ADAC Urlaub März-Ausgabe 2017, Westfalen
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Inspiration. Tipps. Angebote.<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
www.adac.de/urlaub · <strong>Ausgabe</strong> 2 / <strong>2017</strong><br />
Das Magazin der <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />
Ecuador & Galápagos<br />
Vulkane, Traumstrände, Kultur und<br />
Dschungel, alles in einem Land<br />
Wellenreiten Portugal<br />
Rasant durch die Brandung sausen<br />
– ein Spaß auch für Anfänger<br />
Irland per E-Bike<br />
Mit elektronischem Rückenwind<br />
auf dem Wild Atlantic Way<br />
Seite<br />
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Kaliméra<br />
Griechenland<br />
Schön war’s ja immer. Und daran hat sich nichts geändert.<br />
Das Comeback des mediterranen <strong>Urlaub</strong>s-Klassikers
Editorial<br />
Der <strong>ADAC</strong><br />
Unfallschutz.<br />
Ob im Haushalt, beim Sport oder im Verkehr:<br />
Vertrauen Sie nach einem Unfall auf die kompetente<br />
Hilfe des <strong>ADAC</strong> Betreuungsteams sowie auf wertvolle<br />
finanzielle Leistungen.<br />
Jetzt abschließen: in jeder <strong>ADAC</strong> Geschäftsstelle,<br />
auf www.adac.de/unfallschutz oder telefonisch unter<br />
0 800 3 31 00 44 50 (Mo.–Sa.: 8:00 – 20:00 Uhr)<br />
„ Weil gute Vorsorge<br />
für mich so wichtig ist.“<br />
Neu: In drei starken Tarifen.<br />
Robert Struthmann<br />
<strong>ADAC</strong> Mitglied seit 2016<br />
TITELFOTO: NEIRFY/FOTOLIA; FOTOS DIESE SEITE: GETTY IMAGES, SINA METZ, PRIVAT (2)<br />
„Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt Leben Reisen ist“<br />
Jean Paul (1763 – 1825), deutscher Schriftsteller<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
spätestens Ende Februar, wenn sich der Winter mal wieder zäh in die Länge zieht, denken<br />
wohl viele von uns: So langsam könnte es mal wieder wärmer werden. Ein guter Zeitpunkt,<br />
sich bei einer heißen Tasse Tee Gedanken über den kommenden <strong>Urlaub</strong> zu machen.<br />
Als Trendziele für den Sommer haben die großen Reiseveranstalter den Mittelmeerraum<br />
ausgemacht und ihre Kapazitäten stark ausgeweitet. Hier haben wir für Sie ein besonders<br />
attraktives Ziel im Angebot: In Griechenland hat sich seit der Krise viel verändert. In unserer<br />
Titelgeschichte (Seite 14) lesen Sie, warum es sich (wieder) lohnt, Athen oder die traumhafte<br />
Halbinsel Chalkidiki zu besuchen.<br />
Aus der neuen Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft <strong>Urlaub</strong> und Reisen geht allerdings<br />
auch hervor, dass 41 Prozent der Deutschen ein <strong>Urlaub</strong>sziel besuchen wollen, in dem<br />
sie noch nie gewesen sind. Wie wäre es mit Ecuador? Das Land am Äquator begeistert mit<br />
Urwald, Andengipfeln und natürlich mit der einzigartigen Tierwelt der Galapagosinseln,<br />
die Charles Darwin einst auf seine Evolutionstheorie brachte (Seite 24).<br />
Vielleicht probieren Sie aber einmal was Neues aus. E-Bikes sind rasant auf dem Vormarsch<br />
und ermöglichen auch problemlos längere Radreisen ohne Muskelkater. Unsere Reporter<br />
radelten mit den Pedelecs an der irischen Atlantikküste, was wegen der dort üblichen Windverhältnisse<br />
zugegeben recht mutig war. Aber lesen Sie selbst (Seite 34).<br />
Quasi wie von allein ist man auch beim Wellenreiten unterwegs – sofern man erst mal auf<br />
dem Brett steht, was sich jedoch leicht und ohne große Gefahren erlernen lässt. Man muss ja<br />
nicht die ganz großen Brecher surfen. Wir haben den Wassersport in Portugal ausprobiert<br />
(Seite 42). So, jetzt aber schnell den Tee einschenken. In diesem Sinne:<br />
Gute Reisen,<br />
Ihre Redaktion <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
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Schreiben Sie uns: redaktion@adac-urlaub.net<br />
Multimedia: Entdecken Sie zusätzliche spannende Inhalte der <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>!<br />
Mit der kostenlosen App Layar für Smartphone oder Tablet scannen Sie einfach die<br />
markierten Heftseiten und sehen Bilder, Videos und vieles mehr. Infos auf Seite 10.<br />
S. 6–7, Postkarte Ihre tollsten <strong>Urlaub</strong>sfotos; S. 14–15, Griechenland Das Märchen der<br />
faulen Griechen; S. 22–23, 5-mal Graz Die Steiermark; S. 24–25, Galapagosinseln Die Spur<br />
der Entdecker; S. 32–33, Mein Land: China Impressionen; S. 34–35, Irland Basiswissen<br />
E-Bike; S. 40–41, F&A 1, 2 oder 3?; S. 42–43, Wellenreiten Portugal Die 24-Meter-Welle<br />
Kloster Simonos Petras, Mönchsrepublik Athos<br />
Ich war …<br />
Helmut Ziegler<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>-<br />
Reporter<br />
… in Griechenland<br />
Der Journalist hat auf seiner<br />
Reise durch den Mittelmeer-<br />
Klassiker eine große Aufbruchstimmung<br />
erlebt. Seite 14<br />
Diddo Ramm<br />
Chefredakteur<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
… in Ecuador<br />
Reiste über 3000 Kilometer<br />
durch das Land am Äquator<br />
von den Galapagosinseln bis<br />
in den Dschungel. Seite 24<br />
Inga Wonnemann<br />
Journalistin<br />
… in Portugal<br />
<strong>Urlaub</strong> und Sport gehören für<br />
die Hamburgerin untrennbar<br />
zusammen. Diesmal probierte<br />
sie Wellenreiten aus. Seite 42<br />
<strong>ADAC</strong>-Schutzbrief<br />
Versicherungs-AG<br />
2/<strong>2017</strong> 3
<strong>Urlaub</strong><br />
Inhalt<br />
2/<strong>2017</strong><br />
JETZT AUCH ONLINE!<br />
14 Griechenland<br />
24 Ecuador & Galapagos 32 China 42 Surfen Portugal<br />
Lust auf einen Kurztrip nach Rom? Auf ein erholsames Wellness-Wochenende?<br />
Oder auf ein Abenteuer in der Ferne? Dann entdecken Sie die<br />
inspirierenden Reise-Ideen der <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> jetzt auch im Internet.<br />
Unterwegs, jederzeit und natürlich mit vielen exklusiven Service-Tipps.<br />
Computer<br />
Tablet<br />
www.adac.de/urlaub<br />
Smartphone<br />
GO!<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, ISTOCK, COLOURBOX, FOTOLIA,<br />
VICTORIA PEDELECS/HERMANN HARTJE KG<br />
Inspiration Tipps Digital<br />
6 Postkarte aus Amrum<br />
Höchste Zeit für einen Strandspaziergang<br />
8 Panorama<br />
Neuigkeiten aus aller Welt<br />
14 Griechenland<br />
Sieben gute Gründe, warum Hellas das<br />
<strong>Urlaub</strong>sziel <strong>2017</strong> ist<br />
22 Fünf Mal … Graz<br />
Was Sie in der zweitgrößten Stadt<br />
Österreichs erleben sollten<br />
24 Ecuador & Galapagos<br />
Kleines Land, große Natur – eine Reise<br />
zwischen Dschungel, Anden und der einzigartigen<br />
Tierwelt der Galapagosinseln<br />
34 Irland per E-Bike<br />
Strampeln war gestern: eine entspannte<br />
Tour mit dem trendigen Elektrorad<br />
42 Portugal<br />
Das Wellenreiter-Mekka am Atlantik<br />
32 Mein Land: China<br />
<strong>ADAC</strong> Reise-Experten stellen ihre<br />
Lieblingsziele vor<br />
40 Fragen & Antworten<br />
<strong>ADAC</strong> Reise-Experten erklären, was für<br />
Reisende wirklich wichtig ist<br />
48 Mein Reisebüro<br />
Ihr Kontakt zu allen <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />
in Ihrer Umgebung<br />
49 Impressum<br />
50 Vorschau<br />
Das bringt die nächste <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
34<br />
E-Bike<br />
Irland<br />
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Bilder, Karten,<br />
Kontakte und<br />
Videos: Mit <strong>ADAC</strong><br />
<strong>Urlaub</strong> und der<br />
LAYAR-App erweitern Sie<br />
das Magazin um eine neue<br />
Dimension. Mehr Infos zur<br />
LAYAR-App auf Seite 10. Des<br />
Weiteren finden Sie im Heft<br />
Bitly-Kurzlinks, diese können<br />
Sie einfach in Ihren Internet-<br />
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werden zur entsprechenden<br />
Website weitergeleitet.<br />
Legende<br />
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Video<br />
Information<br />
E-Mail<br />
Kontakt<br />
Ort<br />
2/<strong>2017</strong> 5
Postkarte<br />
Amrum, Deutschland<br />
Vergnügen weiß-blau<br />
Barbara, Axel und all die anderen setzen der Insel im Winter oft ganz schön zu. Wir<br />
erinnern uns: So hießen die letzten Sturmfluten, die das Land immer wieder überspülen<br />
und mit brachialer Naturgewalt an den Dünen nagen. Wenn die Sonne im Frühjahr<br />
zurückkehrt, erstrahlt er jedoch wieder in seiner weißen Pracht: Amrums Kniepsand,<br />
einer der breitesten Sandstrände Europas. Der zwölf Kilometer lange und bis zu zwei<br />
Kilometer breite Sandstreifen wurde vom New Yorker Reisemagazin „Condé Nast<br />
Traveler“ zum drittschönsten Inselstrand des Kontinents gekürt. Wobei der Kniepsand<br />
streng genommen gar nicht zu Amrum gehört, sondern sich lediglich als langsam<br />
wandernde Sandbank an die Dünenlandschaft anschließt. Wie dem auch sei, wer<br />
jetzt auf die Insel fährt, kann sich die Wintermüdigkeit ordentlich aus den Gliedern<br />
pusten lassen. Bei ausgiebigen Strandspaziergängen an der frischen Nordseeluft, bei<br />
Wattwanderungen oder bei Vogelbeobachtungen. Im Frühjahr rasten besonders viele<br />
Zugvögel im Watt und auf den Salzwiesen. Infos: www.naturzentrum-amrum.de<br />
Schicken Sie uns Ihr schönstes <strong>Urlaub</strong>sfoto an: postkarte@adac-urlaub.net<br />
FOTO: MAURITIUS IMAGES<br />
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Panorama Regional<br />
Meldungen Panorama<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Panorama<br />
Reisetipps präsentiert von Ihrem <strong>ADAC</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
IN KÜRZE<br />
Krakau<br />
Schön und bescheiden<br />
Europas Kulturhauptstadt 2000 und seit 1978 Weltkulturerbe<br />
der UNESCO ist auch bekannt als heimliche<br />
Hauptstadt Polens. Wer Krakau einen Besuch abstattet<br />
wird im Sturm von dieser bezaubernden Schönheit<br />
erobert (vor allem im Frühjahr!). In dieser Stadt im Süden<br />
Polens treffen Tradition und Moderne geballt aufeinander.<br />
Das Herz der Altstadt ist der Hauptmarkt (Rynek Glówny)<br />
mit seinen zahlreichen Straßencafés und dem Denkmal für<br />
Adam Mickiewicz (1798–1855), den Nationaldichter Polens.<br />
Ob bei Tag oder bei Nacht, der Marktplatz ist ein beliebter<br />
Treffpunkt sowohl für Touristen als auch für alteingesessene<br />
„Krakauer“. Im Zentrum des weiten Platzes dominieren die<br />
1358 als Lager für die Tuchhändler errichteten Tuchhallen.<br />
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Marienkirche mit ihren<br />
schönen unterschiedlich hohen Türmen, aus der stündlich<br />
das Krakauer Trompetensignal Hejnal erklingt.<br />
Auf einem Hügel am Rande der Stadtmauer Krakaus<br />
überwacht die ehemalige Residenz der polnischen Könige,<br />
das Schloss Wawel, ihre Stadt. Der Weg zum Schloss<br />
scheint holprig, aber der Ausblick von dort oben ist einfach<br />
Weltklasse und entschuldigt jede einzelne Stufe, die man<br />
hinaufgehen muss. Krakau und seine Weichsel sehen vom<br />
Wawel einfach wie gemalt aus. Ein absolutes Highlight ist<br />
auch das Szeneviertel Kazimierz. Es locken Restaurants,<br />
Hejnal<br />
Damals wurde<br />
vom Turm der<br />
Marienkirche<br />
durch die<br />
Alarmsignale<br />
eines Trompeters<br />
vor Angriffen<br />
gewarnt<br />
Kontaktieren<br />
Sie uns, wir<br />
beraten Sie<br />
gern. Alle<br />
Reisebüros<br />
finden Sie auf<br />
Seite 49<br />
Bars und Flohmärkte. Im Untergrund (alte Katakomben)<br />
wird bis in die Morgenstunden getanzt und dem<br />
feinsten Wodka reichlich zugesprochen. Krakau wird<br />
mächtig unterschätzt, dabei hat man es mit einer<br />
Stadt von Weltrang zu tun.<br />
Experten-Tipp<br />
Der Hauptmarkt<br />
Mit einer Fläche von etwa<br />
40 000 m² ist er einer der<br />
größten mittelalterlichen<br />
Plätze in Europa<br />
Karolina Danisz aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Hagen<br />
über ein kulturell-kulinarisches Erlebnis.<br />
Tel.: (0 23 31) 2 43 16, E-Mail: rb.hagen@wfa.adac.de<br />
Ein besonderes Erlebnis ist ein Besuch des jüdischen Viertels.<br />
Obwohl in Kazimierz nur noch eine kleine jüdische<br />
Gemeinde lebt, werden die Bräuche gepflegt. Hebräische<br />
Inschriften und Davidsterne an den Fassaden sowie<br />
Mesusas am Türpfosten fallen ins Auge. Am Sabbat eilen<br />
Gläubige in den Gottesdienst in die Remuh-Synagoge,<br />
abends ertönt Klezmer-Musik und zahlreiche Restaurants<br />
bieten leckere traditionelle Gerichte wie Karpfen mit Rosinen<br />
und Mandeln. Hier gibt es auch die besten Zapiekanki<br />
der Stadt. Das ist eine Art Pizzabaguette, die traditionell<br />
mit Pilzen, würzigem Käse und Schnittlauch belegt wird.<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, ISTOCK, <strong>ADAC</strong> E.V.<br />
Klettern<br />
in der<br />
Wüste<br />
Im Emirat Ras<br />
al-Kaimah<br />
kommen jetzt<br />
auch Gipfelstürmer<br />
auf<br />
ihre Kosten.<br />
Am ersten<br />
Klettersteig<br />
der Region<br />
lässt sich der<br />
1934 Meter<br />
hohe Jabal<br />
Jais auf drei<br />
Parcours<br />
erklimmen.<br />
www.rasal<br />
khaimah.ae<br />
200<br />
Happy Birthday, Drahtesel! <strong>2017</strong> feiert<br />
Karlsruhe, Heimat des Laufrad-Pioniers<br />
Karl Drais, 200 Jahre Fahrrad. Infos zu<br />
Events unter www.karlsruhe-tourismus.de<br />
England<br />
Neue Museen<br />
Falls Sie auf einer England-Tour zufällig<br />
durch das Örtchen Warley kommen<br />
(westlich von Leeds), sehen Sie sich<br />
das winzige Heimatmuseum an, das<br />
kürzlich in einer Telefonzelle eröffnet<br />
wurde und in Wechselausstellungen<br />
Fotografien und Schmuck zeigt. Spannender<br />
dürfte aber Londons neues<br />
Designmuseum sein, das auf 10 000<br />
Quadratmetern rund 3000 Exponate<br />
der Designgeschichte beherbergt,<br />
darunter den legendären Ford Model T<br />
oder den Industrieroboter Mimus, mit<br />
dem Besucher kommunizieren können.<br />
www.warleyca.co.uk und<br />
www.designmuseum.org<br />
Kurztrip<br />
Israel boomt<br />
Das heilige Land wird bei Reisenden immer beliebter, zuletzt<br />
stiegen die Gästezahlen um 17 Prozent. Neben Besuchermagneten<br />
wie Jerusalem und dem Toten Meer liegen vor allem<br />
Kurztrips, etwa in die Party-Metropole Tel Aviv oder zu den vielen<br />
Events, im Trend. Tipps: das Festival of Light in Jerusalem<br />
und die Kunstmesse Fresh Paint in Tel Aviv. www.goisrael.de<br />
Umweltplakette für<br />
Frankreich<br />
In Paris, in der Gemeinde Grenoble<br />
sowie in der Region Lyon gelten<br />
neue Umweltzonen. Um die Zonen<br />
mit dem Auto oder Motorrad befahren<br />
zu dürfen, ist auch für ausländische<br />
Fahrzeuge die Feinstaubplakette<br />
„Crit’Air“ zwingend erforderlich. Bei<br />
Verstößen wird ab 1. April <strong>2017</strong> eine<br />
Geldbuße in Höhe von 68 € bis zu<br />
375 € verhängt. Die Vignette kann<br />
unter www.crit-air.fr bestellt werden.<br />
Neue Flüge in die<br />
Vereinigten Staaten<br />
Die isländische Fluggesellschaft<br />
Icelandair bedient im kommenden<br />
Jahr zwei neue Destinationen: Ab<br />
30. Mai <strong>2017</strong> geht es viermal wöchentlich<br />
von Deutschland und der<br />
Schweiz aus über Island-Keflavík<br />
nach Philadelphia, ab dem 7. September<br />
<strong>2017</strong> zweimal wöchentlich<br />
ebenfalls via Island nach Tampa<br />
Bay in Florida.<br />
Hochpustertal wird<br />
zu Drei Zinnen<br />
Das Südtiroler Hochpustertal<br />
präsentiert sich ab sofort unter<br />
dem Namen „Dolomitenregion<br />
Drei Zinnen“. Die Alpin-Destination<br />
mit den Orten Sexten, Innichen,<br />
Toblach, Niederdorf und Prags will<br />
so den markanten Gebirgsstock<br />
der Drei Zinnen als Wahrzeichen<br />
der Region stärker betonen.<br />
8 2/<strong>2017</strong><br />
2/<strong>2017</strong> 9
Panorama Meldungen<br />
Interview Panorama<br />
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Heftseite und die virtuelle Reise<br />
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wann immer Sie möchten.<br />
Spanien<br />
Fallas jetzt Welterbe<br />
Jedes Jahr im <strong>März</strong> spielt sich auf den Straßen und Plätzen<br />
im spanischen Valencia ein ganz besonderes Spektakel<br />
ab. Zum Fallas-Fest wird der Frühling mit riesigen, kreativ<br />
dekorierten Figuren aus Holz und Pappmaché, den Niñots,<br />
begrüßt, die zum Höhepunkt der Feierlichkeiten zu Feuerwerk<br />
entzündet werden. Der Brauch reicht bis ins 18. Jahrhundert<br />
zurück, als Handwerker die Lampengestelle ihrer Werkstätten<br />
nach der dunklen Winterzeit verbrannten. Die UNESCO hat<br />
die Fallas jetzt zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.<br />
Alle Termine und Infos zu den Fallas-Feierlichkeiten:<br />
www.visitvalencia.com<br />
Australien<br />
Brisbane im Sattel<br />
Hai-App<br />
für Kapstadt<br />
Weiße Haie<br />
sind eine<br />
Attraktion<br />
beim Käfigtauchen<br />
in<br />
Südafrika. Bei<br />
Schwimmern<br />
und Surfern<br />
sorgen die<br />
Räuber für weniger<br />
Begeisterung.<br />
Jetzt<br />
informiert die<br />
App „Shark<br />
Spotters“,<br />
an welchen<br />
Stränden die<br />
Tiere gesichtet<br />
wurden. Gratis<br />
über iTunes<br />
und Google<br />
Play.<br />
Mit den „Brisbane Greeters“ können Gäste der australische Metropole mit Einheimischen<br />
kostenlos auf Radtour gehen: Bei den vierstündigen „Aboriginal Public Art<br />
Greets“ stehen Kunstwerke der Ureinwohner auf dem Programm. Bei den ebenso<br />
langen, aber sportlicheren „CityCycle Greets“ radeln die Teilnehmer zu den größten<br />
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Infos: www.visitbrisbane.com.au/brisbane-greeters<br />
„Wir haben noch Luft nach oben“<br />
Robert Salzl, Präsident des Regionalverbandes „Tourismus Oberbayern<br />
München“, über Gästerekorde und neue Attraktionen in <strong>2017</strong><br />
Herr Salzl, Oberbayern ist<br />
Tourismusziel Nummer eins in<br />
Deutschland, seit sieben Jahren<br />
in Folge steigen die Übernachtungszahlen.<br />
Kommen Sie langsam<br />
an die Kapazitätsgrenze?<br />
