
<strong>und</strong> Ansprüche <strong>der</strong> Stadt Krumbach an dieselbe<br />
916
StadtAKru<br />
2/52<br />
1906-1909<br />
M.S. Landauer'sche Wohltätigkeitsstiftung; dabei:<br />
Liste <strong>der</strong> am Brandtag 17.1.1906 bei <strong>der</strong> Weberei in Hürben beschäftigten<br />
Arbeiter, sowie <strong>der</strong> Einlagen von Arbeitern in <strong>der</strong><br />
(Fabrik-)Sparkasse<br />
2/91<br />
1774-1776<br />
Privilegien des Marktes Krumbach, betr. <strong>der</strong> Ausübung mehrerer<br />
Professionen nebeneinan<strong>der</strong>: Rotgerber <strong>und</strong> Wachsspinner Joseph<br />
Biber; dabei erwähnt: Schutzjude Leopold Seligmann in Hürben<br />
7/62<br />
1931-1932<br />
Spende des Großkaufmanns <strong>und</strong> Stadtrats Julius Oettinger für<br />
Wohlfahrtszwecke<br />
7/67<br />
1920<br />
Spende von 800,- Mark für die Armenkasse in Krumbach, durch<br />
S.C. Guggenheimer in New York (übermittelt durch dessen Bru<strong>der</strong>,<br />
Privatier Leo Guggenheimer, in Krumbach)<br />
7/74<br />
1906<br />
Verkauf <strong>der</strong> ödung Pl.Nr. 1420 1/2, StGde Krumbach, entlang des<br />
Bahnkörpers, durch die Stadt an die Firma Steiger & Söhne in<br />
Söflingen, zwecks Anlage eines Industriegleises für die an<br />
Stelle <strong>der</strong> abgebrannten M.S. Landauer'schen Weberei zu erbauende<br />
Fabrik<br />
7/96<br />
1942-1943<br />
Verkauf des jüdischen Schulhauses in Krumbach (Hürben), Brühl-<br />
Straße 3 (Pl.Nr. 114, StGde Hürben) an die Stadt<br />
7/97<br />
1940<br />
Verkauf des jüdischen Bade- <strong>und</strong> Tauchhauses Brühlstraße 1 b<br />
(Pl.Nr. 112 1/4, StGde Hürben) an den Versicherungsagenten<br />
Xaver Seitz in Krumbach<br />
917
StadtAKru<br />
7/98<br />
1940-1941<br />
Verkauf <strong>der</strong> Synagogen-Ruine, BrühlstraBe 1 in Krumbach (Pl.Nr<br />
113, 113 1/2, 113 1/3, StGde Hürben) durch die Israelitische<br />
Kultusgemeinde Krumbach an die Stadt Krumbach<br />
7/99<br />
1933<br />
Bericht des Bezirksamts Krumbach an die Bayer. Politische Polizei<br />
in München über die Israelitische Kultusgemeinde in<br />
Krumbach <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Vermögen; auch jüdische Vereine u.a. betr.<br />
7/100<br />
1941<br />
Verkauf eines von Pl.Nr. 119, StGde Hürben (BrühlstraBe 2)<br />
weggemessenen Trenngr<strong>und</strong>stücks durch die Israelitische Kultusgemeinde<br />
Krumbach, an die Schuhmacherswitwe Regina Thoma, geb.<br />
Horber<br />
7/101<br />
1939-1943<br />
Verkauf des Gr<strong>und</strong>stücks Pl.Nr. 840, StGde Hürben: Wiese, Bauplatz<br />
<strong>der</strong> Herrmann'schen Israelitischen Siechenstiftung für<br />
Bayern in München, an den Wagnermeister Georg Miller;<br />
betr. auch Ansprüche <strong>der</strong> Landwirtswitwe Antonie Gailhofer in<br />
Krumbach<br />
7/102<br />
1942-1943<br />
Nicht durchgeführter Verkauf des Waldes <strong>der</strong> Israelitischen<br />
Kultusgemeinde Krumbach (Pl.Nr. 386 b, StGde Hürben), an den<br />
Dentisten Richard Vogel in Krumbach<br />
7/103<br />
1939-1940<br />
Verkauf des Anwesens Brunnenstraße 5 (StGde Hürben, Pl.Nr.177a<br />
<strong>und</strong> 177) des Israelitischen Vereins für Ferienkolonien in München<br />
an das NS-Fliegerkorps<br />
7/108<br />
1945<br />
Arbeitseinsatz im Israelitischen Friedhof<br />
918
7/150<br />
StadtAKru<br />
1907-1908<br />
Revision <strong>der</strong> Rechnungen <strong>der</strong> M.S. Landauer'schen Wohltätigkeitsstiftung<br />
8/4<br />
1777<br />
Genannt: Kaplan GaBner, <strong>und</strong> die Schutzjuden Seligmann Levi <strong>und</strong><br />
Simon Guggenheim in Hürben<br />
8/69<br />
1921<br />
Stiftungen von in USA ansässigen Krumbachern für den Bau des<br />
Stadtsaals; u.a. aus <strong>der</strong> Familie Guggenheimer (mit Adresse)<br />
9/32<br />
1804<br />
Handelsstand zu Krumbach gegen Hausieren <strong>und</strong> Warenlager <strong>der</strong><br />
Juden <strong>und</strong> Fremden (nur Textnote!)<br />
9/43<br />
1768<br />
Salzrechnung von 1768, verfaßt von Peter Hilber, Waagmeister<br />
<strong>und</strong> Salzausmesser: Lieferung durch Gabriel Uffenheimer, Jud in<br />
Hohenems, bzw. Johannes von Wachter in Memmingen; mit Beilagen<br />
9/110<br />
1828-1829<br />
Tätigkeit des Schullehrers J. Kahn als Gemeindeschreiber von<br />
Hürben<br />
9/113<br />
1810<br />
Naturallieferungen durch die Juden Simon Haium <strong>und</strong> Benedikt<br />
Klopfer von Hürben, auf Rechnung des Marktes Krumbach<br />
9/116<br />
1813<br />
Quittung des Lazarus Levi in Hürben für die Steuerkasse Krumbach,<br />
betr. Naturallieferungen<br />
919
9/118<br />
StadtAKru<br />
1812/1813<br />
Steuer-Register von Hürben für das Etatjahr 1812/13; betr.<br />
Christen <strong>und</strong> Juden<br />
9/151<br />
1799<br />
Die von dem Schwäbisch-österreichisch landständischen Direktorium<br />
in Ehingen ausgeschriebenen Natural-Requisitionen; dabei<br />
u.a.: Korrespondenz mit Abraham Levi in Illereichen<br />
9/226<br />
1941-1943<br />
"Einsatz jüdischen Vermögens". Gr<strong>und</strong>stücke <strong>der</strong> Israelitischen<br />
Kultusgemeinde <strong>und</strong> einzelner Juden; betr. auch Schulhaus <strong>und</strong><br />
Friedhof<br />
9/258<br />
1807-1831<br />
Kapitalschuld bei Johann Böck/Beck (Bürgermeister 1825), Bote<br />
<strong>und</strong> Handelsmann; dabei: 1000 fl <strong>der</strong> Levinger'schen Masse<br />
9/375<br />
1812-1820<br />
Kapitalschuld von 299 fl bei Benedikt Klopfer in Hürben, <strong>und</strong><br />
von 149 fl bei "B. Klopfer & Heymann" in Hürben<br />
9/558<br />
1781<br />
Jüdischer Herbstgefälle in Hürben: 46 Juden namentlich aufgeführt<br />
10/94<br />
1940<br />
Verwaltung des Anwesens Mühlstraße 6 des Oscar Selinger in<br />
London (zunächst: Bankier Jakob Spanier, <strong>der</strong> 1939 nach London<br />
auswan<strong>der</strong>te)<br />
10/182<br />
1948<br />
Schutz des Israelitischen Friedhofs in Krumbach<br />
920
10/190<br />
StadtAKru<br />
1950<br />
Plan des Wohnhauses Synagogenstraße 3 (ehemals Judenschule <strong>und</strong><br />
Wohnhaus des Rabbiners)<br />
11/9<br />
1759<br />
Urbarium (Abschrift) <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>österreichischen Herrschaft<br />
Hürben. Graf Maximilian von Lichtenstein zu Krumbach (1636-<br />
1686) limitiert die Zahl <strong>der</strong> Judenhäuser in Hürben auf zwölf;<br />
betr. Judenschutzgeld u.a.<br />
(S.88-99.)<br />
134/23<br />
1935<br />
Ortsgruppe Krumbach des Verbands <strong>der</strong> Jüdischen Jugendvereine<br />
Deutschlands<br />
921
"CAJTUNG": Jahrgänge 1945-1947<br />
STADTARCHIV LANDSBERG AM LECH<br />
Die Zeitung des Landsberger Lagers für sogenannte Displaced<br />
Persons (DP's) erschien vom 8. Oktober 1945 bis Ende 1948.<br />
Die "Landsberger Lager Cajtung" erreichte in ihrer Glanzzeit<br />
eine Auflage von 15.000 Stück. Sie versorgte nicht nur die Bevölkerung<br />
des Landsberger DP-Lagers mit Informationen, son<strong>der</strong>n<br />
erfreute sich weit über die Grenzen des Lagers hinaus großer<br />
Beliebtheit.<br />
Diese Überregionalität veranlaßte schließlich die Herausgeber,<br />
im Oktober 1946 den Namen in "Jidisze Cajtung" zu än<strong>der</strong>n.<br />
(Jidisze Cajtung 2, Nr.43 vom 25.10.1946.)<br />
Hinweis:<br />
Im Neuen Stadtmuseum von Landsberg a. Lech wird ein Video gezeigt<br />
über das Leben von 22 ehemals jüdischen Bürgern <strong>der</strong><br />
Stadt (Familie Westheimer). Dabei: eine Schautafel mit ergänzenden<br />
Informationen.<br />
Ein Faltblatt "Tod <strong>und</strong> Leiden mahnen zum Frieden" (aus: 25<br />
Jahre Luftwaffenwerft 31, Landsberg a. Lech, Koblenz/Bonn<br />
1988, S.34ff.), hrsg. von Hartfrid Neunzert, erinnert an die<br />
unsäglichen Qualen, die in beson<strong>der</strong>er Weise jüdischen Zwangsarbeitern<br />
zum Erleiden auferlegt waren.<br />
922
URKUNDEN:<br />
1367 Dezember 20<br />
STADTARCHIV LAUINGEN<br />
Herzog Friedrich von Teck erlaubt <strong>der</strong> Stadt Lauingen, die ihm<br />
verpfändet ist, Juden aufzunehmen <strong>und</strong> zwar soll es <strong>der</strong> Rat<br />
gemeinschaftlich mit dem herzoglichen Vogte thun. Eine eigene<br />
Judensteuer behält sich <strong>der</strong> Herzog vor<br />
(U 25. - Regest: Rückert Urk.25.)<br />
1368 April 6<br />
Stephan, Friedrich <strong>und</strong> Johann, Herzöge in Bayern, verleihen<br />
<strong>der</strong> Stadt Lauingen das Recht, Juden mit bürgerlichen Rechten<br />
aufzunehmen. Was früher den Juden gehörte, aber seitdem an<br />
das Spital o<strong>der</strong> arme Bürger gekommen ist, soll diesen verbleiben.<br />
So die Judenschule, welche vom Spital in ein Pilgerhaus<br />
verwandelt worden war <strong>und</strong> ein Haus, in dem <strong>der</strong> Spitalkaplan<br />
wohnte<br />
(U 26. - Regest: Rückert Urk.26.)<br />
1372 Februar 11<br />
Hans Hayden <strong>und</strong> Cunrat Betzel, Spitalmeister des Spitals zu<br />
Lauingen, bekennen, dass Hans Ymhoff, Bürger zu Nürnberg, ein<br />
ewiges Seelgeräte im Spital zu Lauingen gestiftet hat.<br />
Dazu hat <strong>der</strong> Stifter u.a. gegeben 2 Pfd. h. ewigen Geldes,<br />
nämlich 1 Pfd. aus Ellerbachs Haus am Riet bei dem Ichbad;<br />
10 sch. h. aus Utzen des Buchellers Haus, gelegen bei Nytharten<br />
Härwen Haus; <strong>und</strong> die übrigen 10 sch. h. aus des Giengers<br />
Haus in <strong>der</strong> Niuwen Gasse, jetzt Leslye des Juden<br />
(U 3*. - Regest: Rückert Urk.3*, Anhang.)<br />
1407 August 20<br />
Bru<strong>der</strong> Cunrat Ysenbys, Prior <strong>und</strong> <strong>der</strong> Konvent des Augustinerklosters<br />
zu Lauingen, bekennen, dass <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> Peter Horner,<br />
Prior zu Gemünd, ihres Klosters Hauskind in ihrem Kloster für<br />
sich einen Jahrtag gestiftet hat. Dazu hat er ihnen gegeben<br />
einen jährlichen Zins von 2 fl. rh. <strong>und</strong> zwei Hühnern;<br />
1 1/2 fl. <strong>und</strong> die zwei Hühner kommen dabei aus den zwei beieinan<strong>der</strong><br />
gelegenen Häusern hinter Haintzen Gulden Haus, eines<br />
davon ist des Paulen Karters, das an<strong>der</strong>e Salmaus des Juden<br />
(U 76. - Regest: Rückert Urk.76.)<br />
1417 März 2<br />
Käthrein Bairin, Bairs Wagenmanns säligen Witwe, verkauft aus<br />
ihrem kleinen neuen Hause, neben <strong>der</strong> Judenschule gelegen, zu<br />
dem <strong>der</strong> brunn halber gehört, 1/2 fl. rh. jährlichen ewigen<br />
Geldes an Frau Margret Müllerin zu einer Messe in <strong>der</strong> Pfarrkirche<br />
um 8 1/2 fl.<br />
(U 121. - Regest: Rückert Urk.121.)<br />
923
URKUNDEN:<br />
1431 Dezember 20<br />
StadtA Lau<br />
Anna Remboltin, Conrat Rembolts Witwe, Bürgerin zu Lauingen,<br />
verkauft um 10 Pfd. yt. h. an Elssbethen Furterin die 10 sch.<br />
yt. h. Lau. St. W., die sie aus Clausen Lösslins Haus, Hofstatt<br />
<strong>und</strong> Hofraitin, hinter Maister Josen, des Goldschmids, ihres<br />
Tochtermanns Haus, gelegen, das vor Zeiten Mosse Juden <strong>und</strong><br />
davor Cuntzen Vischer gewesen ist<br />
(U 203. - Regest: Rückert Urk.203.)<br />
1450 März 16<br />
Berech Jude, Bürger zu Lauingen, verkauft Peter Prendlin aus<br />
seinem Haus (gelegen zwischen Aubelin Kantzlers <strong>und</strong> Anthoni<br />
Kessingers Haus) 1 fl. rh. jährlichen Zins auf Wie<strong>der</strong>lösung<br />
um 18 fl. Hauptguts<br />
(U 329. - Regest: Rückert Urk.329.)<br />
1481 Mai 23<br />
Thomas Elchinger, genannt Frantz, Bürger zu Lauingen,<br />
verpflichtet sich gegen die Pfleger des Spitals zu Lauingen,<br />
welche ihm gestattet haben, an die in ein Pilgrimhaus verwandelte<br />
Judenschule einen Stall anzubauen, diesen Stall auf ihr<br />
Verlangen wie<strong>der</strong> abzubrechen<br />
(U 498. - Regest: Rückert Urk.498.)<br />
1550 August 23 Aug[s]burg<br />
Kaiser Karl V. verleiht auf demütiges Ansuchen <strong>der</strong> Stadt<br />
Lauingen das Privilegium, dass hinfür kein Jude o<strong>der</strong> Jüdin<br />
den Inwohnern o<strong>der</strong> Untertanen <strong>der</strong> Stadt auf liegende Güter<br />
auf dem Wege des Kaufes, Kontraktes o<strong>der</strong> Tausches ohne<br />
Genehmigung des Rates Geld vorstrecken darf. Was gegen diese<br />
Verordnung von Juden den Christen geliehen wird, soll an<br />
Hauptsumme <strong>und</strong> Zinsen dem Rate verfallen <strong>und</strong> alle <strong>der</strong>artigen<br />
Verträge ungültig sein. Auch können <strong>der</strong>artige Schulden von<br />
den Juden we<strong>der</strong> am Reichshofgericht noch an an<strong>der</strong>en fremden<br />
Gerichten eingeklagt werden. Zuwi<strong>der</strong>handlungen werden in jedem<br />
einzelnen Fall mit 20 Mark lothringischen Goldes gestraft<br />
(U 776. - Regest: Rückert Urk.776.)<br />
1664 Oktober 30<br />
Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu G<strong>und</strong>elfingen belehnen des Hanns Leble<br />
zu Riedhausen mit ihrer Stadt Lehen, so in die Klause zu<br />
G<strong>und</strong>elfingen gültbar ist. Leble darf bei keinem Juden eine<br />
Schuld aufnehmen <strong>und</strong> keine Bürgschaft aufnehmen<br />
(U 855. - Regest: Rückert Urk.855.)<br />
924
B (= BÄNDE):<br />
StadtA Lau<br />
- B 1: STADTRECHTBUCH VON 1439 (1439-1599)<br />
Über die Bürgeraufnahme, sei es "frawe o<strong>der</strong> man juden o<strong>der</strong><br />
jüdin" <strong>und</strong> die Gebühren hierfür<br />
(fol.l'.)<br />
"Wie Juden <strong>und</strong> Cristen gegen ainan<strong>der</strong> freffelnt"<br />
(fol.15.)<br />
"Wie die Juden die varend pfand verganten <strong>und</strong> umb schlahen<br />
söllen"<br />
(fol.18'.)<br />
Bei Nichtbezahlung von jährlichen <strong>und</strong> ewigen Zinsen mag ein<br />
Je<strong>der</strong> diese "ob er wil ab den Juden nemen"<br />
(fol.20.)<br />
"Das man kainem Juden noch Jüdin dhain ligend noch varend<br />
hab noch gut on ains wissen nit versetzen sol"<br />
(fol.66'.)<br />
(Abschrift: Rückert, Stadtrechtbuch, 1.30.44.52.143.)<br />
- B 8: SAMMLUNG VERSCHIEDENER STÄDTISCHER VERTRÄGE<br />
(um 1608 bis um 1730); dabei:<br />
1653 Februar 14<br />
Die Nikolay Steuer <strong>und</strong> Befreiung <strong>der</strong> Juden<br />
(Seitz, StadtA Lau: B 8.)<br />
A (= AKTEN):<br />
1531-1601<br />
Landesherrliche <strong>und</strong> kaiserliche Erlasse über die Juden<br />
(Vertreibung <strong>und</strong> Aufnahme von Juden, Wucherhandel <strong>und</strong> Handel<br />
<strong>der</strong> Juden am Bartholomäimarkt in Lauingen) <strong>und</strong> Schreiben des<br />
Rates in dieser Angelegenheit<br />
(A 1760. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1522-1665<br />
Judenzoll <strong>und</strong> Judengeleit<br />
(A 1761. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1562-1591<br />
Schuldenfor<strong>der</strong>ungen von Juden<br />
(A 1762. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
925
A (= AKTEN):<br />
1634-1639<br />
StadtA Lau<br />
Verhältnisse zu den Juden während des Dreißigjährigen Krieges<br />
(Vertreibung bzw. Duldung)<br />
(A 1763. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1650-1657<br />
Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen<br />
(A 1764. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1651-1707<br />
Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen; Handel <strong>und</strong> Pässe von Juden<br />
(A 1765. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1637-1719<br />
Aufnahme <strong>und</strong> Duldung von Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />
(A 1766. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1663-1664<br />
Handel <strong>der</strong> Juden in Lauingen; Vergleich <strong>der</strong> Stadt mit den Juden<br />
(A 1767. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1664<br />
Vergleich <strong>der</strong> Stadt Lauingen mit <strong>der</strong> Judenschaft zu Höchstädt<br />
<strong>und</strong> G<strong>und</strong>elfingen<br />
(A 1768. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1740<br />
Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen<br />
(A 1769. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1836<br />
Nachforschungen über den Juden Moritz Rahn durch die Regierung<br />
(A 1770. - Seitz, StadtA Lau: 5e.)<br />
1832<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Hospitalgebäude, des Seelhauses (= ehemalige<br />
Synagoge; seit 1348 im Besitz <strong>der</strong> Spitalstiftung) <strong>und</strong> des<br />
Armenhauses (Siechenhaus)<br />
(A 3091. - Seitz, StadtA Lau: 15b.)<br />
926
A (= AKTEN):<br />
1835-1836<br />
StadtA Lau<br />
Klage <strong>der</strong> Stadt gegen Natan Levi Höchstädter aus (Mönchs-)<br />
Deggingen, Abraham May aus Harburg <strong>und</strong> Wolf Humann aus<br />
Binswangen als Käufer des <strong>zur</strong> Stadt Lauingen gültbaren<br />
Hofgutes des Alban Senning wegen rückständiger Gültsteuer<br />
(A 3926. - Seitz, StadtA Lau: 17i.)<br />
1758<br />
Verbot des Militärpferdehandels durch Juden<br />
(A 4212. - Seitz, StadtA Lau: 19.)<br />
N (= NEUE AKTEN):<br />
1939<br />
Maßnahmen gegen Juden;<br />
betr. v.a. Isidor Stern von Ichenhausen<br />
(N 1 5e 001.)<br />
K (= KARTEN UND PLÄNE):<br />
1832<br />
Gr<strong>und</strong>riß des Lauinger Seelhauses (= ehemalige Synagoge; seit<br />
1348 im Besitz <strong>der</strong> Spitalstiftung)<br />
(K 76.)<br />
927
FÜRSTL. WALDBURG-ZEIL'SCHES GESAMTARCHIV<br />
LEUTKIRCH, SCHLOß ZEIL<br />
ZEILER ARCHIV, ABTEILUNG KIßLEGG (= ZAKi):<br />
Urk<strong>und</strong>en<br />
1549 Februar 4<br />
Caspar von Wernau zu Bach stellt Leo Judin, Witwe des Juden<br />
Süsslin zu Leipheim, einen Schuldbrief über 1541 fl aus<br />
(U 5077.)<br />
1549 Dezember 1<br />
En<strong>der</strong>le Glinck zu Haldenwang stellt Lasarus Jud zu Scheppach<br />
einen Schuldbrief über 10 fl aus<br />
(U 5090.)<br />
1550 Juli 17, Burgau in <strong>der</strong> Judenschule<br />
Kaiserliche Citation <strong>und</strong> kaiserliche Inhibition in Sachen <strong>der</strong><br />
Hans Jörg <strong>und</strong> David von Paumgarten gegen Jud Güettlin<br />
(U 5136.)<br />
1558 Februar 28<br />
David Jud, wohnhaft zu Mindelheim, stellt an Kaufmann Jud zu<br />
Hartingen einen Gewaltbrief aus, wegen <strong>der</strong> Verschreibung des<br />
Caspar von Wernau gegen Hans Jörg von Paumgarten<br />
(U 5351.)<br />
1559 Mai 8 <strong>Augsburg</strong><br />
Quittung des Simon Jud zu Günzburg an Hans Jörg von Paumgarten<br />
über 550 fl<br />
(U 5390.)<br />
1563 Juli 9 Rottweil<br />
Appellation gegen das Urteil in Sachen Caspar von Wernau gegen<br />
Kauffmann, Jud zu Herrlingen<br />
(U 5508.)<br />
1592 Mai 29 Pfersheim (Pfersee)<br />
Hannibal Spindeldreer zu Großaitingen stellt Israel Jud einen<br />
Schuldbrief über 300 fl samt Zinsen aus<br />
(U 5965.)<br />
1593 Januar 2 Schloß Konzenberg<br />
Hans Meisch zu Konzenberg gibt zu Protokoll, daß Dr. Wilhelm<br />
Widmann ihn für eine Schuldverschreibung von 200 fl an die<br />
Juden Jakob <strong>und</strong> Schlaum zu Günzburg unberechtigterweise mitverantwortlich<br />
mache (Notariatsinstrument)<br />
(U 5982.)<br />
928
FÜRSTL. WALDBURG-ZEIL'SCHES GESAMTARCHIV<br />
LEUTKIRCH, SCHLOß ZEIL<br />
ZEILER ARCHIV, ABTEILUNG KIBLEGG ( = ZAKi):<br />
Akten<br />
1566-1590<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> Ursula Paumgartner mit Samuel Jud<br />
(Nr. 1149.)<br />
1570-1581<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> Anna <strong>und</strong> Ursula Paumgartner u.a. mit Simon<br />
Jud zu Günzburg<br />
(Nr.1151.)<br />
1585-1592<br />
Briefe an Maximilian <strong>und</strong> Philipp Paumgartner von Jakob Jud<br />
(Nr.1185.)<br />
1577<br />
Gerichtsakten in Sachen Martin Dick, Bäckers zu Tomerdingen,<br />
gegen Leo Jud zu Erbach<br />
(Nr.1245.)<br />
1630<br />
Landgerichtssache des Burgavier Juden Joseph Bareth gegen Hans<br />
Schuosters Nachkommen zu Konzenberg<br />
(Nr.1280.)<br />
1600-1603/04<br />
Verschiedenes über die Thannhauser Juden:<br />
1600 Februar 22<br />
Schutzbrief <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Johann Adam, Jost Philipp <strong>und</strong> Hans<br />
Hartmann von Bicken für 27 namentlich genannte Juden zu Thannhausen<br />
<strong>und</strong> Umgebung <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
o.O., o.J. (um 1603/04)<br />
Bittgesuch <strong>der</strong> Juden zu Thannhausen an die Freiherrn Johann<br />
Ernst <strong>und</strong> Ferdinand von Paumgarten um Schutz <strong>und</strong> Schirm<br />
1603 Mai 13<br />
Schutzbrief <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Johann Ernst <strong>und</strong> Ferdinand von Paumgarten<br />
für die Juden zu Thannhausen <strong>und</strong> Umgebung<br />
(Nr.1284.)<br />
1557-1566<br />
Prozeß des Hans Jörg von Paumgarten gegen den Kaufmann David<br />
Jud zu Mindelheim, wegen Schulden des Caspar von Wernau<br />
(Nr.1374.)<br />
1561<br />
Prozeß des Hans Jörg von Paumgarten gegen Joseph <strong>und</strong> Lea Jud<br />
zu Leipheim, wegen Schulden<br />
(Nr.1378.)<br />
1559<br />
Prozeß des Caspar von Wernau gegen den Kaufmann Jud zu Herr-<br />
lingen, wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.1397.)<br />
929
ARCHIV DER EVANG. HOSPITALSTIFTUNG LINDAU<br />
Kgl. baier. allgem. Stiftungsadministration, District Lindau<br />
AKT NR. 151: VERKAUF DES SPITAL-OBERHOFS, 1808ff.<br />
1817 erwirbt <strong>der</strong> Lindauer Jude <strong>und</strong> Lottokollekteur Jakob Alexan<strong>der</strong>sohn<br />
den Spital-Oberhof (heute: Gemeinde Weißensberg, LK<br />
Lindau) aus dem säkularisierten, ehemaligen Gr<strong>und</strong>besitz des<br />
Heilig-Geist-Spitals.<br />
1817 September 17<br />
Alexan<strong>der</strong>sohn erhält einen Teil des bei <strong>der</strong> Säkularisation<br />
aufgeteilten Hofs, den sogenannten Tobelhof, für 5005 fl zum<br />
Kauf angeboten;<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Teil, <strong>der</strong> Schlachterhof, wird für 4500 fl einem<br />
an<strong>der</strong>en Kaufinteressenten angetragen; es soll <strong>zur</strong> Versteigerung<br />
kommen.<br />
1817 September 18<br />
Alexan<strong>der</strong>sohn macht ein neues 5% höheres Gebot für den ganzen<br />
Hof (= 9980 fl) <strong>und</strong> für die seit unvordenklichen Zeiten auf<br />
dem Hof ruhende Schenkgerechtigkeit 100 fl extra;<br />
ohne Gegengebot erhält er den ganzen ehemaligen Spital-Oberhof<br />
930
STADTARCHIV LINDAU<br />
Hinweis:<br />
Die Juden betr. Akten des Stadtarchivs Lindau sind teilweise<br />
durch eine Stichwortkartei erschlossen. Diese Angaben wurden<br />
ergänzt durch die weiteren Veröffentlichungen von Herrn Werner<br />
Dobras (hier zitiert nach: Neujahrsblatt 20 des Museumsvereins<br />
Lindau, 1970) <strong>und</strong> Herrn Karl Schweizer (Jüdisches Leben <strong>und</strong><br />
Leiden in Lindau, 1989).<br />
REICHSSTÄDTISCHE AKTEN (= RA): 1546-1778<br />
Kaiserlicher Reichshofrat, Hofgericht, Landvogtei: RA 5,1-5,15<br />
(1459-1799); enthält u.a.:<br />
1561<br />
Privileg vom Hofgericht zu Rottweil im Fall Zink <strong>und</strong> Mosle Jud<br />
(Dobras, S. 15.)<br />
Kaiserliches Landgericht in Schwaben: RA 6,1-6,24 (1516-1781);<br />
enthält u.a.:<br />
1563<br />
Judensache<br />
(RA 6,1. - Dobras, S.15f.)<br />
Haus Österreich: RA 11,3-14,8 (1457-1793); enthält u.a:<br />
1556<br />
Judenangelegenheiten<br />
(Dobras, S.21 f.)<br />
Hohe Gerichtsbarkeit über äußere Gerichte <strong>der</strong> Reichsstadt<br />
Lindau: RA 20,2-21,6 (1432-1793); enthält u.a.:<br />
1770-1780<br />
Verschiedene Akten; u.a.: Beerdigung eines Juden<br />
(Dobras, S.30.)<br />
Privilegien, Freiheiten <strong>und</strong> Rechte: RA 46,1-46,3 (1275-1802);<br />
enthält u.a.:<br />
1546<br />
Bitte <strong>der</strong> Stadt Lindau, um ein Privileg gegen die Juden<br />
(RA 46,1. - Dobras, S.42.)<br />
Ordnungen, Statuten <strong>und</strong> Kopialbücher <strong>der</strong> Stadt: RA 51,1-52,5<br />
(1531-1806); enthä1t u.a.:<br />
1605<br />
Allerhand Statuta, Satz- <strong>und</strong> Ordnung; dabei u.a.:<br />
"Satzung wi<strong>der</strong> die Juden. Man soll auch hinfür Ewiglich bei<br />
dem Eid keinen Juden noch Jüdinnen in unser Stadt nimmer mehr<br />
haushäblich sitzen, noch kein wesen bei uns haben lassen, in<br />
kein weis". Zusatz am Rande: "Juden nicht einkommen lassen"<br />
(RA 51,3, Nr.7. - Dobras, S.46. - Druck: Schweizer, S.13.)<br />
931
REICHSSTÄDTISCHE AKTEN (= RA):<br />
StadtALi<br />
Verordnungen <strong>und</strong> Ordnungen für einzelne Zünfte <strong>und</strong> Handwerke<br />
von Obrigrkeitswegen: RA 54,5-55,8 (1414-1798); enthält u.a.:<br />
17./18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Verordnungen über die Juden (Schacher); 1625-1680 <strong>und</strong> o.J.<br />
(RA 55,5. - Dobras, S.49f.)<br />
Sanitätswesen; RA 59,1-60/6 (1580-1841); enthält u.a.:<br />
1777-1778<br />
Für kontagiös gehaltene Krankheit in Vollheim (= Fellheim),<br />
durch einen Betteljuden dorthingebracht, <strong>und</strong> Sicherheitsmaßnahmen;<br />
Briefe <strong>der</strong> Stadt Zürich<br />
(RA 60,5. - Dobras, S.51.)<br />
Reformationsgeschichte: RA 63,1-66,13 (1519-18.Jh.);<br />
enthält u.a.:<br />
1550<br />
Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden durch Kaiser Karl V. (Kopie)<br />
(RA 64,3. - Dobras, S.53f.)<br />
Exulanten, Konvertiten, Kollekten, Emigranten: RA 72,4<br />
(1652-1748); enthält u.a.:<br />
1663<br />
Kollekte für einen getauften Juden<br />
(RA 72,4. - Dobras, S.57f.)<br />
Handel <strong>und</strong> Verkehr: RA 100,1-101,9 (1522-1815); enthält u.a.:<br />
1763-1768<br />
Kornkipperei <strong>und</strong> Kornjuden<br />
(Dobras, S.65-67.)<br />
Zölle: RA 104,1-104,12 (1417-1801); enthält u.a.:<br />
1758<br />
Verhandlungen des Grödamtes <strong>und</strong> Rats in <strong>der</strong> Zolldefraudations-<br />
sache <strong>der</strong> Juden Hirsch <strong>und</strong> Lewin<br />
(Dobras, S.69.)<br />
Zünfte <strong>und</strong> Gewerbesachen: RA 108,1-114,16 (1420-1845);<br />
enthält u.a.:<br />
1628<br />
Klage wegen Silberkaufs durch die Juden<br />
(RA 112,3.)<br />
1638 August 1<br />
Beschwerde <strong>der</strong> Lindauer Goldschmiede gegen die umgesessenen<br />
Juden, daß diese täglich in <strong>der</strong> Stadt alles Silber aufkaufen.<br />
Beson<strong>der</strong>s in <strong>Augsburg</strong>, müßten die Juden bis zu einem Dukaten<br />
je St<strong>und</strong>e geben, während die Stadtknechte von Lindau sich mit<br />
den Juden auf eine Zeit lang "auskauffen <strong>und</strong> accordieren"<br />
(RA 112,3. — Druck: Schweizer, S.16.)<br />
932
REICHSSTÄDTISCHE AKTEN (= RA):<br />
StadtALi<br />
Zünfte <strong>und</strong> Gewerbesachen: RA 108,1-114,16 (1420-1845);<br />
enthält u.a.:<br />
1745<br />
Dekret gegen das Hausieren von Juden<br />
(RA 114,2.)<br />
1766<br />
Hausierer, Juden; Klage <strong>der</strong> Spezierer gegen einzelne Ge-<br />
schäftsleute, wegen Feilhaltens von Spezereien<br />
(Dobras, S.72-75.)<br />
Familien- <strong>und</strong> Privatakten: RA 116,1-119,11 (1258-1835);<br />
enthält u.a.:<br />
1631/1632<br />
Funk von Senftenau gegen den Hofjuden Abraham<br />
(RA 116,1. - Dobras, S.76f.)<br />
RATSPROTOKOLLE (= RP):<br />
Hinweis:<br />
Die Ratsprotokolle sind fast lückenlos aus <strong>der</strong> Zeit von 1458<br />
bis 1937 vorhanden; <strong>der</strong> Inhalt dieser Protokolle ist jedoch<br />
durch kein Register erschlossen. (Vgl. Dobras, S.l0f.);<br />
dabei u.a.:<br />
1735<br />
Juden erwähnt<br />
(RP 1735, S.123.)<br />
LITERALIA AUS DER REICHSSTADTZEIT (= Lit.):<br />
Chroniken <strong>und</strong> Annalen <strong>der</strong> Reichsstadt Lindau: Lit. 18-49<br />
(Vgl. Dobras, S.78f.); dabei u.a.:<br />
Bertelin'sche Chronik bis 1626<br />
(Lit. 19. - Abschrift: Lit.20.)<br />
Chronik Lindauer Gebäude, Lindau 1817/1818 (Handschrift).<br />
Erwähnt die Synagoge von Lindau, die Anfang des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
an <strong>der</strong> Stelle des späteren Hallgebäudes stand<br />
(Lit. 38, S.149.)<br />
Chronik von Lindau (1760-1869).<br />
Enthält u.a.: Bericht über eine Judenhochzeit am 23. Juli 1793<br />
im Gullmannschen Haus; Kopulation durch zwei Rabbiner aus Ho-<br />
henems<br />
(Lit. 49, S.136.)<br />
Chronik von Lindau 1890-1944<br />
(Lit. 50.)<br />
933
StadtALi<br />
LITERALIA AUS DER REICHSSTADTZEIT (= Lit.):<br />
Genealogia Lindaviensis des Jacob Hei<strong>der</strong> (um 1635-1652):<br />
Lit. 86-89 (Abschrift mit Anmerkungen <strong>und</strong> Register von Dr.<br />
Alfred O. Stolze, 5 Bde.):<br />
1405<br />
Familie Amman: Jude Abraham erwähnt<br />
(Bd.1, Nr.5, S.13.)<br />
1406<br />
Familie Gebtz: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.2, Nr.82, S.20.)<br />
1414<br />
Familie Goldschmid: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.2, Nr.89, S.34.)<br />
1405<br />
Familie Grimmenstein: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.2, Nr.95, S.44.)<br />
1264-1320<br />
Familie (Laslaur) Lassaur. Lazzaur; vermutet wird jüdische<br />
Herkunft, wegen des Namens (= Lazarus)<br />
(Bd.3, Nr.151, S.9 mit Anm.a.)<br />
1408, 1420<br />
Familie Maiger genannt Mutolfse: Juden Mosi <strong>und</strong> Samuel erwähnt<br />
(Bd.3, Nr.162, S.39f.)<br />
1385<br />
Familie Murer: im Bürgerrecht Ravensburg werden 1385 unter<br />
Lindauer Juden Henni <strong>und</strong> Hug Murer genannt<br />
(Bd.3, Nr.180, S.77f. mit Anm. S.78a.)<br />
141..<br />
Familie Ostrach: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.3, Nr.189, S.116.)<br />
1410<br />
Familie Pfaltzer: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.3, Nr.194, S.140.)<br />
1420<br />
Familie Pfen<strong>der</strong>: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.3, Nr.196, S.150.)<br />
1404<br />
Familie Schneeberg. Sneberg: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.4, Nr.230, S.20.)<br />
1411<br />
Familie Seger: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.4, Nr.244, S.60.)<br />
1407<br />
Familie Selman: Jude Abraham erwähnt<br />
(Bd.4, Nr.245, S.61.)<br />
1416<br />
Familie Spiser: Jude Samuel erwähnt<br />
(Bd.4, Nr.254, S.86.)<br />
934
StadtALi<br />
LITERALIA AUS DER REICHSSTADTZEIT (= Lit.):<br />
Genealogica Lindaviensis des Jacob Hei<strong>der</strong> (um 1635-1652):<br />
Lit. 86-89 (Abschrift mit Anmerkungen <strong>und</strong> Register von Dr.<br />
Alfred O. Stolze, 5 Bde.):<br />
1420<br />
Familie von Stain: Jude Löwe erwähnt<br />
(Bd.4, Nr.255, S.93.)<br />
1428<br />
Familie Zoller: Jude Abraham erwähnt<br />
(Bd.4, Nr.302, S.224.)<br />
WEITERE ARCHIVALIEN (nach Schweizer):<br />
Handschriftlicher Judeneid, nicht aus Lindau; vermutlich aus<br />
dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert; einem Wiegendruck beigeb<strong>und</strong>en<br />
(P II 68.)<br />
Hebräische Bibeln <strong>und</strong> Polyglotte in <strong>der</strong> Reichsstädtischen Bibliothek<br />
(Stadtbibliothek).<br />
Martin Luther: Von den Juden <strong>und</strong> iren Luegen, 1543<br />
(G I 65, 66. H I 12. H III 168, 175, 185, 186. Ja II 56. -<br />
Abbildungen: Schweizer, S.14.)<br />
Sitzungsprotokoll <strong>der</strong> Gemeinde Reutin 1920<br />
(D III 52. )<br />
Aus den Akten des Magistrats <strong>der</strong> königl. bayrischen Stadt Lindau,<br />
Familienakten:<br />
Max Nördlinger (B II, 176, Nr.1588.)<br />
Emil Spiegel (B II 2011.)<br />
Jakob Alexan<strong>der</strong>sohn (B II, 176,22.)<br />
Allgemeiner Bestand:<br />
Beschlagnahme des Herzbergischen Gutes auf <strong>der</strong> Bäuerlinshalde<br />
1933-35. Verkauf des Besitzes Herzberger an Dr. Plaas 1935/36<br />
(B II 93/17 <strong>und</strong> 93/17a.)<br />
Errichtung einer neuen Apotheke<br />
(B II 108/20.)<br />
Schwäbische Volkszeitung<br />
(B II 133/18.)<br />
Polizeiakten<br />
(134/3 <strong>und</strong> B II 173/2.)<br />
Stadt Lindau/B - Beschwerden im städtischen Altersheim<br />
(B II 182/17, Anlage.)<br />
Wochenberichte des Oberbürgermeisters an die Regierung von<br />
Schwaben für die Jahre 1919-1922<br />
(B II 93/5.)<br />
Die antisemitische Bewegung ab 1891: Akt existiert nur als<br />
Umschlag mit einem allgemeinen Regierungsr<strong>und</strong>schreiben<br />
(B II 93/4.)<br />
935
ZEITUNGEN:<br />
StadtALi<br />
Hinweis:<br />
Bei den aufgenommenen Beispielen, betr. Lindauer Juden bzw.<br />
jüdische Angelegenheiten, handelt es sich nur um eine Auswahl,<br />
zusammengestellt nach Karl Schweizer (1989).<br />
Reichsstadt Lindausches Intelligenz-Blatt<br />
14-tägig erscheinende Fremdenliste berichtet für die Zeiten<br />
<strong>der</strong> Jahrmärkte gegen Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts von in Lindau<br />
übernachtenden jüdischen Händler; u.a.:<br />
1783 Juli 27<br />
Gasthof "Zum Schaaf": Heinrich Ullmann mit einer Gesellschaft<br />
jüdischer Handelsleute, 48 Pers. von <strong>Augsburg</strong>, Hohenems etc.<br />
(Schweizer, S.18.)<br />
1788 Mai 15<br />
Gasthof "Zum Schaaf": Jüdischer Handelsmann Siegm<strong>und</strong>, Strumpffabrikant<br />
von Kempten u.a.<br />
(Druck: Schweizer, S.18.)<br />
Intelligenzblatt <strong>der</strong> Königl. Bayer. Stadt Lindau im Kreise<br />
Schwaben Neuburg<br />
1837 Dezember 19<br />
Den Güterhandel auswärtiger Juden, namentlich von Thalmessing<br />
(= Thalmässing) im Landgericht Hilpoltstein betr.;<br />
Bekanntmachung einer am 18.11.1837 ergangenen Entschließung<br />
des kgl. Staatsministeriums des Innern<br />
(1837, Nr.51, S.219.)<br />
1838 Januar 2<br />
Denselben Güterhandel <strong>der</strong> Juden betr. (Auszug aus dem Intelligenzblatt<br />
des Oberdonaukreises v. J. 1837, Nr.49); Kauf <strong>und</strong><br />
Verkauf von Häusern <strong>und</strong> liegenden Gütern; erwähnt sind frühere,<br />
die Israeliten betreffende Verordnungen von 1799 V 30,<br />
1807 VIII 4 (RegBl 1807, S.1329), 1813 VI 10 <strong>und</strong> 1819 III 19<br />
(1838, Nr.l. - Druck: Schweizer, S.22.)<br />
Lindauer Tagblatt<br />
Generalanzeiger für das bayer. Bodenseegebiet <strong>und</strong> Allgäu.<br />
Amtsblatt für die Stadt Lindau<br />
1886 März 25<br />
Anzeige: Max Spiegel eröffnet in Lindau, Kramergasse 8, ein<br />
Geschäft für Herren- <strong>und</strong> Knabenklei<strong>der</strong>, Konfirmanden-Anzüge<br />
<strong>und</strong> "Anfertigung nach Maas"<br />
(Druck: Schweizer, S.35.)<br />
1898 Juni 18<br />
Geschäftsanzeige des jüdischen Textilgeschäftes Siegfried<br />
Köchmann in Lindau, Maximilianstraße 71<br />
(Druck: Schweizer, S.40.)<br />
936
ZEITUNGEN:<br />
Lindauer Tagblatt<br />
StadtALi<br />
1913 Mai 20<br />
Jüdisches Versandhaus Maier-Landauer aus Ravensburg: Eröffnung<br />
einer Filiale in Lindau, Ludwigstraße - Ecke Salzgasse<br />
(Druck: Schweizer, S.41.)<br />
1913 Mai 28<br />
Anzeige des jüdischen Modehauses für Herren- <strong>und</strong> Knabenkleidung,<br />
Spiegel & Wolf in Lindau<br />
(Druck: Schweizer, S.37.)<br />
1931 Januar 17<br />
Oberbürgermeister Siebert (aus Lindau) in <strong>der</strong> Politik. Erste<br />
Versammlungsrede bei den Nationalsozialisten in <strong>Augsburg</strong><br />
(Druck: Schweizer, S.31.)<br />
1931 Januar 26 <strong>und</strong> 28<br />
Pg. Oberbürgermeister Siebert spricht über "1931 Schicksalwende<br />
<strong>und</strong> Nationalsozialismus". Juden haben keinen Zutritt.<br />
Die Siebertveranstaltung <strong>der</strong> Nationalsozialisten<br />
(Schweizer, S.27 <strong>und</strong> Druck: Ebd., S.28.)<br />
1933 März 25<br />
Das Konzentrationslager in Dachau (mit Foto)<br />
(Druck: Schweizer, S.34.)<br />
1933 April 1<br />
Anzeige des Wepa-Haushaltungs- <strong>und</strong> Textilgeschäftes, Inhaber<br />
Hans Erath: "kein Jude <strong>und</strong> keine jüdische Firma" beteiligt<br />
(Druck: Schweizer, S.42.)<br />
1933 April 1<br />
Der Boykott gegen die jüdischen Geschäfte. Angestelltenrechte<br />
in jüdischen Geschäften<br />
(Druck: Schweizer, S.43.)<br />
1933 April 3<br />
Anzeige von Dr. med. Otto Davidson, prakt. Arzt: Ich erkläre<br />
hierdurch öffentlich, daß ich <strong>und</strong> meine ganze Familie Christen<br />
sind <strong>und</strong> mit Judentum <strong>und</strong> Judenschaft in gar keiner Beziehung<br />
stehen. - Lindau-Reutin, 2. April 1933<br />
(Druck: Schweizer, S.43.)<br />
1933 April 6<br />
Anzeige Dr. med. Davidson: Meine Erklärung vom 2. April ergänze<br />
ich dahin, daß ich mit Judenschaft <strong>und</strong> Judentum in keiner<br />
Beziehung stehe; ich bin jedoch am 23. März 1870 zu Hildesheim<br />
als Sohn des Moses Davidson geboren u. erst am 18. Juli 1905<br />
christlich getauft worden. - Lindau-Reutin, 5. April 1933<br />
(Druck: Schweizer, S.43.)<br />
1933 April 12<br />
Lebensmittel Bernhard Müller GmbH: Zwei Anzeigen "Rein deutsche<br />
Firma" <strong>und</strong> "Rein deutsche Firma, christliche Inhaber"<br />
(Druck: Schweizer, S.42.)<br />
937
ZEITUNGEN:<br />
Lindauer Volkszeitung<br />
StadtALi<br />
1934 März 31<br />
"Dachau, ein Musterlager". Anerkennen<strong>der</strong> Brief des bayerischen<br />
Ministerpräsidenten (Siebert) an SS-Führer Himmler über die<br />
Verhältnisse im Konzentrationslager<br />
(Druck: Schweizer, S.48f.)<br />
Bodensee-Heimat-Schau des Lindauer Museumsvereins <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Kultur</strong>-Abteilung <strong>der</strong> NSDAP<br />
1934 Juli 10<br />
M. Wiedemann: Die Reichsstadt Lindau <strong>und</strong> die Juden<br />
(Druck: Schweizer, S.49.)<br />
Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt<br />
1935 Januar 12<br />
Bericht über die Ortsgruppenversammlung NSDAP Lindau-Altstadt<br />
<strong>und</strong> das dabei vom Kreisschulungsleiter Pg. Zettler gehaltene<br />
Referat über das Judentum:" ... drastischen Beispiele über das<br />
raffinierte Verhalten des Judenvolkes öffneten manchem Parteigenossen<br />
noch weiter die Augen <strong>und</strong> belehrten ihn, wie es im<br />
deutschen Vaterlande heute aussehen würde, wenn nicht rechtzeitig<br />
mit eisernem Besen gekehrt worden wäre..."<br />
(Druck: Schweizer, S.52.)<br />
1935 Januar 29<br />
Rassenpolitische Erziehungsarbeit in den Schulen. Inhaltsangabe<br />
des entsprechenden Erlasses durch Reichsminister Rust, im<br />
Einvernehmen mit dem Rassenpolitischen Amt <strong>der</strong> NSDAP<br />
(Druck: Schweizer, S.51.)<br />
1935 März 12<br />
Täglich 13 Juden! sind von 1910 bis 1925 aus Ost-Europa nach<br />
Deutschland eingewan<strong>der</strong>t. Warum Judengesetzgebung in Deutschland?<br />
(Druck: Schweizer, S.53.)<br />
1938 April 12<br />
"Die gräßlichen Nöte". Zum Auswan<strong>der</strong>n geht's ihnen zu gut.<br />
Betr. eine Denkschrift <strong>der</strong> Juden, die nach dem Urteil des<br />
"Manchester Guardian" eine "bewegliche Darlegung <strong>der</strong> gräßlichen<br />
Nöte <strong>der</strong> schwer bedrängten Gemeinschaft" gewesen ist. Die<br />
jüdische Auswan<strong>der</strong>ung sei jedoch rückläufig, weil die Juden<br />
zuvor noch gewinnbringende Geschäfte abwickeln<br />
(Druck: Schweizer, S.57.)<br />
938
ZEITUNGEN:<br />
StadtALi<br />
Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt<br />
1938 Juli 1<br />
Oberreitnau. Aufklärungsversammlung <strong>der</strong> NSDAP. Rede des Pg.<br />
Hamp aus Lindau zum Thema "Die Judenfrage": Jude "hat wohl<br />
äußerlich die Merkmale eines Menschen, innerlich aber ist er<br />
<strong>der</strong> Teufel in Menschengestalt. ... Wohl kann ein Jude sich<br />
taufen lassen, doch niemals kann ein Jude ein Deutscher sein".<br />
Erst <strong>der</strong> Nationalsozialismus habe das positive Christentum<br />
eingeleitet, indem er den Teufel erkannt habe<br />
(Druck: Schweizer, S.55.)<br />
1938 Juli 7<br />
Die kommende Volkszählung erfaßt in einer Abstammungserhebung<br />
alle Judenmischlinge. Der jüdische Machtaufstieg. Bericht über<br />
die Arbeitstagung des Reichsinstituts für <strong>Geschichte</strong> des Neuen<br />
Deutschlands. Vorträge: Prof.Dr. Otmar Frhr.v. Verschuer über<br />
Rassenbiologie <strong>der</strong> Juden; Prof.Dr. Friedrich Burgdörfer <strong>zur</strong><br />
Statistik <strong>der</strong> biologischen, beruflichen <strong>und</strong> sozialen Struktur<br />
des Judentums; Dr. Erich Botzenhart über den Weg <strong>der</strong> Juden <strong>zur</strong><br />
Macht in Deutschland; Dr. Karl Richard Ganzer über Richard<br />
Wagner <strong>und</strong> das Judentum; Prof. Fischer über Rassenentstehung<br />
<strong>und</strong> Rassengeschichte <strong>der</strong> Juden<br />
(Druck: Schweizer, S.56.)<br />
1938 November 11<br />
Empörung über das Judentum auch in Lindau. Erbitterung des<br />
Volkes über "neuerliche Mordtat des nie<strong>der</strong>trächtigen Weltjudentums".<br />
In Lindau kam es (während "Reichskristallnacht") zu<br />
antijüdischen Demonstrationen; am 10.11. Haussuchungen bei den<br />
noch 6 jüd. Haushaltungen fortgesetzt; 2 Juden in Schutzhaft.<br />
Bevölkerung diszipliniert, aber "wir verhehlen ... nicht, daß<br />
nach <strong>der</strong> neuerlichen Entlarvung des jüdischen Untermenschentums<br />
eigentlich jede Rücksichtnahme fehl am Platze <strong>und</strong> es ein<br />
großes Glück wäre, wenn Lindau <strong>und</strong> das ganze deutsche Volk von<br />
allen Juden <strong>und</strong> jüdischen Bastarden befreit wären"<br />
(Druck: Schweizer, S.58.)<br />
1938 November 14<br />
Die Juden müssen 1 Milliarde Buße zahlen - Berliner Ministerbesprechung<br />
hat eine Reihe von einschneidendsten Maßnahmen <strong>zur</strong><br />
Lösung <strong>der</strong> dringlichen Judenfrage in Deutschland behandelt <strong>und</strong><br />
zum Teil schon entschieden. - Ministerpräsident Siebert: Was<br />
ist hier unchristlich? - Lindau. (Geldleihen von Juden ist<br />
strafbar.) Ein Beamter, <strong>der</strong> von einem jüdischen Geldverleiher<br />
ein Darlehen aufnimmt, macht sich eines schweren Dienstvergehens<br />
schuldig, auch wenn er dazu durch eine unverschuldete Not<br />
getrieben worden ist.<br />
(Teildruck <strong>und</strong> Druck: Schweizer, S.60f.)<br />
1938 November 19<br />
Ludwig Siebert begründet die Ausschaltung des jüdischen Einflusses<br />
aus <strong>der</strong> gesamten Wirtschaft<br />
(Teildruck: Schweizer, S.61.)<br />
939
ZEITUNGEN:<br />
StadtALi<br />
Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt<br />
1938 November 21<br />
Bezirk Lindau, Weißensberg: Monatsversammlung <strong>der</strong> NSDAP. Aufruf<br />
"zu intensivster Mitarbeit <strong>und</strong> Unterstützung unseres Führers<br />
im gegenwärtigen Kampf gegen die jüdisch-bolschewistische<br />
Hetzkampagne im Ausland".<br />
(Druck: Schweizer, S.62.)<br />
1940 Oktober 24<br />
Anzeige des Neuen Film-Theaters Lindau: Letzte Vorstellung des<br />
einzigartigen Erfolg-Films "Jud Süß"<br />
(Druck: Schweizer, S.65.)<br />
Lindauer Narrenzeitung, Fasching 1938<br />
hrsg. von Lindauer Nationalzeitung <strong>und</strong> Lindauer Tagblatt<br />
Versuch, den "Relativitätsjuden Einstein" lächerlich zu machen<br />
(Druck: Schweizer, S.54.)<br />
Südschwäbisches Tagblatt<br />
Heimatzeitung für Allgäu <strong>und</strong> Bodensee. Amtliches Organ <strong>der</strong><br />
NSDAP <strong>und</strong> <strong>der</strong> Behörden des Kreises Lindau<br />
1940 Oktober 19<br />
Paul Seufert über den Film "Jud Süß": "... so war es möglich,<br />
die ganze Gefährlichkeit <strong>und</strong> hemmungslose Grausamkeit, die<br />
Feigheit <strong>und</strong> zugleich den Haß des Gezeichneten, kurz das Wesen<br />
des Judentums darzutun ..."<br />
(Druck <strong>und</strong> Text: Schweizer, S.65f.)<br />
1944 Januar 21<br />
Pg. Müller: Der Jude als Parasit<br />
(Druck: Schweizer, S.66.)<br />
Amtsblatt <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />
1945 September 14<br />
Anzeige von Dr. med. Otto Davidson, prakt. Arzt (Allgemein-<br />
Praxis), Lindau-Reutin, Kemptenerstr. 110: Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong><br />
ärztlichen Tätigkeit<br />
(Druck: Schweizer, S.70.)<br />
1946 März 8<br />
"Oeffentliehe Warnung!" des Landratsamtes, wegen vorgekommener<br />
Unverschämtheiten gegenüber jüdischen Kin<strong>der</strong>n in Lindau. In<br />
Zukunft bekanntwerdende Fälle werden rücksichtslos <strong>der</strong> Militärregierung<br />
<strong>zur</strong> Bestrafung bekanntgegeben<br />
(Druck: Schweizer, S.71.)<br />
940
ZEITUNGEN:<br />
Lindauer Zeitung<br />
StadtALi<br />
1951 September 9<br />
Todesanzeige von Frau Wilhelmine Persisch (KZ Theresienstadt<br />
überlebt; im Juli 1945 nach Lindau-Reutin <strong>zur</strong>ückgekommen)<br />
(Druck <strong>und</strong> Text: Schweizer, S.65.)<br />
1955 Dezember 24<br />
G.N.: Die Juden-Emanzipation in Lindau<br />
1978 Oktober 5<br />
Leserinnenbrief: Jüdische Mitbürger haben am meisten gelitten<br />
1978 November 10<br />
("ak":) Mit <strong>der</strong> "Reichskristallnacht" 1938 begann auch in Lindau<br />
die große Judenverfolgung<br />
1985 August 31<br />
("ull":) Ein Wie<strong>der</strong>sehen mit gemischten Gefühlen: Erinnerung,<br />
Vergessen <strong>und</strong> eine bewahrte Liebe <strong>zur</strong> Heimatstadt. Als die<br />
damals 38jährige Martha (Spiegel) von irgend jemand abgeholt<br />
wurde. Von "Damals" sprechen Lindaus emigrierte Juden ungern.<br />
Im Rathaus empfing Bürgermeister Franz Fiala: den Elektronik-<br />
Physiker Werner Nördlinger aus Frankreich (1937: USA emigriert),<br />
Joseph Spiegel (1938: USA emigriert) mit Schwester<br />
Ella Mendel, geb. Spiegel, <strong>und</strong> Frau Ruth Spiegel<br />
(Druck: Schweizer, S.77.)<br />
1985 August 31<br />
Dobras, Werner: Auch in früheren Jahrh<strong>und</strong>erten wurden die Juden<br />
in Lindau meist wenig zuvorkommend behandelt<br />
1985 August<br />
Dobras, Werner: In den mächtigen Gewölben des Alten Rathauses<br />
ruhen erstaunliche Schätze hebräischer Werke<br />
1988 Mai 30<br />
Dobras, Werner: Bei <strong>der</strong> Lindauer Judenhochzeit vor r<strong>und</strong> 200<br />
Jahren mußte <strong>der</strong> Chronist keine Ärgernisse festhalten<br />
1988 November 14<br />
("Khs":) Schweigemarsch über die Insel erinnert an die Judenpogrome<br />
vor 50 Jahren. "Wir schauen wie die Eltern weg" - aus<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit lernen<br />
(Druck: Schweizer, S.78.)<br />
Gedächtnissendung von Radio Lindau am 9.11.1988<br />
Grußadresse von Werner Nördlinger, per Telefon übermittelt:<br />
Werner Nördlinger, jüngerer Sohn des Justizrats Max Nördlinger,<br />
Rechtsanwalt in Lindau von 1895 bis 1935. Familie war in<br />
Lindau von 1840-1937 ansässig. Werner Nördlinger besuchte das<br />
humanistische Gymnasium St. Stephan in <strong>Augsburg</strong> (1933-1936);<br />
er lebt heute bei Paris.<br />
(Druck: Schweizer, S.4.)<br />
941
STAATSARCHIV LUDWIGSBURG<br />
NEUWÜRTTEMBERGISCHE BESTÄNDE vor 1803 bzw. vor 1806/10<br />
(= Bestand: B)_<br />
WELTLICHE HERRSCHAFTEN:<br />
B 90: Geizkofler, Familienarchiv (um 1470-1670), 3 Bände<br />
1559 August 1<br />
König Ferdinand erläßt ein Mandat an die Ritterschaft in<br />
Schwaben, betr. Befreiung wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden Kontrakte <strong>und</strong> Prozesse<br />
(Fasz. 318. - Regest: Braunn 644.)<br />
1613 Oktober 17<br />
Kopien sechs kaiserlicher Privilegien für die schwäbische Ritterschaft,<br />
u.a. betr. <strong>der</strong> Judenkontrakte<br />
(Fasz.327.)<br />
B 129: Akten <strong>der</strong> oettingischen Regierungsbehörden <strong>und</strong> Ämter,<br />
betr. heute württembergische Gebietsteile (um 1520-1806)<br />
1755-1758<br />
Konsens <strong>zur</strong> Erbauung <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> Errichtung <strong>der</strong> Sabbatsäulen<br />
für die Judenschaft zu Pflaumloch<br />
(Oettingen-Wallersteinsche Regierung zu Wallerstein, Bü 64.<br />
6 Schriftstücke.)<br />
1746<br />
Nutzung <strong>und</strong> Ertrag des Neresheimer Amtslehen zu Kösingen durch<br />
den Juden Löw Mannheimer<br />
(Oettingen-Wallersteinsche Regierung zu Wallerstein, Bü 67.<br />
2 Schriftstücke.)<br />
1711<br />
Steuerbuch über Aufhausen (bei Nördlingen), aufgestellt durch<br />
den fürstlich oettingischen Hofkastner G. B. Greiner<br />
(Sonstige Regierungsbehörden, Bü 83. Folioband.)<br />
1806<br />
Schutzverleihung an die Juden zu Aufhausen, Deggingen (Mönchsdeggingen),<br />
Harburg, Pflaumloch, Wallerstein <strong>und</strong> Oberdorf.<br />
Dabei: Abschriften älterer Judenschutzbriefe von 1761-1790,<br />
ein Verzeichnis <strong>der</strong> schutzgeldpflichtigen Juden zu Oberdorf<br />
<strong>und</strong> Aufhausen von 1806 <strong>und</strong> eine Liste <strong>der</strong> Judenfamilien zu<br />
Aufhausen von 1806<br />
(Oettingen-Bal<strong>der</strong>sche Ämter, OA Bal<strong>der</strong>n, Bü 106. 1 Fasz.)<br />
942
StALw<br />
B 129: Akten <strong>der</strong> oettingischen Regierungsbehörden <strong>und</strong> Ämter,<br />
betr. heute württembergische Gebietsteile (um 1520-1806)<br />
1801-1803<br />
Verkauf <strong>der</strong> Heiligengüter zu (Markt-)Zöbingen, an Löw Salomon<br />
zu Aufhausen; Lazarus Beer von Oberdorf u.a.<br />
(Oettingen-Bal<strong>der</strong>sche Ämter, OA Bal<strong>der</strong>n, Bü 143. 6 Schriftstücke.)<br />
(1729), 1759-1765, (1766-1825)<br />
Verkauf <strong>der</strong> herrschaftlichen Klostergüter <strong>und</strong> Fischweiher in<br />
Mönchsroth <strong>und</strong> Umgebung, an den Hof- <strong>und</strong> Schutzjuden Hänle<br />
(Henlin) Mayer in Oettingen <strong>und</strong> Konsorten; stückweiser Weiterverkauf<br />
<strong>der</strong> Güter<br />
(Oettingen-Spielbergische Ämter, OA Mönchsroth, Bü 203. /1-51<br />
<strong>und</strong> Beilagen o.J.)<br />
1658<br />
Das Tedeum Laudamus <strong>und</strong> Abschießen <strong>der</strong> Stückle (Geschütze),<br />
wegen des Judenauszuges zu Neresheim<br />
(Oettingen-Wallersteinsche Ämter, OA Neresheim, Bü 287.<br />
1 Schriftstück.)<br />
REICHSSTÄDTE:<br />
B 207: Ulm, Stadt <strong>und</strong> Amt (1244-1802/16), 2 Bände<br />
1408 November 14<br />
Die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von Oettingen bescheinigen <strong>der</strong><br />
Stadt Ulm die Judensteuer<br />
(Urk.122. - Regest: Braunn 179.)<br />
1420 März 3<br />
Die Vettern Friedrich d.Ä. <strong>und</strong> Ludwig d.J., Grafen von Oettingen,<br />
bescheinigen den Empfang von 45 fl Ulmer Judensteuer für<br />
fünf Jahre, vorbehaltlich des Nachweises über die Zeit <strong>der</strong><br />
Nichtbezahlung<br />
(Urk.124. - Regest: Braunn 187.)<br />
1439 November 12<br />
Die Vettern <strong>und</strong> Brü<strong>der</strong> Ludwig, Ulrich, Johann <strong>und</strong> Wilhelm,<br />
Grafen von Oettingen, bescheinigen den Empfang <strong>der</strong> Ulmer Judensteuer<br />
(Urk.125. - Regest: Braunn 216.)<br />
943
StALw<br />
DEUTSCHER ORDEN: HOCH- UND DEUTSCHMEISTER, REGIERUNG<br />
MERGENTHEIM:<br />
B 287: Judenschaft im Meistertum (1500-1809)<br />
1530-1566<br />
Kaiserliche <strong>und</strong> königliche Privilegien, sowie Verbote des<br />
Deutschen Ordens gegen den Handel <strong>der</strong> Juden mit seinen Untertanen<br />
<strong>und</strong> ihre Vorladung vor fremde Gerichte.<br />
Enthält u.a. /4: Artikel <strong>und</strong> Ordnung, die durch Josel Juden<br />
von Rosheim, gemeiner Jüdischheit Regierer, aufgericht <strong>und</strong><br />
beschlossen worden im Reichstag zu <strong>Augsburg</strong>, 1530<br />
(Fasz.3. - Regest: Braunn 368.)<br />
1530-1618<br />
Judenschutz <strong>und</strong> Judenordnung. Allgemeines <strong>und</strong> Einzelfälle<br />
(Fasz.36. - Regest: Braunn 369.)<br />
1530-1742<br />
"Hauptsächliche Observationes contra Judaismum, gentem maledictam<br />
christiano-sanguisugam<br />
(Fasz.2. - Regest: Braunn 370.)<br />
1500-1809<br />
Zahlreiche Einzelfälle, die heute württembergische Orte mit<br />
ehemaligen Judengemeinden betreffen<br />
B 425: REGIERUNG ELLWANGEN: LEHENSACHEN IV<br />
1699-1797<br />
Gutsverän<strong>der</strong>ungen im Kapitl. Oberamt Ellwangen: 22. Schopfloch;<br />
dabei u.a.: Güter-Verkauf <strong>der</strong> Marianne Königin von da,<br />
an Hirsch Marx von Heinsfart de dato 12. Mai 1796 & 13. März<br />
1796. Enthält mehrere Schriftstücke, in denen oettingische<br />
Schutzjuden genannt sind:<br />
1796 Mai 12<br />
unterschreiben: Nathan Mayer, Jud in Ottingen; Hirsch Marx,<br />
Jud in Heinsfarth; Jonas Hirsch, Jud in Öttingen, <strong>und</strong> Joel<br />
Simon, Judt in Heinsfarth<br />
1797 März 6<br />
unterschreiben: Jonas Hirsch <strong>und</strong> Nathan Mayer von Oettingen<br />
1798 Januar 8<br />
wird Simon Joel von Hainsfarth als fürstlich oettingischer<br />
Schutzjude bezeichnet<br />
1798 März 13<br />
werden Nathan Mayer, Hirsch Marx <strong>und</strong> Joel Simon als fürstlich<br />
oettingische Schutzjuden bezeichnet<br />
(Bü 38, Quadrangel 42.)<br />
944
StALw<br />
BISTÜMER, STIFTE, KLÖSTER UND PFARREIEN:<br />
B 474: Mainz, Erzstift, Urk<strong>und</strong>en betr. württembergische Orte<br />
(1402-1805)<br />
1442 Juni 17 Aachen<br />
König Friedrich (III.) bestätigt Konrad von Weinsberg, Reichserbkämmerer,<br />
<strong>und</strong> seinen Erben die verliehenen Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Privilegien, u.a. die Verpfändung <strong>der</strong> Judensteuer in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en<br />
Landvogtei Schwaben<br />
(Weltlicher Schrank, Urk.16. - Regest: Braunn 222.)<br />
1452 August 27 (Wiener) Neustadt<br />
Kaiser Friedrich (III.) bestätigt den min<strong>der</strong>jährigen Söhnen<br />
des verstorbenen Konrad von Weinsberg alle verliehenen Privilegien,<br />
u.a. die Verpfändung <strong>der</strong> Judensteuer in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en<br />
Landvogtei Schwaben<br />
(Weltlicher Schrank, Urk.24. - Regest: Braunn 234.)<br />
1465 April 4 (Wiener) Neustadt<br />
Kaiser Friedrich (III.) bestätigt Philipp d.Ä. von Weinsberg,<br />
Reichserbkämmerer, <strong>und</strong> dessen jüngerem Bru<strong>der</strong> Philipp die verliehenen<br />
Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Privilegien, u.a. die Verpfändung <strong>der</strong><br />
Judensteuer in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en Landvogtei Schwaben<br />
(Weltlicher Schrank, Urk.28. - Regest: Braunn 251.)<br />
DEPOSITA, NICHTSTAATLICHE ARCHIVE UND NACHLÄSSE<br />
(= BESTAND: PL)<br />
PL 9/2: Archiv <strong>der</strong> Freiherrn von Woellwarth zu Essingen<br />
(Pergamenturk<strong>und</strong>en 1359-1840)<br />
1461 April 29<br />
Anna, Witwe des Wilhelm von Jagsheim, zu Nördlingen <strong>und</strong> Seitz<br />
Strobl zu E<strong>der</strong>heim (E<strong>der</strong>hain) bekennen, daß sie bei Aaron <strong>und</strong><br />
Enslin, Juden zu Nördlingen, 63 fl rh entliehen haben. Die<br />
Summe bleibt bis 24. August 1461 unverzinst (on gesuch anbestan);<br />
von da an haben sie wöchentlich jeden Gulden mit 3 hl<br />
Nördlinger Währung zu verzinsen. Die Kündigungsfrist beträgt<br />
acht Tage. Bei Verzögerung <strong>der</strong> Rückzahlung haben die beiden<br />
Schuldner, die für einan<strong>der</strong> haften, den Gläubigern den entstandenen<br />
Schaden zu ersetzen<br />
(U 454.)<br />
945
StALw<br />
OBER-_UND MITTELBEHÖRDEN VON 1806 BIS UM 1945<br />
(= BESTAND: E)<br />
Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- <strong>und</strong> Schulwesens/<br />
Kultusministerium (Kirchenbehörden):<br />
E 212: Israelitische Oberkirchenbehörde Stuttgart, 1832-1900,<br />
1919 (Vorakten ab 1821)<br />
Betr. heute württembergische Orte mit ehemaligen Judenge-<br />
meinden. Anhang:<br />
Israelitisches Kirchenvorsteheramt Pflaumloch, 1811-1905.<br />
946
A: REICHSSTADT<br />
(ältere Bestände vor 1803)<br />
- A 1/3<br />
1530 Mai 18 Innsbruck<br />
STADTARCHIV MEMMINGEN<br />
Mandat Kaiser Karls V., betr. die Juden<br />
- A 50/13<br />
1773 Juli 2<br />
Revers <strong>der</strong> Kanzlei zu Fellheim, die Durchführung des toten<br />
Juden Moyses Joseph betr.<br />
- A 59/12<br />
1674 Februar 28<br />
Schreiben <strong>der</strong> Stadt Biberach, betr. eines mit 46 Pferden<br />
angelangten Hebräers<br />
- A 155/4<br />
1555-1557<br />
Verhandlung <strong>und</strong> Urteil des Kaiserlichen Landgerichts in<br />
Sachen Jos Jud zu Schwaighausen gegen Sylvester Maier, Weber<br />
in Memmingen<br />
- A 160/7<br />
1589<br />
Prozeßakt <strong>und</strong> Urteilsbrief <strong>der</strong> Juden Michael <strong>und</strong> Seligmann,<br />
Gebrü<strong>der</strong> zu Amendingen, gegen Balthus Rymmel von Oberopfingen<br />
- A 170/5<br />
1737-1741<br />
Prozeß von Georg Walter von Ebertz, Handelsmann in Memmingen,<br />
gegen Joseph Lazarus Neuburger, Schutzjude zu Kriegshaber<br />
947
A: REICHSSTADT<br />
- A 171/1<br />
1741<br />
StadtA MM<br />
Prozeß des David Engler, Handelsmann zu Memmingen, gegen<br />
Salomon Landauer, Jude von Illereichen, wegen Schulden<br />
- A 171/2-3<br />
1741-1744<br />
Prozeß des Johann Georg Häberlin, Kaufmann, gegen Salomon<br />
Landauer, Jude von Illereichen, wegen Schulden<br />
- A 176/1<br />
1771<br />
Prozeß des Löw Joseph, Schutzjude in Illereichen, gegen Hans<br />
Michael Wucherer, Steigmüller in Egelsee, puncto indemnisationis<br />
wegen eines nicht erfüllten Vergleichs<br />
- A 183/2<br />
1793<br />
Prozeß des Samuel Bacheracher, Schutzjude von Fellheim, gegen<br />
Johann Georg Linck, Neumüller, wegen einer strittigen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
von 450 fl<br />
- A 258/2<br />
1348<br />
Privileg Kaiser Karls IV., u.a. <strong>der</strong> Steuer <strong>und</strong> Juden halber<br />
1349<br />
Privileg Kaiser Karls IV., u.a. <strong>der</strong> Steuer <strong>und</strong> Juden halber<br />
1373<br />
Privileg Kaiser Karls IV., u.a. die Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Schutz<br />
betr.<br />
(Abschriften; Originale im BayHStA, demnächst im StAA)<br />
948
A: REICHSSTADT<br />
- A 258/3<br />
1541<br />
StadtA MM<br />
Privileg Kaiser Karls V., daß u.a. kein Jude in <strong>der</strong> Stadt<br />
o<strong>der</strong> Spitalangehörigen auf Güter etwas leihen solle<br />
1559<br />
Privileg Kaiser Ferdinands I., daß kein Jude noch Jüdin mit<br />
Bürgern, Inwohnern, Hintersassen <strong>und</strong> Untertanen an<strong>der</strong>s denn<br />
um Bargeld handeln solle<br />
(Abschriften; Originale im BayHStA, demnächst im StAA)<br />
- A 313/1<br />
1779<br />
Waag- <strong>und</strong> Accis-Ordnung, ingleichen Reglement wie sich Fremde<br />
in <strong>der</strong> Reichsstadt Memmingen Handlung treiben wollende Kaufleute,<br />
Krämer, Käufler, Käuflerinnen, auch Juden im Handeln<br />
zu verhalten haben (gedruckt bei Johann Valentin Mayer)<br />
- A 325/4<br />
1740<br />
Isaac <strong>und</strong> Mayer Landau, Hebräer, hinterlegtes Testament<br />
- A 401/1<br />
ohne Datum<br />
Von aller Ehrbarkeit <strong>der</strong> Juden, so sie sich gegen den Christen,<br />
Arm <strong>und</strong> Reich, so in Deutschland sind, erzeigen <strong>und</strong><br />
halten, sie zu ver<strong>der</strong>ben, dazu ihnen etlich Obrigkeiten helfen,<br />
daß nachfolgend Gott erbarme ... ect.<br />
1530<br />
Kopie Sebastian Schertlin, betr. Freiheit <strong>der</strong> Juden<br />
1541 April 6<br />
Kopie <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, betr. Freiheit <strong>der</strong> Juden<br />
949
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/1<br />
1541 Juli 20<br />
StadtA MM<br />
Kopie eines kaiserlichen Mandats an die Stadt Biberach,<br />
betr. die Juden<br />
1542 März 16<br />
Kopie des Privilegs für das Stift Elchingen, die Juden betr.<br />
1546 August 16<br />
Judenordnung König Ferdinands für die vor<strong>der</strong>österreichischen<br />
Lande<br />
1547 November 28<br />
"Gemeiner Judischayt Freiheit, wie die denen von Kempten<br />
insinuirt <strong>und</strong> Kopieen davon zugestellt"<br />
1548<br />
Mandat Kaiser Karls V., betr. die Juden<br />
1555 Juni 18<br />
Freiheit des Abtes von Roggenburg, betr. die Juden<br />
1555 August 16 <strong>und</strong> 1556 Mai 29<br />
Derer von Paungarrten, Freiherrn zu Hohenschwangau <strong>und</strong><br />
Erbbach Freiheiten, betr. die Juden<br />
1555 September 28<br />
Der Stadt Donauwörth Freiheit, betr. die Juden<br />
1556 Februar 11<br />
Des Abts von Weingarten <strong>und</strong> Ochsenhausen Freiheit, betr. die<br />
Juden<br />
1566 <strong>und</strong> 1568<br />
Freiheiten eines Rabbi <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />
1732 März 18<br />
Dekret <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong>, betr. die Juden<br />
950
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/2<br />
1427<br />
StadtA MM<br />
Erbmarschall zu Pappenheim ersucht die Stadt Memmingen,<br />
dem Juden Yselm sicher Geleit zu verleihen, um seine<br />
Schulden einzubringen<br />
1522-1569<br />
Verzeichnis, was vor Jahren <strong>der</strong> Juden halb errathen <strong>und</strong><br />
gehandelt worden, auch neuerlich ihrethalben fürgenommen<br />
1535 Dezember 7<br />
Schreiben <strong>der</strong> Stadt Kempten, betr. des Juden Hirß von<br />
Grönenbach, <strong>der</strong> sich mit Vorweisung eines kaiserlichen<br />
Privilegs eindränge, obwohl die Stadt den Juden verboten sei<br />
1542 Januar<br />
Instrument, welchen Juden die Freiheit, daß sie nicht leihen<br />
sollen, verkündet worden ist<br />
1550 Februar 16<br />
Gebot betr. die Juden, wie es mit einer Gemeind gemacht <strong>und</strong><br />
zum ersten Mal verkündigt ist<br />
1550 Oktober<br />
Zuschriften <strong>der</strong> Städte Leutkirch, Biberach, Isny, Ravensburg,<br />
Kempten, Lindau, Kaufbeuren <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>, betr. die Juden<br />
1550<br />
Supplikation <strong>der</strong> Prälaten, Grafen, Herren <strong>und</strong> Städte des<br />
Heil. Rom. Reiches im Oberland an die Churfürsten <strong>und</strong> Stände<br />
des Reiches sowie an die Rom. Kaiserl. Majestät, betr. <strong>der</strong><br />
hochbeschwerlichen Juden<br />
1553 Februar 19<br />
Schreiben nach Biberach, betr. die Juden<br />
951
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/3<br />
1554<br />
StadtA MM<br />
Handlung <strong>und</strong> Akte, als weiland Jörg Rietmüller <strong>und</strong> Elisabethe<br />
Thannerin, seine Hausfrau, todts abgeschieden, ihre Güter auf<br />
<strong>der</strong> Gläubiger Begehren inventirt <strong>und</strong> folgends deßhalben<br />
Edikte erkannt <strong>und</strong> ausgangen, Was darauf gegen <strong>und</strong> wi<strong>der</strong><br />
Salomon, Jud von Schwaighausen, welcher sich alhie zu Memmingen<br />
vor dem Stadtgericht wie an<strong>der</strong>e Gläubiger nicht rechtlich<br />
eingelassen, son<strong>der</strong>n solche aufs Hofgericht auf ein<br />
nach dem Edikt ausbrachte "Beleyttung", gezogen <strong>und</strong> daselbst<br />
zu erörtern gehörig sein vermeint, von einem Ehrsamen Rath<br />
<strong>und</strong> ihm Salomon, Juden, hie <strong>und</strong> wi<strong>der</strong> gehandelt worden<br />
1554<br />
"Schriften, was Joß, Juden auf Rietmüller's Gütern, ausgebrachter<br />
'Anleitin' halber, dem Landrichter geschrieben, auch<br />
folgends vor Landgericht rechtlich gehandelt worden"<br />
1554<br />
"Absolution Hannsen Ermans von Maurwang des er sich aus <strong>der</strong><br />
Acht, darein er von Klag wegen Jakob, Judens zu Amendingen,<br />
kommen"<br />
- A 401/4<br />
1559<br />
"Urk<strong>und</strong>" , betr. die Juden von Angelberg, Burgau, Ebersbach,<br />
Grönenbach, Ichenhausen, Laubenberg zu Wagegg, Leipheim,<br />
Krumbach, Neuburg <strong>und</strong> Thannhausen<br />
1559<br />
Verzeichnis, welchermaßen ein ehrsamer Rath die, so hinter<br />
den Juden gewesen, <strong>und</strong> für die gebeten, wie<strong>der</strong> einkommen<br />
lassen will<br />
1559 Februar 28<br />
Kopie <strong>der</strong> Stadt Memmingen, betr. die Juden;<br />
Vorstellung an die Kaiserl. Majestät, betr. die Juden<br />
952
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/4<br />
1569 Juni 19<br />
StadtA MM<br />
Verkündzettel, welchergestalt <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> Jüdinnen Stadt<br />
<strong>und</strong> Gericht verboten worden<br />
1571-1575<br />
Der Juden zu Amendingen von hiesigen Bürgern nehmenden Wucherzins<br />
<strong>und</strong> Pfän<strong>der</strong> betr.<br />
1584 August 28<br />
Schreiben des Abtes Albrecht zu Kempten wegen eines gestohlenen<br />
Pferdes, das dem Juden zu Amendingen zugeführt sei<br />
1587<br />
Barbara Sachenreitterin, Judensach betr.<br />
- A 401/5<br />
1603-1608<br />
Korrespondenz mit dem Erbmarschall Pappenheim zu Grönenbach,<br />
betr. <strong>der</strong> Juden zu Zell<br />
- A 401/6<br />
1699-1702<br />
Kreditwesen des Juden Jakob Landauer von Hürben betr.<br />
- A 401/7<br />
1699 März 23<br />
Erbmarschall Alexan<strong>der</strong> von Pappenheim zu Grönenbach verwendet<br />
sich für seinen Schirmjuden Salomon zu Zell<br />
1699 September 11<br />
Des Heil. Reichs Stadt Memmingen erneuerte Juden-Ordnung<br />
953
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/7<br />
1699 September 29<br />
StadtA MM<br />
Obligation von <strong>der</strong> Judenschaft in Fellheim<br />
1700 November 18<br />
Die Fellheirner Juden bitten um Ermäßigung des Einlaßgeldes<br />
1714 August 8<br />
Schuldverschreibung wegen <strong>der</strong> Judenschaft zu Hürben<br />
1715 Februar 15<br />
Alle Handelschaft mit den Juden ist an Sonntagen bei 12 fl<br />
Strafe verboten<br />
1719 März 10<br />
Bericht des Kupferschmids Geiger, betr. die entlaufenen Juden<br />
1721<br />
Kaiserliches Reskript, betr. <strong>der</strong> Juden Kronsteuer <strong>und</strong> Weihnachtsopfer<br />
1733 April 29<br />
Dekret an die Bürgerschaft, sowohl Gold als Silber nicht an<br />
die Juden zu verwechseln<br />
1736 August 28<br />
Die durch hiesige Stadt auf die Roß- <strong>und</strong> Viehmärkte passierenden<br />
Juden betr., wegen Bezahlung des Zolls<br />
1741 Februar 3<br />
Den Juden, die in Memmingen übernachten, ist nicht gestattet,<br />
nach Törläuten aus dem Wirtshaus zu gehen<br />
1747 April 29<br />
Der Fellheimer Juden accordierte Leibs-Zoll-Freiheit<br />
1751 April 10<br />
Attest auf Salomon Einstein, genannt Hirschle, Schutzjude zu<br />
Fellheim, denselben 1/2 Jahr lang zum Kemptertor passieren<br />
zu lassen<br />
954
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/7<br />
1756 März 19<br />
StadtA MM<br />
Berichterstattung <strong>und</strong> Gutachten des Memminger Stadtgerichts,<br />
die von Johann Jakob Mittler mit zwei Fellheimer Juden geschlossenen<br />
Kontrakte, sodann die Einschränkung <strong>der</strong> Juden<br />
überhaupt betr.<br />
1756 März 27<br />
Protokoll, die zwei Wechseljuden Wolf <strong>und</strong> Joseph Abraham von<br />
Fellheim betr.<br />
1756 März 31<br />
Der Juden Aufenthalt in Memmingen <strong>und</strong> den Leibzoll betr.<br />
1756 September 17<br />
Supplikation <strong>der</strong> Gräflich Styrum'schen Schutzjudenschaft zu<br />
Illereichen um Zoll-Min<strong>der</strong>ung<br />
- A 401/8<br />
1767<br />
