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Seite 18 ·Mittwoch, 22. Februar 2017<br />

Cybermobbing<br />

gegenStadtrat<br />

INTERNET / Gefälschte Seite mit Fotos vonPeter<br />

Grab (WSA)auf Facebook aufgetaucht.<br />

Markus Höck<br />

Augsburg. Bösartige Streiche<br />

im Internet sind gemeinhin unter<br />

Cybermobbing bekannt.<br />

Vergangene Woche traf esden<br />

Augsburger Stadtrat Peter Grab<br />

(WSA –Wir sind Augsburg): Auf<br />

einer Facebook-Seite tauchten<br />

Fotos von ihm und seinen Kindern<br />

auf. Jetzt läuft die Suche<br />

nach dem Urheber.<br />

„Albert Walter“, selbstständigerUnternehmeraus<br />

denUSA,<br />

suchte aufFacebook nach einer<br />

Beziehung. Nur: Das Profilbild<br />

zeigte den Augsburger Stadtrat<br />

Peter Grab und auch sonstzeigte<br />

die Seite viele private Fotos<br />

von Grab und auch seinen Kindern.<br />

Grab wurde auf die Seite<br />

aufmerksam durch eine Veröffentlichung<br />

seines Stadtratskollegen<br />

Volker Schafitel (Freie<br />

Wähler) aufFacebook.„Ichwar<br />

verwundert, dass ermich über<br />

diese Fake-Seite nicht informierte,<br />

sich aber öffentlich darüber<br />

lustig machte“, kommentiert<br />

Grab. „Das empfinde ich<br />

noch heute als zumindest unkollegial.“<br />

Ermeldete die Seite<br />

bei Facebook und das Unternehmen<br />

nahm diese aus dem<br />

Netz.<br />

Schafitel war aber nicht der<br />

einzige, dem die gefälschte Seite<br />

eine Erwähnung auf Facebook<br />

wert war. So stand beider<br />

„WSA-AfD-Watch“ die Vermutung<br />

zu lesen, Grab habe die<br />

Fake-Seite selbst erstellt. Gründer<br />

der WSA-AfD-Watch-Seite<br />

ist Peter Hummel, stellvertretender<br />

Vorsitzender der Freien<br />

Wähler Augsburg-Stadt. Führt<br />

die Spur also zuden AugsburgerFreien<br />

Wählern?<br />

In einer Pressemitteilung<br />

wehrt sich die Vorsitzende Angelika<br />

Lippert gegendiesen Verdacht.<br />

„Die Freien Wähler haben<br />

die Seite imNetz entdeckt<br />

und sie auf Facebook verlinkt.<br />

Herr Grab hattedamit die Möglichkeit<br />

gegen die Seite vorzugehen<br />

und zu handeln“, soLippert.<br />

Die Fake-Seite habe aber<br />

nichts mit den Freien Wählern<br />

zu tun. Und ebenso wenig die<br />

zweite Seite, die kurz nach Löschung<br />

der ersten aufgetaucht<br />

war.<br />

„DieseStellungnahme ist unnütz“,<br />

schimpft Grab. „Es geht<br />

nämlich darum, dass auf der<br />

von Freie-Wähler-VorstandsmitgliedPeter<br />

Hummel gegründeten<br />

Seite, die sich zur Aufgabe<br />

gestellt hat, unter anderem<br />

angebliches ,rechtsradikales<br />

Gedankengut’ von WSA zu beobachten,<br />

Screenshots mit Fotos<br />

von meinen Kindern auftauchten,<br />

mit dem Begleittext,<br />

ich wäre dabei ,ertappt’ worden,<br />

dass ich mich bei Facebook<br />

als ,zeugungsfähiger Witwer’<br />

mitFotosvon ,armen Waisen’<br />

ausgebeund dass ,Minderjährige<br />

in so eine Lügengeschichte<br />

einzubinden schlichtwegschäbig’<br />

sei. Ichbin bis dato<br />

gegen viele veröffentlichte<br />

Lügen nicht vorgegangen, aber<br />

dasbrachte dasFasszum Überlaufen“,<br />

soGrab. Seine Kinder<br />

hätten auf dieser Seite gegen<br />

Rechts nichts zusuchen. „Wer<br />

mich und WSA kennt, weiß darüber<br />

hinaus, wie bizarr diese<br />

Art von Verfolgungswahn von<br />

PeterHummel ist, ausgerechnet<br />

mich oder WSA seit geraumer<br />

Zeit auch nur indie Nähe von<br />

Rechtsextremismus zustellen“,<br />

so Grab weiter.<br />

Peter Hummel schießt gegen<br />

