EJF-Lazarus Aktuell Zeitschrift der EJF-Lazarus Gesellschaft
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Brandenburgs Justizministerin Beate Blechinger und Minister a.D. Dr. Hans-Otto<br />
Braeutigam zum Festakt in Frostenwalde + Sozialministerin Dagmar Ziegler beson<strong>der</strong>s<br />
beeindruckt von dem neuen Projekt ”begleitetes Frauenwohnen” im Frauenhaus<br />
Frankfurt/O<strong>der</strong> + Neuer mobiler Sinneswagen fuer <strong>Lazarus</strong>-Haus in Waltersdorf<br />
10 Jahre U-Haft-<br />
Vermeidung<br />
Frostenwalde<br />
Dr. Hans-Otto Bräutigam und Siegfried<br />
Dreusicke in Frostenwalde<br />
Für die Justiz im Land Brandenburg<br />
sei Frostenwalde inzwischen<br />
„unentbehrlich geworden“,<br />
sagte Brandenburgs Justizministerin<br />
Beate Blechinger (CDU)<br />
am 21. April beim Festakt zum<br />
zehnjährigen Bestehen <strong>der</strong> Einrichtung.<br />
Die Initiatoren hätten<br />
vor zehn Jahren Mut bewiesen und<br />
weitgehend Neuland betreten, hob<br />
die Ministerin hervor und fügte<br />
hinzu: „Heute hat Frostenwalde<br />
sogar Modellcharakter für an<strong>der</strong>e<br />
Bundeslän<strong>der</strong> erlangt und<br />
genießt weit über die Landesgrenzen<br />
hinweg hohes Ansehen.“<br />
Frühere Zweifler an dem Konzept<br />
seien verstummt. Nach den Worten<br />
des früheren Justizministers<br />
des Landes Brandenburg, Dr.<br />
Hans-Otto Bräutigam, besitzt<br />
Frostenwalde für straffällig gewordene<br />
Jugendliche eine „prägende<br />
und lebensgestaltende<br />
Kraft“. Darum dürften we<strong>der</strong><br />
Mühe noch Kosten gespart werden,<br />
diese Einrichtung weiter zu<br />
för<strong>der</strong>n. „In Frostenwalde wird eine<br />
gute und interessante Pionierarbeit<br />
geleistet“, betonte Bräutigam. Im<br />
Rahmen des 10-jährigen Jubiläums<br />
fand außer dem Festakt am<br />
20. April auch ein Symposium<br />
mit dem Titel „Ein Modellprojekt<br />
zieht Bilanz“ statt. Der Rea<strong>der</strong><br />
zum Symposium kann unter<br />
info@ejf.de bestellt werden.<br />
20<br />
<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Aktuell</strong> 2/2005<br />
Brandenburgs Sozialministerin<br />
Dagmar Ziegler (SPD) besucht <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong> Frauenhaus in Frankfurt/O<strong>der</strong><br />
Am 2. September besuchte<br />
Brandenburgs Ministerin<br />
für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />
und Familie, Dagmar<br />
Ziegler (SPD), das Frauenhaus<br />
<strong>der</strong> <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Gesellschaft</strong> in<br />
Frankfurt/O<strong>der</strong>. Dabei informierte<br />
sie sich über Nachfrageentwicklung,<br />
Stand <strong>der</strong> proaktiven Beratung<br />
sowie die Vernetzung des<br />
Hauses in <strong>der</strong> Region. Beim Rundgang<br />
durch die Einrichtung fand<br />
das neue Projekt „begleitetes<br />
Frauenwohnen“ ihre beson<strong>der</strong>e<br />
Beachtung. Im Rahmen <strong>der</strong> nachgehenden<br />
Betreuung habe sich<br />
gezeigt, so die Leiterin <strong>der</strong><br />
Einrichtung, Birgit Meißner, dass<br />
sich <strong>der</strong> Aufenthalt für Frauen und<br />
ihre Kin<strong>der</strong> häufig längerfristig<br />
gestaltet. Daher wurde im Frauenhaus<br />
in Frankfurt/O<strong>der</strong> ein Projekt<br />