Anzeigen <strong>und</strong> Verhör umbenannter Personen, das verdächtige<br />
Geldwechseln einiger Juden von Illereichen, beson<strong>der</strong>s des<br />
Jonas Judenzoll betr.<br />
1767<br />
Desgl., Abraham von da betr.<br />
- A 401/9<br />
1775<br />
Begehrtes Verhör des Notars Hermann, betr. einer Schuldobligation<br />
des Braumeisters zu Illereichen<br />
- A 401/10<br />
1777<br />
Akt über die in Fellheim unter den Juden im Dezember 1777<br />
grassierende Krankheit<br />
955
A: REICHSSTADT<br />
- A 401/11<br />
1799 Oktober 2<br />
StadtA MM<br />
Protokoll, den Leibzoll <strong>der</strong> Juden betr.<br />
1801 Januar 30<br />
Akkord mit den Juden zu Fellheim, daß dieselben statt des<br />
Leibzolles jährlich in summa 120 fl zu zahlen haben<br />
1801 Februar 19<br />
Akkord mit den Juden zu Illereichen, daß dieselben statt<br />
des Leibzolles jährlich in summa 55 fl zu zahlen haben<br />
956
B: STADT<br />
StadtA MM<br />
(Akten ab 1803. - Bisher ohne Signaturen)<br />
1819-1938<br />
Juden-Verhältnisse (Akt I);<br />
Enthält: Generalia; Verbleib jüdischer Archivalien;<br />
Darin: Verzeichnisse des jüdischen Männervereins, Jugendb<strong>und</strong>es<br />
<strong>und</strong> Frauenvereins (1935, 1938); Verzeichnisse <strong>der</strong> jüdischen<br />
Stiftungen <strong>und</strong> Vereine (1938)<br />
1863-1933<br />
Verhältnisse des israelitischen Kultus (Generalakt)<br />
1873-1932<br />
Bildung einer israelitischen Kultusgemeinde in Memmingen;<br />
Enthält auch: Kultusverwaltungswahlen (1874-1932); Einrichtung<br />
eines Begräbnisplatzes <strong>und</strong> eines Ritualbades; Anstellung von<br />
Hermann Kohn als Religionslehrer, Vorsänger, Schächter <strong>und</strong><br />
Gemeindeschreiber (1875); Anschluß an das Rabbinat Ichenhausen;<br />
Anstellung von Michael Wagenseil als Totengräber (1875); Räume<br />
für den Religionsunterricht (1904-1910);<br />
Darin: Statuten-Entwürfe (1873, 1874); Verzeichnisse <strong>der</strong><br />
israelitischen Familien (1873, 1874, 1875)<br />
1876-1891<br />
Einräumung eines Lehrzimmers im protestantischen Schulhaus<br />
für die israelitische Kultusgemeinde;<br />
Darin: Lehrplan für den jüdischen Religionsunterricht (1876)<br />
1877 (?)<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
1883-1886<br />
Reichnisse des Kaufmanns Nathan Kohn an die israelitische<br />
Kultusgemeinde;<br />
Enthält auch: Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof<br />
1895-1896<br />
Wie<strong>der</strong>besetzung <strong>der</strong> Stelle eines Religionslehrers, Kantors<br />
<strong>und</strong> Schächters in <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde Memmingen<br />
(Aron Rosenblatt); Darin: Verzeichnis <strong>der</strong> vollberechtigten<br />
Gemeindemitglie<strong>der</strong> (1896)<br />
1897-1898<br />
Beschwerde des Kaufmanns Hermann Kohn wegen Abhaltung <strong>der</strong><br />
israelitischen Religionsprüfungen<br />
957
B: STADT<br />
1897-1898<br />
StadtA MM<br />
Entrichtung von Kultusbeiträgen an die israelitische Kultusgemeinde<br />
durch die Kaufleute Sigm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Max Guggenheimer<br />
für ihre verstorbene Mutter Mina Guggenheimer;<br />
Enthält auch: Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof;<br />
Darin: Statuten <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde (1875)<br />
1903-1920<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Statuten <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
(1903, 1920)<br />
1908-1909<br />
Gr<strong>und</strong>steinlegung <strong>und</strong> Einweihung <strong>der</strong> neuen Synagoge in Memmingen;<br />
Darin: Festprogramm <strong>zur</strong> Einweihung <strong>der</strong> Synagoge (Druck)<br />
1908-1970<br />
Bau <strong>der</strong> Synagoge in Memmingen;<br />
Enthält auch: Verkauf des Synagogenplatzes (1951); Errichtung<br />
eines Gedenksteines (1970);<br />
Darin: Pläne, Statiken, Photographie (vor 1908)<br />
1910<br />
Umlagepflicht des Kaufmanns Wilhelm Rosenbaum <strong>zur</strong> israelitischen<br />
Kultusgemeinde<br />
1912-1939<br />
Kosten des israelitischen Religionsunterrichts;<br />
Enthält: Übernahme des seit 1896 bei <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
angestellten Religionslehrers Aron Rosenblatt in<br />
städtische Dienste (1913); Gehalt <strong>und</strong> Gehaltszuschüsse des<br />
jüdischen Lehrers (1920-1928); Versorgung <strong>der</strong> Witwe Jenny<br />
Rosenblatt<br />
1913-1914<br />
Aufstellung des Synagogendieners Karl Hiemer als Leichenordner<br />
<strong>und</strong> Hochzeitsla<strong>der</strong> (Zeremonienmeister)<br />
1925<br />
50-Jahr-Feier des israelitischen Frauenvereins;<br />
Enthält: Spende für wohltätige Zwecke<br />
1936-1949<br />
Jüdisches Vermögen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke; Einsatz jüdischen Vermögens;<br />
Enthält: Generalia; treuhän<strong>der</strong>ische Verwaltung des Vermögens<br />
<strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
958
B: STADT<br />
StadtA MM<br />
1938-1939<br />
Judenaktion am 10. November 1938;<br />
Enthält: Durchführung; Verhaftungen; Beschlagnahmung jüdischer<br />
Vermögenswerte<br />
1938-1939<br />
Ausschaltung <strong>der</strong> Juden aus dem Wirtschaftsleben;<br />
Enthält v.a.: Generalia; Verzeichnisse <strong>der</strong> jüdischen Gewerbebetriebe<br />
1938-1962<br />
Sammelakt <strong>der</strong> Juden in Memmingen;<br />
Enthält: Inhaftierungen, Wohnsitzverlegungen, Vermögen <strong>und</strong><br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung;<br />
Folgende Einzelakten:<br />
1. Judenkraftwagen<br />
2. Alfred Guggenheimer<br />
3. Klara Ambach<br />
4. Albert Bacharach<br />
5. Gustav Bacharach<br />
6. Isak Bacharach<br />
7. Hugo Behr<br />
8. Hugo Günzburger<br />
9. Josef Günzburger<br />
10. Max Günzburger<br />
11. Samuel David<br />
12. Jakob Einstein<br />
13. Julius, Rosa <strong>und</strong> Berta Einstein<br />
14. Louis Einstein<br />
15. Isak Einstein<br />
16. Bernhard Frankenthaler<br />
17. Bernd Freimann<br />
18. Theodor Grünfeld<br />
19. Karl Guggenheimer<br />
20. Julius Guggenheimer<br />
21. Max Guggenheimer<br />
22. Oskar Guggenheimer<br />
23. Ignaz <strong>und</strong> Hedwig Gutmann<br />
24. Julius Gutmann<br />
25. Pauline Gutmann<br />
26. Alfred Heilbronner<br />
27. Heinrich <strong>und</strong> Rikke Heilbronner<br />
28. Ida Heilbronner<br />
29. Moritz Heilbronner<br />
30. Sofie Heilbronner<br />
31. Robert Jacobs<br />
32. Jüdische Kultusgemeinde<br />
33. Leopold Kitzinger<br />
34. David Laupheimer<br />
35. Julius Laupheimer<br />
36. Salo Laupheimer<br />
37. Fanny Liebold<br />
959
B: STADT<br />
StadtA MM<br />
38. Emil Liffgens<br />
39. Ernst Löwensteiner<br />
40. Arnold Löwensteiner<br />
41. Elias Mayer<br />
42. Siegfried <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Nathan<br />
43. Hermann Pick<br />
44. Jeanette Neumann<br />
45. Arthur Seligmann<br />
46. David Sommer<br />
47. Heinrich Sommer<br />
48. Dr. Else Toller<br />
49. Max <strong>und</strong> Alfons Strauß<br />
50. Samuel Thannhauser<br />
51. Benno Rosenbaum, Wilhelm Rosenbaum<br />
53. Schwabacher<br />
54. Frieda Rosenbaum, geb. Kahn<br />
1939-1942<br />
Juden-Verhältnisse (Akt II);<br />
Enthält: Generalia; Verbleib jüdischer Archivalien; Ausgehverbot;<br />
Darin: Verzeichnis <strong>der</strong> beschlagnahmten R<strong>und</strong>funkgeräte (1939)<br />
1939-1942<br />
Mietverhältnisse mit Juden <strong>und</strong> Einzelveräußerungen<br />
1940-1944<br />
Treuhän<strong>der</strong>ische Verwaltung <strong>und</strong> Veräußerung von Vermögen <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>besitz <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
1941-1959<br />
Veräußerung des jüdischen Gr<strong>und</strong>besitzes;<br />
Enthält v.a.: Verhandlung um das Anwesen Kalchstraße 11 von<br />
Benno Rosenbaum (1941/1942)<br />
960
E: SAMMLUNGEN<br />
StadtA MM<br />
(Pergamentrollen aus dem Gr<strong>und</strong>stein <strong>der</strong> im November 1938<br />
gesprengten Synagoge in Memmingen:)<br />
1908 November 2<br />
Urk<strong>und</strong>e <strong>zur</strong> Gr<strong>und</strong>steinlegung <strong>der</strong> Synagoge<br />
(1908)<br />
Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
961
KATH. PFARRARCHIV MINDELHEIM<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Bürgermeister Erwin<br />
Holzbaur:<br />
Registratur: TAUFREGISTER 1791<br />
Im Jahre Tausend Siebenh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> fünf, <strong>und</strong> fünfzig im Brach—<br />
monathe ward/: nach eigener Aussage:/Abraham Levi von jüdi-<br />
schen Eltern zu Altona bey Hamburg gebohren. Er empfing 1791,<br />
23, Octobris in hiesiger Pfarrkirche ad S. Stephanum die<br />
feyerliehe Taufe <strong>der</strong> Erwachsenen <strong>und</strong> den Namen Stephanus den<br />
Zunamen Kircher aus <strong>der</strong> H. Taufe wurde er gehoben von einem<br />
wohledlen, wohlweisen, löbl. hiesig Churpfalzbayrischen Stadt<br />
Magistrat/: dessen Stelle <strong>der</strong> ehrngeachte <strong>und</strong> weise Herr Ignaz<br />
Bu<strong>der</strong> des Raths <strong>und</strong> Bildhauer vertretten:/ <strong>und</strong> von <strong>der</strong> ehr <strong>und</strong><br />
tugends. Jungfr. M. Josepha Geigerin hiesigen Kaufmanns Tochter.<br />
Minister S. B. gratios. D.L.B. de Donnersperg Parochus<br />
(S.762.)<br />
962
LITERALIEN:<br />
B 3<br />
STADTARCHIV MINDELHEIM<br />
Ende 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Unter den Fuggern wird für die Stadt <strong>und</strong> Herrschaft Mindelheim<br />
das Verbot wie<strong>der</strong>holt, von den Juden Geld zu nehmen<br />
AKTEN:<br />
A 21<br />
1778 März 27<br />
Bestimmung des Rats, daß je<strong>der</strong> Jude <strong>der</strong> nach Mindelheim kommt,<br />
täglich 17 kr zu bezahlen hat. Je<strong>der</strong> Jude erhält ein bleiernes<br />
Zeichen ausgehändigt, das beim Verlassen <strong>der</strong> Stadt wie<strong>der</strong> abzugeben<br />
ist. (Erneuerung einer bereits früher erlassenen Bestimmung)<br />
F b 1<br />
1528-1536<br />
Verbot für die Bürger von Mindelheim, sich mit Juden in Geldgeschäfte<br />
einzulassen; wer dagegen handelt, kann aus <strong>der</strong> Stadt<br />
verwiesen werden<br />
(letzte Vor<strong>der</strong>seite: fol.35.)<br />
F b 4<br />
Anfang 15. Jahrh<strong>und</strong>ert (?)<br />
Beleidigungsklage, die vor dem Rat verhandelt wird; <strong>der</strong> Mindelheimer<br />
Bürger Denk hatte <strong>der</strong> Winzerin von ebenda vorgeworfen,<br />
sie habe gewuchert: "Daz Juden herkommen sint, daz du<br />
nummer mecht gewuchren"<br />
(Bl.21'.)<br />
J a 5<br />
1694/1695<br />
Der Jude Hitzig (aus Thannhausen ?) ist mit <strong>der</strong> Lieferung <strong>zur</strong><br />
Verpflegung <strong>der</strong> beiden Regimenter beauftragt, die in Mindelheim<br />
im Winterquartier liegen<br />
J a 10<br />
1802 Dezember 14<br />
Die Stadt Mindelheim klagt, daß Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in<br />
<strong>der</strong> Stadt ganz darnie<strong>der</strong>liegen; die Ursache dieses Nie<strong>der</strong>gangs<br />
wird sowohl bei den Landkrämern auf den Dörfern als auch bei<br />
den Juden gesucht<br />
963
AKTEN:<br />
J a 17<br />
StadtAMi<br />
1797-1800<br />
Um die ihr in den Kriegsjahren auferlegten Requisitionen aufzutreiben,<br />
beauftragt die Stadt Mindelheim mit <strong>der</strong> Lieferung<br />
die Hürbener Juden Leopold <strong>und</strong> Israel Landauer <strong>und</strong> Jonas Levi;<br />
Gemäß Vertrag von 1799 II 15 hat Leopold Landauer für die<br />
Stadt Mindelheim an das k.k. Hauptquartier 50 Zentner Mehl,<br />
1000 Metzen Hafer <strong>und</strong> 500 Zentner Heu zu liefern; für den<br />
Zentner Mehl erhält er 10 fl, für den Zentner Heu 2 fl 24 kr;<br />
die Verträge unterschreibt meist ein Notar, einige Quittungen<br />
unterzeichnet Landauer hebräisch, einmal auch mit "Löbold Landauer<br />
aus Hirben"<br />
RATSPROTOKOLLE (1636-1818):<br />
Enthalten mehrere Hinweise auf Juden; dabei u.a.:<br />
18. Jh.<br />
Der Rat verbietet den Juden, die mit ihren Waren nach Mindelheim<br />
kommen, allen Handel <strong>und</strong> Wandel in <strong>der</strong> Stadt<br />
1786 III 8<br />
Nachdem <strong>der</strong> Schutzjude David Levi aus Hürben wie<strong>der</strong>holt versucht<br />
hat, in Mindelheim Kramware (Wollenzeug u.a.) abzusetzen,<br />
wird ihm dies nun ernstlich verwiesen. Im Wie<strong>der</strong>holungsfall<br />
soll er exemplarisch bestraft, o<strong>der</strong> es soll ihm die Ware<br />
beschlagnahmt werden<br />
Fünf-Jahresbericht <strong>der</strong> Stadtverwaltung Mindelheim, 1925-1929:<br />
Enthält u.a. Zahlen über die jüdischen Einwohner:<br />
1877 war noch kein Jude ansässig; 1898 sind 5, 1905 sind 14<br />
<strong>und</strong> 1925 sind 6 Juden in Mindelheim ansässig<br />
(S.4.)<br />
964
KATH. PFARRARCHIV MONHEIM<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Ernst Körndle,<br />
Konrektor i.R.:<br />
AKT 178: Juden in Monheim<br />
enthält:<br />
1711<br />
Überfall auf einen Priester durch einen Juden<br />
1725<br />
Beschwerde über Juden, wegen ungebührlichen Benehmens bei einer<br />
katholischen Prozession.<br />
Stellungnahme des Juden Abraham Elias Model zu dem Vorwurf, er<br />
habe eine öffentliche Prozession organisiert<br />
1741<br />
Kirchliche <strong>und</strong> weltliche Feierlichkeiten in Monheim, anläßlich<br />
<strong>der</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Juden<br />
Monheimer Pfarrmatrikeln, Bd.III b: Itzinger Taufbuch<br />
(Textauszug nach: E. Körndle. Unleserliche Stellen: ?)<br />
1720 August 5<br />
Taufe eines Juden in <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche St. Walburg<br />
in Monheim:<br />
1720 5to Augusti eiusdem anni Monhemi in templo Walburgis<br />
Parochiali ab Adm. Rdo. Nobili ac Excellentissimo Dno Decano<br />
et Parocho ibidem Philippo Jacob Pfister Can... prius obtenta<br />
a fidelissimo ac Episcopali Vicariati Officio Eistettensi<br />
licentia assistentibus Nobis Cooperantibus tribus Simone Prey<br />
SS. Theologiae et SSi can.. Provisore Itzingensi (qui Judaeum<br />
Catechumenem instruxit duobus fere mensibus in rebus fidei tan<br />
necessitate Medii quam praecepti credendis) et Adm. Rdis ac<br />
doctissimis Dominis Francisco Schiel Provisore in Neuburg et<br />
Joanne Dimpler (?) Cooperatore civitatensi (?) baptizatus est<br />
Josephus Maria Christian. Judaeus solutus Joel Moyses dictus<br />
von (?) 23 annorum qui proprio motu et ex Speciali Dei gratia<br />
supplex factus est illustrissimo Dno Comiti eius parentes pater<br />
Moyses mortuus mater Brandl adhuc viva Fri<strong>der</strong>ico de Kreuth<br />
praefecto Monheimensi eiusque Dominae conjugi Elisabethae, qui<br />
et vices patrini egit cum Domina uxore sua cui actui etiam<br />
interfuerunt tres Domini Parochi in vicinalibus (?) ex Wittesheimb,<br />
Gosheimb et Daiting, nee non reliqui Dni officiales<br />
Electorales granarii, Telonarii, Dicographi, Archigramateus et<br />
consules huius loci, proinde Domini Symphonices orde (?) apud<br />
Dno Comiti, actus duravit fere per duas horas ab hora decima<br />
usque ad 12cimam sacro cantato Te deum laudamus et parva oratione<br />
et Examine et professione fidei catechumeni quae peregit<br />
lt Prey senior Capituli et Cooperatore huius loci in Monheimb.<br />
(Moyses wohnte in Haus Nr.113 <strong>und</strong> 114, heute Zausinger-Hirschbeck.)<br />
965
BAYERISCHES HAUPTSTAATSARCHIV MÜNCHEN<br />
Hinweis:<br />
Das Archivgut <strong>der</strong> zum Schwäbischen <strong>und</strong>, v.a. hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Markgrafschaft Burgau, zum österreichischen Reichskreis gehörenden<br />
Institutionen ist inzwischen weitgehend an das Staatsarchiv<br />
<strong>Augsburg</strong> (ehem. StAND) abgegeben <strong>und</strong> dort verzeichnet.<br />
Zu beachten ist, daß einzelne Urk<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> Akten auf Gr<strong>und</strong><br />
ihrer Provenienz im BayHStA verbleiben können. Gegebenenfalls<br />
ist unter beiden Archiven nachzusehen.<br />
PFALZ-NEUBURG, URKUNDEN:<br />
Chronologische Reihe<br />
1331 Juli 6 Regensburg<br />
Kaiser Ludwig verleiht Heinrich Dürrwangen zehn Juden<br />
(Urk. 1331 VII 6. - AS: Kaiser-Ludwig-Selekt 487 1/2.)<br />
Auswärtige Staaten<br />
1469 Mai 24<br />
Schutzbrief des Grafen Ulrich von Oettingen für den Juden Sa-<br />
lomon<br />
(Urk. 1475.)<br />
1473 Mai 21 <strong>Augsburg</strong><br />
Anweisung Kaiser Friedrichs an Herzog Ludwig <strong>und</strong> Graf Ulrich<br />
von Oettingen, betr. <strong>der</strong> Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(Urk. 1486.)<br />
1473 Mai 21 <strong>Augsburg</strong><br />
Kaiser Friedrich bewilligt Graf Ulrich von Oettingen <strong>und</strong> seinen<br />
Kin<strong>der</strong>n die Judensteuer zu Ulm <strong>und</strong> Nördlingen<br />
(Urk. 1490.)<br />
1590 Mai 29<br />
Die Gebrü<strong>der</strong> von Stain bekennen sich gegenüber den Brü<strong>der</strong>n<br />
Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob, Juden zu Günzburg, zu einer Darlehensschuld<br />
von 10.000 fl zu 5%, zahlbar in vier Raten bis Jacobi<br />
1595<br />
(Urk. 2806/2. - AS: GU Burgau 999.)<br />
1596 August 19 Burgau<br />
Urteilsbrief des Landgerichtes Burgau, betr. die Klage von<br />
Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob, Juden zu Günzburg, gegen die Brü<strong>der</strong><br />
von Stain, wegen <strong>der</strong> Schuldfor<strong>der</strong>ung von 10.000 fl<br />
(Urk. 2809/5. - AS: GU Burgau 1007.)<br />
1596 Dezember 10 Offingen<br />
Vergleich zwischen den Hebräern Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob zu<br />
Günzburg <strong>und</strong> Pfersee, als Erben des Bru<strong>der</strong>s Simon, Jude zu<br />
Günzburg, einerseits <strong>und</strong> denen von Stain an<strong>der</strong>erseits, wegen<br />
<strong>der</strong> verfallenen Geldschuld von 10.000 fl, 2000 fl Zinsen sowie<br />
weiteren 7000 fl<br />
(Urk. 2812/1. - AS: GU Burgau 1012.)<br />
966
PFALZ-NEUBURG, URKUNDEN:<br />
Auswärtige Staaten<br />
BayHStA<br />
1596 Dezember 10 Offingen<br />
Vergleich, wegen Nichtbezahlung einer Schuld von 8000 fl;<br />
davon sollen 7000 fl durch die Juden Lazarus, Samuel <strong>und</strong> Jacob<br />
(dieser vertreten durch seinen Bru<strong>der</strong> Salomon) zu Günzburg <strong>und</strong><br />
Pfersee übernommen <strong>und</strong> durch Vermittlung <strong>der</strong> Innsbrucker Regierung<br />
abgeführt werden<br />
(Urk. 2812/3. - AS: GU Burgau 1011.)<br />
1598 Februar 1<br />
Abtretung einer Restfor<strong>der</strong>ung von 7000 fl an den Juden Samuel<br />
zu Günzburg, wegen des vorausgegangenen Vergleichs<br />
(Urk. 2812/4. - AS: GU Burgau 1013.)<br />
1600 Juli 25 Günzburg<br />
Quittung <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Salomon <strong>und</strong> Abraham, Juden zu Günzburg,<br />
zugleich im Namen ihres Bru<strong>der</strong>s Samuel, für von Schellenberg<br />
zu Hifingen über den Restbetrag von 10.250 fl, den er an den<br />
von ihm übernommenen Schulden von 20.220 fl <strong>der</strong>er von Stain<br />
bezahlt hat<br />
(Urk. 2814/7. - AS: GU Burgau 1021.)<br />
Varia Neoburgica<br />
1554 Januar 13, Mai 6, Mai 14 <strong>und</strong> September 9<br />
Vidimus eines Schuldbriefes des Jud zu Schwaighausen<br />
(Urk. 494.)<br />
1653 Februar 14, 1664 Juli 24, 1712 Dezember 12<br />
Copia Convent <strong>der</strong> Stadt Lauingen, wegen Aufnahme <strong>und</strong> Abgaben<br />
<strong>der</strong> Juden<br />
(Urk. 1748.)<br />
967
KLÖSTER, URKUNDEN:<br />
KLOSTER INDERSDORF, URK.<br />
BayHStA<br />
1315 Mai 16 München<br />
König Ludwig befiehlt dem Kloster In<strong>der</strong>sdorf die Zahlung <strong>der</strong><br />
fälligen Steuer <strong>und</strong> verspricht die Lösung von Verpflichtungen<br />
gegenüber den <strong>Augsburg</strong>er Juden<br />
(Urk. 55. - AS: Kaiser-Ludwig-Selekt 46 1/2.)<br />
KLOSTER SÖFLINGEN, URK.<br />
1561 Juli 4<br />
Quittung des Juden Simon zu Günzburg<br />
(Urk. 1561 VII 4.)<br />
968
BayHStA<br />
NEUBURGER KOPIALBÜCHER:<br />
(zusammengestellt nach Seitz, Urfehden <strong>und</strong> Zollregister)<br />
Neuburger Kopialbuch 36, fol.49-72'<br />
"Verzaichnuß <strong>der</strong> urfechd, so zu Lauingen gefallen <strong>und</strong> nit geantwurt,<br />
son<strong>der</strong> noch bey irn handeln haben" (um 1487); darin:<br />
1451 Oktober 14<br />
Die Juden Abraham, Jechel <strong>und</strong> Jacob zu Lauingen schwören Urfehde<br />
(fol. 53', 63.)<br />
Neuburger Kopialbuch 86, fol.104-209<br />
Registerbuch Herzog Stephans II. (1344-1347); darin:<br />
1344<br />
Höhe <strong>der</strong> Abgaben <strong>der</strong> Judensteuer in Lauingen (15 Pfd. Heller<br />
<strong>und</strong> zusätzlich 8 Gulden durch eine Jüdin), Donauwörth (40 Pfd.<br />
Heller), Höchstädt (25 Pfd. Heller) <strong>und</strong> G<strong>und</strong>elfingen (16 Pfd.<br />
Heller);<br />
den Gesamtbetrag in Höhe von 102 Pfd. 13 Schillingen Heller<br />
vereinnahmt <strong>der</strong> Jude Eysack aus Höchstädt<br />
(fol.111.)<br />
1344 Oktober 16 <strong>und</strong> Dezember 21<br />
Die Juden Punnung <strong>und</strong> Jacob, letzterer aus Dillingen, erhalten<br />
die Erlaubnis, ab Martini bzw. Weihnachten auf vier bzw. fünf<br />
Jahre in einer <strong>der</strong> obengenannten Städte steuerfrei zu wohnen<br />
(fol.126'.)<br />
1347 August 1<br />
Herzog Stephan II. bestätigt den Juden in Lauingen, Donauwörth,<br />
Höchstädt <strong>und</strong> G<strong>und</strong>elfingen, sie ab Martini ein ganzes<br />
Jahr lang nicht mit Abgaben <strong>und</strong> Steuern ("bett") zu belasten<br />
(fol.127.)<br />
969
PFALZ-NEUBURG, AKTEN:<br />
BayHStA<br />
1715-1731<br />
Akten des pfalzneuburgischen Hofrats in Sachen des Schutzjuden<br />
Itzig in Fürth gegen den Schutzjuden Benjamin Israel in Mon-<br />
heim; des letzteren betrügerischer Bankrott, seine Gefangensetzung,<br />
die Einziehung des Heiratsgutes seiner Frau <strong>und</strong> seine<br />
Landesverweisung aus dem Herzogtum Neuburg (später fürstlich<br />
oettingischer Schutzjude)<br />
(Nr.1676.)<br />
1716-1722<br />
Klage gegen den Schutzjuden Isaak Seligmann zu Neuburg, wegen<br />
einer Bürgschaft<br />
(Nr.1677.)<br />
1719-1724<br />
Akten des pfalzneuburgischen Hofrats in Sachen <strong>der</strong> Juden<br />
Ephraim <strong>und</strong> Marx Model (Modi) wi<strong>der</strong> Johann Friedrich Stang zu<br />
Nördlingen, dessen Witwe <strong>und</strong> Erben, wegen des ersteren durch<br />
Abschätzung zweier Höfe in Zimmern zugefügten Pfandes<br />
(Nr.1678.)<br />
1720-1727<br />
Akten des neuburgischen Hofrats, betr. den Schutzjuden Isaak<br />
Seligmann zu Neuburg; verschiedene Rechtshändel, u.a. wegen<br />
Gotteslästerung <strong>und</strong> Beleidigung; seine Beschwerde gegen die<br />
Neuburger Judenschaft, wegen Ausschließung aus <strong>der</strong> Synagoge,<br />
ferner die Beschuldigung seines Sohnes Hirsch, wegen Schwängerung<br />
einer Christin<br />
(Nr.1679.)<br />
1721-1724<br />
For<strong>der</strong>ung des kaiserlichen Hofjuden <strong>und</strong> kurpfälzischen Hoffaktors<br />
Löw Sinzheimer um einen, ihm aus dem Neuburger Landschaftskommissariat<br />
schuldigen Rückstand von 8000 fl, aus seinem<br />
Vorschuß <strong>und</strong> seiner Lieferung<br />
(Nr.1680.)<br />
1723-1726<br />
Akten des Neuburger Hofrats in Sachen <strong>der</strong> Heiliggeistspital-<br />
Kirche daselbst, gegen den Juden Isaak Hirsch als Bürgen für<br />
Benjamin Israel, gewesene Schutzjuden in Monheim, wegen des<br />
letzteren Schuld von 950 fl für gelieferte Häute an Andreas<br />
Ritzer in Neuburg, welcher diese For<strong>der</strong>ung an die besagte Kirche<br />
abtrat<br />
(Nr.1681.)<br />
970
BayHStA<br />
PFALZ-NEUBURG, AKTEN NA (= Neuburger Abgabe):<br />
1718-1720<br />
Klage des Pfarrers Kern in Bertoldsheim (Rennertshofen) gegen<br />
einen Schutzjuden von Monheim, wegen Handlohnhinterziehung von<br />
Widumsgütern zu Bertoldsheim<br />
(Nr.496.)<br />
1622<br />
Vertrag zwischen dem Münzmeister Rentsch <strong>und</strong> dem Juden Abraham<br />
von Kronach, wegen <strong>der</strong> Münzstätten zu G<strong>und</strong>elfingen, Höchstädt<br />
<strong>und</strong> Reichertshofen; Bittgesuch des Collmann Meyr, Bürger <strong>und</strong><br />
Seiler zu G<strong>und</strong>elfingen, an Herzog Wolfgang Wilhelm, um Unterstützung<br />
in einer For<strong>der</strong>ungssache gegen den Juden Abraham<br />
(Nr.1844.)<br />
1653<br />
Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus G<strong>und</strong>elfingen<br />
(Nr.1858.)<br />
1624<br />
Intervention <strong>der</strong> Stadt Regensburg für ihren Syndikus Martin<br />
Hirster gegen den Juden Jacob von Höchstädt<br />
(Nr.2198.)<br />
1709-1711<br />
Abteilung <strong>der</strong> Wenz'schen Güter; Streit zwischen dem Zöllner<br />
Winter <strong>und</strong> dem Juden Salomon Lemle, wegen Abzug von Legaten<br />
(Nr.2226.)<br />
1548<br />
Gesuch <strong>der</strong> Stadt Lauingen, sie nicht durch Einschaffung frem<strong>der</strong><br />
Personen, wie Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e, an ihren geistlichen Gütern<br />
zu beschweren<br />
(Nr.2638.)<br />
1599-1801<br />
Lauingen: Spitallehen "Seelhaus" in <strong>der</strong> Judengasse<br />
(Nr.2658.)<br />
1635-1653<br />
Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus Lauingen<br />
(Nr.2674.)<br />
1792-1793<br />
Gesuch <strong>der</strong> Schutzjuden Gump <strong>und</strong> Itzig Levi von Binswangen, um<br />
Erneuerung des Handelspatents für Lauingen<br />
(Nr.2769.)<br />
1713<br />
Neuburg: Konkurrenz von Hofbediensteten <strong>und</strong> Juden <strong>zur</strong> Entlohnung<br />
<strong>der</strong> bürgerlichen Kontagionswachen; Einspruch <strong>der</strong> Juden<br />
dagegen<br />
(Nr.3702.)<br />
971
PFALZ-NEUBURG, AKTEN NA:<br />
BayHStA<br />
1749-1755<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung des Mannheimer Schutzjuden Moses Nathan Fulda<br />
gegen den Mesner Franz Eisele bei St.Peter in Neuburg<br />
(Nr.3703.)<br />
1736-1738<br />
Verbot <strong>der</strong> Aufkäuflerei durch die Juden an Wochenmärkten in<br />
Neuburg<br />
(Nr.3822.)<br />
1551<br />
Aufnahme von Juden in Zirgesheim (Donauwörth) durch den Ulmer<br />
Bürger Johann Jakob Groner; Irrungen mit Donauwörth<br />
(Nr.5883.)<br />
1769-1781<br />
Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus dem Herzogtum; vorübergehende Aufenthaltsbewilligungen,<br />
Geleits- bzw. Paßerteilungen, Leibzollerhebungen<br />
(Nr.6336.)<br />
1732-1733<br />
Beschwerde des Hofkammer- <strong>und</strong> Milizlieferanten Jakob Ullmann<br />
gegen die, wegen Aufenthaltsverbot <strong>der</strong> Juden, in <strong>der</strong> Reichsstadt<br />
<strong>Augsburg</strong> erlassene Verordnung<br />
(Nr.6777.)<br />
1730-1801<br />
Abschriften ergangener Beschlüsse <strong>und</strong> Entscheidungen des kurfürstlichen<br />
Hofkammeramts Neuburg (3 Teile);<br />
darin u.a.:<br />
Schutzgeldnachlaß für den Juden Max Modl zu Neuburg (1731);<br />
Schutzbriefausfertigung für die Brü<strong>der</strong> Lazarus <strong>und</strong> Josef Neuburger<br />
(1731);<br />
Schutzgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Witwe des Juden Ambson Modl <strong>und</strong> des Juden<br />
Isak Hirsch (1732);<br />
Schutzpatent für den Juden David Levi zu Flotzheim (1733);<br />
Schutzgel<strong>der</strong>hebung für 16 namentlich genannte Juden (1735);<br />
Schutzgeld des Juden Landauer (1739)<br />
(Nr.6876.)<br />
1571, 1579, 1600, 1601, 1738<br />
Verkündigung des kurfürstlichen Erlasses, wegen des Handelsverbots<br />
gegen die Juden im Herzogtum; Zusendung des Erlasses<br />
an alle Amtsleute, Landsassen <strong>und</strong> Pfarrer;<br />
dabei: zwei Judenmandate Karl Philipps (1738)<br />
(Nr.6969.)<br />
1712<br />
Gesuch des Lew Beer (Böhr), Schutzjude zu Monheim, um Genehmigung<br />
einer Gutszertrümmerung in Bertoldsheim (Rennertshofen);<br />
das Gesuch wird abgelehnt<br />
(Nr.7152.)<br />
972
PFALZ-NEUBURG, AKTEN NA:<br />
BayHStA<br />
(1758) 1771-1790<br />
Zertrümmerung des Klosterhofs in Monheim <strong>der</strong> Erben des Regierungsrats<br />
Dillmann durch vier Juden in Sulzbach; Verkauf des<br />
ehemaligen Kastenhauses in Monheim an den Regierungsrat <strong>und</strong><br />
Landgerichtskommissar Hafner, dessen Witwe Dillmann heiratete<br />
(Nr.7155.)<br />
1770-1798<br />
Zertrümmerung von geschlossenen Hofgütern; Handelsschaften <strong>der</strong><br />
Juden (Generalia)<br />
(Nr.7282.)<br />
PFALZ-NEUBURG, LIT. (ehem. StAND):<br />
1703-1723, 1724-1742<br />
Judenprotokolle des Landrichteramtes Monheim<br />
(Nrn.1225. 1226.)<br />
NEUBURGER LANDSCHAFT, LIT.:<br />
1734-1741, 1765-1768<br />
Akten, betr. die Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus dem Herzogtum<br />
(Nr.265.)<br />
1773-1781<br />
Akten, betr. die Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Aaron Beer bzw.<br />
Abraham Leser<br />
(Nr.296c.)<br />
1784<br />
Akten, betr. die Handelserlaubnis im Landgericht Monheim für<br />
den wallersteinischen Hoffaktor Isaak Liebermann zu Harburg<br />
(Nr.314c.)<br />
973
GEMEINER'S NACHLASS:<br />
BayHStA<br />
1514 Juni 29<br />
Betr. das Judenrecht von 1493/94, erlassen vom Rat <strong>der</strong> Stadt<br />
Donauwörth, wonach die dort wohnenden Juden in die Ölgasse<br />
(von nun an Judengasse genannt) umsiedeln müssen<br />
(K 31.)<br />
GR: GENERAL-REGISTRATUR:<br />
1767-1808<br />
Akten, betr. die gegen den Staat, die guten Sitten, <strong>und</strong> die<br />
Religion läutenden Druck- <strong>und</strong> sogenannten Volksschriften, <strong>der</strong>en<br />
Verbot in genere; dabei:<br />
"Trostrede eines russischen Rabiners o<strong>der</strong> Chachoms auf den<br />
dreizehnten Tag des Monats Ijar, als den jährlichen Gedächtnis-Tag<br />
<strong>der</strong> Zerstörung Jerusalem <strong>und</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Juden aus<br />
Palästina, in das Hochdeutsche übersetzt von Benjamin Issatai<br />
Zacchi, einem deutschen Rabiner <strong>und</strong> Hausmeister in Novograd"<br />
(Druck)<br />
(F.787, Nr.1.)<br />
1808<br />
Ausgabe eines hebräischen Taschenkalen<strong>der</strong>s für die Judengemeinde<br />
zu München<br />
(F.972, Nr.14.)<br />
1739-1796<br />
Judenpässe u.a.<br />
(F.1167, Nr.4.)<br />
1678-1804<br />
Den älteren Zustand <strong>der</strong> Judenschaft in genere, bis <strong>zur</strong> neueren<br />
Regulierung<br />
(F.1260, Nr.20.)<br />
1614-1807<br />
Den Leibzoll <strong>der</strong> Juden betr.<br />
(F.1260, Nr.21.)<br />
1761-1804<br />
Die Durchreise, den temporären Aufenthalt <strong>und</strong> die erteilten<br />
Handelspatente von ausländischen Juden in Bayern <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />
Oberpfalz; sodann die Ansässigmachung von Juden<br />
(F.1261, Nr.24.)<br />
974
RKG (REICHSKAMMERGERICHT):<br />
1559-1566<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Georg Arnold zu Memmingen gegen den<br />
Juden Gerstlin zu Amendingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Gerstlins<br />
von 190 fl<br />
(Nr.3189/1.)<br />
1560-1563<br />
Klage (Appellation) des Georg Arnold zu Memmingen gegen die<br />
Juden Wolf <strong>und</strong> Jakob zu Schwaighausen, wegen <strong>der</strong> am Landgericht<br />
Schwaben von den Beklagten erwirkten Beläutung gegen den Kläger<br />
(Nr.3190/1.)<br />
1561<br />
Klage (Appellation) des Georg Arnold zu Memmingen gegen den<br />
Juden Mosse zu Heimertingen, wegen einer nicht näher bezeichneten<br />
Sache<br />
(Nr.3190/6.)<br />
1568<br />
Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> dessen<br />
Untertanen <strong>und</strong> Leibeigenen Peter <strong>und</strong> Michel Langenecker gegen<br />
den Juden Jung Maier zu Ebersbach (Lkr. Marktoberdorf), wegen<br />
Ladung bei<strong>der</strong> Langenecker an das Landgericht Schwaben<br />
(Nr.3239/1.)<br />
1571<br />
Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong>, dessen<br />
Statthalter <strong>und</strong> Räten zu Dillingen a.d. Donau für Martin Mößlein<br />
zu Waltenberg (Lkr. Krumbach) gegen den Juden Benjamin zu Neuburg<br />
a.d. Kammel, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3293/1.)<br />
1571-1572<br />
Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong>, dessen<br />
Statthalter <strong>und</strong> Räten zu Dillingen a.d. Donau für den domkapitlischen<br />
Untertan Hans Kugelmann zu Walkertshofen gegen den<br />
Juden Mosse zu Krumbach, wegen For<strong>der</strong>ung des Mosse aus Bürgschaft<br />
(Nr.3293/2.)<br />
1572-1580<br />
Klage (Appellation) des Bischofs Otto von <strong>Augsburg</strong> sowie Georg<br />
Schadts, Untertan des Hl.-Kreuz-Stifts in <strong>Augsburg</strong> zu Hagenried<br />
(Lkr. Krumbach), gegen den Juden Abraham <strong>der</strong> Jung zu Neuburg a.d.<br />
Kammel, wegen Klage Abrahams gegen Schadt, wohl wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3293/3.)<br />
975
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1578-1582<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Bischofs Marquard II. von <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong><br />
Hans Grinn(en)walds, Untertan des Klosters Klosterbeuren zu<br />
Ebershausen, gegen den Juden Joßlin von Neu(en)burg zu Thann-<br />
hausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Joßlins von 130 fl an Grinn(en)-<br />
wald<br />
(Nr.3307/2.)<br />
1569-1599<br />
Klage (Appellation) des Domkapitels zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> dessen<br />
Untertans Marx Bachmaier zu Ettenbeuren gegen den Juden Mair<br />
den Jung, genannt Back, zu Neuburg a.d. Kammel, wegen ausstehen<strong>der</strong><br />
Restzahlung von 14 fl von 56 fl Gesamtschuld durch<br />
Bachmaier<br />
(Nr.3324/1.)<br />
1590-1597<br />
Klage (Appellation) des Domkapitels zu <strong>Augsburg</strong> sowie dessen<br />
Untertans Ulrich Spindeldreher zu Großaitingen gegen die Juden<br />
Jakob <strong>und</strong> Eberle, Gebrü<strong>der</strong> zu Thannhausen, wegen Injurienklage<br />
gegen Spindeldreher<br />
(Nr.3329/1.)<br />
1603-1609<br />
Klage (Zitation) von Stadtpfleger, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong><br />
Stadt <strong>Augsburg</strong> gegen Erzherzog Maximilian III. v. Österreich<br />
als Markgraf v. Burgau, gegen den Landvogt, Landammann <strong>und</strong><br />
Rentmeister <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau, gegen die Juden Jakob,<br />
Nehem Leser, Isaak, Leser, Samuel <strong>und</strong> Lemlin (bereits tot) zu<br />
Pfersee (<strong>Augsburg</strong>) <strong>und</strong> den alten Juden (bereits tot) zu Günzburg,<br />
wegen Bruch des Privilegs über das Verbot des Kommerzes<br />
zwischen Untertanen <strong>der</strong> Kläger <strong>und</strong> Juden<br />
(Nr.3340.)<br />
1571<br />
Klage (Appellation) von Stadtpfleger, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> sowie Quirin Wi(e)demann, Hintersasse des<br />
Klosters St. Katharina in <strong>Augsburg</strong> zu Mindelaltheim, gegen den<br />
Juden Samuel zu Burgau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3341/1.)<br />
1572<br />
Klage (Appellation) von Stadtpfleger, Bürgermeister <strong>und</strong> Rat<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> für Georg v. Stetten zu <strong>Augsburg</strong> gegen den<br />
Juden Neham zu Buttenwiesen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Nehams<br />
gegen Stetten<br />
(Nr.3341/2.)<br />
976
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1557-1565<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) von Abt Jakob <strong>und</strong> Konvent von St. Ulrich<br />
<strong>und</strong> Afra zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Untertanin G<strong>und</strong>ula Vischer zu<br />
Wollishofen gegen den Juden Colmann zu Thannhausen, wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung des Beklagten von 26 fl<br />
(Nr.3350/1.)<br />
1561<br />
Klage (Zitation) von Abt Jakob <strong>und</strong> Konvent von St. Ulrich <strong>und</strong><br />
Afra zu <strong>Augsburg</strong> gegen den Juden Meyer (Mayer) zu Thannhausen,<br />
wegen Antrag auf Bestrafung des Beklagten wegen Bruchs eines,<br />
zwei Vertretern <strong>der</strong> Judenschaft 1552 zu Hiltenfingen verkündeten<br />
Privilegs über das Verbot, ohne obrigkeitlichen Konsens an<br />
Klosteruntertanen verliehene Gel<strong>der</strong> bei fremden Gerichten einzuklagen<br />
(Nr.3350/2.)<br />
1562-1569<br />
Klage (Appellation) von Abt Jakob <strong>und</strong> Konvent von St. Ulrich<br />
<strong>und</strong> Afra zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Hintersassen Hans Staudinger<br />
zum Blessenauhof names seiner Ehefrau Elisabeth gegen den Juden<br />
Meyer (Mayer) zu Thannhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3350/3.)<br />
1570<br />
Klage (Appellation) des Philipp v. Freyberg, Domdechant zu<br />
Konstanz, <strong>und</strong> Johann Hector Mayr, Dr. iur., RKG-Advokat zu<br />
Speyer, als Pfleger <strong>und</strong> Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Witwe <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> des<br />
David v. Baumgarten, für ihren Hintersassen Hans Weber zu<br />
Glöttweng (Lkr. Günzburg) gegen den Juden Lemblin zu Burgau,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3674.)<br />
1542-1549<br />
Klage (Appellation) des Hans v. Baumgarten, Frhr. zu Hohenschwangau<br />
<strong>und</strong> Erbach, gegen den Juden Boffit zu Orsenhausen,<br />
wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen einen Untertan Baumgartens<br />
(Nr.3677.)<br />
1548<br />
Klage (Appellation) des Hans v. Baumgarten, Frhr. zu Hohenschwangau<br />
<strong>und</strong> Erbach, gegen den Juden Kaufmann zu Herrlingen<br />
(Lkr. Ulm), wegen einer nicht ersichtlichen Sache<br />
(Nr.3678.)<br />
977
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1550<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg <strong>und</strong> David v. Baumgarten,<br />
Frhrn. zu Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Untertans Hans<br />
Knabe zu Baumgarten gegen die Jüdin Güetlin zu Burgau, wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3683.)<br />
1555-1557<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />
Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> seines Untertans Michel Mair<br />
gegen den Juden Jakob (Jeckle) aus Bach, jetzt zu Hechingen,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3685.)<br />
1557-1569<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />
Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> des Kaspar v. Wernau, seines<br />
angeblichen Untertans <strong>und</strong> Dieners zu Bach, gegen den Juden<br />
Joseph zu Leipheim, später zu Burgau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.3686.)<br />
1557-1568<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />
Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, gegen den Juden David zu M<strong>und</strong>elsheim,<br />
früher zu Hechingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen einen<br />
Untertan Baumgartens<br />
(Nr.3687.)<br />
1561-1565<br />
Klage (Appellation) des David v. Baumgarten, Frhr. zu Hohenschwangau<br />
<strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> seines Untertans Hans Zoller zu<br />
Thannhausen gegen den Juden Mayr d.J. zu Neuburg a.d. Kammel,<br />
wegen nicht ersichtlicher Sache<br />
(Nr.3691.)<br />
1557-1559<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg v. Baumgarten, Frhr. zu<br />
Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> des Kaspar v. Wernau, seines<br />
angeblichen Untertans <strong>und</strong> Dieners zu Bach, gegen den Juden<br />
Kaufmann zu Herrlingen (Lkr. Ulm), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Kaufmanns von 100 fl<br />
(Nr.3700.)<br />
978
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1555-1558<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg <strong>und</strong> David v. Baumgarten,<br />
Frhrn. von Hohenschwangau <strong>und</strong> Erbach, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Untertans<br />
Thomas Mayer zu Mönstetten gegen den Juden Simon zu Günzburg,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Simons von 70 fl<br />
(Nr.3712.)<br />
1539-1541<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Bürger Wolf Bautz <strong>und</strong> Philipp Weber<br />
zu Nördlingen gegen den Juden Falk (Valck) zu Wallerstein,<br />
wegen Verpfändung <strong>und</strong> Verkauf des Hauses von Hans Beringer<br />
zu Nördlingen<br />
(Nr.3727/3.)<br />
1561-1562<br />
Klage (Appellation) des Herzog Albrecht V. von Bayern <strong>und</strong> des<br />
Michael Schw(e)inkrist, Untertans <strong>der</strong> Herrschaft Schwabegg zu<br />
Siebnach, gegen den Juden Mosse zu Angelberg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Moyses' von 108 fl<br />
(Nr.3730.)<br />
1549-1550<br />
Klage (Appellation) von Statthalter, Regenten <strong>und</strong> Räten <strong>der</strong><br />
Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach sowie Sixt Knoblach zu<br />
Ursheim gegen die Juden Falk (Valch) <strong>und</strong> Mendlin zu Wallerstein,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen Falks an Knoblach von 4 fl<br />
<strong>und</strong> 2 fl<br />
(Nr.3859.)<br />
1558-1564<br />
Klage (Appellation) des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Vierer <strong>und</strong> Gemeinde zu Frankenhofen gegen den<br />
Juden David (Klein David) zu Ichenhausen, wegen Beherbergung<br />
des geächteten Leonhard Christ<br />
(Nr.3905. - Vgl. auch: Nr.6726.)<br />
1561-1571<br />
Klage (Appellation) des Markgrafen Georg Friedrich von Bran-<br />
denburg gegen den Juden Aaron zu Obernau (Lkr. Tübingen),<br />
aus Burgau stammend, wegen Beläutung <strong>der</strong> Güter des verstorbenen<br />
Hans Schrötter zu Ansbach aufgr<strong>und</strong> einer Schuldfor<strong>der</strong>ung Aarons<br />
(Nr.3907.)<br />
979
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1578-1583<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg<br />
für Hans Ducher, Untertan des Klosteramts Auhausen zu<br />
Dornstadt, gegen den Juden Mosse zu Oettingen, Inhaber einer<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Benjamin zu Oettingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
an Ducher von 20 1/2 fl<br />
(Nr.3932.)<br />
1538<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Barbara v. Berwangen zu Eisenburg<br />
gegen den Juden Simon zu Haldenwang, wegen einer ungenannten<br />
For<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.4058/6.)<br />
1524-1525<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Witwe Anna Breising zu <strong>Augsburg</strong> gegen<br />
den Juden Siesel (Sießlin) zu Günzburg, wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.4078/1.)<br />
1540-1560<br />
Klage (Appellation) von Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Babenhausen gegen<br />
den Juden Simon zu Günzburg, wegen des geächteten Zacharias<br />
Stigel (Stigler) zu Olgishofen<br />
(Nr.4166/1.)<br />
1519-1524<br />
Klage (Appellation) von Vogt, Richter <strong>und</strong> Gemeinde zu Diemantstein<br />
gegen den Juden Samuel zu Landau, früher zu Neresheim,<br />
betr. Achterklärung wegen weiteren Umgangs mit dem aufgr<strong>und</strong><br />
einer Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden Leo zu Neresheim in die Rottweiler<br />
Acht erklärten Georg Palm zu Diemantstein<br />
(Nr.4505/3.)<br />
1563-1572<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />
Dinkelsbühl gegen den Juden Beyman zu Schopfloch, wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.4602/3.)<br />
1562-1565<br />
Klage (Appellation) des Otmar Edelmann zu Rohr (Unterrohr?,<br />
Lkr. Günzburg) <strong>und</strong> Konsorten, als Erben des Georg Edelmann zu<br />
Ettenbeuren, gegen den Juden Aaron zu Neuburg (a.d. Kammel),<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung von 99 fl<br />
(Nr.4702.)<br />
980
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1596-1597<br />
BayHStA<br />
Klage (Zitation) des Ab<strong>und</strong>us v. Edelstetten zu Edelbeuren<br />
gegen den Juden Michael zu Buxheim (Lkr. Memmingen), wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung des Juden<br />
(Nr.4706.)<br />
1552<br />
Klage (Appellation) des Abts Sylvester v. Elchingen <strong>und</strong> Konsorten<br />
gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen nicht ersichtlicher<br />
Sache<br />
(Nr.4922.)<br />
1566-1571<br />
Klage (Appellation) des Abts Erhard von Elchingen <strong>und</strong> dessen<br />
Untertans Max Ba<strong>der</strong> zu Holzheim gegen den Juden Täfele<br />
(Tefelin) zu Ichenhausen, wegen Urteil des Landgerichts<br />
Schwaben zugunsten Täfeies in nicht ersichtlicher Sache<br />
(Nr.4923.)<br />
1535-1539<br />
Klage (Appellation) des Georg Endorfer zu <strong>Augsburg</strong>, wohnhaft<br />
zu Nattenhausen, gegen den Juden Lazarus zu Eßlingen am Neckar,<br />
wegen eines Darlehns von 254 fl<br />
(Nr.4967.)<br />
1548<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Witwe Anna Endorfer zu <strong>Augsburg</strong> gegen<br />
den Juden Leo Lemblin zu Münsterhausen, aus Burgau stammend,<br />
als bevollmächtigten Anwalt seines Schwagers Lazarus zu Günzburg,<br />
wegen Beläutung auf Hab <strong>und</strong> Gut des verstorbenen Georg<br />
Endorfer<br />
(Nr.4970.)<br />
1740-1779<br />
Klage (Appellation) des Joseph Karl Falger zu Reutte (Tirol),<br />
zeitweilig zu Kempten, gegen die Juden Isaak <strong>und</strong> Mayer Landau,<br />
Gebrü<strong>der</strong>, schwäbische Kreisfaktoren, gebürtig <strong>und</strong> wohnhaft zu<br />
Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), zeitweilig zu Stuttgart, wegen Aufnahme<br />
in Handelsgesellschaft <strong>und</strong> Gewinnbeteiligung<br />
(Nr.5116/I-II.)<br />
1545-1548<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Witwe Margarethe v. Fr<strong>und</strong>sberg gegen<br />
den Juden Jakob zu Schwaighausen, früher zu Eisenburg, wegen<br />
einer nicht näher bestimmten Sache<br />
(Nr.5285.)<br />
981
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1548-1549<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Leonhard Fischer (Vischer) zu <strong>Augsburg</strong><br />
gegen die Juden Joseph zu Leipheim <strong>und</strong> Jakob zu Günzburg,<br />
wegen Priorität <strong>der</strong> Ansprüche auf Güter des Klaus<br />
Ziegler zu Thannhausen<br />
(Nr.5299.)<br />
1541-1544<br />
Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, gegen<br />
den Juden Jakob zu Amendingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen<br />
Urban Weinhart zu Babenhausen, Untertan von Anton Fugger<br />
(Nr.5505.)<br />
1542-1543<br />
Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, <strong>und</strong><br />
dessen Amtmanns Hans Schweickhart gegen die Jüdin Sara (Zara)<br />
zu Günzburg, wegen Darlehen Saras an Kaspar Schni<strong>der</strong> (Schnei<strong>der</strong>)<br />
zu Hegelhofen<br />
(Nr.5506.)<br />
1548-1550<br />
Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, im<br />
Interesse von Vogt, Gericht <strong>und</strong> Gemeinde zu Kirchhaslach,<br />
gegen den Juden David zu Neuenried (bei Huttenwang), später<br />
zu Mühlheim a.d. Donau <strong>und</strong> Ebersbach, wegen Klage Davids<br />
gegen Bartholomäus Bauer zu Beblinstetten in nichtersichtlicher<br />
Sache <strong>und</strong> nachfolgen<strong>der</strong> Achterklärung gegen die Gemeinde<br />
Kirchhaslach<br />
(Nr.5508.)<br />
1546-1549<br />
Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, <strong>und</strong><br />
dessen Untertans Thomas Mercker (Vorakt: Thomas Vischer) zu<br />
Prettelshofen, früher zu Bocksberg, gegen den Juden Samuel<br />
zu Lauterbrunn, später zu Burgau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Samuels gegen Vischer von 8 fl<br />
(Nr.5509.)<br />
1548-1550<br />
Klage (Appellation) des Anton Fugger <strong>und</strong> dessen Vogts Blasius<br />
Holzwart zu Babenhausen gegen den Juden Joß zu Eisenburg,<br />
wegen Bestrafung des Juden durch Holzwart, weil er ohne Zeichen<br />
des gelben Ringes zu Babenhausen angetroffen wurde<br />
(Nr.5510.)<br />
982
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1548-1549<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Anton Fugger, kaiserlicher Rat, als<br />
Interessent sowie dessen Vogts Blasius Holzwart <strong>und</strong> Gerichts<br />
zu Babenhausen, gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen <strong>der</strong><br />
Einsetzung Simons in Hab <strong>und</strong> Gut des Zacharias Stigel (Stigler)<br />
zu Olgishofen<br />
(Nr.5513. - Vgl. dazu: Nr.4166/1.)<br />
1561-1571<br />
Klage (Appellation) des Georg Fugger, Frhr. zu Kirchberg <strong>und</strong><br />
Weißenhorn, <strong>und</strong> dessen Untertans Jakob Klocker (Klecker) zu<br />
Attenhofen gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
Simons von 74 fl 30 kr<br />
(Nr.5530.)<br />
1564-1581<br />
Klage (Appellation) des Georg, Marx <strong>und</strong> Hans Fugger, Frhrn. zu<br />
Kirchberg <strong>und</strong> Weißenhorn, für <strong>der</strong>en Untertan Martin Ul zu<br />
Nie<strong>der</strong>hausen gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Simons<br />
(Nr.5531.)<br />
1564-1566<br />
Klage (Appellation) des Georg Fugger, Frhr. zu Kirchberg <strong>und</strong><br />
Weißenhorn, für dessen Untertan Martin Ul zu Nie<strong>der</strong>hausen gegen<br />
den Juden Baruch zu Ichenhausen, wegen Darlehen Uls bei dem<br />
Beklagten gegen obrigkeitliche Verbote<br />
(Nr.5533.)<br />
1580-1604<br />
Klage (Appellation) des Philipp Eduard <strong>und</strong> Octavian Sec<strong>und</strong>us<br />
Fugger, Frhrn. zu Kirchberg <strong>und</strong> Weißenhorn, für <strong>der</strong>en Untertan<br />
Hans Schenk zu Kleinkissendorf (Lkr. Günzburg) gegen den Juden<br />
Henlin zu Ichenhausen, wegen Darlehen Henlins von 34 fl an<br />
Schenk<br />
(Nr.5541.)<br />
1586-1587<br />
Klage (Zitation) des Hans Fugger, Frhr. zu Kirchberg <strong>und</strong><br />
Weißenhorn, gegen den Juden Aaron zu Neuburg a.d. Kammel,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Aarons gegen den fuggerschen Untertan<br />
Matthäus Schmidt zu Weiler<br />
(Nr.5543.)<br />
983
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1567-1572<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Paul <strong>und</strong> Hans Furtenbach zu Eisenhofen<br />
<strong>und</strong> Reichenschwand gegen den Juden Täfele (Tefelin) zu<br />
Ichenhausen, wegen Beläutung auf Hab <strong>und</strong> Gut des Jakob Ruff<br />
zu Thannhausen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Täfeies von 97 fl<br />
(Nr.5627.)<br />
1567-1572<br />
Klage (Appellation) des Paul <strong>und</strong> Hans Furtenbach zu Eisenhofen<br />
<strong>und</strong> Reichenschwand gegen den Juden Täfele (Tefelin) zu<br />
Ichenhausen, wegen Klage Täfeies wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
gegen <strong>der</strong>en Untertanen zu Thannhausen<br />
(Nr.5628.)<br />
1592-1604<br />
Klage (Appellation) des Hans Georg Güß v. Güssenberg zu Brenz<br />
<strong>und</strong> dessen Schwester Anna Maria v. Wittstatt genannt Hagen-<br />
bach, Witwe des Philipp v. Wittstatt, gegen Jakob zu Günzburg,<br />
Sohn des Juden Lemlin, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung von 877 fl des<br />
Jakob<br />
(Nr.5956.)<br />
1562-1566<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu Günzburg <strong>und</strong><br />
ihres Hintersassen Michael Eberlin zu Deffingen gegen den<br />
Juden Enslin zu Hechingen, früher zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.6209.)<br />
1562-1566<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu Günzburg <strong>und</strong><br />
ihres Hintersassen Michael Eberlin zu Deffingen gegen den<br />
Juden Joseph zu Leipheim, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Josephs gegen<br />
Eberlin<br />
(Nr.6210.)<br />
1532-1535<br />
Klage (Appellation) von Vierer, Weidmeister <strong>und</strong> Gemeinde zu<br />
Hellengerst gegen den Juden Hirsch zu Grönenbach, wegen Acht<br />
<strong>und</strong> Anleite auf Haus <strong>und</strong> Hof des Christian Hörberger (Herrenberger)<br />
(Nr.6532.)<br />
1549-1552<br />
Klage (Appellation) des Konrad Helm zu Memmingen gegen den<br />
Juden Joß zu Eisenburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung des Joß' gegen<br />
Helm<br />
(Nr.6541.)<br />
984
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1562<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Anton Hörmann, auch für seine Brü<strong>der</strong><br />
Hans, Georg, Christoph <strong>und</strong> Ludwig Hörmann, alle zu <strong>Augsburg</strong>,<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Hintersassen Hans Wilhelm zu Gutenberg (Lkr. Kaufbeuren)<br />
gegen den Juden Isaak zu Angelberg, früher zu Ebersbach<br />
(Lkr. Marktoberdorf), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Isaaks<br />
gegen Wilhelm<br />
(Nr.6590.)<br />
1541-1544<br />
Klage (Appellation) des Hans v. Hirnheim zu Hochaltingen für<br />
dessen Hintersassen Christoph Heutlinger (Hittlinger) gegen<br />
den Juden Jakob zu Wallerstein, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.6724.)<br />
1558-1566<br />
Klage (Appellation) des Eberhard v. Hirnheim zu Hochaltingen<br />
sowie <strong>der</strong> Vierer <strong>und</strong> Gemeinde zu Frankenhofen gegen den Juden<br />
David zu Ichenhausen, wegen Umgangs mit dem auf Klage Davids<br />
in die Rottweiler Acht erklärten Leonhard Christ zu Frankenhofen<br />
(Nr.6726. - Vgl. auch: Nr. 3905.)<br />
1575-1584<br />
Klage (Appellation) des Philipp Riedesel, Komtur des Johanniterordens<br />
zu Kleinerdlingen <strong>und</strong> dessen Untertan Michael<br />
Dietrich ebenda gegen den Juden Hirsch zu Pflaumloch, wegen<br />
Hofverschreibung zu Kleinerdlingen <strong>und</strong> Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.7127.)<br />
1537-1544<br />
Klage (Appellation) des Juden Hirsch zu Grönenbach gegen Jakob<br />
Schwaiger, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Wuchervorwürfen<br />
(Nr.7196.)<br />
1538-1542<br />
Klage (Appellation) des Juden Bymach zu Angelberg gegen Michel<br />
Renck zu Ödwang, wegen For<strong>der</strong>ung von 18 fl; Beteiligung des<br />
Vaters des Klägers, Jude Hirsch zu Grönenbach<br />
(Nr.7197.)<br />
1542-1543<br />
Klage (Appellation) des Juden Hirsch zu Grönenbach, Vater des<br />
Juden Bymach zu Angelberg, gegen Michel Renck zu Ödwang, wegen<br />
entstandener Gerichtskosten im Verfahren gegen Bymach<br />
(Nr.7199.)<br />
985
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1548<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Juden Hirsch zu Grönenbach namens<br />
seines Sohnes Bym(ach) gegen Anton Eschenlauer zu Colmar,<br />
wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.7200.)<br />
1548-1550<br />
Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Wallerstein gegen<br />
Thomas Schiele zu Utzwingen, wegen Acht gegen den Beklagten<br />
<strong>und</strong> Kostenklage<br />
(Nr.7201.)<br />
1522-1525<br />
Klage (Zitation) <strong>der</strong> Juden Falk <strong>und</strong> Lazarus zu Wallerstein,<br />
Feyel zu Absberg <strong>und</strong> Lazarus zu Alesheim (?) gegen die Grafen<br />
Wolfgang <strong>und</strong> Ludwig von Oettingen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
gegen <strong>der</strong>en Untertanen<br />
(Nr.7206.)<br />
1557<br />
Klage (Zitation) des Juden Isaak zu Oettingen gegen Veith v.<br />
Giech zu Oberbrunn, wegen Gefangennahme des Klägers durch<br />
Unbekannte, Verschleppung <strong>und</strong> Erpressung von Lösegeld<br />
(Nr.7208.)<br />
1555-1566<br />
Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Schwaighausen gegen<br />
den Juden Hirsch zu Grönenbach, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />
Kostenstreit<br />
(Nr.7209.)<br />
1558-1571<br />
Klage (Zitation) des Juden Gumprecht zu Amendingen gegen<br />
Wolf v. Oedenberg zu Töging (Lkr. Beilngries), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
von 440 fl samt Zinsen<br />
(Nr.7211.)<br />
1560-1572<br />
Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Schwaighausen gegen<br />
den Juden Hirsch zu Grönenbach, wegen Annahme einer Hauptsumme<br />
von 36 1/2 fl <strong>und</strong> Kostenfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.7212.)<br />
986
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1564-1580<br />
BayHStA<br />
Klage (Zitation) des Juden Jakob zu Schwaighausen gegen<br />
Korirad, Wolf, Christoph <strong>und</strong> Philipp, Gebrü<strong>der</strong>, sowie Alexan<strong>der</strong><br />
v. Pappenheim zu Rothenstein (Lkr. Memmingen), wegen Gantverfahren<br />
gegen den flüchtigen pappenheimischen Untertan<br />
Thoni Blast zu Herbishofen, Prioritätsurteil für den Juden<br />
Mosse zu Heimertingen sowie Gefangennahme des Klägers<br />
(Nr.7213.)<br />
1565-1574<br />
Klage (Appellation) des Juden Möstlin (Mosse) zu Lichtenstadt<br />
in Böhmen als Anwalt seiner Tochter Bölin (Bela) gegen Jakob<br />
Friedrich Rieß, Bürger zu Oettingen, vormals Jude David zu<br />
Dürrwangen, wegen Herausgabe von Heiratsgut, Aussteuer bzw.<br />
Kin<strong>der</strong>n nach Übertritt des Beklagten zum Katholizismus<br />
(Nr.7216.)<br />
1567-1571<br />
Klage (Zitation) <strong>der</strong> Jüdin Rahel zu Worms <strong>und</strong> des Juden<br />
Gumprecht zu Untereisesheim (Lkr. Heilbronn), Vorm<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> des Juden Johel zu Worms, gegen die Grafen Friedrich<br />
<strong>und</strong> Wolfgang von Oettingen-Wallerstein <strong>und</strong> Ludwig von<br />
Oettingen-Oettingen, wegen Darlehen des Juden Falk (Valck)<br />
zu Wallerstein, Vater Johels, über 200 fl zu 5% Zinsen<br />
(Nr.7218.)<br />
1567-1571<br />
Klage (Zitation) <strong>der</strong> Jüdin Güetle <strong>und</strong> des Juden Lob für <strong>der</strong>en<br />
Ehemann bzw. Vater, Baruch (Barott) zu Ichenhausen, gegen<br />
Hans Christoph Vöhlin von Frickenhausen zu Illertissen <strong>und</strong><br />
Neuburg a.d. Kammel, wegen Gefangennahme Baruchs aufgr<strong>und</strong><br />
einer, unter Folter erpreßten, später wi<strong>der</strong>rufenen Aussage<br />
des in Cannstatt gefangenen <strong>und</strong> schließlich hingerichteten<br />
Juden Mosche, seines angeblichen Todfeindes<br />
(Nr.7219.)<br />
1569<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Juden Jakob <strong>und</strong> Hirsch zu Amendingen,<br />
auch als Anwälte <strong>der</strong> Juden Gerstlin <strong>und</strong> Schlama zu Allmannsweiler<br />
? (Lkr. Saulgau) <strong>und</strong> Wolf zu Oggelshausen (Lkr. Saulgau),<br />
gegen Konrad Lins <strong>und</strong> Thomas Geiger zu Memmingen, als<br />
Anwalt <strong>der</strong> Witwe Anna Albrecht, wegen Urteil in Konkurssachen<br />
(Nr.7221.)<br />
987
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1567-1577<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Juden Simon zu Günzburg gegen Georg<br />
Wilhelm v. Stadion zu Magolsheim <strong>und</strong> Konrad v. Freyberg zu<br />
Altenheim, wegen Rückzahlung eines 1550 von Simon käuflich<br />
erworbenen Darlehenskapitals von 225 fl (11 fl 15 kr Zinsen)<br />
(Nr.7222.)<br />
1573-1574<br />
Klage (Zitation) des Juden Nathan zum Buxbaum zu Frankfurt/<br />
Main gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen eines kaiserlichen<br />
Privilegs für die Juden Nathan <strong>und</strong> Enslin zu Günzburg,<br />
wonach diese nur an ihrem Wohnort beklagt werden dürfen<br />
(Nr.7225.)<br />
1577-1579<br />
Klage (Appellation) des Juden Jakob zu Angelberg, später zu<br />
Krumbach, gegen Burkhard v. Kaltenthal zu Osterzell <strong>und</strong> Hans<br />
Badperger zu Ödwang, wegen For<strong>der</strong>ung Jakobs von 170 fl an<br />
Badperger<br />
(Nr.7226.)<br />
1583-1587<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Juden Alt Mayr <strong>und</strong> Joseph zu Neuburg<br />
a.d. Kammel als Pfleger <strong>der</strong> Witwe <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> des Juden Jakob<br />
ebenda, darunter Salomon <strong>und</strong> Zierlin, des volljährigen Sohns<br />
Simon zu Neuburg a.d. Kammel, neben den Juden Moyses zu Immelstetten<br />
(Lkr. Mindelheim) <strong>und</strong> Abraham zu Neuburg a.d. Kammel,<br />
Schwiegersohn Jakobs, sowie weiterer Kreditoren gegen Hans<br />
<strong>und</strong> Marquard vom Stain zu Jettingen <strong>und</strong> Mattsies, wegen Vorladung<br />
zahlreicher mit Schulden belasteter Untertanen<br />
(Nr.7230.)<br />
1589-1595<br />
Klage (Zitation) <strong>der</strong> Juden Jakob zu Burgau <strong>und</strong> Seligmann zu<br />
Immelstetten (Lkr. Mindelheim), als Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ihres<br />
Bru<strong>der</strong>s bzw. Schwagers, Samuel zu Hochwang, gegen Georg Ernst<br />
Fuchs von Bimbach zu Burgpreppach <strong>und</strong> Hans v. Lichtenstein zu<br />
Crailsheim als Vormün<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Tochter des Georg Christoph<br />
von Bibra, Amalia Rosina,.wegen Darlehen Samuels an Bibra von<br />
5684 fl <strong>und</strong> 200 fl<br />
(Nr.7232. - Vgl. auch: Nr.14296.)<br />
1596-1623<br />
Klage (Appellation) des Juden Seligmann zu Zeil bei Grönenbach<br />
(Lkr. Memmingen) gegen Agnes v. Mosheim, geb. v. Edelstetten,<br />
zu Memmingen sowie als ihr Kurator Philipp Reichlin<br />
von Meldegg zu Fellheim, Hofmeister des Damenstifts zu<br />
Buchau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung von 1555 fl zugunsten des Klägers<br />
(Nr.7233.)<br />
988
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1593-1600<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim<br />
gegen Hans Wolf v. Wöllwarth zu Dorfmerkingen, u.a.<br />
wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung des Klägers von 3000 fl;<br />
Prioritätsurteil: 1. Graf Wilhelm II. von Oettingen-Oettingen,<br />
2. Coppel Franklin zu Wallerstein, 3. Kläger<br />
(Nr.7234.)<br />
1606-1628<br />
Klage des Juden Bemmel zu Oettingen gegen Graf Karl II. von<br />
Hohenzollern-Sigmaringen <strong>und</strong> Graf Ulrich von Oettingen-Wallerstein<br />
als Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Grafen Wilhelm II. von<br />
Oettingen-Wallerstein; betr. u.a. Klage wegen Verstoßes gegen<br />
bei Ansiedlung in Oettingen 1603 erteilten Schutzbrief <strong>und</strong><br />
Kriminalprozeß wegen Fälschung von Schuldverschreibungen<br />
(Nr.7237/I-II.)<br />
1607-1611<br />
Klage des Juden Samuel zu Günzburg gegen Markgraf Joachim<br />
Ernst v. Brandenburg-Ansbach, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung des<br />
Klägers gegen Graf Friedrich von Oettingen-Wallerstein<br />
(Nr.7238.)<br />
1607-1608<br />
Klage (Appellation) des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim<br />
gegen Johann Franck v. Franckenfels, kaiserlicher Hofdiener<br />
zu Prag, wegen Diffamationsklage des Beklagten<br />
(Nr.7239.)<br />
1608-1624<br />
Klage des Juden Bemmel, früher zu Oettingen, jetzt zu Pappenheim,<br />
später zu Grünstadt, gegen den Grafen Gottfried von<br />
Oettingen-Oettingen <strong>und</strong> die Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Grafen<br />
Wilhelm II. von Oettingen-Wallerstein, wegen Beschlagnahmung<br />
von Urk<strong>und</strong>en, Obligationen u.a.<br />
(Nr.7240.)<br />
1611-1614<br />
Klage <strong>der</strong> Erben des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim,<br />
darunter dessen Schwiegersohn Henle zu Neresheim, gegen Wolf<br />
Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen <strong>und</strong> Emersacker, wegen<br />
Darlehen Coppels (1603) an den Beklagten <strong>und</strong> dessen Mutter<br />
Dorothea v. Knöringen<br />
(Nr.7242.)<br />
989
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1611-1613<br />
BayHStA<br />
Klage <strong>der</strong> Juden Salomon, Schmuel, Merlin <strong>und</strong> Henle zu Neresheim,<br />
Mayr <strong>und</strong> Isaak als Erben des Juden Coppel (Coppelmann)<br />
zu Neresheim gegen die Witwe Anna Regina Schenk v. Stauffenberg<br />
<strong>und</strong> die Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erben des Bernhard Schenk v.<br />
Stauffenberg zu Amerdingen, wegen Darlehen Coppels (1603)<br />
über 12000 fl<br />
(Nr.7243.)<br />
1627-1630<br />
Klage <strong>der</strong> Juden Schmuel zu Fürth <strong>und</strong> Henle zu Schnaittach als<br />
Erben des Juden Coppel (Coppelmann) zu Neresheim gegen Hans<br />
Christoph Schenk v. Stauffenberg <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Erben des Bernhard Schenk v. Stauffenberg zu Amerdingen,<br />
wegen Restschuldfor<strong>der</strong>ung aus Vergleich von 1617, offenbar<br />
wegen Zahlung in min<strong>der</strong>wertiger Münze<br />
(Nr.7243/1.)<br />
1612<br />
Klage (Appellation) des Juden Abraham Fräncklin, oettingischer<br />
Schutzjude zu Wallerstein, gegen den Juden Bemmel, jetzt zu<br />
Grünstadt (Lkr. Frankenthal), wegen Immission des Klägers in<br />
Güter des Beklagten in <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
von 1200 fl <strong>und</strong> ca. 600 fl Interesse durch grafschaftliches<br />
Hofgericht<br />
(Nr.7244.)<br />
1639-1656<br />
Klage <strong>der</strong> Ehefrau <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> des Juden Hirsch Heinlin zu Nördlingen<br />
gegen Graf Joachim Ernst von Oettingen-Oettingen,<br />
Kanzler <strong>und</strong> Räte zu Oettingen <strong>und</strong> den Amtmann zu Harburg,<br />
betr. Ansiedlung Hirsch Heinlins <strong>und</strong> seines Vaters in Oettingen<br />
gegen Schutzgeld, Übersiedlung nach Nördlingen wegen<br />
Kriegsnöten, For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beklagten nach Pacht- <strong>und</strong> Steuerzahlung,<br />
sowie Festnahme Hirsch Heinlins bei Aufenthalt in<br />
Oettingen, Flucht <strong>und</strong> erneute Gefangennahme nach Verfolgung,<br />
Haft auf Harburg<br />
(Nr.7250.)<br />
1703<br />
Klage <strong>der</strong> Juden Hirsch <strong>und</strong> Jakob zu Pappenheim (Lkr. Weißenburg)<br />
gegen Graf Christian Ernst v. Pappenheim sowie Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Weißenburg; betr. u.a. Verhandlung<br />
des Hirsch beim beabsichtigten Verkauf eines Gutes von Graf<br />
v. Pappenheim (1693), Kontributionsfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Geiselnahme<br />
durch die französische Garnison zu Donauwörth (um 1703)<br />
(Nr.7263.)<br />
990
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1730-1740<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des oettingen-spielbergischen Schutz-<br />
juden Salomon Rothschild zu Oettingen gegen die Witwe<br />
Susanna Maria Falck zu Hochhaus (Ruine südlich von Hürnheim),<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.7290.)<br />