Grab zurück: Der ganze Vorfall<br />

mit der Fake-Seite sei „tatsächlich<br />

ärgerlich, ja, dass erdamit<br />

allerdings ohne jede Quellenangabe<br />

oder Beweise mich ins<br />

Spiel bringt, ist niederträchtig.<br />

Zumal ich es war, der ihn auf<br />

die Existenz der erneut online<br />

gestellten Seite hingewiesen<br />

hat, damit er darauf reagieren<br />

kann.“<br />

Dass aufder Seite„WSA-AfD-<br />

Watch“ in einem Beitrag gemutmaßt<br />

worden sei, „ein gewisser<br />

PeterG.aus Augsburg gebe sich<br />

als Witwer Albert Walter samt<br />

rührender Kinderfotos im Internet<br />

aus, um damit Kontakte zu<br />

knüpfen, war sicher ein Fehler<br />

und passte auch nicht zu den<br />

ansonsten dort diskutierten<br />

Themen“, räumt Hummel ein.<br />

Entsprechend sei der Beitrag<br />

kurz nach der Veröffentlichung<br />

wieder entfernt worden.<br />

Peter Grab hat mittlerweile<br />

Strafanzeige gestellt.<br />

Der Aufforderung Hummels,<br />

dieVorwürfe gegen ihn zurückzunehmen,<br />

hat Grab nicht befolgt.<br />

„Denn meine Vorwürfe<br />

gegen ihn und sein mehrjähriges<br />

Cybermobbing sind andere<br />

Tatbestände als die Frage, wer<br />

dieFake-Seitenerstellt hat. Dieses<br />

durchschaubare Ablenkungsmanöver<br />

lasse ich nicht<br />

zu“, so Grab.<br />

1280 neue Metaller<br />

Augsburg. Die IG Metall Augsburg<br />

blickt auf ein aus ihrer<br />

Sichterfolgreiches Jahr 2016zurück.<br />

Imvergangenen Jahr hätten1280<br />

neue Mitglieder für die<br />

IG Metall in der Region Augsburg<br />

und in Nordschwaben gewonnen<br />

werden können,sodie<br />

Gewerkschaft in einer Pressemitteilung.<br />

Vorallem, und darauf<br />

seien die Metaller besonders<br />

stolz, hätten 351 Auszubildende<br />

den Weg zur IG Metall<br />

Augsburg gefunden.<br />

„Dies zeigt“, schlussfolgert<br />

Michael Leppek, Erster Bevollmächtigter,<br />

„dass die IGMetall<br />

attraktiv für junge Menschen<br />

ist.“ Insgesamt zählt die Augsburger<br />

Metaller-Vertretungzum<br />

Jahresbeginn 27883 Mitglieder,<br />

hiervon sind 20 315 Mitglieder<br />

in den von der Gewerkschaft<br />

betreuten Betrieben beschäftigt.<br />

3929 Mitglieder sind unter<br />

27 Jahre alt. „Im Vergleich zum<br />

Vorjahr sind wir noch einmal<br />

stärkerinden Betriebengeworden“,<br />

so Roberto Armellini,<br />

zweiter Bevollmächtigter.<br />

Dank derweiterhin positiven<br />

Mitgliederentwicklung wolle<br />

sich dieGewerkschaft auch personell<br />

verstärken: Ab dem 1.<br />

MärzwirdKilian Krummneuer<br />

Jugendsekretär.(oh)<br />

Gruppe für Getrennte<br />

Augsburg. Eine Beratung für<br />

Getrennte und Geschiedene<br />

findet im Gruppenraum der<br />

Evangelischen Beratungsstelle,<br />

Oberbürgermeister-Dreifuß-<br />

Straße 1statt. Die Gruppe gibt<br />

Antworten aufindividuelle Fragenzur<br />

Trennungund derneuen<br />

Lebenssituation, bietetGelegenheit<br />

zumAustausch untereinander<br />

und hilft, neue Lebensperspektiven<br />

zu entfalten.<br />

Der erste von acht Terminen<br />

ist amDienstag, 14. März. Dieses<br />

und alle folgenden Treffen<br />

(immer dienstags) sind jeweils<br />

von18bis 20 Uhr.<br />

Die Kursgebühren liegen bei<br />

45 Euro. Für die Teilnahme an<br />

der Gruppe ist ein Vorgespräch<br />

erforderlich. Die Anmeldung ist<br />

telefonisch unter 0821/597760<br />

bis spätestens Freitag, 24. Februar,möglich.(pm)<br />

AUGSBURG<br />

Am Notruf abgewimmelt<br />

GERICHT / Ein Polizist musssichvor dem Augsburger Amtsgericht verantworten. Ein 17-Jähriger<br />

