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BBH_3-2017_final

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20 I Betriebsinformation Berlin-Brandenburgisches Handwerk 3 I <strong>2017</strong><br />

Buchbindermeisterin Steffi Wellershaus:<br />

Eine Schwäche für Bücher<br />

Foto: privat<br />

Die Liebe zum Buch war schon immer<br />

da, sagt Steffi Wellershaus. Sie hat auch<br />

selbst Geschichten geschrieben: Für ihre<br />

Gesellenprüfung verfasste sie damals<br />

den Roman „Blutige Botschaft“. Er wurde<br />

auf der Frankfurter Buchmesse ausgestellt.<br />

„Ursprünglich wollte ich Schriftstellerin<br />

werden“, erzählt sie. Vor knapp<br />

einem Jahr hat sie die Meisterprüfung im<br />

Buchbinderhandwerk bestanden.<br />

Nicht mehr aufgehört zu lernen<br />

Nach der Schule hatte sie sich damals<br />

in einem berufsvorbereitenden Jahr<br />

verschiedene Ausbildungsberufe angeschaut.<br />

„Als das Buchbinderhandwerk<br />

vorgestellt wurde, war ich mir sofort ganz<br />

sicher, dass ich das lernen will“, ist sie<br />

noch genau so begeistert. Mit diesem<br />

Ziel vor Augen, startete sie dann durch:<br />

zuerst mit einer Ausbildung und der Gesellenprüfung.<br />

Danach legte sie erst das<br />

Fachabitur ab und schloss das klassische<br />

Abitur gleich noch hinten an. Einmal<br />

beim Lernen, wollte die junge Frau gar<br />

nicht mehr aufhören. Ihr Plan: an der<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

Berlin Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik<br />

zu studieren.<br />

Fast nebenher begann sie 2011 mit<br />

einem berufsbegleitenden Meistervorbereitungslehrgang.<br />

Ein beeindruckendes<br />

Programm, das die 28-Jährige in den<br />

vergangenen Jahren absolviert hat.<br />

Derzeit arbeitet sie als Teamleiterin<br />

in einer Buchbinderei und schreibt<br />

nebenher an ihrer Bachelorarbeit. Dabei<br />

geht es übrigens ausnahmsweise nicht<br />

um Bücher, sondern um die praktische<br />

Konservierung und Restaurierung von<br />

Fotografien. Eine wunderbare Ergänzung<br />

zum Buchbinderhandwerk. In wenigen<br />

Wochen wird sie ihren Hochschulabschluss<br />

machen – und dann wieder mehr<br />

Zeit haben für ihre erste Leidenschaft:<br />

die Bücher.<br />

Elektrotechnikermeister Andreas Schumann:<br />

Dem Rat des Großvaters gefolgt<br />

„Es ist faszinierend, dass ich die komplette<br />

Gebäudeautomation heutzutage über<br />

Smartphone steuern kann“, sagt Andreas<br />

Patrick Schumann über seinen Job als<br />

Elektrotechniker. Er ist nach 14 Jahren<br />

noch immer begeistert von der Tätigkeitsvielfalt<br />

seines Berufs. „Ich bin total<br />

gespannt, welche neuen Technologien<br />

in den nächsten 14 Jahren kommen werden“,<br />

sagt er mit Blick auf die Zukunft.<br />

„Wir sind noch lange nicht am Ende der<br />

Fahnenstange angekommen.“<br />

Vielseitig, nie langweilig<br />

Wie spannend und abwechslungsreich<br />

die Arbeit eines Elektrotechnikers wirklich<br />

ist, konnte er mit 16 Jahren noch<br />

nicht wissen. Sein Praktikum absolvierte<br />

er als Schüler in einem Hotel. So richtig<br />

überzeugte ihn das aber nicht. Der Rat<br />

seines Großvaters gab letztlich den<br />

Ausschlag für seine Berufswahl und die<br />

Entscheidung, eine Lehre als Elektrotechniker<br />

zu absolvieren. Der Opa war nämlich<br />

selbst Elektroinstallateur und konnte<br />

seinem Enkel aus eigner Erfahrung dazu<br />

raten.<br />

Bereut hat der heute 30-Jährige das nie.<br />

Seit dem ersten Tag seiner Lehre arbeitet<br />

er bei der Firma ESKOB Elektroanlagenbau<br />

GmbH, wo er heute zahlreiche<br />

Projekte leitet. „In diesem Job wird es<br />

nie langweilig: Ich bin verantwortlich für<br />

Finanzen, Material, Logistik und Verwaltung<br />

– eben für die gesamte Abwicklung<br />

der Baustelle“, sagt Schumann.<br />

Die Meisterschule hat er berufsbegleitend<br />

besucht und die Prüfung nach dreieinhalb<br />

Jahren erfolgreich bestanden. Er ist<br />

froh, dass er damals dem Vorbild seines<br />

Großvaters gefolgt ist.<br />

Texte: Marijke Lass<br />

Andreas Schumann mit Spannungsprüfer in<br />

einer Trafostation<br />

Foto: privat

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