1746-1756<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Jüdin Beßle, Witwe des Schutzjuden<br />
Amson Jakob zu Pappenheim (Lkr. Weißenburg), gegen Andreas<br />
Obernö<strong>der</strong>, Bürgermeister zu Pappenheim, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
des Beklagten von 750 fl<br />
(Nr.7299.)<br />
1551-1552<br />
Klage (Appellation) des Georg Kaufmann zu <strong>Augsburg</strong> gegen den<br />
Juden Simon (Sima) zu Hiltenfingen, wegen Bürgschaft Kaufmanns<br />
(Nr.7439.)<br />
1555-1564<br />
Klage (Appellation) des Christoph Keller zu Memmingen gegen<br />
den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Darlehen Jakob von<br />
140 fl an Hans Mest (Mösch), unter Verpfändung von dessen -<br />
von Keller gekauften - Haus zu Memmingen<br />
(Nr.7497.)<br />
1560-1571<br />
Klage (Appellation) des Abts Georg von Kempten <strong>und</strong> dessen<br />
Untertanen Hans Würth zu Thal <strong>und</strong> Kaspar Hengeler zu Immenthal<br />
gegen den Juden Mair zu Haldenwang, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Nr.7520.)<br />
1562-1581<br />
Klage (Appellation) des Abts Georg von Kempten <strong>und</strong> dessen<br />
Untertans Hans Schönenberger zu Ursulers (Lkr. Kempten) gegen<br />
den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Jakobs<br />
von 40 fl<br />
(Nr.7535.)<br />
1539-1540<br />
Klage (Appellation) des Wolf Dietrich v. Knöringen sowie <strong>der</strong><br />
Herzöge Wilhelm IV. <strong>und</strong> Ludwig X. von Bayern gegen den Juden<br />
Bymach zu Angelberg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.7835.)<br />
991
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1542-1549<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Christoph v. Knöringen <strong>und</strong> dessen<br />
Untertans Leonhard Kempter zu Unterknöringen gegen die Jüdin<br />
Sara zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Saras gegen Kempter<br />
(Nr.7836.)<br />
1542-1551<br />
Klage (Appellation) des (Christoph v. Knöringen <strong>und</strong> dessen<br />
Untertans Hans Gessel zu Unterknöringen gegen den Juden David<br />
zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Davids gegen Gessel von<br />
9 fl<br />
(Nr.7838.)<br />
1549-1559<br />
Klage (Appellation) des Christoph v. Knöringen, Obervogt zu<br />
Ellwangen, <strong>und</strong> dessen Untertans Gall Gropper gegen den Juden<br />
Jakob zu Dillingen a.d. Donau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.7839.)<br />
1550-1553<br />
Klage (Appellation) des Ulrich v. Knöringen <strong>und</strong> dessen Untertans<br />
Thomas Konrad Wild zu Marktlustenau gegen die Jüdin<br />
Schönlin zu Dürrwangen, wegen Bürgschaft Wilds für ein Darlehen<br />
des Juden Raphael zu Dürrwangen von 141 fl an Peter<br />
Koler zu Crailsheim<br />
(Nr.7839/1.)<br />
1607-1619<br />
Klage (Appellation) des Wolf Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen<br />
<strong>und</strong> Emersacker gegen den Juden Bemmel zu Grünstadt (Lkr.<br />
Frankenthal), früher zu Pappenheim <strong>und</strong> Wallerstein, wegen<br />
Darlehen Bemmels an den Kläger von 8000 fl unter Verpfändung<br />
mütterlicher Güter<br />
(Nr.7852.)<br />
1607-1617<br />
Klage (Appellation) des Wolf Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen<br />
<strong>und</strong> Eechenberg gegen den Juden Bemmel zu Grünstadt (Lkr.<br />
Frankenthal), zeitweilig in Pappenheim, u.a. wegen Eintragung<br />
des Klägers ins Achtbuch<br />
(Nr.7853.)<br />
1607-1616<br />
Klage (Appellation) des Wolf Wilhelm v. Knöringen zu Weiltingen<br />
<strong>und</strong> Rechenberg gegen den Juden Bemmel zu Grünstadt (Lkr.<br />
Frankenthal), früher zu Pappenheim, wegen Darlehen Bemmels<br />
von 350 fl an den Kläger<br />
(Nr.7853/1.)<br />
992
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1615-1618<br />
BayHStA<br />
Klage des Wolf Wilhelm von Knöringen zu Weiltingen <strong>und</strong><br />
Rechenberg gegen Graf Wilhelm von Mansfeld <strong>und</strong> den Juden<br />
Bemmel zu Leutershausen (Lkr. Ansbach), früher zu Oettingen<br />
<strong>und</strong> Pappenheim, wegen unzulässiger Zession o<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen<br />
des Juden gegen ihn an den Grafen<br />
(Nr.7856.)<br />
1621-1634<br />
Klage (Appellation) des Johann Georg, Dr. iur., Advokat zu<br />
Ansbach, Peter <strong>und</strong> Johann Christoph Meier (Mayer), auch für<br />
ihren abwesenden Bru<strong>der</strong> Wolf Balthasar Meier, gegen den<br />
Juden Vois (Beyfuß) zu Pappenheim, früher zu Burgau, Sohn<br />
des Juden Lemlin, wegen Darlehen Vois' (1614) über 500 fl an<br />
Witwe <strong>und</strong> Sohn des Peter Meier zu Schopfloch<br />
(Nr.8644.)<br />
1571-1577<br />
Klage (Zitation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Memmingen<br />
gegen die Juden Jakob genannt Oculi <strong>und</strong> Ehefrau Magdalena,<br />
Salomon <strong>und</strong> Ehefrau, Nieberlin, Sohn des Juden Hirsch, alle<br />
zu Amendingen, sowie Sebastian Reichlin von Meldegg, Inhaber<br />
<strong>der</strong> Herrschaft Eisenburg, als Interessent, wegen unerlaubten<br />
Darlehen <strong>der</strong> Beklagten an Bürger <strong>und</strong> Hintersassen zu Memmingen<br />
(Nr.8683.)<br />
1555-1559<br />
Klage (Appellation) des Hans Mest (Mösch) zu Memmingen gegen<br />
den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Jakobs<br />
(Nr.8730.)<br />
1555-1561<br />
Klage (Appellation) des Hans Mest (Mösch) zu Memmingen gegen<br />
den Juden Jakob zu Schwaighausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Jakobs<br />
von 140 fl<br />
(Nr.8731.)<br />
1564-1565<br />
Klage (Zitation) des Jakob Friedrich Meurer, Dr. iur., RKG-<br />
Prokurator zu Speyer, gegen den Juden Jakob zu Schwaighausen,<br />
wegen Zahlungsverzug einer Restschuld von 22 fl sowie Kanzleigebühren<br />
(Nr.8744.)<br />
1529-1531<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />
gegen den Juden Falk (Valch) zu Wallerstein, wegen<br />
einer Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen einen Nördlinger Bürger<br />
(Nr.9212.)<br />
993
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1564-1565<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />
Nördlingen <strong>und</strong> Kaspar Schildknecht zu Nördlingen gegen die<br />
Juden Neham (Nemblin) <strong>und</strong> Hirsch zu Pflaumloch, wegen<br />
Diffamationsklage Schildknechts <strong>und</strong> Gegenklage <strong>der</strong> Juden,<br />
betr. Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.9217.)<br />
1566-1569<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />
Nürnberg sowie Peter Kramer zu Nürnberg gegen den Juden<br />
Haymann zu Oberhausen (heute <strong>Augsburg</strong>-Oberhausen), früher<br />
zu Fürth, wegen Darlehen Kramers an Haymann von 650 fl zu<br />
Zinssatz von 12% unter Verpfändung von Schmuck <strong>und</strong> Silbergeschirr<br />
im Wert von über 1000 fl; Vorenthaltung <strong>der</strong> Pfandstücke<br />
durch Kramer<br />
(Nr.9588.)<br />
1553-1558<br />
Klage (Appellation) des Grafen Friedrich von Oettingen-<br />
Wallerstein für mehrere seiner Untertanen, u.a. den Juden<br />
David zu Wallerstein, gegen den Juden Manie (Male, Meynlin)<br />
zu Haag (Lkr. Wasserburg), früher zu Bissingen <strong>und</strong> Wallerstein,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen des Beklagten, u.a. gegen<br />
David 130 fl<br />
(Nr.9831.)<br />
1555-1563<br />
Klage (Appellation) des Grafen Friedrich von Oettingen-<br />
Wallerstein für mehrere seiner Untertanen gegen den Juden<br />
Mendlin zu Pappenheim, früher zu Wallerstein, wegen gewaltsamer<br />
Wegnahme von Gütern (Gerätschaften) Mendlins<br />
(Nr.9832.)<br />
1555-1564<br />
Klage (Appellation) des Grafen Friedrich von Oettingen-<br />
Wallerstein für seinen Untertan Adam Schmidt gegen den Juden<br />
Manle (Male, Meynlin) zu Haag (Lkr. Wasserburg), früher zu<br />
Wallerstein, wegen Einsetzung des Beklagten in die Güter<br />
Schmidts<br />
(Nr.9833.)<br />
1561-1562<br />
Klage (Appellation) des Grafen Ludwig von Oettingen-Oettingen<br />
<strong>und</strong> dessen Untertans Bernhard Seng zu Amerdingen gegen den<br />
Juden Enslin zu Hechingen, früher zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.9836.)<br />
994
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1561-1563<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Grafen Ludwig von Oettingen-Oettingen<br />
<strong>und</strong> dessen Untertanen Hans Heusel (Husel) <strong>und</strong> Hans Wigelin<br />
(Weigelin) zu Möttingen sowie Hans Kesselbur <strong>und</strong> Wolf Deckinger<br />
zu Hochaltingen gegen den Juden Enslin zu Hechingen,<br />
früher zu Günzburg, wegen Verschreibung Heusels <strong>und</strong> Wigelins<br />
gegenüber Enslin<br />
(Nr.9837.)<br />
1572-1574<br />
Klage (Appellation) <strong>der</strong> Obervormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> des Grafen<br />
Ludwig von Oettingen-Oettingen für Christoph Ottenhofer,<br />
gräflicher Hausvogt zu Oettingen, gegen den Juden Simon zu<br />
Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen Ottenhofer<br />
(Nr.9839.)<br />
1550-1555<br />
Klage (Appellation) des Abts Kaspar von Ottobeuren <strong>und</strong> Ulrich<br />
Wölflins zu Hessen (Lkr. Memmingen) gegen den Juden Hirsch<br />
zu Grönenbach, wegen Darlehen Hirschs <strong>und</strong> Beläutung <strong>der</strong> Güter<br />
des Hans Albrecht zu Hüners<br />
(Nr.9929.)<br />
1550-1557<br />
Klage (Appellation) des Abts Kaspar von Ottobeuren <strong>und</strong> Wilhelm<br />
von Schwendis gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen uner-<br />
laubter Verschreibung von Äckern zu Kleinkötz an Simon<br />
(Nr.9930.)<br />
1559-1569<br />
Klage (Appellation) des Veit von Pappenheim zu Wertingen <strong>und</strong><br />
Hohenreichen <strong>und</strong> dessen Untertanen Leonhard Happ <strong>und</strong> Sixt<br />
Zerrenweck zu Allmannshofen gegen den Juden Abraham zu Druisheim,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Nr.9974.)<br />
1560-1567<br />
Klage (Appellation) des Veit von Pappenheim zu Wertingen <strong>und</strong><br />
Hohenreichen <strong>und</strong> dessen Untertans Mathis Schreiner zu Wertingen<br />
gegen den Juden Xan<strong>der</strong> (Alexan<strong>der</strong>) zu Ehingen (Lkr. Wertingen),<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen gegen Schreiner<br />
(Nr.9975.)<br />
995
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1601-1602<br />
BayHStA<br />
Klage (Zitation) des Alexan<strong>der</strong> von Pappenheim zu Grönenbach<br />
gegen den Juden Lazarus von Günzburg, augenblicklich zu Pfersee<br />
(<strong>Augsburg</strong>), später zu Prag, wegen einer Schuldverschreibung<br />
von dessen verstorbenem Sohn Joachim von Pappenheim von 1500 fl<br />
für Lazarus, damals (1593) zu Pfersee, <strong>und</strong> Diffamationsklage<br />
angesichts <strong>der</strong> Unglaubwürdigkeit dieser For<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.10032.)<br />
1568-1571<br />
Klage (Appellation) des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg<br />
für seinen Landsassen Philipp v. Leonrod zu Trugenhofen<br />
<strong>und</strong> Dischingen <strong>und</strong> dessen Untertans Hans Widenmann zu Dischingen<br />
gegen den Juden Joseph zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.10186.)<br />
1581-1588<br />
Klage (Appellation) des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg<br />
<strong>und</strong> Kaspar Kürners zu G<strong>und</strong>elfingen a.d. Donau gegen den<br />
Juden Samuel zu Hochwang (Lkr. Günzburg), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Samuels gegen Kürner<br />
(Nr.10193.)<br />
1586-1590<br />
Klage (Appellation) des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg<br />
<strong>und</strong> Hans Häfelins zu G<strong>und</strong>elfingen a.d. Donau, früher zu<br />
Bächingen a.d. Brenz, gegen den Juden Samuel zu Günzburg,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.10194.)<br />
1548-1549<br />
Klage (Appellation) des Claudius Pius Peutinger, Dr. jur.,<br />
zu <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> dessen Untertans Jörg Back zu Rommelsried<br />
gegen den Juden Itzig zu Lauterbrunn, wegen Beläutung <strong>der</strong><br />
Güter Backs auf Antrag Itzigs<br />
(Nr.10283.)<br />
1563-1565<br />
Klage (Appellation) des Ulrich v. Rechberg zu Falkenstein <strong>und</strong><br />
dessen Untertans Georg Treu zu Autenried (Lkr. Günzburg)<br />
gegen den Juden Henlin zu Ichenhausen sowie die Juden Seckle,<br />
Täfele (Tefelin), Scholumb (Scholumn) <strong>und</strong> Mair <strong>und</strong> die Jüdin<br />
Güetle, alle zu Ichenhausen, wegen Acht <strong>und</strong> Anleite gegen<br />
Treu wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Nr.10502.)<br />
996
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1560-1576<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Eglof von Riedheim zu Remshart <strong>und</strong><br />
Kaltenburg (Ruine bei Stetten, Lkr. Heidenheim) für dessen<br />
Untertan Hans Seybolt zu Remshart gegen den Juden Simon zu<br />
Frankfurt am Main, als Erbe des Juden Jakob zu Günzburg,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.10784.)<br />
1582-1593<br />
Klage (Appellation) des Georg Christoph, Hans Jakob, Albrecht<br />
<strong>und</strong> Ferdinand von Riedheim, auch im Namen ihrer abwesenden<br />
Brü<strong>der</strong> Hans Friedrich <strong>und</strong> Otto, für den Untertan Hans Mayer<br />
zu Remshart gegen den Juden Henlin zu Ichenhausen, wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung von 22 fl<br />
(Nr.10785.)<br />
1580-1605<br />
Klage (Appellation) des Eglof von Riedheim zu Remshart, Kaltenburg<br />
(Ruine bei Stetten, Lkr. Heidenheim), Stetten <strong>und</strong><br />
Harthausen (Lkr. Günzburg) gegen den Juden Samuel zu Günzburg,<br />
wegen Injurienklage Samuels in Rottweil auf 3000 fl<br />
(Nr.10786.)<br />
1563-1566<br />
Klage (Appellation) des Sebastian Schertel von Burtenbach zu<br />
Hohenburg (Ruine westlich von Fronhofen, Lkr. Dillingen) <strong>und</strong><br />
Bissingen <strong>und</strong> dessen Untertans Reinhard Streitmüller zu<br />
Bissingen gegen den Juden Enslin zu Hechingen, früher zu<br />
Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.11589.)<br />
1544<br />
Klage (Appellation) des Hans Sieber zu Ottobeuren gegen den<br />
Juden Leo zu Amendingen, wegen einer nicht ersichtlichen<br />
Sache<br />
(Nr.12368/1.)<br />
1539-1542<br />
Klage (Appellation) des Walter von Cronberg, Administrator<br />
des Hochmeisteramts des Deutschen Ordens, gegen die Juden<br />
Michel zu Brenz, Joseph <strong>und</strong> Sara, ferner Michel <strong>und</strong> Lew,<br />
alle zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen gegen einen Untertan<br />
des Deutschen Ordens<br />
(Nr.12879.)<br />
997
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1541-1543<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Hans Ungelehrt, Spitalmeister, <strong>und</strong><br />
des Juden Hirsch, beide zu Grönenbach, gegen Wolf Dietrich<br />
von Knöringen zu Hohenraunau, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung, Gefangennahme<br />
<strong>und</strong> Erpressung einer Verschreibung<br />
(Nr.13199/1.)<br />
1528-1531<br />
Klage (Appellation) des Leonhard Ungelter zu Thannhausen<br />
gegen den Juden Benjamin zu Günzburg (als dessen Gewalthaber<br />
Jude Joseph zu Ried), wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.13211.)<br />
1550-1556<br />
Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />
Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, <strong>und</strong> dessen Untertans<br />
Hans Goe zu Balzhausen gegen den Juden Mosse zu Angelberg,<br />
früher zu Thannhausen (als dessen Gewalthaber Jude Kalman zu<br />
Thannhausen), wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 12 fl<br />
(Nr.13276.)<br />
1565-1582<br />
Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />
Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, gegen den Juden Simon<br />
zu GUnzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung gegen Balthasar Engelmayr<br />
zu Ziemetshausen, später Untertan des Klosters Roggenburg<br />
(Nr.13278.)<br />
1568-1572<br />
Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />
Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, für dessen Untertan<br />
Michel Graulock (Graleck) zu Memmenhausen gegen den Juden<br />
Schmuol zu Neuburg a.d. Kammel, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Schmuols gegen Graulock<br />
(Nr.13279.)<br />
1569-1572<br />
Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />
Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, für dessen Untertan<br />
Christian Leinauer zu Lauterbach gegen den Juden Lemlin zu<br />
Günzburg, Sohn des Juden Simon, wegen Klage Lemlins gegen<br />
Leinauer, wohl wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.13280.)<br />
998
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1569-1572<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) des Karl Villinger, Frhr. zu Schönenberg,<br />
Inhaber <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg, für dessen Untertan<br />
Bartholomäus Graulock (Graleck) zu Lauterbach gegen den Juden<br />
Lemlin zu Günzburg, wegen Klage Lernlins gegen Graulock, wohl<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.13281.)<br />
1556-1562<br />
Klage (Zitation) des Erhard Vöhlin von Frickenhausen zu Illertissen<br />
<strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel gegen den Juden Simon, genannt<br />
Schymel, zu Günzburg, wegen For<strong>der</strong>ung Simons aus Bürgschaft<br />
eines Untertans Vöhlins<br />
(Nr.13293.)<br />
1548<br />
Klage (Appellation) des Erhard Vöhlin von Frickenhausen zu<br />
Illertissen <strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel gegen den Juden Simon zu<br />
Günzburg, wegen Urteil in nicht ersichtlicher Sache<br />
(Nr.13293/1.)<br />
1561-1564<br />
Klage (Appellation) des Hans Christoph Vöhlin von Frickenhau-<br />
sen zu Illertissen <strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel gegen den Juden<br />
Simon zu Günzburg, wegen Urteil in nicht ersichtlicher Sache<br />
(Nr.13294.)<br />
1563<br />
Klage (Appellation) des Hans Christoph Vöhlin von Frickenhausen<br />
zu Illertissen <strong>und</strong> Neuburg a.d. Kammel <strong>und</strong> dessen Leibeigenen<br />
Veit Abelin gegen den Juden Simon, genannt Schymel,<br />
zu Günzburg, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Simons gegen Abelin (vermutlich)<br />
(Nr.13294/1.)<br />
1710-1716<br />
Klage (Appellation) des Frhr. Johann Ludwig Vöhlin von Frickenhausen<br />
zu Illertissen, Neuburg a.d. Kammel <strong>und</strong> Hohenraunau<br />
gegen den Juden M(a)uschi Hitzig (Moyses Hitzig) zu Thannhausen,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung des Beklagten von r<strong>und</strong> 3500 fl<br />
seit 1702<br />
(Nr.13297.)<br />
999
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1549<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt<br />
Weißenburg sowie Endres Groß zu Weißenburg gegen den Juden<br />
Jakob zu Wallerstein, wegen For<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.13626.)<br />
1571-1573<br />
Klage (Appellation) des Karl Welser, Frhr. zu Zinnenberg,<br />
kaiserlicher Rat, Kämmerer <strong>und</strong> Landvogt <strong>der</strong> Markgrafschaft<br />
Burgau, sowie Melchior Mair, Michael <strong>und</strong> Martin Toll (Doll)<br />
zu Ellzee (Lkr. Krumbach) gegen den Juden Mair den Jung,<br />
genannt Back, zu Neuburg a.d, Kammel, wegen Bürgschaft <strong>der</strong><br />
Untertanen zu Ellzee<br />
(Nr.13665.)<br />
1553-1557<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />
<strong>und</strong> Leonhard Leberwurst zu Donauwörth gegen den Juden<br />
Simon zu Druisheim, wegen Injurien Leberwursts gegen Simon<br />
auf dem Donauwörther Markt<br />
(Nr.13691.)<br />
1555-1569<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Witwe Apollonia Bauhof zu Donauwörth gegen den<br />
Juden Scholl zu Druisheim, wegen Beläutung <strong>der</strong> Güter des<br />
verstorbenen Michael Bauhof aufgr<strong>und</strong> einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Scholls von 65 fl<br />
(Nr.13714.)<br />
1561-1578<br />
Klage (Appellation) von Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Donauwörth<br />
gegen den Juden Simon zu Günzburg, wegen Mißachtung des<br />
Einsatz- <strong>und</strong> Schirmbriefes auf hinterlassene Güter des Silvester<br />
Raid zu Donauwörth aufgr<strong>und</strong> einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Simons<br />
(Nr.13715.)<br />
1565-1570<br />
Klage (Appellation) von Propst Michael <strong>und</strong> Konvent von Wettenhausen<br />
sowie Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Ettenbeuren gegen den Juden<br />
Simon zu Günzburg, wegen Urteil von Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Ettenbeuren<br />
gegen Simon in Konkursverfahren gegen Martin Roth<br />
(Nr.13747.)<br />
1000
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1569-1607<br />
BayHStA<br />
Klage (Appellation) von Propst Hieronymus <strong>und</strong> Konvent des<br />
Stiftes Wettenhausen <strong>und</strong> Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Ettenhausen für<br />
den augsburgischen Untertan Marx Bachmaier zu Ettenbeuren<br />
gegen die Juden Mair <strong>der</strong> Jung, genannt Back, zu Neuburg a.d.<br />
Kammel <strong>und</strong> Mair zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Mairs<br />
des Jungen gegen Bachmaier<br />
(Nr.13751.)<br />
1580-1589<br />
Klage (Zitation) von Propst Hieronymus <strong>und</strong> Konvent des Stiftes<br />
Wettenhausen gegen den Juden Aaron zu Neuburg a.d. Kammel,<br />
wegen Klage Aarons gegen den Wettenhausener Untertan Hans<br />
Mair, genannt Beck, zu Ettenbeuren betr. Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.13753.)<br />
1599-1600<br />
Klage (Zitation) von Propst Hieronymus <strong>und</strong> Konvent des Stiftes<br />
Wettenhausen sowie Johann Vest, Dr. iur., kaiserlicher Fiskal,<br />
gegen Obervogt, Bürgermeister <strong>und</strong> Marktgericht zu Neuburg a.d.<br />
Kammel sowie Jude Leob ebenda, wegen Darlehen Leobs <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ung<br />
von 33 fl gegen Paul Fritz zu Ettenbeuren<br />
(Nr.13755.)<br />
1558-1561<br />
Klage (Appellation) des Abraham Widemann zu Memmingen gegen<br />
den Juden Joß zu Schwaighausen, wegen Darlehen Joß' von 70 fl<br />
(Nr.13771.)<br />
1560<br />
Klage (Appellation) des Abraham Widemann zu Memmingen gegen<br />
den Juden Joß zu Schwaighausen, wegen Acht- <strong>und</strong> Verbotsbrief<br />
des Rottweiler Hofgerichts<br />
(Nr.13772.)<br />
1587-1588<br />
Klage (Appellation) des Bischofs Julius von Würzburg für die<br />
Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tochter des Georg Christoph von Bibra, Amalia<br />
Rosina von Bibra, gegen den Juden Samuel zu Hochwang (Lkr.<br />
Günzburg), wegen Beläutung <strong>der</strong> Güter des verstorbenen Georg<br />
Christoph von Bibra wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung Samuels (gestorben<br />
1588)<br />
(Nr.14296. - Vgl. auch: Nr.7232.)<br />
1001
RKG (REICHSKAMMERGERICHT)<br />
1548-1549<br />
BayHStÄ<br />
Klage (Appellation) des Hans Zick zu Schwaighausen gegen den<br />
Juden SUesli (Sießlin) zu Krumbach, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
Süeslis gegen Zick<br />
(Nr.14455.)<br />
1548-1549<br />
Klage (Appellation) von Vogt, Gericht <strong>und</strong> Gemeinde zu Ziemetshausen<br />
gegen den Juden Abraham zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Nr.14472.)<br />
1596-1598<br />
Klage (Appellation) des Herzogs Wilhelm V. von Bayern für den<br />
Juden Esaias zu Hiltenfingen (Lkr. Schwabmünchen) <strong>und</strong> Hans von<br />
Rechberg als Pfandinhaber <strong>der</strong> Herrschaft Schwabegg gegen den<br />
Landrichter <strong>und</strong> die Urteilsprecher des kaiserlichen Landge-<br />
richts in Schwaben, wegen Einsatzbrief <strong>und</strong> Achterklärung gegen<br />
Esaias <strong>und</strong> Rechberg<br />
(Nr.15170.)<br />
1592-1598<br />
Klage (Appellation) des Herzogs Wilhelm V. von Bayern für den<br />
Juden Esaias zu Hiltenfingen (Lkr. Schwabmünchen) gegen den<br />
Landrichter <strong>und</strong> die Urteilsprecher des kaiserlichen Landgerichts<br />
in Schwaben, wegen einem Urteil des Gerichts zu Hiltenfingen<br />
(Nr.15170/1.)<br />
Die Akten des Reichskammergerichtes wurden zusammengestellt<br />
durch Herrn Dr. Manfred Hörner, <strong>der</strong> seine Aufzeichnungen<br />
fre<strong>und</strong>licherweise <strong>zur</strong> Verfügung stellte.<br />
1002
KURBAYERN, ÄUSSERES ARCHIV<br />
1623-1740<br />
BayHStA<br />
Streitsachen zwischen Donauwörth <strong>und</strong> Pfalz-Neuburg, u.a.<br />
wegen Nie<strong>der</strong>lassung von zwei Juden bei Donauwörth<br />
(Nr.354.)<br />
1573-1731<br />
Streitsachen zwischen dem Pfleggericht Wemding <strong>und</strong> <strong>der</strong> oettingischen<br />
Regierung, u.a. wegen eines Raubüberfalles von drei<br />
Landsknechten auf einen Juden aus Maihingen, auf oettingischem<br />
Gebiet bei Laub<br />
(Nr.1003.)<br />
1590-1676<br />
Streitsachen zwischen Pfalz-Neuburg <strong>und</strong> dem Pfleggericht Wemding,<br />
u.a. wegen <strong>der</strong> Verhaftung von Juden durch Brandenburg<br />
(Nr.1324.)<br />
1529-1626<br />
Urk<strong>und</strong>enabschriften <strong>und</strong> Akten, die Herrschaft Schwabegg betr.,<br />
u.a.: die Verhaftung des Juden Jacob zu Türkheim<br />
(Nr.1783.)<br />
GRASSEGGER'SCHE SAMMLUNG<br />
1537-1543<br />
Verschiedene Schreiben des Pfalzgrafen Ottheinrich von Neuburg<br />
betr. seiner Schulden, die er u.a. auch bei einem gewissen<br />
Juden Salomon hat<br />
(Nr.15106.)<br />
1646<br />
Brief an den Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg<br />
von Sophie Agnes zu Hilpoltsteinr welche ersucht, den beiden<br />
aus Hilpoltstein <strong>und</strong> Heideck ausgewiesenen Juden Cusel <strong>und</strong><br />
Mosche den Ausweisungstermin zu verlängern<br />
(Nr.15182/8.)<br />
1634, 1646<br />
Zwei Schreiben des Bischofs Heinrich zu <strong>Augsburg</strong> an die Neuburger<br />
Regierung, u.a. betr. die Ausschaffung <strong>der</strong> Juden aus<br />
Höchstädt a.D. (1646)<br />
(Nr.15347.)<br />
1003
BayHStA<br />
MA (= MINISTERIUM DES ÄUSSERN, bzw. BAYERISCHE STAATSKANZLEI)<br />
1935-1942<br />
Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong> deutschen Ehre, Blut-<br />
schutzgesetz, R.G.Bl.1935/I, S.1146. Reichsbürgergesetz. Band I<br />
(Nr.106 409.)<br />
1933-1934<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> Juden überhaupt, Rechtsschutz. Band I<br />
(darin: Judenpogrome Gunzenhausen von 1934 März 25)<br />
(Nr.106 410.)<br />
1935-1937, 1938-1943<br />
Judenfrage, Judenboykott. Bände I <strong>und</strong> II<br />
(Nr.106 411. 106 412.)<br />
1939-1940<br />
Ausübung <strong>der</strong> Heilk<strong>und</strong>e, auch <strong>der</strong> Zahnheilk<strong>und</strong>e, durch Juden<br />
(Nr.106 413.)<br />
1933 Januar - 1937 Dezember<br />
Halbmonats- <strong>und</strong> Monatsberichte des Regierungspräsidiums von Schwaben<br />
<strong>und</strong> Neuburg<br />
(Nr.106 682.)<br />
1938 Januar - 1940 Dezember, 1941 Januar - 1943 Oktober<br />
Monatsberichte des Regierungspräsidiums von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg<br />
(Nr.106 683. 106 684.)<br />
1934 Oktober - 1943 Oktober<br />
Monatsberichte <strong>der</strong> Poliziedirektion <strong>Augsburg</strong> (mit Lücken)<br />
(Nr.106 686.)<br />
1943 Oktober - 1945 März<br />
Monatsberichte <strong>der</strong> Regierungspräsidenten von Oberbayern <strong>und</strong> Schwaben<br />
sowie <strong>der</strong> Polizeidirektion <strong>Augsburg</strong> (mit Lücken)<br />
(Nr.106 695.)<br />
1934 Juli - 1936 Januar, 1934 August - 1936 März<br />
Lageberichte des Regierungspräsidiums von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg.<br />
Lageberichte <strong>der</strong> Polizeidirektion <strong>Augsburg</strong> (mit Lücken)<br />
(Nr.106 693. 106 697.)<br />
1933-1934<br />
Zwangsenteignungsgesetz<br />
(Nr.107 164.)<br />
1004
BayHStA<br />
MF (= MINISTERIUM DER FINANZEN)<br />
1810-1817<br />
Schutz- <strong>und</strong> Pferde-, Aufnahme- <strong>und</strong> Jägergeld <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.2857.)<br />
1798-1803<br />
Geldbedarf (für das Militär) <strong>und</strong> Verpflegung durch Aron Elias<br />
Seligmann, den späteren Baron Eichthal<br />
(Nr.11149.)<br />
1811-1816<br />
Staatsanleihen durch Arnold Baron von Eichthal in <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.18610.)<br />
1807-1827<br />
Staatsanleihen vom Negozianten Jakob Obermayer in <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.18618.)<br />
1802-1842<br />
Staatsrealitäten-Verkäufe in Neuburg a.d. Donau;<br />
hier: Karikatur eines Neuburger Juden<br />
(Nr.20575.)<br />
1807-1809<br />
Die Redimierungsgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden für die Militärpflichtigkeit<br />
(Nr.56687.)<br />
1825<br />
Klage des Fiskus gegen Amson Heymann in <strong>Augsburg</strong>, puncto debiti<br />
(Nr.62590.)<br />
1821-1825<br />
Klage des Juden Lob Landauer aus Hürben gegen die königliche<br />
Bauinspektion, wegen Materialankauf zu den Wasserbauten bei<br />
Irsingen <strong>und</strong> Ettringen<br />
(Nr.62784.)<br />
1817<br />
Streitsache <strong>der</strong> Judenschaft im Oetting-Spielberg'schen gegen<br />
den Fürsten, wegen <strong>der</strong> Neujahrsgel<strong>der</strong><br />
(Nr.62924.)<br />
1005
BayHStA<br />
MF (= MINISTERIUM DER FINANZEN)<br />
1935-1942<br />
Übertritt jüdischer Beamter in den Ruhestand (§ 4 Abs.2 <strong>der</strong><br />
1. VO zum Reichsbürgergesetz von 1935 November 14)<br />
(Nr.66908.)<br />
1934-1938<br />
Jüdische Kurgäste in deutschen Bä<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Kurorten<br />
(Nr.67937.)<br />
1938-1948<br />
Vollzug <strong>der</strong> Verordnung vom 3.12.1938; hier: über den Einsatz<br />
jüdischen Gr<strong>und</strong>besitzes = Zwangsverkäufe (Spezialia)<br />
(Nr.70120.)<br />
1946-1952<br />
Synagogenaufbau<br />
(Nr.71642.)<br />
1952-1955<br />
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit<br />
(Nrn.71643. 71644.)<br />
1815-1944<br />
Die bürgerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Juden in Bayern<br />
(Nr.71645.)<br />
1948-1953<br />
Stiftung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gutmachung nationalsozialistischen Unrechts<br />
(Nr.71646.)<br />
1936-1939<br />
Jüdische Volksschulen<br />
(Nr.71647.)<br />
1006
BayHStA<br />
MH (= MINISTERIUM DES HANDELS)<br />
1787-1844<br />
Handlungen <strong>und</strong> Kramereien in verschiedenen Orten;<br />
dabei: Altenstadt, <strong>Augsburg</strong>, Binswangen, Kempten, Kleinerdlingen<br />
<strong>und</strong> Oettingen<br />
(Nr.546-633.)<br />
1836<br />
Beschwerde des Sabbatsetzers Leopold Bacher <strong>und</strong> Komp. zu<br />
Ichenhausen, wegen Beschränkung <strong>der</strong> Gewerbeausübung, beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>der</strong> Lohnbäckerei für die Israeliten<br />
(Nr.1358.)<br />
1826-1846<br />
Handelsstand in <strong>Augsburg</strong>; momentaner Geldvorschuß aus Staatskassen<br />
an den Handelsstand<br />
(Nr.5129.)<br />
1851-1859<br />
Großhandlungen in <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.5130.)<br />
1813-1860<br />
Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in Ichenhausen<br />
(Nr.5164.)<br />
1803-1847<br />
Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in Kempten<br />
(Nr.5169.)<br />
1822-1826<br />
Die jüdischen Handelsleute in <strong>Augsburg</strong>-Kriegshaber<br />
(Nr.5173.)<br />
1855<br />
Handlungen in Krumbach<br />
(Nr.5175.)<br />
1825-1863<br />
Handlungen in Oettingen<br />
(Nr.5219.)<br />
1007
BayHStA<br />
MH (= MINISTERIUM DES HANDELS)<br />
1823-1854<br />
Handlungen <strong>und</strong> Krämereien zu <strong>Augsburg</strong>-Pfersee<br />
(Nr.5225.)<br />
1825-1830<br />
Handlungen <strong>und</strong> Krämereien in Wallerstein<br />
(Nr.5265.)<br />
1815-1826, 1827-1848<br />
Waren- <strong>und</strong> Wechselsensale in <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.5409. 5410.)<br />
1808-1817, 1826-1861<br />
Börsenstuben <strong>der</strong> Kaufmannschaft in <strong>Augsburg</strong>; Einweisung des<br />
Juden Arnold Seligmann<br />
(Nr.5411. 5412.)<br />
1851<br />
Errichtung einer Lohkäsefabrik von H. Hirsch in <strong>Augsburg</strong>-Pfersee<br />
(Nr.5655.)<br />
1815-1862<br />
Die Käufler in <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.6282.)<br />
1849-1856, 1857-1869<br />
Hausierhandel <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.8679. 8680.)<br />
1860<br />
Zusammenstellung <strong>der</strong> realen <strong>und</strong> radizierten Gewerbe in Schwaben<br />
(Nr.9609.)<br />
1856<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen: Matrikel,<br />
Ansässigmachung<br />
(Nr.9634.)<br />
1836<br />
Verein <strong>der</strong> Israeliten in Hürben für Industrie <strong>und</strong> Humanität<br />
(Nr.9636.)<br />
1915-1917<br />
Bevorzugung <strong>der</strong> Juden, betr. Kriegswirtschaft<br />
(Nr.15498.)<br />
1008
BayHStA<br />
MInn (= MINISTERIUM DES INNERN)<br />
o. J.<br />
Einfluß <strong>der</strong> Juden auf den Güter- <strong>und</strong> Viehhandel<br />
(Nr.15458.)<br />
1830-1833<br />
Kreis-Verwaltungsberichte: Einfluß <strong>der</strong> Juden auf die Industrie<br />
(Nr.15484.)<br />
o. J.<br />
Handel <strong>der</strong> Juden; Hausierhandel<br />
(Nr.15498.)<br />
1830<br />
Darreichung von Koscherspeisen an jüdische Sträflinge<br />
(Nr.15740.)<br />
1816, 1817<br />
Beschwerde des Handelsstandes in <strong>Augsburg</strong>, gegen den Juden Obermair<br />
wegen Handelsbetrieb<br />
(Nr.16633.)<br />
1831-1840<br />
Die Rechte <strong>der</strong> Juden zu Wallerstein, Deggingen (Mönchsdeggingen)<br />
<strong>und</strong> Harburg gegen das fürstliche Haus Oettingen Wallerstein,<br />
wegen gesetzwidriger Abgaben<br />
(Nr.29582.)<br />
1825-1827<br />
Die Verpflichtung <strong>der</strong> Konskribierten israelitischer Religion zum<br />
Militärdienst<br />
(Nr.30632.)<br />
1857<br />
betr. Militärdienst: das Ausrücken <strong>der</strong> jüdischen Landwehrmänner<br />
an ihren Sonn- <strong>und</strong> Festtagen<br />
(Nr.30718.)<br />
1787-1832<br />
Verpflegung <strong>der</strong> Gefangenen; System in den Kreisen <strong>der</strong> Juden;<br />
Medizinische Gutachten<br />
(Nr.30983.)<br />
1009
BayHStA<br />
MInn (= MINISTERIUM DES INNERN)<br />
1857<br />
Tabellarische Übersichten <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen aus dem Königreich<br />
Bayern insgesamt, <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen nach überseeischen Län<strong>der</strong>n,<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen nach europäischen Län<strong>der</strong>n<br />
(Nr.43339. 43340. 43341.)<br />
1806<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> Juden in Absicht auf Realitätenerwerb<br />
(Nr.44247.)<br />
1836<br />
Kreisversammlungen <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.44248.)<br />
1849-1850<br />
Berichte <strong>der</strong> Kreisregierungen über die öffentliche Stimmung bezüglich<br />
<strong>der</strong> politischen <strong>und</strong> bürgerlichen Gleichstellung <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.44249.)<br />
1821-1822<br />
Lithographierte Referate <strong>und</strong> Materialien zum Gesetzentwurf: "Über<br />
die Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen im Königreich<br />
Bayern"<br />
(Nr.44393.)<br />
1862<br />
Gedrucktes Landtagsprotokoll: "Berichte <strong>der</strong> Kommission über den Ge-<br />
setzentwurf über die bürgerliche Gleichstellung <strong>der</strong> Israeliten"<br />
(Nr.44482.)<br />
1854<br />
Harburg: israelitische Armenpflege<br />
(Nr.53514.)<br />
1817<br />
Gemeinde Buttenwiesen, Regreßansprüche <strong>der</strong> christlichen Gemeindeglie<strong>der</strong><br />
gegen die Juden, wegen Gemeindegr<strong>und</strong>-Verteilung<br />
(Nr.55065.)<br />
1855-1861<br />
Gemeinde Hainsfarth; Umlagenpflicht des Franz Heinzmann & Johann<br />
Schnei<strong>der</strong>; Gesuch <strong>der</strong> israelitischen Kultusverwaltung wegen Benützung<br />
des Gemeindevermögens; Beiziehung <strong>der</strong> Israeliten daselbst zu<br />
den Umlagen für den Bau des protestantischen Schulhauses<br />
(Nr.57146.)<br />
1010
BayHStA<br />
MInn (= MINISTERIUM DES INNERN)<br />
1842<br />
Streit <strong>der</strong> Victoria Guttermann zu Ummenhofen mit dem Israeliten<br />
Bernhard Levinger zu Hürben (Ursberg)<br />
(Nr.59288.)<br />
1809-1906<br />
Betteljuden; Maßnahmen gegen den Eintritt Frem<strong>der</strong> ins Land<br />
(Nr.71578.)<br />
1920-1921<br />
Unruhen in <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.71722.)<br />
1919<br />
Unruhen in Schwaben<br />
(Nr.71723.)<br />
1921<br />
Sammlung zu Gunsten <strong>der</strong> Judenschaft in <strong>der</strong> Ukraine<br />
(Nr.72861.)<br />
1877-1883<br />
Studien- <strong>und</strong> Arbeitsbeför<strong>der</strong>ungs-Verein <strong>der</strong> Israeliten in Bayern<br />
(Nr.73497.)<br />
1926<br />
Reichsb<strong>und</strong> jüdischer Frontkämpfer; Abschrift aus: "Völkische Feldpost"<br />
(Nr.73506.)<br />
1938-1939<br />
Einziehung <strong>der</strong> Führerscheine von Juden; Beiakt<br />
(Nr.73706.)<br />
1931-1933<br />
Stellung <strong>der</strong> Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)<br />
<strong>zur</strong> Judenfrage. Eine Materialsammlung, vorgelegt vom Centralverein<br />
deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e.V.<br />
(Nr.73707.)<br />
1934<br />
Anti-Judendemonstrationen in Gunzenhausen <strong>und</strong> Umgebung; Selbstmorde<br />
(Nr.73708.)<br />
1924-1935, 1936-1938<br />
Antisemitische Bewegung<br />
(Nr.73725. 73726.)<br />
1011
BayHStA<br />
MJu (= MINISTERIUM DER JUSTIZ)<br />
1838-1863<br />
Statistik des Königreichs Bayern (Volkszählung)<br />
(Nr.12625.)<br />
1907-1914<br />
Reform des Judenedikts<br />
(Nr.13349.)<br />
1921-1934<br />
Religionsgesellschaftliches Steuergesetz<br />
(Nr.13357.)<br />
1851-1921<br />
Israelitische Kultusgemeinden<br />
(Nr.13379.)<br />
1849-1850<br />
Entwurf eines Gesetzes betr. die staatsbürgerlichen <strong>und</strong> bürgerlichen<br />
Rechte <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen<br />
(Nr.13389.)<br />
1850-1851<br />
Gesetz betr. die bürgerlichen Rechte <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen<br />
vom 29. Juni 1851<br />
(Nr.13390.)<br />
1874-1881<br />
Gesetz betr. Aufhebung <strong>der</strong> Abgaben <strong>der</strong> Israeliten vom 26. März 1881<br />
(Nr.13391.)<br />
1789-1905, 1906-1935<br />
Ernennung <strong>der</strong> Handelsrichter, aufgeteilt nach Landgerichtsbezirken,<br />
hier: <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.14267. 14268.)<br />
1905-1913<br />
Juden im Staatsdienst (Anstellung, Beför<strong>der</strong>ung im Justizdienst)<br />
(Nr.16948.)<br />
1902-1903<br />
Schutz <strong>der</strong> Einrichtungen des israelitischen Glaubensbekenntnisses<br />
(Überwachung <strong>der</strong> Presse)<br />
(Nr.17394.)<br />
1807-1852<br />
Kurzregesten über nicht erhaltene (verbrannte) Judenakten, sind in<br />
den Repertorien verzeichnet<br />
(Nr.155. 603. 1536-1546.)<br />
1012
BayHStA<br />
MK (= MINISTERIUM FÜR KULTUS<br />
1827-1835<br />
Religionsverhältnisse <strong>der</strong> Israeliten in Bayern<br />
(Nr.751.)<br />
1835-1934<br />
Israelitische Gottesdienste <strong>und</strong> Feiertage; die Teilnahme israelitischer<br />
Schüler an den schriftlichen Schularbeiten am Sabbate u.a.<br />
(Nr.14899.)<br />
1933-1938<br />
Jüdischer <strong>Kultur</strong>b<strong>und</strong> in Bayern (1938: aufgelöst)<br />
(Nr.15382.)<br />
1876-1908<br />
Aktenverzeichnis über die Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten; auch Entschließungen<br />
über die Bezahlung von Abzugsgel<strong>der</strong>n an einige israelitische<br />
Kultusgemeinden, <strong>und</strong> Umlagenerhebungen<br />
(Nr.20084.)<br />
1888-1936<br />
Israelitische Seminaristen <strong>und</strong> Präparanten, Schuldienstexspektanten<br />
<strong>und</strong> -exspektantinnen (Dispens vom Seminarbesuch, Altersdispensen,<br />
Schulpraxis, Aufnahms- <strong>und</strong> Anstellungsprüfung, Religions- <strong>und</strong> Musikunterricht)<br />
(Nr.22315.)<br />
1900-1918<br />
Dienstalterszulage für israelitische Elementarlehrer; hier: Anrechnung<br />
ihrer Dienstzeit als israelitischer Religionslehrer<br />
(Nr.23032.)<br />
1809-1849<br />
Wallerstein: Schulwesen, Bd.I<br />
(Nr.23252.)<br />
1922-1952<br />
Einnahmen <strong>der</strong> Staatstheater aus dem Kartenverkauf an Auslän<strong>der</strong>;<br />
darin: Besuch <strong>der</strong> Staatstheater durch Juden<br />
(Nr.50132.)<br />
1920-1948<br />
Städtische Bühnen <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.50413.)<br />
Kurzregesten über nicht erhaltene (verbrannte) Judenakten; verzeichnet<br />
in den Repertorien<br />
(Nr.46. 749. 750. 752-792 u.a.)<br />
1013
BayHStA<br />
ML (= MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT)<br />
1933-1939<br />
Jüdische Firmen, jüdisches Vermögen usw.; Verbot des Geschäftsverkehrs<br />
mit Juden<br />
(Nr.3399.)<br />
1941-1944<br />
Vermögensverfall auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz<br />
vom 25. November 1941; Einzug jüdischen Vermögens<br />
(Nr.3848.)<br />
1014
BayHStA<br />
MWi ( = MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT)<br />
1938-1940<br />
Boykott gegen Juden: Eingriffe in die Wirtschaft<br />
(Nr.35.)<br />
1939-1943<br />
Überleitung nichtarischer (jüdischer) Betriebe in arische Hände<br />
(Nr.36.)<br />
1936-1941<br />
Kenntlichmachung jüdischer Geschäfte, jüdischer Gewerbetreiben<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> Gewerbebetriebe<br />
(Nr.37.)<br />
1941-1942<br />
Vermögen <strong>der</strong> Juden; Anmeldung des jüdischen Vermögens<br />
(Nr.38.)<br />
1938-1940<br />
Jüdische Banknoten<br />
(Nr.412.)<br />
1934-1943<br />
Nachweis <strong>der</strong> arischen Abstammung für Beamte<br />
(Nr.586.)<br />
1935-1942<br />
Jüdische Beamte<br />
(Nr.587.)<br />
1937-1940<br />
Gewerbelegitimationskarten für Juden<br />
(Nr.837.)<br />
1936-1938<br />
Jüdische Lehrlinge<br />
(Nr.1040.)<br />
1935-1939<br />
Maßnahmen gegen die Juden (Fremdenverkehr)<br />
(Nr.2763.)<br />
1932-1937<br />
Alpine Montangesellschaft, <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.6015.)<br />
1015
BayHStA<br />
MWi (= MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT)<br />
1924-1939<br />
Gebr. Sulzer, (jüdische) Klei<strong>der</strong>fabrik in Ichenhausen<br />
(Nr.6019.)<br />
1930-1934<br />
Raff & Söhne GmbH, <strong>Augsburg</strong>, Kredithilfe<br />
(Nr.6344.)<br />
1934<br />
Levinger Jakob, Schuhfabrik <strong>Augsburg</strong>, Kredithilfe<br />
(Nr.6426.)<br />
1933-1938<br />
Jüdische Firmen<br />
(Nr.6730.)<br />
1940-1941<br />
Alpine AG, Eisengießerei <strong>und</strong> Maschinenfabrik <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.6956.)<br />
1934-1942<br />
Mechanische Baumwollspinnerei <strong>und</strong> Weberei, <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.7178.)<br />
1921-1930, 1931-1941<br />
Religionsgesellschaftliches Steuergesetz<br />
(Nr.8349. 8350.)<br />
1940-1944<br />
Landeswirtschaftsamt. Schriftwechsel mit Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern,<br />
Handwerkskammern; u.a.: Arbeitseinsatz von sogenannten<br />
Halbjuden <strong>und</strong> mit Nichtariern Verheirateter<br />
(Nr.9373.)<br />
1943-1945<br />
Gauwirtschaftskammer <strong>Augsburg</strong><br />
(Nr.9464.)<br />
Die Akten sämtlicher Ministerien enthalten mit Sicherheit weitere<br />
Spezialakten über Juden, die jedoch aus den Repertorien nicht ohne<br />
weiteres erschlossen werden können.<br />
1016
BayHStA<br />
JÜDISCHE STANDESREGISTER (Fotokopien):<br />
* = Geburten. oo = Trauungen. + = Sterbefälle<br />
- <strong>Augsburg</strong><br />
* 1824-1860; oo 1836-1853; + 1836-1842.<br />
* oo + 1860-1863. * 1863-1881.<br />
(Nr.21.)<br />
oo 1863-1880. + 1863-1881. Familienbuch 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
(Nr.22.)<br />
+ 1868-1940. Trauscheine 1870-1909. oo + Austritte 1910-1939<br />
(Nr.23.)<br />
- Binswangen<br />
* 1737-1848, 1857. Seelenzahl 1834-1861.<br />
(Nr.23a.)<br />
- Buttenwiesen<br />
* 1831-1859; oo 1831-1865; + 1817-1865.<br />
(Nr.24.)<br />
Familienbuch 1860-1937. * 1860-1937.<br />
(Nr.25.)<br />
- E<strong>der</strong>heim<br />
* 1810-1873. oo 1810-1872. + 1810-1869.<br />
(Nr.26.)<br />
- Fellheim<br />
* 1831-1879; oo 1830-1877; + 1851-1882.<br />
(Nr.27.)<br />
+ 1875-1876. * 1875. * 1795-1875. Familienbuch 1822-1831.<br />
(Nr.28.)<br />
- Fischach<br />
* 1826-1938.<br />
(Nr.29.)<br />
+ 1826-1940. oo 1826-1914. Trauscheine 1816-1881.<br />
(Nr.30.)<br />
Familienbuch 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
(Nr.31.)<br />
- Hainsfarth<br />
* 1825-1914; oo 1826-1905; + 1825-1938.<br />
(Nr.32, 33.)<br />
1017
JÜDISCHE STANDESREGISTER<br />
- Harburg<br />
* oo + 1807-1875.<br />
(Nr.34.)<br />
- Hürben-Krumbach<br />
BayHStA<br />
* 1784-1875. oo + 1785-1875.<br />
(Nr.35.)<br />
- Ichenhausen<br />
* 1784-1853.<br />
(Nr.36, 37.)<br />
* 1853-1889.<br />
(Nr.38.)<br />
Register <strong>der</strong> Geburten <strong>und</strong> Sterbefälle.<br />
(Nr.39.)<br />
oo 1828-1874; oo 1874-1921.<br />
(Nr.40, 41.)<br />
+ 1823-1853; + 1853-1889.<br />
(Nr.42, 43.)<br />
Trauscheine 1861-1904.<br />
(Nr.44.)<br />
Matrikel 1813.<br />
(Nr.45.)<br />
Einwohnerliste 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
(Nr.46.)<br />
Matrikel 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Familienbuch 1810-1814.<br />
(Nr.47.)<br />
- Kleinerdlingen<br />
+ 1810-1902. oo 1810-1881. oo 1879-1898. * 1810-1881.<br />
(Nr.48.)<br />
- Kriegshaber-<strong>Augsburg</strong><br />
* 1863-1876. oo 1863-1874. + 1863-1875.<br />
Friedhofsregister 1865-1939.<br />
(Nr.49.)<br />
- Memmingen<br />
oo 1879-1919. Friedhofsregister 1875-1937.<br />
(Nr.50.)<br />
1018
JÜDISCHE STANDESREGISTER<br />
- Nördlingen<br />
BayHStA<br />
* 1863-1875; oo 1861-1882; + 1864-1877. oo 1864-1920.<br />
(Nr.51.)<br />
- Oettingen<br />
* oo + 1764-1850.<br />
(Nr.52.)<br />
* oo 1816-1875. + 1816-1900.<br />
(Nr.53.)<br />
* 1850-1934; oo 1850-1937; + 1850-1940.<br />
(Nr.54.)<br />
- Pfersee-<strong>Augsburg</strong><br />
* 1833-1872; + 1835-1872. * 1863-1874; oo 1863-1869;<br />
+ 1863-1875.<br />
(Nr.55.)<br />
- Steppach<br />
* 1863-1875; oo 1863-1873; + 1864-1874.<br />
(Nr.56.)<br />
- Wallerstein<br />
* 1828-1856, 1849-1864. * 1857-1879.<br />
(Nr.57.)<br />
oo 1825-1875. oo 1849-1881.<br />
(Nr.58.)<br />
* 1849-1864; + 1825-1880. Familienbuch 19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
(Nr.59.)<br />
Friedhofsregister 19. Jahrh<strong>und</strong>ert (hebräisch).<br />
(Nr.60.)<br />
Friedhofsregister 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
(Nr.61.)<br />
1019<br />
\
STAATSVERWALTUNG:<br />
BayHStA<br />
1758 Februar 1<br />
Kurbayerisches Dekret an die Hofkammer, betr. den Salzkontrakt<br />
mit dem Juden Jesaias Simon zu Donauwörth<br />
(Nr.1637.)<br />
1707-1720<br />
Verordnung <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau wi<strong>der</strong> Gauner, Zigeuner,<br />
Betteljuden, Diebe <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es Gesindel (1707);<br />
Verordnungen <strong>der</strong> Fürsten <strong>und</strong> Stände des Schwäbischen Kreises<br />
gleichen Inhalts (1714, 1720);<br />
alles: Drucke<br />
(Nr.2261.)<br />
1730-1750<br />
Polizeisachen, betr. Freipässe;<br />
u.a. für: Abraham Marx, Schutzjude des Grafen Stadion, <strong>und</strong> die<br />
Juden Isaak <strong>und</strong> Mayer Landauer<br />
(Nr.2292.)<br />
1020
STAATSRAT<br />
1822 März; 29<br />
BayHStA<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. die Verhältnisse <strong>der</strong> Juden<br />
(Repos.67, I.II.III.)<br />
o.D.<br />
Protokolle <strong>und</strong> Verträge, betr. die Juden<br />
(Repos.246, I.)<br />
1813 Mai 6 <strong>und</strong> November 4<br />
Protokolle des Geheimen Rats, betr. die Verbesserung des<br />
Zustandes <strong>der</strong> Juden<br />
(Repos.67, I.II. )<br />
1810 November 15<br />
Protokoll des Geheimen Rats, betr. den Elementar-Unterricht<br />
<strong>der</strong> jüdischen Kin<strong>der</strong><br />
(Repos.67, I.)<br />
1811 Januar 24<br />
Protokoll des Geheimen Rats, betr. die Anteile <strong>der</strong> Juden an<br />
den Gemeindegründen<br />
(Repos.67, III.)<br />
1813 Mai 6<br />
Protokoll des Geheimen Rats, betr. die Aufnahme <strong>der</strong> Juden in<br />
den landwirtschaftlichen Verein, Hypothekenrechte <strong>und</strong> Güterhandel<br />
<strong>der</strong>selben<br />
(Repos.67, II.III.)<br />
1822 März 19<br />
Aktenmitteilung <strong>der</strong> Ministerien an die Stände, betr. die Juden<br />
(ohne Nr.)<br />
1816 August 26<br />
Protokoll des Geheimen Rats, betr. Juden: Übertragung <strong>der</strong><br />
Gerichtsbarkeit auf Güter<br />
(Repos.67, II.)<br />
1818 April 6<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. Juden: Schuldenverschreibungen<br />
an solche im Rheinkreis<br />
(Repos.67, III.)<br />
1021
STAATSRAT<br />
1819 Januar 11<br />
BayHStA<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. die Zulassung <strong>der</strong> Juden bei<br />
Güterveräußerungen <strong>und</strong> ihre Einmischung bei Veräußerungen<br />
von Immobilien<br />
(Repos.67, III.)<br />
1818 Juli 25, 1819 April 17<br />
Protokolle des Staatsrats, betr. Wahlstimmrecht <strong>und</strong> Wahlrecht<br />
<strong>der</strong> Juden<br />
(Repos.67, III.)<br />
1819 November 6<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. den Nothandel <strong>der</strong> Juden<br />
(Repos.67, III.)<br />
1819 Januar 11<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. die Revision des Judenedikts<br />
vom Jahre 1813<br />
(Repos.246, I.)<br />
o.D.<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. den Religionszustand <strong>der</strong> Juden<br />
(Repos.67, I.)<br />
1812 Februar 6, 1819 Juli 18<br />
Protokolle des Geheimen Rats <strong>und</strong> des Staatsrats, betr. den<br />
Hausier- <strong>und</strong> unberechtigten Handel <strong>der</strong> Juden<br />
(Repos.67, III.)<br />
1822 März 29<br />
1825 Februar 28 <strong>und</strong> Juni 6/7<br />
1834 April 2<br />
Protokolle des Staatsrats, betr. die Juden: ihre Kirchen <strong>und</strong><br />
Gemeinden, Nie<strong>der</strong>lassungen, Heiraten u.a.; den ihnen in einigen<br />
Gegenden gestatteten hohen Zinsfuß; über Anwendungen des Edikts<br />
auf ihre Ansässigmachung <strong>und</strong> Verehelichung; über ihre Befähigung<br />
zum Advokatenstande<br />
(Repos.67, I. <strong>und</strong> 246, I.)<br />
1849 Mai 29<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. die staatsbürgerlichen <strong>und</strong><br />
bürgerlichen Rechte <strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen<br />
(Repos.246, XV.)<br />
1022
STAATSRAT<br />
BayHStA<br />
1851 Februar 19 <strong>und</strong> Juni 21<br />
Protokolle des Staatsrats, betr. die bürgerlichen Rechte<br />
<strong>der</strong> israelitischen Glaubensgenossen (neues Gesetz)<br />
(Repos.246, XV.)<br />
1838 Februar 5<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. die Wahlfähigkeit <strong>der</strong> Juden<br />
zu Gemeindestellen<br />
(Repos.67, VI.)<br />
1846 Mai 21<br />
Protokoll des Staatsrats, betr. die bürgerliche <strong>und</strong> politische<br />
Gleichstellung <strong>der</strong> Juden mit den Christen<br />
(Repos.246, XII.)<br />
1878 Februar 9<br />
1879 November 26<br />
1881 März 21<br />
Protokolle des Staatsrats, betr. die Aufhebung <strong>der</strong>, unter dem<br />
Namen "Neujahrsgel<strong>der</strong>" <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen bestehenden Abgaben <strong>der</strong><br />
Israeliten; Aufhebung <strong>der</strong> Judensteuern<br />
(Repos.246, XVI.XVII.)<br />
1023
BayHStA<br />
REICHSSTATTHALTER EPP, AKTEN<br />
1937-1942<br />
Schriftwechsel <strong>zur</strong> Judenfrage<br />
(Sammelakt: Gesetzesausfertigung durch den Reichsstatthalter)<br />
(Nr.158.)<br />
1937<br />
Kurorte: Aufenthalt von Juden<br />
(Nr.396.)<br />
1933-1939<br />
Jüdische Vereine<br />
(Nr.432.)<br />
1934-1935<br />
Kravalle <strong>und</strong> Ausschreitungen des NS-Studentenb<strong>und</strong>es, <strong>der</strong> SA<br />
<strong>und</strong> SS, v.a. gegen Juden <strong>und</strong> BVP<br />
(Nr.447.)<br />
1933-1944<br />
Zwangsenteignungen: Allgemeines <strong>und</strong> Einzelnes<br />
(Nr.478.)<br />
1933-1943<br />
Volkszählung, Bevölkerungsstatistik<br />
(Nr.578.)<br />
1937-1942<br />
Kristallnacht <strong>und</strong> Judenverfolgungen: Auszüge aus den Berichten<br />
<strong>der</strong> Regierungspräsidenten, Protest- <strong>und</strong> Bittschreiben, Verordnungen<br />
(83 Bl.; 1968 aus amerikanischem Gewahrsam an das Geheime<br />
Staatsarchiv gelangt)<br />
(Nr.823.)<br />
1024
BayHStA<br />
NICHT ERHALTENE AKTEN (im 2. Weltkrieg verbrannt):<br />
OBERST-LANDGERICHT (Rep. J3)<br />
1839, 1840<br />
Kann <strong>der</strong> Eid eines Israeliten, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> wirklichen Ableistung<br />
gestorben, für geleistet erachtet werden?<br />
(Nr.140.)<br />
1761<br />
Fürstbischöfliche Verordnung über die Kontrakte zwischen Juden<br />
<strong>und</strong> Christen<br />
(Nr.238.)<br />
1816<br />
Das Verbot <strong>der</strong> Zession von For<strong>der</strong>ungen eines Juden gegen einen<br />
Christen<br />
(Nr.240.)<br />
1819-1833<br />
Erlasse über den Güterhandel <strong>der</strong> Juden<br />
(Nr.241.)<br />
1833<br />
Die Abnahme von Judeneiden<br />
(Nr.242.)<br />
1833<br />
Die Veräußerung von Dominikalrenten an Juden<br />
(Nr.243.)<br />
1811-1821<br />
Der Gerichtsstand <strong>der</strong> Juden in Ehescheidungssachen<br />
(Nr.244.)<br />
"JUDENSELEKT":<br />
enthält u.a. Verzeichnisse <strong>der</strong> Archivalien <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />
Juden aus den bayerischen Staatsarchiven (Amberg, Bamberg <strong>und</strong><br />
Coburg, Landshut, Neuburg/jetzt: <strong>Augsburg</strong>, Nürnberg, Speyer,<br />
Würzburg)<br />
1025
BayHStA: ABTEILUNG KRIEGSARCHIV<br />
MKr 6100: VERPFLEGUNG UNTER BESONDEREN VERHÄLTNISSEN (1891-1920)<br />
Enthält ca. 100 Einzelprodukte (= Prod.), u.a. betreffend:<br />
Einrichtung von Lagern mit koscheren Lebensmitteln bei den<br />
Armeerabbinern;<br />
das Backen von Mazzot für die jüdischen Kriegsgefangenen;<br />
die Versorgung <strong>der</strong> israelitischen Heeresangehörigen zum Pessachfest<br />
mit Mazzot;<br />
die Selbstbeköstigung <strong>der</strong> jüdischen Mannschaften;<br />
die Geldabfindung <strong>zur</strong> Selbstbeköstigung;<br />
die Befreiung jüdischer Mannschaften von <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong><br />
Truppenküche;<br />
die Verpflegung <strong>der</strong> jüdischen Heeresangehörigen im Felde;<br />
1917 Januar 8<br />
Der Vater des Rekruten Goldberg bittet um die Versetzung seines<br />
Sohnes von Dillingen nach <strong>Augsburg</strong>, weil diesem in Dillingen nicht<br />
ermöglicht werde, rituelle Kost zu erhalten<br />
(Prod.98.)<br />
MKr 43: BERICHTE DES MILITÄR-BEVOLLMÄCHTIGTEN IN BERLIN<br />
(1887-1907, 1914)<br />
Enthält ca. 90 Einzelprodukte, u.a.:<br />
1907 Januar 14<br />
Der Bayer. Militärbevollmächtigte in Berlin, Generalmajor Frhr.<br />
von Gebsattel, unterrichtet den bayerischen Kriegsminister, General<br />
Karl Frhr. von Hörn, über sein Gespräch mit dem preußischen<br />
Kriegsminister, General Karl von Einem, über Anzahl <strong>und</strong> Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Juden im bayerischen <strong>und</strong> preußischen Offizierskorps;<br />
er irrt in den Zahlenangaben für Bayern (nach einem weiteren<br />
Schriftstück vom 2. Februar 1907);<br />
beigefügt: Namensliste von 48 jüdischen Reserveoffizieren sowie<br />
<strong>der</strong>en Standorte; dabei: <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Neuburg a.d. Donau<br />
(Prod.85.)<br />
1907 September 23<br />
Schreiben, betr. Einstellung von Juden in die Armee, als aktive<br />
Offiziere;<br />
Beilage: Ausschnitt <strong>der</strong> Deutschen Tageszeitung Nr.338 vom 22. Juli<br />
1907, über die Aufnahme eines aktiven Offiziers jüdischen Glaubens<br />
in das königlich bayerische Kriegsdepartement<br />
(Prod.87.)<br />
1026
BayHStA, Abt.KA<br />
MKr 10791: RELIGIÖSE VERHÄLTNISSE DER MILITÄRANGEHÖRIGEN<br />
ISRAELITISCHEN GLAUBENSBEKENNTNISSES (1827-1919)<br />
Enthält ca. 180 Einzelprodukte, u.a. betreffend:<br />
die im Militärdienst stehenden jüdischen Glaubensgenossen;<br />
die Schabbat- <strong>und</strong> Festfeier <strong>der</strong> jüdischen Soldaten;<br />
die Beurlaubung <strong>der</strong> Soldaten israelitischer Religion während<br />
<strong>der</strong> Pessach-Feiertage;<br />
die Beför<strong>der</strong>ung israelitischer Glaubensgenossen im Militär-<br />
Verwaltungsdienst;<br />
die rituelle Beköstigung <strong>der</strong> jüdischen Soldaten;<br />
1827 Januar 13<br />
betr. die Verpflichtung <strong>der</strong> Konskribierten israelitischer<br />
Religion zum Militärdienst<br />
(Prod.1.)<br />
1842 Januar 6<br />
betr. die beschränkte Zulassung <strong>der</strong> Israeliten zu öffentlichen<br />
Diensten<br />
(Prod.3.)<br />
1847<br />
betr. die Ablehnung des Anstellungsgesuches von Dr. Binswanger<br />
als Militärarzt, auf Gr<strong>und</strong> seiner israelitischen Religion<br />
(Prod.16.)<br />
1880 August 20<br />
betr. Gesuch <strong>der</strong> Rabbiner zu Kleinerdlingen, Fischach <strong>und</strong> Ichenhausen<br />
an das königliche Bayerische Kriegsministerium, um Befreiung<br />
<strong>der</strong> israelitischen Soldaten vom Dienst, an den näher bezeichneten<br />
israelitischen Festtagen<br />
(Prod.37.)<br />
1894 März 20 - 1916 März 8<br />
betr. zahlreiche Eingaben an das Bayerische Kriegsministerium,<br />
mit <strong>der</strong> Bitte um Beurlaubung <strong>der</strong> Soldaten israelitischen Glaubens<br />
während <strong>der</strong> jüdischen Oster- <strong>und</strong> Herbstfeiertage, o<strong>der</strong> um Verlegung<br />
<strong>der</strong> Einberufungstermine wegen dieser Feiertage;<br />
zum Teil unmittelbare Eingaben des Distrikts-Rabbiners von Ichenhausen,<br />
Dr. Cohn, zum Teil gemeinsame Eingaben von Dr. Cohn <strong>und</strong><br />
dem Münchener Rabbiner Dr. Werner, <strong>und</strong> im Namen des geschäftsführenden<br />
Ausschusses <strong>der</strong> bayerischen Rabbiner-Konferenz<br />
(Prod.47. 48. 52-54. 56-67. 69. 71. 93. 160.)<br />
1027
BayHStA, Abt.KA<br />
MKr 10791: RELIGIÖSE VERHÄLTNISSE DER MILITÄRANGEHÖRIGEN<br />
ISRAELITISCHEN GLAUBENSBEKENNTNISSES (1827-1919)<br />
1911 November 11 München<br />
Tabellarische Übersicht des Bayerischen Kriegsministeriums über<br />
die Zahl <strong>der</strong> vorhandenen Offiziere, Militärärzte <strong>und</strong> Veterinäre<br />
mosaischen Glaubens<br />
(bei: Prod.97.)<br />
1912 Oktober 28 München<br />
Dasselbe, nach dem Stand vom 1. Januar 1912<br />
(bei: Prod.113.)<br />
MKr 9799: SANTITÄTS-KORPS, ORGANISATION; SANITÄTSOFFIZIERE,<br />
Bd.VIII: 1888-1913<br />
PERSONAL- UND DIENSTVERHÄLTNISSE<br />
Enthält ca. 190 Einzelprodukte, u.a.:<br />
1909 April 14 Berlin<br />
betr. Anfrage des Central-Vereins Deutscher Staatsbürger jüdischen<br />
Glaubens, <strong>der</strong> mehr als 100.000 Deutsche jüdischen Glaubens vertritt,<br />
an den bayerischen Kriegsminister Frhr. von Hörn, ob ihm jemals<br />
Ungünstiges über jüdische Militärärzte in Bayern <strong>zur</strong> Kenntnis gelangt<br />
sei;<br />
(im Antwortschreiben vom 23. April wird diese Frage verneint)<br />
(Prod.121. 122.)<br />
OP: OFFIZIERSPERSONALAKTEN (ca. 1700-1920)<br />
Das Personalarchiv ist alphabetisch nach Familiennamen geordnet<br />
<strong>und</strong> umfaßt etwa 100.000 Offiziere, Sanitätsoffiziere <strong>und</strong> höhere<br />
Militärbeamte, ferner etwa 200.000 Unteroffiziere <strong>und</strong> Mannschaften;<br />
dabei auch: jüdische Heeresangehörige<br />
1028
BayHStA: GEHEIMES HAUSARCHIV<br />
Das Bayerische Hauptstaatsarchiv, Abt. Geheimes Hausarchiv,<br />
besitzt mehrere Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Akten über Juden bzw. jüdische<br />
Angelegenheiten aus dem 14. bis 19. Jahrh<strong>und</strong>ert;<br />
die vorhandenen Quellen betr. u.a. Juden in <strong>Augsburg</strong>.<br />
Hinweis:<br />
Für die Benützung des Geheimen Hausarchivs ist vorher eine<br />
schriftliche Genehmigung zu beantragen. Eine Einsichtnahme in<br />
die Archivalien o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Veröffentlichung ist nur mit <strong>der</strong><br />
ausdrücklicher Zustimmung <strong>der</strong> Verwaltung des Herzogs von<br />
Bayern möglich.<br />
1029
BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK MÜNCHEN, HANDSCHRIFTENABTEILUNG<br />
CODEX GERMANUS MONACENSIS (= cgm):<br />
cgm 574<br />
Vom J. 1360<br />
Enthält u.a.: Die Juden zu <strong>Augsburg</strong>;<br />
Erlaß Kaiser Ludwigs IV. von 1330; Erlasse Kaiser Karls IV.<br />
von 1355, 1359 <strong>und</strong> 1364 (Kopialüberlieferung)<br />
(Bl.94-96.)<br />
cgm 1813<br />
1801<br />
Häuser-, Familien- <strong>und</strong> Seelen-Beschreibung des hochfürstlich<br />
<strong>Augsburg</strong>ischen Amtes Göggingen<br />
(57 Bl.)<br />
cgm 2101<br />
1559<br />
Sixt Sonner: Nachricht von Donauwörth; dabei:<br />
Gesuch des Rates von Donauwörth beim <strong>Augsburg</strong>er Reichstag von<br />
1559 an Kaiser Ferdinand, um Bestätigung bzw. Erweiterung seiner<br />
Freiheiten; Punkt 8: die Juden betr.;<br />
(Abschrift von Lippert, 18.Jh. - Bl.23.)<br />
cgm 6845<br />
1809/10, 1811/12<br />
Montgelas-Statistiken, 25 Bde.: Volkszahl in Bayern; dabei:<br />
1809/10<br />
Oberdonaukreis (Juden betr. Zahlen ähnlich wie 1811/12, Bd.9)<br />
(Bd.8.)<br />
1811/12<br />
Oberdonaukreis; genannt:<br />
im Polizeikommissariat Neuburg 6 Juden;<br />
im Landgericht Göggingen 563 Juden: davon 36 in Schlipsheim,<br />
243 in Kriegshaber, 181 in Steppach <strong>und</strong> 103 in Pfersee;<br />
im Landgericht Günzburg (in Ichenhausen) 869 Juden;<br />
im Landgericht Nördlingen 346 Juden: davon 111 in E<strong>der</strong>heim <strong>und</strong><br />
235 in Kleinerdlingen;<br />
im Landgericht Wertingen 679 Juden: davon 327 in Binswangen<br />
<strong>und</strong> 352 in Buttenwiesen;<br />
im Landgericht Zusmarshausen (in Fischach) 219 Juden;<br />
in <strong>der</strong> Justizkanzlei Oettingen-Spielberg 1160 Juden: davon 331<br />
in Oettingen, 473 in Hainsfarth, 162 in Steinhart <strong>und</strong> 194 in<br />
Mönchsroth;<br />
im Untergericht Harburg 568 Juden: davon 342 in Harburg <strong>und</strong><br />
226 in Mönchsdeggingen;<br />
im Untergericht Wallerstein (in Wallerstein) 296 Juden;<br />
im Bezirk <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> 102 Juden<br />
(Bd.9.)<br />
1030
cgm 6845<br />
BayStB, Hss.-Abt.<br />
1809/10, 1811/12<br />
Montgelas-Statistiken, 25 Bde.: Volkszahl in Bayern; dabei:<br />
1809/10<br />
Lechkreis; genannt:<br />
im Landgericht Göggingen 650 Juden: davon 104 in Schlipsheim,<br />
295 in Kriegshaber, 169 in Steppach <strong>und</strong> 82 in Pfersee;<br />
im Landgericht Ursberg (in Hürben) 421 Juden;<br />
im Landgericht Zusmarshausen (in Fischach) 218 Juden<br />
(Bd.10.)<br />
1809/10<br />
Illerkreis (Juden betr. Zahlen ähnlich wie 1811/12, Bd.21)<br />
(Bd.20.)<br />
1811/12<br />
Illerkreis; genannt:<br />
im Polizeikommissariat Lindau (in Lindau) 11 Juden;<br />
im Landgericht Illertissen 804 Juden: davon 393 in Fellheim,<br />
300 in Altenstadt <strong>und</strong> 111 in Osterberg;<br />
im Landgericht Ursberg (in Hürben): 458 Juden<br />
(Bd.21.)<br />
cgm 6855<br />
Montgelas-Statistiken:<br />
Ein- <strong>und</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen in Bayern, 23 Bde.; dabei:<br />
1809/10 - 1811/12<br />
Ein- <strong>und</strong> Auswan<strong>der</strong>ungen im Oberdonaukreis, im Lechkreis <strong>und</strong> im<br />
Illerkreis<br />
(Bde.8-10. 19. 20.)<br />
cgm 6874<br />
um 1860<br />
Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />
<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns, auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Entschließung vom<br />
21.4.1858 angefertigt von den Gerichtsärzten;<br />
Der Bestand enthält folgende schwäbische Landgerichte:<br />
<strong>Augsburg</strong> (Nr.10), Burgau (Nr.24), Dillingen (Nr.31), Donauwörth<br />
Stadt (Nr.34), Donauwörth Land (Nr.35), Füssen (Nr.51),<br />
Göggingen (Nr.53), Günzburg (Nr.59a), Höchstädt (Nr.70), Illertissen<br />
(Nr.75), Kaufbeuren (Nr.81), Kempten (Nr.84), Krumbach<br />
(Nr.91), Lauingen (Nr.100), Lindau (Nr.102), Memmingen<br />
(Nr.110), Mindelheim (Nr.111), Monheim (Nr.113), Nördlingen<br />
(Nr. 126), Obergünzburg (Nr. 130), Oettingen (Nr. 133), Ottobeuren<br />
(Nr.136), Roggenburg (Nr.153), Schwabmünchen (Nr.163),<br />
Sonthofen (Nr.167), Wallerstein (Nr.189), Wemding (Nr.188),<br />
Wertingen (Nr.199) <strong>und</strong> Zusmarshausen (Nr.207).<br />
1031
cgm 6874<br />
BayStB, Hss.-Abt.<br />
um 1860<br />
Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />
<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns; dabei u.a.:<br />
AUGSBURG<br />
Beschreibung des Physikatsbezirkes <strong>Augsburg</strong> durch den Gerichtsarzt<br />
Dr. Koller, 1861:<br />
erwähnt ist die Judengasse in <strong>Augsburg</strong>, nun Karlstraße;<br />
<strong>der</strong> Name "Judengasse" sei aber noch nicht ganz vergessen<br />
(Nr.10, fol.45'-46.)<br />
GÖGGINGEN<br />
Beschreibung des Physikatsbezirkes Göggingen durch den Gerichtsarzt<br />
Dr. Immel, 1861:<br />
"Die Bevölkerung vertheilt sich in zwei große Bezirke, den<br />
oberen südlichen <strong>und</strong> unteren nördlichen, wobei die Ulmer Fahrstraße<br />
die Scheidelinie bildet. Auf dieser Linie liegen die<br />
Orte Oberhausen, Kriegshaber <strong>und</strong> Steppach <strong>und</strong> hier ist es, wo<br />
sich die Israeliten angesiedelt haben, um den Handel von <strong>der</strong><br />
Hochstraße her auf die ehemalige Römerstraße im Westen <strong>der</strong><br />
Hauptstadt <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong>selben über Pfersee <strong>und</strong> sofort<br />
rechts nach Schlipsheim, gerade aus nach Ulm <strong>und</strong> links nach<br />
Krumbach zu vermitteln, denn nur in Pfersee, Kriegshaber,<br />
Steppach <strong>und</strong> Schlipsheim sind Juden, welche in neuerer Zeit<br />
immer mehr den großen Städten zueilen. So sind in Schlipsheim<br />
