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Wirtschaftsfaktor Immobilien - BID Bundesarbeitsgemeinschaft ...

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24<br />

DIE IMMOBILIENMÄRKTE AUS GESAMTWIRTSCHAFTLICHER PERSPEKTIVE<br />

nungsbestand nicht deutlich zu hoch angesetzt<br />

ist. Wünschenswert wären außerdem<br />

detaillierte Angaben zu Ferien- und Zweitwohnungen,<br />

zu öffentlich geförderten Wohnungsbeständen<br />

und Eigentumswohnungen, zum<br />

Abgang, zu Umwidmungen und zur Zusammenlegung<br />

von Wohnungen. Dazu bieten<br />

sich Mikrozensus und Einkommens- und Verbrauchsstichproben<br />

neben der Bautätigkeitsstatistik<br />

an.<br />

2.5 <strong>Immobilien</strong>bestand:<br />

Nichtwohngebäude und<br />

Infrastrukturen<br />

2.5.1 Büroimmobilien<br />

In Deutschland gibt es im Rahmen der amtlichen<br />

Statistik keine Daten zu Büroflächen. Amtliche Informationsquellen<br />

weisen nur die jährliche Bautätigkeit<br />

von Büro- und Verwaltungsflächen aus, während<br />

Daten zu Flächenbestand und -struktur sowie<br />

zur laufenden Marktentwicklung weder für Gesamtdeutschland<br />

noch auf regionaler Ebene verfügbar<br />

sind. Die Bautätigkeitsstatistik bildet aufgrund<br />

der angewandten Klassifikationsmethodik<br />

ebenfalls keine ausreichende Datengrundlage für<br />

Analysen zum Büroflächenbestand. Da der Gebäudebestand<br />

nach Art der überwiegenden Nutzung<br />

klassifiziert wird, können ausgewiesene Büro- und<br />

Verwaltungsgebäude auch Flächen anderer Nutzungsarten<br />

beinhalten. Allerdings können Büroflächen<br />

auch in den übrigen Gebäudekategorien<br />

vorhanden sein, so dass im Ergebnis nicht quantifizierbare<br />

Über- und Untererfassungen bestehen.<br />

Daneben bergen Fehlerquellen im Erhebungsverfahren<br />

sowie das Fehlen eines Sockelbestandes zu<br />

Beginn der Aufzeichnungen zusätzliche Probleme,<br />

die bei der Interpretation der Bautätigkeitsstatistik<br />

zu beachten sind (Stottrop/Flüshöh 2008: 49).<br />

Die zur Verfügung stehenden Büromarktbeobachtungen<br />

stützen sich im Wesentlichen auf privatwirtschaftliche<br />

Marktberichte, die sich meist auf die<br />

wichtigsten Büromarktzentren konzentrieren. Da<br />

sich die Datenlage im Segment der Büroimmobilien<br />

in räumlicher Hinsicht daher äußerst selektiv gestaltet,<br />

existiert keine flächendeckende Informations-<br />

grundlage. Aufgrund unterschiedlicher Vorgehensweisen<br />

sowie nicht standardisierter Erhebungsmethoden<br />

der verschiedenen Marktbeobachter bestehen<br />

zudem erhebliche Unterschiede hinsichtlich der<br />

Qualität der Berichterstattung sowie Einschränkungen<br />

in der Vergleichbarkeit der Daten.<br />

Dementsprechend liegt für das gesamte Bundesgebiet<br />

keine exakte Bezifferung des Büroflächenbestandes<br />

vor. Die Ursachen liegen vor allem<br />

darin, dass bereits bei der Erfassung von Büroflächenbeständen<br />

im Rahmen von Marktberichten<br />

Uneinheitlichkeiten zu beobachten sind. Insbesondere<br />

die bislang nur langsam voranschreitende<br />

Vereinheitlichung der Flächenangaben führt dazu,<br />

dass Daten von verschiedenen Marktbeobachtern<br />

und zu verschiedenen Städten nur schwer miteinander<br />

zu vergleichen sind. So werden je nach<br />

Ansatz Bruttogeschossflächen, Nutzflächen oder<br />

Mietflächen angegeben. Die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche<br />

Forschung strebt mit ihrer<br />

„Richtlinie für gewerblichen Raum (MF-G)“ eine<br />

Vereinheitlichung der Angaben an (gif 2004). Basierend<br />

auf den Definitionen der DIN 277, der<br />

Grundlage zur Systematisierung von Grundflächen<br />

und Rauminhalten des Hochbaus, unterteilt<br />

die Richtlinie die Bruttogrundfläche (BGF) von Gebäuden<br />

in Mietfläche und übrige Gebäudefläche.<br />

Nicht zur Mietfläche (nach MF-G) zählen technische<br />

Funktionsflächen, Teile der Verkehrsflächen<br />

sowie Konstruktions-Grundflächen. Zunehmend<br />

basieren Studien auf dieser Flächendefinition<br />

(DEGI 2008: 20).<br />

Neben der Verwendung der Flächenkategorie unterscheiden<br />

sich Studien zur Erfassung der Büroflächen<br />

auch hinsichtlich der Methodik der Datengewinnung<br />

und Aufbereitung. Häufig werden<br />

keine Angaben darüber gemacht, nach welcher<br />

Methode der Bestand erhoben und fortgeschrieben<br />

wird.<br />

Als drittes Problemfeld gilt die Abgrenzung der Bürostandorte.<br />

Räumlich unterschiedliche Abgrenzungen<br />

bergen die Gefahr, dass sich auf den ersten<br />

Blick vergleichbare Daten auf unterschiedliche<br />

Räume beziehen. Neben administrativen Abgrenzungen<br />

(meist kreisfreie Stadt) finden auch funktionale<br />

Abgrenzungen Anwendung, welche Gesamtoder<br />

Teilregionen über die administrativen Gren-

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