Weihnachtliches Dorsten - Lokallust

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4 Titelgeschichte „Ein hungriges Kind kann nicht vernünftig lernen“ Die Aktion „Kein Kind ohne Mahlzeit“ hilft bedürftigen Kindern an den Dorstener Schulen Es klingelt: 12.20 Uhr, für die Klasse 2/3 der von Ketteler-Schule ist Pause, Mittagspause. Zusammen mit ihren Klassenkameraden läuft die 8-jährige Theresia (Name von d. Red. geändert) zur Mensa. Der Speiseraum ist hell, freundlich und modern eingerichtet. Am schönsten aber ist der Blick nach draußen - ins Grüne. Theresia steht an der Essensausgabe, heute gibt es Tortellinipfanne mit Brokkoli, Paprika und Tomatensoße. Mit ihrem Tablett geht die 8-jährige zu dem Tisch, an dem die ganze Klasse sitzt. Es schmeckt prima und für jeden ist genug da. Alle 135 Schüler der reinen Ganztagsschule essen fast täglich in der Mensa, die Mahlzeiten sind ausgewogen, so dass eine vernünftige Ernährung aller Kinder gewährleistet ist. Am Tisch der Klasse 2/3 sind alle fertig mit essen, jetzt gibt es noch Nachtisch. Aber erst, wenn alle aufgegessen haben, dürfen sich die Kinder den Nachtisch holen. „Wir legen Wert darauf, auch Tischmanieren zu lehren“, erklärt Schulleiterin Margarete Kannengießer. Daher sitzt auch mindestens ein Lehrer pro Klasse immer mit am Tisch und achtet darauf, dass die Benimmregeln am Tisch einigermaßen eingehalten werden. Anzeige Theresia hat ihren Nachtisch schon geholt, Müslijoghurt. „Der schmeckt einfach klasse“, sagt sie. Für Theresia ist es ein großen Glück, dass sie in der Schule regelmäßig eine warme Mahlzeit bekommt, denn Theresia kommt aus einer bedürftigen SGBII-Familie. Und ihre Eltern haben nicht das Geld, täglich 2,60 Euro, soviel kostet eine Mahlzeit mittags, zu bezahlen. Theresia profi tiert von der Zuwendung der Dorstener Aktion „Kein Kind ohne Mahlzeit“, die von der Interessenge- Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2011! Klassenweise sitzen die Kinder beim Mittagessen zusammen. meinschaft „Sag JA zu Dorsten“ seit mehreren Jahren aktiv unterstützt wird, das entlastet den knappen Familienetat gewaltig. Theresia weiß allerdings gar nicht, dass ihre Eltern die volle Summe für das Mittagessen nicht bezahlen können. Genau wie die anderen Kinder aus bedürftigen Familien, die in der von Ketteler-Schule täglich ein Mittagessen bekommen - niemand erfährt von der Schule, Kein Kin o h n e M a dass einige Eltern das Mittagessen nicht bezahlen können und einen Zuschuss bekommen. Theresia kann ohne Sorgen morgens zur Schule gehen, gehört zur Klassen- und Schulgemeinschaft dazu, ohne mit irgendwelchen Ressentiments leben zu müssen. Sie ist eine ordentliche Schülerin und ihre Mutter ist froh, dass ihre Tochter täglich eine warme Mahlzeit bekommt. Die Familie hat viele Kinder Baldurstraße 80 46284 Dorsten Fon 02362 9154-0 Fax 02363 9154-90 TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE: • Erstellung von Jahresabschlüssen, Finanz- und Lohnbuchhaltungen • Betriebswirtschaftliche Beratung • Steuerliche Beratung inkl. Steuerstrafrecht • Betriebswirtschaftliche Beratung • Sanierungsberatung, Insolvenzverwaltung • Beratung im Nonprofit-Bereich (Stiftungsgründung, Sponsoring u. ä.)