Nein, natürlich gibt es Spitzenzeiten,<br />
in denen wir gut ausgelastet sind,<br />
etwa in den Ferien und zum Oktoberfest<br />
in München. Aber über das<br />
ganze Jahr gesehen haben wir noch<br />
viel Luft nach oben.<br />
Bei welchen Gästen verzeichnen<br />
Sie die größten Zuwächse?<br />
Bis 2015 hatten wir zum Teil zweistellige<br />
Zuwächse bei ausländischen<br />
Besuchern, aus Fernost, den USA<br />
und den arabischen Ländern. Das<br />
hat sich vor allem in München<br />
ausgewirkt, das ja fast die Hälfte<br />
des oberbayerischen Tourismus ausmacht.<br />
Seit den Attentaten in Paris<br />
und Brüssel und den Russland-Sanktionen<br />
spüren wir hier einen starken<br />
Einbruch. Andererseits hat die Angst<br />
vor Sicherheitsrisiken in Ländern wie<br />
Tunesien, Ägypten und der Türkei<br />
dazu geführt, dass seit eineinhalb<br />
Jahren deutlich mehr Gäste aus dem<br />
Inland und Zentraleuropa zu uns<br />
kommen. Generell erhöht sich leicht,<br />
aber stetig das Durchschnittsalter<br />
der Gäste. Das ist erfreulich, denn<br />
ältere Menschen geben mehr<br />
Geld aus, bleiben tendenziell<br />
länger und interessieren sich<br />
stärker für Kultur. Aber wir<br />
wollen natürlich auch junge<br />
Leute für Oberbayern begeistern,<br />
etwa mit Rafting<br />
oder reizvollen Kletter- oder<br />
Mountainbiketouren.<br />
Mit Oberbayern verbindet<br />
man vor allem<br />
die Alpen, die Seen und<br />
die Metropole München.<br />
Hinken die übrigen Gemeinden<br />
touristisch ein wenig hinterher?<br />
Ich gebe zu, da gibt es noch Vermarktungs-<br />
und Entwicklungspotenzial.<br />
Aber denken Sie an die<br />
weltlängste Burg in Burghausen, an<br />
den Wallfahrtsort Altötting, an die<br />
Altstadt und das Schloss in Neuburg<br />
an der Donau oder an das Hopfenland.<br />
Sie alle haben attraktive Juwelen,<br />
die wir gerne mit gemeinsamen<br />
Qualitätsstandards und über Vernetzungen<br />
wie Rad-, Wander- oder<br />
Wasserwege verbinden und als<br />
Diadem anbieten werden.<br />
Robert Salzl,<br />
Präsident des<br />
Regionalverbandes<br />
„Tourismus Oberbayern<br />
München“<br />
Was heißt das konkret?<br />
Es gibt zum Beispiel<br />
unsere Landschaftskino-Wege<br />
und -Loipen, die alle bestimmte<br />
Qualitätskriterien erfüllen.<br />
Die Tagesrundwege sind gut präpariert<br />
und leicht erreichbar, führen<br />
durch eine prägende Landschaft,<br />
wie Seen oder Moore, und zeichnen<br />
sich durch Einkehrmöglichkeiten an<br />
der Strecke aus. Und im letzten Jahr<br />
haben wir eine Erlebnisbroschüre<br />
zum Thema Bier präsentiert. Darin<br />
finden Sie rund 50 sehenswerte Orte<br />
der Braukultur in ganz Oberbayern.<br />
Welche neuen Attraktionen wird<br />
es <strong>2017</strong> geben?<br />
In diesem Jahr legen wir den Fokus<br />
auf das Thema Wasser in jeglicher<br />
Form. Seen, Flüsse, Wasserfälle, wie<br />
sie uns die Natur in einer großen<br />
Vielfalt schenkt, ergänzen wir um<br />
die Kultur des Wassertrinkens. Wir<br />
haben eine große Zahl an Mineralquellen<br />
und mit unseren Heilbädern<br />
ideale Partner. Außerdem führen wir<br />
die Gäste unter dem Motto „Filmkulisse“<br />
zu Orten, an denen interessante<br />
Filme gedreht wurden.<br />
Der <strong>ADAC</strong> vergibt alljährlich<br />
den Tourismuspreis Bayern für<br />
besonders innovative Angebote.<br />
Zu den aktuellen Preisträgern<br />
gehört eine Schnitzeljagd per<br />
Tablet App. Welche Rolle<br />
spielt die Digitalisierung?<br />
Eine sehr große. Sie ist in keinem<br />
Bereich mehr wegzudenken, ob<br />
es um die Angebotsgestaltung,<br />
die Vermarktung, die Kommunikation<br />
mit den Gästen<br />
oder das Vorhandensein<br />
einer gut gestalteten Webpage<br />
geht. Hier gibt es<br />
noch erheblichen Nachholbedarf.<br />
Deshalb begrüße<br />
ich sehr, dass der<br />
<strong>ADAC</strong> Vorbilder auf diesem<br />
Gebiet auszeichnet.<br />
10 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 11
Panorama Meldungen<br />
IN KÜRZE<br />
Gut gespart<br />
87 Museen, 19 Burgen und Schlösser,<br />
18 Bäder, 9 Höhlen und 9 Bergwerke<br />
und vieles mehr: Mit der<br />
neuen ThüringenCard für <strong>2017</strong> ist<br />
der Eintritt in 237 Einrichtungen<br />
und Sehenswürdigkeiten frei, darunter<br />
die Ausstellung „Luther und<br />
die Deutschen“ auf der Wartburg.<br />
Die Karte ist bei der Touristeninformation<br />
unter Tel. (03 61) 3 74 20<br />
oder www.thueringenentdecken.de<br />
ab 18 € erhältlich.<br />
Papenburg<br />
Ich heb’ ab!<br />
Die Stadt an der Ems ist ja eigentlich eher für dicke Kreuzfahrtpötte<br />
bekannt, die hier gebaut werden. Jetzt kommen<br />
große Luftschiffe hinzu: Zum ersten Papenburger Ballon-<br />
Festival heben vom 11. bis 13. August <strong>2017</strong> Heißluftballone<br />
und weitere fantasievolle Fluggeräte ab. Dazu gibt es ein<br />
gratis Open-Air-Konzert und ein großes Picknick im Stadtpark<br />
samt Familienprogramm. Abends steigt eine Party am Hafen.<br />
Infos und Ballonfahrten: www.papenburg-marketing.de<br />
57km<br />
Der jüngst eröffnete Gotthard-Basistunnel in<br />
der Schweiz ist der längste Eisenbahntunnel<br />
der Welt. In 17 Minuten rast der Zug mit bis<br />
zu 249 km/h durch das imposante Gebirgsmassiv.<br />
Das schönere Naturerlebnis verspricht<br />
jedoch eine Fahrt mit dem Gotthard Panorama<br />
Express über die schneebedeckten Gipfel.<br />
Golfen<br />
in Texas<br />
Der Lone Star<br />
State ist nicht<br />
nur für Cowboys<br />
bekannt,<br />
sondern auch<br />
ein 1A-Ganzjahresziel<br />
für<br />
Golfer. Neben<br />
den bekannten<br />
PGA-<br />
Turnieren im<br />
Frühjahr in<br />
Austin und<br />
Houston kann<br />
man auf über<br />
800 abwechslungsreichen<br />
Plätzen den<br />
Abschlag<br />
üben.<br />
Was in Hotels nervt<br />
Das US-Portal oyster.com hat<br />
ermittelt, was Gäste beim Hotelurlaub<br />
oft auf die Palme bringt:<br />
1. Gebühren für Safe und Parkplatz.<br />
2. Kostenloses WLAN nur<br />
in der Lobby und nicht auf dem<br />
Zimmer. 3. Funzelbeleuchtung<br />
im Bad und am Bett. 4. Zu wenig<br />
Steckdosen. 5. Zwei zusammengeschobene<br />
Einzelbetten samt Ritze<br />
anstatt gebuchtem Doppelbett.<br />
Palma von oben<br />
Palmas Kathedrale La Seu gehört<br />
zum Sightseeing-Pflichtprogramm<br />
auf Mallorca. Nach einer Testphase<br />
können auch in dieser Saison<br />
von April bis Oktober wieder der<br />
Glockenturm und die Terrassen<br />
der Kirche besichtigt werden. Der<br />
lohnenswerte Ausflug kostet 12 €<br />
(Mindestalter 11 Jahre). Anmeldung:<br />
www.catedraldemallorca.org<br />
Gratis<br />
Wein<br />
Eine besondere<br />
Erfrischung<br />
hat sich der<br />
Ort Caldari di<br />
Ortona in den<br />
italienischen<br />
Abruzzen ausgedacht:<br />
Am<br />
Weinbrunnen<br />
„Fontana di<br />
Vino“ können<br />
sich Wanderer<br />
auf dem<br />
Pilgerweg<br />
Cammino di<br />
San Tommaso<br />
kostenlos<br />
mit Rotwein<br />
stärken. Na<br />
dann, salute!<br />
Buchtipp<br />
Metropolen im Meer<br />
Korallenriffe sind die artenreichsten und am dichtesten<br />
besiedelten Lebensräume der Erde. Und sie gehören<br />
zugleich zu den größten je von Lebewesen erschaffenen<br />
Bauwerken unseres Planeten. Doch wie genau<br />
entstehen sie? Und warum sind sie für das Ökosystem<br />
so wichtig? Der Biologe und begeisterte Taucher Peter<br />
van Treeck hat sich auf eine faszinierende<br />
Entdeckungsreise begeben.<br />
Sein Bildband zeigt anhand<br />
prachtvoller Aufnahmen die<br />
gefährdete Schönheit dieser<br />
hochsensiblen Naturwunder,<br />
die zahlreichen Fischen, Seeigeln,<br />
Krebsen, Schwämmen<br />
und Schnecken Schutz und<br />
Nahrung bieten. „Korallenriffe.<br />
Lebendige Metropolen im<br />
Meer“, Konrad Theiss Verlag,<br />
192 Seiten, 49,95 €.<br />
FOTOS: TOURISMUS OBERBAYERN MÜNCHEN E.V., ISTOCK (14),<br />
BORKIN RON/MINISTRY OF TOURISM, FTI CRUISES (2), WBG VERLAG<br />
Kreuzfahrt<br />
Kuba per Schiff<br />
Das war zu erwarten: Seit sich der sozialistische Karibikstaat der Welt öffnet, entdecken<br />
auch die großen Reedereien die tropische Insel mit seiner reizvollen Hauptstadt Havanna<br />
als Kreuzfahrtziel. FTI Cruises („MS Berlin“) hat sein Angebot an Kuba-Abfahrten aufgrund<br />
der enormen Nachfrage gerade erheblich ausgeweitet. Auch Royal Caribbean und<br />
Norwegian Cruise Line (u. a. Oceania Cruises) haben von den kubanischen Behörden eine<br />
Genehmigung erhalten und schippern künftig unter anderem ab Miami Richtung Havanna.<br />
12 2/<strong>2017</strong>
Griechenland Inspiration<br />
Hellas’<br />
strahlende Rückkehr<br />
Sonne, Meer und gutes Essen. Es gibt viele Gründe, jetzt in<br />
Griechenland seinen <strong>Urlaub</strong> zu verbringen. Wir nennen Ihnen die<br />
sieben besten – und einen, der dagegen spricht (aber nur vielleicht)<br />
TEXT Helmut Ziegler<br />
Traum in Weiß<br />
Die gekalkten Häuser<br />
des Dörfchens Oia auf<br />
Santorin im Süden<br />
der Kykladen<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren
Inspiration Griechenland<br />
Die Klassiker<br />
Griechenland, das ist seit den 1960er<br />
Jahren ein mediterranes Sehnsuchtsziel.<br />
Verständlicherweise.<br />
Die Landschaft ist karg, gar ruppig,<br />
wie auf Rhodos, aber auch wunderbar<br />
grün wie auf Thassos oder<br />
Korfu. Man weiß, man kann ohne<br />
Frösteln ins Meer steigen, denn in<br />
Griechenland scheint die Sonne<br />
doppelt so lang wie bei uns. Die<br />
Menschen sind herzlich und charmant<br />
planlos, ein Gegenentwurf<br />
zum effizientkorrekten Deutschen.<br />
Die Farben sind klar: weiß gekalkte<br />
Häuser vor tiefblauem Wasser und<br />
Himmel, für die Sommerfrische sorgt<br />
das Gelb und Orange der Zitrusfrüchte.<br />
Die Küche ist bäuerlich, einfach,<br />
aber herzhaft: viel frisches Gemüse,<br />
gegrilltes Lammfleisch, aromatischer<br />
Käse, Knoblauch, Wildkräuter und<br />
Oliven, geerntet in grün-braunen<br />
Hainen neben grauen Eseln. Dazu<br />
zirpen Zikaden und der Sonnenuntergang<br />
taucht schließlich antike<br />
Europas<br />
Geburtsstätte<br />
Athens Akropolis<br />
(auf dem<br />
Hügel) wurde<br />
zwischen 467<br />
und 406 v. Chr.<br />
erbaut<br />
Säulen in ein mildes, leicht staubiges<br />
Gegenlicht. Und, ja, das gibt es noch.<br />
Die Gastfreundlichkeit<br />
Jeder, der einmal in Griechenland war,<br />
kann zudem eine – mindestens eine –<br />
Geschichte über filoxenía erzählen,<br />
die sprichwörtliche Gastfreundschaft<br />
der Griechen. Und das meint nicht<br />
den Gratis-Ouzo.<br />
Filoxenía beginnt im Kleinen:<br />
Man fragt einen Bauern nach dem<br />
Weg – und wird mit Orangen beschenkt.<br />
Filoxenía endet im Großen:<br />
Obwohl knapp 25 Prozent der<br />
Griechen arbeitslos sind und 90 Prozent<br />
von ihnen keinerlei staatliche<br />
Unterstützung erhalten, spendeten<br />
Tausende im letzten Jahr auf dem<br />
Athener Syntagma-Platz Nahrung,<br />
Kleidung und andere Hilfsgüter für<br />
Geflüchtete. Wer nach Griechenland<br />
reist, kommt also aus dem Land der<br />
Xenophobie in das der filoxenía. Das<br />
Verb filó steht ebenfalls für etwas<br />
Angenehmes: das Küssen.<br />
Die Krise<br />
Krise ist nichts Neues in Griechenland,<br />
das Wort wurde dort erfunden.<br />
Allerdings bedeutete es einst den<br />
Wendepunkt einer problematischen<br />
Entwicklung. Davon ist, zugegeben,<br />
auf den ersten Blick wenig zu spüren.<br />
Man kann lang darüber diskutieren,<br />
wer Schuld ist. Verdächtigt wird<br />
die griechische Regierung, die sich<br />
mit falschen Zahlen 2001 den Euro<br />
erschwindelte. Die Banken, die mehr<br />
als 75 Prozent der Rettungsmilliarden<br />
bekamen. Oder steuerflüchtige<br />
Reeder. Oder die EU mit ihrer Politik<br />
der Austerität – erneut ein griechisches<br />
Wort, für Strenge.<br />
Die Griechen selbst handeln aber<br />
inzwischen lieber, anstatt zu lamentieren<br />
(so weit es ihnen möglich<br />
ist, dazu gleich). „In den Märchen<br />
unserer Kindheit kam am Schluss<br />
immer ein Gott und machte, dass es<br />
gut war“, sagt die Journalistin Eleni<br />
Kefalopoulou. „Diesen Kinderglauben<br />
haben wir verloren.“ Konstantinos<br />
Bitzanis, Direktor des Technopolis in<br />
Athen, einem fulminanten Veranstaltungsort-Mix<br />
aus Industriemuseum,<br />
Spielplatz, Kunstraum und Innovations-Hub,<br />
ergänzt: „Wir Griechen<br />
machen es jetzt wie die Deutschen:<br />
hart arbeiten und sparen.“ Er lächelt<br />
nicht, als er das sagt. Die Idee, dass<br />
die Griechen deutsch werden, sollte<br />
unterstützt werden. Über 82 Prozent<br />
der 250.000 im vergangenen Jahr neu<br />
geschaffenen Jobs, berichtete die Athener<br />
Zeitung „Kathimerini“, entstanden<br />
im Fremdenverkehr. Die Hoffnung:<br />
Je schneller sich das Land erholt,<br />
desto schneller vergessen die Griechen<br />
diese absurde Idee auch wieder.<br />
Romantisch<br />
In den Gassen<br />
von Athens<br />
Stadtteil Gazi<br />
genießt man<br />
warme Sommerabende<br />
Gut geölt<br />
In Griechenland<br />
gedeihen über<br />
50 Olivensorten<br />
Das Geheimnisvolle<br />
Die Halbinsel Chalkidiki im Norden<br />
Griechenlands besteht aus drei<br />
ins Meer ragenden Landzungen.<br />
Die westliche, Kassandra, steht für<br />
klassischen Tourismus und Party-<br />
Vergnügen. Die mittlere, Sithonia,<br />
für feinsandige Strände, ihre malerische<br />
Landschaft und die urigen<br />
Bergdörfer laden zum Wandern<br />
ein. Die östliche, abgelegenste Landzunge<br />
steht für das Mysteriöse. Das<br />
liegt vor allem an der autonomen<br />
Mönchsrepublik Athos mit ihren<br />
20 Großklöstern. Benannt ist sie nach<br />
dem gleichnamigen Berg, der mit<br />
2033 Metern höchste Griechenlands,<br />
der zugleich ein ungewöhnlich sattes<br />
Grün bietet: Kiefern, Weinreben und<br />
Zypressen gedeihen auf den roten, vor<br />
Mineralien glitzernden Böden. Seit<br />
über 1000 Jahren dürfen allerdings<br />
nur Männer die Mönchsrepublik<br />
betreten – ein Visum kostet 30 Euro<br />
für drei Übernachtungen in einem<br />
der rund 20 Klöster. Offiziell werden<br />
täglich 120 Männer zugelassen, davon<br />
zehn Nicht-Griechen. Inoffiziell, auch<br />
das ist Griechenland, sind es jedoch<br />
600, die auf dem Seeweg anreisen.<br />
Es gibt aber für alle Geschlechter<br />
gute Gründe, den übrigen Teil der<br />
Landzunge zu erkunden: Die lokale<br />
Küche ist ein Geheimtipp. In der<br />
Athos-Region schmeckt man wohl<br />
am deutlichsten, dass die Griechen<br />
eigentlich (nach dem Einfall der<br />
Osmanen) Türken sind, noch lieber<br />
aber Italiener wären. Ob Zuchini-<br />
Puffer oder Feta frittiert im Sesammantel<br />
mit Honigsauce, ob die traditionelle<br />
Bohnensuppe der Mönche<br />
in der kleinen Kapelle oberhalb des<br />
Nestes Stratoni oder der kariessüße<br />
Grießkuchen Revani in der Patisserie<br />
Xonikis im Mini-Dorf Megali Panagia<br />
– alles feinste Zungenkitzel. Darauf<br />
einen Tsipouro, den einheimischen,<br />
eiskalt servierten Tresterbrand!<br />
Die Veränderung<br />
Von der „New York Times“ bis zum<br />
„Zeit Magazin“ ist man sich einig<br />
– Athen ist das neue Berlin. In der<br />
Tat: Die Stadt ist massiv im Umbruch.<br />
Natürlich steht die Akropolis noch,<br />
natürlich flaniert man immer noch<br />
auf engen Bürgersteigen unter Oran-<br />
Angebote<br />
In Athen<br />
The Periscope<br />
Das modern-minimalistische Design-<br />
Hotel befindet sich im exklusiven<br />
Kolonaki-Viertel mit Restaurants, Bars<br />
und Shopping in unmittelbarer Nähe.<br />
ab 91 € / p. P. und Nacht im DZ mit<br />
Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: DERTOUR<br />
Auf Chalkidiki<br />
Club Calimera Simantro Beach, Cap Sani<br />
Die familienfreundliche 4-Sterne-Anlage<br />
liegt direkt am Strand etwa zehn Kilometer<br />
vom Ortszentrum. Es gibt verschiedene<br />
Restaurants, Pools, eine Diskothek,<br />
einen Minimarkt und vieles mehr.<br />
ab 544 € / 10 Tage p. P. im DZ, All<br />
Inclusive und mit Flug ab Köln-Bonn<br />
Veranstalter: ITS<br />
Auf Santorin<br />
Santo Maris Oia Luxury Suites & Spa, Oia<br />
Das im Winter 2016 erbaute Luxusresort<br />
im traditionellen Kykladenstil verfügt<br />
über 42 Suiten und 2 Villen. Zur Ausstattung<br />
der Suiten gehört ein beheizter<br />
Jacuzzi auf der Veranda.<br />
ab 2194 € / 10 Tage p. P. in der Suite<br />
inkl. Frühstück und Flug z.B. ab München<br />
Veranstalter: Attika Reisen<br />
16 2/<strong>2017</strong><br />
Änderungen vorbehalten<br />
Beratung und Buchung in Ihrem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49
Griechenland Inspiration<br />
genbäumen. Zugleich aber finden die<br />
Menschen Wege, die Stadt zu erneuen.<br />
Am ehesten fällt ins Auge, wie<br />
freie Flächen einfach genutzt werden.<br />
An Wänden entsteht Street-<br />
Art, Brachflächen verwandeln sich<br />
in Skateparks. Aus Ruinen werden<br />
kleine Cafés wie das Upupa<br />
Epops im Stadtteil Gazi, ausgeklügelt<br />
designte Souvenir-Shops wie Greece<br />
is for Lovers im Viertel Exarchia oder<br />
neue Redaktionsräume für Philosophie-Magazine<br />
wie das halbjährlich<br />
erscheinende „Dapper Dan“.<br />
Auch die Stadt selbst eröffnet<br />
neue Räume, investiert in Kunst und<br />
Architektur. So wird Athen ab April<br />
neben Kassel das zweite Zentrum der<br />
Documenta. Das feine Museum für<br />
Gegenwartskunst ist in die luftigen<br />
Räume einer ehemaligen Fabrik umgezogen<br />
(Kallirrois Avenue & Amvr.<br />
Frantzi Str.). Am eindrucksvollsten<br />
ist das gerade eröffnete Stavros-Niarchos-Kulturzentrum<br />
(Leof. Andrea<br />
Siggrou 364), ein sanft ansteigender<br />
Park mit eigenem Kanal und einem<br />
licht-leichten Bau von Renzo Piano,<br />
in dem die neue Oper und die Nationalbibliothek<br />
untergebracht sind.<br />
Auch im Geschäftlichen wandelt<br />
sich einiges. Blau und metallen<br />
Ort der Ruhe<br />
Das Kloster<br />
Faneromenis<br />
auf Kreta<br />
ist direkt an<br />
einem Felshang<br />
gebaut<br />