allein 4 Matrikel frei ..."<br />
"Die Familienzahl ist 4694, welche bis auf 23 protestantische,<br />
3 Wie<strong>der</strong>täufer- <strong>und</strong> 131 Juden-Familien, sämtlich katholisch<br />
sind ..."<br />
"Wirthe, wo <strong>der</strong>en nicht wie in Oberhausen zu viele sind, Krämer<br />
<strong>und</strong> Schnittwarenhändler, welch' letztere meist Juden sind,<br />
machen nach den Fabrikanten,... die besten Geschäfte"<br />
(Nr.53, fol.38'-39, 55-55'. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />
WERTINGEN<br />
Beschreibung des Physikatsbezirkes Wertingen durch den Gerichtsarzt<br />
Dr. Götz, um 1861:<br />
In Binswangen gibt es eine schöne Synagoge; die Juden treiben<br />
dort starken Handel mit Vieh <strong>und</strong> Hopfen; sie haben mehrere<br />
Kaufläden.<br />
Buttenwiesen hat eine Synagoge; die Juden machen den Ort lebhaft;<br />
sie treiben, wie die in Binswangen, starken Handel.<br />
Über die Ernährung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den ersten Lebensjahren:<br />
"Einige Mütter, aber nicht die Mehrzahl, stillt selbst. Vorzüglich<br />
muß man hierin die Judenfrauen loben, dafür sterben<br />
bei diesen auch weniger Kin<strong>der</strong>".<br />
Über die Heimat: "Die Heimat wird nicht gerne verlassen; eine<br />
große Anhänglichkeit an dieselbe, ihre Gebräuche <strong>und</strong> Lebensart<br />
ist nicht zu verkennen, wovon die Juden eine Ausnahme machen,<br />
bei denen es heißt: 'ubi bene, ibi patria' ...".<br />
Die Bewohner des Distriktes sind katholisch, 800 Seelen sind<br />
Juden <strong>und</strong> dann gibt es noch etliche Protestanten<br />
(Nr.199. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />
1032
cgm 6874<br />
BayStB, Hs s.-Abt.<br />
um 1860<br />
Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />
<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns; dabei u.a.:<br />
ZUSMARSHAUSEN<br />
Beschreibung des Physikatsbezirkes Zusmarshausen durch den<br />
Gerichtsarzt Dr. Lauck, 1861:<br />
Juden wohnen nur im Dorfe Fischach, wo sie ein eigenes Rabbinat<br />
mit Synagoge haben.<br />
Über den Handel: Bemerkenswerten Klein- <strong>und</strong> Großhandel treibt<br />
allein die zahlreiche israelitische Einwohnerschaft des Dorfes<br />
Fischach, <strong>und</strong> beschäftigt sich nirgends persönlich mit <strong>der</strong><br />
Landwirtschaft, obschon die Israeliten Besitzer mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
großer Feldgründe sind, die sie aber durch Christen bebauen<br />
lassen. Der Handel umfaßt außer den zum täglichen Gebrauche<br />
nötigen Waren wie Spezereien, Eisen, Schnittwaren usw.<br />
meistens Rohhäute, Rauchwaren, Hopfen, Wolle, Pferde <strong>und</strong> Vieh.<br />
Fischach hat 63 christliche <strong>und</strong> 52 jüdische Familien o<strong>der</strong> 366<br />
christliche <strong>und</strong> 281 jüdische Einwohner.<br />
Im Jahre 1585 befanden sich nur fünf Judenhäuser daselbst. Sie<br />
vermehrten sich bis 1803 auf über 200 Köpfe, die in den 5 Häusern<br />
zusammen wohnten.<br />
Über Steuern <strong>und</strong> Abgaben: Die Bevölkerung des Landgerichtsbezirkes<br />
zahlt eine Jahressumme von 34.840 fl; nach den Steuerquellen<br />
beträgt die Gewerbesteuer 2370 fl; hiervon zahlt die<br />
Judenschaft von Fischach mehr als den vierten Teil<br />
(Nr.207, fol.22', Bl.33, 38/2-38/2'. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />
cgm 6876<br />
um 1862<br />
Medizinische Topographie <strong>und</strong> Ethnographie von Schwaben <strong>und</strong><br />
Neuburg; dabei u.a.:<br />
Gruppe des Rieses. Der Mangel an Pietät gegen Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong><br />
wird <strong>der</strong> christlichen Bevölkerung häufig vorgeworfen, beson<strong>der</strong>s<br />
von Wemding. In diesem Punkte erhalten die Israeliten<br />
alles Lob (Nördlingen, Oettingen)<br />
(fol.68'.)<br />
cgm 6880<br />
1869<br />
Medizinische Topographie <strong>und</strong> Ethnographie des Kgr. Bayern.<br />
Bearbeitet im Auftrag des k. Staatsministeriums des Innern<br />
nach amtlichen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Quellen von M.C. Wolfring, 3 Bde.,<br />
München.<br />
Bd.2: Pfalz, Oberpfalz <strong>und</strong> Schwaben<br />
1033
KLOECKELIANA (= Kl): 394<br />
BayStB, Hss.-Abt.<br />
11. - 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Angelegt von Johann Joseph Edlen von Klöckel:<br />
Judenschaft in Bayern, Schicksale <strong>der</strong> Gewerbe <strong>der</strong> Judenschaft;<br />
betr. mehrmals die Juden zu <strong>Augsburg</strong><br />
(S.77, 89, 93, 112, 153, 162f.)<br />
HEBRÄISCHE HANDSCHRIFTEN:<br />
1233<br />
Zweibändiger hebräischer Bibelkommentar.<br />
Das Manuskript stammt aus dem Besitz von Johann Jakob Fugger<br />
(Cod. hebr. 5.)<br />
1342<br />
Einzige erhaltene Handschrift des babylonischen Talmuds aus<br />
dem Mittelalter. Das Manuskript wurde in Nordfrankreich geschrieben<br />
<strong>und</strong> gelangte über Paris <strong>und</strong> Italien gegen Ende des<br />
15. Jahrh<strong>und</strong>erts nach Deutschland; dort verblieb es zumeist im<br />
Besitz <strong>der</strong> jüdischen Familie Ulma-Ginzburg zu Pfersee-<strong>Augsburg</strong><br />
("Pferseer Handschrift"). 1772 gelangte <strong>der</strong> Codex an das Chorherrenstift<br />
Polling<br />
(Cod. hebr. 95. - deutsch-französisch.)<br />
HEBRÄISCHER DRUCK:<br />
1543/44<br />
In hebräischen Lettern gedruckte deutsche Übersetzung eines<br />
Gebetbuches für Frauen. Erscheinungsort: Ichenhausen.<br />
Als Verfasser, Herausgeber <strong>und</strong> Drucker sind genannt: Chajim<br />
ben David Schwarz, sowie sein Schwiegersohn Josef ben Jakar<br />
<strong>und</strong> sein Sohn Isaak ben Chajim<br />
(Rar. 1732; 4°, 168 Bll.)<br />
1034
BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK, ZEITUNGEN<br />
Zeitungen, betr. Juden in ALTENSTADT<br />
Hinweis:<br />
Diese Quellen (1921-1942) wurden von Karin Sommer gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
für ihre Magisterarbeit (1982) ausgewertet; ebenso die in <strong>der</strong><br />
Staatsbibliothek vorhandenen Telefonbücher (1925-1935) <strong>und</strong> ein<br />
Adreßbuch (1938) von Altenstadt.<br />
Es handelt sich bei den aufgenommen Beispielen nur um eine<br />
geringe Auswahl. Eine genaue Auflistung aller veröffentlichten<br />
Artikel (auch aus: Der Israelit, Die bayrische Israelitische<br />
Gemeindezeitung o<strong>der</strong> Der Stürmer), betreffend Altenstadter<br />
Juden bzw. jüdische Angelegenheiten, ist bei Frau Sommer zu<br />
erfragen.<br />
LOKALZEITUNG "DER ILLERBOTE":<br />
Der Iller-, Roth- <strong>und</strong> Günzbote. Organ für die Interessen des<br />
Bauern-, Gewerbe- <strong>und</strong> Arbeiterstandes (1869-1945).<br />
Der Illerbote war bis Anfang April 1933 Amtsblatt für das Bezirksamt<br />
Illertissen (dann wurde <strong>der</strong> "Schwäbische Beobachter"<br />
Amtsblatt) <strong>und</strong> konnte sich auch nach 1933 ein gewisses Maß an<br />
Eigenständigkeit bewahren (aufgezeigt von Karin Sommer in einer<br />
Sendung des Bayerischen R<strong>und</strong>funk vom 4.5.1986: Der Illerbote.<br />
Porträt einer Provinzzeitung mit Profil). Enthält u.a.:<br />
1921 August 8, 9 <strong>und</strong> 16<br />
Bericht über die Ausschreitungen in Memmingen gegen den dortigen<br />
"Käsejuden" Rosenbaum, die fast mit Lynchjustiz enden<br />
1922 Januar 31<br />
Erwähnung <strong>der</strong> silbernen Hochzeit für den zwischenzeitlich verzogenen,<br />
aber gebürtigen Altenstadter S. Erlanger, "welcher<br />
als ältester bayerischer Soldat die Schlacht in Flan<strong>der</strong>n mitmachte"<br />
1922 März 18<br />
Bericht über die bemalten Synagogenfenster, die eingeworfen<br />
wurden. "Hoffentlich werden die Täter bald erwischt"<br />
1923 Februar 12 <strong>und</strong> 1925 Juli 9<br />
Betr. Salo Strauß, wegen Schleichhandels; ferner ein Wi<strong>der</strong>ruf<br />
seiner Frau gegenüber Altenstadter Bürgern<br />
1923 Juli 18<br />
Die Gebrü<strong>der</strong> Neuburger wehren sich gegen eine Verleumdung,<br />
betr. Preiswucher<br />
1924 Juni 28 <strong>und</strong> 30<br />
Berichte über die Schändung des israelitischen Friedhofes<br />
1924 August 2<br />
Gottesdienst <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde, u.a. "für die gefallenen<br />
jüdischen Soldaten"<br />
1925 März 6<br />
Josef Wassermann in Altenstadt gründet mit 90 Anfangsmitglie<strong>der</strong>n<br />
eine Ortsgruppe des republikanischen Reichsbanners<br />
1925 Oktober 27<br />
Einweihung des Kriegsdenkmales für die drei jüdischen Gefallenen<br />
des Ersten Weltkrieges<br />
1035
LOKALZEITUNG "DER ILLERBOTE":<br />
BayStB, Zeitungen<br />
1928 Dezember 1<br />
Betr. den geplanten Bau einer Mauer um den israelitischen<br />
Friedhof<br />
1929 Juli 4 <strong>und</strong> September 28<br />
Betr. Tod von Naftali Weiß<br />
1929 November 21<br />
Brief eines arbeitslosen Parteigenossen <strong>der</strong> NSDAP, <strong>der</strong> sich<br />
bei einer jüdischen Firma bewirbt (Kritik)<br />
1930 Juli 1<br />
Betr. Männergesangsverein, <strong>der</strong> im Hof <strong>der</strong> Synagoge singt<br />
1930 Oktober 18<br />
Betr. Moritz Marx von Altenstadt, <strong>der</strong> 1880 eine Bank gegründet<br />
hatte<br />
1930 Dezember 15, 1931 Mai 1 <strong>und</strong> Juni 25<br />
Todesanzeigen <strong>der</strong> Mina Wassermann, des Hermann Heß <strong>und</strong> des<br />
Willi Lehmann<br />
1931 Oktober 13 <strong>und</strong> 1932 Januar 30<br />
Besichtigung 4er Synagoge durch den Heimatverein <strong>und</strong> den Ulmer<br />
Volksbildungsverein<br />
1932 März 7<br />
Betr. den 75. Geburtstag von Dora Neuburger<br />
1932 März 12<br />
Unterschriftenaktion für Hindenburg; dabei: vier Altenstadter<br />
Juden<br />
1932 April 23 <strong>und</strong> Juni 3<br />
Betr. drohenden Konkurs <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>fabrik Heymann<br />
1933 Mai 5<br />
Teilnahme des Isidor Neuburger mit Familie, bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />
<strong>der</strong> evangelischen Kirche<br />
1933 Mai 22<br />
Würdigung verstorbener Mitglie<strong>der</strong> des Heimatvereins, dabei:<br />
Sofie Heymann<br />
1933 Juni 24<br />
Ständchen des Männergesangsvereins im Synagogenhof<br />
1933 August 11<br />
Betr. den Jubilar Isidor Neuburger<br />
1933 Oktober 5<br />
Würdigung des Heimatvereins an den <strong>zur</strong>ückgetretenen Kassier<br />
Wassermann<br />
1934 Juli 18 <strong>und</strong> Oktober 25<br />
Würdigung von Sophie Strauß <strong>und</strong> Nina Strauß<br />
1934 Juli 23 <strong>und</strong> 28<br />
25-jähriges Jubiläum des Männergesangsvereins; Würdigung <strong>der</strong><br />
alten Mitglie<strong>der</strong>, u.a. Josef Wassermann, <strong>und</strong> <strong>der</strong> verstorbenen<br />
Mitglie<strong>der</strong>, u.a. Isak Gerstle, Meier Lehmann <strong>und</strong> Gustav Feissel<br />
(letzterer, zuerst vergessen, in einem eigenen Nachtrag)<br />
1036
LOKALZEITUNG "DER ILLERBOTE":<br />
BayStB, Zeitungen<br />
1935 Mai 4<br />
Feier des 1. Mai durch die Firma Löwenstein; Verstärkung <strong>der</strong><br />
"Löwensteiner" aus dem benachbarten Judendorf Ichenhausen<br />
1935 September 17<br />
Betr. das Gesetz "Zum Schutze des deutschen Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
deutschen Ehre"<br />
1935 November 27<br />
Betr. Vortrag über das Thema "Kampf gegen Juden <strong>und</strong> politischen<br />
Katholizismus"<br />
1936 Juli 27 <strong>und</strong> August 3<br />
Tod des Hauptlehrers Hermann Rose, <strong>und</strong> Dank <strong>der</strong> Witwe<br />
1937 Januar 21 <strong>und</strong> 25<br />
Betr. Ausstellung in Illertissen: "Weltpest Bolschewismus"<br />
1937 Februar 27<br />
Artikel: "Quälereien" aus nächster Nähe. Dachau in Lüge <strong>und</strong><br />
Wirklichkeit<br />
1937 Juli 15, 16, 19 <strong>und</strong> 21<br />
Im Landgericht Memmingen wird dem "Judenknecht" Knoll, dem<br />
Kompagnon des verstorbenen Bankiers Lehmann, <strong>der</strong> Prozeß wegen<br />
Urk<strong>und</strong>enfälschung gemacht. Urteil: dreieinhalb Jahre Zuchthaus,<br />
hohe Geldstrafe <strong>und</strong> fünfjähriger Ehrverlust bzw. Berufsverbot<br />
1937 November 11<br />
Betr. Ausstellung in München: "Der ewige Jude"<br />
1938 Juli 2<br />
Antijüdischer Vortrag bei den NS-Frauen<br />
1938 November 12<br />
Betr. die sogenannte Reichskristallnacht; "das Reich antwortete<br />
legal, aber hart" (auf das Attentat in Frankreich)<br />
1942 Februar 13<br />
Deportationen <strong>der</strong> Juden nach dem Osten<br />
"HEIMATGLOCKEN":<br />
Wochenendbeilage <strong>der</strong> Lokalzeitung "Illerbote". Enthält u.a.<br />
folgende Artikel von Josef Christa:<br />
Zur <strong>Geschichte</strong> von Illereichen-Altenstadt<br />
(1931, S.43.)<br />
Die alten Höfe <strong>und</strong> Sölden <strong>der</strong> ehemaligen Herrschaft Illereichen<br />
<strong>und</strong> ihre Besitzer durch 250 Jahre<br />
(1935, S.47-52. - 1936, S.19-45.)<br />
Vom Güterhandel <strong>der</strong> Juden<br />
(1940, S.24f.)<br />
1037
BayStB, Zeitungen<br />
"SCHWÄBISCHER BEOBACHTER":<br />
(Erschienen in Memmingen.) Enthält u.a.:<br />
1938 September 8<br />
Arisierung <strong>der</strong> mechanischen Klei<strong>der</strong>fabrik Löwenstein<br />
1938 September 20<br />
Leopold Kühn, Inhaber <strong>der</strong> Judenwirtschaft "Zur Eisenbahn";<br />
1878 erster Vorstand des Turnvereins Altenstadt<br />
1938 Oktober 29<br />
Übergang <strong>der</strong> Judenschule in den Besitz <strong>der</strong> Gemeinde; ein<br />
"Schandfleck" weniger in Altenstadt<br />
1938 November 11<br />
Altenstadt wehrt sich gegen die Juden; mit Namensnennung <strong>der</strong><br />
"Judenfre<strong>und</strong>e" in Altenstadt<br />
1938 November 14<br />
Betr. eine Familie im nahen Filzingen, die aus "falschem Mitleid"<br />
eine Jüdin aufgenommen hat<br />
1938 November 18<br />
Vortrag bei den NS-Frauen über die "zersetzende Arbeit <strong>der</strong><br />
Juden"<br />
1938 Dezember 13<br />
Bericht, daß im nahen Dettingen bis zum Frühjahr 1938 <strong>der</strong><br />
"Viehjude Kahn sein Unwesen treiben" konnte.<br />
1038
INSTITUT FÜR ZEITGESCHICHTE MÜNCHEN - ARCHIV<br />
Hinweis:<br />
Ein großer Teil <strong>der</strong> aufgeführten Unterlagen gelangte aus ausländischen<br />
Archiven in Form von Fotokopien <strong>und</strong> Mikroformen in<br />
das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, bevor die Rückgabe<br />
<strong>der</strong> Originale an die zuständigen deutschen B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesarchive<br />
erfolgte bzw. abgeschlossen war. Es muß darauf hingewiesen<br />
werden, daß diese Archivalien dort inzwischen teilweise<br />
mit an<strong>der</strong>en Beständen ergänzt <strong>und</strong> neu tektiert wurden,<br />
so daß sich wenigstens in diesen Fällen die Benutzung des Originalbestandes<br />
empfiehlt.<br />
Allgemeiner Überblick <strong>der</strong> Bestände, an Hand einiger Beispiele:<br />
AKTEN DER NSDAP (incl. NS-Organisationen <strong>und</strong> -Verbände):<br />
NSDAP Hauptarchiv: Fa-88<br />
enthält u.a Briefe, "Denkschriften" <strong>und</strong> Reden Adolf Hitlers;<br />
z.B.:<br />
1919 September 16<br />
Hitler an Gemlich: Das Judentum als Rasse <strong>und</strong> seine Rolle in<br />
<strong>der</strong> Welt<br />
(Fa-88, I/2, Bl.1-4.)<br />
o.D. (1921)<br />
"Denkschriften" Hitlers über den völkischen Gedanken <strong>und</strong> die<br />
Partei, sowie über "Versailles" <strong>und</strong> die Folgen: Die Juden als<br />
"unser Unglück", <strong>und</strong> ihre Bekämpfung als Vorbedingung <strong>der</strong> "Befreiung<br />
Deutschlands"; Die Verseuchung des deutschen Volkes<br />
durch die Juden<br />
(Fa-88, I/46, Bl.25-50.)<br />
1920 August 13<br />
Rede Hitlers im Hofbräuhaus zu München über rassische Gr<strong>und</strong>sätze<br />
<strong>und</strong> "wissenschaftlichen" Antisemitismus; Kampf gegen das<br />
Judentum; Entfernung <strong>der</strong> Juden aus dem deutschen Volk, <strong>und</strong> die<br />
Erweckung des "Instinktmässigen" gegen die Juden im deutschen<br />
Volk<br />
(Fa-88, I/62, Bl.1-33.)<br />
1928 November 9, 1929 April 3 <strong>und</strong> 9, 1936 Januar 26<br />
Weitere Reden Hitlers in München über jüdisches Schieber- <strong>und</strong><br />
Wuchertum, über jüdische Kunst, über die Verschiedenheit <strong>der</strong><br />
"Rassenkerne" u.a.<br />
(Fa-88, I/55, Bl.24-53; I/54, Bl.1-117; I/53, Bl.83-106.)<br />
1922<br />
Bericht des Bayerischen Staatsministeriums des Innern über die<br />
NSDAP; darin u.a.:<br />
Polizeibericht vom 13.10.1922 über eine Rede Hitlers gegen die<br />
Juden (For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausweisung aller nach 1914 eingewan<strong>der</strong>ten<br />
Juden, unter Einziehung ihres Vermögens). Esser am 6.12.1922<br />
über die Judenfrage: "500.000 Juden als Geiseln, die rücksichtslos<br />
erledigt werden, wenn auch nur ein Feind die deutsche<br />
Grenze überschreitet ..."<br />
(Fa-88, III/99, Bl.1-10.)<br />
1039
IfZ-Archiv<br />
AKTEN DER NSDAP (incl. NS-Organisationen <strong>und</strong> -Verbände):<br />
NSDAP/Parteikanzlei: Fa-91<br />
enthält u.a.<br />
1938 September 1 - Dezember 23<br />
Akten Friedrichs: Vorlagen <strong>und</strong> Notizen für den Stabsleiter<br />
Bormann, über Friedrichs Vorträge beim Stellvertreter des Führers<br />
(Heß); dabei: die "Antijudenaktion"<br />
(Fa-91/3, Fasz.9; Bl.509-560.)<br />
Korrespondenzen Adolf Hitler/Sekretär: MA-144<br />
enthält u.a.:<br />
1923 April - Oktober<br />
Sympathiespende für Hitler, wegen seiner antisemitischen Ziele;<br />
Vorschläge <strong>zur</strong> Abfassung eines "Arischen Adreßbuchs"; zwei<br />
Exemplare "Schwäbische Volksstimme" (Neuburg a.d. Donau) mit<br />
antisemitischen Artikeln<br />
(MA-144/2, S.4672, 4923f.; MA-144/1, S.3414-3417, nach: 3397.)<br />
NSDStB-Archiv: Fa-89<br />
enthält u.a.:<br />
1943 Februar 23 <strong>und</strong> April 21<br />
R<strong>und</strong>schreiben des Reichsstudentenführers: Todesurteile <strong>und</strong><br />
weitere Urteile, wegen Hochverrats. Die "Weiße Rose", die Haltung<br />
<strong>der</strong> Studentenschaft, <strong>und</strong> die Notwendigkeit <strong>der</strong> NS-Studentenerziehung<br />
(Fa-89, Bl.26-29.)<br />
NS-Publikationen 1942-1944: MA-142<br />
enthält u.a.:<br />
1943/44<br />
Parteiamtliches Lehrmittel: "Der Jude als Weltparasit"<br />
(MA-142, 9644-9671.)<br />
Reichsring für NS-Propaganda <strong>und</strong> Volksaufklärung: MA-423<br />
enthält u.a.:<br />
1939-1942<br />
Antijüdische Maßnahmen, betr. Entfernung <strong>der</strong> Telefonapparate<br />
aus jüdischen Wohnungen, Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> Judenwohnungen<br />
u.a.<br />
(MA-423, 5585-5892.)<br />
NSDAP Hauptarchiv: MA-733<br />
enthält u.a.:<br />
1930 September 2<br />
Aufsatz im Schwäbischen Beobachter über eine Hitler-Versammlung<br />
in <strong>Augsburg</strong>: antisemitische Rede Hitlers gegen die "Börsenbanditen"<br />
<strong>und</strong> "Novemberverbrecher"<br />
(MA-733, Gruppe 81/82, Bl.335-345.)<br />
1040
IfZ-Archiv<br />
AKTEN DER NSDAP (incl. NS-Organisationen <strong>und</strong> -Verbände):<br />
NSDAP Hauptarchiv: MA-737<br />
enthält u.a.:<br />
1931 März - 1937 März, 1939 Juli<br />
NSDAP/Hauptarchiv Schwaben: R<strong>und</strong>schreiben, Berichte über den<br />
Aufbau <strong>der</strong> Gauleitung, Vorgänge in <strong>der</strong> Ortsgruppe <strong>Augsburg</strong>,<br />
Chronik <strong>der</strong> Ortsgruppe Immenstadt u.a.<br />
(MA-737, VIII.)<br />
NSDAP Hauptarchiv: MA-1226<br />
enthält u.a.:<br />
1935 August - 1939 August<br />
SA-Aktionen gegen Juden<br />
(MA-1226, X.)<br />
NSDAP/Gau Schwaben/Gauleiter Wahl: MA-1454<br />
enthält u.a.:<br />
1940-1941<br />
Die Behandlung <strong>der</strong> Juden<br />
(MA-1454, S.328.804ff., 328.967ff.)<br />
JUDEN IN AUGSBURG: MA-140<br />
enthält u.a.:<br />
1940 Februar 26<br />
Staatspolizei-Leitstelle <strong>Augsburg</strong> an das Reichssicherheitshauptamt<br />
IV: Konzentrierung <strong>der</strong> Juden des Regierungsbezirks<br />
Schwaben; Vorschlag, die Juden im Kloster Ottobeuren unterzubringen<br />
(MA-140, 8829-8834.)<br />
1941 April 23<br />
Dieselbe an die NSDAP/Gau Schwaben: Vorschläge <strong>zur</strong> Bereinigung<br />
des "Judenproblems" in <strong>Augsburg</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>zur</strong> Freimachung<br />
<strong>der</strong> jüdischen Wohnungen<br />
(MA-140, 8825-8828.)<br />
DIENSTTAGEBUCH DES REICHSJUSTIZMINISTERIUMS: F-90<br />
1934 Oktober 5 - 1938 Dezember 24<br />
wahrscheinlich vom persönlichen Referenten Dr. Hans von Dohnanyi<br />
geführt; enthält Eintragungen mit inhaltlichen Angaben von<br />
Korrespondenzen verschiedenster Vorgänge, u.a.: antijüdische<br />
Aktionen.<br />
Personen- <strong>und</strong> Sachregister: Juden im Justizdienst; Nürnberger<br />
Gesetzte allgemein, Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> deutschen Ehre (Rassenschande), Reichsbürgergesetz,<br />
Vertretung <strong>der</strong> Juden durch Rechtsanwälte, Verband Nationaldeutscher<br />
Juden e.V., Jüdischer Zentralverein e.V. <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />
1041
IfZ-Archiv<br />
AKTEN DES REICHSJUSTIZMINISTERIUMS (= RJM) :<br />
Bestand MA-108<br />
enthält u.a.:<br />
1893 Mai - 1934 Juli<br />
Reichsjustizamt: Juristen jüdischen Glaubens; verschiedene<br />
Schreiben, u.a. betr. Juden im ersten Weltkrieg, antisemitische<br />
Übergriffe gegen jüdische Juristen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />
(MA-108, Fasz.4152, Vol.1.)<br />
1933 Mai - 1934 Juli<br />
Verschiedene Schreiben, betr. die Rechtsstellung <strong>der</strong> Juden im<br />
NS-Staat<br />
(MA-108, Fasz.5107, Bd.1.)<br />
Bestand MA-118<br />
enthält u.a.:<br />
1941 Dezember - 1942 April<br />
Berichte über jüdische Mischlinge <strong>und</strong> jüdisch Versippte <strong>der</strong><br />
Beamtenschaft<br />
(MA-118, Fasz.8465, Bd.1.)<br />
Erlass-Sammlung: FA-195<br />
Die Auswahl umfaßt die Jahrgänge 1935 bis 1938 <strong>und</strong> die Zeit<br />
von September 1939 bis August 1944; enthält u.a.:<br />
Jahrgang 1935<br />
Richtlinien für den arischen Nachweis bei Justizbeamten<br />
Jahrgang 1936<br />
Meldung <strong>der</strong> Geschäftsverbindung mit Juden o<strong>der</strong> jüdischen Firmen;<br />
keine Beiordnungspflicht für Armenanwälte, Amtsverteidiger<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen bei Juden; keine weitere Reichsunterstützung<br />
für die jüdische Seelsorge in den Vollzugsanstalten; keine<br />
groß aufgemachte Berichterstattung über Strafverfahren gegen<br />
Juden, wegen Rassenschande u.a.; Entlassung volljüdischer<br />
Gerichtsreferendare; keine Beschränkung bei Gr<strong>und</strong>stückserwerb<br />
durch Juden; strenge Handhabung des Gesetzes zum Schutze des<br />
deutschen Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong> deutschen Ehre vom 15.9.1935, beson<strong>der</strong>s<br />
in <strong>der</strong> Strafsache gegen Einstein; Verbot, bei jüdischen<br />
Repetitoren zu hören; Unterscheidung zwischen Austritt aus <strong>der</strong><br />
jüdischen Religionsgemeinschaft <strong>und</strong> dem Austritt aus <strong>der</strong> Synagogengemeinschaft;<br />
Inanspruchnahme jüdischer Ärzte durch Behördenangehörige;<br />
Aufhebung <strong>der</strong> Bankverbindungen von Beamten,<br />
Angestellten <strong>und</strong> Empfängern von Versorgungsbezügen bei jüdischen<br />
Banken; Entschuldigung von Juden; Berichtanfor<strong>der</strong>ung<br />
über die Anzahl <strong>der</strong> jüdischen <strong>und</strong> nichtarischen Richter <strong>und</strong><br />
Staatsanwälte<br />
Jahrgang 1937<br />
Berichtanfor<strong>der</strong>ung über Altersgrenzen <strong>der</strong> früheren jüdischen<br />
Justizbeamten; Entlassung von beamteten jüdischen Mischlingen<br />
<strong>und</strong> jüdisch versippten Beamten, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />
1042
IfZ-Archiv<br />
AKTEN DES REICHSJUSTIZMINISTERIUMS (= RJM):<br />
Erlass-Sammlung: FA-195<br />
Jahrgang 1938<br />
Gesetzentwurf über Mietverhältnisse mit Juden; kein Einsatz<br />
von jüdischen <strong>und</strong> ausländischen Gefangenen bei Kultivierungs<strong>und</strong><br />
Straßenbauarbeiten; Aufhebung <strong>der</strong> Seelsorge für jüdische<br />
Gefangene, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />
1939 September - 1944 August<br />
Erfassung des Vermögens von Juden; Bestellung von Deutschblütigen<br />
als Vorm<strong>und</strong>, Pfleger usw. für Juden; Übertragung von<br />
Vorm<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> Pflegschaften über Juden an Rechtsanwälte,<br />
die Mischlinge sind; Zurückweisung von jüdischen Konsulenten<br />
als Verteidiger in näher bestimmten Strafsachen; jüdische <strong>und</strong><br />
paritätische Stiftungen; Ausschließung <strong>der</strong> Juden aus den Zuhörerräumen<br />
<strong>der</strong> Gerichte; Behandlung <strong>der</strong> Ruhegehaltsansprüche<br />
abgeschobener Juden; Aberkennung <strong>der</strong> Rechte aus dem Reichsstrafgesetzbuch<br />
in Urteilen gegen Juden; Polen <strong>und</strong> Juden im<br />
Verfahren gegen Deutsche; Zulassung jüdischer Konsulenten;<br />
Sorgerechtsregelung für Kin<strong>der</strong> aus geschiedenen jüdischen Mischehen;<br />
arbeitsrechtliche Behandlung <strong>der</strong> Juden<br />
AKTEN DER DIENSTSTELLE ROSENBERG:<br />
(Beauftragter des Führers für die Überwachung <strong>der</strong> gesamten<br />
geistigen <strong>und</strong> weltanschaulichen Schulung <strong>und</strong> Erziehung <strong>der</strong><br />
NSDAP); enthält u.a.:<br />
NSDAP/Oberstes Parteigericht: MA-612<br />
1938 - 1939<br />
Arisierung jüdischer Betriebe<br />
(MA-612, 60.219-60.381.)<br />
Hauptamt Wissenschaft: MA-39<br />
1934-1944<br />
Verschiedene Aktenstücke; dabei: antisemitische Schriften,<br />
z.B. "Wird <strong>der</strong> Jude über uns siegen?"<br />
(MA-39, BUE-23.)<br />
PERSÖNLICHER STAB - REICHSFÜHRER SS (= RF SS): HIMMLER-AKTEN<br />
enthält u.a.:<br />
Bestand MA-3/Rolle 1-17<br />
1938-1944<br />
Konzentrationslager<br />
1941-1942<br />
Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Durchführung des von Hitler gegebenen<br />
Befehls zum Abtransport von 20.000 Juden <strong>und</strong> 5.000 Zigeunern<br />
1043
IfZ-Archiv<br />
PERSÖNLICHER STAB - REICHSFÜHRER SS (= RF SS): HIMMLER-AKTEN<br />
Bestand MA-3/Rolle 1-17<br />
1940-1942<br />
Die Deutschen in Palästina<br />
1942<br />
Regelung <strong>der</strong> Judenfrage in den Volksdeutschen Gruppen<br />
1942<br />
Überführung von Maschinen <strong>und</strong> Materialien aus den Judenghettos<br />
in SS-Betriebe<br />
Bestand MA-330<br />
1937-1940<br />
Befehl <strong>der</strong> SS, betr. Verhältnis <strong>der</strong> SS zu Juden <strong>und</strong> Kirchen<br />
Bestand MA-286<br />
1940<br />
Aktenüberprüfung von jüdischen SS-Angehörigen<br />
Bestand MA-292<br />
1943<br />
Zusammenarbeit Dienststelle Rosenberg <strong>und</strong> RF SS gegen sogenannte<br />
überstaatliche Mächte: Juden, Freimaurer, Kirchen <strong>und</strong><br />
Bolschewismus<br />
AKTEN DER SS:<br />
SS/RuSHA (Rasse- <strong>und</strong> Siedlungshauptamt): MA-387<br />
enthält Manuskripte über Rassenk<strong>und</strong>e, Vererbungslehre, Volksges<strong>und</strong>heit<br />
usw.; Erlasse <strong>und</strong> Befehle; u.a.:<br />
1935 Juni 7<br />
Verbot <strong>der</strong> nicht von oben angeordneten Teilnahme an judenfeindlichen<br />
Demonstrationen<br />
1935 August 16<br />
Verbot von Einzelaktionen gegen Juden<br />
SS/Gestapo (Geheimes Staatspolizeiamt): MA-443<br />
enthält u.a.:<br />
1934-1939<br />
Richtlinien, betr. Schutzhaft<br />
RSHA/Amt IV (Reichssicherheitshauptamt): MA-442/2<br />
enthält u.a.:<br />
1942 Juni - 1944 September<br />
Meldungen wichtiger staatspolitischer Ereignisse, u.a. betr.<br />
Juden<br />
1044
AKTEN DER SS:<br />
IfZ-Archiv<br />
SD-HA (Sicherheitsdienst-Hauptamt): MA-554<br />
enthält u.a.:<br />
1933-1938<br />
Korrespondenz mit "Arischer Weltdienst", betr. Bekämpfung <strong>der</strong><br />
Juden<br />
1936 Juni - Oktober<br />
Leithefte, betr. Jüdische Weltorganisationen<br />
1935-1939<br />
Korrespondenzen, betr. Juden <strong>und</strong> Judenfrage<br />
1938 September<br />
Vorträge über Judentum, beson<strong>der</strong>s in USA, England, Frankreich,<br />
Deutschland;<br />
Unterlagen über Zionismus;<br />
Bestand MA-444/1-5<br />
enthält R<strong>und</strong>schreiben, Anordnungen <strong>und</strong> Verfügungen von Gestapo<br />
<strong>und</strong> RSHA aus den Jahren 1937 bis 1942; u.a. betr.:<br />
Konzentrierung <strong>der</strong> jüdischen "Schutz- <strong>und</strong> Schulungshäftlinge"<br />
im Konzentrationslager Dachau;<br />
Entlassung auswan<strong>der</strong>ungswilliger jüdischer Schutzhäftlinge;<br />
Beschäftigung von jüdischen Mischlingen;<br />
Einschränkung <strong>der</strong> Benutzung von Verkehrsmitteln durch Juden;<br />
Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen Wohnungen;<br />
1939<br />
Aufgaben, Gründung <strong>und</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> "Reichszentrale für<br />
die jüdische Auswan<strong>der</strong>ung";<br />
1942 Oktober 2<br />
Einweisung jüdischer Frauen: nur noch in das KZ Auschwitz;<br />
1942 November 5<br />
Keine Einweisung jüdischer Häftlinge in reichsdeutsche Konzentrationslager,<br />
die "judenfrei" zu machen sind;<br />
Bestand Fa-506<br />
enthält u.a.:<br />
1939-1945<br />
Deutsche Gefängnisse <strong>und</strong> Konzentrationslager; verschiedene<br />
Listen<br />
(Fa-506/2.)<br />
1941-1943<br />
Staatspolizei-Außendienststelle Würzburg: Juden-Deportationen<br />
nach Lublin, Theresienstadt <strong>und</strong> Auschwitz; dabei:<br />
allgemeine Richtlinien <strong>und</strong> Anweisungen für die technische<br />
Durchführung <strong>der</strong> Evakuierung von Juden, <strong>und</strong> die Behandlung des<br />
Vermögens <strong>der</strong> zu evakuierenden Juden<br />
(Fa-506/4-10.)<br />
1045
MELDUNGEN AUS DEM REICH:<br />
enthält u.a.:<br />
Bestand MA-441/1-9<br />
IfZ-Archiv<br />
1939 Oktober 9 - 1944 Juli 27<br />
Berichte des Sicherheitsdienstes, u.a. über die Stimmung <strong>der</strong><br />
deutschen Bevölkerung, über die im Reich eingesetzten Fremdarbeiter<br />
<strong>und</strong> Kriegsgefangenen, <strong>und</strong> über Reden führen<strong>der</strong> Persönlichkeiten;<br />
betr. u.a.:<br />
1940 April 8<br />
Unterschiedliche Gerichtsurteile über die Bezahlung <strong>der</strong> Feiertage<br />
an Juden;<br />
1941 Oktober 9<br />
Kennzeichnung <strong>der</strong> Juden<br />
Jahreslagebericht, Bd.1-3: MF-2/1-3<br />
Dabei: Allgemeine Übersicht, Freimaurerei, Judentum<br />
(Bd.l.)<br />
AKTEN: VARIA<br />
enthält u.a.:<br />
Bestand Fa-183 (Sammlung Schuhmacher) <strong>und</strong> Fa-183/1<br />
1933 März - 1945 Januar<br />
Akten über Konzentrationslager, u.a.:<br />
Verbot des Waffenbesitzes für Juden (28.11.1938);<br />
Ankündigung von 150.000 Juden <strong>und</strong> Jüdinnen <strong>zur</strong> Aufnahme ins KZ<br />
(26.1.1942);<br />
Akten <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Wehrmacht: Fd-44<br />
1939 Januar 20, 1940 April 8<br />
Erlasse über "jüdisch versippte" Berufssoldaten <strong>und</strong> "jüdische<br />
Mischlinge" in <strong>der</strong> Wehrmacht<br />
Bestand Fa-506/14<br />
Auszüge aus den Sammlungen des Internationalen Suchdienstes<br />
Arolsen, u.a.:<br />
1938-1942<br />
Dokumente, betr. die "Judenfrage"<br />
1938<br />
Zeitungsausschnitte: Ausschaltung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> Wirtschaft;<br />
1941 Juli<br />
Auftrag Göring an Heydrich, betr. "Gesamtlösung <strong>der</strong> Judenfrage";<br />
1046
IfZ-Archiv<br />
PERSONENDOKUMENTATION: "BIOGRAPHISCHES HANDBUCH DER DEUTSCH-<br />
SPRACHIGEN EMIGRATION NACH 1933"<br />
Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte, München,<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Research Fo<strong>und</strong>ation for Jewish Immigration Inc.,<br />
New York (= RFJI).<br />
Näheres hierzu ist den Einleitungen zu Bd.l <strong>und</strong> 2 des Biographischen<br />
Handbuchs <strong>der</strong> deutschsprachigen Emigration nach 1933<br />
(hrsg. von W. Rö<strong>der</strong> <strong>und</strong> H.A. Strauss, München 1980 <strong>und</strong> 1983)<br />
zu entnehmen, das Materialien zu ca. 8.700 Emigranten enthält<br />
<strong>und</strong> durch Register in Bd.3 erschlossen ist.<br />
Namenskartei (im Katalogsaal des_ IfZ):<br />
Ermöglicht einen gezielteren Zugriff auch auf die Unterlagen<br />
jener Emigranten, die nicht im Handbuch dokumentiert wurden:<br />
Aufteilung in neun Berufs- <strong>und</strong> Tätigkeitsfel<strong>der</strong> (Politik, Wissenschaft,<br />
Kunst, jüdische Funktionäre, Rabbiner u.a.), die<br />
eine Benutzung ohne Vorkenntnisse <strong>der</strong> Personennamen erleichtert.<br />
Da keine Mehrfachnachweisungen vorgenommen wurden, ist<br />
gegebenenfalls eine Kontrolle unter mehreren in Frage kommenden<br />
Berufsgruppen an<strong>zur</strong>aten.<br />
Unterlagen zum Personenkreis <strong>der</strong> deutschsprachigen Exil-Literatur<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Filmemigration sind nur ausnahmsweise vorhanden.<br />
MA-1500/1-65<br />
Die Sammlungstätigkeit im IfZ endete, abgesehen von einigen<br />
Ausnahmen, mit dem Jahr 1981.<br />
1983 wurde die Sammlung auf Mikrofilm übertragen; sie ist alphabetisch<br />
nach Personennamen geordnet<br />
(65 Rollen: MA 1500/1-65.)<br />
MA-1500/66-152<br />
Die Sammlung <strong>der</strong> RFJI ist nicht völlig identisch mit jener des<br />
IfZ: zusätzliche Unterlagen, u.a. <strong>zur</strong> jüngeren Emigrantengeneration<br />
in Übersee, zum jüdischen Kultus- <strong>und</strong> Verbandwesen, zu<br />
den Berufsgruppen Musik, Künstler in Übersee sowie zu nicht in<br />
deutscher Sprache schreibenden Literaten <strong>und</strong> Publizisten.<br />
Die (1989 verfilmten) Unterlagen <strong>der</strong> RFJI liegen als Duplikate<br />
im IfZ-Archiv (MA 1500/66-152) <strong>und</strong> im Zentrum für Antisemitismusforschung<br />
<strong>der</strong> TU Berlin vor, das auch eine Ausfertigung <strong>der</strong><br />
IfZ-Verfilmung besitzt.<br />
Die Materialien <strong>der</strong> RFJI umfassen neben einer in etwa alphabetisch<br />
geordneten biographischen Datensammlung (Rollen 66-136)<br />
<strong>und</strong> einer alphabetischen Namenskartei (137-142) einen Subject<br />
Card Index (143-148), <strong>der</strong> die Sammlung nach Berufen, z.T. nach<br />
Institutionen sowie nach Aufnähmelän<strong>der</strong>n (z.T. wie<strong>der</strong>um mit<br />
Berufsglie<strong>der</strong>ungen) erschließt. Die Rollen 149-152 enthalten<br />
Kartennachweise von Personen, die zunächst fälschlicherweise<br />
als Emigranten im Sinne <strong>der</strong> Handbuchdefinition dokumentiert<br />
worden sind (Duds).<br />
Für die Benutzung von MA 1500 gelten beson<strong>der</strong>e Bestimmungen.<br />
1047
IfZ-Archiv<br />
ALLGEMEINE PERSONENKARTEI (mit Hinweisen auf Juden)<br />
KARTEI DER DOKUMENTATION III:<br />
Inhaltliche Erschließung gedruckter autobiographischer Zeugnisse<br />
<strong>der</strong> deutschsprachigen Emigration nach 1933<br />
ZEITUNGSSAMMLUNG:<br />
Abt.: 1914-1945 <strong>und</strong> nach 1945; enthält NS-Blätter ("Völkischer<br />
Beobachter", "Der Stürmer" u.a), ferner Gemeindeblätter für<br />
die jüdische Bevölkerung, von NS-Gegnern im Ausland herausgebrachte<br />
Blätter, Zeitungen <strong>der</strong> Vertriebenenpresse u.a.<br />
ZEITUNGSAUSSCHNITTSAMMLUNG:<br />
Schwerpunkt: 1933-1955; enthält einen alphabetisch geordneten<br />
Personenteil <strong>und</strong> einen Sachteil, geordnet nach Schlagworten.<br />
Ein großer Bestand ist <strong>zur</strong> "Judenfrage" vorhanden, da das IfZ<br />
die Presseausschnittsammlungen des Reichsinstituts <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong><br />
des neuen Deutschland übernommen hat.<br />
PRESSEAUSSCHNITTSAMMLUNG DER WIENER LIBRARY IN LONDON (FILME):<br />
(Originalbestände: 1980 nach Israel verlagert)<br />
Schwerpunkte bilden u.a. die nationalsozialistische Judenverfolgung,<br />
die Lage in Deutschland nach 1945 (Entnazifizierung,<br />
Kriegsverbrecherprozesse, Wie<strong>der</strong>gutmachung) <strong>und</strong> die weltweite<br />
Situation des Judentums nach 1945.<br />
Die beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>der</strong> Sammlung beruht auf <strong>der</strong> intensiven<br />
Auswertung <strong>der</strong> ausländischen Presse in Bezug auf die NS-Ras-<br />
senpolitik <strong>und</strong> die internationale Haltung gegenüber <strong>der</strong> "Judenfrage"<br />
in den Jahren 1933-1945. Der gezielte Zugang zu den<br />
267 Filmrollen wird durch eine differenzierte Bestandsübersicht<br />
<strong>und</strong> durch Sach- <strong>und</strong> Personenregister ermöglicht.<br />
(Zu den Pressesammlungen des IfZ-Archivs vgl. W, Rö<strong>der</strong>, in:<br />
Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern, Bd.31, 1989.)<br />
Hinweis:<br />
Das IfZ-Archiv besitzt ferner, teilweise auch über die Wiener-<br />
Library- Bestandsverfilmung, eine Anzahl von Aussagen jüdischer<br />
Emigranten <strong>und</strong> jüdische Zeitungen;<br />
in diesen Archivalien dürfte ebenfalls eine größere Anzahl von<br />
Bezügen auf Bayerisch-Schwaben enthalten sein.<br />
AKTEN DER US-MILITÄRREGIERUNG FÜR BAYERN: MA 1479/1-14<br />
AKTEN DES OMGBy (= Office of Military Government for Bavaria)<br />
1945-1949<br />
Enthält u.a. Berichte über die Lage <strong>und</strong> öffentliche Meinung in<br />
Schwaben; Stimmungsberichte <strong>der</strong> Schwäbischen Landeszeitung an<br />
OMG Bavaria; Fragebögen mit statistischen Angaben über Konfession,<br />
Flüchtlinge, Auslän<strong>der</strong>, Berufsgruppen usw.;<br />
Hinweis:<br />
Das IfZ-Archiv besitzt auf Mikrofiche Akten davon im gleichen<br />
Umfang wie das BayHStA; es wird aber die Benutzung im Hauptstaatsarchiv<br />
empfohlen, wegen <strong>der</strong> besseren Erschließung des<br />
dortigen Bestandes.<br />
1048
STADTARCHIV NEUSÄß<br />
Überblick über Juden betreffende Archivalien:<br />
AKTEN (= A)<br />
- A V 022-7<br />
1852<br />
Unions-Volkszählung vom 3.12.1852 in <strong>der</strong> Landgemeinde Schlipsheim;<br />
die statistischen Aufstellungen enthalten u.a. genaue<br />
Angaben über die im Judenhaus zu Schlipsheim lebenden 40 Personen<br />
(hiervon 22 Christen), darunter 13 Kin<strong>der</strong>;<br />
- A V 924<br />
1807<br />
Steuereinnahmeregister <strong>der</strong> Gemeinde Schlipsheim; betr. u.a. das<br />
sogenannte Judenhaus in Schlipsheim (heute: Schlipsheimer Straße<br />
124, 126, 128), das die dortigen Juden 1805 gekauft hatten;<br />
- A V 931<br />
1848 Mai 20 <strong>und</strong> August 27<br />
Verzeichnisse <strong>der</strong> Spann- <strong>und</strong> Handfrohner von <strong>der</strong> Landgemeinde<br />
Schlipsheim; dabei: mehrere Israeliten genannt, wie Isaac Weil<br />
u.a.; das Verzeichnis von August 1848 nennt zudem den Berufsstand<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Juden;<br />
- A VI 801-1<br />
1843, 1907-1914<br />
Gewerbestatistiken. Die Statistik über Handel <strong>und</strong> Gewerbe von<br />
1843 nennt mehrere Juden sowie <strong>der</strong>en jeweilige Berufe;<br />
- A VI 822<br />
1862-1880<br />
Gewerbekonzessionen; dabei u.a.: Gesuch des Seligmann Goetz in<br />
Steppach um eine Schnittwarenhandlung (1859) sowie Konzessionsgesuch<br />
des Metzgers Leopold Hirschmann <strong>und</strong> dessen Übersiedlung<br />
nach <strong>Augsburg</strong> (1865);<br />
1049
AKTEN (= A)<br />
- A VI 912<br />
StadtA Neu<br />
1864 Juni 16 bis Dezember 29<br />
Mehrere Schreiben <strong>und</strong> Protokolle des Bezirksamtes <strong>Augsburg</strong> an<br />
die Gemeindeverwaltung in Steppach, betr. <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
israelitischen Gemeindeglie<strong>der</strong> in Steppach bezüglich <strong>der</strong> Nutzung<br />
aus dem Gemeindevermögen; betr. auch die Schafweide in<br />
Steppach;<br />
- A VI 912-3<br />
1807, 1813<br />
betr. die Verteilung von Gemeindegründen; dabei werden mehrere<br />
Juden genannt;<br />
AUSWÄRTIGE ARCHIVE (= AA)<br />
- AA 8<br />
1845/46-1847/48<br />
betr. Schularchiv Steppach: Kopien <strong>zur</strong> (Juden-) Schule.<br />
"Tag- <strong>und</strong> Zensur-Buch über die Werk- <strong>und</strong> Feiertag-Schüler zu<br />
Steppach für das Schuljahr 1845/46" nennt 32 jüdische Schüler:<br />
in <strong>der</strong> Werktagschule 10 Judenknaben <strong>und</strong> 8 Judenmädchen, in<br />
<strong>der</strong> Feiertagschule 6 israelitische Knaben <strong>und</strong> 8 israelitische<br />
Mädchen;<br />
Für das Schuljahr 1846/47 sind ebenfalls 32 jüdische Schüler<br />
genannt: 11 Knaben <strong>und</strong> 8 Mädchen in <strong>der</strong> Werktagschule, 4 Knaben<br />
<strong>und</strong> 9 Mädchen in <strong>der</strong> Feiertagschule;<br />
Im Schuljahr 1847/48 ist die Trennung <strong>der</strong> israelitischen <strong>und</strong><br />
katholischen Schuljugend erwähnt;<br />
1050
BÄNDE (= B)<br />
- B VI 104-2/2<br />
1839-1862<br />
StadtA Neu<br />
Gr<strong>und</strong>besitz-Verän<strong>der</strong>ungsbuch von Steppach; betr. mehrere Juden,<br />
u.a.: Zwei Verkäufe des Salomon Oberdorfer von Kriegshaber<br />
(1839); Isack Landauer von Steppach verkauft das Haus Nr.48a<br />
um 400 fl (1840); Süßmann Silbermann kauft das Haus Nr.53 von<br />
Heinrich Kohn in <strong>Augsburg</strong> um 3000 fl (1851); Babette Silbermann<br />
verkauft den Teil einer Wiese um 12 fl an den Pferdehändler<br />
Israel Neuburger (1859); Moses Hirschbaum verkauft das Haus<br />
Nr.47 um 1500 fl an die israelitische Gemeinde (1860); Samuel<br />
Lämle beerbt Johanna Levi (1860); <strong>der</strong> Metzgermeister Joseph<br />
Hirschmann übergibt Haus Nr.12 für 1200 fl an seinen Sohn Leopold<br />
Hirschmann (1862);<br />
- B VI 150<br />
1858-1894<br />
Fremdenbuch für die Landgemeinde Steppach.<br />
Enthält mindestens 87 Reisende jüdischer Konfession; die letzte<br />
Nächtigung eines auswärtigen Juden ist für das Jahr 1872 registriert.<br />
Quartier bezogen in Steppach jüdische Händler <strong>und</strong> Handwerker<br />
aus <strong>der</strong> Pfalz, Nordbaden, Unterfranken, dem Kurfürstentum<br />
<strong>und</strong> dem Großherzogtum Hessen, aus dem Elsaß, aus Lothringen,<br />
vom Nie<strong>der</strong>rhein <strong>und</strong> aus Westfalen, vereinzelt auch aus Galizien<br />
<strong>und</strong> selbst mit <strong>der</strong> Heimatangabe Jerusalem (mit einem Reispaß<br />
<strong>der</strong> Wiener Polizeibehörde auf <strong>der</strong> Durchreise nach Buttenwiesen,<br />
1865);<br />
- B VI 810<br />
1857 (-1888)<br />
"Verzeichnis <strong>der</strong> Dienstboten zu Steppach 1857", geführt bis<br />
1888, mit den Namen <strong>der</strong> jeweiligen Dienstherren.<br />
Sowohl unter den Dienstboten wie unter den Dienstherren sind<br />
mehrere Juden genannt;<br />
- B VI 924-3<br />
1854<br />
Gr<strong>und</strong>steuerkataster von Steppach; nennt zahlreiche von Juden<br />
bewohnte Häuser, wie z.B. das jüdische Kommun-Doppelhaus Nr.<br />
8a-c <strong>und</strong> 9a-c (heute: Alte Reichsstraße 31 <strong>und</strong> 33);<br />
1051
FOTOSAMMLUNG (= F)<br />
- F V 3.1<br />
StadtA Neu<br />
Judenhäuser in Schlipsheim (Aufnahmen von 1959);<br />
- F V 10.2<br />
Drei Fotos von jüdischen Schriftstücken, betr. Schlipsheim;<br />
- F VI 3.12<br />
Jüdische Bauten in Steppach (Alte Reichsstraße 31 <strong>und</strong> 33,<br />
sowie einen Gr<strong>und</strong>plan);<br />
- F VI 4.4<br />
Vier Fotos von Judengräbern in Kriegshaber;<br />
1052
STADTARCHIV NEU-ULM<br />
Überblick über Archivalien, die u.a. auch Juden betreffen<br />
1866-1874<br />
Aufenthaltsregister Neu-Ulm, mit Angaben über "Reise-Urk<strong>und</strong>e",<br />
Beherberung, Zu- <strong>und</strong> Abgang; mit Index<br />
(Nr.7016.)<br />
1861-1902,(-1932)<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Heimatberechtigten <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm, Bd.I,<br />
Nrn.1-408; darin beiliegend: Weggezogene 1899-1909<br />
(Nr.7017.)<br />
1902-1915<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Heimatberechtigten <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm, Bd.II,<br />
Nrn.409-917<br />
(Nr.7017/A.)<br />
Anfang 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Index zu den Verzeichnissen <strong>der</strong> Heimatberechtigten<br />
(Nr.7017/B.)<br />
1835 Juni 4 - 1962 Mai 29<br />
Urk<strong>und</strong>en über die Verän<strong>der</strong>ungen im Gr<strong>und</strong>stücksbereich <strong>der</strong> Stadt<br />
Neu-Ulm; jeweils mit Beilagen. Nrn.1-2980 (78 Schachteln) sowie<br />
Index für die Nrn.1-2040<br />
(Nr.7030.)<br />
ca. 1860-1891 (mit späteren Nachträgen)<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Gemeinde-Bürger <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm, Bd.I,<br />
Nrn.1-425; darin: "Verzeichnis <strong>der</strong> sämmtlichen Wahlstimmberechtigten<br />
zum Vollzug <strong>der</strong> Gemeindewahlen in <strong>der</strong> Stadtgemeinde Neu-<br />
Ulm. Duplikat" (1896)<br />
(Nr.7031.)<br />
1891-1912, 1912-1921<br />
Verzeichnisse <strong>der</strong> Gemeinde-Bürger, Bde.II <strong>und</strong> III, Nrn.426-902,<br />
903-1228<br />
(Nrn.7032. 7033.)<br />
Anfang 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Index zum Verzeichnis <strong>der</strong> Gemeindebürger<br />
(Nr.7O33/A.)<br />
1053
1874-1895<br />
StadtA NU<br />
Familienregister Neu-Ulm, alphabetisch geordnet, in acht Teil-<br />
bänden; mit Index, z.T. mit Beilagen<br />
(Nrn.7034-7041.)<br />
1895-20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Familienregister Neu-Ulm, alphabetisch geordnet, in vierzehn<br />
Teilbänden; mit Index<br />
(Nrn.7278-7291.)<br />
ca.1893-1922<br />
"Auszug aus dem renovirten Gr<strong>und</strong>steuerkataster <strong>der</strong> Steuergemeinde<br />
Neu Ulm Amtsgerichtsbezirk Neu Ulm Rentamtsbezirk Weißenhorn",<br />
für Hausnummern u.a. in Neu-Ulm (starke Brandstellen)<br />
(Nr.10206.)<br />
1916-1943<br />
betr. Freizügigkeit, Zuzug <strong>und</strong> Aufenthalt, Aufenthaltsbescheini-<br />
gungen; Allgemeines<br />
(Nr.10216.)<br />
1892-1939<br />
Ausgewiesene; Allgemeines <strong>und</strong> Verzeichnisse <strong>der</strong> aus dem deutschen<br />
Reichsgebiet (Neu-Ulm) Ausgewiesenen<br />
(Nr.10217.)<br />
(1930), 1931, (1935)<br />
Auszug aus dem erneuerten Gr<strong>und</strong>steuerkataster Neu-Ulm; Anlagen<br />
(Nr.10227.)<br />
1846<br />
Auszug aus dem Gr<strong>und</strong>steuerkataster <strong>der</strong> Steuergemeinde Neu-Ulm<br />
k. Landgerichts <strong>und</strong> k. Rentamts Untergünzburg; "Gemeinde", betr.<br />
Wiesen, Waldungen, Ortsgassen, Vizinalwege u.a., jeweils mit<br />
Eigentumsverhältnissen (Lit.A, B); über Besitzstand, Zehentver-<br />
hältnisse, Dominical-Verhältnisse vom 21.7.1846<br />
(Nr.10228.)<br />
1887-1922<br />
Auszug aus dem renovierten Gr<strong>und</strong>steuerkataster <strong>der</strong> Steuergemeinde<br />
Neu-Ulm; betr. u.a. Gebäude<br />
(Nr.10253.)<br />
1908-1943<br />
Gewerbelegitimationen, Wan<strong>der</strong>gewerbescheine, Stadthausierscheine;<br />
allgemeine Vorschriften <strong>und</strong> Erlasse<br />
(Nr.10304.)<br />
1054
1936-1944<br />
StadtA NU<br />
Staatsangehörigkeit; Bestimmungen über das Passwesen<br />
(Nr.10334.)<br />
1907-1934<br />
Gewerbe <strong>und</strong> Handel; Industrie- <strong>und</strong> Handelskammergremien<br />
(Nr.10443.)<br />
1937-1940<br />
Gewerbewesen; Anmeldungen, Schließungen von Verkaufstellen u.a.<br />
(Nr.10444.)<br />
(1940)<br />
Gr<strong>und</strong>stücksbesitzer in Neu-Ulm; mit Stadtteilen (A-Z)<br />
(Nr.10450.)<br />
1933-1941<br />
Gesetz <strong>zur</strong> Wie<strong>der</strong>herstllung des Berufsbeamtentums mit Vollzugs-<br />
<strong>und</strong> Durchführungsverordnungen<br />
(Nr.10782.)<br />
1935-1943 (1948)<br />
sog. Eheges<strong>und</strong>heitsgesetz"; Allgemeines<br />
(Nr.10800.)<br />
1935-1943<br />
sog. "Reichsbürgergesetz"; Allgemeines<br />
(Nr.10801.)<br />
1937-1940<br />
betr. Versicherungswesen; Vorschriften für das (städtische)<br />
Personal <strong>und</strong> für Sachwerte im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Mobilmachung;<br />
darin: Privatdienstverträge für Juden (betr. nicht Neu-Ulm)<br />
(Nr.10814.)<br />
EINWOHNERMELDEKARTEI<br />
ca.1900-1945<br />
Umfangreiche Einwohnermeldekartei <strong>der</strong> Stadt Neu-Ulm; betr.<br />
u.a. auch Juden<br />
1055
ZEITGESCHICHTLICHE BEFRAGUNG<br />
1985<br />
StadtA NU<br />
Befragung des Alfred Bernheim, geb. 1905 in Neu-Ulm, <strong>und</strong><br />
seiner Frau Ruth; jetzt: Israel<br />
Befragung des Ernst Moos, geb. 1913 in Neu-Ulm, <strong>und</strong> seiner<br />
Frau Eva-Maria, jetzt: Johannisburg (Ernst Moos inzwischen<br />
verstorben)<br />
1056
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Hinweis:<br />
Die hier aufgeführten Katalogauszüge wurden fre<strong>und</strong>licherweise<br />
durch Herrn Dr. Frank Mecklenburg vom Leo Baeck Institute in<br />
New York <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />
Die Nachweise sind alphabetisch nach den einzelnen Ortschaften<br />
geglie<strong>der</strong>t <strong>und</strong> können sich deshalb zum Teil wie<strong>der</strong>holen.<br />
ALTENSTADT:<br />
Altenstadt; Jewish Community (1931-1982)<br />
Handgeschriebenes Manuskript von Bertha Rose-Guggenheimer:<br />
"Geschichtliches aus <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde 1931"<br />
(Photokopie); Ausschnitt aus <strong>der</strong> Ulmer Zeitung, den jüdischen<br />
Friedhof in Altenstadt betreffend (1981).<br />
Magisterarbeit von Karin Sommer: "Die Juden von Altenstadt.<br />
Zum Alltagsleben in einem Judendorf von ca.1900 bis 1942",<br />
München 1982. (79 S.; geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> vervielfältigt.)<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben.<br />
Manuskripte über die jüdische Gemeinde von Laupheim während<br />
<strong>der</strong> Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten. Texte von Gesetzen<br />
gegen die Juden, <strong>und</strong> Bericht über die wirtschaftlichen Folgen<br />
<strong>der</strong> Judenvertreibung für Laupheim.<br />
(12 S.; masch., photokopiert.)<br />
Cone family; collection (1800-1965)<br />
Die Cones waren eine jüdische Familie aus Bayern, die bereits<br />
im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert in die Vereinigten Staaten emigrierte.<br />
Familiengeschichte, mit beigefügten Dokumenten <strong>und</strong> Photos.<br />
(Siehe Inventarliste. Fotos von Städten A-Z in Deutschland <strong>und</strong><br />
in den USA.)<br />
Jewish Restitution Successor Organisation (JRSO);<br />
collection (1947-1972)<br />
Die JRSO wurde 1947 von zwölf jüdischen Organisationen gegründet,<br />
um im Namen <strong>der</strong> ohne Erben verstorbenen Opfer <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />
Verfolgung, wie auch im Namen <strong>der</strong> aufgelösten<br />
Organisationen, Ansprüche gegen Deutschland <strong>und</strong> deutsche<br />
Einzelpersonen zu erheben.<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> IRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />
die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />
Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a.:<br />
<strong>Augsburg</strong>, Donauwörth, Illereichen(-Altenstadt), Memmingen,<br />
Nördlingen <strong>und</strong> Wertingen.<br />
Berichte <strong>und</strong> Mitteilungen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> Tätigkeit <strong>der</strong><br />
Organisation; Rückerstattungsansprüche für Einzelpersonen <strong>und</strong><br />
Gemeinden, u.a. für Altenstadt. (Siehe Inventarliste.)<br />
1057
ALTENSTADT:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Raff, Josef: Lebensbeschreibung (1818-1897)<br />
Josef Raff (Altenstadt 1818-1897), Sohn eines armen Händlers;<br />
ließ sich nach 3 Wan<strong>der</strong>jähren als Buchhalter in Ulm nie<strong>der</strong>;<br />
später Miteigentümer einer mechanischen Weberei; starb 1897.<br />
Kindheit in ländlicher Atmosphäre; Wan<strong>der</strong>schaft als Weberlehrling;<br />
Begegnung mit Pietisten, die ihn zum Christentum zu bekehren<br />
versuchten; Arbeit als Buchhalter <strong>und</strong> Weber; letzter<br />
Wille, worin er sich (in agnostizistischer Überzeugung) gegen<br />
ein religiöses jüdisches Begräbnis ausspricht. (52 S.)<br />
Thannhauser, Isaac: Kurze Lebensbeschreibung (1774-1810)<br />
Isaac Thannhauser, 1774 in Altenstadt geboren, war Hausierhändler<br />
<strong>und</strong> jüdischer Religionslehrer in Fellheim.<br />
Jüdische <strong>und</strong> deutsche Erziehung; früher Tod des Vaters; Leben<br />
in Ichenhausen; Beschreibung seiner Brautsuche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hochzeitsvorbereitungen;<br />
Leben als Lehrer <strong>und</strong> Hausierer. (21 S.)<br />
AUGSBURG:<br />
<strong>Augsburg</strong>; Jewish Community (18.Jh.-1985)<br />
14 Photo-Negative von <strong>der</strong> <strong>Augsburg</strong>er Synagoge (mit Innen- <strong>und</strong><br />
Außenaufnahmen); Bericht über die <strong>Augsburg</strong>er Industrie von<br />
Jacques Whitfield (18. Jh.); Deportationsliste mit ca. 400<br />
Namen (1941 XI - 1945 II), zusammengestellt von Eva Deckert.<br />
Zeitungsausschnitte über Einladung ehemaliger <strong>Augsburg</strong>er Juden<br />
zu einem Besuch <strong>der</strong> Stadt, <strong>und</strong> über die Synagoge (1985).<br />
Berg, Natalie: Erinnerungen aus meiner frühesten Jugend bis<br />
ins Alter (1857-1933)<br />
Natalie Berg wurde 1857 in Samotschin (Posen) geboren <strong>und</strong><br />
starb 1939 in <strong>Augsburg</strong>. In einer großen Familie in Armut aufgewachsen;<br />
zwei Brü<strong>der</strong> emigrierten nach Australien.<br />
Nach 1918/19 zog die Familie nach Breslau; 1933 zog Natalie<br />
Berg zu einer Tochter nach <strong>Augsburg</strong>.<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Council of Jews from Germany (1946-1964)<br />
1945 gegründet, vertritt <strong>der</strong> Rat die Interessen <strong>der</strong> ehemaligen<br />
deutschen Juden; erster Präsident war Leo Baeck. Korrespondenz<br />
mit verschiedenen Organisationen, u.a. betr. Wie<strong>der</strong>gutmachung;<br />
Material über Konzentrationslager <strong>und</strong> "Außenlager", über die<br />
Gründung (1954/55) <strong>und</strong> Publikationen des Leo-Baeck-Institutes<br />
("Bewährung im Untergang", "Leo-Baeck-Gedenkbuch" u.a.), über<br />
den Zentralrat <strong>der</strong> Juden in Deutschland <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e jüdische<br />
Organisationen. (Siehe Inventarliste.)<br />
Dabei u.a.: Material über den Konflikt zwischen Ost-Juden <strong>und</strong><br />
Deutsch-Juden in <strong>Augsburg</strong> 1954, <strong>und</strong> über die Frage <strong>der</strong> legalen<br />
Nachfolge in <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde zu <strong>Augsburg</strong> (1952-1954).<br />
1058
AUGSBURG:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Dann, Albert: Erinnerungen, Erinnerungen an die <strong>Augsburg</strong>er<br />
jüdische Gemeinde (1912-1959, 1627-1944)<br />
Albert Dann wurde 1868 in Frankfurt/M. geboren. Er übernahm<br />
das Möbelgeschäft des Vaters, <strong>und</strong> später die Firma seines<br />
Schwagers in <strong>Augsburg</strong>. Von 1912 bis zu seiner Emigration nach<br />
Palästina 1939 war er in <strong>Augsburg</strong> aktiv in <strong>der</strong> jüdischen Gemeindeverwaltung<br />
tätig.<br />
Jüdisches Leben in <strong>Augsburg</strong> während des Ersten Weltkrieg, <strong>der</strong><br />
Weimarer Jahre <strong>und</strong> <strong>der</strong> Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten.<br />
Schil<strong>der</strong>t Gemeinde <strong>und</strong> Synagogen-Neubau während des Ersten<br />
Weltkrieges; antijüdische Rechtssprechung nach 1933.<br />
Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Dann-Familie in Frankfurt seit 1627; ein<br />
Porträt des Großvaters von Albert Dann, des Reform-Rabbiners<br />
Leopold Stein; Beschreibung von Albert Danns Kindheit.<br />
(15 S.; 23 S.)<br />
Dann, Albert family; collection (1627-1960)<br />
Familienerinnerungen; Manuskripte; Korrespondenz, betr. Wie<strong>der</strong>gutmachungsleistungen.<br />
Decrees; collection (1614-1846)<br />
Verordnungen <strong>der</strong> Herrscher, vor <strong>der</strong> Emanzipation <strong>der</strong> Juden in<br />
mehreren Städten <strong>und</strong> Provinzen erlassen; betr. <strong>Augsburg</strong> u.a.;<br />
die Verordnungen betreffen verschiedene Aspekte, wie Abgaben<br />
<strong>und</strong> Steuern, rechtliche Übereinkommen <strong>und</strong> die Regulierung des<br />
inneren Lebens <strong>der</strong> jüdischen Gemeinden.<br />
(Inhalt durch 100 Katalogkarten erschlossen.)<br />
Hipper, Richard (1922)<br />
"Die Reichsstadt <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> die Judenschaft vom Beginn des<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>erts bis <strong>zur</strong> Aufhebung <strong>der</strong> reichsständischen Verfassung<br />
1808"; Dissertation, 180 S. (auf Mikrofilm.)<br />
Jewish Restitution Successor Organization (JRSO);<br />
collection (1947-1972)<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />
die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />
Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a.: <strong>Augsburg</strong>.<br />
(Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Kahn, Aaron family (1810ff.)<br />
Familien-<strong>Geschichte</strong>, zusammengestellt von Ernst Eckert<br />
(33 S.; englisch.)<br />
Kohn, Heinrich: Jubiläumsschrift zum 100jährigen Bestehen <strong>der</strong><br />
Firma (1834-1937)<br />
Zusammengestellt von Walter Katz (<strong>Augsburg</strong> 1937).<br />
Zur <strong>Geschichte</strong> des <strong>Augsburg</strong>er Textilgeschäftes von Heinrich<br />
Kohn, vorwiegend über die Anfänge in 1830er <strong>und</strong> 1840er Jahren;<br />
beschreibt die Schwierigkeiten, in <strong>Augsburg</strong> eine Genehmigung<br />
zu erhalten; enthält Photographien des Grün<strong>der</strong>s Samuel Kohn<br />
(?) <strong>und</strong> des Textilgeschäftes (18 S.).<br />
1059
AUGSBURG:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Landauer M.S.: Chronik <strong>der</strong> Firma (1833-1938)<br />
Chronik <strong>der</strong> Firma M.S. Landauer, <strong>Augsburg</strong>, zu Ehren ihres<br />
100jährigen Bestehens; zusammengestellt von Otto Landauer<br />
(<strong>Augsburg</strong> 1934/1938).<br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Landauer Textil-Industrie in <strong>Augsburg</strong>, 1833 von<br />
Moses Samuel Landauer in Hürben(-Krumbach) gegründet; <strong>der</strong><br />
Stammbaum <strong>der</strong> Familie Landauer reicht in das 18.Jh. <strong>zur</strong>ück;<br />
Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> des Unternehmens, einschließlich <strong>der</strong><br />
"Arisierungs"-Ankündigung von 1938. (46 S., 13 S. <strong>und</strong> 15 S.)<br />
Nussbaum, Herbert (= Avi Gad ben Arzi): Weg <strong>und</strong> Schicksal<br />
eines deutschen Juden (1904-1935)<br />
Herbert Nussbaum, 1904 in Suhl (Thüringen) geboren; emigrierte<br />
1933 nach Palästina.<br />
Kindheit in Suhl, später in <strong>Augsburg</strong>; Anwachsen von Nationalsozialismus<br />
<strong>und</strong> Antisemitismus in Deutschland während <strong>der</strong> Weimarer<br />
Zeit; Begegnung mit dem Zionismus <strong>und</strong> aktive Mitarbeit<br />
in <strong>der</strong> zionistischen Jugendorganisation "Blau-Weiß"; landwirtschaftliche<br />
Ausbildung; detaillierte Beschreibung einer Reise<br />
nach Palästina im Jahre 1927; Wirtschaftsstudium an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
Köln; Emigration nach Palästina. (82 S.)<br />
Perles, Joseph family; collection (1808-1924)<br />
Joseph Perles, geboren am 26.11.1835 in Baja (Ungarn); 1862<br />
Rabbinerweihe in Breslau; bis 1871 Rabbiner in Posen, dann bis<br />
zu seinem Tod 1894 in München. - Sohn: Felix Perles, geboren<br />
1874, von 1899 bis zu seinem Tod 1933 Rabbiner in Königsberg;<br />
seine Ehefrau, Hedwig Perles, emigrierte nach Palästina <strong>und</strong><br />
starb dort 1954.<br />
Korrespondenz mit zahlreichen Persönlichkeiten; Manuskripte,<br />
Ausschnitte <strong>und</strong> Son<strong>der</strong>drucke von Predigten; Korrespondenz von<br />
Joseph Perles als Rabbiner in München; dabei u.a.: offizielle<br />
Korrespondenz mit den Gemeinden von <strong>Augsburg</strong>, Kitzingen <strong>und</strong><br />
Rotterdam.<br />
(Inhalt ist durch Inventare <strong>und</strong> Katalogkarten erschlossen;<br />
deutsch, hebräisch, französisch, italienisch <strong>und</strong> englisch.)<br />
Pinkus family; collection (1696-1976)<br />
Familie von Textilfabrikanten; Fabrik in Neustadt, Oberschlesien,<br />
war eine <strong>der</strong> größten Leinen-Produzenten <strong>der</strong> Welt. Joseph<br />
Pinkus wurde Teilhaber <strong>der</strong> Firma S. Fränkel durch Heirat mit<br />
Auguste Fränkel. - Sohn Max Pinkus (1857-1934) war Direktor<br />
bis 1926. - Sein Sohn Hans Pinkus leitete die Firma bis <strong>zur</strong><br />
"Arisierung", emigrierte 1939 mit seiner Familie nach England<br />
<strong>und</strong> starb dort 1977, nach einem erfolglosen Versuch, die Firma<br />
in Bayern wie<strong>der</strong> aufzubauen.<br />
Korrespondenz, Material über Familienmitglie<strong>der</strong>, literarische<br />
Aktivitäten von Max Pinkus, über die Juden in Schlesien u.a.;<br />
Geschäftsaufzeichnungen <strong>der</strong> Familie von Mitte 19.Jh. bis nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg; dabei u.a.: Musterbücher <strong>der</strong> Firmen<br />
Süddeutsche Leinenweberei <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> S. Fränkel <strong>Augsburg</strong>.<br />
(Inhalt durch Inventarliste erschlossen; deutsch, englisch <strong>und</strong><br />
französisch.)<br />
1060
AUGSBURG:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Pogrom; November 1938 (Gedenkveranstaltungen 1988)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Material über Gedenkveranstaltungen in<br />
verschiedenen deutschen Städten <strong>und</strong> Gemeinden, anläßlich des<br />
50. Jahrestages des November-Pogroms von 1938;<br />
dabei: Rede des B<strong>und</strong>estagspräsidenten Philipp Jenninger.<br />
Silbermann, Eduard: Erinnerungen (1851-1917)<br />
Eduard Silbermann, geb. in Komsdorf, aufgewachsen in Bischheim<br />
<strong>und</strong> Bamberg; 1879 erster jüdischer Staatsanwalt Deutschlands.<br />
Kindheit in einem orthodoxen jüdischen Haus; jüdisches Leben<br />
auf dem Lande; jüdische Rituale <strong>und</strong> Feste. 1861 nach Bamberg.<br />
Als Staatsanwalt in Regensburg, <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> München.<br />
(152 S., 9 S. <strong>und</strong> 100 S.)<br />
Straus, Raphael; collection (1915-1946)<br />
Geboren am 25.2.1887 in Karlsruhe; <strong>der</strong> Historiker Raphael<br />
Straus emigrierte 1933 nach Palästina, 1945 in die Vereinigten<br />
Staaten, <strong>und</strong> starb am 3.5.1947 in New York City.<br />
Korrespondenz, Manuskripte <strong>und</strong> persönliche Aufzeichnungen <strong>zur</strong><br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden; dabei u.a.: Juden in <strong>Augsburg</strong>, München,<br />
Pappenheim <strong>und</strong> Regensburg; Zionismus; Juden in Palästina <strong>und</strong><br />
Nordafrika; Biographien; Material <strong>zur</strong> jüdischen <strong>Geschichte</strong> in<br />
Bayern. (Mit Inventarliste; englisch <strong>und</strong> hebräisch.)<br />
Weil, Bella: Meine Erinnerungen (1914-1923; 1932-1936)<br />
Rekonstruktion wirtschaftlicher <strong>und</strong> politischer Verhältnisse<br />
während des Ersten Weltkrieges, <strong>der</strong> Weimarer Republik <strong>und</strong> dem<br />
Beginn <strong>der</strong> nationalsozialistischen Herrschaft, auf Gr<strong>und</strong> persönlicher<br />
Erinnerungen, Zeitungsausschnitte; kurze englische<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Emigration <strong>und</strong> des Lebens in den USA 1936-<br />
1940 (4 S.). Enthält: Essensmarken aus <strong>der</strong> Zeit des Ersten<br />
Weltkrieges; wenig Information über die Autorin selbst, die in<br />
<strong>Augsburg</strong> lebte. (ca. 400 S.; deutsch <strong>und</strong> englisch.)<br />
(Zu <strong>Augsburg</strong> vgl.: "Bavaria; Jewish Community" bei Binswangen<br />
<strong>und</strong> "Strauss, Eugen: Erinnerung <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong>" bei Ulm.)<br />
BINSWANGEN:<br />
Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />
Liste <strong>der</strong> jüdischen Gemeinden, Artikel, Liste <strong>der</strong> Juden in<br />
fränkischen Städten <strong>und</strong> Schutzbriefe (1709-1736); Anweisungen<br />
für jüdische Lehrer (1828); Kopie einer Eingabe an die bayer.<br />
Regierung gegen die jüdische Reform-Synode in <strong>Augsburg</strong>, 1871;<br />
Regierungsvorschriften während <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />
Herrschaft; handgeschriebene <strong>Geschichte</strong> (ca. 1912); Kopie des<br />
bayer. Edikts vom 10. Juni 1813, betr. <strong>der</strong> Annahme jüdischer<br />
Familiennamen; Besprechung des Buches: "Die jüdischen Friedhöfe<br />
in Kriegshaber, Buttenwiesen <strong>und</strong> Binswangen" von Louis<br />
Lamm; Zeitungsausschnitte; (aus dem Staatsarchiv Würzburg.)<br />
1061
BINSWANGEN:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Binswangen; Jewish Community (o.D.)<br />
Photo <strong>der</strong> Synagoge in Binswangen.<br />
Fürth, Hirsch; Der Rabbi aus Schwaben. Eine wahre <strong>Geschichte</strong><br />
aus dem Leben (19.Jh.)<br />
Hirsch Fürth, geboren in Fürth Ende 18.Jh., studierte ebenda<br />
(Yeshivah); heiratete die Tochter des Rabbiners von Binswangen<br />
<strong>und</strong> wurde selbst Rabbiner dort. - Schil<strong>der</strong>ung des jüdischen<br />
Landlebens durch einen Sohn des Hirsch Fürth (23 S.)<br />
BURGAU:<br />
Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />
(Siehe bei: Binswangen.)<br />
BUTTENWIESEN:<br />
Bauer family, Buttenwiesen (o.D.)<br />
Dokumente <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Gemeinde <strong>und</strong> <strong>der</strong> Familie Bauer.<br />
Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />
(Siehe bei: Binswangen.)<br />
Buttenwiesen; Jewish Community (o.D.)<br />
Kurze <strong>Geschichte</strong> von Buttenwiesen; Deportationsliste.<br />
Hummel; Alfred (1893-1917)<br />