entwickelt, das den Frauen<br />
und ihren min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong>n,<br />
die sich noch nicht in <strong>der</strong> Lage<br />
fühlen den Alltag allein zu bewälti-<br />
gen, als niedrig-schwelligesHilfsangebot<br />
dient.<br />
Frauen können<br />
hier nach ihrem<br />
Aufenthalt im<br />
Akutbereich<br />
günstig ein eigenes Zimmer mieten<br />
und “haben so die Möglichkeit<br />
auch nach ihrem Auszug aus<br />
dem Frauenhaus noch dessen<br />
Schutz zu genießen.“ (B. Meißner)<br />
Die Ministerin lobte die enge<br />
Zusammenarbeit <strong>der</strong> Einrichtung<br />
mit Polizei, Rechtsanwälten, Ärzten,<br />
Beratungsstellen und kommunalen<br />
Institutionen sowie die<br />
Entwicklung deutsch-polnischer<br />
Projekte. Das Frauenhaus in<br />
Frankfurt/O<strong>der</strong> bietet 10 Frauen<br />
und ihren Kin<strong>der</strong>n Schutz. Im Jahr<br />
2004 wurden hier 31 Frauen und<br />
22 Kin<strong>der</strong> betreut. Zu erreichen<br />
ist das Frauenhaus unter <strong>der</strong> Rufnummer:<br />
0335-6840000.<br />
Rückblick auf den 10. <strong>Lazarus</strong>-Gemeindetag<br />
in Waltersdorf<br />
Am 21. August begingen das<br />
<strong>Lazarus</strong>-Haus Waltersdorf<br />
und die Kirchgemeinden Großschönau,<br />
Waltersdorf, Hörnitz<br />
und Hainewalde gemeinsam den<br />
10. <strong>Lazarus</strong>-Gemeindetag. Bei<br />
strahlendem Sonnenschein wurde<br />
er mit dem Festgottesdienst unter<br />
Leitung von Pfarrer Roscher<br />
sowie verschiedenen Grußworten<br />
durch die Leiterin Erika Lachmann<br />
eröffnet. Auch in diesem Jahr<br />
konnte, durch freigebige Sachund<br />
Geldspenden von Handwerkern<br />
und Privatpersonen<br />
wie<strong>der</strong> eine Tombola mit zahlreichen<br />
Preisen veranstaltet werden.<br />
Mit den Geldspenden und dem<br />
Erlös des Festes soll ein mobiler<br />
Sinneswagen angeschafft werden.<br />
Festzelt in Waltersdorf<br />
Dagmar Ziegler<br />
In 2006 sollen die neuen Tagungsraeume <strong>der</strong> Sozialakademie Haus Silberbach eingeweiht<br />
werden + 2006 beginnt die Arbeit im Kin<strong>der</strong>schutzprojekt “Fluchtpunkt”<br />
in Cheb/Eger<br />
Die Sozialakademie Haus<br />
Silberbach feiert Richtfest<br />
Richtfest des Neubaus Sozialakademie Haus Silberbach<br />
Glück und Segen bis unter<br />
das Dach, auf dass das<br />
Glas zersplittere mit<br />
Krach“, wünschte die Kulmbacher<br />
Zimmerfrau Katrin Konrad dem<br />
Neubau <strong>der</strong> Sozialakademie Haus<br />
Silberbach. Doch musste sie es ein<br />
zweites Mal vom Baugerüst zu<br />
Boden werfen, bis es wirklich in<br />
Scherben sprang, beim ersten Wurf<br />
war es ganz geblieben. Nachdem<br />
im Mai 2004 <strong>der</strong> erste Spatenstich<br />
vorgenommen und vier Monate<br />
später <strong>der</strong> Grundstein für die<br />
„Qualifizierungs- und Beratungseinrichtung<br />
für Fragen sozialer<br />
Randgruppen“ gelegt worden war,<br />
wurde am 14. Oktober 2005 das<br />
Richtfest gefeiert. Der nun fertiggestellte<br />
Rohbau sei <strong>der</strong> „sichtbare<br />
Erfolg“ aller bisherigen Anstrengungen<br />
um die Realisierung <strong>der</strong><br />
Sozialakademie in Silberbach, erklärte<br />
Peter Meyer von <strong>der</strong> Bezirksregierung<br />
Oberfranken. Der<br />
Oberbürgermeister von Selb,<br />