Abtauchen<br />
Elafonisi Beach<br />
im äußersten<br />
Westen der<br />
Insel Kreta<br />
leuchten in Athen Automaten, an<br />
denen man preiswert frische Milch<br />
zapfen kann – eine Idee des Start-ups<br />
ThesGala, einer Bauern-Kooperative.<br />
Über fünf Stockwerke reicht der<br />
Flagship-Store samt Restaurant und<br />
Steak-House von Yolenis (Solonos<br />
9), einem gerade mal vier Jahre alten<br />
Online-Händler, der ausgewählte<br />
griechische Produkte vertreibt, aber<br />
auch Rezepte – aus Klöstern und<br />
von den Großmüttern der Gründer.<br />
Was am Berlin-Vergleich daher<br />
zutrifft: Athen ist arm, aber sexy.<br />
Das Unveränderbare<br />
Es gibt aber auch Orte, an denen<br />
sich das griechische Leben kaum<br />
verändert hat. Jene Inseln, die<br />
nicht Kos, Lesbos oder Samos heißen.<br />
Kreta beispielsweise. Mit ihren<br />
Schluchten, der Hochwüste der Weißen<br />
Berge, den einsamen Stränden<br />
wie Glyka Nera oder dem traumhaft<br />
schönen Elafonisi-Strand, der<br />
regelmäßig zu den schönsten Europas<br />
gekürt wird, kann die größte<br />
griechische Insel ein Traumbild gestresster<br />
Menschen sein. Der uralte<br />
Hafenort Chania besticht an der<br />
Nordküste mit seiner historischen<br />
Altstadt, venezianischen Herrenhäusern<br />
und der Stadtmauer von<br />
1538. Oder Sie erholen sich auf der<br />
Insel Santorin. Der aktive Vulkan<br />
im Süden der Kykladen punktet mit<br />
Kraterspaziergängen, dem weißen<br />
Dörfchen Oia, schwarzen und roten<br />
Stränden und dem Ruf, der romantischste<br />
Platz auf Erden zu sein.<br />
Vielleicht entdecken Sie aber<br />
auch eine eher weniger bekannte<br />
<strong>Urlaub</strong>sperle. Zu Griechenland<br />
gehören rund 3000 Inseln, gut 100<br />
davon sind bewohnt. Wie wäre es<br />
mit einem Insel-Hopping zwischen<br />
Naxos und Paros oder einem <strong>Urlaub</strong><br />
auf den Sporaden. Auf den grünen<br />
Inseln Skopelos und Skiathos drehten<br />
Meryl Streep und Pierce Brosnan<br />
bereits das Abba-Musical „Mamma<br />
Mia!“. Auf dem Festland reizt die<br />
historische Zagori-Region mit uralten<br />
Steindörfern aus osmanischer<br />
Zeit und einer der schönsten Naturlandschaften<br />
Griechenlands. Im<br />
Nationalpark Vikos-Aoos können<br />
Wanderer etwa die atemberaubende<br />
Vikos-Schlucht bestaunen – mit gut<br />
1000 Metern die tiefste der Welt.<br />
Das Überraschende<br />
… ist nicht, dass die Touristenzahlen<br />
in Griechenland nach einer Flaute<br />
wieder ansteigen. Das liegt auch an<br />
der Situation in Ägypten oder der<br />
Türkei – und dass Spanien entsprechend<br />
gut gebucht ist. Das Überraschende<br />
sind die Äußerungen, die<br />
man hört, wenn man mit Griechen bei<br />
einem Kaffee plaudert. Niemand jammert,<br />
beschuldigt andere für die Krise<br />
Experten-Tipp<br />
Steffen Angelstein aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />
Saarbrücken verrät seine Tipps für Rhodos<br />
Auf Rhodos sollte man unbedingt den Tempelberg in<br />
Lindos besteigen. Der Panoramablick auf die malerische<br />
Bucht und das Dorf mit seinen weißen Häusern ist wirklich<br />
grandios. Auf die Akropolis kommt man auch per Esel.<br />
Flip-Flops besser zu Hause lassen, Trinkwasser und Hut<br />
mitnehmen, oben gibt es kaum Schatten. Und keinen<br />
Kombi-Ausflug mit Rhodos-Stadt buchen, das ist zu stressig.<br />
Aber auch eine Bootstour nach Simi, der Insel der<br />
Schwammtaucher, lohnt sich. Um den Hafen gibt es tolle<br />
Restaurants (köstlich: Simi-Shrimps) und Geschäfte mit<br />
Schwämmen. Tipp: Kurz vor Abfahrt der Ausflügler gibt<br />
es oft satte Rabatte! Und probieren Sie den eisgekühlten<br />
Aperitif „Café with Ouzo“ – lecker!<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Griechenland:<br />
bit.ly/2idhSJG<br />
Video „Märchen der faulen Griechen“:<br />
bit.ly/2k3w9Ft<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
oder gibt auf. „Selbst wenn die ökonomischen<br />
Probleme weitergehen“,<br />
sagt Alexis Caniaris von der Kunstmesse<br />
Art Athina, „wir glauben an<br />
Kreativität und Optimismus für eine<br />
bessere Zukunft.“ Etwa Anne Kokotou,<br />
deren Weingut Ktima Kokotou<br />
nahe Athen die Traube Savatiano, ein<br />
typisches Attika-Gewächs, zu spritzigen<br />
Weißen veredelt: „Wir investieren<br />
in Qualität und sind so beinahe aus<br />
Zufall Pioniere geworden.“<br />
Ach ja, der Grund dagegen<br />
Der ist eine Frage des Gemüts. Wer<br />
zum Mitleid mit den Griechen neigt,<br />
sollte an einen anderen Ort reisen.<br />
Denn der Mitleidende ist vermutlich<br />
froh, nicht selbst in der misslichen<br />
Lage zu sein, stellt sich so – oft<br />
unbewusst – über sie, besitzt kaum<br />
Hoffnung auf Linderung und wird<br />
zuletzt selbst traurig. Kein Grieche<br />
braucht das. Kein Grieche verdient<br />
das. Mitgefühl hingegen schon: Wer<br />
in Griechenland sein Geld ausgibt,<br />
hilft Menschen vor Ort. Und wer<br />
sich eine Quittung ausstellen lässt,<br />
sogar dem Finanzministerium.<br />
In diesem Sinne: Kalo Kalokeri.<br />
Einen guten Sommer.<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>-Reporter Helmut<br />
Ziegler auf der Halbinsel Athos.<br />
18 2/<strong>2017</strong>
Inspiration Griechenland<br />
Griechenland Inspiration<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Griechenland – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Experte Steffen Angelstein vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Saarbrücken<br />
Hotels, Restaurants, Strände & mehr<br />
Anreise<br />
Diverse Anbieter fliegen von Deutschland<br />
nach Griechenland. Das beste<br />
Netz mit zehn deutschen Abflughäfen<br />
und mehr als 20 innergriechischen<br />
Zielen bietet Aegean, 2016 zum wiederholten<br />
Mal als beste regionale europäische<br />
Fluggesellschaft mit dem<br />
Skytrax World Airline Award geehrt.<br />
Reisezeit<br />
Generell kennt Griechenland einen<br />
schönen Frühling, einen trockenheißen<br />
Sommer, einen entspannten<br />
Herbst und einen milden, manchmal<br />
regnerischen Winter. Das Wetter ist<br />
aber je nach Region und Höhe vielfältig.<br />
Im Juli und August sollte man<br />
Athen meiden, die Temperaturen<br />
können weit über vierzig Grad im<br />
Schatten erreichen.<br />
Übernachtung<br />
Auf Chalkidiki und den griechischen<br />
Inseln ist das Angebot riesig und<br />
reicht von der ursprünglichen Pension<br />
über klassische Hotels bis zur<br />
mietbaren Luxus-Villa. Ihr <strong>ADAC</strong><br />
Reisebüro berät Sie gern. Zwei Tipps<br />
für Athen:<br />
St George Lycabettus<br />
Freundliches 5-Sterne-Boutique-Hotel<br />
am Fuß des grünen Stadtberges mit<br />
individuellen Räumen, Rooftop-Pool,<br />
fast allen wichtigen Vierteln in Laufweite<br />
sowie Frühstücksterrasse mit<br />
Blick auf die Akropolis. Kleomenous 2,<br />
DZ/F ab ca. 150 €.<br />
www.sglycabettus.gr<br />
Fresh<br />
Pulsierendes Design-Hotel zwischen<br />
den Szene-Vierteln Psiri und Exarchia<br />
mit farbiger Plexiglass-Fassade, Rooftop-Pool<br />
und weiß gehaltenen Räumen,<br />
denen Spritzer von Olivgrün<br />
oder Terrakottarot Farbe geben.<br />
Sofokleous 26, DZ/F ab ca. 130 €.<br />
www.freshhotel.gr<br />
Wohnmobil<br />
Das Verweilen in Wohnwagen an<br />
archäologischen Stätten, Küstenzonen,<br />
Stränden, Rändern öffentlicher<br />
Wälder und auf öffentlichen Flächen<br />
ist verboten – und wird inzwischen<br />
auch geahndet. Über weitere Punkte,<br />
etwa den Zusammenhang von Wohnmobilnutzung<br />
und den Verdacht auf<br />
Schleusungskriminalität, informiert<br />
das Außenministerium:<br />
www.auswaertiges-amt.de<br />
Essen & Trinken<br />
Gratis und<br />
exklusiv für<br />
<strong>ADAC</strong><br />
Mitglieder<br />
Das Tour-Set<br />
mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />
Reisekarten<br />
und Länderinformationen<br />
Weitere Infos<br />
bit.ly/<br />
1LTcMLT<br />
Kulinarische<br />
Leckereien<br />
Frische Meeresfrüchte<br />
vom<br />
Grill gibt es in<br />
Griechenland<br />
fast überall<br />
Mit der Nahrungsaufnahme ist es<br />
auf Chalkidiki und den Inseln wie mit<br />
der Unterkunft: Die Auswahl ist gigantisch.<br />
Wer auf der Halbinsel Küche<br />
jenseits von Klischees erleben will,<br />
dem sei das Kouzina ans Herz gelegt,<br />
ein kulinarisches Festival, das<br />
jährlich vom 15. Mai bis zum 15. Juni<br />
stattfindet. Je nach Veranstaltungsort<br />
kann man in mönchischer Einsiedelei<br />
lokale Küche probieren als auch in<br />
Sterne-Restaurants innovative Cuisine.<br />
en.mountathosarea.org/where-to-eat/<br />
mount-athos-area-kouzina/<br />
Mit dabei, aber wegen Gastfreundschaft,<br />
Küche und Strand im Naturschutzgebiet<br />
eine eigene Erwähnung<br />
wert: das entspannte Hotel Skites,<br />
zwischen Ouranoupolis und der<br />
Mönchsrepublik Athos. www.skites.gr<br />
In Athen reicht das Spektrum vom<br />
Café über einfache Tavernen bis zu<br />
hochwertigen Restaurants. Es wird<br />
relativ spät, so ab 20, 21 Uhr, gegessen<br />
und fast nie reserviert. Einige<br />
Empfehlungen: City Zen, Mitropoleos<br />
80 (auch wegen der Dachterrasse);<br />
Funky Gourmet, Paramithias & Salaminos<br />
Str. 13 (griechische Sterne-<br />
Küche mit Reservierungspflicht);<br />
Little Kook, Karaiskaki 17 (wegen<br />
der Desserts und der Deko, die einen<br />
in durchgeknallte Filme versetzt);<br />
Upupa Epops, Alkminis 7 (nach dem<br />
Wiedehopf benanntes, extrem liebevoll<br />
handgemachtes Bar-Restaurant<br />
in Gazi in der Nähe des Technopolis<br />
mit Terrasse, überraschender Karte<br />
und ausgeklügelten Cocktails); Bel<br />
Ray, Falirou 88 (lässige Snack-Bar in<br />
einer früheren Tankstelle mit Video-<br />
Projektionen auf eine Häuserwand).<br />
Besser nicht<br />
Stücke von archäologischen Stätten<br />
mitnehmen. Je nach Schwere der Tat<br />
FOTOS: IMAGO/CHROMORANGE, TOBIAS GERBER/LAIF, DAGMAR SCHWELLE/LAIF, GETTY IMAGES (3), ISTOCK, PRIVAT, FOTOLUTZ COMPLEX,<br />
THE PERISCOPE, CLUB CALIMERA SIMANTRO BEACH, SANTO MARIS OIA LUXURY SUITES & SPA; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />
können sogar mehrjährige Haftstrafen<br />
verhängt werden.<br />
Nicht versäumen<br />
1 Auf Chalkidiki: Die Strände laden<br />
natürlich zum Sonnen, Schwimmen<br />
und Schnorcheln ein, etwa 2 Nikiti<br />
und Sarti Beach auf dem zweiten Finger<br />
Sithonia. Bootstouren sind ebenfalls,<br />
auch für Frauen, ein Genuss<br />
um die Region Mount Athos 3 (dem<br />
dritten Finger), die sonst nur mit<br />
Visum für Männer erlaubt ist (Details<br />
dazu siehe Seite 17). Kleiner Trost für<br />
alle Frauen, die nicht zum Heiligen<br />
Berg dürfen: Der byzantinische Turm<br />
im Hafen von Ouranoupolis entspricht<br />
im Baustil den Türmen auf Athos.<br />
4 In Athen: Hilft ja nichts, man muss<br />
auf jeden Fall dorthin, wo vor 2500<br />
Jahren die westlichen Demokratien<br />
entstanden, zur Akropolis (fantastisches<br />
Museum!) und vergleichbaren<br />
Schlüsselorten. Am besten bei einem<br />
historischen Spaziergang. Aktuell ist<br />
der Syntagma-Platz von großer Anziehungskraft,<br />
ein Ort von Veranstaltungen,<br />
Märschen der Präsidialgarde<br />
(stündlicher Wachwechsel vor dem<br />
Palast) und Protesten gegen die<br />
Finanzkrise. Wer auf unterschiedliche<br />
Viertel steht: In Laufweite des Syntagma-Platzes<br />
liegen das elegante Kolonaki,<br />
die touristische Altstadt Plaka,<br />
die Hipster-und-Flohmarkt-Sektoren<br />
Psiri und Monastiraki sowie das anarchistische<br />
Exarchia mit viel Street Art.<br />
Gesundheit<br />
Für Griechenland empfiehlt sich eine<br />
Auslandskrankenversicherung. In den<br />
letzten Jahren sind auf dem südlichen<br />
Peleponnes und in Zentralmakedonien<br />
im Sommer sehr selten Fälle von Malaria<br />
aufgetreten, bei unklarem Fieber<br />
Griechenland liegt<br />
im Südosten Europas<br />
am Mittelmeer<br />
sollte die Krankheit in Betracht gezogen<br />
werden.<br />
i Information<br />
www.discovergreece.com ist die auch<br />
auf Facebook, Twitter und Instagram<br />
aktive deutschsprachige Plattform der<br />
1<br />
4<br />
2<br />
3<br />
100 km<br />
griechischen Tourismusbehörde mit<br />
Informationen, Videos und Blog.<br />
Für Hör-Lerner: Die kostenlose App<br />
„Griechisch lernen“ von Mondly (für<br />
Android und iOS) enthält rund 5000<br />
Phrasen und Vokabeln, gesprochen<br />
von einer Muttersprachlerin, dargestellt<br />
in griechischer wie in Lautschrift.<br />
20 2/<strong>2017</strong><br />
2/<strong>2017</strong> 21
Inspiration ... Fünf Mal<br />
Fünf Mal ... Inspiration<br />
Die Natur<br />
Raus ins Grüne<br />
Wer in einem Hotel wie dem Wiesler (Grieskai 4–8)<br />
residiert, trifft nicht nur auf Industrial-Chic und Kronleuchter,<br />
auf Jugendstil und Street-Art, sondern blickt<br />
aus den Zimmern zur Mur auch ins Grüne und hört<br />
das Rauschen des Flusses. Wem das nicht reicht: Die<br />
grüne Umgebung von Graz ist zum Wandern und<br />
Radeln ideal. Am Stadtrand liegt der „Abenteuer Park“<br />
mit Naturlehrpfaden und Waldklettermöglichkeiten.<br />
Etwas weiter entfernt lockt die Bärenschützklamm bei<br />
Mixnitz mit tosenden Gewässern, bizarren Felsformationen<br />
sowie 164 Holzbrücken und -leitern. Und<br />
wer sehen will, was man mit seinem Körper noch so<br />
anstellen kann, besucht im Örtchen Thal, westlich<br />
von Graz, das Arnold Schwarzenegger Museum<br />
(www.arnieslife.com).<br />
Die Stadt<br />
Graz Ost-West<br />
Mitten durch Graz fließt die Mur. Der Fluss lädt zum Flanieren am Ufer<br />
ein, zum Kajakfahren oder im Zentrum dank einer stehenden Welle<br />
sogar zum Surfen. Die Mur teilt die Hauptstadt der Steiermark aber auch<br />
in zwei grundverschiedene Bereiche. Am Ostufer liegt die Innere Stadt,<br />
welche die Altstadt mit Schloßberg, Stadtpark, Dom und Glockenspielplatz<br />
beherbergt. Mit ihren alten Läden und prunkvollen Arkadenhöfen,<br />
den Renaissance- und Barock-Gebäuden verströmt sie nicht nur venetianisches<br />
Flair, sondern zählt auch zum UNESCO-Welterbe. Am westlichen<br />
Ufer finden sich Bezirke wie Lend und Gries, einst verrufene<br />
Vorstädte, heute aufblühende kreative Stadtteile. Allerdings ist Graz<br />
so leicht nicht auszurechnen: Das Uni-Viertel etwa, mit Cafés wie dem<br />
Harrach (Harrachgasse 26) und Magnet für Nachtschwärmer, findet<br />
sich hinter dem Stadtpark, also östlich der Mur; das avantgardistische<br />
„Kunsthaus“ (siehe Kultur) wiederum im Lend, also westlich. Macht<br />
aber nichts: Graz lässt sich eh am bestens zu Fuß erleben.<br />
Empfohlen von Stephanie Weber aus dem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro in München<br />
5-mal ...<br />
Graz<br />
Österreichs zweitgrößte Stadt<br />
ist zugleich die entspannteste,<br />
was nicht nur, aber auch an<br />
der Nähe zu Italien liegt.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Österreich:<br />
bit.ly/2jUJKPo<br />
Video „Die Alpen von oben“:<br />
bit.ly/2jshBlP<br />
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FOTOS: LOOKPHOTOS, ISTOCK, GETTY IMAGES, MAURITIUS IMAGES (2), <strong>ADAC</strong> E.V.<br />
Die Aussichten<br />
Blick von oben<br />
Mitten in Graz erhebt sich der Schloßberg<br />
123 Meter hoch über den Hauptplatz. Man<br />
kann den wuchtigen Dolomit-Fels durch einen<br />
Tunnel queren, mit der Bergbahn binnen<br />
Minuten hinauffahren oder mit dem Lift in<br />
30 Sekunden. Oder man steigt die 260 Stufen<br />
zum Glockenturm hoch und wird dabei immer<br />
wieder mit Blicken über Hunderte von mittelalterlich<br />
anmutenden roten Dächern belohnt.<br />
Sie bestätigen den Eindruck, dass die Studentenstadt<br />
mit ihren 280.000 Einwohnern viel italienisches<br />
Flair besitzt. Das Restaurant dort oben<br />
besitzt ebenfalls hohes Niveau. Wer es lässiger<br />
mag, nimmt im Kaufhaus Kastner & Öhler<br />
(Sackstraße 7), dem ältesten Österreichs, die<br />
Rolltreppen und besucht das Tagescafé Freiblick<br />
im 6. Stock, dessen Dachterrasse einen nicht<br />
so erhabenen, aber ebenfalls beeindruckenden<br />
Überblick garantiert.<br />
Die Kulinarik<br />
Prost Mahlzeit<br />
Österreichs Genuss-Hauptstadt, in der über 55 Platz- und Straßennamen<br />
mit Essen und Trinken zu tun haben, kann man auch mit Messer und<br />
Gabel genießen. Am effizientesten auf kulinarischen Rundgängen, die<br />
rund vier Stunden dauern und etwa sieben leckere Gerichte, passende<br />
Weine und Anekdoten beinhalten (63 €, buchbar über die Tourismus-<br />
Information, Herrengasse 16). Am authentischsten auf den Bauernmärkten,<br />
etwa am Kaiser-Josef-Platz (Mo–Sa 6–13 Uhr). Und am verrücktesten<br />
auf der Langen Tafel, die an einem Spätsommerabend im August<br />
auf dem Hauptplatz stattfindet (für <strong>2017</strong> leider ausverkauft). Probieren<br />
sollte man auch die steirischen Tapas im Steirer (Belgiergasse 1), das<br />
Backhenderl mit Kernölsalat bei der Herzl (Prokopigasse 12) und, für die<br />
Nachtaktiven, das goldene, mit Koffein versetzte Eule Bier, eine Grazer<br />
Erfindung. Das genießt man am besten an einem der Nachtwürstlstände,<br />
die nur vom Abend bis in die Morgenstunden betrieben werden,<br />
etwa am Haupt-, am Dietrichstein- oder am Franziskanerplatz.<br />
Die Kultur<br />
Sinneswandel<br />
Sie müssen auf der Murinsel aufs Klo – und alles ist verspiegelt? Sie schlendern<br />
durch eine Altstadtgasse – und sehen sich in einer Fassade aus Nirosta-<br />
Stahl? Auch das ist Graz: Verführung durch Widerspruch. Am deutlichsten<br />
spürt man sie im Kunsthaus (Lendkai 1), dem „friendly alien“ genannten<br />
neuen Wahrzeichen der Stadt. Mit seiner Blob-Architektur erinnert es<br />
äußerlich an ein Körperorgan, von innen an eine Kunstmaschine.<br />
Für weitere Irritationen sorgt der unterirdische Zugang ins<br />
Joanneumsviertel (über die Kalchberggasse) oder das nicht<br />
immer durchschaubare, aber immer vitale Programm des<br />
Steirischen Herbstes (vom 22. September<br />
bis 15. Oktober), einem Avantgarde-<br />
