Wirtschaftsfaktor Immobilien - BID Bundesarbeitsgemeinschaft ...
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DIE IMMOBILIENMÄRKTE AUS GESAMTWIRTSCHAFTLICHER PERSPEKTIVE<br />
nungsbestand nicht deutlich zu hoch angesetzt<br />
ist. Wünschenswert wären außerdem<br />
detaillierte Angaben zu Ferien- und Zweitwohnungen,<br />
zu öffentlich geförderten Wohnungsbeständen<br />
und Eigentumswohnungen, zum<br />
Abgang, zu Umwidmungen und zur Zusammenlegung<br />
von Wohnungen. Dazu bieten<br />
sich Mikrozensus und Einkommens- und Verbrauchsstichproben<br />
neben der Bautätigkeitsstatistik<br />
an.<br />
2.5 <strong>Immobilien</strong>bestand:<br />
Nichtwohngebäude und<br />
Infrastrukturen<br />
2.5.1 Büroimmobilien<br />
In Deutschland gibt es im Rahmen der amtlichen<br />
Statistik keine Daten zu Büroflächen. Amtliche Informationsquellen<br />
weisen nur die jährliche Bautätigkeit<br />
von Büro- und Verwaltungsflächen aus, während<br />
Daten zu Flächenbestand und -struktur sowie<br />
zur laufenden Marktentwicklung weder für Gesamtdeutschland<br />
noch auf regionaler Ebene verfügbar<br />
sind. Die Bautätigkeitsstatistik bildet aufgrund<br />
der angewandten Klassifikationsmethodik<br />
ebenfalls keine ausreichende Datengrundlage für<br />
Analysen zum Büroflächenbestand. Da der Gebäudebestand<br />
nach Art der überwiegenden Nutzung<br />
klassifiziert wird, können ausgewiesene Büro- und<br />
Verwaltungsgebäude auch Flächen anderer Nutzungsarten<br />
beinhalten. Allerdings können Büroflächen<br />
auch in den übrigen Gebäudekategorien<br />
vorhanden sein, so dass im Ergebnis nicht quantifizierbare<br />
Über- und Untererfassungen bestehen.<br />
Daneben bergen Fehlerquellen im Erhebungsverfahren<br />
sowie das Fehlen eines Sockelbestandes zu<br />
Beginn der Aufzeichnungen zusätzliche Probleme,<br />
die bei der Interpretation der Bautätigkeitsstatistik<br />
zu beachten sind (Stottrop/Flüshöh 2008: 49).<br />
Die zur Verfügung stehenden Büromarktbeobachtungen<br />
stützen sich im Wesentlichen auf privatwirtschaftliche<br />
Marktberichte, die sich meist auf die<br />
wichtigsten Büromarktzentren konzentrieren. Da<br />
sich die Datenlage im Segment der Büroimmobilien<br />
in räumlicher Hinsicht daher äußerst selektiv gestaltet,<br />
existiert keine flächendeckende Informations-<br />
grundlage. Aufgrund unterschiedlicher Vorgehensweisen<br />
sowie nicht standardisierter Erhebungsmethoden<br />
der verschiedenen Marktbeobachter bestehen<br />
zudem erhebliche Unterschiede hinsichtlich der<br />
Qualität der Berichterstattung sowie Einschränkungen<br />
in der Vergleichbarkeit der Daten.<br />
Dementsprechend liegt für das gesamte Bundesgebiet<br />
keine exakte Bezifferung des Büroflächenbestandes<br />
vor. Die Ursachen liegen vor allem<br />
darin, dass bereits bei der Erfassung von Büroflächenbeständen<br />
im Rahmen von Marktberichten<br />
Uneinheitlichkeiten zu beobachten sind. Insbesondere<br />
die bislang nur langsam voranschreitende<br />
Vereinheitlichung der Flächenangaben führt dazu,<br />
dass Daten von verschiedenen Marktbeobachtern<br />
und zu verschiedenen Städten nur schwer miteinander<br />
zu vergleichen sind. So werden je nach<br />
Ansatz Bruttogeschossflächen, Nutzflächen oder<br />
Mietflächen angegeben. Die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche<br />
Forschung strebt mit ihrer<br />
„Richtlinie für gewerblichen Raum (MF-G)“ eine<br />
Vereinheitlichung der Angaben an (gif 2004). Basierend<br />
auf den Definitionen der DIN 277, der<br />
Grundlage zur Systematisierung von Grundflächen<br />
und Rauminhalten des Hochbaus, unterteilt<br />
die Richtlinie die Bruttogrundfläche (BGF) von Gebäuden<br />
in Mietfläche und übrige Gebäudefläche.<br />
Nicht zur Mietfläche (nach MF-G) zählen technische<br />
Funktionsflächen, Teile der Verkehrsflächen<br />
sowie Konstruktions-Grundflächen. Zunehmend<br />
basieren Studien auf dieser Flächendefinition<br />
(DEGI 2008: 20).<br />
Neben der Verwendung der Flächenkategorie unterscheiden<br />
sich Studien zur Erfassung der Büroflächen<br />
auch hinsichtlich der Methodik der Datengewinnung<br />
und Aufbereitung. Häufig werden<br />
keine Angaben darüber gemacht, nach welcher<br />
Methode der Bestand erhoben und fortgeschrieben<br />
wird.<br />
Als drittes Problemfeld gilt die Abgrenzung der Bürostandorte.<br />
Räumlich unterschiedliche Abgrenzungen<br />
bergen die Gefahr, dass sich auf den ersten<br />
Blick vergleichbare Daten auf unterschiedliche<br />
Räume beziehen. Neben administrativen Abgrenzungen<br />
(meist kreisfreie Stadt) finden auch funktionale<br />
Abgrenzungen Anwendung, welche Gesamtoder<br />
Teilregionen über die administrativen Gren-