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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 513 – Drucksache 18/10940<br />

Gesundheit (mental health) und psychischer Krankheit (mental illness) zu trennen. Die Begriffsvielfalt,<br />

die das CIHI bezüglich der Forschung zu Wohnungslosigkeit und psychischer Beeinträchtigung<br />

konstatiert und die auch im vorliegenden Kapitel deutlich wird, (“mental illness,”<br />

“mental health problems,” “mental health concerns” and “mental health difficulties“), weist nicht<br />

nur auf unzureichende wissenschaftliche Operationalisierungen hin; vielmehr drückt sich in ihr<br />

der Umstand aus, dass es neben den diagnostisch erfassbaren und festgelegten psychiatrischen<br />

Krankheitsbildern im engeren Sinn auch Problematiken der Lebensbewältigung sind,<br />

die die psychische Situation wohnungsloser Menschen beeinflussen, und dass es neben ‚klassischen‘<br />

diagnosebezogenen Interventionen auch stark darum gehen muss, entsprechende<br />

Problemlagen sowie Stressoren und Bewältigungsressourcen zu identifizieren: „Increasingly,<br />

researchers are looking at homelessness with more of a focus on mental health and well-being,<br />

rather than just a focus on the presence of mental illness […]. Findings indicate there may be<br />

value in clinical, outreach and research programs that target specific issues such as coping<br />

skills, self-worth and social support along with interventions and policies that target mental<br />

illness, addictions and the other determinants of homelessness such as housing, income and<br />

employment” (CIHI 2007: 38). Untersuchungen von Programmen zur Stärkung der Motivation,<br />

der sozialen Unterstützung, des Selbstwertgefühls setzen an einem bezüglich der Wirkungen<br />

für das Bewältigungsverhalten breiten und abgesicherten Forschungsstand an. Es müsste jedoch<br />

gleichzeitig untersucht werden, wo und wie solche Programme im Rahmen der bestehenden<br />

Zuständigkeiten wirksam verankert werden können und wie sie gleichzeitig mit Leistungen<br />

zur Verbesserung der sozialen Teilhabe verknüpft werden können, denn ebenso sehr,<br />

wie Behinderung sich als ein multifaktoriell beeinflusstes Geschehen darstellt, ist Wohnungslosigkeit<br />

ein strukturelles und soziales Problem vor dem Hintergrund eines biographischen<br />

Prozesses.<br />

Literatur zu diesem Kapitel<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe e.V. (Hrsg., 2015): »Wir müssen das Abrutschen in die<br />

Wohnungslosigkeit verhindern!« Psychisch krank und wohnungslos. In: Informationsdienst Straffälligenhilfe.<br />

Jg. 23, H. 1/2015. S. 16-18<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (2016): Zahl der Wohnungslosen. Internetdokument.<br />

Im Internet unter: http://www.bagw.de/de/themen/zahl_der_wohnungslosen/index.html. [Zugriff<br />

am 08.07. 2016]<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (Hrsg., 2014a): Statistikbericht 2014. Auswertungstabellen.<br />

Aktuelle Daten zur Lebenslage wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter<br />

Menschen in Deutschland. PDF-Dokument der BAG W. Download:<br />

http://www.bagw.de/de/publikationen<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (Hrsg., 2014b): Zahlen über das Vorhandensein<br />

einer Behinderung.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (Hrsg., 2013): Positionspapier. Rechtsansprüche<br />

junger Erwachsener in Wohnungsnot und sozialen Schwierigkeiten verwirklichen und fortentwickeln! Im<br />

Internet unter: http://www.bagw.de/media/doc/POS_13_ Rechtsansprueche_junger_Erwachsener.pdf<br />

[Zugriff am 29.05.2016]<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (Hrsg., 2011): Positionspapier. Wohnungsnotfalldefinition<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. Bielefeld. Im Internet unter:

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