r-aktuell_I_2017_Web
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Standort<br />
LEIPZIG<br />
Viel los im BASS<br />
Die Break Art Studios entwickeln sich zu einem Ort des<br />
kreativen Austauschs. Ein Rückblick auf die ersten 6 Monate.<br />
Seit einem halben Jahr hat der Tanzbereich<br />
der Freien Oberschule Leipzig in<br />
den Break Art Studi-os (BASS) in der<br />
Arndstraße 1 ein festes Zuhause gefunden.<br />
Neben kürzeren Wegen für Schüler<br />
und Tanzlehrer tragen auch die unterrichtsadäquate<br />
Ausstattung des Studios<br />
und die angenehme Atmosphäre zu einer<br />
spürbaren Verbesserung des Tanzunterrichtes<br />
bei. „Das Studio ist wirklich toll“,<br />
oder, „Hier macht Tanzen noch mehr<br />
Spass“, sind Äußerungen, die wir als<br />
Tanzlehrer seitdem häufig von Schülern<br />
hören. Allein dafür hat sich die Eröffnung<br />
der BASS gelohnt.<br />
Aber auch der außerschulische Kursbetrieb<br />
nimmt Fahrt auf. Die Teilnehmerzahlen<br />
entwickeln sich sogar deutlich<br />
besser als prognostiziert. Stark nachgefragt<br />
sind vor allem die B-Boying (Breakdance)<br />
Kurse in der Altersgruppe von 6<br />
bis 15 Jahren.<br />
Neben der schulischen und außerschulischen<br />
Nachwuchsarbeit haben<br />
sich die BASS in der kurzen Zeit auch als<br />
Ort des Austauschs für erfahrene TänzerInnen<br />
der Urbane Tanzszene Leipzigs<br />
etabliert. Es fanden bereits mehrere<br />
Workshops mit national oder international<br />
anerkannten Szenegrößen statt. Den<br />
Auftakt dazu bildete im September Dedson<br />
(Ndedi Ma Sellu) von der Wanted-<br />
Crew aus Frankreich. Dedson ist ein weltweit<br />
gefragter Tänzer, Tanzlehrer, Juror<br />
und Choreograf, der mit seiner Gruppe<br />
Wanted 2001 das Battle of the Year international<br />
gewann. „I realy like the open<br />
minded people here. I’ld like to come<br />
back soon.“, äußerte Dedson begeistert<br />
nach dem Kurs. Im Februar gaben Jaekwon<br />
(Jungjung Sebastian Kim) vom<br />
zweifachen Deutschen Breakdance-Meister<br />
Reckless aus Köln und Jojo (Josefin<br />
Diggs) und Soul (Jade Zuberi) aus den<br />
USA ihr Wissen und Können an Tanzinteressierte<br />
weiter. Soul freute sich über seine<br />
erste Leipzigerfahrung: „The dancers<br />
were realy interested and the atmosphare<br />
at the studio is great for dancing.“<br />
Ein besonderes Highlight stellte im<br />
Dezember 2016 das B-Boy Camp dar.<br />
Dieses Tanzcamp für Kinder und Jugendliche<br />
bis 18 Jahre fand bereits zum<br />
10. Mal in Leipzig statt. Organisiert wird<br />
es vom Landesverband Tanz Sachsen<br />
e.V. und von David Senf von der Leipziger<br />
Breakdance-Crew L.E.alive. Die<br />
Jubiliäumsveranstaltung fand mit Unterstützung<br />
der BASS in den Räumen in<br />
der Arndstraße statt. TänzerInnen aus<br />
Dresden, Chemnitz, Rostock und Hamburg<br />
unterrichteten hier. Organisator<br />
David Senf war nach dem Camp glücklich:<br />
„Es ist Klasse, zum Jubiläum mit<br />
dem B-Boy-Camp in diesem tollen Studio<br />
zu sein und die ganzen motivierten<br />
Kids tanzen zu sehen.“ Die Besonderheit<br />
der Veranstaltung in diesem Jahr<br />
war die Erweiterung des regulären Angebotes<br />
für Kinder und Jugendliche um<br />
mehrere Workshops für erfahrene TänzerInnen.<br />
Dabei war vor allem der Kurs<br />
von Oldschool-Legende Sonny T (Andre<br />
Ticoalu) aus Hamburg für die Kursteilnehmer<br />
inspirierend. Sonny T zählt zu<br />
den Breakdancern der ersten Stunde in<br />
Deutschland und unterrichtet heute als<br />
Bewegungslehrer an der von Sängerin<br />
Nena gegründeten Neuen Schule Hamburg.<br />
„Nachwuchsarbeit ist wichtig. Kinder<br />
und Jugendliche brauchen Raum für<br />
Bewegung und Kreativittät. Euer Konzept<br />
aus der räumlichen und inhaltlichen<br />
Verbindung von Tanz als Unterrichtsfach<br />
und Tanzschule ist echt großartig“, lobte<br />
Sonny T die Arbeit der Freien Oberschule<br />
und der BASS.<br />
Übrigens hinterließ Sonny T wie alle<br />
anderen externen Tanzdozenten nicht<br />
nur Wissen und Inspiration sondern<br />
auch seinen Handabdruck auf einer<br />
kleinen Leinwand. Diese sollen bald die<br />
Wände der BASS schmücken – ein<br />
Symbol für den persönlichen „Abdruck“<br />
den die Dozenten aus den unterschiedlichen<br />
Tanzstilen und Ländern hier hinterlassen<br />
haben. Und so sind die BASS<br />
in Leipzig ein Ort des kreativen Austauschs,<br />
denn Bildung, Kreativität und<br />
Kultur brauchen Austausch, Begegnung<br />
und Vielfalt.<br />
Mathias Buckl<br />
Fachbereichsleiter „Urbaner Tanz“<br />
an der Freien Oberschule Leipzig<br />
und Leiter „Break Art Studios“<br />
1/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 29