Wolfgang Kreil, würdigte das Engagement<br />
<strong>der</strong> <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
für die deutsch-tschechische<br />
Verständigung. <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> habe<br />
die Chance ergriffen, am „Haus<br />
Europa“ mit zu bauen, sagte er.<br />
Mit <strong>der</strong> Sozialakademie sei sinnbildlich<br />
ein „verbinden<strong>der</strong> Dachträger“<br />
über die Grenze von<br />
Bayern nach Böhmen gelegt worden.<br />
Einen Nutzen für die gesamte<br />
Region erwartet Harald Ehm,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Euregio<br />
Egrensis Bayern, von <strong>der</strong> neuen<br />
Einrichtung. Ihr Auftrag sei es,<br />
Menschen von beiden Seiten <strong>der</strong><br />
Grenze zusammenzubringen und<br />
fachlich weiterzubilden sowie gegenseitige<br />
Vorurteile und Hemmschwellen<br />
abzubauen. Der Bau<br />
wird von <strong>der</strong> bayerischen Landesregierung<br />
mit Mitteln aus dem<br />
Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung sowie vom Deutsch-<br />
Tschechischen Zukunftsfonds<br />
geför<strong>der</strong>t. Zudem setzt <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong> Eigenmittel ein. In den<br />
Wintermonaten erfolgt nun <strong>der</strong><br />
Innenausbau <strong>der</strong> Tagungsräume.<br />
2006 sollen sie feierlich eingeweiht<br />
werden. Allerdings finden jetzt<br />
schon im Hotel Haus Silberbach<br />
deutsch-tschechische Seminare zu<br />
aktuellen sozialen Fragen statt.<br />
Adlige spenden 8.000<br />
Euro für Kin<strong>der</strong>schutz-<br />
Projekt in Cheb<br />
Die Veranstalter des diesjährigen<br />
Adelsballs in <strong>der</strong> tschechischen<br />
Stadt Karlsbad haben<br />
den Erlös ihrer Tombola für das<br />
Kin<strong>der</strong>schutzprojekt „Fluchtpunkt“<br />
in Cheb (Eger) bestimmt.<br />
Den Scheck über 8.000 Euro überreichte<br />
<strong>der</strong> Chef-Organisator des<br />
mittlerweile neunten „Karlsba<strong>der</strong><br />
Wochenendes“, Oron Michael<br />
Kalkert, Ende Juni. In Cheb hat<br />
die tschechische Tochtergesellschaft<br />
von <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> ein Haus<br />
gekauft, in dem Kin<strong>der</strong> und Jugendliche,<br />
die Gewalt und schweren<br />
sozialen Problemen ausgesetzt<br />
sind, Beratung und praktische<br />
Hilfe erhalten sollen. Im Notfall<br />
können sie hier auch übernachten.<br />
Der Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt<br />
Cheb, Jan Svoboda, lobte das<br />
Engagement des diakonischen<br />
Trägers in seiner Stadt. Bei <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong> sei das Projekt „Fluchtpunkt“<br />
in „guten Händen“, sagte<br />
er. Nach den Worten von Martin<br />
Wulff, Vorstandsmitglied von <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong>, dürfe beim Bau des<br />
gemeinsamen europäischen Hauses<br />
die Hilfe für die Schwachen nicht<br />
vergessen werden.<br />
Auch die tschechische Olga-<br />
Havel-Stiftung hat Spenden für das<br />
Projekt gesammelt. Im kommenden<br />
Jahr soll die Arbeit beginnen.<br />
Bei <strong>der</strong> Scheckübergabe, v.l.: Martin<br />
Wulff, Jiří Dietz, Oron Michael Kalkert,<br />
Sigrid Richter-Unger, Wolfgang Kreil<br />
<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Aktuell</strong> 2/2005 21