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PRAXIS<br />
MEDIZIN<br />
ERSCHÖPFUNG<br />
Anstrengend:<br />
Antauchen<br />
gegen starke<br />
Strömung.<br />
Ein- und Ausstiege<br />
über die<br />
Safariboot-Leiter<br />
sind Stress.<br />
Schwimmstrecken<br />
an der<br />
Oberfläche<br />
machen mürbe.<br />
Zodiac-Einstiege<br />
bringen ungeübte<br />
Taucher<br />
ans Limit.<br />
Körperwärme. Die Ursache<br />
liegt in der sehr hohen Wärmeleit-<br />
und aufnahmefähigkeit<br />
des Wassers. Dadurch verliert<br />
der Körper selbst bei Wassertemperaturen<br />
um 27 oder<br />
28 Grad Celsius noch so viel<br />
Wärme, dass es über die Zeit<br />
zur Auskühlung kommt.<br />
KALTER ATEM<br />
Ein weiterer, erheblicher<br />
Wärmeverlust erfolgt durch<br />
die Atmung – und auch das gilt<br />
nicht nur für das heimische<br />
Eistauchen, sondern genauso<br />
für den tropischen Tauchurlaub.<br />
Grundsätzlich wird durch<br />
das Atmen immer Wärme<br />
abgegeben, wenn die Umgebung<br />
kühler ist als die Körpertemperatur.<br />
Beim Ausatmen<br />
wird auch das beim Einatmen<br />
erwärmte Atemgas körperwarm<br />
abgegeben. Diese Wärmeverluste<br />
potenzieren sich<br />
schon dadurch enorm, weil mit<br />
zunehmender Tauchtiefe das<br />
Atemgas eine größere Dichte<br />
hat. Mit anderen Worten: Je<br />
tiefer man taucht, desto höher<br />
sind die Wärmeverluste über<br />
die Atmung.<br />
Diese beiden Mechanismen<br />
des Wärmeverlusts führen<br />
dazu, dass metabolisch, also<br />
durch eine höhere Stofwechselrate,<br />
zusätzlich Körperwärme<br />
produziert werden muss.<br />
Diese Form der Belastung<br />
spürt man nicht, sie ist nicht<br />
ofensichtlich, wie etwa die Anstrengung<br />
durch das Schwimmen.<br />
Aber sie ist für den Körper<br />
schwere Zusatzarbeit und<br />
macht entsprechend müde.<br />
ZU VIELE TAUCHGÄNGE<br />
Es kommt also eins zum anderen:<br />
Anstrengung, Wärmeverlust,<br />
biochemische und metabolische<br />
Efekte machen dem<br />
Körper zu schafen. Kommen<br />
diese Faktoren nur gelegentlich<br />
zusammen, wie etwa bei einem<br />
Tauchgang pro Woche im heimischen<br />
See, werden diese Effekte<br />
gut kompensiert. Im Tauchurlaub<br />
aber, wo zusätzlich<br />
die Belastung des Kreislaufs<br />
durch den Klimawechsel sowie<br />
Zeitverschiebung hinzukommt<br />
und wo täglich, zumeist sogar<br />
mehrmals am Tag getaucht<br />
wird, werden diese Mechanismen<br />
deutlich spürbar.<br />
MIKROBLÄSCHEN<br />
Es gibt noch einen weiteren<br />
Mechanismus, der schlapp<br />
macht – wobei der kausale<br />
Zusammenhang noch nicht<br />
endgültig nachgewiesen ist.<br />
Doch spricht so vieles in der<br />
heorie dafür, dass es fast<br />
schon als Fakt gehandelt wird:<br />
Die Mikrobläschen machen<br />
Probleme.<br />
Um es einfach und ohne<br />
viele medizinische Details zu<br />
erklären: Noch vor wenigen<br />
Jahren wurde angenommen,<br />
dass es Tauchgänge gibt, die<br />
zur Blasenbildung im Körper<br />
102 TAUCHEN.DE 3/<strong>2017</strong>