20.02.2017 Aufrufe

FOREVER YOU No.3

FOREVER YOU No.4 Spring/Summer 2016

FOREVER YOU No.4
Spring/Summer 2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

JENNY MC CANN<br />

<strong>FOREVER</strong> <strong>YOU</strong> IM INTERVIEW MIT DER BEKANNTEN FOTOKÜNSTLERIN<br />

Wie kamen Sie dazu, Hochzeiten zu fotografieren?<br />

Nachdem ich schon mehrere Jahre Erfahrung in der Portrait-Arbeit<br />

hatte, wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte,<br />

eine kleine Hochzeit auf den Bahamas zu fotografieren. Es<br />

war einfach unglaublich. Seit dem ersten Moment bin ich der<br />

Aufregung und dem Durcheinander, das mit einer Hochzeit<br />

einhergeht, verfallen. Hochzeiten sind das Gegenteil zu Portrait-Aufträgen,<br />

bei denen man sich Zeit lassen oder die man<br />

sogar wiederholen kann, sollten die Umstände nicht perfekt<br />

sein. Bei Hochzeiten hat man nur eine Chance. Es gibt keine<br />

Wiederholungen. Man muss unter Druck schnell, exakt und<br />

kreativ arbeiten. Dabei erkennt man schnell, wie gut man<br />

sein Handwerk wirklich beherrscht.<br />

Was macht Hochzeitsfotografie für Sie so besonders?<br />

Auch wenn es kitschig klingt: ich fühle mich jedes Mal sehr<br />

geehrt, wenn ich gefragt werde, den Hochzeitstag anderer<br />

Menschen zu dokumentieren. Es ist einer der wichtigsten<br />

Tage im Leben eines Paares und ich habe größten Respekt<br />

für diese Art von Verbindung.<br />

Haben Ihre Kunden eine genaue Vorstellung, wie die<br />

Hochzeitsfotos aussehen sollen oder bleibt die Gestaltung<br />

Ihnen überlassen?<br />

Das ist eine Mischung aus beidem. Manche Paare haben<br />

ganz genaue Vorstellungen und schreiben Listen mit ihren<br />

Wunschmotiven, kreieren Boards auf Pinterest oder<br />

äußeren spezielle Wünsche am Tag der Hochzeit. Andere<br />

Paare wiederum verlassen sich in Sachen Kreativität voll<br />

und ganz auf mich.<br />

Wie bereiten Sie sich auf eine anstehende Hochzeit vor?<br />

Am Tag davor packe ich meine Ausrüstung zusammen, lade<br />

alle Batterien auf und überprüfe die Lichttechnik, um sicherzustellen,<br />

dass alles einwandfrei funktioniert. Anschließend<br />

praktiziere ich Hot Yoga, das mir dabei hilft, in der Nacht vor<br />

der Hochzeit gut zu schlafen. Am Morgen vor der Hochzeit<br />

drucke ich mir den Fragebogen des Paares aus, um alle<br />

wichtigen Informationen dabei zu haben (Familienfotos, Foto-Locations<br />

usw.) und versuche mindestens 45 Minuten<br />

früher vorort zu sein.<br />

Haben Sie schon extravagante Zeremonien an außergewöhnlichen<br />

Orten fotografiert - mit der Herausforderung,<br />

perfekte Bilder zu bekommen?<br />

Ja, es gab definitiv schon Situationen, die mein Können<br />

auf eine echte Probe stellten. Dazu gehören etwa<br />

schwierige Lichtverhältnisse oder Regeln, die Blitzlicht<br />

oder das Stehen in bestimmten Bereichen untersagen.<br />

Auch Videofilmer vor der Linse oder enge Platzverhältnisse<br />

stellen immer wieder eine Herausforderung dar.<br />

Ich könnte die Liste noch weiterführen. Bei jeder Hochzeit<br />

gibt es kleinere oder größere Hindernisse, die es zu<br />

überwinden gilt, doch meine jahrelange Erfahrung zeigt<br />

mir immer Wege auf, diese zu meistern.<br />

Was würden Sie anderen Hochzeitsfotografen raten,<br />

die noch am Anfang ihrer Karriere stehen?<br />

Bevor man Hochzeiten selbst fotografiert, sollte man<br />

versuchen, anderen Hochzeitsfotografen zu assistieren -<br />

auch ohne Bezahlung. Ich persönlich habe dadurch viele<br />

wertvolle Erfahrungen machen können und assistiere anderen<br />

Fotografen auch heute noch! Man lernt dabei nicht<br />

nur aus erster Hand, wie es auf einer Hochzeit wirklich<br />

zugeht (mehr als in jedem Workshop), sondern knüpft dabei<br />

auch unbezahlbare Kontakte.<br />

War es schwierig, den richtigen Fotografen für Ihre<br />

eigene Hochzeit zu finden? Für wen haben Sie sich<br />

schließlich entschieden?<br />

Als ich vor 10 Jahren geheiratet habe, war der Markt noch<br />

nicht so vielfältig wie er heute ist. Zur Inspiration gab es<br />

weder Hochzeitsblogs noch Pinterest Boards. Wir hatten<br />

nur wenige Zeitschriften und Online-Portfolios zur Durchsicht.<br />

Unsere Hochzeitslocation gab uns eine Liste mit<br />

empfohlenen Fotografen und ich habe mich ganz unspektakulär<br />

für den Fotografen entschieden, dessen Fotos<br />

mich am meisten ansprachen. Oh, wenn ich doch<br />

noch einmal heiraten könnte! Heute haben Paare die<br />

Wahl zwischen so vielen talentierten Fotografen. Es ist<br />

wirklich eine gute Zeit, um zu heiraten.<br />

Vielen Dank für das Interview!<br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!