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Drucksache 18/10940 – 274 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

gungsfreiheit in der Wohnung und im unmittelbaren Wohnumfeld nicht oder in nur eingeschränktem<br />

Maß zulassen. Diese bereits derzeit unzureichende Lage wird sich in den kommenden<br />

Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung weiter verschärfen.<br />

Das ambulant betreute Wohnen in einem Privathaushalt ermöglicht ein höheres Maß an<br />

selbstbestimmter Lebensführung, daher wird ambulant betreutes Wohnen stärker ausgebaut<br />

als stationäre Wohnformen. Die Zahl der Leistungsbeziehenden von Hilfen zum selbstbestimmten<br />

Wohnen ist von rd. 250.000 im Jahr 2008 um 42% auf rd. 356.000 Leistungsbeziehende<br />

im Jahr 2014 gestiegen. Der Anteil des ambulant betreuten Wohnens an allen Beziehenden<br />

dieser Leistungen ist von 33% im Jahr 2008 auf 45% im Jahr 2014 gestiegen.<br />

Darüber, inwiefern Menschen mit Beeinträchtigungen ihren Wohnort entsprechend ihrer persönlichen<br />

Wohnwünsche frei wählen können, liegen derzeit keine repräsentativen Daten vor.<br />

Einige Gruppen von Menschen mit Beeinträchtigungen wie z.B. Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen<br />

leben zu höheren Anteilen in stationären Wohnformen als andere. Dies entspricht<br />

nicht immer den Wohnpräferenzen von Menschen mit Beeinträchtigungen, von denen<br />

viele die ambulant betreute Wohnformen dem Leben in stationären Einrichtungen vorziehen.<br />

Der Trend vom stationären Wohnen hin zum ambulanten Wohnen ist in den Bundesländern<br />

unterschiedlich fortgeschritten.<br />

Am Jahresende 2014 bezogen insgesamt 12.995 Kinder mit körperlichen, geistigen oder seelischen<br />

Beeinträchtigungen Leistungen der Eingliederungshilfe in stationären Wohneinrichtungen,<br />

dies waren 29% mehr als im Jahr 2008.<br />

Öffentlicher Raum, Mobilität, Information und Kommunikation<br />

Eine selbstbestimmte Lebensführung erfordert auch barrierefrei zugängliche Einrichtungen<br />

des öffentlichen Raumes. Der Studie „Aktion Mensch Barriereindex 2012“ zufolge sehen rd.<br />

90% der befragten Menschen mit Beeinträchtigungen Handlungsbedarf zur Verbesserung der<br />

Barrierefreiheit der öffentlichen Infrastruktur und der Zugänglichkeit von öffentlichen Gebäuden<br />

und Plätzen. Dem entspricht auch der Befund, dass Angebote des ÖPNV bislang nicht<br />

flächendeckend barrierefrei ausgebaut sind. Weitere Forschungsergebnisse weisen darüber<br />

hinaus auf weitere Mobilitätshemmnissen im öffentlichen Raum hin, darunter z.B. fehlende<br />

barrierefreie öffentliche Toiletten, zu kurze Grünphasen bei Ampelanlagen und fehlende Behindertenparkplätze.<br />

Zur Nutzbarkeit von Informations- und Kommunikationsmedien und entsprechenden Technologien<br />

liegen bislang kaum Erkenntnisse vor. Eine Studie zur Barrierefreiheit des Internets<br />

weist jedoch auf bestehende Barrieren vor allem für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und<br />

geistigen Beeinträchtigungen hin.<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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