d h l z e i t! Titelgeschichte und das Geld reicht einfach nicht, um alle Kinder satt zu bekommen. Schulleiterin Margarete Kannengießer ist dankbar, dass es die regelmässigen Zuwendungen aus dem Spendentopf „Kein Kind ohne Mahlzeit“ gibt. „Ein hungriges Kind kann nicht vernünftig lernen“, sagt sie und ist glücklich, dass die Schülerinnen und Schüler an ihrer Förderschule ordentliche Leistungen erbringen. Theresia ist mittlerweile schon wieder im Klassenraum. Bis 15.30 Uhr dauert in der Regel der Unterricht an der von Ketteler-Schule und wenn Theresia heute abend nach Hause kommt, hat sie eine Menge gelernt und mittags auch lecker gegessen. Dass auch bedürftige Eltern zumindest 1,10 Euro selber bezahlen müssen, ist für Schulleiterin Margarete Kannengießer ganz wichtig: „Das ist für mich eine Frage der Ehre, dass nichts umsonst herausgegeben wird“. Auch das Frühstück, das es für 20 Cent morgens ab 7.45 Uhr in der Schule gibt, wird nicht umsonst verteilt. Auch wenn 20 Cent eher ein symbolischer Betrag ist, Eltern und Kindern lernen, dass sie nichts geschenkt bekommen. Als die von Ketteler-Schule 2006 sich entschlossen hat, den Schritt in die Ganztagsschule zu gehen, hatte die Schulleiterin schon Sorge, dass es überhaupt klappt. „Wir Schulleiterin Margarete Kannengießer ist dankbar, dass durch die Aktion „Kein Kind ohne Mahlzeit“ alle Kinder an ihrer Schule ein warmes Mittagessen bekommen. sind schrittweise vorgegangen und haben tageweise den Ganztags- Unterricht eingeführt“, erinnert sich die symphatische Schulleiterin, die jedes Kind mit Namen kennt und über fast jede Familie ein kleines Buch schreiben könnte. „Die Zuwendung durch ,Kein Kind ohne Mahlzeit´ ist für alle Lehrer und für mich eine riesige Arbeitsentlastung“, sagt sie. Früher musste sich die Schulleitung selber um die Finanzierung der Mahlzeiten kümmern und die Lehrer hatten oft Probleme, wenn Kinder ohne Frühstück zur Schule kamen oder kein Geld für das Mittagessen hatten, und daher unkonzentriert waren. Durch die stadtweite Spendenaktion „Kein Kind ohne Mahlzeit“ ist es für viele Schulen in Dorsten leichter geworden. Die Eltern entrichten den täglichen Essensbeitrag an die Stadt, die einen Caterer beauftragt und die Differenzsumme der Elternbeiträge aus dem Spendentopf der Dorstener Aktion erhält. Margarete Kannengießer, die in Dorsten aufgewachsen ist, ist stolz und dankbar über die Spendenfreudigkeit der Bürgerinnen und Bürger ihrer Heimatstadt und das diese Spenden auch bei den Kindern in voller Höhe ankommen. So haben Kinder nicht nur von der von Ketteler-Schule eine realistische Chance, ohne hungrigen Magen einen vernünftigen Schulabschluss zu erreichen, oder im Falle der För- derschule einen vernünftigen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz zu bekommen. Auch die 8-jährige Theresia wird vielleicht in einigen Jahren erfahren, dass ihr Mittagessen an der Schule teilweise aus dem Spendentopf der Dorstener Aktion „Kein Kind ohne Mahlzeit“ fi nanziert wurde. Vielleicht kann Theresia dann, wenn sie einen Beruf erlernt hat, einiges wieder zurückgeben, vielleicht mit einer eigenen Spende für „Kein Kind ohne Mahlzeit“. Text: Jürgen Rustemeyer Fotos: André Elschenbroich Diese Schülerin ahnt nicht, dass einige ihrer Klassenkameraden ohne den Zuschuss von „Kein Kind ohne Mahlzeit“ vielleicht nicht täglich am Mittagessen teilnehmen könnten. 5
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