Alfred Hummel, geboren 1893 in Buttenwiesen; Beruf: Kaufmann.<br />
Bayerischer Militär-Paß.<br />
FELLHEIM:<br />
Fellheim; Jewish Community (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte.<br />
Schwabacher, Alfred: Meine Lebensgeschichte (1879-1939)<br />
Alfred Schwabacher, geboren 1879 in Fellheim; arbeitete in <strong>der</strong><br />
Anzeigen-Abteilung des Rudolf Mosse Verlags in Berlin <strong>und</strong> war<br />
dessen Repräsentant in Zürich; emigrierte 1939 in die USA.<br />
Kindheit in orthodoxer jüdischer Atmosphäre in Fellheim <strong>und</strong><br />
Wertheim; enthält Stammbaum <strong>der</strong> Familie Benario aus Wertheim;<br />
Arbeit für den Mosse Verlag in Berlin <strong>und</strong> Zürich.<br />
(34 S. <strong>und</strong> 6 S.; englisch.)<br />
Thannhauser, Isaac: Kurze Lebensbeschreibung (1774-1810)<br />
Isaac Thannhauser, 1774 in Altenstadt geboren, war jüdischer<br />
Religionslehrer in Fellheim. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
1062
FISCHACH:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
GÜNZBURG:<br />
Ginsburg, Sigmar: Die <strong>Geschichte</strong> unseres Zweiges <strong>der</strong> Familie<br />
Ginsburg (1500-1964)<br />
Sigmar Ginsburg, 1892 als Sohn des Kaufmanns Bezallel Ginsburg<br />
in Karlsruhe geboren; er war Jurist <strong>und</strong> führen<strong>der</strong> Zionist in<br />
Königsberg bis zu seiner Emigration 1933 nach Palästina.<br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familien Günzburg (Ginzburg, Ginsburg), Perlis<br />
<strong>und</strong> Welsbrem, die in das 16. Jh. von Günzburg <strong>zur</strong>ückreicht.<br />
(64 S.; 40 S.)<br />
Ullmann, Ber Bernard: Chronicle (1803-1804)<br />
Ber Bernard Ullmann (Pfersee 1751 - <strong>Augsburg</strong> 1837) war Oberhaupt<br />
<strong>der</strong>, jüdischen Gemeinde in Pfersee (= heute <strong>Augsburg</strong>).<br />
Nachdem ihn ein Jude 1803 wegen Geldfälschung angeklagt hatte,<br />
verbrachte er sieben Monate im Gefängnis, bis <strong>der</strong> Denunziant<br />
seine Verleumdung eingestand. - Bericht über die Anklage gegen<br />
Ber Bernard Ullmann <strong>und</strong> seinen Gefängnisaufenthalt in Günzburg<br />
zusammen mit an<strong>der</strong>en Gemeindemitglie<strong>der</strong>n.<br />
(71 S.; englisch: übersetzt nach <strong>der</strong> deutschen Übersetzung des<br />
hebräischen Originals. - Ullmann, Ber Bernard/Ullmann, Carl,<br />
Günzburg 1804 <strong>und</strong> New York 1928.)<br />
HARBURG:<br />
Berolzheimer, Michael; collection (17.Jh.-1942)<br />
Michael Berolzheimer, geboren am 22.2.1866 in Fürth; er war<br />
Jurist <strong>und</strong> beschäftigte sich nebenbei v.a. mit Genealogie.<br />
1939 emigrierte er in die USA <strong>und</strong> starb am 5.6.1942 in Mount<br />
Vernon, New York.<br />
Dokumente <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Berolzheimer; zahlreiche<br />
Stammbäume, u.a. <strong>der</strong> Familien: Frankel-Fellheimer, Gutmann,<br />
Katzenelnbogen, Kaula, Oettinger, Oppenheimer <strong>und</strong> Osterberg.<br />
Kopien von Volkszählungen, Lebenserinnerungen, Steuerlisten<br />
<strong>der</strong> jüdischen Gemeinden Fürth, Heidenheim, Mittelfranken <strong>und</strong><br />
Redwitz a.d. Rodach (17.-19.Jh.), Photos von Friedhöfen <strong>und</strong><br />
rituellen Gegenständen; dabei: Photos jüdischer Grabsteine von<br />
Harburg <strong>und</strong> Pfersee(-<strong>Augsburg</strong>).<br />
(Inhalt durch Inventarliste erschlossen; deutsch, englisch <strong>und</strong><br />
hebräisch. Am Anfang des ersten Aktes: kurze Zusammenfassung<br />
<strong>und</strong> Katalogkarten von Eric Midas.)<br />
Harburg; Jewish Community (o.D.)<br />
Photos von <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Harburg; Brief über die<br />
Synagoge.<br />
1063
HARBURG:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Jacobsen, Jacob; collection (1660-1958)<br />
Jacob Jacobsen, geb. am 27,11.1888 in Schrimm (jetzt Srem,<br />
Polen); 1920-1939 Direktor des Gesamtarchivs <strong>der</strong> deutschen<br />
Juden; 1943 nach Theresienstadt deportiert; emigrierte 1945<br />
nach England <strong>und</strong> starb am 31.5.1968 in Bad Neuenahr.<br />
Umfangreiche Aufzeichnungen über jüdische Gemeinden in ganz<br />
Zentraleuropa; dabei: Memorbücher, Korrespondenz, Protokolle,<br />
Volkszählungslisten, Beschneidungsbücher (Mohel) <strong>und</strong> Listen<br />
<strong>der</strong> Friedhöfe; betr. u.a.: Harburg, Hürben <strong>und</strong> Wallerstein.<br />
(Inhalt durch 39 seitiges Inventar erschlossen; neben deutsch,<br />
hebräisch <strong>und</strong> jiddisch in verschiedenen an<strong>der</strong>en Sprachen.)<br />
Metzger, Otto: Memoirs (1750-1971)<br />
Otto Metzger, geboren 1885 in Nürnberg, war Miteigentümer einer<br />
großen Metallfirma in Nürnberg; emigrierte 1939 nach England<br />
<strong>und</strong> starb 1961 in London.<br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familien Berlin, Josephtal, Guldmann, Tuchmann<br />
<strong>und</strong> Metzger von Ansbach, Nürnberg <strong>und</strong> Weisenau (Nähe Mainz),<br />
die sich größtenteils mit Wein- <strong>und</strong> Eisenhandel beschäftigten;<br />
beschreibt den sozialen Aufstieg vom Hausierer zum erfolgreichen<br />
Kaufmann im 19.Jh.; betr. u.a. die jüdische Gemeinde in<br />
Harburg. (137 S.; englisch.)<br />
Wassermann, David: <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Wassermann (1677-<br />
1910)<br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familien Wassermann, Sulzberger <strong>und</strong> Regensburger<br />
von Harburg, Wallerstein <strong>und</strong> Sulzbürg (Oberpfalz), die in<br />
das 17. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>zur</strong>ückreicht; enthält Familienstammbäume<br />
sowie Standorte <strong>der</strong> jüdischen Grabsteine. (56 S.)<br />
HÜRBEN (-KRUMBACH):<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Cone family; collection (1800-1965)<br />
Jüdische Familie aus Bayern, die im 19.Jh. in die USA emigrierte.<br />
(Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Jacobsen, Jacob; collection (1660-1958)<br />
Aufzeichnungen über die jüdische Gemeinde in Hürben u.a.;<br />
(Siehe bei: Harburg.)<br />
Katz, Walter E.; collection (1893-1972)<br />
Militär-Papiere; Photos; Familienstammbäume; genealogisches<br />
Material.<br />
Krumbach-Hürben; Jewish Community (o.D.)<br />
Photos von <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> verschiedenen religiösen Objekten;<br />
Zeitungsausschnitte.<br />
1064
HÜRBEN (-KRUMBACH):<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Landauer family; collection (o.D.)<br />
Familienstammbäume; Geschäftsunterlagen <strong>der</strong> Baumwoll-Spinnerei<br />
M.S. Landauer; Familiendokumente <strong>und</strong> Korrespondenz;<br />
(deutsch, englisch <strong>und</strong> jüdisch-deutsch.)<br />
Schwabe, Gretl; collection (o.D.)<br />
Unterlagen über die Familien Spanier, Gump, Weiskopf <strong>und</strong><br />
Schwabe; (deutsch <strong>und</strong> jüdisch-deutsch,)<br />
Schwarz, Karl: Meine Familie. Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie<br />
Schwarz in Deutschland (1700-1933)<br />
Karl Schwarz (München 1885 - Israel 1962) war Direktor im Jüdischen<br />
Museum in Berlin <strong>und</strong>, nach seiner Emigration 1933, im<br />
Jüdischen Museum in Tel Aviv.<br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Schwarz, die in das 18.Jh. <strong>zur</strong>ückreicht;<br />
Ursprünge in Hürben; Großvater war Rabbiner in Köln,<br />
Vater Stoffhändler in Berlin; enthält Stammbäume <strong>der</strong> Familien<br />
Schwarz <strong>und</strong> Kahn; Totesanzeigen von Josef Schwarz <strong>und</strong> Jacob<br />
Hirschinger; Kopien verschiedener deutscher <strong>und</strong> hebräischer<br />
Dokumente. (89 S.; 19 S.; zusammengestellt in Israel 1950.)<br />
ICHENHAUSEN:<br />
Bennet, James; collection (o.D.)<br />
Stammbäume <strong>der</strong> Familien Bissinger, Israelsky, Goldschmidt-<br />
Stadthagen <strong>und</strong> van Ronkel; (englisch.)<br />
Gerstle family (1794-1930)<br />
Auszüge aus statistischen Aufzeichnungen über die Familienmitglie<strong>der</strong><br />
von 1794 bis 1930.<br />
Ichenhausen; Jewish Community (o.D.)<br />
Brief, betr. die jüdische Gemeinde in Ichenhausen.<br />
Thannhauser, Isaac: Kurze Lebensbeschreibung (1774-1810)<br />
Isaac Thannhauser, 1774 in Ältenstadt geboren, lebte u.a. in<br />
Ichenhausen. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
KRIEGSHABER (-AUGSBURG):<br />
Bavaria; Jewish Community (1709-1936)<br />
(Siehe bei: Binswangen.)<br />
Berolzheimer, Michael; collection (17.Jh.-1942)<br />
Enthält u.a. verschiedene Stammbäume sowie Photos.<br />
(Siehe bei: Harburg.)<br />
Kriegshaber; Jewish Community (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte, die jüdische Gemeinde in Kriegshaber betreffend;<br />
Photos vom jüdischen Friedhof.<br />
1065
KRUMBACH:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Katz, Walter E.; collection (1893-1972)<br />
(Siehe bei: Hürben.)<br />
Krumbach-Hürben; Jewish Community (o.D.)<br />
(Siehe bei: Hürben.)<br />
Landauer family; collection (o.D.)<br />
(Siehe bei: Hürben.)<br />
Schwabe, Gretl; collection (o.D.)<br />
(Siehe bei: Hürben.)<br />
MEMMINGEN:<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Darmstädter, Karl D.; collection (18.Jh.-1972)<br />
Karl D. Darmstädter, geb. am 25.9.1892 in Birkenau, emigrierte<br />
über die Nie<strong>der</strong>lande in die USA (1939-1940); er ließ sich nie<strong>der</strong><br />
in Washington, D.C., war tätig als Schriftsteller, Dichter<br />
<strong>und</strong> Professor für Deutsch; er starb 1984.<br />
Umfangreiche Sammlung von Briefen <strong>und</strong> Manuskripten ("Kodifiziertes<br />
Recht - Gewohnheitsrecht <strong>der</strong> Völker", "Zur jüdischen<br />
Familienforschung in Baden. Kleine Notizen", "Hochverehrte<br />
Festversammlung", "Ein unbekannter Herzlbrief - in Washington,<br />
D.C" u.a.), verschiedene Abhandlungen (u.a. über Ritualmord),<br />
Postkarten, Fotos, Memorbuch, Gebetbuch <strong>und</strong> jüdischer Kalen<strong>der</strong><br />
(1801-2000); Zeitungsausschnitte, Aufzeichnungen <strong>und</strong> Dokumente<br />
über Juden in Südwestdeutschland; dabei u.a.: Material über<br />
Memmingen.<br />
(Inhalt durch ein 12 seitiges Inventar erschlossen; deutsch,<br />
englisch <strong>und</strong> hebräisch.)<br />
Einstein, Fred; collection (1746ff.)<br />
Briefe von Albert Einstein; Photo; Korrespondenz, betr. Max<br />
Einstein; Zeitungsausschnitte u.a.;<br />
Jewish Restitution Successor Organization (JUSO);<br />
collection (1947-1972)<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />
die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />
Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a.: Memmingen.<br />
(Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Memmingen; Jewish Community (o.D.)<br />
Photo von <strong>der</strong> Synagoge in Memmingen.<br />
1066
MEMMINGEN:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Pineas, Hermann O.:<br />
Unsere Schicksale seit dem 30.1.1933. Meine illegale Zeit vom<br />
6. März 1943. Datum des Untertauchens. Bis Herbst 1944. Meine<br />
Erinnerungen an Dr. Leo Baeck (1939-45, 1939-44, 1906-53)<br />
Hermann O. Pineas, geb. 1892 in Düsseldorf, 1939-43 Neurologe<br />
im Jüd. Hospital Berlin; überlebte unter falschem Namen in<br />
Memmingen, mit Hilfe von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> "Bekennenden Kirche";<br />
emigrierte 1945 in die USA. - Frau: Herta Pineas, geb. 1892 in<br />
Hamburg; 1944 erwarben beide in Memmingen falsche Papiere.<br />
Dabei: Beschreibung des jüd. Lebens in Berlin; Vorbereitung<br />
<strong>der</strong> Berliner Juden auf die Deportation; Weg in den Untergr<strong>und</strong>,<br />
<strong>und</strong> Unterstützung durch die "Bekennenden Kirche", durch Geistliche<br />
in Württemberg <strong>und</strong> Bayern; (53 S.; 18 S. <strong>und</strong> 5 S.)<br />
NÖRDLINGEN:<br />
Jewish Restitution Successor Organisation (JRSO);<br />
collection (1947-1972)<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />
die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />
Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a. Nördlingen.<br />
(Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Lehmann family, Nördlingen (o.D.)<br />
Deportationsliste; Genealogie; Familienunterlagen; Liste <strong>der</strong><br />
ehemaligen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in Nördlingen.<br />
Nördlingen; Jewish Community (o.D.)<br />
Bericht über das Schicksal <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde während des<br />
Zweiten Weltkrieges; Liste des jüdischen Friedhofs.<br />
Straus , Raphael; collection (1915-1946)<br />
(Siehe bei: <strong>Augsburg</strong>.)<br />
OETTINGEN:<br />
Meyer, Johanna; collection (1846-1958)<br />
Johanna Meyer, geb. am 13.1.1874 in Berlin, war Schriftstellerin;<br />
hielt Vorträge in den jüdischen Gemeinden Deutschlands;<br />
aktives Mitglied des jüd. Frauenb<strong>und</strong>es; 1938 Emigration in die<br />
USA; starb am 24.4.1958 in Philadelphia.<br />
Umfangreiche Korrespondenz, Material über Literatur, jüdische<br />
Themen <strong>und</strong> kulturelles Leben in den 1920er <strong>und</strong> 1930er Jahren,<br />
Memoiren über die Zeit vor 1901. - <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> Genealogie<br />
<strong>der</strong> Familie Loevinson (Meyer). Material über die Schwester<br />
Henriette May (1862-1928) <strong>und</strong> das Schicksal des Bru<strong>der</strong>s Ermanno<br />
(Hermann) Loevinson (1863-1943), <strong>der</strong> Archivar in Italien<br />
war. (Inhalt durch 2 Inventare erschlossen; deutsch, englisch,<br />
italienisch <strong>und</strong> französisch.)<br />
1067
OETTINGEN:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Oettingen; Archives (1956)<br />
Liste des Archivmaterials in <strong>der</strong> Fürstlich Oettingen Spielberg'schen<br />
Dominialkanzlei.<br />
Oettingen; Jewish Community (1822)<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> 1822 geborenen Juden.<br />
PFERSEE (-AUGSBURG):<br />
Berolzheimer, Michael (17.Jh.-1942)<br />
Enthält u.a. verschiedene Stammbäume <strong>und</strong> Photos.<br />
(Siehe bei: Harburg.)<br />
Ginsburg, Sigmar: Die <strong>Geschichte</strong> unseres Zweiges <strong>der</strong> Familie<br />
Ginsburg (1500-1964)<br />
(Siehe bei: Günzburg.)<br />
Ullmann, Ber Bernard: Chronicle (1803-1804)<br />
Ber Bernard Ullmann (Pfersee 1751 - <strong>Augsburg</strong> 1837) war Oberhaupt<br />
<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in Pfersee.<br />
(Siehe bei: Günzburg.)<br />
STEPPACH:<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
ULM:<br />
Baehr, Hugo (1938)<br />
R<strong>und</strong>schreiben, betreffend Ausgehverbot <strong>und</strong> Freilassung von<br />
Juden aus Konzentrationslagern. (Ulm, November 1938.)<br />
Bergmann, John H.; collection (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte <strong>und</strong> Manuskripte, betreffend die jüdischen<br />
Gemeinden in Schwaben. (Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Buttenhausen; Jewish Community (1787-1987)<br />
Schutzbrief <strong>und</strong> Verordnung (1787); Steuerverzeichnis (1940);<br />
Namensliste; Artikel <strong>und</strong> Zeitungsausschnitte über die Gemeinde;<br />
detaillierte Angaben <strong>der</strong> Mitgift von Martha Hirsch (1829).<br />
Cohn, Julius (1939)<br />
Julius Cohn, Rabbiner; Abschiedspredigt. (Ulm, 1939.)<br />
1068
ULM:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Einstein, Albert; collection (1931-1982)<br />
Umfangreiche Sammlung von persönlichen Unterlagen <strong>und</strong> Photos<br />
(von Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz, Auslandsreisen <strong>und</strong> dem Leben in<br />
<strong>der</strong> USA nach <strong>der</strong> Emigration; von vielen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> berühmten<br />
Zeitgenossen); Briefe, Manuskripte, Zeitungen <strong>und</strong> Bücher;<br />
dabei u.a.: Photo (vergrößert <strong>und</strong> aufgezogen) des Ulmer Geburtshauses<br />
von Albert Einstein.<br />
(Inhalt durch Inventar erschlossen; deutsch <strong>und</strong> englisch.)<br />
Einstein, Berthold; collection (1932)<br />
Berthold Einstein, geboren am 31.12.1862 in Ulm, starb 1935 in<br />
Landau; er war Rabbiner in Landau.<br />
Photo mit Widmung (1932, Dezember 31).<br />
Einstein, Fred; collection (1746ff.)<br />
(Siehe bei: Memmingen.)<br />
Herrlingen; Landschulheim (1928-1987, 1934-1938)<br />
Manuskript <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Materialien über das Landschulheim in<br />
Herrlingen bei Ulm; "Blätter des jüdischen Landschulheims";<br />
Joseph Jaschuwi (= Rosenthal): Teilmemoiren (42 S.);<br />
Korrespondenz (1928-1932); Zeitungsausschnitte, u.a. zwei<br />
Schulen in Ulm betreffend, die zusammen umbenannt wurden in<br />
Anna Essinger Schule. (Inhalt durch Inventar erschlossen.)<br />
Hirsch, Robert: Erinnerungen (1857-1934)<br />
Robert Hirsch, geb. 1857 in Tübingen, ließ sich als Jurist in<br />
Ulm nie<strong>der</strong>; war dort 2. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde;<br />
Schwiegervater von Theo Hirsch (Sohn von Louis Hirsch, Bru<strong>der</strong><br />
von Otto Hirsch), 1933 nach Stuttgart, 1939 Selbstmord.<br />
Genealogie; Kindheit als jüngster von 14 Brü<strong>der</strong>n; berufliche<br />
Laufbahn (durfte als Jude kein Staatsanwalt werden); aktives<br />
Mitglied bei <strong>der</strong> National liberalen Partei <strong>und</strong> den Freimaurern;<br />
Erster Weltkrieg; Schließen des Rechtsanwaltbüros 1933;<br />
enthält: Abschriften zahlreicher Gratulationen <strong>zur</strong> goldenen<br />
Hochzeit <strong>und</strong> zum 80. Geburtstag 1937.<br />
(92 S.; 86 S.)<br />
Jaschuwi, Joseph (= Rosenthal): Teilmemoiren (1900-1947)<br />
Geb. in Lage (Lippe); Sohn eines Lumpenhändlers, <strong>der</strong> die Familie<br />
10 Jahre später verließ; Joseph Jaschuwi lebte im Armenhaus;<br />
später Direktor des Landschulheims Herrlingen, nach <strong>der</strong><br />
Emigration (Palästina 1939) Schulleiter in Kfar Bialik.<br />
Kindheit in ländlicher, orthodoxer Atmosphäre; doppelte Demütigung:<br />
Jude <strong>und</strong> Leben im Armenhaus. (42 S.)<br />
Oettinger, Siegm<strong>und</strong> Seligmann: Erinnerungen für meine Kin<strong>der</strong><br />
(1821-1894)<br />
Siegm<strong>und</strong> Seligmann Oettinger (Buttenhausen 1821 - Ulm 1899)<br />
war Herausgeber <strong>der</strong> Lokalzeitung "Laupheimer Verkün<strong>der</strong>".<br />
Kindheit in Buttenhausen; jüdisches Leben auf dem Land; als<br />
Waise in Stuttgart; Druckerlehre; Antisemitismus; Nie<strong>der</strong>lassung<br />
in Ulm. (10 S.)<br />
1069
ULM:<br />
LEO BAECK INSTITUTE ARCHIVES, NEW YORK<br />
Pogrom; November 1938 (Gedenkveranstaltungen 1988)<br />
(Siehe bei: <strong>Augsburg</strong>.)<br />
Raff, Josef: Lebensbeschreibung (1818-1897)<br />
Josef Raff ließ sich u.a. als Buchhalter in Ulm nie<strong>der</strong>.<br />
(Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Strauss, Eugen: Erinnerungen <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong> (1898-1938)<br />
Eugen Strauss (Ulm 1879 - England 1965) war als Jurist in<br />
<strong>Augsburg</strong> tätig, Vorstandsmitglied des Centralvereins <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in <strong>Augsburg</strong> bis zu seiner<br />
Emigration nach England 1939.<br />
Gedanken über das jüdische Leben in Deutschland vor <strong>und</strong> während<br />
<strong>der</strong> Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten; enthält Bemerkungen<br />
über den Zusammenschluß deutscher Studenten jüdischen<br />
Glaubens <strong>und</strong> den November-Pogrom 1938. (4 S.)<br />
Ulm; Jewish Community (o.D.)<br />
Zeitungsausschnitte, Photo, R<strong>und</strong>schreiben <strong>und</strong> Listen.<br />
WALLERSTEIN:<br />
Jacobsen, Jacob; collection (1660-1958)<br />
Aufzeichnungen über die jüdische Gemeinde in Wallerstein u.a.;<br />
(Siehe bei: Harburg.)<br />
Kroner, Rabbi: Die Judengemeinde Wallerstein im Ries (o.D.)<br />
Artikel über die Judengemeinde Wallerstein (auf Mikrofilm.)<br />
Wassermann, David: <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Familie Wassermann (1677-<br />
1910)<br />
(Siehe bei: Harburg.)<br />
WERTINGEN:<br />
Jewish Restitution Successor Organization (JRSO);<br />
collection (1947-1972)<br />
Korrespondenz <strong>der</strong> JRSO mit Einzelpersonen <strong>und</strong> Institutionen,<br />
die zerstörten Synagogen verschiedener jüdischer Gemeinden in<br />
Hessen <strong>und</strong> Bayern betreffend (auf Mikrofilm); u.a. Wallerstein.<br />
(Siehe bei: Altenstadt.)<br />
Nachtrag (ohne Ortsangabe): Ettlinger family (1733-1925)<br />
Essay von Wolfsohn: Aus dem Stammbaum <strong>der</strong> Familien Ettlinger-<br />
Freimann-Horowitz (1925, 10 S.); orig. Drucktafeln; Stammtafeln<br />
<strong>der</strong> Familie Ettlinger; History of the Ettlinger Family;<br />
Life History of Bernhard Ettlinger; (deutsch <strong>und</strong> englisch.)<br />
1070
URKUNDEN:<br />
STADTARCHIV NÖRDLINGEN<br />
1342 Juni 20 München<br />
Bestimmungen Kaiser Ludwigs des Bayern, daß die Juden in Nörd-<br />
lingen zwei bis drei Fleischbänke haben sollen<br />
(U 2953. - Regest: NöUB I/170.)<br />
1348 Januar 27 Ulm<br />
König Karl bestätigt die Rechte <strong>der</strong> Stadt Nördlingen <strong>und</strong> erläßt<br />
<strong>der</strong> Stadt die rückständige Steuer <strong>und</strong> Judenhilfe<br />
(U 2954. - Regest: NöUB I/192.)<br />
1348 Dezember 24<br />
Verzicht <strong>der</strong> Grafen von Oettingen auf alle Ansprüche, wegen<br />
<strong>der</strong> getöteten <strong>und</strong> lebenden Juden, die in Nördlingen ansässig<br />
waren<br />
(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/200.)<br />
1348 Dezember 24<br />
Die Grafen von Oettingen geloben <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, sie<br />
wegen aller rechtlichen Ansprüche <strong>der</strong> Juden ein Jahr lang zu<br />
vertreten<br />
(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/201.)<br />
1348 Dezember 31 Dresden<br />
König Karl erlaubt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, erneut Juden aufzunehmen<br />
(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/202.)<br />
1349 Januar 26<br />
Die Zunftmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nördlinger Schnei<strong>der</strong>, Tuchscherer <strong>und</strong><br />
Kürschner verpflichten sich u.a. eidlich, nicht für Juden in<br />
<strong>der</strong>en Häusern etwas zu arbeiten<br />
(Bestand Zunftsachen. - Regest: NöUB I/203.)<br />
1349 April 19<br />
Aufstellung <strong>der</strong> Grafen von Oettingen über die, ihnen von <strong>der</strong><br />
Stadt Nördlingen übergebenen, Güter <strong>und</strong> Briefe <strong>der</strong> Juden<br />
(Bestand Juden. - Regest: NöUB I/211.)<br />
1354 August 8<br />
Hans von Halle zu Nördlingen quittiert von einer Schuld, "da-<br />
ruff ist gangen ze gesuch dem Juden" 50 Pf<strong>und</strong> Heller<br />
(U 2007/1. - Regest: NöUB II/251.)<br />
1357 Mai 1<br />
Mosse von Bopfingen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Juden zu Nördlingen verkaufen<br />
ein Ewiggeld aus <strong>der</strong> Nördlinger Judenschule<br />
(Bestand Juden. - Regest: NöUB II/262.)<br />
1361 Januar 11<br />
Die Grafen von Oettingen erhalten von <strong>der</strong> Judenschaft zu Nördlingen<br />
30 Pf<strong>und</strong> Heller für dieses Jahr<br />
(U 7153a. - Regest: NöUB II/297.)<br />
1071
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1362 Januar 26<br />
Verkauf eines Ewiggeldes aus dem Hof zu Nördlingen, gelegen an<br />
<strong>der</strong> Juden Hofstatt vor dem Rümlingertor<br />
(U 5603. - Regest: NöUB II/309.)<br />
1363 November 25<br />
Verkauf eines Ewiggeldes aus dem Hof zu Nördlingen auf dem<br />
Judengraben<br />
(Abschrift 15.Jh.: Kopialbuch des Spitals II,200. - Regest:<br />
NöUB II/331.)<br />
1375 April 3<br />
Kauf <strong>der</strong> Häuser, gelegen an <strong>der</strong> Judenschule (= Synagoge) zu<br />
Nördlingen. durch den Juden Elias<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/478.)<br />
1377 April 10<br />
Einigung zwischen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen <strong>und</strong> H. Fukker, wegen<br />
<strong>der</strong> Bürgschaft "von ainer Jüdin"<br />
(U 3510. - Regest: NöUB II/514.)<br />
1378 April 1<br />
Bischof Burkhard von <strong>Augsburg</strong> bewilligt den Nördlinger Juden<br />
die Errichtung eines eigenen Friedhofs, nachdem <strong>der</strong> alte jüdische<br />
Friedhof durch Christenhäuser bebaut worden war<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/529.)<br />
1385 April 24<br />
Die Grafen von Oettingen versprechen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, ihr<br />
in allen Feindschaften aus <strong>der</strong> Tat an den Juden zu helfen<br />
(Bestand Judenschlacht. - Regest: NöUB II/643.)<br />
1385 April 28 Prag<br />
König Wenzel weist die Stadt Nördlingen an, die ihm für die<br />
Juden schuldigen 3500 fl an Kraft von Hohenloch zu bezahlen<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/644.)<br />
1385 Mai 5 (Ulm)<br />
Die Stadt Nördlingen wird nach Streitigkeiten, wegen <strong>der</strong> an<br />
den Juden geschehenen Tat, wie<strong>der</strong> in den Städteb<strong>und</strong> Schwaben<br />
aufgenommen<br />
(U ... - Regest: NöUB IV/2492.)<br />
1385 Juni 13 - 1386 Juni 19<br />
42 Schutz- <strong>und</strong> Schirmbriefe <strong>und</strong> Beistandspakte mit <strong>der</strong> Ritterschaft<br />
des Umlandes, die <strong>der</strong> Stadt Nördlingen versprechen, ihr<br />
bei allen Feindschaften wegen <strong>der</strong> Tat an den Juden zu helfen<br />
(Bestand Judenschlacht. - Regesten: NöUB II/645-668, 670-684,<br />
689, 691, 697.)<br />
1072
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1389 November 26<br />
Oswalt Frikkinger zu Nördlingen vergleicht sich mit <strong>der</strong> Stadt,<br />
wegen seiner Beteiligung an dem Frevel an den Juden<br />
(Bestand Judenschlacht. - Regest: NöUB II/735.)<br />
1390 September 29<br />
Wolf Baier, Metzger zu Nördlingen, schwört <strong>der</strong> Stadt Urfehde,<br />
wegen seiner Beteiligung an dem Auflauf <strong>und</strong> dem Frevel an den<br />
Juden<br />
(U 3513. - Regest: NöUB II/754.)<br />
1391 Februar 27<br />
Urteil, wegen Lösung von "köpf, kleineid" <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Habe bei<br />
den Nördlinger Juden<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/757.)<br />
1391 März 7 Rottweil<br />
Graf Hermann von Sulz bestätigt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen die Urk<strong>und</strong>e<br />
König Wenzels von 1385 III 21 (BayHStA), über die Freiheit,<br />
wegen <strong>der</strong> Tat an den Juden<br />
(Bestand Judenschlacht. - Regest: NöUB II/759.)<br />
1392 Oktober 24 Bettlern<br />
König Wenzel gewährt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen Straffreiheit, wegen<br />
des "judenschlahens"; die Stadt darf auf zehn Jahre erneut<br />
Juden aufnehmen<br />
(U 2988. - Regest: NöUB II/781.)<br />
1393 April 24<br />
Peter Schuler zu Nördlingen vergleicht sich mit <strong>der</strong> Stadt,<br />
wegen seiner Beteiligung an dem Frevel an den Juden<br />
(U 3514a. - Regest: NöUB II/789.)<br />
1394 März 21<br />
Die Stadt Nördlingen erlaubt den Antonitern aus Memmingen,<br />
anstelle <strong>der</strong> Judenschule <strong>und</strong> <strong>der</strong> Häuser in <strong>der</strong> Judengasse eine<br />
Kapelle zu bauen<br />
(U 3165. - Regest: NöUB II/803.)<br />
1395 Januar 14<br />
Seb. Illsung zu <strong>Augsburg</strong> erhält das Recht, bei Verzug sein<br />
Leibgedinggeld in Nördlingen an Juden o<strong>der</strong> Christen zu nehmen<br />
(U 7405 1/2. - Regest: NöUB II/812.)<br />
1398 Januar 8<br />
H. Zingel zu Nördlingen verkauft <strong>der</strong> Stadt ein Ewiggeld, das<br />
ihm u.a. aus <strong>der</strong> Judenschule zusteht<br />
(U 2907. — Regest: NöUB II/859.)<br />
1399 März 4<br />
F. Raupolt <strong>und</strong> seine Hausfrau A. Zinglin zu Nördlingen verkaufen<br />
<strong>der</strong> Stadt ein Ewiggeld aus <strong>der</strong> Judenschule<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB II/879.)<br />
1073
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1401 August 15 <strong>Augsburg</strong><br />
König Ruprecht gewährt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen Straffreiheit,<br />
wegen <strong>der</strong> Judenschäden; die Stadt darf auf zehn Jahre erneut<br />
Juden aufnehmen <strong>und</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Judensteuer behalten; zusätzlich<br />
zahlt je<strong>der</strong> Jude <strong>und</strong> jede Jüdin über 12 Jahre an den<br />
König jährlich 1 fl Opferpfennig<br />
(U 2992. - Regest: NöUB III/958.)<br />
1401 August 19 Weißenburg<br />
König Ruprecht gewährt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen Freiheit <strong>und</strong><br />
Schutz, wegen <strong>der</strong> Tat an den Juden<br />
(U 2997. - Regest: NöUB III/964.)<br />
1401 November 13<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren den Nördlinger Juden 39 fl<br />
Steuer<br />
(U 7154. - Regest: NöUB III/978.)<br />
1402 Juni 15<br />
Übereinkommen des H. Velwer zu Nördlingen mit <strong>der</strong> Stadt, wegen<br />
seiner Beteiligung an dem Judenauflauf<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB III/987.)<br />
1402 November 12<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren den Nördlinger Juden 49 fl<br />
Steuer<br />
(U 7154a. - Regest: NöUB III/979.)<br />
1403 November 18<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren den Juden zu Nördlingen<br />
die Steuer<br />
(U 7154b. - Regest: NöUB III/1015.)<br />
1404 Februar 28 Heidelberg<br />
König Ruprecht quittiert <strong>der</strong> Stadt Nördlingen eine Geldsumme,<br />
mit <strong>der</strong> sie den Juden Joseph, seine beiden Söhne <strong>und</strong> einen<br />
an<strong>der</strong>en Juden gestraft hatte<br />
(U 3001. - Regest: NöUB III/1027.)<br />
1405 November 15<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren <strong>der</strong> Stadt Nördlingen eine<br />
Steuer von 61 1/2 fl, die ihnen die Juden schuldig sind<br />
(U 7154c. - Regest: NöUB III/1049.)<br />
1407 November 13<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren den Nördlinger Juden die<br />
Steuer<br />
(U 7154d. - Regest: NöUB III/1016.)<br />
1408 November 14 - 1412 November 25<br />
Dieselben quittieren den Nördlinger Juden die Steuern<br />
(U 7154e. 7155-7158. - Regesten: NöUB III/1017-1021.)<br />
1074
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1413 November 12<br />
Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />
seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7159. - Regest: NöUB III/1210.)<br />
1414 März 23 Heidelberg<br />
König Sigm<strong>und</strong> läßt die in Schwaben anfallenden Opferpfennige<br />
<strong>der</strong> "Judischeid" für die beiden vergangenen Weihnachten for<strong>der</strong>n<br />
<strong>und</strong> einsammeln<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB III/1219.)<br />
1414 Juli 13<br />
Die Juden zu Nördlingen versprechen <strong>der</strong> Stadt, vor dem Rat <strong>und</strong><br />
Gericht von Nördlingen Recht zu nehmen<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB III/1228.)<br />
(1414) August 13 Koblenz<br />
König Sigm<strong>und</strong> bestimmt, daß die Judenschaft zu Nördlingen<br />
"Leib <strong>und</strong> Gut nicht verrücke", bis er von ihnen eine Steuer<br />
einnehme<br />
(Regest: NÖUB III/1230.)<br />
1414 August 17<br />
Aufläufe <strong>und</strong> Streitigkeiten <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Synagoge <strong>und</strong> in<br />
<strong>der</strong> Schule zu Nördlingen<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. -Regest: NöUB III/1231.)<br />
1414 September 29<br />
Die Stadt Nördlingen verspricht, an König Sigm<strong>und</strong> 800 fl Judensteuer<br />
zu bezahlen<br />
(U 7180. - Regest: NöUB III/1235.)<br />
1414 Oktober 1<br />
König Sigm<strong>und</strong> befiehlt <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die 800 fl Steuer<br />
für die Juden zu bezahlen<br />
(U 6634. - Regest: NöUB III/1236.)<br />
1414 Oktober 12<br />
Die Stadt Nördlingen verkauft ein Leibgeding, mit Schadenersatz<br />
"an Cristan o<strong>der</strong> an Juden"<br />
(U 5587. - Regest: NöUB III/1238.)<br />
1414 November 18<br />
Die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von Oettingen quittieren den<br />
Juden zu Nördlingen jeweils ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7160. 7161. - Regesten: NöUB III/1211. 1254.)<br />
1414 November 25 Köln<br />
König Sigm<strong>und</strong> quittiert <strong>der</strong> Stadt Nördlingen die, ihm für die<br />
Judenschaft versprochene Summe<br />
(U 7181. - Regest: NöUB III/1247.)<br />
1075
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1415 November 17<br />
Die Grafen Ludwig <strong>und</strong> Friedrich von Oettingen quittieren den<br />
Juden zu Nördlingen jeweils ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7161a. 7161b. - Regesten: NÖUB III/1212. 1255.)<br />
1416 November 15<br />
Dieselben quittieren den Juden zu Nördlingen jeweils ihren<br />
Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7161c. 7161d. - Regesten: NöUB III/1213. 1256.)<br />
1417 November 14<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren den Juden zu Nördlingen<br />
die Steuer<br />
(U 7161e. - Regest: NöUB III/1022.)<br />
1418 November 13<br />
Graf Friedrich d.Ä. von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />
seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7162. - Regest: NÖUB III/1420.)<br />
1419 Oktober 2<br />
H. Kesinger, Schnei<strong>der</strong> zu Nördlingen, verkauft ein Leibgedinge,<br />
mit Schadenersatz "an Cristan o<strong>der</strong> an Juden"<br />
(U 5629. - Regest: NöUB III/1446.)<br />
1419 Oktober 2<br />
Ulrich Rot zu Nördlingen verkauft ein Leibgedinge, mit Schadenersatz<br />
"an Cristan o<strong>der</strong> an Juden"<br />
(U 5630. ~ Regest: NöUB III/1447.)<br />
1419 November 12<br />
Graf Friedrich d.Ä. von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />
seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer; desgleichen quittiert Graf<br />
Ludwig d.J. die seinem Vater <strong>und</strong> ihm zu gebenden Steuern<br />
(U 7163- 7164. - Regesten: NöUB III/1421. 1454.)<br />
1420 Januar 27<br />
Verkauf von Gütern, Äckern <strong>und</strong> Wiesen an die Stadt Nördlingen;<br />
dabei: ein Morgen Acker an dem Galgenberg, genannt <strong>der</strong> Judenacker<br />
(U 2676. - Regest: NöUB III/1461.)<br />
1420 Dezember 27<br />
Schulden für eine Glocke von 67 1/2 fl, mit Schadenersatz "an<br />
Cristan <strong>und</strong> an Juden" in Nördlingen<br />
(Glockengießerakten. - Regest: NöUB III/1480/2.)<br />
1421 Januar 15<br />
Verkauf von "bantzer <strong>und</strong> leinwat", mit Schadenersatz "an Christen,<br />
an Jüden" in Nördlingen<br />
(U 5631. - Regest: NöUB III/1482.)<br />
1076
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1421 Oktober 10<br />
N. Lauinger zu Nördlingen verkauft seinen Hof um 222 fl an<br />
Veyfelmann "Judenburger"<br />
(U 6553. - Regest: NöUB III/1509.)<br />
1421 November 12<br />
Die Grafen Ludwig d.Ä. <strong>und</strong> Friedrich d.Ä. von Oettingen quittieren<br />
den Nördlinger Juden jeweils ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7165. 7166. - Regesten: NöUB III/1515. 1422.)<br />
1422 November 15<br />
Die Grafen von Oettingen quittieren den Juden zu Nördlingen<br />
die Steuer<br />
(U 7167. - Regest: NöUB III/1023.)<br />
1423 November 11 - 1428 November 14<br />
Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />
die Steuer, die sie ihm <strong>und</strong> seines (gestorbenen) Bru<strong>der</strong>s Kin<strong>der</strong>n<br />
zu geben haben<br />
(U 7168-7174. - Regesten: NöUB III/1571. 1572. 1640. 1642.<br />
1672-1674.)<br />
1429 November 13<br />
Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen die<br />
Steuer, die sie ihm <strong>und</strong> seinen Vettern zu geben haben<br />
(U 7175. - Regest: NöUB III/1752.)<br />
1431 April 9<br />
Verkauf eines Hofes in Nördlingen um 333 fl, mit Schadenersatz<br />
"an Cristan, an Juden"<br />
(U 5635. - Regest: NÖUB III/1789.)<br />
1431 September 19<br />
Schuldbrief dreier Bürger zu Nördlingen, mit Schadenersatz "an<br />
Cristan, an Juden"<br />
(U 5637. - Regest: NöUB III/1804.)<br />
1434 April 25<br />
P. Rummel zu Ulm schuldet dem Kramer Jos Michel zu Ulm 35 fl;<br />
Schadenersatz "an Juden, an Cristan"<br />
(U 5638. - Regest: NöUB III/1902.)<br />
1434 November 15<br />
Die Vettern Ludwig, Graf zu Oettingen, quittieren den Juden zu<br />
Nördlingen die Steuer<br />
(U 7176. -Regest: NöUB III/1926.)<br />
1435 November 13<br />
Die Brü<strong>der</strong> Johann, Ulrich <strong>und</strong> Wilhelm, Grafen von Oettingen,<br />
quittieren den Nördlinger Juden ihren Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7177. - Regest: NöUB III/1946.)<br />
1077
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1436 Oktober 25<br />
Der Jude Leo von Rapperwil, Bürger zu Nördlingen, schwört <strong>der</strong><br />
Stadt "nach judischer gewonheit" Urfehde<br />
(U 3678. - Regest: NöUB IV/1986.)<br />
1436 November 15<br />
Die Vettern Ludwig, Johann, Ulrich <strong>und</strong> Wilhelm, Grafen von<br />
Oettingen, quittieren den Juden zu Nördlingen die Steuer<br />
(U 7178. - Regest: NöUB IV/1992.)<br />
1437 März 8<br />
Der Jude Schmule von Brackenheim, Bürger zu Nördlingen,<br />
schwört <strong>der</strong> Stadt Urfehde<br />
(U 3681. - Regest: NöUB IV/2010.)<br />
1437 Mai 24<br />
Vri <strong>der</strong> Jude, Bürger zu Nördlingen, schwört Urfehde, nachdem<br />
ihn <strong>der</strong> Jude Schmule verklagt hatte<br />
(U 3684. - Regest: NöUB IV/2020.)<br />
1437 September 30<br />
Graf Johann von Oettingen verkauft an die Stadt Nördlingen<br />
u.a. je ein Fastnachthuhn von den Hofstätten <strong>der</strong> Juden Bendel<br />
<strong>und</strong> Salomon in Baldingen<br />
(Kopialbuch Graf Johanns zu Oettingen, ca. 1445, fol.1-4. -<br />
Regest: NöUB IV/2029.)<br />
1437 November 14<br />
Graf Ludwig von Oettingen quittiert den Juden zu Nördlingen<br />
seinen Anteil an <strong>der</strong> Steuer<br />
(U 7179. - Regest: NöUB IV/2036.)<br />
1442 Oktober 19<br />
Einigung zwischen dem Juden Mosse, Bürger zu Nördlingen, <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt; Mosse zahlt 200 fl <strong>und</strong> erhält wie<strong>der</strong> sein "Burgrecht"<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en. - Regest: NöUB IV/2223.)<br />
1446 Mai 11<br />
Joseph Jud, <strong>zur</strong> Zeit Bürger in Nördlingen, schwört <strong>der</strong> Stadt<br />
Urfehde<br />
(U 3757. - Regest: NöUB IV/2341.)<br />
1446 September 26<br />
Übereinkommen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen mit den Handwerksmeistern<br />
des gefärbten Tuches, u.a. über das Verbot, gewirkte Wolle bei<br />
Juden zu leihen o<strong>der</strong> zu kaufen<br />
(Ordnungsbuch I, 1423-1522, fol.24'-26'. - Regest: NöUB<br />
IV/2363.)<br />
1078
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1447 Juli 26<br />
Der Jude Mosse Gans von Gochsheim, <strong>zur</strong> Zeit Knecht des Juden<br />
Josep zu Nördlingen, schwört <strong>der</strong> Stadt Urfehde<br />
(U 3768. - Regest: NöUB IV/2394.)<br />
1458<br />
Ehevertrag (hebräisch) zwischen Samuel ben Tequtiel, dem Vater<br />
des Bräutigams, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tochter des Rabbi Samuel; ausgestellt<br />
in Donauwörth, 29. Kislew 5218<br />
(Judenurk<strong>und</strong>en.)<br />
1459<br />
Der Jude Mosse von Tübingen <strong>und</strong> sein Schwager Josep, Jude von<br />
Günzburg, werden mit Weib <strong>und</strong> Kind in Nördlingen aufgenommen;<br />
sie erhalten Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />
Stadt<br />
(Bestand Juden.)<br />
1459<br />
Desgleichen für den Juden Aaron<br />
(Bestand Juden.)<br />
1461<br />
Desgleichen für den Juden Ensslin von Wemdingen<br />
(Bestand Juden.)<br />
1461<br />
Desgleichen für den Juden Schmol von Werde (= Donauwörth)<br />
(Bestand Juden.)<br />
1462<br />
Der Jude Mosse von Erfurt, <strong>der</strong> zu Ulm gesessen ist, wird mit<br />
Weib <strong>und</strong> Kind, mit seinem Vater, seinem Bru<strong>der</strong> <strong>und</strong> den zwei<br />
Kin<strong>der</strong>n des Juden Samson in Nördlingen aufgenommen; er erhält<br />
Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />
(Bestand Juden.)<br />
1464<br />
Aaron Jud erhält in Nördlingen Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt, für sich <strong>und</strong> sein Weib <strong>und</strong> Kind<br />
(Bestand Juden.)<br />
1464<br />
Desgleichen für Mosse, Jude von Tübingen<br />
(Bestand Juden.)<br />
1464<br />
Jud Süsskind von Heilbronn wird als Schulklopfer in Nördlingen<br />
aufgenommen<br />
(Bestand Juden.)<br />
1079
URKUNDEN:<br />
StadtANö<br />
1465<br />
Der Jude Jacob, Sohn des Juden Aron, erhält in Nördlingen<br />
Freiheit <strong>und</strong> Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />
(Bestand Juden.)<br />
1466<br />
Desgleichen für den Juden Jesse, Sohn des Juden Aron<br />
(Bestand Juden.)<br />
1466<br />
Desgleichen für den Juden Ensslin von Wemdingen<br />
(Bestand Juden.)<br />
1469<br />
Übereinkommen zwischen Georg, Abt des Klosters zu Kaisheim,<br />
Jakob Protzer zu Nördlingen, den Grafen Ulrich <strong>und</strong> Ludwig von<br />
Oettingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reichsstadt Nördlingen, u.a. betr. die Judensteuer<br />
<strong>und</strong> die oettingische Schuld von 13.000 fl<br />
(Bestand Juden.)<br />
1482<br />
Der Jude Mayr von Bopfingen, sein Sohn Salomon <strong>und</strong> sein Weib<br />
werden in Nördlingen aufgenommen; sie erhalten Freiheit <strong>und</strong><br />
Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />
(Bestand Juden.)<br />
1486<br />
Mossin Jude von Biengen, sein Sohn Manne Jude <strong>und</strong> sein Weib<br />
werden in Nördlingen aufgenommen; sie erhalten Freiheit <strong>und</strong><br />
Recht vor dem Gericht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Stadt<br />
(Bestand Juden.)<br />
1509<br />
Brief des Hans Sporer, Bürger des alten Rates zu Nördlingen,<br />
betr. die Judenschule, genannt Synagoge, des Rabbiners Behausung<br />
<strong>und</strong> die bauliche Unterhaltung <strong>der</strong>selben<br />
(Bestand Juden.)<br />
1541 Rottweil<br />
Verkündung <strong>und</strong> Bestätigung <strong>der</strong> kaiserl. Freiheit, daß die Juden<br />
keinem Bürger zu Nördlingen auf ein liegendes Gut etwas<br />
leihen sollen<br />
(Bestand Juden.)<br />
1080
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Müller (NöStR):<br />
Ältestes Nördlinger Stadtrecht: um 1290-1300<br />
Pfändungsprivileg <strong>der</strong> Juden<br />
(Bl.Va. - NöStR: S.6, A 20.)<br />
2. Nördlinger Stadtrecht: 1348-1350<br />
Über eine jüdische Ehescheidungssache<br />
(Pergamentblatt mit hebräischer Schrift, auf <strong>der</strong> Innenseite<br />
des Hinterdeckels, 14.Jh. - NöStR: S.14, 1/4.)<br />
Klage um Judenschaden<br />
(fol.XIIIa. - NöStR: S.32, B 92.)<br />
Juden als Inhaber von pfändbarem Schuldnergut<br />
(fol.XIXa. - NöStR: S.37, B 133.)<br />
3. Nördlinger Stadtrecht: Stadtrechtserneuerung (1370-1375),<br />
Nachtragsartikel (1380-1520)<br />
Juden zahlen zweifach Besserung <strong>und</strong> Frevelstrafen<br />
(fol.XVb. - NöStR: S.54, C 143.)<br />
Bei 5 fl Buße darf kein Bürger, innerhalb <strong>der</strong> drei Meilen von<br />
Nördlingen weg, etwas an die Juden versetzen<br />
(Ainungsbüchlein, 1510, fol.XLa. - NöStR: S.93, C 227n.)<br />
Zollbuch des Stadtschreibers Conrad Horn von 1423, nebst<br />
Judenordnung<br />
1421-1437<br />
Aufnahme von Juden als Bürger von NÖrdlingen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Steuerzahlungen<br />
(Lage II, fol.6b, 7a, 9, 10a. - NöStR: S.101.)<br />
Kosten für die Bestattung <strong>der</strong> Juden auf dem Friedhof "an dem<br />
Henckelberge": 2 fl, Kin<strong>der</strong> 1 fl; fremde Juden das Doppelte<br />
(Lage II, fol.5a. - NöStR: S.112, 13.)<br />
Die Judenschule ist den Juden um 20 fl im Jahr verliehen<br />
(Lage II, fol.5a. - NöStR: S.112, 14.)<br />
Über die Juden als Bürger von Nördlingen:<br />
Judensteuer; Gerichtsstand vor <strong>der</strong> Stadt für Klagen (gegen<br />
Bürger); Schiedsgericht <strong>der</strong> Judengemeinde; Anerkennung <strong>der</strong><br />
Urteile, auch in Klagesachen <strong>der</strong> Juden untereinan<strong>der</strong>; zinsbare<br />
Darlehen an Bürger; keine Gelddarlehen gegen Hingabe verdächtiger<br />
Gegenstände (1433)<br />
(Lage II, fol.8a. - NöStR: S.112f., 15.)<br />
1081
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Müller:<br />
Nördlinger Stadtrechnungen:_ 1429-1503<br />
Nach Ausweisung <strong>der</strong> Stadtrechnungen sind auf dem Friedhof am<br />
Henkelberg Juden aus folgenden Gemeinden begraben worden:<br />
Baldingen: 1433 (Jakob), 1436 (Bendel) <strong>und</strong> 1437 (ein Kind von<br />
Salman, <strong>der</strong> 1438 Bürger zu Nördlingen wurde);<br />
Bopfingen: 1432 (ein Kind von Lazarus), 1438, 1442, 1488, 1491<br />
<strong>und</strong> 1495;<br />
Dischingen: 1464<br />
Erdlingen, Klein-Erdlingen: 1458 <strong>und</strong> 1503<br />
Hainsfarth: 1434<br />
Löpsingen: 1465 <strong>und</strong> 1468<br />
Maihingen: 1479<br />
Offingen: 1438<br />
Oettingen: 1444, 1448 <strong>und</strong> 1461<br />
Pflaumloch: 1487 (ein Schulklopfer), 1490, 1493 <strong>und</strong> 1494<br />
Wemding: 1429 <strong>und</strong> 1443<br />
Diener- <strong>und</strong> Amtleutebuch: 1433-1480<br />
Laubhüttenfest <strong>der</strong> Juden:<br />
Geschenk von 1 fl an die Büttel ("Bütel")<br />
(fol.152b. - NöStR: S.427, 31.)<br />
1427 Mai 14<br />
Aufnahme des Yselin Juden von Memmingen <strong>und</strong> seiner Frau in<br />
Nördlingen; <strong>der</strong>en vertragsmäßige Abgaben an die Stadt: pro<br />
stura 10 fl, de scolo 25 fl, de domo 15 fl<br />
(aufgeklebtes Papierblatt des Hinterdeckels; gehört nicht zum<br />
Diener- <strong>und</strong> Amtleutebuch. - NöStR: S.436a.)<br />
Nördlinger Eidbuch: ab 1480, mit Umgeldordnung (1462)<br />
"Totengrabers aid <strong>und</strong> ordnung": über das Begraben <strong>der</strong> Juden<br />
(fol.82a. 82b. - NöStR: S.SOOf., 63a. 63h.)<br />
1082
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Müller:<br />
Nördlinger Gerichtsordnung: 1488<br />
Juden bei Anschlag ihrer Gerichtskosten (Schaden)<br />
(Urschrift <strong>und</strong> Reinschrift, mit Nachträgen bis 1596.<br />
I, fol.l2a. - NöStR: S.353, 34.)<br />
"Das große Ordnungsbuch": um 1550/60-1575<br />
enthält u.a. Bestimmungen über die Juden<br />
(NöStR: S.9*, Nr.5.)<br />
Nördlinger Messgeleitsbücher: 1587-1738<br />
(mit zwei größeren Unterbrechungen von 1628-48 <strong>und</strong> 1723-32)<br />
Das Register verzeichnet die Juden, die sich zum Besuch <strong>der</strong><br />
elftägigen Pfingstmesse in Nördlingen einfanden; genannt sind<br />
u.a. Juden aus:<br />
Baldingen: 1682<br />
Bissingen: 1587-1626, 1658<br />
Bollstadt: 1588-1597<br />
E<strong>der</strong>heim: ab 1674<br />
Erdlingen, Klein-Erdlingen: ab 1659<br />
Hainsfarth: 1587-1594, 1601-1608, 1612-1627, 1663ff.<br />
Maihingen: 1587-1600, 1611-1617, 1655-1663<br />
Oettingen: 1587-1627, 1649ff.<br />
Wallerstein: 1587-1627, 1649ff.<br />
1083
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 1 (1290-1599); enthält u.a.:<br />
1290-1401<br />
Vermischte Schriften, die Judenschaft zu Nördlingen betr.:<br />
1290<br />
Bericht über die vorgefallene Judenschlacht<br />
1385<br />
Freiheitsbrief, wegen <strong>der</strong> Judenschlacht erteilt<br />
1385<br />
Schreiben <strong>der</strong> Städte des Schwäbischen B<strong>und</strong>es, betr. <strong>der</strong> Judenschlacht<br />
1385/1386<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Grafen <strong>und</strong> Edelleute, die <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />
wegen <strong>der</strong> Judenschlacht ihren Beistand versprochen haben<br />
1389<br />
Verzichtsbrief <strong>der</strong> Stadt Nürnberg, aller Ansprüche <strong>der</strong> Judenschlacht<br />
wegen<br />
1401<br />
Verordnung Kaiser Ruprechts, wegen <strong>der</strong> Judenschlacht zu Nördlingen<br />
15. Jahrh<strong>und</strong>ert (Reihenfolge <strong>der</strong> Ablage)<br />
1461<br />
Betr. einen Juden namens Schrnuhl, <strong>der</strong> zum christlichen Glauben<br />
übergetreten ist<br />
o. J.<br />
Brief des Juden Georg Albrecht zu Nördlingen, <strong>der</strong> sich christlich<br />
taufen läßt<br />
1415 Mai 27<br />
Schein des Juden Hirsch von Wallerstein über 30 fl<br />
1470 (?)<br />
Aussage des Mosse, Jude von An<strong>der</strong>nach bei Köln<br />
1489<br />
Mossi, <strong>der</strong> Hochmeister, Michel, Mair, Salomon sein Sohn, Jacob<br />
Salomons Sohn, Leo Schulklopfer, Leo Michels Sohn, Lazarus<br />
Jud, Jacob Arons Sohn <strong>und</strong> Aron Jud o<strong>der</strong> seine Erben sind in<br />
Nördlingen ansässig<br />
1484<br />
genannt ist Jacob Jud, <strong>der</strong> Schulklopfer in Nördlingen war<br />
1084
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 1 (1290-1599); enthält u.a.:<br />
15. Jahrh<strong>und</strong>ert (Reihenfolge <strong>der</strong> Ablage)<br />
1488-1491<br />
Bleistiftnotiz über die Anzahl <strong>der</strong> Nördlinger Juden; ein<br />
Schulmeister, ein Schulklopfer <strong>und</strong> mehrere namentlich genannte<br />
Juden<br />
1479<br />
Joseph Jud, in Nördlingen ansässig<br />
1499<br />
Brief <strong>der</strong> Judenschaft zu Nördlingen an die Stadt, die Bezah-<br />
lung von Hilfsgel<strong>der</strong>n betr.<br />
1495 (?)<br />
Brief des Michel Jud <strong>und</strong> seines Sohnes Leo, des Jacob Jud <strong>und</strong><br />
dessen Tochtermann Josep an den Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, u.a.<br />
wegen <strong>der</strong> Gerichtsordnung<br />
1491<br />
Schreiben des Juden Jacob von Giengen an die Stadt Nördlingen<br />
1491<br />
Brief <strong>der</strong> Jüdin Yöllin <strong>und</strong> des Juden Jacob<br />
o. J.<br />
Die an Christoff Gloggengießer übergebenen Schriften, von <strong>der</strong><br />
Judensteuer wegen<br />
1467 März 3 <strong>und</strong> April 8<br />
Briefe des Bürgermeisters <strong>und</strong> Rats von Nördlingen an die Stadt<br />
Ulm <strong>und</strong> an die Grafen von Oettingen, wegen <strong>der</strong> Judensteuer<br />
1473 Juni 3<br />
Herzog Ludwig von Bayern übersendet <strong>der</strong> Stadt Nördlingen einen<br />
Gebotsbrief Kaiser Friedrichs von 1473 V 21, betr. die Judensteuer<br />
1492<br />
Brief des Johannes Prenter, Pfarrer zu Löpsingen, <strong>der</strong> von einem<br />
Juden Geld entliehen hat<br />
1495<br />
Schreiben <strong>der</strong> Juden Salomon <strong>und</strong> Mane an den Rat <strong>der</strong> Stadt<br />
Nördlingen<br />
1466 April 29<br />
Herzog Ludwig von Bayern übersendet <strong>der</strong> Stadt Nördlingen einen<br />
Brief des Grafen Ulrich von Oettingen von 1466 IV 25, betr.<br />
<strong>der</strong> Judensteuer<br />
1085
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 1 (1290-1599); enthält u.a.:<br />
15. Jahrh<strong>und</strong>ert (Reihenfolge <strong>der</strong> Ablage)<br />
1469<br />
Gebotsbrief Kaiser Friedrichs an den Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong><br />
Stadt Nördlingen, betr. die Judensteuer<br />
1472<br />
Valentinus Eber, Stadtschreiber zu <strong>Augsburg</strong>: Ein Ratschlag,<br />
die Juden betr.<br />
1461<br />
Betr. die Judensteuer <strong>der</strong> in Nördlingen ansässigen Juden von<br />
1348-1442 <strong>und</strong> die <strong>der</strong>zeitigen Einnahmen von Judensteuer <strong>und</strong><br />
Opferpfennig<br />
16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
(ca. 500 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />
1506-1507<br />
über die Ausweisung <strong>der</strong> Juden aus <strong>der</strong> Stadt Nördlingen; dabei:<br />
Mandat an die Juden, aus <strong>der</strong> Stadt zu ziehen, <strong>und</strong> Beschluß,<br />
betr. die Juden in <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen (1506)<br />
Juden: Urk<strong>und</strong>en, Schulden betr. (1538-1553)<br />
Verschiedene Schriftstücke betr. <strong>der</strong> Juden, die zwei Meilen<br />
außerhalb <strong>der</strong> Stadt Nördlingen ansässig sind<br />
Die Juden <strong>der</strong> Grafschaft Oettingen, u.a. in Wallerstein <strong>und</strong><br />
Pflaumloch<br />
Urk<strong>und</strong>en (Abschriften) <strong>und</strong> Mandate <strong>der</strong> Kaiser Maximilian, Ferdinand<br />
<strong>und</strong> Karl V., u.a. über die Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />
Exceptiones, Replications- <strong>und</strong> Conclusionsschriften des kaiserlichen<br />
Fiskals<br />
Schuldbriefe, die Juden betr.<br />
Resolutionen des Rats <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Nördlingen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Grafen<br />
von Oettingen, die Juden betr.<br />
Supplicationen <strong>der</strong> Juden, <strong>und</strong> die Juden betr.<br />
Über die Judensteuer <strong>und</strong> den Judenhandel<br />
Ratschläge, <strong>der</strong> Juden wegen<br />
Allerlei Urk<strong>und</strong>en, Quittungen <strong>und</strong> Geleitbriefe <strong>der</strong> Juden von<br />
1555-1599 (z.T. ohne Jahresangabe)<br />
1086
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 2 (17./18.Jh.)<br />
17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
(ca. 400 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />
Schriftstücke, betr. die Juden in Nördlingen, Wallerstein,<br />
Oettingen, Aufhausen, Pflaumloch, Kleinerdlingen, Buttenwiesen,<br />
Zöschingen <strong>und</strong> Pfersee<br />
Berichte, Mitteilungen, Klagen <strong>und</strong> Supplikationen an den Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die Juden betr.<br />
"Übergabbriefe", Quittungen, Pfand- <strong>und</strong> Schuldbriefe; dabei:<br />
detaillierte Aufstellung über Schulden <strong>und</strong> Guthaben des Juden<br />
Moises <strong>und</strong> seines Schwagers Mendler, sowie <strong>der</strong> Kaufbrief eines<br />
Juden zu Kleinerdlingen von 1697<br />
Auszüge aus den Nördlinger Ratsprotokollen <strong>und</strong> den Nördlinger<br />
Judenprotokollen<br />
Memoriale, wegen <strong>der</strong> Schuldenobligationen, so dem Judenprotokoll<br />
einzuverleiben (1669 IV 26)<br />
Dekrete des Rats <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, den Judenhandel betr.<br />
"Passier- <strong>und</strong> Repassierscheine", u.a. für den Juden Benjamin<br />
von Wallerstein von 1629 X 29 (mit Abschrift) <strong>und</strong> für den Juden<br />
Hirsch von Wallerstein von 1630 VIII 20<br />
Mandate <strong>der</strong> Grafen von Oettingen, ihre Schutzjuden betr.<br />
Gesuch <strong>der</strong> gräflich-oettingischen Schutzjuden an den Rat <strong>der</strong><br />
Stadt Nördlingen, um Bewilligung des freien Eintritts in die<br />
Stadt<br />
1642 Mai 13<br />
Brief des Juden David Model, <strong>zur</strong> Zeit in Nördlingen wohnhaft,<br />
an den Rat <strong>der</strong> Stadt, wegen <strong>der</strong> ihm auferlegten Kontribution<br />
1680-1682<br />
Privileg für den Juden Wolff Löw, Leibarzt, seine Medikamente<br />
jeweils 14 Tage <strong>zur</strong> Pfingstmesse in Nördlingen verkaufen zu<br />
dürfen<br />
1688 Oktober 26<br />
Schreiben von Bürgern <strong>und</strong> Zunftmitglie<strong>der</strong>n zu Nördlingen an<br />
den Magistrat <strong>der</strong> Stadt, wegen dem schädlichen Eingriff <strong>der</strong><br />
Judenschaft in den Handel<br />
1681<br />
Akten in Sachen <strong>der</strong> Juden Moses Polak von Zöschingen <strong>und</strong> Daniel<br />
Simon von Pfersee, wegen versuchten Diebstahls<br />
1087
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 2 (17./18.Jh.)<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
(ca. 250 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />
Schriftstücke, betr. die Juden in Nördlingen, Wallerstein,<br />
Oettingen, Kleinerdlingen <strong>und</strong> Monheim<br />
1716-1786<br />
Akten, den Judenhandel betr., mit entsprechenden Auszügen aus<br />
den Nördlinger Ratsprotokollen<br />
1695-1712<br />
Kleines, blau geb<strong>und</strong>enes Buch über die Juden von Wallerstein<br />
<strong>und</strong> den Juden Seligmann zu Kleinerdlingen<br />
1736 August 3<br />
Abschrift aus dem Kleinerdlinger Amtsprotokoll, die Juden<br />
betr.<br />
Verträge, Kauf-, Pfand- <strong>und</strong> Schuldbriefe, die Juden betr.<br />
Verschiedene Schreiben <strong>der</strong> oettingen-wallersteinischen Grafen<br />
an die Stadt Nördlingen, ihre Schutzjuden betr.<br />
Briefe an das Spitalamt zu Nördlingen, die Juden betr.; u.a.<br />
Schreiben von dem Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Bopfingen<br />
Dekrete des Rats <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, sowie Deklarations- <strong>und</strong><br />
Liquidationsprotokolle, den Judenhandel betr.<br />
Supplikationen <strong>und</strong> Deputationsprotokolle, die Juden betr.<br />
Untersuchungsprotokolle, Verhöre <strong>und</strong> Zeugenaussagen, betr. die<br />
Juden, meist wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
1088
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 3 (18. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />
(ca. 500 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />
Schriftstücke, betr. die Juden in Nördlingen, Wallerstein,<br />
Oettingen, Kleinerdlingen, Pflaumloch, Harburg, Binswangen,<br />
Oberdorf, Kriegshaber, Fürth, Ichenhausen, Mönchsdeggingen <strong>und</strong><br />
Monheim<br />
Berichte, Mitteilungen, Klagen <strong>und</strong> Supplikationen an den Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, die Juden betr.<br />
1703-1716<br />
Akt, betr. den Juden Hirsch Koppel zu Wallerstein<br />
(ca. 20 Einzelblätter.)<br />
1709-1751<br />
Akt, betr. getaufte Juden<br />
(13 Einzelblätter.)<br />
1712 Juli 1<br />
Nördlinger Ratsdekret, <strong>der</strong> Juden verbotenen Zins betr.<br />
(Abschrift <strong>und</strong> 2 Drucke.)<br />
1729-1738<br />
Auszüge aus den Nördlinger Ratsprotokollen, betr. <strong>der</strong> Juden<br />
Hausierer<br />
1723<br />
"Formula Juramenti Judaeorum, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Juden Eyd ..."<br />
(Druck: Hochfürstl. Bischöfl. Hofbuchdruckerei Regensburg)<br />
1732 September 26<br />
"Renovirtes Juden-Decret"<br />
Verschiedene Verträge, Kauf-, Pfand- <strong>und</strong> Schuldbriefe, die<br />
Juden betr.<br />
1739 Januar 21<br />
Spezifikation über die an den Juden Hirsch Levi zu bezahlende<br />
Schuld<br />
1754<br />
Salomon Abraham Jud, Schutzjude zu Oberdorf, wegen <strong>der</strong> an ihn<br />
zu bezahlenden Schulden;<br />
<strong>der</strong>selbe ist mehrmals als Handelsjude in Oberdorf genannt, in<br />
den Jahren 1765/1766<br />
1744 Januar 12<br />
Der Jude Marx von Kleinerdlingen, betr. den "Gelaits Zoll wie<br />
auch den Ein- <strong>und</strong> Außgang beim Berger-Thor"<br />
Protokollierte Aussagen, den Judenzoll betr.<br />
1089
StadtANö<br />
JUDENAKTEN: STAPEL 3 (18. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />
(ca. 500 Einzelblätter); enthält u.a.:<br />
1754-1763<br />
Ertrag des Judenzolls in Nördlingen während <strong>der</strong> Jahre 1754-<br />
1763; insgesamt 2541 fl 45 kr (1764)<br />
1787, 1788<br />
Zoll-Register <strong>der</strong> Nördlinger Juden<br />
über die Bezahlung des Juden-Leibzolles<br />
1774-1793<br />
Akt, betr. den Handel <strong>der</strong> Juden mit in Nördlingen liegenden<br />
Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> die öffentlichen Versteigerungen dieser<br />
Gr<strong>und</strong>stücke<br />
(10 Einzelblätter.)<br />
Protokolle, Aussagen <strong>und</strong> Vergleiche, den Pferdehandel <strong>der</strong> Juden<br />
betr.<br />
Untersuchungsprotokolle, Verhöre <strong>und</strong> Zeugenaussagen, wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Juden<br />
Mandate <strong>und</strong> Schreiben <strong>der</strong> Grafen von Oettingen, ihre Schutzjuden<br />
betr.<br />
1783<br />
"Ordnung des jüdischen Eids vor christlichen Gerichten, nach<br />
den Meinungen <strong>und</strong> Religionsgebräuchen <strong>der</strong> Juden eingerichtet"<br />
(Druck: Hochfürstl. Hofbuchdruckerei Wallerstein)<br />
1783-1785<br />
"Acta den allhiesigen Aufenthalt <strong>der</strong> Klein Erdlinger abgebrannten<br />
Juden betreffend"; 15 Männer werden namentlich genannt,<br />
insgesamt halten sich 66 jüdische Personen aus Kleinerdlingen<br />
in Nördlingen auf<br />
(14 Einzelblätter.)<br />
1090
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges, Juden (1980)<br />
<strong>und</strong> Voges, Reichsstadt (1988):<br />
Der Stadt Nördlingen Ordnungen: Ordnungsbuch 3 (1502-1533)<br />
1526 Oktober 3<br />
Klage über den, trotz mehrmaligem Verbot durch den Rat <strong>der</strong><br />
Stadt, stattfindenden Handel mit Juden; den Bürgern zu Nördlingen<br />
wird erneut jeglicher Geschäftsverkehr mit den Juden<br />
untersagt<br />
(fol.171'-172.)<br />
Der Stadt Nördlingen erneuerte Ordnungen: Ordnungsbuch 4<br />
(1533-1553)<br />
1541 Oktober 5, 1543<br />
Verordnungen des Rats <strong>der</strong> Stadt Nördlingen "wi<strong>der</strong> die Jü-<br />
dischait" verbieten jeglichen Geschäftsverkehr mit den Juden;<br />
bei Zuwi<strong>der</strong>handlung droht die Stadtverweisung<br />
(fol.130-132. 157-157'.)<br />
Ordnungen <strong>und</strong> Dekrete: 5 Bände (1612-1791)<br />
1645, 1669, 1682, 1688, 1695 (<strong>und</strong> weitere)<br />
Belege mit ähnlichen Verboten, Geboten <strong>und</strong> Verordnungen, den<br />
Handel mit Juden betr.<br />
Aktenbestandsordnungen: Judenordnungen<br />
1526, 1541, 1543, 1545, 1585, 1594, 1600, 1640, 1645, 1669,<br />
1677, 1682, 1688, 1694, 1695<br />
Belege mit ähnlichen Verboten, Geboten <strong>und</strong> Verordnungen, den<br />
Handel mit Juden betr.<br />
Urfehdebuch: 1533-1550<br />
1536 Juni 12<br />
Vier Juden, die während <strong>der</strong> Pfingstmesse ohne Geleit in <strong>der</strong><br />
Stadt waren, werden in den Nördlinger Kerker geworfen<br />
(fol.77-77'.)<br />
Missiven<br />
1506 Oktober 21<br />
Brief des Reichsvizekanzlers Nikolaus Ziegler an die Stadt<br />
Nördlingen, betr. die Austreibung <strong>der</strong> Juden nach Zahlung von<br />
700 fl an König Maximilian, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Übergabe eines Judenhauses<br />
an Ziegler selbst<br />
(1506, fol.228.)<br />
1091
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges:<br />
Missiven<br />
1513 April 23<br />
Anfrage von Donauwörth an die Stadt Nördlingen, wie dieser die<br />
Ausweisung <strong>der</strong> Juden gelungen sei, da man dieses Privileg in<br />
Donauwörth ebenfalls erwirken wolle<br />
(1513/II, fol.44.)<br />
1516<br />
Dieselbe Anfrage durch die Stadt Frankfurt<br />
(1516, fol.99.)<br />
Mererbücher<br />
1502 November 28<br />
erste Verhandlungen <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, sich <strong>der</strong> Juden durch<br />
kaiserl. Privileg für immer zu entledigen;<br />
als die Stadt erfährt, was Nürnberg (12.000 fl), Ulm (5000 fl)<br />
<strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd (1500 fl) für dieses Privileg bezahlen<br />
mußten, lehnt sie mit Bedauern ab.<br />
1503 Dezember 13<br />
beginnen erneute Verhandlungen über die Ausweisung <strong>der</strong> Juden.<br />
1505 März 14<br />
verordnet <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, daß die Juden am Josephstag<br />
(19. März) in ihren Häusern bleiben sollen, <strong>und</strong> daß<br />
sich die Juden, auch die fremden, von nun an kennzeichnen müssen:<br />
die Männer mit gelben Ringen, die Frauen mit gelben Strichen<br />
über dem Schleier.<br />
1506 November 11<br />
erhält die Stadt Nördlingen das königl. Privileg, den Juden<br />
für alle Zeit die Stadt zu verbieten; den Juden wird ein dreimonatiger<br />
Termin für ihren Abzug gesetzt.<br />
1506 November 17<br />
bringt <strong>der</strong> Nördlinger Stadtammann Stephan Wanner aus <strong>Augsburg</strong><br />
den königl. Brief über die Ausweisung <strong>der</strong> Juden<br />
(Buch 1502-1508: fol.62', 98, 122-122', 157', 158', 160'.)<br />
1535 März 19<br />
sollen die alten Judenhäuser in <strong>der</strong> Judengasse abgerissen <strong>und</strong><br />
verkauft werden.<br />
1535 Juli 2<br />
Verhandlungen, wegen dem Kauf von "Judenstadel" <strong>und</strong> "blind<br />
eck" in <strong>der</strong> Judengasse zu Nördlingen.<br />
1535 Juli (vor 26)<br />
erhält Sebastian Sporer für das "schlim o<strong>der</strong> plind eck amm<br />
clainen heusslin" 50 fl.<br />
1535 Juli 30<br />
verbietet <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen seinen Bürgern erneut,<br />
mit Juden irgendwelche Geschäfte zu treiben<br />
(Buch 1533-1536, fol.65, 73', 76. - Dasselbe auch in: Calculi<br />
senatorii 1533-1540, fol.39'.)<br />
1092
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges:<br />
Flurkarte <strong>der</strong> Stadt Nördlingen: 1697<br />
verzeichnet den ehemaligen Friedhof "Judenacker"<br />
Ratsprotokolle/Sitzungsprotokolle<br />
enthalten verschiedene Hinweise auf Juden, z.B.:<br />
1437 März 18<br />
Der Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen verordnet die Kennzeichnung <strong>der</strong><br />
Juden: gelbe Ringe, bzw. gelbe Striche über dem Schleier<br />
(RP 1436-1453, fol.14.)<br />
1636 Oktober 14<br />
Der Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen läßt acht Juden für etliche Tage<br />
im Rathausgefängnis einsperren, weil sie <strong>der</strong> Stadt keine 2000<br />
Reichstaler als Darlehen geben wollten<br />
(RP 1636, fol.377-377'.)<br />
1645<br />
Der Rat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen läßt einen Juden in das Gefängnis<br />
werfen, weil er des Diebstahls überführt wurde <strong>und</strong> seine anfängliche<br />
Bereitschaft, sich taufen zu lassen, <strong>zur</strong>ücknahm; <strong>der</strong><br />
Jude wird deswegen mit 200 Reichstalern gestraft<br />
1837 August 10 - 1839 Mai 8<br />
Auf entschiedenes Verlangen <strong>der</strong> Nördlinger Gewerbetreibenden<br />
wird, nach aufschiebendem Hinhalten <strong>und</strong> vorheriger Rechtsabsicherung<br />
durch die königlich-bayerische Regierung in Ansbach,<br />
das Gesuch des Juden Löw Neuburger von Oettingen, um Ansässigmachung<br />
in Nördlingen, abgelehnt<br />
(RP 1836/37, Nrn.2434. 2536. - RP 1837/38, Nrn.107. 670b. - RP<br />