Festival. Für Traditionalisten ist<br />
auch gesorgt, mit Prunkräumen in<br />
Schloss Eggenberg (Eggenberger Allee<br />
90) oder dem Landeszeughaus<br />
(Herrengasse 16), der größten<br />
historischen Waffenkammer<br />
der Welt. Wobei: Die<br />
Zwillingswendeltreppe<br />
in der Grazer Burg<br />
(Hofgasse 15) stammt<br />
bereits aus dem Jahr<br />
1499 – verwirrt aber<br />
bis heute.<br />
2/<strong>2017</strong> 23
In 30 Tagen<br />
Ecuador Inspiration<br />
um die Welt<br />
Vom tropischen Amazonas-Regenwald über die imposanten<br />
Anden-Gipfel bis zu den legendären Galápagosinseln –<br />
Ecuador, das kleine südamerikanische Land am Äquator, bietet<br />
einzigartige Naturerlebnisse. Doch ist es schon bereit,<br />
ein Reise-Geheimtipp für <strong>2017</strong> zu werden? Eine Rundreise<br />
TEXT & FOTOS Diddo Ramm<br />
Erlebnis der Sinne<br />
Mitten im Amazonas-<br />
Dschungel, der inaktive<br />
Vulkan Chimborazo<br />
im Herzen Ecuadors,<br />
Drusenkopf-Echse auf<br />
der Galápagosinsel<br />
St. Cristóbal (v.l.n.r.)<br />
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Ecuador Inspiration<br />
Hier ist alles wie im Zoo,<br />
nur dass die Tiere uns<br />
beobachten. Denn sie<br />
sind frei und wir gehen<br />
oder fahren immer auf<br />
vorgegebenen Routen“, sagt Daniel<br />
Sanchez, unser offizieller Nationalpark-Galápagos-Reiseführer.<br />
Ich bin<br />
auf St. Cristóbal gelandet, der östlichsten<br />
Insel des Vulkan-Archipels,<br />
und sitze auf dem Rand eines Panga,<br />
eines Schlauchboots. Wir setzen<br />
gerade zu unserem Katamaran über,<br />
als plötzlich ein schwarzer Punkt aus<br />
20 Metern Höhe senkrecht herabstürzt<br />
und neben mir ins Meer platscht.<br />
Kurz darauf taucht er wieder auf – ein<br />
Fregattvogel. Mit einem dicken Fisch<br />
im Schnabel fliegt er davon.<br />
Der Katamaran gehört zu einer<br />
der Flotten eines Tourenanbieters,<br />
mit dem sich das berühmte<br />
Pazifik-Archipel, das gut<br />
1000 Kilometer vor Ecuadors Küste<br />
liegt, von See aus erkunden lässt.<br />
Tagsüber besuchen wir eine Insel,<br />
nachts steuert das Boot die nächste<br />
an. So landen wir immer wieder<br />
in entlegenen Buchten, wo wir an<br />
Land auf ausgewiesenen Wegen<br />
der Fauna so nah wie möglich<br />
kommen – ohne sie zu stören. Denn<br />
die Regeln lauten: nie näher als<br />
zwei Meter an die Tiere heran, nie<br />
füttern und stets Rücksicht auf<br />
die Natur und ihre Bewohner nehmen.<br />
Ich bin beeindruckt von der<br />
gelebten Konsequenz.<br />
Die Galápagosinseln sind einzigartig<br />
– in ihrer Entstehung, ihrer<br />
Natur und ihrer Tierwelt. Letzterer<br />
ist es zu verdanken, dass die Inseln<br />
überhaupt so bekannt sind. Der britische<br />
Naturforscher Charles Darwin<br />
besuchte während seiner Fahrt mit<br />
der „HMS Beagle“ im Jahr 1835 die<br />
Inseln und stellte später aufgrund<br />
seiner Beobachtungen die bis heute<br />
gültige Theorie des sich anpassenden<br />
Lebens auf. Damals ein Gottesfrevel,<br />
heute Basiswissen eines Siebtklässlers.<br />
Ein Beleg für Darwins Evolutionstheorie<br />
waren die Vögel des<br />
Archipels, die sich auf den einzelnen<br />
Inseln durch Selektion offenbar unterschiedlich<br />
entwickelt hatten.<br />
Die Einzigartigkeit der kargen,<br />
zumeist unbewohnten Vulkaninseln<br />
gründet auf einem Zusammentreffen<br />
besonderer geologischer<br />
Gegebenheiten: der Plattentektonik<br />
vor Südamerika, einem Hotspot<br />
unter dem Archipel sowie den<br />
Blaufußtölpel<br />
sind entgegen ihres<br />
Namens sehr geschickte<br />
Flieger und Taucher<br />
Zeitlos<br />
geht es überall<br />
auf den<br />
Galápagosinseln<br />
zu. Hier<br />
entspannen<br />
Seelöwen<br />
am Strand in<br />
der Sonne<br />
Meeresströmungen von Norden wie<br />
von Süden.<br />
Erdkundeunterricht live<br />
Die Reisebeschreibungen des Naturforschers<br />
Alexander von Humboldt<br />
spielten eine entscheidende Rolle, dass<br />
Darwin überhaupt in diese fernen<br />
Gefilde reiste. Humboldt besuchte<br />
Ecuador bereits 1802 und entdeckte<br />
den nach ihm benannten Humboldt-<br />
Peru-Strom, der von Süden nährstoffreiches<br />
Wasser zu den Inseln schaufelt.<br />
Alles Maritime hier lebt davon.<br />
Als ich Schnorcheln gehe, staune ich<br />
über das mit vielen kleinen Elementen<br />
versetzte Meerwasser, das mit 17 Grad<br />
kälter ist als erwartet. Ich tauche ein<br />
in eine unglaublich artenreiche Fauna.<br />
Ein Seelöwe dreht vor mir Pirouetten,<br />
Pinguine sausen vorbei, majestätische<br />
Mantarochen scheinen im Ozean zu<br />
schweben. Und überall wimmelt es<br />
von bunten Korallenfischen. Höhepunkt<br />
ist aber die Begegnung mit<br />
einer Riesenschildkröte, die sich in<br />
einem Meter Tiefe treiben lässt, zum<br />
Snacken die Korallenriffe abknabbert,<br />
ab und zu an die Oberfläche aufsteigt,<br />
tief einatmet und dann wieder nach<br />
unten gleitet. Auf einmal sind es sogar<br />
drei Schildkröten. Mein Herz pocht,<br />
kein halber Meter trennt die uralten<br />
Tiere von mir. Leben wie im Zeitraffer,<br />
hier sehr entspannt.<br />
Entdeckung der Langsamkeit<br />
Gleiten ist überhaupt das Wort, das<br />
sich wie ein roter Faden durch die<br />
Inselstopps zieht, neben Faulenzen.<br />
So wie die Seelöwen es hier vorführen.<br />
Und es ist ansteckend. Allerdings<br />
muss man sich gut eincremen,<br />
die Sonne brennt am Äquator gnadenlos.<br />
Es mag bedeckt sein, aber es<br />
erwischt mich schon am ersten Tag,<br />
nicht mal Lichtschutzfaktor 50 hilft.<br />
Als die Spanier auf den Inseln landeten,<br />
fanden sie weder ihr erhofftes<br />
Gold noch sonst irgendetwas. Damit<br />
war dieser Ort für sie schon wieder<br />
wertlos. Und so waren es die Walfänger,<br />
die zwischen Esmeralda am<br />
Festland und den entlegenen Inseln<br />
fette Beute machten und ihre Schiffe<br />
hier in geschützten Buchten ankerten.<br />
Auf der Insel Floreana errichteten die<br />
Seeleute auch eine Art Poststelle. Wer<br />
das Holzfass in der Post Office Bay<br />
aufsuchte, leerte es und hinterließ<br />
selbst ein Schreiben, sollte er nicht<br />
von seiner weiten Reise zurückkehren.<br />
Falls doch, so hatte er die Aufgabe,<br />
das mitgenommene Schreiben<br />
selbst zuzustellen. Ich finde einen<br />
Brief aus der Nähe von Bielefeld und<br />
werde ihn nach meiner Rückkehr in<br />
Deutschland persönlich abliefern.<br />
Weiter geht es nach Baltra und<br />
Isabela. Insel um Insel legt unser<br />
Katamaran in der Nacht die mitunter<br />
großen Entfernungen zurück, tagsüber<br />
bewundern wir schnorchelnd<br />
die Unterwasserwelt. Einmal fährt<br />
uns dabei der Schreck in die Glieder:<br />
Keine 400 Meter vom Boot pflügt<br />
ein Hai durchs Wasser, zieht dann<br />
aber zum Glück von dannen. Einen<br />
aktiven Vulkan bestaunen wir auf<br />
Fernandina. Er meldet sich von Zeit<br />
zu Zeit. Alles ist möglich auf Galápagos.<br />
Hier regiert die Natur und<br />
wir sind faszinierte Besucher.<br />
Roadtrip ins Herz Ecuadors<br />
Zurück auf dem Festland erkunde ich<br />
die reiche Natur Ecuadors auf einem<br />
Roadtrip mit dem Auto. Von der Küstenstadt<br />
Guayaquil geht es zunächst<br />
in die Anden nach Cuenca und dann<br />
die legendäre Panamericana hoch<br />
bis in die Hauptstadt Quito. So wie<br />
Experten-Tipp<br />
Carolin Nultsch aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Worms<br />
über sehenswerte Relikte der Inka-Kultur in Ecuador<br />
Vor den Spaniern herrschten die Inka in Südamerika. Ihr<br />
mächtiges Reich expandierte zwischen 1438 bis 1527 von<br />
Kolumbien bis nach Argentinien. Die Ausgrabungsstätte<br />
Ingapirca zeigt eine Siedlung der Inka, die auf einer Kultstätte<br />
des Kañari-Volkes erbaut wurde. Sie zählt zu den<br />
bedeutendsten Relikten der Inka-Kultur in Ecuador und<br />
liegt eineinhalb Stunden nördlich von Cuenca. Die Ausgrabungen<br />
präsentieren die über 800 Jahre alten runden<br />
Grundrisse der Kañari, daneben die eckigen Gebäude und<br />
Tempel der Inka. Auf der Sonnenuhr erkennt man das<br />
fortschrittliche Wissen der Inka: Sonnenwendetage wie<br />
der 21. Juni wurden exakt bestimmt.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Ecuador:<br />
bit.ly/2jAZDxL<br />
Video „Galápagos und die Entdecker“:<br />
bit.ly/2jODjxY<br />
Alexander<br />
von Humboldt<br />
bereiste<br />
Ecuador bereits<br />
1802 und<br />
bestieg den<br />
6310 Meter<br />
hohen Chimborazo<br />
bis<br />
auf die letzten<br />
700 Meter<br />
Vergoldetes<br />
Kolonialerbe<br />
wie in der<br />
komplett mit<br />
Blattgold ausgeschmückten<br />
Kirche Compañía<br />
de Jesús<br />
in Quito<br />
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erfahren<br />
Alexander von Humboldt durchquere<br />
ich auf der Reise, die in Höhen von bis<br />
zu 4600 Metern führt, sämtliche Vegetationszonen.<br />
Anfangs ziehen Laubbäume<br />
vorbei, dann Nadelwälder, und<br />
hoch oben bedeckt nur noch ein endloser<br />
Teppich aus Gräsern die unwirtliche<br />
Landschaft. Unter einer grauen<br />
Wolkendecke steuere ich durch den<br />
zauberhaften Nationalpark Cajas. Die<br />
Hochlandregion ist übersät mit Seen,<br />
zahlreiche Flüsse entspringen hier,<br />
die im Westen in den Pazifik münden<br />
und im Osten in den Amazonas.<br />
Ecuador erscheint mir überhaupt wie<br />
ein einziger Nationalpark, wohin man<br />
guckt, überall faszinierende Natur.<br />
Die Straße schlängelt sich steil auf<br />
3000 Meter Höhe, als unvermittelt<br />
Lamas stoisch auf dem Asphalt stehen.<br />
Oder sind es Vicuñas, eine verwandte<br />
Art? Nach einer Weile geht es<br />
bergab nach Cuenca. Die Stadt liegt in<br />
einem sattgrünen Hochlandbecken,<br />
man wähnt sich fast in Österreich.<br />
Und sie beheimatet wundervolle Kirchen<br />
und Museen. In der kolonialen<br />
Altstadt tauche ich ein in Ecuadors<br />
Geschichte. Über zehn Ethnien leben<br />
in dem Land, das vom Meer (Costa)<br />
über das Hochland (Sierra) bis in den<br />
Dschungel (Amazonas) reicht, erklärt<br />
der Guide im Museo Pumapungo. Sie<br />
alle eint, dass sie von den Inka im<br />
15. Jahrhundert unterworfen wurden.<br />
Ihr mächtiges Reich erstreckte sich<br />
auf über 4200 Kilometer von Kolumbien<br />
im Norden bis nach Argentinien<br />
im Süden und brachte Organisation<br />
und die Anbetung der Sonnengötter.<br />
Doch selbst die Inka hatten dem<br />
Ansturm und der Gier der spanischen<br />
Konquistadoren um 1532 nichts entgegenzusetzen.<br />
Die Eroberer fanden<br />
zwar kein Gold, doch sie festigten ihre<br />
Macht und gründeten ihre Provinzen<br />
in den Städten der Inka.<br />
Im Museo de Sombrero überrascht<br />
mich, dass der berühmte Panama-<br />
Hut gar nicht aus Panama stammt,<br />
sondern aus Ecuador. Er wird aus<br />
Toquillastroh gefertigt, einer tropischen<br />
Palme, deren Blätter gekocht,<br />
getrocknet und geschnürt den bekannten<br />
Hut ergeben. Weil die Kopfbedeckungen<br />
über den Panamakanal<br />
nach Europa gelangten, wurden sie<br />
fälschlicherweise nach dem Umschlaghafen<br />
Panama benannt.<br />
Nördlich von Cuenca lohnt ein<br />
Halt an den archäologisch einzigartigen<br />
Ingapirca-Ruinen (Expertentipp<br />
auf dieser Seite). Weiter geht<br />
es gen Norden auf der berühmten<br />
Panamericana, der E 35. Humboldt<br />
war in dieser Region einst mit Pferd<br />
und Esel unterwegs und beschrieb<br />
die Vegetation in seinem berümten<br />
Reisetagebuch. Ich halte an einem<br />
26 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 27
Inspiration Ecuador<br />
Straßenimbiss und gönne mir einen<br />
der grandiosen Säfte, die es in Ecuador<br />
überall gibt. Nach sieben Stunden<br />
Fahrt erscheint endlich das Häusermeer<br />
von Quito. Die Altstadt, das<br />
Centro Classico, ist voller Kirchen, die<br />
innen scheinbar allesamt mit Gold<br />
überzogen sind. Prunkvoll glänzt die<br />
Iglesia de San Francisco am gleichnamigen<br />
Platz, ein Muss für jeden<br />
Kunstbegeisterten ist auch die Iglesia<br />
de la Compañía de Jesús um die Ecke.<br />
Leider gilt hier Fotografierverbot, um<br />
die Goldpatina zu schützen.<br />
Abstecher in den Dschungel<br />
Quito ist auch der Ausgangspunkt<br />
meiner Reise in den Regenwald. Mit<br />
dem Flugzeug starte ich gen Osten<br />
nach Coca, auch Puerto Francisco de<br />
Orrelana genannt. Die Urwaldstadt<br />
liegt im endlosen Amazonastiefland<br />
am Zusammenfluss von Rio Coca<br />
und Rio Napo, der Hunderte Kilometer<br />
weiter in den gewaltigen Amazonas<br />
mündet. Ein motorisiertes<br />
Kanu tuckert die Reisenden auf dem<br />
schlammbraunen Napo flussabwärts.<br />
Nach zwei Stunden heißt es Umsteigen.<br />
Paddelnd geht es auf einem<br />
Nebenarm direkt in den Urwald.<br />
Äste und Schlingpflanzen wuchern<br />
über unseren Köpfen. Über eine Lagune<br />
gelangen wir schließlich zur La<br />
Selva Eco Lodge, die direkt am Ufer<br />
liegt. Die Hütten des Ressorts stehen<br />
auf Stelzen und erweisen sich als erstaunlich<br />
komfortabel. Im Bad gibt<br />
es Warmwasser und Fön, über dem<br />
Bett ein Moskitonetz. Eine Dry-Box,<br />
ein Kasten mit Glühlampe, schützt<br />
Laptop und Kamera vor der drückenden<br />
Luftfeuchtigkeit. Zum<br />
Relaxen ist auf der Veranda eine<br />
Hängematte gespannt.<br />
Dem spanischen Konquistador<br />
Francisco de Orrelana gelang es als<br />
Erstem, das undurchdringliche Amazonasgebiet<br />
von West nach Ost zu<br />
durchqueren, erklärt uns Dschungel-<br />
Führer Luis, nachdem wir unsere<br />
Hütten bezogen haben. Beim Sturm<br />
auf die Inka-Stadt Cuzco unter dem<br />
Eroberer Pizarro verlor er 1533 ein<br />
Auge und verstarb wenige Jahre<br />
später in Ecuador. Interessant: Die<br />
meisten bekannten Konquistadoren<br />
stammten aus Trujillo, einer Stadt in<br />
der zentralspanischen Extremadura.<br />
Die Größe und der Artenreichtum<br />
der Amazonas-Region sind<br />
überwältigend. Der bis heute noch<br />
Kapuzineraffen<br />
sind in den<br />
Wipfeln der<br />
Bäume zuhause<br />
und leben in<br />
Gruppen<br />
La Selva<br />
heißt auf<br />
Spanisch: der<br />
Dschungel.<br />
Exkursionen<br />
finden zu Fuß<br />
im angrenzenden<br />
Wald und<br />
per Kanu in der<br />
Lagune statt<br />
Tren del Cacao<br />
Auf der Kakaoplantage<br />
In Durán, nahe der Küstenstadt Guayaquil, lohnt eine<br />
Fahrt mit dem Tren del Cacao. Der gemütliche Zug rattert<br />
landeinwärts zu den Kakaoplantagen im Hochland.<br />
Nach eineinhalb Stunden erreicht man die Hacienda la<br />
Danesa. Dort führt Juan (links), der Sohn des Hauses,<br />
durch die Kakaoplantage. Mit der Machete öffnet er gekonnt<br />
eine etwa 500 Gramm schwere Frucht und bietet<br />
das Innere zum Kosten an. Die eigentlichen Kakaosamen<br />
sind noch umgeben von weißem, süßem Fruchtfleisch,<br />
das sich ablutschen lässt. In weiteren Schritten werden<br />
die Samen zur Fermentation ausgebreitet, getrocknet<br />
und gemahlen. Das Ergebnis ist 100 Prozent Schokolade. Die schmeckt ganz anders als jene, die<br />
man aus Deutschland kennt – bitter, trockener, gar nicht süß. Der Grund: Der reine Kakao wird mit<br />
Zusätzen gestreckt, etwa Zucker, Milch, aber auch Bananen, Chili und vieles andere. Handelsübliche<br />
Schokolade enthält so nur gut 35 Prozent Kakao. Die ecuadorianischen Marken Pacari und Republic of<br />
Cacao bieten eine Vielzahl von Geschmäckern an, auch Ritter Sport offeriert in seinem Sortiment eine<br />
Tafel aus der ecuadorianischen Edelbohne Arriba, die 70 Prozent Kakao enthält. Auf der Rückfahrt mit<br />
dem Tren del Cacao erfährt man noch, wie Ecuador seit Jahren den ökologischen Tourismus fördert.<br />
Und man muss zugeben: So viele verschiedene Recycling-Mülleimer sieht man sonst nirgendwo auf<br />
der Welt. Gleichzeitig möchte man die Mikroökonomie unterstützen. So hält der Zug hier und da,<br />
man steigt aus und bewundert viel Kleinkunsthandwerk, das sich für wenige Dollars erwerben lässt.<br />
weitgehend unerforschte Regenwald<br />
erstreckt sich über neun Länder Südamerikas<br />
bzw. über eine Entfernung<br />
so weit wie von Berlin bis nach Bagdad.<br />
40 000 Pflanzen sowie knapp<br />
1300 Vogel- und über 3000 Fischarten<br />
wurden bisher registriert. Hinzu<br />
kommen 427 Säugetiere, darunter<br />
Jaguar und Flussdelfin. „Für sie alle<br />
gilt das gnadenlose Naturgesetz von<br />
fressen und gefressen werden, von<br />
sterben und überleben. Der Regenwald<br />
ist ein gigantischer Kreislauf “,<br />
erklärt Luis, während wir auf einer<br />
ersten Erkundungstour schweißgebadet<br />
über die Lagune paddeln. Man<br />
empfindet unweigerlich Demut vor<br />
diesem mächtigen Ökosystem. Die<br />
Dämmerung bricht später mit einem<br />
furiosen Konzert herein: Insekten zirpen,<br />
das Kreischen von Affen, Vögeln<br />
und anderen unsichtbaren Tieren<br />
dringt aus dem Wald auf meine<br />
Veranda. Der Sound des Dschungels.<br />
Am nächsten Morgen erleben wir<br />
hautnah, wie lebendig es unter dem<br />
grünen Blätterdach zugeht. Wir stapfen<br />
auf einem schmalen Pfad durch<br />
den Wald, Luis erklärt Pflanzen,<br />
kleine Frösche, Raupen, Ameisen.<br />
Jedes Blatt wird inspiziert. Henry,<br />
der zweite Guide, stellt immer wieder<br />
ein Standfernrohr auf. Die beiden<br />
haben das Gehör und den Blick, die<br />
mitunter perfekt getarnten Tiere für<br />
uns zu erspähen. Ich schaue hoch<br />
in die Laubkronen, entdecke Affen<br />
und Vögel. Der Tucan ist weniger auf<br />
Tarnung aus – mit leuchtend buntem<br />
Riesenschnabel hockt er auf einem<br />
Ast. Von einem Hochstand beobachten<br />
wir das Treiben in etwa 20 Metern<br />
Höhe. Blätter rascheln, Wipfel schaukeln,<br />
aus der Nähe ertönt das unheimliche<br />
Bellen von Brüllaffen. Die<br />
tagaktiven Primaten hangeln sich in<br />
Gruppen durch die Bäume und warnen<br />
mit ihrem Gebrüll andere Clans.<br />
Aufwendigen Revierkämpfen gehen<br />
