Ottenbruch_Badestil_2017

LIFESTYLE Sanibel Island
Sanibel Island
Joshuas große Reise
Eine Kurzgeschichte von
HEIKE STRADTMANN
ür Joshua war der Sommer bislang
F perfekt. Er hatte von Tante Jutta ein
Kaninchen geschenkt bekommen und Papa
hatte ihm einen Stall gebaut, ganz aus
Maschendraht, den er auf dem Rasen im Garten
verschieben konnte, so dass Hannibal jeden Tag
frisches Gras rupfen und mümmeln konnte. Ihm gefiel
der Name nicht ganz so gut, Bunny oder Schnuffel
hätte er besser gefunden, aber bei Tante Jutta
hießen alle Kaninchen Hannibal, warum, das wollte
sie nicht verraten. Eines der vielen Geheimnisse,
die Joshua auf jeden Fall noch herausfinden wollte.
Dann war da, vor ein paar Wochen, dieses tolle
Bade wannen-Rennen im Schwimmbad. Erst hatte
er Angst, dass seine kleine Badewanne bei den
Großen nicht mithalten konnte. Aber sie hatten viel
auf dem Phoenix-See geübt und Mama war ganz
stolz, als er im guten Mittelfeld das Ziel erreichte.
Er fühlte sich prächtig.
Und nun fuhren sie mit dem Auto über die Brücke
von Fort Myers nach Sanibel Island. Die Urlaubsreise
war ein Geschenk von Oma. Sie ist ein großer
Fan von Helmut Schmidt und seiner Frau Loki
und die beiden haben 1981 eine längere Privatreise
nach Sanibel Island gemacht. Und so wurde
diese wunderschöne Insel
im Staate Florida, Omas
Traumreiseziel. Die Reise
war gar nicht so teuer,
denn im August
herrscht Nebensaison
auf Sanibel Island, dann
ist nämlich die Hurrikan-Zeit.
Oma hatte gesagt: „Das ist nicht
schlimm Junge, ein bisschen Wind
um die Ohren schadet doch nicht.“
Nur schade, dass Papa nicht mitkommen konnte. Er
war Innenarchitekt und musste einen ganz großen
Hotelbau überwachen, wo gerade alle Bäder mit
sanitären Produkten ausgestattet wurden. Aber Papa
hatte tröstend gesagt: „Weißt du Joshua, ich werde
jeden Tag in Gedanken bei euch sein, denn die
Produkte der Bäder heißen genauso wie die Insel,
wo du mit Mama hinfährst: Sanibel.“
ENDLOSE SANDSTRÄNDE
Die ersten Eindrücke der Insel waren atemberaubend:
So lange Sandstrände mit den
vielen, vielen Muscheln hatte Joshua noch nie gesehen.
Auch nicht im Fernsehen. Und dann dieses
Hotel, wenn man auf der Terrasse stand, konnte
man die Del fine im Meer schwimmen sehen. Das
war tausendmal besser als im Zoo. Mama erzählte
ihm, dass fast die Hälfte der Insel unter Naturschutz
stehe und es unzählige Vogelarten gäbe, aber ebenso
auch Alligatoren, Waschbären, Krebse und viele
andere Tier arten. Joshua hatte das Gefühl er sei im
Paradies, so schön war es hier.
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