erlitt Verletzungen, weil der Beamte dessen Notruf nicht ernst nahm.<br />

KristinDeibl<br />

Augsburg. Als ein 17-Jähriger<br />

im vergangenen März inStadtbergen<br />

von mehreren Jugendlichen<br />

bedroht wurde,wandte er<br />

sich aufder Suche nach Hilfe an<br />

die Polizei. Der Beamte, der<br />

den Notruf des jungen Mannes<br />

entgegen nahm, sah allerdings<br />

keinen Grund, eine Streife loszuschicken.<br />

Der17-Jährige wurde<br />

daraufhin massiv verprügelt<br />

und erlitt zahlreiche Hämatome,<br />

Prellungen und Schürfwunden.<br />

Gegen den Polizisten<br />

ergingwegen vorsätzlicher Körperverletzung<br />

im Amt ein Strafbefehl<br />

mit einer Geldstrafe von<br />

4800 Euro. Der 53-Jährige hat<br />

dagegen Einspruch eingelegt.<br />

Nun wurde der Fall vor dem<br />

Augsburger Amtsgericht verhandelt.<br />

„Wenn mir jemand im Nachhinein<br />

den Notruf gezeigthätte,<br />

hätte ich gesagt, das war ich<br />

nicht“, erklärt der Polizist vor<br />

Gericht. Er räumt ein, dass er<br />

„einen Riesenfehler“ gemacht<br />

hätte. Allerdings, so sagt sein<br />

Anwalt, habe ernicht vorsätzlich<br />

gehandelt. Der 53-Jährige<br />

sei davon ausgegangen, dass<br />

sich der jungeMann nicht in einer<br />

gefährlichenLagebefunden<br />

habe.Außerdem,soschildert es<br />

der Angeklagte, habe er sich zu<br />

dem Zeitpunkt in einer<br />

„schwierigen Phase“ befunden.<br />

„Ich war bei geringsten Anlässen<br />

aufbrausend und bin aggressiv<br />

geworden.“ Seit sechs<br />

Monaten sei er nun inpsychologischer<br />

Behandlung, um daran<br />

zuarbeiten. Für Richterin<br />

UteBernhard istdas aber keine<br />

Entschuldigung: „Das mag für<br />

Sie persönlichsehrschlimm gewesensein,<br />

aber Sie hätten reagieren<br />

und sich ausdem Dienst<br />

zurück ziehen müssen.“ Denn<br />

Den Notruf wählte ein 17-Jähriger, der sich bedroht<br />

fühlte. Dochder Beamtewimmelteihn ab.<br />

Symbolfoto: David Libossek<br />

durch diesen Vorfall habe nicht<br />

nurder 17-Jährige Verletzungen<br />

erlitten, die vermeidbar gewesen<br />

wären, auch das Bild der<br />

Polizei in der Öffentlichkeit habe<br />

großen Schadengenommen.<br />

Das Vertrauen des 17-jährigenGeschädigtenindie<br />

Polizei<br />

hat ebenfallsgelitten. Eine Aufnahme<br />

des Notrufs zeigt, dass<br />

der Jugendliche deutlich um<br />

Hilfe gebeten hatte. „Ich werde<br />

von ein paar Jugendlichen bedroht.<br />

Könnte jemand kommen?“,fragteer.<br />

Der Angeklagte<br />

aber riet ihm mehrfach, doch<br />

„einfach wegzulaufen“. Als der<br />

17-Jährige daraufhin einwandte,<br />

erkönne nicht weglaufen,<br />

weil die Jugendlichen ihm folgten,<br />

sagteder Polizist: „Nur weil<br />

ein paar Jugendliche hintereinander<br />

herlaufen, sollen wireine<br />

Streife schicken? Geh irgendwo<br />

anders hin und dann<br />

ist Ruhe. Wie soll das gehen,<br />

dass die Polizei kommt? Das<br />

dauert mindestens eine halbe<br />

Stunde.“ Auch der Hinweis des<br />

Anrufers, dass sich die Jugendlichen<br />

bereits auf seinen<br />

2500 StelleninAussicht<br />

Freund gestürzt<br />

und<br />

diesen verprügelt<br />

hätten,<br />

nahm der<br />

53-Jährige<br />

nicht ernst.<br />

Vor Gericht<br />

erklärt der<br />