sie so aus dem Weg.<br />
Weiterer Höhepunkt ist die<br />
Nachtwanderung an meinem<br />
letzten Tag in der Lodge. Ohne<br />
Taschenlampe wäre man im<br />
stockdüsteren Dschungel aufgeschmissen,<br />
man sieht die Hand<br />
vor Augen nicht. „Passt auf, wo<br />
ihr hintretet“, warnt Luis, während<br />
wir im Lichtkegel der Lampe voranschreiten.<br />
„In der Nacht sind<br />
andere Tiere aktiv, Anakondas und<br />
Kaimane.“ Wie beruhigend! Auch<br />
die Geräusche sind nun andere. Insekten<br />
leuchten bunt im Unterholz,<br />
ein Ast knackt unter meinen Stiefeln.<br />
Wir wandeln durch eine fremde<br />
Welt. Voller unvergesslicher Eindrücke<br />
falle ich in meiner Hütte erschöpft,<br />
aber glücklich in den Schlaf.<br />
Das kleine Ecuador ist ein Land<br />
wie kein anderes. Von kargen Vulkaninseln<br />
bis zum Regenwald, von<br />
Tamarillo<br />
oder im Spanischen<br />
tomate<br />
de árbol, bildet<br />
die Grundlage<br />
für einen der<br />
vielen leckeren<br />
Fruchtsäfte<br />
null bis auf über 6300 Meter Höhe<br />
bietet es die unterschiedlichsten Naturformen<br />
und Lebensräume – wahrlich<br />
eine Weltreise. Der ökologische<br />
Tourismus des Landes ist deshalb nur<br />
logisch. Nach 30 Tagen verabschiede<br />
ich mich voller Wehmut von einem<br />
Land, das mehr als ein Reisegeheimtipp<br />
ist. Seine stolzen und freundlichen<br />
Menschen, die verschiedenen<br />
Ethnien und die stets bestens ausgebildeten<br />
Naturführer begeistern<br />
und versprechen Reisen von seiner<br />
spannendsten Seite. Ich hoffe, mehr<br />
Deutsche begeben sich auf die<br />
Spuren Humboldts. Es lohnt sich.<br />
Autor Diddo Ramm fühlte sich<br />
neben den vielen schwarz-bunten<br />
Kühen in den Anden beinahe wie<br />
in seiner Heimat Ostfriesland.<br />
Angebote<br />
Bei Quito<br />
Hacienda La Jimenita, Pifo<br />
20 Minuten vom Flughafen Quito entfernt,<br />
liegt dieses Hotel in einer schönen<br />
Gartenanlage. Es gibt ein Restaurant mit<br />
landestypischer Kost, Touren in die Anden<br />
und nach Quito werden angeboten.<br />
ab 94 € / p. P. und Nacht im DZ inkl.<br />
Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: MEIER’S WELTREISEN<br />
Abenteuer Amazonas<br />
Sacha Lodge, Amazonasgebiet<br />
Übernachten Sie im Herzen des Regenwaldes.<br />
Die Hütten der Lodge verfügen<br />
über ein eigenes Bad, Warmwasser und<br />
eine Terrasse. Tagsüber unternehmen<br />
Sie begleitete Ausflüge in den Urwald.<br />
ab 1509 € / p. P. / 3 Nächte /<br />
Vollpension / Standortreise ab/bis Quito<br />
Veranstalter: MEIER’S WELTREISEN<br />
Rundreise Galápagos<br />
Hotel Silberstein, Puerto Ayora<br />
Erleben Sie auf Boots- und Schnorchelausflügen<br />
die einmalige Tierwelt und<br />
besuchen Sie die Charles-Darwin-Forschungsstation.<br />
Ausgangspunkt ist Ihr<br />
Mittelklasse-Hotel auf Santa Cruz.<br />
ab 1179 € / p. P. / 3 Nächte / Vollpension<br />
/ Standortreise ab/bis Galápagos<br />
Veranstalter: MEIER’S WELTREISEN<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Beratung und Buchung in Ihrem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49
Inspiration Ecuador<br />
Ecuador Inspiration<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Ecuador – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Expertin Carolin Nultsch vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Worms<br />
Reisezeit, Mietwagen, Hotels, Sicherheit<br />
Anreise<br />
Von Frankfurt fliegt Lufthansa nach<br />
Bogotá in Kolumbien und nach Panama-Stadt.<br />
Von dort geht es mit einem<br />
der Star-Alliance Partner Avianca oder<br />
Copa nach Guayaquil oder Quito. Ab<br />
Amsterdam startet KLM nach Quito,<br />
ab Madrid geht es mit Iberia oder Air<br />
Europe nach Guayaquil oder Quito.<br />
Quito bietet sich als Basis an, der<br />
neue Flughafen Mariscal de Sucre<br />
liegt 40 Kilometer vor der Stadt und<br />
gilt als einer der besten Südamerikas.<br />
Reisezeit<br />
Durch das breite Klimaspektrum<br />
gibt es keine ideale Reisezeit für das<br />
ganze Land. Prinzipiell kann man<br />
Ecuador aufgrund der Äquatorlage<br />
aber das ganze Jahr über bereisen.<br />
An der Küste und auf den Galápagosinseln<br />
herrscht von Januar bis April<br />
Regenzeit. Für die Galápagosinseln<br />
empfehlen sich diese Monate, da die<br />
Wassertemperaturen etwas höher<br />
sind. Für die Küste ist die Trockenzeit<br />
besser. Kompromiss: April und Mai.<br />
Im Hochland ist es das ganze Jahr<br />
über feucht und kühl – morgens oft<br />
sonnig, mittags wolkig, nachmittags<br />
regnet es mitunter stark. Nachts kann<br />
es sehr kalt werden. Im Amazonasbecken<br />
ist es stets feuchtheiß, mit<br />
Höhepunkten im Juni, Juli. Von August<br />
bis November ist es hier regenärmer.<br />
Geld<br />
Ecuador hat keine eigene Währung,<br />
bezahlt wird nur mit US-Dollar. Es empfiehlt<br />
sich, stets Scheine unter 10 Dollar<br />
und Münzen unter 1 Dollar bei sich<br />
zu haben, da kaum jemand größere<br />
Summen wechseln kann. Es gibt überall<br />
Banken, wie Banco Pinchincha, in<br />
denen man per Kreditkarte Bargeld<br />
bekommt. Ansonsten werden Kreditkarten<br />
nur in Restaurants und gehobenen<br />
Hotels akzeptiert. Die Frage<br />
nach „Tarjeta possible?“ also immer<br />
vorab stellen, auch an Tankstellen, das<br />
erspart Überraschungen.<br />
Sicherheit<br />
Der Durchschnittslohn in Ecuador beträgt<br />
knapp über 300 US-Dollar pro<br />
Monat. In Städten wie Guayaquil<br />
und Quito sollte man daher bestimmte<br />
Viertel meiden, am besten<br />
fragt man im Hotel. Auf alle Fälle sollten<br />
Sie wertvolle Gegenstände nicht<br />
zu auffällig tragen. Man wird häufig<br />
von Bettlern angesprochen – hier Vorsicht<br />
walten lassen und nicht antworten.<br />
Wer kein Spanisch spricht, reist<br />
grundsätzlich sicherer in der Gruppe.<br />
Mietwagen<br />
Autovermietungen sind teuer in<br />
Ecuador. Grund ist die unorthodoxe<br />
Fahrweise der Ecuadorianos. Es stehen<br />
eigentlich nur fünf Autotypen zur<br />
Wahl. Die zweikleinste, der Chevrolet<br />
Aveo Sedan, ist am besten geeignet,<br />
da der Kofferraum komplett geschlossen<br />
und nicht einsehbar ist. Für auswärtig<br />
abgeschlossene Mieten wird<br />
oft eine hohe Fahrzeuggarantiesumme<br />
auf der Kreditkarte eingetragen. Mietwagen<br />
am besten vom Hotel-Angestellen<br />
parken lassen, sie kennen die<br />
sichersten Parkhäuser.<br />
i Internet<br />
Vor Ort unbedingt für 20 Dollar eine<br />
Prepaidkarte, etwa vom Anbieter<br />
Claro, besorgen – mit Google Maps<br />
erkundet es sich leichter. Infos zum<br />
Land: www.ecuador.travel<br />
Der Panamahut<br />
stammt in<br />
Wahrheit aus<br />
Ecuador. Er<br />
wird aus feinem<br />
Toquillastroh in<br />
den Provinzen<br />
Manabi (Küste)<br />
und Azuay<br />
(um Cuenca)<br />
hergestellt.<br />
Der Klassiker<br />
ist weiß, es<br />
gibt aber viele<br />
Varianten, wer<br />
mehr wissen<br />
will, dem ist das<br />
Museo de Sombrero<br />
in Cuenca<br />
empfohlen<br />
Essen & Trinken<br />
Ecuador ist ein Frisches-Essen-Land.<br />
Fisch und Fleisch und vor allem Säfte<br />
gibt es im Überfluss und werden<br />
überall frisch zubereitet. Achten Sie<br />
darauf, dass alles gut durchgekocht,<br />
-gebraten oder -gegrillt ist. An der<br />
Straße eine Mango oder Papaya<br />
direkt vom Bauern zu kaufen, ist ein<br />
Genuss. Neben Bohnen und Reis<br />
sind Plantain-Bananen in süßer und<br />
salziger Form Grundlage der Küche,<br />
gerne auch als Chips in Tüten.<br />
Nicht verpassen: An der Küste die<br />
„Ceviche“ probieren (Achtung: roh<br />
marinierter Fisch!), im Hochland<br />
„Trucha“ (Forelle), im Dschungel<br />
Säfte wie „Tomate de Árbol“. Köstlich<br />
schmeckt auch das berühmte<br />
Joghurtgetränk „Avena Polaca“.<br />
Unterkunft<br />
Galápagos: „Celebrity Xploration“,<br />
von Celebrity Cruises oder „Ocean-<br />
Spray“ von Haugan Cruises.<br />
Diese schwimmenden Katamaran-<br />
Hotels bringen Sie äußerst luxuriös<br />
von Insel zu Insel – die Basis für tolle<br />
Ausflüge.<br />
Quito: „Almeda Mercure“. Das komfortable<br />
Hotel liegt direkt am Indio-<br />
Markt in der modernen Nordstadt Quitos.<br />
www.mercurequito.com.ec oder<br />
das Design-Hotel „La Carlota“mitten<br />
in der historischen Altstadt.<br />
Besser nicht<br />
Leitungswasser ist kein Trinkwasser!<br />
Bei Säften darauf achten, dass kein<br />
„Hielo“, Eis aus Leitungswasser, enthalten<br />
ist. Auch bei Salaten vorsichtig<br />
sein. Wer einen empfindlichen Magen<br />
hat, lässt besser die Finger von rohem<br />
Fisch und Meeresfrüchten.<br />
FOTOS: PUBLIC DOMAIN, ISTOCK (2), <strong>ADAC</strong> E.V., HACIENDA LA JIMENITA, SACHA LODGE, HOTEL SILBERSTEIN; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />
Isla Santiago<br />
Isla Fernandina<br />
Isla Isabela Isla Santa Cruz<br />
Isla San Cristóbal<br />
Ayora<br />
Villamil<br />
Baquerizo<br />
Moreno<br />
1<br />
Isla Floreana<br />
Isla Española<br />
Das Galápagos-Archipel liegt etwa 1000 km<br />
(ca. 1,5 Flugstunden) westlich von Ecuadors<br />
Festland auf Höhe des Äquators.<br />
Ecuador liegt im<br />
Nordwesten von<br />
Südamerika<br />
Isla Pinta<br />
Isla Marchena<br />
Nicht versäumen<br />
1 Galápagos-Briefkasten. Die legendäre<br />
Posttonne steht in der Post Office<br />
Bay im Norden der Insel Floreana (Isla<br />
Santa María). Karte einwerfen und an<br />
die Heimat adressierte Post mitnehmen<br />
– und selbst zustellen.<br />
2 Tren del Cacao. Der rote Zug fährt<br />
ab Durán zur Kakaoplantage Hacienda<br />
La Danesa im Hochland. Tour inkl.<br />
Besichtigung und Essen ab ca. 100 €.<br />
3 Museo de Sombrero, Cuenca. Hier<br />
erfährt man alles über den Panama-<br />
Hut, seine Geschichte und Herstellung.<br />
Briefkasten<br />
Relikt aus einer<br />
alten Zeit: die<br />
Posttonne auf<br />
Floreana<br />
6<br />
9<br />
8<br />
4<br />
5<br />
2<br />
7<br />
3<br />
Die Auswahl verleitet dazu, ein hübsches<br />
Original kaufen (Calle Larga).<br />
4 Teleférico. Wer gesund ist, unternimmt<br />
in Quito unbedingt eine Fahrt<br />
mit der Seilbahn auf den Hausberg<br />
Pichincha. Es geht auf gut 4100 Meter.<br />
5 Iglesia de la Compañía de Jesús,<br />
Quito. Im Innenraum der Kirche, die<br />
von 1605 bis 1766 errichtet wurde, hat<br />
man prunkvolle sieben Tonnen Gold<br />
verbaut (Garcia Moreno y Sucre).<br />
6 Indio-Markt, Otavalo. Ponchos,<br />
Panflöten, Dämonenmasken – in der<br />
Kleinstadt nördlich von Quito findet<br />
jeden Samstag einer der größten<br />
Äquator<br />
50 km<br />
Andenmärkte Südamerikas statt.<br />
7 Ingapirca. Eindrucksvolle Ausgrabungsstätte<br />
der Kañari und Inka.<br />
8 Papallacta. Die heißen Vulkanquellen<br />
Termas de Papallacta liegen<br />
eineinhalb Stunden südöstlich von<br />
Quito. Spezialität: Spa, Wellness,<br />
Kakaomassagen. www.termaspapallacta.com<br />
9 Mitad del Mundo. Das Denkmal<br />
„Latidud 0“am Äquator, dem Mittelpunkt<br />
der Erde. Hier kann man mit<br />
einem Fuß auf der nördlichen und mit<br />
dem anderen Fuß auf der südlichen<br />
Erdhalbkugel stehen.<br />
30 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 31
Experten-Tipp Mein Land<br />
Wie unterscheiden sich die Städte?<br />
Shanghai ist eine imposante, moderne<br />
Hafenstadt, Peking hat mehr Kulturelles<br />
zu bieten, etwa den Sommerpalast.<br />
Und Hongkong bietet grandiose Aussichten<br />
auf das Hochhaus-Meer.<br />
Was war das Erste, was Ihnen in den<br />
Metropolen aufgefallen ist?<br />
Ich bin ja die Ruhe von Stuttgart und<br />
den Weinbergen gewöhnt. Die Städte<br />
in China sind alle wuselig und voller<br />
Menschen. Es ist schon beeindruckend,<br />
wie viel Leben dort pulsiert und<br />
wie Moderne auf Tradition trifft. Ein<br />
Hochhaus in Hongkong besaß zum<br />
Beispiel eine Öffnung in der Mitte.<br />
Der Reiseleiter erklärte, dies sei so<br />
gebaut, damit der Drache durchfliegen<br />
kann. Gibt es das? Einerseits<br />
bauen die Asiaten supermoderne<br />
Wolkenkratzer, lassen aber Raum für<br />
den Glauben an Drachen. Fasziniert<br />
hat mich auch, dass die Kinder in<br />
ihrer Kleidung alle Schlitze haben, um<br />
schnell mal Pipi zu machen. Das fand<br />
ich clever, so ohne Windelwechseln.<br />
Die Chinesen spucken außerdem<br />
gerne. Das ist gewöhnungsbedürftig,<br />
man muss etwas in Deckung<br />
gehen. Aber sie sind treffsicher.<br />
Wo haben Sie Ruhe gefunden?<br />
Die Parkanlagen sind einmalig und<br />
wunderschön, die Gärten haben mir<br />
wahnsinnig gut gefallen. Die Bonsai-<br />
Bäume sind mit Liebe zum Detail zugeschnitten,<br />
das kennen wir gar nicht<br />
in Deutschland. Ich habe mir gleich<br />
zu Hause einen gekauft, aber der ist<br />
eingegangen, weil ich nicht wusste,<br />
wie man ihn richtig schneidet.<br />
China ist bekannt für kulinarische<br />
Genüsse. Wie haben Sie dies erlebt?<br />
Eine Peking-Ente habe ich natürlich<br />
gegessen. Das ist schon etwas Besonderes.<br />
Man sitzt an großen Tischen, in<br />
der Mitte steht eine Holzplatte mit<br />
einzelnen Gerichten. Jeder dreht<br />
sich das dann so hin, damit er<br />
alles erreicht. Reis ist hierbei<br />
nur eine unwichtige<br />
Beilage. Nach der Peking-<br />
Ente sollte man aber einen Reisschnaps<br />
trinken, sie ist sehr fettig.<br />
Die Chinesische Mauer haben Sie<br />
sicher auch besucht.<br />
Natürlich, schon die Fahrt dorthin war<br />
abenteuerlich. Die Chinesen fahren<br />
viel mit dem Rad, und Sie glauben<br />
nicht, was die darauf alles transportieren:<br />
Tiere, Heuballen, Reis. Steht<br />
man dann auf der Mauer, ist es schon<br />
verrückt. Diese Weite! Das Bauwerk<br />
zieht sich wie ein großer Wurm, der<br />
sich durch die Landschaft forstet.<br />
Bonsai<br />
Ein beliebtes<br />
Souvenir.<br />
Die Einfuhr<br />
erfordert aber<br />
ein Pflanzengesundheitszeugnis<br />
des<br />
Ursprungslandes<br />
Mein Land<br />
China<br />
Anne Platz ist Leiterin des<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüros in Stuttgart.<br />
Auf einer Reise durch China hat sie<br />
zehn Tage lang die faszinierenden<br />
Metropolen Peking, Hongkong<br />
und Shanghai erkundet. Dabei wurde<br />
sie auf besondere Art überrascht …<br />
Haben Sie einen Tipp, wie man die<br />
Reise gestalten sollte?<br />
Die Kultur ist spannend anders,<br />
man sollte sich darauf einlassen. Ich<br />
empfehle, sich einen Reiseleiter zu<br />
buchen oder sich einer Gruppe anzuschließen.<br />
Die Schilder zu lesen,<br />
ist schon abenteuerlich. Auch eine<br />
Flusskreuzfahrt auf dem Jangtse ist<br />
ein tolles Erlebnis.<br />
Ihr schönstes Souvenir?<br />
Ich habe mir auf dem Jademarkt in<br />
Hongkong eine kleine Katze gekauft.<br />
Hier findet man so viel Jade in unterschiedlichen<br />
grünen Farbschattierungen.<br />
Unbedingt besuchen!<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos:<br />
bit.ly/2jsjyz2<br />
Video-Tipp:<br />
bit.ly/2jskTFP<br />
Seite<br />
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mehr<br />
erfahren<br />
FOTOS: BORIS SCHMALENBERGER, GETTY IMAGES (2), ISTOCK<br />
QUELLEN: OECD URBAN POLICY REVIEWS, STATISTA, WIKIPEDIA<br />
85.568<br />
Zeichen<br />
enthält die chinesische<br />
Schrift. Für den alltäglichen<br />
Bedarf reicht die<br />
Kenntnis von 3000 bis<br />
5000 Zeichen.<br />
Beijing<br />
im westlichen Ausland auch Peking<br />
genannt, ist die Hauptstadt Chinas.<br />
Der chinesische Name Beijing<br />
bedeutet nördliche Hauptstadt.<br />
Einwohner<br />
Damit hält China den<br />
Rekord für das<br />
bevölkerungsreichste<br />
Land der Welt.<br />
1,37Milliarden<br />
8850 km<br />
ist die Chinesische Mauer lang. Mit ihrem Bau<br />
wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen.<br />
SHANGHAI<br />
ist der Spitzenreiter unter den<br />
chinesischen Megastädten.<br />
In der Metropolregion leben<br />
rund 34 Millionen Menschen.<br />
32 2/<strong>2017</strong>
E-Bike Irland Inspiration<br />
Hafen-Idylle<br />
Im Fischerörtchen<br />
Spiddal liegen die<br />
Boote auf dem<br />
Trockenen<br />
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erfahren<br />
Rückenwind<br />
inklusive<br />
Zwei Freunde, zwei E-Bikes und ein langes<br />
Wochenende an der rauen irischen Atlantikküste: eine<br />
sportlich-gemütliche Radtour auf der grünen Insel<br />
TEXT Wolfgang Siesing<br />
Wir stehen auf<br />
Folkmusik und<br />
dunkles Guinness,<br />
mögen<br />
Sport unter<br />
blauem Himmel und lieben unisono<br />
überhaupt ganz Irland. Da ist es nicht<br />
abwegig, dass zwei alte Freunde am<br />
Telefon spontan beschließen, einen<br />
Kurztrip auf die grüne Insel mit einer<br />
entspannten Radtour zu verbinden.<br />
Die Idee: Von der heimlichen Musikhauptstadt<br />
Galway aus soll es auf<br />
den Wild Atlantic Way gehen – zumindest<br />
für ein, zwei Etappen zum<br />
Schnuppern. Denn die magische<br />
Panoramastraße windet sich auf gut<br />
2600 Kilometern an Buchten und<br />
steilen Felsklippen vorbei die gesamte<br />
irische Atlantikküste entlang.<br />
Gesagt, getan: Keine vier Wochen<br />
später läuten wir das verlängerte<br />
Wochenende mit einer<br />
abendlichen Tour durch die reizenden<br />
Gassen von Galway ein. Urige<br />
Pubs und Fish-and-Chips-Läden<br />
gibt es in dem lebhaften Städtchen<br />
an der Westküste gefühlt so viele<br />
wie Schafe und Kühe auf der Insel.<br />
Aus den offenen Türen und Fenstern<br />
der knallbunten Häuser ertönt<br />
On the Road<br />
Radspuren<br />
sind die Ausnahme<br />
auf<br />
dem Wild<br />
Atlantic Way<br />
Live-Musik und Altbekanntes von<br />
Johnny Cash bis U2. Willkommen<br />
in Irland! Wir lassen uns köstliches<br />
Pale Ale aus lokalen Brauereien<br />
schmecken (eine fantastische Auswahl<br />
gibt’s im Tigh Neachtain in der<br />
Cross Street), frischen Erinnerungen<br />
auf und kommen umgehend mit unseren<br />
Tischnachbarn ins Gespräch.<br />
Die Iren sind ein geselliges Völkchen.<br />
Als wir bereits gemeinsam alte Oasis-<br />