1838/39, Nr.1672.)<br />
1860 August 9 <strong>und</strong> 16<br />
Der Magistrat <strong>der</strong> Stadt Nördlingen genehmigt die Nie<strong>der</strong>lassung<br />
des jüdischen Le<strong>der</strong>händlers Eduard Hoechstetter von Mönchsdeggingen,<br />
beschränkt dessen Konzession jedoch auf den Großhandel<br />
(SP 1859/60, Nrn.985. 1015.)<br />
Stadtratsprotokolle<br />
1942 Oktober 9<br />
ist ohne weiteren Kommentar vermerkt: "Nördlingen ist juden-<br />
frei"<br />
(Nr.269.)<br />
1946 März 26<br />
Bericht über die Zerstörung des israelitischen Friedhofs in<br />
Nördlingen, <strong>und</strong> über die begonnenen Wie<strong>der</strong>aufbauarbeiten<br />
1093
StadtANö<br />
Weitere Bestände, zusammengestellt nach Voges<br />
AKTENBESTÄNDE:<br />
G IV/1-10: Gewerbewesen, Gewerbevereine, Gewerbeaufsicht<br />
1839<br />
Nach einem mit Preußen geschlossenen Vertrag, dürfen jüdische<br />
Gesellen seit 1839 wechselseitig in Bayern <strong>und</strong> Preußen zwei<br />
bis drei Jahre lang wan<strong>der</strong>n <strong>und</strong> bei Meistern arbeiten<br />
(G IV/9, Bd.l.)<br />
G VII: Ansässigmachungsgesuche<br />
Enthält zahlreiche Hinweise auf Juden, z.B.:<br />
1837-1839<br />
Ablehnung des Gesuches des Juden Löw Neuburger von Oettingen,<br />
um Ansässigmachung <strong>und</strong> Eröffnung eines Großhandels in Nördlin-<br />
gen<br />
(1, Bd.27 <strong>und</strong> 2, Bd.51.)<br />
1860-1861<br />
Genehmigung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung des Juden Eduard Hoechstetter<br />
von Mönchsdeggingen in Nördlingen; Beschränkung seiner Konzession<br />
auf den Großhandel<br />
(1, Bd.14-17.)<br />
Verwaltungsakten Bestattungswesen: Jüdischer Friedhof<br />
(Schriftgut seit 1942)<br />
1942 Dezember 23, 1944 Februar 16<br />
Schreiben, betr. Judenfriedhof; er war zunächst, allem Anschein<br />
nach, dem Bürgermeister <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Nördlingen zum<br />
Kauf angeboten worden<br />
1944 März<br />
wird die Friedhofsmauer abgebrochen; die jüdischen Grabsteine<br />
werden zum Teil abtransportiert<br />
1946 März 26<br />
berichten <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde von<br />
Schwaben in <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> die Stadtverwaltung von Nördlingen<br />
über die Zerstörung des jüdischen Friedhofs <strong>und</strong> über die begonnenen<br />
Wie<strong>der</strong>aufbauarbeiten<br />
(554, Nr.2, Blätter 8-13 <strong>und</strong> nachfolgendes Schriftgut.)<br />
1094
StadtANö<br />
Weitere Hinweise auf die jüdische Gemeinde 1860-1942, zusammengestellt<br />
nach Keßler (1989), aus folgenden Beständen:<br />
G VII Ansässigmachungsgesuche 1860ff.<br />
B 3 Aberkennung <strong>der</strong> deutschen Reichs- (Staats-)angehörigkeit<br />
B 12 Judenverhältnisse Band 3<br />
Adreßbücher <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />
Verzeichnis "Ehemalige Angehörige <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde Nörd-<br />
lingen" (befindet sich im Hauptamt <strong>der</strong> Stadt)<br />
Abgelehnte Ansässigmachungs-Gesuche, u.a.:<br />
Le<strong>der</strong>händler Thalheimer;<br />
Ferdinand Waldstein, Optiker aus Kleinerdlingen;<br />
Elias Elsing aus Wallerstein<br />
Ansässig geworden in Nördlingen, u.a.:<br />
Henry (Naphtali) Höchstädter, Sohn des Gemeindebevollmächtig-<br />
ten Max Höchstädter in Mönchsdeggingen, dem 1867 eine Konzession<br />
zum kaufmännischen Detailhandel erteilt wird; er erwirbt<br />
das Haus Marktplatz 17: Schnittwaren- <strong>und</strong> Konfektionsgeschäft,<br />
das Berta <strong>und</strong> Rosalie Höchstädter nach dem 1. Weltkrieg an<br />
Leopold Kahn übergeben, <strong>der</strong> 1939 nach Brasilien auswan<strong>der</strong>t;<br />
Gabriel Einstein, Handelsmann aus E<strong>der</strong>heim, mit seiner Frau<br />
<strong>und</strong> seinen vier Kin<strong>der</strong>n; er gibt ein Vermögen von 40.000 fl<br />
an; seine Tochter Fanny wohnt noch 1926 in <strong>der</strong> Farbgasse;<br />
Samuel Marx, Eisenhändler aus Mönchsroth;<br />
Abraham Weiler, jüdischer Lehrer, Kantor <strong>und</strong> Schächter (bis<br />
1908); seine Nachfolger sind Elias Godlewsky (1908-1911) <strong>und</strong><br />
Hermann Strauß aus Marktbreit, <strong>der</strong> mit seiner Frau <strong>und</strong> den<br />
Töchtern Gerda, Sidonie <strong>und</strong> Elsa bis <strong>zur</strong> Auswan<strong>der</strong>ung 1939 in<br />
Nördlingen wohnt;<br />
Theodor Sternau, Apotheker <strong>und</strong> Mitglied <strong>der</strong> Jagdgesellschaft;<br />
Simon Pappenheimer, Mitglied des Vereins für Rasenspiele<br />
(VfR);<br />
Elias Eldold, israelit. Religionslehrer;<br />
Mayer Fromm, israelit. Kultusbeamter, <strong>und</strong> sein Nachfolger Nathanel<br />
Eschwege;<br />
Bernhard Nager, Hilfsschächter, in <strong>der</strong> Deiningerstraße;<br />
Betty Gerstle, betreibt eine koschere Garküche;<br />
Jakob Seligmann, Tuchkaufmann <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde;<br />
zwei Gerber (Heimann, Rogger), ein Goldarbeiter (Schönherz),<br />
ein Uhrmacher (Strauß), ein Bildhauer (Koppel) <strong>und</strong> ein Schnei<strong>der</strong><br />
(Heinemann);<br />
David Stoll, Bäcker, <strong>der</strong> um 1896 mit seiner Familie nach Nördlingen<br />
kam, <strong>und</strong> seit 1906 die Metzger Meier Rakofsky <strong>und</strong> Julius<br />
Siegbert;<br />
Therese Sternglanz <strong>und</strong> Antoniette Gradmann (Handarbeiten);<br />
Clara Meier, Putzmacherin; Emmy Mayer, Strickerin;<br />
Rosa Hamburger, Schnei<strong>der</strong>in;<br />
die beiden ersten jüdischen Gemeindebevollmächtigten: Julius<br />
Wollbach (1896) <strong>und</strong> Salomon Gutmann (1906), Bankier <strong>und</strong> Hopfenhändler,<br />
Löpsingerstr. D 133;<br />
1896 kommt Ludwig Rosenfel<strong>der</strong> nach Nördlingen <strong>und</strong> beginnt am<br />
Kohlenmarkt eine Handelsbank;<br />
1095
StadtANö<br />
Weitere Hinweise auf die jüdische Gemeinde 1860-1942, zusammengestellt<br />
nach Keßler:<br />
Adreßbuch 1876:<br />
bereits 260 jüdische Einwohner in Nördlingen;<br />
nur kurzfristig ansässig bleiben u.a. die Familien Bär,<br />
Gerster, Hanfler, Löwengart, Lazar, Oberdorfer, Oettinger,<br />
Theilheimer, Weitzfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Wolff<br />
Adreßbuch 1886:<br />
412 jüdische Einwohner in Nördlingen;<br />
dabei u.a.: Familien Blum (Getreide), Göggel (Häute), Pappenheimer<br />
(Schnittwaren), Schühlein (Spirituosen), Lehmann (Fette)<br />
<strong>und</strong> Neumann (Häute <strong>und</strong> Felle);<br />
nur kurzfristig ansässig blieben u.a.: Familien Bell, Göggel,<br />
Kohn, Kronheimer, Kutz, Lauchheimer, Schwabacher <strong>und</strong> Treuchtlinger<br />
Adreßbuch 1896:<br />
489 Israeliten in Nördlingen ansässig;<br />
zu den Neuangesiedelten gehören u.a.: Familien Bühler (Pferde,<br />
Futtermittel, Landmaschinen, Le<strong>der</strong>, Tabak), Gradmann (Eisen,<br />
Fahrrä<strong>der</strong>, Nähmaschinen), Gutmann (Vieh, Hopfen, Geldgeschäfte),<br />
Koppel (Marmorwerk), Seligmann (Schnittwaren), Rosenau<br />
(Lodenfabrik) <strong>und</strong> Rosenfel<strong>der</strong> (Vieh);<br />
als israelit. Religionslehrer im Ruhestand ist Elias Eldold<br />
genannt<br />
Adreßbuch 1900:<br />
Nach <strong>der</strong> Volkszählung von 1900: 408 jüdische Einwohner in<br />
Nördlingen<br />
Adreßbuch 1906:<br />
Jüdische Bevölkerung in Nördlingen: 25 Telefonanschlüsse;<br />
Neu zugezogen u.a.: praktischer Arzt Dr. David Heimann, Rädlersches<br />
Hochhaus am Marktplatz (später Löpsinger Str. 32);<br />
Zahnarzt Dr. Siegfried Hamburger, im Gasthauses zum "Goldenen<br />
Ochsen", Reimlingerstraße; Viehhändler Hermann Bauer, Henkergasse<br />
20; Moritz Feigenbaum, Schuhgeschäft, Drehergasse; Leopold<br />
Lehmann, Papiergroßhandlung, Malschsches Haus, Herrengasse<br />
39; Friedrich Levite, "Sortieranstalt" <strong>und</strong> Großhandlung für<br />
Ha<strong>der</strong>n (Lumpen), Möttinger Landstraße (heute <strong>Augsburg</strong>er Str.);<br />
Max Jericho, Pechfabrik ebenda; Leopold Siegbert mit Sohn Julius,<br />
Metzger, Henkergasse 20<br />
Adreßbuch 1926:<br />
Nach <strong>der</strong> Volkszählung vom 16. Juni 1926 sind 233 Juden in<br />
Nördlingen ansässig<br />
Hinweis:<br />
Keßler, Anlage 1 (S.376-381) enthält ein detailliertes Verzeichnis<br />
<strong>der</strong> ehemaligen Angehörigen <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in<br />
Nördlingen<br />
1096
LANDESKIRCHLICHES ARCHIV NÜRNBERG<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Diakon Rösler,<br />
Archivar:<br />
Pfarrarchiv Mönchsdeggingen:<br />
(Findbuch Nr.110.)<br />
1613-1858<br />
Material <strong>zur</strong> Pfarr- <strong>und</strong> Ortsgeschichte;<br />
dabei: einzelne, Juden betreffende Vorgänge<br />
(Nrn.93-95.)<br />
1740-1858, 1838-1859<br />
Stolgebührenstreit mit <strong>der</strong> israelitischen Kultusgemeinde<br />
(Nrn.155. 156.)<br />
1833-1841<br />
Konferenzprotokolle <strong>der</strong> Judenschule<br />
(Nr.219.)<br />
1833-1864<br />
Statistik <strong>und</strong> Fassion <strong>der</strong> Judenschule<br />
(Nr.220.)<br />
1824-1852<br />
Jüdisches Schulwesen<br />
(Nr.221.)<br />
1852-1867<br />
Lehrer <strong>der</strong> jüdischen Schule<br />
(Nr.222.)<br />
Dekanat Ebermergen (jetzt Donauwörth):<br />
(Rep. Nr.78.)<br />
1828-1862<br />
" . . . Reichnisse <strong>der</strong> Judenschaft ..."<br />
(Nr.419.)<br />
Hinweis:<br />
Weiteres Schriftgut über Juden kann sich in den noch ungeordneten<br />
evangelischen Pfarrarchiven <strong>und</strong> Dekanatsarchiven befinden.<br />
Alle Pfarrer <strong>der</strong> "Kgl.-Bayer. Prot. Landeskirche" mußten in<br />
den Jahren 1833, 1864/65 <strong>und</strong> 1912/14 jeweils eine Pfarrbeschreibung<br />
anfertigen, die in Orten mit jüdischer Bevölkerung<br />
Hinweise enthalten kann. Diese Pfarrbeschreibungen unterliegen<br />
in <strong>der</strong> Regel jedoch gewissen Benutzungsbeschränkungen <strong>und</strong> dürfen<br />
nicht ausgeliehen werden. Die Pfarrbeschreibungen aus dem<br />
19.Jh. stehen <strong>zur</strong> Einsicht im Landeskirchlichen Archiv <strong>zur</strong><br />
Verfügung. Bei jenen nach 1900 kann von Fall zu Fall eine Einsicht<br />
in den "geschichtlichen" <strong>und</strong> den "topographischen" Teil<br />
genehmigt werden, während <strong>der</strong> "seelsorgerische" Teil auf jeden<br />
Fall gesperrt bleibt.<br />
1097
REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />
STAATSARCHIV NÜRNBERG<br />
Siebenfarbiges Alphabet: Urk<strong>und</strong>en<br />
1402<br />
Die Reichsstadt Lindau macht <strong>der</strong> Stadt Ravensburg Mitteilung,<br />
daß Ulrich d.J. von Empcz, Vogt zu Rinegg, wegen seiner Zwi-<br />
stigkeiten betr. die Juden, mit <strong>der</strong> Stadt Nürnberg sich <strong>zur</strong><br />
schiedlichen Einigung bereit erklärt habe<br />
(Nr.338.)<br />
1497<br />
Anschlag <strong>der</strong> Steuer für den Zug nach Italien im kommenden Jahre,<br />
auf die Judenschaft in den Reichsstädten; genannt sind<br />
Nürnberg, Regensburg, Ulm, Nördlingen, Donauwörth u.a.<br />
(Nr.3709.)<br />
1498<br />
Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Nürnberg teilen dem königl.<br />
Schatzmeister mit, daß die Reichsstädte zusammen 886 fl rh<br />
abgeliefert haben; u.a. wie<strong>der</strong> Nördlingen <strong>und</strong> Donauwörth genannt<br />
(Nr.3718.)<br />
Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />
(nur ausgewertet, soweit sie verzettelt sind); dabei u.a.:<br />
1410<br />
Der Nürnberger Rat bittet die Stadt <strong>Augsburg</strong> um Geleit für den<br />
Juden Coppelmann, <strong>der</strong> in <strong>Augsburg</strong> eine Sache vorzubringen hat<br />
(Bd.3, S.77b.)<br />
1412<br />
Auf den Wunsch <strong>der</strong> Stadt Nördlingen, "in einer sache, von eins<br />
Juden Pfand wegen" Unterweisung zu erhalten, erwi<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Rat<br />
von Nürnberg, daß er dies schriftlich nicht täte; Auskunft<br />
könne nur einem Abgesandten gegeben werden<br />
(Bd.3, S.204.)<br />
1412<br />
Auf ein Schreiben des Albrecht von Egloffstein, des "Jacob<br />
Juden wegen von Werde" (Donauwörth), teilt <strong>der</strong> Nürnberger Rat<br />
mit, "daz es <strong>der</strong>selb Jud in solichem mazze bey uns gehalten<br />
hat, daz uns nicht füglich ist, daz er bey uns sey"<br />
(Bd.3, S.215.)<br />
1416<br />
Dem Nürnberger Juden "Symon von Stayn" war vom <strong>Augsburg</strong>er Rat<br />
eine Frist gesetzt worden, um ein Haus <strong>und</strong> Hofstatt in <strong>der</strong><br />
Judengasse von <strong>Augsburg</strong> zu verkaufen, das er <strong>und</strong> seine Wirtin<br />
Gent von dem Juden Reichlin geerbt hatten. In seinem Schreiben<br />
an die Stadt <strong>Augsburg</strong> bittet <strong>der</strong> Nürnberger Rat für den Juden<br />
um Verlängerung dieser Frist<br />
(Bd.4, S.140.)<br />
1098
REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />
StAN<br />
Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />
1423<br />
Der Nürnberger Rat lehnt es gegenüber Graf Ludwig zu Oettingen<br />
ab, den Mosse Juden, um dessentwillen <strong>der</strong> Graf geschrieben<br />
hatte, bei sich "eintzunemen"<br />
(Bd.6, S.54.)<br />
1436<br />
Der Nürnberger Rat teilt Graf Ludwig von Oettingen mit, daß er<br />
aus beson<strong>der</strong>em Entgegenkommen bereit sei, einen Juden des Grafen<br />
um einen jährlichen Zins von 30 fl aufzunehmen<br />
(Bd.12, S.191.)<br />
1436<br />
Der Nürnberger Rat bittet Graf Ludwig von Oettingen, sich für<br />
den Juden Mannis, <strong>der</strong> Nürnberger Bürger geworden war <strong>und</strong> den<br />
die Vettern des Grafen gefangengenommen hatten, einzusetzen<br />
(Bd.12, S.243.)<br />
1436<br />
Der Nürnberger Rat bittet die Stadt <strong>Augsburg</strong> um Freigabe des<br />
in <strong>Augsburg</strong> gefangengenommen[en] Juden Abraham von Monheim, samt<br />
etlicher Habe, die seinem Großvater Seligmann, Juden von Co-<br />
burg, zu eigen seien; ferner genannt: "mennlin sprintz Jude",<br />
Nürnberger Bürger <strong>und</strong> Vater des Abraham<br />
(Bd.12, S.285b.)<br />
1441<br />
Der Nürnberger Rat teilt Stephan von Grumbach mit, er habe den<br />
Juden Manne von Oettingen, seine Wirtin <strong>und</strong> Liebauge, seinen<br />
Sohn, gegen die <strong>der</strong> Jude David For<strong>der</strong>ungen gerichtet habe,<br />
verhört <strong>und</strong> dieser hätte ausgesagt, er sei sich keiner Schuld<br />
gegen letzteren bewußt. Liebauge sei überdies Jude des Markgrafen<br />
Albrecht<br />
(Bd.15, S.53.)<br />
1441/1442<br />
Acht weiter Schreiben des Nürnberger Rats an Stephan von Grumbach<br />
über den weiteren Verlauf des Rechtsstreits zwischen den<br />
Juden Manne <strong>und</strong> David, zum Teil mit wertvollen Angaben über<br />
die Rechtsverhältnisse <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en "Hochmeister"<br />
(Bd.15, S.57b, 65b, 88b, 144, 151, 180, 185b, 258.)<br />
1442<br />
Sechs Schreiben an Graf Johann von Oettingen, wegen desselben<br />
Rechtsstreits; <strong>der</strong> Nürnberger Rat erklärt, wenn <strong>der</strong> Jude des<br />
Grafen, mit Namen Hirß, Ansprüche gegen den Juden Manne geltend<br />
zu machen habe, möge er dies vor dem Reichsrichter zu<br />
Nürnberg vorbringen; dann setzt <strong>der</strong> Rat den beiden Juden einen<br />
"fruntlichen tag" auf den 18. Juni an, zu dem Hirß nach Nürnberg<br />
kommen möge; später teilt <strong>der</strong> Rat mit, Manne sei auch<br />
bereit, mit Hirß vor dem Rate zu Weißenburg Recht zu nehmen<br />
(Bd.15, S.207, 212, 234b, 248b, 270, 276b.)<br />
1099
REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />
StAN<br />
Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />
1443<br />
Zwei weitere Schreiben an Graf Johann von Oettingen, den<br />
Rechtshandel Hirß <strong>und</strong> Manne betr.<br />
(Bd.16, S.39, 98b.)<br />
1443<br />
Stellungnahme des Nürnberger Rates an Stephan von Grumbach, zu<br />
dem Eidbruch des Manne Juden von Oettingen <strong>und</strong> Mitteilung darüber,<br />
wie es mit seinem Hab <strong>und</strong> Gut zu Nürnberg stehe; <strong>der</strong><br />
Brief ist durchgestrichen; am Rand steht: vacat.<br />
Neufassung des vorigen Briefes<br />
(Bd.16, S.108, 108b.)<br />
1458/1459<br />
Verschiedene Schreiben des Nürnberger Rats an Hans von Freyberg<br />
zu Angelberg, Graf Wilhelm von Oettingen <strong>und</strong> Heinrich<br />
Marschall zu Pappenheim, betr. Rechtshandel des Nürnberger<br />
Juden David von Werde (Donauwörth) <strong>und</strong> Klage gegen denselben<br />
(Bd.28, S.35, 217, 254. - Bd.29, S.4, 24, 66.)<br />
1492<br />
Stellungnahme des Nürnberger Rats an die Stadt Nördlingen, zu<br />
<strong>der</strong> Drohung des Nördlinger Juden Lößlin gegen den Nürnberger<br />
Juden Levi<br />
(Bd.42, S.111b.)<br />
1520<br />
Der Nürnberger Rat übersendet <strong>der</strong> Stadt Donauwörth, die vor<br />
"etlicher vergangener Zeit" die Juden ausgetrieben hatte, auf<br />
ihre Bitte hin, die Kopien <strong>der</strong> Privilegien, die Nürnberg für<br />
seine Judenausweisung erhalten hatte<br />
(Bd.81, S.173.)<br />
1555/1556<br />
Zahlreiche Schreiben des Nürnberger Rats, betr. den Handel <strong>und</strong><br />
die Geschäfte <strong>der</strong> Stadt mit dem Juden Joseph zu Frankfurt;<br />
<strong>der</strong> Rat erwähnt u.a., was sich zu <strong>Augsburg</strong> mit dem Juden Joseph<br />
zugetragen hat; er informiert seine Gesandten in <strong>Augsburg</strong><br />
über den <strong>der</strong>zeitigen Stand des Handels <strong>und</strong> erwähnt, daß er<br />
noch nicht erfahren habe, was Herr Fugger dem Juden Joseph<br />
vorgeschlagen habe; ein umfangreicher Brief an Paulus Pfinzing<br />
berichtet über die jüngst zu <strong>Augsburg</strong> gepflogene Handlung zwischen<br />
Hans Jacob Fugger <strong>und</strong> dem Juden; schließlich schreibt<br />
<strong>der</strong> Rat, daß <strong>der</strong> Jude Joseph, nachdem er die Sachen mit dem<br />
Fugger abgehandelt hat, von <strong>Augsburg</strong> aus nach Nürnberg kommen<br />
wolle <strong>und</strong> gibt seiner Verw<strong>und</strong>erung darüber Ausdruck<br />
(Bd.156, S.176, 277b, 283b, 330. - Bd.158, S.76, 146.)<br />
1100
REICHSSTADT NÜRNBERG:<br />
StAN<br />
Briefbücher des Innern Rates: Bde.1-191<br />
1558<br />
Der Nürnberger Rat berichtet <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> über das Auftreten<br />
des getauften Juden Peter Johann von Krakau in Nürnberg<br />
<strong>und</strong> stellt es dahin, ob er identisch ist mit dem in <strong>Augsburg</strong><br />
aufgetauchten Juden Salomon<br />
(Bd.162, S.89.)<br />
1562<br />
Der Nürnberger Rat teilt dem Juden Nathe (Nathan) zu Oberhau-<br />
sen bei <strong>Augsburg</strong> die Bedingungen mit, unter denen er sich bereit<br />
erklärt, das von dem Juden vermittelte Darlehen in Höhe<br />
von 40.000 fl anzunehmen<br />
(Bd.170, S.326.)<br />
1562<br />
Der Nürnberger Rat teilt dem Juden Nathan zu Oberhausen bei<br />
<strong>Augsburg</strong> mit, daß er auf das von dem Juden vermittelte Geld<br />
keinen Wert mehr legen würde, da er unterdessen bereits von<br />
an<strong>der</strong>er Seite welches empfangen habe<br />
(Bd.171, S.43b.)<br />
1574<br />
Stellungnahme des Nürnberger Rats an Carl Welser, Rat des Erzherzogs<br />
Ferdinand, an Isaac Hon, Rentmeister <strong>der</strong> Markgrafschaft,<br />
<strong>und</strong> an den Rat <strong>der</strong> Stadt Günzburg, wegen eines Briefes,<br />
in dem gefor<strong>der</strong>t worden war, daß sich <strong>der</strong> Schutzverwandte<br />
<strong>der</strong> Adressaten, Simon Jude, mit dem Juden Philipp zu Schnaittach<br />
vertragen solle<br />
(Bd.188, S.201b.)<br />
1574<br />
Der Nürnberger Rat erwähnt in einem Brief an die Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
die Fehde wi<strong>der</strong> den Juden Simon<br />
(Bd.188, S.228b.)<br />
1575<br />
Mitteilung des Nürnberger Rates an Frhr. Carl Welser, Landvogt<br />
<strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau, <strong>und</strong> an Isaac Hon, Rentmeister daselbst,<br />
daß er den Jacob Juden <strong>der</strong> Fehde wegen, die sein Vater<br />
gegen den Juden Simon zu Günzburg führte, habe verhaften lassen<br />
<strong>und</strong> nach einer Vernehmung wie<strong>der</strong> freigelassen habe. Wenn<br />
die richtigen Schuldigen, <strong>der</strong> alte Jude Philipp <strong>und</strong> sein Sohn<br />
Wolf in Nürnberger Obrigkeit gelangen, werde man sie verhaften<br />
lassen<br />
(Bd.190, S.77.)<br />
1101
FÜRSTENTUM ANSBACH:<br />
Gemeinbücher<br />
StAN<br />
1607/1616<br />
betr. den Juden Samuel aus Günzburg<br />
(Tomus 14, fol.202b.)<br />
1654/1672<br />
Hönlein Jud zu Wassertrüdingen gegen Hirsch Hönlein zu Oettin-<br />
gen<br />
(Tomus 18, fol.150a.)<br />
1673/1686<br />
Paßbrief für die Juden Ariel <strong>und</strong> Schmuel von Pfersheim (Pfer-<br />
see, nun: <strong>Augsburg</strong>) <strong>und</strong> Marx Model aus Ansbach<br />
(Tomus 19, fol.l08af.)<br />
1673/1686<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung des Pfalz-Neuburger Juden Moises Wassermann<br />
aus Hochstett (Höchstädt a.d. Donau)<br />
(Tomus 19, fol.182b.)<br />
1673/1686<br />
For<strong>der</strong>ung des Juden Hirsch Plänlein zu Oettingen gegen Jacob<br />
Hänlein ebenda, <strong>und</strong> ihre For<strong>der</strong>ung bei Wolf Wucherer zu Mö-<br />
gersheim<br />
(Tomus 19, fol.189b.)<br />
Fränkische Kreistagsakten<br />
1718<br />
For<strong>der</strong>ung des Zacharias Fränkel <strong>und</strong> Konsorten zu Fürth an den<br />
Juden Daniel Gerson zu <strong>Augsburg</strong><br />
(Tomus 232, Nr.18.)<br />
AA-Akten<br />
1724<br />
Bitte <strong>der</strong> fürstl. Oettingischen Regierung an die Ansbachische,<br />
um Übersendung einer jüdischen Eidesformel<br />
(Nr.1933.)<br />
1102
StAN<br />
REGIERUNG VON MITTELFRANKEN: KAMMER DES INNERN<br />
Abgabe 1900<br />
1742/1755<br />
Befreiung <strong>der</strong> Judenschaft zu Steinhart von <strong>der</strong> Judenumlage<br />
(Nr.3839.)<br />
Abgabe 1932 Tit. IX, X<br />
1818<br />
Handwerker <strong>und</strong> Gewerbe im Rezatkreis<br />
(Titel IX, Nr.114.)<br />
1846<br />
Die von den Juden zu Steinhart an die von Crailsheimische Familienstiftung<br />
zu zahlenden Herbergsgel<strong>der</strong><br />
(Titel X, Nr.377.)<br />
Abgabe 1932 Judensachen<br />
enthält u.a.:<br />
1808/1849<br />
Erhebung <strong>der</strong> Judenanlagsgel<strong>der</strong> im Rezatkreis;<br />
Bde.I-III, V<br />
(Nr.4.)<br />
1816-1861<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> jüdischen Glaubensgenossen im Königreich<br />
Bayern; Bde.I-II<br />
(Nr.43.)<br />
1817<br />
Schutzjuden bei den Stadtuntergerichten Oettingen<br />
(Nr.59.)<br />
1826<br />
Ansässigmachung <strong>und</strong> Immatrikulierung <strong>der</strong> Juden im Landgericht<br />
Nördlingen<br />
(Nr.78.)<br />
1813-1819<br />
Ansässigmachung <strong>und</strong> Immatrikulierung <strong>der</strong> Juden in <strong>der</strong> Stadt<br />
Oettingen; Bde.I-II<br />
(Nr.80.)<br />
1810<br />
Ansässigmachung <strong>und</strong> Immatrikulierung <strong>der</strong> Juden im Herrschaftsgericht<br />
Oettingen<br />
(Nr.81.)<br />
1103
StAN<br />
REGIERUNG VON MITTELFRANKEN: KAMMER DES INNERN<br />
Abgabe 1932 Judensachen<br />
1822<br />
Gesuch <strong>der</strong> Judenschaft von Steinhart (Gem. Hainsfarth), um<br />
Befreiung von Abreichung von Herbergsgel<strong>der</strong>n u.a.<br />
(Nr.85.)<br />
1820<br />
Organisation <strong>und</strong> Verfassung <strong>der</strong> Juden im Rezatkreis<br />
(Nr.89.)<br />
1823<br />
Judenschutzgesuch des D. Steiner zu Steinhart<br />
(Nr.100.)<br />
1823<br />
Beschwerde des Juden Schwab zu Oettingen, wegen Immatrikulie-<br />
rung<br />
(Nr.109.)<br />
1823<br />
Ansässigmachung des Juden H. Goldschmidt zu Wallerstein<br />
(Nr.110.)<br />
1823<br />
Ansässigmachung des Juden D. Sternglanz zu E<strong>der</strong>heim<br />
(Nr.113.)<br />
1821<br />
Aufenthaltsgesuch des Juden J. Bringer zu Oettingen<br />
(Nr.114.)<br />
1822<br />
Errichtung jüdischer Gesellschaften im Rezatkreis<br />
(Nr.119.)<br />
1826<br />
Matrikelverleihung an den Juden Lippmann Bohn zu Oettingen<br />
(Nr.127.)<br />
1826<br />
Schutzaufnahmegesuch des Juden Gutmann, Oettingen<br />
(Nr.129.)<br />
1834<br />
Streitsache des israelitischen Vereins zu Wallerstein <strong>und</strong> Dek-<br />
kingen (Mönchsdeggingen) gegen das fürstliche Haus Oettingen,<br />
wegen Gefällerhebung<br />
(Nr.145.)<br />
1835<br />
Anstellung <strong>der</strong> Rabbiner <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Gebühren im Rezatkreis<br />
(Nr.175.)<br />
1104
StAN<br />
REGIERUNG VON MITTELFRANKEN: KAMMER DES INNERN<br />
Abgabe 1932 Judensachen<br />
1847<br />
Die jüdischen Glaubensgenossen im Königreich<br />
(Nr.189.)<br />
um 1819-1861<br />
Judenmatrikel des Rezatkreises, angelegt ca. 1819, fortgeführt<br />
bis ca. 1861 (Tom.III);<br />
enthält u.a. die Judenmatrikel für Steinhart im Landgericht<br />
Heidenheim, mit folgenden Rubriken: fortlaufende Nummer <strong>der</strong><br />
Kreismatrikel (Nrn.1374-1403), die Ortsnummer (Nrn.1-30), Name<br />
des Familienoberhaupts (Beschneidungs- <strong>und</strong> bisheriger Name<br />
bzw. jetziger bleiben<strong>der</strong> Name), Geburtsort, Geburtsjahr, Datum<br />
des Immatrikulationsdekrets bzw. des alten Schutzbriefes, Nahrungszweig<br />
<strong>und</strong> Bemerkungen<br />
(Nr.213.)<br />
BEZIRKSÄMTER:<br />
Bezirksamt Dinkelsbühl<br />
1857/1862<br />
Zuteilung <strong>der</strong> jüdischen Kultusgemeinde Mönchsroth zum Rabbinat<br />
Oettingen<br />
(Nr.575.)<br />
1813/1815<br />
Judenmatrikel im ehemaligen Herrschaftsgebiet Mönchsroth<br />
(Nr.1157.)<br />
Bezirksamt Gunzenhausen<br />
1817<br />
Ankauf eines Hauses vom Schutzjuden Bachmann zu Steinhart<br />
durch die Gemeinde<br />
(Nr.181.)<br />
1820/1842<br />
Errichtung einer Chefra (Gebetsvereinigung) in Steinhart<br />
(Nr.439.)<br />
1105
AMTSGERICHTE:<br />
Amtsgericht Dinkelsbühl<br />
StAN<br />
1832<br />
Ableben des Löw Guldmann in Harburg, <strong>und</strong> Erbanträge <strong>der</strong> Benjamin<br />
Marxschen Kin<strong>der</strong> in Mönchsroth<br />
(Nr.871.)<br />
Amtsgericht Heidenheim<br />
1762<br />
Streit zwischen Albrecht Reif zu Steinhart <strong>und</strong> dem Schutzjuden<br />
Hirsch Abraham <strong>und</strong> Joseph Hähnel, wegen Gutseinzäunung<br />
(Nr.191.)<br />
1804<br />
Meyer Salomon von Steinhart gegen Hayum Salomon, wegen Holzle-<br />
ge<br />
(Nr.742.)<br />
1819<br />
Heumann David von Steinhart gegen Bachmann Seligmann, wegen<br />
eines Weges<br />
(Nr.717.)<br />
o.J.<br />
Kauf <strong>der</strong> Tabernwirtschaft zu Steinhart zwischen S. Schalbesberger<br />
<strong>und</strong> dem Barnossen Meyer Schmul zu Steinhart u.a.<br />
(Nr.327.)<br />
1106
ARCHIV DER ABTEI OBERSCHÖNENFELD<br />
EINZELNE DENKWÜRDIGKEITEN_DES ALTEHRWÜRDIGEN GOTTESHAUSES<br />
OBERSCHÖNENFELD VON 1803-1899 (Handschrift)<br />
1836 Mai<br />
Bericht über den letzten Versuch, das Klostergebäude zu versteigern,<br />
wobei sich die benachbarte Judenschaft beson<strong>der</strong>s<br />
unrühmlich hervortut<br />
(Hs CVIII.)<br />
1107
EVANG. PFARRARCHIV OETTINGEN<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Dekan Dr. Dietrich<br />
Wünsch:<br />
AKTEN:<br />
1675-1885<br />
Die Juden in Oettingen betr.<br />
(Nr.167.)<br />
1849-1853<br />
Handakt des Advokaten Braun von Oettingen in Sachen:<br />
Prot. Pfarrei St. Jakob gegen die Judengemeinde Oettingen,<br />
Stolgebühren betr.<br />
(Nr.168.)<br />
1867-1872<br />
Klagen gegen die israelitische Kultusgemeinde, Stolgebühren<br />
betr.<br />
(Nr.169.)<br />
Hinweis:<br />
Einzelnotizen finden sich, verstreut, auch an an<strong>der</strong>en Stellen,<br />
z.B. in den regelmäßig gefertigten Kirchenjahresberichten <strong>der</strong><br />
Pfarrei <strong>und</strong> den Pfarrbeschreibungen.<br />
1108
STADTARCHIV RAVENSBURG<br />
1427<br />
Lassmann <strong>der</strong> Jude von Ravensburg als Siegelfälscher bezichtigt,<br />
schwört Urfehde<br />
(U 943.)<br />
1429<br />
Urfehdebrief des Aron Jud, dessen Weib Bluemli, Mosse Jud,<br />
dessen Weib Raechli <strong>und</strong> bei<strong>der</strong> Sohn Jacob, wegen des ermordeten<br />
Christenknaben<br />
(U 945.)<br />
1430<br />
Der Jude Meister Job von Köln mit drei Kin<strong>der</strong>n zum christlichen<br />
Glauben übergetreten<br />
(Bü 29 C/i.)<br />
1430<br />
Friedrich, Herzog von Österreich, verlangt von Ravensburg die<br />
Auslieferung <strong>der</strong> Habe des Juden Aaron<br />
(Bü 93 b/2.)<br />
1434<br />
Urfehde des Hans us <strong>der</strong> Littow, getaufter Jude<br />
(U 962.)<br />
15. Jahrh<strong>und</strong>ert (?)<br />
Das Buch Ester, Pergamentrolle mit hebräischer Schrift<br />
(U 1554.)<br />
14./l5. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Jüdischer Haussegen aus dem Ravensburger Ghetto, Pergament<br />
(ohne Signatur)<br />
1324-1436<br />
Ravensburger Bürgerlisten; darin die Aufstellung von 15 Juden,<br />
Dabei u.a.:<br />
1343 September 4<br />
Süskint, Judeus von Lindouw (Lindau), Bürgen: F. Holbain, minister<br />
<strong>und</strong> Trösteli Judeus für 10 Pf<strong>und</strong>.<br />
1385 März 13<br />
Henni <strong>und</strong> Hug, die Murer von Lindow (Lindau), genannt die Juden.<br />
Bürgen: H. Flinswang <strong>und</strong> Joh. Wölfli<br />
(Bü 26. - Druck: Hengstler, S.23, Nr.22 <strong>und</strong> S.64, Nr.25.)<br />
14. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Nennung <strong>der</strong> "Judenschul", <strong>der</strong> alten Synagoge des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />
in den städtischen Kaufbüchern<br />
(Bü 1470-1475 b.)<br />
1109
Akt 822 1<br />
STADTARCHIV SCHWABMÜNCHEN<br />
1819-1853<br />
Juden. Handel, Hausierhandel, Auflistung <strong>der</strong> Juden - Hausierhandel,<br />
Vorschriften <strong>und</strong> Verbote, Gewerbeverordnungen; dabei:<br />
1819 Februar 8 - Juni 14<br />
Schreiben des Appellationsgerichts für den Oberdonaukreis an<br />
das Landgericht Schwabmünchen, betr. die Zulassung von Juden<br />
bei Veräußerung unbeweglicher Güter; nach den Verordnungen von<br />
1799 <strong>und</strong> 1807 ist den Juden ohne Ausnahme bei Güterzer[s]trümmerungen,<br />
<strong>und</strong> überhaupt Veräußerungen liegen<strong>der</strong> Gründe, aller<br />
Kauf, Tausch <strong>und</strong> Unterhandel bei empfindlichen Strafen verboten;<br />
alle diesem Verbot zuwi<strong>der</strong> abgeschlossenen Kontrakt sind<br />
als nichtig zu erklären.<br />
Circulare des königl. bayer. Landgerichts an sämtliche Gemeinden,<br />
die Verordnung über die Käufe <strong>der</strong> Juden betr.<br />
Erläuternde Entschließung des bayer. Justizministeriums, daß<br />
die Verordnung von 1807, betr. Veräußerung unbeweglicher Güter<br />
an Juden, durch das Edikt von 1813 nicht aufgehoben wurde,<br />
son<strong>der</strong>n bis auf weiteres fortbestehe<br />
1819 Oktober 5<br />
Verordnung <strong>der</strong> Regierung des Oberdonaukreises, wegen Hausierhandel<br />
<strong>der</strong> Juden. Aller Hausierhandel ist in <strong>der</strong> Regel verboten.<br />
Ausnahmsweise wird er nur jenen Juden gestattet, welche<br />
sich vor 1813 auf dieses Gewerbe nie<strong>der</strong>gelassen haben <strong>und</strong> sich<br />
auf keine an<strong>der</strong>e Weise ernähren können. Die Patente zu diesem<br />
Handel werden allein von <strong>der</strong> Regierung erteilt <strong>und</strong> jährlich<br />
erneuert. Israelitische Handelsleute vom Ausland sind mit aller<br />
Wachsamkeit zu beobachten <strong>und</strong> in die Schranken ihrer Befugnisse<br />
zu weisen. Erlaubten Geschäften ist kein Hin<strong>der</strong>nis in<br />
den Weg zu legen, auch an den beson<strong>der</strong>en Anordnungen wegen dem<br />
Handel <strong>der</strong> Tiroler mit Nördlinger Teppichen nichts abgeän<strong>der</strong>t.<br />
1823 Oktober 2<br />
Schreiben des königl. bayer. Landgerichts, daß ohne gültiges<br />
Regierungspatent im Amtsbezirk keinem Juden das Hausieren zu<br />
gestatten ist, in hiesigem Markt Schwabmünchen aber kein Jude<br />
dazu berechtigt ist<br />
1823 Oktober 11<br />
Circulare des könig. Landgerichts Schwabmünchen, daß folgende<br />
Juden in diesseitigem Gerichtsbezirk Handel treiben dürfen:<br />
Samuel Löbschütz von Kriegshaber <strong>und</strong> Mathias Lämle von Pfersee,<br />
beide mit langen <strong>und</strong> kurzen Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n,<br />
sowie Israel Landauer von Pfersee <strong>und</strong> Moises Lämle von Steppach,<br />
beide mit Ellenwaren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n.<br />
Circulare mit den Namen <strong>der</strong> Hausier-Juden aus dem Landgericht<br />
Zusmarshausen: Samuel <strong>und</strong> Herz Lämle, Jakob Bach, Naphtali<br />
Götzel, Isaak <strong>und</strong> Salomon Deller, Nathan Meier, Jakob Mändle<br />
u.a.<br />
1823 November 6<br />
Königl. Verbot für den Wechsel von Münzen bei Juden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Geldmäklern, sei es mit o<strong>der</strong> ohne Agio. Bei Übertretung<br />
sollen die Kassa-Beamten mit <strong>der</strong> Dienstentlassung bestraft<br />
werden<br />
1110
Akt 822 1<br />
StadtASMü<br />
1827 Juni 8<br />
Circulare des königl. Landgerichts, daß binnen acht Tagen anzuzeigen<br />
ist, welche Juden in <strong>der</strong> Gemeinde Hausierhandel treiben,<br />
mit welchen Artikeln sie handeln, wann sie die Handlungspatente<br />
erhalten haben u.a.;<br />
Zusatz unten: Samuel Löbschütz von Kriegshaber, Handelsjud mit<br />
langen <strong>und</strong> kurzen Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n; gültiges Hausierpatent<br />
von 1827<br />
1827 Juni 12<br />
Schreiben des Bürgermeisters von Schwabmünchen, betr. eines<br />
Berichts über Handelsleute <strong>und</strong> Fabrikanten; ob diese ihre Waren<br />
aus dem Ausland beziehen, inländische Waren im Ausland absetzen<br />
u.a.; dabei: Liste mit den Aussagen von acht Handelsleuten<br />
1827 Juni 18<br />
Schreiben an das Landgericht Schwabmünchen, den Hausierhandel<br />
<strong>der</strong> Juden betr.;<br />
Beilage: Samuel Löbschütz von Kriegshaber, Mathias Lämle von<br />
Pfersee, Moises Hirschbaum <strong>und</strong> Moises Lämle von Steppach. Alle<br />
vier Hausierhandelsjuden aus dem Landgericht Göggingen haben<br />
die Bewilligung erhalten, im Landgericht Schwabmünchen mit<br />
langen <strong>und</strong> kurzen Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n zu handeln<br />
1829 Mai 6 (1831)<br />
Erlaß <strong>der</strong> königl. Regierung des Oberdonau-Kreises, Kammer des<br />
Innern, betr. Konzessionen zum Landkramhandel <strong>und</strong> Zuziehung<br />
von Handelsgehilfen zum Marktbesuch. Verordnung vom 11.7.1831<br />
1852 Oktober 29<br />
Schreiben <strong>der</strong> königl. Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg,<br />
betr. den Landkramhandel im offenen Laden, auch Framerei genannt;<br />
u.a. werden in Städten <strong>und</strong> Märkten keine Konzessionen<br />
mehr verliehen; da die Israeliten nach § 15 <strong>und</strong> 19 des Edikts<br />
vom 10. Juni 1813 nur zum ordentlichen Handel zugelassen werden<br />
dürfen, wozu <strong>der</strong> Landkramhandel nicht gehört, so darf Israeliten<br />
diese Konzession niemals erteilt werden (Nr.5)<br />
1852 Dezember 11<br />
Schreiben <strong>der</strong> königl. Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, daß<br />
dem Handlungskommis Salomon Geldmann (Guldmann) von Harburg,<br />
<strong>zur</strong> Zeit im Dienste des Eisenhändlers Hänlein Kohn von Wassertrüdingen,<br />
die Befugnis zu Handelsreisen entzogen wurde;<br />
1853 November 15<br />
Schreiben des königl. Landgerichts Schwabmünchen, den Hausierhandel<br />
betr.; bezugnehmend auf einen Artikel im Schwabmünchner<br />
Wochenblatt Nr.43, S.176, in dem über den jüdischen Hausierhandel<br />
<strong>und</strong> die Belästigung durch Bettler geklagt wird, wird<br />
<strong>der</strong> Magistrat beauftragt, hiergegen einzuschreiten<br />
1111
Akt 821<br />
StadtASMü<br />
Gewerbechronik von Glogger (1934). Verschiedenes; dabei:<br />
1823 Oktober 11<br />
Das Landgericht nannte die Namen <strong>der</strong> Juden, die im diesseitigen<br />
Gerichtsbezirk Handel treiben dürfen: Samuel Löbschütz von<br />
Kriegshaber <strong>und</strong> Mathias Lämle von Pfersee mit langen <strong>und</strong> kurzen<br />
Waren <strong>und</strong> alten Klei<strong>der</strong>n, ferner Israel Landauer von Pfersee<br />
<strong>und</strong> Moises Lämle von Steppach mit Ellenwaren <strong>und</strong> alten<br />
Klei<strong>der</strong>n<br />
(S.299.)<br />
1852 Oktober 29<br />
Verordnung <strong>der</strong> Regierung, betr. <strong>der</strong> Konzessionsvergabe für den<br />
Landkramhandel; nach § 15 <strong>und</strong> 19 des Edikts vom 10.6.1813 darf<br />
den Israeliten zum Landkramhandel die Konzession niemals verliehen<br />
werden;<br />
(S.299.)<br />
Akt 002 11<br />
1854/55<br />
Judenemanzipation. Kosten für eine Vorstellung;<br />
(aus dem Akt geht nur hervor, daß <strong>der</strong> damalige Magistrat bei<br />
einer nicht genannten höheren Stelle gegen die Emanzipation<br />
<strong>der</strong> Juden vorstellig geworden ist, welche Kosten dabei erlaufen,<br />
<strong>und</strong> wie sie eingetrieben worden sind.)<br />
Akt 912 5<br />
1900 März 13 - 1902 April 5<br />
Erwerbung <strong>der</strong> Renthemahd (ehem. Michael Lang'sche Gr<strong>und</strong>stücke<br />
Plan Nr.4384 1/3 <strong>und</strong> 4384 1/6, zusammen 8,19 Tagwerk) von dem<br />
Handelsmann Daniel Oettinger in Fischach; Oettinger bietet die<br />
Gr<strong>und</strong>stücke für 900 Mark an, die Gemeinde Schwabmünchen kauft<br />
sie für 750 Mark; dabei: Lageplan;<br />
1913 März 7<br />
Gr<strong>und</strong>erwerb für den Luitpoldhain.<br />
Angebot des Immobilienhändlers Gustav Einstein aus <strong>Augsburg</strong>,<br />
Hermannstraße 5/0, an den Kaufmann Anton Maurer in Schwabmünchen,<br />
ihm die Plannummern 139, 2617, 2559 <strong>und</strong> 2634 in Schwabmünchen,<br />
gelegen in <strong>der</strong> Nähe des Luitpoldhaines, zu einem angemessenen<br />
Preis zu verkaufen<br />
Akt 0024 301<br />
1911-1939<br />
Krautheim, Ernst (von Asch in Böhmen); dabei:<br />
Naturalisation <strong>und</strong> Erwerbung des hiesigen Heimatrechtes, 1911<br />
Nachforschungen des Landsturms in Asch wegen Musterung, 1915<br />
Nachforschungen wegen vermuteter jüdischer Abstammung, 1939<br />
1112
Akt 740 1<br />
StadtASMü<br />
1907 Juli 1 - August 8<br />
Waldankauf.<br />
Die Gemeinde Schwabmünchen kauft von dem Handelsmann Samuel<br />
Lemle in Fischach 9,118 ha Wald (Pl.Nrn.224 1/149, 224 1/169<br />
<strong>und</strong> 224 1/162) für insgesamt 14.000 Mark<br />
Akt 740 211<br />
1909 April 12 - Mai 18<br />
Erwerbung <strong>der</strong> Weidenhartwaldung (auch: Weidenbachwaldung).<br />
Ausübung des Einstandsrechtes durch die Gemeinde Schwabmünchen<br />
bezüglich <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Steuerflur Klimmach gelegenen Weidenhart-<br />
Waldungen, Pl.Nrn.224 1/15, 224 1/116, 224 1/117 <strong>und</strong> 224 1/118<br />
a <strong>und</strong> b, mit zusammen 50,73 Tagwerk, die <strong>der</strong> Handelsmann Gustav<br />
Einstein von <strong>Augsburg</strong> an den Rittergutsbesitzer Wilhelm<br />
Thon zu Guggenberg in Reichenschwend am 5. April 1909 verkauft<br />
hat. Die Streitsache wird beigelegt, indem die Marktgemeinde<br />
Schwabmünchen, Abteilung Sparkasse, die Pl.Nr.224 1/15 zu 12<br />
Tagwerk um 3450 Mark erwirbt <strong>und</strong> dafür auf das Einstandsrecht<br />
bezüglich <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Plannummern verzichtet<br />
Akt 912 29<br />
1930-1953<br />
Weikersheimer, Bernhard. Wie<strong>der</strong>gutmachung.<br />
Gr<strong>und</strong>erwerb von Ludwig Schuchbaur (Eisweiher), 1930.<br />
Weiterverkauf des Gr<strong>und</strong>stücks an die Gemeinde, 1938.<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachungsanspruch <strong>der</strong> JRSO an die Gemeinde <strong>und</strong> an Michael<br />
Dick, <strong>der</strong> ebenfalls 1938 ein Gr<strong>und</strong>stück von Weikersheimer<br />
erworben hat, sowie Erklärung von Weikersheimer, zu keiner<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachung berechtigt zu sein, 1950-1953. Dabei:<br />
1951 Mai 21<br />
Schreiben des Michael Dick, Kaufmann in Schwabmünchen, an<br />
Bernhard Weikersheimer in Sioux City, Jowa USA, wegen <strong>der</strong> Ansprüche<br />
<strong>der</strong> JRSO; Bitte an Weikersheimer, sich dieser Sache<br />
anzunehmen<br />
1952 Januar 2<br />
Schreiben des Martin Stuhler, vormals (1933-1945) 1. Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Marktgemeinde Schwabmünchen, an den Gemein<strong>der</strong>at<br />
ebenda, wegen <strong>der</strong> JRSO-Ansprüche hinsichtlich des Schuchbaur-<br />
Gr<strong>und</strong>stückes: es wurde am 26.7.1938 von <strong>der</strong> Gemeinde um 6272<br />
Mark gekauft; <strong>der</strong> Kaufpreis, bar an Weikersheimer ausbezahlt,<br />
lag weit über den üblichen Gr<strong>und</strong>stückspreisen (vergleichbare<br />
Käufe angeführt). Stuhler berichtet über sein persönliches<br />
Verhältnis zu Weikersheimer, über einen gewissen Juden Lämmle,<br />
sowie über Gasmeister Bergel <strong>und</strong> Julius Schweighardt, die beide<br />
mit einer Jüdin verheiratet sind;<br />
1113
Akt 912 29<br />
StadtASMü<br />
1953 August 28<br />
Bernhard Weikersheimer, USA, bestätigt <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />
Schwabmünchen, daß ihn niemand - we<strong>der</strong> Partei noch Staat - an<br />
einem freien Verkauf an Schwabmünchen beeinflußte o<strong>der</strong> hin<strong>der</strong>te,<br />
<strong>und</strong> er mit dem damaligen Kaufpreis voll zufrieden war;<br />
1953 Oktober 2<br />
Mitteilung des Wie<strong>der</strong>gutmachungsbehörde I Oberbayern (WB I) in<br />
München, daß das Verfahren gegen die Stadtgemeinde Schwabmünchen<br />
kostenfrei eingestellt ist;<br />
1953 Oktober 20 <strong>und</strong> 28<br />
Auszug aus <strong>der</strong> Sitzungsnie<strong>der</strong>schrift des Stadtrats Schwabmünchen;<br />
Kenntnisnahme <strong>der</strong> Verfahrenseinstellung <strong>und</strong> Beschluß,<br />
diese Nachricht <strong>und</strong> einen Dank an Weikersheimer zu übermitteln.<br />
Brief des Bürgermeisters Bittinger an Weikersheimer, USA.<br />
Akt 042<br />
1933-1938<br />
Korrespondenz; dabei:<br />
1933 April 6<br />
Schreiben <strong>der</strong> Marktgemeinde Schwabmünchen an die Firma Löb -<br />
Weikersheimer, Gaukönigshofen, betr. dem Verkauf eines Bauplatzes<br />
in <strong>der</strong> Bahnhofstraße <strong>und</strong> <strong>der</strong> Weiterverwendung <strong>der</strong> übrigen<br />
Plätze an dieser Stelle<br />
1934 Mai 25 <strong>und</strong> 30<br />
Schreiben Nr.3217 des Bezirksamts Schwabmünchen an die Gemein<strong>der</strong>äte,<br />
betr. Erfassung <strong>der</strong> Zu- <strong>und</strong> Abwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Juden.<br />
Antwortschreiben des 1. Bürgermeisters von Schwabmünchen,<br />
Stuhler, daß am 1.2.1933 eine jüdische Person, am 1.4.1934<br />
keine jüdische Person im Gemeindebezirk wohnhaft war. Diese<br />
Person ist seit 15.8.1926 hier wohnhaft, besitzt die deutsche<br />
(früher preußische) Staatsangehörigkeit <strong>und</strong> ist am 13.5.1933<br />
aus <strong>der</strong> israelitischen Religionsgemeinschaft ausgetreten.<br />
1935 Juni 25 - Juli 17<br />
Anweisung des bayerischen Innenministeriums, daß Schil<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
Klebezettel mit <strong>der</strong> Inschrift "Juden sind unerwünscht" o<strong>der</strong><br />
mit ähnlichen Beschriftungen an amtlichen (unterstrichen) Wegweisern<br />
<strong>und</strong> den Richtungsschil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fernverkehrsstraßen<br />
unterbleiben müssen. Die Schutzmannschaft Schwabmünchen bestätigt<br />
die Entfernung <strong>der</strong>artiger Tafeln.<br />
1937 Februar 1<br />
Schreiben des Bezirksamtes Schwabmünchen an den Bürgermeister<br />
von Schwabmünchen, betr. Nachweis <strong>der</strong> arischen Abstammung,<br />
hier jüdisch versippte Beamte. Alle verheirateten Beamten haben<br />
ein Formblatt über die Abstammung ihrer Ehefrauen auszufüllen;<br />
bei Zweifeln sind Abstammungsurk<strong>und</strong>en einzufor<strong>der</strong>n.<br />
Entsprechende Erklärungen sind von den Beamten abzugeben.<br />
1114
Akt 042<br />
StadtASMü<br />
1937 April 9<br />
Schreiben des bayer. Wirtschaftsministerium[s], Abteilung für<br />
Handel, Industrie <strong>und</strong> Gewerbe, in München an die Regierungen,<br />
betr. Behandlung <strong>der</strong> Nichtarier in den deutschen Bä<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
Kurorten. Bis zum Erlaß einer reichseinheitlichen Regelung,<br />
sollen keine Son<strong>der</strong>regelungen für einzelne Gebiete <strong>und</strong> Orte<br />
getroffen werden (nach Kenntnisnahme: zum Akt Volksbad).<br />
1937 Juni 5-17<br />
Schreiben <strong>der</strong> Regierung von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, betr. Verkehr<br />
mit jüdischen Händlern. Nachdem noch verschiedene Bauern<br />
ihre Viehhandelsgeschäfte mit jüdischen Händlern tätigen, sollen,<br />
auf Veranlassung <strong>der</strong> Geheimen Staatspolizei in München,<br />
hierüber geeignete Erhebungen eingeleitet <strong>und</strong> die Personalien<br />
<strong>der</strong> in Frage kommenden Bauern anher berichtet werden.<br />
Antwort des Bürgermeisters Stuhler: Der Jude Lämmle betreibt<br />
hier noch einen Viehhandel, beschäftigt einen Arbeiter, <strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong> monatlich 80,— RM Lohn bezieht <strong>und</strong> im Viehhandelsgeschäft<br />
tätig ist. Es ist daraus zu schließen, daß <strong>der</strong> Handel<br />
noch geht. Lämmle wird Aufzeichnungen über seine Handelsgeschäfte<br />
führen <strong>und</strong> dürften aus dem Handelsbuch die Käufer entnommen<br />
werden können.<br />
1938 September 22 <strong>und</strong> 24<br />
Schreiben <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer <strong>Augsburg</strong> an den<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Schwabmünchen, betr. J. Schnell,<br />
Schwabmünchen, Würstlinstr.1; Gesuch um Auskunft über den Genannten,<br />
da er sich bei <strong>der</strong> Gauleitung <strong>der</strong> NSDAP in Wien <strong>zur</strong><br />
Übernahme <strong>und</strong> damit <strong>zur</strong> Arisierung eines jüdischen Geschäftes<br />
gemeldet hat. Antwortschreiben.<br />
Akt 024 332<br />
Sitzungsbuch des Marktgemein<strong>der</strong>ates Schwabmünchen vom 1.I.1934<br />
bis 31.III.1935; enthält u.a. die Protokolle:<br />
1934 Februar 20: Nr.60<br />
Gesuch des Löb Weikersheimer um Erlaß <strong>der</strong> rückständigen Gemeindebiersteuer.<br />
Diesem Gesuch <strong>der</strong> RA. L. Rieser <strong>und</strong> H. Auerbach<br />
in <strong>Augsburg</strong>, als Vertreter des Steuerschuldners L. Weikersheimer<br />
in Gaukönigshofen, wird nicht stattgegeben;<br />
1934 September 12: Nr.330<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Viehmarktordnung. Auf Veranlassung <strong>der</strong> Regierung<br />
von Schwaben <strong>und</strong> Neuburg, <strong>Augsburg</strong>, wird dem § 24 <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit<br />
geltenden Viehmarktordnung ein weiterer Absatz beigegeben, <strong>der</strong><br />
lautet: Das Handeln in jüdischer Sprache ist verboten;<br />
1935 September 3: Nr.113<br />
Einkauf bei Juden. Den gemeindlichen Beamten, Angestellten <strong>und</strong><br />
Arbeitern sowie <strong>der</strong>en Familienangehörigen wird es verboten, in<br />
Judengeschäften einzukaufen. Die Folgen, die bei Nichtbeachtung<br />
dieser Anordnung zutage treten, haben sich die Genannten<br />
selbst zuzuschreiben;<br />
1115
Akt 842 2<br />
Viehmärkte; dabei:<br />
StadtASMü<br />
1934 September 9<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Viehmarktordnung (Handeln in jüdischer Sprache<br />
verboten);<br />
1934 Oktober 3 - 26<br />
Die ortspolizei1ichen Vorschriften des Marktgemein<strong>der</strong>ates<br />
Schwabmünchen, hier Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Viehmarktordnung, werden für<br />
vollziehbar erklärt; Bekanntmachung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen, betr. den<br />
§ 19 <strong>der</strong> Viehmarktordnung; sie wird an <strong>der</strong> gemeindlichen Amtstafel<br />
angeschlagen, ferner ergeht ein Hinweis an die Schwabmünchner<br />
Nationalzeitung;<br />
1935 Juni 28 - Juli 2<br />
Schreiben des Bezirksamtes Schwabmünchen: von bayerischen<br />
Landbürgermeistern sollen jüdischen Viehhändlern auf Ansuchen<br />
Bestätigungen ausgestellt worden sein, daß sie gewissenhafte<br />
<strong>und</strong> zuverlässige Händler seien. Die Bürgermeister haben umgehend<br />
zu berichten, ob sie <strong>der</strong>artige Bestätigungen ausgestellt<br />
haben; wenn ja, wären diese sofort wie<strong>der</strong> einzuziehen; <strong>der</strong><br />
Bürgermeister von Schwabmünchen erstattet "Fehlanzeige"<br />
1935 Juli 12<br />
Schreiben des Bezirksamtes Schwabmünchen, betr. Überwachung<br />
<strong>und</strong> Säuberung des Viehhandels; es sollen verschärfte Kontrollen<br />
<strong>der</strong> Viehhändler durchgeführt werden; je<strong>der</strong> <strong>der</strong> den Handel<br />
ohne Legitimationskarte betreibt, ist unbedingt anzuzeigen;<br />
Akt 842 52<br />
Michaeli-Markt; dabei:<br />
1934 August 6<br />
Bekanntmachung des Marktgemein<strong>der</strong>ates Rieß: Zum Jahrmarkt in<br />
Schwabmünchen am 23. <strong>und</strong> 24. September 1934 werden jüdische<br />
Geschäftsinhaber nur zugelassen, soweit sie Frontkämpfer sind;<br />
1934 September 18<br />
Gegenvorstellung des jüdischen Händlers J. Gordin aus München<br />
an den Marktgemein<strong>der</strong>at Schwabmünchen, betr. seiner Nichtzulassung<br />
zum Jahrmarkt; er weist u.a. darauf hin, daß in einem<br />
ähnlichen Fall ein <strong>der</strong> Zulassung eines jüdischen Händlers entgegenstehen<strong>der</strong><br />
Beschluß des Stadtrates Lindau von <strong>der</strong> Regierung<br />
Schwaben <strong>und</strong> Neuburg am 9.5.1934 aufgehoben wurde;<br />
beigelegt:<br />
1934 Mai 2<br />
Schreiben <strong>der</strong> Reichsleitung <strong>der</strong> NSDAP, Abteilung für Boykottfragen,<br />
an Herrn Norbert Rawicz in Fürth, daß in Zukunft alle<br />
Nichtarier zu Märkten <strong>und</strong> Messen zugelassen werden sollen,<br />
wenn nicht gegen den Betreffenden im Einzelfall Gründe <strong>zur</strong><br />
Ausschließung vorliegen;<br />
1116
Akt 842 52<br />
StadtASMü<br />
1933/1934<br />
Jahrmarkt 1933: "Schwarze Liste für 1934";<br />
genannt: Hirschberg, Seelöwen-Son<strong>der</strong>schau, <strong>und</strong> Obermeier,<br />
Schiffschaukel (Gerstmeier, Kettenkarusell: gestrichen);<br />
1935 August 2<br />
Bekanntmachung des 2, Bürgermeisters von Schwabmünchen, Rieß:<br />
Jüdische Geschäftsinhaber werden für den Jahrmarkt am 22. <strong>und</strong><br />
23. September nicht berücksichtigt <strong>und</strong> haben auf Zuweisung<br />
eines Platzes o<strong>der</strong> Dultstandes nicht zu rechnen;<br />
1935 November 6 - 1936 September 20<br />
Verschiedene Schreiben, betr. Zulassung polnischer Staatsangehöriger<br />
zu Messen <strong>und</strong> Märkten; dabei:<br />
Verzeichnis aller zugelassenen Geschäfte zum Jahrmarkt am 27.<br />
<strong>und</strong> 28. September 1936;<br />
1937 Oktober 5<br />
Schreiben des Staatsministeriums für Wirtschaft, Abteilung für<br />
Handel, Industrie <strong>und</strong> Gewerbe, an die Regierungen: jüdischen<br />
Markthändlern soll im Rahmen <strong>der</strong> geltenden Bestimmungen <strong>der</strong><br />
Besuch <strong>der</strong> öffentlichen Märkte nicht verwehrt werden; rechtswidrige<br />
Einzelaktionen sind zu unterbinden;<br />
Akt 064 1<br />
1944 Dezember 20<br />
Schreiben an die Standesbeamten, betr. Mitteilungen über Sterbefälle<br />
von Juden: Im Vollzug eines R<strong>und</strong>erlasses des Reichsministers<br />
des Innern vom 25.11.1944 ist die Beurk<strong>und</strong>ung von<br />
Sterbefällen, soweit es sich um Juden handelt, in Abschrift<br />
o<strong>der</strong> Durchdruck dem zuständigen Finanzamt mitzuteilen;<br />
1946 April 26<br />
Schreiben an alle Bürgermeister des Landkreises Schwabmünchen,<br />
betr. Erfassung sämtlicher im Landkreis <strong>der</strong>zeit sich aufhaltenden<br />
Auslän<strong>der</strong>, aller Staatenlosen <strong>und</strong> Juden, unter diesen<br />
auch <strong>der</strong> deutschen Juden;<br />
Akt 070<br />
1945 November 20 <strong>und</strong> 28<br />
Schreiben an die Bürgermeister des Landkreises, betr. Feststellung<br />
alles jüdischen Eigentums <strong>und</strong> aller jüdischen For<strong>der</strong>ungen;<br />
Bekanntmachung dieser Anordnung <strong>der</strong> Alliierten Militärregierung<br />
durch den Bürgermeister am 28.11.1945<br />
1946 Mai 7<br />
"Stimmungsbericht", u.a. über Unruhen:<br />
Zu Unruhen ist es im Bezirk Schwabmünchen nirgends gekommen.<br />
Einige Uni iebsamkeiten haben sich im Hause Feyerabendstr.7 mit<br />
den dort wohnenden Juden zugetragen.<br />
1117
Akt 070<br />
StadtASMü<br />
1947 August 7 - September 23<br />
Betr. Bekanntgabe des ehemals jüdischen Vermögens in <strong>der</strong><br />
Marktgemeinde Schwabmünchen: Gr<strong>und</strong>besitz von Weikersheimer <strong>und</strong><br />
Kunz Kreszenz, verh. Lehmeier (genaue Angaben von Größe <strong>und</strong><br />
Plan-Nrn.)<br />
Akt 063 1<br />
1952 Mai 6<br />
Schreiben des Bürgermeisters von Schwabmünchen an das Landgericht<br />
I in München, betr. das Entschädigungsverfahren Chil<br />
Rosenzweig, Schwabmünchen (Aktenzeichen E 244/51);<br />
Herr Rosenzweig, seit Mai 1945 (Tag seiner Befreiung aus dem<br />
KZ) in Schwabmünchen, habe in seinem Verhalten stets eine<br />
wahrhaft rühmliche Ausnahme gemacht <strong>und</strong> sei ein schwer kranker<br />
Mensch, weswegen man sich <strong>der</strong> Sache bevorzugt annehmen solle<br />
Konzession für Gebrü<strong>der</strong> Lämmle<br />
Religion: Israel.<br />
Art des Betriebs bzw. Gewerbezweig: Viehhandel<br />
Betriebsstätte: Handelsviehstallung bei Deutschenbaur, Hinden-<br />
burgstraße 11<br />
Anmeldung: vor Jahren<br />
Abmeldung: seit etwa Mai 37 (1937) wird Handelsgeschäft nicht<br />
mehr ausgeübt<br />
Vorarbeiten für den Landkreis-Band Schwabmünchen 1974:<br />
Jüdisches Eigentum <strong>und</strong> jüdische For<strong>der</strong>ungsrechte 1945<br />
1945 Dezember 10<br />
Schreiben des Landrats Schwabmünchen an die Alliierte Militärregierung,<br />
betr. jüdisches Eigentum <strong>und</strong> jüdische For<strong>der</strong>ungsrechte<br />
(genannt sind jeweils auch die Käufer bzw. Schuldner<br />
<strong>und</strong> die genauen Geldbeträge):<br />
1. Jüdisches Eigentum, das nach 1933 vom Reich, dem Land, <strong>der</strong><br />
Partei o<strong>der</strong> einer ihrer Glie<strong>der</strong>ungen übernommen wurde, war im<br />
Landkreis Schwabmünchen nicht vorhanden.<br />
Das Schloßgut Straßberg, das ursprünglich dem Juden Einstein<br />
in <strong>Augsburg</strong> gehörte, veräußerte dieser selbst an einen gewissen<br />
Burkart in München.<br />
2. Jüdisches Eigentum von deutschen Zivilisten gekauft:<br />
Anwesen Nr.90 1/3 in Königsbrunn, früherer Eigentümer Nathan<br />
Israel Thannhauser, <strong>Augsburg</strong> Bahnhofstraße 16/111.<br />
Plan-Nrn. 993 <strong>und</strong> 796 in Schwabmünchen, früherer Eigentümer<br />
Bernhard Weikersheimer, Viehhändler in Gaukönigshofen.<br />
Plan-Nr.808 in Schwabmünchen, Baum- <strong>und</strong> Grasgarten, früherer<br />
Eigentümer Bernhard Weikersheimer, Gaukönigshofen.<br />
1118
StadtASMü<br />
Vorarbeiten für den Landkreis-Band Schwabmünchen 1974:<br />
Jüdisches Eigentum <strong>und</strong> jüdische For<strong>der</strong>ungsrechte 1945<br />
3. For<strong>der</strong>ungen aus Rechtsgeschäften mit Juden, insbeson<strong>der</strong>e<br />
Hypothekenfor<strong>der</strong>ungen, Kaufpreisrestschulden <strong>und</strong> Darlehen:<br />
Königsbrunn, Haus Nr.204: Hypothekenschuld an die Firma Leo-<br />
pold Maier o.H.G. in Fischach.<br />
Königsbrunn, Haus Nr.316: Kaufpreisrestschuld an Nathan Israel<br />
Thannhauser, <strong>Augsburg</strong> BahnhofstraBe 16/III.<br />
Königsbrunn, Haus Nr.45: Hypothekenschuld an N.I. Thannhauser<br />
<strong>und</strong> Meta Gumperz, <strong>Augsburg</strong> Bahnhofstr.16/III.<br />
Klimmach, Haus Nr.13: Hypothekenschuld <strong>und</strong> Restschuld an Samuel<br />
Götz <strong>und</strong> Hilde Mendle in Fischach.<br />
Klimmach, Häuser Nr.3 <strong>und</strong> 6: Kaufpreisrestschuld <strong>und</strong> Darlehensabzahlungsbetrag<br />
an Hilde Mendle in Fischach.<br />
Kaufpreisschulden an Louis Götz, Eisenhandlung in Fischach, an<br />
Leopold Maier, Textilien in Fischach, <strong>und</strong> an Isidor Mendle,<br />
Viehhändler in Fischach.<br />
4. Verschiedene Angehörige haben gemeldet, daß sie bei den<br />
öffentlichen Versteigerungen durch die Partei in Fischach,<br />
vermutlich im Jahre 1938/39, geringwertige Sachen aus jüdi-<br />
schen Besitz erworben haben.<br />
Vermerk: englische Übersetzung wurde <strong>der</strong> Militärregierung<br />
übergeben.<br />
Hinweise auf Juden in Schwabmünchner Zeitungen, z.B.:<br />
Schwabmünchner Tagblatt: Sammlung - 1906<br />
1906 Januar 3<br />
R<strong>und</strong>schau (Titelseite): Die Sammlung des Hilfsvereins <strong>der</strong><br />
deutschen Juden für die Opfer <strong>der</strong> Judenverfolgungen in Rußland<br />
hat bis zum 24. Dezember r<strong>und</strong> 2,042,400 Mk ergeben.<br />
Schwabmünchner Nationalzeitung<br />
1934 März 28<br />
Die Schwabmünchner Nationalzeitung wirft dem Schwabmünchner<br />
Tagblatt vor, u.a. Inserate jüdischer Warenhäuser aufgenommen<br />
zu haben.<br />
1934 Oktober 3<br />
Die Schwabmünchner Nationalzeitung ermahnt ihre Leser, je<strong>der</strong><br />
Deutsche habe die Pflicht, nur deutsche Waren zu verlangen <strong>und</strong><br />
zu verkaufen.<br />
1119
STADTARCHIV SONTHOFEN<br />
Hinweis:<br />
Ein Großteil des Stadtarchivs wurde bei einem Rathausbrand im<br />
Jahre 1945 vernichtet. Das noch vorhandene Stadtarchiv wird<br />
<strong>zur</strong> Zeit neu geordnet.<br />
AKT: EHRENBÜRGER DR. WEIGERT<br />
Ratsprotokoll Nr.129 vom 2. Oktober 1956<br />
Ausscheiden von Dr. Weigert als Chefarzt.<br />
Bürgermeister Waltenberger stellt fest, daß Dr. Weigert seit<br />
1920 als Chefarzt wirkte. Für seine Tätigkeit, die 1936-1945<br />
unterbrochen <strong>und</strong> ihm harte Jahre gebracht habe, sei beson<strong>der</strong>s<br />
seine soziale Einstellung <strong>und</strong> Haltung gegenüber <strong>der</strong> ärmeren<br />
Bevölkerung hervorzuheben. Der Marktgemeinerat beschließt, Dr.<br />
Weigert auf Wunsch ab 1.10.1956 von seinen krankenhausärztlichen<br />
Pflichten zu entbinden.<br />
Ratsprotokoll Nr.167 vom 29. September 1964<br />
Auf Antrag <strong>der</strong> vier Fraktionen des Stadtrates wird beschlossen,<br />
Herrn Dr. med. Kurt Weigert das Ehrenbürgerrecht <strong>der</strong><br />
Stadt Sonthofen zu verleihen. Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben wird die<br />
menschliche <strong>und</strong> soziale Einstellung von Dr. Weigert <strong>und</strong> die<br />
bew<strong>und</strong>ernswerte Haltung, mit <strong>der</strong> er sein hartes Schicksal ertragen<br />
hat, das ihn seit 1935 traf.<br />
Ehrenbürgerurk<strong>und</strong>e vom 9. Oktober 1964 für Dr. Weigert:<br />
"Als erster Arzt an dem 1920 eröffneten Krankenhaus Sonthofen<br />
hat er über 25 Jahre als leiten<strong>der</strong> Krankenhausarzt den Ruf des<br />
Hauses begründet. ... Die Folge <strong>der</strong> schicksalsschweren Jahre<br />
nach 1935 hat Dr. Weigert mit Würde getragen <strong>und</strong> nach 1945<br />
sofort wie<strong>der</strong> bis ins vorgerückte Alter als Arzt mit hohem<br />
Berufsethos <strong>und</strong> mit menschlicher Wärme verdienstvoll für die<br />
Stadt Sonthofen <strong>und</strong> das Wohl ihrer Bürger gewirkt."<br />
Brief vom 21. Juni 1975<br />
Persönliches Schreiben von Herrn Dr. Weigert, Heidelberg, an<br />
den 1. Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Sonthofen.<br />
Ratsprotokoll Nr.119 vom 28. November 1978<br />
Dem verstorbenen Ehrenbürger Dr. Kurt Weigert wird auf Kosten<br />
<strong>der</strong> Stadt auf dem städtischen Friedhof ein Ehrengrab eingerichtet<br />
<strong>und</strong> unterhalten. Dr. Weigert hat in seinem Testament<br />
dem Stadtkrankenhaus 5.000 DM zugeeignet.<br />
Allgäuer Anzeigenblatt, Nr.286, vom 19. Dezember 1978<br />
Sonthofener Ehrenbürger im Ehrengrab beigesetzt. "Ein leuchtendes<br />
Vorbild menschlicher Größe <strong>und</strong> Güte":<br />
Dr. Weigert, am 20. Juni 1881 in Stettin geboren, ließ sich<br />
1913 in Sonthofen als Arzt nie<strong>der</strong>. Er sei seinem evangelischen<br />
Glauben auch dann noch treu geblieben, als er während des Nazi-Regimes<br />
"entehrende Behandlungen von einem sogenannten<br />
christlichen Volk" erfahren mußte. Wegen seiner jüdischen Herkunft<br />
wurde er 1939 als leiten<strong>der</strong> Arzt des Krankenhauses in<br />
Sonthofen seines Amtes enthoben. Dr. Weigert, dem während des<br />
Dritten Reiches viel Schlimmes wi<strong>der</strong>fahren sei, habe selbst<br />
die Hand <strong>zur</strong> Versöhnung gereicht, als er nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg sein Amt als Chefarzt wie<strong>der</strong> antrat.<br />
1120
EVANG. PFARRARCHIV STEINHART<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Pfarrer Pf<strong>und</strong>ner:<br />
1724-1844<br />
Die Juden in Steinhart <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verhalten <strong>und</strong> Ansässigmachung<br />
(Nr.73.)<br />
1816-1832<br />
"Geburts-Copulations <strong>und</strong> Sterb-Register <strong>der</strong> Judenschaft zu<br />
Steinhardt angefangen im Jahr 1816 (-1832)".<br />
Geburten S.l-26, Trauungen S.111-117, Sterbefälle S.146-161.<br />
(K 20.)<br />
1914<br />
Pfarrbeschreibung von Steinhart.<br />
Einige Seiten dieser Pfarrchronik sind den Steinharter Juden<br />
gewidmet<br />
(Nr.54.)<br />
Hinweis:<br />
Eine Zweitschrift <strong>der</strong> Pfarrbeschreibung wird beim Oberkirchenrat<br />
(Kreisdekan) des Kirchenkreises Ansbach aufbewahrt.<br />
1121
HAUPTSTAATSARCHIV STUTTGART<br />
I. ALTWÜRTTEMBERGISCHES ARCHIV (A-BESTÄNDE)<br />
I.1. Auslesebestände: Landesverwaltung, Kabinett <strong>und</strong> Hofbehörden<br />
- A 17: Kanzleisachen (1453-1799)<br />
1551 November 23<br />
Schreiben <strong>zur</strong> Appellationssache des Georg Kaufmann genannt<br />
Gurtler, Bürger zu <strong>Augsburg</strong>, an das kaiserliche Kammergericht<br />
Speyer gegen Symon Jud<br />
(A 17. - Braunn Regest 573.)<br />
- A 21: Hofverwaltung, Oberhofmarschallamt (1522-1820)<br />
1717-1794<br />
Hofjudenschaft: betr. in Württemberg ansässige <strong>und</strong> sich dort<br />
aufhaltende Juden; u.a. Privilegien <strong>und</strong> Patente <strong>der</strong> Hofjudenschaft,<br />
Judeneid, Verbot <strong>der</strong> Beschneidung (1729), Verbot <strong>der</strong><br />
Beherbergung frem<strong>der</strong> Juden, Handlungswesen, Schuld- <strong>und</strong><br />
an<strong>der</strong>e Klagen<br />
(A 21 Bü 697-701.)<br />
1796-1813<br />
Hof-Judensachen: Hofschutz <strong>und</strong> Patente <strong>der</strong> "Hoffactoren";<br />
Ratsprotokolle (Extrakte) <strong>der</strong> herzoglichen Regierung betr.<br />
<strong>der</strong> in Württemberg ansässigen <strong>und</strong> sich dort aufhaltenden<br />
Juden, Klagen u.a.<br />
(A 21 Bü 868.)<br />
- A 56: Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen: Juden (1514-1780)<br />
1514 August 8<br />
Kaiser Maximilian I. nimmt die Judenschaft in seinen Schutz,<br />
gibt ihr Geleit, das Recht um gewöhnlichen Zoll frei zu<br />
handeln <strong>und</strong> verbietet das Auftreten des Hans Pfefferkorn<br />
gegen die Juden<br />
(Transsumpt auf Antrag <strong>der</strong> Juden zu Burgau 1518 Februar 8;<br />
vidimiert <strong>und</strong> gesiegelt von <strong>der</strong> Stadt Burgau 1522 Dezember 10.<br />
A 56 U 6a. - Braunn Regest 325.)<br />
1520 November 3<br />
König Karl V. bestätigt <strong>der</strong> Judenschaft ihre Freiheiten<br />
(Cop., vidimiert von <strong>der</strong> Stadt Burgau 1521 Februar 27. A 56 ü<br />
6b. - Braunn Regest 332.)<br />
1530 Dezember 6<br />
Josel Jud von Rosheim, gemeiner Jüdischheit Regierer, bittet<br />
um Geleit <strong>und</strong> übersendet durch ihn aufgestellte <strong>und</strong> von Gesandten<br />
<strong>der</strong> Juden während des <strong>Augsburg</strong>er Reichstages (1530<br />
November 17) beschlossene Judenartikel<br />
(A 56 Bü 2. - Braunn Regest 389.)<br />
1122
HStASt<br />
A 56: Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen: Juden (1514-1780)<br />
1541 Juli 20<br />
Kaiser Karl V. bestätigt den Juden im Reich ihre Freiheiten,<br />
befiehlt, daß sie allenthalben ohne Judenzeichen durchziehen<br />
können <strong>und</strong> verbietet beson<strong>der</strong>e Zollerschwerungen<br />
(Abschriften. A 56 Bü 6 /1-/4. - Braunn Regest 462.)<br />
1544 April 3<br />
Kaiser Karl V. erneuert den Juden im Reich ihre Privilegien<br />
(Gedrucktes Mandat. A 56 Bü 8. - Braunn Regest 486.)<br />
1548 Januar 30<br />
Kaiser Karl V. erneuert das Judenmandat von 1544 April 3,<br />
auf die Klage des Josel Jud zu Rosheim, Regierer <strong>der</strong> Juden<br />
(Abschrift. A 56 Bü 8. - Braunn Regest 523.)<br />
1551 August 11<br />
Vergleichsvertrag mit den Juden, nach Verhandlungen des Josel<br />
Jud über den Durchzug <strong>der</strong> Juden durch Württemberg im Anschluß<br />
an das Mandat Karls V. von 1548 Januar 30<br />
(A 56 Bü 9,1 /1-/28. )<br />
1560 April 2<br />
Freiherr Wilhelm von Grafeneck, Statthalter Graf Wilhelms von<br />
Sulz, vidimiert ein Mandat Kaiser Friedrichs I. von 1559 Au-<br />
gust 1, wonach dieser Gerichtshilfe für Juden verbietet, wenn<br />
sie ihre Geschäfte mit Untertanen <strong>der</strong> Schwäbischen Ritterschaft<br />
ohne Wissen <strong>der</strong> Herrschaft gemacht haben<br />
(Cop. des Hofgerichts Rottweil. A 56 U 16. - Braunn Regest 656.)<br />
1596 Februar 6<br />
Schuldbrief des Ferdinand von Grafeneck über 7000 fl gegen Jacob<br />
Jud zu "Pferssheim" (Pfersee, Gem. <strong>Augsburg</strong>). Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
Bestätigung des Jacob Jud zu "Gintzburg" über die Bezahlung eines<br />
Teil des Darlehens<br />
(A 56 Bü 9,4. - Braunn Regest 844.)<br />
1598 September 1<br />