Angeklagte, er<br />

habe dem Anrufer<br />

„gar<br />

nicht richtig<br />

zugehört“.<br />

Durch den<br />

„lässigen Tonfall“<br />

des Jungen<br />

habe er<br />

zudem den<br />

Ernstder Lage<br />

nicht erkannt.<br />

Der Kriminalhauptkommissarin,<br />

die gegen den Angeklagten<br />

ermittelt hat, ist esein Rätsel,<br />

wie der Angeklagte zu dem<br />

Schluss gekommen ist, dass eine<br />

Streife frühestens nach 30<br />

Minuten amOrt des Geschehens<br />

gewesen wäre. Ihre Recherchehätte<br />

ergeben, dass am<br />

Tag des Notrufs zwei Streifen<br />

einsatzbereit gewesen wären<br />

und je nach Dringlichkeit in<br />

zehn Minuten hätten vor Ort<br />

sein können. Sie berichtet außerdem,<br />

dass sich schon mehrfach<br />

Anrufer über Wortwahl<br />

und Tonfall des 53-Jährigen beschwert<br />

hätten.<br />

Der 17-Jährige kritisiert nicht<br />

den Tondes Angeklagten, wohl<br />

aber,dasserihn im Stichgelassen<br />

habe. „Dabei heißt esimmer,<br />

die Polizei ist dein Freund<br />

und Helfer“,sagtervor Gericht.<br />

Nach dem Telefonat mit dem<br />

Polizisten sei einer der Jugendlichen<br />

aufihn losgegangenund<br />

habe ihn geschlagen. Im Anschluss<br />

hätten ihn zwei weitere<br />

aus der Gruppe verprügelt und<br />

getreten, als er bereits am Boden<br />

lag. Ein ärztliches Attest<br />

und Fotosbelegenseine Verletzungen:<br />

Hämatome, Prellungen,<br />

Schürfwunden am ganzen<br />

Körper. „Ich hatte wochenlang<br />

Schmerzen und konnte nicht<br />

schlafen, weil ich Angst hatte.<br />

Wenn ich andem Ort vorbei<br />

fahre, habe ichimmer noch ein<br />

flaues Gefühl im Magen.“<br />

Für den Staatsanwalt hatsich<br />

vor Gericht zweifellos bestätigt,<br />

dass der 53-Jährige bedingt vorsätzlich<br />

gehandelt hat. „Sie haben<br />

die Körperverletzung des<br />

jungen Mannes billigend in<br />

Kauf genommen“, wendet er<br />

sich an den Angeklagten und<br />

fordert eine Geldstrafe von 120<br />

Tagessätzen à60 Euro. Für den<br />

Verteidiger des Angeklagten<br />

liegt lediglich eine fahrlässige<br />

Körperverletzung vor, für die er<br />

40 Tagessätze à60Euro als angemessen<br />

ansieht. „Ich habe<br />

während der Verhandlung kein<br />

Argument gehört, dass die Einschätzung<br />

meines Mandanten<br />

in Zweifel ziehen ließe“, argumentierter.<br />

Der Angeklagte entschuldigt<br />

sich in seinem letzten<br />

Wort bei dem 17-Jährigen. Der<br />

junge Mann solle weiterhin auf<br />

die Polizei vertrauen und nicht<br />

sein Fehlverhalten auf den gesamten<br />

Berufsstand beziehen.<br />

Richterin Bernhard schließt<br />

sich in ihrem Urteil der Staatsanwaltschaft<br />

an. Für sie ist die<br />

Körperverletzung klar vorsätzlich<br />

und soll mit 100 Tagessätzen<br />

à60 Euro bestraft werden.<br />

„Sie mussten davon ausgehen,<br />

dass da was passiert“, begründet<br />

sie ihre Entscheidung gegenüber<br />

dem 53-Jährigen. „Die<br />

Polizei wirbt mit dem Aufruf<br />

’110 wählen –dann kommen<br />

wir’. Das klappt auch sehr gut.<br />

Aber durch Fälle wie diesen<br />

wird das Vertrauen der Menschenindie<br />

Polizei erschüttert.“<br />

WIRTSCHAFT / Die Metall- und Elektroarbeitgeber aus derRegion stellen ihre Mitgliederumfrage<br />