Nummern schmettern, erinnern wir<br />
uns an den sportlichen Teil unserer<br />
Reise und verabschieden uns.<br />
Am nächsten Morgen empfängt<br />
uns Derek vom örtlichen Fahrradverleih.<br />
„Klar könnt ihr Rennräder<br />
haben“, sagt er, während wir die Auswahl<br />
in seinem Laden inspizieren.<br />
„Bedenkt aber, dass ihr am Atlantik<br />
unterwegs seid. Da bläst euch schon<br />
mal eine steife Brise ins Gesicht.“<br />
Offenbar erwecken wir nicht gerade<br />
den Anschein, als würden wir unentwegt<br />
für die Tour de France trainieren.<br />
Wenig später radeln wir bei strahlendem<br />
Sonnenschein auf zwei<br />
gemütlichen Holland-E-Bikes über<br />
den Wild Atlantic Way gen Westen,<br />
Etappenziel Indreabhán. Dereks zunächst<br />
belächelte Empfehlung erweist<br />
sich als echter Glücksgriff: Ich schalte<br />
gleich nach dem Start die Elektrounterstützung<br />
hinzu und rolle wie<br />
Party-Stadt Galway<br />
In irgendeinem<br />
Pub gibt’s immer<br />
Live-Musik<br />
von selbst über den glatten Asphalt.<br />
Das Treten wird zum Kinderspiel –<br />
was für eine sensationelle Erfindung!<br />
Saftig grüne Wiesen ziehen vorbei,<br />
auf den Feldern grasen Schafe und<br />
Pferde. Hinter Steinmauern ducken<br />
sich weiße Häuschen, in deren Gärten<br />
hin und wieder sogar Palmen gedeihen,<br />
dem milden Golfstrom sei Dank.<br />
Und linkerhand glitzert fast ununterbrochen<br />
der silberblaue Atlantik in<br />
der Sonne. Kleiner Wermutstropfen<br />
unserer Spontanplanung: Die Strecke<br />
ist eigentlich eine Autoroute und die<br />
Straßen sind recht schmal. Aber die<br />
raue Landschaft, die frische Seeluft<br />
und die schönen Stopps unterwegs<br />
machen das allemal wett. Manche<br />
sind bisweilen herrlich skurril, etwa<br />
der Blackrock Diving Tower, der sich<br />
unverwüstlich gegen die Atlantikwellen<br />
stemmt und uns schon kurz<br />
hinter Galway vom Sattel steigen lässt.<br />
Das archaisch anmutende Betonungetüm<br />
bestätigt jedes Klischee über<br />
den hartgesottenen Iren: Stämmige<br />
Kerle wuchten sich hier den gelben<br />
Sprungturm hinauf, um sich anschließend<br />
mit lautem Gejohle in den eiskalten<br />
Ozean zu stürzen – Badespaß<br />
auf irisch, der eher wie ein keltisches<br />
Ritual anmutet.<br />
Kurz darauf hat uns die Straße<br />
wieder. Wir radeln durch winzige<br />
2/<strong>2017</strong> 35
Inspiration E-Bike Irland<br />
Doloreme stes<br />
Aboritio henes destes<br />
voluptar tissi odit rest<br />
Schlechtwetter im Anmarsch<br />
– Zeit, die Regenjacke rauszuholen<br />
Dörfer, machen in kleinen Cafés<br />
Halt und trinken leckeren Cappuccino.<br />
Und immer wieder biegen wir<br />
von der Route ab, um die unzähligen<br />
Strände entlang der Strecke zu erkunden.<br />
Hier spielt das E-Bike seine<br />
Spaßkarte zu unserer Freude voll<br />
aus. Ist mit herkömmlichen Fahrrädern<br />
im schwergängigen Sand<br />
meist Schieben angesagt, gibt es<br />
dank Elektrosupport kaum ein Hindernis.<br />
Wie kleine Kinder sausen<br />
wir lachend über den Strand. Unter<br />
Zugabe der vollen Akkuleistung beschleunigen<br />
wir wie wild und driften<br />
regelrecht über den Beach. Was für<br />
ein Vergnügen!<br />
Am frühen Nachmittag erreichen<br />
wir schließlich das beschauliche<br />
Fischerörtchen Spiddal mit seiner<br />
schnuckeligen Steinkirche. Wir setzen<br />
uns auf die schweren Ufermauern<br />
am Hafen, ein paar Boote dümpeln<br />
im seichten Wasser oder liegen halb<br />
auf dem Trockenen im Schlick. Irische<br />
Dorfidylle. Der Weg ist das Ziel<br />
an der Westküste der grünen Insel.<br />
Um gegen Abend wieder rechtzeitig<br />
in Galway zu sein, beschließen wir,<br />
die geplante Etappe nach Indreabhán<br />
sausen zu lassen und treten die<br />
Rückfahrt an. Unsere launige Rallyeaktion<br />
am Strand hätten wir wohl<br />
lieber bleiben lassen, denn die Akkus<br />
sind mittlerweile so gut wie leergelutscht.<br />
Den elektrischen Rückenwind<br />
gibt’s jetzt nur noch an Steigungen,<br />
was immerhin zur Folge hat, dass wir<br />
tatsächlich mal mit voller Muskelkraft<br />
in die Pedalen treten müssen.<br />
Trotzdem fühlen wir uns am Abend<br />
erstaunlicherweise kaum erschöpft<br />
Katja Schulz aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in <strong>Westfalen</strong><br />
über irische Geselligkeit und Dublins Pub-Spots<br />
Die atemberaubende Landschaft mit ihren grünen Bergen,<br />
den langen Sandstränden und imposanten Steilklippen<br />
fasziniert mich an Irland genauso wie die Herzlichkeit und<br />
Gastfreundlichkeit der Menschen. Wer sich Dublin ansieht,<br />
sollte unbedingt das Kulturviertel Temple Bar besuchen.<br />
Hier gibt es unzählige Bars und Pubs mit Live-Musik bis in<br />
die Nacht. Man genießt irisches Bier und kommt mit den<br />
Einheimischen ins Gespräch. Sehr sehenswert ist auch<br />
das Guinness Storehouse, in dem man auf sieben Etagen<br />
alles über das traditionsreiche irische Bier erfährt. Auf dem<br />
Dach der Brauerei befindet sich die Gravity Bar mit tollem<br />
Rundumblick auf Dublin.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Irland:<br />
bit.ly/1RZNg9j<br />
Video „Basiswissen E-Bike“:<br />
bit.ly/2k8fO3a<br />
Vorsicht Stufe!<br />
An den Cliffs<br />
of Moher geht<br />
es 200 Meter<br />
senkrecht in<br />
die Tiefe<br />
Experten-Tipp<br />
Seite<br />
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mehr<br />
erfahren<br />
und sinken mit dem wohligen Gefühl<br />
in die Kissen, sportlich aktiv gewesen<br />
zu sein und dennoch eine relaxte<br />
Radtour unternommen zu haben.<br />
Mit frisch geladenen Stromspeichern,<br />
weicheren Sätteln (danke,<br />
Dunguaire<br />
Castle bei<br />
Sonnenschein<br />
Die steife<br />
Atlantik-Brise<br />
hat die Wolken<br />
im Nullkommanix<br />
weggepustet<br />
Gratis und<br />
exklusiv für<br />
<strong>ADAC</strong><br />
Mitglieder<br />
Das Tour-Set<br />
mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />
Reisekarten<br />
und Länderinformationen<br />
Weitere Infos<br />
bit.ly/<br />
1LTcMLT<br />
Derek!) und gut erholt nehmen wir<br />
am zweiten Tag unsere südliche<br />
Etappe auf dem Wild Atlantic Way<br />
in Angriff. Bis zu den spektakulären<br />
Cliffs of Moher, den gewaltigen Steilklippen,<br />
die sich südlich von Galway<br />
über 200 Meter hoch senkrecht aus<br />
dem tosenden Atlantik auftürmen,<br />
sind es laut Karte gut 75 Kilometer.<br />
Mit unseren E-Bikes sollten die locker<br />
in fünf Stunden zu schaffen sein.<br />
Die Sehenswürdigkeit erweist sich<br />
aber schnell als unerreichbar, denn<br />
unsere Tour beginnt so gemächlich<br />
wie am Vortag. Überall erwarten<br />
uns kleine Highlights entlang der<br />
Strecke, die hier übrigens deutlich<br />
einsamer durch die hügelige grüne<br />
Landschaft verläuft: Hühnengräber,<br />
lauschige Dörfer, Ruinen von alten<br />
Herrenhäusern und Burgen, die aussehen<br />
wie die Drehorte von „Braveheart“<br />
oder „Highlander“. Die kreischenden<br />
Möwen und das Rauschen<br />
der Atlantikwellen sind wieder der<br />
Soundtrack unserer Radtour. Die<br />
elektrische Trethilfe kommt diesmal<br />
nur zum Einsatz, wenn uns Steigungen<br />
den Spaß am Fahren verderben.<br />
Kurz vor dem malerischen Hafenort<br />
Kinvara rollen wir auf Dunguaire<br />
Castle zu, das direkt an der Straße auf<br />
einer kleinen Anhöhe thront und natürlich<br />
besichtigt werden muss. Das<br />
festungsartige Gemäuer ist keine<br />
Burg, sondern ein typisches Tower<br />
House aus dem 16. Jahrhundert.<br />
Die wehrhaften Turmhäuser prägen<br />
bis heute die irische Landschaft und<br />
boten dem damaligen Landadel<br />
Schutz vor den seinerzeit häufigen<br />
Überfällen und Raubzügen. Heute<br />
wird das alte Wohnhaus für mittelalterliche<br />
Bankette genutzt. Im<br />
düsteren gewölbeartigen Inneren<br />
reihen sich wuchtige Holztische<br />
unter Kronleuchtern.<br />
Wir setzen uns ans Wasser, gönnen<br />
uns eine selbstgemachte Limonade<br />
und treten gegen Mittag den<br />
Rückweg an, um rechtzeitig wieder<br />
in Galway zu sein. Denn eines wollen<br />
wir uns auf unserem irisch-sportlichen<br />
Kurztrip natürlich nicht entgehen<br />
lassen: die Aussicht von den<br />
Cliffs of Moher. Die Tour treten wir<br />
später entspannt mit dem Auto an.<br />
Irland per E-Bike? Wir kommen<br />
wieder, keine Frage!<br />
Winderprobte E-Biker Die <strong>ADAC</strong><br />
<strong>Urlaub</strong>-Reporter und Kumpels<br />
Diddo Ramm und Wolfgang Siesing.<br />
Angebote<br />
Familiär<br />
Connemara Coast, Furbo<br />
Das moderne Familienhotel liegt westlich<br />
von Galway idyllisch am Meer. Es gibt<br />
ein Hallenbad, zum Sportangebot zählen<br />
Surfen, Segeln sowie eine Fahrradvermietung.<br />
ab 66 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Eigenanreise<br />
Veranstalter: DERTOUR<br />
Komfortabel<br />
Maldron Hotel, Galway<br />
Nahe des Städtchens Oranmore, gut acht<br />
Kilometer vom Zentrum Galways entfernt,<br />
verwöhnt dieses 113-Zimmer-Haus mit<br />
Sauna, Spa, Pool und hauseigenem Pub.<br />
ab 39 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Eigenanreise<br />
Veranstalter: TUI<br />
Geschmackvoll<br />
Clayton Hotel, Galway<br />
Das behagliche 4-Sterne-Haus ist die<br />
perfekte Basis für den Stadtbesuch.<br />
In acht Minuten gelangen Sie in das<br />
Zentrum von Galway. Es gibt eine Bar,<br />
ein Restaurant, viele Zimmer verfügen<br />
über eine Badewanne.<br />
ab 45 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Eigenanreise<br />
Veranstalter: Jahn Reisen<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Beratung und Buchung in Ihrem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49
Inspiration E-Bike Irland<br />
E-Bike Irland Inspiration<br />
E-Bike Irland – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Radtouren, Pubs und Bike-Tipps<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Expertin Katja Schulz vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in <strong>Westfalen</strong><br />
Anreise<br />
Dublin bietet sich als Ausgangs-<br />
Reisezeit<br />
Die ideale Reisezeit liegt zwischen<br />
rung hat auch vor der irischen Küche<br />
nicht Halt gemacht. In größeren Orten<br />
findet man indische neben italieni-<br />
oder per Rad erkunden möchte. Für<br />
den Abend empfiehlt sich auch im<br />
Sommer ein mollig warmer Pullover.<br />
Mit dem E-Bike unterwegs<br />
punkt für Irland-Reisen an. Die irische<br />
Hauptstadt wird regelmäßig<br />
von Berlin, München, Frankfurt, Köln<br />
und Hamburg aus angeflogen. Neben<br />
Lufthansa und Aer Lingus verkehrt<br />
Mai und September, den Sonnenschein<br />
hat die Insel im Mai und Juni<br />
gepachtet. Mit Regen muss man am<br />
Atlantik aber jederzeit rechnen. Dank<br />
Golfstrom herrscht das ganze Jahr<br />
schen Lokalen, frische Meeresfrüchte<br />
gibt es an der Küste überall. Größte<br />
Begeisterung kommt beim Speisen in<br />
den Pubs auf: Vom schlichten Sandwich<br />
bis zum kleinen Menü kann man<br />
Geld<br />
Der Euro ist offizielles Zahlungsmittel.<br />
Bankkarten (mit Maestro- oder<br />
Es gibt drei Typen Beim Pedelec unterstützt der Elektromotor (bis 250 Watt) während des Tretens<br />
bis maximal 25 km/h. Wer schneller sein will, muss strampeln. Die Unterstützung lässt sich in<br />
Stufen einstellen. Bei Pedelecs 45 bzw. S-Pedelecs sind Leistung und Tempo höher (500 Watt,<br />
45 km/h). Echte E-Bikes sind Elektromofas, die auch ohne Pedalbewegung fahren.<br />
Ryan Air von Frankfurt-Hahn und<br />
Berlin turnusmäßig. Für die Einreise<br />
ist der Personalausweis ausreichend.<br />
Mit dem Auto fährt man von Dublin<br />
in knapp zweieinhalb Stunden an die<br />
Westküste nach Galway.<br />
Wild Atlantic Way<br />
5 km<br />
2<br />
über ein ausgeglichenes Klima.<br />
Essen & Trinken<br />
Irish Stew, der deftige Hammelfleisch-Eintopf,<br />
ist out. Die Globalisie-<br />
1<br />
Irland<br />
Nordirland<br />
Belfast<br />
Dublin<br />
Die Region um<br />
Galway liegt im<br />
Westen Irlands<br />
hier sein Dinner in der Gesellschaft<br />
freundlicher Nachbarn und großartiger<br />
Folkmusik genießen.<br />
Drei Top-Adressen in Galway:<br />
Oscar’s Seafood Bistro<br />
Taufrisch aus dem Atlantik serviert<br />
das erstklassige Fischrestaurant Austern,<br />
Muscheln und Seeteufel.<br />
www.oscarsseafoodbistro.com<br />
Garawan’s<br />
In der Whiskey-Bar im Herzen von<br />
Galway werden auch Tastings angeboten,<br />
die Auswahl ist riesig.<br />
www.garavans.ie<br />
Tigh Neachtain<br />
Irische, britische, walisische Biere und<br />
sogar deutsches Flens – in dem urigen<br />
Pub mit endloser Bierkarte gibt’s<br />
auch Livemusik.<br />
www.tighneachtain.com<br />
Unterkunft<br />
Irland verfügt über eine gute Infrastruktur<br />
an Unterkünften. Vom gemütlichen<br />
B&B bis zur 5-Sterne-Herberge<br />
ist alles buchbar. Während der vielen<br />
regionalen Musikfestivals empfiehlt<br />
es sich in einigen Gegenden, langfristig<br />
zu planen und zu buchen.<br />
Kleidung<br />
Allwetterkleidung (Regenjacke und<br />
-hose) sollte in keiner Reisetasche<br />
fehlen, wenn man die Insel zu Fuß<br />
FOTOS: WOLFGANG SIESING (5), DIDDO RAMM, PRIVAT, CLAYTON HOTEL GALWAY, MALDRON HOTEL, CONNEMARA COAST HOTEL,<br />
<strong>ADAC</strong> E.V., VICTORIA PEDELECS/HERMANN HARTJE KG; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />
V-PAY-Symbol) sowie die gängigen<br />
Kreditkarten werden als Zahlungsmittel<br />
meist akzeptiert.<br />
Gesundheit<br />
Die grüne Insel birgt keine besonderen<br />
Gesundheitsrisiken. Wer mit<br />
dem Rad unterwegs ist, sollte neben<br />
der üblichen Reiseapotheke mit Verbandszeug<br />
etc. jedoch auch Desinfektionsmittel<br />
sowie eine Muskelsalbe<br />
einpacken. Der Abschluss einer Auslandsreiseversicherung<br />
ist ratsam.<br />
Radtouren<br />
Organisierte Radtouren inklusive<br />
E-Bike, Ausrüstung, Kartenmaterial,<br />
Hoteltipps etc. bietet Wild Atlantic<br />
Way E-Bike Tours ab Galway an.<br />
Infos: www.wildatlanticway.bike/<br />
tours. Besonders Radfahrer sollten<br />
beachten, dass auf der Insel Linksverkehr<br />
herrscht und sie die stellenweise<br />
engen Straßen mit Autos teilen müssen<br />
– Radfernwege gibt es kaum. Planen<br />
Sie die Etappen nicht zu lang, an<br />
der Westküste gibt es viele gebirgige<br />
Teilstücke, die Kraft kosten. Weitere<br />
Infos: www.westirelandcycling.com<br />
Nicht versäumen<br />
Was kann irischer sein, als sich mit<br />
einem lokalen Craftbeer vor einen der<br />
zahlreichen Pubs zu setzen und dem<br />
Irish Folk der Straßenmusiker zu lauschen.<br />
1 Galway, die größte Stadt<br />
Reichweite prüfen<br />
Vollgas macht Laune, leert aber<br />
den Akku. Auf langen Touren daher<br />
mit niedriger Unterstützung fahren<br />
Achtung Sonne!<br />
Hitze belastet den Akku.<br />
Das E-Bike daher nicht in<br />
der prallen Sonne abstellen<br />
an der Westküste, ist hierfür perfekt<br />
und dazu ein idealer Ausgangspunkt<br />
für ausgedehnte Radtouren. 2 Die<br />
Cliffs of Moher sollten auf jeder Reiseagenda<br />
stehen, ob mit dem E-Bike<br />
oder dem Mietwagen.<br />
Literatur<br />
Pete Mc Carthy: „Mc Carthy’s Bar“<br />
Ein Streifzug über die grüne Insel.<br />
Teilweise derbe, groteske und immer<br />
wieder lautstarke Liebeserklärung an<br />
das Land der rothaarigen Mädchen.<br />
Piper-Verlag, 386 Seiten, 9,99 €.<br />
Clever schalten<br />
Je höher die Trittfrequenz,<br />
desto geringer<br />
der Akku-Verbrauch.<br />
Daher rechtzeitig den<br />
Gang wechseln und an<br />
Steigungen in niedrigere<br />
Gänge schalten<br />
Ken Bruen: „Ein Grabstein für Jack<br />
Taylor“ Privat-Ermittler Jack Taylor<br />
jagd in Galway eine brutale Gang, die<br />
die Stadt von Schwachen und Armen<br />
„reinigen“ möchte. Span-nender Krimi.<br />
In der Übersetzung von Harry Rowohlt<br />
kommt die Sprachgewalt des<br />
Autors zum Tragen. Atrium-Verlag,<br />
288 Seiten, 16 €.<br />
i Information<br />
Luftdruck prüfen<br />
Pralle Reifen haben<br />
einen geringeren<br />
Rollwiderstand, das<br />
Fahren fällt leichter<br />
Reiseinformationen zu Irland und<br />
dem Wild Atlantic Way finden Sie<br />
unter: www.ireland.com<br />
38 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 39
Experten-Tipp Ratgeber<br />
Ratgeber Experten-Tipp<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Fragen & Antworten<br />
Sie haben Fragen? Die Experten der <strong>ADAC</strong> Reisebüros antworten<br />
Was tun, wenn die Airline<br />
meinen Koffer verliert?<br />
Wenden Sie sich sofort an den lokalen<br />
Lost&Found-Schalter oder an die Airline<br />
und füllen Sie die Schadensmeldung aus.<br />
Lassen Sie sich eine Kopie geben! Haben<br />
Sie eine Reisegepäckversicherung abgeschlossen,<br />
melden Sie den Verlust unverzüglich<br />
der Versicherung. Fehlt Ihr Gepäck, dürfen Sie<br />
die für den Aufenthalt benötigten Dinge einkaufen,<br />
also Badehose beim Strandurlaub<br />
etc. Bewahren Sie die Kassenbons gut auf!<br />
Bleibt der Koffer länger als 21 Tage verschwunden,<br />
gilt er als verloren und Sie<br />
haben Anspruch auf maximal ca. 1400 Euro.<br />
Infos bietet die Broschüre „Fluggastrechte“<br />
des Europäischen Verbraucherzentrums:<br />
www.evz.de<br />
Smartphone geklaut<br />
– was jetzt, wie vorbeugen?<br />
Lassen Sie zuerst die SIM-Karte bei Ihrem Mobilfunkanbieter<br />
sperren. Hierfür benötigen Sie meist Handynummer<br />
oder Kundennummer. Anschließend zeigen<br />
Sie den Fall bei der Polizei an. Jedes Mobiltelefon<br />
kann durch seine elektronische<br />
Zulassungsnummer, die IMEI, identifiziert<br />
werden. Nach Eingabe des Tastencodes<br />
Stern-Raute-null-sechs-Raute (*#06#)<br />
erscheint die IMEI auf dem Display Ihres<br />
Handys. Notieren! Die Nummer hilft bei der<br />
Identifikation des gestohlenen Geräts. Auch<br />
Anti-Diebstahl-Apps, die zum Beispiel auf<br />
GPS-Sender zugreifen,<br />
können helfen, das Gerät<br />
wiederzufinden. Wichtig:<br />