Herzog Friedrich von Württemberg beurk<strong>und</strong>et, daß er den Juden<br />
Jacob von Pfersee <strong>und</strong> Isaac zu Günzburg, Sohn des Juden Lemblin,<br />
ihre Schuldfor<strong>der</strong>ung an Ferdinand von Grafeneck abgekauft <strong>und</strong><br />
bis auf 5000 fl, die zu 5% zu verzinsen sind, bezahlt hat<br />
(A 56 U 18. - Braunn Regest 855.)<br />
1598 September 1<br />
Derselbe bestätigt den beiden Juden für die obengenannte Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
die Hinterlegung eines Gültbriefes als Pfand<br />
(A 56 Bü 9,5. - Braunn Regest 856.)<br />
1123
HStASt<br />
A 56: Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen: Juden (1514-1780)<br />
1599 September 24<br />
Herzog Friedrich von Württemberg gibt dem Juden Isaac von<br />
Günzburg freies Geleit<br />
(A 56 Bü 12. - Braunn 860.)<br />
1602 Januar 26<br />
Jacob, Jude von Pfersee <strong>und</strong> <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau Schirmverwandter,<br />
quittiert Herzog Friedrich über 2500 fl <strong>zur</strong> Abzahlung<br />
auf die Schuldverschreibung des Ferdinand von Grafeneck<br />
(Orig. mit Siegel des Ausstellers, Jacob Jud "zu Gintzburg".<br />
A 56 U 20, 4 Bl.)<br />
1719 Januar 10<br />
Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg nimmt die Juden Marx<br />
Nathan, Gumpel <strong>und</strong> Levi samt ihren Bedienten in seinen Schutz<br />
<strong>und</strong> gewährt ihnen Freiheit von Zoll, Maut- <strong>und</strong> Geleitgel<strong>der</strong>n<br />
(vidimiert 1719 August 18. A 56 U 22.)<br />
I.2. Auslesebestände: Auswärtiges<br />
- A 181: Grafen von Oettingen (1348-1788)<br />
1713<br />
Fragment eines Schreibens Albrecht Ernsts von Oettingen an<br />
Württemberg betr. den Hofjuden Simon Oppenheim<br />
(A 181 Bü 34,3.)<br />
um 1811<br />
Klassifikation <strong>der</strong> Schulden des Fürstlichen Hauses Oettingen-<br />
Wallerstein: nennt mehrere namentlich genannte Juden sowie die<br />
Judengemeinden in Harburg, Deggingen (= Mönchsdeggingen) <strong>und</strong><br />
Wallerstein<br />
(A 181 Bü 33.)<br />
I.3. Weltliche Zentralbehörden<br />
- A 211/12; Oberrat, Allgemeine Akten ("Generalakten"), (1541-1806)<br />
1706<br />
"Das Contrahieren <strong>der</strong> Juden mit Unterthanen"<br />
(A 212 Bü 411.)<br />
1722-1740<br />
Urk<strong>und</strong>en (-Abschriften) <strong>und</strong> Akten über die Judenschaft im <strong>und</strong><br />
außer Lande, betr. Jahrmärkte, Zoll <strong>der</strong> Juden u.a.<br />
(A 212 Bü 410.)<br />
1124
HStASt<br />
A 211/12: Oberrat, Allgemeine Akten ("Generalakten"), (1541-1806)<br />
1738-1785<br />
Betr, die im Land wohnenden <strong>und</strong> sich dort aufhaltenden Juden.<br />
Schutz- <strong>und</strong> Handelsprivilegien, Patente für die Hoffaktoren,<br />
Protokolle; u.a. die Konzessionsgesuche zweier Schutzjuden des<br />
Barons von Stain zu Ichenhausen: Abraham G<strong>und</strong>elfinger <strong>und</strong><br />
Abraham Einstein (1745)<br />
(A 212 Bü 412, /1-/139. )<br />
1748 November 29<br />
Erlassenes Zirkularreskript wegen Zedierung von Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
zwischen Christen <strong>und</strong> Juden<br />
(A 212 Bü 413.)<br />
1752-1784<br />
Akten betr. den Handel <strong>der</strong> Untertanen mit Juden, insbeson<strong>der</strong>e<br />
aus dem Auslande. Dabei: erlassenes Zirkularreskript wegen Verbot<br />
des Borghandels mit Juden von 1752 Mai 26<br />
(A 212 Bü 414.)<br />
1804, 1805<br />
Akten <strong>der</strong> Polizei betr. Aufenthalt <strong>und</strong> Beherbergung frem<strong>der</strong><br />
Juden im Lande, v.a. <strong>der</strong> sogenannten Betteljuden<br />
(A 212 Bü 517.)<br />
- A 248: Rentkammer, Güter- <strong>und</strong> Finanzverwaltung: Generalakten (1501-1806)<br />
1737, 1771/1773<br />
Juden: "Besoldung <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en denselben gegönnte Emolumenta<br />
betreffend"<br />
(A 248 Bü 871.)<br />
1728-1790<br />
betr. die von <strong>der</strong> herzoglichen Rentkammer an die Juden <strong>und</strong> von<br />
diesen an jene zu for<strong>der</strong>n habende Praetensiones; u.a. For<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Hoffaktoren <strong>und</strong> churpfälzischen Schutzjuden Aaron <strong>und</strong> Elias<br />
Seligmann gegen den Freiherrn Jacob Friedrich von Gollen zu<br />
<strong>Augsburg</strong> (1773-1776)<br />
(A 248 Bü 872.)<br />
1.4. Urk<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Repertorienselekte<br />
- A 602: Württembergische Regesten (1301-1500)<br />
1385 Juni 12<br />
38 genannte Städte beurk<strong>und</strong>en ihre Übereinkunft mit den Bevollmächtigten<br />
König Wenzels wegen <strong>der</strong> Juden, die bei ihnen in den<br />
Städten wohnen, <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> Judenschulden<br />
(A 602 Nr. 5316. - Braunn Regest 136.)<br />
1125
HStASt<br />
A 602: Württembergische Regesten (1301-1500)<br />
o.D. (1385 Juni 12)<br />
Herzog Friedrich von Bayern <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>en Bevollmächtigten<br />
König Wenzels beurk<strong>und</strong>en das Abkommen in gleicher Sache mit<br />
den Städten Basel <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong><br />
(Insert. A 602 Nr. 5317. - Braunn Regest 137.)<br />
1385 Juni 13<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Übereinkunft von 1385 Juni 12: Bestellung <strong>der</strong><br />
gemeinen Männer <strong>zur</strong> Regelung <strong>der</strong> Judenschulden in den Städten<br />
(A 602 Nr. 5318. - Braunn Regest 138.)<br />
1385 Juli 16<br />
König Wenzel erlaubt den genannten Städten gemäß <strong>der</strong> Überein-<br />
kunft von 1385 Juni 12, die Aufnahme <strong>und</strong> den Schirm von Juden ab<br />
1388 Februar 2 (Lichtmeß) gegen Abführung <strong>der</strong> Hälfte des Gewinns<br />
an ihn<br />
(Zwei Vidimi von 1391 <strong>und</strong> 1398. A 602 Nr. 5320 <strong>und</strong> 5320a. -<br />
Braunn Regest 140.)<br />
1385 Juli 16<br />
Derselbe verzichtet 38 genannten Städten gegenüber, entsprechend<br />
<strong>der</strong> Übereinkunft, auf alle Ansprüche wegen <strong>der</strong> Juden <strong>und</strong> verbietet<br />
die Aufnahme o<strong>der</strong> Beschirmung flüchtiger Städte-Juden<br />
(Zwei Vidimi von 1390. A 602 Nr. 5321 <strong>und</strong> 5321a. - Braunn Regest<br />
141.)<br />
1437 März 22<br />
Herzog Friedrich von Sachsen stimmt zu, daß Kaiser Sigm<strong>und</strong> die<br />
Steuer von Weißenburg, Donauwörth <strong>und</strong> Aalen <strong>und</strong> die halbe Judensteuer<br />
zu <strong>Augsburg</strong> an Haupt zu Pappenheim verpfändet<br />
(A 602 Nr. 5524. - Braunn Regest 212.)<br />
1461 Juli 13<br />
Kaiser Friedrich III. überläßt dem Markgrafen von Brandenburg<br />
die Judensteuer <strong>und</strong> den goldenen Opferpfennig des laufenden<br />
Jahres im ganzen Reich<br />
(Vidimus von 1642. A 602 Nr. 4787. - Braunn Regest 245.)<br />
1463 Mai 20<br />
Derselbe gebietet allen Juden bei des Reiches Acht, die gewöhnliche<br />
Steuer <strong>und</strong> Schätzung samt dem goldenen Opferpfennig dem<br />
Markgrafen Albrecht zu bezahlen<br />
(Vidimus von 1463. A 602 Nr. 4788. - Braunn Regest 247.)<br />
1126
HStASt<br />
II. NEUWÜRTTEMBERGISCHE HERRSCHAFTEN VOR 1803 bzw. 1806/10 (B-BESTÄNDE)<br />
II .1. Vor<strong>der</strong>österreich<br />
- B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1379 Februar 25<br />
König Wenzel verpfändet Herzog Leopold von Österreich die beiden<br />
Landvogteien Schwaben um 40.000 fl <strong>und</strong> überläßt ihm u.a. die<br />
Juden in den Landvogteien <strong>und</strong> den Städten <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> Giengen<br />
(B 17 Bd.15 S.17a ff. - Braunn Regest 129.)<br />
1533<br />
Einwendungen gegen die Abfor<strong>der</strong>ung des Wirtes zu Gebrazhofen<br />
durch das Hofgericht Rottweil in <strong>der</strong> Klage des Mosse Jud, ehemals<br />
zu Eisenburg (Memmingen) jetzt zu Bensheim seßhaft<br />
(B 17 Bd.16 S.89ff., 94, 95ff., 99a, 101f., 105. - Braunn<br />
Regest 403.)<br />
1533 März 13<br />
Schreiben an die truchsässischen Vormün<strong>der</strong> betreffend eine<br />
Steuersache <strong>der</strong> Stadt Lindau <strong>und</strong> einen Schirmbrief des Hirsch<br />
Jud zu Grönenbach (LK Unterallgäu)<br />
(B 17 Bd.16 S.85a. - Braunn Regest 405.)<br />
1536 Mai<br />
Klage <strong>der</strong> gemeinen Jüdischheit in den österreichischen Vorlanden<br />
wegen zu großer Eingriffe in ihre Freiheiten <strong>und</strong> eines Befehls<br />
<strong>zur</strong> Überprüfung dieser Freiheiten wegen zu großer Vermehrung <strong>der</strong><br />
dortigen Juden <strong>und</strong> zum Tragen eines Ringes auf den Oberklei<strong>der</strong>n<br />
(B 17 Bd.2 S.30a f. - Braunn Regest 424.)<br />
1538<br />
Ansetzung eines Vergleichs zwischen Hofgericht Rottweil <strong>und</strong><br />
Landgericht Schwaben, u.a. wegen Verschickung von Verkündigungen<br />
gegen die Jüdischheit im Bezirk des Landgerichts, beson<strong>der</strong>s<br />
gegen Wyman Jud zu Angelberg (Gem.Tussenhausen)<br />
(B 17 Bd.16 S.288a f., 300f. - Braunn Regest 433.)<br />
1541-1554<br />
Klage des Hirsch Jud zu Grönenbach (LK Unterallgäu) vor dem Landgericht<br />
Schwaben; Verzögerung in <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Urteile;<br />
Überfall auf den Juden, seine Gefangensetzung in <strong>der</strong> Herrschaft<br />
Hohenegg <strong>und</strong> Freilassung gegen Verschreibung einer Urfehde; Verurteilung<br />
<strong>der</strong> Herrschaft Hohenegg wegen Geleitsbruch sowie Bezahlung<br />
von 219 fl an Hirsch Jud; Prozeß zwischen diesem <strong>und</strong><br />
Heinrich Suitter von Ottobeuren<br />
(B 17 Bd.17 S.31a, 80f., 127ff., 138a f., 142a ff., 155f., 158ff.,<br />
163a ff., 167f., 170a, 175ff., 177ff., 181ff., 279a, 289a f.,<br />
306a ff., 318a ff., 368a, 449a ff. - Bd.18 S.1a f., 79a, 133,<br />
168ff., 171f., 173a f., 181f., 186a f., 239, 299a f., 440a. -<br />
Braunn Regest 455.)<br />
1127
HStASt<br />
B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1542-1543<br />
Beschwerden <strong>der</strong> gemeinen Jüdischheit in den Vorlanden gegen die<br />
Judenordnung <strong>und</strong> wegen zu großer Belastungen <strong>und</strong> Anweisung <strong>zur</strong><br />
Untersuchung<br />
(B 17 Bd.2 S.268a ff., 342a f. - Braunn Regest 465.)<br />
1544-1545<br />
Einwendungen des Landgerichts in Schwaben gegen die Verhandlungen<br />
vor dem Hofgericht Rottweil in einer Rechtssache, u.a. gegen<br />
Alexan<strong>der</strong> Jud von Neuburg, wegen Eingriffs in seine Zuständigkeit<br />
(B 17 Bd.17 S.288a ff., 376f. - Braunn Regest 481.)<br />
1545<br />
betr. Appellation <strong>der</strong> Witwe von Fr<strong>und</strong>sberg zu Mindelheim an das<br />
Kammergericht zu Speyer in <strong>der</strong> Klage des Jacob Jud zu Eisenburg<br />
(Memmingen) vor dem Landgericht Schwaben gegen einen ihrer Untertanen<br />
in Oberrieden<br />
(B 17 Bd.17 S.397ff., 405. - Braunn Regest 492.)<br />
1546-1547, 1550<br />
Streit mit Anton Fugger wegen <strong>der</strong> Appellation seines Vogts zu<br />
Babenhausen gegen das auf Klage des Joß Jud zu Eisenburg (Memmingen)<br />
gefällte Urteil sowie des Ammanns zu Kirchhaslach gegen<br />
David Jud zu Neuenried (Gem. Ronsberg, LK Ostallgäu ?)<br />
(B 17 Bd.17 S.434. - Bd.18 S.21a, 60ff., 251a. - Braunn Regest<br />
497.)<br />
1547<br />
Ablehnung des Gesuchs des Mendle Jud <strong>und</strong> seiner Anverwandten,<br />
die vom Schmalkaldischen B<strong>und</strong> aus Orsenhausen vertrieben worden<br />
waren, um Nie<strong>der</strong>lassung in <strong>der</strong> Landvogtei Schwaben o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Markgrafschaft Burgau<br />
(B 17 Bd.18 S.20a, 49f., 55a. - Braunn Regest 501.)<br />
1547 Mai 18<br />
Anweisung an den Landvogt in Schwaben, Mendle Jud auf sein Ansuchen<br />
in den Orten Fischbach o<strong>der</strong> Hammerstetten (LK Günzburg)<br />
gegen ein jährliches Sitzgeld bis auf weiteres wohnen zu lassen<br />
(B 17 Bd.18 S.23. - Braunn Regest 503.)<br />
1550 September 26<br />
Anweisung an Christoph Sättelin, dem Mayr Jud zu Schwaighausen<br />
(LK Unterallgäu) sein abgenommenes Hab <strong>und</strong> Gut <strong>zur</strong>ückzuerstatten<br />
(B 17 Bd.18 S.261a f. - Braunn Regest 565.)<br />
1553, 1555<br />
Nicht naher genannte Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen Laux Zaggin<br />
(Zegkin) sowie Alexan<strong>der</strong> <strong>und</strong> Michel, Juden von Neuburg<br />
(B 17 Bd.3 S.246, 329. - Braunn Regest 579.)<br />
1128
HStASt<br />
B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1554 Januar 8<br />
Anweisung an den Landrichter in Schwaben in einer nicht näher<br />
bezeichneten Rechtssache, betr. Joß Jud zu Eisenburg (Memmingen)<br />
als Gewalthaber des Gumprecht Jud zu Neuburg<br />
(B 17 Bd.18 S.420. - Braunn Regest 597.)<br />
1556 Juli 6<br />
Schreiben an den Landvogt in Schwaben betr. Beschwerde des<br />
Mosse Jud zu Heimertingen (LK Unterallgäu) wegen einer Strafe<br />
(B 17 Bd.19 S.44a. - Braunn Regest 612.)<br />
1557 Januar 19<br />
Anfor<strong>der</strong>ung eines Urteilsbriefs im Prozeß zwischen Michel<br />
Kenntner von Deubach (LK <strong>Augsburg</strong> ?) <strong>und</strong> Schimel Jud in einer<br />
nicht genannten Rechtssache<br />
(B 17 Bd.19 S.68a f. - Braunn Regest 618.)<br />
1558 Oktober 27<br />
Schreiben an das Landgericht Schwaben <strong>zur</strong> Eingabe des Balthasar<br />
Praun zu Leipheim gegen den Jacob Jud zu Günzburg wegen Erklärung<br />
in die Acht durch das Landgericht<br />
(B 17 Bd.19 S.207a f. - Braunn Regest 630.)<br />
1560-1561<br />
Appellationssache an das Kammergericht in Speyer zu einem Urteil<br />
des Landgerichts Schwaben in <strong>der</strong> Rechtssache zwischen Georg<br />
Arnold zu Memmingen <strong>und</strong> den Juden Wolff <strong>und</strong> Jakob zu Schwaighausen<br />
(LK Unterallgäu)<br />
(B 17 Bd.19 S.285a ff., 293a f., 310f., 386f. - Braunn Regest<br />
651.)<br />
1560-1561<br />
Appellation des Michel Kemptner zu Deubach (LK <strong>Augsburg</strong> ?)<br />
gegen ein auf Klage des Simon Jud zu Günzburg erfolgtes Urteil<br />
(B 17 Bd.19 S.315f., 359a ff., 386a. - Braunn Regest 652.)<br />
1560 April 29<br />
Abfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Juden Abraham <strong>und</strong> Säckhle von Ichenhausen vom<br />
Landgericht in Schwaben durch Bertold von Roth<br />
(B 17 Bd.19 S.290a ff. - Braunn Regest 657.)<br />
1561<br />
Rechtssache <strong>der</strong> Juden David zu Thannhausen <strong>und</strong> Mosse zu Angelberg<br />
(Gem. Tussenhausen) vor dem Landgericht Schwaben<br />
(B 17 Bd.19 S.363a ff., 376. - Braunn Regest 659.)<br />
1129
HStASt<br />
B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1561-1562<br />
Appellation an das Kammergericht in Speyer betr. den Rechtssachen<br />
<strong>der</strong> Juden Mayr zu Thannhausen, Symon Jud zu Günzburg sowie Mosse<br />
Jud<br />
(B 17 Bd.19 S.383a f., 388f., 405a f. - Braunn Regest 660.)<br />
1562 Dezember 17<br />
Schreiben an das Landgericht Schwaben zum Frevel dreier Bürger zu<br />
Ulm gegen einige Juden in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />
(B 17 Bd.19 S.601a. - Braunn Regest 680.)<br />
1563 März 24<br />
Schreiben auf Beschwerden zweier Bürger zu Kemnat, gegen etliche<br />
Juden im Flecken Neuburg wegen Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
(B 17 Bd.20 S.22a f. - Braunn Regest 689.)<br />
1563 November 29<br />
Anweisung an die vor<strong>der</strong>österreichische Regierung um Vorschläge <strong>zur</strong><br />
Abstellung des jüdischen wucherischen Handels in den Vorlanden<br />
(B17 Bd.4 S.422f. - Braunn Regest 693.)<br />
1564<br />
Rechtssache des David Jud zu Angelberg (Gem. Tussenhausen)<br />
(B 17 Bd.20 S.94a f. - Braunn Regest 699.)<br />
1564 Januar 9<br />
Anfor<strong>der</strong>ung eines Berichts durch den Landrichter in Schwaben <strong>zur</strong><br />
Beschwerde gegen Hieronimus Jud zu Ummenhofen (LK Ostallgäu)<br />
(B 17 Bd.20 S.95. - Braunn Regest 702.)<br />
1564 Februar 10/11<br />
Anweisungen an Hans Christoph Vehlin von Frickenhausen, auf die<br />
Beschwerden gegen Arii Jud <strong>und</strong> David Jud zu Neuburg wegen For<strong>der</strong>ung<br />
von Schulden mit übermäßigem Wucher<br />
(B 17 Bd.20 S.lOOff. - Braunn Regest 703.)<br />
1565 August 8<br />
Anweisung an denselben <strong>zur</strong> Beschwerde des Bartlme Wolff, <strong>der</strong> auf<br />
Veranlassung des Mayr Jud zu Neuburg in die Acht erklärt worden<br />
ist, aber acht Kin<strong>der</strong> hat, die beiden miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen<br />
(B 17 Bd.20 S.273. - Braunn Regest 706.)<br />
1566 Mai 22<br />
Anweisung an den Landvogt in Schwaben, u.a. betr. die Ausschaffung<br />
<strong>der</strong> Juden aus den Österreichischen Vorlanden <strong>und</strong> schwäbischen<br />
Herrschaften<br />
(B 17 Bd.20 S.315ff. - Braunn Regest 723.)<br />
1130
HStASt<br />
B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1567 Juni 14<br />
Schreiben an die vor<strong>der</strong>österreichische Regierung <strong>zur</strong> Einstellung<br />
<strong>der</strong> Judenprozesse <strong>und</strong> Ausbreitung <strong>der</strong> sektiererischen Lehre<br />
(B 17 Bd.5 S.112a f. - Braunn Regest 727.)<br />
1568-1574, 1579<br />
Erk<strong>und</strong>igung nach <strong>der</strong> genauen Anzahl <strong>und</strong> den Wohnorten <strong>der</strong> Juden<br />
in den vor<strong>der</strong>österreichischen Landen <strong>und</strong> nach ihrer Vertreibung;<br />
dabei: ein Mandat Erzherzog Ferdinands gegen den wucherischen<br />
Handel, darunter den <strong>der</strong> Juden, Zigeuner u.a.- (1573 September 1)<br />
(B 17 Bd.5 S.193ar 234ff., 238a ff., 243a ff., 369, 377, 391ff.,<br />
410ff., 551ff. - Braunn Regest 730.)<br />
1568 April 8/10<br />
Anweisungen in <strong>der</strong> Appellationssache zwischen Simon Jud zu Günz-<br />
burg <strong>und</strong> Michel Aman, Vogt zu Mindelzell<br />
(B 17 Bd.21 S.ll, 12ff. - Braunn Regest 733.)<br />
1568 Juni 11<br />
Vermerk über eine Anweisung an die Amtleute in Schwaben, über die<br />
genaue Zahl <strong>der</strong> Juden in den Vorlanden Erk<strong>und</strong>igungen einzuziehen<br />
(B 17 Bd.21 S.15a. - Braunn Regest 736.)<br />
1572 Januar 31<br />
Befehl an den Landvogt in Schwaben, das Gesuch <strong>der</strong> Witwe des Mosse<br />
Jud, sie mit ihren Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Landvogtei unterkommen zu lassen,<br />
abzuweisen <strong>und</strong> auch sonst keine Juden dort wohnen zu lassen<br />
(B 17 Bd.21 S.217a f. - Braunn Regest 753.)<br />
1581 April 20<br />
Anweisung an den Landrichter in Schwaben, betr. den Streit des<br />
Pflegers des St. Katharina-Klosters zu <strong>Augsburg</strong> gegen David Jud<br />
zu Steppach<br />
(B 17 Bd.21 S.499f. - Braunn Regest 789.)<br />
1584 Juli 14<br />
Anweisung zum Vergleich zwischen den Juden Schimel zu Günzburg,<br />
Deffele zu Ichenhausen <strong>und</strong> Peurlin zu Neuburg einer - sowie Hans<br />
Meist zu Deffingen andrerseits wegen Schulden gegenüber den Juden<br />
<strong>und</strong> Erklärung in die Acht<br />
(B 17 Bd.19 S.195f. - Braunn Regest 803.)<br />
1585, 1586, 1592, 1593<br />
Beschwerde des Aaron Jud zu Neuburg über den Landschreiber in<br />
Schwaben wegen Abfor<strong>der</strong>ung von 30 fl Taxe für 24 Bogen Papier,<br />
in <strong>der</strong> Streitsache zwischen dem Probst zu Wettenhausen <strong>und</strong> dem<br />
Juden, <strong>und</strong> ein weiterer Streit zwischen den beiden<br />
(B 17 Bd.22 S.62, 64a, 404f., 418. - Braunn Regest 804.)<br />
1131
HStASt<br />
B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1590 Juni 16<br />
Anweisung an den Landrichter in Schwaben zum Rechtsstreit des<br />
Domkapitels <strong>Augsburg</strong> gegen Jacob Jud zu Thannhausen<br />
(B 17 Bd.22 S.257a ff. - Braunn Regest 819.)<br />
1591-1592<br />
Anweisungen an Landvogt <strong>und</strong> Amtleute in Schwaben <strong>zur</strong> Anfrage<br />
des Oktavian Fugger wegen des Lehenguts zu Orsenhausen, das Samuel<br />
Jud zu Günzburg wegen Schulden zuerkannt worden ist<br />
(B 17 Bd.22 S.327f., 331a f., 372a f. - Braunn Regest 822.)<br />
1592 Mai 6<br />
Anweisung an den Landrichter in Schwaben <strong>zur</strong> Rechtssache zwischen<br />
Gangwolf Hienlein zu Lindau <strong>und</strong> Elias Jud zu Hiltenfingen (LK<br />
<strong>Augsburg</strong>) in <strong>der</strong> Herrschaft Schwabegg<br />
(B 17 Bd.22 S.359f. - Braunn Regest 830.)<br />
1594-1597, 1600-1602<br />
Streit des Lemble (Lemblin) Jud zu Burgau bzw. Günzburg mit Frei-<br />
herr Ferdinand von Grafeneck, wegen Nichtrückzahlung von 3500 fl,<br />
<strong>der</strong>entwegen er dem Juden 1593 Schloß <strong>und</strong> Dorf Hasenweiler verschrieb<br />
(B 17 Bd.22 S.493f., 593a f., - Bd.23 S.45a f., 126a.f., 157a f. -<br />
Bd.24 S.92f., 142a ff., 178a f., 247a, 437a. - Braunn Regest 836.)<br />
1594 April 30<br />
Anweisung <strong>zur</strong> Supplikation des Samuel Jud zu Günzburg gegen<br />
Freiherr Peter von Mörsberg wegen einer Hauptsumme von 300 fl<br />
(B 17 Bd.6 S.447. - Braunn Regest 837.)<br />
1595 Dezember 9<br />
Anweisung an Verwalter <strong>und</strong> Amtleute in Schwaben zum Vergleich<br />
zwischen Isac Jud zu Günzburg <strong>und</strong> Jacob Jud zu Pfersee (<strong>Augsburg</strong>), sowie<br />
Frh. von Grafeneck, <strong>der</strong> den Juden 4350 fl schuldet<br />
(B 17 Bd.22 S.590f. - Braunn Regest 840.)<br />
1599-1600<br />
Streit in <strong>der</strong> Beschwerde des Hans Jakob Rehlinger mit den Brü<strong>der</strong>n<br />
Samuel <strong>und</strong> Jacob Jud zu Günzburg <strong>und</strong> dem Notar Zettler (Hettler)<br />
wegen des Guts Fischach an <strong>der</strong> Schmutter, das verkauft worden war<br />
(B 17 Bd.23 S.553f. - Bd.24 S.38, 79, 85, 88a, 114f., 134. -<br />
Braunn Regest 858.)<br />
1600-l603<br />
Streit des Jacob Jud zu Günzburg mit Frh. Ferdinand von Grafeneck<br />
wegen Nichtrückzahlung einer Schuld von 7000 fl<br />
(B 17 Bd.24 S.112f., 142a ff., 238, 457a ff., 526a, 562, 572f. -<br />
Braunn Regest 864.)<br />
1132
HStASt<br />
B 17: Vor<strong>der</strong>österreichische Regierung (14.-19.Jh.)<br />
1600 Dezember 5<br />
Anweisung an Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu M<strong>und</strong>erkingen zu Eingabe<br />
des Isackh Jud zu Günzburg wegen einer ausstehenden Schuldforde-<br />
rung von 320 fl<br />
(B 17 Bd.24 S.182a. - Braunn Regest 868.)<br />
- B 19: Vormals österreichische Landesteile I (1295-1805)<br />
o.D. (Ende 1547/Anfang 1548 ?)<br />
Wortlaut des Judeneides<br />
(B 19 Liber 3 S.19f. - Braunn regest 507.)<br />
1588 Februar 27<br />
Kurzer Vermerk über eine Anweisung an die vor<strong>der</strong>österreichischen<br />
Beamten wegen des wucherischen Handels <strong>der</strong> Juden<br />
(B 17 Liber 5 S.261. - Braunn Regest 812.)<br />
- B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />
a) Malstatt Altdorf: Prozeßakten<br />
(1642-1658), 1659<br />
Joseph Henlin, Jude von Höchstädt (Hochstetten), zu Mittelbiberach,<br />
gegen Anna Frener <strong>und</strong> ihren Ehemann Melchior Kappeler<br />
zu Feldkirch, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 1.)<br />
b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />
1697<br />
Samuel Leb, Jude <strong>und</strong> Schulmeister zu Hürben, gegen Christian<br />
Steinuß (Steineß), Hirschwirt zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 48.)<br />
1712<br />
Samuel Uhlmann, Hebräer zu Hürben, gegen Melchior Häusler zu<br />
Nattenhausen (Gem. Krumbach), wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 74.)<br />
1713<br />
Schmuel Gunz, Jude zu Seebach (Sebbach) gegen Anton Hauser<br />
zu Diedorf (Dieredorff) wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 80.)<br />
1133
HStASt<br />
B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />
b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />
1716<br />
Moyses Schnattinger, Jude zu Thannhausen, gegen Johannes Hartmann<br />
zu Burlafingen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Schadenersatzansprüchen<br />
auf Gr<strong>und</strong> von Verleumdungen <strong>und</strong> Tätlichkeiten gegen<br />
Schnattingers Tochtermann Nazin<br />
(B 58 Bü 89.)<br />
1717<br />
Rebi Hizig <strong>und</strong> Mauschi Schnattinger bzw. <strong>der</strong>en Ehefrauen Meyle<br />
<strong>und</strong> Maria, alle Schutzjuden zu Thannhausen, gegen den dortigen<br />
Pflegverwalter Nißler, wegen des von den Juden in ihren Eheverträgen<br />
beanspruchten, von Nißler jedoch bestrittenen "ius<br />
retentionis"<br />
(B 58 Bü 91.)<br />
1718<br />
Jud Schnatinger zu Thannhausen gegen Johannes Heiligmann zu<br />
Mindelzell wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 96.)<br />
1719-1721<br />
Seeligmann Schnattinger, Jude zu Illereichen, gegen Michael<br />
Huber zu Ettelried wegen Beleidigung<br />
(B 58 Bü 112.)<br />
(1719), 1720<br />
Seeligmann Moyses, Jude zu Hürben, gegen Simon Leopold, genannt<br />
Pechelbauer, zu Ziemetshausen in <strong>der</strong> Herrschaft Seifriedsberg<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 120.)<br />
(1719), 1720<br />
Mauschi Schnattinger, schutzverwandter Jude zu Illereichen,<br />
gegen Michael Müller zu Thannhausen, wegen des von diesem anläßlich<br />
des Kaufs seiner Mühle dem Schnattinger nicht bezahlten<br />
Kaufhellers<br />
(B 58 Bü 122.)<br />
1721-1722<br />
Samuel Levi, Hebräer zu "Fischbach bei <strong>Augsburg</strong>" (Fischach ?)<br />
gegen Abraham Kazenpöck zu Tiefenbach wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 142.)<br />
1134
HStASt<br />
B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />
b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />
(1720), 1721-1723<br />
Salomon (Seligmann) Moyses Schnattinger <strong>und</strong> sein Bru<strong>der</strong><br />
Hirschle Schnattinger, Juden zu Illereichen, gegen Johannes<br />
Singer, Untertan des Klosters Wörishofen bzw. seit 1722 des<br />
Gotteshauses St. Katharina zu <strong>Augsburg</strong>, Bauer zu Schöneschach,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Tätlichkeiten<br />
(B 58 Bü 143.)<br />
1722<br />
Benedikt Brug zu Memmingen gegen Abraham Uhlmann, Jude zu<br />
Ichenhausen<br />
(B 58 Bü 153.)<br />
1722-1723<br />
Baron von Rehling zu Hainhofen gegen Salomon Uhlmann, Jude<br />
zu Kriegshaber, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 165.)<br />
1724<br />
Jakob Emanuel von Garb, Edler von Gibelli, kaiserlicher Rat<br />
<strong>und</strong> Resident zu Ulm <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong>, gegen den Juden Heinrich<br />
Davidt zu Buttenwiesen wegen Geldfor<strong>der</strong>ung;<br />
enthält: Abschrift eines Notariatsinstruments über die in<br />
Günzburg erfolgte Insinuation eines (ins.) Generalarrestmandats<br />
des Landgerichts gegen den Beklagten<br />
(B 58 Bü 185.)<br />
1727<br />
Simon Uhlmann (Ullmann), Jude zu Hürben, gegen Ulrich Kehle<br />
(Köhle) zu Waltenhausen, Untertan <strong>der</strong> Grafen von Fugger,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung; enthält: Abfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klage durch<br />
die Grafen von Fugger<br />
(B 58 Bü 217.)<br />
(1556), 1728<br />
Joseph Levi <strong>und</strong> Salomon Uhlmann (Uelmann), beides Juden zu<br />
Hürben, gegen Bernhard zu Winterrieden, Untertan <strong>der</strong> Abtei<br />
Ochsenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung;<br />
darin: Abschrift einer Urk<strong>und</strong>e Kaiser Karls V. von 1556 für<br />
das Kloster Ochsenhausen betr. Erteilung von Privilegien<br />
zum Schutz gegen Wucher <strong>der</strong> Juden<br />
(B 58 Bü 231.)<br />
1135
HStASt<br />
B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />
b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />
1743<br />
Die Witwe des Juden Benjamin Burgauer zu Ichenhausen gegen Wolf<br />
Bernheim, Schutzjude zu Ichenhausen <strong>und</strong> früherer Kompagnon des<br />
Burgauer, wegen For<strong>der</strong>ung auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Societät<br />
(B 58 Bü 401.)<br />
(1743), 1744<br />
Michel Matheiß, Jude zu Ichenhausen, gegen Joseph Schmidt, Bauer<br />
zu Fellheim <strong>und</strong> Untertan des Barons von Reichlin, wegen Schuld-<br />
for<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 415.)<br />
1745<br />
N.N. gegen Leb Nattan <strong>und</strong> David Hörschle, beides Juden zu Hürben,<br />
wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung; enthält: Bericht des Rat <strong>und</strong> Pfleger <strong>der</strong><br />
Grafen von Lichtenstein zu Krumbach über die Durchführung eines<br />
Generalarrestmandats des Landgerichts gegen die Beklagten<br />
(B 58 Bü 428.)<br />
1748<br />
Elias Schiffle (Schuflin) <strong>und</strong> Sohn zu Memmingen gegen den Juden<br />
Lazarus Bernheimer, Schutzverwandter des Oberen Schlosses zu<br />
Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 448.)<br />
1749-1751<br />
Tobias Stetter, Bürger <strong>und</strong> Ratgeber zu Memmingen, gegen die<br />
Juden Michel Matheiß (Mathes) <strong>und</strong> Michel Hönle, Schutzverwandte<br />
zu Ichenhausenf wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 461.)<br />
1750-1751<br />
(Abraham Levi zu Ichenhausen) gegen (Lizentiat Dilger, Pfleger<br />
zu Wald) bzw. die Grafen Fugger zu Babenhausen <strong>und</strong> Boos wegen<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(Die Angaben über Kläger <strong>und</strong> Beklagte sind den Landgerichtsprotokollen<br />
<strong>der</strong> Malstatt Isny entnommen. B 58 Bü 469.)<br />
1754<br />
Johannes Hail zu Memmingen gegen Sara Hirsch, Witwe des Juden<br />
Lazarus Hirsch zu Illereichen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 503.)<br />
1136
HStASt<br />
B 58: Landgericht Schwaben (1536-1806)<br />
b) Malstatt Isny: Prozeßakten<br />
1756<br />
Zacharias Thomas zu Memmingen gegen Salomon Lazarus <strong>und</strong> Simon<br />
Salomon Güntzburger, Vater <strong>und</strong> Sohn, schutzverwandte Juden zu<br />
Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung auf Gr<strong>und</strong> einer Warenlieferung<br />
(B 58 Bü 520.)<br />
1761<br />
Sara Neuburgerr Witwe des Moyses Levi Neuburgerr Jude zu Kriegshaber<br />
(<strong>Augsburg</strong>), gegen Franz Josef Baron von Freyberg auf<br />
Hohenraunau (Raunau) wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 549.)<br />
(1759), 1761<br />
Ezechiel Josef Wechsel, Jude zu Fellheim, gegen Geo[r]g Mayer, Untertan<br />
des Grafen Fugger zu Regglisweiher, wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung,<br />
die <strong>der</strong> Kläger von den Brü<strong>der</strong>n Moyses <strong>und</strong> Salomon Ainstein zu<br />
Fellheim übernommen hat;<br />
dabei: Abfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klage durch Anton Sigm<strong>und</strong> Graf von Fugger;<br />
Abschrift des Vertrages zwischen den Brü<strong>der</strong>n Ainstein <strong>und</strong> Mayer,<br />
<strong>der</strong> sich <strong>zur</strong> Bezahlung <strong>der</strong> für die Herrschaft gelieferten Livreen<br />
verpflichtet<br />
(B 58 Bü 550.)<br />
1765<br />
Die Witwe des Handelsmannes Auracher zu Memmingen gegen den Grafen<br />
von Waldburg zu Waldsee, wegen einer an Auracher gelangten Obligation<br />
des Grafen gegenüber dem Schutzjuden Simon Uhlmann zu<br />
Kriegshaber (<strong>Augsburg</strong>)<br />
(B 58 Bü 559.)<br />
(1747), 1769<br />
Jakob Stollmeyer, Beisasse zu Ulm, gegen Jakob Khan, Schutzjude<br />
zu Ichenhausen, wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung; enthält: Konzept eines<br />
Mandats des Landrichters, <strong>der</strong> dabei ein Konzept aus dem Jahr 1747<br />
benutzte<br />
(B 58 Bü 575.)<br />
1769-1772<br />
Sebastian Meyer zu Memmingen gegen die Schutzjuden David <strong>und</strong><br />
Marum Moyses zu Ichenhausen wegen Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(B 58 Bü 576.)<br />
1137
HStASt<br />
II.2. Sonstige weltliche Herrschaften<br />
- B 101: Kirchberg, Grafschaft (1312-1828)<br />
1566 März 30<br />
Georg, Christoph, Marx <strong>und</strong> Hans die Fugger erhalten das Recht,<br />
daß die Juden ohne ihre Bewilligung mit ihren Untertanen nicht<br />
handeln dürfen<br />
(B 101 Bü 66 Bl.69ff. - Braunn Regest 720.)<br />
1590 Juni 7<br />
Hieronymus Klöckler, Freilandrichter in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben,<br />
beurk<strong>und</strong>et, daß das Gericht Samuel Jud zu Günzburg gestattet<br />
hat, alle Güter des geächteten Friedrich von Roth zu<br />
Orsenhausen in Besitz zu nehmen<br />
(B 101 U 536. - Braunn Regest 818.)<br />
1591 November 12<br />
Die Brü<strong>der</strong> Lazarus <strong>und</strong> Jacob, Juden zu Günzburg, die ihrem<br />
Bru<strong>der</strong> Samuel die Gerechtigkeiten auf das vordem Rothsche<br />
adelige Gut Orsenhausen abgekauft haben, stellen dem Lehensherrn<br />
Oktavian Sec<strong>und</strong>us Fugger über diese Immission eine Urk<strong>und</strong>e<br />
aus<br />
(Siegel <strong>und</strong> Unterschriften <strong>der</strong> Aussteller. B 101 U 540. -<br />
Braunn Regest 825.)<br />
1592 April 30<br />
Die Brü<strong>der</strong> Samuel, Isaac <strong>und</strong> Salomon, Juden zu Günzburg,<br />
Urk<strong>und</strong>en über die Immission in das Rothsche Gut in Orsenhausen<br />
(Unterschriften <strong>der</strong> Aussteller; Notariatsinstrument.<br />
B 101 U 541. - Braunn Regest 831.)<br />
- B 103: Kirchberg, Grafschaft (1487-1805, mit Abschriften ab 1374)<br />
1588-1614<br />
Streitsache zwischen den Brü<strong>der</strong>n von Roth als Inhaber des Lehens<br />
Orsenhausen <strong>und</strong> dem Lehensherrn Oktavian Sec<strong>und</strong>us Fugger wegen<br />
verbotener Verpfändung <strong>und</strong> Verwirkung dieses Lehens; Schuldfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>und</strong> Anspruch <strong>der</strong> Juden Abraham, Isaac, Samuel, Schaun<br />
<strong>und</strong> Lämblin, alle zu Günzburg, auf das Lehen; Verhandlungen des<br />
Fugger mit den Juden <strong>und</strong> Abtragung <strong>der</strong> Schulden.<br />
Enthält u.a.:<br />
1590 Juni 4: Wilhelm von Roth verschreibt sich Isac Jud wegen<br />
einer Schuld von 1900 fl<br />
1590 November 22: Desgleichen Lemblin Jud d.Ä. zu Günzburg<br />
wegen einer Schuld von 1195 fl<br />
1591 Juni 11: Der Landrichter in Schwaben stellt Samuel zu<br />
Günzburg einen Schirmbrief auf seine gerichtliche Anweisung auf<br />
die Lehensgüter zu Orsenhausen aus<br />
(jeweils beglaubigte Abschrift von 1591. B103 Bü 5.)<br />
o.D. (1592): Bitte <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Abraham <strong>und</strong> Gimpel zu Orsenhausen<br />
um Ermäßigung des Sitz- <strong>und</strong> Schirmgeldes ihrer alten Mutter,<br />
Witwe des Wolff Jud<br />
(B 103 Bü 4-9 <strong>und</strong> 30. - Braunn Regest 811.)<br />
1138
HStASt<br />
II. 2. Sonstige weltliche Herrschaften<br />
- B 123: Montfort-Tettnang, Grafschaft (13.-19.Jh.)<br />
1544 Mai 14<br />
Herzog Friedrich d.J. zu Braunschweig quittiert mehreren<br />
Personen, darunter dem Bischof Otto von <strong>Augsburg</strong>, den Empfang<br />
eines ihm von den Genannten bei den Juden Samuel von Landau<br />
<strong>und</strong> Jesel von Krozingen aufgebrachten Darlehens von 9280 fl<br />
(B 123 U 316. - Braunn Regest 488.)<br />
1545 Mai 6<br />
Bischof Otto von <strong>Augsburg</strong> quittiert mit an<strong>der</strong>en Genannten<br />
den Juden Samuel von Landau <strong>und</strong> Jöflin von Krozingen den Empfang<br />
von 9280 fl, welche diese für die Aussteller entlehnt<br />
haben; die Aussteller versprechen Heimzahlung binnen eines<br />
Jahres<br />
(Vidimus von 1559. B 123 U 317. - Braunn Regest 495.)<br />
II.3. Reichsstädte, einschließlich <strong>der</strong> dortigen Klöster<br />
- B 166: Buchau, Reichsstadt (1347-1804)<br />
1582 Juli 25<br />
Berlin Jud zu Orsenhausen <strong>und</strong> Jacob Jud zu Amendingen (Gem.<br />
Memmingen) bestätigen <strong>der</strong> Reichsstadt Buchau die Besiegelung<br />
einer Urfehde des Leo Jud d.J. von Buchau<br />
(Siegler: Die Aussteller mit ihren Unterschriften in hebräisch.<br />
B 166 U 47. - Braunn Regest 794.)<br />
- B 198: Ravensburg, Reichsstadt (13.-19.Jh.)<br />
1430 Januar 20<br />
König Sigism<strong>und</strong> läßt von seinen Beauftragten die Gefangenhaltung<br />
<strong>der</strong> Judenschaft in etlichen Reichsstädten in Schwaben<br />
wegen eines Knabenmordes untersuchen<br />
(Vidimus. B 198 U 112. - Braunn Regest 202.)<br />
1430 Januar 20<br />
Derselbe gebietet mehreren Städten, darunter Lindau, die mit<br />
<strong>der</strong> Untersuchung des Judenfrevels Beauftragten in ihren<br />
Mandaten nicht zu hin<strong>der</strong>n<br />
(Vidimus. B 198 U 112. - Braunn Regest 203.)<br />
1430 April 29<br />
Derselbe gebietet mehreren Städten, darunter Lindau, mit<br />
seinen Bevollmächtigten in Verhandlungen zu treten<br />
(Vidimus. B 198 U 112. - Braunn Regest 206.)<br />
1139
HStASt<br />
B 198: Ravensburg, Reichsstadt (13.-19.Jh.)<br />
1430 Juli 3<br />
Die Beauftragten König Sigism<strong>und</strong>s beurk<strong>und</strong>en, daß sie sich<br />
mit den Städten Ravensburg <strong>und</strong> Lindau wegen des Knabenmordes<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> deshalb erfolgten Gefangensetzung <strong>der</strong> Juden samt<br />
ihrem Gut vollständig geeinigt haben<br />
(B 198 U 113. - Braunn Regest 207.)<br />
1560 Januar, Februar, April<br />
Johann Bappel, Notar zu Ravensburg, beurk<strong>und</strong>et die Bekannt-<br />
gabe des Privilegs Kaiser Ferdinands I. für die Stadt von<br />
1559 Mai 10 gegen die Juden <strong>und</strong> ihren Handel sowie die Antworten<br />
<strong>der</strong> Befragten; genannt sind Juden u.a. zu Schwaighausen,<br />
Grönenbach (beide: LK Unterallgäu) <strong>und</strong> zu Amendingen (Memmingen)<br />
(B 198 U 42. - Braunn Regest 654.)<br />
- B 203: Rottweil, Reichsstadt (14.-18,Jh.)<br />
1370 März 24<br />
Die Stadt Rottweil versöhnt sich mit mehreren Bürgern <strong>und</strong> verspricht<br />
dem Volmer von Brandeck ihren Beistand wegen <strong>der</strong><br />
Gefangennahme des Juden Gottlieb von <strong>Augsburg</strong><br />
(B 203 U 202. - Braunn Regest 108.)<br />
1460 April 28<br />
Kaiser Friedrich III. gebietet dem Hofgericht Rottweil, ohne<br />
ausdrückliche kaiserliche Verfügung die Einwendungen <strong>der</strong> Juden<br />
gegen die Zuständigkeit des Hofgerichts nicht zu beachten<br />
(B 203 U 22. - Braunn Regest 244.)<br />
1465 April 22<br />
Derselbe verbietet bei Strafe von 40 Mark Gold, die Juden, die<br />
dem kaiserlichen Gerichtszwang ohne Mittel unterworfen sind,<br />
vom kaiserlichen Hofgericht zu Rottweil abzufor<strong>der</strong>n; nur auf<br />
Gr<strong>und</strong> spezieller Privilegien soll eine Ausnahme möglich sein<br />
(B 203 U 28. - Braunn Regest 252.)<br />
II.4. Bistümer, Stifte, Klöster, Pfarreien<br />
- B 481: Ochsenhausen, Benediktinerkloster (13.-19.Jh.)<br />
1556 Juli/August<br />
Der Notar Scharrer zu Konstanz beurk<strong>und</strong>et die Bekanntgäbe des<br />
ins. Privilegs Kaiser Karl V. von 1556 Februar 11 für die<br />
Klöster Ochsenhausen <strong>und</strong> Weingarten gegen die Juden <strong>und</strong> ihren<br />
Handel vor genannten Juden aus Amendingen (Memmingen), Grönenbach,<br />
Schwaighausen, Heimertingen (alle LK Unterallgäu) <strong>und</strong><br />
an<strong>der</strong>en Orten sowie vor dem kaiserlichen Landgericht<br />
(B 481 U 42. - Braunn Regest 611.)<br />
1140
HStASt<br />
II.4. Bistümer, Stifte, Klöster, Pfarreien<br />
- B 515: Weingarten, Benediktinerkloster (12.-19.Jh.)<br />
1544-1549<br />
Aufnahme einer Schuld von 9280 fl durch Bischof Otto von<br />
<strong>Augsburg</strong>, Abt Gerwig von Weingarten <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e, bei den Juden<br />
Samuel von Landau <strong>und</strong> Jesel von Krozingen, <strong>und</strong> Verzögerung<br />
bei <strong>der</strong> Rückzahlung<br />
(B 515 Bd.78 S.511ff., 541ff., 554-562, 583. - Bd.79 S.284. -<br />
Bd.80 S.47, 56, 209f. - Bd.81 S.143f. - Bd.147 S.299-340. -<br />
Braunn Regest 483.)<br />
1550-1551<br />
Rechtsstreit <strong>der</strong> Juden Mosse von Heimertingen (LK Unterallgäu),<br />
Salome von Orsenhausen <strong>und</strong> Hayumb von Mittelbiberach geben<br />
überschuldete Untertanen des Klosters vor dem Landgericht in<br />
Schwaben. Genannte Zeugen: Joß Jud zu Eisenburg (Memmingen) <strong>und</strong><br />
Klein Jecklin Jud<br />
(B 515 Bd.82 S.253ff., 305f., 446f., 466. - Braunn Regest 559.)<br />
1557 April 5<br />
Bürgermeister <strong>und</strong> Rat zu Memmingen schreiben an den Abt von<br />
Weingarten, daß ihnen seit langer Zeit von den bei ihnen seßhaften<br />
Juden schwerer Schaden zugefügt worden ist; sie bitten<br />
um Kopien seiner Judenfreiheiten <strong>und</strong> um Mitteilung, ob von<br />
den Juden dagegen verstoßen wurde <strong>und</strong> wie er sie handhabe<br />
(B 515 Bd.85 S.239f. - Braunn Regest 619.)<br />
- B 522 L: Weingarten, Benediktinerkloster (13.-19.Jh.)<br />
1556, 1566<br />
Zwei Juden betr. Schreiben<br />
(B 522 L Bü 176.)<br />
III. _REICHS-_UND_KREISINSTITUTIONEN_VOR_1806_(C-BESTÄNDE)<br />
- C 1: Hofgericht Rottweil (14.-18.Jh.)<br />
1556 November 11<br />
Hans Wiedemann zu Thannhausen verkauft Joseph Jud dem Doktor,<br />
ebenfalls zu Thannhausen, seine Behausung mit allem Zubehör;<br />
auf <strong>der</strong> Rückseite ein Vermerk in hebräisch<br />
(C 1 U 90. - Braunn Regest 614.)<br />
o. D.<br />
Klage des Aron Jud zu Burgau gegen Hans Jos zu Ellgau wegen<br />
einer Schuldfor<strong>der</strong>ung an Gr<strong>und</strong>stücken<br />
(C 1 Bü 406. - Braunn Regest 653.)<br />
1141
HStASt<br />
C 1: Hofgericht Rottweil (14.-18.Jh.)<br />
1576-1578<br />
Klage des Jacob Jud zu Neuburg gegen Hans Bierbrauer, Pfleger<br />
zu Münsterhausen, wegen einer Verpfändung<br />
(C 1 Bü 227. - Braunn Regest 765.)<br />
1578<br />
Rechtsstreit zwischen Mair Bagkh Jud zu Neuburg <strong>und</strong> dem Kloster<br />
Ursberg wegen einer For<strong>der</strong>ung auf Güter zu Haslach<br />
(C 1 Bü 603. - Braunn Regest 777.)<br />
1586-1595<br />
Klage des Samuel Jud zu Günzburg gegen Hans Friedrich von Roth<br />
zu Lauingen wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung<br />
(C 1 Bü 524. - Braunn Regest 808.)<br />
1586 Mai 17<br />
Die Ratgeber <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> bitten beim Hofgericht, von <strong>der</strong><br />
auf Klage des Meyer Jud zu Thannhausen als Gewalthaber des Jäckle<br />
Jud zu Angelberg (Gem. Tussenhausen) erfolgten Vorladung des Paul<br />
Lutz zu Wörishofen abzusehen, die Klage vor den verordneten Pfleger<br />
des Kloster St. Katharina zu <strong>Augsburg</strong> zu verweisen <strong>und</strong> die<br />
Zitation zu kassieren<br />
(C 1 U 119. - Braunn Regest 809.)<br />
1594 Mai 24<br />
Bestätigung des Hofgerichts über die Insinuation <strong>der</strong> kaiserlichen<br />
Privilegien gegen die wucherischen Kontrakte <strong>der</strong> Juden für die<br />
Witwe des Bürgermeisters Raim<strong>und</strong> Juchoff von <strong>Augsburg</strong>, Regina<br />
Juchoff, <strong>und</strong> die verordneten Pfleger ihrer Kin<strong>der</strong><br />
(Abschrift. C 1 Bü 75. - Braunn Regest 838.)<br />
o.D. (um 1600)<br />
Drei Pergamentumschläge von Urteilen des Hofgerichts Rottweil<br />
in Sachen Theflin Jud zu Ichenhausen gegen Matthäus Pfizenmeyer<br />
zu Schwabach, sowie Berlin Jud von Wasserburg, Sandel Jud zu<br />
Crailsheim <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />
(C 1 U 208. - Braunn Regest 862.)<br />
- C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />
1513-1514<br />
Klage des Juden Schollmann zu Rieden (LK Günzburg) gegen die<br />
Witwe Scheffer wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 33 fl<br />
(C 3 J 1225; teilweise fleckig. - Braunn Regest 323.)<br />
1142
HStASt<br />
C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />
1530<br />
Klage des Mendlein Jud zu Utzmemmingen gegen die Stadt Nördlingen<br />
für die Erben des Gangolf Bol zu Dorfmerkingen wegen Immission<br />
in das Gut <strong>der</strong> Schuldner, <strong>und</strong> Einwand <strong>der</strong> Stadt Nördlingen wegen<br />
Exemption vom Hofgericht Rottweil<br />
(C 3 J 1230. - Braunn Regest 365.)<br />
1531<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des J. Greßlin von Wehringen<br />
gegen die Klage des Leo Lemblin Jud von Burgau wegen einer<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Achterklärung des Verklagten<br />
(C 3 A 1577. - Braunn Regest 392.)<br />
1532-1533<br />
Appellation des Wolf Fridel zu Aalen gegen die Klage des Falk<br />
Jud zu Wallerstein wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Achterklärung<br />
des Beklagten<br />
(C 3 F 1566. - Braunn Ragest 401.)<br />
1541<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des G. Müller zu Pfaffenhofen<br />
gegen die Klage des Schmul Jud zu Burgau wegen einer For<strong>der</strong>ung<br />
an den verklagten <strong>Augsburg</strong>er Untertanen<br />
(C 3 A 1585. - Braunn Regest 453.)<br />
1543<br />
Klage des Juden Simon zu Frankfurt als Erbe des Jacob Jud zu<br />
Günzburg gegen die Witwe <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong> des Konrad Kleiner zu<br />
Esslingen wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 220 fl<br />
(C 3 K 1276. - Braunn Regest 470.)<br />
1548<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens Vogt <strong>und</strong> Gericht zu Binswangen<br />
gegen die Klage des Schmul Jud zu Lauterbrunn, jetzt<br />
Burgau, wegen <strong>der</strong> Behauptung, daß die Bürger von <strong>Augsburg</strong>, ihre<br />
Hintersassen <strong>und</strong> namentlich die des Bürgers Langenmantel, im<br />
Dorf Binswangen von <strong>der</strong> Jurisdiktion des Hofgerichts Rottweil<br />
ausgenommen seien<br />
(C 3 A 1588. - Braunn Regest 510.)<br />
1548<br />
Klage des Joseph Jud zu Leipheim gegen den Abt von Elchingen<br />
<strong>und</strong> die Witwe des Thomas Lindeman zu Westerstetten wegen Beläutung<br />
des Nachlasses des Thomas Lindeman<br />
(C 3 E 991. - Braunn Regest 512.)<br />
1143
HStASt<br />
C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />
1558<br />
Appellation des Adolf von Schellenberg zu Kißlegg <strong>und</strong> des Adam<br />
Kintel zu Waltershofen gegen die Klage des Salomo Jud zu Amendingen<br />
(Gem. Memmingen) wegen abgeschlagener Remission, hauptsächlich<br />
5 fl jährlicher Rente<br />
(C 3 S 2767. - Braunn Regest 627.)<br />
1559<br />
Klage <strong>der</strong> Reichsstadt Giengen gegen Joseph Jud zu Günzburg <strong>und</strong><br />
das Hofgericht Rottweil wegen Aufrechterhaltung von Privilegien<br />
dieser Reichsstadt gegen ihr Belangen vor unzuständigen Gerichten<br />
(C 3 G 1705. - Braunn Regest 631.)<br />
1562<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens <strong>der</strong> Witwe des Johann<br />
Eschay zu Ottmarshausen gegen die Klage des Abraham Jud zu Weissenburg,<br />
später Binswangen, wegen einer For<strong>der</strong>ung von 55 fl<br />
(C 3 A 1596. - Braunn Regest 672.)<br />
1562 Januar 19<br />
Kaiser Ferdinand I. bestätigt auf Bitten <strong>der</strong> gemeinen Jüdischheit<br />
im Reich das ihr von Kaiser Karl V. 1544 April 3 verliehene<br />
Privileg<br />
(Vidimus von 1562. C 3 D 57. - Braunn Regest 675.)<br />
1563<br />
Klage des Abts von Weingarten <strong>und</strong> Ochsenhausen gegen Löw Jud<br />
zu Amendingen (Gem. Memmingen) wegen Übertretung des Verbots<br />
für die Juden, an Untertanen des Klosters Ochsenhausen Geld<br />
gegen Zinsen auszuleihen<br />
(C 3 W 1499. - Braunn Regest 685.)<br />
1564<br />
Klage des Mosse Jud zu Hainsfarth gegen die Stadt Bopfingen<br />
wegen des Jus de non evocando<br />
(C 3 B 5310. - Braunn Regest 694.)<br />
1564<br />
Klage des Salomon Jud zu Schwaighausen (LK Unterallgäu) gegen<br />
Georg Schönmetzler auf dem Leuttensberg<br />
(Gr<strong>und</strong> nicht ersichtlich. C 3 J 1285. - Braunn Regest 696.)<br />
1566<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des David Welser gegen<br />
die Klage des Aaron Jud zu Neuburg wegen einer For<strong>der</strong>ung von<br />
1900 fl; darin: Unterschrift des Aaron Jud in hebräisch<br />
(C 3 A 1598. - Braunn Regest 707.)<br />
1144
HStASt<br />
C 3: Reichskammergericht (15.-19.Jh.)<br />
1566<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> namens des Marx Eheim gegen die<br />
Klage des Simon Jud von Günzburg auf Rückzahlung eines Darlehens<br />
von 340 fl<br />
(C 3 A 1599. - Braunn Regest 708.)<br />
1569<br />
Appellation <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong> gegen die Klage des Jacob Jud<br />
zu Angelberg (Gem. Tussenhausen) wegen einer For<strong>der</strong>ung von 65 fl<br />
(C 3 A 1605. - Braunn Regest 738.)<br />
1577<br />
Appellation des Wilhelms <strong>und</strong> Ludwig Adelmann von Adelmannsfelden<br />
gegen die Klage des Simon Jud zu Günzburg wegen Beleidigung<br />
<strong>der</strong> Kläger in einem Schreiben an den österreichischen Landvogt<br />
<strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />
(C 3 A 320. - Braunn Regest 768.)<br />
1579<br />
Klage des Simon Jud zu Günzburg gegen Konrad von Bernhausen<br />
wegen einer Schuldfor<strong>der</strong>ung von 400 fl unter Verpfändung des<br />
vierten Teils an dem Gut zu Herrlingen<br />
(C 3 J 1325. - Braunn Regest 783.)<br />
1586<br />
Klage des Säcklin Jud zu Neuburg gegen die Vormün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erben<br />
des Albrecht von Rechberg zu Staufeneck für die Konkursmasse<br />
des Michel Dalhofer zu Waldstetten wegen Präferenz im Konkurs<br />
(C 3 J 1337. - Braunn Regest 805.)<br />
1598<br />
Appellation des Ferdinand von Grafeneck gegen die Klage <strong>der</strong><br />
Juden Jacob von Günzburg <strong>und</strong> Lemblin von Burgau wegen verschiedener<br />
Schuldfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> deswegen erlangter Immission<br />
(C 3 G 479. - Braunn Regest 849.)<br />
- C 9: Schwäbischer Kreis, Generalia (16.-19.Jh.)<br />
1556<br />
Verhandlungen <strong>der</strong> Stände des Schwäbischen Kreises auf dem,<br />
im März <strong>und</strong> April 1556 zu Ulm abgehaltenen Kreistag; enthält<br />
u.a. Ausschaffung <strong>der</strong> Juden, Zigeuner <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er<br />
(C 9 Bü 182, Faszikel 2. - Braunn Regest 607.)<br />
1566<br />
Verhandlungen <strong>der</strong>selben auf dem, im Mai 1566 zu <strong>Augsburg</strong> abgehaltenen<br />
Kreistag; enthält u.a. Bittschrift an den Reichstag<br />
wegen <strong>der</strong> wucherischen Kontrakte <strong>der</strong> Juden<br />
(C 9 Bü 186, Faszikel 4. - Braunn Regest 711.)<br />
1145
HStASt<br />
IV. OBER- UND MITTELBEHÖRDEN, MINISTERIALBESTÄNDE AB 1806 (E-BESTÄNDE)<br />
IV.1. Kabinettsakten aus neuerer Zeit von 1806 an<br />
- E 2: Kabinettsakten III,6: Polizeiministerium<br />
1811-1813<br />
Gesuche von Untertanen um Erlaubnis zu Reisen ins Ausland für<br />
länger als drei Monate; dabei auch solche von Juden<br />
(E 2 Bü 19.)<br />
- E 3: Kabinettsakten III,7: Justizministerium<br />
1810 Januar - Juni<br />
verschiedene Strafakten, u.a. Juden betreffend<br />
(E 3 Bü 23.)<br />
- E 10: Kabinettsakten III: Ministerium des Inneren (1806-1864)<br />
1811-1813<br />
u.a. Gesuche von Juden, insbeson<strong>der</strong>e Judenschutzgesuche;<br />
dabei: von <strong>der</strong> Familie Einstein. Fronpflicht <strong>der</strong> Juden (1812)<br />
(E 10 Bü 32.)<br />
1814-1820, 1823-1832<br />
Gesuche die Juden betr., insbeson<strong>der</strong>e Judenschutzgesuche<br />
(E 10 Bü 32, 45/6, 47/6, 48/3, 51/5, 60/6, 62/6, 63/e, 191/2.)<br />
- E 11: Kabinettsakten III: Ministerium des Kirchen- <strong>und</strong><br />
Schulwesens (1803-1882)<br />
1829-1882<br />
Israeliten: Gesetze, Verordnungen <strong>und</strong> allgemeine Verfügungen<br />
1829-1876; Miszellen 1824-1882; Oberkirchenbehörde 1831-1875;<br />
Versorgungsanstalt (Wilhelmspflege) israelitischer Waisen<br />
1831-1881<br />
(E 11 Bü 84 <strong>und</strong> 85/1-4.)<br />
1820-1832<br />
Stipendien für Studierende <strong>der</strong> mosaischen Theologie (Juden)<br />
(E 11 Bü 186/h.)<br />
- E 13: Kabinettsakten III: Ministerium <strong>der</strong> Finanzen<br />
1807, 1811-1813<br />
Staatsschulden, u.a. Geldanleihen von <strong>der</strong> Judenschaft<br />
(E 13 Bü 166.)<br />
1146
- E 14: Kabinettsakten IV<br />
1820-1864<br />
HStASt<br />
Israeliten: Gesetze, Verordnungen, Miszellen<br />
(E 14 Bü 989.)<br />
1885-1918<br />
Israelitische Oberkirchenbehörde, Rabbinate, Miszellen<br />
(E 14 Bü 1606.)<br />
IV.2. Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen (1806-1944): E 30<br />
- Departement <strong>der</strong> Justiz: Gerichtsverfassung<br />
1832 Oktober 25, 1865 Mai 10<br />
Königliche Verordnungen betr. die Vorschriften über das,<br />
bei den Eidesleistungen <strong>der</strong> Israeliten in Rechtssachen zu<br />
beobachtende Verfahren; enthält u.a.: Formular (Druck)<br />
<strong>zur</strong> Belehrung bei den Eidesleistungen <strong>der</strong> Israeliten<br />
(E 30 Bü 521, 534.)<br />
- Staatsbürgerliche Rechte<br />
1828 April 25<br />
Gesetz betr. die öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliti-<br />
schen Glaubensgenossen<br />
(E 30 Bü 46.)<br />
- Departement <strong>der</strong> Finanzen: Steuern<br />
1873 Dezember 23<br />
Gesetz betr. die Aufhebung <strong>der</strong> israelitischen Personalsteuer<br />
(E 30 Bü 2239.)<br />
IV.3. Ministerium des Inneren von 1806 an<br />
- E 141: Ministerium des Inneren I (1806- um 1850)<br />
1806-1809<br />
Zahlreiche Gesuche von Juden um Erteilung des Schutzes, des<br />
Untertanenrechts <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erlaubnis zum Aufenthalt in Württem-<br />
berg; u.a. Schutzgesuch <strong>der</strong> Juden Löw Simon von Fellheim,<br />
Hirsch Levi (Lewi), Max Hirsch <strong>und</strong> Isak Lämle von Deggingen<br />
(Mönchsdeggingen), Löw Jakob aus Oberndorf, Abraham Levi<br />
von Oettingen sowie das Gesuch <strong>der</strong> Tochter des Juden Marx<br />
von Kleinerdlingen ("Kleinördlingen")<br />
(E 141 Bü 130.)<br />
1147
HStASt<br />
E 141: Ministerium des Inneren I (1806 - um 1850)<br />
1810-1821<br />
Betr. Judenschutzgesuche, u.a. von Esther Gerstle aus Fellheim,<br />
Jakob Henoch aus Ichenhausen, Löw Jakob, Isak Hajum <strong>und</strong> Joseph<br />
David aus Oberndorf, Jud David (Judas David) aus Kleinerdlingen,<br />
Maier Samson, Hajum David <strong>und</strong> Seckel Benedikt aus Pflaumloch,<br />
Elker <strong>und</strong> die Jüdin Jüttel aus Oettingen, Bernhardt Heilbronner<br />
aus Harburg, Baller Jonas aus Deggingen (Mönchsdeggingen) <strong>und</strong><br />
Gertina Koppel aus Illereichen<br />
(E 141 Bü 131-133, 135-136.)<br />
- E 143: Ministerium des Inneren II (1806-1884)<br />
1803-1848<br />
Akten betr. Juden, u.a.: Aufhebung des Judenleibzolls (1803/04);<br />
Frontpflicht <strong>der</strong> Juden, insbeson<strong>der</strong>e die Personalfreiheit <strong>der</strong><br />
Juden-Vorsteher <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verpflichtung; Gesuche von Juden um<br />
Gestattung des Aufenthalts im Ausland (1810/12); Ausübung bürgerlicher<br />
Gewerbe <strong>und</strong> Handwerke von Juden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Aufnahme<br />
in die Zunft (1809-1822); Militärkonskriptionsverhältnisse <strong>der</strong><br />
Juden (1807-1830); Kontrakte <strong>der</strong> Juden mit Christen (1809-1811);<br />
die in den benachbarten Staaten sich aufhaltenden Juden <strong>und</strong> die<br />
fremden Juden überhaupt, beson<strong>der</strong>s die heimatlosen <strong>und</strong> Betteljuden<br />
(1809-1812); Bestimmungen über die Abgaben <strong>der</strong> Juden;<br />
Ansprüche gutsherrlicher Rentämter auf Judenrezeptionsgebühren<br />
(1810-1815, 1828)<br />
(E 143 Bü 3226.)<br />
1811-1845<br />
Akten betr. Juden, u.a.: Güterhandel <strong>und</strong> Güterpachtungen <strong>der</strong><br />
Juden; Erwerb von Wohnhäusern durch Juden (1817); Wünsche wegen<br />
Beschränkung <strong>der</strong> Handelsfreiheit, des Handelns <strong>und</strong> Hausierens<br />
<strong>der</strong> Juden (1817); Beschwerden christlicher Handelsleute gegen<br />
die Eingriffe <strong>der</strong> Juden in ihr Gewerbe (1818-1820)<br />
(E 143 Bü 3227.)<br />
1809-1839<br />
Akten betr. Juden, u.a.: Verhältnisse <strong>der</strong> Juden in Beziehung<br />
auf den zunftmäßigen Land- <strong>und</strong> Hausierhandel (1815-1817); Ehesachen<br />
jüdischer Einwohner <strong>und</strong> Behandlung <strong>der</strong> Zubringensinventarien<br />
bei Heiraten <strong>der</strong> Juden (1818); Form <strong>der</strong> Eidesleistungen<br />
überhaupt <strong>und</strong> des Huldigungseides im beson<strong>der</strong>en; die Verwendung<br />
des israelitischen Justizreferendars erster Klasse Salomon<br />
Pflaum von Pflaumloch im öffentlichen Dienst (1813-1833, 1839);<br />
Gesuche mehrerer Judengemeinden um Überlassung ihrer jährlichen<br />
Beiträge an die Zucht- <strong>und</strong> Waisenhäuser (1820-1826)<br />
(E 143 Bü 3228.)<br />
1148
HStASt<br />
E 143: Ministerium des Inneren II (1806-1884)<br />
1823-1847<br />
Akten betr. Judenr u.a.: Vollzug <strong>der</strong> Vorschriften von Abschnitt 1<br />
des Gesetzes über die Israeliten von 1828 Juni 14 (1829); Anleitung<br />
<strong>der</strong> jüdischen Söhne <strong>zur</strong> Erlernung ordentlicher Gewerbe <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong>en Unterstützung aus dem israelitischen Zentralkirchenfonds<br />
(1829-1831, 1833-1839); Form <strong>der</strong> Vereidigung <strong>der</strong> Ärzte <strong>und</strong> W<strong>und</strong>ärzte<br />
israelit. Glaubens; Vollzug des Artikels 41 des Gesetzes<br />
von 1828 April 25 hinsichtlich <strong>der</strong> ehelichen Vermögens- <strong>und</strong> Erbfolgeverhältnisse<br />
<strong>der</strong> Israeliten (1831, 1832-1833); Anfragen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> bürgerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Juden (1833-1834);<br />
Eingabe des Ritters von Humboldt in Aschaffenburg, womit <strong>der</strong>selbe<br />
eine Emanzipationsschrift <strong>der</strong> Juden an alle deutschen Ständeversammlungen<br />
übergibt (1836); das Wan<strong>der</strong>n jüdischer Handwerksgesellen<br />
in Preußen (1839); Aufnahme ausländischer Jüdinnen in das<br />
Staatsbürgerrecht durch die Kreisregierungen (Ministerialerlaß<br />
von 1839 September 19); Bitte <strong>der</strong> Israeliten um För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesetzgebung<br />
über die Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen Untertanen<br />
(1845)<br />
(E 143 Bü 3229.)<br />
1807-1849<br />
Akten betr. Juden, u.a.: Die Allgemeine Zeitung des Judentums,<br />
Jg. XI (1847), Nr.20, 21 (Druckschriften); schädlicher Verkehr<br />
<strong>der</strong> Juden im Oberamtsbezirk Neresheim (1849); Errichtung von<br />
jüdischen Synagogen in Württemberg (1807-1816); Kirchen- <strong>und</strong><br />
Schulwesen <strong>der</strong> Juden (1809-1814); Rabbinerstellen <strong>und</strong> die Vorsteher<br />
<strong>der</strong> Judengemeinden; das Verhören <strong>und</strong> Transportieren <strong>der</strong><br />
Juden am Sabbat (1813); Bericht an den Justizminister wegen<br />
Verköstigung <strong>der</strong> jüdischen Zuchthäusler während <strong>der</strong> Osterfeiertage<br />
entsprechend den religiösen Gebräuchen (1814); Namensän<strong>der</strong>ungsgesuche<br />
von christlichen <strong>und</strong> jüdischen Untertanen (1812)<br />
(E 143 Bü 3230.)<br />
1820-1849<br />
Güterhandel von Juden (Specialia)<br />
(E 143 Bü 3231.)<br />
1806-1824, 1825-1828<br />
Judenschutzgesuche (Generalia <strong>und</strong> Specialia)<br />
(E 143 Bü 3232, 3233.)<br />
1832-1860<br />
Hausierhandel in- <strong>und</strong> ausländischer Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 143 Bü 3234, 3235.)<br />
1805-1817<br />
Erwerb des Staatsbürgerrechts durch Juden<br />
(E 143 Bü 3236.)<br />
1807-1814<br />
Auswan<strong>der</strong>ungsgesuche von Juden<br />
(E 143 Bü 3237.)<br />
1149
HStASt<br />
- E 146: Ministerium des Inneren III (1806-1906)<br />
1808-1830<br />
Generalfaszikel I betr. die Judenordnungen <strong>und</strong> die bürgerlichen<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> Juden; Judengesetz von 1828 April 25 <strong>und</strong> Instruktionen<br />
(E 146 Bü 1193.)<br />
1833-1860<br />
Generalfaszikel II betr. die Revision des Gesetzes über die<br />
öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten; königliche Verordnung<br />
von 1851 Oktober 5; Entwurf eines Zusatzgesetzes zum Gesetz<br />
von 1828<br />
(E 146 Bü 1194.)<br />
1860-1870<br />
Generalfaszikel III betr. die Revision des Gesetzes von 1828<br />
über die öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten; Gesetz von<br />
1864 August 13, betr. die bürgerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> israelitischen<br />
Glaubensgenossen<br />
(E 146 Bü 1195.)<br />
1807-1865<br />
Akten betr. die Erwerbung des Staatsbürgerrechts<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1196.)<br />
1823-1868<br />
"Verschiedene Angelegenheiten", betr. Ausweisungen, Beschränkung<br />
des Handels, Judenbekehrung, Wahlrechte <strong>und</strong> Kultsteuern <strong>der</strong> Juden<br />
(1 Faszikel. E 146 Bü 1197.)<br />
1813-1871<br />
Armensachen, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1198.)<br />
1820-1853<br />
Handel <strong>der</strong> Juden betr.<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1199.)<br />
1833-1844<br />
Handwerkssachen, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1200.)<br />
1834-1847<br />
Heiraten, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 BÜ 1201.)<br />
1831-1852<br />
Min<strong>der</strong>jährigkeitsdispensationen, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1202.)<br />
1150
HStASt<br />
E 146: Ministerium des Inneren III (1806-1906)<br />
1812-1874<br />
Namensän<strong>der</strong>ungen, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1203.)<br />
1829-1864<br />
Wirtschaften, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1204.)<br />
1815-1853<br />
Wohnsitzverlegungen, betr. Juden<br />
(nach Oberämtern gelegt. E 146 Bü 1205.)<br />
V.4. Ministerium des Kirchen- <strong>und</strong> Schulwesens von 1806 an<br />
- E 201c: Kultministerium: Israelitische Religionsgemeinschaft (1806-1934)<br />
1806-1924<br />
Allgemeine Verhältnisse <strong>und</strong> Rechtsstellung <strong>der</strong> Juden, u.a.:<br />
Übersicht über die Verbreitung <strong>der</strong> Juden in Württemberg <strong>und</strong> die<br />
Verbreitung ihrer Synagogen (1806-1807); Gesetz über die jüdische<br />
Religionsgemeinschaft <strong>und</strong> dessen Vollzug; Revision des Israelitengesetzes<br />
von 1828, mit den entsprechenden Eingaben, Denkschriften,<br />
Berichten <strong>und</strong> Entwürfen hierzu; kirchliche Organisation <strong>der</strong> israelitischen<br />
Gemeinden; mehrere gedruckte Parlamentsprotokolle<br />
<strong>und</strong> Bekanntmachungen; Zählung <strong>der</strong> israelitischen Bevölkerung nach<br />
dem Stand von 1910 Dezember 1 (E 201c Bü 1-10.)<br />
1817-1929<br />
Israelitische Oberkirchenbehörde, u.a.: Geschäftsordnung <strong>und</strong><br />
Geschäftsbereich; Wahl, Besetzung <strong>und</strong> Dotierung des Vorstands,<br />
<strong>der</strong> theologischen, weltlichen <strong>und</strong> juristischen Mitglie<strong>der</strong><br />
(E 201c Bü 11-19.)<br />
1806-1900<br />
Kirchen- <strong>und</strong> Schulgebäude, u.a.: Steuerfreiheit für Synagogen<br />
<strong>und</strong> Schulen; Bau <strong>und</strong> Unterhaltung von Synagogen; Rabbinerwohnun-<br />
gen <strong>und</strong> israelitische Konfessionsschulen sowie Beschwerden <strong>und</strong><br />
Streitigkeiten wegen Errichtung <strong>der</strong>selben, betr. u.a. Aufhausen,<br />
Oberdorf <strong>und</strong> Pflaumloch im heutigen Ostalbkreis<br />
(E 201c Bü 20-28. )<br />
1812-1915<br />
Israelitische Kirchenvorsteher, u.a.: Wahlen, Ämter, Auszeichnungen,<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Disziplinarstreitigkeiten<br />
(E 201c Bü 29-32.)<br />
1151
HStASt<br />
E 201c: Kultministerium: Israelitische Religionsgemeinschaft (1806-1934)<br />
1811-1934<br />
Rabbiner <strong>und</strong> Rabbinate, u.a.: Stellungnahmen in Zeitungsartikeln,<br />
Visitationen, Amtsiegel <strong>und</strong> Amtstracht; Besetzung, Einteilungen<br />
<strong>und</strong> Grenzän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rabbinate; Anstellung, Prüfung (ab 1834),<br />
Amtsführung, Besoldung, Unterstützung, Steuerpflicht, Auszeich-<br />
nung <strong>und</strong> Stand, Disziplinarverfahren, Heiraten, Versorgung <strong>und</strong><br />
Pensionierung <strong>der</strong> Rabbiner; dabei: Liste aller jüdischen Gemein-<br />
den in Württemberg von 1934 Juli 9<br />
(E 201c Bü 33-56.)<br />
1814-1843, 1865-1868<br />
Jüdisches Theologiestudium, u.a.: Gesuche um Zulassung zum Stu-<br />
dium; Befreiung vom Militärdienst <strong>und</strong> Unterstützung jüdischer<br />
Theologiestudenten<br />
(E 201c Bü 57.)<br />
1815-1937<br />
Finanzverwaltung, u.a.: Israelitisches Kirchengut <strong>und</strong> Stiftungssachen,<br />
Gebühren <strong>und</strong> Personalsteuer <strong>der</strong> Israeliten, Besteuerung<br />
<strong>der</strong> Gemeinden, Ortskirchensteuer; Steuerstreitigkeiten<br />
(E 201c Bü 58-66.)<br />
1823-1912<br />
Kultus, u.a.: Gottesdienstordnung für die Synagogen, Beschnei-<br />
dung <strong>der</strong> israelitischen Knaben; Schächtwesen; religiöse Schriften,<br />
Sabbat- <strong>und</strong> Festordnung; Israelitische Soldaten<br />
(E 201c Bü 67-74. )<br />
1830-1869<br />
Standesamtliche Verhältnisse, u.a.: Führung von Geburts-,<br />
Trauungs- <strong>und</strong> Sterberegistern durch die israelitischen Gemeinden;<br />
Führung von Bevölkerungslisten (1834-1869); Zivilverfahren <strong>der</strong><br />
Israelitischen Kirchenpolizei<br />
(E 201c Bü 75-76.)<br />
1809-1923<br />
Schulverhältnisse, u.a.: Unterrichtspläne, Zustand <strong>der</strong> Schulen,<br />
Errichtung <strong>der</strong> israelitischen Schulen, Schullehrer- <strong>und</strong> Vorsingerstellen,<br />
Finanzierung, Gesuche <strong>und</strong> Beschwerden;<br />
dabei: Übersicht über Judenschulen (1928)<br />
(E 201c Bü 77-93.)<br />
1924-1934<br />
(Anhang: neuere Akten): Wahlen <strong>zur</strong> israelitischen Landesversammlung<br />
<strong>und</strong> zu den Vorsteherämtern<br />
(E 201c Bü 94.)<br />
1152
V. WEITERE BESTÄNDE<br />
HStASt<br />
