BBH_3-2017_final
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10 I wirtschaft & Politik<br />
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 3 I <strong>2017</strong><br />
Infoveranstaltung: Flexibler Arbeitseinsatz<br />
Neue Regelungen<br />
für Leiharbeit<br />
Vom 1. April <strong>2017</strong> an gelten neue Regelungen für die Leiharbeit,<br />
außerdem wird eine neue gesetzliche Definition des Arbeitsvertrages<br />
in § 611 a BGB eingefügt.<br />
Flexibler Einsatz<br />
von Mitarbeitern<br />
Thema sind die neuen Regelungen<br />
bei Leiharbeit und der flexible Einsatz<br />
von Minijobbern, Praktikanten<br />
oder Studenten. Die Arbeitsrechtsexpertin<br />
erklärt die Gesetzeslage,<br />
Interessenten erhalten Praxistipps<br />
und können Fragen erörtern.<br />
Termin: Dienstag, 14. März <strong>2017</strong>,<br />
17 bis ca. 18.30 Uhr<br />
Ort: Bildungs- und Technologiezentrum<br />
(BTZ), Raum 305,<br />
Mehringdamm 14,<br />
10961 Berlin<br />
Kosten: Mitglieder 20 Euro,<br />
Nichtmitglieder 50 Euro<br />
Online anmelden: www.hwk-berlin.de,<br />
Rubrik Service-Center, Veranstaltungen,<br />
Flexibler Arbeitseinsatz<br />
Infos: Handwerkskammer Berlin,<br />
Petra Heimhold, Tel. (030) 2 59 03 – 391<br />
E-Mail: heimhold@hwk-berlin.de<br />
Damit fällt die gerade zur bisherigen<br />
Fassung durch das Bundesarbeitsgericht<br />
(Entscheidung vom 12.07.2016, 9 AZR<br />
352/15) für zulässig erachtete Vorratsgenehmigung<br />
der Leiharbeit für den Fall,<br />
dass ein Werkvertrag durch ein Gericht<br />
als Arbeitnehmerüberlassung<br />
gewertet wird,<br />
wieder weg.<br />
Solche Fälle der<br />
verdeckten Arbeitnehmerüberlassung<br />
– also<br />
als Werkvertrag bezeichnet<br />
und behandelt,<br />
obwohl es sich eigentlich<br />
um Leiharbeit handelt – sind<br />
künftig ausdrücklich verboten.<br />
Liegt Leiharbeit vor, wird dies aber<br />
nicht in den Verträgen als Arbeitnehmerüberlassung<br />
bezeichnet und die Person<br />
des Leiharbeitnehmers offen gelegt,<br />
wird ein Arbeitsverhältnis zum Entleiher<br />
fingiert und sowohl Entleiher als auch<br />
Verleiher riskieren ein Bußgeld.<br />
Abweichungen möglich<br />
Neu ist auch ein Widerspruchsrecht<br />
der Leiharbeitnehmer<br />
gegen die Fiktion eines Arbeitsverhältnisses<br />
beim Entleiher.<br />
Außerdem soll es einen Equal-Pay-<br />
Anspruch spätestens nach neun Monaten<br />
der Überlassung (ab Inkrafttreten)<br />
geben. Ein längeres Abweichen ist durch<br />
Tarifverträge unter bestimmten Voraussetzungen<br />
möglich. Die Höchstüberlassungsdauer<br />
ist auf 18 Monate<br />
beschränkt, dafür nur auf den jeweiligen<br />
Leiharbeitnehmer bezogen. Auch hier<br />
sind Verlängerungen unter bestimmten<br />
Voraussetzungen durch Tarifverträge<br />
und/oder Betriebsvereinbarungen<br />
möglich. Das Gesetz sieht noch weitere<br />
Änderungen vor wie beispielsweise<br />
Verbot des Einsatzes von Leiharbeitern<br />
als Streikbrecher, etc.<br />
Arbeitsvertrag neu definiert<br />
Schließlich versucht sich der<br />
Gesetzgeber an einer Definition<br />
des Arbeitsvertrages in<br />
§ 611 a BGB. Letzterer soll<br />
der bisherigen Rechtsprechung<br />
entsprechen,<br />
enthält aber nicht alle<br />
Abgrenzungskriterien zu<br />
selbstständigen/freien<br />
Mitarbeitern, die die Rechtsprechung<br />
entwickelt hat.<br />
Fachanwältin gibt Auskunft<br />
Dazu lädt die Handwerkskammer Berlin<br />
gemeinsam mit Frau Dr. Alexandra<br />
Henkel, Fachanwältin für Arbeitsrecht,<br />
Kanzlei FPS Fritze Wicke Seelig<br />
Partnerschaftsgesellschaft von<br />
Rechtsanwälten mbB, am<br />
14. März <strong>2017</strong> von 17 bis<br />
etwa 18.30 Uhr zu einer<br />
Infoveranstaltung ein.<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf<br />
40 Personen begrenzt, um<br />
Ihnen Platz zum Diskutieren und Fragen<br />
einzuräumen. Mitglieder der Handwerkskammer<br />
und der IHK Berlin zahlen eine<br />
Teilnahmegebühr von 20 Euro, Nichtmitglieder<br />
zahlen 50 Euro. Bitte melden Sie<br />
sich rechtzeitig online an (siehe linke<br />
Spalte).<br />
Fotos: Fotolia