Immer die Bildschirmsperre<br />
aktivieren und Daten möglichst<br />
regelmäßig sichern, etwa<br />
über ein Backup.<br />
Was darf ich aus meinem<br />
Hotelzimmer mitnehmen?<br />
Streng genommen gehören selbst Shampoos und Seifen<br />
zur Hotelausstattung, die man nicht einfach als kostenloses<br />
Souvenir mitnehmen darf. Allerdings unterscheiden die<br />
meisten Hotels zwischen solchen Gebrauchsartikeln und<br />
Gegenständen, die zur Ausstattung des Hotels gehören und<br />
immer wieder genutzt werden. Zu Letzteren gehören etwa<br />
Handtücher und Bademäntel. Wer diese einfach einsteckt,<br />
begeht Diebstahl und macht sich strafbar.<br />
Wie reagiert man bei einem<br />
Autounfall im Ausland?<br />
Wie bei einem Blechschaden in Deutschland ist es ratsam,<br />
stets die Polizei zu rufen. Notieren Sie sich das Kennzeichen<br />
des Unfallgegners, den genauen Vorfall und machen Sie<br />
Beweisfotos. Wenn Sie mit<br />
einem Mietwagen unterwegs<br />
sind, kontaktieren<br />
Sie den Verleiher. In<br />
vielen Ländern betreibt<br />
der <strong>ADAC</strong> Notrufstationen<br />
mit deutschsprechenden<br />
Mitarbeitern, die Sie über<br />
folgende Nummer erreichen:<br />
+49 89 22 22 22.<br />
In Ihrer Geschäftsstelle erhalten<br />
Sie zudem den mehrsprachigen<br />
Europäischen<br />
Unfallbericht (3,95 €).<br />
FOTOS: ISTOCK (6), PRIVAT<br />
Wie viel Trinkgeld muss ich<br />
im Ausland geben?<br />
Jedes Land hat hier seine eigenen Sitten. In den USA und<br />
Kanada ist Trinkgeld die Regel, weil die Kellner meist davon<br />
leben. Steht keine Servicegebühr auf der Rechnung, sind<br />
15 bis 20 Prozent der Rechnung üblich, sonst erntet man<br />
mitunter Kommentare, ob man nicht zufrieden gewesen<br />
sei. In Japan hingegen ist Trinkgeld unüblich. Auch in<br />
Skandinavien wird nicht unbedingt ein Aufschlag erwartet.<br />
In Spanien und Portugal gibt man etwa 5 bis 10<br />
Prozent der Rechnung. Auch<br />
Zimmermädchen freuen<br />
sich übrigens pro<br />
Woche über etwa<br />
fünf Euro (in<br />
Italien oder der<br />
Türkei gilt es<br />
als höflich, dieses<br />
Trinkgeld<br />
persönlich zu<br />
überreichen).<br />
Weitere Fragen & Antworten unter:<br />
bit.ly/2iduHQX<br />
Schicken Sie uns Ihre Fragen an:<br />
redaktion@adac-urlaub.net<br />
Worauf muss ich beim <strong>Urlaub</strong><br />
in den Bergen achten?<br />
Seite<br />
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erfahren<br />
Die meisten Menschen können Höhen bis 1000 Meter gut<br />
vertragen. Wer in höhere Gefilde reist, sollte dies unter<br />
Umständen mit seinem Arzt abstimmen. Bei bestehendem<br />
Bluthochdruck sollte dieser zum Beispiel gut eingestellt<br />
sein. Auch Lungenpatienten kann die dünnere Luft ab 1500<br />
Metern Probleme bereiten. Die akute Bergkrankheit, die<br />
mit Kopfschmerzen und Übelkeit einhergeht und lebensbedrohlich<br />
werden kann, tritt meist erst ab Höhen von 2500<br />
Metern auf. Grundsätzlich gilt, sich langsam an die Höhe zu<br />
gewöhnen und besonders in den ersten Tagen nach Ankunft<br />
größere Anstrengungen zu meiden.<br />
KOLUMNE<br />
Familie on Tour<br />
Mit Kindern fremde Länder zu entdecken, ist<br />
spannend. Doch Reisen in die Tropen können<br />
für die Kleinen zur Belastung werden.<br />
Dr. Lucia Schmidt<br />
ist Ärztin und Redakteurin bei<br />
der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung“<br />
Moderne Elterngeld-Regelungen machen es möglich:<br />
Immer mehr Mütter und Väter nehmen gleichzeitig<br />
eine Auszeit im Job und nutzen die gemeinsamen<br />
freien Wochen, um die Welt zu entdecken. Beliebt sind dabei<br />
Reiseziele weit weg von der Heimat – etwa tropische Gebiete.<br />
Doch gerade in diesen Regionen sollte man beim Reisen mit<br />
Kindern Regeln beachten. Für die kleinen Körper sind Temperaturunterschiede<br />
und Hitze eine große Belastung. Deshalb<br />
müssen Eltern immer genügend Trinkwasser im Gepäck haben.<br />
Kinder trocknen schneller aus als Erwachsene. Auch ihr<br />
Elektrolythaushalt reagiert sensibler, gerade wenn zur Hitze<br />
noch Durchfall kommt. Aufgrund niedriger hygienischer<br />
Standards und ungewohnten Essens sind Magen-Darm-<br />
Beschwerden in den tropischen Ländern keine Seltenheit. Mit<br />
Blick auf die Ernährung ist es deshalb (fast) am einfachsten,<br />
mit Säuglingen zu reisen, die noch voll gestillt werden.<br />
In den Tropen ist auch die UV-Strahlung besonders stark.<br />
Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor über 30, Kopfbedeckung<br />
und UV-Schutzkleidung sind Pflicht. Ebenso sollte die<br />
Kleidung vor Mücken schützen. Es gibt in diesen Gebieten zahlreiche<br />
Insekten, die mitunter bedrohliche Erkrankungen wie<br />
Malaria oder Dengue-Fieber übertragen. Zur Malaria-Prophylaxe<br />
für Kinder, Impfungen und der passenden Reiseapotheke<br />
fürs <strong>Urlaub</strong>sland beraten Kinderärzte oder Tropeninstitute.<br />
Infektionen aus tropischen Ländern können übrigens auch erst<br />
nach der Rückkehr auftreten, deshalb bei Beschwerden dem<br />
Arzt zu Hause unbedingt von der Reise berichten.<br />
Besonders spannend für Kinder ist die außergewöhnliche<br />
Tiervielfalt der Tropen. Doch Vorsicht, laut Tropeninstituten<br />
ist dort die Tollwutgefahr erhöht.<br />
Kinderärzte raten: Wenn möglich, mit Tropenreisen<br />
warten, bis Kinder das Schulalter erreicht haben. Dann haben<br />
sie nicht nur ein Verständnis für Gefahren und hygienische<br />
Verhaltensweisen, sondern auch für die Schönheit der<br />
fremden Länder.<br />
40 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 41
Wellenreiten Portugal Inspiration<br />
Schöner<br />
brettern<br />
Sonne im Gesicht, Wachs unter den Füßen<br />
und hinter sich die geballte Kraft des Atlantiks:<br />
Wellenreiten ist der perfekte Sport für den<br />
Sommer – und Portugal das schönste Land,<br />
um den Wasserspaß auszuprobieren.<br />
Eine Anfängerin und ein Profi erzählen.<br />
TEXT Inga Wonnemann<br />
Ein Traum für Fisch- und Weinliebhaber,<br />
Hotspot für partyhungrige<br />
Szenegänger oder<br />
Erholung für Naturfreunde: Portugal<br />
lässt das Reiseherz höherschlagen.<br />
Vor allem das der Wassersportler. Ob<br />
Kitesurfen, Bodyboarden oder Wellenreiten<br />
– jede Küste bietet unterschiedlichste<br />
Bedingungen. An einem<br />
Strand lassen sich Anfänger von<br />
kleinen Wellen Richtung Strand tragen,<br />
am nächsten jagen Profis durch<br />
vom Meer geformte Wassertunnel.<br />
Der perfekte Portugal-<strong>Urlaub</strong> startet<br />
in der schönsten Stadt des Landes:<br />
Lissabon. Dort kann man stundenlang<br />
durch die Gassen bummeln,<br />
versteckte Rooftop-Bars entdecken<br />
und köstliche Backwaren naschen<br />
wie das berühmte Pastel de Nata. Danach<br />
braust man mit einem Auto die<br />
Küste hinauf oder hinunter bis in die<br />
Algarve. An den einsamen Buchten<br />
findet sich immer ein freier Stellplatz<br />
für Auto oder Camper, wild campen<br />
ist erlaubt. Morgens dann mit Blick<br />
auf den Ozean aufwachen: unbezahlbar.<br />
In Portugal gibt es zu jeder Jahreszeit<br />
etwas zu erleben: Im Winter<br />
lassen sich vor Nazaré Monsterwellen<br />
beobachten, im Frühling und Herbst<br />
ist Wandern angesagt und im Sommer<br />
Badespaß und Wassersport.<br />
Fester Stand<br />
Damit die<br />
Füße beim<br />
Wellenritt nicht<br />
wegrutschen,<br />
wird das Brett<br />
gewachst<br />
Zusammen mit Surflehrerin<br />
Ines stehe ich vor einem Surfshop<br />
in Peniche, nördlich von<br />
Lissabon. Ich habe einen Anfängerkurs<br />
gebucht, eine Stunde Surfen inklusive<br />
Surfbrett und Neoprenanzug.<br />
Den braucht man im Atlantik, das<br />
Wasser hat nur 17 Grad. Die Portugiesin<br />
sucht ein großes Schaumstoffboard<br />
für mich aus und reicht mir<br />
einen grauen Neoprenanzug. Während<br />
sie routiniert in ihren eigenen<br />
Anzug schlüpft, zwänge ich mich<br />
ungeschickt in das scheinbar viel zu<br />
enge Surf-Outfit. Ich werfe einen fragenden<br />
Blick zur braungebrannten<br />
Surflehrerin, sie lächelt und nickt: „Der<br />
muss eng anliegen, sonst frierst du.“<br />
Drei Tage bin ich jetzt bereits in<br />
Portugal. Zwei Tage Sightseeing in<br />
Porto, dann mit dem Überlandbus<br />
nach Peniche. Eine Woche möchte<br />
Inga Wonnemann, Anfängerin<br />
„Berauscht<br />
von Wellen“<br />
ich in dem gemütlichen Surfer-Städtchen<br />
urlauben, die zweite Woche mit<br />
einem gemieteten VW-Bus Richtung<br />
Süden fahren. Ich liebe es, <strong>Urlaub</strong> mit<br />
Sport zu verbinden. Wandern in Indonesien,<br />
Snowboarden in Kanada<br />
und jetzt eben Surfen in Portugal.<br />
Auf dem Weg zum Strand erzählt<br />
Surflehrerin Ines mir und einer weiteren<br />
Kursteilnehmerin, Katja, dass<br />
wir einen günstigen Tag erwischt<br />
haben. Manchmal sind bis zu acht<br />
Teilnehmer in einem Kurs. Während<br />
wir zum Strand hinuntergehen,<br />
schlägt mein Herz schneller. Die<br />
weiße Brandung sieht ganz schön<br />
wild aus. Ob ich heute schon eine<br />
Welle herunterfahren werde?<br />
Nachdem Ines einige Grund- und<br />
Sicherheitsregeln erklärt hat und wir<br />
uns aufgewärmt haben, geht es los.<br />
Ich befestige mein Brett über eine<br />
Seite<br />
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FOTO: TINY WHALE LODGE / ANDY TROY
Inspiration Wellenreiten Portugal<br />
Art Plastikseil an meinem Knöchel,<br />
nehme es unter den Arm und laufe<br />
Richtung Wasser. Mit einer Mischung<br />
aus Vorfreude und Respekt vor den<br />
Wellen waten Katja und ich Ines<br />
hinterher. Wir gehen nicht ganz raus,<br />
nur so weit, dass wir hüfthoch im<br />
Weißwasser stehen. So bezeichnet<br />
man bereits gebrochene Wellen, die<br />
auf den Strand zurollen. Ines signalisiert<br />
uns, dass wir unsere Bretter<br />
Richtung Strand drehen sollen. Dann<br />
stellt sie sich hinter mich und hält<br />
mein Surfbrett in Position. Bäuchlings<br />
lege ich mich auf den Schaumstoff –<br />
eine ziemlich wackelige Angelegenheit.<br />
Ines wartet eine günstige Welle<br />
ab und schubst mein Brett Richtung<br />
Strand. Wie beim Aufwärmen geübt,<br />
vollziehe ich eine halbe Liegestütze<br />
und will gerade meine Beine unter<br />
den Bauch ziehen, um aufzustehen –<br />
da verliere ich das Gleichgewicht und<br />
platsche der Länge nach ins Wasser.<br />
Schnell tauche ich auf, ziehe mein<br />
Brett an der Leine zurück zu mir und<br />
wate zu Ines. Gar nicht so einfach!<br />
Am Ende der Stunde stehe ich aber<br />
tatsächlich mehrere Sekunden auf<br />
meinem Brett und fahre meine erste<br />
Welle hinab. Ein unbeschreibliches<br />
Gefühl! Völlig ausgepowert, aber<br />
überglücklich beende ich meine<br />
erste Surfstunde – und buche sofort<br />
die nächste.<br />
Adrenalinkick<br />
Profis surfen<br />
Wellen, die<br />
gerade erst<br />
brechen<br />
Als ich meinen Job gekündigt<br />
habe, um zu surfen, war<br />
meine Familie skeptisch.<br />
Heute ist das kein Thema mehr,<br />
sie wissen, wie glücklich ich bin.<br />
Seit 2013 lebe ich in der Algarve, in<br />
einem kleinen Fischerdorf namens<br />
Burgau. Der Wunsch, Surflehrer zu<br />
werden, ist noch in meiner Heimat<br />
England entstanden. Damals war<br />
ich unzufrieden mit meinem Leben.<br />
Nach der Schule bin ich einige Monate<br />
durch Australien gereist und<br />
stand das erste Mal auf einem Surfbrett.<br />
Was für ein Erlebnis! Zurück<br />
in London habe ich das vermisst<br />
– das Meer, die Wellen, das Surferleben.<br />
Noch in England habe ich die<br />
Ausbildung zum Surflehrer gemacht<br />
und bin dann losgezogen.<br />
Bis heute habe ich meine Entscheidung<br />
nicht bereut. Kein Wunder,<br />
Portugal ist das perfekte Land für den<br />
Sport. Frankreich und Spanien sind<br />
FOTO: TINY WHALE LODGE / ANDY TROY<br />
Sam Smith, Surflehrer und Profi<br />
„Aus Stadt<br />
mach Strand“<br />
zwar auch klasse, aber touristischer.<br />
In Portugal findet man noch leere<br />
Strände, die Preise sind relativ günstig<br />
und die Menschen superfreundlich.<br />
Hier zählt weniger dein Status,<br />
sondern dein Charakter. Bist du ein<br />
sympathischer Mensch, dann bist<br />
du ein sympathischer Mensch – egal<br />
ob du Fischer, Busfahrer oder eben<br />
Surflehrer bist.<br />
Wenn man mobil ist, kann man<br />
hier das ganze Jahr über surfen. Im<br />
Sommer ist die Westküste perfekt, je<br />
nach Wind und Seegang findet man<br />
aber auch in der Algarve gute Wellen.<br />
In der Regel ist die Westküste immer<br />
etwas wilder als der Süden.<br />
Vor allem im Winter: Dann laufen<br />
im Fischerort Nazaré Riesenwellen<br />
von bis zu 30 Metern an. Da trauen<br />
sich nur echte Könner ran. Um die<br />
Monsterwellen zu surfen, muss<br />
man unglaublich mutig sein. Mit<br />
Jetskis ziehen sich die Surfer in die<br />
gigantischen Wasserberge rein und<br />
donnern dann mit bis zu 100 Stundenkilometern<br />
Richtung Küste.<br />
Uns normale Surfer zieht es im<br />
Winter eher in den Süden. Die Küste<br />
ist dort geschützter und das Meer<br />
ruhiger. Es ist natürlich etwas kälter<br />
als im Sommer, und nach dem<br />
Surfen muss man sich einen dicken<br />
Pulli überziehen, aber mir macht<br />
das nichts aus. Im Gegenteil: In der<br />
Nebensaison sind nur wenige Surfer<br />
unterwegs, und manchmal hat man<br />
eine Welle ganz für sich allein. Mitunter<br />
kommen auch in der Algarve bis<br />
zu vier Meter hohe Wellen an, die<br />
sind perfekt für Tricks und Sprünge<br />
und machen irre viel Spaß. Wie überall<br />
und zu jeder Jahreszeit darf man das<br />
Meer und besonders den Atlantik aber<br />
nie unterschätzen. Starke Strömungen<br />
und die Tide können für Schwimmer<br />
sehr gefährlich sein. Bevor man ins<br />
Wasser geht, sollten deshalb auch<br />
erfahrene Sportler immer mit Surfern<br />
reden, die sich mit den Bedingungen<br />
vor Ort auskennen. Und man sollte<br />
erst mal eine Weile beobachten, wo die<br />
Wellen brechen und wie die Strömung<br />
verläuft. Anfängern empfehle ich, niemals<br />
allein zu surfen und das Wasser<br />
FOTO: TINY WHALE LODGE / ANDY TROY<br />
Experten-Tipp<br />
Alexandra Hüskes aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />
Frankfurt über Portugals Hauptstadt Lissabon<br />
Wer das bezaubernde Lissabon mit seinen verwinkelten,<br />
bunten Gassen besucht, sollte unbedingt eine Fahrt mit<br />
der historischen Straßenbahn 28 machen, die einmal<br />
quer durch die Stadt rattert. Einen traumhaften Blick über<br />
Lissabon hat man von der Aussichtsplattform auf dem<br />
Amoreiras Shopping Center. Abends streift man durch<br />
die Lokale der Altstadt Bairro Alto oder steuert die Docas<br />
an, die restaurierten Docks östlich der Ponte 25 de Abril<br />
mit tollen Bars, Clubs und Restaurants. Kulinarik-Tipp:<br />
die großartige Markthalle Mercado da Ribeira! Auch ein<br />
Strandausflug ist kein Problem: Mit der Küstenlinie Linha<br />
de Cascais ist man in 30 Minuten im Badeort Estoril.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Portugal:<br />
bit.ly/1nyKmey<br />
Video „Surfen in Portugal“:<br />
bit.ly/2ksHKBU<br />
Leere Strände,<br />
eine schöne<br />
Brandung<br />
– die perfekten<br />
Zutaten zum<br />
Wellenreiten<br />
Seite<br />
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zu verlassen, wenn es dämmert. Mein<br />
Tipp für fortgeschrittene Wellenreiter:<br />
Bucht euch einen Surf-Buddy.<br />
Das ist ein erfahrener Surfer, der einem<br />
die besten Plätze zeigt, mit in die<br />
Wellen kommt und Tipps gibt. Das<br />
hat mir in meinen ersten Wochen<br />
enorm weitergeholfen.<br />
Angebote<br />
In Lissabon<br />
Turim Iberia Hotel<br />
Das komfortable 4-Sterne-Haus bietet<br />
klimatisierte Zimmer und liegt vier Kilometer<br />
vom Zentrum entfernt. Die Anbindung<br />
über Bus und Metro ist erstklassig.<br />
ab 42 € / p. P. und Nacht im DZ inkl.<br />
Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: Olimar<br />
In Porto<br />
Porto Trindade Hotel<br />
Die 52 Zimmer sind geschmackvoll und<br />
modern eingerichtet. Die malerische<br />
Altstadt Ribeira am Duoro-Ufer erreichen<br />
die Hotelgäste zu Fuß in 20 Minuten.<br />
ab 46 € / p. P. und Nacht im DZ inkl.<br />
Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: DERTOUR<br />
In Peniche<br />
Marriott Praia Del Rey Golf<br />
& Beach Resort<br />
Die luxuriöse Ferienanlage im Dorfcharakter<br />
verfügt über Hallenbad und<br />
Fitnessraum und liegt idyllisch direkt am<br />
Strand sowie am hoteleigenen Golfplatz.<br />
ab 43 € / p. P. und Nacht im Apartment<br />
Village / Eigenanreise<br />
Veranstalter: FTI<br />
44 2/<strong>2017</strong><br />
Änderungen vorbehalten<br />
Beratung und Buchung in Ihrem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49
Inspiration Wellenreiten Portugal<br />
Fotorätsel Gewinnspiel<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Wellenreiten – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Expertin Alexandra Hüskes vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Frankfurt<br />
Anreise<br />
Die Städte Porto, Lissabon und Faro<br />
werden von verschiedenen Airlines<br />
aus Deutschland angeflogen, darunter<br />
etwa Ryanair und Eurowings.<br />
Unterkunft<br />
Wer einen echten Surfurlaub machen<br />
möchte, bucht sich in einem<br />
Surf-Hostel ein. Ob einfaches Mehrbettzimmer<br />
oder luxuriöses Yoga-Retreat:<br />
In den Surf-Unterkünften trifft<br />
man auf Gleichgesinnte, kann sich<br />
austauschen und bei einem After-<br />
Surf-Bier den nächsten Trip planen.<br />
Voraussetzungen<br />
Schwimmen muss man zum Surfen<br />
unbedingt können. Ein Mindest- oder<br />
Höchstalter gibt es nicht, allerdings<br />
sollte man körperlich und geistig<br />
fit sein. Eine gewisse Grundfitness<br />
schadet ebenfalls nicht. Um möglichst<br />
schnell aufs Brett zu kommen,<br />
kann man vor dem <strong>Urlaub</strong> einige<br />
Übungen machen, z. B. Liegestützen.<br />
Ausrüstung<br />