vor. 2500 Arbeitsplätzesollen in der BrancheimJahr 2017 entstehen.<br />

Sofia Michl<br />

Augsburg. Die Metall- und<br />

Elektro-Arbeitgeberverbände<br />

„bayme vbm“ haben unter ihren<br />

schwäbischen Mitgliedsbetrieben<br />

ihre halbjährliche Umfrage<br />

zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

durchgeführt. Vorige<br />

Woche hat Markus Partik, Vorstandsvorsitzender<br />

der „bayme<br />

vbm“ Region sowie Geschäftsführer<br />

der SGL Carbon GmbH,<br />

die Ergebnisse vorgestellt.<br />

Die Teilnehmer der Umfrage<br />

haben die aktuelle Lage als gut<br />

eingestuft. Allerdings gehen die<br />

Unternehmenaufgrund der gesamtwirtschaftlichen<br />

und politischen<br />

Unsicherheiten vorsichtig<br />

andie Geschäftserwartungenfür<br />

dasJahr2017 heran.<br />

Mehr als die Hälfte der Firmen<br />

fällen ein positives Urteil<br />

in Bezug auf die aktuellen Inlandsgeschäfte.<br />

18 Prozent hingegen<br />

bewerten die Inlandsgeschäfteals<br />

negativ.<br />

Die Exportgeschäfte wurden<br />

von knapp einem Drittel der<br />

schwäbischen Teilnehmer als<br />

gut eingestuft. Sieben Prozent<br />

können dem nicht zustimmen<br />

und sind mit dem Auslandsgeschäft<br />

unzufrieden. Im Vergleich<br />

zur Sommerumfrage haben<br />

sich die Werte verschlechtert.<br />

Die schwäbischen Firmen<br />

liegen allerdings deutlich unter<br />

den Bewertungen der M+E Firmen<br />

imbayernweiten Durchschnitt.<br />

Die Erwartungen der<br />

Unternehmen sind zurückhaltend:<br />

Zwei Drittelder Befragten<br />

gehen von keiner Veränderung<br />

des Geschäfts im Inland aus.<br />

Auf eine Verbesserung hoffen<br />

etwa 17 Prozent. Der Rest befürchtet<br />

eine Verschlechterung.<br />

Im Zusammenhangmit den Exportgeschäften<br />

blicken die Unternehmen<br />

eher negativ in die<br />

Zukunft. Unsicherheit und Vorsicht<br />

dominieren hier die Erwartungen.<br />

Der bayerische<br />

Durchschnitt bestätigt diese<br />

Haltung.<br />

Die Ertragslage der schwäbischen<br />

Befragten ist insgesamt<br />

als guteinzustufen. Für dasvergangene<br />

Jahr gehen 41Prozent<br />

von einer Nettoumsatzrendite<br />

vonvierProzent oder mehraus.<br />

Weitere 16 Prozenterwarteneine<br />

unzureichende Rendite, die<br />

nur zwischen einem und zwei<br />

Prozentliegt.Von einer schwarzen<br />

Null gehen sieben Prozent<br />

aus. Verluste befürchten 4,5<br />

Prozent. Die<br />

bayernweiten<br />

Ertragshoffnungen<br />

von<br />

knapp vier<br />

Prozent konnten<br />

nicht erfüllt<br />

werden.<br />

Der Durchschnitt<br />

im<br />

Freistaat liegt<br />

bei 3,5 Prozent.<br />

Die Produktions-<br />

und Investitionspläne<br />

für daserste<br />

Halbjahr des Jahres 2017 der<br />

