Sachwert Magazin_2017-02_web
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Geldpolitik<br />
Seit 2012 ging es mit den Rohstoffpreisen<br />
steil bergab und die Höchststände von<br />
2008 scheinen noch unerreichbar weit,<br />
aber seit Herbst letzten Jahres wendet sich<br />
nun das Blatt und Donald Trump könnte<br />
diese Entwicklung mit seinen politischen<br />
Entscheidungen noch beschleunigen.<br />
Von Andreas Kroll,<br />
Rohstoffmarktanalyst,<br />
Geschäftsführer<br />
Noble Elements GmbH<br />
Mit Erholung des Ölpreises um über 50 %<br />
im Jahr 2016 zogen auch andere Rohstoffe<br />
bei der positiven Preisentwicklung<br />
nach. Die Energiepreise haben einen erheblichen<br />
Anteil am Preisbildungsprozess<br />
bei allen Rohstoffen und, zeitverzögert,<br />
somit auch auf alle anderen<br />
Wirtschaftsgüter. Zumindest<br />
in den wirtschaftlich stabilen<br />
Staaten wird diese Teuerung,<br />
die zuerst bei den Produzenten<br />
durchschlägt, auch<br />
an die Verbraucher weitergereicht.<br />
Die offiziellen Inflationsraten<br />
lagen in den<br />
USA im Januar bei 2,5 %, in<br />
Deutschland und Großbritannien bei etwa<br />
1,9 %. Stellt man diese Teuerungsraten<br />
ins Verhältnis zur Verzinsung von amerikanischen<br />
und deutschen Bundesanleihen<br />
mit einer Laufzeit von bis zu 10 Jahren,<br />
errechnet sich teilweise eine deutliche<br />
negative Realverzinsung, die zusätzlich<br />
die Preisentwicklung bei den Edelmetallen<br />
Gold und Silber befeuert. Wir stehen<br />
scheinbar vor einem Zykluswechsel: Weg<br />
von deflationären Tendenzen, eher hin<br />
zu einer inflationären Entwicklung, die<br />
sich vorsichtig am Reuters Rohstoffindex<br />
schon ablesen lässt (Grafik unten).<br />
Zykluswechsel: Weg von<br />
deflationären Tendenzen,<br />
hin zu einer inflationären<br />
Entwicklung.<br />
Die Tiefstpreise bei den Rohstoffen liegen<br />
damit wohl nun hinter uns und es<br />
gibt viele gute Gründe die für, zumindest<br />
an den Metallmärkten, weiter steigende<br />
Preise sprechen, aber auch nicht unerheblichen<br />
Unsicherheiten, die das Pendel<br />
nochmals deutlich in die gegenteilige<br />
Richtung ausschlagen lassen könnten.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 19