- H 14: Diplomatare (Kopialbücher)<br />
1445 Juli 4<br />
Abt Johannes von Ellwangen nimmt Jud Coppelmann mit Familie<br />
aus Wemding (LK Donau-Ries) in die Stadt Ellwangen auf<br />
(H 14 Bü 89, Bl.87f. - Braunn Regest 228.)<br />
- H 51: Kaiserselekt von Karl d.Gr. bis Sigm<strong>und</strong> (813-1437)<br />
1348 Januar 9<br />
König Karl IV. bestätigt 23 genannten Städten, die ständig zum<br />
Reich gehalten haben, ihre Freiheiten, verspricht, sie nicht<br />
zu versetzen <strong>und</strong> erläßt ihnen u.a. die Judenschirmgel<strong>der</strong><br />
(H 51 U 501. - Braunn Regest 60.)<br />
1348 Januar 27<br />
Derselbe wie<strong>der</strong>holt die Bestätigung von 1348 Januar 9<br />
(H 51 U 505 <strong>und</strong> 510. - Braunn Regest 61.)<br />
1377 Mai 31<br />
Kaiser Karl IV. <strong>und</strong> König Wenzel heben die Acht über 18 genannte<br />
Städte auf, <strong>und</strong> verordnen u.a., daß verschiedene geächtete Personen,<br />
auch Juden, aus <strong>der</strong> Acht getan werden<br />
(H 51 U 845. - Braunn Regest 122.)<br />
1377 Mai 31<br />
König Wenzel erneuert 18 genannten schwäbischen Reichsstädten<br />
ihre Privilegien <strong>und</strong> erläßt ihnen die abgelaufenen Steuern <strong>und</strong><br />
Judengel<strong>der</strong><br />
(H 51 U 844. - Braunn Regest 123.)<br />
1385 Juli 2<br />
König Wenzel beurk<strong>und</strong>et seine Abmachung mit genannten Städten,<br />
wonach diese ihm 40.000 fl bezahlen <strong>und</strong> dafür auf die Judenschulden<br />
verwiesen sein sollen<br />
(H 51 U 914. - Braunn Regest 139.)<br />
1385 Oktober 15<br />
Derselbe gebietet den Städten, an Gerlach von Hohenlohe 4300 fl<br />
von den 40.000 fl zu bezahlen, die sie ihm wegen <strong>der</strong> Juden<br />
schuldig sind<br />
(H 51 U 922. - Braunn Regest 142.)<br />
1153
HStASt<br />
H 51: Kaiserselekt von Karl d.Gr. bis Sigm<strong>und</strong> (813-1437)<br />
1390 September 16<br />
König Wenzel hebt alle Judenschulden im Land Schwaben auf;<br />
dagegen sollen Schuldner ihm <strong>und</strong> dem Reich in deutschen Landen<br />
einen redlichen Dienst tun, wenn sie dazu ermahnt werden<br />
(H 51 U 945. - Braunn Regest 148.)<br />
1390 September 17<br />
Derselbe, <strong>der</strong> den Schuldnern für die Befreiung von Judenschul-<br />
dung eine Zahlung auferlegt hat, verfügt, daß diejenigen, die<br />
diese Zahlung nicht leisten, nicht in den Genuß <strong>der</strong> Befreiung<br />
kommen<br />
(H 51 U 946. - Braunn Regest 149.)<br />
1391 Dezember 27<br />
König Wenzel gebietet den Städten in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben,<br />
die halbe Judensteuer, den goldenen Pfennig <strong>und</strong> den noch nicht<br />
bezahlten Judenpfennig seinem Bevollmächtigten auszuhändigen,<br />
<strong>und</strong> sagt sie <strong>und</strong> die Juden von je<strong>der</strong> Schuld los<br />
(H 51 U 954. - Braunn Regest 151.)<br />
1392 Mai 5<br />
König Wenzel quittiert dem Grafen von Württemberg seinen Anteil<br />
von 2000 fl an den insgesamt 5000 fl, die die schwäbischen<br />
Fürsten, Grafen, Herren, Ritter <strong>und</strong> Knechte für die ihnen verliehenen<br />
Gnaden wegen <strong>der</strong> Juden zu geben haben<br />
(H 51 U 957. - Braunn Regest 155.)<br />
1392 Oktober 24<br />
Derselbe gebietet den Städten in Schwaben, die halbe Judensteuer<br />
<strong>und</strong> den goldenen Opferpfennig seinem Beauftragten zu bezahlen<br />
<strong>und</strong> sagt sie von allen Schulden los<br />
(H 51 U 969. - Braunn Regest 158.)<br />
1395 Mai 7<br />
Derselbe befiehlt den Städten in Ober- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schwaben, die<br />
halbe Steuer <strong>und</strong> den goldenen Opferpfennig <strong>der</strong> bei ihnen seßhaften<br />
Juden an seinen Beauftragten zu übergeben <strong>und</strong> sagt sie <strong>und</strong><br />
die Juden von allen Schulden los<br />
(H 51 U 981. - Braunn Regest 165.)<br />
1401 August 10<br />
König Ruprecht nimmt 18 schwäbische Reichsstädte in des Reiches<br />
Huld <strong>und</strong> Gnade <strong>und</strong> erläßt ihnen verfallene Reichssteuern <strong>und</strong><br />
etwa eingenommene Judengel<strong>der</strong><br />
(H 51 U 1049. - Braunn Regest 172.)<br />
1154
HStASt<br />
J 1: Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften <strong>zur</strong> Landesgeschichte<br />
(15.-20.Jh.)<br />
- Bd. 128: Karl Jäger (Sammelhandschrift)<br />
1266 November 30<br />
König Konradin befreit die <strong>Augsburg</strong>er Juden auf fünf Jahre<br />
von den herkömmlichen Diensten <strong>und</strong> empfiehlt sie dem Schutz<br />
<strong>der</strong> Bürgerschaft; sie haben dafür Abgaben an die königliche<br />
Kammer zu entrichten<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1688, Bd.128 S.425. - Braunn Regest 1.)<br />
- Bd. 127: Karl Jäger, Kollektaneen (bis 19.Jh.)<br />
1308 September 7<br />
Juden von Mühlstatt <strong>und</strong> Biberach <strong>und</strong> die Gemeinde <strong>der</strong> Juden<br />
zu <strong>Augsburg</strong> geloben, dem Rat <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gemeinde <strong>der</strong> Stadt für<br />
den zu gewährenden Schutz 500 lb neuer <strong>Augsburg</strong>er Pfennige zu<br />
zahlen<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1687, Bd.127 S.330. - Braunn Regest 17.)<br />
1348 Dezember 14<br />
König Karl IV. weist Herzog Friedrich zu Teck, Landvogt zu<br />
<strong>Augsburg</strong>, an, das <strong>zur</strong>ückgelassene Judengut in <strong>Augsburg</strong> zu<br />
übernehmen<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1687, Bd.127 S.353. - Braunn Regest 80.)<br />
1530 November 17<br />
Zusammenfassung <strong>der</strong> auf dem Reichstag zu <strong>Augsburg</strong>, auf die<br />
Beschwerden des Josel Jud von Rosheim, beschlossene Judenordnung<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1688r Bd.127 S.391f. - Braunn Regest 386.)<br />
- Bd. 33: Schreiben <strong>der</strong> Reformationszeit, 16./17.Jh. (Sammelmappe)<br />
1530 Oktober 15 <strong>Augsburg</strong><br />
Privileg Karls V. für Württemberg über Juden <strong>und</strong> Geächtete<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1672, Bd.33 S.77-81.)<br />
- Bd. 42: Johann Martin Rauscher (Sammelhandschrift), bis 1644<br />
1541<br />
Juden-Pasquillen (Schmähschriften)<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1674, Bd.42 S.2.)<br />
o.D.<br />
"Uhrsach warum die Juden im Fürstenthum Württemberg nit<br />
geleiden"; erwähnt u.a. auch <strong>Augsburg</strong><br />
(J 1, Mikrofilm S III 1674, Bd.42 S.63-66.)<br />
1155
HStASt<br />
J 1: Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften <strong>zur</strong> Landesgeschichte<br />
(15.-20.Jh.)<br />
- Bd. 167: Johann Ulrich Pregizer. Akten <strong>der</strong> Landschaft (18.Jh.)<br />
1551 August 11<br />
"Capitel <strong>der</strong> Vergleichung wegen <strong>der</strong> Judenschaft"<br />
(J 1, Mikrofilm S III "1699, Bd.167 S.551-555.)<br />
- Bd. 253: David Wolleber. Akten (Sammelband), 16./17.Jh.<br />
1598 März 18<br />
"Ursachen warum die Juden im Fürstenthum nit zu dulden"<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1708, Bd.253 S.400-400'.)<br />
- Bd. 371: Franz Vogt (um 1601)<br />
Konzeptbüchlein des Klosterverwalters Vogt, Blaubeuren, enthält<br />
u.a.: Sprichwort gegen die Juden<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1715, Bd.371 S.97'.)<br />
- Bd. 133: Wilhelm Ferdinand Ludwig Scheffer (Sammelmappe),<br />
Anfang 19. Jh.<br />
"Materialien, die Schicksale, Duldung <strong>und</strong> Aufnahme <strong>der</strong> Juden<br />
im Herzogthum Würtemberg betreffend"; Sammlung von Reskripten<br />
<strong>und</strong> Exzerpten nach Sachrubriken; enthält u.a.: Zahl <strong>der</strong> Juden<br />
1809/10 <strong>und</strong> 1818<br />
(J 1, Mikrofilm S III 1690, Bd.133 S.2-43 f .)<br />
J 15: Sammlung Köhler (1791-1843)<br />
1275-1604<br />
"Versuch einer Judenbrand- <strong>und</strong> mordchronik des Schwabenlands"<br />
des 13. bis 17. Jahrh<strong>und</strong>erts; angefertigt 1804, Nachträge bis<br />
1829<br />
(J 15 Bü 182. - Braunn Regest 2a.)<br />
J 355: Judendokumentation (1962-1969)<br />
über die Schicksale <strong>der</strong> jüdischen Bürger Baden-Württembergs<br />
während <strong>der</strong> nationalsozialistischen Verfolgungszeit;<br />
Erhebungsbogen <strong>und</strong> Karteien zu den jüdischen Einzelschicksalen,<br />
<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> jüdischer Gemeinden <strong>und</strong> Organisationen, statistisches<br />
Material, Erlebnisberichte, Bil<strong>der</strong>, Kopien von Dokumenten<br />
<strong>zur</strong> Judenverfolgung 1933-1945, Zeitungsartikel u.a.;<br />
Statistiken zum Teil bereits ab 1825<br />
1156
HStASt<br />
J 381 Nr.47: Fotokopien Ulmer Archivalien im Germanischen<br />
Nationalmuseum Nürnberg<br />
1520 März 29<br />
Der Hofrichter zu Rottweil teilt Bürgermeister <strong>und</strong> Rat <strong>der</strong><br />
Stadt Ulm im Auftrag mit, daß Martin Schölling von Ulm vor<br />
dem Hofgericht von dem Juden Benntzamin von Günzburg verklagt<br />
<strong>und</strong> in die Acht gesprochen worden ist<br />
(J 381 Nr.47 U 269 (284). - Braunn Regest 331.)<br />
HStASt: Zweigstelle KRIEGSARCHIV<br />
M 730: Denkschriften-Sammlung<br />
1916<br />
"Judenstatistik aus dem Jahre 1916"<br />
(Fotographische Wie<strong>der</strong>gabe aus den Geheimakten des preussischen<br />
Kriegsministeriums. M 730 Bd.213.)<br />
HStASt: HANDSCHRIFTEN<br />
I 2 Handschrift Nr.194<br />
Chronik <strong>der</strong> Stadt Ravensburg von J. L. Schlapperitz (1700-<br />
1730):<br />
1428<br />
"Nicht bloß die von Ravensburg, son<strong>der</strong>n auch die von Konstanz,<br />
Lindau, Überlingen <strong>und</strong> Buchhorn haben die bei ihnen wohnenden<br />
Juden wegen Mordverdacht gefangen gesetzt"<br />
(S.62ff.)<br />
Hinweis:<br />
Für das 17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert sind weitere Judaica im Hauptstaatsarchiv<br />
Stuttgart, die allerdings nur mit viel Zeitaufwand<br />
zu ermitteln sind.<br />
Für das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert finden sich möglichweise Einzelnachweise<br />
in den Akten des Geheimen Rats <strong>und</strong> des Ministeriums <strong>der</strong> Auswärtigen<br />
Angelegenheiten. Die Akten des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts beziehen sich<br />
hauptsächlich auf Württemberg.<br />
1157
AKTEN:<br />
B 204/14 Nr.2<br />
STADTARCHIV ULM<br />
Bezuschussung des israelitischen Religionsunterrichts<br />
B 204/160 Nr.1<br />
1935<br />
Jüdische Schüler beim Turnunterricht<br />
B 377/01 Nr.l /1-18<br />
1888-1928<br />
Errichtung eines Rabbinats in Ulm, Israelitischer Unterricht<br />
an den Schulen in Ulm. Gedenkschrift an Jesaia Straßburger <strong>und</strong><br />
Dr. Ferdinand Straßburger, Rabbiner in Ulm<br />
B 377/01 Nr.2 /1-6<br />
1857-1869<br />
Führung des israelitischen Standesregisters (1869). Bitte um<br />
Schulräume. Teilnahme <strong>der</strong> israelitischen Mitglie<strong>der</strong> des Gemein<strong>der</strong>ats<br />
o<strong>der</strong> des bürgerlichen Ausschusses an den Verhandlungen<br />
des Stiftungsrates (1859-1864). Neuwahl des israelitischen<br />
Kirchenvorstehers (1857-1869)<br />
B 377/01 Nr.3<br />
1871-1912<br />
Kirchenvorsteherwahlen <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />
B 377/01 Nr.4<br />
1873-1888<br />
Bildung <strong>und</strong> Organisation <strong>der</strong> israelitischen Kirchengemeinde<br />
B 377/01 Nr.5<br />
1875-1912<br />
Israelitische Kirchenpflege<br />
B 377/01 Nr.6, 3 Bl.<br />
1873<br />
Beschwerdesache des Samuel Alexan<strong>der</strong> Nathan <strong>und</strong> Genossen in<br />
Ulm gegen die israelitische Oberkirchenbehörde, wegen Einführung<br />
einer neuen Gebet- <strong>und</strong> Gottesdienstordnung in <strong>der</strong> Synago-<br />
ge<br />
B 377/01 Nr.7<br />
1934-1939<br />
Haushaltspläne <strong>der</strong> israelitischen Religionsgemeinde Ulm <strong>und</strong><br />
Auflösung <strong>der</strong> Gemeinde<br />
1158
AKTEN:<br />
B 377/02 Nr.1 /1-2<br />
StadtA Ulm<br />
1836<br />
Die gemeindebürger1ichen Wahlrechte <strong>der</strong> Israeliten<br />
B 377/02 Nr.2 /1-3<br />
1807-1865<br />
Statistiken <strong>und</strong> Listen über die Israeliten in Ulm. Berufsstatistiken<br />
B 377/02 Nr.3, 1 Bl<br />
1811<br />
Güterkäufe <strong>der</strong> Juden<br />
B 377/02 Nr.4, 4 Bl.<br />
1939-1942<br />
Zahl <strong>der</strong> Juden in Söflingen, Eheges<strong>und</strong>heitsgesetz <strong>und</strong> Glaubensbenennung<br />
<strong>der</strong> Juden<br />
B 377/02 Nr.5<br />
1935-1939<br />
"<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden in Ulm" von Archivar Schmidlin, hektographiert;<br />
"Das Ende <strong>der</strong> reichsstädtischen Judenpolitik Ulms"<br />
von Dr. Thomas Miller. Son<strong>der</strong>beilage des Stuttgarter NS-Kuriers<br />
(1939)<br />
B 377/02 Nr.6, Bl.1-14, 18-22<br />
1935/1937<br />
Vorschlag <strong>zur</strong> Errichtung einer jüdischen Schule in Ulm<br />
B 377/10 Nr.1<br />
1859-1911<br />
Jahrtagsstiftungen von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> israelitischen Kirchen-<br />
gemeinde<br />
B 377/10 Nr.2 /1-7<br />
Verhandlungen mit <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde in Berlin über den<br />
Aufbau einer Ausstellung "Leben, Kampf <strong>und</strong> Tod", anläßlich des<br />
20. Jahrestags des Aufstandes im Warschauer Ghetto<br />
B 377/20 Nr.1<br />
1886-1888<br />
Ernennung <strong>der</strong> Rabbiner <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />
1159
AKTEN:<br />
B 377/21 Nr.1<br />
StadtA Ulm<br />
1856-1909<br />
Gemeindediener <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde in Ulm<br />
B 377/21 Nr.2<br />
1873-1898<br />
Vorsänger <strong>und</strong> Organisten <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />
B 377/21 Nr.3<br />
1888-1908<br />
Schächter bei <strong>der</strong> israelitischen Gemeinde<br />
B 377/21 Nr.4<br />
1845-1868<br />
Beschwerde des Vorsängers Einstein bei <strong>der</strong> israelitischen<br />
Oberkirchenbehörde, wegen des unregelmäßigen Religionsunter-<br />
richtes <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Kirchenangelegenheiten<br />
B 377/30 Nr.1 /1-7<br />
1961<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Sammlung "Hier fliegen keine Schmetterlinge",<br />
Zeichnungen jüdischer Kin<strong>der</strong> aus Theresienstadt, im Schwörhaus.<br />
Darin: Zeitungsausschnitte über die Ausstellung<br />
B 377/40 Nr.1<br />
1867-1876<br />
Bau einer neuen Synagoge in Ulm<br />
B 377/40 Nr.2<br />
1871-1889, 1937-1939, 1958<br />
Bau <strong>der</strong> Synagoge (1871-1889). Entfernung einer Inschrift an<br />
<strong>der</strong> Synagoge (1937). Brand <strong>und</strong> Abbruch <strong>der</strong> Synagoge (1938-<br />
1939). "Wer hat die Synagoge zerstört", Artikel in <strong>der</strong> Donauzeitung<br />
(1958)<br />
B 377/40 Nr.3, 7 Bl.<br />
1938<br />
Brand <strong>und</strong> Abbruch <strong>der</strong> Synagoge in Ulm<br />
B 377/40 Nr.4, 2 Ex.<br />
1958<br />
Rede des Oberbürgermeisters Theodor Pfizer, anläßlich <strong>der</strong> Enthüllung<br />
<strong>der</strong> Gedenktafel für die zerstörte Synagoge in Ulm<br />
1160
AKTEN:<br />
B 377/90 Nr.1<br />
StadtA Ulm<br />
1828, 1879-1922<br />
Antisemitische Agitationen in Ulm: Eingabe des Handels- <strong>und</strong><br />
Gewerbestandes in Ulm an die Stände-Versammlung; den Gesetzes-<br />
Entwurf über die öffentlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Israeliten betreffend<br />
1828, gedruckt.<br />
Protest <strong>der</strong> israelitischen Kirchengemeinde gegen antisemitische<br />
Veröffentlichungen im Amtsblatt <strong>der</strong> Stadt Ulm.<br />
Darin: Petitionen an den Reichskanzler Fürst von Bismarck <strong>zur</strong><br />
Einschränkung jüdischen Einflusses im öffentlichen Leben 1880,<br />
gedruckt. Offener Brief an Herrn Prof. Heinrich von Treitschke<br />
von Dr. M. Joel, Breslau, 1879<br />
B 377/90 Nr.2<br />
1933-1939<br />
Zulassung von Juden zu Messen <strong>und</strong> Märkten<br />
B 377/90 Nr.3<br />
1933-1935<br />
Ausschluß <strong>der</strong> Juden von <strong>der</strong> Vergabe öffentlicher Aufträge<br />
B 377/90 Nr.4<br />
1926<br />
Jüdische Frontsoldaten aus Württemberg <strong>und</strong> Hohenzollern; Druck<br />
B 377/90 Nr.5<br />
1934-1938<br />
Ausschluß <strong>der</strong> Juden von <strong>der</strong> Benützung öffentlicher Einrichtun-<br />
gen<br />
B 377/90 Nr.6<br />
1938-1939<br />
Aufhebung <strong>der</strong> öffentlichen Fürsorge für Juden<br />
B 377/90 Nr.7<br />
1938-1940<br />
Maßnahmen gegen Juden. Allgemeines<br />
B 377/90 Nr.8<br />
1938-1945<br />
Umbenennung jüdischer Straßennamen<br />
B 377/90 Nr.9<br />
1934-1942<br />
Bestimmungen über die Behandlung von Juden<br />
1161
AKTEN:<br />
B 377/90 Nr.10<br />
StadtA Ulm<br />
1938-1942<br />
Gesetzliche Bestimmungen über den Verkauf jüdischen Gr<strong>und</strong>besitzes;<br />
mit einer Aufstellung des Gr<strong>und</strong>besitzes in jüdischen<br />
Händen (1938)<br />
B 377/90 Nr.11<br />
1939-1946<br />
Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong> Gebäudeerwerbungen von Juden durch die Stadt<br />
Ulm<br />
B 377/90 Nr.12, 1 Bü<br />
1962-1965<br />
Korrespondenzen mit dem Israeli Esriel Frank, <strong>der</strong> sich anläßlich<br />
<strong>der</strong> "Woche <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>lichkeit" bei <strong>der</strong> Firma Adolf Krämer,<br />
Metallveredelung in Ulm, <strong>zur</strong> Fortbildung aufhielt (17.3.-<br />
6.4.1962)<br />
B 377/90 Nr. 13 /1-4<br />
1965<br />
Empfang des Ehepaars Ludwig Salomon in Ulm, während ihres Ulm-<br />
Besuches; Begleichung <strong>der</strong> Unterbringungskosten durch die Stadt<br />
BESTAND H KEIL:<br />
Unterlagen von Hans Keil für die "<strong>Dokumentation</strong> über die Verfolgungen<br />
<strong>der</strong> jüdischen Bürger von Ulm/Donau", hergestellt im<br />
Auftrag <strong>der</strong> Stadt Ulm (1961).<br />
H Keil 1<br />
Sechs Ordner Schriftgut (Originale, Kopien, Abschriften) von<br />
Privatpersonen <strong>der</strong> Jüdischen Kultusvereinigung e.V., des Israelitischen<br />
Gemeindevorsteheramtes Ulm, von Behörden (Reichsregierung,<br />
Land Württemberg, Oberamt/Landkreis Ulm, Stadt<br />
Ulm), Druckschriften sowie Zeitungsausschnitte <strong>zur</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>der</strong> politischen, wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen<br />
<strong>und</strong> religiösen Situation <strong>der</strong> jüdischen Bürger in Ulm bis 1945.<br />
Die Unterlagen sind jeweils geordnet <strong>und</strong> mit einem Index versehen:<br />
1/1 Die Juden in Ulm bis 1933<br />
1/2 Die Juden in Ulm 1933-1937<br />
1/3 Die Juden in Ulm 1938<br />
1/4 Die Juden in Ulm 1939 v<br />
1/5 Die Juden in Ulm 1940/41<br />
1/6 Die Juden in Ulm 1942-1945.<br />
1162
BESTAND H KEIL:<br />
StadtA Ulm<br />
H Keil 2<br />
Zwei Listen <strong>der</strong> in Ulm <strong>und</strong> seinen Vororten 1933 <strong>und</strong> 1935 wohnhaften<br />
Israeliten, erstellt vom Bezirksrabbinat Ulm 1933 XII<br />
15 <strong>und</strong> 1935 IX 23. Dabei: o.D. (1934) "Verzeichnis <strong>der</strong> in Ulm<br />
<strong>und</strong> Vororten wohnhaften Juden", mit insgesamt 448 Namen.<br />
H_Keil 3<br />
Drei Ordner mit alphabetisch geordneten Erhebungsbogen <strong>zur</strong><br />
Ermittlung ehemaliger jüdischer Bürger aus den Jahren 1960/61,<br />
mit detaillierten Angaben <strong>zur</strong> Person <strong>und</strong> kurzen Berichten <strong>der</strong><br />
Emigranten über die Zeit nach <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung:<br />
3/1 Abrahamson Lisbeth - Wolf Helene<br />
3/2 Adler Alfred - Krippel Max<br />
3/3 Lebre Fritze - Wallersteiner Elsa.<br />
H Keil_4<br />
Ein alphabetisch angelegtes Verzeichnis <strong>der</strong> während des Dritten<br />
Reiches ausgewan<strong>der</strong>ten jüdischen Ulmer Mitbürger, mit Personenangaben<br />
<strong>und</strong> Nennung des Zielortes.<br />
H Keil 5<br />
Unterlagen <strong>zur</strong> Feststellung jüdischer Gewerbebetriebe in Ulm<br />
1933.<br />
Zusammenstellung <strong>der</strong> 1938 anläßlich eines gesetzlich angeordneten<br />
Verzeichnisses <strong>der</strong> jüdischen Gewerbebetriebe ausgegebenen<br />
Fragebogen über nichtarische Unternehmungen.<br />
Liste <strong>der</strong> 1933 in Ulm ansässigen jüdischen Gewerbeunternehmen,<br />
erstellt vom Städt. Gewerbeamt Ulm 1948.<br />
H Keil_6<br />
Zwei Ordner mit Schriftverkehr des Beauftragten <strong>der</strong> Stadt Ulm,<br />
<strong>zur</strong> Erstellung einer <strong>Dokumentation</strong> über die Verfolgung <strong>der</strong><br />
Juden in Ulm, Heinz Keil.<br />
Die Unterlagen sind thematisch geordnet:<br />
6/1 Allgemeines - Geschichtliche Darstellung (ohne<br />
Unterlagen) - Religiöse <strong>und</strong> kulturelle Bedeutung -<br />
Wirtschaftliche Bedeutung.<br />
6/2 Verfolgungen nach 1933 - Einzelschicksale -<br />
Auswan<strong>der</strong>ungen - Deportationen.<br />
H Keil 7<br />
Presseveröf£entlichungen über die <strong>Dokumentation</strong>sarbeiten in<br />
Baden-Württemberg <strong>und</strong> Ulm <strong>zur</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Schicksale <strong>der</strong><br />
jüdischen Mitbürger in Stadt <strong>und</strong> Land während des Dritten Reiches<br />
H Keil_8<br />
Geheim-Erlässe aus den Unterlagen <strong>der</strong> Polizei-Direktion Ulm<br />
während des Dritten Reiches, mit Bestimmungen <strong>und</strong> Verordnungen<br />
zum Melde- <strong>und</strong> Paßwesen. Das Material ist nach Sachbetreffen<br />
zusammengestellt: Län<strong>der</strong> - Kirche - Wahlrecht - Flüchtlinge -<br />
Ungültiges – Verschiedenes.<br />
1163
BESTAND H KEIL:<br />
StadtA Ulm<br />
Die umfangreiche <strong>Dokumentation</strong> enthält u.a. Hinweise auf Juden,<br />
die aus Schwaben stammen (die Geburtsdaten sind in den<br />
einzelnen Listen nicht immer einheitlich angegeben):<br />
Bauland, Amalie geborene Fuchs, Witwe:<br />
geb. am 9.9.1873 in Buttenwiesen; wohnhaft in Ulm, Münchnerstraße<br />
43 (weitere Adresse: Ulm, Schadstraße 13).<br />
1940 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (verstorben).<br />
Bauland, Hermann, Pferdehändler, verheiratet:<br />
geb. am 30.1.1898 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Zinglerstr. 23<br />
Ausgewan<strong>der</strong>t in die USA (Philadelphia).<br />
Bauland, Bertha Alice Rosa geborene Gerstle, verheiratet:<br />
geb. am 14.3.1904 (o<strong>der</strong> 14.5,1904) in Ichenhausen; wohnhaft in<br />
Ulm, Zinglerstraße 23.<br />
Ausgewan<strong>der</strong>t in die USA.<br />
Bauland, Max, Pferde- <strong>und</strong> Viehhändler, verheiratet:<br />
geb. am 23.8.1893 (o<strong>der</strong> 23.7./8.1895) in Neu-Ulm; wohnhaft in<br />
Ulm, Münchnerstraße 43 (weitere Adressen: Ulm, Zinglerstr, 23<br />
<strong>und</strong> Parkstraße 5/2). Sitz des Geschäftes 1934 nach Neu-Ulm<br />
verlegt.<br />
Am 13.9.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />
Bauland, Ruth, Kind (Tochter von Max Baumann):<br />
geb. am 28.2.1929 (o<strong>der</strong> 28.11.1929) in Neu-Ulm; wohnhaft in<br />
Ulm, Münchnerstraße 43 (weitere Adressen: Ulm, Zinglerstr. 23<br />
<strong>und</strong> Parkstraße 5/2).<br />
Am 13.9.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />
Baum, Sigo Siegfried, Kaufmann, verheiratet:<br />
geb. am 17.12.1900 in Neu-Ulm; 1935 wohnhaft in Ulm, Schadstraße<br />
18 (in <strong>der</strong> Liste von 1933 noch nicht genannt).<br />
1937 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (nach New York abgemeldet).<br />
Benedikt, Stefan, Kaufmann (Reisen<strong>der</strong>), ledig:<br />
geb. am 16.2.1915 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Syrlin-<br />
straße 21 (nur einmal genannt: H Keil 2).<br />
Buff, Fritz, Schüler:<br />
geb. am 26.7.1921 in Krumbach; wohnhaft in Ulm, Rothstraße 27.<br />
(<strong>der</strong>selbe ist genannt als "Ruff", Fritz, wohnhaft in Ulm, Su-<br />
soweg 17).<br />
1937 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Feigenbaum (später: Fay), Hermann, Kaufmann, verheiratet:<br />
geb. am 17.1.1876 in Binswangen; Besuch <strong>der</strong> höheren Handelsschule<br />
in <strong>Augsburg</strong>; seit März 1910 in Ulm, Langestraße 5 im<br />
Haus Erlanger, ein (1868 gegr.) Geschäft für Zigarren <strong>und</strong> Tabak,<br />
Groß- <strong>und</strong> Kleinhandel, betrieben. Mitglied <strong>der</strong> Vereine:<br />
Lie<strong>der</strong>tafel, Schwäbischer Albverein <strong>und</strong> Deutsch-österreichischer<br />
Alpenverein. (Die Liste des Gewerbeamtes 1948 nennt für<br />
Hermann Feigenbaum ein Versicherungsbüro, Langestr. 11).<br />
Im August 1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />
1164
BESTAND H KEIL:<br />
StadtA Ulm<br />
Frank, Simon, Kaufmann, verheiratet:<br />
geb. am 27.7.1874 (o<strong>der</strong> 27.4.1877) in Ichenhausen; wohnhaft in<br />
Ulm, König Wilhelm-Straße 13: Gemischtwarengeschäft.<br />
Am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert (umgekommen; Todestag<br />
<strong>und</strong> Ort unbekannt).<br />
Frenkel (Fränkel) Martha geborene Einstein, verheiratet:<br />
geb. am 4.2.1906 in Fellheim; seit 1930 wohnhaft in Ulm, Olgastraße<br />
64. Mitglied des jüdischen Frauen-Vereins.<br />
1938 mit Mann <strong>und</strong> Sohn verhaftet <strong>und</strong> nach Polen abgeschoben.<br />
1940 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />
Friedmann, Klärchen (Cläre, Klara) geborene Bauland, verheiratet:<br />
geb. am 11.4.1902 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Hermannstr. 17.<br />
1937 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (New York).<br />
Guggenheimer, Amalie geborene Heilbronner, verheiratet:<br />
geb. am 14.12.1894 in Memmingen; wohnhaft in Ulm, Wagnerstraße<br />
117.<br />
Am 16.1.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Guggenheimer, Benno, Buchhalter (auch als Kaufmann genannt),<br />
verheiratet:<br />
geb. am 9.5.1889 in Memmingen; wohnhaft in Ulm, Wagnerstraße<br />
117.<br />
Am 16.1.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Guggenheimer, Ilse, Schülerin:<br />
geb. am 18.8.1925 in Memmingen; wohnhaft in Ulm, Wagnerstraße<br />
117.<br />
Am 16.1.1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
G<strong>und</strong>elfinger, Mathilde geborene Wurmser, verheiratet:<br />
geb. am 26.2.1889 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Olgastraße 64.<br />
1939 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t (verstorben).<br />
Harburger, Julius, Kaufmann, verheiratet:<br />
geb. am 29.3.1896 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Weinhof 15:<br />
Kurzwarengeschäft (als weitere Adresse: Ulm, Olgastraße 4);<br />
gest. am 25.4.1941 in Ulm.<br />
Harburger, Karl, Kaufmann, ledig:<br />
geb. am 29.3.1897 in Ichenhausen; 1935 wohnhaft in Ulm, Olgastraße<br />
4 (in <strong>der</strong> Liste von 1933 noch nicht genannt).<br />
Am 26.4.1942 nach Izbica deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />
Ort unbekannt).<br />
Hirsch, Emmi geborene Weimersheimer, verheiratet:<br />
geb. am 23.11.1891 (o<strong>der</strong> 24.11.1891) in Ichenhausen; wohnhaft<br />
in Söflingen, Schlösslesgasse 12 (1933) <strong>und</strong> in Ulm, Neutorstraße<br />
16 (1935).<br />
1941 in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
1165
BESTAND H KEIL:<br />
StadtA Ulm<br />
Kahn, Rosa geschiedene (o<strong>der</strong> geborene) Mitlehner, einmal als<br />
Witwe genannt:<br />
geb. am 1.1.1877 in Altenstadt; wohnhaft in Ulm, Frauenstras-<br />
se 52.<br />
Am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert (am 21.7.1943 dort<br />
umgekommen).<br />
Kahn, Sophie (Rosa), Näherin (o<strong>der</strong> Arbeiterin), ledig:<br />
geb. am 2.2.1908 in Günzburg; wohnhaft in Ulm, Frauenstr. 52.<br />
Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />
Ort unbekannt).<br />
Krippel, Frieda, Verkäuferin, ledig:<br />
geb. am 25.7.1905 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Hafengasse 10.<br />
Im Oktober 1938 verhaftet <strong>und</strong> nach Polen abgeschoben (umgekommen;<br />
Todestag <strong>und</strong> Ort unbekannt).<br />
Lebrecht, Julie geborene Götz, verwitwet:<br />
geb. am 12.5.1845 (o<strong>der</strong> 2.5.1845) in Kriegshaber; wohnhaft in<br />
Ulm, Langestraße 27; gest. am 18.1.1934 in Ulm.<br />
Lustig, Rudolf, Kaufmann, ledig:<br />
geb. am 4.7.1911 in <strong>Augsburg</strong>; seit 1912 wohnhaft in Ulm, Münsterplatz<br />
14. Mitglied bei: Schwaben-Ulm <strong>und</strong> Naturfre<strong>und</strong>e.<br />
1935 CSR (Prag), später in die USA ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Mayer, Cilly, geborene Lämmle, verwitwet:<br />
geb. am 21.10.1863 (o<strong>der</strong> 21.10.1853) in Oberhausen bei <strong>Augsburg</strong>;<br />
wohnhaft in Ulm, Schulinstraße 4;<br />
gest. am 28.1.1938 in Ulm.<br />
Mayer (Meyer), Berbel, Kontoristin, ledig:<br />
geb. am 15.1.1915 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Rothstras-<br />
se 27.<br />
Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />
Ort unbekannt).<br />
Moos, Ernst<br />
geb. am 20.4.1913 in Neu-Ulm; Bru<strong>der</strong> von Moos, Hans Josef.<br />
1936 nach Südafrika ausgewan<strong>der</strong>t (Johannesburg).<br />
Moos, Hans Josef, Schüler, bzw. Volontär in einer Schlosserei:<br />
geb. am 6.1.1924 in Neu-Ulm; wohnhaft in Ulm, Frauenstraße 7.<br />
1939 nach Dänemark ausgewan<strong>der</strong>t, 1943 Flucht nach Schweden.<br />
Nathansohn, Albert, Kaufmann, ledig:<br />
geb. am 3.12.1909 in Kempten; wohnhaft in Ulm, Herdbrucker-<br />
straße 9.<br />
1937 nach Palästina (Tel Aviv), später nach Hollywood, Calif.,<br />
ausgewan<strong>der</strong>t. 1968 erstmals wie<strong>der</strong> in Ulm, wo er sich mit sei-<br />
ner Schwester Johanne traf, die aus Israel kam.<br />
1166
BESTAND H KEIL:<br />
StadtA Ulm<br />
Neuburger, Manfred, Kaufmann, ledig:<br />
geb. am 14.2.1914 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Rothstraße<br />
27.<br />
Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />
Ort unbekannt).<br />
Neuburger, Max, Kaufmann, ledig:<br />
am 26.5.1893 in Memmingen geboren; wohnhaft in Ulm, Schuhhausgasse<br />
1 (o<strong>der</strong> Schuhhausgasse 9).<br />
Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />
Ort unbekannt).<br />
Neuburger, Siegfried, Lehrling bzw. Kaufmann, ledig:<br />
geb. am 16.2.1915 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm.<br />
Am 1.12.1941 nach Riga deportiert (umgekommen; Todestag <strong>und</strong><br />
Ort unbekannt).<br />
Sichel, Julius, Kaufmann, ledig:<br />
geb. am 30.6.1902 in <strong>Augsburg</strong>; 1935 wohnhaft in Ulm, Lautengasse<br />
7 (in <strong>der</strong> Liste von 1933 noch nicht genannt).<br />
1937 nach Palästina ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Steiner, Salomon genannt Saly (Sally), Kaufmann, verheiratet:<br />
geb. am 12.10.1854 in Steinhart, gest. am 6.3.1936 in Ulm.<br />
Sein Wohnhaus in Ulm, Neutorstraße 15, verkauften die Erben,<br />
die Witwe Fanny Sara Steiner, eine Tochter <strong>und</strong> zwei Söhne, am<br />
8. Oktober 1941 an das Deutsche Reich, Reichsfiskus (Heer).<br />
(Kaufvertrag: Keil 1/4, Nr.8.)<br />
Steiner, Fanni (Fanny) geborene Weimersheimer, verheiratet:<br />
geb. am 2.12.1872 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Neutorstraße<br />
15.<br />
Am 22.8.1942 nach Theresienstadt deportiert (umgekommen; Todestag<br />
<strong>und</strong> Ort unbekannt).<br />
Ullmann, Nathan, Kaufmann, verwitwet:<br />
geb. am 17.8.1856 in Osterberg; wohnhaft in Ulm, Olgastr. 67;<br />
gest. am 24.2.1941 in Ulm.<br />
Weglein, Resi geborene Regensteiner, verheiratet:<br />
geb. am 15.2.1894 in Nördlingen; seit <strong>der</strong> Verheiratung im Dezember<br />
1922 in Ulm, mittätig im Geschäft M. Weglein. Vorstand<br />
im Israelitischen Frauenverein Ulm; wohnhaft in Ulm, Adolf<br />
Hitlerring 62 bzw. Olgastr. 6.<br />
Am 22.8.1942 mit ihrem Mann Sigo Sigm<strong>und</strong> nach Theresienstadt<br />
deportiert; als Stations- bzw. Oberschwester auf den Siechenstationen<br />
tätig; am 12. Juli 1945 mit ihrem Mann nach Ulm <strong>zur</strong>ückgekehrt<br />
.<br />
Weimersheimer, Siegfried, Gerbereipraktikant, ledig:<br />
geb. am 18.5.1921 in Ichenhausen; wohnhaft in Ulm, Schülin-<br />
straße 4 (nur einmal genannt: H Keil 2).<br />
1167
KATH. PFARRARCHIV WERTINGEN<br />
Pfarrchronik von Binswangen ab a. 1275.<br />
Chronik <strong>der</strong> Pfarrei Binswangen <strong>der</strong> Diözese <strong>Augsburg</strong> des Land<br />
(?) <strong>und</strong> Landgerichts Wertingen verfaßt von Joseph Anton Walter,<br />
<strong>zur</strong> Zeit Pfarrer in Binswangen, vom Jahre 1826: § 11<br />
Judenschaft, S.158-171.<br />
Die Chronik enthält u.a. folgende Daten über die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> ehemals jüdischen Gemeinde Binswangen:<br />
1683 22 Judenhäuser<br />
1822 39 Judenhäuser, 338 Juden<br />
1826 40 Judenhäuser, 350 Juden, 64 Judenfamilien.<br />
Hinweis:<br />
Die angegebenen Zahlen sind nach Reißler (1982, S.189) zusam-<br />
mengestellt.<br />
Nach Auskunft von Frau Stippler, Kath. Pfarramt Wertingen, ist<br />
das Original dieser Pfarrchronik von Binswangen <strong>zur</strong> Zeit nicht<br />
auffindbar. Eine Kopie <strong>der</strong> Chronik soll vorhanden sein, sie<br />
befindet sich jedoch nicht im Pfarrarchiv Wertingen.<br />
Der frühere Pfarrer Walter hat vermutlich vor dem Ersten Weltkrieg<br />
das Geburten- <strong>und</strong> Heiratsregister geführt. Diese Unterlagen<br />
befinden sich im Pfarrhof Binswangen <strong>und</strong> sind über das<br />
Kath. Pfarramt Wertingen erhältlich.<br />
(Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Bürgermeister Petz,<br />
Binswangen)<br />
1168
STADTARCHIV WERTINGEN<br />
"Großvatergeschichten": um 1850/60<br />
93 maschinengeschriebene Blätter (von <strong>der</strong> Stadt Wertingen in<br />
einem gleichnamigen Büchlein veröffentlicht, 2. Aufl. 1989),<br />
die Herr Dr. Wolfgang Alt aus den nicht mehr vorhandenen Unterlagen<br />
seines Vaters über die Erzählungen seines Großvaters<br />
herausgeschrieben hat.<br />
(Inventarnummer 36.487)<br />
Zwölf Erzählungen aus Wertingen.<br />
Nie<strong>der</strong>geschrieben im Sommer 1930 von Dr. EUGEN ALT (1878 <strong>Augsburg</strong><br />
-1936 Dresden), <strong>der</strong> als Gymnasiast seine Ferien in Wertingen<br />
verbrachte; dabei u.a.:<br />
"Die <strong>Geschichte</strong> vom Radmiller Joseph <strong>und</strong> dem Gumperle".<br />
Betr. den Juden Isaak Gumper aus Binswangen, dem <strong>der</strong> Joseph<br />
Radmiller in Wertingen einen Streich spielt;<br />
<strong>der</strong> Isaak Gumper sei kein armer Mann, handle nicht nur mit<br />
alten Klei<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch mit Schmuck <strong>und</strong> Uhren, die er zu<br />
reparieren verstehe.<br />
"Hochwasser".<br />
Betr. den Juden David Weil von Buttenwiesen, <strong>der</strong> während eines<br />
Hochwassers vergeblich versucht, bei dem Gärtner Link in Wertingen<br />
Zinsen in Höhe von 15 fl zu erheben.<br />
Hinweis:<br />
Im Heimatmuseum Wertingen befinden sich zwei Lampen eines jüdischen<br />
Leichenwagens aus Buttenwiesen.<br />
(Inventarnummer 30.893/22-026. - Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung<br />
von Herrn Alfred Sigg)<br />
1169
REICHSREGISTER<br />
dabei u.a.:<br />
ÖSTERREICHISCHES STAATSARCHIV, WIEN<br />
Abt.: HAUS-, HOF- UND STAATSARCHIV<br />
1413 Juli <strong>und</strong> September<br />
Juden in <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />
(Bd.E, fol.62'. - UBHHStA, S.43.)<br />
1413 September 4<br />
Judensteuer in Schwaben, Bayern, Franken ect.<br />
(Bd.E, fol.51. - UBHHStA, S.58.)<br />
1414 November 25<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />
(Bd.E, fol.97. - UBHHStA, S.43f.)<br />
1418 September 14 <strong>und</strong> Dezember 12<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.G, fol.17 <strong>und</strong> 34'. - UBHHStA, S.38.)<br />
1422 September 9<br />
Reichsanschlag wi<strong>der</strong> die Ketzer<br />
(Bd.G, fol.156. - UBHHStA, S.56.)<br />
1422 September 11<br />
Reichsanschlag auf die Juden in Schwaben, Elsaß <strong>und</strong> am Rhein<br />
(Bd.G, fol.155'. - UBHHStA, S.56.)<br />
1422 Oktober 3<br />
Judenschaft in den Reichsstädten<br />
(Bd.G, fol.160 <strong>und</strong> 160'. - UBHHStA, S.58.)<br />
1424 Juli 24<br />
Juden in <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />
(Bd.H, fol.42. - UBHHStA, S.43.)<br />
1425 Mai 9<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.H, fol.84. - UBHHStA, S.38.)<br />
1427 Februar 21<br />
Judensteuer in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.J, fol.16'. - UBHHStA, S.39.)<br />
1429 November 29<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.J, fol.54b'. - UBHHStA, S.39.)<br />
1429 Dezember 4<br />
Judenschaft im Konstanzer Bistum; betr. Judensteuer in Weingarten<br />
(Bd.J, fol.55'. - UBHHStA, S.45, 58.)<br />
1170
REICHSREGISTER:<br />
HHStA Wien<br />
1430 Juli 19<br />
Juden in <strong>der</strong> Stadt Lindau<br />
(Bd.J, fol.72. - UBHHStA, S.43.)<br />
1431 Juni 13<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.J, fol.136'. - UBHHStA, S.39.)<br />
1434 März 12<br />
Judenschaft in <strong>der</strong> Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.K, fol.101'. - UBHHStA, S.39.)<br />
1437 August 22<br />
Bistum Konstanz (1401-1518): Judenschaft im Stift<br />
(Bd.L, fol.47'. - UBHHStA, S.33.)<br />
1466 November 8<br />
Juden in den Städten Günzburg <strong>und</strong> Leipheim<br />
(Bd.Q, fol.61'. - UBHHStA, S.39, 43.)<br />
1506 Oktober 27<br />
Juden in <strong>der</strong> Stadt Nördlingen<br />
(Bd.TT, fol.6'. - UBHHStA, S.43f.)<br />
Reichsregister KARL V.:<br />
1517 November 5<br />
Schwäbisch Wörth (Donauwörth): Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />
(Bd.9, fol.353-355. - Gross, Vorurk. A 1314.)<br />
1521 Mai 3 Worms<br />
Judenfreiheit für die Stadt Swebischen Werd (Donauwörth)<br />
(Bd.31, fol.314-315'. - Gross, Nr.1301.)<br />
1521 Mai 3 Worms<br />
Judenfriedhof <strong>der</strong> Stadt Swebischen Werd (Donauwörth)<br />
(Bd.31, fol.316-316'. - Gross, Nr.1302.)<br />
1521 Mai 4 Worms<br />
Swebischen Werde (Donauwörth): allgemeine Bestimmungen, Judenfrage<br />
(Bd.31, fol.318-320'. - Gross, Nr.1318.)<br />
1530 August 6 <strong>Augsburg</strong><br />
Stadt Kaufbeuren: Freiheit den Judenwucher betr.<br />
(Bd.14, fol.107'-108'. - Gross, Nr.4891.)<br />
1530 November 18 <strong>Augsburg</strong><br />
Schwäbisch Werd: Bestätigung <strong>der</strong> Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />
(Bd.9, fol.344'-357'. - Gross, Nr.5444.)<br />
1171
Reichsregister KARL V.:<br />
HHStA Wien<br />
1532 März 15 Regensburg<br />
Anweisung an die Städte Schwäbisch Werd (Donauwörth), Nördlin-<br />
gen u.a., die halbe Judensteuer an Sebastian von Pappenheim zu<br />
zahlen<br />
(Bd.17, fol.161. - Gross, Nr.6127.)<br />
1555 August 16 Brüssel<br />
Hans Georg <strong>und</strong> David von Paumgarten, Freiherrn zu Hohen-<br />
schwangau: Freiheit wi<strong>der</strong> Judenwucher<br />
(Bd.27, fol.120'-128'. - Gross, Nr.8756.)<br />
1556 Februar 11 Brüssel<br />
Gerwick, Abt zu Weingarten <strong>und</strong> Ochsenhausen: Freiheit wi<strong>der</strong><br />
Judenwucher<br />
(Bd.27, fol.218-220. - Gross, Nr.8868.)<br />
Reichsregister FERDINAND I.:<br />
1543 Juli 1<br />
Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden für Bischof <strong>und</strong> Kapitel des Hochstifts<br />
<strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.6, fol.41'-42'. - UBHHStA, S.60.)<br />
1545 März 3<br />
Landvogtei Schwaben: Generalmandat wegen <strong>der</strong> Juden<br />
(Bd.6, fol.87-88. - UBHHStA, S.71.)<br />
1557 Juli 16<br />
Truchseß von Waldburg: Blutbann <strong>und</strong> Judenfreiheit<br />
(Bd.9, fol.16'-18'. - UBHHStA, S.65.)<br />
1559 Februar 14<br />
Kloster Kaisersheim (wohl: Kaisheim): Judenprivileg<br />
(Bd.18, fol.145-148. - UBHHStA, S.63.)<br />
1559 April 19 <strong>und</strong> 22<br />
Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privilege gegen die<br />
Juden<br />
(Bd.18, fol.247'-251. - UBHHStA, S.70.)<br />
1559 April 29<br />
Wettenhausen, Kloster <strong>und</strong> Gotteshaus: Judenfreiheit<br />
(Bd.18, fol.399-404'. - UBHHStA, S.73.)<br />
1559 Mai 5<br />
Judenfreiheit für die Stadt Kempten<br />
(Bd.6, fol.417-419'. - UBHHStA, S.63.)<br />
1559 Mai 29<br />
Neun Urk<strong>und</strong>en <strong>der</strong> Stadt Lindau (1559-1569); dabei: Judenfreiheit<br />
von 1559 V 29<br />
(Bd.6, fol.427-429. - UBHHStA, S.67.)<br />
1172
Reichsregister FERDINAND I.:<br />
HHStA Wien<br />
1559 Juni 10<br />
Familie Laubenberg: Judenfreiheit<br />
(Bd.6, fol.433'-435. -UBHHStA, S.67.)<br />
1559 Juni 15<br />
Judenfreiheit für die Stadt Kaufbeuren<br />
(Bd.6, fol.435-438. - UBHHStA, S.63.)<br />
1559 Juli 11<br />
Leutkirch: Judenfreiheit<br />
(Bd.21, fol.l9'-21'. - UBHHStA, S.67.)<br />
1559 August 1<br />
Ritterschaft in Schwaben: Mandat, betr. die Juden<br />
(Bd.16, fol.59'-60'. - UBHHStA, S.69.)<br />
1559 August 14<br />
Juden in Ulm<br />
(Bd.14, fol.191-197.)<br />
1564 Februar 2<br />
Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Jude Simon gegen den<br />
Abt zu Roggenburg<br />
(Bd.26, fol.211'-212. -UBHHStA, S.70.)<br />
Reichsregister MAXIMILIAN II.:<br />
1566 März 18<br />
Judenfreiheit für das Kloster Irsee<br />
(Bd.9, fol.58. - UBHHStA, S.66.)<br />
1566 März 19<br />
Wettenhausen, Kloster <strong>und</strong> Gotteshaus: Judenfreiheit<br />
(Bd.13, fol.292. - UBHHStA, S.73.)<br />
1566 April 5<br />
Judenfreiheit für das Kloster Donauwörth<br />
(Bd.9, fol.61'. - UBHHStA, S.65.)<br />
1566 April 25<br />
Judenfreiheit für das Stift Kempten<br />
(Bd.9, fol.73. - UBHHStA, S.63.)<br />
1566 April 30<br />
Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privileg gegen die<br />
Juden<br />
(Bd.14, fol.9-13'. - UBHHStA, S.70.)<br />
1173
Reichsregister MAXIMILIAN II.:<br />
HHStA Wien<br />
1567 Juli 24 Preßburg<br />
Kaiser Maximilian II. bestätigt den Gebrü<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Vettern von<br />
Stain, den in einem Vidimus vorgelegten, Freiheitsbrief des<br />
Kaisers Ferdinand I. von 1559 V 16, daß ihre Untertanen nur<br />
mit Erlaubnis <strong>der</strong>er von Stain mit Juden handeln sollen<br />
(Bd.7, fol.310-316'. - Orig. fehlt. - Regest: BäUB 393.)<br />
1569 Juli 20<br />
Judenfreiheit für das Kloster Edelstetten<br />
(Bd.9, fol.253-256'. - UBHHStA, S.65.)<br />
1569 September 4<br />
Judenfreiheit für das Kloster Ottobeuren<br />
(Bd.9, fol.259'. - UBHHStA, S.69.)<br />
1569 Dezember 31<br />
Prämonstratenserabtei Ursberg; Äbte, Klöster <strong>und</strong> Kirche: Judenfreiheit<br />
(Bd.9, fol.259'. - UBHHStA, S.72.)<br />
1570 Juli 24<br />
<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für Heiligenkreuz<br />
(Bd.9, fol.305. - UBHHStA, S.61.)<br />
Reichsregister RUDOLF II.:<br />
1577 August 2<br />
Judenfreiheit für das Stift Kempten<br />
(Bd.1, fol.224'-228. - UBHHStA, S.63.)<br />
1577 August 8<br />
Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privileg gegen die<br />
Juden<br />
(Bd.l, fol.282'-286. - UBHHStA, S.70.)<br />
1577 November 29 Wien<br />
Kaiser Rudolf II. bestätigt den Gebrü<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Vettern von<br />
Stain den Brief Kaiser Ferdinands I. von 1559 V 16, über die<br />
Freiheit wi<strong>der</strong> die Juden<br />
(Bd.8, fol.136-139'. – Orig. fehlt. - Regest: BäUB 456.)<br />
1581 August 21<br />
<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für Heiligenkreuz<br />
(Bd.14, fol.489'-490. - UBHHStA, S.61.)<br />
1582 August 21<br />
Wettenhausen, Kloster <strong>und</strong> Gotteshaus: Judenwucher<br />
(Bd.3, fol.258'-261. - UBHHStA, S.73.)<br />
1174
Reichsregister RUDOLF II.:<br />
HHStA Wien<br />
1585 Juli 4<br />
Judenfreiheit für das Stift Kempten<br />
(Bd.16, fol.41-46'. - UBHHStA, S.63.)<br />
1589 Mai 29<br />
<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für St. Ulrich <strong>und</strong><br />
Afra<br />
(Bd.17, fol.243-247'. - UBHHStA, S.62.)<br />
1595 September 4<br />
<strong>Augsburg</strong>, Klöster <strong>und</strong> Stifte: Judenfreiheit für St. Stephan<br />
(Bd.17, fol.545-550. - UBHHStA, S.61.)<br />
1599 März 20<br />
Judenprivileg für die Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
(Bd.26, fol.97'-101'. - UBHHStA, S.60.)<br />
Reichsregister MATTHIAS:<br />
1612 Dezember 4<br />
Prämonstratenserabtei Ursberg; Äbte, Kloster <strong>und</strong> Kirche: Privileg<br />
wegen wucherischer Judenkontrakte<br />
(Bd.3, fol.166-170'. - UBHHStA, S.72.)<br />
1612 Dezember 4<br />
Roggenburg, Prämonstratenser-Reichsabtei: Privileg gegen die<br />
Juden<br />
(Bd.3, fol.258-261'.- UBHHStA, S.70.)<br />
1613 Oktober 17<br />
Ritterschaft in Schwaben: Mandat, betr. die Juden<br />
(Bd.1, fol.146'-147. - UBHHStA, S.69.)<br />
1616 Mai 4 Prag<br />
Kaiser Matthias bestätigt dem Frhr. von Stain den Brief Kaiser<br />
Maximilians II. von 1567 VII 24, über die Freiheit wi<strong>der</strong> die<br />
Juden<br />
(Bd.1, fol.238-239'. - Orig. fehlt. - Regest: BäUB 650.)<br />
Reichsregister FERDINAND II.:<br />
1620 März 18<br />
Ritterschaft in Schwaben: Judenwucher<br />
(Bd.1, fol.112 <strong>und</strong> 112'. - UBHHStA, S.69.)<br />
1175
Reichsregister LEOPOLD I.:<br />
HHStA Wien<br />
1672 Dezember 20<br />
Ritterschaft in Schwaben: Judenwucher<br />
(Bd.13, fol.359 <strong>und</strong> 359'. - UBHHStA, S.69.)<br />
1686 März 12 Wien<br />
Kaiser Leopold I. bestätigt den Frhrn. von Stain die Freiheit<br />
wi<strong>der</strong> die Juden<br />
(Bd.22, fol.413-419'. - Orig. fehlt. - Regest: BäUB 909.)<br />
Reichsregister JOSEPH I.:<br />
1706 Oktober 8<br />
Prämonstratenserabtei Ursberg; Äbte, Kloster <strong>und</strong> Kirche: Pri-<br />
vileg wegen wucherischer Judenkontrakte<br />
(Bd.2, fol.304-305. - UBHHStA, S.72.)<br />
REICHSAKTEN:<br />
Reichshofrat Alte Prager Akten<br />
1582<br />
Jude Simon zu Günzburg<br />
(Kart.84.)<br />
Reichsakten in specie<br />
1767<br />
Reichsritterschaft an <strong>der</strong> Donau: betr. die Demolierung des<br />
Judenhauses zu Kriegshaber (nun: Stadt <strong>Augsburg</strong>)<br />
(Kart.39, fol.1-126. - AS: Fasz.427. - UBHHStA, S.78.)<br />
AKTEN DEN SCHWÄBISCHEN KREIS BETREFFEND: MÜNZSACHEN<br />
1774<br />
Des Juden Abraham Levi verdächtiges Geldaufwechseln<br />
(Reihe A, Fasz.l2a, Konv.1774, Nr.23. - UBHHStA, S.83.)<br />
1176
HHStA Wien<br />
ÖSTERREICHISCHE AKTEN, VORDERÖSTERREICH:<br />
1550<br />
Die Judengemeinde zu Günzburg<br />
(K.4, fol.445.)<br />
1560<br />
Der Jude Simon zu Günzburg<br />
(K.6, fol.17, 210, 211, 217-226, 342.)<br />
1565<br />
Supplication <strong>der</strong> gemeinen Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft<br />
Burgau<br />
(K.6, fol.229-231.)<br />
1571<br />
Prozeß des Jakob Jud contra Heintzel <strong>und</strong> Schmid (Stadt <strong>Augsburg</strong>)<br />
(Fasz.26b, fol.1-18. - UBHHStA, S.157.)<br />
1571-1573<br />
Prozeß Österreich gegen Mayer Juden<br />
(Fasz.26b, fol.1-33. - UBHHStA, S.157.)<br />
HANDSCHRIFTEN<br />
dabei u.a.:<br />
Weiß 236/2<br />
Erwähnt die Judenschaft in <strong>der</strong> Markgrafschaft Burgau<br />
(fol.438, 611'-619'.)<br />
Weiß 292<br />
1619<br />
Bericht des pfalzneuburgischen Kammerrates Ulrich Morol<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> beim Begräbnis des Burgauer Markgrafen Karl in Günzburg<br />
war: Erwähnung einer Predigt des Kapuzinerguardians gegen die<br />
Juden<br />
(fol.455'.)<br />
Weiß 513/6<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Die Markgrafschaft Burgau (OA Günzburg) bezieht Judenschutzgel<strong>der</strong><br />
aus:<br />
Binswangen (54 jüdische Familien), Buttenwiesen (89 jüdische<br />
Familien), Fischach (28 jüdische Familien), Kriegshaber <strong>und</strong><br />
Steppach (69 jüdische Familien), Pfersee (19 jüdische Familien)<br />
<strong>und</strong> Schlipsheim (8 jüdische Familien)<br />
(fol.15-19'.)<br />
1177
HANDSCHRIFTEN<br />
dabei u.a.:<br />
Weiß 527/2<br />
HHStA Wien<br />
1622<br />
Frhr. Bruno vom Stain droht, als teilhaben<strong>der</strong> Ortsherr, <strong>der</strong><br />
Judenschaft in Ichenhausen ihre Ausweisung an.<br />
Die folgenden Proteste <strong>der</strong> Judenschaft kommen über den bur-<br />
gauischen Landvogt den Innsbrucker Regierungsbehörden zu, die<br />
den Frhrn. vom Stain in Ichenhausen mit dem Entzug ihrer Lehen<br />
drohen<br />
(fol.78.)<br />
Hinweis:<br />
Weiteres Material <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden ist in den Prozeßakten<br />
des Reichshofrates sowie in <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> Confirmationes<br />
privilegiorum enthalten.<br />
1178
REICHSAKTEN:<br />
Günzburg, Stadt<br />
ÖSTERREICHISCHES STAATSARCHIV, WIEN<br />
Abt.: FINANZ- UND HOFKAMMERARCHIV<br />
1601-1602<br />
Aufnahme eines Darlehens für den Türkenzug, bei dem Günzburger<br />
Juden Schimel<br />
(Fasz.14. - Regest: RA Wien, S.14.)<br />
Schwaben, Landvogtei<br />
1740<br />
Abschaffung <strong>der</strong> italienisch-savoyischen <strong>und</strong> jüdischen Krämer<br />
<strong>und</strong> Hausierer<br />
(Fasz.59. - Regest: RA Wien, S.62.)<br />
1744<br />
Donum gratuitum <strong>der</strong> Judenschaft in Burgau betr.<br />
(Fasz.59. - Regest: RA Wien, S.62.)<br />
Reichskamerale<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Historische Anmerkungen über die angefochtenen Majestätsrechte,<br />
insbeson<strong>der</strong>e Judenschutz, in allen Reichslanden<br />
(Fasz.199. - Regest: RA Wien, S.293.)<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Aktenstück, betr. die Frage, ob die Hofkammer verpflichtet<br />
ist, dem Juden Fränkel die von dem flüchtigen Kameralagenten<br />
Schönfeld jure cessi erworbenen Ausweise zu bezahlen<br />
(Fasz.199. - Regest: RA Wien, S.293.)<br />
1705<br />
Unvorgreifliche Nebenerinnerungen über die sechs, das Reichskamerale<br />
betreffenden, Fragen; u.a.: Opferpfennige <strong>der</strong> Juden<br />
(Fasz.199. - Regest: RA Wien, S.293.)<br />
1721<br />
Bericht des Reichspfennigmeisters, betr. die Einbringung des<br />
jüdischen Opferpfennigs zu Frankfurt <strong>und</strong> an<strong>der</strong>wärts<br />
(Fasz.199. - Regest.: RA Wien, S.294.)<br />
1179
Schirndorf-Akten<br />
FHkA Wien<br />
1707-1738<br />
Kronsteuer <strong>und</strong> Opferpfennig <strong>der</strong> Juden im Reich<br />
(Konvolut 7.)<br />
Hinweis:<br />
Weiteres Material <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Juden ist vermutlich in<br />
den umfangreichen Archivfonds "Gedenkbücher", "Hoffinanz",<br />
"Camerale", "Bankale", "Kredit", "Staatsschuldenakten" <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
"Kontrakte <strong>und</strong> Reverse" enthalten.<br />
1180
ÖSTERREICHISCHES STAATSARCHIV, WIEN<br />
Abt.: KRIEGSARCHIV<br />
1749-1753<br />
Geographische <strong>und</strong> Topographische Beschreibung <strong>der</strong> Reichs-Ge-<br />
fürsteten Marggraffschaft Burgau, <strong>der</strong>selben Gräntzen, Einthei-<br />
lung, Landes-Beschaffenheit, ...<br />
angefangen im Frühjahr 1749 <strong>und</strong> geendiget im Monath Aprill<br />
1753 von Johan(n) Lambert Kolleffel, Obrist-Wachtmeister <strong>und</strong><br />
General Quartierm(ei)st(er) Lieutenant.<br />
1 Band, handgezeichnet, aquarelliert; Beschreibung <strong>der</strong> Orte<br />
mit 522 Detailplänen<br />
(B IV a 499-1.)<br />
Militarische Special-Charte <strong>der</strong> reichs-gefürsteten Marggrafschaft<br />
Burgau, worinnen alle Staedte, Cloester ...<br />
von Johan(n) Lambert Kolleffel, Obrist-Wachtmeister <strong>und</strong> Gene-<br />
ral Quartiermeister Lieutenant.<br />
1:21.600, 30 handgezeichnete Blätter koloriert; die Judenhäuser<br />
sind gekennzeichnet; ohne schriftliche Erläuterung zu den<br />
einzelnen Orten<br />
(B IV a 499.)<br />
1181
KATH. PFARRARCHIV ZIERTHEIM<br />
Nach fre<strong>und</strong>licher Mitteilung von Herrn Pfarrer Josef Philipp:<br />
In den Pfarrmatrikeln von Ziertheim erscheint mehrmals ein<br />
Joseph Anton Roth als getaufter Jude. Geboren 1711, vermutlich<br />
in Harburg, gestorben in Ziertheim am 19.12.1803. Sein Beruf<br />
ist unbekannt.<br />
1747 August 1<br />
Joseph Anton Roth "baptizatus Judaeus" heiratet in Ziertheim<br />
Anna Aniger<br />
(Trauungsbuch Ziertheim II, S.231.)<br />
1770 Dezember 31<br />
Joseph Anton Roth, <strong>der</strong> konvertierte Jude, heiratet (in 2. Ehe)<br />
in Ziertheim Anastasia Maitinger<br />
(Trauungsbuch Ziertheim II, S.250.)<br />
1774 April 2<br />
Joseph Anton Roth heiratet (in 3. Ehe) Katharina Aggermann aus<br />
Dattenhausen<br />
(Trauungsbuch Ziertheim III, S.275.)<br />
1775-1786<br />
Die Kin<strong>der</strong> von Joseph Anton Roth genannt<br />
(Taufbuch Ziertheim II, S.170 <strong>und</strong> III, S.6, 11, 24, 51, 62.)<br />
1818 November 24<br />
Andreas Roth, <strong>der</strong> letzte Sohn von Joseph Anton Roth, geboren<br />
am 12. Januar 1786, heiratet in Ziertheim Veronika Rettenberger<br />
von Zöschingen; (er wohnte in Ziertheim, Haus Nr.1.)<br />
(Trauungsbuch IV, S.246.)<br />
1935 Oktober 13 <strong>und</strong> 1936 Juni 19<br />
Auszüge aus den Pfarrmatrikeln von Ziertheim über die weiteren<br />
Nachkommen von Andreas Roth <strong>und</strong> Veronika Rettenberger; 1936<br />
mit <strong>der</strong> Bemerkung: Sämtliche Aufgeführte waren kath. Religion.<br />
Zum Nachweis arischer Abstammung.<br />
1182
PRIVATSAMMLUNG GERNOT RÖMER, AUGSBURG<br />
Privates Archiv:<br />
Texte <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong> zu Leben <strong>und</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> schwäbischen<br />
Juden.<br />
Schwerpunkt: Die Verfolgung während des Dritten Reiches.<br />
1183
PRIVATSAMMLUNG KARL SCHUSTER, BAD WÖRISHOFEN<br />
Aufzeichnungen über ein jüdischen Reihengrab in Bad Wörishofen<br />
<strong>und</strong> über die alteingesessene Wörishofer Judenfamilie Glasberg.<br />
Zusammengeste1lt nach Unterlagen des Einwohnermeldeamtes, des<br />
Standesamtes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Friedhofsverwaltung.<br />
FAMILIE GLASBERG:<br />
Hinweis:<br />
über den Tod <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie Glasberg in den verschied[e]nen<br />
KZ-Lagern sind keine Unterlagen vorhanden.<br />
Die übrigen Hinweise auf Todeserklärungen wurden jeweils nachträglich<br />
1952 von Frau Adele Pauli, geb. Glasberg, beantragt.<br />
Hermann Glasberg, Kaufmann, geb. am 25.3.1871 in Rußland; bei<br />
seiner Heirat, am 4.1.1903 (Standesamt Buttenheim Nr.1/1903)<br />
mit Emma Schulhöfer, war er wohnhaft in Wörishofen. Sohn <strong>der</strong><br />
Colonien. Verwalterseheleute Abraham <strong>und</strong> Rebeka Glasberg,<br />
letztere geborene Jures, wohnhaft in Krumbach.<br />
1944, mit 73 Jahren, in das KZ Auschwitz deportiert <strong>und</strong> dort<br />
umgekommen.<br />
Emma Glasberg, geb. Schulhöfer, Ehefrau des Hermann Glasberg;<br />
geb. am 27.5.1874 in Buttenheim. Tochter <strong>der</strong> Kaufmannseheleute<br />
Löb <strong>und</strong> Edel Schulhöfer, letztere geb. Hecht, wohnhaft ebenda.<br />
Emma Glasberg <strong>und</strong> ihr Mann Hermann besaßen ein kleines Textil-<br />
geschäft in <strong>der</strong> Bahnhofstraße in Bad Wörishofen.<br />
1944, mit 70 Jahren, in das KZ Auschwitz deportiert <strong>und</strong> dort<br />
umgekommen.<br />
Selma Glasberg, verehelichte Weissmann; geb. am 9.1.1906<br />
(Standesamt Wörishofen Nr.2/1906). Tochter von Hermann <strong>und</strong><br />
Emma Glasberg, wohnhaft in Wörishofen Haus Nr.69 1/4. Verheiratet<br />
seit 23.12.1930 mit Max Weissmann; zuletzt wohnhaft in<br />
Frankfurt am Main (Straße unbekannt).<br />
1942, mit 36 Jahren, in das KZ Maidanek deportiert <strong>und</strong> dort<br />
umgekommen.<br />
Auf Antrag von Adele Pauli, geb. Glasberg, durch Beschluß des<br />
Amtsgerichts Dresden (Nr.718 II 290/52) vom 8.9.1952 für tot<br />
erklärt.<br />
Sigm<strong>und</strong> Weissmann, Sohn <strong>der</strong> Selma Weissmann geb. Glasberg;<br />
geb. am 15.7.1931 in Schöllkrippen.<br />
1942, mit 11 Jahren, in das KZ Maidanek deportiert <strong>und</strong> dort<br />
umgekommen.<br />
Die Todeserklärung erfolgte ebenso wie bei <strong>der</strong> Mutter.<br />
Hermine Glasberg; geb. am 11.4.1908 (Standesamt Wörishofen<br />
Nr.21/1908). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma Glasberg, wohnhaft<br />
in Wörishofen Haus Nr.69 1/4 bzw. 38.<br />
Am 15.10.1927 nach München verzogen; 1935 in Berlin geheiratet;<br />
weiteres Schicksal nicht bekannt.<br />
1184
FAMILIE GLASBERG:<br />
PRIVATSAMMLUNG KARL SCHUSTER, BAD WÖRISHOFEN<br />
Flora Glasberg, verehelichte Wiener; geb. am 24.1.1910 (Standesamt<br />
Wörishofen Nr.3/1910). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma<br />
Glasberg, wohnhaft in Wörishofen Haus Nr.69f. Seit 1941 mit<br />
Max Wiener verheiratet; zuletzt wohnhaft in Dresden.<br />
1942, mit 32 Jahren, zusammen mit ihrem Mann in das KZ Riga<br />
deportiert <strong>und</strong> dort umgekommen.<br />
Wie<strong>der</strong>um auf Antrag von Adele Pauli, geb. Glasberg, durch Beschluß<br />
des Amtsgerichts Dresden (Nr.718 II 291/52) vom 8.9.<br />
1952 für tot erklärt.<br />
Margarita Glasberg, Tochter <strong>der</strong> Flora Glasberg; geb. am 12.9.<br />
1933 in Frankfurt am Main.<br />
1942, mit 9 Jahren in das KZ Riga deportiert <strong>und</strong> dort umgekommen.<br />
Die Todeserklärung erfolgte ebenso wie bei <strong>der</strong> Mutter.<br />
Elvira Glasberg, geb. am 23.12.1911 (Standesamt Wörishofen<br />
Nr.62/1911). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma Glasberg, wohnhaft<br />
in Wörishofen Haus Nr.69g. Am 10.8.1942 nach <strong>Augsburg</strong> abgemeldet<br />
(vermutlich in ein Lager).<br />
Martha Glasberg, geb. am 17.8.1913 (Standesamt Wörishofen<br />
Nr.47/1913). Tochter von Hermann <strong>und</strong> Emma Glasberg, wohnhaft<br />
in Wörishofen Haus Nr.69g. Am 15.1.1937 in die USA (Brooklyn)<br />
ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Adele Pauli, geb. Glasberg, ist 1974 freiwillig aus dem Leben<br />
geschieden. Ihr Mann, Erich Pauli, ist 1974 verstorben; er ist<br />
als einziger im Glasberg-Grab bestattet.<br />
REDE: "GLASBERGGRAB"<br />
Rede an <strong>der</strong> Gedächtnisstätte <strong>der</strong> jüdischen Familie Glasberg in<br />
Bad Wörishofen, gehalten am Karfreitag 1991. (Manuskript,<br />
masch.)<br />
JÜDISCHES REIHENGRAB<br />
Friedhof in Bad Wörishofen;<br />
ca. 15 Meter langes Reihengrab (Abteilung B, Nrn.493-499), in<br />
dem 40 ehemalige Konzentrationslager-Häftlinge verschiedener<br />
Nationalität bestattet wurden. Die Inschrift des Gedenksteins<br />
lautet:<br />
Hier ruhen die Opfer des blutigen Naziregimes<br />
"Ehre Ihrem Andenken"<br />
Das jüdische Komitee Bad Wörishofen<br />
im Mai 1945<br />
Zum Andenken Andenken<br />
an den gef. Lt. Th. Eisenberg v. Miß Eisenberg USA<br />
1185
PRIVATSAMMLUNG KARL SCHUSTER, BAD WÖRISHOFEN<br />
JÜDISCHES REIHENGRAB<br />
Die 40 Opfer, im Alter von 17 bis 55 Jahren, starben alle zwischen<br />
dem 4. Mai <strong>und</strong> dem 10. Juni 1945 im Parkhotel Bad Wörishofen,<br />
das während des Krieges als Lazarett geführt wurde.<br />
4 Personen konnten nicht mehr identifiziert werden, 6 Personen<br />
wurden später exhumiert <strong>und</strong> überführt (in den erhaltenen Grabkarten<br />
sind nur 4 Überführungen verzeichnet).<br />
SCHREIBEN VOM 18.8.1988<br />
Schreiben <strong>der</strong> Stadt Bad Wörishofen an Frau Marianne Goldmann<br />
in Dänemark, betr. das jüdische Reihengrab auf dem städtischen<br />
Friedhof; erwähnt u.a.:<br />
Ursprünglich war die Ehrengedenkstätte mit 40 Juden belegt,<br />
wovon jedoch 6 überführt wurden, so daß jetzt noch 34 Personen<br />
in <strong>der</strong> Grabstätte bestattet sind.<br />
Wie sich weiter ergeben hat, waren am 1.2.1933, 3 Juden <strong>und</strong> am<br />
23.8.1948, 224 Juden polizeilich in Bad Wörishofen gemeldet.<br />
Nach dem Kriegsende, im Jahre 1945, gab es ein Jüdisches Komitee<br />
mit Sitz in Bad Wörishofen, Bahnhofstr. 5, welches sich<br />
beson<strong>der</strong>s für die Belange <strong>der</strong> hier ansässigen Juden einsetzte.<br />
Nähere Einzelheiten über dieses Komitee sind aus den Unterlagen<br />
nicht mehr ersichtlich.<br />
Beilage, betr. Überführung von zwei italienischen Staatsangehörigen<br />
aus dem KZ-Grab des Friedhofs Bad Wörishofen in den<br />
Waldfriedhof nach München (14.5.1958).<br />
MINDELHEIMER ZEITUNG VOM 31.10.1991<br />
Helga Acker: "Sie dürfen nicht den zweiten Tod, den des Vergessenwerdens,<br />
sterben". Karl Schuster erforschte Schicksal<br />
<strong>der</strong> Kneippstädter Juden.<br />
1186
PRIVATSAMMLUNG, MORITZ SCHMID, ICHENHAUSEN<br />
Persönliche Aufzeichnungen zum Thema: Das Judentum <strong>und</strong> die<br />
Juden in Ichenhausen;<br />
(Beispiele zusammengestellt nach: Juden auf dem Lande, 1991)<br />
SCHRIFTVERKEHR<br />
Umfangreicher Schriftverkehr, insbeson<strong>der</strong>e mit ehemals jüdischen<br />
Bürgern von Ichenhausen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Nachkommen.<br />
ARCHIV- UND ANDERES MATERIAL<br />
Kopien aller wichtigen Archivalien <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> ehemals<br />
jüdischen Gemeinde Ichenhausen; dabei u.a.:<br />
1900<br />
"Jahrzeitlicht-Tage" (eingetragen bis 1944) für Helene Gerstle,<br />
gest. am 20. März 1900; Helene, geborene Gerstle, war die<br />
Frau des Pferdehändlers Moses Gerstle <strong>und</strong> wohnte in <strong>der</strong> heuti-<br />
gen Krumbacher Straße 8, Ichenhausen<br />
(Verlag Elkan Koschland, Ichenhausen. Lithographie)<br />
Mitglie<strong>der</strong>nadel<br />
des Gesangsvereins "Zion"; die Vereinsnadel gehörte David Weglein<br />
(geb. 1887), einem von etwa 25 Sängern des Vereins "Zion"<br />
in den Zwanzigerjahren; Weglein war Schwiegersohn des Gemein<strong>der</strong>ates<br />
Aaron Heller <strong>und</strong> nach 1920 Teilhaber von dessen<br />
Papier- <strong>und</strong> Spielwarengeschäft; 1939 emigrierte er in die USA<br />
1933 - 1938 November 1<br />
Steuerprotokol1 <strong>der</strong> Jüdischen Kultusgemeinde Ichenhausen;<br />
Protokollbuch des monatlich tagenden Steuerverbandes (Vorsitz:<br />
Julius Krämer): "Cultusumlage" von allen - jährlich aufgelisteten<br />
- Gemeindemitglie<strong>der</strong>n; ab 1935 "Kirchgeld" eingeführt.<br />
Zahlungspflichtig waren Gemeindemitglie<strong>der</strong> in Ichenhausen <strong>und</strong><br />
Neu-Ulm, ab 1938 auch weggezogene <strong>und</strong> ausgewan<strong>der</strong>te Familien<br />
1935 Oktober 1 Ichenhausen<br />
Schreiben des 72jährige Moritz Falk; er erklärt seinen "freiwilligen"<br />
Austritt aus <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr Ichenhausen,<br />
<strong>der</strong> er über 50 Jahre als Mitglied angehört hatte<br />
POSTKARTEN- UND FOTOSAMMLUNG; z.B.:<br />
um 1900<br />
Bäckersfamilie Kleinördlinger vor ihrem Haus in <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>en<br />
Ostergasse 11, zusammen mit Kin<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />
um 1900<br />
Geschäft von Simon <strong>und</strong> Anna Abraham für "Kurz-, Weiss-, Woll-<br />
& Baumwollwaren" in <strong>der</strong> heutigen Wiesgasse 3, Ichenhausen<br />
1187
PRIVATSAMMLUNG MORITZ SCHMID, ICHENHAUSEN<br />
POSTKARTEN- UND FOTOSAMMLUNG; z.B.:<br />
um 1914<br />
Die Brü<strong>der</strong> Leo (geb. 1883), Arnold (geb. 1893) <strong>und</strong> Gustav<br />
(geb. 1888) Gerstle, Söhne des Viehhändlers Jakob Gerstle von<br />
Ichenhausen, als Soldaten im Ersten Weltkrieg<br />
um 1920 (Atelier Rauchmiller, Günzburg)<br />
Mathilde Thalmann (1861-1927); Tochter von Raphael Viktor,<br />
Frau von Julius Thalmann; Vorsteherin im "Israelitischen Frauenverein";<br />
Schriftführerin im "Frauenverein vom Roten Kreuz"<br />
nach 1922<br />
Innenraum <strong>der</strong> ehemaligen Synagoge Ichenhausen:<br />
Raum von 1781, mit Emporen (1853), Neuausstattung <strong>und</strong> Ausmalung<br />
(1896); Ehrentafeln für die 13 im Weltkrieg Gefallenen;<br />
vor dem Thoraschrein: Moses Meinfel<strong>der</strong> (Synagogendiener, 1872-<br />
1928) <strong>und</strong> Ludwig Schwarz (Kantor <strong>und</strong> Schächter, 1912-1939)<br />
1925<br />
Ehepaar Fanny (1861-1929) <strong>und</strong> Aaron Heller (1852-1931) in<br />
Ichenhausen, mit seinen Töchtern, Schwiegersöhnen <strong>und</strong> Enkeln<br />
1926<br />
Angehörigev <strong>der</strong> Familie Seligmann vor ihrem Geschäftshaus in<br />
<strong>der</strong> Marktstraße 9, Ichenhausen<br />
um 1927<br />
Im Cafe Zuckermeier; dabei: Julius Frank, Rosi Erlanger (beide<br />
emigrierten) <strong>und</strong> Theo Mann (wurde deportiert)<br />
um 1928<br />
Im Ichenhausener Schwimmbad; dabei: Justin Stern, Heinrich<br />
Seligmann <strong>und</strong> Hans Schendel<br />
um 1928<br />
Nachbarn vor dem Haus des Schuhmachers Emminger in <strong>der</strong> heutigen<br />
Von~Stain~Straße, Ichenhausen<br />
um 1930<br />
Geschwister Regensburger in Ichenhausen: Pauline, verh. Henle;<br />
Hansl, verh. Frankenheimer; Emma, verh. Erlanger; Mina, verh.<br />
Gutmann; Max, Wilhelm <strong>und</strong> Martin<br />
1938<br />
Viehhändler Benno Fellheimer <strong>und</strong> seine Frau Emma vor ihrem<br />
Haus in <strong>der</strong> Frühlingstraße 2, Ichenhausen (beide deportiert)<br />
1938<br />
Bella Harburger (geb. 1906) in Ichenhausen; Tochter von Sigm<strong>und</strong><br />
Harburger <strong>und</strong> seiner Frau Jeanette; (1.4.1942 deportiert)<br />
1980 Juli 28<br />
Gründungsfeier: "Aktionskreis Synagoge Ichenhausen"<br />
1990<br />
Moritz Schmid mit <strong>der</strong> Familie von Raphael Frank, dem Sohn des<br />
letzten Rabbiners von Ichenhausen<br />
1188
PRIVATSAMMLUNG HERBERT AUER, KRUMBACH<br />
Akten <strong>und</strong> persönliche Aufzeichnungen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> ehemals<br />
jüdischen Gemeinde von Krumbach/Hürben.<br />
Dabei u.a. Fotos <strong>und</strong> Archivalien über:<br />
- Häusergeschichte <strong>und</strong><br />
- religiöse Einrichtungen;<br />
- Persönlichkeiten <strong>der</strong> jüdischen Gemeinde.<br />
1189
PRIVATSAMMLUNG FRANZ HENKEL, OSTERBERG<br />
Der Kirchenpfleger Herr Franz Henkel besitzt eine Abschrift<br />
<strong>der</strong> von Bürgermeister Xaver Böck kurz nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
erstellten Chronik.<br />
Darin sind u.a. die Namen <strong>der</strong> Osterberger Juden, <strong>der</strong>en Besitzverhältnisse<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beerdigungstag des letzten Juden in<br />
Osterberg verzeichnet.<br />
(Abgelegt unter Jahrgang 74)<br />
1190