Anfängern reicht für den Surfurlaub<br />
neben Badehose oder Bikini ein ausgeliehenes<br />
Surfbrett und ein Neoprenanzug.<br />
Beides findet man in den<br />
strandnahen Surfshops für etwa um<br />
die 20 bis 30 Euro pro Tag. Ein eigenes<br />
Brett lohnt sich erst, wenn man<br />
einige Wochen unterwegs ist und an<br />
verschiedenen Stränden surfen will.<br />
i Unterricht<br />
An fast jedem Strand in Portugal gibt<br />
es eine Surfschule. Auch Surfshops<br />
bieten Kurse an. Sehen Sie sich den<br />
50 km 1<br />
Portugal liegt im<br />
Westen der Iberischen<br />
Halbinsel<br />
Unterricht vorher an. Gute Schulen<br />
erkennt man daran, dass die Surflehrer<br />
mit den Teilnehmern ins Wasser<br />
gehen und die Gruppen nicht zu<br />
groß sind (acht bis zehn Leute). Drei<br />
Anfängerspots: 1 Praia do Baleal<br />
bei Peniche. Der lange Strand liegt<br />
geschützt in einer Bucht und bietet<br />
zu jeder Jahreszeit Wellen. 2 Praia<br />
do Sol in Ericeira. Der „beach break“<br />
liegt geschützt auf der Südseite, die<br />
Wellen sind meist klein. 3 Carrapateira<br />
in der Algarve hat zwei Strände,<br />
die sich beide für Anfänger eignen.<br />
Sicherheit<br />
– Beachten Sie stets die ausgewiesenen<br />
Surfbereiche und informieren<br />
Sie sich über die Sicherheit, die Vorfahrtsregeln,<br />
lokale Strömungen etc.<br />
– Surfen Sie als Anfänger nie allein<br />
und überschätzen Sie sich nicht.<br />
Drei Meter hohe Wellen können Sie<br />
in Situationen bringen, die Sie nicht<br />
2<br />
3<br />
Gratis und<br />
exklusiv<br />
für <strong>ADAC</strong><br />
Mitglieder<br />
Das Tour-Set<br />
mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />
Reisekarten<br />
und Länderinformationen<br />
Weitere Infos<br />
bit.ly/<br />
1LTcMLT<br />
mehr kontrollieren können.<br />
– Verlassen Sie bei den ersten Anzeichen<br />
von Müdigkeit das Wasser.<br />
– Kämpfen Sie niemals gegen die<br />
Strömung an. Falls Sie abgetrieben<br />
werden, lassen Sie sich mittreiben.<br />
Machen Sie auf sich aufmerksam.<br />
– Cremen Sie Ihre Haut mit hohem,<br />
wasserfestem UV-Schutz ein.<br />
Nicht verpassen<br />
Unvergesslich bleibt einfach eine<br />
Surfsession im Sonnenuntergang.<br />
Wenn sich der Himmel lila färbt und<br />
das Meer ruhiger wird, gibt es nichts<br />
Schöneres, als die letzten Wellen des<br />
Tages zu reiten. Wer eine Surfpause<br />
braucht, der erkundet die endlosen<br />
Küstenwanderwege, nascht köstliche<br />
Churros, hält in Lissabons Gassen<br />
Ausschau nach dem perfekten<br />
Souvenir oder schlürft in einer der<br />
vielen Strandbars einen leckeren<br />
Cocktail.<br />
FOTOS: SINA METZ (2), PRIVAT, TURIM IBERIA HOTEL, MARRIOTT PRAIA DEL REY GOLF & BEACH RESORT, PORTO TRINDADE HOTEL, <strong>ADAC</strong> E.V.; KARTE: MAPS4NEWS.COM/© HERE<br />
FOTOS: MAURITIUS IMAGES (2), EBIKE STORE<br />
Gewinnspiel<br />
Irgendwo in Deutschland. Aber wo?<br />
Machen Sie mit! In jeder <strong>Ausgabe</strong> von <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> präsentieren wir einen<br />
markanten Ort aus ungewohnter Perspektive. Wer ihn erkennt, kann gewinnen …<br />
Ein römisches Aquädukt irgendwo in Südfrankreich? Könnte man meinen, doch dieses prächtige<br />
Bauwerk mit seinen 29 Bögen überspannt auf 574 Metern ein Flusstal in Deutschland, gilt als<br />
größte Ziegelsteinbrücke der Welt und als erste statisch berechnete Brücke überhaupt. Zudem<br />
handelt es sich um ein Viadukt, also nicht um eine Wasserleitung (Aquädukt), sondern um<br />
eine Straßen- bzw. Eisenbahnbrücke. Der Bau war zwischen 1846 und 1851 ein wahres<br />
Mammutprojekt. Täglich wurden Zehntausende Ziegel gebrannt, die Planung musste geändert<br />
werden, da sich der Untergrund im Tal als nicht so fest erwies wie angenommen<br />
(die Elbphilharmonie lässt grüßen). 1736 Arbeiter schufteten unter harten Bedingungen an<br />
der 78 Meter hohen Konstruktion, 31 von ihnen kamen dabei ums Leben. Wer das Bau-<br />
werk erleben will, kann heute mit dem Zug über die zweigleisige Bahnstrecke rattern oder<br />
bei spannenden Führungen vor Ort Details und Hintergründe über die Brücke erfahren.<br />
Teilnahmebedingungen: Schicken Sie eine Postkarte an: <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
Magazin, Stichwort: Gewinnspiel – Heft 2/<strong>2017</strong>, Pastorenstraße 16–18,<br />
20459 Hamburg. Oder mailen Sie an: gewinnspiel@adac-urlaub.net,<br />
Betreff: Gewinnspiel – Heft 2/<strong>2017</strong>. Einsendeschluss ist der 10.04.<strong>2017</strong>.<br />
Bitte geben Sie Ihre Adresse und die Ihres <strong>ADAC</strong> Reisebüros an. Wenn<br />
Sie gewinnen, wird Ihnen der Gewinn dort ausgehändigt.<br />
Auflösung Heft 1/<strong>2017</strong><br />
Gesucht waren: die Feengrotten in Saalfeld, Thüringen<br />
Die Gewinner der zehn <strong>ADAC</strong> Reiseführer plus Provence wurden von uns<br />
inzwischen per Post benachrichtigt.<br />
Neu: Seit dem 28.1. kann man in den Feengrotten täglich Thementouren buchen, u. a.<br />
als Bergmann oder Schatzsucher. Ein tolles Erlebnis auch für Kinder. www.feengrotten.de<br />
Gewinnen Sie<br />
1 von 3 Ribcap Lenny Khaki<br />
Coole Mütze mit Protektor im Wert von 89€!<br />
Mit freundlicher Unterstützung durch<br />
www.ebikestore.de<br />
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige. Mitarbeiter der <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen und Reisebüros sowie<br />
verbundener Unternehmen und Agenturen können leider nicht teilnehmen. Der Gewinn wird unter<br />
allen Teilnehmern ausgelost, Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Adressdaten werden<br />
nur für die Durchführung des Gewinnspiels verwendet und ansonsten nicht an Dritte weitergegeben.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung sowie ein Umtausch des Gewinns sind<br />
nicht möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />
46 2/<strong>2017</strong><br />
2/<strong>2017</strong> 47
Reisebüro Regional<br />
Vor Ort Reisebüro<br />
Impressum<br />
Im Grünen<br />
Blick auf Hagen, das Team aus dem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro in Hagen (unten)<br />
Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern<br />
Reisebüro-Hotline: (02 31) 5 49 91 30 (Mo. – Fr. 8.30 – 17.30 Uhr)<br />
<strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen & Reisebüros des <strong>ADAC</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Arnsberg<br />
Graf-Gottfried-Straße 20,<br />
59755 Arnsberg<br />
(0 29 32) 2 79 79<br />
rb.arnsberg@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr<br />
Bochum<br />
Ferdinandstraße 17,<br />
44789 Bochum<br />
(02 34) 33 70 16<br />
rb.bochum@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 9 – 12 Uhr<br />
Bottrop<br />
Schützenstraße 3,<br />
46236 Bottrop<br />
(0 20 41) 2 80 32<br />
rb.bottrop@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 13 Uhr / 14 – 18 Uhr<br />
Gelsenkirchen<br />
Daimlerstraße 1,<br />
45891 Gelsenkirchen<br />
(02 09) 77 70 31<br />
rb.gelsenkirchen@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Hagen<br />
Körnerstraße 62,<br />
58095 Hagen<br />
(0 23 31) 2 89 80<br />
rb.hagen@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Hamm<br />
Sternstraße 4,<br />
59065 Hamm<br />
(0 23 81) 1 33 89<br />
rb.hamm@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Recklinghausen<br />
Martinistraße 11,<br />
45657 Recklinghausen<br />
(0 23 61) 18 13 91<br />
rb.recklinghausen@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Siegen<br />
Leimbachstraße 189,<br />
57074 Siegen<br />
(02 71) 33 10 02<br />
rb.siegen@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 9 – 12 Uhr<br />
Soest<br />
Arnsberger Straße 7,<br />
59494 Soest<br />
(0 29 21) 41 16<br />
rb.soest@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Herausgeber der Regionalseiten:<br />
<strong>ADAC</strong> Berlin-Brandenburg e. V., 10717 Berlin<br />
<strong>ADAC</strong> Hansa e. V., 20097 Hamburg<br />
<strong>ADAC</strong> Hessen-Thüringen e. V., 60528 Frankfurt<br />
<strong>ADAC</strong> Mittelrhein e. V., 56068 Koblenz<br />
<strong>ADAC</strong> Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V.,<br />
30880 Laatzen<br />
<strong>ADAC</strong> Nordbaden e. V., 76135 Karlsruhe<br />
<strong>ADAC</strong> Nordbayern e. V., 90491 Nürnberg<br />
<strong>ADAC</strong> Nordrhein e. V., 50963 Köln<br />
<strong>ADAC</strong> Ostwestfallen-Lippe e.V., 33609 Bielefeld<br />
<strong>ADAC</strong> Pfalz e. V., 67433 Neustadt/Weinstraße<br />
<strong>ADAC</strong> Saarland e. V., 66117 Saarbrücken<br />
<strong>ADAC</strong> Sachsen e. V., 01307 Dresden<br />
<strong>ADAC</strong> Schleswig-Holstein e. V., 24114 Kiel<br />
<strong>ADAC</strong> Südbaden e. V., 79098 Freiburg<br />
<strong>ADAC</strong> Südbayern e. V., 80339 München<br />
<strong>ADAC</strong> Weser-Ems e. V., 28207 Bremen<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Westfalen</strong> e. V., 44269 Dortmund<br />
<strong>ADAC</strong> Württemberg e. V., 70190 Stuttgart<br />
Objektleitung:<br />
Michael Buss<br />
Stellvertretende Objektleitung:<br />
Stephan Baltes<br />
Projektmanagement <strong>ADAC</strong>:<br />
Annika Schön<br />
Verlag und Redaktion:<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Der <strong>ADAC</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Willkommen im <strong>ADAC</strong><br />
Reisebüro in Hagen<br />
Der <strong>ADAC</strong> <strong>Westfalen</strong> ist einer<br />
von 18 Regionalclubs des<br />
<strong>ADAC</strong> e. V. Insgesamt betreuen<br />
15 <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen<br />
Mitglieder und Kunden. 13 verfügen<br />
auch über ein Reisebüro, in denen<br />
Reisen aller namhaften Veranstalter<br />
gebucht werden können. Nach und<br />
nach stellen sich hier die Reisebüros<br />
und ihre Standorte vor. Die<br />
<strong>ADAC</strong> Geschäftsstelle in Hagen befindet<br />
sich in der Innenstadt gegenüber<br />
der IHK. Fünf Mitarbeiterinnen<br />
stehen den Kunden aus der Region<br />
bei allen <strong>ADAC</strong> Leistungen mit Rat<br />
und Tat zur Seite.<br />
Geschäftsstellenleiterin Renate<br />
Jünger, Karolina Danisz und Tanja<br />
Lorenzen, alle drei selbst sehr reisebegeistert,<br />
verhelfen Reiselustigen zu<br />
ihrem Traumurlaub.<br />
Hagen ist die grünste Großstadt<br />
in NRW mit 42 Prozent Waldanteil,<br />
begrenzt von vier Flüssen (Volme,<br />
Lenne, Ruhr und Ennepe) und als<br />
„Tor zum Sauerland“ bekannt.<br />
Im Hagener Freilichtmuseum<br />
können Besucher in historischen<br />
Fachwerkhäusern Handwerkern über<br />
die Schulter schauen, wie man anno<br />
dazumal gearbeitet hat. Besonders<br />
empfehlenswert ist das frisch gebackene<br />
Brot aus der alten Bäckerei.<br />
Das Schloss Hohenlimburg ist die<br />
einzige Höhenburg aus dem 13. Jh.<br />
in NRW. Wer lüftet das Geheimnis<br />
um die „schwarze Hand“? Im Schloss<br />
ist ein Museum beheimatet und ein<br />
Restaurant. Die nähere Umgebung<br />
lädt zu Spaziergängen ein. Wer sich<br />
als Jogger, Ruderer oder Segler in<br />
Hagen betätigen möchte, sollte dies<br />
rund um den Hengsteysee in idyllischer<br />
Umgebung tun.<br />
Wanderer können sich auf den<br />
11,6 Kilometer langen Drei-Türme-<br />
Wanderweg begeben (Bismarck-,<br />
Kaiser-Friedrich- und Eugen-Richter-<br />
Turm). Auf dem Eugen-Richter-Turm<br />
gibt es in 23 Metern Höhe eine Aussichtsplattform,<br />
die einen schönen<br />
Rundblick ermöglicht. Kunstinteressierte<br />
Besucher kommen im Osthaus-Museum<br />
und im Kurt-Schumacher-Museum<br />
auf ihre Kosten.<br />
Und wer danach in Hagen shoppen<br />
möchte, besucht die neue Rathausgalerie<br />
mit über 70 Geschäften.<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro Hagen<br />
Körnerstraße 62<br />
58095 Hagen<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, G. METZ, <strong>ADAC</strong> E.V.<br />
Dortmund<br />
Freie-Vogel-Straße 393,<br />
44269 Dortmund<br />
(02 31) 5 49 91 35<br />
rb.dortmund@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Dortmund-Süd<br />
Ruhrallee 98,<br />
44139 Dortmund<br />
(02 31) 1 29 78 42<br />
rb.dortmundsued@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr<br />
Lüdenscheid<br />
Knapper Straße 26,<br />
58507 Lüdenscheid<br />
(0 23 51) 2 66 87<br />
rb.luedenscheid@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Münster<br />
Weseler Straße 539,<br />
48163 Münster<br />
(02 51) 53 10 72<br />
rb.muenster@wfa.adac.de<br />
Mo. – Fr. 9 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr<br />
Dortmunder <strong>Westfalen</strong>halle<br />
Messe Hund und Katz<br />
Das Wochenende vom 19. bis<br />
21. Mai <strong>2017</strong> sollten sich<br />
Hunde- und Katzenfreunde<br />
rot im Kalender anstreichen. Denn<br />
dann dreht sich in den Dortmunder<br />
<strong>Westfalen</strong>hallen drei Tage lang alles<br />
um die beliebtesten Haustiere. Während<br />
sich in den Hundehallen rund<br />
10 000 Hunde aus 240 verschiedenen<br />
Rassen präsentieren, wetteifern am<br />
Samstag und Sonntag in Halle 3B<br />
traumhaft schöne Rassemiezen um<br />
Titel und Pokale. Und das ist längst<br />
nicht alles. An über 170 Ständen locken<br />
günstige Messeangebote, hoch-<br />
wertiges Hunde- und Katzenzubehör<br />
von Hundeleinen und Katzenbetten<br />
über Futtermittel inklusive fachkundiger<br />
Beratung bis zur Fachliteratur.<br />
Die Eintrittskarten erhalten <strong>ADAC</strong><br />
Mitglieder in den Geschäftsstellen<br />
in <strong>Westfalen</strong> oder telefonisch unter<br />
(02 31) 54 99-333 zum Vorteilspreis.<br />
Verlagsleitung:<br />
Ulli Hartmann<br />
Gültige Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 01 vom 01.01.<strong>2017</strong><br />
Produktionsleitung:<br />
Justus von Wedekind<br />
Anzeigenleitung:<br />
adamsz Marketing GmbH<br />
Doris Giese (verantwortlich)<br />
E-Mail: dgiese@adac-urlaub.net<br />
Tel.: +49 (0 44 21) 77 25 774<br />
Chefredaktion:<br />
Diddo Ramm (verantwortlich)<br />
Redaktionsleitung:<br />
Olaf Heise<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Christine Dohler, Volker Marquardt,<br />
Dr. Lucia Schmidt, Wolfgang Siesing,<br />
Inga Wonnemann, Helmut Ziegler<br />
Schlussredaktion:<br />
Dr. Lars Dammann<br />
Art Direktion:<br />
Dennis Bock<br />
Bildredaktion:<br />
Vika Yarmilko<br />
E-Mail:<br />
redaktion@adac-urlaub.net<br />
Internet:<br />
www.adac.de/urlaub<br />
Druck:<br />
Vogel Druck und Medienservice<br />
Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg<br />
48 2/<strong>2017</strong> 2/<strong>2017</strong> 49
Vorschau<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint<br />
am 27. April <strong>2017</strong><br />
Die Inselwelt der Balearen<br />
Lieber nach Mallorca oder nach Menorca? Nach<br />
Ibiza oder Formentera? Entdecken Sie die schönsten<br />
Ecken der spanischen Mittelmeer-Perlen<br />
Film ab!<br />
Von „Game of Thrones“ über „James Bond“<br />
bis hin zu „Winnetou“: Reisen Sie mit uns zu den<br />
schönsten Film- und Seriendrehorten<br />
Extra<br />
Gewinnspiel<br />
Hotspot Tel Aviv<br />
Lässige Stadtstrände, cooles Nachtleben,<br />
viel sehenswerte Kultur – ein Besuch in Israels<br />
pulsierender Mittelmeer-Metropole<br />
Unterwegs in Europas Süden<br />
Weitere Themen<br />
Mostar<br />
Die traurig-berühmt gewordene Stadt in Bosnien-<br />
Herzegowina schlägt heute eine Brücke zwischen<br />
Okzident und Orient<br />
Hamburg<br />
Moin, Moin von der Waterkant! Was Sie in der<br />
schönen Elbmetropole unbedingt erleben sollten<br />
Schweden<br />
Willkommen im Land von Michel und Pippi Langstrumpf.<br />
Na ja, natürlich hat das skandinavische<br />
Königreich noch viel mehr zu bieten<br />
50 2/<strong>2017</strong><br />
Mit dem Camper durch Kanada<br />
Zwischen Gletscherwelten und endlosen<br />
Wäldern: ein unvergesslicher Roadtrip durch die<br />
atemberaubende Natur von British Columbia<br />
FOTOS: GETTY IMAGES (2), ISTOCK (2)<br />
KROATIEN · KVARNER BUCHT, NOVI VINODOLSKI<br />
Pension Maestral 777<br />
Kleine Pension unter deutsch-kroatischer Führung, Restaurant mit<br />
Terrasse, neu renovierte Zimmer. Ca. 200 m vom Felsstrand mit<br />
Badeplateaus entfernt. 3 Nächte inkl. Frühstück<br />
Pro Person im DZ ab € 75<br />
ITALIEN · GARDASEE, MALCESINE<br />
Hotel Rosa 777<br />
Persönlich geführtes Haus, in der Bucht von Val del Sogno, direkt am<br />
Kiesstrand mit Badesteg gelegen. Restaurant, Garten mit Swimmingpool.<br />
Ca. 3 km ins historische Zentrum. 3 Nächte inkl. Halbpension<br />
Pro Person im DZ ab € 114<br />
Bei Buchung inklusive<br />
q <strong>ADAC</strong> Plus-Mitgliedschaft erhalten<br />
q Kostenfreier PKW-<strong>Urlaub</strong>s-Check<br />
q Umfangreiches Info- und Kartenmaterial<br />
q MY IKONA Fotobuch-Gutschein<br />
Weitere Informationen und Buchung in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />
ITALIEN · ABRUZZEN, GIULIANOVA LIDO<br />
SeaPark Resort & Spa 7777<br />
Geschmackvolles, modernes und familienfreundliches <strong>Urlaub</strong>sresort<br />
mit deutschsprechendem Personal, Restaurant mit Terrasse, 2 Pools.<br />
Ca. 100 m vom Privatstrand entfernt. 4 Nächte inkl. Halbpension<br />
Pro Person im DZ ab € 156<br />
KROATIEN · ISTRIEN, RABAC<br />
Valamar Girandella Resort – Family Hotel 77778<br />
2016/17 neu erbautes Resort, bestehend aus einem Familien- und<br />
einem Adults only-Bereich, direkt am Sand-/Kiesstrand, verschiedene<br />
Pools. Top ausgestattete Zimmer. 3 Nächte inkl. Halbpension<br />
Pro Person im DZ ab € 219<br />
Mit Sicherheit<br />
mehr vom <strong>Urlaub</strong><br />
<strong>ADAC</strong> Reisen, Veranstalter: DER Touristik Frankfurt GmbH & Co. KG, 60424 Frankfurt · AN-1666-17
Eine Karte. All inclusive!<br />
Die <strong>ADAC</strong> Kreditkarte GOLD.<br />
Entspannt: Wertvolle Reise-Rücktrittskosten-Versicherung inklusive!<br />
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überall beim <strong>ADAC</strong>, telefonisch unter (0 89) 76 76 17 05<br />
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