M+E Firmen aus der Region<br />

sind leicht aufwärts gerichtet.<br />

26 Prozent der Unternehmen<br />

möchten ihre Produktivität erhöhen,<br />

18Prozent haben vor,<br />

diese zudrosseln. 27,5 Prozent<br />

haben die Investitionspläne expansiv<br />

ausgerichtet. Allerdings<br />

möchten auch knappzwölf Prozent<br />

der Firmen weniger investieren.<br />

Ein Drittelund somit der<br />

größte Anteil der Investitionen<br />

entfällt auf Ersatzbeschaffungen.<br />

DieseEntwicklungist auch<br />

bei den Plänen fürs Ausland zu<br />

verzeichnen.<br />

Die Beschäftigungspläne in<br />

der Region sind kaum noch optimistisch.<br />

29Prozent der Firmen<br />

wollen zusätzliche Arbeitsplätze<br />

schaffen. Nahezu<br />

genauso viele befürchten, Stellen<br />

abbauenzumüssen.<br />

Die Beschäftigungspläne der<br />

Auslandsstandorte verhalten<br />

Der bayerische Metall- und Elektro- Arbeitgeberverband<br />

„bayme vbm“ hat unter seinen Mitgliedern eine Konjunkturumfrage<br />

durchgeführt. Die überwiegend guten<br />

Ergebnisse wurden vorige Woche von Markus Partik<br />

(links)und StephanieAmmicht (rechts) vorgestellt.<br />

Foto: SofiaMichl<br />

sich expansiver. Vor allem werden<br />

neue Arbeitsplätze in der<br />

Automobil- und Zulieferindustrie<br />

erwartet. Beim Sonstigen<br />

Fahrzeugbau und im IT-Sektor<br />

sollen ebenfalls neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden.<br />

Die Hersteller von Metallerzeugnissenund<br />

im Maschinenbau<br />

gehen von den geringsten<br />

Zuwächsenaus.Der größte Teil<br />

der neuen Stellen befindet sich<br />

in der Produktion, sowohl im<br />

In- als auch im Ausland. Im<br />

Forschungs-und Entwicklungsbereich<br />

sollen vor allem im Inland<br />

viele neue Arbeitsplätze<br />

entstehen. Durch die verstärkte<br />

Forschung und Entwicklung im<br />

Ausland, gehöre der Arbeitskräftemangel,<br />

laut Partik, zueinemechtenProblem.<br />

Vorallem<br />

Ingenieure sowie Metall- und<br />

Elektro-Facharbeiter seien gesucht.<br />

Die Digitalisierung führe<br />

dazu, dass der Anteil an IT-<br />

Fachkräften steigt. Trotz alledem<br />

sollen im Jahr 2017 2500<br />

neue M+E Arbeitsplätze in<br />

Schwaben entstehen. Partik forderte,<br />

den Standort zukunftssicher<br />

zu machen. Globalisierung<br />

und Digitalisierung veränderten<br />

die Wirtschaft nachhaltig<br />

und führtenzueiner sinkenden<br />

Wettbewerbsfähigkeit. „Wir<br />

brauchen ein neues Kostenbewusstsein<br />

und mehrFlexibilität<br />

für dieUnternehmen, um Wertschöpfung<br />

und Wohlstand in<br />

Deutschland, Bayern und<br />

Schwaben halten zu können“,<br />

erklärte Partik.

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